Handyservice nach der Pleite von ComBase - E&W

E&W 4/09 MULTIMEDIA 55
Gerhard Brischnik und der „Kopf des Ringfoto-Ladenbaus“
Walter Müller im Vorzeige-
Fotoshop.
tem RIO dar, wo der Händler
nicht nur sämtliche Produkte tagesaktuell
und zentral eingepflegt,
sondern auch ein breites
Angebot an aktuellen
Marketing-Aktivitäten
findet.
Neues Tool
In Sachen Marketing
wurde in Erlangen die
neueste Errungenschaft
vorgestellt: der Werbe-
Baukasten. Mit diesem
lässt sich äußerst einfach
ein personalisierter
Vierseiter gestalten. Der
Händler muss zunächst
sein Profil anlegen, das
er bei jedem weiteren Log-in
wieder verwenden kann. Abgesehen
davon ist im Prinzip alles
EVOLUTIONSTHEORIE UND DIE FOTOGRAFIE
Einen Fixpunkt bei jeder Ringfoto-Messe stellt der Vortrag
von „Universalgenie“ Martin Wagner dar. Auf der
Frühjahrsmesse stand dieser unter dem Titel „Von Darwin
zum Erfolg“, wobei es Wagner in gewohnt vorzüglicher
Weise verstand, den unzähligen Zuhörern die
wichtigste Message in diesen Tagen einzubläuen: Die Gedanken
müssen weg von schlechten News und der Krise.
Warum er gerade Darwins Evolutionstheorie als Basis
seiner Ausführungen gewählt hatte, konnte Wagner
rasch erklären: „Darwins Formulierung „fittest“ wird
fälschlicher Weise häufig mit „der Stärkste“ übersetzt.
Es muss jedoch lauten: der am besten Angepasste. Wie
bei der Evolution wird sich auch im Geschäftsleben derjenige
durchsetzen und überleben, der sich am besten
auf die herrschenden Bedingungen einstellt.“
Demgemäß ging er auf die Trends des heurigen Jahres
ein. Bei den Kameras sind dies zB Highspeed (Serienbildaufnahmen
von bis zu 30 Aufnahmen/Sekunde auch bei
kleineren Kamera-Modellen), Superzoom, GPS-Funktion
sowie HD-Video. Dazu kommen der Zubehörbereich
(etwa in Form von Schulungsvideos für bestimmte Kameramodelle)
und entsprechende Software-Angebote.
Bei der Foto-Ausarbeitung nannte Wagner Passbilder als
nach wie vor wichtigen Bereich, jedoch müsse man hier
mehr als Standards bieten – zB Zusatzartikel wie Schlüsselanhänger
oder Bewerbungsmappen. Weiters sprach
er das Sony Snap-Lab an, das sich je nach Modell besonders
für den Verleih oder als Requisite von Event-Fotografen
eignet.
Duschen einmal
anders: Getreu
dem Artido-
Motto wird mehr
aus den Fotos
gemacht – zB ein
Duschvorhang.
Wesentliche hinterlegt, sodass der
Händler nur noch Bilder, Texte
und Anschrift einfügen muss und
schon sind die „Foto-News“
versandfertig – wobei
diese natürlich auch
am POS aufgelegt
werden können.
Heißes Thema
Omnipräsent ist bei
Ringfoto das Thema
Ladenbau, mit dem
Walter Müller betraut
ist. Diesmal
wurde anlässlich des
90-jährigen Bestehens
im Stil von
Photo Porst gebrandet
– die Unterstützung
des Ringfoto-
Experten kann aber
selbstverständlich jedes Mitglied
beanspruchen. Die Gruppe übernimmt
dabei die Ladenplanung,
den Ladenbau, optimiert den
Außenauftritt und berücksichtigt
„Insider-Infos“ wie zB den
Denkmalschutz von Gebäuden.
Und auch im Inneren des Geschäfts
geht man den Mitglie-
Kleiner Preis, unbezahlbare Wirkung: Für Kosten von
rund 2 Euro kann der Händler dem Kunden eine Tasche
mit Aufdruck seines Lieblingsfotos mit auf den
Heimweg geben – ein echter „Krisenkiller“.
In Zahlen ausgedrückt prognostizierte Wagner allein
dem deutschen Fotomarkt einen Zuwachs von 400 Mio
Euro im Jahr 2006 auf 680 Mio Euro im Jahr 2011. Besonders
großes Wachstum sei in den Bereichen Sofortdruck,
Geschenkartikel sowie Kalender bzw Fotobücher
(+ 400-500%) zu erwarten. Und er appellierte, dass in
Zukunft vor allem Kreativität gefragt sein werde, zB
durch abhalten von Kunden-Seminaren. Frei nach der
Devise „Wer dient, der verdient.“
dern zur Hand, etwa bei der
Auswahl der Mini-Labs und dem
Bereitstellen von entsprechendem
Schulungspersonal.
Rainer Lamprechter hatte eine Neuheit mit
im Gepäck: Das Echtfoto-Fotobuch, mit dem
das bestehende Angebot nach oben abgerundet
wird.
Zentrale Erkenntnis
Bei all den gezeigten Produkten,
Kreativ-Artikel und Services
kristallisierte sich vor allem eines
heraus: Top-Präsentation ist in
der heutigen Zeit das Um und
Auf. Dazu zählen Übersichtlichkeit
und klare, nachvollziehbare
Strukturierung ebenso wie das
Miteinbeziehen des Kunden: Sei
es im Gespräch, durch kreative
Formen der Ansprache – zB die
Ausarbeitungs-Palette anhand
von Bildern der Mitarbeiter im
Schaufenster zu demonstrieren –,
entsprechende Dekoration oder
schlicht die Möglichkeit für den
Kunden, die Produkte anzugreifen.
Denn die Haptik ist ein gerne
unterschätztes Instrument, damit
der Kunde eine Beziehung
zum Produkt aufbauen kann.
Volle Breite
Noch ein zentraler Aspekt zeigte
sich beim Rundgang durch die
Ausstellung, bei der mehr als 110
Aussteller auf 4000 m2 ihre Produkte
präsentierten: Es sind oft
die kleinen Dinge, die den Unterschied
ausmachen und mit denen
man sich von der Masse abheben
kann (siehe nebenstehenden Kasten).
Zugegeben, auf vieles
kommt man als einzelne Person
einfach nicht – aber gerade deshalb
präsentierte sich Ringfoto
nicht nur als Waren- sondern
auch als Kreativplattform. ■
INFO: www.ringfoto.at