23.01.2013 Aufrufe

Plagegeister Der Spuk im Chiemgau Wie werde ich frei?

Plagegeister Der Spuk im Chiemgau Wie werde ich frei?

Plagegeister Der Spuk im Chiemgau Wie werde ich frei?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Plagegeister</strong>-lay 2* 07.03.2007 9:31 Uhr Seite 19<br />

grob mit dem Messer geschält, in unserem Kartoffele<strong>im</strong>er. Diese<br />

weißen Kartoffeln fehlten wieder auffallend s<strong>ich</strong>tbar von denen von<br />

Frau H., und von den unseren fand man nie etwas wieder. – Man<br />

machte <strong>im</strong>mer wieder die Beobachtung, daß alles, was durch diese<br />

elende Macht geschah, ganz auffällig gemacht wurde, damit es<br />

gle<strong>ich</strong> bemerkt und nie übersehen <strong>werde</strong>n konnte, weil ja sonst der<br />

Ärger hätte wegfallen können.<br />

Dann zeigte s<strong>ich</strong> ein neuer Trick von Geisterhand: Wollte man die<br />

Kartoffeln zum Kochen aufsetzen, war oben nur eine dünne Sch<strong>ich</strong>t<br />

Kartoffeln und unten alles voller Putzlappen gesteckt, mögl<strong>ich</strong>st<br />

schmutzige Aufwischtücher, Klosettücher usw. Selbst die Schwester<br />

meines Mannes, die einmal länger zu Besuch weilte, hatte eines Tages,<br />

als mein Mann und <strong>ich</strong> aus waren und he<strong>im</strong>kamen, einen Kessel<br />

Kartoffeln auf dem Herd stehen, der ganz voll schmutziger Lappen<br />

war und oben nur eine dünne Sch<strong>ich</strong>t Kartoffeln hatte. Alle diese<br />

Sachen geschahen unzählige Male, bevor ein neues Kapitel aufgeschlagen<br />

wurde.<br />

Langsam stand Irma in all ihrem Tun unter diesem Bann. Wenn<br />

sie Schularbeiten machte, während <strong>ich</strong> bei ihr am Tisch saß, und sie<br />

oben auf der Seite rechnete, so bildeten s<strong>ich</strong> unten auf derselben Seite<br />

Schlangenlinien in seltsamen Formen, die s<strong>ich</strong> überall wiederholten,<br />

ebenso die Ze<strong>ich</strong>nung von einem Haus mit angebauter Scheuer<br />

und ganz merkwürdig tiefen, schwarzen Schatten.<br />

Das meiste geschah nun, wenn Irma zugegen war, aber auch in der<br />

abgeschlossenen Wohnung, wenn niemand darin war, passierten die<br />

tollsten Sachen. So war <strong>ich</strong> mit beiden Kindern vor dem Haus be<strong>im</strong><br />

Holzaufsch<strong>ich</strong>ten, hatte als letzte die Wohnung verlassen und abgeschlossen<br />

und hielt den Schlüssel in der Tasche. Da kam mein Mann<br />

zufällig he<strong>im</strong>, und wir gingen hinauf. In der Wohnküche war die für<br />

den Abend vorgekochte Milchsuppe in gle<strong>ich</strong>mäßigem Halbbogen<br />

über den Boden gegossen. Das auf dem Schrank stehende Ger<strong>ich</strong>t<br />

(Blutwurstgröstl) war mit Milch, die auf dem Herd gewärmt war,<br />

verdünnt worden und mit einem Silberlöffel, der aus der Schublade<br />

genommen war, aufgefressen. Dabei war viel verschmutzt und verschüttet.<br />

Fast <strong>im</strong>mer lag auch, wenn die Wohnung allein und gut verschlossen<br />

war, ein Kothaufen darin.<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!