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bericht uber die tätigkeit der institute und abteilungen im jahre 1974

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B<strong>und</strong>esrepublik (NUKEM, WAK <strong>und</strong> KKS) ausgearbeitet <strong>und</strong><br />

in "Anlagespezifischen Anhängen" (AsA) nie<strong>der</strong>gelegt<br />

hatte. Das Ziel <strong>der</strong> Verhandlungen war, opt<strong>im</strong>ale, <strong>die</strong><br />

Anlagebetreiber möglichst wenig belastende Regelungen<br />

für <strong>die</strong> Einzelheiten <strong>der</strong> Kontrolle zu finden.<br />

Eine erste vom Projekt ausgearbeitete Stellungnahme<br />

des Projekts zu den Entwürfen <strong>der</strong> Kontrollbehörden<br />

wurde <strong>im</strong> Frühjahr <strong>1974</strong> zwischen Vertretern Euratoms,<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, <strong>der</strong> betroffenen Anlagen <strong>und</strong> des<br />

PSpFK erörtert. Dabei konnte volle Übereinst<strong>im</strong>mung<br />

nicht erzielt werden. Es wurden deshalb getrennte Ver­<br />

handlungen mit den einzelnen Anlagebetreibern ange­<br />

schlossen.<br />

Die Verhandlungen mit KKS, an denen das Projekt neben<br />

Vertretern Euratoms <strong>und</strong> des VDEW-Arbeitskreises<br />

"Spaltstoffüberwachung" teilnahm, führten zu einem<br />

Konzept für <strong>die</strong> Anwendung von Versiegelungs- <strong>und</strong><br />

Beobachtungsmaßnahmen, das unter Wahrung <strong>der</strong> Belange<br />

des Reaktorbetreibers <strong>die</strong> Überwachungsziele zu er­<br />

reichen gestattet. Mittlerweile hat Euratom aller­<br />

dings wie<strong>der</strong> Bedenken angemeldet, <strong>die</strong> noch ausgeräumt<br />

werden müssen. Es zeigt sich dabei, daß Euratom <strong>die</strong><br />

Kontrollrechte nach dem Verifikationsabkommen exten­<br />

siv auslegt <strong>und</strong> Rechte nach Verifikationsabkommen<br />

<strong>und</strong> Römischen Verträgen zueinan<strong>der</strong> ad<strong>die</strong>rt. Streitig<br />

ist vor allem noch, daß zur Kernmaterialüberwachung<br />

mit Hilfe von Versiegelungs- <strong>und</strong> Beobachtungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Bilanzierung <strong>der</strong> (versiegelten o<strong>der</strong> beobachteten)<br />

Kernmaterialeinheiten eine Massenkontrolle unter Ver­<br />

wendung von Daten aus Abbrandrechnungen gefor<strong>der</strong>t<br />

wird, ferner, daß Möglichkeiten <strong>der</strong> unerlaubten<br />

Spaltstoffabzweigung durch den Betreiber in Betracht<br />

gezogen werden, <strong>die</strong> eklatante Verstöße gegen <strong>die</strong> Be­<br />

dingungen eines technisch sicheren Reaktorbetriebs<br />

einschließen.<br />

Die noch offenen Fragen zum AsA für <strong>die</strong> WAK konnten<br />

in Besprechungen mit Euratom weitgehend gelöst werden.<br />

Es gelang, Regelungen für <strong>die</strong> Einteilung <strong>der</strong> Anlage<br />

in Materialbilanzzonen <strong>und</strong> Festlegungen für <strong>die</strong> Ein­<br />

teilung des Kernmaterials in Einheiten (Chargen) zum<br />

Zweck <strong>der</strong> Bilanzierung zu finden, <strong>die</strong> eine sehr weit­<br />

gehende Reduzierung des zunächst vorgesehenen Melde­<br />

aufwands ermöglichen. Ferner sollen nunmehr mittel­<br />

<strong>und</strong> niedrigaktive Abfall-Lösungen, <strong>die</strong> Kernmaterial<br />

unterhalb eines best<strong>im</strong>mten, noch festzulegenden Kon­<br />

zentrationsgrenzwertes enthalten, so daß dessen Rück­<br />

gewinnung praktisch ausgeschlossen ist, von <strong>der</strong> Über­<br />

wachung befreit sein.<br />

Die Verhandlungen über den AsA für <strong>die</strong> Nukem wurden<br />

ebenfalls abgeschlossen. Ein wesentliches Ergebnis<br />

ist, daß <strong>die</strong> ursprünglich vorgesehene Einteilung <strong>der</strong><br />

Anlage in vier Materialbilanzzonen zugunsten einer<br />

-29-<br />

Einteilung in nur zwei (eine für <strong>die</strong> Produktions­<br />

linie mit schwach angereichertem Uran, eine für <strong>die</strong><br />

Linie mit hochangereichertem Uran) geän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> damit<br />

<strong>der</strong> Meldeaufwand verringert werden konnte.<br />

2. Stu<strong>die</strong>narbeiten über <strong>die</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />

Kernmaterialüberwachung an verschiedenen Anlagen<br />

a) Leichtwasserreaktoren<br />

Gemeinsam mit dem VDEW-Arbeitskreis "Spaltstoff­<br />

überwachung" wurden <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>narbeiten über <strong>die</strong><br />

Kernmaterialüberwachung an Leichtwasserreaktoren<br />

fortgesetzt <strong>und</strong> Ende <strong>1974</strong> mit <strong>der</strong> Fertigstellung<br />

<strong>der</strong> ersten Fassung einer "Materialsammlung"zunächst<br />

abgeschlossen. Die Materialsammlung umfaßt Zusam­<br />

menstellungen <strong>und</strong> Stu<strong>die</strong>n u.a. über<br />

- <strong>die</strong> rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Kernmaterial­<br />

überwachung<br />

- den Fragenkatalog über Anlagedaten in den<br />

Ergänzenden Abmachungen zum Verifikationsabkommen<br />

- das Protokoll- <strong>und</strong> Berichterstattungssystem<br />

- Überwachungskonzepte mit Anwendung von Versie­<br />

gelungs- <strong>und</strong> Beobachtungsmaßnahmen an Siede- <strong>und</strong><br />

Druckwasserreaktoren<br />

- Inspektions<strong>tätigkeit</strong>en<br />

Sie geht von den For<strong>der</strong>ungen des Verifikations­<br />

abkommens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ergänzenden Abmachungen hierzu<br />

sowie vom AsA-Entwurf für das KKS aus. Jedoch wird<br />

das Prinzip <strong>der</strong> Bilanzierung nach Chargen bei An­<br />

wendung von Versiegelungs- <strong>und</strong> Beobachtungsmaßnah­<br />

men konsequent durchgeführt. Die Materialsammlung<br />

stellt eine Unterlage dar, <strong>die</strong> dem BMFT, den Be­<br />

treibern von LWR <strong>und</strong> dem Projekt bei <strong>der</strong> Verhand­<br />

lung <strong>und</strong> Beurteilung von Anlagespezifischen Anhän­<br />

gen für LWR, einschließlich <strong>der</strong> Referenzanlage KKS,<br />

zur Verfügung steht. Sie ist ebenfalls für <strong>die</strong><br />

Nachfolgeverhandlungen zur Review-Konferenz über<br />

den NV-Vertrag von Bedeutung.<br />

b) SNR 300<br />

Lieferfirma <strong>und</strong> Betreiber des Kernkraftwerkes Kalkar<br />

(INB <strong>und</strong> SBK) fertigten <strong>die</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong><br />

Anlagedaten an, <strong>die</strong> den Überwachungsbehörden als<br />

Gr<strong>und</strong>lage zur Ausarbeitung eines Anlagespezifischen<br />

Anhangs, d.h. zur Festlegung technischer Einzelhei­<br />

ten <strong>der</strong> Überwachung <strong>die</strong>nen. Das Projekt wirkte da­<br />

bei beratend mit. Euratom legte aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser<br />

Zusammenstellung ein erstes Konzept für <strong>die</strong> Kern­<br />

materialüberwachung am SNR 300 vor, das eine weit­<br />

gehende Anwendung von Versiegelungs- <strong>und</strong> Beobach­<br />

tungsmaßnahmen vor allem <strong>die</strong> Kameraüberwachung <strong>der</strong><br />

Materialschleuse, vorsieht. Das Konzept wurde zwi­<br />

schen Euratom, Reaktorbetreiber <strong>und</strong> -erbauer sowie

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