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Neues VCÖ-Magazin

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en mit Zukunft<br />

ichern, braucht es differenzierte,<br />

erationen bereit sind, und die<br />

Herwig Gruber<br />

Geschäftsführer, Firmengruppe Kastner,<br />

www.kastner.at<br />

„In ländlichen Räumen ist die Sicherstellung<br />

der Nahversorgung ein zentrales Thema. Wir sind<br />

ein regionaler Großhändler und darauf spezialisiert<br />

selbstständige Kaufleute im ländlichen Raum zu beliefern.<br />

Wir bieten Interessierten eine Systempartnerschaft an,<br />

bei der wir Kaufleute von der Standortsuche und -analyse über die betriebswirtschaftliche<br />

Beratung bis hin zu Ladenbau und Finanzierung unterstützen. Private<br />

haben selten die finanziellen Möglichkeiten, um sich mit einem Geschäft selbstständig<br />

zu machen. Mit entsprechenden Sicherheiten finanzieren wir Warenlager<br />

oder Einrichtung langfristig vor. Unsere eigene Expansionsabteilung ist ständig<br />

unterwegs, um in Orten, in denen es keine Nahversorgung mehr gibt, neue Kaufleute<br />

und Lokale für ein Geschäft zu finden.<br />

Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie den Bürgerinnen und<br />

Bürgern sehr wichtig. Vielerorts funktioniert die Nahversorgung dann, wenn<br />

Mieten gestützt werden und die Leute sich selbst am Geschäft beteiligen oder<br />

Vereine diese Funktion übernehmen. Logistisch gewährleisten wir durch die Bündelung<br />

der Aufträge verschiedener Vertriebsschienen eine optimale Auslastung<br />

von Lkw. Punkto Mobilität gibt es bei uns einen Leitspruch: „Lieber fährt ein<br />

Lkw von Kastner mit Lebensmitteln drei Mal in der Woche in den entlegensten<br />

Ort und beliefert dort ein Geschäft, als die Bewohnerinnen und Bewohner fahren<br />

selbst mit dem Auto 20 Kilometer zum nächsten Einkaufszentrum“. Derzeit<br />

arbeiten wir gerade an einem Konzept für ein mobiles Geschäft. Die Wertschöpfung<br />

in der Region zu behalten, ist uns ein sehr wichtiges Anliegen. Dazu gehört<br />

auch das Angebot an regional und nachhaltig produzierten Produkten, das wir<br />

ständig ausweiten.“<br />

vcö-magazin 2013-01<br />

Ursula<br />

Kapfenberger-<br />

Poindl<br />

Regionalmanagerin, Regionalentwicklung Waldviertel,<br />

www.rm-waldviertel.at<br />

„Das Waldviertel ist aufgrund seiner räumlichen Struktur und seiner geringen Bevölkerungsdichte<br />

eine besondere Herausforderung für eine moderne, flächendeckende Versorgung mit<br />

Öffentlichem Verkehr. Menschen benötigen Verkehrsmittel, die sie in kurzen Intervallen zu<br />

ihren Arbeitsstätten und Schulen, zu Einkaufsmöglichkeiten, Ämtern sowie medizinischer<br />

Versorgung und wieder zurück bringen. Da es im Waldviertel kein eindeutiges Zentrum, sondern<br />

fünf relativ gleichwertige Bezirkshauptstädte gibt, verteilen sich die Personenströme auf<br />

diese, was eine finanzielle Herausforderung für die Auftraggebenden des Öffentlichen Verkehrs<br />

bedeutet. Die Waldviertel Linien haben die Situation des Öffentlichen Verkehrs der Region<br />

in den letzten Jahren verbessert. Die Waldviertlerinnen und Waldviertler waren in den letzten<br />

Jahrzehnten jedoch stark vom eigenen Auto abhängig, daher muss der Umstieg auf öffentliche<br />

Verkehrsmittel wieder gelernt werden. Dazu bietet das Regionalmanagement und der Projektverein<br />

Waldviertel Beratung und Bewusstseinsbildung durch die Mobilitätszentrale Waldviertel.<br />

Ein großes Anliegen ist die Ausweitung der Waldviertel Linien auch auf das Wochenende, da<br />

viele Besucherinnen und Besucher die Attraktionen des Waldviertels gerne öffentlich anfahren<br />

würden und hier zusätzlich Wertschöpfung für die Region generiert werden könnte.“<br />

Karl-Heinz Winkler<br />

Geschäftsführer Gemeindeverband Personennahverkehr Unteres Rheintal, Landbus Unterland, www.landbusunterland.at<br />

„Ländliche Gebiete und Berggebiete stellen besondere Herausforderungen an den Öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Hier liegen Schulen, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen in den meisten Fällen nicht „um die Ecke“.<br />

Anfahrtswege von 10 bis 30 Kilometer sind an der Tagesordnung. In den meisten Fällen gibt es an Schultagen<br />

ein Grundangebot an Öffentlichem Verkehr. Für Freizeitaktivitäten (Sport, Musikschule etc.) ist oft ein Zweitauto<br />

zwingend notwendig. Hier ist ein elementares Umdenken erforderlich. Voraussetzung dafür ist ein akzeptables<br />

Angebot an Öffentlichem Verkehr. Die Erfahrungen, die wir in vielen Teilen Vorarlbergs gemacht haben, zeigen, dass<br />

nur ein konsequentes, vertaktetes Busangebot angenommen wird. Alternative Systeme (Rufbus, Ruftaxi etc.) werden nur<br />

spärlich in Anspruch genommen. Sie sind zwar meist kostengünstig, infolge der geringen Nutzung aber gesamtwirtschaftlich<br />

wenig effizient. Wünschenswert ist auch in dünn besiedelten Gebieten ein Systemangebot, das auf einem Grundtakt aufbaut<br />

(Stundentakt mit Ausdünnungen oder Zwei-Stunden-Takt mit Verdichtungen) und das primär die Hauptnachfragerelation bedient. Diese verläuft<br />

meist vom ländlichen Raum in regionale Zentren oder an Bahnanschlusspunkte. Nur so ist gewährleistet, dass der Öffentliche Verkehr nicht nur<br />

von Schülerinnen und Schülern und einigen wenigen Menschen, die zur Arbeit pendeln, benützt wird. 98 Prozent (ohne Schülerfreifahrten) der<br />

Zuschüsse des Bundes an den Öffentlichen Verkehr fließen in die Bahn. Ländliche Gebiete haben im Vergleich zu den Ballungsgebieten sehr wenig<br />

davon, da sie oft nicht an das Bahnnetz angeschlossen sind. Hier ist ein Umdenken der Verteilung der Zuschüsse erforderlich und überfällig.“<br />

d Regionalverband Pongau, www.mobilito.at<br />

iben für Mobilitätsdienstleistungen. Sie bieten Beratung, Information und Seraher<br />

ist eine Mobilitätszentrale immer eine verkehrsmittel-übergreifende Schnitt-<br />

Kunden. Eine wesentliche Aufgabe ist das regionale Mobilitätsmanagement und<br />

Es gibt zahlreiche Mobilitätszentralen in Österreich, wobei Trägerschaft oder<br />

egion Pongau sind die 25 Gemeinden des Bezirks über den Regionalverband<br />

er mehr Menschen Alternativen zum Autofahren und benutzen öffentliche Verhn<br />

in den Regionen weiter auszubauen und dabei darauf zu achten, dass Qualität<br />

ttstellen-Funktion eine wesentliche Rolle. Die Mobilität der Bevölkerung und<br />

eines der zentralen Ziele der Angebotsplanung sein. Umweltschonende Mobilität<br />

ngsfähigkeit einer Region und für die Lebensqualität ihrer Bevölkerung. Soll eine<br />

bot für den richtigen Zweck zur richtigen Zeit bereit zu stellen. Erst dann sind<br />

NetZweRK VeRKehR<br />

2013<br />

25 Jahre <strong>VCÖ</strong><br />

Mobilität mit Zukunft<br />

„Kaum eine Materie ist durch so viel Voreingenommenheit und Unwissen geprägt wie<br />

unsere Mobilität. Voreingenommenheit und Unwissen, die derzeit als Basis für politische<br />

Entscheidungen oder milliardenschwere Investitionen ebenso dienen, wie sie Grundlage<br />

sind für die Verkehrsmittelwahl der Bevölkerung oder die Planung unserer Städte und<br />

Gemeinden. Der <strong>VCÖ</strong> fördert gegen das Unwissen regelmäßig<br />

wertvolle Daten und Fakten zu Tage und kämpft gegen die Voreingenommenheit<br />

unablässig durch Bewusstseinsbildung an.<br />

Danke für 25 Jahre Arbeit an einer nachhaltigeren Zukunft!“<br />

Reinhard Seiß,<br />

Raumplaner und Fachpublizist

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