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Handyservice nach der Pleite von ComBase - E&W

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MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

HÄNDLERPORTRAIT GPS-WORLD<br />

Kleine, feine Welt<br />

Die Idee zu dem kleinen Fachgeschäft entstand eher aus <strong>der</strong> Not heraus. Mit <strong>der</strong> GPS-World war Peter Swoboda einer <strong>der</strong><br />

Ersten, die auf Satellitennavigation setzten. Trotz des Navi-Booms, <strong>der</strong> die Konsumenten auch bei Hofer & Co fündig<br />

werden läßt, braucht er um seine Klientel nicht zu fürchten – hat er sich doch eine Nische gesucht.<br />

PETER SWOBODA HAT sein Geschäft<br />

– kaum größer als 30 Quadratmeter<br />

– in <strong>der</strong> Wiener Westbahnstraße.<br />

Links da<strong>von</strong> mit Westbahn<br />

Hendl ein Geflügel-Imbiss,<br />

rechts ein längst aufgelassenes Geschäft<br />

für Bodenbeläge. Auch<br />

wenn die Lage durchaus als zentral<br />

bezeichnet werden kann –<br />

nicht gerade das ideale Umfeld,<br />

um Laufkundschaft anzusprechen,<br />

die beim Bummeln auf den Geschmack<br />

kommen soll.<br />

Peter Swoboda braucht sich dennoch<br />

nicht über mangelnde Kunden<br />

beklagen. Sie warten bereits,<br />

bis Swoboda die GPS-World aufsperrt.<br />

Er hat sich in den vergangenen<br />

neun Jahren den Ruf eines<br />

Spezialisten im Bereich Satelliten-<br />

Navigation erworben.<br />

Notlösung<br />

Dabei kam ihm die Idee zu diesem<br />

Geschäft aus <strong>der</strong> Not heraus.<br />

Der frühere Außendienstmitarbeiter<br />

für medizinisch-technische<br />

Produkte verlor plötzlich seinen<br />

sehr gut bezahlten Job. „Es hat mir<br />

keiner abgenommen, dass ich<br />

auch für weniger Geld arbeite, ich<br />

hatte keine Chance“, sagt Swoboda.<br />

Die einzige Chance sah er in<br />

<strong>der</strong> Selbstständigkeit. Da keimte<br />

die Idee auf, sein Hobby mit dem<br />

neuen Beruf zu verbinden. „Wir<br />

reisen gerne – und wir haben<br />

schon damals Satellitennavigation<br />

benutzt. Auch wenn es damals etwas<br />

an<strong>der</strong>s aussah: Man konnte<br />

zwar seine Position bestimmen,<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Peter Swoboda hat sich früh<br />

auf Sat-Navigation spezialisiert<br />

Standardgeräte sind zwar aus<br />

dem Sortiment nicht wegzudenken<br />

– das Hauptgeschäft macht<br />

er jedoch nicht damit, son<strong>der</strong>n<br />

mit Kartenmaterial, speziellen<br />

Geräten und diversen Sicherheitssystemen.<br />

Preiskämpfe lassen ihn daher<br />

unbeeindruckt. Wenn <strong>der</strong> Kunde<br />

das Gerät an<strong>der</strong>swo billiger bekommt<br />

– soll er es kaufen, aber<br />

sich dort auch den Support holen.<br />

musste diese dann aber selbst auf<br />

Fliegerkarten übertragen“.<br />

Das Ersparte wurde in das Geschäft<br />

investiert – ein Jahr lang<br />

wollte sich Swoboda anschauen,<br />

ob er damit reüssieren könne. Anfangs<br />

fanden gerade die Bewohner<br />

<strong>der</strong> Umgebung den Weg ins Geschäft<br />

– und jene, die <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Straßenbahn-Linie 5 zur U-Bahn<br />

hetzten. Mittlerweile hat er sich<br />

über Mundpropaganda einen<br />

treuen Kundenkreis aufgebaut.<br />

Als die Einbau-Systeme für Straßen-Navigation<br />

in immer mehr<br />

Fahrzeugen Einzug hielten, unkten<br />

etliche Bekannte, dass Swoboda<br />

bald den Laden schließen müsse.<br />

Jedoch: „Wenn die Leute zwei<br />

Jahre mit dem eingebauten System<br />

gefahren sind, sind sie zu mir<br />

gekommen und wollten ein mobiles<br />

Gerät.“ Das Update des Kartenmaterials<br />

für die eingebauten<br />

Systeme erwies sich als kostspielig,<br />

<strong>der</strong> Wunsch <strong>nach</strong> einem mobilen<br />

Gerät, das in an<strong>der</strong>e Fahrzeuge<br />

eingebaut o<strong>der</strong> mobil beim Wan<strong>der</strong>n<br />

eingesetzt werden kann,<br />

stieg. Die zweite Welle bei den<br />

Der GPS-World konnte <strong>der</strong> Preisverfall bei<br />

den Straßen-Navigationsgeräten bisher<br />

nichts anhaben. Wer ausgefallene Lösungen,<br />

o<strong>der</strong> spezielles Kartenmaterial benötigt,<br />

kommt an dem kleinen Shop in <strong>der</strong> Wiener<br />

Westbahnstraße nicht herum.<br />

Navis bekam die GPS-World natürlich<br />

auch zu spüren: Seit es die<br />

Navis bei Hofer & Co gibt, ist an<br />

Standardgeräten kaum etwas zu<br />

verdienen. „Wenn ein Gerät eine<br />

Woche im Geschäft liegt und <strong>der</strong><br />

Kunde mit Kreditkarte bezahlt,<br />

kann ich es ihm gleich schenken –<br />

da verdiene ich nichts.” Das hält<br />

Swoboda jedoch nicht da<strong>von</strong> ab,<br />

seiner Strategie treu zu bleiben.<br />

„Ein Kunde hat gemeint, er bekomme<br />

das Navi woan<strong>der</strong>s billiger.<br />

Ich habe nur gemeint, dann<br />

solle er es dort kaufen. Nach zwei<br />

Tagen war er wie<strong>der</strong> bei mir und<br />

wollte, dass ich es ihm erkläre,<br />

denn irgend etwas funktioniere<br />

nicht. Mein Rat an ihn: Er soll<br />

dort hingehen, wo er es gekauft<br />

hat – aber nicht zu mir.“<br />

Keine Preisschlacht<br />

„Ich kann und will mich nicht<br />

mit einem MediaMarkt matchen.<br />

Daher haben wir uns auf unsere<br />

Stärke besonnen. Und das sind<br />

ausgefallene Lösungen, auch wenn<br />

wir natürlich auch die Standardgeräte<br />

haben.Wir bieten Sat- und

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