Traditionspflege steht im Vordergrund Ehrungen beim ...

Traditionspflege steht im Vordergrund
Ehrungen beim Knappenverein Stockheim und Umgebung
von Ortsheimatpfleger Gerd Fleischmann
Stockheim – Im Mittelpunkt der Hauptversammlung des 160 Mitglieder starken
Knappenvereins Stockheim und Umgebung standen die Ehrungen langjähriger
Uniformträger. Ewald Schirmer (Stockheim) und Michael Bayer (Reitsch) können auf
eine 60-jährige Zugehörigkeit zurückblicken. Beide haben in der Katharinazeche
unter Tage gearbeitet. Deshalb war es für sie eine Selbstverständlichkeit, auch nach
der Zechenstilllegung im Jahre 1968 das bergmännische Brauchtum in Ehren zu
halten.
Vorsitzender Heiko Eisenbeiß würdigte ihren beachtlichen Beitrag zur
Traditionspflege. Als Vorstandsmitglieder – Ewald Schirmer war auch lange Jahre
zweiter Vorsitzender – seien sie auf Grund ihrer zuverlässigen Mitarbeit bis zum
heutigen Tag Aktivposten in dieser Interessengemeinschaft. Eisenbeiß lobte
ebenfalls das Engagement von Gerhard Ramming, Matthias Friedrich (beide
Stockheim), Olaf Renk (Wolfersdorf) und Steiger a. D. Helmut Kestel (Wenden-
Schönau). Sie wurden für 20-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
In seinem Rückblick erinnerte der Vorsitzende an die zahlreichen Auftritte im
Bergmannskleid. Unter anderem sei man beim 20-jährigne Bestehen der Knappen in
Lehesten sowie beim Jubiläum der Stockheimer Bergmannskapelle präsent
gewesen. Höhepunkt war erneut die Barbarafeier mit Kirchenparade,
Festgottessdienst und Festabend unter großer Beteiligung der Bevölkerung.
Abschließend dankte Eisenbeiß allen Idealisten für ihren Beitrag zur Traditionspflege.
Die Protokollverlesung nahm Schriftführer Jürgen Zoller vor. Außerdem informierte
über die Finanzen Hauptkassierer Karl-Heinz Wagner in gewohnter Präzision. Die
Revisoren Reinhard Berberich und Leonhard Kürzinger bestätigten eine
hervorragende Buchführung. Einstimmig genehmigten die Mitglieder eine
Satzungsänderung.
In seiner Vorschau erwähnte der Vorsitzende insbesondere das Stockheimer
Bergfest am 28. August sowie die traditionelle Barbarafeier am 3. Dezember. Vor
allem wolle man mit einer großen Abordnung am 4. September zum thüringischen
Bergmannstag nach Sondershausen fahren. Auf Grund der traditionell guten

Beziehungen zum Bergarbeiter-Unterstützungsverein Reichenbach wolle man am 16.
April beim Reichenbacher Kulturabend „Flagge zeigen“.
Bürgermeister Rainer Detsch zeigte sich beeindruckt von der intensiven
Traditionspflege, die der Knappenverein nunmehr seit über 150 Jahren betreibe und
auch heute noch ein Aushängeschild für den Frankenwald sei. Die Geschichte
wahren, sei für alle eine hohe Verpflichtung. Die Errichtung eines bergmännischen
Aussichtsturms sei möglicherweise ein erster Schritt, den einstigen Bergbau, der ja
eine enorme wirtschaftliche und soziale Bedeutung für alle Stockheimer Ortsteile
hatte, nach außen hin zu dokumentieren. Auch könne er sich vorstellen, dass im über
300 Quadratmeter großen Dachboden des Bauhofes auf dem ehemaligen
Bergbaugelände als kleine Zwischenlösung bergmännische Gerätschaften
ausgestellt werden könnten.
Kreisheimatpfleger Gerd Fleischmann würdigte ebenfalls das beachtliche
Engagement der Knappen, die erneut bei allen örtlichen Festlichkeiten präsent
gewesen seien. Der Heimatkundler dankte insbesondere dem Vorsitzenden Heiko
Eisenbeiß, der als Vertreter der jungen Generation Verantwortung übernommen
habe.

Ehrungen beim Stockheimer Knappenverein (von links): Ewald Schirmer, Helmut
Kestel, Vorsitzender Heiko Eisenbeiß, Michael Bayer, Gerhard Ramming, Olaf Renk
und Bürgermeister Rainer Detsch.
Foto: Gerd Fleischmann