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Handyservice nach der Pleite von ComBase - E&W

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P.b.b. Erscheinungsort Wien; Verlagspostamt 1170 Wien; Versandpostamt 8000 Graz; DVR0454591; Zulassungs Nr.: 02Z032978M<br />

Junior Sales<br />

Award und<br />

Verkäufer-<br />

Zertifizierung<br />

Mit den<br />

Besten gegen<br />

die Krise<br />

4/April 2009<br />

Österreichs Insi<strong>der</strong>blatt<br />

für die Elektrobranche<br />

Erfolgreich in<br />

<strong>der</strong> Nische<br />

Kleine, feine<br />

Welt<br />

<strong>Handyservice</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Pleite</strong> <strong>von</strong><br />

Wie geht’s<br />

weiter?<br />

Die Wohnen &<br />

Interieur gibt<br />

Optimismus<br />

Wohnträume<br />

werden wahr<br />

<strong>ComBase</strong><br />

Die große<br />

Chance in<br />

miesen Zeiten<br />

Austrian<br />

Electronic<br />

Retailer<br />

Award


Liebe Leser!<br />

Es war an einem leicht windigen,<br />

sonst aber wun<strong>der</strong>schönen<br />

Spätsommertag im vergangenen<br />

Jahr, als ich mit meinem Bru<strong>der</strong><br />

und einem bekannten Branchenmann<br />

(das ist <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

markanten Stimme, siehe S. 7)<br />

bei einer deftigen Jause und dem<br />

passenden Gläschen Wein ins steirische Hügelland<br />

blickte. Also, sagen wir mal so: Mein Bru<strong>der</strong><br />

und ich blickten auf die Hügel, besagter Branchenmann<br />

uns an. Das war vielleicht auch <strong>der</strong><br />

Grund, warum dieser unsere Idylle plötzlich störte<br />

und etwas sagte, das wie „Der Deutsch wäre<br />

jetzt frei. Den könntest du dir in den Verlag holen”,<br />

klang. Ich drehte mich um, aber da war niemand.<br />

Er hatte tatsächlich mich angesprochen.<br />

Und während ich noch <strong>nach</strong> einer passenden,<br />

aber dennoch nicht allzu beleidigenden Antwort<br />

suchte, war mein Bru<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> einmal schneller<br />

und sagte zu mir, eifrig nickend: „Ja, stimmt. Hol<br />

dir den, das ist eine super Idee.”<br />

Ich sagte einmal gar nichts, biss – um Zeit zu gewinnen<br />

– ein großes Stück vom Speckbrot ab,<br />

spülte mit hervorragendem südsteirischen Weißwein<br />

<strong>nach</strong> und versuchte, in den Gesichtern einen<br />

Hinweis auf den Grad <strong>der</strong> Ernsthaftigkeit des<br />

Vorschlags auszumachen. Was ich sah, verwirrte<br />

mich.<br />

Beide starrten mich erwartungsvoll an und warteten<br />

sichtlich auf eine ernsthafte Antwort. Die<br />

kam dann auch: „Seid’s ihr beide jetzt schon<br />

ganz deppert worden?”, sagte ich und tippte mir<br />

mit fettigen Fingern auf die Stirn. Die Details<br />

<strong>der</strong> darauf folgenden Unterhaltung will ich Ihnen<br />

ersparen, nur noch so viel: Mein Bru<strong>der</strong>, ein großer<br />

Fan schräger Ideen, erzählte mir dann die<br />

Geschichte <strong>von</strong> Auto-Ikone Ferdinand Piech, <strong>der</strong><br />

Ende <strong>der</strong> Neunziger mit BMW-Chef Bernd Pischetsrie<strong>der</strong><br />

den einzigen Auto-Manager, vor dem<br />

er großen Respekt hatte, kurzerhand zuerst zu<br />

Seat und dann als seinen Nachfolger als Vorstandsvorsitzenden<br />

zu VW geholt hatte. Zum<br />

Schluss sagte er noch: „Spring über deinen Schatten,<br />

denk wie ein Manager und vergiss die Emotionen.”<br />

Und ich begann <strong>nach</strong>zudenken.<br />

Nun bin ich natürlich weit da<strong>von</strong> entfernt Ferdinand<br />

Piech zu sein und <strong>der</strong> Deutsch ist nicht <strong>der</strong><br />

Pischetsrie<strong>der</strong>, aber die Geschichte gefiel mir. Sie<br />

gefiel mir sogar so gut, dass ich schließlich einwilligte<br />

mit jenem Menschen zu sprechen mit dem<br />

Wenn das<br />

Leben ruft<br />

ich fünf Jahre lang kein Wort<br />

gewechselt hatte. „Aber”, so<br />

war meine Bedingung, „nur,<br />

wenn er mich anruft. Ich<br />

mach´s nicht.” Er rief an.<br />

Bereits <strong>nach</strong> zehn Minuten<br />

am Telefon war die Vergangenheit<br />

aufgearbeitet und wir<br />

sprachen fortan nur noch über die Zukunft,<br />

scherzten, neckten einan<strong>der</strong> und verhielten uns,<br />

als hätte jemand die vergangenen fünf Jahre aus<br />

dem Raum-Zeit-Kontinuum geschnitten. Es<br />

folgte dann ein Geheimtreffen in Salzburg während<br />

<strong>der</strong> Futura und anschließend die „Deutsch-<br />

Präsentation” vor meiner Mannschaft. Die ging<br />

dann auch gründlich in die Hose, weil sie <strong>von</strong> mir<br />

psychologisch gesehen nicht gut vorbereitet war<br />

und man in meinem Team einfach nicht glauben<br />

konnte, dass ich, <strong>der</strong> jahrelang Werner R. Deutsch<br />

(WRD) zum Inbegriff des Bösen gestempelt hatte,<br />

<strong>der</strong> ihm Charakter und jegliche Fähigkeit als<br />

seriöser Medienmacher abgesprochen hatte, nun<br />

plötzlich als zukünftiges E&W-Mastermind<br />

präsentierte.<br />

„Seid’s ihr beide jetzt schon ganz<br />

deppert worden?”, sagte ich und tippte<br />

mir mit fettigen Fingern auf die Stirn.<br />

Wie sollte ich auch erklären, wie es all die Jahre<br />

in mir drinnen ausgesehen hatte? Etwa, dass <strong>der</strong><br />

persönliche Erfolg des WRD mir wie Säure die<br />

Leichtigkeit des Seins verätzt und mir das Verlegerleben<br />

schwer gemacht hatte. Selbst meine Frau<br />

verstand die Welt nicht mehr und zweifelte an<br />

meiner Urteilsfähigkeit. Da nützte auch das Andreas<br />

Hofer-Zitat „Die Wahrheit ist eine Tochter<br />

<strong>der</strong> Zeit” als Erklärung nicht viel.<br />

Allerdings haben die vergangenen sechs Monate<br />

und die Leistung <strong>von</strong> WRD die Dinge wie<strong>der</strong><br />

gerade gebogen, und selbst meine Mannschaft hält<br />

mich nicht mehr für komplett durchgeknallt. Auch<br />

wenn es jetzt noch dicker kommt.<br />

Ich will gar nicht groß versuchen zu erklären,<br />

wie es passieren konnte, dass ich jenem Mann,<br />

<strong>der</strong> mich mit seinem – nun ja, sagen wir mal –<br />

nicht ganz unauffälligen und nicht gerade <strong>der</strong><br />

letzten Mode entsprechenden Äußeren jahrelang<br />

bis in den Schlaf verfolgte, nun ganz offiziell<br />

das größte (berufliche) Vertrauen ausspre-<br />

Editorial<br />

che, dessen ich fähig bin. Tatsächlich halte ich<br />

Werner R. Deutsch – mit all seinen Fehlern und<br />

Schrulligkeiten – für einen ganz hervorragenden<br />

Medienmann und Blattmacher. Ich halte ihn für<br />

einen Mann, <strong>der</strong> die Fähigkeit – und das<br />

Herz! – besitzt, E&W in einem Sinne fortzuführen,<br />

wie das <strong>der</strong> Gründungsidee entspricht:<br />

Als leicht lesbares Qualitätsmagazin nämlich,<br />

das sich nicht scheut zu polarisieren, heiße Eisen<br />

anzugreifen und damit eine – bei einem Fachmagazin<br />

– selten dagewesene Leser/Blatt-Bindung<br />

zu erreichen.<br />

Daher habe ich mich in Abstimmung mit meinen<br />

Gesellschaftern entschlossen, diesen Vertrauensbeweis<br />

auch <strong>nach</strong> außen zu tragen und Werner R.<br />

Deutsch mit <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Redaktion und Anzeigenverkauf<br />

aller unserer Elektromedien (E&W,<br />

E&W Online und P.O.S.) zu beauftragen.<br />

Ich selbst werde mich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen<br />

und in Hinkunft nur mehr für die<br />

Geschäftsführung des Verlags und repräsentative<br />

Aufgaben zur Verfügung stehen. Dabei jedoch<br />

stets die Blattlinie <strong>von</strong> E&W im Auge behalten<br />

und hier die Interessen <strong>der</strong> Gesellschafter (meine<br />

eingeschlossen) vertreten.<br />

Dieser Entschluss ist mir nicht schwer gefallen.<br />

Einerseits aus den oben genannten Gründen, an<strong>der</strong>erseits,<br />

weil ich in Zukunft das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

neue Projekt umsetzen möchte, das mir am<br />

Herzen liegt. Eines da<strong>von</strong> – meinen Freunden<br />

konnte das in <strong>der</strong> Vergangenheit nicht verborgen<br />

bleiben – ist die vollkommen hirnrissige, aber deswegen<br />

nicht weniger fixe Idee, die Welt mit einem<br />

Roman zu beglücken, den sie vermutlich nicht<br />

braucht. An<strong>der</strong>erseits gibt es genug schlechte Bücher,<br />

da kommt es auf eines mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

auch nicht an.<br />

Bleibt mir punkto E&W noch die kleine Hoffnung,<br />

dass ich vielleicht doch mal ab und zu ein<br />

Editorial schreiben darf. Allerdings bin ich mir<br />

nicht sicher, ob es genügend Menschen gibt, die<br />

sich das Lesen <strong>der</strong>selben hinreichend gerne antun<br />

würden. Hinweise nehme ich gerne entgegen unter<br />

a.rockenbauer@elektro.at.<br />

DI Andreas Rockenbauer<br />

Herausgeber


4<br />

IN DIESER E&W: E&W 4/09<br />

Rubriken Hintergrund Telekommunikation Multimedia<br />

3 Editorial<br />

24 Edabei Spezial:<br />

Einmal Polarkreis und zurück<br />

82 Vor 20 Jahren<br />

6 Elektrofix<br />

Kommt die Wende?<br />

7 Nachfolge-Regelung<br />

Kommentar<br />

8 Eine schützende Hand<br />

EP:Jahresveranstaltung mit<br />

Besucherrekord und<br />

„Sicherheitsreserven“<br />

12 Mutige JA!-Sager<br />

Expert-Frühjahrstagung mit<br />

Optimismus und Visionen<br />

13 Spannende Rundreise<br />

Red Zac-Frühjahrstagung<br />

punktet mit Selbstvertrauen<br />

14 Verkäufer: Nur die<br />

Besten kommen durch!<br />

Auftakt zum Junior<br />

Sales Award und <strong>der</strong><br />

Verkäufer-Zertifizierung<br />

16 Zwischen den Fronten<br />

AK sorgt für<br />

Rechtsunsicherheit<br />

17 Geschätzte Partner,<br />

liebe Mitbewerber!<br />

Offener Brief <strong>von</strong> Panasonic<br />

Austria-Chef Helmut Kuster<br />

18 Handel in Reinkultur<br />

E-Center Kirchdorf: Kundennähe<br />

statt Internet<br />

20 Kampf um<br />

die Siegel<br />

Tage <strong>der</strong> Entscheidung<br />

beim Plus X<br />

Award 2009<br />

22 Ungebremste<br />

Höhenflüge<br />

E&W Online-Man<strong>der</strong>l mutiert<br />

zum Online-Tarzan<br />

23 Aktuelles<br />

Coverstory:<br />

Mit dem Konkursantrag <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> steht auf<br />

einmal eine <strong>der</strong> beiden Drehscheiben für die gemeinsame<br />

Handy-Servicelösung auf <strong>der</strong> Kippe.<br />

Wie geht es weiter, und sind die eingeschickten<br />

Handys „sicher“? Mobilkom sowie die Industrie<br />

stehen zum Dienstleister. Jetzt wird <strong>nach</strong> einer<br />

langfristigen Lösung gesucht.<br />

ab Seite 26<br />

25 Was ist Service wert?<br />

Kommentar<br />

26 Service-Hub<br />

in Schieflage<br />

<strong>ComBase</strong>-<strong>Pleite</strong> bedroht<br />

gemeinsame Servicelösung<br />

28 Von Anfang an dabei<br />

Christian Boldrino: Zehn<br />

Jahre One<br />

32 Massenhaft mobile Mails<br />

Nokia setzt auf Messaging<br />

33 „Wir wollen die<br />

Nummer eins werden“<br />

Starke Ansage Samsungs zur<br />

ersten Handy-Roadshow<br />

34 Handys veredeln<br />

Telekom-Ausschuss sucht<br />

Handy-Versicherung<br />

36 Von <strong>der</strong> Idee<br />

zur Realität<br />

LG: Mit Touchscreen-Handys<br />

selbstbewusst ins Frühjahr<br />

37 Mit dem Dolphin<br />

zu neuen Ufern<br />

Hyundai baut die Range<br />

<strong>nach</strong> oben aus<br />

38 Aktuelles<br />

39 Komische Zeiten<br />

Kommentar<br />

40 Der Berg bewegt<br />

Fluch und Segen: Der<br />

ORF wechselt seinen<br />

Verschlüsselungs-Code<br />

42 „Es gibt<br />

Alternativen ...“<br />

Stimmen aus dem Handel<br />

zum Rückzug <strong>der</strong> Industrie<br />

44 Schluss mit<br />

Schleu<strong>der</strong>n<br />

Samsung startet<br />

neues EFH-Konzept<br />

45 Von wegen Flaute<br />

Ein Jahr Strong<br />

in Österreich<br />

46 Dauerstress<br />

Premiere: Investitionen<br />

in die Zukunft<br />

48 Kleine, feine Welt<br />

GPS-World: Erste Adresse für<br />

Globetrotter und Abenteurer<br />

50 Jedem Produkt<br />

seine Story<br />

Mamit mutiert zum<br />

Lösungsanbieter<br />

52 Sportlich betrachtet<br />

Grundig setzt 2009<br />

auf Kontinuität<br />

54 Krisenkiller<br />

Kreative Umsatzideen<br />

für den Fotofachhandel<br />

56 Zurück zu den Wurzeln<br />

Neunte Auflage <strong>der</strong> Gmundner<br />

Fototage<br />

58 Lebenslänglich<br />

für Garmin<br />

Navi-Hersteller setzt<br />

auf Zusatzleistungen


E&W 4/09 IN DIESER E&W: 5<br />

E-Technik Hausgeräte<br />

60 Rücken wir zusammen<br />

Kommentar<br />

61 Neue Märkte,<br />

neue Nischen<br />

Regro-GF Markus Schillegger<br />

sieht Potenzial für<br />

seine Kunden<br />

62 Erst stinkt’s, dann<br />

brennt’s<br />

Elektrotechniker orten akute<br />

Gefahren im Stromnetz<br />

64 Informations-<br />

Vorsprung<br />

Besucheransturm zu den<br />

Schrack-Info-Tagen<br />

Seite 78<br />

Ein ausgebuchtes Kick-off-Seminar zum Austrian<br />

Electronic Retailer Award lässt auch für die Zukunft<br />

viel erwarten: Initiator Herbert Haas kann<br />

sich bereits über 33 Bewerber freuen.<br />

66 60 Tage Vorsprung<br />

Kommentar<br />

67 Cool Runnings<br />

AEG-Electrolux: SuperEco<br />

spart bis zu 80% Energie<br />

68 Wohn(t)räume<br />

wurden wahr<br />

Wohnen & Interieur wie<strong>der</strong><br />

auf Erfolgskurs<br />

72 Galaktische Zeiten<br />

Juras Kaffee-Sternstunden<br />

74 Heiß gekühlt und<br />

frisch getrocknet<br />

Weiße Neuheiten<br />

<strong>von</strong> Baytronic und LG<br />

75 Altes Eisen<br />

Franz Schlechta for<strong>der</strong>t<br />

Verschrottungsprämie für<br />

Elektro-Altgeräte<br />

76 Aktuelles<br />

Seite 48<br />

Peter Swoboda hat mit <strong>der</strong> GPS-World seine eigene<br />

Nische geschaffen. Dass <strong>der</strong> Navi-Spezialist<br />

dabei sein Hobby zum Beruf gemacht hat, daran<br />

sind die Umstände „schuld“.<br />

Management<br />

77 Der Umrüst-Gewinn!<br />

Kommentar<br />

78 Mit Haas gelingt’s<br />

immer!<br />

Kick-off-Seminar für den<br />

Austrian Electronic Retailer<br />

Award<br />

79 Rat & Tat<br />

Steuerreform – Tarifreform<br />

80 Das richtige Drehbuch<br />

Umdasch-Seminar: Konzepte<br />

zum „filmreifen“ Verkaufen<br />

I bin ja nur <strong>der</strong> E&W-Bobby – oba<br />

wann i wos zu reden hätt’, tät i<br />

jeden auf’n Mond schießen, <strong>der</strong><br />

willkürlich Gerüchte vabreitet.<br />

Bassena-Tratsch gibt’s scho<br />

gnua in da Branche!<br />

IMPRESSUM:<br />

Medieninhaber (Verleger) und Anzeigenverwaltung:<br />

Elektro und Wirtschaft<br />

Zeitschriftenverlagsges.mbH,<br />

1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II C,<br />

Telefon 01/485 31 49 Serie,<br />

Telefax 01/486 90 32/30,<br />

Internet: www.elektro.at,<br />

eMail: redaktion@elektro.at,<br />

verkauf@elektro.at<br />

Geschäftsführer<br />

DI Andreas Rockenbauer<br />

Herausgeber<br />

DI Andreas Rockenbauer, Helmut J.<br />

Rockenbauer<br />

Objekt-Manager<br />

Werner R. Deutsch<br />

Chefredaktion<br />

Martin Fellhuber<br />

Redaktion<br />

Werner R. Deutsch, Martin Fellhuber,<br />

Mag. Bettina Paur, DI Andreas<br />

Rockenbauer, Helmut J. Rockenbauer,<br />

Ronald Rockenbauer B.A., Wolfgang<br />

Schalko, Mag. Dominik Schebach<br />

Anzeigen<br />

Sylvia Populorum, Mario Ernst<br />

Grafik<br />

Alexan<strong>der</strong> Khun, Martin Mares<br />

Grundlegende Richtung<br />

Unabhängige Fachzeitschrift für den<br />

Elektrohandel und das -gewerbe<br />

Hersteller<br />

Druck Styria GmbH & CoKG,<br />

8042 Graz, Styriastraße 20<br />

Abonnements<br />

Ein Jahresabonnement für Österreich<br />

11 Ausgaben EUR 60,50 (inkl. 10%<br />

MWSt.), Einzelpreis EUR 8,14 (inkl.<br />

10% MWSt.) Preis für Auslandsabonnement<br />

Europa EUR 113,30 (inkl. 10%<br />

MWSt.), Übersee EUR 198,–. Das<br />

Abonnement verlängert sich um ein<br />

weiteres Jahr, wenn es nicht bis spätestens<br />

31.10. lfd. Jahres schriftlich gekündigt<br />

wird. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen. Bei mit<br />

„Advertorial” gekennzeichneten Seiten<br />

handelt es sich um bezahlte Anzeigen.<br />

3. Quartal 2007:<br />

Druckauflage: 13.450,<br />

Verbreitete Auflage: 12.927


6 HINTERGRUND E&W 4/09<br />

„ELEKTROFIX“ HÄLT DER BRANCHE EINEN SPIEGEL VORS GESICHT:<br />

KOMMT DIE WENDE?<br />

LIEBE ELEKTROBRANCHE!<br />

„Der Kampf ums Leiberl bleibt hart. Dieser spielt sich hauptsächlich<br />

unter den Großvertriebsformen selbst ab (Cosmos hat durch einen<br />

neuen Besitzer vielleicht Auftrieb erhalten), was aber zu einer Verlängerung<br />

<strong>der</strong> Preisschlacht führen und weitere Marktanteile an diese<br />

binden wird. Um den kleineren verbleibenden Kuchen müssen jetzt<br />

die traditionellen Elektro-Fachhändler untereinan<strong>der</strong> kämpfen. Hier<br />

haben nur jene echte Chancen, die ein ausgewogenes Sortiment mit<br />

ausreichen<strong>der</strong> Spanne und schneller Lagerdrehung mit plausiblen Verkaufspreisen<br />

durch beinharte Kostenrechnung und eine griffige Marketingstrategie<br />

samt Werbung verbinden – und die den Kunden die<br />

Vorteile des „persönlichen“ Geschäftes und <strong>der</strong> Kompetenz darstellen<br />

können…“<br />

Soll ich weiter abschreiben? Diese Zeilen kommen nämlich nicht<br />

<strong>von</strong> mir, son<strong>der</strong>n <strong>von</strong> „Elektro-Wan<strong>der</strong>prediger“ Helmut J. Rockenbauer.<br />

Wann? Nun, es war im Jänner 1994, also vor gut 15 Jahren!<br />

Und jetzt frage ich uns alle: Was haben wir in diesen 15 Jahren dazugelernt?<br />

O<strong>der</strong> besser gesagt: Werden diese Zeilen in 15 Jahren noch<br />

immer Gültigkeit besitzen? Mit diesen Überlegungen will ich mich<br />

heute über ein paar Ereignisse <strong>der</strong> letzten Wochen wagen…<br />

Steter Tropfen höhlt den Stein<br />

Eiskalt lief mir <strong>der</strong> Schauer über den Rücken, als ich diese Nachricht<br />

erfuhr: „Panasonic schließt Österreich-Nie<strong>der</strong>lassung!“ Was war es,<br />

das <strong>der</strong>artige Emotionen in mir weckte, mich so schockierte?<br />

Nach einigen schlaflosen Nächten und einer ganzen Serie an<br />

schweißgebadeten Bettlaken kam mir die Lösung: Ich selbst war es,<br />

<strong>der</strong> ob dieser Botschaft aus <strong>der</strong> Spur gerissen wurde – war ich wie<br />

viele an<strong>der</strong>e in dieser Branche doch felsenfest da<strong>von</strong> überzeugt, dies<br />

wäre schon vor ein o<strong>der</strong> zwei Jahren passiert. Denn wie man immer<br />

wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Branche vernahm, wurde seit rund zwei Jahren nur<br />

mehr eine Hand voll Händler, gestaffelt <strong>nach</strong> verfügbaren Container-<br />

Stellplätzen, angemessen betreut… Aber nein, erst heuer kehren Herz<br />

und Seele dieses Herstellers unserem schönen Land den Rücken.<br />

Unglaublich, wie man ein <strong>der</strong>artig „geiles“ Produkt im Elektro-<br />

Fachhandel so den Bach runterfahren kann. Doch die Hoffnung<br />

stirbt zuletzt, denn jetzt wird „redimensioniert“.<br />

Gut. Aha. Redimensioniert also. Na, Gott sei Dank…!<br />

Netzwerke sind die Zukunft<br />

Nein, ich habe kein Networking-Seminar besucht und bin trotzdem<br />

felsenfest da<strong>von</strong> überzeugt, dass es viel mehr Stammtische geben sollte.<br />

Doch anstatt zum Hörer zu greifen, den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Mitbewerber<br />

– dass gilt für Industrie und Handel – auf ein Bierchen einzuladen,<br />

sitzen alle in ihren Nestern und warten auf den nächsten<br />

Sturm. Ach so, Ihr meint, es sei so schwer, mit <strong>der</strong> Wahrheit herauszurücken,<br />

da es sich ja immerhin um den Mitbewerb handle!?<br />

Wenn es eine Branche gibt, in <strong>der</strong> die Gschichtl’n schneller als das<br />

Licht verbreitet werden, dann ist es wohl unsere – o<strong>der</strong>? Je<strong>der</strong> <strong>von</strong><br />

uns hat in <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>von</strong> Kooperationen mit Mitbewerbern<br />

profitiert. Und Gewinner waren beide. Na also, knüpft Kontakte –<br />

auch branchenübergreifend – und Ihr werdet sehen, welche Möglichkeiten<br />

sich auftun, die wenigstens mittelfristig mehr Ertrag einfahren<br />

als das Auswerfen neuer Angeln in abgefischten Teichen.<br />

Achtung, Knebelfalle!<br />

Dies sei eine Warnung für alle, die auch 2010 <strong>von</strong> ihrem Gegenüber<br />

noch ernst genommen werden wollen: Unterschreibt nur, was Ihr<br />

unterschreiben wollt! Denn so sicher, wie die<br />

Schneeglöckchen im Inntal ins Sonnenlicht<br />

zwinkern, so sicher quietschen <strong>der</strong>zeit die<br />

frisch aufgezogenen Sommerreifen <strong>der</strong> Reisenden<br />

– und zwar landesweit.<br />

Mit gestählter Brust beglücken sie die Händlerschaft, unterm Arm<br />

die „Heilige Schrift“, die neue Jahresvereinbarung. Was viele Händler<br />

nicht berücksichtigen, ist, dass dieser Akt <strong>nach</strong> dem Nachfassen<br />

<strong>von</strong> Zahlungsverzügen die zweitschlimmste Strafe im Leben des Reisenden<br />

ist. Und so werden die geliebten Ansprechpartner an <strong>der</strong><br />

Front <strong>von</strong> ihren Verkaufsleitern mit seitenweise „Blablabla“ ausgeschickt,<br />

um schnellstmöglich Stempel und Unterschrift zu kassieren.<br />

Hand aufs Herz: Wie viele Händler lesen sich Jahr für Jahr alle Punkte<br />

durch? Noch dazu, wenn <strong>der</strong> geliebte Reisende sowieso bestätigt<br />

„es hat sich eh nix g‘än<strong>der</strong>t!“. Das Problem dabei: Geschrieben und<br />

entworfen haben die Jahresvereinbarung in den meisten Fällen die<br />

„Excel-Manager“ und „Schreibtisch-Attentäter“ in den „Erbsenzähler-Etagen“<br />

<strong>der</strong> Industrie. NICHT GELESEN haben die Vereinbarungen<br />

dann die Reisenden und Händler, die sie blindlings unterschreiben.<br />

Na dann: Good Luck!<br />

Wölfe im Schafspelz<br />

Entwicklungen wie Nie<strong>der</strong>lassungsschließung o<strong>der</strong> Fusion sowie das<br />

Outsourcen <strong>von</strong> ursprünglich vom Vertrieb verantworteten Bereichen<br />

bei <strong>der</strong> Industrie führen immer öfter zu skurrilen Ausgeburten,<br />

<strong>der</strong>en Ausmaß oft erst jahrelang <strong>nach</strong> Geschäftsabschluss ans Tageslicht<br />

kommt. Hier ein Beispiel, dass mir zu Ohren und Augen kam:<br />

Ein großer japanischer Hersteller empfiehlt seinen Händlern den Vertrieb<br />

<strong>von</strong> Garantieerweiterungs-Paketen zu seinen Produkten. Ein<br />

prinzipiell sinnvolles Unterfangen, bedenkt man noch dazu die Möglichkeit,<br />

die ohnehin sehr kleine Spanne beim Produkt durch den<br />

Zusatzverdienst beim Verkauf des Garantiepaketes an den Endkunden<br />

lukrieren zu können. Die Industrie erhofft sich eine bessere<br />

Kundenbindung und vor allem Markentreue im Schadensfall. Abgesehen<br />

da<strong>von</strong>, gab es irgendwo im Konzern einen, <strong>der</strong> gesagt hat:<br />

„Sammelt Endverbraucher-Adressen!“<br />

Vorerst einmal also alles paletti: Industrie glücklich, Händler glücklich,<br />

Kunde glücklich.<br />

Es vergehen zwei Jahre. Ein über das Garantiepaket versicherter Schaden<br />

tritt ein: Der Kunde kontaktiert seinen Händler. Diesem sind<br />

allerdings die Hände gebunden, denn was er nicht berücksichtigt hat,<br />

ist, dass die Abwicklung im Schadensfall <strong>der</strong> Industrie bzw. <strong>der</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Industrie beauftragten Versicherung vorbehalten ist.<br />

Nix mehr paletti: Kunde unglücklich. Händler unglücklich. Industrie<br />

glücklich.<br />

Was nun folgt, ist mehr als pervers: Die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Industrie beauftragte<br />

Versicherung ermittelt den Schadenswert und bietet ein „Nachfolge-Modell“<br />

an. Allerdings darf <strong>der</strong> Kunde das Gerät nicht bei seinem<br />

Händler kaufen, <strong>der</strong> ihm das Gerät auch wie<strong>der</strong> in Betrieb nehmen<br />

würde – son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Kunde erhält gleich ein Empfehlungsangebot<br />

eines sehr, sehr großen „Auch-Onlinehändlers“ aus dem Süden Österreichs<br />

mit mehreren Abholshops landesweit…<br />

Man kann nur hoffen, dass dieser trotz seiner „internationalen Beteiligungen“<br />

die Ware über die Industrie in Österreich beziehen wird.<br />

Denn sonst ist’s vorbei mit dem „Paletti für Österreich“, weil: Kunde<br />

unglücklich, Händler unglücklich, Industrie unglücklich.<br />

Kopf hoch, wünscht Euer<br />

elektrofix@gmx.net


Liebe Leser!<br />

Es war wenige Tage vor<br />

<strong>der</strong> Futura 2008, als<br />

mich eine <strong>der</strong> markantesten<br />

Stimmen <strong>der</strong> Branche<br />

telefonisch dazu auffor<strong>der</strong>te,<br />

jemanden zu<br />

kontaktieren, mit dem<br />

ich über fünf Jahre lang<br />

kein Wort mehr gewechselt<br />

hatte: „Ich weiß“,<br />

meinte die markante Stimme, „Sie glauben<br />

jetzt, ich bin mit dem Kopf wo ang’rannt.<br />

Trotzdem: Rufen S’ bitte den Andreas Rockenbauer<br />

an!“<br />

Einige Sekunden Schweigen.<br />

„Herr Deutsch? Sind Sie noch dran?“, fragte<br />

die Stimme. „Dran bin ich schon“, gab ich<br />

schließlich zur Antwort, „aber drauf bin ich<br />

<strong>der</strong>zeit nicht so beson<strong>der</strong>s. – Wozu soll ich den<br />

Herrn Rockenbauer anrufen? Will er sich mit<br />

mir duellieren...?“<br />

Rückblick: Zur Jahresmitte 2003 schied ich<br />

auf eigenen Wunsch <strong>nach</strong> mehr als fünf Jahren<br />

beim E&W-Verlag aus. Wegen, sagen wir mal,<br />

emotionaler Gründe. Eine spontane Entscheidung,<br />

die ich trotz meiner damals schon 45<br />

Lenze ohne Bedenken getroffen hatte. 25 erfolgreiche<br />

Jahre im Zeitungswesen und eine gewisse<br />

finanzielle Unabhängigkeit stimmten<br />

mich zuversichtlich, die Zeit bis zum nächsten<br />

Dienstvertrag locker zu überbrücken.<br />

Ich hatte Glück. Bereits wenige Wochen später<br />

lag er unterschriftsreif auf dem Tisch. Ich sollte<br />

die Chefredaktion für ein Automagazin übernehmen.<br />

Wenngleich ich im Hinterkopf bedauerte,<br />

<strong>der</strong> Elektrobranche den Rücken zuzukehren.<br />

Schade um die guten Kontakte, die ich<br />

aufgebaut hatte. Schade um das Insi<strong>der</strong>wissen,<br />

das jetzt zum Krenreiben wäre. Schade um die<br />

Ideen, die ich vielleicht hätte umsetzen können...<br />

Der erlösende Anruf kam daher keine 24<br />

Stunden zu früh. Am an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong><br />

Funkwelle: Willy Duschka, <strong>der</strong> seinerzeitige<br />

Redaktionsleiter des „Elektrojournal“. Was in<br />

den Jahren da<strong>nach</strong> folgte, bedarf wohl keiner<br />

weiteren Ausführung. Zumal die Branchen-<br />

Öffentlichkeit an <strong>der</strong> Entwicklung dieses Mediums<br />

zwangsläufig regen Anteil nahm.<br />

Auf die Gründe, weshalb ich meine Chefredakteurs-Funktion<br />

beim Elektrojournal“ im<br />

Nachfolge-<br />

Regelung<br />

Hintergrund Hintergrund<br />

Vorjahr zurücklegte, gehe ich an<br />

dieser Stelle selbstverständlich nicht<br />

ein. Wenngleich sie – aus meiner<br />

Sicht – weitaus triftiger waren als<br />

jene, die mich einst bewogen hatten,<br />

E&W zu verlassen. Dort, wo<br />

ich mit 1. April 2009 wie<strong>der</strong> ins<br />

Angestelltenverhältnis aufgenommen<br />

wurde (<strong>nach</strong>dem ich sechs<br />

Monate aufgrund einer Konkurrenzklausel<br />

in meinem alten Vertrag nicht ins<br />

„an<strong>der</strong>e Lager“ wechseln durfte).<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Womit sich auch die eingangs gestellte Frage<br />

an die besagte „Branchenstimme“, ob mich<br />

Rockenbauer jun. zum Duell herausfor<strong>der</strong>n<br />

wolle, mittlerweile erübrigt hat. Herausgefor<strong>der</strong>t<br />

hat er mich zwar – allerdings in einer Beziehung,<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> ich im September des Vorjahres<br />

klarerweise nicht einmal geträumt hätte:<br />

E&W-Herausgeber Andreas Rockenbauer<br />

wird sich aus dem medialen Tagesgeschäft zurückziehen,<br />

als Geschäftsführer des Verlags ne-<br />

„Je<strong>der</strong> Euro, den die E-Industrie in<br />

E&W investiert, schlägt mit einem<br />

Vielfachen seines Werts in <strong>der</strong> Branche<br />

wie<strong>der</strong> auf!“<br />

ben zahlreichen repräsentativen Aufgaben aber<br />

weiterhin die kommerziellen Agenden wahrnehmen.<br />

Wie und warum dies erfolgen soll,<br />

schil<strong>der</strong>t er mit seinen eigenen Worten im Editorial<br />

auf Seite 3.<br />

Im Gegenzug wird mir die Führung des Redaktions-<br />

und Anzeigenteams anvertraut und<br />

damit die Verantwortung für die künftige Entwicklung<br />

<strong>von</strong> E&W Print und E&W Online<br />

übertragen, wobei ich in weiterer Folge als<br />

Mitgesellschafter fungiere. So viel einmal zur –<br />

groben – Neustrukturierung, die für den Verlag<br />

angedacht ist.<br />

In diesem Zusammenhang sei gleich erwähnt,<br />

dass meine bisherige eMail-Anschrift d.textmacher@elektro.at<br />

ausgedient hat. An ihre<br />

Stelle tritt, wie bis vor sechs Jahren, ein schlichtes<br />

w.deutsch@elektro.at.<br />

Mit <strong>der</strong> schrittweise greifenden Nachfolge-Regelung<br />

im Verlag eröffnen sich aus heutiger<br />

Sicht für mich Chancen, die ich zu Gunsten<br />

einer noch stärkeren Positionierung <strong>von</strong> E&W<br />

auch zu ergreifen gedenke.<br />

Medialer Urknall<br />

Wann diese Stärkung spürbar zum Tragen<br />

kommt, hängt – wie so vieles im Leben – <strong>von</strong><br />

vielen Faktoren ab. Worunter sich natürlich<br />

auch einige aus Fleisch und Blut befinden. Je<br />

früher diese an einem gemeinsamen Strang ziehen,<br />

desto eher sollte es gelingen, die E&W –<br />

den medialen Urknall im Universum <strong>der</strong><br />

Elektrobranche – mit wie<strong>der</strong> deutlich wachsendem<br />

Abstand vor jedem Mitbewerb zu platzieren.<br />

Mit welch beispielhaftem Engagement sich das<br />

E&W-Team freilich schon bisher für die<br />

Elektrobranche eingesetzt hat und täglich aufs<br />

Neue beweist, dass es <strong>der</strong>en Vertrauen verdient<br />

hat, belegen etliche Aktivitäten, die Verlage in<br />

unserer Größenordnung nicht einmal annähernd<br />

zu bieten vermögen!<br />

Die aktuelle Spannbreite reicht dabei vom<br />

klassischen GOLDENEN STECKER und<br />

<strong>der</strong> einzigartigen Brancheparty PLUGGED,<br />

über die großartige Herbert Haas-Initiative<br />

AUSTRIAN ELECTRONIC RETAI-<br />

LER AWARD bis zum neuartigen GRÜ-<br />

NEN STECKER, <strong>der</strong> in Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Tageszeitung „Österreich“ den ökologisch<br />

innovativsten Elektrogeräten verliehen wird –<br />

eine Aktion, mit <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>ttausende österreichische<br />

Konsumenten konfrontiert werden und<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> die heimische Elektrobranche ungemein<br />

profitieren wird. E&W Online-Leser werden<br />

darüber ja schon seit 18. März umfassend informiert.<br />

Diese permanente Belebung einer Branche, die<br />

ein Fachmedium mit einer Handvoll Mitarbeitern<br />

bewerkstelligt, dürfte nicht nur österreichweit<br />

einmalig sein. Je<strong>der</strong> Euro, den die E-Industrie<br />

in E&W investiert, schlägt daher mit<br />

einem Vielfachen seines Werts in <strong>der</strong> Branche<br />

wie<strong>der</strong> auf!<br />

Auf eine weiterhin fruchtvolle Zusammenarbeit.<br />

Und bleiben Sie Ihrem Branchenmedium<br />

auch unter künftig neuer Regie gewogen.<br />

Werner R. Deutsch<br />

w.deutsch@elektro.at


8<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

EP:JAHRESVERANSTALTUNG MIT BESUCHER-REKORD – FRITZ SOBOL IM E&W-INTERVIEW:<br />

Eine schützende Hand<br />

Mit einem Rekord <strong>von</strong> 1.250 Besuchern (im Vorjahr 1.230) endete am letzten März-Wochenende die EP:Warenbörse 2009 –<br />

obwohl mit 72 Industriepartnern deutlich weniger ausstellten als 2008 (97), unter denen sich damals aber auch viele<br />

kleine IT-Stände befanden. Für Fritz Sobol also kein Grund, Trübsal zu blasen. Im Gegenteil: An EP:Austria zieht die Wirtschaftskrise<br />

nicht nur spurlos vorüber, man verfügt auch über „massive Sicherheitsreserven“. Die nicht zuletzt jene<br />

wenigen Mitgliedsbetriebe schützen, bei denen es <strong>der</strong>zeit nicht so gut läuft.<br />

KLEINER WERMUTSTROPFEN: Der<br />

gestiegenen Besucherzahl standen<br />

heuer etwas weniger Händler<br />

gegenüber (460 zu 470 im vorigen<br />

Jahr), die in <strong>der</strong> gewohnten<br />

„Salzburg Congress“-Location <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung beiwohnten.<br />

An<strong>der</strong>erseits fand man bei <strong>der</strong><br />

abendlichen EP:Party wegen des<br />

enormen Andrangs <strong>von</strong> 830 Gästen<br />

(im Vorjahr 805) mit dem riesigen<br />

„Europasaal“ erstmals nicht<br />

mehr das Auslangen – letztlich<br />

mussten sogar im Foyer einige Tische<br />

aufgestellt werden.<br />

Die aufgrund <strong>der</strong> reduzierten<br />

Ausstellerzahl frei gewordenen<br />

Flächen auf <strong>der</strong> EP:Warenbörse<br />

brachten das „grüne“ Organisationsteam<br />

dagegen nicht in Verlegenheit:<br />

„Dadurch konnten wir<br />

unsere Logistik diesmal in einer<br />

eindrucksvollen Breite darstellen“,<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Weniger Aussteller, mehr Besucher,<br />

etwas weniger Händler,<br />

mehr Gäste beim Abend-Event –<br />

im Schnitt war auch diese EP:<br />

Veranstaltung ein voller Erfolg.<br />

Markante Steigerung: EP:Logistik<br />

konnte 2008 ein Plus <strong>von</strong><br />

20% verbuchen.<br />

In Krisenzeiten das Ass im<br />

EP:Ärmel: Als gewinnorientierte<br />

Verbundgruppe verfügt man<br />

über Kapital „für alle Eventualitäten“<br />

(Fritz Sobol).<br />

Kreditversicherer sind daher<br />

„ausgeschaltet“. EP: bürgt für<br />

grundsätzlich solide Handelsbetriebe<br />

mit kurzzeitigen Liquiditätsproblemen.<br />

Allround-Motivation: Mit diesem Claim sprach EP: sowohl Mitgliedsbetriebe<br />

als auch Industriepartner an.<br />

freut sich EP:Austria-Chef Fritz<br />

Sobol. Tatsächlich gelang es, aus<br />

<strong>der</strong> Not eine Tugend zu machen:<br />

Am Logistik-Highway war die<br />

Hölle los, um es bildhaft zu formulieren.<br />

Apropos Bild. Um mit <strong>der</strong> Ausstellerpräsenz<br />

kein falsches zu vermitteln:<br />

„Von den wirklich wichtigen<br />

Industriepartnern hat keiner<br />

gefehlt“, wie Sobol betont. „Mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> Firma Bose, die ja<br />

aufgrund einer Konzern-Entscheidung<br />

dieses Jahr an keiner<br />

Messe und damit auch an keiner<br />

Kooperationsausstellung teilnimmt.“<br />

Zum Vergleich: Für die<br />

Expert/Red Zac-Messe am 17.<br />

und 18. April werden rund 70 Industrieaussteller<br />

erwartet.<br />

Nicht einmal <strong>der</strong> Umstand, dass<br />

zur diesjährigen EP:Tombola<br />

Preise im Gesamtwert <strong>von</strong> „lediglich“<br />

20.000 Euro gespendet wurden<br />

(<strong>der</strong> Rekord liegt bei rund<br />

35.000 Euro), konnte so etwas wie<br />

„Krisenstimmung“ vermitteln.<br />

Sobol: „Da sollte man nichts hineininterpretieren.“<br />

Keine Interpretation erfor<strong>der</strong>t jedenfalls<br />

die Befindlichkeit <strong>von</strong> Sobols<br />

Kooperation: 2008 hat<br />

EP:Austria mit einem Zuwachs<br />

<strong>von</strong> mehr als zehn Prozent abgeschlossen.<br />

Und auch im ersten<br />

Quartal dieses Jahres „haben wir<br />

<strong>von</strong> einer Krise noch nichts bemerkt“,<br />

versichert <strong>der</strong> EP:Chef –<br />

<strong>der</strong> <strong>nach</strong> alter Tradition gewissen<br />

Lieferanten wie<strong>der</strong> die Leviten las:<br />

„Zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben!<br />

Dies möchte man gern<br />

jenen Managern zurufen, die im<br />

vorauseilenden Gehorsam mit einem<br />

dramatischen und teilweise<br />

auch total überzogenen Kostensenkungs-Programm<br />

reagieren.<br />

Personal-Entlassungen, Einsparungen<br />

im Werbe- und Marketingbereich<br />

sind natürlich vor<strong>der</strong>gründig<br />

die schnellsten Maßnahmen, um<br />

Kosten zu sparen. Ob diese Maßnahmen<br />

aber geeignet sind, einer<br />

Wirtschaftskrise erfolgreich zu begegnen,<br />

wage ich zu bezweifeln.“<br />

ElectronicPartner dagegen, so Sobol<br />

in seiner Rede an die EP:Mitglie<strong>der</strong>,<br />

arbeite seit über 50 Jahren<br />

profitabel. „Das bedeutet, dass wir<br />

immer noch über eine erhebliche<br />

Liquidität und massive Sicherheitsreserven<br />

verfügen.“<br />

Ebenso massiv werde „ganz gegen<br />

den Trend“ investiert, damit EP:<br />

gut aufgestellt und auf alle Eventualitäten<br />

vorbereitet sei. Etwa in<br />

die aktuellsten Systeme, in Konzeptionen<br />

und Marketingideen,<br />

wobei Sobol beispielhaft „unser<br />

neues SAP-Warenwirtschaftssystem<br />

o<strong>der</strong> unserer Instore-TV-Projekt“<br />

anführt.<br />

Sobols komplette Rede ist auf<br />

E&W Online <strong>nach</strong>zulesen, wo sie<br />

am 30. März veröffentlicht wurde.<br />

E&W wollte bei manchem Thema<br />

mehr in die Tiefe gehen und<br />

bat Fritz Sobol auf <strong>der</strong> EP:Jahresveranstaltung<br />

noch zu einem<br />

Kurzinterview...<br />

„Wir arbeiten ohne Netz“<br />

E&W: Ein Thema, das wir auf<br />

E&W Online noch kontraversiell<br />

behandeln werden, ist die Bezeichnung„Fachhandels-Or<strong>der</strong>messe“<br />

für den 2010 geplanten<br />

Dreier-Auftritt <strong>der</strong> Kooperationen.<br />

Von den Ausstellern auf <strong>der</strong><br />

EP:Warenbörse war dazu nur<br />

unisono zu hören, dass sie auf einer<br />

Koop-Messe keine Or<strong>der</strong>tätigkeit<br />

erwarten. Im Gegenteil.<br />

Manche meinten sogar, es wäre<br />

ein Armutszeugnis für den<br />

Außendienst, müssten die Fachhändler<br />

ihre Bestellungen auf <strong>der</strong><br />

Messe vornehmen.<br />

Fritz Sobol: Der Name Fachhandels-Or<strong>der</strong>messe<br />

wurde geboren,<br />

weil es mein Vorschlag war,<br />

für den nächstjährigen Messe-<br />

Auftritt <strong>der</strong> drei Kooperationen


E&W 4/09<br />

EP:Austria-Chef Fritz Sobol: „Ware<br />

just in time zu liefern, wird künftig<br />

ein Gebot <strong>der</strong> Stunde sein.“<br />

auch die freien Händler einzuladen.<br />

Faktisch wird freilich je<strong>der</strong><br />

Händler selber bestimmen, ob er<br />

auf einer Messe or<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> nicht.<br />

Für ElectronicPartner sind heute<br />

an<strong>der</strong>e Kriterien maßgeblich: Da<br />

muss <strong>der</strong> Händler ganz einfach<br />

schauen, dass er wirklich just in<br />

time die Produkte or<strong>der</strong>t – wenngleich<br />

es natürlich auch Lagerwertausgleich-Vereinbarungen<br />

gibt. Aber im Prinzip sollte man<br />

bei <strong>der</strong> Einlagerung sehr dynamisch<br />

vorgehen.<br />

Bei EP: geht die Entwicklung ja<br />

in diese Richtung.<br />

Eindeutig. Wir haben allein über<br />

unsere Logistik ein Plus <strong>von</strong> 20<br />

Prozent erzielt. Was primär daraus<br />

resultiert, dass immer mehr unserer<br />

Händler die Ware über einige<br />

wenige Stammlieferanten beziehen<br />

und den Rest über die Logistik<br />

bewerkstelligen. Daher sehe<br />

ich darin eine ganz wesentliche<br />

Funktion, die wir als Kooperation<br />

zu erfüllen haben. Auch wenn uns<br />

manche mit Vorliebe deswegen als<br />

Großhändler bezeichnen. Was<br />

verstehe, wer will. Denn Ware just<br />

in time zu liefern, wird für uns<br />

künftig ein Gebot <strong>der</strong> Stunde<br />

sein. Zumal immer mehr Industriepartner<br />

die flächendeckende<br />

Versorgung des Handels nicht<br />

mehr gewährleisten können.<br />

Jetzt aber mal halblang! Schließlich<br />

verweisen auch an<strong>der</strong>e Kooperationen<br />

mit Stolz auf eine<br />

professionelle Lagerlogistik.<br />

Über den Mitbewerb äußere ich<br />

mich nicht. Ich sage nur, dass wir<br />

unseren Industriepartnern Zentralregulierung<br />

mit Delkre<strong>der</strong>e<br />

anbieten können. Wir brauchen<br />

und haben keinen Rückversicherer!<br />

Sprich: Wir arbeiten hier<br />

ohne Netz, weil wir es sind, die<br />

das Limit bestimmen.<br />

Ansonsten...<br />

Ansonsten wäre es so, dass es für<br />

den betroffenen Händler im Endeffekt<br />

aufs Gleiche rauskommt, ob<br />

<strong>der</strong> Kreditversicherer beim Lieferanten<br />

o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Kooperation<br />

abwinkt.<br />

Womit Sie wahrscheinlich jenen<br />

Kritikern den Wind aus den Segeln<br />

nehmen wollen, die aus ihrer<br />

Sicht die Gewinnorientierung<br />

<strong>von</strong> EP: anprangern? Weil EP: in<br />

Zeiten wie diesen mit Kapitalstärke<br />

auftrumpfen kann, dank<br />

<strong>der</strong> sich schwächelnde Mitglie<strong>der</strong><br />

wie in Abrahams Schoß fühlen<br />

können. Darauf läuft doch Ihre<br />

Argumentation jetzt hinaus –<br />

o<strong>der</strong>?<br />

Der Vorteil ist doch offensichtlich:<br />

ElectronicPartner verfügt über<br />

starkes Eigenkapital, weil 90 Prozent<br />

<strong>der</strong> Gewinne im Unternehmen<br />

verbleiben. Im Gegensatz<br />

dazu dürfte es sehr schwierig sein,<br />

wenn man eben keine Reserven<br />

hat, dass man wirklich <strong>nach</strong>haltig<br />

und maßgeblich helfen kann.<br />

Wobei EP: freilich auch nur im<br />

Rahmen eines vertretbaren Risikos<br />

agieren wird?<br />

Natürlich betreiben auch wir eine<br />

entsprechende Analyse, um zu berechnen,<br />

welches Obligo wir dem<br />

einzelnen Händler einräumen<br />

können. Das ist bei uns auch<br />

nicht unlimitiert. Wenngleich wir<br />

die Potenzialerhebung wahrscheinlich<br />

an<strong>der</strong>s ansetzen, als das<br />

zum Beispiel ein externer Kreditversicherer<br />

in Hamburg macht.<br />

Wir haben schließlich einen besseren<br />

Einblick in die Handelsbetriebe<br />

unserer Mitglie<strong>der</strong> – die in<br />

<strong>der</strong> Regel mit offenen Karten<br />

spielen. Weil sie wissen, das ihnen<br />

nur ein ganzheitliches Konzept<br />

helfen kann, um sie vor einem<br />

Desaster zu bewahren. ❯<br />

INFO: www.electronicpartner.at


10<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

Nur net verkrampfen: CliniClown-Pionier Roman<br />

Szeliga machte bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung den<br />

EP:Händlern klar, worauf sich Erfolg wirklich begründet:<br />

„Zu 80 Prozent auf Persönlichkeit!“<br />

Michael Frank (mit<br />

Kathy Walenta):<br />

„Die EP:Messe<br />

zeichnet sich immer<br />

durch rege Frequenz<br />

und eine sehr gute<br />

Organisation aus!“<br />

DeLonghi-Wachstum<br />

in Q1? „Zweistellig<br />

mit einer 2 davor.“<br />

Citiz-Reinverkauf?<br />

„Ein durchschla-<br />

gen<strong>der</strong> Erfolg.“ Alles „Eco“ bei<br />

Miele: <strong>von</strong> <strong>der</strong> auf<br />

Dyson-Kunden<br />

haben alles im<br />

Griff: Siegfried<br />

Bretterklieber<br />

<strong>von</strong> den Stadtwerken<br />

Voitsberg<br />

(li.) mit Betreuer<br />

Rainer Breinbauer<br />

und Peter<br />

Pollak. Wachstum<br />

in Q1? Auch hier:<br />

„Zweistellig mit<br />

einer 2 davor.“<br />

Ein bisschen Spaß muss sein, scheinen Kathreins Herbert Fagerer und<br />

Puls 4-Prokurist Michael Stix (re.) zu denken. Das Puls 4-Maskottchen<br />

war jedenfalls hart im Nehmen.<br />

Siemens-Chef<br />

Erich Scheithauer<br />

auf die Frage <strong>nach</strong><br />

<strong>der</strong> Besucherfrequenz:<br />

„Ich will<br />

mit Herrn Pölzl<br />

seit drei Stunden<br />

reden und komm’<br />

nicht an ihn ran!“<br />

Im Querschnitt:<br />

ein Geschirrspüler-Boden,<br />

um<br />

zu demonstrieren,<br />

wie durch die Zeolith-Trocknung<br />

Energie eingespart<br />

wird.<br />

Wie sich mit einem<br />

LCD-TV <strong>von</strong> Metz ein<br />

Moeller-Funksystem<br />

steuern lässt, veranschaulicht<br />

Österreich-<br />

VL Gerald Hinker anhand<br />

des Fachhandels-<br />

Startpakets, das ab<br />

Mitte Mai ausgeliefert<br />

wird. Für Interessierte<br />

heißt es rasch zugreifen<br />

– die Stückzahl<br />

ist limitiert!<br />

<strong>der</strong> Messe oft <strong>nach</strong>gefragtenStaubsauger-Range<br />

bis<br />

zum flüsterleisen<br />

Kondenstrockner.<br />

Und Ingo Wimmer<br />

stellt klar, „dass<br />

die erfolgreiche<br />

Gutschein-Aktion<br />

für die Eco-Waschautomaten<br />

bis Ende<br />

Juni verlängert<br />

wurde“.<br />

Auf <strong>der</strong> EP:Warenbörse erwartungsgemäß omnipräsent: die ebenso praxisgerechten<br />

wie ideenreichen Shop-Kreationen <strong>von</strong> ElectronicPartner-<br />

Ladenbauer Kosir.


12<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

EXPERT-FRÜHJAHRSTAGUNG MIT OPTIMISMUS UND VISIONEN<br />

Mutige JA!-Sager<br />

Expert scharrt für die Frühjahrstagung vom 17. und 18. April bereits in den Startlöchern. Kooperations-GF Alfred Kapfer<br />

verspricht auch dieses Jahr wie<strong>der</strong> ein dichtes Programm, ganz unter dem Motto „Sag JA! zum Erfolg“. Zur gemeinsamen<br />

Industrieausstellung mit Red Zac rücken die Expertler allerdings schon am Freitag in die Brandboxx in Salzburg an.<br />

DAS MOTTO ist für Expert-Chef<br />

Alfred Kapfer gleichzeitig auch<br />

Programm: „Das heißt für uns,<br />

wie man trotz Wirtschaftskrise erfolgreich<br />

arbeiten kann. Wie man<br />

,Ja’ sagt zum eigenen Erfolg und<br />

auch mutig und aktiv daran arbeitet,<br />

und nicht bloß darauf wartet,<br />

dass es wie<strong>der</strong> besser wird.“<br />

Wie man das machen kann, dazu<br />

wird die Expert-Crew unter Leitung<br />

<strong>von</strong> Kapfer auf <strong>der</strong> Frühjahrstagung<br />

wie<strong>der</strong> einiges zu sagen<br />

haben. Unter an<strong>der</strong>em will<br />

die Kooperation bei dem Event<br />

auch einige ganz konkrete Aktionen<br />

für das laufende Frühjahr ankündigen.<br />

Welche genau, das<br />

wollte uns <strong>der</strong> Expert-Chef noch<br />

nicht verraten, um „die Überraschung<br />

nicht zu ver<strong>der</strong>ben. Aber<br />

es wird auf jeden Fall spannend“,<br />

versichert Kapfer.<br />

Stargast aus dem Burgenland<br />

Einer <strong>der</strong> mutig aufgestanden ist<br />

und mit einer Vision ein großes<br />

Ziel erreicht hat, ist auch <strong>der</strong><br />

diesjährige „Stargast“ <strong>der</strong> Ex-<br />

EXPERT-TAGUNG AUF EINEN BLICK<br />

pertler: Weinpapst Willi Opitz.<br />

„Der passt hervorragend zu unserem<br />

Motto. Er hat es in über<br />

20 Jahren geschafft, mit Qualität<br />

und einer Vision bis zur Spitze<br />

vorzustoßen und sich dort auch<br />

zu halten. So hat er seit 1995<br />

eine Partnerschaft mit dem F1-<br />

Rennstall McLaren. Das zeigt,<br />

dass man mit Qualität viel bewegen<br />

kann“, so Kapfer. „Und<br />

das gilt auch für uns. Ich glaube,<br />

dass wir mit einer Vision vorwärts<br />

gehen müssen. So können<br />

Programm Freitag, 17. April<br />

3 9.30 bis 14 Uhr – Industriemesse<br />

3 14 bis 15.30 Uhr – erster Tagungsteil: Strategiereferat <strong>von</strong> Expert-GF<br />

Mag. Alfred Kapfer, Information Expert Einkauf <strong>von</strong> Ing. Thomas Wurm<br />

3 15.30 bis 18 Uhr – Industriemesse mit geführten Rundgängen<br />

20 Uhr – Expert-Abendveranstaltung im Stieglkeller in Salzburg<br />

3<br />

Programm Samstag, 18. April<br />

3 9.30 bis 12.30 Uhr – zweiter Tagungsteil: Information Expert Mitglie<strong>der</strong>betreuung<br />

<strong>von</strong> Gerald Purner, Information Expert Marketing <strong>von</strong><br />

Matthias Sandtner, Gastreferent „Weinpapst“ Willi Opitz, Zusammenfassung<br />

<strong>der</strong> Tagung durch Mag. Alfred Kapfer<br />

3 Ort: Brandboxx – Salzburg Bergheim (ehem. Mode- und Eventcenter)<br />

wir viel bewegen. Auch können<br />

wir beweglicher agieren als zB<br />

die Großfläche.“<br />

Loser Paarlauf<br />

Für die parallel zur Expert-Tagung<br />

stattfindende Industrieausstellung<br />

gibt es einen losen Paarlauf mit<br />

Red Zac, damit die Stände <strong>der</strong><br />

Partner-Unternehmen bestmöglich<br />

<strong>von</strong> den Mitglie<strong>der</strong>n frequentiert<br />

werden. Die beiden Kooperationen<br />

haben sich ja dieses Jahr zu<br />

einem gemeinsamen Tagungstermin<br />

entschlossen. Dem<strong>nach</strong> werden<br />

die Expert-Mitglie<strong>der</strong> vor allem<br />

am Freitag auf den Ständen<br />

<strong>der</strong> Industrie zu finden sein. Auch<br />

heuer wird es dazu wie<strong>der</strong> eine<br />

Gutscheinaktion für die Mitglie<strong>der</strong><br />

geben, die bereits am 17. April anreisen.<br />

Am frühen Nachmittag des<br />

Freitags ist zudem <strong>der</strong> erste Tagungsteil<br />

mit dem Strategiereferat<br />

<strong>von</strong> Kapfer geplant. Da<strong>nach</strong> wird<br />

es geführte Touren für die Mitglie<strong>der</strong><br />

zu den Ständen <strong>der</strong> Industrieaussteller<br />

geben.<br />

„Wir haben ein großes Interesse<br />

daran, dass die Mitglie<strong>der</strong> die<br />

Chance dieser Industriemesse<br />

auch nutzen. Es kommt nicht oft<br />

vor, dass man alle Partner so ge-<br />

Für die Frühjahrstagung<br />

hat<br />

sich Expert ein<br />

optimistisches<br />

Motto gewählt.<br />

Es geht um Erfolg<br />

und wie<br />

man mutig<br />

daran arbeitet.<br />

Expert-GF Alfred<br />

Kapfer verspricht<br />

dazu einige<br />

spannende<br />

Beiträge.<br />

ballt zur Hand hat“, stellt Kapfer<br />

fest. „Wir wollen deshalb erreichen,<br />

dass möglichst viele Mitgliedsbetriebe<br />

mit möglichst vielen<br />

Industriepartnern in Kontakt<br />

treten. Deswegen appelliere ich<br />

auch an alle Mitglie<strong>der</strong>, dass<br />

nicht nur die Geschäftsleitung,<br />

son<strong>der</strong>n vielleicht auch <strong>der</strong> eine<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Mitarbeiter zur<br />

Messe kommt.“<br />

Für den zweiten Tagungsteil am<br />

Samstag, dem18. April sind dann<br />

die Beiträge zu Marketing, Vertrieb<br />

sowie <strong>der</strong> Vortrag <strong>von</strong> Stargast<br />

Willi Opitz vorgesehen.<br />

„Mutiger Wi<strong>der</strong>spruch“<br />

Und natürlich wird es zur Expert-Tagung<br />

auch wie<strong>der</strong> die<br />

traditionelle Abendveranstaltung<br />

geben, diesmal im Stieglkeller.<br />

Vor Ort wird auch Stargast Willi<br />

Opitz sein, und eine Weinverkostung<br />

für die Mitglie<strong>der</strong> abhalten,<br />

was in diesem traditionellen<br />

Bierlokal über <strong>der</strong> Salzburger<br />

Innenstadt vielleicht ein kleiner<br />

Wi<strong>der</strong>spruch ist. „Auch das ist<br />

mutig“, erklärt Kapfer dazu mit<br />

einem Augenzwinkern. ■<br />

INFO: www.expert.at


E&W 4/09 HINTERGRUND 13<br />

RED ZAC-FRÜHJAHRSTAGUNG PUNKTET MIT SELBSTVERTRAUEN<br />

Spannende Rundreise<br />

Die Frühjahrstagung <strong>von</strong> Red Zac wartet heuer vom 17. bis 19. April mit einem Programm <strong>der</strong> Superlative auf. Praxisnahe<br />

Workshops, internationale Gäste und natürlich die Or<strong>der</strong>messe <strong>der</strong> Industrie warten auf die Mitglie<strong>der</strong>.<br />

ALS LOCATION hat sich Red Zac<br />

für die heurige Frühjahrstagung<br />

das Schloss Mondsee erkoren.<br />

„Wir wollen unseren Mitglie<strong>der</strong><br />

viel bieten“, so Euronics-Chef<br />

Peter Osel, „da gehört ein passendes<br />

Ambiente mit dazu.“ Und<br />

das Programm des Events ist<br />

wahrlich nicht <strong>von</strong> schlechten<br />

Eltern. Bereits am 17. April um<br />

14.00 fällt <strong>der</strong> Startschuss für die<br />

Workshops, zu denen sich die<br />

Kooperation hochkarätige Teilnehmer<br />

wie Miele-Prokurist<br />

Wolfgang Bell, Business-Querdenker<br />

Erwin Kargl und Christian<br />

Leitner o<strong>der</strong> den Veranstalter<br />

<strong>der</strong> Klangbil<strong>der</strong>, Audio-Profi<br />

Ludwig Flich, eingeladen hat.<br />

Experten <strong>von</strong> Sony liefern profunde<br />

Informationen in Sachen<br />

Vernetzung und Handelsberater<br />

Manfred Miesbach wird sich <strong>der</strong><br />

wichtigen Argumentation bei<br />

Internet-Preisen annehmen.<br />

Gesprächsbereit<br />

„Hier geht’s vor allem um’s<br />

Selbstvertrauen. Wenn <strong>der</strong> Kunde<br />

mit einem Internetshop vollkommen<br />

zufrieden wäre, würde<br />

er ja gar nicht zu uns ins Ge-<br />

RED ZAC-TAGUNG AUF EINEN BLICK<br />

schäft kommen“, ist Osel überzeugt.<br />

Kommunikation ist also<br />

für Red Zac das Gebot <strong>der</strong> Stunde,<br />

weshalb das Hauptaugenmerk<br />

heuer auch auf so genannte<br />

Social Skills gelegt wird. „Es<br />

geht um Beziehungen – natürlich<br />

zum Kunden, diesmal<br />

vor allem aber auch zu Banken.<br />

Und auf beide muss man<br />

aktiv zugehen“, erklärt Geschäftsführer<br />

Osel. „Es darf<br />

nicht unterschätzt werden, wie<br />

wichtig eine gute Gesprächsbasis<br />

mit Banken ist, zB, wenn<br />

das Kreditlimit gekürzt werden<br />

soll“, so <strong>der</strong> Euronics-<br />

Chef. Also rechtzeitig darauf<br />

schauen, dass man’s hat, wenn<br />

man’s braucht:<br />

„Man muss als Unternehmer seine<br />

Hausaufgaben machen. Gerade<br />

in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Situation ist<br />

dies wichtiger denn je“, unterstreicht<br />

Euronics-Chef Peter<br />

Osel. Um Kommunikation geht<br />

es auch bei <strong>der</strong> Industrietagung.<br />

In Kooperation mit Expert wurde<br />

als gemeinsame Location für<br />

die Or<strong>der</strong>messe die „Brandboxx“<br />

in Salzburg/Bergheim<br />

(früher: Mode & Event Center)<br />

Programm Freitag, 17. April<br />

3 Ab 14 Uhr Workshops im Schloss Mondsee mit Fokus auf Kommunikation<br />

zu Banken und Kunden, sowie Audio, Zubehör und Argumentation<br />

bei Internet-Preisen<br />

Programm Samstag, 18. April<br />

3 Tagsüber Industrietagung. Am Abend “Saturday Night Feeling” im<br />

Rahmen eines kulinarischen Abenteuer-Rundgangs<br />

Programm Sonntag, 19. April<br />

3 Eigentliche Tagung und Vortragende wie Sportler Thomas Geierspichler,<br />

Anne M. Schüller, Publizist Ronald Barazon und GF Euronics International<br />

Klaus Lahrmann.<br />

auserkoren. Für die Red-Zacler<br />

steht <strong>der</strong> Samstag als Tag <strong>der</strong> Industrie<br />

auf dem Terminkalen<strong>der</strong>.<br />

Die Or<strong>der</strong>messe bietet für Euro-<br />

nics-Chef Osel eine „optimale<br />

Möglichkeit für Einzelgespräche.“<br />

Kulinarium<br />

Ein weiteres Highlight an diesem<br />

Tag stellt die mittlerweile traditionelle<br />

Abendveranstaltung <strong>der</strong> Kooperation<br />

dar. Schließlich sollen<br />

auch die Mitglie<strong>der</strong> in einer gemütlichen<br />

Atmosphäre Erfahrungswerte<br />

miteinan<strong>der</strong> austauschen.<br />

„Wir sitzen hier natürlich<br />

nicht nur fad in einem Saal herum,<br />

son<strong>der</strong>n haben auch heuer<br />

wie<strong>der</strong> etwas ganz beson<strong>der</strong>es geplant,“<br />

ist Osel voller Vorfreude.<br />

Eine kulinarischen Abenteuerreise<br />

wird die Gäste mit außergewöhnlichen<br />

Genüssen verwöhnen,<br />

verrät <strong>der</strong> Chef. Auch eine<br />

beson<strong>der</strong>e Überraschung ist geplant,<br />

die Osel aber natürlich<br />

noch geheim halten will.<br />

Internationale Stargäste<br />

Im Gegensatz zu den Expert-<br />

Mitglie<strong>der</strong>n, die am Samstag abreisen,<br />

findet bei Red Zac am<br />

Sonntag die eigentliche Tagung<br />

statt. „Es geht bei uns natürlich<br />

auch wie<strong>der</strong> viel um’s Marke-<br />

ting,“ erklärt Osel und kündigt<br />

im selben Atemzug die Präsentation<br />

eines neuen Internetkonzeptes<br />

sowie eine azyklische Werbe-<br />

Euronics-Austria-GF<br />

Peter Osel kündigt für<br />

die Frühjahrstagung <strong>von</strong><br />

Red Zac ein Staraufgebot<br />

an Gästen und Inhalten<br />

an. Orte des Geschehens<br />

sind diesmal Schloss<br />

Mondsee und die<br />

„Brandboxx” in<br />

Salzburg/Bergheim.<br />

strategie an, die noch einiges in<br />

petto halten wird. Am Sonntag<br />

stehen v.a. Vorträge beson<strong>der</strong>er<br />

Stargäste an. So wir, Klaus Lahrmann,<br />

Geschäftsführer <strong>von</strong> Euronics<br />

International den Blick über<br />

den österreichischen Tellerrand<br />

hinaus lenken. Publizist Ronald<br />

Barazon diskutiert auf humoristische<br />

Weise die Krise - und warum<br />

sie keine ist. Anne M. Schüller<br />

hält einen Vortrag über ihr Spezialgebiet:<br />

die Gewinnung <strong>von</strong><br />

Kundenloyalität. Und last but not<br />

least wird Sportler des Jahres 2008<br />

und Paralympics-Sieger im<br />

Rennrollstuhlfahren, Thomas<br />

Geierspichler, seine Erkenntnisse<br />

in Sachen Motivation mit den<br />

Red Zac-Mitglie<strong>der</strong>n teilen. Das<br />

Sonntagsprogramm wird um ca.<br />

13 Uhr ein Ende finden, bei einem<br />

Abschluss-Lunch kann man<br />

das Erlebte noch einmal gemeinsam<br />

Revue passiert lassen. „Bei<br />

uns steht auch die Solidarität<br />

untereinan<strong>der</strong> im Vor<strong>der</strong>grund“,<br />

deklamiert Peter Osel zusammenfassend.<br />

■<br />

INFO: www.redzac.at


14<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

LERNEN BRINGT’S IN JEDEM ALTER: JUNIOR SALES AWARD UND ZERTIFIZIERUNG<br />

Verkäufer: Nur die Besten<br />

kommen durch!<br />

Bereits zum elften Mal startet Mitte April das Lehrlingstraining und gibt den Auftakt für den Junior Sales Award 2009.<br />

Einen Tag lang pro Bundesland gilt es für die Auszubildenden, ihr Verkaufsgeschick spielerisch zu schulen. Hierbei<br />

werden auch die besten Lehrlinge <strong>der</strong> Branche ermittelt. Getreu dem Motto „Übung macht den Meister” wird heuer<br />

erstmals nicht nur für die Jungspunde, son<strong>der</strong>n auch für die „alten Hasen” im Verkauf etwas geboten: Ein Zertifikat in<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> Wirtschaftskammer weist nun die echten „Branchen-Profis“ aus.<br />

DAS LEBEN BESTEHT aus kontinuierlichem<br />

Lernen“, zeigt sich Initiator<br />

Robert Dunkl im Gespräch<br />

mit <strong>der</strong> E&W weise. Dieser<br />

Devise folgen ab 20. April engagierte<br />

Youngsters <strong>der</strong> Branche<br />

und üben sich in Sachen Verkaufspsychologie.<br />

Wie schon in<br />

den Vorjahren findet das Seminar<br />

für rund 120 Teilnehmer aus allen<br />

Lehrjahren statt, wobei natürlich<br />

auf <strong>der</strong>en Wissensstand individuell<br />

eingegangen wird. „Auch<br />

Wie<strong>der</strong>holungstäter sind herzlich<br />

willkommen!“, hebt Dunkl hervor,<br />

denn gerade <strong>von</strong> diesen profitiere<br />

die ganze Gruppe. „Die<br />

Jugendlichen sehen, was möglich<br />

ist, wohin sie sich entwickeln<br />

können und dadurch wird natürlich<br />

auch ihr Ehrgeiz geweckt.“<br />

Der Ehrgeiz wächst<br />

Generell steige das Niveau <strong>der</strong><br />

Auszubildenden, da sich die Jugendlichen<br />

bereits im Vorfeld<br />

konkreter über den Beruf informieren<br />

und stolz sind, Verkäufer<br />

zu werden.<br />

Die Ambitionen <strong>der</strong> Lehrlinge<br />

können <strong>nach</strong> Dunkl vor allem<br />

auch durch den Unternehmer<br />

selbst geför<strong>der</strong>t werden. So sollte<br />

dieser seinen Lehrlingen bereits<br />

im Vorfeld des Trainings erklären,<br />

was er sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Teilnahme<br />

verspricht. Auch ein Nachge-<br />

spräch darüber, was <strong>der</strong> Jugendliche<br />

gelernt hat, erachtet Coach<br />

Dunkl für äußerst wichtig.<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Anmeldung für Lehrlings-Training<br />

läuft. Die besten neun<br />

treten beim JSA 2009 an.<br />

Zertifizierungs-Initiative für<br />

erfahrene Verkaufs-Profis.<br />

Ziel ist es, erste Absolventen<br />

zur Futura 09 vorzustellen.<br />

Vorgaben sind mehrere Jahre<br />

Verkaufserfahrung, Produktschulungen,<br />

ein Tag Verkaufstraining<br />

und <strong>der</strong> Test am WKO.<br />

Ein Rückblick auf die Teilnehmer<br />

des JSA 2008.<br />

Stolz präsentierten die<br />

besten Lehrlinge <strong>der</strong><br />

Branche ihre Urkunden.<br />

Siegerin Bernadette<br />

Adug, MediaMarkt<br />

Salzburg, freute sich<br />

sichtlich über den <strong>von</strong><br />

HB Austria gesponsorten<br />

Schaub Lorenz-Flat-TV.<br />

„Denn schließlich profitiert am<br />

Ende <strong>der</strong> Händler <strong>von</strong> seinen<br />

guten Mitarbeitern!“<br />

Junior Sales Award<br />

für Spitzenreiter<br />

Am Ende des Schulungstages<br />

verfassen die Jugendlichen ein ca.<br />

2-seitiges Resümmee des Seminars.<br />

Daraus wird ermittelt, wer<br />

sich zu den besten Lehrlinge <strong>der</strong><br />

Branche zählen darf. Für die<br />

neun Spitzenreiter geht es in die<br />

nächste Runde: zum Junior Sales<br />

Award 2009. Sie werden anlässlich<br />

<strong>der</strong> Futura ins CD-Hotel<br />

nahe dem Salzburger Messegelände<br />

eingeladen. Dort gilt es,<br />

sich einer unabhängigen Jury


E&W 4/09 HINTERGRUND 15<br />

und einer letzten Aufgabe zu<br />

stellen. Ein simuliertes Verkaufsgespräch<br />

soll zeigen, wer den<br />

Stockerlplatz erreicht und mit<br />

Sachpreisen, einer Story in <strong>der</strong><br />

Fachzeitschrift P.O.S. und stolzgeschwellter<br />

Brust <strong>von</strong> dannen<br />

ziehen kann. Zudem winkt eine<br />

Urkunde, die die drei besten<br />

inkl. dezitierter Platzierung, die<br />

übrigen für die Teilnahme ehrt.<br />

Gerade diese Auszeichnung<br />

wird in <strong>der</strong> Branche immer begehrter.<br />

Auf <strong>der</strong> plugged 08<br />

zeigte sich bei einem Treffen<br />

ehemaliger Teilnehmer deutlich,<br />

dass sich die Urkunde äußerst<br />

positiv bei weiteren Karriere-<br />

Schritten erweist. „Die Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> JRA heben sich eben<br />

unter den Branchenkollegen<br />

positiv hervor,” unterstreicht <strong>der</strong><br />

Initiator.<br />

Was Hänschen lernt ...<br />

... lernt Hans erst recht! Dies<br />

könnte zumindest die Maxime<br />

einer weiteren Initiative sein, in<br />

<strong>der</strong> es nicht um die Lehrlinge,<br />

son<strong>der</strong>n um die erfahrenen Profis<br />

geht. Für langjährige Verkaufsexperten<br />

im Bereich Weißware<br />

und Multimedia gibt es nun die<br />

Chance, sich offiziell als Branchen-Profi<br />

bezeichnen zu dürfen.<br />

Die Vorgaben<br />

Mindestens 3 Jahre Verkaufserfahrung<br />

direkt in <strong>der</strong> Branche<br />

o<strong>der</strong> mit Lehre 2 Jahre Verkauf in<br />

einem artverwandtem Zweig<br />

lautet die Hauptvorgabe. „Reifeprozesse<br />

brauchen ihre Zeit”,<br />

so Dunkl. “Gerade bei psychologischen<br />

Themen wie im Verkauf<br />

kann sich erst <strong>nach</strong> einigen Jahren<br />

eine richtige verkäuferische<br />

Persönlichkeit bilden. Dann lernt<br />

man erst richtig, mit Erfahrungen<br />

umzugehen”, erklärt <strong>der</strong> Initiator.<br />

Zusätzlich zur Berufserfahrung<br />

muss <strong>der</strong> Zerfitikatsanwärter<br />

16 Stunden Produktschulung<br />

und einen Tag Verkaufstraining<br />

beim WIFI <strong>nach</strong>weisen.<br />

Sind diese Vorgaben erfüllt, heißt<br />

es antreten bei <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

zum Multiple Choice<br />

Test, <strong>der</strong> sich aus 60% Umgang<br />

mit <strong>der</strong> Ware und 40% Verkaufsgeschick<br />

zusammensetzt. „Die<br />

Prüfung ist aber sicher auch für<br />

langjährige Verkäufer keine g’mahte<br />

Wiese”, warnt Dunkl. Wer<br />

jedoch besteht, darf sich offiziell<br />

als „Branchen-Profi” bezeichnen<br />

lassen - zumindest für ein Jahr.<br />

Dann heißt es, wie<strong>der</strong> einen<br />

Nachweis für die Produktschulungen<br />

und das Verkaufstraining<br />

am WIFI belegen zu können.<br />

Also lautet <strong>der</strong> Beschluss..<br />

...das <strong>der</strong> Mensch was Lernen<br />

muss! Dies sprach schon Wilhelm<br />

Busch und auch Robert Dunkl<br />

stimmt mit ein.<br />

Dass Verkäufer das Zertifizierungs-<br />

Angebot gerne nutzen werden,<br />

da<strong>von</strong> ist Dunkl überzeugt: „Ein<br />

Roger Fe<strong>der</strong>er gehört zur Spitze<br />

<strong>der</strong> Weltrangliste. Und trotzdem<br />

steht er jeden Tag stundenlang am<br />

Tennisplatz und übt. Ein Profi<br />

weiß, dass er sich nicht nur an frühere<br />

Erfolge zurücklehnen darf,<br />

son<strong>der</strong>n das es immer weitergeht.”<br />

Die Industrie befürwortet die<br />

neutrale Weiterbildung. So gibt es<br />

bereits Zusicherungen tatkräftiger<br />

Unterstützung <strong>von</strong> wichtigen<br />

Marktplayern, die Details werden<br />

gerade geklärt. Wahrscheinlich ist<br />

ein Gutschein für die Bildungskurse<br />

auf dem WIFI.<br />

Ähnlich wie beim Stromsparmeister<br />

wird es ein Profi-Zertifikat<br />

für Unternehmen geben,<br />

die ein Viertel ihrer Verkaufs-<br />

Mitarbeiter zu den offiziellen,<br />

also zertifizierten Branchen-Experten<br />

zählen können. Erklärtes<br />

Ziel ist es, bei <strong>der</strong> Futura im September<br />

bereits die ersten zehn<br />

Absolventen präsentieren zu können<br />

und so die Initiative Schritt<br />

für Schritt zu etablieren.<br />

„Leben heißt<br />

lernen”, betont<br />

Initiator Robert<br />

Dunkl. Und bleibt<br />

als frischgebackener<br />

Student<br />

seinem Credo<br />

selbst treu .<br />

„Lernen hört eben nie auf”<br />

Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise<br />

ist es für ein Unternehmen<br />

wichtig, auf die Ausbildung<br />

<strong>der</strong> (Verkaufs- ) Mitarbeiter<br />

zu achten. Je besser diese geschult<br />

TERMINE UND ZAHLEN<br />

sind, umso leichter lässt sich <strong>nach</strong><br />

Dunkl eine Stammkundschaft<br />

aufbauen und erhalten.<br />

Atraktive Arbeitgebern<br />

„Ein Unternehmer muss sich<br />

auch die Frage stellen, was seinen<br />

Betrieb für Mitarbeiter attraktiv<br />

macht”, betont Dunkl. Studien<br />

belegen, dass <strong>nach</strong> dem Betriebsklima<br />

bereits die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

an zweiter Stelle<br />

genannt. Erst auf dem dritten<br />

Platz wird die Bezahlung aufgeführt.<br />

„Sinnvoll für ein Unternehmen<br />

ist es natürlich, seine Verkaufsexperten<br />

ins Marketing einfließen<br />

zu lassen. Die Zertifizierung<br />

zum Branchen-Experten<br />

o<strong>der</strong> die Teilnahme am Junior-Sales-Award<br />

ist auch für den Endkunden<br />

interessant. Und so hebt<br />

man sich ab,” unterstreicht Dunkl.<br />

Dass er sein Credo des ewigen<br />

Lernens selbst beherzigt, sei übrigens<br />

am Rande noch erwähnt.<br />

Dunkl geht mit gutem Vorbild<br />

voran und hat sich kürzlich an <strong>der</strong><br />

FH Pinkafeld für den Studienlehrgang<br />

Energie und Umweltmanagement<br />

eingeschrieben. ■<br />

INFO: www.wko.at<br />

3 Die Termine für das Lehrlings-Verkaufstraining:<br />

20.04. Wien, 21.04. St. Pölten, 22.04. Linz, 23.04. Salzburg, 27.04. Innsbruck,<br />

28.04. Bregenz, 04.05. Klagenfurt, 05.05. Graz<br />

Anmeldungen sind noch möglich!<br />

Die Teilnahme-Gebühren <strong>von</strong> 115 Euro/Kopf (+MwSt.) werden zu rund 65%<br />

<strong>von</strong> den Sponsoren HB Austria, <strong>der</strong> E&W sowie <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

übernommen. Das Unternehmen muss lediglich 42 Euro investieren. Der<br />

JSA 09 findet traditionell anlässlich <strong>der</strong> Futura im September in Salzburg<br />

statt.<br />

3 Start für die Zertifizierungs-Initiative wird voraussichtlich <strong>der</strong> Frühsommer<br />

2009, damit anlässlich <strong>der</strong> Futura bereits die ersten 10 Absolventen<br />

präsentiert werden können. Die Schulungstermine sind je 2<br />

Tage im Jahr geplant. Gecoacht werden die Teilnehmer <strong>von</strong> Hannes<br />

Katzenbeisser für Multimedia und <strong>von</strong> Robert Dunkl für die Weißware.<br />

Zerfitizierungsvorgaben:<br />

Mindestens 3 Jahre im Branchen-Verkauf o<strong>der</strong> mit Lehre zumindest 2<br />

Jahre Berufserfahrung in artverwandter Branche+ 1 Tag Verkaufstraining<br />

am WIFI<br />

Multiple-Choice-Test zu 60% Umgang mit Ware und 40% Verkaufsgeschick.<br />

70% <strong>der</strong> achtzig Fragen müssen richtig beantwortet werden.<br />

Erste Prüfungstermine in <strong>der</strong> WKO voraussichtlich im Sommer.


16<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

ARBEITERKAMMER SORGT FÜR RECHTSUNSICHERHEIT<br />

Zwischen den Fronten<br />

WOLFGANG PELZ VERSTEHT bisweilen<br />

die Welt nicht mehr: Als es<br />

vor zwei Jahren darum ging, die<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

zu adaptieren und ins Internet<br />

zu stellen, war dies keine große<br />

Sache.<br />

Jetzt droht ihm die Arbeiterkammer<br />

mit einer Verbandsklage, for<strong>der</strong>t<br />

Unterlassungserklärungen.<br />

Knapp 10.000 Euro könnte ihn<br />

die Sache kosten – rein an Streitwert,<br />

ohne Verfahrenskosten,<br />

Rechtsanwaltshonoraren, …<br />

„Wir haben damals bei <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

angefragt, ob es<br />

Muster-AGBs gibt. Die konnte<br />

man sich sogar <strong>von</strong> <strong>der</strong> Homepage<br />

runter laden”, sagt Pelz. Der<br />

Händler beschränkte sich nicht<br />

darauf, son<strong>der</strong>n beauftragte einen<br />

auf Handelsrecht spezialisierten<br />

Rechtsanwalt, die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen zu überprüfen<br />

und auf den Elektrohandel<br />

zu adaptieren. Aber auch damit<br />

gab sich Pelz nicht zufrieden -<br />

son<strong>der</strong>n ließ die AGBs <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Wirtschaftskammer neuerlich<br />

überprüfen, ob sie auch den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Bestimmungen<br />

entsprechen.<br />

Die Arbeiterkammer – zufällig<br />

vor den Arbeiterkammerwahlen –<br />

ist bemüht, sich als Konsumentenschützer<br />

in Erinnerung zu ru-<br />

fen und nahm zu Jahresbeginn<br />

eben die AGBs <strong>von</strong> Haas, aber<br />

auch <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Händlern wie<br />

Ditech, Conrad, Media Markt,<br />

Saturn, Cosmos und Hartlauer<br />

unter die Lupe.<br />

Insgesamt wurden 258 Klauseln<br />

überprüft. Nach Ansicht <strong>der</strong> Arbeiterkammer<br />

sind 148 Klauseln<br />

da<strong>von</strong> gesetzeswidrig. Für jede<br />

beanstandete Klausel wurde <strong>der</strong><br />

Streitwert mit 700 Euro festgesetzt.<br />

Im besten Fall wurden nur<br />

acht Punkte beanstandet, im<br />

schlechtesten Fall waren es 31.<br />

Haas liegt mit 14 beanstandeten<br />

Punkten im Mittelfeld. „Als ich<br />

bei <strong>der</strong> Arbeiterkammer <strong>nach</strong>ge-<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Die Bundesarbeitskammer<br />

vermutet bei den AGBs <strong>von</strong> Media<br />

Markt, Saturn, Hartlauer, Ditech,<br />

Conrad, Haas und Cosmos<br />

Verstöße gegen das Konsumentenschutz-,<br />

Datenschutz- und<br />

Preisauszeichnungsgesetz sowie<br />

gegen das Bürgerliche Gesetzbuch.<br />

Die AK zählt (wie etwa die WKÖ<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> VKI) zu jenen Institutionen,<br />

die Verbandsklagen einreichen<br />

können. Meist kommt<br />

es zuvor zu einer Abmahnung.<br />

fragt habe, was zu än<strong>der</strong>n ist, habe<br />

ich nur gehört, dass sie das nichts<br />

angeht. Auf meine Frage, was ich<br />

tun sollte, hat mir die Arbeiterkammer<br />

geraten: Gehen Sie zur<br />

Wirtschaftskammer, holen Sie<br />

sich Muster-AGBs, die sie dann<br />

<strong>von</strong> einem Anwalt überarbeiten<br />

und <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

neuerlich überprüfen lassen …“,<br />

hat Pelz ein spätes Deja-vue.<br />

Gemeinsame Sache<br />

In diesem Fall gibt es zumindest<br />

keine Berührungsängste mit dem<br />

Mitbewerb. Die solcherart an den<br />

Pranger gestellten Unternehmen<br />

haben sich mittlerweile zusammengeschlossen.<br />

„Wir sehen<br />

uns das genau an. Bisher haben<br />

die Anwälte gesagt, dass eine Verbandsklage<br />

hier für die Arbeiterkammer<br />

nicht sinnvoll ist. Dann<br />

werden wir sehen, was passiert,<br />

wenn alle diese Unternehmen gemeinsam<br />

auftreten.”<br />

Wobei Pelz durchaus kompromissbereit<br />

ist. „Gut, es gibt Punkte,<br />

die ich ersatzlos streiche, das ist<br />

nicht das Problem. Aber diese<br />

Klauseln haben praktisch ohnehin<br />

keine Bedeutung. In an<strong>der</strong>en Fällen<br />

kann man die Punkte vielleicht<br />

neu formulieren. Aber bei<br />

einigen Punkten wird man wohl<br />

streiten”, ist Pelz überzeugt. Soll-<br />

Der Stein des Anstoßes: Die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen <strong>von</strong><br />

Haas Elektro. Kunden hatten sich<br />

seit Jahren nicht an den AGBs gestoßen<br />

– die Arbeiterkammer sieht<br />

sich bemüßigt, die „Großen” <strong>der</strong><br />

Branche an den Pranger zu stellen.<br />

Die Arbeiterkammer hat sich im Jänner die AGBs <strong>von</strong> sieben großen Elektrohändlern angesehen – und gravierende Verstöße<br />

gegen diverse Bestimmungen entdeckt. Wie das Beispiel Elektro Haas zeigt, gibt es für die AK allerdings kein Interesse, das<br />

Problem aus <strong>der</strong> Welt zu schaffen – son<strong>der</strong>n man lässt die Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen.<br />

te es wirklich etwas zu än<strong>der</strong>n geben,<br />

kann das innerhalb einer Woche<br />

erledigt werden – vorausgesetzt,<br />

Pelz erfährt, wie dies im Detail<br />

auszusehen hat. „Dabei habe<br />

ich kein schlechtes Verhältnis zur<br />

AK – mit <strong>der</strong> in Mistelbach kom-<br />

Wolfgang Pelz, GF <strong>von</strong> Haas Elektro,<br />

wehrt sich gegen die AK.<br />

me ich bestens aus. Die Fragen<br />

mich seit Jahren, ob sie die AK-<br />

Wahl bei uns abhalten können.<br />

Und das ist auch kein Thema.<br />

Umso weniger verstehe ich, dass<br />

die Bundesarbeitskammer hier so<br />

agiert“, ärgert sich Pelz. ■<br />

INFO: www.wko.at


E&W 4/09 WERBUNG 17<br />

OFFENER BRIEF VON PANASONIC AUSTRIA-CHEF HELMUT KUSTER<br />

Geschätzte Partner,<br />

liebe Mitbewerber!<br />

Es ist wohl an <strong>der</strong> Zeit, mit einigen Gerüchten<br />

und Fehlinformationen aufzuräumen:<br />

Ja, Panasonic verän<strong>der</strong>t die<br />

Struktur in Österreich. Wir werden uns hinkünftig<br />

auf die vertrieblichen Aktivitäten konzentrieren<br />

(können) und die administrativen<br />

Tätigkeiten per 1. April (kein Scherz) <strong>nach</strong><br />

Deutschland auslagern.<br />

Keine Angst, wir fakturieren <strong>nach</strong> wie vor mit<br />

österreichischer Adresse, <strong>der</strong> österreichischen<br />

Mehrwertsteuer und entpflichten unsere<br />

Partner wie gewohnt zu Abgaben wie zB<br />

Elektroaltgeräte-Abgabe, Verpackungs-Verordnung<br />

etc. Auch das Service-Netzwerk<br />

bleibt wie gewohnt in Österreich bestehen<br />

und wird sogar gestärkt werden!<br />

Es stimmt, wir waren die Ersten, die diesen<br />

Schritt eingeleitet haben – und dies aus <strong>der</strong><br />

vollen Überzeugung, dass wir eine frühestmögliche<br />

Information unseren Mitarbeitern<br />

und Partnern ganz einfach schuldig sind.<br />

Wenn wir unseren Markt einmal realistisch<br />

betrachten, dann sind wir immerhin sogar<br />

kleiner als Bayern.<br />

Eine Struktur eines Unternehmens für unseren<br />

kleinen, hart umkämpften Markt so aufrecht<br />

zu erhalten, ist beinahe unmöglich. Die<br />

vernichtende Preisschlacht im Markt und ein<br />

wenig auch die viel zitierte Wirtschaftskrise<br />

haben die für uns nicht leichte Entscheidung<br />

beschleunigt, allerdings hätten wir früher o<strong>der</strong><br />

später ohnehin diesen Weg einschlagen müssen.<br />

Wir waren die Ersten, wir werden aber –<br />

und das sei unter Garantie gesagt – sicherlich<br />

nicht die Letzten sein, die sich neue Strukturen<br />

überlegen müssen.<br />

Betrachten wir einmal die jüngsten historischen<br />

Rezessionszeiten: Die Ölkrise 1973 hat<br />

16 Monate gedauert, die 1981 hereingebrochene<br />

– wie<strong>der</strong>um – Ölkrise hat ebenfalls 16<br />

Monate angehalten. Und die <strong>der</strong>zeitige Kreditkrise<br />

wird – wenn auch nicht vergleichbar –<br />

auf jeden Fall ebenfalls vorübergehen. Eines<br />

haben diese Krisenperioden aber immer<br />

gezeigt: Unternehmen, die die richtigen<br />

Schritte einleiten und solche Zeiten<br />

nicht „aussitzen“, son<strong>der</strong>n etwas bewegen,<br />

werden gestärkt aus <strong>der</strong> Krise<br />

hervorgehen!<br />

Gut, dass wir schon seit Jahren mit<br />

Deutschland zusammenarbeiten und die<br />

Ressourcen <strong>von</strong> Panasonic Deutschland<br />

ab April nutzen können. Die Entscheidungsebenen<br />

wan<strong>der</strong>n damit keinesfalls<br />

<strong>nach</strong> Deutschland ab – unsere Märkte<br />

sind einfach zu unterschiedlich.<br />

Wir werden jedenfalls die immer wie<strong>der</strong><br />

zitierte „unbefriedigende Preisstellung in<br />

Österreich im Vergleich zum Ausland“<br />

insofern verän<strong>der</strong>n, dass wir die deutsche<br />

Konditionierung einschließlich Monatsangeboten<br />

1:1 in Österreich umsetzen<br />

werden.<br />

Wir werden gemäß unserem Motto des neuen<br />

Katalogs (ab April erhältlich) eine „Revolution“<br />

beginnen und uns einigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

stellen: Der stattfindenden Schlacht<br />

am Markt werden wir mit einer Vertriebsbindung<br />

im Bereich Full HD-Plasma entgegenwirken.<br />

Und das auf Europa-Ebene, für jedes<br />

europäische Land. Den werten Grau-Importeuren<br />

sei an dieser Stelle gesagt, dass es die<br />

Multituner-Geräte – mit DVB-T, DVB-S HD (!)<br />

und DVB-C – so nur in Österreich und<br />

Deutschland gibt! Schutz- und Produkt-<br />

Rechtsverletzungen werden wir mit aller Härte<br />

und allen Konsequenzen verfolgen.<br />

Der nicht enden wollenden Lizitation <strong>der</strong> Produktmerkmale<br />

werden wir ebenfalls mit 600<br />

Hz-Geräten, unendlichem Schwarzwert<br />

(Kontrastverhältnis > 2.000.000:1) 24p Ruckelfrei,<br />

Bewegungserkennung in allen Diagonalen<br />

(nicht nur vertikal und horizontal), um<br />

20 bis 30% verringertem Stromverbrauch mit<br />

ÖKO-Panelen ohne Bleianteil und geschützter<br />

Frontscheibe, die auch eine anfliegende Fern-<br />

Helmut Kuster: „Wir waren die Ersten, werden aber<br />

unter Garantie nicht die Letzten sein.“<br />

bedienung <strong>von</strong> Spielekonsolen locker wegsteckt,<br />

Netzwerk-Anbindung, YouTube- und<br />

Online-Content-Zugriff ein Ende setzen.<br />

Im Mai werden wir bezüglich unserer neuen<br />

Produkte eine Schulungstour quer durch Österreich<br />

veranstalten und Ihnen die neuen<br />

Produktmerkmale mit deutlichem Konsumenten-Nutzen<br />

näher bringen. Eine Aufzählung<br />

aller Vorteile würde hier deutlich den Rahmen<br />

sprengen. Nicht unerwähnt möchten wir jedoch<br />

die Lumix-Digitalkameras, die neuen<br />

Camcor<strong>der</strong> und auch Blu Ray-Player mit<br />

deutlichen Verbesserungen lassen.<br />

Mit <strong>der</strong> nun beginnenden Kooperation mit<br />

Deutschland greifen wir in die Vollen in Bezug<br />

auf Ressourcen-Nutzung. Und die Kollegen in<br />

Deutschland – auch das muss gesagt werden<br />

– unterstützen uns hier mit aller Kraft.<br />

Sie, verehrte Handelspartner, können <strong>nach</strong><br />

wie vor mit unserer vollen Unterstützung<br />

rechnen! Ihr Ansprechpartner vor Ort bleibt<br />

unverän<strong>der</strong>t, und dem lieben Mitbewerb sei<br />

ins Stammbuch geschrieben: „Totgesagte leben<br />

länger.“<br />

Ihr Helmut Kuster


18<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

E-CENTER KIRCHDORF SETZT AUF KUNDENNÄHE STATT INTERNET<br />

Handel in<br />

Reinkultur<br />

Am Standort Sengschmiedstraße 14 in Kirchdorf<br />

an <strong>der</strong> Krems (OÖ) hat <strong>der</strong> Elektrohandel eine<br />

fast dreißigjährige Geschichte, die seit nunmehr<br />

fünf Jahren im Zeichen des Elektro-Center steht.<br />

Das Firmenjubiläum wurde im Rahmen <strong>der</strong><br />

jährlichen Hausmesse vergangenen November<br />

gefeiert – eine <strong>von</strong> mehreren Aktivitäten, mit<br />

denen man übers Jahr beim Kunden Präsenz zeigt.<br />

MIT EINER GESCHÄFTSFLÄCHE<br />

<strong>von</strong> rund 470 qm präsentiert sich<br />

das Elektro Center – in <strong>der</strong> Region<br />

kurz E-Center genannt -<br />

im oberösterreichischen Kirchdorf<br />

an <strong>der</strong> Krems. Angeboten<br />

wird nicht nur ein umfangreiches<br />

Warensortiment, das vom<br />

Flat-TV über den Haarglätter bis<br />

hin zum Handy o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Energiesparlampe<br />

reicht, son<strong>der</strong>n<br />

auch eine Reihe <strong>von</strong> Serviceleistungen<br />

wie Geräteinstallation<br />

beim Kunden, Aufbau <strong>von</strong> Sat-<br />

Anlagen o<strong>der</strong> Reparaturen. Für<br />

letzteres steht eine eigene Werkstätte<br />

zur Verfügung, die zusammen<br />

mit dem Lager knapp 180<br />

qm ausmacht.<br />

Klare Positionierung<br />

Als reiner Handels- und Servicebetrieb<br />

spielt GF Werner Steinmassl<br />

die Stärken des stationären<br />

EFH voll aus – und muss dies<br />

auch, denn einfacher ist das Geschäft<br />

in letzter Zeit nicht geworden:<br />

„Hochwertig zu verkaufen<br />

wird schwieriger, da die<br />

Mittelschicht wegbricht. Wenn<br />

Kunden vorher ein o<strong>der</strong> zwei<br />

Mal ins Geschäft gekommen<br />

sind, um sich beraten zu lassen,<br />

kommen sie jetzt drei o<strong>der</strong> vier<br />

Mal, ehe eine Kaufentscheidung<br />

getroffen wird. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite orientiert sich die Masse<br />

heute am Preis und kauft im unteren<br />

Segment, ganz beson<strong>der</strong>s<br />

wenn es nur um kleinere Anschaffungen<br />

geht.“ Grundsätzlich<br />

hat <strong>der</strong> GF dennoch eine positive<br />

Haltung, was die Zukunft betrifft:<br />

„Ich bin überzeugt, dass <strong>der</strong><br />

Fachhandel seine Berechtigung<br />

am Markt hat und auch weiterhin<br />

haben wird. Denn die Geräte<br />

können vom Kunden nicht<br />

Geschichtsträchtiger Boden in Kirchdorf/Krems: Seit fast 30 Jahren wird hier<br />

Elektrohandel betrieben, fünf da<strong>von</strong> unter <strong>der</strong> Fahne <strong>von</strong> EP: ElektroCenter.<br />

eingestellt o<strong>der</strong> richtig in Betrieb<br />

genommen werden – wir sehen<br />

die Probleme <strong>der</strong> Kunden.“<br />

Brisant wirds für Steinmassl aber<br />

beson<strong>der</strong>s dann, wenn das Internet<br />

hinzu kommt.<br />

Neben dem „klassischen“ Sortiment eines Fachhändlers setzt GF Werner<br />

Steinmassl auch auf Installationsbedarf und den Bereich Licht, <strong>der</strong> „ein<br />

wichtiges Thema geworden ist und sehr viel Frequenz bringt.“<br />

Shoppen ja, online nein<br />

Der Online-Handel ist Steinmassl<br />

beson<strong>der</strong>s in Hinblick auf<br />

die Unterhaltungselektronik ein<br />

Dorn im Auge: „Der Druck aus<br />

dem Internet ist enorm und<br />

wächst ständig weiter – bei allen<br />

Marken. Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong><br />

Braunware muss die Industrie etwas<br />

unternehmen, sonst haben<br />

wir alle ein Problem.“ Besorgniserregend<br />

ist aus Sicht des GF,<br />

dass „das jetzt auch bei <strong>der</strong> Weißware<br />

beginnt. Aber hier sind die<br />

Geräte größer und häufig können<br />

die Kunden die Geräte nicht<br />

selbst anschließen.“ Konsumenten,<br />

die mit Geizhals-Ausdrucken<br />

o<strong>der</strong> ähnlichem ins Geschäft<br />

kommen, kennt er ebenfalls<br />

nur allzu gut: „Kunden, die<br />

sich zuvor im Internet <strong>nach</strong> dem<br />

günstigsten Angebot umgesehen<br />

haben, sind mittlerweile gang<br />

und gäbe. Je <strong>nach</strong> Produkt lässt<br />

sich beim Preis bis zu einem gewissen<br />

Grad ja auch etwas machen,<br />

aber auf alles wollen und<br />

können wir uns gar nicht einlassen.“<br />

Von daher ist für Steinmassl auch<br />

ein eigener Online-Shop kein<br />

Thema: „Dagegen wehre ich<br />

mich. Wir haben natürlich eine<br />

Homepage, auf <strong>der</strong> wir uns präsentieren.<br />

Diese soll in nächster<br />

Zeit neu gestaltet und dem<br />

Elektro Center auch im Internet<br />

einen ansprechenden Auftritt<br />

verpassen.“ Ein absolutes No-Go<br />

ist für ihn außerdem die Praxis<br />

einiger Händler, im Netz und im


E&W 4/09 HINTERGRUND 19<br />

stationären Handel mit unterschiedlichen<br />

Preisen zu agieren:<br />

„Das geht einfach nicht, weil es<br />

nicht vernünftig zu handeln ist.<br />

Die einzig machbare Lösung<br />

wäre, im Geschäft und im Webshop<br />

verschiedene Produkte und<br />

Produktserien anzubieten.“<br />

Breit gefächert<br />

Groß ist nicht nur die Verkaufsfläche<br />

des E-Center, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Auswahl. Die einzelnen<br />

Produktgruppen werden in entsprechend<br />

gestalteten Bereichen<br />

präsentiert (siehe Fotos rechts).<br />

Ein Telekom-Bereich ist dabei<br />

ebenso Pflicht wie die Inszenierung<br />

<strong>der</strong> Hausgeräte, welche<br />

nicht nur im Verkauf, son<strong>der</strong>n<br />

auch beim Thema Service eine<br />

wichtige Rolle für das Unternehmen<br />

spielen. Denn die Weißware<br />

macht den Hauptteil <strong>der</strong><br />

Reparaturen aus – in <strong>der</strong> hauseigenen<br />

Werkstätte ebenso wie<br />

beim Kunden vor Ort. Bei <strong>der</strong><br />

Unterhaltungselektronik stellt<br />

LG die Hauptmarke dar, daneben<br />

ist man jedoch bemüht, auch das<br />

höherpreisige Segment zu besetzen.<br />

Dafür ist ebenfalls ein eigener,<br />

abgetrennter Bereich reserviert,<br />

wo zB Loewe-TVs ungestört<br />

vorgeführt werden können.<br />

Ein wesentlicher Aspekt ist für<br />

Steinmassl, zusätzliche Umsätze<br />

durch Service und Dienstleistungen<br />

zu lukrieren: Transport und<br />

STETS PRÄSENT<br />

„Man muss beim Kunden immer präsent sein“, ist GF<br />

Werner Steinmassl felsenfest überzeugt. Daher setzt das<br />

E-Center auf eine Reihe <strong>von</strong> Aktivitäten, um bei den Kunden<br />

im Gespräch zu bleiben:<br />

3 Schwerpunkt-Aktivitäten zu speziellen Anlässen, zB<br />

Vollautomaten-Präsentationen zum Muttertag<br />

3 Monatlich gemeinsame Printwerbung mit befreundeten<br />

EP:-Händlern <strong>der</strong> Region<br />

3 Jährliche Hausmesse mit zahlreichen Geräte-Vorführungen<br />

und Aktionsangeboten<br />

Letztere stellt einen Fixpunkt im Jahresprogramm des<br />

E-Center dar, weshalb in den umliegenden Gemeinden eifrig<br />

die Werbetrommel gerührt wird: An die 12.000 Flugblätter<br />

sowie eine Printanzeige wiesen etwa letzten November<br />

auf die Hausmesse inklusive 5-Jahres-Feier hin.<br />

Dabei gab es für die (zahlenden) Kunden jeweils eine ESL<br />

gratis: „Das leisten wir uns, um den Leuten zu zeigen,<br />

wie sie sich etwas ersparen können“, erklärt <strong>der</strong> GF und<br />

verweist zugleich auf die wichtige „Fair Energy“-Partner-<br />

Kunden finden im Elektro-Center ein umfassendes Angebot vor, das auch entsprechend präsentiert wird. Dazu<br />

zählen etwa bei <strong>der</strong> Weißware Einbaugeräte in <strong>der</strong> Demo-Küche, eine Telekom-Station o<strong>der</strong> die abgegrenzte<br />

„Highend-Ecke“ (rechts oben) im Multimedia-Bereich.<br />

Montage <strong>von</strong> Hausgeräten und<br />

Flat-TVs gehören daher ebenso<br />

zum Angebot wie die Installation<br />

o<strong>der</strong> Reparatur <strong>von</strong> kompletten<br />

Sat-Anlagen – <strong>der</strong> hauseigene<br />

Kundendienst versteht sich somit<br />

<strong>von</strong> selbst.<br />

Nicht nur „klassisch“<br />

Obwohl das E-Center wie eingangs<br />

erwähnt ein reiner Handels-<br />

und Servicebetrieb ist, spielen<br />

die Bereiche Elektrotechnik<br />

und Licht eine wesentliche Rolle.<br />

Denn zum einen zählt <strong>der</strong><br />

schaft (Eine Initiative, zu <strong>der</strong> neben den oberösterreichischen<br />

Energie-Lieferanten bereits mehr als 100 EFH zählen,<br />

zu finden unter www.fep.co.at). Dieser hat sich das<br />

E-Center <strong>von</strong> Beginn an verschrieben. Eine Entscheidung,<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> man heute profitiert: „Das ist <strong>der</strong> richtige<br />

Weg, denn allein die Gutscheinaktionen, bei denen die<br />

Kunden beim Fachhändler ESL einlösen können, sind<br />

sehr gute Freuquenzbringer für uns“, zeigt sich Steinmassl<br />

zufrieden. „2007 belegten wir bei den abgerechneten<br />

Gutscheinen immerhin den dritten Platz.“<br />

Verkauf <strong>von</strong> Verbrauchs- und Installationsmaterial<br />

(Kabel, Schalter,<br />

Kleinteile etc) zum Tagesgeschäft.<br />

Zum an<strong>der</strong>en macht <strong>der</strong><br />

Bereich Licht inzwischen 3 bis<br />

5% des Gesamtumsatzes aus.<br />

Neben dem starken B2B-Bereich<br />

sind es heute vor allem<br />

Energiesparlampen, die Kunden<br />

ins Geschäft ziehen. Im E-Center<br />

findet sich ein sehr großzügiges<br />

Sortiment mit Produkten aller<br />

namhaften Hersteller. „Wir haben<br />

dieses Thema bereits früh besetzt<br />

und verkaufen jeden Tag einige<br />

ESL“, erklärt Steinmassl, „<strong>von</strong> einem<br />

überproportionalen Anstieg<br />

kann aber keine Rede sein. Denn<br />

die Kunden sind in den letzten<br />

Wochen hier spürbar verunsichert<br />

worden, da in den Medien unter<br />

an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Quecksilbergehalt<br />

breitgetreten wurde. Zudem<br />

drängen <strong>der</strong>zeit viele neue Hersteller<br />

in den Markt.“ – Einmal<br />

mehr liegt es somit in den Händen<br />

des EFH, auch in diesem Bereich<br />

die Spreu vom Weizen zu<br />

trennen. ■<br />

INFO: www.elektro-center.at


20<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

PLUS X AWARD 2009 – TAGE DER ENTSCHEIDUNG<br />

Kampf um<br />

die Siegel<br />

Der Plus X Award ist erst sechs Jahre alt und hat sich in kürzester<br />

Zeit zum größten europäischen Technologie-Award entwickelt.<br />

Das liegt nicht nur am hervorragenden Konzept, son<strong>der</strong>n<br />

auch an den Unterstützern, zu denen mittlerweile neben<br />

ElectronicPartner und den Messen Köln und Berlin rund drei Dutzend(!)<br />

Medienunternehmen gehören. Seit vergangenem Jahr<br />

ist E&W-Herausgeber Andreas Rockenbauer Vorsitzen<strong>der</strong> des Jury-<br />

Panels 1. Er folgte in dieser Funktion EP:-Chef Oliver Haubrich <strong>nach</strong>.<br />

DAMIT WAR ES DANN wie<strong>der</strong> einmal<br />

geschafft: Mitte März brüteten<br />

im Kölner Hotel „The Ney<br />

Yorker” insgesamt 18 Jurymitglie<strong>der</strong><br />

in drei Kompetenz-Panels<br />

und tagelangen Marathonsitzungen<br />

über einer Unmenge <strong>von</strong><br />

Produkten, um über <strong>der</strong>en „Plus<br />

X-Würdigkeit” zu befinden. Dabei<br />

ging es wie immer recht ordentlich<br />

zur Sache: Leidenschaftliche<br />

Plädoyers und hitzig geführte<br />

Diskussionen gehören<br />

mittlerweile nämlich zur liebgewonnenen<br />

Tradition.<br />

Einig sind sich jedoch alle, wenn<br />

es um die Bedeutung <strong>der</strong> Entscheidungen<br />

geht und die Tatsache,<br />

dass ein Plus X-Siegel immer<br />

mit einem spürbaren Mehrwert<br />

des prämierten Produktes<br />

unterlegt sein muss.<br />

Die Ergebnisse <strong>von</strong> drei Tagen<br />

harter Jury-Arbeit können sich<br />

jedenfalls sehen lassen: Eine stattliche<br />

Anzahl <strong>von</strong> Produkten<br />

wurde mit einem o<strong>der</strong> mehreren<br />

<strong>der</strong> begehrten Plus X-Siegeln<br />

ausgestattet. Standen im letzten<br />

Jahr noch fünf zur Wahl (Innovation,<br />

Design, Bedienkomfort, Ergonomie,<br />

Ökologie), so wurde<br />

dies heuer um das Siegel „High<br />

Quality” ergänzt. Das war die<br />

Reaktion auf viele interne Diskussionen<br />

und den dringenden<br />

Wunsch einiger Jurymitglie<strong>der</strong>,<br />

weil in <strong>der</strong> Vergangenheit eine<br />

Auszeichnung gefehlt hatte, um<br />

Produkte für herausragende Produktqualität<br />

auszuzeichnen.<br />

Nur die Besten<br />

Im Unterschied zu an<strong>der</strong>en<br />

Awards ist es bei Plus X jedoch<br />

keinesfalls so, dass alle nominierten<br />

Produkte eine Auszeichnung<br />

bekommen. Von <strong>der</strong> Jury<br />

abgelehnte Produkte aus Mangel<br />

an „Plus X-Würdigkeit”<br />

sind nicht selten. Womit sichergestellt<br />

ist, dass sich die<br />

Konsumenten darauf verlassen<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Die Plus X Awards werden<br />

heuer zum sechsten Mal vergeben.<br />

Den Vorsitz im Jury-Panel 1<br />

hat seit vorigem Jahr E&W-Herausgeber<br />

Andreas Rockenbauer.<br />

Die Jury-Entscheidungen sind<br />

bis zur Plus X Award-Night am<br />

19. Mai in Köln streng geheim.<br />

Mit „High Quality” wurde heuer<br />

ein neues Siegel eingeführt.<br />

Der Werbewert des Plus X<br />

Awards beträgt mittlerweile<br />

mehrere Millionen Euro.<br />

Als einziges österreichisches Fachmedium ist E&W beim Plus X<br />

Award vertreten. Und seit vergangenem Jahr ist E&W-Herausgeber<br />

Andreas Rockenbauer Vorsitzen<strong>der</strong> des größten Jury-Panels<br />

für Elektrogroß- und -kleingeräte sowie Elektrowerkzeuge.<br />

können, dass ein, mit einem<br />

(o<strong>der</strong> mehreren) Plus X-Siegeln<br />

ausgezeichnetes Produkt, mit Sicherheit<br />

auch „das gewisse Etwas”,<br />

das „Plus X” eben, hat.<br />

Neben E&W-Herausgeber Andreas<br />

Rockenbauer, <strong>der</strong> wie bereits<br />

im vergangenen Jahr den<br />

Vorsitz übernehmen durfte,<br />

stimmten folgende Jurymitglie-<br />

<strong>der</strong> im Kompetenzpanel 1 ab:<br />

Olaf Sturm (GF OSW-Medien),<br />

Dirk Zimmermann (Inhaber <strong>der</strong><br />

Agentur marktunddesign), Thomas<br />

Krause (Starkoch und Inhaber<br />

<strong>der</strong> Kochschulen Hamburg<br />

und Köln), Frank Kreif (GF <strong>der</strong><br />

plugged Media-Verlagsgruppe),<br />

Stefan Witzel (GF OSW-Medien),<br />

Bernd Franzen (Mo<strong>der</strong>ator<br />

<strong>der</strong> RTL-Reihe „Mein Garten”)<br />

und Alexan<strong>der</strong> Druckenmüller<br />

(Herausgeber ElektroMarkt, MediaSeller<br />

und Meine Küche).<br />

Streng gehütetes Geheimnis<br />

Wie die Jury tatsächlich gewertet<br />

hat, ist <strong>der</strong>zeit allerdings noch<br />

streng gehütetes Geheimnis.<br />

Selbst die einreichenden Hersteller<br />

haben noch keine Ahnung,<br />

wie ihre Produkte abgeschnitten<br />

Gute Vorbereitung<br />

ist alles:<br />

Allein im Kompetenzpanel<br />

1<br />

beurteilten<br />

die Jurymitglie<strong>der</strong><br />

etwa<br />

100 Produkte.<br />

haben. Gelüftet wird das Geheimnis<br />

erst am 19. Mai bei <strong>der</strong><br />

Plus X Award-Night in Köln, die<br />

auch heuer wie<strong>der</strong> hun<strong>der</strong>te<br />

Brancheninsi<strong>der</strong> aus Deutschland<br />

und Österreich anlocken wird.<br />

Alle Ergebnisse gibt es dann unmittelbar<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Preisverleihung<br />

auf www.elektro.at und in<br />

<strong>der</strong> Mai-Ausgabe <strong>der</strong> E&W. ■<br />

INFO: www.plusxaward.de


22<br />

HINTERGRUND E&W 4/09<br />

E&W ONLINE-MANDERL MUTIERT ZUM E&W ONLINE-TARZAN<br />

Ungebremste Höhen-Flüge<br />

Selbst <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Verdreifachung <strong>der</strong> Zugriffe auf E&W Online (www.elektro.at) seit Oktober 2008 (E&W berichtete im vorigen<br />

Heft) geht es mit den Klickraten ungebremst aufwärts. „Schuld“ daran tragen vor allem Ausreißer mit Themen, die<br />

in <strong>der</strong> Elektrobranche offenbar niemanden kalt lassen. Vier dieser Highlights rufen wir hier in Erinnerung. Und einen<br />

speziellen Service für jene Leser, die den kostenfreien Newsletter per eMail bestellen wollen: Als Betreff einfach nur<br />

„NL“ anführen, an w.deutsch@elektro.at senden – und schon wird man regelmäßig über die wichtigsten News <strong>der</strong><br />

Branche informiert.<br />

„Angriff o<strong>der</strong> Selbstzerfleischung?<br />

Media-Saturn<br />

will zurück ins @-Geschäft“<br />

(24.3.): Metro-<br />

Chef Eckhard Cordes hat<br />

dafür Österreich als Testmarkt<br />

auserkoren.<br />

„<strong>ComBase</strong>: Erich Kurz<br />

meldet erste Erfolge für<br />

Fortführung des Service-Hubs“<br />

(24.3.): Die<br />

jüngste <strong>von</strong> bisher fünf<br />

Meldungen über den angeschlagenen<br />

Service-<br />

Profi, mit denen E&W<br />

Online immer voraus<br />

war.<br />

Ich Tarzan, du Zugriff! Das E&W Online-Man<strong>der</strong>l schwingt sich im Online-<br />

Dschungel <strong>der</strong>zeit <strong>von</strong> einem Zugriffs-Highlight zu nächsten.<br />

„Die Katz’ ist aus dem Sack: „katzenbeisser<br />

multimediacafe“ eröffnet am 1.4.“ (25.3.):<br />

UE-Spezialist Hannes Katzenbeisser war wie<br />

üblich auf Draht und sorgte zuvor für<br />

wochenlange Spannung.<br />

„E&W-Deal mit Tageszeitung<br />

,Österreich’: Die Wahl<br />

zum GRÜNEN STECKER“<br />

(18.3.): Das absolute Highlight,<br />

zumal es sich permanent<br />

auf <strong>der</strong> E&W Online-<br />

Homepage befindet.


E&W 4/09 HINTERGRUND 23<br />

MediaMarkt Saturn<br />

Wie<strong>der</strong> Online<br />

Ende 2009 will die Media-Saturn<br />

Gruppe wie<strong>der</strong> ins Online-Geschäft<br />

einsteigen – und zwar in Holland und<br />

Österreich. Erst vor eineinhalb Jahren<br />

hat sich die Gruppe in Deutschland<br />

aus dem Online-Handel zurückgezogen.<br />

Laut Eckhard Cordes, Chef <strong>der</strong> Media-Saturn-Mutter<br />

Metro, werde es<br />

künftig „die gesamte Produktpalette<br />

<strong>von</strong> MediaMarkt und Saturn zusätzlich<br />

zum stationären Markt auch im<br />

Internet zu kaufen” geben. Bisher sei<br />

man diesbezüglich „zu zögerlich”<br />

gewesen.<br />

Bei <strong>der</strong> Umsetzung dieses Projektes<br />

bedarf es jedoch einiges Geschickes.<br />

Schließlich müssen die Preise für<br />

gleiche Produkte in den verschiedenen<br />

Filialen nicht einheitlich sein.<br />

Den erfolgsbeteiligten Geschäftsführern<br />

obliegt es bekanntlich, die Preise<br />

den regionalen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

anzupassen.<br />

Auf die anschauliche Vorführung in<br />

<strong>der</strong> Praxis, wie bei dieser Strategie<br />

eine Homogenität mit einem eigenen<br />

preisaggressiven Onlinehandel<br />

erreicht wird, darf man also gespannt<br />

sein. Auch wenn Österreich-<br />

Chef Frank Kretzschmar versichert,<br />

„dass beim MediaMarkt-Onlineverkauf<br />

<strong>der</strong> Preis nicht das alleinige Argument<br />

sein” werde.<br />

Außerdem wolle man „mit einem<br />

Multichannel-Auftritt das Offlineund<br />

Online-Angebot miteinan<strong>der</strong><br />

verzahnen und die Synergien nutzen”.<br />

Ob die Filialleiter künftig mit (mehr)<br />

zentralen Vorgaben leben müssen,<br />

sei mal dahingestellt. Dass Österreich<br />

und Holland als Testmärkte<br />

fungieren, ist auf Grund <strong>der</strong>en Größe<br />

verständlich. Erst wenn die Rechnung<br />

hier aufgeht, soll es auch einen<br />

deutschen Online-Shop geben. Die<br />

Zielvorstellung liegt zwar bei 2010 –<br />

ein genauer Zeitplan stehe jedenfalls<br />

nicht fest.<br />

Hofer<br />

Wie<strong>der</strong> keine<br />

Altgeräte-Rücknahme<br />

Die Hofer KG legt sich wie<strong>der</strong> einmal<br />

mit dem Schutzverband gegen unlauteren<br />

Wettbewerb an: Nachdem in<br />

Filialen des Lebensmittel-Diskonters<br />

gegenüber Endkunden wie<strong>der</strong> einmal<br />

die Rücknahme-Verpflichtung<br />

verweigert wurde, ist <strong>der</strong> Schutzverband<br />

auf den Plan getreten und for<strong>der</strong>t<br />

eine Unterlassungs- und Verpflichtungs-Erklärung<br />

anzubieten.<br />

Die Rechtsanwältin Dr. Marcella<br />

Prunbauer (Kanzlei Prunbauer & Romig),<br />

die den Schutzverband vertritt,<br />

for<strong>der</strong>t <strong>von</strong> Hofer eine Unterlassungs-<br />

und Verpflichtungserklärung.<br />

An<strong>der</strong>nfalls drohe eine Klage und ein<br />

Antrag auf eine einstweilige Verfügung.<br />

Bereits Mitte 2008 wandte sich <strong>der</strong><br />

Schutzverband an Hofer, <strong>nach</strong>dem<br />

es zu Verstößen bei <strong>der</strong> Rücknahmeverpflichtung<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Elektroaltgeräteverordnung<br />

gekommen ist. Damals<br />

begründete <strong>der</strong> Diskonter dies<br />

mit einem einmaligen Missverständnis<br />

unerfahrener Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

Filiale Pöchlarn, wo Kühlgeräte nicht<br />

zurück genommen wurden.<br />

Der Schutzverband sah sich nun mit<br />

neuerlichen Beschwerden gegen Hofer<br />

konfrontiert: In mehreren Hofer-<br />

Filialen in Graz. Kunden, die einen<br />

auch auf <strong>der</strong> Homepage beworbenen<br />

TFT-Monitor erworben haben,<br />

wurde die Rücknahme eines gleichwertigen<br />

Elektroaltgerätes abgelehnt.<br />

Die Mitarbeiter des Diskonters<br />

erklärten den Kunden, sie müßten<br />

diese selber entsorgen.<br />

Aus dem Bereich des Elektrofachhandels<br />

häuften sich zudem die Beschwerden,<br />

dass Konsumenten<br />

Elektrogeräte zwar beim Diskonter<br />

Hofer kaufen, jedoch das auszutauschende<br />

Elektroaltgerät mangels<br />

Rücknahme bei Hofer beim Elektrofachhandel<br />

zurückgeben wollen beziehungsweise<br />

auch einfach vor den<br />

Geschäften des Elektrofachhandels<br />

abstellen.<br />

aktuelles


24<br />

EDABEI-SPEZIAL E&W 4/09<br />

MIT ACTEBIS ZUR „AFTERBIZ LAPPLAND EXPERIANCE”<br />

Einmal Polarkreis<br />

und zurück<br />

Man muss nicht komplett durchgeknallt sein, um bei zweistelligen Minusgraden<br />

in einem Iglu zu sitzen, sich über die Expansionsphasen des Universums<br />

(Spezialist für <strong>der</strong>artige Gespräche ist Actebis Marketing-Chef Markus<br />

Pesler) zu unterhalten o<strong>der</strong> sich einer Polarkreis-Zeremonie mit Messer,<br />

Blut und Rentiermilch zu unterziehen. Aber es hilft. O<strong>der</strong> jedoch, man hat<br />

bei Distributor Actebis fleißig eingekauft und ist einer <strong>von</strong> jenen ca. 60<br />

Glücklichen, die auf eine ganz beson<strong>der</strong>e Reise mitgenommen wurden ...<br />

FUR EINEN DER HEISS begehrten<br />

Flüge mit Actebis ins unterkühlte<br />

Rovaniemi (Finnland) hatten<br />

rund 3.000 Fachhändler vier Monate<br />

so richtig schwitzen müssen.<br />

Die Aufgabe: Von<br />

Oktober 2008 bis<br />

Jänner 2009 stand<br />

bei <strong>der</strong> Promotion-<br />

Aktion „Lappland<br />

Experience” jede<br />

Woche ein Fokushersteller<br />

mit seinen<br />

Produkten im<br />

Mittelpunkt. Wöchentlichgewannen<br />

die vier Händler<br />

mit <strong>der</strong> höchstenUmsatzsteigerung<br />

und sicherten<br />

sich somit ihr Ticket<br />

<strong>nach</strong> Lappland.<br />

Darüber hinaus<br />

wurden während<br />

des gesamten<br />

Aktionszeitraumes<br />

Flugtickets unter<br />

den Top-Actebis-<br />

Kunden ermittelt.<br />

Dabei gewannen nicht die größten<br />

Händler, son<strong>der</strong>n jene, mit <strong>der</strong><br />

höchsten persönlichen Umsatzsteigerung.<br />

Ende Jänner stand dann fest:<br />

Knapp 2.940 hatten nicht genug<br />

geschwitzt – die mussten zu Hause<br />

bleiben. Die übrigen 60 durften<br />

vom 22. bis 24. März mit Ac-<br />

tebis über den nördlichen Polarkreis<br />

hinaus <strong>nach</strong> Lappland reisen,<br />

um dort drei Tage lang Seele,<br />

Geist und Körper verwöhnen zu<br />

lassen.<br />

Apropos Körper: Der hatte tatsächlich<br />

einiges zu tun. Denn am<br />

zweiten Tag <strong>der</strong> Reise standen die<br />

Actebis Winter Olympics auf dem<br />

Programm, wo sich die Teilnehmer<br />

in Disziplinen wie Rentier-<br />

Lasso, Snowmobil-Cross, Quad-<br />

Slalom, Schneeschuhrennen, Tandemskiing<br />

und Eisgolfen messen<br />

durften. Ach ja, und ein Zelt musste<br />

man auch bauen. Und Feuer<br />

machen. Gottseidank ging es dabei<br />

nicht um´s nackte Überleben,<br />

denn sonst hätte man für die<br />

Rückreise <strong>nach</strong> Wien statt dem<br />

Flieger nur mehr einen Hubschrauber<br />

gebraucht ... Aber das<br />

ist eine an<strong>der</strong>e Geschichte.<br />

Ob Sieger o<strong>der</strong> Verlierer – belohnt<br />

wurden am Abend jedenfalls<br />

alle: Nach einem deftigen<br />

Menü im Iglu-Restaurant kam´s<br />

zum Showdown in <strong>der</strong> Lappen-<br />

Actebis-Geschäftsführer Harald Mach verlas den<br />

„Olympischen Eid” und eröffnete anschließend<br />

die Actebis Winter Olympics – gut 2.500 Kilometer<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Heimat entfernt.<br />

disco. Und über den Rest des<br />

Abends breiten wir den Mantel<br />

des Schweigens ... Nur soviel: Als<br />

die Sonne aufging, waren noch<br />

nicht alle im Bett.<br />

Actebis-Geschäftsführer<br />

Harald<br />

Mach, selbst mit<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Partie,<br />

kann solchen Aktionenausschließlich<br />

positives abgewinnen:<br />

„Mit <strong>der</strong><br />

außergewöhnlichen<br />

Incentive-<br />

Reise und <strong>der</strong> vorangehendenPromotion-Aktion<br />

Lappland Experience<br />

konnten wir<br />

<strong>der</strong> österreichischen<br />

IT-Branche<br />

nicht nur eine einzigartigeMöglichkeit<br />

zur Umsatzsteigerung<br />

bieten,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem<br />

auch Partnerschaften<br />

stärken und zur<br />

Kundenbindung beitragen.”<br />

Unterstützt wurde er dabei <strong>von</strong><br />

den Actebis-Partnern APC, AVM,<br />

Fujitsu Siemens, HP, Konica Minolta,<br />

Logitech, OKI, Seagate,<br />

Symantec und Toshiba. ■<br />

INFO: www.actebis.at<br />

www.afterbiz.at


Telekommunikation<br />

Telekommunikation<br />

C IN LETZTER MINUTE<br />

Orange setzt auf Teambuilding<br />

Mit seinem jüngsten Wurf<br />

setzt Orange auf das Gemeinschaftsgefühl<br />

seiner<br />

Kunden, getreu dem Motto<br />

„Gemeinsam sind wir<br />

mehr“. Die neue Tariffamilie<br />

„Team Orange“ zeichnet<br />

sich vor allem durch ein Element<br />

aus: Unbegrenzte<br />

Kommunikation innerhalb<br />

des Orange-Netzes. Und in<br />

diesem Fall ist wirklich unbegrenzt<br />

gemeint, denn die<br />

Orange-Kunden können nicht nur unbegrenzt<br />

untereinan<strong>der</strong> telefonieren, son<strong>der</strong>n<br />

auch SMS verschicken.<br />

„Wir haben mit Hallo Europa erfolgreich<br />

ein neues Feld erschlossen. Jetzt geht es mit<br />

Team Orange einen Schritt weiter“, so<br />

Händler-Vertriebsleiter Josef Gludovatz.<br />

„In Zeiten wie diesen rücken die Menschen<br />

zusammen und die Kommunikation<br />

innerhalb <strong>der</strong> Gemeinschaft wird immer<br />

wichtiger. Deswegen gibt es für die Orange-Kunden<br />

unbegrenzte Kommunikation<br />

Mit April hat T-Mobile ein neues Provisionsmodell<br />

für den FH in Kraft gesetzt.<br />

Die Kernaussage: Der Unterschied in <strong>der</strong><br />

Provisionierung zwischen<br />

Low- und Highend-Tarifen<br />

wird größer. „Die<br />

Grundregel ist, das höhere<br />

Qualität <strong>der</strong> Tarife<br />

auch mehr Geld bringt“,<br />

so Endkunden-Vertriebsleiter<br />

Richard Parcer.<br />

„Nachdem die Basisprovisionen<br />

seit 2006 unverän<strong>der</strong>t<br />

waren, haben wir<br />

sie jetzt den neuen Gegebenheiten<br />

angepasst. Dabei sind wir nicht<br />

zu radikal vorgegangen, aber wir belohnen<br />

Leistung und Qualität.“ Diese Linie soll<br />

konsequent durchgehalten werden. Demzufolge<br />

werden einfach „blanke“ Lowend-<br />

Tarife in Zukunft im Verhältnis deutlich<br />

innerhalb des eigenen Netzes.“<br />

Team-Orange kommt in<br />

fünf Varianten: Mit dem Einsteiger-Tarif<br />

Team Orange 15<br />

erhält <strong>der</strong> Kunde 300 Minuten<br />

in alle österreichischen<br />

Netze zusätzliche zur unbegrenzten<br />

Verbindung netzintern<br />

für 15 Euro im Monat.<br />

Das steigert sich bis zum Top-<br />

Tarif TO 39, <strong>der</strong> schließlich<br />

1.000 Gesprächsminuten und<br />

1.000 SMS österreichweit,<br />

400 Minuten ins EU-Ausland sowie 3GB<br />

Datenvolumen für 39 Euro Grundgebühr<br />

zusätzlich umfasst. Womit auch die bei<br />

Smartphones immer wichtigeren Themen<br />

wie Musik, Navigation o<strong>der</strong> Internet abgedeckt<br />

wären.<br />

„Mit dem Tarif setzen wir den Hebel bei<br />

den neu gewonnenen Orange-Kunden.<br />

Sie werden zu unseren Botschaftern“, so<br />

Gludovatz. Er sieht bei diesem Tarif vor<br />

allem auch eine Chance für jene Händler<br />

mit großer Orange-Community.<br />

T-MOBILE LAUNCHT NEUES PROVISIONSMODELL<br />

Die Streuung wird größer<br />

geringer abgegolten, während es für Highend-Tarife<br />

mehr Geld gibt. Ebenfalls aufgewertet<br />

werden die Optionen wie Black-<br />

Berry und erstmals auch<br />

die Auslandsoptionen. Zusätzlich<br />

wan<strong>der</strong>n die Extreme-Tarife<br />

wie fürs<br />

Google-Phone ins Highend-Segment.<br />

„Durch<br />

den Trend zum Google-<br />

Phone und an<strong>der</strong>en<br />

Smartphones hat <strong>der</strong> Handel<br />

auch einen höheren<br />

Aufwand bei <strong>der</strong> Beratung.<br />

Dem tragen wir nun<br />

Rechnung“, erklärt Parcer dazu.<br />

Geschraubt wird auch an den Zielvereinbarungen<br />

für den Handel, wie Parcer berichtet:<br />

„Wir haben sehr attraktive Zielvereinbarungen<br />

dahinter gestellt, die auch die<br />

kleinen Händler ansprechen.“<br />

DOMINIK SCHEBACH<br />

Was ist<br />

Service<br />

wert?<br />

Der Konkursantrag <strong>der</strong> <strong>ComBase</strong> Austria und aller<br />

ihrer Schwestern und Tochterfirmen einschließlich<br />

<strong>der</strong> Reparatursparte TeleTek und dem Logistiker<br />

LogiCom wirft mehrere Fragen auf. Darunter<br />

auch die Frage <strong>nach</strong> dem Wert des Service für<br />

Mobiltelefone. Schließlich läuft ja dank <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Handy-Servicelösung <strong>der</strong> Hersteller<br />

und Netzbetreiber eine Vielzahl <strong>von</strong> Reparaturfällen<br />

über den Logistik-Hub <strong>der</strong> <strong>ComBase</strong>.<br />

Dass die Servicebetriebe oft auf einem schmalen<br />

wirtschaftlichen Grat dahinwandeln, zeigen die<br />

vielen <strong>Pleite</strong>n <strong>der</strong> vergangenen Jahre in diesem<br />

Sektor. Darum ist es umso erfreulicher, dass die Industrie<br />

und die Mobilkom als größter Mobilfunkanbieter<br />

ein klares Bekenntnis zur gemeinsamen<br />

Servicelösung und zur <strong>ComBase</strong> bzw TeleTek abgegeben<br />

haben. Die Industrie steht in dieser Hinsicht<br />

zu ihrer Verantwortung und sorgt so für die<br />

notwendige Sicherheit. Dazu hat sicher beigetragen,<br />

dass die <strong>ComBase</strong> mit dem dazugehörigen<br />

Service-Hub nur schwer <strong>von</strong> heut’ auf morgen zu<br />

ersetzen wäre. Der Ausfall so eines Schlüsselplayers<br />

hätte wohl alle Fortschritte, die in Sachen <strong>Handyservice</strong><br />

in den vergangenen zwei Jahren erzielt<br />

wurden, wie<strong>der</strong> zunichte gemacht.<br />

Womit für Industrie, Netzbetreiber und auch<br />

Handel die Frage beantwortet sein sollte: Das Service<br />

ist uns einiges wert. Das Problem ist, dass <strong>der</strong><br />

Wert des Service bisher nicht dem Kunden vermittelt<br />

werden konnte. Service und die damit zusammenhängenden<br />

Leistungen werden vorausgesetzt,<br />

aber bei Handys offensichtlich nicht geschätzt.<br />

Das wird bei je<strong>der</strong> Diskussion um die<br />

Kosten <strong>der</strong> Schadenserhebung bei Garantieausschließungsgründen<br />

deutlich. Es zeigt sich auch bei<br />

den geringen Abschlussraten für Handyversicherungen<br />

im Handel und den Netzbetreibershops. Jetzt<br />

unternimmt <strong>der</strong> Telekom-Ausschuss unter KR<br />

Erich Kurz einen neuen Anlauf zur Schaffung<br />

einer attraktiven Versicherung, mit <strong>der</strong> diese Misere<br />

behoben werden soll. Das beste Versicherungsprodukt<br />

hilft allerdings nichts, wenn es nicht an den<br />

Mann bzw die Frau gebracht wird. Das wird die<br />

Rolle des Handels sein, den Wert des Service auch<br />

dem Kunden zu vermitteln. Darum kommt man<br />

nicht herum.


26<br />

TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />

COMBASE-KONKURS:<br />

Service-Hub<br />

in Schieflage<br />

Mit dem Konkursantrag <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> Austria steht die<br />

gemeinsame Servicelösung für Mobiltelefone plötzlich<br />

wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Kippe. Kein Wun<strong>der</strong> also, dass die Schieflage<br />

des Serviceunternehmens einige prominente<br />

Player <strong>der</strong> Branche, wie Erich Kurz, Vorsitzen<strong>der</strong> des Telekom-Ausschusses<br />

<strong>der</strong> WKO, auf den Plan gerufen hat.<br />

Denn mit einem Scheitern <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> bzw <strong>der</strong> Service-Tochter<br />

TeleTek würde nur noch ein gemeinsamer<br />

Logistik-Hub für das <strong>Handyservice</strong> bestehen.<br />

EIN KNAPPER BERICHT des KSV<br />

hat am Montag, dem 16. März,<br />

die Alarmglocken <strong>der</strong> Mobilfunk-<br />

Branche zum Schrillen gebracht.<br />

<strong>ComBase</strong> Austria hat gemeinsam<br />

mit allen Tochter- und Schwestergesellschaften<br />

einschließlich <strong>der</strong><br />

TeleTek einen Konkursantrag gestellt.<br />

Nachdem die deutsche<br />

Mutter in Turbulenzen geraten ist,<br />

hat sich auch Peter Benedet, Managing<br />

Director <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong><br />

Austria, für den Gang zum Handelsgericht<br />

entschieden.<br />

Gerade die TeleTek erfüllt eine<br />

kritische Rolle für den Telekom-<br />

Fachhandel in Österreich. Denn<br />

dieses Unternehmen betreibt einen<br />

<strong>der</strong> beiden Service-Hubs für<br />

Mobiltelefone. Diese dienen als<br />

Logistik-Drehscheiben zwischen<br />

dem Fachhandel und den Reparatur-Partnern<br />

<strong>der</strong> Handyhersteller.<br />

Somit stellt <strong>der</strong> Service-Hub<br />

<strong>von</strong> TeleTek zusammen mit dem<br />

dazugehörigen IT-System ein<br />

zentrales Element in <strong>der</strong> so mühsam<br />

aufgebauten gemeinsamen<br />

Servicelösung für Mobiltelefone<br />

dar.<br />

Betrieb läuft weiter<br />

Für <strong>ComBase</strong> selbst hat Managing<br />

Director Peter Benedet <strong>nach</strong><br />

den ersten Gesprächen mit dem<br />

Masseverwalter gegenüber E&W<br />

Rede und Antwort gestanden.<br />

„Die ersten Gespräche sind sehr<br />

positiv verlaufen. Der fortlaufende<br />

Betrieb des gesamten Systems ist<br />

vorerst ganz klar sichergestellt“,<br />

erklärte Benedet. „Der Hub selbst<br />

ist ja operativ positiv und <strong>der</strong>zeit<br />

läuft alles <strong>von</strong> <strong>der</strong> Logistik bis zu<br />

Reparatur weiter.“<br />

Dass <strong>der</strong> Handel und die Kunden<br />

<strong>ComBase</strong> in dieser Situation die<br />

Treue halten, sieht Benedet als einen<br />

„Vertrauensvorschuss“ für das<br />

Unternehmen sowie als einen<br />

Beweis dafür, dass die Arbeit <strong>der</strong><br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Konkursantrag <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong><br />

Austria, TeleTek, LogiCom,<br />

CrossOver und <strong>ComBase</strong> stellt<br />

gemeinsame Servicelösung in<br />

Frage.<br />

Betrieb ist bis Mitte Mai<br />

gesichert.<br />

Großes Interesse an Fortführung<br />

<strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Industrie<br />

und <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />

Telekom-Ausschuss schaltet<br />

sich ein, um Sicherheit für EFH<br />

zu gewährleisten.<br />

vergangenen 18 Monate vom<br />

Markt nun auch honoriert werde.<br />

Großes Interesse<br />

an Fortführung<br />

Bestätigt wird Benedets Aussage<br />

<strong>von</strong> Vertretern <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />

und <strong>der</strong> Handyhersteller. Der Service-Hub<br />

<strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> bewältigt<br />

im Monat zwischen 35.000<br />

und 38.000 Handys, wo<strong>von</strong> ein<br />

beträchtlicher Anteil gleich im<br />

Haus repariert wird. Der Ausfall<br />

dieses Players könnte nicht auf die<br />

Schnelle ersetzt werden, weswegen<br />

die Industrie und die<br />

Netzbetreiber ein großes Interesse<br />

an <strong>der</strong> Fortführung des Unternehmens<br />

samt Service-Hub haben.<br />

„Dies ist die einfachste und beste<br />

Lösung für den Handel, die Industrie<br />

und die Netzbetreiber.<br />

Wir halten jedenfalls zu unserem<br />

Dienstleister, das kann ich auch<br />

im Namen <strong>der</strong> Industrie sagen.<br />

Wenn jetzt jemand abspringt,<br />

dann ist das ein Signal in die falsche<br />

Richtung. Panik ist in so einer<br />

Situation immer ein schlechter<br />

Berater“, erklärt deswegen<br />

auch Peter Fromm, Head of Customer<br />

Care, Nokia. Dass ihm die<br />

gemeinsame Servicelösung be-<br />

Mit dem Konkursantrag<br />

<strong>von</strong><br />

<strong>ComBase</strong> Austria<br />

mit allen<br />

Tochter- und<br />

Schwesterunternehmen<br />

steht die gemeinsame<br />

Servicelösung<br />

für Handys auf<br />

<strong>der</strong> Kippe.<br />

son<strong>der</strong>s am Herzen liegt, verwun<strong>der</strong>t<br />

nicht, war er doch bei <strong>der</strong><br />

Umsetzung des Projekts entscheidend<br />

beteiligt.<br />

Wie auch immer sich die Situation<br />

fortentwickelt, das erreichte<br />

Level bei den Garantiereparaturen<br />

solle jedenfalls gesichert werden.<br />

„Da stehen wir dem EFH im<br />

Wort, dass die Dinge entsprechend<br />

weitergehen“, versichert<br />

Fromm.<br />

Telekom-Ausschuss<br />

schaltet sich ein<br />

Sehr engagiert ist auch KR Erich<br />

Kurz bei <strong>der</strong> Sache. Der Vorsitzende<br />

des Telekom-Ausschuss <strong>der</strong><br />

WKO hat sich <strong>nach</strong> dem Bekanntwerden<br />

des <strong>ComBase</strong>-Konkursantrags<br />

mit mehreren offenen<br />

Briefen an alle Beteiligten gewandt.<br />

Ihm geht es vor allem um<br />

die Sicherung des Services für<br />

den Fachhandel, das über den<br />

Service-Hub läuft. Daneben will<br />

er aber auch den Wettbewerb in<br />

<strong>der</strong> Servicelandschaft sicherstellen,<br />

um hier ein Monopol zu<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

„Für den Handel ist <strong>der</strong> Fortbestand<br />

<strong>der</strong> Servicelösung <strong>von</strong><br />

höchster Wichtigkeit. Nach meinen<br />

Gesprächen mit <strong>ComBase</strong>


E&W 4/09 TELEKOMMUNIKATION 27<br />

und dem Masseverwalter bin ich<br />

überzeugt, dass das möglich ist. In<br />

welcher Form steht zwar noch<br />

nicht fest, aber wir brauchen den<br />

positiven Wettbewerb auch beim<br />

Service. Denn sonst wird sich hier<br />

nichts weiter entwickeln“, fasst<br />

Kurz seine Sicht <strong>der</strong> Dinge zusammen.<br />

Der Telekom-Ausschuss <strong>der</strong><br />

WKO verfolgt deswegen laut<br />

Kurz eine Doppelstrategie. Einerseits<br />

will man auf die Betreiber<br />

und die Industrie einwirken, damit<br />

die Vereinbarungen zu den<br />

Service-Hubs weiterhin Bestand<br />

haben. Dazu erwartet sich Kurz<br />

<strong>von</strong> den Partnern auch ein eindeutiges<br />

Bekenntnis zur gemeinsamen<br />

Servicelösung.<br />

Handys sind sicher<br />

An<strong>der</strong>erseits geht es dem Vorsitzenden<br />

des Telekom-Ausschusses<br />

darum, dass auch <strong>der</strong> Handel<br />

nicht abspringt. Der entscheiden-<br />

de Faktor ist hier wohl, dass die<br />

zu TeleTek zur Reparatur eingesandten<br />

Handys in jedem Fall „sicher<br />

sind“ und selbst im<br />

schlimmsten Fall – bei einer<br />

Schließung des Unternehmens –<br />

nicht in die Masse einfließen.<br />

Eine entsprechende Zusicherung<br />

<strong>von</strong> Seiten des TeleTek-Masseverwalters<br />

Dr. Günther Hödl gibt es<br />

bereits.<br />

„Der Handel kann deswegen wie<br />

bisher seine Handys zur Reparatur<br />

über den Service-Hub <strong>von</strong><br />

TeleTek einschicken. Nur so kann<br />

das operative Geschäft, das ja po-<br />

sitiv ist, auch weitergeführt werden“,<br />

so Kurz.<br />

Laut Benedet sind nicht nur die<br />

zu servicierenden Handys, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Swap-Geräte durch<br />

das Ausson<strong>der</strong>ungsrecht ge-<br />

Managing Director<br />

Peter Benedet beruhigt:<br />

Der fortlaufende<br />

Betrieb des<br />

gesamten Systems ist<br />

ganz klar sichergestellt.<br />

Der Hub selbst<br />

ist ja operativ positiv<br />

und <strong>der</strong>zeit läuft alles<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Logistik bis<br />

zur Reparatur<br />

weiter.“<br />

schützt. Auch das sei ein wichtiger<br />

Punkt, um die Fortführung des<br />

Hubs sicherzustellen.<br />

Die Mobilkom steht bereit<br />

Bei <strong>der</strong> Verwirklichung des Service-Hubs<br />

hat sich die Mobilkom<br />

beson<strong>der</strong>s stark engagiert. Es verwun<strong>der</strong>t<br />

daher nicht, dass <strong>der</strong> Betreiber<br />

sich unmittelbar <strong>nach</strong> dem<br />

Bekanntwerden des Konkursantrags<br />

mit einer Aussendung an<br />

den EFH gewandt hat, um die Situation<br />

zu beruhigen.<br />

Gegenüber E&W hat Thomas<br />

Schiefer, Head of Terminal Man-<br />

Der Konkurs <strong>von</strong> Com-<br />

Base hat Erich Kurz,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Telekom-Ausschusses,<br />

auf den Plan gerufen:<br />

„Für den Handel ist <strong>der</strong><br />

Fortbestand <strong>der</strong> Servicelösung<br />

<strong>von</strong> höchster<br />

Wichtigkeit. In welcher<br />

Form steht zwar noch<br />

nicht fest, aber wir<br />

brauchen den positiven<br />

Wettbewerb auch beim<br />

Service. Denn sonst wird<br />

sich hier nichts weiter<br />

entwickeln.“<br />

angement <strong>der</strong> Mobilkom, die Position<br />

des Betreibers dargelegt.<br />

„Von unserer Seite gibt es ein<br />

großes Interesse am Fortbestand<br />

<strong>der</strong> <strong>ComBase</strong>, schließlich haben<br />

wir viel in die gemeinsame Servicelösung<br />

investiert. Wir stehen<br />

dazu, dass <strong>der</strong> Servicelevel für<br />

Endkunden und den Handel<br />

weiterhin gewährleistet ist“, so<br />

Schiefer. Ihm geht es vor allem<br />

auch darum, dass das IT-System<br />

des Service-Hubs weiterbesteht.<br />

Beim Netzbetreiber „glaube man<br />

jedenfalls“ an die <strong>ComBase</strong>, auch<br />

weil <strong>der</strong> Betrieb bisher störungsfrei<br />

weiter gelaufen sei. Gleichzeitig<br />

signalisiert man beim Betreiber<br />

auch die Bereitschaft, den Handy-<br />

Dienstleister so weit wie möglich<br />

zu unterstützen. In welcher Form<br />

<strong>der</strong> Service-Betrieb fortgeführt<br />

werde, hänge allerdings vom Masseverwalter<br />

ab, wie Schiefer festhält.<br />

„Zerschlagung wäre schade“<br />

Um genau zu sein <strong>von</strong> TeleTek-<br />

Masseverwalter Dr. Günther<br />

Hödl. Dieser sieht den Fortbestand<br />

des Unternehmens und damit<br />

den Betrieb des Service-Hubs<br />

einmal bis Mitte Mai als weitgehend<br />

gesichert an. Die notwendigen<br />

Ausgaben dafür seien<br />

bewilligt. Für den 15. Mai ist die<br />

Konkursverhandlung angesetzt.<br />

Bis dahin sollten auch alle Verbindlichkeiten<br />

feststehen.<br />

„Ich habe als Masseverwalter alles<br />

in die Wege geleitet, um einen<br />

Fortbestand zu sichern. Die wesentlichen<br />

Kunden haben ja auch<br />

bereits ein Bekenntnis zur TeleTek<br />

abgegeben. Für die Zukunft gibt<br />

es verschiedene mögliche Szenarien<br />

wie ein Zwangsausgleich<br />

o<strong>der</strong> einen Verkauf des Unternehmens“,<br />

erklärt Hödl. „Das Vernünftigste<br />

wäre wohl das Unternehmen<br />

im Gesamtpaket zu erhalten.<br />

Eine Zerschlagung wäre<br />

schade. Auch lassen sich die verschiedenen<br />

operativen Gesellschaften<br />

nur schwer heraustrennen.“<br />

Für den Fall, dass es zu einem Verkauf<br />

kommt, haben jedenfalls<br />

schon einige Unternehmen ihr<br />

Interesse angemeldet. ■<br />

INFO: www.com-base.at<br />

AUSGANGSLAGE UND ZUKUNFTSSZENARIEN<br />

Mit dem Konkursantrag vom 16. März für die <strong>ComBase</strong> CEE und <strong>ComBase</strong><br />

Austria sowie die Tochterunternehmen TeleTek, LogiCom und CrossOver ist<br />

Managing Director Peter Benedet dem Insolvenzantrag <strong>der</strong> deutschen Muttergesellschaft<br />

rund elf Tage zuvor gekommen. (Die deutsche Mutter musste<br />

am 27. März Insolvenz anmelden).<br />

Als Masseverwalter für alle österreichischen Gesellschaften wurde zuerst<br />

Dr. Günther Hödl bestimmt. Wegen <strong>der</strong> Komplexität des Verfahrens und <strong>der</strong><br />

Vielzahl an Gesellschaften wurden allerdings für die <strong>ComBase</strong> CEE und<br />

<strong>ComBase</strong> Austria zwei weitere Masseverwalter eingesetzt, während Hödl<br />

selbst den operativen Teil <strong>der</strong> <strong>ComBase</strong> mit ihrer Logistik-Tochter LogiCom<br />

sowie die Service-Tochter TeleTek weiter betreut.<br />

Über die Höhe <strong>der</strong> Verbindlichkeiten haben bisher we<strong>der</strong> <strong>ComBase</strong> noch<br />

die Masseverwalter Auskunft gegeben. Der Dienstleister hat jedoch erst im<br />

vergangenen Jahr den neuen Standort in <strong>der</strong> Laxenburgerstraße 254 im<br />

23. Wiener Gemeindebezirk bezogen, die ehemalige Nie<strong>der</strong>lassung <strong>von</strong><br />

Sony Austria, und hat hier auch entsprechend investiert. Wie weit dies im<br />

Konkursverfahren eine Rolle spielt, muss sich allerdings erst zeigen.


28<br />

TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />

CHRISTIAN BOLDRINO: ZEHN JAHRE ONE<br />

Von Anfang<br />

an dabei<br />

Fast auf den Tag genau zehn Jahre lang hat Christian<br />

Boldrino One bzw Orange begleitet. Der Handel kennt<br />

den 42-Jährigen vor allem als Vertriebsleiter des<br />

Betreibers. Aber <strong>der</strong> Sportwissenschaftler war auch<br />

dabei, als One die ersten Netzbetreibershops aus <strong>der</strong><br />

Taufe gehoben hat. Gegenüber E&W hat er seine Sicht<br />

<strong>der</strong> Marktentwicklung in den vergangenen zehn<br />

Jahren geschil<strong>der</strong>t und erläutert, warum er glaubt,<br />

dass die Spezialisten überleben werden.<br />

VON ANFANG AN war Cristian<br />

Boldrino mit an Bord, noch bevor<br />

One den Sendebetrieb überhaupt<br />

aufgenommen hatte. Dabei<br />

hat er die Entstehung und die<br />

Evolution <strong>der</strong> Netzbetreibershops<br />

in Österreich hautnah miterlebt.<br />

Schließlich war er in <strong>der</strong><br />

Anfangsphase zusammen mit<br />

CCO Christian Czech für den<br />

Aufbau <strong>der</strong> Shops <strong>von</strong> One zuständig.<br />

Der Mobilfunker hatte<br />

als erster mit <strong>der</strong> Errichtung eines<br />

eigenen Vertriebkanals begonnen.<br />

Beson<strong>der</strong>s spannend fand Boldrino<br />

dabei, wie sich die Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Shops in den ersten<br />

Jahren verän<strong>der</strong>t hatte, denn in<br />

<strong>der</strong> ursprünglichen Konzeption<br />

ging man beim Netzbetreiber<br />

<strong>von</strong> einem ganz an<strong>der</strong>en Szenario<br />

aus, als es heute auf die Betreiber-Shops<br />

zutrifft.<br />

Vom Servicepoint<br />

zur Verkaufsmaschine<br />

„Zum Beginn <strong>von</strong> One, noch<br />

vor dem eigentlichen Launch,<br />

kannte man nur den Indirektvertrieb.<br />

Damals brachten die Consulter,<br />

die das Unternehmen<br />

beim Launch berieten, die Idee<br />

eines eigenenVertriebskanals auf.<br />

Diese eigenen Shops waren allerdings<br />

als Servicepoints gedacht,<br />

um den Kunden imagetechnisch<br />

ins Boot zu holen. Dementsprechend<br />

exklusiv und aufwändig<br />

waren die Shops auch eingerichtet<br />

– sprich: sehr edel und sauteuer,<br />

mit tollen Vitrinen, Kaffeemaschine<br />

und Sitzecke. Dass sich<br />

diese Servicepoints zu Verkaufsmaschinen<br />

entwickeln, war dagegen<br />

nicht gedacht. Das haben wir<br />

unterschätzt“, erinnert sich Boldrino<br />

an den Anfang <strong>der</strong> Netzbetreiberschops<br />

in Österreich.<br />

Mit dieser Erkenntnis begann bei<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Die Evolution <strong>der</strong> Netzbetreibershops<br />

vom Servicepoint zur<br />

Verkaufsmaschine.<br />

Ausspielen <strong>der</strong> Betreiber geht<br />

nicht mehr wegen den Betreibershops.<br />

Marktanteile <strong>der</strong> Anbieter in<br />

den Kanälen sind verteilt und<br />

können nur noch mit massivem<br />

Mitteleinsatz geän<strong>der</strong>t werden.<br />

FH muss sich spezialiseren,<br />

da <strong>der</strong> Druck <strong>von</strong> Netzbetreiberseite<br />

größer wird.<br />

One auch <strong>der</strong> konsequente Aufbau<br />

einer eigenen Shopkette. War<br />

vom Mobilfunker ursprünglich<br />

nur ein Shop pro Landeshauptstadt<br />

geplant, so wurden es bald<br />

mehr. Gleichzeitig än<strong>der</strong>te sich<br />

auch die Ausrichtung <strong>der</strong> Shops<br />

vom reinen Service-Center und<br />

Imagebotschafter zur Verkaufsschiene.<br />

Diese Verän<strong>der</strong>ung betraf<br />

alle Bereiche <strong>der</strong> Shops vom Design<br />

über die Prozesse bis hin zur<br />

Auswahl und Ausbildung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter.<br />

Relaunch<br />

Am sichtbarsten war dies wohl<br />

im Shop-Design, wo bald ein<br />

Relaunch notwendig wurde.<br />

„Ursprünglich gab es ja in den<br />

Shops diese ,Burg’ - jene runde<br />

Verkaufstheke. Das war für Service<br />

gut, aber fürs Verkaufen unmöglich.<br />

Damals sind wir <strong>von</strong> einer<br />

weit geringeren Kundenfrequenz<br />

ausgegangen, sodass auf jeden<br />

Kunden ein Verkäufer komme.<br />

Im Endeffekt sind die Kunden<br />

aber um diese Burg gestanden<br />

und keiner wusste, wer dran<br />

kommt. Deswegen mussten wir<br />

das Shopdesign relaunchen“,<br />

schil<strong>der</strong>t Boldrino den damaligen<br />

Wandel in <strong>der</strong> Shopstrategie<br />

Fast auf den Tag<br />

genau hat<br />

Christian Boldrino<br />

den Mobilfunkbetreiber<br />

One<br />

begleitet. Der<br />

Sportwissenschaftler<br />

war nicht<br />

nur zeitweise VL<br />

des Mobilfunkers,<br />

er war auch dabei,<br />

als One die ersten<br />

Netzbetreibershops<br />

in Österreich<br />

aufbaute.<br />

<strong>von</strong> One. „Das war ein massiver<br />

Schwenk. Die Shops wurden<br />

umgestaltet, sodass sie weiterhin<br />

das gute Image vertreten, aber<br />

gleichzeitig mehr Verkäufe bewältigen<br />

können. Der Servicegedanke<br />

wurde zwar weiterhin verfolgt,<br />

aber de facto sind die<br />

Shops damals zu 90% zu Verkaufsmaschinen<br />

geworden.“<br />

„Pseudokriterium“<br />

Die Ursache für den großen Erfolg<br />

<strong>der</strong> Netzbetreiber-Shops<br />

sieht Boldrino vor allem in <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Shops durch<br />

den Kunden: „Wenn man Umfragen<br />

macht, warum Kunden<br />

nicht zu FH gehen, dann bekommt<br />

man das Pseudokriterium<br />

zu hören, dass man beim<br />

Netzbetreiber-Shop ein besseres<br />

Service bekommt. Was gar nicht<br />

stimmt, weil <strong>der</strong> FH ein genauso<br />

gutes Service liefert. Aber imagetechnisch<br />

vermutet <strong>der</strong> Kunde<br />

bei Brand-Shops eine höhere<br />

Servicequalität.“<br />

Wenn auch nicht absehbar war,<br />

dass die Shops so gut funktionieren,<br />

so hat <strong>der</strong> Erfolg <strong>von</strong> One<br />

doch bald Nachahmer gefunden,<br />

wie Boldrino betonte. Schließlich<br />

war <strong>der</strong> eigeneVertriebska-


E&W 4/09 TELEKOMMUNIKATION 29<br />

nal kein „Steckenpferd“ <strong>von</strong><br />

One. Auch die an<strong>der</strong>en Mobilfunker<br />

hatten bald <strong>nach</strong>gezogen<br />

und mit dem Aufbau eigener<br />

Shopketten begonnen. Allerdings<br />

blieb One immer <strong>der</strong> Betreiber<br />

mit den meisten Shops. Aus einem<br />

Grund, wie Boldrino anmerkte:<br />

„Weil wir da auf das für<br />

uns stärkste Pferd gesetzt hatten.“<br />

Kannibalisierung<br />

gegen Markenpräsenz<br />

Dass One mit seiner starken Betonung<br />

<strong>der</strong> eigenen Shopkette<br />

einen schweren Stand im Handel<br />

hatte, bestreitet Boldrino nicht:<br />

„Damals ging man <strong>von</strong> einer<br />

Vollkannibalisierung <strong>der</strong> Kanäle<br />

aus. Es hat sich aber gezeigt, dass<br />

je<strong>der</strong> Netzbetreiber in jedem<br />

Kanal seinen Anteil hat.“<br />

Aus seiner Erfahrung heraus<br />

glaubt Boldrino auch, dass <strong>der</strong><br />

Handel <strong>von</strong> <strong>der</strong> stärkeren Präsenz<br />

eines Brand-Shops profitieren<br />

kann. Das treffe auch dann zu,<br />

wenn das Geschäft direkt neben<br />

dem Markenstore sitzt. „Die für<br />

One stärkste Cosmos-Filiale saß<br />

zB in einem Einkaufszentrum<br />

direkt neben einer One World.<br />

Das ist skurril, hat sich aber bei<br />

an<strong>der</strong>en Beispielen bestätigt“, so<br />

Boldrino. „Das sieht man ebenfalls<br />

bei den vielen Partnershop-<br />

Betreibern, die unmittelbar neben<br />

ihrem, auf einen Mobilfunker,<br />

gebrandeten Store noch einen<br />

zweiten Shop betreiben. Offensichtlich<br />

schätzen die Kunden<br />

diese Konzentration und<br />

Geplant waren die<br />

Shops als Servicepoints<br />

und Imagebotschafter.<br />

Doch<br />

die Realität überholte<br />

die Erfin<strong>der</strong>.<br />

„Dass sich diese<br />

Servicepoints zu<br />

Verkaufsmaschinen<br />

entwickeln, war dagegen<br />

nicht gedacht.<br />

Das haben<br />

wir unterschätzt“,<br />

gesteht Boldrino.<br />

Kombination <strong>von</strong> Know-how<br />

und Marke.“<br />

Mehr Good-will als durch die<br />

Shops wurde seiner Meinung<br />

<strong>nach</strong> allerdings im Fachhandel<br />

durch den Launch <strong>von</strong> Yesss!<br />

„verbrannt“. „Das hätte man an<strong>der</strong>s<br />

aufziehen müssen. Zumindest<br />

aber besser kommunizieren“,<br />

kommentiert Boldrino.<br />

Ausspielen geht nicht mehr<br />

Auf einen Aspekt des Marktes<br />

hätten die Netzbetreibershops<br />

allerdings eine große Auswirkung.<br />

Das Ausspielen <strong>der</strong> Betreiber<br />

gegeneinan<strong>der</strong> durch Handel,<br />

Filialisten o<strong>der</strong> Großfläche<br />

sei wegen <strong>der</strong> großen Verbreitung<br />

<strong>der</strong> Netzbetreibershops<br />

kaum mehr Erfolg versprechend.<br />

„Das war vielleicht bis 2003<br />

möglich. Damals konnte ich als<br />

Händler, Filialist o<strong>der</strong> Großfläche<br />

den Ausfall eines Betreibers noch<br />

selbst kompensieren und den<br />

Kunden zu einem an<strong>der</strong>en Mobilfunker<br />

bringen. Einige Player<br />

haben das sehr massiv verfolgt<br />

und dafür auch viel Geld bekommen.<br />

Das hätte ich auch so<br />

gemacht. Aber durch die starken<br />

Shopketten <strong>der</strong> Betreiber ist dies<br />

kaum mehr möglich. Wenn <strong>der</strong><br />

Kunde A1, Orange o<strong>der</strong> T-Mobile<br />

will, dann bekommt er das<br />

auch. Wenn nicht im Handel,<br />

dann geht er halt direkt zum Betreiber-Shop.<br />

Einige Player haben<br />

das nicht geglaubt und damit<br />

viel Geld liegen gelassen“, so <strong>der</strong><br />

ehemalige One-VL. ❯


30<br />

TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />

Anteil für jeden Kanal<br />

Boldrino geht da<strong>von</strong> aus, dass inzwischen<br />

je<strong>der</strong> Kanal seinen<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger fixen Anteil<br />

in <strong>der</strong> Vertriebspalette <strong>der</strong> einzelnen<br />

Betreiber hat. Aus <strong>der</strong> Sicht<br />

<strong>der</strong> Mobilfunker wäre es daher<br />

unverantwortlich, diese Kanäle<br />

nicht entsprechend abzudecken.<br />

Selbst <strong>der</strong> Webshop komme so<br />

zu seinem Anteil, auch wenn<br />

man diesen nicht forciert. Umgekehrt<br />

bedeute dies aber auch,<br />

dass es immer schwieriger wird,<br />

über WKZ o<strong>der</strong> Provisionen zusätzliche<br />

Marktanteile in einem<br />

Kanal zu gewinnen.<br />

„Das funktionierte vor einigen<br />

Jahren noch. Aber was früher ein<br />

schneller Hebel war, wirkt heute<br />

nicht mehr. Da muss man schon<br />

sehr viel Geld in die Hand nehmen,<br />

um noch große Ergebnisse<br />

zu erzielen. Provokant gesagt: Da<br />

wird viel Geld umverteilt, was<br />

sich nicht in zusätzlichen Abschlüssen<br />

nie<strong>der</strong>schlägt. Derzeit<br />

traut sich allerdings noch keiner<br />

<strong>der</strong> Anbieter, aus dieser Situation<br />

die Konsequenzen zu ziehen“,<br />

warnt Boldrino.<br />

Druck wächst in Zukunft<br />

Wie lange sich allerdings das<br />

Provisionsmodell in seiner jetzigen<br />

Form noch halten lässt, wollte<br />

Boldrino nicht abschätzen.<br />

Klar sei, dass die Betreiber selbst<br />

zunehmend unter Kostendruck<br />

stehen und deswegen sich sehr<br />

genau überlegen müssten, wo sie<br />

investieren. Auch müssten die<br />

Die Shopketten <strong>der</strong><br />

Netzbetreiber haben<br />

natürlich auch Auswirkungen<br />

auf den<br />

Handel. Denn das<br />

Ausspielen <strong>der</strong> Betreibergegeneinan<strong>der</strong><br />

ist <strong>nach</strong> Ansicht<br />

<strong>von</strong> Boldrino<br />

nicht mehr möglich:<br />

„Einige Player haben<br />

das nicht geglaubt<br />

und damit viel Geld<br />

liegen gelassen.“<br />

Stückkosten wegen des Wettbewerbs<br />

weiter optimiert werden.<br />

Womit sich ganz automatisch<br />

eine Verlagerung des Geschäfts in<br />

diejenigen Kanäle ergebe, die bereits<br />

große Stückzahlen umsetzen.<br />

Langfristig hätten deswegen<br />

in diesem Umfeld nur die Telekom-Spezialisten<br />

eine Überlebenschance.<br />

Nur diese könnten<br />

sich entsprechend fokussieren<br />

und gleichzeitig die Zugkraft <strong>der</strong><br />

Marken <strong>der</strong> Netzbetreiber bzw<br />

Handyhersteller entsprechend<br />

nutzen. „Die Kanäle wie Großfläche,<br />

Betreibershops und Fachhandel<br />

werden weiterhin ihren<br />

Anteil am Telekom-Markt haben,<br />

allerdings wird es langfristig<br />

weniger Mitspieler geben“, ist<br />

deswegen die Schlussfolgerung<br />

<strong>von</strong> Boldrino. „Denn die Player<br />

am Markt werden die sinkenden<br />

Provisionen über die Masse<br />

kompensieren müssen.“<br />

Dass sich ein Netzbetreiber dagegen<br />

ganz radikal ausschließlich<br />

auf den Webvertrieb konzentrieren<br />

könnte, da<strong>von</strong> geht Boldrino<br />

nicht aus. Vielmehr glaubt er, dass<br />

<strong>der</strong> Fachhandel immer seine Berechtigung<br />

haben wird, da seiner<br />

Meinung <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Kunde solche<br />

Spezialisten mit einem optimalen<br />

Beratungsangebot bevorzugt. Das<br />

zeige sich nicht nur in <strong>der</strong> Telekommunikation.<br />

Auch in an<strong>der</strong>en<br />

Branchen gehe <strong>der</strong> Trend<br />

immer stärker in Richtung spezialisierter<br />

Markenshops, die sich<br />

vollkommen auf einen Bereich<br />

konzentrieren.<br />

Eigenes System<br />

Auch für sich selbst sieht Boldrino<br />

die Zukunft im Bereich <strong>der</strong><br />

Markenshops. Er will ein eigenes<br />

Filialsystem <strong>nach</strong> Österreich<br />

bringen und steht deswegen bereits<br />

mit mehreren Markenartikel-Herstellern<br />

im Gespräch.<br />

Bis es soweit ist, ist <strong>der</strong> 42-Jährige<br />

als Unternehmensberater tätig,<br />

vor allem bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />

<strong>von</strong> Shops bis hin zu <strong>der</strong>en Steuerung.<br />

Zuletzt hat <strong>der</strong> POS-Spezialist<br />

UPC bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />

seiner neuen Flagship-Stores<br />

unterstützt. „Was in <strong>der</strong> Telekom-Branche<br />

aufgrund des<br />

Marktdruckes an Effizienz und<br />

Professionalität geleistet wurde,<br />

ist erstaunlich. Diese Erfahrung<br />

will ich jetzt an<strong>der</strong>en zur Verfügung<br />

stellen. Denn in zehn Jah-<br />

IN DER NÄHE DES POS<br />

ren erlebt man alle Phasen in <strong>der</strong><br />

Geschichte eines Unternehmens,<br />

vom Start-up und Aufbau bis zur<br />

Konsolidierung, Abbau und Auslagerung“,<br />

erklärt Boldrino. Ganz<br />

direkt ging <strong>der</strong> Übergang aus <strong>der</strong><br />

Telekom-Branche ins Beratungsgeschäft<br />

allerdings nicht <strong>von</strong>statten.<br />

„Da habe ich absichtlich<br />

eine Pause für ein ,Reset’ gemacht.<br />

Denn in <strong>der</strong> Telekom-<br />

Branche glauben wir alle, das ist<br />

die Realität. Aber auch die Telekommunikations-Industrie<br />

ist<br />

nur ein Ausschnitt <strong>der</strong> Welt. Deswegen<br />

ist es wichtig, nicht ständig<br />

mit <strong>der</strong> Netzbetreiber-Brille<br />

herumzulaufen.“ ■<br />

Die Zeit spricht für<br />

die Spezialisten, ist<br />

Boldrino überzeugt:<br />

„Die Kanäle wie GF,<br />

Betreibershops und<br />

FH werden<br />

weiterhin ihren Anteil<br />

haben, allerdings<br />

wird es langfristig<br />

weniger Mitspieler<br />

geben. Denn<br />

die Player am Markt<br />

werden die sinkenden<br />

Provisionen<br />

über die Masse kompensieren<br />

müssen.“<br />

Christian Boldrino hat in seiner Karriere bei One eine ganze Reihe <strong>von</strong> Positionen<br />

bekleidet. Dabei war immer eine gewisse Nähe zum POS. Zum Beginn<br />

seiner Laufbahn beim Netzbetreiber im Jahr 1998 war <strong>der</strong> studierte<br />

Sportwissenschaftler mit dem Spezialgebiet Motivationsmanagement für<br />

den Aufbau <strong>der</strong> ersten 20 One Worlds zuständig. Dieses Projekt abgeschlossen,<br />

wechselte er im Jahr 2000 in den Customer Care-Bereich und<br />

war für fünf Jahre für das Call Center des Mobilfunkers verantwortlich.<br />

2005 übernahm er dann wie<strong>der</strong> die Leitung <strong>der</strong> One Worlds und ein Jahr<br />

darauf als Head of Consumer Sales den gesamten Endkundenvertrieb. In<br />

diese Zeit fällt auch <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Partner One Worlds, womit <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />

auf rund 90 Outlets kam. Nach dem Verkauf <strong>von</strong> One an Orange<br />

konzentrierte er sich wie<strong>der</strong> als Head of One Worlds auf die eigene Shopkette<br />

des Betreibers. Kurz vor dem Rebranding des Mobilfunkanbieters verließ<br />

Boldrino dann das Unternehmen. Derzeit ist Boldrino als Unternehmensberater<br />

tätig.


32<br />

TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />

NOKIA MESSAGING WIRD KOMMERZIELL<br />

Massenhaft<br />

mobile Mails<br />

Nach Navigation und Musik setzt Nokia mit Messaging<br />

einen weiteren Service-Schwerpunkt. Dafür hat <strong>der</strong><br />

Handyhersteller mit dem E75 nicht nur das dazu passende<br />

Gerät im Ärmel, son<strong>der</strong>n hält <strong>nach</strong> Beendigung<br />

<strong>der</strong> Testphase <strong>von</strong> Nokia Messaging jetzt auch ein<br />

ausgereiftes Endkunden-Service bereit.<br />

MAIL AM HANDY gibt es schon<br />

lange. Und wir alle haben wohl<br />

zu viele eMail-Accounts. Aber<br />

bisher hat sich die mobile<br />

elektronische Post, abgesehen<br />

<strong>von</strong> einigen Anwendungen, in<br />

<strong>der</strong> breiten Masse nicht durchgesetzt.<br />

Einer <strong>der</strong> Gründe dafür<br />

liegt in <strong>der</strong> langwierigen Konfiguration<br />

<strong>der</strong> Handys für den<br />

eMail-Empfang, die viele Benutzer<br />

einfach abschreckt.<br />

Mit <strong>der</strong> kommerziellen Einführung<br />

seines eMail-Services will<br />

<strong>der</strong> Nokia dies nun än<strong>der</strong>n, wie<br />

Alexan<strong>der</strong> Lamatsch, B2B Account<br />

Manager Nokia, erklärt:<br />

„Es muss dem Kunden so einfach<br />

wie möglich gemacht werden,<br />

seine eMails auf dem Handy<br />

zu empfangen. Das haben auch<br />

wir schmerzhaft erfahren. Mit<br />

dem neuen Messaging-Service<br />

gibt <strong>der</strong> Kunde jedoch nur noch<br />

seine eMail-Adresse und Passwort<br />

ein. Zwei Klicks und den<br />

Rest <strong>der</strong> Konfiguration erledigt<br />

dann das Nokia-Handy bzw das<br />

System im Hintergrund.“<br />

Zentrale Datenbank<br />

Nokia hat dazu die Daten aller<br />

heimischen Internet Service Provi<strong>der</strong><br />

auf einer zentral verwalteten<br />

Datenbank gespeichert. Sobald<br />

<strong>der</strong> Kunde seine eMail-Adresse<br />

und sein Passwort am Handy eingegeben<br />

hat, sucht das System die<br />

notwendigen Zugangsdaten, wie<br />

zB Server-Namen heraus, und die<br />

Konfiguration des Mail-Accounts<br />

läuft am Handy automatisch ab.<br />

Laut Lamatsch können so ein<br />

Großteil aller eMail-Konten abgedeckt<br />

werden.<br />

Für Privat- und<br />

Business-Kunden<br />

Während dieser Ansatz vor allem<br />

für Privatkunden und KMU<br />

interessant ist, bietet Nokia mit<br />

seiner neuen Messaging-Anwendung<br />

auch eine Lösung für den<br />

Großkunden-Bereich. Unternehmen<br />

mit eigener Server-Infrastruktur,<br />

die ihre eMails „mobilisieren“<br />

wollen, können Nokia<br />

Messaging nahtlos in die Systeme<br />

Microsoft Outlook Exchange<br />

und Lotus Notes integrieren.<br />

Damit kann Nokia mehr als 90%<br />

des Weltmarktes ansprechen.<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Nokia Messaging ergänzt Service-Palette<br />

<strong>von</strong> Nokia. Kostenpflichtig<br />

ab April.<br />

Vereinfachte Konfiguration<br />

<strong>von</strong> eMail am Handy soll Massenmarkt<br />

öffnen.<br />

Zusammenarbeit mit Netzbetreibern<br />

angestrebt.<br />

E75 kommt als erstes Gerät<br />

mit vorinstalliertem Messaging<br />

Client auf den Markt.<br />

In Sachen Messaging und eMail ist das E75 das neue Flaggschiff <strong>von</strong> Nokia.<br />

Auf dem Smartphone ist nicht nur Nokia Messaging vorinstalliert, das<br />

Handy verfügt auch über die neu entwickelte eMail-Oberfläche des<br />

Herstellers.<br />

Technisch gesehen ist Nokia<br />

Messaging eine always on-Lösung.<br />

Das Handy synchronisiert<br />

sich selbstständig in festgelegten<br />

Intervallen. Allerdings kann <strong>der</strong><br />

Kunde selbst bestimmen, in welchem<br />

Rhythmus die Mails vom<br />

Server abgefragt werden sollen.<br />

Messaging<br />

wird kostenpflichtig<br />

Derzeit steht Nokia Messaging<br />

für Privatkunden unter email.nokia.com<br />

noch kostenlos zur Verfügung.<br />

Doch mit Beendigung des<br />

Beta-Tests mit April o<strong>der</strong> Mai<br />

wird das Service auch in Österreich<br />

kostenpflichtig.<br />

„Wir sind bestrebt, Nokia Messaging<br />

in Kooperation mit den<br />

Netzbetreibern anzubieten“, erklärt<br />

Lamatsch. „In diesem Fall<br />

wird Nokia Messaging ein Teil<br />

des Service-Portfolios für Nokia<br />

Handys.“ Dann wird die Nutzung<br />

wohl im Rahmen eines Tarif-Pakets<br />

über die Betreiber-<br />

Rechnung abgegolten. Daneben<br />

soll allerdings auch die Möglichkeit<br />

bestehen, dass <strong>der</strong> Kunde<br />

über seine Kreditkarte für das<br />

Service bezahlt. In diesem Fall<br />

sollte <strong>der</strong> Kunde aber auch ein<br />

Datenpaket für den Mail-Verkehr<br />

dazunehmen.<br />

Eisbrecher E75<br />

Das erste Handy, in dem Nokia<br />

Messaging <strong>von</strong> Beginn an instal-<br />

liert wurde, ist das E75. Dieses als<br />

Nachfolger des Nokia 9300<br />

Communicator konzipierte Gerät<br />

verfügt auch erstmals über die<br />

neue Mail-Oberfläche <strong>von</strong> Nokia.<br />

Damit wird für den Benutzer<br />

die Verwaltung <strong>der</strong> Mails am<br />

Handy vereinfacht. Gleichzeitig<br />

wird das Handling <strong>der</strong> elektronischen<br />

Post dem PC angeglichen.<br />

Wenn auch das Hauptaugenmerk<br />

beim E75 auf Messaging liegt, so<br />

verfügt es auch über die an<strong>der</strong>en<br />

Services <strong>von</strong> Nokia wie Maps,<br />

Music und Games. „Das ist das<br />

erste Mal, dass wir ein Gerät mit<br />

allen Services vorinstalliert auf<br />

den Markt bringen“, so Lamatsch.<br />

Der Mail-Schwerpunkt des E75<br />

kommt aber nicht nur durch die<br />

QWERTZ-Tastatur des Geräts<br />

zum Ausdruck, son<strong>der</strong>n auch<br />

durch die „Lifetime“-Lizenz für<br />

Nokia Messaging, die <strong>der</strong> Kunde<br />

mit dem Gerät erwirbt – zusammen<br />

mit einer dreimonatigen<br />

Testlizenz für Nokia Maps sowie<br />

„Files on Ovi“ für ein Jahr.<br />

Einmal ausprobieren<br />

Generell geht Lamatsch da<strong>von</strong><br />

aus, dass alle Handys mittelfristig<br />

über eMail verfügen werden. Da<br />

erst weniger als 20% aller Geschäfts-Kunden<br />

mobile eMail<br />

nutzen, sei hier noch ein großes<br />

Potenzial zu erwarten. Aber auch<br />

im Privatkundenbereich sieht


E&W 4/09 TELEKOMMUNIKATION 33<br />

Nokia große Chancen für das<br />

Thema, schließlich bietet mobile<br />

eMail auch für viele End-User<br />

einen eindeutigen Mehrwert.<br />

„Wir glauben deshalb, dass man<br />

mit eMail und Messaging punkten<br />

kann. Wenn ich mich als<br />

Händler mit dem Thema befasse,<br />

dann kann ich auch meinem<br />

Kunden hier einen Mehrwert<br />

vermitteln bzw im Business-Bereich<br />

rund ums Thema Mail und<br />

Messaging meine Dienstleistung<br />

anbieten“, so Lamatsch. „Mittelfristig<br />

werden auch normale<br />

Handys über eMail und Messaging<br />

verfügen. Denn es geht alles<br />

in Richtung <strong>der</strong> integrierten<br />

Smartphone-Tarife und über<br />

kurz o<strong>der</strong> lang wird das Einrichten<br />

des eMail-Accounts zum Setup<br />

eines Handys gehören.“<br />

STANDARD-ANWENDUNG<br />

Eine Voraussetzung sei aber, dass<br />

sich <strong>der</strong> Handel selbst einmal ein<br />

Bild <strong>von</strong> Nokia Messaging<br />

macht und sieht, wie einfach sich<br />

die Lösung nun auf einem S60-<br />

Handy synchronisieren lässt.<br />

„Denn dann kann man das auch<br />

Einfachheit ist <strong>der</strong><br />

Schlüssel zum<br />

Massenmarkt für<br />

mobile eMails.<br />

Deswegen hat<br />

Nokia die Konfiguration<br />

des Mail-<br />

Accounts so einfach<br />

wie möglich<br />

gestaltet: Der<br />

Kunde muss nur<br />

noch seine eMail-<br />

Adresse sowie sein<br />

Passwort eingeben,<br />

den Rest<br />

erledigt <strong>der</strong> eMail-<br />

Wizard am Handy<br />

bzw die Nokia-<br />

Systeme im<br />

Hintergrund.<br />

selbstbewusst verkaufen“, erklärt<br />

Lamatsch.<br />

Thema für Academy<br />

Die Nokia Academy wird sich jedenfalls<br />

sehr umfassend dem mobile<br />

eMail widmen. Auf <strong>der</strong> kommenden<br />

Frühjahrs-Tour ab 22.<br />

April wird Nokia Messaging einer<br />

<strong>der</strong> Schulungsschwerpunkte<br />

sein. ■<br />

INFO: www.nokia.at<br />

Das E75 ist nur <strong>der</strong> erste Schritt auf <strong>der</strong> Hardwareseite in Sachen eMail.<br />

Geht es <strong>nach</strong> den Plänen des Herstellers, so wird Nokia Messaging ab dem<br />

zweiten Halbjahr 2009 auf allen Series 60-Geräten vorinstalliert. Für Series<br />

60-Handys, die bereits auf dem Markt sind, kann <strong>der</strong> notwendige Client<br />

unter email.nokia.com heruntergeladen werden.<br />

Aber die Vision <strong>von</strong> Nokia erschöpft sich nicht darin, bestehende eMail-Accounts<br />

zu mobilisieren. Auf den Märkten Asiens und Afrikas will <strong>der</strong> finnische<br />

Handyhersteller Kunden, die bisher überhaupt keinen eMail-Zugang<br />

hatten, die Welt <strong>der</strong> elektronischen Post eröffnen. Das Zauberwort heißt<br />

„Mail on Ovi“. Mit diesem Dienst bietet Nokia direkt eMails an. Und da S60-<br />

Geräte auf diesen Märkten noch weniger verbreitet sind, will Nokia auch<br />

auf S40-Handys in Zukunft Nokia Messaging vorinstallieren. Mit dem<br />

Nebeneffekt, dass auch in Europa ab 2010 die klassischen S40-Geräte, mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> absoluten Einsteiger-Handys, für das einfache Empfangen<br />

und Versenden <strong>von</strong> eMails vorbereitet sein werden.<br />

ERSTE SAMSUNG TELECOM-ROADSHOW<br />

„Wir wollen die<br />

Nummer eins werden“<br />

Martin Wallner, Head of Samsung Telecommunications, hat<br />

ein ehrgeiziges Ziel: Es geht um die Nummer eins am österreichischen<br />

Handymarkt. Ein wichtiges Element dabei<br />

ist die neue Roadshow, die Ende März das erste Mal über<br />

die Bühne ging.<br />

HALBJÄHRLICH – einmal im Frühjahr,<br />

<strong>nach</strong> dem Mobile World<br />

Congress zur Vorstellung <strong>der</strong><br />

Neuigkeiten aus Barcelona, und<br />

im Herbst für die Highlights des<br />

Weih<strong>nach</strong>tsgeschäfts – sollen ab<br />

jetzt die Roadshows <strong>von</strong> Samsung<br />

Telecommunications über<br />

die Bühne gehen. Und nimmt<br />

man den Zustrom <strong>der</strong> Händler zu<br />

den vier Events <strong>der</strong> Premiere als<br />

Maßstab, dann ist das Interesse im<br />

Fachhandel gegenüber <strong>der</strong> Marke<br />

Samsung recht groß. Insgesamt<br />

besuchten rund 360 Händler die<br />

vier Veranstaltungen in Salzburg,<br />

Linz, Wien und Graz besucht.<br />

Der Handyhersteller hat auf seiner<br />

ersten Roadshow aber nicht<br />

nur über die neuesten Handys geredet,<br />

son<strong>der</strong>n auch gleich seine<br />

Marschrichtung für die kommenden<br />

Jahre festgelegt. Martin Wallner,<br />

Head of Samsung Telecommunications<br />

Austria, hat deswegen<br />

die erste Roadshow des<br />

Handyherstellers auch gleich mit<br />

einer klaren Ansage eröffnet: „Wir<br />

wollen die Nummer eins werden.<br />

Es gibt kein an<strong>der</strong>es Ziel. Wir sind<br />

<strong>der</strong> schnellstwachsende Handyhersteller<br />

weltweit und haben den<br />

Abstand zum führenden Mitbewerber<br />

im vergangenen Jahr verkleinern<br />

können.“<br />

„Most Recomended Brand“<br />

Dementsprechend ging es auf <strong>der</strong><br />

Roadshow auch darum, das<br />

Unternehmen nochmals den<br />

Und natürlich<br />

gab es für die<br />

Händler bei <strong>der</strong><br />

Roadshow die<br />

Möglichkeit,<br />

die neuesten<br />

Handys <strong>von</strong><br />

Samsung auch<br />

gleich auszuprobieren.<br />

Partnern im EFH vorzustellen sowie<br />

die Marketing-Highlights für<br />

die kommenden Monate zu präsentieren.<br />

Bei <strong>der</strong> Erreichung des ehrgeizigen<br />

Ziels spielt <strong>der</strong> Handel jedenfalls<br />

eine zentrale Rolle, wie Wallner<br />

in seiner Rede den Gästen erklärte:<br />

„Wir wollen <strong>der</strong> ,most recomended<br />

brand’ werden - und<br />

dazu brauchen wir Sie.“ ■<br />

INFO: www.samsung.at


34<br />

TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />

TELEKOM-AUSSCHUSS SUCHT VERSICHERUNG<br />

Handys<br />

veredeln<br />

Diskutiert man über das <strong>Handyservice</strong>, so kommt<br />

unweigerlich das Thema Feuchtigkeitsschäden und an<strong>der</strong>e<br />

Garantieausschließungsgründe auf. Als Ausweg aus <strong>der</strong><br />

Misere wird seit längerem eine Versicherungslösung<br />

diskutiert. Jetzt hat <strong>der</strong> Telekom-Ausschuss unter <strong>der</strong><br />

Führung <strong>von</strong> Erich Kurz einen ersten Schritt gesetzt.<br />

VERSICHERUNGSPRODUKTE für<br />

Handys gegen Schäden außerhalb<br />

<strong>der</strong> Gewährleistung werden bereits<br />

angeboten. Aber obwohl so<br />

eine Versicherung so manche unnötige<br />

Diskussion am POS vermeiden<br />

könnte, zB wenn <strong>der</strong><br />

Kunde für die Kosten <strong>der</strong> Schadenserhebung<br />

zur Kasse gebeten<br />

werden muss, so hat sich diese<br />

Lösung bisher nicht durchgesetzt.<br />

Viele Kunden sehen die Notwendigkeit<br />

für eine Versicherung bei<br />

einem „0-Euro-Handy“ schlicht<br />

nicht. Auch ist die Abwicklung<br />

<strong>der</strong> Versicherung im Schadensfall<br />

oft sehr kompliziert. Weswegen<br />

solche Versicherungen oft erst<br />

<strong>nach</strong> einem Schadensfall an den<br />

jeweiligen Kunden verkauft werden<br />

können.<br />

Spezialist gesucht<br />

Ende März hatte sich nun eine<br />

hochkarätige Runde in <strong>der</strong> WKO<br />

für eine Lösung des Problems ver-<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Telekom-Ausschuss schlägt<br />

eine Versicherungslösung für<br />

Handys vor.<br />

Gemeinsamer Test <strong>von</strong> Handel,<br />

Industrie, Versicherer und Netzbetreiber<br />

angestrebt.<br />

Handel verdient bei Provision<br />

und Abwicklung.<br />

sammelt. Neben Erich Kurz nahmen<br />

an dem Gespräch Peter<br />

Fromm, Head of Customer Care<br />

Nokia, Samsung Customer Care-<br />

Eingeladen als Versicherer mit<br />

EFH-Erfahrung: Hartmut Waldmann,<br />

GF Wertgarantie.<br />

Manager Marijan Maric, Helmut<br />

Müllner Service Account Manager<br />

Austria and Switzland Sony Ericsson,<br />

David Merstallinger Senior<br />

After Sales Manager Mobilkom,<br />

Peter Benedet, Managing Director<br />

<strong>ComBase</strong> CEE sowie DI Georg<br />

Oelze Manageing Director <strong>von</strong><br />

Arvato teil. Nach mehreren Vorgesprächen<br />

mit verschiedenen Versicherern<br />

hat sich bei Kurz die<br />

Überzeugung durchgesetzt, dass<br />

eine Speziallösung mit einem Part-<br />

Der Telekom-Ausschuss sucht einen Ausweg aus <strong>der</strong> Misere „Feuchtigkeitsschäden<br />

& Co“. Peter Fromm, Head of Customer Service Nokia,<br />

schlägt einen gemeinsamen Test für ein Versicherungsprodukt vor.<br />

Durchaus zur Freude <strong>von</strong> Vorsitzenden Erich Kurz.<br />

ner mit EFH-Erfahrung notwendig<br />

sei. Deswegen waren zu dem<br />

Vorgespräch auch Hartmut Waldmann,<br />

GF vom deutschen Geräteversicherer<br />

Wertgarantie, sowie<br />

Martina Scherer, Regionalleiterin<br />

Österreich des Unternehmens,<br />

eingeladen. Gemeinsam<br />

suchte man <strong>nach</strong> einem Ausgang<br />

aus <strong>der</strong> „Bredouille“ für<br />

die Branche.<br />

Motivation für den EFH<br />

„Die zentrale Frage muss lauten,<br />

ist <strong>der</strong> Handel bereit, eine<br />

Versicherung seinen Kunden<br />

anzubieten. Dazu muss man<br />

dem Händler und Verkäufer<br />

am POS natürlich auch Vorteile<br />

eröffnen. Mit einer Versicherung<br />

verdient <strong>der</strong> Handel bei<br />

<strong>der</strong> Provision sowie am Handling<br />

des Schadenfalls und er<br />

vermeidet die Streiterei am<br />

POS“, zählt Waldmann die<br />

Vorteile <strong>der</strong> Wertgarantie-Lösung<br />

auf. Kurz kann in diesem<br />

Modell durchaus einige Pluspunkte<br />

für den EFH entdecken: „Ich<br />

denke, dass man hier den Handel<br />

durchaus motivieren kann, so eine<br />

Versicherung zu verkaufen. Die<br />

Schwierigkeit besteht allerdings<br />

darin, dass <strong>der</strong> Kunde beim Handy<br />

oft nicht weiß, wie schnell<br />

Ausschließungsgründe für die Gewährleistung<br />

vorliegen können.<br />

Aber im Endeffekt ist das ein<br />

Selbstschutz für den Handel.“<br />

Abwicklung offen<br />

Einer <strong>der</strong> Stärken <strong>der</strong> Wertgarantie-Lösung<br />

ist, dass <strong>der</strong> Kunde im<br />

Schadensfall nicht aktiv werden<br />

muss. Die Abwicklung läuft über<br />

den Handel bzw das Servicecenter.<br />

Bleibt eine Schwierigkeit: Wie<br />

kann die Versicherung in ein Produkt<br />

verpackt werden, das <strong>der</strong><br />

Handel dem Kunden schmackhaft<br />

machen kann?<br />

Hier wird noch einiges Gehirnschmalz<br />

notwendig sein, wie die<br />

Diskussion im Telekom-Ausschuss<br />

zeigte. Der Vorschlag, dass die Hersteller<br />

alle Handys <strong>von</strong> vornherein<br />

versichern, wurde <strong>von</strong> den Industrie-Vertretern<br />

im Ausschuss auch<br />

unter dem Hinweis auf die umfassendenGewährleistungsbestimmungen<br />

abgelehnt. Stattdessen<br />

schlug Peter Fromm, Head of<br />

Customer Care Nokia, einen<br />

Feldversuch vor: „Wir sollten unsere<br />

Energie nicht auf eine große<br />

Lösung verschwenden, die dann<br />

vom Kunden nicht angenommen<br />

wird. Stattdessen sollten wir, die<br />

Netzbetreiber, die Hersteller und<br />

die Industrie gemeinsam, ein attraktives<br />

Versicherungsprodukt als<br />

Veredelung des Handys entwickeln<br />

und in einigen Outlets sowie<br />

mit mehreren Händlern abtesten.<br />

Wenn das erfolgreich ist, können<br />

wir in die Breite gehen." ■<br />

INFO: www.wko.at


36<br />

TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />

LG GIBT SICH SELBSTBEWUSST AM MWC<br />

Von <strong>der</strong><br />

Idee zur<br />

Realität<br />

Sehr selbstbewusst hat sich LG auf dem diesjährigen<br />

Mobile World Congress (MWC) präsentiert. Mit seinem<br />

neuen intuitiven und dreidimensionalen User-Interface<br />

will <strong>der</strong> Konzern den Markt aufrollen und gleichzeitig<br />

legt LG auf <strong>der</strong> Designfront einiges vor.<br />

MANCHMAL HAT man als Messebesucher<br />

ein Déjà-vu-Erlebnis. So<br />

geschehen am Mobile World Congress,<br />

als man <strong>von</strong> <strong>der</strong> Informationsveranstaltung<br />

des koreanischen<br />

Mitbewerbers kommend<br />

noch einen <strong>der</strong> letzten Plätze bei<br />

<strong>der</strong> Pressekonferenz <strong>von</strong> LG ergattert<br />

hatte. Und dann im großen,<br />

abgedunkelten Saal mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

dieselbe Ansprache wie vor<br />

einigen Minuten nochmals hörte:<br />

Denn auch LG legt dieses Jahr seinen<br />

Schwerpunkt auf den Touchscreen<br />

und verfolgt einen aggressiven<br />

Wachstumskurs. Mit seinem<br />

Motto „Von <strong>der</strong> Idee zur Realität“<br />

stellt das Unternehmen dann auch<br />

gleich einen Führungsanspruch in<br />

Sachen Innovation sowie beim<br />

Design und <strong>der</strong> Endkundenorientierung.<br />

Zusätzlich setzte LG noch<br />

eine Umweltschutzinitiative.<br />

Unterschiede gibt es dann doch.<br />

ZB in Form <strong>der</strong> neuen 3D-Benutzer-Oberfläche,<br />

<strong>der</strong> S-Class UI,<br />

die während des MWC auf dem<br />

LG Arena ihr Debüt hatte. Weitere<br />

MWC-Neuigkeiten <strong>von</strong> LG umfassten<br />

sein erstes 4G-Gerät basierend<br />

auf LTE-Technologie (Long<br />

Term Evolution) und „Wearable<br />

Devices“ sowie eine neue Einteilung<br />

des LG-Portfolios in die Kategorien<br />

Entertainment, Style,<br />

Convergence und Simple Connectivity.<br />

„Intuitiv, Fast and Fun“<br />

Die größten Auswirkungen am<br />

Markt wird sicherlich das neue<br />

Benutzerinterface haben. „Wir<br />

wollen die beste mögliche User-<br />

Experience schaffen“, erklärte<br />

dazu Scott Ahn, President &<br />

CEO <strong>von</strong> LGE Mobile Communications.<br />

„Mit dem Trend zur<br />

Konvergenz wurde die Bedienung<br />

<strong>von</strong> Mobiltelefonen unglaublich<br />

kompliziert. Die Telefone<br />

erhielten MP3-Player, Kameras,<br />

Webbrowser und sogar TV-<br />

Tuner, die Steuerung je<strong>der</strong> Funktion<br />

war auf dieselben statischen<br />

Tasten angewiesen. Wir wollen<br />

unseren Kunden einfachere Han-<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Benutzeroberfläche S-Class<br />

UI und Touchscreens stellen<br />

den MWC-Schwerpunkt <strong>von</strong> LG.<br />

Intuitive, schnelle und unterhaltsame<br />

Benutzeroberfläche<br />

eleminiert Untermenüs weitgehend<br />

und bietet direkten Zugang<br />

zu allen wichtigen Funktionen.<br />

Einteilung des Portfolios in<br />

Kategorien zur leichteren Orientierung.<br />

Eigener Application-Store für<br />

LG-Handys für Frühjahr geplant.<br />

dys geben und sehen den Touchscreen<br />

als eine Lösung dazu an.<br />

Mit dem S-Class UI haben wir<br />

dazu eine Benutzeroberfläche geschaffen,<br />

die schneller und einfacher<br />

zu benutzen ist und auch<br />

mehr Spaß macht.“<br />

Der Würfel macht’s<br />

Die neue Benutzeroberfläche bietet<br />

vier anpassbare „Homescreens“<br />

die auf einem Würfel<br />

dreidimensional angeordnet sind.<br />

Der Benutzer „dreht“, je <strong>nach</strong>dem<br />

welche Funktionen er nutzen<br />

will, den Würfel mit seinen<br />

Fingern weiter und klickt dann<br />

am Schirm auf das gewünschte<br />

selbsterklärende Funktions-Icon<br />

(die sich verdächtig stark an das<br />

bekannte Design <strong>von</strong> Apple anlehnen).<br />

Alternativ können die Icons auch<br />

in einer Matrix dargestellt werden.<br />

Wo immer es möglich war,<br />

wurden die versteckten Untermenüs<br />

eliminiert. Multimedia-<br />

Content wie Bil<strong>der</strong>, Videos o<strong>der</strong><br />

Musikstücke sowie Kontakte<br />

werden über „Reel Scrolling“ erschlossen,<br />

wobei die Elemente<br />

mit einem kleinen Bild wie auf<br />

einem Filmstreifen o<strong>der</strong> in einem<br />

Zettelkasten angeordnet sind. Der<br />

User muss dann nur noch einfach<br />

seine Foto-Files über den Schirm<br />

laufen lassen.<br />

Eindeutig im Zentrum<br />

<strong>der</strong> Aufmerksamkeit am<br />

Mobile World Congress<br />

stand bei LG das neu<br />

entwickelte S-Class<br />

User Interface. Von<br />

diesem erwartet sich<br />

<strong>der</strong> Handyhersteller<br />

sehr viel, bietet es doch<br />

dem Benutzer direkten<br />

Zugang zu allen<br />

wichtigen Funktionen.<br />

Multimedia,<br />

Style und Smartphones<br />

Zum Einsatz soll das S-Class UI<br />

auf allen Highend-Handys <strong>von</strong><br />

LG kommen. Als erstes gleich<br />

beim LG-Highlight <strong>der</strong> Messe das<br />

LG Arena. Dieses ist übrigens als<br />

Lead-Device für eine Klasse <strong>von</strong><br />

Multimedia-Geräten gedacht.<br />

Weitere Modelle dieser Familie<br />

werden folgen. Daneben hat LG<br />

in Barcelona aber auch mit dem<br />

GM 730 ein Smartphone auf <strong>der</strong><br />

Basis <strong>von</strong> Windows Mobile mit<br />

<strong>der</strong> neuen Benutzeroberfläche<br />

vorgestellt.<br />

Aus <strong>der</strong> weiteren Palette an Neuheiten<br />

<strong>von</strong> LG sticht das G900<br />

heraus und zwar optisch. Das<br />

HSDPA-Sli<strong>der</strong>-Handy verfügt<br />

über eine durchscheinende Tastatur.<br />

Für das laufende Jahr angekündigt<br />

wurden auch mehrere Mobiltelefone<br />

mit dem Betriebssystem Android.<br />

Auch will LG im zweiten<br />

Quartal einen eigenen Application-Store<br />

für seine Handys launchen.<br />

Noch kein festes Launchdatum<br />

gibt es <strong>der</strong>zeit für das solarbetrieben<br />

Umweltschutzhandy,<br />

das LG in Barcelona vorgestellt<br />

hat. ■<br />

INFO: www.lge.com


E&W 4/09 HINTERGRUND 37<br />

HYUNDAI BAUT DIE RANGE AUS<br />

Mit dem Dolphin zu neuen Ufern<br />

Es hat sich einiges getan bei Hyundai Mobile. Zu seinem ersten Auftritt auf dem Mobile<br />

World Congress kann das Unternehmen unter <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Norbert Winkler und<br />

Christian Kirchner bereits einige Erfolge auf internationaler Bühne vorweisen. Das<br />

Mobilfunkevent nutzte Hyundai Mobile indessen für den Launch seines ersten<br />

Touchscreen-Multimedia-Handys Dolphin.<br />

DIE ERSTEN MONATE <strong>von</strong> Hyundai<br />

Mobile Europe sind eine Erfolgsstory.<br />

Der Europavertrieb steht<br />

laut CEO Norbert Winkler weitgehend<br />

und die ersten Netzbetreiber-Partner<br />

konnten gewonnen<br />

werden - auch in Österreich.<br />

So wurde unmittelbar <strong>nach</strong> Barcelona<br />

das erste Hyundai Mobile-<br />

Handy ins Portfolio <strong>der</strong> Mobilkom<br />

aufgenommen.<br />

„Es ist schon bemerkenswert, was<br />

so eine kleine Quetschen aus<br />

Wien in so kurzer Zeit erreicht<br />

hat“, erklärte Winkler. „Aus dem<br />

Stand heraus verfügen wir bei den<br />

freien Handys unter 60 Euro bereits<br />

über einen Marktanteil <strong>von</strong><br />

5%. So gesehen ist uns <strong>der</strong> Start<br />

sehr gut gelungen.“<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Erfolg ist, dass das<br />

Team rund um Norbert Winkler<br />

und Christian Kirchner seit Jänner<br />

auch den weltweiten Vertrieb<br />

<strong>von</strong> Hyundai Mobile übernommen<br />

hat. Damit hat das Unter-<br />

nehmen bei den OEM-Produzenten<br />

natürlich auch eine viel<br />

bessere Position, wie Winkler betont.<br />

Das weltumspannende Vertriebsnetz<br />

soll bis 2010 stehen.<br />

Delfin kommt<br />

Auf dem MWC feierte Hyundai<br />

Mobile jedenfalls erst einmal eine<br />

Premiere. Das Unternehmen ist<br />

mit dem MB-490 Dolphin ins<br />

Musiksegment eingestiegen.<br />

Daneben forciert Hyundai aber<br />

auch mit dem neu vorgestellten<br />

MB-D650 den Bereich <strong>der</strong> Dual-<br />

SIM-Geräte, wo das Unternehmen<br />

einen gewissen Vorsprung<br />

genießt.<br />

Dritter im Bunde <strong>der</strong> Neuvorstellungen<br />

ist das MB-105 Chico,<br />

das eigentlich nicht viel mehr als<br />

ein Kommunikationsmodul ist<br />

und im Handel gerade 19,90<br />

Euro kosten soll. Damit sei es zB<br />

auch als Promotion-Artikel hervorragend<br />

geeignet.<br />

Das Führungsteam<br />

<strong>von</strong> Hyundai Mobile<br />

Europe, Norbert<br />

Winkler und GF<br />

Christian Kirchner,<br />

hat viel vor. Mit dem<br />

neu vorgestellten<br />

MB-490 Dolphin<br />

schwimmt das<br />

Unternehmen auf<br />

<strong>der</strong> Touchscreen-<br />

Welle mit.<br />

Portfolio entwickeln<br />

Die jetzt vorgestellten 2G bzw<br />

2,5G-Modelle sind allerdings erst<br />

<strong>der</strong> Anfang, wie Kirchner beteuert:<br />

„Für das dritte Quartal haben<br />

wir ein 3G-Handy geplant. Da<br />

wollen wir in höherpreisige Bereiche<br />

vorstoßen. Wir werden uns<br />

allerdings weiterhin auf Nischen<br />

konzentrieren. Dort haben wir<br />

die besseren Chancen, denn unsere<br />

Kompetenz liegt in <strong>der</strong> Flexibilität<br />

bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Produkte.“<br />

In Österreich wird Hyundai Mobile<br />

diese Strategie mit einem eigenen<br />

Senioren-Modell, dem<br />

Hyundai Simply, umsetzen. Dieses<br />

wurde <strong>von</strong> Hyundai hier zu Lande<br />

unmittelbar <strong>nach</strong> dem MWC<br />

vorgestellt. ■<br />

INFO: www.hyundaimobile.com<br />

Garmin und Asus<br />

Neuer Anlauf fürs<br />

Nüvifone<br />

Neuen Schwung für das lang angekündigte<br />

Nüvifone verspricht die<br />

Kooperation <strong>von</strong> Garmin und Asus.<br />

Die Partnerschaft wurde <strong>von</strong> beiden<br />

Unternehmen kurz vor dem<br />

Mobile World Congress bekannt<br />

gegeben. Zusammen wollen die<br />

beiden unter dem Markennamen<br />

Garmin-Asus eine Familie <strong>von</strong> Navigationshandys<br />

auf den Markt bringen.<br />

In Barcelona haben die beiden<br />

Unternehmen auch schon zwei<br />

marktreife Geräte vorgestellt. Bei<br />

Fragen <strong>nach</strong> den Details zum<br />

Launch <strong>der</strong> zwei Mobiltelefone erhielt<br />

man allerdings nur ein „wird<br />

noch festgelegt“.<br />

Garmin hatte ja ursprünglich<br />

schon im vergangenen Jahr sein<br />

erstes Nüvifone auf den Markt<br />

bringen wollen. Erste Modelle hatten<br />

das US-Unternehmen bereits<br />

im vergangenen Jahr auf dem<br />

MWC gezeigt. Allerdings ist das Nüvifone<br />

niemals über dieses Vorstadium<br />

hinausgekommen. Bereits zu<br />

diesem Zeitpunkt haben Garmin<br />

und Asus im Rahmen einer ODM-<br />

Partnerschaft zusammengearbei-<br />

tet. Nun soll die Partnerschaft<br />

nochmals vertieft werden, wo<strong>von</strong><br />

sich die beiden Unternehmen vor<br />

allem auch eine Verkürzung <strong>der</strong><br />

Entwicklungs- und Produktionszeiten<br />

erhoffen.<br />

Die Geräte <strong>der</strong> Nüvifon-Serie werden<br />

alle über sprachgestützte Navigation<br />

wie in den Highend-Navigationsgeräten<br />

verfügen sowie Direktzugriff<br />

übers Internet auf lokal<br />

relevante Daten bieten.<br />

aktuelles


38<br />

aktuelles<br />

TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />

Garmin-Asus<br />

Die entscheidenden<br />

Fragen <strong>der</strong><br />

Menschheit<br />

Geht es <strong>nach</strong> Garmin-Asus so gibt es<br />

nun eine Antwort auf die zentralen<br />

Fragen <strong>der</strong> Menschheit: „Wo bin<br />

ich?“, „Wohin gehe ich?“ und „Wie<br />

komme ich <strong>nach</strong> Hause?“. Wir möchten<br />

noch hinzufügen: „Wo bekomme<br />

ich etwas zu essen und vor allem<br />

was?“. Mit den beiden Handys, dem<br />

G60 und dem M20, hat die Kooperation<br />

<strong>von</strong> Navi-Spezialist Garmin und<br />

Computer-Produzent Asus zwei Handys<br />

vorgestellt, bei denen sich alles<br />

um GPS-Navigation und Location-Based-Services<br />

dreht.<br />

Der Navi-Schwerpunkt wird beim<br />

HSDPA- und WiFi-fähigen G60 schon<br />

beim Hauptmenü auf dem 3,5 Zoll-<br />

Touchscreen sichtbar. Dort findet<br />

<strong>der</strong> User die drei Icons „Call“, „Search“<br />

und „View Map“. Das ist allerdings<br />

nur <strong>der</strong> Anfang. Das Handy<br />

fügt auch automatisch Positionsdaten<br />

zu allen Anwendungen hinzu,<br />

einschließlich eMail, SMS, Fotos o<strong>der</strong><br />

Community-Anwendungen. Weiters<br />

soll es das G60 mit vorinstallierten<br />

Karten einschließlich Points of Interest<br />

(POI) geben, zu denen es über<br />

das Web Zusatzinformationen abfragen<br />

kann. Dank des großen Screens<br />

und <strong>der</strong> Sprachausgabe <strong>der</strong> Richtungsangaben<br />

eignet sich das Mobiltelefon<br />

auch für die Fahrzeugnavigation.<br />

Schließlich haben Garmin und<br />

Asus noch die Community-Application<br />

„Ciao!“ auf das Handy gepackt,<br />

womit die Benutzer die Positionen<br />

ihrer Freunde auf dem Nüvifone verfolgen<br />

können.<br />

Das M20 ist dagegen ein wenig<br />

schlanker und basiert auf dem Be-<br />

triebssystem Windows Mobile 6.1. Damit<br />

richtet sich das Smartphone vor<br />

allem auch an Businesskunden, die<br />

GPS und Location Based Services<br />

nutzen wollen. Auch dieses Mobiltelefon<br />

bietet UMTS/HSDPA und WiFi.<br />

Integriert wurde auch eine PusheMail-Funktion.<br />

Der Touchscreen ist<br />

mit 2,8 Zoll allerdings ein wenig kleiner.<br />

verfügbar: 1. HJ 2009<br />

UVP: steht noch nicht fest<br />

www.garmin.at<br />

INQ<br />

Smart für die Massen<br />

Auf dem MWC hatten die Smartphones<br />

ihren großen Auftritt. Auf die<br />

breite Masse <strong>der</strong> „Nicht-Smartphone“-User,<br />

die mit einem programmierbaren<br />

Betriebssystem nichts anfangen<br />

können, ist das INQ1 zugeschnitten,<br />

das erste HSDPA-Handy<br />

<strong>der</strong> gleichnamigen Hutchison-Tochter.<br />

Erklärtes Ziel bei <strong>der</strong> Konzeption<br />

des billigen HSDPA-Geräts war es,<br />

den Betreibern den Verkauf <strong>von</strong> Datenservices<br />

möglichst einfach zu<br />

machen. Der Clou dabei: Alle Internet-Services<br />

o<strong>der</strong> Communitys wie<br />

Facebook, Skype, MS Messenger<br />

o<strong>der</strong> Last FM und eBay sind bereits<br />

in <strong>der</strong> Hardware angelegt. Damit<br />

müssen die Benutzer nicht erst langwierig<br />

die einzelnen Funktionen auf<br />

ihrem Gerät konfigurieren, son<strong>der</strong>n<br />

können direkt ihre Nutzer-Accounts<br />

auf das Handy übertragen. Der Community-Gedanke<br />

wird dadurch betont,<br />

dass das Gerät permanent mit<br />

dem Internet verbunden ist. Der Benutzer<br />

weiß auf Knopfdruck, was<br />

sich in seiner Internet-Gemeinschaft<br />

tut. Womit auch klar ist, dass das<br />

Handy nur mit einem Datenpaket<br />

bzw einem entsprechenden "All-Inclusive"-Tarif<br />

seine Berechtigung<br />

hat.<br />

Beim Mobile World Congress wurde<br />

das exklusiv <strong>von</strong> 3 vertriebene Handy<br />

INQ1 im Rahmen <strong>der</strong> „Annual Global<br />

Awards“ zum „Best Mobile Handset“<br />

gewählt.<br />

verfügbar: k.A.<br />

UVP: k.A.<br />

www.inq.com<br />

LG<br />

Multimedia,<br />

Touch & Style<br />

Eindeutig auf Touchscreens setzt LG<br />

in Barcelona mit seinen beiden Top-<br />

Modellen LG Arena (KM900) und<br />

dem Windows Mobile-Smartphone<br />

GM730. Beide Mobiltelefone verfügen<br />

über die neue S-Class 3D-Benutzeroberfläche<br />

<strong>von</strong> LG, die direkten<br />

Zugang zu den Funktionen des Geräts,<br />

Multimedia-Content, Kontakten<br />

o<strong>der</strong> das Internet erlaubt.<br />

Vor allem für das Arena hat LG große<br />

Hoffnungen. Das Multimedia-Handy<br />

wird als Flaggschiff für 2009 tituliert.<br />

Neben dem User-Interface wird<br />

diese Bezeichnung vor allem durch<br />

die umfassende Multimedia-Ausstattung<br />

gerechtfertigt: Das Arena eröffnet<br />

mit <strong>der</strong> Integration <strong>von</strong> DivX und<br />

Dolby neue Horizonte beim Multimedia-Einsatz.<br />

Mit bis zu 40 GB Speicher<br />

steht auch genügend Kapazität<br />

für eine große Musik- und Video-<br />

Sammlung zur Verfügung. Das Handy<br />

unterstützt Google Mobile Service<br />

mit Search, Maps, Gmail, YouTube<br />

und Google Bloggs, und verfügt über<br />

A-GPS für Navigationsanwendungen<br />

und Geotagging.<br />

Mit seinem Betriebssystem Windows<br />

Mobile und S-Class Benutzeroberfläche<br />

sowie GPS-Unterstützung soll<br />

das GM730 im Smartphone-Segment<br />

reüssieren. Laut LG kommt dabei<br />

dem Handy für diese Sparte eine<br />

Vorläufer-Funktion zu. Ansonsten<br />

hat sich <strong>der</strong> Konzern bei diesem Modell<br />

mit weiteren Informationen auf<br />

<strong>der</strong> Messe noch sehr zurückgehalten.<br />

Etwas mehr Informationen hat LG<br />

dafür sein Style-Produkt GD900 und<br />

herausgerückt. Das HSDPA-fähige<br />

Handy fällt vor allem durch sein Design<br />

auf. Das GD900 ist ein Sli<strong>der</strong>-<br />

Handy mit einem durchscheinenden<br />

Key-Pad. In die Style-Kategorie fällt<br />

schließlich auch das 3G Touch Watch<br />

Phone (GD910), das erste 3G Armbanduhr-Handy<br />

mit Touchscreen für<br />

Video Telefonie. Für Messaging-Anwendungen<br />

gibt es allerdings eine<br />

Speech-to-Text-Funktion. Abgerundet<br />

wird <strong>der</strong> Auftritt <strong>von</strong> LG durch<br />

das HSDPA-fähige Netbook X120.<br />

Verfügbarkeit LG Arena: März,<br />

UVP: k.A.<br />

www.lge.com<br />

HSDP+<br />

Mobilkom dreht auf<br />

Als erster Betreiber Europas hat die<br />

Mobilkom den kommerziellen Betrieb<br />

<strong>von</strong> HSPA+ aufgenommen. Mit<br />

HSPA+ werden theoretisch Datenraten<br />

<strong>von</strong> bis zu 21 Mbps im A1-Netz<br />

möglich. Viel wichtiger ist allerdings,<br />

dass durch die Einführung <strong>der</strong> nächsten<br />

Netzwerktechnologie die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

für alle Benutzer<br />

in <strong>der</strong> Zelle beim Surfen<br />

steigt. Bis Jahresende plant die Mobilkom<br />

rund 100 Stationen in beson<strong>der</strong>s<br />

verkehrsintensiven Lagen<br />

aufzurüsten. Gleichzeitig soll die Geschwindigkeit<br />

<strong>von</strong> HSPA+ weiter auf<br />

28,8 Mbps gesteigert werden.<br />

Gleichzeitig mit <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong><br />

Download-Geschwindigkeit beschleunigt<br />

die Mobilkom aber auch<br />

den Upload. Da bietet <strong>der</strong> Betreiber<br />

in Zukunft mit HSUPA 5,7 Spitzengeschwindigkeiten<br />

<strong>von</strong> bis zu 5,7 Mbps.<br />

Während dies durch ein Updating<br />

<strong>der</strong> Software <strong>von</strong> bestehenden Modems<br />

ermöglicht wird, benötigt <strong>der</strong><br />

Benutzer für HSPA+ eine neue Hardware:<br />

das Huawai E270+. Dieses ist,<br />

wegen <strong>der</strong> geringen verfügbaren<br />

Stückzahlen vorerst nur im A1 Webshop<br />

für 49 Euro erhältlich. Mit dem<br />

zunehmenden Ausbaugrad soll das<br />

Modem aber auch in die A1 Shops sowie<br />

den Fachhandel kommen.


WILHELM LAUSCHA STARTET BEI DPA NEU DURCH<br />

Neuer Verkaufs-Profi für Denon & Co.<br />

Kurz vor <strong>der</strong> Futura 2008 verließ Wilhelm<br />

Lauscha den Pioneer-Vertrieb Hans Lurf<br />

GmbH, wo er lange Jahre Geschäftsführer<br />

war. Jetzt, ein halbes Jahr später, taucht er<br />

bei <strong>der</strong> Digital-Professional-<br />

Audio VertriebsgmbH als<br />

neuer Verkaufsdirektor auf.<br />

Seit 1. April ist Willhelm<br />

Lauscha als Director Sales bei<br />

DPA für Marken wie Denon,<br />

Magnat, Heco, Mac<br />

Audio, Audiovox Conrac in<br />

Österreich und in Slowenien<br />

verantwortlich. In seiner Position<br />

ist er für den Vertrieb<br />

und insbeson<strong>der</strong>e für das Verkaufsteam <strong>der</strong><br />

DPA sowie für die Entwicklung neuer Ge-<br />

Erste Prototypen waren schon zu sehen –<br />

etwa auf <strong>der</strong> EP:Tagung. Mittlerweile ist<br />

man schon sehr nahe am serienreifen Gerät<br />

angelangt: Philips präsentierte nun den<br />

neuen Cinema 21:9, <strong>der</strong> Kinofilme nun<br />

ohne Abstriche zeigen kann. Der 200 Hz-<br />

HD-LCD-Fernseher mit 56 Zoll-<br />

Bildschirmdiagonale verfügt über<br />

sämtliche Features, die für ein kontrastreiches<br />

und scharfes Bild sorgen.<br />

Und: Der Fernseher, <strong>der</strong> spätestens Anfang<br />

Juni im Handel sein sollte, erlaubt<br />

auch den uneingeschränkten Einstieg<br />

ins Internet via Net-TV – auch drahtlos.<br />

Allerdings wird es ein eigenes Philips-Programm<br />

mit speziell auf den österreichischen<br />

Markt abgestimmten –<br />

Multimedia Multimedia<br />

schäftsfel<strong>der</strong> zuständig. Der Ex-Radprofi<br />

hielt dem Pioneer-Team zuvor mehr als 20<br />

Jahre lang die Treue. 1993 stieg er bei <strong>der</strong><br />

Hans Lurf GmbH zum Verkaufsleiter auf,<br />

seit 1998 fungierte er zusätzlich<br />

als operativer Geschäftsführer<br />

des Unternehmens.<br />

Unterschiedliche Auffassungen<br />

über die künftige Strategie<br />

zwischen Lauscha und<br />

seinem Geschäftsführer-Kollegen<br />

Hannes Pribitzer führten<br />

Anfang September 2008<br />

dazu, dass <strong>der</strong> auslaufende<br />

Vertrag <strong>von</strong> Lauscha in bei<strong>der</strong>seitigem<br />

Einverständnis nicht mehr verlängert<br />

wurde.<br />

BAYTRONIC ÜBERNIMMT ÖSTERREICH-VERTRIEB<br />

Neuer Anlauf für Blaupunkt<br />

Mit 1. April übernahm Baytronic den<br />

Blaupunkt-Vertrieb für ganz Österreich,<br />

wie Baytronic-GF Franz Lang gegenüber<br />

E&W bestätigte. Ab 2010 soll dem aktuellen<br />

Distributions-Status <strong>von</strong> Baytronic<br />

dann die Generalvertretung für Blaupunkt<br />

folgen. Seit Anfang vergangenen Jahres hatte<br />

TFK Blaupunkt im Vertrieb. Allerdings<br />

sieht, so TFK-GF Franz Reitler, „TFK<br />

PHILIPS PRÄSENTIERT 21:9-LCD-TV<br />

Austria keine vernünftige Vermarktungschance<br />

für Blaupunkt-Produkte im österreichischen<br />

Telekom Fachhandel”. Da TFK<br />

im Navigationsbereich mit Garmin und<br />

Mio über zwei Marken verfüge, seien auch<br />

hier die Chancen für Blaupunkt sehr beschränkt.<br />

Daher habe TFK Austria das Lager<br />

bereits an Bosch retourniert und den<br />

Testvertrieb Ende März beendet.<br />

Neuer Fernseher mit mehr Format<br />

und fürs TV optimierten Inhalten geben.<br />

Dass aber auch an<strong>der</strong>e Websites perfekt dargestellt<br />

werden, beweisen Pressesprecherin<br />

Ingun Metelko und Manager Thomas Urabl,<br />

die sich am Cinema 21:9 via E&W Online<br />

die neuesten Branchennews holen.<br />

MARTIN FELLHUBER<br />

Komische<br />

Zeiten …<br />

Irgendwie habe ich den<br />

Eindruck, dass sich die<br />

merkwürdigen Ereignisse häufen, dass sich die<br />

Mitmenschen komisch benehmen. Ich meine damit<br />

nicht komisch im üblichen Sinn, so wie es immer<br />

wie<strong>der</strong> mal vorkommt. Mein persönliches Highlight:<br />

Am Wiener Südbahnhof bittet mich eine<br />

Dame um Zigaretten und bietet ihre Dienste an.<br />

Als ich wie<strong>der</strong>holt ablehnte und schnellen Schrittes<br />

da<strong>von</strong> eilte, hallte ihr Ruf durch die gesamte<br />

Kassenhalle: „Mit Gummi …” – und alle Blicke<br />

waren auf mich – peinlich berührt – gerichtet.<br />

Aber das waren bislang Ausnahmen. Jetzt passieren<br />

merkwürdige Dinge auffällig oft.<br />

Beispiele gefällig? Bei einem Tankstopp bestelle ich<br />

einen großen Espresso. Frage des Tankwartes: „Mit<br />

Mayo o<strong>der</strong> Ketchup?”. Nur ein paar Tage später<br />

halte ich in einer Sackgasse kurz in zweiter Spur,<br />

um ein Telefonat entgegenzunehmen. Da wird die<br />

Beifahrertür aufgerissen, ein Mann setzt sich<br />

schwungvoll auf den Beifahrersitz. Auf mein leicht<br />

verwun<strong>der</strong>tes „Na und …?” bekomme ich zur<br />

Antwort: „Ich warte auf einen Freund” – nur<br />

halt, bitte, nicht in meinem Auto. Dass es wie<strong>der</strong>um<br />

nicht lange dauerte, bis ich in einem Lokal die<br />

digitale Visitenkarte eines Gastes ungefragt per<br />

Bluetooth zugespielt bekam, sei nur am Rande erwähnt.<br />

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen im Alltag so<br />

ergeht – aber für mich ist all das etwas ungewöhnlich.<br />

Und <strong>nach</strong>dem es <strong>der</strong>zeit mo<strong>der</strong>n ist, alles auf<br />

die Finanzkrise zu schieben, mache auch ich bei<br />

dem Spiel mit. Die handelnden Personen sind<br />

wahrscheinlich ob <strong>der</strong> Krise irritiert, verunsichert,<br />

panisch, was weiß ich …<br />

Wie ich auf diese Idee komme? Die Krise hat sich<br />

auch in unserer Branche breit gemacht – und verschiedenste<br />

Verhaltensweisen ausgelöst. Diverse<br />

Konzepte werden umgesetzt. Verlagerung <strong>von</strong> Entscheidungszentren,<br />

Straffung <strong>der</strong> Organisation einerseits,<br />

Ausbau des Vertriebes o<strong>der</strong> die Einführung<br />

neuer Fachhandelskonzepte an<strong>der</strong>erseits. Spannend<br />

ist es allemal, die unterschiedlichsten Lösungsansätze<br />

<strong>von</strong> Industrie und Handel zu beobachten.<br />

Bei welchen Maßnahmen es sich um bloße Panikreaktionen<br />

handelte und bei welchen vielleicht die<br />

Reaktion <strong>von</strong> Panik geprägt war – das werden wir<br />

wohl erst am Ende <strong>der</strong> Krise wissen.


40<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

FLUCH UND SEGEN: DER ORF WECHSELTE DEN VERSCHLÜSSELUNGS-CODE<br />

Der Berg bewegt<br />

Mitte März hat <strong>der</strong> ORF den angekündigten Key-Wechsel<br />

vollzogen und damit rund 200.000 gepatchte Receiver<br />

unschädlich gemacht. Was folgte war einerseits die erwartete<br />

Flut an Anrufen bei <strong>der</strong> ORF-Hotline, an<strong>der</strong>erseits<br />

ein deutlicher Anstieg bei <strong>der</strong> Nachfrage <strong>nach</strong> Sat-<br />

Receivern, CI-Modulen und ORF-Smartcards. Während<br />

<strong>der</strong> ORF das Ziel, den illegalen Empfang seiner Programme<br />

zu stoppen, damit erreicht hat, üben die Hersteller<br />

Kritik an <strong>der</strong> Vorgehensweise und auch <strong>der</strong> VKI<br />

stieg auf die Barrikaden.<br />

PLANMÄSSIG ERFOLGTE ab 17.<br />

März <strong>der</strong> Key-Wechsel <strong>der</strong> Satellitenplattform<br />

ORF Digital. Wie<br />

Alexan<strong>der</strong> Horacek, Leiter <strong>der</strong><br />

ORF-Unternehmenskommunikation,<br />

bestätigte, habe dieser insgesamt<br />

sehr gut funktioniert:<br />

„Wir haben unser Ziel erreicht.<br />

Der illegale Empfang ist nicht<br />

mehr möglich.“<br />

Wenngleich <strong>der</strong> Erfolg hinsicht-<br />

DAS EWIGE KATZ-UND-MAUS-SPIEL<br />

Wie hinlänglich bekannt, muss <strong>der</strong> ORF aus lizenzrechtlichen<br />

Gründen dafür sorgen, dass seine TV-Programme<br />

nur innerhalb Österreichs empfangen werden können.<br />

Als Partner des ORF fungiert dabei <strong>der</strong> Verschlüsselungsspezialist<br />

Irdeto, <strong>der</strong> auch für die auslaufende<br />

Cryptoworks-Verschlüsselung verantwortlich ist.<br />

Irdeto-Experte Piet Bel vergleicht das System mit einem<br />

Haus: Auch dieses habe Türen und Fenster, durch die ungebetene<br />

Gäste eindringen könnten. Die Aufgabe des<br />

Verschlüsselers bestehe darin, diese möglichst sicher zu<br />

gestalten und bei <strong>der</strong> Schließung <strong>von</strong> Sicherheitslücken<br />

zu helfen, wenngleich die Lösung diesbezüglicher Probleme<br />

schlussendlich bei <strong>der</strong> Sendeanstalt selbst liege.<br />

Bel unterscheidet dabei zwei Sorten <strong>von</strong> TV-Piraten:<br />

3 die Bastler, die sozusagen als Hobby versuchen, den<br />

Code zu knacken und bei Gelingen nur den Eigenbedarf<br />

stillen<br />

3 die organisierte "Mafia", die aus Profitgier handelt<br />

und auf schnelles Geld aus ist<br />

Bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> TV-Piraterie geht es somit<br />

vor<strong>der</strong>gründig darum, die organisierten Formen zu<br />

unterbinden. Wie Bel erklärt, kommen zu diesem Zweck<br />

lich <strong>der</strong> Schwarzseher ein voller<br />

war, so ging <strong>der</strong> Keywechsel<br />

doch nicht ganz reibungslos <strong>von</strong>statten.<br />

Denn auch bei etlichen<br />

völlig legal Konsumierenden<br />

blieb das TV-Gerät plötzlich<br />

schwarz. Im Wesentlichen seien<br />

zwei Probleme aufgetreten:<br />

3 Einige Receiver-Modelle<br />

konnten den Key-Wechsel<br />

nicht sofort <strong>nach</strong>vollziehen.<br />

Grün ist nicht nur die Farbe <strong>der</strong> Hoffnung, son<strong>der</strong>n auch die ORF-Karte.<br />

Das DVB-Forum hofft auf eine Verbesserung <strong>der</strong> ORF-Kommunikation.<br />

Durch schlichtes Warten (teilweise<br />

bis zu drei Stunden) bzw<br />

Aus- und Einschalten des Geräts<br />

konnte dieses Problem gelöst<br />

werden.<br />

3 Manche Receiver-Modelle<br />

konnten den Key-Wechsel<br />

grundsätzlich nicht <strong>nach</strong>vollziehen.<br />

Bezüglich dieser Modelle<br />

wurde mit den Herstellern<br />

Kontakt aufgenommen,<br />

unterschiedliche Schutzmechanismen zum Einsatz: Etwa<br />

immer neue Chargen <strong>von</strong> Smartcards in Umlauf zu bringen<br />

– in verschiedenen Versionen und variierenden<br />

Stückzahlen, wobei die genauen Angaben darüber nur<br />

an die Sendeanstalt und nicht <strong>nach</strong> außen hin kommuniziert<br />

werden. „Damit wollen wir Ungewissheit bei den<br />

Hackern schaffen und zugleich ein möglichst hohes Maß<br />

an frustration säen”, so Bel. Einen weiteren Schutzmechanismus<br />

stellt „Flexi-Flash” dar: Wurde eine Smartcard<br />

geknackt, so kann diese via Sat neu codiert werden. Ein<br />

wesentlicher Aspekt ist zudem das Monitoring: Irdeto<br />

beschäftigt so genannte Investigators, die ständig Websites,<br />

Foren und Blogs <strong>nach</strong> verdächtigen und illegalen<br />

Inhalten durchforsten. Bel dazu: „Bei Bedarf wird gehandelt,<br />

zB indem wir die Sendeanstalten informieren o<strong>der</strong><br />

die Polizei einschalten.”<br />

Zusammenfassend bringt Bel auf den Punkt, dass es sich<br />

beim Schwarzsehen keinesfalls um einen Kavaliersdelikt<br />

handelt: „Schwarzseher zahlen keine Teilnahmegebühren.<br />

TV-Piraterie ist wie Kreditkartenbetrug: Es sind die<br />

gleichen Tricks, es ist das gleiche Verbrechen. Daher ist<br />

es bei Banken auch normal, dass die Karten in regelmäßigen<br />

Abständen getauscht werden.”<br />

damit diese ein entsprechendes<br />

Software-Update vornehmen<br />

konnten.<br />

Volle Leitungen<br />

Die logische und seitens des<br />

ORF auch erwartete Folge waren<br />

„glühende“ Telefonleitungen<br />

bei <strong>der</strong> Hotline. „Wir hatten<br />

sehr, sehr viele Anrufe“, berichtete<br />

Horacek und musste eingestehen,<br />

„dass es zum Teil auch zu<br />

sehr langen Wartezeiten kam.“<br />

Natürlich habe man sich auf dieses<br />

Szenario vorbereitet und das<br />

Personal aufgestockt, doch auch<br />

die Kapazitäten des ORF könnten<br />

nicht beliebig erhöht werden.<br />

Der VKI tritt in Szene<br />

Als Vertreter <strong>der</strong> Konsumenten<br />

richtete <strong>der</strong> VKI in den darauffolgenden<br />

Tagen eine Beschwerde<br />

an das Bundesgremium des<br />

Elektrohandels. Demzufolge<br />

habe <strong>der</strong> Handel Sat-Receiver<br />

verkauft, die zuvor den ORF-<br />

Empfang ohne Verwendung einer<br />

ORF-Karte ermöglicht hätten.<br />

Nach <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verschlüsselung<br />

sei dies jedoch nicht<br />

mehr <strong>der</strong> Fall, für den Kunden<br />

sei das Gerät nur mehr eingeschränkt<br />

verwendbar. Der Handel<br />

werde dringend aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

diese Geräte im Rahmen seiner


E&W 4/09 MULTIMEDIA 4<br />

Gewährleistungsverpflichtung<br />

unverzüglich auszutauschen.<br />

Prompte Reaktion<br />

Bundesgremialobmann Wolfgang<br />

Krejcik reagierte prompt und instruierte<br />

den Fachhandel wiefolgt:<br />

„Sollte beim Verkauf solcher<br />

sogenannten „gepatchten“<br />

Geräte vom Verkäufer <strong>der</strong> ORF-<br />

Empfang versprochen worden<br />

sein, zum Beispiel vorzugsweise<br />

schriftlich auf <strong>der</strong> Verkaufsrechnung,<br />

dann hat <strong>der</strong> Verkäufer<br />

selbstverständlich für eine Beseitigung<br />

dieses Mangels Sorge zu<br />

tragen.“<br />

Es müsse jedoch klar festgehalten<br />

werden, dass <strong>der</strong> Elektro-Fachhandel<br />

im Regelfall solche Zusagen<br />

und Versprechungen nicht<br />

abgegeben habe. Im Gegenteil<br />

müsste <strong>der</strong> Käufer selbst bei solchen<br />

Geräten umfangreiche Programmierarbeiten<br />

durchführen,<br />

um den ORF-Empfang ohne<br />

Karte zu ermöglichen. Der Käufer<br />

habe daher über diese Problematik<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

Bescheid gewusst, dh <strong>der</strong><br />

Käufer hätte diese Geräte mit<br />

dem Kenntnisstand erworben,<br />

dass bei einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verschlüsselung<br />

das Gerät für einen<br />

Empfang <strong>von</strong> codierten Pro-<br />

„Der Key-Wechsel wäre reibungslos<br />

über die Bühne gegangen,<br />

wenn uns <strong>der</strong> ORF<br />

rechtzeitig informiert hätte.“<br />

Christian Koller, Sprecher<br />

DVB-Forum<br />

grammen nicht mehr geeignet<br />

sein kann. Dazu komme, dass ein<br />

Großteil dieser Sat-Receiver in<br />

branchenfremden Kanälen (zB<br />

Lebensmittelhandel, Tankstellen,<br />

Baumärkten etc.) verkauft worden<br />

sei, wo die Beratungskompetenz<br />

des Verkaufspersonals zum<br />

Teil nicht vorhanden war.<br />

Diplomatisches Vorgehen<br />

Sämtliche Beschwerden, die seitdem<br />

an das Bundesgremium gerichtet<br />

worden waren, wurden<br />

daher in diesem Sinne beantworten.<br />

Obwohl Krejcik in den<br />

meisten Fällen für FH-Unter-<br />

DVB-T-AUSBAU IN NIEDERÖSTERREICH<br />

Am 21. April werden in Nie<strong>der</strong>österreich einige weitere Sendeanlagen auf<br />

DVB-T umgerüstet. Betroffene Haushalte werden seit 1. April wie gewohnt<br />

durch Laufbän<strong>der</strong> in den Programmen ORF 1 und ORF 2 auf den Umstellungstermin<br />

hingewiesen.<br />

Zwei Sen<strong>der</strong> sind mit 1. April in Analog-Digitalen-Parallelbetrieb gestartet:<br />

Horn-Eichberg (Horn und Umgebung)<br />

Traisen-Tarschberg (Traisen, Wilhelmsburg und Umgebung)<br />

14 Sendeanlagen werden direkt auf digitale Übertragung umgestellt:<br />

Aggsbach (Aggsbach Dorf, Aggsbach Markt, Schönbühel/Donau)<br />

Furth (Furth bei Göttweig, Krems/Donau, Mautern)<br />

Gars (Gars am Kamp)<br />

Litschau (Litschau)<br />

Schönberg (Plank am Kamp, Schönberg am Kamp)<br />

Senftenberg (Senftenberg)<br />

Weikertschlag (Weikertschlag/Thaya)<br />

Hainfeld (Hainfeld und Umgebung)<br />

Kleinzell (Kleinzell bei Hainfeld)<br />

Michelbach (Michelbach, Böheimkirchen)<br />

Rohr im Gebirge (Rohr im Gebirge)<br />

Klausen-Leopoldsdorf (Klausen-Leopoldsdorf)<br />

Yspertal (Laimbach am Ostrong, Pöggstall, Yspertal)<br />

Ybbsitz (Waidhofen/Ybbs, Ybbsitz)<br />

Die Kleinsendeanlagen Dobersberg, Elsarn, Geras, Harbach, Hardegg, Kottes,<br />

Mühldorf, Waldhausen sind nicht mehr für die TV-Versorgung notwendig<br />

und werden aufgelassen. Haushalte, die in diesen Gebieten noch analog<br />

über Antenne empfangen, können daher auf DVB T bzw alternativ auf<br />

Satellit umrüsten.<br />

nehmen keinen unmittelbaren<br />

Handlungsbedarf bestehen sah,<br />

ersuchte er die Mitgliedsbetriebe<br />

– wie auch bisher – sich um<br />

größtmögliche Kundenzufriedenheit<br />

zu bemühen.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für die<br />

Hersteller<br />

Mit einer völlig an<strong>der</strong>s gelagerten<br />

Problematik sah sich indes<br />

die Industrie konfrontiert, wie<br />

Wisi-Prokurist Christian Koller<br />

in seiner Funktion als Sprecher<br />

des DVB-Forums erklärte: „Wir<br />

haben die Anzahl <strong>der</strong> gepachten<br />

Receiver unterschätzt, insbeson<strong>der</strong>s<br />

die Zahl jener Modelle, die<br />

über eine CI-Schnittstelle verfügen.“<br />

Die Hersteller hatten sich<br />

in <strong>der</strong> Folge mit einer skurrilen<br />

Situation herumzuschlagen: „Im<br />

Vergleich zum Vormonat hat <strong>der</strong><br />

Sat-Markt gleich einmal um<br />

rund 50 Prozent zugelegt“, berichtete<br />

Koller, „regelrecht explodiert<br />

ist aber die Nachfrage<br />

<strong>nach</strong> CI-Modulen und ORF-<br />

Karten, um die nicht mehr funktionierenden<br />

Receiver für den<br />

ORF-Empfang <strong>nach</strong>zurüsten.“<br />

Dadurch entstand im Handel ein<br />

Engpass an ORF-Karten, da die<br />

Industrie zu dieser Zeit zuwenige<br />

Karten auf Lager hatte und<br />

<strong>der</strong> ORF selbst ebenfalls nicht<br />

mit ausreichenden Stückzahlen<br />

reagieren konnte.<br />

Vermeidbare Situation<br />

Aus Sicht <strong>von</strong> Koller hätte diese<br />

Situation aber durchaus vermieden<br />

und die Durchführung des<br />

Key-Wechsels völlig reibungslos<br />

über die Bühne gebracht werden<br />

können, wenn <strong>der</strong> ORF die<br />

Hersteller rechtzeitig informiert<br />

hätte: „Die Information über einen<br />

bevorstehenden Key-Wechsel<br />

zwei Wochen vorher zu kommunizieren,<br />

ist einfach viel zu<br />

spät. Alleine schon deshalb, weil<br />

wir die Karten zehn Wochen im<br />

Voraus or<strong>der</strong>n müssen.“<br />

Die Probleme hätten leicht umgangen<br />

werden können: „Wären<br />

wir informiert gewesen, hätten<br />

wir uns einfach drei Monatsrationen<br />

an Karten auf Vorrat gelegt<br />

und den Handel entsprechend<br />

versorgen können.“<br />

Indes ortete Koller interne Troubles<br />

zwischen dem ORF und <strong>der</strong><br />

ORS als möglichen Grund für<br />

die misslungene Kommunikation:<br />

„Die Kommunikation ist<br />

<strong>der</strong>zeit noch schlechter als in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit. Der Key-Wechsel<br />

ist seit eineinhalb Jahren im Gespräch<br />

gewesen, einmal wurde<br />

konkretisiert, dann wie<strong>der</strong> verschoben<br />

und immer so weiter.<br />

„In den meisten Fällen sehe ich für unsere<br />

Mitgliedsbetriebe keinen unmittelbaren<br />

Handlungsbedarf.“<br />

Wolfgang Krejcik, Bundesgremialobmann des<br />

Elektrohandels<br />

Und dann erfolgt die Information<br />

<strong>der</strong>art kurzfristig – Ich weiß<br />

nicht, ob <strong>der</strong> ORF in dieser<br />

Hinsicht lernfähig ist.“<br />

Eine für Anfang April anberaumte<br />

Besprechung zwischen Vertretern<br />

des DVB-Forums und dem<br />

ORF sollte hinsichtlich dieser<br />

Schwierigkeiten jedenfalls einiges<br />

an Klarheit bringen. Die Details<br />

dazu sind auf <strong>der</strong> E&W Homepage<br />

<strong>nach</strong>zulesen.<br />

Wenig Neues<br />

Fest steht, dass die Karten-Thematik<br />

heuer noch einmal auf den<br />

Tisch kommen wird: Und zwar<br />

dann, wenn die Generation jener<br />

ORF-Karten getauscht wird, die<br />

heuer ihre Altersgrenze <strong>von</strong> fünf<br />

Jahren erreicht. Details zum genauen<br />

Termin und zur Abwicklung<br />

sind <strong>der</strong>zeit aber noch nicht<br />

bekannt.<br />

Wenig Neues gibt es auch in Sachen<br />

HDTV-Bewerbung zu vermelden:<br />

Diese wird sich bis auf<br />

Weiteres auf Einblendungen im<br />

Rahmen <strong>von</strong> Programmbewerbungen<br />

beschränken – darüber<br />

hinaus plant <strong>der</strong> ORF <strong>der</strong>zeit<br />

keine weiteren Schritte. ■<br />

INFO: digital.orf.at, www.elektro.at


42<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

RÜCKZUG DER INDUSTRIE<br />

„Es gibt Alternativen …”<br />

Panasonic kündigte an, die Österreich-Mannschaft drastisch zu reduzieren. Sony Austria wird künftig vom Schweizer<br />

Sony-Chef geführt. Schließlich muss gespart werden. Doch was sagt <strong>der</strong> Handel dazu? Prinzipiell haben die <strong>von</strong> E&W<br />

dazu Befragten kein Problem damit – solange Service und Betreuung passen. Wenn nicht, könnte es haarig werden.<br />

Schließlich entscheide <strong>der</strong> Handel, was verkauft wird …<br />

DIE STIMMUNG IST durchaus gut,<br />

<strong>von</strong> Schwarzmalerei keine Spur.<br />

Aber es gibt auch durchaus die<br />

Bereitschaft, sich auf die Füße zu<br />

stellen, wenn es notwendig ist.<br />

Was den Elektro-Handel <strong>der</strong>zeit<br />

beschäftigt?<br />

Ein sich bei <strong>der</strong> Industrie abzeichnen<strong>der</strong><br />

Trend: Panasonic<br />

kündigte kürzlich an, wesentliche<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Österreich-Tochter<br />

<strong>nach</strong> Deutschland zu verlagern.<br />

Die Österreich-Mannschaft <strong>von</strong><br />

Panasonic wird drastisch reduziert.<br />

Bei Sony soll sich zwar am Team<br />

nichts än<strong>der</strong>n - dafür kommen<br />

jetzt nicht mehr die Weisungen<br />

vom Geschäftsführ er im Büro,<br />

son<strong>der</strong>n vom Sony Schweiz-Chef<br />

Claudio Ammann.<br />

Harsche Worte<br />

Bundesgremialobmann Wolfgang<br />

Krejcik reagierte mit einem geharnischten<br />

Schreiben auf die<br />

jüngste Entwicklung – und befürchtet<br />

für den EFH deutliche<br />

Verschlechterungen.<br />

Allerdings: Wie sieht´s <strong>der</strong> Handel?<br />

Wie bereits erwähnt, nimmt<br />

er’ s gelassen – solange sich nichts<br />

än<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> besser: verschlechtert.<br />

Die deutlichsten Worte findet sicher<br />

Robert Thoma, Geschäftsführer<br />

<strong>von</strong> Red Zac Stöhr: „Wir<br />

konzentrieren uns auf unsere starken<br />

Marken. Wenn etwas nicht<br />

passt, sehen wir uns <strong>nach</strong> Alternativen<br />

um”, sieht Thoma das Thema<br />

sehr pragmatisch.<br />

Vor ein paar Jahren gab es bereits<br />

einmal einen Fall, wo ein Unternehmen<br />

Stöhr <strong>von</strong> einem Tag auf<br />

den an<strong>der</strong>en nicht mehr beliefert<br />

hat. „Wir haben für diese Marke<br />

plötzlich zuwenig Umsatz gemacht.<br />

Gut, dann haben wir diese<br />

Marke eben nicht mehr geführt. “<br />

Schließlich sei es <strong>der</strong> Händler, <strong>der</strong><br />

zu 70 bis 80 Prozent bestimme,<br />

was gekauft werde. „Wenn wir<br />

die Geräte in unseren fünf Geschäften<br />

nicht her zeigen, werden<br />

diese Geräte auch nicht verlangt”,<br />

merkt Stöhr an.<br />

Die Marge ist das Thema<br />

Mittlerweile sollte sich das Unternehmen<br />

um den Händler bemühen<br />

– eine bislang vergebliche<br />

Wunschvorstellung. Jedenfalls<br />

müsse es sich für den Händler<br />

auszahlen, diese Marke zu führen.<br />

„Ich kann dem Kunden erklären,<br />

warum ich zehn Prozent teurer<br />

bin als ein Internet-Shop. Schließlich<br />

hat es <strong>der</strong> Kunde bei Service<br />

und Garantie um einiges einfacher,<br />

wenn er bei einem österreichischen<br />

Fachhändler einkauft.<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Die befragten Elektrohändler<br />

haben prinzipiell keine Einwände<br />

gegen Verän<strong>der</strong>ungen und<br />

Umstrukturierungen bei <strong>der</strong> industrie.<br />

Betreuung und Service müssen<br />

in gewohnter Qualität vorherrschen<br />

– allenfalls könne die<br />

Markenpräsenz gefährdet sein.<br />

Sprich: Händler könnten sich<br />

<strong>nach</strong> Alternativen umsehen.<br />

Mehr Kopfzerbrechen bereitet<br />

dem Handel das Thema Internet.<br />

Bevorzugt werden über<br />

kurz o<strong>der</strong> lang jene Marken, die<br />

sich gegen Preisverrisse erfolgreich<br />

wehren.<br />

Kauft er bei einem Internet-<br />

Shop, kann er den LCD-Fernseher<br />

in einen Karton stecken und<br />

irgendwohin schicken. Viel Spaß.<br />

Aber bei einem Preisunterschied<br />

<strong>von</strong> 30 bis 40 Prozent tue ich mir<br />

mit <strong>der</strong> Argumentation schwer”,<br />

ortet Thoma hier noch größere<br />

Probleme.<br />

Bestellverhalten des Handels<br />

Ähnlich schätzt auch Josef Anreiter<br />

die Situation ein. Er löste<br />

kürzlich Thomas Krenn als Cosmos-Geschäftsführer<br />

ab. Wobei<br />

Anreiter die Situation eher aus<br />

<strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> klassischen Großfläche<br />

her betrachtet. „Wir sind als<br />

rein österreichisches Unternehmen<br />

sicherlich stärker da<strong>von</strong> betroffen<br />

als internationale Anbieter,<br />

die überregionale Verhandlungen<br />

führen. Aber meiner Meinung<br />

<strong>nach</strong> ist es sicher <strong>von</strong> Vorteil,<br />

wenn <strong>der</strong> Geschäftsführer die Beson<strong>der</strong>heiten<br />

des österreichischen<br />

Marktes kennt und sich nicht nur<br />

auf die Aussagen des Aussendienstes<br />

verläßt. Eine gute Betreuung,<br />

ein gutes Service haben sicher<br />

Auswirkungen auf das Bestellverhalten<br />

<strong>der</strong> Händler. Bei den Jah-<br />

„Eine gute Betreuung,<br />

ein gutes Service hat sicher<br />

Auswirkungen auf<br />

das Bestellverhalten. Bei<br />

den Jahresgesprächen wird<br />

das ein Thema.”<br />

Josef Anreiter, Cosmos<br />

resgesprächen, die jetzt bald stattfinden,<br />

werden die Än<strong>der</strong>ungen<br />

bei <strong>der</strong> Industrie sicher ein Thema<br />

sein.”<br />

Allerdings ist Anreiter Realist:<br />

„Aber in Wahrheit müssen uns im<br />

Klaren sein: Wir können den<br />

Trend nicht aufhalten. Es wird<br />

nicht nur in unserem Segment<br />

gespart.“<br />

Sorge um „kleine“ Händler<br />

Bei Haas Elektro will man sich<br />

vorerst nicht festlegen: Ob das<br />

Auswirkungen hat, weiß ich<br />

nicht, dafür ist es noch zu früh”,<br />

sagt Geschäftsführer Wolfgang<br />

Pelz. „Bei Panasonic wird sich<br />

wahrscheinlich nichts än<strong>der</strong>n,<br />

denn <strong>der</strong> Herr Kuster bleibt uns<br />

ja erhalten. Und John An<strong>der</strong>son<br />

<strong>von</strong> Sony habe ich in den vergangenen<br />

drei Jahren einmal gesehen.<br />

Also ist es für mich egal, wo <strong>der</strong><br />

Sony-Geschäftsführer sitzt. Wichtig<br />

ist, dass mir <strong>der</strong> Kontakt zum<br />

Unternehmen erhalten bleibt.<br />

Wenn das Team gleich bleibt, sehe<br />

ich diesen Verän<strong>der</strong>ungen gelassen<br />

entgegen. Ich bin kein Schwarzmaler.<br />

Es gibt ja schon viele<br />

Unternehmen, die nur den Ver-


E&W 4/09 MULTIMEDIA 43<br />

trieb in Österreich haben. Ich<br />

weiß aber nicht, was das für den<br />

kleinen Fachhandel bedeutet.<br />

Und ich weiß nicht, was passiert,<br />

wenn ein kleinerer Fachhändler<br />

drei Fernseher bestellen will.<br />

Dann wird er vielleicht bald Probleme<br />

haben”, macht sich Pelz<br />

eher über kleinere Fachhändler<br />

Sorgen.<br />

Wer – wie sein Vater – nicht vor<br />

scharfen Worten zurückscheut, ist<br />

Robert Hartlauer. Aber auch er<br />

wertet die Verän<strong>der</strong>ungen – zumindest<br />

auf den ersten Blick –<br />

nicht gerade als tragischen Einschnitt.<br />

„Dass bei Panasonic die<br />

Organisation gestrafft wurde, berührt<br />

mich kaum, da kann ich<br />

nichts dazu sagen. Zu Sony: Es<br />

war ja <strong>von</strong> vornherein klar, dass<br />

<strong>der</strong> Herr An<strong>der</strong>son nicht langfristig<br />

in Österreich bleibt.” Und<br />

man solle den Blick für´s Ganze<br />

nicht verlieren: „Ganz ehrlich gesehen<br />

muss man sagen, dass Österreich<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Marktbedeutung<br />

nicht Deutschland ist. Wir haben<br />

das Glück, dass Österreich für das<br />

Ost-Geschäft immer wichtiger<br />

wurde. Sonst hätten wir überhaupt<br />

keine Nie<strong>der</strong>lassung<br />

mehr.”<br />

Die Vorgangsweise <strong>der</strong> Industrie<br />

sei we<strong>der</strong> neu noch überraschend.<br />

„Es ist eine Tatsache, dass<br />

Matrix-Organisationen in den<br />

vergangenen 15 Jahren eingeführt<br />

wurden, in allen Branchen.”<br />

Am Außendienst hängt’s<br />

Dennoch sieht auch er ein Problem:<br />

„Vielleicht verkaufen ein<br />

paar Händler weniger <strong>von</strong> einer<br />

ANPASSUNGEN BEI DER INDUSTRIE<br />

Marke, wenn sie keinen direkten<br />

Ansprechpartner haben, o<strong>der</strong> gewisse<br />

Son<strong>der</strong>aktionen machen<br />

können, weil <strong>der</strong> persönliche Ansprechpartner<br />

nicht mehr da ist.”<br />

Doch ganz ohne Kritik an <strong>der</strong> Industrie<br />

geht es bei Hartlauer<br />

nicht: Er for<strong>der</strong>t sie auf, sich neuen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zu stellen,<br />

neue Strategien zu entwickeln.<br />

Sein Vorschlag: „Für die Industrie<br />

ist es viel wichtiger zu erkennen,<br />

dass es drei große Gruppen gibt:<br />

Den Handel mit entsprechen<strong>der</strong><br />

Beratung, die Geschäfte auf <strong>der</strong><br />

grünen Wiese mit eher weniger<br />

Beratung und den Internet-Handel.<br />

Aber diese Vertriebsschienen<br />

brauchen unterschiedliche Spannen.<br />

Die Spanne hat sich ja bisher<br />

da<strong>nach</strong> gerichtet, wieviel Stück<br />

jemand verkauft.”<br />

Der Kaufmann Hartlauer versteht<br />

nicht, warum sich die Industrie<br />

ziert, alle Vertriebskanäle mit ruhigem<br />

Gewissen zu beliefern. „Der<br />

Internet-Handel, wenn er schleissig<br />

arbeitet, braucht zwei Prozent.<br />

Der Fachhandel deutlich mehr.<br />

Die Industrie muss sich daher<br />

neue Modelle überlegen.”<br />

Neue Modelle sind gefragt<br />

Sein Vorschlag: „Erst wird die<br />

Ware verkauft, dann erhält <strong>der</strong><br />

Verkäufer die Provision. Wie die<br />

Die Industrie sieht sich angesichts <strong>der</strong> düsteren Prognosen gezwungen,<br />

neue Konzepte und Strukturen einzuführen:<br />

3 Daewoo Electronics machte Ende vergangenen Jahres den Anfang:<br />

Die Europa-Zentrale wird jetzt dicht gemacht, für Österreich und<br />

Deutschland gibt es keine Vertriebspartner mehr, nur mehr Service<br />

und Ersatzteile sind erhältlich.<br />

3 Panasonic reduziert die Mannschaft in Österreich: Hier bleibt nur<br />

mehr <strong>der</strong> Country Manager sowie das Vertriebsteam übrig. Es gibt<br />

eine Postadresse. Die Panasonic-Leute arbeiten im Home Office.<br />

3 Bei Sony fällt die Verän<strong>der</strong>ung eher geringfügig aus. An <strong>der</strong> Mannschaft<br />

wird sich nichts än<strong>der</strong>n, auch das Büro bleibt bestehen. Hier<br />

betrifft <strong>der</strong> Wechsel nur den Geschäftsführer. Statt John An<strong>der</strong>son<br />

übernimmt Claudio Ammann das Ru<strong>der</strong> – allerdings leitet Ammann<br />

Sony Schweiz und Österreich im wesentlichen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Schweiz aus.<br />

Ware finanziert wird, ist ein ande- Hans Lurf<br />

aktuelles<br />

res Thema. Für die Industrie kann<br />

das Geschäft nicht aufhören, Hitachi ist fix<br />

wenn die Ware beim Händler Pioneer-Vertretung Hans Lurf kann<br />

steht. Und die Industrie muss sich jene Lücken füllen, die durch die<br />

überlegen, ob sie einen o<strong>der</strong> Produktions-Einstellung <strong>der</strong> Pio-<br />

mehrere Partner hat.”<br />

neer-Fernseher entstanden ist: Das<br />

Die zentrale Frage, die sich die Unternehmen hat nun – wie auf<br />

Industrie stellen müßte, lautet für E&W Online vorab angekündigt –<br />

Hartlauer: Wie wird die Ware ver- die Österreich-Vertretung <strong>von</strong> Hitachi.<br />

Ab Mitte Mai werden die Fernsehgeräte<br />

bei den Händlern sein.<br />

„Die Frage ist auch: Was kann <strong>der</strong> Geschäfts- Zu den ersten Geräten werden jene<br />

führer wirklich entscheiden? Die Zeiten, als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Slim-Serie mit 100 Hz in den<br />

Lechner noch das Sagen hatte, sind vorbei.”<br />

Größen 32 Zoll bis 42 Zoll zählen.<br />

Ob die Produkt-Range erweitert<br />

Robert Hartlauer wird, ist noch offen. So könnten<br />

theoretisch Camcor<strong>der</strong> und Beamer<br />

auf den österreichischen<br />

Markt gebracht werden. „Allerdings<br />

ist das eher unwahrsacheinlich.<br />

“, merkt Erwin Hobecker <strong>von</strong><br />

Lurf an. Großes Augenmerk will<br />

man auf Preisstabilität legen.<br />

kauft. Steht sie im Schaufenster, in<br />

den Regalen, gibt es ausführliche<br />

Beratung o<strong>der</strong> nur ein: „Das haben<br />

wir auch...” O<strong>der</strong> wird einfach<br />

nur <strong>der</strong> Karton über das Verkaufspult<br />

geschoben. „Da sind<br />

Vordenker gefragt, die hier die<br />

Spannen dem jeweiligen Vertriebskanal<br />

anpassen. Einer <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Industrie wird es irgendwann<br />

machen. Dann werden die an<strong>der</strong>en<br />

<strong>nach</strong>ziehen“, ist Hartlauer<br />

überzeugt.<br />

Armutszeugnis<br />

Ein solches stellt Baytronic-GF<br />

Hans Wagner Panasonic aus:<br />

„Wenn ich mich zurückerinnere,<br />

wie wir vor sechs, sieben Jahren<br />

belächelt wurden, ist es eine gewisse<br />

Genugtuung für mich zu<br />

sehen, wo wir heute stehen und<br />

wo Panasonic. Die aktuelle Situation<br />

zeigt, dass <strong>der</strong> Weg zur<br />

Marktführerschaft eben nicht<br />

übers Internet führt. Wir selbst<br />

können uns bemühen, bemühen<br />

und wie<strong>der</strong> bemühen.“<br />

Wer ist hier <strong>der</strong> Chef?<br />

Und, um abschließend noch einmal<br />

zum Thema zurück zu kehren:<br />

„Die Frage ist natürlich auch: Was<br />

kann <strong>der</strong> Österreich-Geschäftsführer<br />

eines internationalen Konzerns<br />

heute noch wirklich entscheiden?<br />

Die Zeiten, als <strong>der</strong> Lechner (früherer<br />

Sony-GF; Anm. <strong>der</strong> Redaktion)<br />

in Österreich noch das Sagen hatte,<br />

sind, so fürchte ich, ein für allemal<br />

vorbei”, merkt Hartlauer abschließend<br />

an. ■<br />

JVC<br />

Road-Show für<br />

Optimisten<br />

Auf <strong>der</strong> JVC-Roadshow wurden<br />

nicht nur die Produktneuheiten<br />

präsentiert: JVC-Marketingleiterin<br />

Sabine Pannik verstand es vor allem,<br />

für Optimismus unter den<br />

Händlern zu sorgen: Auch wenn es<br />

bei den dauerhaften Konsumgütern<br />

heuer einen Rückgang um 1,8<br />

Prozent geben soll – die Konsumenten<br />

sind optimistisch: Dem<strong>nach</strong><br />

glauben 58 Prozent, dass die<br />

finanzielle Situation des Haushalts<br />

in den kommenden zwölf Monaten<br />

stabil bleiben sollte, 16 Prozent<br />

rechnen mit einer Besserung. Auch<br />

wenn die Befragten nicht so optimistisch<br />

sind, wenn es um die wirtschaftliche<br />

Entwicklung Österreichs<br />

geht. Nur 20 Prozent rechnen<br />

mit einer stabilen Entwicklung,<br />

elf Prozent mit einem Aufwärtstrend.


44<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

SAMSUNG STARTET MIT NEUEM EFH-KONZEPT<br />

Schluss mit Schleu<strong>der</strong>n<br />

Der koreanische Konzern schaffte es in den vergangenen Jahren, seinen Bekanntheitsgrad und Image in Österreich<br />

massiv zu steigern. Unangenehmer Nebeneffekt: Die Geräte gerieten unter Preisdruck. Mit einem neuen Konzept soll<br />

dem Preisdumping nun ein Riegel vorgeschoben werden – zumindest für jene Top-Produkte, die den Samsung-Partnern<br />

vorbehalten sind.<br />

ES IST EINE ALTBEKANNTE Tatsache:<br />

Verissen wird im Internet,<br />

was sich gut verkaufen läßt. Insofern<br />

hatte Samsung vor einem<br />

Jahr leicht lachen – denn Diskonter<br />

und Online-Shops unterboten<br />

sich laufend, wenn es um Samsung-Produkte<br />

ging.<br />

Dass man <strong>von</strong> Stückzahlen und<br />

Umsatz alleine nicht satt wird, ist<br />

die Kehrseite <strong>der</strong> Medaille. Abgesehen<br />

da<strong>von</strong>, dass man sich damit<br />

nicht unbedingt die Gunst <strong>der</strong><br />

Vertriebspartner sichert.<br />

Gutes Konzept …<br />

Der koreanische Konzern reagierte<br />

auf diese Entwicklung mit einem<br />

Konzept: Europaweit sollte<br />

<strong>der</strong> Preissturz, wenn schon nicht<br />

verhin<strong>der</strong>t, doch zumindest gemin<strong>der</strong>t<br />

werden. Mit speziellen<br />

Angeboten für den Fachhandel<br />

sollte hier für Preisstabilität gesorgt<br />

werden. Wer sich nicht daran<br />

hält, fliegt aus dem Vertrag und<br />

wird künftig nicht mehr beliefert.<br />

Einziges Problem: Bringen Sie das<br />

einmal unter Dach und Fach –<br />

nicht als kleine, feine Marke, die<br />

vielleicht mit Marken-Stores zusammenarbeitet,<br />

son<strong>der</strong>n als breit<br />

aufgestellter Konzern. Damit war<br />

die Idee zwar an sich gut – aber<br />

in dieser Form für Samsung wertlos.<br />

… für kleineren Markt<br />

Dennoch wurde das Konzept<br />

nicht ad acta gelegt, son<strong>der</strong>n nur<br />

die Basis geän<strong>der</strong>t. Ab Mai wird es<br />

die neue Vertriebsschiene AV Select<br />

geben – allerdings nur in<br />

Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz und<br />

eben in Österreich. Referenz-<br />

Partner <strong>von</strong> Samsung wurden be-<br />

reits über das neue Programm informiert:<br />

Spezielle Produkte werden<br />

exklusiv über dieses Programm<br />

vertrieben, kündigt Gerald<br />

Reitmayr, General Manager<br />

<strong>von</strong> Samsung Österreich, an. Das<br />

bedeutet: Diese Produkte sind<br />

nicht mit den an<strong>der</strong>norts angebotenen<br />

Produkten vergleichbar,<br />

verfügen über zusätzliche Features.<br />

Um diese Produkte im Rahmen<br />

<strong>von</strong> AV Select vertreiben zu können,<br />

muss <strong>der</strong> Händler auch die<br />

entsprechende Beratung anbieten.<br />

Dass hier eigene Schulungen vom<br />

Händler belegt werden müssen,<br />

um die Vorteile <strong>von</strong> AV Select<br />

darstellen zu können, ist ein weiterer<br />

Punkt. Das Geschäft muss<br />

nicht groß sein – aber die Produkte<br />

müssen präsentiert werden.<br />

Was Referenz-Händler bei <strong>der</strong><br />

Präsentation des Programmes am<br />

besten gefiel: Es darf eben nicht<br />

die ungeliebte Preisschlacht ge-<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Samsung führt eigenes Fachhandelskonzept<br />

AV Select für<br />

Deutschland, die Schweiz und<br />

Österreich ein.<br />

Wer sich an den Vertrag (Preisstabilität,<br />

Beratung, Schulung,<br />

Präsentation, …) hält, bekommt<br />

Produkte, die nur dieser Vertriebsschiene<br />

vorbehalten sind.<br />

Die Produkte unterscheiden<br />

sich durch zusätzliche Features<br />

<strong>von</strong> den Standardgeräten.<br />

Auch die Großfläche kann hier<br />

mitmachen – sofern sie diesen<br />

Vertrag einhält.<br />

ben. Die Produkte dürfen auch<br />

nicht Online angeboten werden.<br />

„Nicht einmal die Produkt-Info<br />

soll im Internet zu finden sein”,<br />

umreißt ein Händler das Konzept,<br />

„Und wer sich nicht daran hält, ist<br />

aus dem Vertrag draußen.”<br />

Reitmayr bestätigt dies: „Es gibt<br />

hier keine Grauzone – nur<br />

schwarz o<strong>der</strong> weiß. Entwe<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

Vertrag wird eingehalten, o<strong>der</strong><br />

eben nicht. Ein bisserl Vertragstreue<br />

gibt es nicht.”<br />

Für alle offen<br />

Gerade die zusätzlichen Features,<br />

die Wertigkeit <strong>der</strong> Produkte erlaubt<br />

dieses Konzept – das jedoch<br />

niemanden ausschließt: „Wenn<br />

ein Media Markt AV Select-Produkte<br />

führen will und sich an die<br />

Regeln hält, hat er genauso die<br />

Möglichkeit dazu wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e.<br />

Er muss eben auch die entsprechende<br />

Beratung sicherstellen<br />

und auch die übrigen Punkte<br />

einhalten”, erklärt Reitmayr.<br />

Geviefte Unternehmer mutmaßen<br />

jetzt, dass hinter diesem Konzept<br />

ein dickes Vertragskonvolut<br />

steckt, doch weit gefehlt: „Die<br />

Gerald Reitmayr,<br />

General Manager<br />

Samsung Österreich,<br />

stellt mit AV Select<br />

ein Fachhandelskonzept<br />

in Aussicht, das<br />

für stabile Preise<br />

sorgen soll. Aber auch<br />

beim Service will Reitmayr<br />

kräftig zulegen.<br />

Vereinbarung umfasst zwei Seiten”,<br />

beruhigt Reitmayr.<br />

Service verbessert<br />

So mancher Händler ließ aber<br />

auch aus einem an<strong>der</strong>en Grund<br />

bisweilen die Finger <strong>von</strong> Samsung:<br />

Das Thema Service sorgte<br />

auch unter manchem Referenz-<br />

Partner für Unbehagen.<br />

„Wir haben hier sehr viel gemacht.<br />

Wenn die Stückzahlen in<br />

die Höhe schnellen, gibt es natürlich<br />

auch mehr Reklamationen –<br />

auch wenn <strong>der</strong> Prozentanteil<br />

gleich geblieben ist. Es gibt hier<br />

zwar zahlreiche Verbesserungen,<br />

aber die sieht man <strong>von</strong> außen<br />

noch nicht. Wir werden das Thema<br />

Service sicherlich auch besser<br />

kommunizieren. Aber vorerst<br />

konzentrieren wir uns darauf, die<br />

Abläufe weiter zu optimieren. Ich<br />

schaue mir jede Woche die Liste<br />

<strong>der</strong> Reklamationen an und gehe<br />

diesen Fällen <strong>nach</strong>”, sagt Reitmayr.<br />

■<br />

INFO: www.samsung.at


E&W 4/09 MULTIMEDIA 45<br />

EIN JAHR STRONG ÖSTERREICH: RÜCK- UND AUSBLICKE<br />

Von wegen Flaute<br />

Im ersten Jahr als eigenständige Organisation standen für Strong Österreich <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> Marktpräsenz, die Intensivierung <strong>der</strong> Händlerbetreuung sowie Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung im Vor<strong>der</strong>grund. Was man heuer erwartet und worauf man den<br />

Fokus richten wird, erläutert Martin Kogler, Sales Director Europe.<br />

STRONG HAT IM VORJAHR viele<br />

Ressourcen dafür aufgewendet,<br />

die Marktposition in Österreich<br />

zu stärken. Zu diesem Zweck<br />

wurden Händlerbetreuung und –<br />

schulung ausgebaut sowie eine<br />

Reihe <strong>von</strong> Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung <strong>der</strong> Produkte<br />

umgesetzt. „Damit wollen wir<br />

langfristig das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Händler in unsere Produkte stärken<br />

und gute Beziehungen zu<br />

2009 wird für alle Marktteilnehmer<br />

eine Herausfor<strong>der</strong>ung, ist Sales Director<br />

Martin Kogler überzeugt.<br />

ihnen aufbauen“, erklärt dazu<br />

Martin Kogler, Sales Director<br />

Europe, wobei die Sicherung <strong>der</strong><br />

Qualität natürlich auch eine dauerhafte<br />

Kostenersparnis mit sich<br />

bringe.<br />

Um den Außendienst zu unterstützen<br />

und die flächendeckende<br />

Betreuung zu verbessern, will<br />

Strong heuer zudem Distributionspartnerschaften<br />

eingehen.<br />

DVB-T bleibt ein Thema<br />

Obwohl die DVB-T-Umstellung<br />

zu mehr als 90 % abgeschlossen<br />

und HDTV via Terrestrik alles<br />

an<strong>der</strong>e als spruchreif ist, sieht<br />

Kogler hier weiterhin Potenzial:<br />

„Die digitale Umstellung ist österreichweit<br />

noch nicht komplett<br />

abgeschlossen. Zudem sind weitere<br />

MUX-Aufschaltungen mit<br />

regionalem Programmangebot<br />

geplant. Im Laufe des Jahres<br />

rechnen wir mit einem leichten<br />

Rückgang bei <strong>der</strong> Nachfrage<br />

<strong>nach</strong> terrestrischen Receivern,<br />

<strong>der</strong> sich jedoch bald stabilisieren<br />

wird. HDTV über DVB-T ist in<br />

Österreich zurzeit noch kein<br />

Thema, aber wir bieten entsprechende<br />

Geräte bereits in<br />

an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

an und könnten auf eine<br />

Nachfrage in Österreich rasch<br />

reagieren.“<br />

Wachstumstreiber HDTV<br />

Grundsätzlich sieht Kogler<br />

im Trend zur HD-Technologie<br />

eine Chance für den Handel,<br />

<strong>nach</strong> einer Phase massiven<br />

Preisdrucks die Umsätze und<br />

Erträge wie<strong>der</strong> zu steigern.<br />

Dabei geht er <strong>von</strong> einer<br />

Marktbereinigung aus, in <strong>der</strong>en<br />

Zuge sich einige Anbieter<br />

wie<strong>der</strong> aus dem Markt zurückziehen<br />

werden: „Dadurch<br />

entsteht höheres Potenzial für die<br />

etablierten Marken. Gerade bei<br />

HD-Receivern gehen wir <strong>von</strong><br />

einem sehr großen Zuwachs aus,<br />

weshalb wir trotz wahrscheinlich<br />

geringerer Stückzahlen mit insgesamt<br />

gleichbleibenden Umsätzen<br />

und höheren Margen rechnen.“<br />

Gleichzeitig erwartet Kogler eine<br />

Entwicklung weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zapping-Box<br />

hin zu höherwertiger<br />

Ausstattung: „Die Reduzierung<br />

des Stromverbrauchs, umfassende<br />

Ausstattung und Benutzerfreundlichkeit<br />

werden heuer die<br />

zentralen Themen sein. Zusatz-<br />

funktionen wie das Aufzeichnen<br />

auf externe Festplatten o<strong>der</strong> das<br />

Abspielen <strong>von</strong> Musik- und Video-Dateien<br />

über USB werden<br />

ebenfalls immer stärker <strong>nach</strong>gefragt<br />

werden. All diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

können wir mit dem aktuellen<br />

Line-Up bereits bedienen.“<br />

Man werde dabei auch DVB-C<br />

nicht außer Acht lassen, aufgrund<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen technischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kabelanbieter<br />

sei es jedoch schwierig,<br />

einen entsprechenden Receiver,<br />

<strong>der</strong> für einen Großteil <strong>der</strong> Kabel-<br />

nutzer geeignet wäre, auch über<br />

den Handel anzubieten.<br />

Die Rolle des Fachhandels<br />

Um das Geschäft mit Receivern<br />

zu forcieren, muss <strong>der</strong> Handel<br />

aus Koglers Sicht auf seine Stärken<br />

– geschulte Beratung und<br />

umfassendes Service – setzen,<br />

„ZB wissen nur wenige Kunden,<br />

dass für die optimale HD-<br />

Wie<strong>der</strong>gabe neben dem TV-Gerät<br />

auch das passende Zubehör,<br />

wie Receiver, Kabel und Antenne<br />

in <strong>der</strong> entsprechenden Qualität<br />

benötigt wird.“<br />

Darüber hinaus liege es nun an<br />

den Programmanbietern, dem<br />

Beispiel des ORF zu folgen und<br />

den HDTV-Markt durch größere<br />

Sen<strong>der</strong>auswahl anzukurbeln.<br />

Und obwohl Kogler verlässliche<br />

Prognosen in Anbetracht <strong>der</strong><br />

Wirtschaftslage <strong>der</strong>zeit für<br />

schwierig hält, ist er überzeugt,<br />

dass viele Konsumenten eher in<br />

neue Flat-TVs und Receiver investieren<br />

werden als in einen<br />

teuren, aber kurzen Urlaub. ■<br />

INFO: www.strongsat.at


46<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

PREMIERE: INVESTITION IN DIE ZUKUNFT<br />

Dauerstress<br />

Dem Pay-TV-Anbieter gelingt <strong>der</strong> Sprung aus den Schlagzeilen<br />

weiterhin nicht. Zuletzt musste die Unternehmensführung ein<br />

Rekordminus für das Geschäftsjahr 2008 sowie den Abgang des<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Großkopf hinnehmen, als<br />

positive Nachricht konnte jedoch grünes Licht für die geplante<br />

Kapitalerhöhung verkündet werden. Nun soll ein „Masterplan“<br />

den Bezahlsen<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> in die schwarzen Zahlen führen.<br />

ES BRODELT WEITERHIN in <strong>der</strong> Gerüchteküche.<br />

Spekulationen zu<br />

einer vollständigen Übernahme<br />

<strong>von</strong> Premiere durch Rupert<br />

Murdochs News Corp. sowie <strong>der</strong><br />

Umbenennung in Sky Premiere<br />

o<strong>der</strong> Sky Germany – angelehnt<br />

an das erfolgreiche Restrukturierungsprogramm<br />

<strong>von</strong> Sky Italia –<br />

führten dabei die Hitlisten an. Auf<br />

die diesbezügliche Anfrage <strong>von</strong><br />

E&W wollte sich Unternehmenssprecher<br />

Michael Jachan nicht näher<br />

äußern: „Zu solchen Spekulationen<br />

geben wir grundsätzlich<br />

keine Stellungnahme ab. Wir befinden<br />

uns <strong>nach</strong> wie vor in einer<br />

Umstrukturierungsphase, und<br />

viele Aspekte – etwa die Preise,<br />

das Programmangebot o<strong>der</strong> das<br />

Marketing betreffend – sind noch<br />

nicht endgültig entschieden. Über<br />

das weitere Vorgehen werden wir<br />

zu gegebener Zeit informieren.“<br />

KAPITALSPRITZE<br />

Insgesamt 450 Mio Euro soll die<br />

Kapitalerhöhung bei Premiere<br />

ausmachen. Nachdem man sich<br />

Anfang des Jahres bereits 38<br />

Mio Euro geholt hatte, wurde bei<br />

einer außerordentlichen Hauptversammlung<br />

am 26. Februar<br />

<strong>der</strong> zweiten Kapitalerhöhung<br />

<strong>von</strong> 412 Mio Euro zugestimmt.<br />

99,6% des anwesenden Grundkapitals<br />

(63,2%) waren dafür, sodass<br />

diese nun wie geplant im 2.<br />

Quartal abgeschlossen werden<br />

könnte.<br />

Indes wurde mit allen neun Premiere<br />

Star Min<strong>der</strong>heitsgesellschaftern<br />

vereinbart, <strong>der</strong>en gesamte<br />

Anteile (40,2%) bis 2013 schrittweise<br />

zurückzukaufen. Während<br />

auch das Aus für den Gaming-<br />

Sen<strong>der</strong> Giga (zumindest im Premiere-Bouquet)<br />

Fakt ist, soll Medienberichten<br />

zufolge die Zukunft<br />

<strong>der</strong> Doku-Programme Discovery<br />

und Animal Planet ebenfalls<br />

ungewiss sein.<br />

Bittere Wahrheit<br />

Wie es um Premiere tatsächlich<br />

steht, zeigte sich bei <strong>der</strong> Bilanzpräsentation<br />

für das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr: Trotz eines leicht<br />

höheren Umsatzes (941,1 Mio<br />

Euro <strong>nach</strong> 937,2 Mio im Jahr<br />

2007) fuhr <strong>der</strong> Pay-TV-Anbieter<br />

das Rekordminus <strong>von</strong> 269,4 Mio<br />

Euro ein. Den ernüchternden<br />

Zahlen hatte Premiere-Chef<br />

Mark Williams jedoch zumindest<br />

das strategische Konzept entgegenzuhalten,<br />

mit <strong>der</strong> Bezahlsen<strong>der</strong><br />

mittelfristig aus <strong>der</strong> Krise<br />

geführt werden soll. Als Hauptgründe<br />

für die problematische<br />

Lage wurden insbeson<strong>der</strong>s operative<br />

Schwächen und die fehlende<br />

kritische Masse für ein <strong>nach</strong>haltig<br />

profitables Pay-TV-Geschäft ausgemacht.<br />

Um neue Kunden zu<br />

gewinnen, soll das Angebot daher<br />

deutlich attraktiver gestaltet und<br />

<strong>der</strong> Kundenservice in je<strong>der</strong> Hinsicht<br />

zu verbessert werden. Für<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Investitionen in<br />

Programmangebot, Marketing,<br />

Vertrieb und Kundenservice ist<br />

Zuletzt durfte <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende Mark Williams durchatmen:<br />

Die Aktionäre erteilten <strong>der</strong> Kapitalerhöhung <strong>von</strong> 412 Mio<br />

Euro ihre Zustimmung.<br />

mit <strong>der</strong> Ende Februar beschlossenen<br />

Kapitalerhöhung <strong>der</strong> notwendige<br />

Schritt gesetzt worden.<br />

An allen Ecken und Enden<br />

Williams stellte auch gleich den<br />

„Masterplan“ vor, wie Premiere<br />

innerhalb <strong>von</strong> zwei Jahren wie<strong>der</strong><br />

in die Gewinnzone gelangen<br />

soll. Die wesentlichen Maßnahmen<br />

für das heurige Jahr lauten:<br />

3 Verbesserung des Programmangebots:<br />

Anzahl und Vielfalt<br />

<strong>der</strong> Sen<strong>der</strong> sollen erhöht und<br />

das HDTV-Angebot ausgebaut<br />

werden.<br />

3 Einsatz kundenfreundlicher<br />

Technologien zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Benutzerfreundlichkeit<br />

und des Bedienungskomforts:<br />

Eine stringentere<br />

Zuschauerführung und die<br />

Einführung bedienungsfreundlicherFestplatten-Receiver<br />

sollen die Benutzerfreundlichkeit<br />

und damit die<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> Abonnenten<br />

erheblich steigern.<br />

3 Einführung einer klaren und<br />

einfachen Preis- und Angebotsstruktur:<br />

Die geplante<br />

neue Preis- und Angebotsstruktur<br />

basiert auf einem<br />

„Buy-Through“-Modell, bei<br />

dem alle Abonnenten zuerst<br />

Zugang zu einem breiten<br />

und attraktiven Angebot mit<br />

einer Vielzahl <strong>von</strong> Programmen<br />

und Sen<strong>der</strong>n erhalten<br />

und darauf aufbauend Premium-Angebote<br />

wie Filme<br />

PERSONELLES<br />

Am 3. Februar legte Rainer Großkopf<br />

aus gesundheitlichen Gründen<br />

sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Premiere AG<br />

nie<strong>der</strong>, das er seit November<br />

2004 bekleidet hatte. Bis zur<br />

Wahl eines Nachfolgers übernahm<br />

Richard Roy als stv. Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong>kommissarisch<br />

den Vorsitz. Als neues<br />

Mitglied wurde Dr. Hans M. Seiler<br />

in den Aufsichtsrat bestellt, <strong>der</strong><br />

das seit September ruhende Aufsichtsrats-Mandat<br />

<strong>von</strong> Mark Williams<br />

übernahm.<br />

o<strong>der</strong> Sport abonnieren können<br />

3 Die Kundenbetreuung auf<br />

ein neues Niveau heben:<br />

Dazu soll die Komplexität auf<br />

je<strong>der</strong> Ebene reduziert und<br />

ein reaktionsschneller, kompetenter<br />

Kundenservice zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Um die Abonnentenzahl möglichst<br />

rasch zu erhöhen, sollen<br />

außerdem die Aktivitäten in<br />

Marketing und Vertrieb deutlich<br />

intensiviert werden. Auf nähere<br />

Details zur Zukunft des Sen<strong>der</strong>s<br />

wird man sich allerdings noch einige<br />

Wochen gedulden müssen –<br />

auf <strong>der</strong> Futura könnte aber bereits<br />

„Premiere neu“ zu sehen<br />

sein. ■<br />

INFO: www.premiere.at


48<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

HÄNDLERPORTRAIT GPS-WORLD<br />

Kleine, feine Welt<br />

Die Idee zu dem kleinen Fachgeschäft entstand eher aus <strong>der</strong> Not heraus. Mit <strong>der</strong> GPS-World war Peter Swoboda einer <strong>der</strong><br />

Ersten, die auf Satellitennavigation setzten. Trotz des Navi-Booms, <strong>der</strong> die Konsumenten auch bei Hofer & Co fündig<br />

werden läßt, braucht er um seine Klientel nicht zu fürchten – hat er sich doch eine Nische gesucht.<br />

PETER SWOBODA HAT sein Geschäft<br />

– kaum größer als 30 Quadratmeter<br />

– in <strong>der</strong> Wiener Westbahnstraße.<br />

Links da<strong>von</strong> mit Westbahn<br />

Hendl ein Geflügel-Imbiss,<br />

rechts ein längst aufgelassenes Geschäft<br />

für Bodenbeläge. Auch<br />

wenn die Lage durchaus als zentral<br />

bezeichnet werden kann –<br />

nicht gerade das ideale Umfeld,<br />

um Laufkundschaft anzusprechen,<br />

die beim Bummeln auf den Geschmack<br />

kommen soll.<br />

Peter Swoboda braucht sich dennoch<br />

nicht über mangelnde Kunden<br />

beklagen. Sie warten bereits,<br />

bis Swoboda die GPS-World aufsperrt.<br />

Er hat sich in den vergangenen<br />

neun Jahren den Ruf eines<br />

Spezialisten im Bereich Satelliten-<br />

Navigation erworben.<br />

Notlösung<br />

Dabei kam ihm die Idee zu diesem<br />

Geschäft aus <strong>der</strong> Not heraus.<br />

Der frühere Außendienstmitarbeiter<br />

für medizinisch-technische<br />

Produkte verlor plötzlich seinen<br />

sehr gut bezahlten Job. „Es hat mir<br />

keiner abgenommen, dass ich<br />

auch für weniger Geld arbeite, ich<br />

hatte keine Chance“, sagt Swoboda.<br />

Die einzige Chance sah er in<br />

<strong>der</strong> Selbstständigkeit. Da keimte<br />

die Idee auf, sein Hobby mit dem<br />

neuen Beruf zu verbinden. „Wir<br />

reisen gerne – und wir haben<br />

schon damals Satellitennavigation<br />

benutzt. Auch wenn es damals etwas<br />

an<strong>der</strong>s aussah: Man konnte<br />

zwar seine Position bestimmen,<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Peter Swoboda hat sich früh<br />

auf Sat-Navigation spezialisiert<br />

Standardgeräte sind zwar aus<br />

dem Sortiment nicht wegzudenken<br />

– das Hauptgeschäft macht<br />

er jedoch nicht damit, son<strong>der</strong>n<br />

mit Kartenmaterial, speziellen<br />

Geräten und diversen Sicherheitssystemen.<br />

Preiskämpfe lassen ihn daher<br />

unbeeindruckt. Wenn <strong>der</strong> Kunde<br />

das Gerät an<strong>der</strong>swo billiger bekommt<br />

– soll er es kaufen, aber<br />

sich dort auch den Support holen.<br />

musste diese dann aber selbst auf<br />

Fliegerkarten übertragen“.<br />

Das Ersparte wurde in das Geschäft<br />

investiert – ein Jahr lang<br />

wollte sich Swoboda anschauen,<br />

ob er damit reüssieren könne. Anfangs<br />

fanden gerade die Bewohner<br />

<strong>der</strong> Umgebung den Weg ins Geschäft<br />

– und jene, die <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Straßenbahn-Linie 5 zur U-Bahn<br />

hetzten. Mittlerweile hat er sich<br />

über Mundpropaganda einen<br />

treuen Kundenkreis aufgebaut.<br />

Als die Einbau-Systeme für Straßen-Navigation<br />

in immer mehr<br />

Fahrzeugen Einzug hielten, unkten<br />

etliche Bekannte, dass Swoboda<br />

bald den Laden schließen müsse.<br />

Jedoch: „Wenn die Leute zwei<br />

Jahre mit dem eingebauten System<br />

gefahren sind, sind sie zu mir<br />

gekommen und wollten ein mobiles<br />

Gerät.“ Das Update des Kartenmaterials<br />

für die eingebauten<br />

Systeme erwies sich als kostspielig,<br />

<strong>der</strong> Wunsch <strong>nach</strong> einem mobilen<br />

Gerät, das in an<strong>der</strong>e Fahrzeuge<br />

eingebaut o<strong>der</strong> mobil beim Wan<strong>der</strong>n<br />

eingesetzt werden kann,<br />

stieg. Die zweite Welle bei den<br />

Der GPS-World konnte <strong>der</strong> Preisverfall bei<br />

den Straßen-Navigationsgeräten bisher<br />

nichts anhaben. Wer ausgefallene Lösungen,<br />

o<strong>der</strong> spezielles Kartenmaterial benötigt,<br />

kommt an dem kleinen Shop in <strong>der</strong> Wiener<br />

Westbahnstraße nicht herum.<br />

Navis bekam die GPS-World natürlich<br />

auch zu spüren: Seit es die<br />

Navis bei Hofer & Co gibt, ist an<br />

Standardgeräten kaum etwas zu<br />

verdienen. „Wenn ein Gerät eine<br />

Woche im Geschäft liegt und <strong>der</strong><br />

Kunde mit Kreditkarte bezahlt,<br />

kann ich es ihm gleich schenken –<br />

da verdiene ich nichts.” Das hält<br />

Swoboda jedoch nicht da<strong>von</strong> ab,<br />

seiner Strategie treu zu bleiben.<br />

„Ein Kunde hat gemeint, er bekomme<br />

das Navi woan<strong>der</strong>s billiger.<br />

Ich habe nur gemeint, dann<br />

solle er es dort kaufen. Nach zwei<br />

Tagen war er wie<strong>der</strong> bei mir und<br />

wollte, dass ich es ihm erkläre,<br />

denn irgend etwas funktioniere<br />

nicht. Mein Rat an ihn: Er soll<br />

dort hingehen, wo er es gekauft<br />

hat – aber nicht zu mir.“<br />

Keine Preisschlacht<br />

„Ich kann und will mich nicht<br />

mit einem MediaMarkt matchen.<br />

Daher haben wir uns auf unsere<br />

Stärke besonnen. Und das sind<br />

ausgefallene Lösungen, auch wenn<br />

wir natürlich auch die Standardgeräte<br />

haben.Wir bieten Sat- und


E&W 4/09 MULTIMEDIA 49<br />

GSM-Tracker an. Um knapp 200<br />

Euro bekommen die Kunden bei<br />

mir ein Gerät mit drei Knöpfen:<br />

Damit können sie ihre Position<br />

nahezu weltweit durchgeben, gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Nachricht ‘Es<br />

geht mir gut’, ‘Brauche keine Hilfe’,<br />

‘Brauche Hilfe’ o<strong>der</strong> einem<br />

Notfall-Knopf. Da kommt in Österreich<br />

die Suchmannschaft, in<br />

Afrika das Militär, um einen rauszuholen.<br />

Die Reiseroute kann via<br />

Google für bestimmte Personen<br />

freigeschalten werden, sodass diese<br />

immer wissen, wo man sich gerade<br />

befindet.“<br />

Daneben gibt es spezielle Navis –<br />

sei es für Segler, Wan<strong>der</strong>er, Mountainbiker<br />

– und natürlich das entsprechende<br />

Kartenmaterial.<br />

„Selbst bei ausgefallenen Destinationen<br />

können wir helfen – und<br />

sei es mit vektorisierten Karten.<br />

Kleine Unternehmen bieten hier<br />

oft Unwahrscheinliches an. Wenn<br />

einer eine Tour durch Afrika<br />

macht, liefert er eine detaillierte<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Route mit den<br />

Geodaten an ein Unternehmen.<br />

Dort werden aus den Daten Karten<br />

angefertigt. Wer mitmacht, bekommt<br />

die Karten gratis, alle an<strong>der</strong>en<br />

können sie kaufen. Und<br />

diese Infos gibt es halt nur bei<br />

uns.“ Ein an<strong>der</strong>er Geschäftszweig<br />

ist <strong>der</strong> Verkauf <strong>von</strong> Sicherheitslösungen.<br />

Ein Steirer hat einen 40<br />

Jahre alten Porsche <strong>von</strong> Grund auf<br />

restauriert und neu aufgebaut. Das<br />

In den Anfängen<br />

<strong>der</strong> Sat-Navigation<br />

mußte Swoboda<br />

noch mit Karten<br />

und Lineal<br />

arbeiten, um die<br />

Position zu<br />

bestimmen – wie<br />

das Foto aus Libyen<br />

belegt.<br />

Schmuckstück soll in den USA<br />

bei einer Ausstellung gezeigt werden.<br />

Der Besitzer des Oldtimers<br />

will aber genau wissen, wo <strong>der</strong><br />

Wagen gerade ist. Daher hat Swoboda<br />

ein Sat-System eingebaut,<br />

dass selbst für Kenner des Porsche<br />

nicht zu erkennen ist. „Wir haben<br />

die Antenne ins Verdeck eingenäht”,<br />

freut sich Swoboda.<br />

Ein an<strong>der</strong>er Geschäftszweig ist <strong>der</strong><br />

Verkauf sowie das Vermieten <strong>von</strong><br />

Satelliten-Handys, die zwischen<br />

700 und 1200 Euro kosten. Er<br />

bietet Geräte für die Netze Iridium<br />

und Thuraya an. „Damit läßt<br />

Kompetenz und<br />

Beratung als<br />

wesentliches<br />

Kriterium – das<br />

bietet Swoboda<br />

seinen Kunden<br />

an und for<strong>der</strong>t<br />

dies auch <strong>von</strong><br />

den Herstellern.<br />

sich Geld sparen: Wenn Sie <strong>von</strong><br />

Ägypten via Satellit telefonieren,<br />

kostet es halb so viel wie über das<br />

GSM-Netz“. Hier hat er auch<br />

Großkunden wie den ORF o<strong>der</strong><br />

das österreichische Bundesheer.<br />

Nicht nur über das Angebot, auch<br />

über das Service will er sich vom<br />

Mitbewerb unterscheiden. „Bietet<br />

ein Hersteller nicht den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Support, fliegt er bei mir<br />

aus dem Sortiment. Wenn wir etwas<br />

wissen wollen, dann sind das<br />

halt keine 08/15-Fragen, son<strong>der</strong>n<br />

etwas ausgefallenere. Und da brauche<br />

ich dann die Unterstützung<br />

des Herstellers.“<br />

Ob er den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

bereut? „Ich verdiene<br />

heute einen Bruchteil <strong>von</strong> früher<br />

– aber es macht mir Spaß.”<br />

Und für´s Hobby, für ausgefallene<br />

Reisen, reicht es allemal. ■<br />

Samsung<br />

Flach & scharf<br />

Samsung präsentierte auf dem<br />

Samsung European Forum die neuen<br />

HD-LED-Fernsehgeräte <strong>der</strong> Serien<br />

6000, 7000 und 8000 mit Bilddiagonalen<br />

<strong>von</strong> 32 bis 55 Zoll.<br />

Die Hintergrund-Beleuchtung <strong>der</strong><br />

LCD-Panels erfolgt nicht wie bei<br />

herkömmlichen Geräten über Kaltkathoden-Röhren,<br />

son<strong>der</strong>n über<br />

LEDs, die am Bildschirmrand angebracht<br />

werden. Über Glasfasern<br />

wird das Licht über den Bildschirm<br />

verteilt, sodass <strong>der</strong> Bildschirm extrem<br />

flach gehalten werden kann.<br />

Diese Technologie sorgt einerseits<br />

für hohe Kontrastwerte, da die<br />

Hintergrundbeleuchtung den jeweiligen<br />

Bildschirminhalten angepaßt<br />

werden kann. An<strong>der</strong>erseits sorgt<br />

diese Bauweise auch für eine wesentliche<br />

Energie ersparnis. So sollen<br />

die neuen Geräte um bis zu 40<br />

Prozent weniger Strom verbrauchen<br />

als herkömmliche Geräte. Features<br />

wie Motion plussorgen für ein<br />

klares, scharfes Bild – auch bei be-<br />

wegten Aufnahmen gibt es daher<br />

keinen Nachzieheffekt. Bei <strong>der</strong><br />

8000er Serie setzt Samsung auf<br />

200 Hz. Daher werden zwischen<br />

zwei Bildsignalen drei weitere Bil<strong>der</strong><br />

berechnet und eingespielt, um<br />

selbst bei actionreichen Szenen ein<br />

detailgetreues und scharfes Bild zu<br />

erhalten. Die Geräte <strong>der</strong> Serien<br />

6000 und 7000 verfügen über die<br />

100 Hz-Technologie, hier wird zwischen<br />

zwei Bildsignalen ein weiteres<br />

Bild errechnet und eingefügt.<br />

Die LED-TV-Geräte <strong>der</strong> 7000er und<br />

8000er Serien ermöglichen den<br />

Konsumenten über den<br />

„Internet@TV - Content Service”,<br />

<strong>der</strong> sich auch in weiteren Samsung-<br />

Geräten finden wird, Zugriff auf Online-Inhalte<br />

<strong>von</strong><br />

Yahoo!, YouTube,<br />

Flickr und an<strong>der</strong>e<br />

Anbieter. Wobei<br />

YouTube einige<br />

Filme auch in<br />

HD-Qualität anbietet.<br />

Über USB-Anschlüsse können<br />

Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Filme eingespielt<br />

werden.<br />

MARKT UNTERHALTUNGSELEKTRONIK 1-2/2009<br />

Video:<br />

Hier nahmen die Stückverkäufe um<br />

15% und <strong>der</strong> Umsatz um 2% zu,<br />

womit dieses Segment einen<br />

Marktanteil <strong>von</strong> 73% erreicht hat.<br />

Weil die Preise durchwegs rückläufig<br />

waren, gab es trotz einer weiteren<br />

Stücksteigerung bei den Flach-<br />

TV-Geräten (Stück +29%, Preis -<br />

19%, Wert +4%) und den Videokameras<br />

( Stück +8%, Preis -16%,<br />

Wert -9%), aber einen Nachfragerückgang<br />

bei DVD (Stück -2%, Preis<br />

-6%, Wert -9%) diese schwache<br />

Umsatzsteigerung.<br />

Sat:<br />

Dramatisch verfallen ist die Nachfrage<br />

<strong>nach</strong> Set Top Boxen (-40%),<br />

die unter dem Strich einen Umsatzverlust<br />

<strong>von</strong> 34% hinnehmen mussten,<br />

obwohl <strong>der</strong> Durchschnittspreis<br />

um 10% zugelegt hat.<br />

Audio:<br />

Bei den Audio-Kernsegmenten gab<br />

es zwar eine Nachfragesteigerung<br />

um insgesamt 7%, aber wegen<br />

Preiseinbrüchen in einigen Gruppen<br />

(Portable Media Player und<br />

Kopfhörer – je -13%) nur eine Umsatzstagnation.<br />

Erfreulich die Ergebnisse<br />

bei Audio-Systemen<br />

(Stück +4%, Preis +8%, Wert +12%)<br />

und beson<strong>der</strong>s bei Komponenten<br />

(Stück +13%, Preis +10%, Wert<br />

+24%). Aber auch bei den Kopfhörern<br />

gab es trotz des Preisverfalls<br />

eine Steigerung des Umsatzes um<br />

11% und beim MP3 Zubehör steigt<br />

<strong>der</strong> Umsatz durch die hohe Nachfrage<br />

um 15%.<br />

Incar:<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Incar Electronic<br />

sanken sowohl Nachfrage (-11%) als<br />

auch Preis (-5%) und Umsatz (-<br />

16%) bei den Autoradios. Bei den<br />

Navigationsgeräten gings dramatisch<br />

bergab: Stück -21%, Preis -<br />

12%, Wert -30%. Unter dem Strich<br />

hatte dieses Segment mit einem<br />

Umsatzminus <strong>von</strong> 26% einen gewaltigen<br />

Einbruch zu verzeichnen.<br />

UE gesamt inkl. Vertriebskanäle:<br />

Insgesamt gab es bei <strong>der</strong> UE ein<br />

Umsatzminus <strong>von</strong> 4%; rechnet<br />

man den Sat-Bereich heraus gab es<br />

immer noch ein Minus <strong>von</strong> 1%. Der<br />

EFH hatte ein Umsatzminus <strong>von</strong><br />

4,5% zu verkraften, die an<strong>der</strong>en<br />

Kanäle aber eines <strong>von</strong> 26,5%. Nur<br />

<strong>der</strong> Nichtfachhandel erzielte ein<br />

Plus <strong>von</strong> 4,1%.<br />

aktuelles


50<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

MAMIT MUTIERT: WEG VON REINEM HANDEL,<br />

HIN ZUM ANBIETER KOMPLETTER LÖSUNGEN<br />

Jedem Produkt<br />

seine Story<br />

Als Lieferant für UE- und IT-Produkte hat Mamit <strong>der</strong>zeit mit dem<br />

anhaltenden Preisverfall insbeson<strong>der</strong>s bei Displays zu kämpfen.<br />

Nicht zuletzt deshalb will GF Markus König in Zukunft „nicht nur<br />

Schachteln verkaufen, son<strong>der</strong>n mehr in Richtung Lösungsanbieter<br />

gehen.“ Zu diesem Zweck werden die im letzten Jahr<br />

erfolgreich gestarteten Kampagnen „Wirtshaus-TV“ sowie<br />

„Hotel-TV“ ausgeweitet und einige neue Partnerschaften initiiert.<br />

MIT UNVERSTÄNDNIS reagiert<br />

Mamit-GF Markus König auf<br />

die Preisentwicklung <strong>von</strong> UEund<br />

Multimedia-Produkten: Es<br />

sei zwar naheliegend, dass sich<br />

schrumpfende IT-Budgets negativ<br />

auf das (für Mamit enorm<br />

wichtige) B2B- und Projekt-Geschäft<br />

auswirke, aber „dass <strong>der</strong><br />

Preisverfall beson<strong>der</strong>s bei Monitoren<br />

und Flat-TVs <strong>nach</strong> wie vor<br />

anhält, ist für mich nicht <strong>nach</strong>vollziehbar“,<br />

spricht König wohl<br />

auch vielen Fachhändlern aus<br />

<strong>der</strong> Seele. „Doch unsere Branche<br />

ist offensichtlich nicht intelligent<br />

genug, diesen zu stoppen.“<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Lösungen statt Produkte lautet<br />

die Devise für 2009: Der<br />

Fachhandel soll angeregt werden,<br />

sein Portfolio zu erweitern.<br />

Entsprechende Kampagnen zu<br />

Hotel-TV und Wirtshaus-TV wurden<br />

im Vorjahr erfolgreich gestartet<br />

und werden heuer ausgebaut<br />

bzw um zwei bis drei<br />

neue ergänzt.<br />

Intelligente Produkte wie zB<br />

portable Geräte stehen als zusätzliche<br />

Margenbringer im Fokus,<br />

da <strong>der</strong> Preisverfall im Display-Bereich<br />

weiter andauert.<br />

Den Umsatz vor <strong>der</strong> Nase<br />

Erträge müssen daher vermehrt<br />

in an<strong>der</strong>en Segmenten erwirtschaftet<br />

werden. Auf <strong>der</strong> Suche<br />

<strong>nach</strong> solch lukrativen Alternativen<br />

ist <strong>der</strong> GF fündig geworden:<br />

„Gute Möglichkeiten bieten sich<br />

beispielsweise mit intelligenten<br />

UE-Produkten – kleinere Mitnahmeartikel,<br />

die für preisbewusste<br />

Konsumenten attraktiv sind<br />

und dem Handel zugleich gute<br />

Spannen offen lassen.“<br />

In den kommenden Wochen soll<br />

daher eine Palette mit 30 bis 40<br />

solcher Produkte, zB Mini-Beamer,<br />

Video-Kameras sowie diverse<br />

portable Geräte, aufgebaut und<br />

als eine Art „Kreativimpuls“ an<br />

den Handel kommuniziert werden.<br />

Mamit hatte schon in <strong>der</strong><br />

Für Mamit-GF ist <strong>der</strong> andauernde Preisverfall bei Flat-TVs<br />

nicht <strong>nach</strong>vollziehbar. Schwindende Margen sollen attraktive<br />

Mitnahme-Artikel wie <strong>der</strong> Odys TV700 Move kompensieren.<br />

Vergangenheit einige <strong>der</strong>artige<br />

Artikel im Sortiment, seit <strong>der</strong><br />

kürzlich erfolgten Erweiterung<br />

um die Marken Odys und Logitech<br />

steht jedoch eine komplette<br />

„Digital Lifestyle“-Range zur<br />

Verfügung (siehe Kasten rechts).<br />

Vom Karton zur Kampagne<br />

Wenig Chancen rechnet sich<br />

König in weiterer Folge auch<br />

mit dem schlichten „Verschieben<br />

<strong>von</strong> Kartons“ aus: „Wir wollen<br />

Fachhandels-Kampagnen<br />

wie „Wirtshaus-TV“<br />

o<strong>der</strong><br />

„Hotel-TV“ genießen<br />

heuer ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Priorität, denn<br />

Mamit will sich vom<br />

Produkt-Distributor<br />

zum Lösungsanbieter<br />

entwickeln –<br />

entsprechende<br />

Kooperationen<br />

wurden bereits<br />

fixiert.<br />

daher in Zukunft nicht nur<br />

Schachteln verkaufen, son<strong>der</strong>n<br />

Lösungen anbieten. Worauf es<br />

ankommt, sind nicht die technischen<br />

Features wie Auflösung,<br />

Größe o<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Anschlüsse,<br />

son<strong>der</strong>n die ganze Geschichte<br />

rund ums Produkt.“<br />

Nachdem das Unternehmen mit<br />

den beiden Kampagnen „Wirtshaus-TV“<br />

und „Hotel-TV“ im<br />

Vorjahr bereits erste erfolgreiche<br />

Schritte in diese Richtung<br />

unternommen hat, sollen diese<br />

<strong>nach</strong> wie vor laufenden Kampagnen<br />

heuer ausgeweitet und<br />

um zwei bis drei neue ergänzt<br />

werden.<br />

Der Lösungs-Ansatz<br />

Ein Paradebeispiel dafür, mehr als<br />

nur das Produkt zu verkaufen, ist<br />

für König die aktuelle POS-<br />

Kampagne rund um den Philips<br />

Easy Advertiser: „Mit dem Easy-<br />

Advertiser lassen sich Infotainment-Lösungen<br />

sehr einfach realisieren<br />

– und das noch dazu<br />

kostengünstig und flexibel, etwa<br />

am POS, in Warteräumen, in Immobilien-<br />

und Reisebüros, etc.<br />

Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> mit Office umgehen<br />

kann, beherrscht auch den Easy<br />

Advertiser.“<br />

Mit einem Mehr an Dienstleistung<br />

wird <strong>der</strong>zeit auch die „Hotel-TV“-Kampagne<br />

neu befüllt.<br />

„Unsere Erfahrung hat gezeigt,<br />

dass die Hotelliers zwar fleißig<br />

ihre alten Röhren-Geräte gegen<br />

neue Flat-TVs ausgetauscht haben,<br />

viele anschließend jedoch<br />

feststellen mussten, dass die Signalqualität<br />

nicht hochwertig ge-


E&W 4/09 MULTIMEDIA 5<br />

nug war. Also haben wir mit den<br />

Herstellern vom Empfangskomponenten<br />

Kontakt aufgenommen<br />

und <strong>nach</strong>dem die Gespräche<br />

positiv verlaufen sind, werden<br />

wir in Zukunft ein Gesamt-<br />

Package für digitales Fernsehen<br />

anbieten.“ Dabei stellt König<br />

klar, dass Mamit keineswegs ins<br />

Geschäft mit Sat-Receivern o<strong>der</strong><br />

Kopfstationen einsteigen wird:<br />

„Wir wollen uns in diese Bereiche<br />

nicht selbst einmischen, sehr<br />

wohl aber die gesamte Thematik<br />

entsprechend aufbereiten.“ Diesbezüglich<br />

konnten bis Anfang<br />

April Kooperationen mit führenden<br />

europäischen Herstellern fixiert<br />

werden.<br />

Zudem wird auch die Kampagne<br />

„Wirtshaus-TV“ einem Update<br />

in Richtung Endkunden unterzogen:<br />

Für die seit Jahresbeginn<br />

im Mamit-Sortiment befindliche<br />

Projektoren-Range <strong>von</strong> Epson<br />

wird ein spezieller „Home-Cinema“-Fol<strong>der</strong><br />

gestaltet.<br />

Um den Handelspartnern das<br />

Auffinden aller Lösungsangebote<br />

PRODUKT-STREIFZUG<br />

so einfach wie möglich zu gestalten,<br />

wird in Kürze ein eigener<br />

„Solutions“-Bereich auf <strong>der</strong> Mamit-Homepage<br />

zu finden sein.<br />

Mut ist gefragt<br />

Grundsätzlich, hält König fest,<br />

müsse sich <strong>der</strong> Fachhandel trauen,<br />

ein größeres Spektrum anzubieten:<br />

„Das Key-Geschäft mit<br />

Waschmaschinen und TV-Geräten<br />

wird immer schwieriger. Daher<br />

wollen wir die Händler dazu<br />

animieren, ihr Portfolio dort, wo<br />

es sinnvoll ist und wo sie kompetent<br />

sind, zu erweitern.“ Bei <strong>der</strong><br />

Umsetzung will Mamit den<br />

Handel bestmöglich unterstützen,<br />

wie König erklärt: „Zu unseren<br />

Aufgaben gehören beispielsweise<br />

das richtige Ansprechen<br />

<strong>von</strong> Zielgruppen o<strong>der</strong> die<br />

Gestaltung eines attraktiven<br />

Preisgefüges. Damit wollen und<br />

können wir sowohl den Handel<br />

als auch die Kunden auf neue<br />

Ideen bringen.“ ■<br />

INFO: www.mamit.at<br />

Odys MultiTV 700 Move: Portabler<br />

7’’-LCD-TV (800x480 Pixel) mit DVB-<br />

T-Tuner, integrierten Stereo-Lautsprechern<br />

und SD-Kartenslot für<br />

die Aufnahme <strong>von</strong> TV-Sendungen.<br />

Hochleistungs-Li-Ion-Akku für rund<br />

4 h TV- Betrieb bzw 6 h Bild- und Video-Wie<strong>der</strong>gabe.<br />

Odys PDV 68502 DVB-T: Portabler<br />

DVD-Player mit klappbarem 8,5’’-<br />

TFT-Display (480x234 Pixel), DVB-T-<br />

Tuner, integrierten Stereo-Lautsprechern,<br />

Speicherkarten-Slot (SD,<br />

MMC, MemoryStick) sowie USB 1.1-<br />

Anschluss. Features: Kin<strong>der</strong>sicherung,<br />

mehrere Wie<strong>der</strong>gabegeschwindigkeiten,<br />

Zoom-Funktion.<br />

Epson Home-Cinema-Projektor<br />

TW3000: Epson 3LCD-Technologie<br />

mit 1.920x1.080 Pixel, Helligkeit:<br />

1.800 ANSI Lumen, Kontrast:<br />

18.000:1, zwei HDMI-Anschlüsse (1.3).<br />

Lampe: 200 W UHE (E-TORL) mit bis<br />

zu 4.000 Betriebsstunden. 36 Monate<br />

Carry-In-Service, erweiterte Lampengarantie (3 Jahre bzw 2.000 h).<br />

Canon XEED SX800: Tragbarer Kompaktprojektor<br />

mit reflektierenden<br />

LCOS-Panels und TFT-Aktivmatrix,<br />

1.400x1.050 Pixel (SXGA+), Helligkeit:<br />

3.000 ANSI Lumen, Kontrast: 900:1.<br />

Lampe: 230 W NSHA. 3 Jahre Garantie<br />

(bis maximal 3 Ersatzlampen).<br />

Kathrein<br />

Österreich-Paket<br />

Ab sofort bietet Kathrein sämtliche<br />

HDTV Sat-Receiver in einer speziellen<br />

Österreich-Ausführung an – inklusive<br />

Irdeto-Modul, ORF-Karte und<br />

erweiterter Garantie. Die an <strong>der</strong> Zusatz-Bezeichnung<br />

„AT“ leicht zu erkennenden<br />

Son<strong>der</strong>modelle stehen<br />

exklusiv dem heimischen Fachhandel<br />

zur Verfügung.<br />

Das <strong>von</strong> Kathrein geschnürte Österreich-Paket<br />

ist dabei zugleich ein<br />

Rundum-Sorglos-Paket: Es besteht<br />

aus einem Irdeto-Entschlüsselungsmodul,<br />

einer ORF-Smartcard, <strong>der</strong><br />

Österreich-Programmierung sowie<br />

einer auf drei Jahre erweiterten<br />

Werksgarantie.<br />

In dieser Ausführung stehen dem<br />

stationären Fachhandel folgende<br />

drei Son<strong>der</strong>modelle zur Verfügung:<br />

- UFS 902/AT: HDTV-Receiver in <strong>der</strong><br />

Einstiegspreisklasse, u.a. mit dem<br />

Feature „PVR Ready“.<br />

- UFS 910/AT: kann zusätzlich via<br />

Ethernet-Anschluss ins Heimnetzwerk<br />

integriert werden<br />

- UFS 922/AT: High-end HDTV-Receiver<br />

mit Twin-Tuner und eingebauter<br />

500 GB Festplatte, USB- und Ethernet-Anschlüssen<br />

sowie TVTV-Komfort<br />

EPG.<br />

Alle Kathrein HDTV-Receiver verfügen<br />

zudem über alphanumerische<br />

Programmnamensanzeige, LINUX-<br />

Betriebssystem sowie jeweils mindestens<br />

einen CI-Slot.<br />

Passen<strong>der</strong> Weise bringt Kathrein<br />

mit dem MSK 125 auch ein neues<br />

Messgerät in den Handel. Dieses ist<br />

als tragbares Kombi-Messgerät für<br />

analoges TV, SAT und FM-Radio sowie<br />

für DVB-C, DVB S(2) und DVB-T/-<br />

H konzipiert.Das Gerät verfügt über<br />

einen hochwertigen, transflektiven<br />

5,7“ TFT-Farbbildschirm in VGA-Auflösung<br />

und ein zweizeiliges, 22-stelliges<br />

LC-Display zur Anzeige <strong>der</strong><br />

Messwerte.<br />

Durch die integrierte CI-Schnittstelle<br />

ist es auch möglich, verschlüsselte<br />

Sen<strong>der</strong> darzustellen.<br />

Info: www.kathrein-gmbh.at<br />

Sony<br />

Stilvoll<br />

Sony bringt neue Hightech-Möbel<br />

fürs Heimkino in den Handel. Die TV<br />

Stands sind durch die <strong>nach</strong>tschwarz<br />

glänzende Front nicht nur optisch<br />

top, son<strong>der</strong>n können auch durch die<br />

integrierte Technik überzeugen.<br />

Denn Sony hat im Inneren alles verpackt,<br />

was man für guten Heimkino-<br />

Sound benötigt: Bei allen drei TV<br />

Stands, dem RHTG550, RHT-G950<br />

und RHT-G1550 hat wurden die Verstärker<br />

und Boxen unsichtbar integriert.<br />

So birgt das RHT-G550 ein 3.1<br />

Kanal Heimkinosystem mit einem S-<br />

Master Digital Amplifier und 330<br />

Watt Leistung plus drei HDMI-Eingängen<br />

in sich. Der RHTG950 und<br />

1550 bieten ein 5.1 Kanal Heimkinosystem<br />

mit 470 beziehungsweise<br />

550 Watt.<br />

lieferbar ab: Mai (RHT-G950 und<br />

1550) bzw Juli (RHT-G550)<br />

UVPs: 749 Euro (RHT-G950), 1.099<br />

Euro (RHT-G950), 1.799 Euro (RHT-<br />

G1550)<br />

Darüber hinaus lösen die neuen AV-<br />

Receiver STR-DH500, STR-DH700<br />

und STR-DH800 das bestehende<br />

Line-up ab: Einer für Einsteiger, einer<br />

für die Mittelklasse und einer<br />

für die Oberklasse. Gerade <strong>der</strong> Receiver<br />

STR-DH800 bietet dabei alles,<br />

was man <strong>von</strong> einem Oberklasse-Modell<br />

erwartet: Mit x.v.Colour, Deep<br />

Colour, 7.1 Surround Sound in DTS<br />

HD Master Audio und Dolby True HD,<br />

vier HDMI-Eingänge und ein HDMI-<br />

Ausgang sowie die Möglichkeit, Blurays<br />

als Kino-Original in Full-HD mit<br />

24 Bil<strong>der</strong>n pro Sekunde abzuspielen,<br />

ihn zur neuen Heimkino-Zentrale.<br />

lieferbar ab: Juli (STR-DH800)<br />

UVP: 449 Euro<br />

Info: www.sony.at<br />

aktuelles


52<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

GRUNDIG SETZT 2009 AUF KONTINUITÄT<br />

Sportlich<br />

betrachtet<br />

Österreich-GF Marcus Schulz kann zufrieden auf das<br />

abgelaufene Jahr zurückblicken, denn Grundig konnte<br />

die Marktanteile weiter steigern. Diesen Kurs will man<br />

auch heuer nicht verlassen und mit innovativen, hochwertigen<br />

Produkten weiter zulegen. Im Sommer soll's<br />

dann auch endlich soweit sein und das City-Line Konzept<br />

mit Pauken und Trompeten wie<strong>der</strong>eingeführt werden.<br />

IN SCHWIERIGEN ZEITEN wie diesen<br />

mag es so manchem schwer<br />

fallen, die Zuversicht zu bewahren.<br />

Nicht so Österreich-GF<br />

Marcus Schulz, <strong>der</strong> mit Grundig<br />

bereits das dritte Jahr in Folge<br />

zweistellige Zuwachsraten verbuchen<br />

konnte. „Wir werden auch<br />

heuer wie<strong>der</strong> wachsen”, ist<br />

Schulz überzeugt, „wobei wir<br />

mit einem Verdrängungswettbewerb<br />

rechnen. Der Markt wird<br />

besser verteilt, da einige ausscheiden<br />

werden - freiwillig und unfreiwillig.”<br />

Dass Grundig diesbezüglich<br />

auf dem richtigen Weg<br />

ist, steht für den GF außer Frage:<br />

”Es muss bewusst sein, dass die<br />

Qualität <strong>der</strong> europäischen Fertigung<br />

gut ist. Wir sehen diese<br />

durch die OEM-Fertigung für<br />

namhafte Marktbegleiter bestätigt.”<br />

Für das neue Geschäftsjahr hat<br />

man sich daher „sportliche Ziele”<br />

gesteckt, führt Schulz aus:<br />

„Wie in den letzten Jahren streben<br />

wir auch heuer ein Wachstum<br />

im zweistelligen Bereich an.<br />

Österreich ist in dieser Hinsicht<br />

ja <strong>nach</strong> wie vor eine Insel <strong>der</strong><br />

Seligen: Die Konsumenten sind<br />

bereit Geld auszugeben, beson<strong>der</strong>s<br />

für hochwertige Produkte.”<br />

Für die gesamte Branche sei<br />

es aber wichtig, entsprechende<br />

positive Signale zu verbreiten.<br />

Aktuelle Themen<br />

Im heurigen Jahr werden aus <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>von</strong> Schulz einige bereits<br />

besetzte Themen wie Full-HD,<br />

100 Hz-Technologie o<strong>der</strong> flache,<br />

designorientierte Geräte ebenso<br />

eine Rolle spielen wie zB <strong>der</strong><br />

Umweltschutz. Grundig wird<br />

daher den Öko-Gedanken<br />

weiterführen und die stromsparenden<br />

Panels, die bisher nur in<br />

26"- und 32"-TVs verbaut wurden,<br />

bis zu Diagonalen <strong>von</strong> 42"<br />

einsetzen. „Außerdem wäre <strong>der</strong><br />

Markt reif für Geräte, die nicht<br />

schwarz o<strong>der</strong> weiß sind", sieht<br />

Schulz einen neuen Trend aufkommen.<br />

„Grundig verfolgt daher<br />

Ansätze in diversen Graustufen,<br />

aber auch in Silber.”<br />

Die Ausstattung <strong>der</strong> LCD-TVs<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Der Claim „made for you“ wird<br />

durch „Aus gutem Grunde Grundig“<br />

bzw „for a better reason“<br />

ersetzt.<br />

Das City-Line Konzept wird<br />

mit 1. Juli wie<strong>der</strong>belebt. Dazu<br />

wird Grundig ein komplett<br />

neues Line-up vorstellen.<br />

In Österreich konnte Grundig<br />

im letzten Jahr zweistellig<br />

wachsen. Dieses Ziel hat man<br />

sich auch für heuer gesteckt.<br />

Gebiets-VL Michael Voglmüller (li.) und Österreich-GF Marcus Schulz<br />

wollen vom Wachstumskurs <strong>der</strong> letzten Jahre auch heuer nicht abweichen<br />

– immerhin sei Österreich „<strong>nach</strong> wie vor eine Insel <strong>der</strong> Seligen.“<br />

mit Tunern ist ebenfalls ein heißes<br />

Eisen: Zum einen setzt man<br />

daher auf das Feature Kombi-Tuner,<br />

sprich zusätzlich zu DVB-T<br />

auch die Empfangsmöglichkeit<br />

für DVB-C zu integrieren. Ein<br />

speziell für Österreich relevantes<br />

Thema ist natürlich <strong>der</strong> Sat-<br />

Empfang bzw die Sat-Nachrüstung:<br />

„Da die Onbord-Variante<br />

aufwändiger ist als eine Lösung<br />

über HDMI, werden wir die bisher<br />

analogen Micro-Receiver auf<br />

digitale Technik umstellen”, erklärt<br />

Schulz dazu. „Wir wollen<br />

in diesem Bereich aber nicht<br />

etwa Loewe o<strong>der</strong> B&O Konkurrenz<br />

machen, son<strong>der</strong>n zum bestmöglichen<br />

Preis so viele Kunden<br />

wie möglich ansprechen.”<br />

Eine „große Herausfor<strong>der</strong>ung bis<br />

2010” sieht <strong>der</strong> GF in diesem<br />

Zusammenhang bei <strong>der</strong> Kompatibilität<br />

<strong>der</strong> Hersteller untereinan<strong>der</strong>:<br />

„Hier gibt es es noch sehr<br />

viel zu tun.”<br />

Heiße Phase<br />

Wie bereits im Rahmen <strong>der</strong> Futura<br />

2008 angekündigt, wird<br />

heuer das Fachhandelsprogramm<br />

City-Line mit neuem Leben erfüllt.<br />

„Die Wie<strong>der</strong>einführung<br />

wurde verschoben, steht aber<br />

kurz bevor. Derzeit werden noch<br />

die letzten rechtlichen Details<br />

ausgearbeitet”, so Schulz. "Der<br />

offizielle Start erfolgt am 1. Juli.<br />

Parallel zur Wie<strong>der</strong>einführung<br />

des City-Line Konzepts werden<br />

wir auch ein komplett neues<br />

Line-up präsentieren", erklärt <strong>der</strong><br />

GF. Für Schulz ist daher denkbar,<br />

dass sich mit dem City-Line Relaunch<br />

auch das Grundig-Team<br />

in Österreich vergrößern könnte<br />

- fixiert sei in dieser Hinsicht<br />

aber noch nichts. Im Q2 steht<br />

noch eine weitere Neuerung ins<br />

Haus: Der alte Claim „made for<br />

you” wird durch einen neuen ersetzt<br />

und lautet in Zukunft „Aus<br />

gutem Grunde Grundig” - bzw<br />

in <strong>der</strong> internationalen Variante<br />

„for a better reason”.<br />

Neu in Q2<br />

Produktseitig wird das im Kern<br />

seit <strong>der</strong> IFA/Futura bestehende<br />

Sortiment laufend aktualisiert.<br />

Daneben stehen in den nächsten<br />

Wochen einige Neuheiten ins<br />

Haus: Ab April/Mai etwa die Vision<br />

8-Reihe, die den Brückenschlag<br />

zwischen dem Flaggschiff<br />

Vision 9 und Vision 7 darstellt<br />

o<strong>der</strong> die mit DVD-Laufwerk<br />

ausgestatteten Vision 2-Modelle.<br />

Zudem soll die riesige Audiopalette<br />

in neuen Trendfarben erstrahlen.<br />

■<br />

INFO: www.grundig.de


54<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

RINGFOTO FRÜHJAHRSMESSE: KREATIVE UMSATZ-IDEEN FÜR DEN FOTOHANDEL<br />

Krisenkiller<br />

Redlich bemüht zeigte<br />

sich die Ringfoto-Gruppe<br />

in Erlangen, den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

das notwendige<br />

Werkzeug zum Überstehen<br />

<strong>der</strong> „Krise“ zu<br />

vermitteln. Denn nicht<br />

die Schnellsten o<strong>der</strong><br />

Stärksten, son<strong>der</strong>n die<br />

am besten Angepassten<br />

werden in Zukunft die<br />

Nase vorn haben.<br />

DIE FRÜHJAHRSMESSE ist zwar<br />

traditioneller Weise die schwächer<br />

besuchte <strong>der</strong> beiden jährlichen<br />

Ringfoto-Events, mit<br />

1.597 Besuchern <strong>von</strong> 863 Firmen<br />

war man bei <strong>der</strong> Ringfoto-<br />

Gruppe aber durchaus zufrieden.<br />

Einmal mehr zeigte sich dabei<br />

DIE STIMME DES PRÄSIDENTEN<br />

Zu einer beson<strong>der</strong>en Ehre<br />

kam <strong>der</strong> Vorsitzende des<br />

Ringfoto-Aufsichtsrates<br />

Rainer Th. Schorcht. Er<br />

wurde Anfang März auf <strong>der</strong><br />

diesjährigen PMA in Las<br />

Vegas, <strong>der</strong> größten jährlich<br />

stattfindenen Fotomesse<br />

<strong>der</strong> Welt, zum Präsidenten<br />

gewählt. Aus Übersee<br />

brachte Schorcht das mittlerweile<br />

erprobte Konzept<br />

mit, aufwändiges Rahmenprogramm<br />

und Shows zu<br />

inszenieren, damit die Besucher<br />

das vermittelte Wis-<br />

<strong>von</strong> 13. bis 15. März in Erlangen<br />

die Homogenität, mit <strong>der</strong> de<br />

Gruppe zu Werke geht. „Egal ob<br />

Deutschland, Österreich o<strong>der</strong><br />

Holland, für die Händler ist<br />

Ringfoto eine Firma“, betonte<br />

auch Österreich-GF Gerhard<br />

Brischnik ausdrücklich.<br />

Gerhard Brischnik und PMA-Präsident<br />

Rainer Schorcht beim Rundgang auf <strong>der</strong><br />

Frühjahrsmesse.<br />

sen dauerhaft aufnehmen. Wie Schorcht weiters berichtete, sei die Masse<br />

<strong>der</strong> Weiterentwicklungen heute nicht mehr bei <strong>der</strong> Hardware, son<strong>der</strong>n im<br />

Software-Bereich zu finden. Seine prägnante Botschaft an die Ringfoto-Mitglie<strong>der</strong><br />

lautete: „Ich bin <strong>der</strong> festen Überzeugung, dass <strong>der</strong> Fotohandel wie<strong>der</strong><br />

Boden unter den Füßen spürt und jetzt so viele Möglichkeiten für seine<br />

Kunden hat, dass eine Renaissance stattfinden wird.“<br />

Stärken ausspielen<br />

Als beson<strong>der</strong>e Stärke nannte Brischnik,<br />

dass sich die Händler<br />

untereinan<strong>der</strong> kennen, sich in<br />

Bezug auf Produkte austauschen<br />

und dementsprechend<br />

ihre Anliegen an die Gruppe<br />

richten. „Die Wünsche <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> fließen bei <strong>der</strong> Auswahl<br />

unseres Angebots sehr<br />

stark mit ein“, erklärte Brischnik,<br />

wobei ein simples<br />

Prinzip zum Tragen komme:<br />

„Bei uns wird je<strong>der</strong> gehört<br />

und es herrscht ständige Kom-<br />

munikation auf allen Ebenen.“<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> werden also so<br />

weit wie möglich unterstützt,<br />

wie auch ein Blick auf die<br />

zahlreichen Messe-Aktionen<br />

bewies. Ware und Werbung gehen<br />

stehts einher, oft kommen<br />

zu dieser Kombination auch<br />

noch Zubehörartikel, die in<br />

die Preiskalkulation mit einfließen.<br />

„Das ist oft notwendig,<br />

damit die Spannen passen“,<br />

erläuterte Brischnik,<br />

„und außerdem muss das Zubehör<br />

verkauft werden, weil es<br />

<strong>der</strong> Kunde früher o<strong>der</strong> später<br />

ohnehin braucht – bei Kameras<br />

etwa Taschen o<strong>der</strong> Akkus.“<br />

Die mehr als 110<br />

Aussteller präsentierten<br />

in<br />

Erlangen ein<br />

gleichermaßen<br />

breites wie kreativesProduktspektrum<br />

, das<br />

<strong>von</strong> „Allzeit-<br />

Rennern“ bis hin<br />

zur brandneuen<br />

Innovation<br />

reichte.<br />

Ein wichtiges Instrument stellt in<br />

dieser Hinsicht das interne Sys-<br />

Oben: PosterXXL bietet übergroße<br />

Ausdrucke auf verschiedensten Materialien,<br />

die sich mit diesem POS-Aufsteller<br />

demonstrieren lassen.<br />

Unten: Hama ergänzt das Sortiment –<br />

in Kürze kommen PictureFrames.


E&W 4/09 MULTIMEDIA 55<br />

Gerhard Brischnik und <strong>der</strong> „Kopf des Ringfoto-Ladenbaus“<br />

Walter Müller im Vorzeige-<br />

Fotoshop.<br />

tem RIO dar, wo <strong>der</strong> Händler<br />

nicht nur sämtliche Produkte tagesaktuell<br />

und zentral eingepflegt,<br />

son<strong>der</strong>n auch ein breites<br />

Angebot an aktuellen<br />

Marketing-Aktivitäten<br />

findet.<br />

Neues Tool<br />

In Sachen Marketing<br />

wurde in Erlangen die<br />

neueste Errungenschaft<br />

vorgestellt: <strong>der</strong> Werbe-<br />

Baukasten. Mit diesem<br />

lässt sich äußerst einfach<br />

ein personalisierter<br />

Vierseiter gestalten. Der<br />

Händler muss zunächst<br />

sein Profil anlegen, das<br />

er bei jedem weiteren Log-in<br />

wie<strong>der</strong> verwenden kann. Abgesehen<br />

da<strong>von</strong> ist im Prinzip alles<br />

EVOLUTIONSTHEORIE UND DIE FOTOGRAFIE<br />

Einen Fixpunkt bei je<strong>der</strong> Ringfoto-Messe stellt <strong>der</strong> Vortrag<br />

<strong>von</strong> „Universalgenie“ Martin Wagner dar. Auf <strong>der</strong><br />

Frühjahrsmesse stand dieser unter dem Titel „Von Darwin<br />

zum Erfolg“, wobei es Wagner in gewohnt vorzüglicher<br />

Weise verstand, den unzähligen Zuhörern die<br />

wichtigste Message in diesen Tagen einzubläuen: Die Gedanken<br />

müssen weg <strong>von</strong> schlechten News und <strong>der</strong> Krise.<br />

Warum er gerade Darwins Evolutionstheorie als Basis<br />

seiner Ausführungen gewählt hatte, konnte Wagner<br />

rasch erklären: „Darwins Formulierung „fittest“ wird<br />

fälschlicher Weise häufig mit „<strong>der</strong> Stärkste“ übersetzt.<br />

Es muss jedoch lauten: <strong>der</strong> am besten Angepasste. Wie<br />

bei <strong>der</strong> Evolution wird sich auch im Geschäftsleben <strong>der</strong>jenige<br />

durchsetzen und überleben, <strong>der</strong> sich am besten<br />

auf die herrschenden Bedingungen einstellt.“<br />

Demgemäß ging er auf die Trends des heurigen Jahres<br />

ein. Bei den Kameras sind dies zB Highspeed (Serienbildaufnahmen<br />

<strong>von</strong> bis zu 30 Aufnahmen/Sekunde auch bei<br />

kleineren Kamera-Modellen), Superzoom, GPS-Funktion<br />

sowie HD-Video. Dazu kommen <strong>der</strong> Zubehörbereich<br />

(etwa in Form <strong>von</strong> Schulungsvideos für bestimmte Kameramodelle)<br />

und entsprechende Software-Angebote.<br />

Bei <strong>der</strong> Foto-Ausarbeitung nannte Wagner Passbil<strong>der</strong> als<br />

<strong>nach</strong> wie vor wichtigen Bereich, jedoch müsse man hier<br />

mehr als Standards bieten – zB Zusatzartikel wie Schlüsselanhänger<br />

o<strong>der</strong> Bewerbungsmappen. Weiters sprach<br />

er das Sony Snap-Lab an, das sich je <strong>nach</strong> Modell beson<strong>der</strong>s<br />

für den Verleih o<strong>der</strong> als Requisite <strong>von</strong> Event-Fotografen<br />

eignet.<br />

Duschen einmal<br />

an<strong>der</strong>s: Getreu<br />

dem Artido-<br />

Motto wird mehr<br />

aus den Fotos<br />

gemacht – zB ein<br />

Duschvorhang.<br />

Wesentliche hinterlegt, sodass <strong>der</strong><br />

Händler nur noch Bil<strong>der</strong>, Texte<br />

und Anschrift einfügen muss und<br />

schon sind die „Foto-News“<br />

versandfertig – wobei<br />

diese natürlich auch<br />

am POS aufgelegt<br />

werden können.<br />

Heißes Thema<br />

Omnipräsent ist bei<br />

Ringfoto das Thema<br />

Ladenbau, mit dem<br />

Walter Müller betraut<br />

ist. Diesmal<br />

wurde anlässlich des<br />

90-jährigen Bestehens<br />

im Stil <strong>von</strong><br />

Photo Porst gebrandet<br />

– die Unterstützung<br />

des Ringfoto-<br />

Experten kann aber<br />

selbstverständlich jedes Mitglied<br />

beanspruchen. Die Gruppe übernimmt<br />

dabei die Ladenplanung,<br />

den Ladenbau, optimiert den<br />

Außenauftritt und berücksichtigt<br />

„Insi<strong>der</strong>-Infos“ wie zB den<br />

Denkmalschutz <strong>von</strong> Gebäuden.<br />

Und auch im Inneren des Geschäfts<br />

geht man den Mitglie-<br />

Kleiner Preis, unbezahlbare Wirkung: Für Kosten <strong>von</strong><br />

rund 2 Euro kann <strong>der</strong> Händler dem Kunden eine Tasche<br />

mit Aufdruck seines Lieblingsfotos mit auf den<br />

Heimweg geben – ein echter „Krisenkiller“.<br />

In Zahlen ausgedrückt prognostizierte Wagner allein<br />

dem deutschen Fotomarkt einen Zuwachs <strong>von</strong> 400 Mio<br />

Euro im Jahr 2006 auf 680 Mio Euro im Jahr 2011. Beson<strong>der</strong>s<br />

großes Wachstum sei in den Bereichen Sofortdruck,<br />

Geschenkartikel sowie Kalen<strong>der</strong> bzw Fotobücher<br />

(+ 400-500%) zu erwarten. Und er appellierte, dass in<br />

Zukunft vor allem Kreativität gefragt sein werde, zB<br />

durch abhalten <strong>von</strong> Kunden-Seminaren. Frei <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

Devise „Wer dient, <strong>der</strong> verdient.“<br />

<strong>der</strong>n zur Hand, etwa bei <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> Mini-Labs und dem<br />

Bereitstellen <strong>von</strong> entsprechendem<br />

Schulungspersonal.<br />

Rainer Lamprechter hatte eine Neuheit mit<br />

im Gepäck: Das Echtfoto-Fotobuch, mit dem<br />

das bestehende Angebot <strong>nach</strong> oben abgerundet<br />

wird.<br />

Zentrale Erkenntnis<br />

Bei all den gezeigten Produkten,<br />

Kreativ-Artikel und Services<br />

kristallisierte sich vor allem eines<br />

heraus: Top-Präsentation ist in<br />

<strong>der</strong> heutigen Zeit das Um und<br />

Auf. Dazu zählen Übersichtlichkeit<br />

und klare, <strong>nach</strong>vollziehbare<br />

Strukturierung ebenso wie das<br />

Miteinbeziehen des Kunden: Sei<br />

es im Gespräch, durch kreative<br />

Formen <strong>der</strong> Ansprache – zB die<br />

Ausarbeitungs-Palette anhand<br />

<strong>von</strong> Bil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mitarbeiter im<br />

Schaufenster zu demonstrieren –,<br />

entsprechende Dekoration o<strong>der</strong><br />

schlicht die Möglichkeit für den<br />

Kunden, die Produkte anzugreifen.<br />

Denn die Haptik ist ein gerne<br />

unterschätztes Instrument, damit<br />

<strong>der</strong> Kunde eine Beziehung<br />

zum Produkt aufbauen kann.<br />

Volle Breite<br />

Noch ein zentraler Aspekt zeigte<br />

sich beim Rundgang durch die<br />

Ausstellung, bei <strong>der</strong> mehr als 110<br />

Aussteller auf 4000 m2 ihre Produkte<br />

präsentierten: Es sind oft<br />

die kleinen Dinge, die den Unterschied<br />

ausmachen und mit denen<br />

man sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Masse abheben<br />

kann (siehe nebenstehenden Kasten).<br />

Zugegeben, auf vieles<br />

kommt man als einzelne Person<br />

einfach nicht – aber gerade deshalb<br />

präsentierte sich Ringfoto<br />

nicht nur als Waren- son<strong>der</strong>n<br />

auch als Kreativplattform. ■<br />

INFO: www.ringfoto.at


56<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

NEUNTE AUFLAGE DER GMUNDNER FOTOTAGE<br />

Zurück zu den Wurzeln<br />

Berufsfotografen, ambitionierte<br />

Hobbyknipser und solche, die eines<br />

<strong>von</strong> beiden werden wollen, machten<br />

auch bei <strong>der</strong> neunten Auflage <strong>der</strong><br />

Gmundner Fototage das Gros <strong>der</strong><br />

Besucher aus. 170 Jahre Fotografie<br />

gaben den Anlass für das Motto<br />

„Back to the Roots“ – zu sehen waren<br />

dennoch jede Menge Innovationen.<br />

DAS CONGRESS AREAL in Gmunden<br />

lieferte <strong>von</strong> 27. bis 29. März<br />

den stilvollen Rahmen zu den<br />

diesjährigen Fototagen. Anlässlich<br />

des 170-jährigen Jubiläums <strong>der</strong><br />

Fotografie stand die neunte Auflage<br />

ganz im Zeichen des Mottos<br />

„Back to the Roots“. Damit sollte<br />

ein wenig die Rückbesinnung<br />

auf das – heute in vielen Bereichen<br />

vermisste – Wesentliche in<br />

<strong>der</strong> Fotografie angeregt werden:<br />

die Wahrnehmnung des Augenblicks.<br />

Messe und mehr<br />

Bei aller Liebe zur Nostalgie, <strong>der</strong><br />

speziell mit dem umfassenden<br />

Rahmenprogramm Rechnung<br />

getragen wurde, standen natürlich<br />

die aktuellen Produktneuheiten<br />

im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Doch nicht nur die technischen<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Die 9. Gmundner Fototage<br />

zeigten, dass sich <strong>der</strong> Event als<br />

Informations- und Kommunikationsplattform<br />

in <strong>der</strong> Fotobranche<br />

bestens etabliert hat.<br />

Das diesjährige Motto „Back<br />

to the Roots“ war nicht gegen<br />

die mo<strong>der</strong>ne Technik gerichtet,<br />

son<strong>der</strong>n animierte zur Rückbesinnung<br />

auf das Wesen <strong>der</strong> Fotografie.<br />

Innovationen zogen die Besucher<br />

<strong>nach</strong> Gmunden, son<strong>der</strong>n<br />

auch eine Reihe <strong>von</strong> größtenteils<br />

kostenlosen Workshops und<br />

Vorträgen. Wertvolle Anregungen<br />

und Wissenswertes für den Berufsalltag<br />

lieferten beispielsweise<br />

„Geld verdienen im digitalen<br />

Bil<strong>der</strong>geschäft“, „Bil<strong>der</strong>klau im<br />

Internet – Fluch o<strong>der</strong> Chance?“<br />

o<strong>der</strong> „Archivierung digitaler Daten“.<br />

Leistungsschau<br />

Einen gewichtigen Teil <strong>der</strong> Fototage<br />

machte auch heuer <strong>der</strong> Bereich<br />

Hardware aus, wobei sich<br />

dieser gerade in Hinblick auf den<br />

Geschäftsalltag keineswegs auf digitale<br />

Kameras, Objektive und<br />

Speicherkarten reduzieren lässt.<br />

Einen (gelungenen) Versuch, sich<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> heutigen Masse des An-<br />

gebots abzuheben, startete Nikon.<br />

„Bei <strong>der</strong> richtigen Bedienung<br />

sollte heute eigentlich jede<br />

Kamera in Lage sein, gute Bil<strong>der</strong><br />

zu liefern“, brachte Otto Gugler,<br />

verantwortlich für Customer<br />

Support, das momentane<br />

Dilemma auf<br />

den Punkt. Natürlich<br />

hätte jedes Modell<br />

seine Stärken und<br />

Schwächen, doch<br />

darin, diese zu kennen,<br />

liege ebenso<br />

eine Chance für den<br />

Handel wie im Umgang<br />

mit beson<strong>der</strong>en<br />

Features. Am Beispiel<br />

<strong>der</strong> kürzlich ge-<br />

launchtenKompaktmodelle <strong>der</strong> S-Serie<br />

nannte er die geschwungene<br />

Form<br />

Das idyllisch am<br />

Traunsee gelegene<br />

Congress Areal bot<br />

zum neunten Mal die<br />

Kulisse für die<br />

Gmundner Fototage.<br />

Anlässlich 170 Jahre<br />

Fotografie lautete<br />

das Motto heuer<br />

„Back to the Roots“.<br />

<strong>der</strong> S630, die eine ganz eigene<br />

Haptik erzeugt sowie Nikons<br />

„Speed Queen“, die S620, die<br />

mit <strong>der</strong> schnellsten Startzeit aufwarten<br />

kann und sich daher ideal<br />

für Schnappschüsse eignet. Be-<br />

Sauseng-GF Ulla Becvar-Sauseng und Mitsubishi-VL<br />

Karsten Bierbach präsentierten mit<br />

dem EasyPhoto-System eine lukrative Umsatzchance<br />

am POS.<br />

GF Rupert<br />

Ellmer und<br />

das Team <strong>von</strong><br />

Color Drack<br />

präsentierten<br />

unter<br />

an<strong>der</strong>em<br />

Premium-<br />

Fotobücher im<br />

neuen Format<br />

30x45.<br />

züglich neuer Spiegelreflex-Modelle<br />

wurde unter Brancheninsi<strong>der</strong>n<br />

indes gemunkelt, dass man<br />

in Kürze mit einer D-SLR im<br />

Einstiegs-Segment rechnen könne<br />

– ausgestattet mit Live-View,<br />

um die D-SLR-Range hinsichtlich<br />

dieses Features zu komplettieren.<br />

Ortskunde<br />

Innovative Features standen auch<br />

bei den Geräten <strong>von</strong> Sony im<br />

Vor<strong>der</strong>grund, wie zB das Anhän-


E&W 4/09<br />

gen <strong>von</strong> Geo-Tags. Mit dieser<br />

Funktion sind einerseits die Top-<br />

Camcor<strong>der</strong> wie <strong>der</strong> HDR<br />

XR520 ausgestattet, <strong>der</strong> zudem<br />

mit exzellenter Low-Light-Performance<br />

besticht und mit 240<br />

GB über die doppelte Speicherkapazität<br />

- verglichen mit den<br />

Vorjahresmodellen - verfügt. An<strong>der</strong>erseits<br />

wird die GPS-Funktion<br />

bei Digitalkameras wie dem<br />

Bridgemodell HX1 eingesetzt.<br />

Die HX1 bietet zudem den innovativenSweep-Panorama-Modus,<br />

bei dem <strong>der</strong> User die Kamera<br />

<strong>nach</strong> oben, unten, links o<strong>der</strong><br />

rechts schwenkt und auf diese Weise mehrere<br />

Aufnahmen macht, die anschließend zu einem<br />

Panoramabild zusammengefügt werden.<br />

Haptik meets High-Tech<br />

Am Stand <strong>von</strong> Leitz Austria, gab es das zum<br />

Teil bereits bekannte Leica-Sortiment zu sehen,<br />

zB in Form <strong>von</strong> Modellen <strong>der</strong> M-Serien<br />

– ihres Zeichens digitale Analogkameras.<br />

Darüber hinaus wurde mit dem brandneuen<br />

High-End Beamer D-1200 ein rund 10.000<br />

Euro teures Gerät vorgestellt, das mo<strong>der</strong>ne<br />

Technik und das typische „Leica-like“-Gefühl<br />

in sich vereint. Wie Bernd Gratzer, Vertrieb<br />

und Marketing Leitz, weiters erklärte,<br />

könne im Herbst mit <strong>der</strong> S2, einer neuen 35-<br />

MP Mittelformatkamera, gerechnet werden.<br />

Neuheiten en masse gab’s bei Sony zu sehen: Neben Camcor<strong>der</strong>n<br />

und Digi-Cams auch zwei neue Alpha-Objektive.<br />

Oben: Am Nikon-<br />

Stand – hier<br />

Country Manager<br />

Wolfgang Lutzky<br />

(re.) und Otto<br />

Gugler –<br />

herrschte erwartungsgemäß<br />

großes Besucherinteresse.<br />

Unten: Bernd<br />

Gratzer konnte<br />

den brandneuen<br />

Leica-Projektor<br />

präsentieren.<br />

Rund ums Bild<br />

Das Thema Ausarbeitung rückte Color Drack<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund und einmal mehr spielte<br />

das Apex-System <strong>von</strong> Kodak dabei eine zentrale<br />

Rolle. Die daneben präsentierten Neuheiten<br />

drehten sich um das Fotobuch: In<br />

Hinkunft werden die Premium-Fotobücher<br />

zusätzlich zum DIN-Format auch im Fotopapier-Format<br />

angeboten, um den Kunden<br />

das Erstellen zu erleichtern – vor allem beim<br />

Einpassen <strong>der</strong> Fotos. Als neue Formate ergänzen<br />

somit beispielsweise die Größen<br />

30x45 o<strong>der</strong> 13x18 das Angebot. Letzteres<br />

ist als weitere Neuheit auch als Profi-Fotobuch<br />

mit knickfestem Karton erhältlich.<br />

Präsent am POS<br />

Am Stand <strong>von</strong> Sauseng gab es einen echten<br />

Profitbringer zu sehen: Das EasyPhoto-System<br />

<strong>von</strong> Mitsubishi. Dieses besteht<br />

aus einem Thermosublimations-Drucker<br />

sowie dem Terminal MT1E mit 10“-<br />

Touchscreen, das Laufwerke für sämtliche<br />

gängigen Speichermedien besitzt und sowohl<br />

für Sofort-Prints als auch für das<br />

Brennen <strong>von</strong> CDs/DVDs verwendet werden<br />

kann. Optional lässt sich das System<br />

um eine fahrbare Transportbox sowie ein<br />

eigenes Podest zur auffälligen Platzierung<br />

am POS erweitern. Der eigentliche Clou<br />

besteht aber in den Umsätzen, die mit dem<br />

EasyPhoto-System generiert werden können:<br />

Der Anschaffungspreis liegt bei lediglich<br />

1.790 Euro (Terminal und Drucker),<br />

wodurch sich <strong>der</strong> Einsatz bereits ab 20 Fotos<br />

pro Tag bzw dem Verkauf <strong>von</strong> insgesamt<br />

20 Passbil<strong>der</strong>-Sets rechnet. Aus Sicht des<br />

Händlers entsteht dank des Plug&Play-<br />

Prinzips nur geringer Aufwand, <strong>der</strong> Kunde<br />

kommt dank äußerst einfacher Bedienung<br />

– gewünschte Bil<strong>der</strong> oben auswählen<br />

und unten wie<strong>der</strong> Herausnehmen – gut damit<br />

zurecht und hat durch die Preisanzeige am<br />

Display gleich den Preis vor Augen, <strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Kassa zu bezahlen ist. ■<br />

INFO: www.fototage.at


58<br />

MULTIMEDIA E&W 4/09<br />

NAVI-HERSTELLER SETZT AUF ZUSATZLEISTUNGEN<br />

Lebenslänglich für Garmin<br />

Die Zeit des Preisdumpings bei Navigationsgeräten geht zu Ende – zumindest, wenn es <strong>nach</strong> den Plänen des US-Herstellers<br />

Garmin geht. Statt mit Rabatten sollen Kunden mit Zusatzleistungen gewonnen und gehalten werden. Damit will<br />

Garmin nicht nur die Marktposition halten, son<strong>der</strong>n auch deutlich ausbauen.<br />

DAS LAUFENDE Jahr hat für die<br />

Hersteller <strong>von</strong> Straßen-Navis gut<br />

angefangen – zumindest <strong>von</strong> den<br />

Stückzahlen her. In den ersten<br />

beiden Monaten verzeichneten<br />

die Hersteller in Österreich ein<br />

Plus <strong>von</strong> knapp zehn Prozent.<br />

Der Wermutstropfen dabei: Beim<br />

Umsatz lag das Plus bei vergleichsweise<br />

bescheidenen drei<br />

Prozent. Allerdings beinhalten<br />

diese Zahlen sämtliche Anbieter.<br />

Für Garmin Austria-Verkaufsleiter<br />

Bernd Ritz ist die Preisentwicklung<br />

aus zwei Gründen nicht das<br />

Thema: Erstens konnte <strong>der</strong> US-<br />

Hersteller gerade heuer wie<strong>der</strong><br />

verstärkt höherwertige Geräte in<br />

Österreich verkaufen, <strong>nach</strong>dem<br />

gerade Ende 2008 Garmin eher<br />

in <strong>der</strong> Mittelklasse die höchsten<br />

Verkaufszahlen hatte. Zudem sind<br />

in den Zahlen die Outdoor-Anwendungen<br />

nicht berücksichtigt<br />

– und gerade hier ist Garmin<br />

ja auf weiter Flur alleine. Dass<br />

sich die Preissituation weiter verschärft,<br />

glaubt Ritz nicht: „Etliche<br />

Komponenten <strong>der</strong> Geräte haben<br />

einfach ihren Preis. Da kann ich<br />

nicht immer mehr <strong>nach</strong>lassen. Ein<br />

Touch-Screen kostet halt etwas –<br />

und das muss ich auch verdienen.“<br />

Extra-Leistungen<br />

Daher versucht Garmin, mit Zusatzleistungen<br />

und Service zu<br />

punkten. Seit Mitte Februar bietet<br />

Garmin die nüMaps Lifetime Garantie<br />

an: Für einen einmaligen<br />

Betrag erhält <strong>der</strong> Konsument das<br />

Recht, das im Gerät vorinstallierte<br />

Kartenmaterial vierteljährlich<br />

auf den neuesten Stand zu bringen<br />

– ohne weitere Kosten o<strong>der</strong><br />

versteckte Gebühren. Vollkommen<br />

gratis ist ein an<strong>der</strong>es Feature:<br />

EcoRoute kann kostenlos <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Garmin-Homepage runtergeladen<br />

werden. Wird bei <strong>der</strong> Strecken-Präferenz<br />

„Geringer Verbrauch“<br />

eingestellt, wählt das Navi<br />

die kostengünstigste Strecke. Auf<br />

Grund <strong>der</strong> vielen Downloads bei<br />

diesem Programm arbeiten die<br />

Garmin-Techniker bereits an einer<br />

weiteren Version, die die elektronische<br />

Anbindung an das Auto erlaubt.<br />

„Hier gibt es schon etliche<br />

unglaubliche Ideen“, sagt Ritz.<br />

Ein an<strong>der</strong>es Unterscheidungsmerkmal,<br />

das gerade in schwächeren<br />

Zeiten wichtig ist, stellt für<br />

ihn das nationale Service des US-<br />

Konzerns dar. „Kunden müssen<br />

sich nicht mit einer gesamteuropäischen<br />

Service-Hotline herumschlagen<br />

– die Service-Mitarbeiter<br />

sprechen österreichisch. Und<br />

die Geräte sind auch wie<strong>der</strong> rasch<br />

beim Kunden.“<br />

Neue Geräte<br />

Neben diesen Soft-Facts setzt<br />

Garmin natürlich auch auf Hard-<br />

Facts – neue Geräte, die auf <strong>der</strong><br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Garmin rechnet mit einem mo<strong>der</strong>aten<br />

Preisrückgang bei Straßen-Navis<br />

im heurigen Jahr –<br />

und verzeichnet Zuwächse im<br />

Outdoor-Bereich.<br />

Zur Cebit wurden die Geräte<br />

<strong>der</strong> Nüvi 1200-er und 1300-er<br />

Serie präsentiert, die ab Mitte<br />

des Jahres erhältlich sind. Im<br />

Fußgänger-Modus werden öffentliche<br />

Verkehrsmittel in die<br />

Routenberechnung einbezogen.<br />

Auf das Nüviphone muss man<br />

noch bis Ende Juni warten.<br />

Cebit präsentiert wurden. Eines<br />

da<strong>von</strong> wird das Nüvi 865 sein,<br />

dass mit einem Sprachein -<br />

gabeknopf ausgerüstet ist. Damit<br />

erspart man sich das herumblättern<br />

im Menü, bis man zum<br />

Punkt Spracheingabe kommt.<br />

Und Mitte des Jahres werden die<br />

auf <strong>der</strong> Cebit präsentierten Geräte<br />

<strong>der</strong> 1200er und 1300er Serie<br />

am Markt eingeführt. Wesentlichstes<br />

Feature: Sie verfügen über einen<br />

Fußgänger-Modus. Wird das<br />

Auto abgestellt und dieser Modus<br />

aktiviert, lotst einen das Navi sicher<br />

ans Ziel – unter Verwendung<br />

<strong>von</strong> öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Garmin Austria-<br />

Vertriebsleiter<br />

Bernd Ritz rechnet<br />

für das laufende<br />

Jahr mit relativ<br />

stabilen Preisen bei<br />

Navis. „Man muss<br />

durch etwas an<strong>der</strong>es<br />

punkten als<br />

durch den Preis“,<br />

ist Ritz überzeugt.<br />

Derzeit werden die Öffis <strong>der</strong><br />

Haupt- und Großstädte Europas<br />

erfasst. Doch das Angebot soll laufend<br />

erweitert werden.<br />

Ein an<strong>der</strong>es, bereits seit längerem<br />

angekündigtes Highlight, wird das<br />

NüviPhone sein, dass jedoch erst<br />

Ende des zweiten Quartals – aber<br />

noch rechtzeitig vor <strong>der</strong> Urlaubszeit<br />

– bei uns erhältlich sein wird.<br />

Für Ritz, <strong>der</strong> sich selber als Handy-Freak<br />

einstuft, ein hochwertiges<br />

Gerät. Vor allem ein Feature<br />

hat´s ihm angetan: Der elektronische<br />

Kompass, <strong>der</strong> vor allem für<br />

Fußgänger <strong>von</strong> Vorteil ist. ■<br />

INFO: www.garmin.at<br />

Auf das NüviPhone<br />

müssen Technik-<br />

Freaks noch bis zum<br />

Ende des zweiten<br />

Quartals warten.


E-Technik E-Technik<br />

WOLFGANG SCHALKO<br />

Rücken wir<br />

zusammen<br />

In letzter Zeit ist mir ein<br />

Trend aufgefallen, <strong>der</strong> für<br />

alle Beteiligten bis dato ungeahnte und vor allem<br />

ungenutzte Potenziale birgt: Unternehmens- und<br />

branchenübergreifendes Agieren. Das beste Beispiel<br />

dafür ist wohl die im Rahmen <strong>der</strong> EP:-Jahrestagung<br />

offiziell vorgestellte Kooperation des renommierten<br />

Flat-TV Herstellers Metz und des Gebäudetechnik-Spezialisten<br />

Moeller. Das Prinzip<br />

ist dabei denkbar einfach: Anstelle die Visualisierung<br />

über seperate Screens vorzunehmen, greift<br />

man auf das zurück, was sich mittlerweile ohnehin<br />

in jedem Wohnzimmer befindet – den Fernseher.<br />

Das einfach Geniale – o<strong>der</strong> genial einfache - daran<br />

ist aus meiner Sicht, dass man dadurch mehrere<br />

Fliegen mit einer Klatsche schlägt: Zunächst<br />

verbringen die meisten Menschen den Großteil ihrer<br />

Freizeit ohnehin vor dem TV-Gerät, wodurch<br />

es mehr o<strong>der</strong> weniger „aufgelegt“ ist, diesen für die<br />

Steuerung <strong>der</strong> elektrotechnischen Komponenten ein<br />

wenig vom eigentlichen Zweck zu entfremden und<br />

so ein hohes Maß an Komfort zu schaffen. Ein<br />

weiteres wesentliches Argument liegt im Mehrwert,<br />

<strong>der</strong> dadurch beim Verkauf generiert wird: Denn auf<br />

diese Weise lässt sich das Eine sehr gut mit dem<br />

An<strong>der</strong>en argumentieren und umgekehrt. Last but<br />

not least denke ich, dass <strong>von</strong> einer solchen Zusammenarbeit<br />

gerade die Elektrotechnik profitiert,<br />

da diese ja in den Köpfen <strong>der</strong> Konsumenten weit<br />

weniger präsent ist als die Produkte <strong>der</strong> Unterhaltungselektronik.<br />

Sich nicht <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> zu distanzieren, son<strong>der</strong>n<br />

ganz im Gegenteil näher zum an<strong>der</strong>en hinzurücken,<br />

kann also für beide Seiten profitabel sein.<br />

Nur: Ganz <strong>von</strong> alleine funktioniert so etwas mit<br />

Sicherheit nicht. Es muss immer einen geben, <strong>der</strong><br />

den Stein ins Rollen bringt – und es spricht nichts<br />

dagegen, dass genau Sie <strong>der</strong>jenige sind! Denn wie<br />

man so schön sagt: „Durch’s Reden kommen die<br />

Leut’ zamm.“ Wissen tun wir das alle, aber machen<br />

müssen wir es auch. Wenn’s je<strong>der</strong> macht,<br />

dann sind sowieso alle dabei – Allerdings gilt wie<br />

in den meisten Fällen auch hier: Lieber heute als<br />

morgen, sonst könnten die besten Plätze schon vergeben<br />

sein!<br />

tr GLÖSSCHEN<br />

Wie wenig Profil hat diese Meinung ...?<br />

Wie eine Nachwehe allzu überschänglichen<br />

Faschingstreibens mutete die „Profil“-Coverstory<br />

„Skandal um die Glühbirne“<br />

Mitte März an, in <strong>der</strong> vor allem Siemens-Tochter<br />

Osram und Philips ihr Fett<br />

abbekommen. Was in <strong>der</strong> Behauptung gipfelt,<br />

dass die EU-Kommission vor diesen<br />

europäischen Konzern „in die Knie" gehe.<br />

Und es kommt noch dicker: „Die klassische<br />

Glühbirne soll ab September dieses<br />

Jahres aus Profitüberlegungen toxischen<br />

Quecksilberlampen weichen. Dafür darf in<br />

Zukunft je<strong>der</strong> österreichische Haushalt<br />

monatlich vier Euro Stromkosten sparen -<br />

und viel Geld für die Lampen zahlen." Was<br />

da<strong>nach</strong> auf sieben Druckseiten folgt, wird<br />

<strong>von</strong> den Autoren als „Protokoll einer ökologischen<br />

Irrfahrt" bezeichnet. Hier einige<br />

Beispiele:<br />

„Die Herstellung einer Energiesparlampe<br />

verbraucht bis zu zehnmal mehr Energie als<br />

die einer konventionellen Glühbirne. Energiesparlampen<br />

versprechen zwar acht- bis<br />

zehnmal längere Betriebszeiten bei bis zu<br />

80 Prozent geringerem Stromverbrauch.<br />

Häufiges Ein- und Ausschalten in kurzen<br />

Intervallen (etwa auf <strong>der</strong> Toilette) verkürzt<br />

die Lebensdauer jedoch erheblich."<br />

„Außerdem funktionieren Energiesparlampen<br />

nur bei einer Betriebstemperatur <strong>von</strong><br />

20 bis 30 Grad Celsius optimal, bei niedrigeren<br />

Temperaturen nimmt die Lichtstärke<br />

deutlich ab."<br />

„Bei Frauen sollen die hormonellen Auswirkungen<br />

sogar Brustkrebs för<strong>der</strong>n.“<br />

„Ob und wie schädlich Elektrosmog für<br />

LEUTE<br />

Wolfgang Palfy ist<br />

<strong>der</strong> neue Leiter <strong>der</strong><br />

Sparte Consumer<br />

Lighting bei Philips.<br />

Seiner Aufgabe sieht<br />

Palfy mit ebenso großer<br />

Freude wie Zuversicht<br />

entgegen: „ Ich freue mich auf die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, weil dieser Bereich völlig<br />

neu für mich ist. Und durch das Glühbirnen-<br />

Verbot sowie die revolutionäre LED-Technologie<br />

erwarten uns hier faszinierende Entwicklungen,<br />

die noch vor wenigen Jahren<br />

den Organismus ist, bleibt allerdings - ähnlich<br />

wie bei <strong>der</strong> Mobiltelefonie - umstritten.<br />

Befürworter <strong>von</strong> Energiesparlampen<br />

behaupten, dass Glühbirnen aufgrund ihres<br />

höheren Stromverbrauchs noch höhere<br />

elektromagnetische Fel<strong>der</strong> produzieren."<br />

In dieser Tonart reihte sich ein fadenschiniges<br />

Argument an das nächste.<br />

Wie zu erwarten, folgte prompt eine Stellungnahme<br />

des Fachverbandes <strong>der</strong> Elektround<br />

Elektronikindustrie (FEEI) zu den<br />

jüngsten Anti-Energiesparlampen-Berichten.<br />

Der stellvertretende Geschäftsführer<br />

Dr. Manfred Müllner führte zum wie<strong>der</strong>holten<br />

Male jene Gegenargumente an, die<br />

auch das Testmagazin „Konsument" <strong>nach</strong><br />

einem 24-monatigen Dauertest publizierte<br />

hatte: Gerüchte um gesundheitsgefährdende<br />

Auswirkungen <strong>von</strong> ESL sind <strong>nach</strong> wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen schlicht unhaltbar.<br />

Weiters betonte Müllner bereits<br />

zum wie<strong>der</strong>holten Male: „Speziell Vermutungen<br />

über mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />

durch Energiesparlampen<br />

sind wissenschaftlich haltlos und schüren<br />

bei den KonsumentInnen in Wahrheit unbegründete<br />

Ängste.“ Glühbirnen hätten<br />

wegen des 5-mal höheren Stromverbrauches<br />

sogar eine deutlich schlechtere<br />

Quecksilber-Bilanz als Energiesparlampen.<br />

Wichtig sei jedoch die Information für<br />

KonsumentInnen, dass Energiesparlampen<br />

nicht in den Restmüll gehören, son<strong>der</strong>n<br />

gesammelt und fachgerecht recycelt werden<br />

müssen.<br />

niemand für möglich gehalten hätte.“<br />

Dabei ist es noch gar nicht allzu zu lange<br />

her, dass Palfy <strong>von</strong> <strong>der</strong> Consumer<br />

Electronics-Spitze ins internationale Key<br />

Account Management gewechselt hatte,<br />

und nun prompt wie<strong>der</strong> in die Heimat<br />

zurückkehrt. „Zum einen, weil ich einfach<br />

zurück <strong>nach</strong> Österreich wollte“, erklärt<br />

Palfy seine Beweggründe, „zum an<strong>der</strong>en hat<br />

sich das Ganze gerade günstig ergeben: Für<br />

diesen Bereich wurde ein erfahrener Teamlea<strong>der</strong><br />

gesucht und ich bringe die notwendigen<br />

Kenntnisse mit.“


E&W 4/09 E-TECHNIK 6<br />

REGRO-GF MARKUS SCHILLEGGER WITTERT FÜR SEINE KUNDEN …<br />

Neue Märkte, neue Nischen<br />

Für das laufende Geschäftsjahr ist Markus Schillegger – sagen wir – gedämpft optimistisch. Vor allem, wenn es um<br />

das zweite Halbjahr geht. Sein Lösungsansatz: Hersteller, Großhandel und Elektroinstallateur sollten verstärkt in den<br />

privaten Bereich vordringen, den Unterschied zwischen Baumarkt-Billig-Produkten und Qualität thematisieren.<br />

„WER HEUER KEIN Umsatzproblem<br />

hat, <strong>der</strong> hat ein Spannenproblem“,<br />

mutmaßt Markus Schillegger,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Regro.<br />

Dabei sieht es für´s Erste gar nicht<br />

so schlecht aus. „Die Elektroinstallateure<br />

sind im ersten Halbjahr<br />

noch eingedeckt. Da werden<br />

noch die Aufträge aus dem Herbst<br />

abgearbeitet. Aber für das dritte<br />

und vierte Quartal schaut es nicht<br />

mehr so rosig aus“, ist Schillegger<br />

überzeugt. Die Konjunkturpakete<br />

<strong>der</strong> Regierung seien noch nicht<br />

kanalisiert. Seiner Meinung <strong>nach</strong><br />

wird <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> in<br />

Infrastrukturprojekte fließen, also<br />

in Krankenhäuser, Schulen und<br />

Universitäten – und da werden<br />

wohl eher große Anlagenbauer<br />

zum Zug kommen.<br />

Bei EU-weiten Ausschreibungen<br />

könnten dann noch Unternehmen<br />

außerhalb Österreichs mit<br />

Dumpingpreisen den Auftrag an<br />

sich reißen, meint Schillegger.<br />

„Wir haben bei Ausschreibungen<br />

in Österreich hier noch das Billigstprinzip<br />

bei <strong>der</strong> Auftragsvergabe.<br />

Ich bin kein Gegner <strong>der</strong> EU,<br />

ganz im Gegenteil. Aber hier wären<br />

Steuerungsmaßnahmen notwendig.<br />

Wenn ich schon das Geld<br />

vom Steuerzahler investiere, dann<br />

spricht doch nichts dagegen, dass<br />

das Geld im Land bleibt”. Zudem<br />

beschäftige <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong><br />

Elektriker bis zu zehn Mitarbeiter<br />

– „die könnten bei solchen<br />

Projekten überhaupt leer ausgehen.“<br />

Aus diesem Grund ist Regro bei<br />

<strong>der</strong> Jahresplanung 2009 sehr vorsichtig<br />

gewesen, wie <strong>der</strong> Tiroler<br />

betont. Im Vorjahr lief es nahezu<br />

<strong>nach</strong> Plan: Die ersten drei Quartale<br />

konnten zufriedenstellend ab-<br />

gehakt, nur im vierten Quartal<br />

zeigten sich erste Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Finanzkrise. Dennoch ging<br />

sich aufs Gesamtjahr gesehen<br />

noch ein Plus aus. „Im Vergleich<br />

mit <strong>der</strong> Branche und auch innerhalb<br />

<strong>der</strong> Rexel-Gruppe stehen<br />

wir nicht schlecht da”, merkt <strong>der</strong><br />

Regro-Chef an. „Ein zweistelliges<br />

Wachstum, wie es an<strong>der</strong>e anpeilen,<br />

ist bei uns heuer aber nicht<br />

geplant. Wir können nur versuchen,<br />

uns ein Stück <strong>von</strong> einer<br />

größeren Torte zu sichern, wenn<br />

wir das Ergebnis halten wollen.”<br />

Und das bedeutet im Klartext,<br />

dass neue Segmente gefunden<br />

werden müssen.<br />

Neue Märkte<br />

Daher regt Schillegger an, sich<br />

neue Schienen zu suchen. „Die<br />

Leute sparen, fahren weniger weg<br />

und wollen es sich dafür zuhause<br />

bequemer machen. Für den Elektriker<br />

die Chance, hier wie<strong>der</strong><br />

reinzukommen – back to the<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Regro rechnet mit einem<br />

schwierigen zweiten Halbjahr<br />

für Elektriker.<br />

Neue Märkte, neue Segmente<br />

sollen daher erschlossen werden.<br />

Entsprechende Unterstützung<br />

durch Regro ist geplant.<br />

Regro selber will das Sortiment<br />

erweitern – weg vom Image<br />

des ABB-Ablegers. Gleichzeitig<br />

müssen auch die Kosten reduziert<br />

werden – durch Einsparungen<br />

etwa bei nicht benötigten<br />

Dienstleistungen.<br />

roots, also.” Und da müsse man<br />

sich halt überlegen, wie man<br />

nicht nur über den Preis argumentieren<br />

kann. Das heißt: Konsumenten<br />

für eine Aufrüstung ihrer<br />

Wohnung zu gewinnen. Weg<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Billigware aus dem Baumarkt,<br />

hin zur Qualität.<br />

„In meinem Bekanntenkreis sind<br />

etliche multimedial besser ausgerüstet<br />

als ich. Aber ich bin <strong>der</strong><br />

Einzige mit einem Bus-System.<br />

Da wäre sicherlich noch Potenzial<br />

am Markt. Aber das sind immer<br />

nur so Wellenbewegungen.<br />

Eine Zeit lang wird das forciert,<br />

dann wird es wie<strong>der</strong> ruhig um<br />

dieses Thema. Dabei muss man<br />

den Leuten ja nicht gleich das<br />

komplette System verkaufen – es<br />

reicht, wenn beim Bau des Hauses<br />

o<strong>der</strong> bei einer größeren Renovierung<br />

die Bus-Leitung eingeplant<br />

wird. Die Kosten dafür halten sich<br />

in Grenzen – und zu einem späteren<br />

Zeitpunkt kann das System<br />

ja Schritt für Schritt erweitert<br />

Regro-GF<br />

Markus Schillegger<br />

sieht die<br />

Chance <strong>der</strong><br />

Elektriker in<br />

<strong>der</strong> Erschließung<br />

neuer<br />

Märkte und<br />

Segmente.<br />

werden.Ein weiteres Thema ist<br />

die Energieeffizienz, die auch<br />

durch Gesetzesän<strong>der</strong>ungen eine<br />

gewisse Dynamik bekommt.<br />

„Hier wird schon wie<strong>der</strong> Schindlu<strong>der</strong><br />

getrieben mit billigen Energiesparlampen.<br />

Die Diskussion hat<br />

sich zu sehr auf die Low-Cost-<br />

Ebene verlagert. Mit <strong>der</strong> miesen<br />

Qualität dieser Produkte, wenn<br />

die Lampe dann nicht die versprochene<br />

Lebensdauer aufweist,<br />

wird das Thema totgeredet.<br />

Imagewandel<br />

Aber auch die Industriebetriebe<br />

könnten jetzt aufrüsten. „Wenn in<br />

<strong>der</strong> Industrie jetzt Kurzarbeit angesagt<br />

ist, hat man vielleicht eher<br />

die Möglichkeit, die Infrastruktur<br />

unter die Lupe zu nehmen. Wenn<br />

nur die Leuchtstoffröhren o<strong>der</strong><br />

die Leuchten ausgetauscht werden,<br />

ist schon etwas gewonnen“,<br />

ist Schillegger überzeugt.<br />

Ein Manko sieht <strong>der</strong> Regro-Chef<br />

auch beim Image des Elektri- ❯


62<br />

E-TECHNIK E&W 4/09<br />

kers gegenüber an<strong>der</strong>en Handwerkern:<br />

„Bei einer Baustelleneinrichtung<br />

ist er <strong>der</strong> erste und<br />

vor <strong>der</strong> Schlüsselübergabe <strong>der</strong><br />

letzte Handwerker.”<br />

Ein Wasserrohrbruch werde <strong>von</strong><br />

den Konsumenten seiner Meinung<br />

<strong>nach</strong> schlimmer bewertet,<br />

als wenn <strong>der</strong> FI-Schalter nicht<br />

auslöst. „Das hängt wohl damit<br />

zusammen, dass ersteres öfter passiert.<br />

Aber dann heißt es: Die Leitung<br />

war korrodiert. Der Elektriker<br />

kann nicht sagen: Gut, <strong>der</strong> Bimetall-Streifen<br />

war halt ausgeleiert<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> FI-Schalter angerostet<br />

…”<br />

Schillegger hat bereits drei Anläufe<br />

miterlebt, den verpflichtenden<br />

E-Check einzuführen. „Aber im<br />

Hintergrund wehren sich die großen<br />

Wohnungsgesellschaften dagegen.<br />

Und wenn <strong>der</strong> Kunde<br />

fragt, ob ein neuer FI-Schalter um<br />

70 Euro wirklich notwendig ist,<br />

sagt <strong>der</strong> Elektriker oft auch noch<br />

nein, so wichtig ist das nicht. Aber<br />

was bekommen Sie beim Gas-<br />

Wasser-Installateur für 70 Euro?<br />

Keine Armatur.”<br />

Regro sieht daher die Chance für<br />

seine Partner – und letztlich natürlich<br />

auch für sich – , selbstbewusst<br />

neue Märkte und Segmente<br />

zu erschließen.<br />

Neue Konzepte<br />

„Entsprechend unserem Motto<br />

`Führend in Kompetenz und<br />

Partnerschaft´wollen wir als Mittler<br />

zwischen den Herstellern und<br />

unseren Kunden auftreten, Netzwerke<br />

bilden und Meinungen<br />

einholen.” Es seien ein paar Sachen<br />

in <strong>der</strong> Pipeline, gibt sich<br />

Schillegger kryptisch. Es werde<br />

auch Kundenbindungsprogramme<br />

geben.<br />

Aber: „Im Sinne einer Partnerschaft<br />

muss es für alle gewinnbringend<br />

sein. Wir können so etwas<br />

nicht nur aus Spaß machen,<br />

denn geschützte Werkstätte sind<br />

wir keine …”<br />

Allerdings achtet Regro gerade in<br />

eher schwierigen Zeiten auf die<br />

Kosten. „Wir sind gezwungen,<br />

unsere Kostenstruktur flexibel zu<br />

gestalten. Bis jetzt ist es uns gelungen,<br />

nicht an die Substanz zu gehen”,<br />

sagt Schillegger und spricht<br />

hier die Personalkosten an. „Wir<br />

wissen, Mitarbeiter, die wir jetzt<br />

verlieren, bekommen wir nicht<br />

zurück, wenn wir sie brauchen.<br />

Und unsere Kompetenz ist in den<br />

Köpfen unserer Mitarbeiter.”<br />

Außerdem soll das Sortiment erweitert<br />

werden. „Wir sind in den<br />

Köpfen <strong>der</strong> Elektriker noch immer<br />

ABB-minded – und das<br />

„Nur aus Spaß können wir<br />

das nicht machen, wir sind<br />

keine geschützte Werkstätte.”<br />

Regro-Chef Schillegger zu<br />

geplanten Aktivitäten<br />

stimmt zum Teil ja auch. Busch-<br />

Jaeger ist noch immer eine Leitmarke<br />

bei uns. Daher wollen wir<br />

jetzt das Angebot – <strong>der</strong>zeit mehr<br />

als 30.000 Artikel – ausbauen.<br />

Aber nicht in Richtung eines<br />

klassischen Großhändlers wie<br />

Schäcke, son<strong>der</strong>n innerhalb unseres<br />

Kernbereiches.”<br />

Weiters soll <strong>der</strong> Kunde wissen,<br />

dass die angeführten Artikel<br />

durchwegs aktuell verfügbar<br />

sind – er nicht mit langen Wartezeiten<br />

zu rechnen hat.<br />

Nicht gerüttelt wird am 24 Stunden-Service<br />

– wenn es <strong>der</strong> Elektriker<br />

braucht. Ist es nicht so dringend,<br />

wird <strong>der</strong> Kunde innerhalb<br />

des vereinbarten Zeitraumes beliefert,<br />

was Kosten sparen hilft.<br />

Dumping – Nein, danke<br />

Künftig stärker betont werden soll<br />

auch das Know how des Großhändlers.<br />

„Wir können dem<br />

Elektriker nur die Planung anbieten.<br />

Der konzessionierte Elektrotechniker<br />

ist es, <strong>der</strong> bei uns kauft.<br />

Die Verantwortung liegt daher bei<br />

ihm. Wir als Handelsunternehmen<br />

können nur unsere Unterstützung<br />

anbieten. Und es gibt<br />

sehr beratungsintensive Produkte<br />

– da haben Elektriker darauf<br />

verzichtet, weil es zu intensiv ist.<br />

Bei „Wer hat bei immer weniger<br />

Aufträgen den tiefsten Preis” wolle<br />

Regro nicht mitspielen. Auch<br />

wenn es sich nicht immer vermeiden<br />

lassen wird – „außer man<br />

will in Schönheit sterben“, wie<br />

Schillegger sagt. ■<br />

INFO: www.regro.at<br />

INNUNG ORTET GEFAHREN IM STROMNETZ<br />

Erst stinkt’s,<br />

dann brennt’s<br />

Im Rahmen einer Pressekonferenz wiesen BIM Rudolf<br />

Reisl, Wiens LIM Josef Witke und Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

LIM Herbert Berger auf die Schattenseiten mo<strong>der</strong>ner<br />

Elektrogeräte hin. Denn diese belasten das Stromnetz<br />

mit Oberschwingungen, die wie<strong>der</strong>um zu Geräteausfällen<br />

bzw sogar zu Bränden führen können. Sicher macht –<br />

wie <strong>der</strong> Fachmann weiß – auch hier <strong>der</strong> E-Check.<br />

DAS STICHWORT ENERGIE ist<br />

<strong>der</strong>zeit ja in aller Munde, und das<br />

nicht nur in Zusammenhang mit<br />

Energiesparlampen. Grundsätzlich<br />

soll mo<strong>der</strong>ne Elektronik dabei<br />

helfen, Energie zu sparen –<br />

macht sie auch, jedoch nicht<br />

ganz ohne Nebenwirkungen,<br />

wie Josef Witke, LIM Wien,<br />

kürzlich vor versammelter Presse<br />

erläuterte: „Die energiesparende<br />

Elektronik macht ziemlich viel<br />

Mist im Stromnetz. Statt <strong>der</strong> 50-<br />

Hz-Netzfrequenz – im Idealfall<br />

eine Sinuskurve – entstehen<br />

Oberschwingungen mit 100,<br />

150, 200 Hz und mehr.“ Diese<br />

Netzunreinheiten würden praktisch<br />

unbemerkt zu Geräteausfällen<br />

sowie Überlastungen des<br />

Neutralleiters führen und könnten<br />

in weiterer Folge Brände<br />

verursachen.<br />

Das geht auf keine Kabel-Haut<br />

Im schlimmsten Fall verursachen<br />

diese Oberschwingungen einen<br />

Strom im Neutralleiter, <strong>der</strong> das<br />

1,5- bis 2-fache des Phasenstromes<br />

betragen kann (plus Gleichspannungsanteile).<br />

Durch die höheren<br />

Frequenzen als 50 Hz<br />

fließt <strong>der</strong> Strom nicht durch den<br />

gesamten Querschnitt des Kupferleiters,<br />

son<strong>der</strong>n teilweise nur<br />

mehr in den äußeren Bereichen<br />

des Leiters – sozusagen in <strong>der</strong><br />

„Haut“, weshalb dieses Phänomen<br />

auch als „Skin-Effekt“ bezeichnet<br />

wird. In <strong>der</strong> Praxis bedeutet<br />

dies, dass die Belastungen<br />

durch mo<strong>der</strong>ne Geräte mit den<br />

althergebrachten Stromversorgungsnetzen<br />

in <strong>der</strong> Zukunft<br />

nicht mehr bewältigt werden<br />

können.<br />

Aus Sicherheitsgründen for<strong>der</strong>t<br />

die Bundesinnung daher, die<br />

Querschnitte <strong>der</strong> Leitungen –<br />

insbeson<strong>der</strong>s des nicht abgesicherten<br />

Neutralleiters – zu verstärken.<br />

Gefahr bei älteren Bauten<br />

Durch alte Installationen und alte<br />

Steigleitungen seien beson<strong>der</strong>s<br />

Gebäude und Wohnungen, die<br />

vor den 1970-ern errichtet wurden,<br />

gefährdet: „ Wenn jetzt in<br />

den Wohnungen immer mehr<br />

Geräte angeschlossen werden<br />

und damit die Steigleitung überlastet<br />

wird, liegt die Haftung<br />

beim Betreiber, also beim Mieter“,<br />

warnte Witke. Er rät daher<br />

in solchen Fällen, vor dem Betrieb<br />

<strong>der</strong> heute üblichen Anzahl<br />

<strong>von</strong> Elktrogeräten, den Vermieter<br />

zu kontaktieren und einen<br />

Elektro-Befund einzufor<strong>der</strong>n, in<br />

dem die mögliche Anschlussleistung<br />

aufgelistet ist, o<strong>der</strong> diesen<br />

<strong>von</strong> einem Elektrotechniker erstellen<br />

zu lassen.


E&W 4/09 E-TECHNIK 63<br />

Neue Probleme<br />

Zum grundsätzlichen Standpunkt<br />

<strong>der</strong> Innung hält Witke fest: „Die<br />

Elektroinnungen sind fürs Energiesparen.<br />

Das muss jedoch effizient<br />

sein und darf nicht um jeden<br />

Preis geschehen – etwa durch<br />

Elektrogeräte, die in den Leitungen<br />

Müll produzieren.“ Die<br />

Problematik umfasst dabei<br />

nicht nur heiße Leitungen<br />

und fallende Sicherungen,<br />

son<strong>der</strong>n ist wesentlich komplexer:<br />

ZB werden Trafos<br />

wärmer als „normal“, Motoren<br />

können überhitzen und<br />

Kondensatoren – die ebenfalls<br />

für 50 Hz und nicht für<br />

150 Hz ausgelegt sind – können<br />

sich verabschieden. Beson<strong>der</strong>s<br />

brisant für Witke:<br />

„FI-Schalter erkennen aufgrund<br />

<strong>der</strong> Oberschwingungsbelastung<br />

ihren Auslösestrom<br />

nicht mehr und<br />

schalten daher entwe<strong>der</strong><br />

falsch ab o<strong>der</strong> zu oft.“<br />

Unbemerkt für den Konsu-<br />

menten können Motoren dadurch<br />

mehr Strom benötigen,<br />

um ihre Drehzahl zu halten –<br />

und <strong>der</strong> Kühlschrank o<strong>der</strong><br />

die Umwälzpumpe <strong>der</strong> Heizung<br />

somit für höhere Stromkosten<br />

sorgen. „Wenn Endverbraucher<br />

nicht erklärbare Dinge<br />

wahrnehmen, beispielsweise<br />

Kunststoffgeruch, warme Wände,<br />

wo keine Heizung ist, Computer,<br />

die ausfallen o<strong>der</strong> häufig abschaltende<br />

Sicherungen, sollten sie aufgrund<br />

dieser Alarmzeichen einen<br />

Fachbetrieb kontaktieren“, erklärt<br />

Witke und ergänzt mit Nachdruck:<br />

„Aber wirklich einen konzessionierten<br />

Elektrotechniker,<br />

denn Pfuscher können mit ihren<br />

billigen Messgeräten diese Fehler<br />

nicht aufspüren.“ Dabei stellt die<br />

e-Marke <strong>der</strong> Elektrotechniker ein<br />

sichtbares Zeichen für die Konsumenten<br />

dar, dass es um einen qualifiziertenElektrotechnik-Fachbetrieb<br />

handelt.<br />

Konsequenzen ziehen<br />

Aus Sicht Witkes seien aufgrund<br />

dieser Probleme entsprechende<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Normen- und<br />

Vorschriftenwesen notwendig: „Es<br />

werden sicher höhere Neutralleiterquerschnitte<br />

notwendig werden.<br />

Auch über die bisher nicht<br />

nötige Absicherung des Neutralleiters<br />

wird <strong>nach</strong>gedacht werden<br />

müssen.“ Wie sich die diesbezügliche<br />

Entwicklung gestalten werde,<br />

Wie sich die Normen und Vorschriften<br />

diesbezüglich entwickeln<br />

werden, bleibe vorerst allerdings<br />

abzuwarten.<br />

Nicht zuletzt deshalb, weil es hier<br />

um kein Österreichisch-spezifisches<br />

Problem handle. „Wir in<br />

Österreich haben dieses jedoch als<br />

erste erkannt und thematisiert.<br />

Denn hier geht es um unberücksichtigte<br />

Auswirkungen beim<br />

zwanghaften Energiesparen“, so<br />

Witke.<br />

Bitte mit Hirn<br />

Witke betonte ausdrücklich, dass<br />

es den Elektrotechnikern keineswegs<br />

darum gehe, die komfortablen<br />

Errungenschaften <strong>der</strong> Technik<br />

schlecht zu machen. Son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr darum, das Thema<br />

Energiesparen ganzheitlich mit<br />

Josef Witke (LIM Wien), BIM Rudolf Reisl und Herbert Berger (LIM Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

v.l.) wiesen im Rahmen einer Pressekonferenz auf aktuelle Probleme –<br />

konkret Oberschwingungen – hin. Bedenken wurden dabei unter an<strong>der</strong>em rund<br />

um die Energiespar-Thematik geäußert.<br />

DIE „WURZEL DES ÜBELS“<br />

Unser Stromnetz wurde auf lineare Verbraucher ausgelegt:<br />

Im Prinzip bestanden die Netzteile <strong>von</strong> Verbrauchen<br />

früher größtenteils aus einem Transformator, einer<br />

Gleichrichterschaltung und Kondensatoren – bei zu großen<br />

induktiven bzw kapazitiven Lasten schreiben die<br />

EVUs daher Kompensatoren vor. Die Dreiphasen-Stromnetze<br />

waren weitestgehend symmetrisch belastet, sodass<br />

sich <strong>der</strong> Neutrallleiter-Strom am N-Leiter praktisch<br />

aufhob.<br />

Heutige Verbraucher erweisen sich diesbezüglich als<br />

„Spielver<strong>der</strong>ber“: Bereits seit zehn Jahren werden einerseits<br />

verstärkt Störungen an installierten elektrischen<br />

Geräten festgestellt, an<strong>der</strong>erseits auch vermehrt überhitzte<br />

o<strong>der</strong> gar abgebrannte Neutralleiter – und das, obwohl<br />

mit „normalen“ Messgeräten keine Unregelmäßigkeiten<br />

feststellbar sind. Während sich diese durch Oberschwingungen<br />

verursachten Ströme zwar kompensieren<br />

allen Facetten zu betrachten:<br />

„Wo beim Energiesparen nur<br />

Kosten verschoben werden, sollte<br />

das vorab bedacht werden.<br />

Und dort, wo es Probleme mit<br />

<strong>der</strong> Sicherheit gibt, wie bei den<br />

erwähnten nicht-linearen Verbrauchern,<br />

muss <strong>der</strong> Mensch<br />

Vorrang haben“, betonte Witke<br />

und nannte auch Beispiele für<br />

unvernünftiges Energiesparen:<br />

„Stand-by ist so ein Thema.<br />

O<strong>der</strong> Kaffeemaschinen, die den<br />

ganzen Tag eingeschaltet bleiben,<br />

um sekundenschnell Espresso zu<br />

liefern. Auch Licht macht nur<br />

zehn Prozent am gesamten<br />

Stromverbrauch in Österreich<br />

aus, da<strong>von</strong> wie<strong>der</strong>um<br />

entfallen 20 Prozent auf den<br />

Privatbereich. Klar kann<br />

auch hier gespart werden.<br />

Man sollte den Menschen<br />

aber sagen, dass es nicht viel<br />

Sinn macht, energieeffiziente<br />

Lampen einzusetzen und<br />

dann stundenlang – womöglich<br />

ohne hinzusehen – den<br />

Flat-TV laufen zu lassen.“<br />

Ganz offen legte BIM Rudolf<br />

Reisl in diesem Rahmen<br />

den kritischen Standpunkt<br />

<strong>der</strong> Innung zu Energiesparlampen<br />

dar: „Der Ersatz<br />

<strong>der</strong> Glühlampe durch<br />

die Sparlampe ist technisch<br />

nicht begründbar. Die EU<br />

setzt mit <strong>der</strong> Energiesparlampe<br />

schlichtweg auf das<br />

falsche Pferd.“ Abgesehen<br />

<strong>von</strong> den erzeugten Oberschwingungen<br />

gebe es we<strong>der</strong><br />

eine umfassende Ökobilanz<br />

und beson<strong>der</strong>s No-Name-<br />

Energiesparlampen würden zu<br />

Lasten <strong>der</strong> Umwelt gehen.<br />

Hochvolt-Halogenlampen seien<br />

daher im Moment die bessere<br />

Option _ und die Zukunft gehöre<br />

ohnehin LEDs. ■<br />

INFO: www.elektrotechniker.at<br />

können, können sie sich im ungünstigen Fall aber auch<br />

addieren (zB in Rechenzentren o<strong>der</strong> Bürogebäuden).<br />

Eine im Auftrag <strong>der</strong> Wiener Elektroinnung durchgeführte<br />

Studie <strong>der</strong> TU Wien bei Energiesparlampen hat ergeben,<br />

dass sich die Oberschwingungsströme vor rund<br />

zehn Jahren noch kompensierten, während durch die<br />

heute eingesetzten Schaltnetzteile mit nicht-linearen<br />

Verbrauchern das Stromnetz – vor allem <strong>der</strong> Neutralleiter<br />

– durch impulsartige Belastung (und die daraus resultierenden<br />

Oberschwingungen) zusätzlich beansprucht<br />

wird.<br />

Solche elektronischen Netzgeräte (=nicht-lineare Verbraucher)<br />

sind heute praktisch überall zu finden: Steckernetzgeräte,<br />

Computernetzteile, TV-Geräte, Sat- und<br />

DVB-T-Tuner, HiFi-Geräte, Batterieladegeräte, Energiesparlampen,<br />

Aufzüge mo<strong>der</strong>ner Bauart, Motoren mit Frequenzsteuerung<br />

etc.


64<br />

E-TECHNIK E&W 4/09<br />

BESUCHERANSTURM AUF DIE SCHRACK INFO-TAGE<br />

Informations-<br />

Vorsprung<br />

Kaum zu glauben, aber wahr: Der sensationelle Besuchererfolg<br />

<strong>der</strong> letztjährigen Schrack Info-Tage wurde heuer<br />

nochmals überboten – und das gleich um 20 Prozent. Von<br />

Ende Jänner bis Mitte März tourte das Schrack-Team durch die<br />

Bundeslän<strong>der</strong> und informierte diesmal schwerpunktmäßig<br />

über das Thema Lichttechnik in allen Facetten. Vorgestellt<br />

wurden dabei nicht nur die aktuellen Produkthighlights und<br />

wichtige Normen, son<strong>der</strong>n auch ein innovatives Shopkonzept:<br />

die flächendeckend eingerichteten Schrack-Stores.<br />

MIT KUNDENBINDUNG hat Schrack<br />

ebensowenig ein Problem wie<br />

mit dem Erwecken <strong>von</strong> Interesse<br />

auf Seiten <strong>der</strong> selbigen: Das zeigten<br />

die Schrack Info-Tage 2009<br />

sehr eindrucksvoll. Denn bereits<br />

im Vorjahr hatte man mit gut<br />

3.000 Besuchern ein fabelhaftes<br />

Ergebnis eingefahren, das heuer<br />

mit einem Teilnehmerplus <strong>von</strong><br />

20 Prozent nochmals deutlich<br />

getoppt werden konnte.<br />

Äußerst positiv fiel daher auch<br />

die Bilanz <strong>von</strong> ML Andreas<br />

GENERATIONSWECHSEL<br />

Scharf aus: „Alle Termine waren<br />

gut besucht und sämtliche Themen<br />

– Produkte wie Vorträge –<br />

sind angekommen. Wir haben<br />

somit vollsten Grund zur Zufriedenheit.“<br />

Aus seiner Sicht war<br />

dabei beson<strong>der</strong>s auffällig, „dass<br />

die Besucher nicht mehr so lange<br />

bleiben wie früher und bis in<br />

die Morgenstunden zusammen<br />

sitzen. Im Gegenzug werden dafür<br />

wesentlich interessantere<br />

Fachfragen gestellt.“ Scharf sieht<br />

darin die Bestätigung, dass sich<br />

Für Elektrotechnik- und Normen-Experten<br />

Ewald Leyrer waren<br />

dies seine letzten Info-Tage<br />

als Vortragener. Fast 15 Jahre<br />

lang (1996 bis 2009) hatte er<br />

sein Publikum in die „aufregende<br />

Welt <strong>der</strong> Normen“ entführt.<br />

„Es war eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

jedes Mal aufs Neue“, meinte<br />

Leyrer, ehe er unter großem Applaus<br />

die Bühne verließ und das<br />

Wort an seinen Nachfolger<br />

übergab: Seinen Part übernimmt<br />

Stefan Hammer.<br />

Heuer zum letzten Mal „live in<br />

Action“: Ewald Leyrer.<br />

Karl Kulhanek, Bereichsleiter Licht (li.), und GF Viktor Eßbüchl<br />

informierten die Besucher über aktuelle und zukünftige<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen im Bereich Lichttechnik.<br />

die Info-Tage „vom Eventcharakter<br />

zum Informationscharakter<br />

gewandelt haben.“<br />

Erhellte Geister<br />

Den thematischen Schwerpunkt<br />

<strong>der</strong> Info-Tage bildete die Lichttechnik.<br />

Behandelt wurde aber<br />

nicht nur das Produktportfolio<br />

<strong>von</strong> Schrack, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

Reihe weiterer Aspekte wie physikalische<br />

Grundlagen, wesentliche<br />

Praxisbegriffeund zu berücksichtigende<br />

Normen – ganz klar<br />

ein Fall für Ewald Leyrer (<strong>der</strong><br />

übrigens seine letzten Info-Tage<br />

als Vortragen<strong>der</strong> absolvierte – siehe<br />

Kasten links).<br />

Leyrer veranschaulichte zunächst,<br />

warum und wie Leuchtmittel<br />

überhaupt funktionieren, ehe er<br />

auf die Begriffe zu sprechen<br />

kam, die für den Elektrotechniker<br />

in <strong>der</strong> Praxis unumgänglich<br />

sind: Farbtemperatur, Farb-<br />

Am Modell eines<br />

Hauses veranschaulichten<br />

Stefan Hammer<br />

(li.) und Viktor<br />

Eßbüchl, wo und<br />

wie die neuen<br />

Produkte eingesetzt<br />

werden<br />

können.<br />

wie<strong>der</strong>gabe(-Index), Lichtstrom,<br />

Lichtmenge, Lichtstärke, Lichtverteilungskurve<br />

sowie die in <strong>der</strong><br />

aktuellen Debatte so maßgebliche<br />

Lichtausbeute.<br />

Als Experte kam Leyrer natürlich<br />

nicht umhin, in diesem Zusammenhang<br />

auch auf die relevaten<br />

Normen einzugehen, wie<br />

etwa die ÖNORM EN 12464<br />

(Beleuchtung <strong>von</strong> Arbeitsstätten)<br />

o<strong>der</strong> die ÖNORM CEN/TR<br />

13201-1 und ÖNORM 13201-<br />

2 bis 4 (Straßenbeleuchtung).<br />

Anhand dieses Regelwerks<br />

konnte Leyrer leicht verständlich<br />

zu den Spezifikationen <strong>der</strong><br />

Schrack-Produkte überleiten


E&W 4/09 E-TECHNIK 65<br />

und dem Publikum <strong>nach</strong>vollziehbar<br />

vermitteln, welcher Einsatzzweck<br />

sich mit welchem <strong>der</strong><br />

neuen Produkte erfüllen lässt.<br />

Täglicher Nutzen<br />

In seinem Vortrag geizte Leyrer<br />

auch nicht mit praktischen Tipps,<br />

zB wie sich die Anzahl <strong>der</strong> benötigten<br />

Leuchten sehr schnell abschätzen<br />

lässt. Zu guter Letzt verdeutlichte<br />

er, welches Einsparungs-Potenzial<br />

einzelne Anwendungsbereiche<br />

in sich bergen<br />

und welche Produkte dafür bereit<br />

stehen: im privaten Bereich<br />

Energiesparlampen und Halogen<br />

Energy Saver anstelle <strong>der</strong> Glühbirne,<br />

bei <strong>der</strong> StraßenbeleuchtungNatriumdampf-Hochdrucklampen<br />

anstelle <strong>der</strong><br />

Quecksilberdampflampe, in Büros<br />

und im industriellen Bereich<br />

LLp mit 3-Bandenleuchtstoff,<br />

EVG und Steuerung anstelle Halophosphatleuchtstoff<br />

sowie bei<br />

<strong>der</strong> Beleuchtung <strong>von</strong> Geschäften<br />

Halogen-Metalldampf mit Keramikbrenner<br />

anstelle <strong>von</strong> Standard<br />

Halogen. Die <strong>von</strong> Leyrer vermittelten<br />

Inhalte liegen übrigens<br />

in Form eines kompakten Info-<br />

Fol<strong>der</strong>s vor, <strong>der</strong> bei Schrack bezogen<br />

werden kann.<br />

Die Neuheiten im Überblick<br />

Als Alternative zur Glühlampe<br />

eignet sich etwa die ESL Facility<br />

(E14 und E27), die sich durch<br />

unbegrenzte Schaltfestigkeit auszeichnet<br />

und somit auch für Anwendungen<br />

wie Minutenschaltungen<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Schnelle und ein fache Montage<br />

steht beim designorientierten<br />

Lichtbandsystem Ligne S im<br />

Vor<strong>der</strong>grund: Dieses 5- bis 14polige<br />

System ist in den Schutzarten<br />

IP20 und IP54 verfügbar<br />

und kann werkzeuglos montiert<br />

werden – speziell für den Shop-<br />

Bereich kommt dabei ein entblendeter<br />

Reflektor zum Einsatz.<br />

SCHRACK-STORES: DER „BEGEHBARE KATALOG“<br />

Völlig neu sind die Bodeneinbaustrahler<br />

<strong>der</strong> Serie Medio-<br />

Mini, die auf höchste Belastbarkeit<br />

ausgelegt wurden: Das Alu-<br />

Druckgussgehäuse erfüllt IP68<br />

und ist optional mit gehärteter<br />

Doppel-Glasscheibe erhältlich<br />

(entsprechend <strong>der</strong> Gebrauchstemperaturanfor<strong>der</strong>ung<br />

für begehbare<br />

Zonen).<br />

Eine bemerkenswerte Neuheit<br />

im Bereich <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />

stellt die Außenleuchte Typ<br />

Seven (IP65) dar: Diese modular<br />

aufgebaute Reflektorleuchten-<br />

Familie in Form einer „7“ ermöglicht<br />

die Erhöhung des<br />

Lichtpunktes um bis zu 70 cm.<br />

Logistisch eine Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

ein Unternehmen, das die Rolle des<br />

Herstellers mit dem Direktvertrieb<br />

vereint, aber quasi „aufgelegt“: So<br />

präsentieren sich die neuen Schrack-<br />

Stores, die flächendeckend in je<strong>der</strong><br />

Schrack-Nie<strong>der</strong>lassung eingerichtet<br />

wurden. In jedem Store sind mehr als<br />

3.000 Elektrotechnik-Artikel zu finden<br />

– sofort mitnahmebereit, versteht<br />

sich. Dabei kann jedes Produkt in die<br />

Hand genommen, genau inspiziert<br />

und auch ausprobiert werden. Sollten<br />

Fragen auftreten, stehen Schrack-Mitarbeiter<br />

für technische Auskünfte zur Wie in <strong>der</strong> Wiener Seybelgasse wurden auch in allen sechs weiteren<br />

Verfügung. Als beson<strong>der</strong>en Service er- Standorten Schrack-Stores eingerichtet. Im „begehbaren Katalog“<br />

möglicht Schrack die Abholung <strong>der</strong> hilft einheitliche Kennzeichnung (siehe Foto unten) beim Auffinden<br />

Ware außerhalb <strong>der</strong> Öffnungszeiten: <strong>der</strong> Produkte und es gilt ausdrücklich: „Angreifen erlaubt.“<br />

Mit einem individuellen Zutrittscode<br />

in einem gesicherten Bereich. „Schon die ersten Erfahrungen<br />

haben gezeigt, dass die Kunden <strong>von</strong> den Stores<br />

begeistert sind“, berichtet ML Andreas Scharf,<br />

„und wir konnten bereits messbare Zuwächse erzielen.“<br />

Offiziell werden die einzelnen Schrack-Stores<br />

Ende April im Rahmen <strong>von</strong> Frühjahrs-Festen eröffnet –<br />

gelebt wird das Konzept aber schon jetzt.<br />

Wo auch immer die<br />

Schrack Info-Tage<br />

heuer Halt machten,<br />

die Veranstaltungsorte<br />

waren – wie<br />

hier in Wien – stets<br />

voll belegt.<br />

Weitere Highlights<br />

Vorgestellt wurde zudem eine<br />

neue Notbeleuchtungszentrale,<br />

die mit einer TCP/IP-Schnittstelle<br />

ausgestattet ist und mit vorinstallierter<br />

Software sowie –<br />

praktischer Weise – mit Tastatur<br />

zur Programmierung ausgeliefert<br />

wird. Im Bereich <strong>der</strong> Gebäudetechnik<br />

präsentierte Schrack<br />

elektronische Stromzähler, die<br />

fernablesbar sind und somit<br />

exakte monatliche Abrechnungen<br />

ermöglichen. Des Weiteren<br />

wurden neben Bewegungs- und<br />

Präsenzmel<strong>der</strong>n erstmals auch<br />

Rauchmel<strong>der</strong> (mit akustischer<br />

und optischer Signalisierung)<br />

vorgestellt. Bei <strong>der</strong> Toolless-Line<br />

wurde das Programm um neue<br />

Sat-Module für den Empfang<br />

<strong>von</strong> HDTV ergänzt. Außerdem<br />

wurde eine neue Variante des<br />

Speedracks (ein Spulenrack für<br />

diverse Drähte) gezeigt, das neben<br />

Zeit auch noch Material<br />

spart, da <strong>der</strong> Verschnitt um 20<br />

Prozent verringert wird.<br />

Im Sinne <strong>der</strong> Branche<br />

Den „krönenden Abschluss“ bildete<br />

die Vorstellung <strong>der</strong> neuen<br />

Schrack-Stores, die mit einem<br />

Kernsortiment <strong>von</strong> mehr als<br />

3.000 dauerhaft verfügbaren Artikel<br />

mittlerweile in allen heimischen<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen eingerichtet<br />

wurden (siehe Kasten<br />

links). Das Store-Thema will<br />

Schrack jedenfalls übers Jahr verstärkt<br />

weiterkommunizieren und<br />

die Kunden damit unterstützen –<br />

denn we<strong>der</strong> die Auftragslage<br />

noch die Stimmung sind <strong>der</strong>zeit<br />

getrübt, und das soll auch so bleiben.<br />

■<br />

INFO: www.schrack.at


Hausgeräte Hausgeräte<br />

WERNER DEUTSCH<br />

60 Tage zu<br />

gewinnen!<br />

„Dieses Angebot gibt’s<br />

nicht zweimal in <strong>der</strong> Branche“,<br />

meint Michael Lipburger. Scheint so. Der<br />

Jura-Chef hat für seine Handelspartner ein Konjunktur-Paket<br />

geschnürt, das wohl keiner ausschlagen<br />

wird: Nutzt man den Partner-Gutschein auf<br />

<strong>der</strong> Jura-Ban<strong>der</strong>ole dieser E&W-Ausgabe, wird<br />

das Zahlungsziel für Bestellungen, die bis zum<br />

24. April einlangen, um 60 Tage verlängert!<br />

Lipburger: „Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung für unsere<br />

Handelspartner ist <strong>der</strong>zeit sicher das Thema Liquidität.<br />

Nicht wenige Händler leiden darunter,<br />

dass Kreditversicherer die Limits oft voreilig kürzen<br />

o<strong>der</strong> gar streichen und damit auch grundsätzlich<br />

soliden Betrieben die Existenz-Grundlage<br />

entziehen. Genau da setzen wir den Hebel an.“<br />

Natürlich will auch Jura keine unnötigen Risiken<br />

eingehen, legt aber keine so rigorosen Maßstäbe wie<br />

Kreditversicherungen an. „Für Unternehmer, die<br />

an allen Ecken und Enden sparen müssen und<br />

nun vor <strong>der</strong> Wahl stehen, ob sie sich etwas aufs Lager<br />

legen o<strong>der</strong> nicht, ist unser Angebot sicher eine<br />

Riesenunterstützung“, so Lipburger. „Gerade<br />

jetzt, zu Ostern und zum Muttertag, sonst verliert<br />

man doch die ganzen Umsätze.“<br />

Dass sich auch – o<strong>der</strong> vor allem – kerngesunde<br />

Betriebe die 60 Zusatztage nicht entgehen lassen<br />

werden, ist klar. Ebenso wenig wird man sich Sorgen<br />

machen müssen, ob bei Jura Österreich, wo ein<br />

Zuwachsrekord den nächsten jagt, die Aktion gewissenhaft<br />

durchkalkuliert wurde.<br />

Immerhin ist das verlängerte Zahlungsziel an keinerlei<br />

Mindestabnahme gebunden. Lipburger: „Es<br />

ist egal, ob eine o<strong>der</strong> 50 Maschinen geor<strong>der</strong>t werden.<br />

Uns geht es darum, Handelspartnern zu helfen,<br />

und nicht darum, ihre Lager anzufüllen.“<br />

Und auch sonst lässt sich Jura kein Hintertürl offen:<br />

Sollte sich ein Händler zB bis zum Sommer<br />

mit Maschinen eindecken, unter denen sich auch<br />

Modelle befinden, die zwischenzeitlich Teil einer<br />

Aktion mit On-pack werden, „dann wird ihm<br />

selbstverständlich ermöglicht, dass er auch die vor<br />

<strong>der</strong> Aktion bestellten Geräte mit Beigabe verkaufen<br />

kann“, versichert Lipburger.<br />

Was bleibt, ist eine berechtigte Auffor<strong>der</strong>ung: Bitte<br />

vor den Vorhang!<br />

ROCHADE 1: JÜRGEN FUSEK HAT SAMSUNG VERLASSEN<br />

„Es war keine Trennung im Bösen“<br />

Es kam, wie es zu erwarten<br />

war: Am 10. April hatte<br />

Jürgen Fusek bei <strong>der</strong><br />

SEAG seinen letzten Arbeitstag.<br />

„Es war eine einvernehmliche<br />

Auflösung<br />

meines Dienstverhältnisses,<br />

weil wir uns ja nicht im Bösen getrennt haben“,<br />

erklärt <strong>der</strong> 38-Jährige gegenüber<br />

E&W. Fuseks Abschied scheint unter den<br />

gegebenen Umständen plausibel: „Vor einem<br />

Jahr ist meine Weißwaren-Abteilung,<br />

für die ich als Sales Manager eingestellt<br />

worden war, in den CE-Bereich eingeglie<strong>der</strong>t<br />

worden. Wobei ich Samsung zu Gute<br />

halte, dass man versucht hat, für mich intern<br />

eine adäquate Position zu finden. Aber da<br />

Drei Jahre lang war Christiane<br />

Glatfeld für Nespresso<br />

Österreich als Marketing-<br />

und PR-Direktorin<br />

im Einsatz. Jetzt zog es die<br />

gebürtige Deutsche zurück<br />

in heimatliche Gefilde<br />

– zu Nespresso Deutschland <strong>nach</strong> Düsseldorf.<br />

Mit Mag. Catharina Riess hat eine gestandene<br />

Marketingexpertin die Nachfolge<br />

Glatfelds angetreten: Nach dem Abschluss<br />

ihres Studiums <strong>der</strong> Handelswissenschaften<br />

an <strong>der</strong> WU Wien und <strong>der</strong> Copenhagen<br />

Business School machte Riess erfolgreich<br />

habe ich natürlich gewisse Ansprüche gehabt,<br />

die sich nicht einfach erfüllen lassen,<br />

wenn die eigene Abteilung als solche nicht<br />

mehr existiert.“ Da<strong>von</strong> abgesehen erfolgt<br />

<strong>der</strong> Vertrieb <strong>der</strong> Samsung-Hausgeräte bekanntlich<br />

wie<strong>der</strong> über HB Austria – offiziell<br />

seit 1. April, de facto schon länger. Ob<br />

Fusek <strong>der</strong> E-Branche treu bleiben will?<br />

„Nicht zwingend, aber möglichst schon,<br />

weil ich <strong>nach</strong> fünf Jahren in <strong>der</strong> Hausgeräte-Branche<br />

hier das meiste Kapital mitbringe,<br />

Kunden und Abläufe kenne.“ Man erinnere<br />

sich: Für Candy Hoover hatte Fusek<br />

den Markt erfolgreich aufbereitet – bis<br />

Samsung mit einem verlockenden Angebot<br />

winkte... Ab Mai wäre er startbereit für<br />

neue Aufgaben.<br />

ROCHADE 2: DAMEN-TAUSCH IM NESPRESSO-MARKETING<br />

Catharina Riess folgt Christiane Glatfeld<br />

Seit 1. März ist Christian<br />

Loback (31) bei SEB Österreich<br />

als Assistent <strong>der</strong><br />

Vertriebsdirektion im Einsatz<br />

und damit direkt Herbert<br />

Kleinhaus unterstellt.<br />

Zu Lobacks primären<br />

Aufgaben gehört die Key Account-Betreuung<br />

<strong>der</strong> Kooperationen.<br />

Station bei internationalen Top Unternehmen<br />

wie GlaxoSmithKline und zuletzt bei<br />

L´Oréal, wo sie für das Marketing <strong>von</strong> Luxusmarken<br />

wie Lancôme und shu uemura in<br />

Österreich und den USA verantwortlich<br />

zeichnete. „Für eine Marke wie Nespresso<br />

arbeiten zu dürfen, die ja eine völlig<br />

neue Sparte für Kaffeegenuss <strong>von</strong> höchster<br />

Qualität erschaffen hat, ist eine sehr spannende<br />

Aufgabe. Ich werde weiterhin auf<br />

die Kernkompetenzen, die Nespresso ausmachen,<br />

die hohe Kaffeekompetenz, die<br />

innovativen und formschönen Maschinen<br />

und den persönlichen Service setzen“, so<br />

das erste Statement <strong>von</strong> Catharina Riess.<br />

ROCHADE 3: NEUER KEY ACCOUNTER BEI SEB AUSTRIA<br />

Christian Loback betreut Kooperationen<br />

Zuvor war <strong>der</strong> junge Manager viereinhalb<br />

Jahre für ein Grazer Unternehmen in <strong>der</strong><br />

Augenoptik-Branche tätig. Weshalb dieser<br />

Wechsel? „Ich habe einfach eine neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung gesucht, wobei mich <strong>der</strong><br />

Drei-Marken-Vertrieb bei <strong>der</strong> SEB-Gruppe<br />

auf Anhieb interessiert hat“, so Lobacks<br />

Erklärung.


E&W 4/09<br />

AEG: SUPERECO SPART BIS ZU 80% ENERGIE<br />

Cool Runnings<br />

Eine imposante Energieersparnis <strong>von</strong> bis zu 80% verspricht <strong>der</strong> Lavamat<br />

74650 LE SuperEco <strong>von</strong> AEG-Electrolux. Diese Innovation verdankt <strong>der</strong> Waschautomat<br />

dem Kaltwaschprogramm „SuperEco”, das saubere Reinigungsergebnisse<br />

ohne Vorheizen erzielen soll. Zudem wirbt <strong>der</strong> Hersteller mit kurzen<br />

Programmlaufzeiten und einer zehnjährigen Herstellergarantie auf den<br />

Silence-Motor.<br />

AEG-ELECTROLUX wartet zum Frühlingsbeginn<br />

mit neuen Innovationen auf. Der Waschautomat<br />

mit „dem niedrigsten Energieverbrauch<br />

aller Zeiten” soll er sein: <strong>der</strong> Lavamat 74650 LE<br />

SuperEco <strong>von</strong> AEG-Electrolux. Möglich ist<br />

dies <strong>nach</strong> Angaben des Herstellers durch das<br />

innovative Kaltwaschprogramm namens<br />

„SuperEco”. Ohne Aufheizen soll hier die gleiche<br />

Sauberkeit <strong>der</strong> Wäsche erzielt werden wie<br />

normalerweise bei einem 40°C Pflegeleicht-<br />

Programm. Und deshalb spart natürlich die<br />

Waschmaschine, die erstmals auf <strong>der</strong> EP:Tagung<br />

Ende März präsentiert wurde, Energie<br />

Ende nie. Wichtig allerdings dabei: ein kalt-aktives<br />

Waschmittel, das mittels spezieller Enzyme<br />

für den optimalen Reinheitsgrad <strong>der</strong> Textilien<br />

sorgt. Empfohlen wird hier etwa das Doppelkonzentrat-Kaltwaschmittel<br />

Ariel Excel Gel.<br />

Das Modell gehört durch die Innovation in die<br />

Energie-Effizienz-Klasse A -20% und verbraucht<br />

nur 0,15 kWh/kg. Dies sind nochmals<br />

um 0,04 kWh/kg weniger als Waschmaschinen<br />

mit Energie-Label A. Zum vollständigen Ausspülen<br />

des Schaums durchlaüft die Waschmaschine<br />

zwei Spülgänge mit zwei Zwischenschleu<strong>der</strong>gängen.<br />

Der Wasserverbrauch des<br />

Gerätes liegt bei sparsamen 41 Litern.<br />

Eine sensationelle Garantiezeit <strong>von</strong> 10 Jahren<br />

bietet AEG-Electrolux seit 1. April auf den<br />

Silence-Motor.<br />

Zeigt dem Energieverbrauch die kalte<br />

Schulter: Mit dem Kaltwasch-Programm<br />

„SuperEco” <strong>von</strong> AEG-Electrolux sollen die<br />

Stromfresser unter den Waschmaschinen kalte<br />

Füße bekommen. Der Hersteller spricht <strong>von</strong><br />

bis zu 80% Energieersparnis.<br />

Praxisnah<br />

„Energiesparen ist ein Aspekt, <strong>der</strong> gerade in heutiger<br />

Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt,”<br />

hebt Mag. Martina Schwarz, Marketingleiterin<br />

bei Electrolux Österreich, hervor. Große Praxisnähe<br />

beweist <strong>der</strong> Hersteller auch in punkto Zeitersparnis<br />

bei <strong>der</strong> Hausarbeit. Angepasst an die<br />

Bedürfnisse unserer schnelllebigen Zeit ist die<br />

kurze Programm-Dauer, welche <strong>der</strong> Waschautomat<br />

verspricht. Bereits ca. eine Stunde Laufzeit,<br />

da<strong>von</strong> 33 Minuten reine Waschphase, sollen bei<br />

Stoffen wie Baumwolle o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kategorie Pflegeleicht<br />

bereits vollauf genügen, um ein optimales<br />

Reinigungsergebnis zu erzielen.<br />

10 Jahre Garantie<br />

Ein weiteres Zuckerl stellen ohne Zweifel die<br />

sensationellen Garantie-Konditionen dar.<br />

AEG-Electrolux bietet eine zehnjährige (!)<br />

Herstellergarantie auf die Funktion des Silence-Motors.<br />

Diese Aktion betrifft die neue<br />

Produktinnovation genauso wie Geräte <strong>der</strong><br />

Lavamat Serien 7 und 8, Toploa<strong>der</strong> sowie<br />

Waschtrockner, die <strong>nach</strong> dem 1. April 2009<br />

gekauft wurden. ■<br />

INFO: www.aeg-electrolux.at


68<br />

HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />

GUTE BESUCHERZAHLEN UND QUALITÄT AUF WIENER WOHNEN & INTERIEUR 2009<br />

Wohn(t)räume wurden wahr<br />

Nach einer eher mageren Ausbeute im Vorjahr konnte die Wohnen & Interieur in diesem Jahr wie<strong>der</strong> steigende<br />

Besucherzahlen verbuchen. Exakt 78.899 Besucher, und damit 5,6 % mehr als im Vorjahr, informierten sich auf<br />

Österreichs größter Publikumsmesse in Sachen Wohnen über die neuesten Produkte, Ideen und Trends. Die<br />

Wohnen & Interieur scheint damit wie<strong>der</strong> den gewohnten Erfolgskurs einzuschlagen, die rund 500 Aussteller<br />

aus dem In- und Ausland zogen zum überwiegenden Teil eine positive Bilanz.<br />

DIE HOFFNUNGEN WAREN GROSS.<br />

Galt es doch, die eher enttäuschenden<br />

Besucherzahlen <strong>der</strong><br />

Wohnen & Interieur 2008 zu<br />

übertrumpfen. Doch getreu dem<br />

Slogan <strong>der</strong> diesjährigen W&I<br />

standen die Sterne heuer gut für<br />

neues Wohnen. Exakt 78.899<br />

Besucher strömten vom 14. bis<br />

22. März in die Messe Wien -<br />

also 5,6 Prozent mehr als im vergangenen<br />

Jahr. Reed Exhibitions<br />

CEO Direktor Johann Jungreithmair<br />

zieht also eine positive Bilanz<br />

: „Der erfolgreiche Verlauf<br />

hat nicht nur die große Attraktivität<br />

dieser Messe bewiesen. Er<br />

ist zudem ein beruhigendes und<br />

erfreuliches Konjunktursignal.”<br />

Auch Paul Hammerl, Pressesprecher<br />

desVeranstalters , zeigte sich<br />

erleichtert über den erfolgreichen<br />

Ausgang: „Uns ist ein Stein<br />

vom Herzen gefallen. Gerade bei<br />

einer Publikumsmesse ist <strong>der</strong> An-<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Die Aussteller waren überwiegend<br />

guter Dinge.<br />

Der Fokus wurde auf Design<br />

und Küchen gelegt<br />

Die Besucherzahlen und die<br />

Zufriedenheitswerte stiegen<br />

wie<strong>der</strong> an.<br />

Veranstalter Reed Exhibitions<br />

zieht positive Schlussbilanz.<br />

13. bis 21. März 2010 findet<br />

die nächste Wohnen & Interieur<br />

statt.<br />

sturm im Vorfeld nicht ganz kalkulierbar.<br />

Da spielen eben auch<br />

Faktoren wie das Wetter mit.”<br />

Zur Erinnerung: die W&I 2008<br />

fiel ausgerechnet auf ein sonniges<br />

Oster-Wochenende, also nicht<br />

unbedingt die optimale Messezeit.<br />

Doch die Rechnung ging<br />

auf: Die ausgebuchte Messe Wien<br />

erfreute sich auch <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong><br />

Kunden eines regen Andranges.<br />

Der Veranstalter konnte sich sogar<br />

doppelt freuen, denn auch<br />

die Zufriedenheit <strong>der</strong> Besucher<br />

war außergewöhnlich hoch, wie<br />

das Linzer „market”-Institut ermittelte.<br />

Freude bei den Besuchern ...<br />

Beinahe neun <strong>von</strong> zehn Besucher<br />

(exakt 88,1%) zeigten sich<br />

Als ein „ermutigendes<br />

Konjunktursignal”<br />

werteten Erwin Pellet,<br />

Obmann des Landesgremiums<br />

Wien des<br />

Einrichtungsfachhandels,<br />

Küchenprofi<br />

Claus Pellet,<br />

Wohnbau-Stadtrat Michael<br />

Ludwig und Veranstalter<br />

Johann Jungreithmair<br />

die ausgezeichneteBesucherstatistik.<br />

<strong>von</strong> dem Gesamtauftritt <strong>der</strong><br />

Wohnen und Interieur „sehr zufrieden”.<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorgehoben<br />

wurde hierbei vor allem die<br />

Beratung an den einzelnen Ständen,<br />

die präsentierten Neuheiten<br />

sowie <strong>der</strong> gute Überblick über<br />

den Markt.<br />

Außerdem gaben 84,4% <strong>der</strong> Befragten<br />

an, die Wohnen & Interieur<br />

weiterempfehlen zu wollen.<br />

„Wir gehen eben sowohl in die<br />

Breite also auch in die Tiefe. Eine<br />

Messe - auch eine Publikumsmesse<br />

- ist Pulsfühler und Trendgeber<br />

zugleich”, fasst Hammerl<br />

zusammen.<br />

... und Ausstellern<br />

Auch <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Aussteller<br />

zog <strong>nach</strong> neun erfolgreichen Ta-


E&W 4/09 HAUSGERÄTE 69<br />

Wenig Andrang? Mitnichten! Dieses Foto wurde nur knapp vor <strong>der</strong> Sperrstunde<br />

geschossen. SieMatic-Experte Stefan Miller fühlte sich in Design-<br />

Halle C äußerst wohl und konnte sich auch über einen Mangel an Kundschaft<br />

nicht beklagen.<br />

gen mit zufriedenen Gesichtern<br />

<strong>von</strong> dannen. Denn die „Qualität”<br />

<strong>der</strong> Besucher sei ebenfalls<br />

in den letzten Jahren gestiegen,<br />

wie Branchen-Profi Erwin Pellet,<br />

Obmann des Landesgremiums<br />

Wien des Einrichtungsfachhandels,<br />

hervorhebt: „Die Kunden<br />

wissen genau, was sie wollen<br />

und informierten sich schon im<br />

Vorfeld, was sie fragen möchten<br />

o<strong>der</strong> suchen.” Grund dafür sei sicher<br />

auch die konjunkturelle Situation.<br />

In unsicheren Zeiten informieren<br />

sich die Konsumenten<br />

Für ihn wars das erst Mal: Mario Reitmayer,<br />

seit Jahresbeginn Mitglied <strong>der</strong> Whirlpool-<br />

Familie, stellte sich bravourös seiner Premiere<br />

auf <strong>der</strong> W&I 2009.<br />

eben noch genauer, wofür sie ihr<br />

Geld ausgeben. Und ziehen sich,<br />

zumindest <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Einschätzung<br />

<strong>von</strong> Soziologen, verstärkt in<br />

die eigenen vier Wände zurück.<br />

„Cocooning” nennt <strong>der</strong> Fachmann<br />

dieses verstärkte Streben<br />

<strong>nach</strong> häuslicher Gemütlichkeit.<br />

Und dafür bot eine „Wohnmesse<br />

wie die Wohnen & Interieur<br />

mit ihrem vielfältigen und inspirierenden<br />

Angebot die optimale<br />

Plattform”, stellt <strong>der</strong> Wiener<br />

Wohnbau-Stadtrat und mittlerweile<br />

Vizebürgermeister Michael<br />

Ludwig fest.<br />

Zuwachs bei<br />

Whirlpool Austria<br />

Gute Voraussetzungen<br />

also für die Publikumsmesse,<br />

die auch <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Majorität <strong>der</strong> Aussteller<br />

äußerst zufrieden<br />

verlassen wurde.<br />

„Es gilt natürlich auch,<br />

Synergien zu nutzen”,<br />

merkte Whirlpool Austria-Chef<br />

Roman Jäger<br />

an, weshalb er seinen<br />

Messeauftritt in Kooperation<br />

mit Küchenhersteller<br />

Alno präsentierte.<br />

„Das wichtigste<br />

ist eine Symbiose zwischen<br />

Elektro und<br />

Möbeldesign,” erklärt<br />

er diese Strategie und<br />

freute sich über „äu-<br />

ßerst interessierte Endkunden”.<br />

Eingeschworen zeigte<br />

sich auch das neugestaltete<br />

Team <strong>von</strong> Whirlpool. Die<br />

Marketingabteilung liegt nun<br />

in reiner Frauenhand: Leiterin<br />

Karin Wöss erfährt durch<br />

die 24-jährige Channel Managerin<br />

Anna Bacik Unterstützung.<br />

Und Mario Reitmayer<br />

betreut seit Jahresbeginn<br />

für Bauknecht und<br />

Whirlpool primär die Küchen-HochburgOberösterreich.<br />

Weitere Personalrochaden<br />

sind <strong>der</strong>zeit aber nicht<br />

geplant.<br />

Generell hat das Unternehmen,<br />

wie es scheint, kaum<br />

Grund zur Klage. Auf die Frage<br />

in Bezug auf den Umsatz,<br />

antwortete Jäger entspannt:<br />

„Krise hin o<strong>der</strong> her. Niemand<br />

geht zum Fluss, um seine Wäsche<br />

zu waschen.”<br />

Entspannte Miele<br />

Auch Thomas Blössel, seines Zeichens<br />

Küchenplaner bei Miele,<br />

war auf <strong>der</strong> Messe äußerst guter<br />

Dinge. „Ich war schon mit dem<br />

vergangenen Jahr zufrieden und<br />

bin es heuer auch”, zeigt sich <strong>der</strong><br />

Herr Ingenieur entspannt. „Etwas<br />

gewöhnungsbedürftig” hingegen<br />

fand Miele-Experte Blössel<br />

den Umstand, dass einige Küchenhersteller<br />

wie beispielsweise<br />

Ing. Thomas Blössel „Ich war schon<br />

vergangenes Jahr zufrieden und bin es<br />

heuer mindestens genauso”<br />

SieMatic heuer in die Design-<br />

Halle C ausgewichen waren.<br />

Wir erinnern uns: Peter Schreier<br />

<strong>von</strong> SieMatic am Schubertring<br />

war im vergangenen Jahr über<br />

die sonnigen, und gerade deshalb<br />

„frequenztrübenden" Messetage<br />

ziemlich verstimmt gewesen.<br />

Heuer scheint beim Stamm-Aussteller<br />

wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Himmel voller<br />

Geigen zu hängen. „Wir freuen<br />

uns über den regen Andrang <strong>der</strong><br />

Messe-Besucher! Es kam mir sogar<br />

so vor, als wären in Halle C<br />

die Kunden selektierter gewesen.<br />

Rein gefühlsmäßig würde ❯<br />

Nach <strong>der</strong> mäßigen Besucherbilanz im Vorjahr konnte die heurige Wohnen &<br />

Interieur wie<strong>der</strong> „gewohnte" Publikumszahlen verzeichnen.


70<br />

HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />

ich sagen, in <strong>der</strong> A-Halle<br />

herrschte ein schnellerer Durchlauf<br />

<strong>der</strong> Gäste,” zeigt sich SieMatic-Profi<br />

Stefan Miller in zweierlei<br />

Hinsicht glücklich über seine<br />

Lage.<br />

Perfekte Zahlen<br />

War zwar in den letzten Monaten<br />

<strong>von</strong> Einsparungsmaßnahmen<br />

und Umsstrukturierungen des<br />

weltweiten Electrolux-Konzern<br />

zu lesen, in Österreich konnte<br />

man nur <strong>von</strong> „perfekten Zahlen”<br />

berichten. Diese Stimmung dürfte<br />

sich <strong>nach</strong> Austria-Chef Alfred<br />

Janovsky fortsetzen. Der Geschäftsverlauf<br />

gestaltete sich bereits<br />

im ersten Quartal dieses Jahres<br />

sehr zufriedenstellend. „Wir<br />

haben uns einiges zugetraut, das<br />

Vorjahr noch zu toppen. Aber<br />

jetzt sind wir beinahe überrascht,<br />

wie gut uns dies auch gelungen<br />

Alfred Janovsky auf dem gut besuchten<br />

MHK-Kooperationsstand: „Das Konzept<br />

geht eben auf.”<br />

ist”, so Janovsky. AEG-Electrolux<br />

präsentierte sich auf <strong>der</strong> W&I in<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> MHK, die<br />

neben Hausgeräteherstellern<br />

auch Küchenmöbelerzeugern<br />

und Händlern ausreichend Präsentationsfläche<br />

bot. „Wir fühlten<br />

uns sehr wohl und unsere<br />

Gäste anscheinend auch”, meinte<br />

Janovsky verschmitzt angesichts<br />

des regen Rummels auf<br />

dem MHK-Gemeinschaftsstand.<br />

Seinen Fokus auf <strong>der</strong> Messe legte<br />

er u.a. auf den vollautomatischen<br />

Backofen CuliSense, gerade<br />

weil die Kunden hier noch<br />

lernen müssten. „Wir haben da<br />

jetzt noch die klassischen Aha-<br />

Jahre, was alle Vorteile des Gerätes<br />

betrifft”, erklärt <strong>der</strong> CEO.<br />

Persönlich liegen ihm auch die<br />

Wäschetrockner mit ProSteam-<br />

Funktion auf dem Herzen, welche<br />

die Textilien bereits vorglätten.<br />

„Beim Bügeln bin<br />

ich äußerst kritisch.<br />

Schließlich haben meine<br />

Eltern eine Wäscherei besessen”,<br />

verrät Janovsky.<br />

„Wahnsinn” bei Neff<br />

Wie schon im vergangenen<br />

Jahr ging Neff auf<br />

<strong>der</strong> Messe in Sachen Ausstellungsfläche<br />

ebenfalls<br />

eine Kooperation ein.<br />

Über das Arrangement<br />

mit Messepartner Leiner<br />

zeigte man sich abermals<br />

sehr zufrieden. „Es war<br />

ein Wahnsinn, was bei uns<br />

los war,” freut sich auch<br />

Neff-Marketing-Verantwortliche<br />

Elisabeth Niziolek<br />

über den guten Be-<br />

Küchen, wie hier<br />

<strong>von</strong> Scharfmüller,<br />

waren einer <strong>der</strong><br />

Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

W&I 2009. Der<br />

Großteil <strong>der</strong><br />

Besucher informierte<br />

sich schon<br />

vor dem Messebesuch<br />

und wusste<br />

genau, was er will.<br />

such. Wenn auch einige<br />

Besucher traditionsgemäß<br />

nur auf einen Kaffee vorbeischauten,<br />

<strong>der</strong> Großteil<br />

fragte schon genauer<br />

<strong>nach</strong>. Beson<strong>der</strong>es Interesse<br />

lag hierbei <strong>nach</strong> Niziolek<br />

bei dem „Slight & Hide”-<br />

Konzept sowie den „Easy-<br />

Clean”-Systemen <strong>der</strong> Backöfen.<br />

Auch hier also gut<br />

informierte Besucher.<br />

„Aber schließlich sind wir<br />

ja für die Treue unserer<br />

Kunden auch bekannt”,<br />

erklärt die Marketing-<br />

Frau selbstbewusst. SiemensMöbel-Vertriebsleiter<br />

Heinrich Math zustimmend:<br />

„Den hochwertigen<br />

Top-Modellen<br />

geht es heuer generell<br />

hervorragend.” In Zukunft<br />

will Neff den EFH<br />

noch mehr forcieren als<br />

MESSE-STATISTIK<br />

bisher. „Das große Potenzial<br />

wurde hier <strong>von</strong> uns noch nicht<br />

ganz ausgeschöpft, da geht noch<br />

mehr,” legt Neff-Chef Thomas<br />

Pfalzer die Richtung fest. Noch<br />

einen Trend konnte Pfalzer ganz<br />

klar feststellen: „Es geht den Leuten<br />

beim Kochen immer mehr<br />

um die Gesundheit. Diese Entwicklung<br />

zeichnet sich ja schon<br />

länger ab, aber die Kunden informieren<br />

sich da jetzt noch genauer.<br />

Und natürlich wird auch<br />

Energieverbrauch immer mehr<br />

zum Thema.” ■<br />

INFO: www.wohnen-interieur.at<br />

Auch heuer war Neff in Kooperation mit<br />

Leiner auf <strong>der</strong> W&I vertreten. Auf dem<br />

Stand war ein außergewöhnlich gutgelaunter<br />

Thomas Pfalzer anzutreffen. „Ich<br />

freue mich über den Besucher-Ansturm”,<br />

so <strong>der</strong> Neff-Chef.<br />

60.000 Quadratmeter Fläche standen heuer den rund 500 Ausstellern aus<br />

dem In- und Ausland zur Verfügung.<br />

Mit 5,6 Prozent, exakt 78.889, mehr Besuchern als 2008 ist die W&I wie<strong>der</strong><br />

auf gewohntem Erfolgskurs.<br />

Große Zufriedenheit bei den Besucher: 88,1 % <strong>der</strong> Befragten zeigten sich<br />

mit <strong>der</strong> Messe insgesamt sehr zufrieden - 2008 waren dies nur 85,3 %.<br />

84,4 % wollen die Messe auch weiterempfehlen.<br />

Auch <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Aussteller zog eine positive Bilanz: Gerade die „Qualität”<br />

<strong>der</strong> Besucher sei gestiegen. Der Trend bei den Küchengeräten geht<br />

noch verstärkt in Richtung gesunde Ernährung. Multi-Seamer, Induktionsherde.<br />

Aber auch dem Energieverbrauch galt neben dem Design eines <strong>der</strong><br />

Hauptinteressen <strong>der</strong> Kunden.<br />

Auch dabei übrigens Red Zac Stohlhofer - Grande Dame Ingrid Urbanik<br />

bleibt <strong>der</strong> Branche erhalten. Wie aus Kollegenkreisen zu erfahren, wird sie<br />

ihr Engagement nur minimal reduzieren.


72<br />

HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />

EIN UNIVERSUM AUSGEZEICHNETEN KAFFEES AUF DEM FIXSTERN JURA<br />

Galaktische Zeiten<br />

„Sternstunden <strong>der</strong> Menschheit” nannte Stefan Zweig eine seiner erfolgreichsten Novellen, und auch Jura scheint die<br />

Himmelskörper auf seiner Seite zu haben. Unter dem Motto „Sternstunden außergewöhnlichen Kaffees” lud <strong>der</strong><br />

Schweizer Hersteller zur Präsentation seiner Luxus-Range „Signature-Line” in die Wiener Urania. Der dazu extra angereiste<br />

Star-Barista Daniel Heininger kredenzte den anwesenden Gästen wahre Sinnesfreuden des Koffein-Genusses.<br />

„KAFFEE IST mittlerweile längst<br />

ein Modegetränk geworden”, ist<br />

Jura-Chef Michael Lipburger<br />

überzeugt. „Früher dachte man<br />

eher an ältere Damen bei Filterkaffee<br />

und Kuchen, heute trinken<br />

16-Jährige Latte Macchiato.”<br />

Dass sich auch Jura zu den Faktoren<br />

zählt, die den Kaffee jung<br />

gemacht haben, liegt natürlich<br />

auf <strong>der</strong> Hand. Deshalb lud <strong>der</strong><br />

Hersteller zu einem Meet &<br />

Greet, um den Gästen, großteils<br />

Vertreter <strong>der</strong> Presse, das Lebensgefühl<br />

auf dem Planeten Jura näher<br />

zu bringen.<br />

Passend dazu gewählt war die<br />

Location <strong>der</strong> Veranstaltung: die<br />

Wiener Urania. Wer das Gebäude<br />

nicht so genau kennt, dem sei<br />

an dieser Stelle verraten, dass sich<br />

hier nicht nur Kasperl und Pezi<br />

ein Stelldichein geben, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Sternwarte im obersten<br />

Stock einen atemberaubenden<br />

Blick über Wien bietet. Der aus-<br />

gewählte Veranstaltungsraum<br />

trägt zudem den klingenden Namen<br />

„Laterne”.<br />

„Wir stehen zu unseren<br />

Händlern!”,<br />

manifestiert Jura<br />

Österreich-Chef<br />

Michael Lipburger .<br />

Was genau damit<br />

gemeint ist, verrät<br />

<strong>der</strong> Kommentar auf<br />

Seite 66.<br />

Jura-Marketingleiterin<br />

Annette Burtscher<br />

strahlt mit dem Glanzstück<br />

Impressa Z5 2@1<br />

um die Wette. Der<br />

Kaffee-Vollautomat <strong>der</strong><br />

Luxusklasse ist mit<br />

Rhodium beschichtet.<br />

Zudem wurde <strong>der</strong><br />

Rotary Switch mit<br />

Swarovski-Kristallen<br />

verziert und ist<br />

sicher einer <strong>der</strong> Stars<br />

<strong>der</strong> „Signature-Line”.<br />

Stars & Ikonen<br />

Jura greift also <strong>nach</strong> den Sternen.<br />

Nicht umsonst gestaltet sich die<br />

Luxury-Line des Schweizer Traditionsunternehmens<br />

stylish und<br />

mo<strong>der</strong>n. In einer Preisklasse jenseits<br />

<strong>der</strong> 1.000 Euro-Marke, auf<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Meet & Greet <strong>von</strong> Jura in <strong>der</strong><br />

Wiener Urania<br />

Luxus-Range „Signature-Line”<br />

mit edlen Materialien zum Statussymbol<br />

„Sternstunden ausgezeichneten<br />

Kaffees” bereitet Star-Barista<br />

Daniel Heininger<br />

Durch „Mittelstand hilft<br />

Mittelstand” wird Neues für<br />

Handel geboten


E&W 4/09 HAUSGERÄTE 73<br />

die sich <strong>der</strong> Hersteller spezialisiert<br />

hat, setzt man eben auf edelstes<br />

Design. Bei den Meisterstücken<br />

<strong>der</strong> „Signature-Line” muss<br />

man schon eher mit dem dreifachen<br />

Betrag rechnen, jedoch<br />

nicht ohne Grund. Immer mehr<br />

Konsumenten sehen den Kaffee-<br />

Vollautomaten als Statussymbol<br />

und Eyecatcher, also nicht nur als<br />

schnödes Kaffeesiede-Gerät.<br />

Der praktische Rotary Switch als<br />

Hingucker: Er ziert sich mit<br />

Swarovski-Kritallen.<br />

Schließlich kann man mit <strong>der</strong><br />

Luxus-Range <strong>von</strong> Jura die Gäste<br />

daheim schwer beeindrucken. So<br />

präsentiert sich die Impressa Z5<br />

2@1 in einer Beschichtung mit<br />

Rhodium, einem Metall, zwölfmal<br />

teurer als Gold. Der Rotary<br />

Switch wird zudem als<br />

Schmuckstück behandelt und in<br />

einem aufwändigen Verfahren<br />

mit Swarovski-Kristallen bestückt.<br />

Rote und Weiße Riesen<br />

Auch tiefrotes Le<strong>der</strong> und edelste<br />

Hölzer werden bei Jura in Form<br />

gebracht. So präsentiert sich die<br />

Impressa J5 in Nachtbirke – einer<br />

Baumart aus <strong>der</strong> kolumbianischen<br />

Hochebene – und Eisbirke,<br />

einer absoluten Rarität unter<br />

den Hölzern aus dem unwirtlichen<br />

Sibirien. Aufgrund <strong>der</strong><br />

kalten Temperaturen wächst <strong>der</strong><br />

Baum so langsam, dass seine Maserung<br />

äußerst feingliedrig ist.<br />

„Mein beson<strong>der</strong>er Liebling!”, gesteht<br />

Vertriebsleiter Maximilian<br />

Hager. Design ist bei Jura also<br />

Gebot, und noch mehr. So zitierte<br />

Michael Lipburger bei seiner<br />

Ansprache Firmen-Oberhaupt<br />

Emanuel Probst. „In meinem<br />

Unternehmen ist alles Demokratie.<br />

Mit einer Ausnahme: Design<br />

ist Diktatur!”<br />

Milchstraßen<br />

Und mit dieser Maxime des Generalmanagers<br />

konnte es natür-<br />

Der hervorragende<br />

Geschäftsverlauf<br />

bei Jura ist ihm ins<br />

Gesicht geschrieben:<br />

ein strahlen<strong>der</strong><br />

Vertriebsleiter<br />

Maximilian Hager.<br />

Tipp vom<br />

Schweizer Barista-<br />

Staatsmeister<br />

Daniel Heininger:<br />

„Vollmilch sorgt<br />

für den perfekten<br />

Geschmack und<br />

eine standfeste<br />

Crema.”<br />

lich nicht ausbleiben, dass Star-<br />

Barista Daniel Heininger in <strong>der</strong><br />

Urania ausgefallene Kaffee-Kreationen<br />

„designte”. Seines Zeichens<br />

Leiter <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>buchsitener<br />

Jura-Rösterei, lieferte Heininger<br />

eine wahre Performance<br />

bei <strong>der</strong> Kaffee-Zubereitung. Und<br />

verrät in Sachen Geschmack<br />

echte Vollmilch, allen Diäterwägungen<br />

zum Trotz, als perfekten<br />

Geschmacksträger.<br />

Genießen<strong>der</strong> Lifestyle steht also<br />

für den Kunden bei Jura auf dem<br />

Programm. Aber vor allem auch<br />

für die Händler lässt sich die heimische<br />

Nie<strong>der</strong>lassung immer etwas<br />

Neues einfallen: „Mittelstand<br />

hilft Mittelstand”, lautet die Parole.<br />

Als was man ja scherzhaft<br />

schon die Kaffeeverköstigung <strong>der</strong><br />

Journalisten (Fingerfood gab’s<br />

übrigens auch) in <strong>der</strong> Urania bezeichnen<br />

könnte. Wichtiger und<br />

bei weitem <strong>nach</strong>haltiger bleibt<br />

jedoch, was die Ban<strong>der</strong>ole <strong>der</strong><br />

aktuellen E&W beweist: Dass<br />

sich Jura um effektive und praxisnahe<br />

Unterstützung seiner<br />

Händler nicht nur bemüht, son<strong>der</strong>n<br />

auch da<strong>nach</strong> handelt (siehe<br />

Seite 66).<br />

Will man noch die Sterne deuten<br />

o<strong>der</strong> im Kaffeesud lesen, so<br />

sei an dieser Stelle angekündigt,<br />

dass Jura Österreich für dieses<br />

Jahr noch einiges an Überraschungen<br />

in petto hat. ■<br />

INFO: www.at.jura.com<br />

Rowenta-Jubiläums-Aktion<br />

Flotte 100-Jährige<br />

Das 100. Jubiläum <strong>der</strong> Marke Rowenta<br />

steht ganz unter dem Zeichen<br />

„Design meets Design“ und<br />

feiert mit Geburtstagsgeschenken<br />

für die Kunden. Dass man auch<br />

zum 100er noch auf Schönheit setzen<br />

kann, beweist <strong>der</strong> Kleingeräte-<br />

Hersteller gemeinsam mit Ikarus,<br />

einem führenden deutschen Designanbieter.<br />

Das Jubiläumssortiment,<br />

das mit insgesamt 30 Produkten<br />

aus den Schwerpunkten<br />

Wäschepflege, Personal Care und<br />

Breakfast daher kommt, zeigt sich<br />

in edlem Design mit klassischen Linien.<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Augenmerk<br />

dabei verdient Silver Art.<br />

Diese puristisch gehaltene High-<br />

End-Frühstücksserie besteht aus<br />

fünf Produkten: Kaffee- und Espressomaschine,<br />

Toaster, Wasserkocher<br />

und Zitruspresse.<br />

Kunden, die hier zuschlagen, werden<br />

zudem <strong>von</strong> Ikarus mit einem<br />

20-Euro-Gutschein belohnt, <strong>der</strong><br />

sich direkt in den Designgeschäften<br />

als auch bei Bestellungen über<br />

den Katalog o<strong>der</strong> das Internet einlösen<br />

lässt. Zudem gewährt Rowenta<br />

passend zum runden Geburtstag<br />

eine 100-Tage-Geld-Zurück-Garantie.<br />

„Ein bewusst klares<br />

Signal“, so Trade Marketing Director<br />

Udo van Bergen. Schließlich sei<br />

man überzeugt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> Produkte und müsse sich auch<br />

vor einer ausführlichen Prüfung<br />

<strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Kunden nicht<br />

scheuen.<br />

Am POS schlägt die 100-jährige Jubilarin<br />

<strong>der</strong> SEB-Gruppe mit optischen<br />

Hinguckern und eigenen Dekoplakaten<br />

in den Schaufenstern<br />

zu. Auch exklusive Endverbraucher-Broschüren<br />

in Hinblick auf<br />

Aktionen und Neuheiten dieses beson<strong>der</strong>en<br />

Jahres sowie Jubiläums-<br />

Tragetaschen wurden für die Händler<br />

produziert.<br />

aktuelles


74<br />

HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />

WEISSE NEUHEITEN VON BAYTRONIC UND LG<br />

Heiß gekühlt und<br />

frisch getrocknet<br />

Mehr als 100 Besucher fanden sich Anfang März im Falkner Gwölb unweit<br />

<strong>von</strong> Asten ein, um sich die „Baytronic Weißwarenpräsentation 09“ nicht<br />

entgehen zu lassen. Das Kommen hatte sich auf jeden Fall gelohnt, so <strong>der</strong><br />

einhellige Tenor, denn die aktuelle Hausgeräte-Range <strong>von</strong> LG hat sowohl in<br />

puncto Technik als auch beim Design einiges zu bieten. Und als Draufgabe<br />

präsentierte Baytronic auch gleich die neuen Nabo-Geräte.<br />

AUCH DIE GEMÜTLICHE Atmosphäre<br />

im Falkner Gwölb konnte<br />

nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass selbst die Kühl- und Gefrierschränke<br />

mit heißen Features<br />

protzten. Mehr als 100 Gäste waren<br />

dem Ruf <strong>von</strong> Baytronic zur<br />

Neuheiten-Präsentation gefolgt,<br />

und schnell wurde deutlich, dass<br />

LG und Baytronic im Hausgeräte-Bereich<br />

heuer einiges vor haben:<br />

Denn ebenso wie die Produktrange<br />

<strong>von</strong> LG deutlich angewachsen<br />

ist, geizten die Koreaner<br />

auch mit technischen Innovationen<br />

in keinster Weise und<br />

bewiesen obendrein beim Design<br />

<strong>der</strong> Geräte, dass die kulinarischen<br />

Köstlichkeiten im Falkner<br />

Gwölb nicht die einzigen<br />

Schmankerl darstellten.<br />

Rund ums Kühlen<br />

Design, Funktionalität und ganz<br />

beson<strong>der</strong>s Energieeffizienz standen<br />

beim Thema Kühlen und<br />

Gefrieren im Vor<strong>der</strong>grund, allen<br />

voran das Side by Side-Flaggschiff<br />

GC-P217LCLJ. Dieses Designmodell<br />

kann durch die Verzierung<br />

mit Swarovski-Kristallen<br />

sowohl optisch überzeugen als<br />

auch bei <strong>der</strong> Ausstattung: EEK<br />

A+, 348 Liter Nutzinhalt im<br />

Kühlbereich (Gefrierteil: 168 Liter),<br />

No-Frost-Technologie und<br />

Touch-Bedienung werden kombiniert<br />

mit den erprobten Features<br />

Magic Crisper, Bioshield, Mi-<br />

racle Zone und Multi-Flow-<br />

Umluftkühlung. Dazu kommen<br />

ein Eis- und Wasserspen<strong>der</strong>, das<br />

Feature X-tra Space (ein in <strong>der</strong><br />

Tür angebrachter Eisbereiter)<br />

sowie Sockel Be- und Entlüf-<br />

NABO – DIE EINSTIEGS-KLASSE<br />

Baytronic will heuer im Weißwaren-Bereich so richtig<br />

durchstarten. Gelauncht werden zunächst drei Kühlschränke,<br />

ein Gefrierschrank sowie ein Kombi-Gerät, die<br />

sich (mit Ausnahme des KT 1200) durch EEK A+ sowie<br />

zwei Jahre Austauschgarantie auszeichnen.<br />

„Die Weißware entwickelt sich bei uns insgesamt sehr<br />

gut“, erklärte dazu Baytronic-GF Franz Lang, „und wir<br />

sehen in diesem Bereich die größten Chancen für<br />

Wachstum. Die LG-Produkterange steht dabei natürlich<br />

im Vor<strong>der</strong>grund, aber gerade im Einstiegsbereich erwarten<br />

wir uns <strong>von</strong> den Nabo-Geräten heuer auch einiges.“<br />

Nach <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Nabo-Hausgeräte im vergangenen<br />

Jahr sollen die nun gezeigten Geräte aber nur den<br />

ersten Schritt einer längerfristigen Strategie darstellen:<br />

„Wir wollen das Sortiment in diesem Bereich sukzessive<br />

In den Nabo-Geräten steckt einiges drin, wie GF<br />

Horst Mandl demonstriert – auch im Verkauf, denn<br />

bis Sommer gibt’s für den FH Son<strong>der</strong>konditionen.<br />

tung. Ein Modell mit vergleichbarer<br />

Ausstattung gibt’s zudem in<br />

echtem Edelstahl-Design, außerdem<br />

hat LG den Namen zum<br />

Programm gemacht und bringt<br />

auch einen weißen Side by<br />

Hinter <strong>der</strong> Produktbezeichnung GC-P217LCLJ<br />

verbirgt sich ein echtes Prachtstück: Ein edler<br />

Swarovski Side by Side in Bordeauxrot.<br />

Side – den einzigen am Markt<br />

erhältlichen. Mit dem GW-<br />

P227WLQK wurde zudem ein<br />

Modell präsentiert, das exklusiv<br />

dem Fachhandel vorbehalten<br />

bleibt und beim Preis etwas un-<br />

Karl Heinz Hölzl<br />

stellte den Besuchern<br />

die Nabo-<br />

Geräte vor und<br />

fügte hinzu: „Ich<br />

bin felsenfest<br />

da<strong>von</strong> überzeugt,<br />

dass wir beim<br />

Preis und bei <strong>der</strong><br />

Qualität gut<br />

dastehen.“<br />

erweitern“, so Lang, <strong>der</strong> sich an diesem Tag gleich aus<br />

doppeltem Grunde sehr zufrieden zeigte: Zum einen mit<br />

dem sehr guten Besuch des Events, zum an<strong>der</strong>en mit<br />

dem durchwegs positiven Feedback <strong>der</strong> vorgestellten<br />

Produkte. Hier ein Überblick:<br />

GS 1085: unterbaufähiger Gefrierschrank, EEK: A+, Nettoinhalt<br />

85 Liter, 4 Sterne, frontseitige Temperaturregelung,<br />

4 Vollkunststoffladen, wechselbarer Türanschlag<br />

KT 1340: unterbaufähiger Kühlschrank, EEK: A+, Nettoinhalt<br />

103 Liter (Kühlteil) bzw 15 Liter (Gefrierteil), 4 Sterne,<br />

wechselbarer Türanschlag<br />

KT 1300: unterbaufähiger Cooler, EEK: A+, Nettoinhalt 130<br />

Liter, wechselbarer Türanschlag<br />

KT 1200: unterbaufähiger Cooler, EEK: A, Nettoinhalt: 92<br />

Liter, wechselbarer Türanschlag<br />

KGS 212: Kühl-/Gefrier-Kombi, zweitüriger Hochschrank,<br />

EEK: A+, Nettoinhalt 171 Liter (Kühlteil) bzw 41 Liter (Gefrierteil),<br />

4 Sterne, wechselbarer Türanschlag


E&W 4/09 HAUSGERÄTE 75<br />

ter dem „normalen“ Sortiment<br />

positioniert ist.<br />

Somit umfasst die LG-Range<br />

nun insgesamt neun Side by<br />

Side-Modelle, und nicht nur,<br />

weil LG in diesem Segment<br />

Marktführer ist, meinte Jan Königsberger,<br />

LG Merchandiser<br />

Weißware: „Damit können wir<br />

jeden Kundenwunsch erfüllen.“<br />

Gut kombiniert<br />

Nachdem LG 2008 nur zwei<br />

Kühl-/Gefrierkombis im Portfolio<br />

hatte, wurde dieses heuer<br />

ebenfalls deutlich erweitert. Unter<br />

den Neuheiten sticht beson<strong>der</strong>s<br />

das Modell GR-<br />

B652YLSK hervor: Dieses mit<br />

86 cm überbreite Gerät ist <strong>nach</strong><br />

amerikanischem Vorbild entstanden,<br />

wo ein Trend zu mehr Nutzinhalt<br />

und <strong>der</strong> Möglichkeit,<br />

auch sperrige Güter zu verstauen,<br />

aufgekommen war. Als Zielgruppe<br />

für dieses in Österreich<br />

einzigartige Gerät nannte Königsberger<br />

„Leute, die viel gefrieren<br />

und Großfamilien.“<br />

Dampfwaschen<br />

„LG ist <strong>der</strong> Hersteller, <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Wäsche Dampf macht“, leitete<br />

Königsberger zum Themenbereich<br />

Waschen und Trocknen<br />

über: Denn durch die Kombination<br />

<strong>der</strong> Steam-Technologie mit<br />

dem Direct-Drive Antrieb ist es<br />

den Koreaner gelungen, den<br />

Energieverbrauch 20% unter <strong>der</strong><br />

EEK A zu halten. Weiters sind<br />

die neuen Modelle mit einer innovativen<br />

Trommel ausgestattet,<br />

die für eine Leistungssteigerung<br />

<strong>von</strong> bis zu 5% sorgt und das Feature<br />

Fuzzy Logic erkennt via<br />

Sensor die Beladung und passt<br />

den Waschvorgang optimal an.<br />

Durch den Dampf sind zudem<br />

Wer A sagt,<br />

muss auch A+<br />

sagen: Rund um<br />

die technischen<br />

Innovationen<br />

gab es für Jan<br />

Königsberger<br />

jede Menge zu<br />

erzählen – vor<br />

allem in puncto<br />

Energieeffizienz.<br />

Features wie Dampfauffrischen<br />

(„knitterfreie und wohlriechende<br />

Wäche in wenigen Minuten“)<br />

möglich. Als Premiere bietet LG<br />

heuer erstmals auch Trockner an<br />

Zur Veranschaulichung am POS<br />

stellt LG dem Handel Demosamples<br />

zur Verfügung.<br />

und bietet mit zehn Jahren Garantie<br />

auf die Direct-Drive Motoren<br />

ein weiteres Zuckerl.<br />

Saubere Sache<br />

Bei den Staubsaugern setzt LG<br />

auf Staubkompression als USP:<br />

Dabei wird <strong>der</strong> Unrat zu kleinen<br />

Klumpen gepresst, wodurch zum<br />

einen kleinere Staubbehälter<br />

möglich sind und zum an<strong>der</strong>en<br />

beim Entleeren kein Staub entfleuchen<br />

kann. Zur Demonstration<br />

am POS stellt LG dem<br />

Handel eigene Samples zur Verfügung<br />

(siehe Bild links).<br />

Den krönenden Abschluss <strong>der</strong><br />

Präsentation bildete die Weltneuheit<br />

MD3248YZ- o<strong>der</strong> kurz<br />

Pizza Grill: Eine Mikrowelle mit<br />

integrierter Pizzalade, die gegenüber<br />

dem herkömmlichen Backofen<br />

25% Energie spart. ■<br />

INFO: at.lge.com<br />

www.baytronic.at<br />

BSH FORDERT VERSCHROTTUNGSPRÄMIE<br />

Altes Eisen<br />

Was für die Autoindustrie in Österreich seit 1. April gilt,<br />

for<strong>der</strong>t BSH-Chef Franz Schlechta auch für die Weißware:<br />

eine Verschrottungsprämie für den Umstieg auf effizientere<br />

Geräte. Aber in diesem Zusammenhang lässt <strong>der</strong><br />

Staat die Branche noch alt aussehen.<br />

AN SICH KANN sich die BSH<br />

nicht beklagen. „Wir liegen<br />

knappe fünf Prozent über dem<br />

Vorjahr. Aber nicht dank <strong>der</strong><br />

Stückzahlen, die maximal ein<br />

Prozent Steigerung bewirkt haben,<br />

son<strong>der</strong>n weil die Kunden<br />

verstärkt unsere Spitzengeräte<br />

kaufen,”<br />

freucht sich BSH-Chef<br />

Franz Schlechta. Auch<br />

wenn die Branche ein<br />

schwaches zweites<br />

Halbjahr 2009 befürchtet,<br />

allein die Luxus-<br />

Marke Gaggenau konnte<br />

2008 “eine zweistellige<br />

Zuwachsrate mit einer<br />

2 davor und im Jänner/Februar<br />

eine mit<br />

einer 3 davor verbuchen“,<br />

verriet Wilhelm<br />

Rie<strong>der</strong> im Gespräch.<br />

“Die Leute kaufen in<br />

dieser Zeit verstärkt<br />

Spitzengeräte, da haben<br />

sie länger was da<strong>von</strong>”,<br />

ist <strong>der</strong> Gaggenau-Chef<br />

überzeugt.<br />

Fokus auf die Umwelt<br />

Trotz steigenden Umsatzzahlen<br />

also bei Neugeräten liegt<br />

Schlechta vor allem eine “längst<br />

notwendige” Verschrottungsprämie<br />

<strong>von</strong> Altgeräten auf dem<br />

Herzen. Eine gute Idee, lassen<br />

sich doch bei Umwelt schonenden<br />

Hausgeräten Energieeinsparungen<br />

erzielen, die in dieser<br />

Relation bei einem Wechsel auf<br />

den Neuwagen völlig unrealistisch<br />

sind. So verbrauchen mo<strong>der</strong>ne<br />

Kühlgeräte 80 Prozent<br />

weniger Strom als Modelle Anfang<br />

<strong>der</strong> 90er.Trotzdem wird <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Weißwaren-Industrie erwartet,<br />

dass sie - im Gegensatz zu<br />

den Autoherstellern, die Kosten<br />

für diesen Umwelt-Bonus aus<br />

<strong>der</strong> eigenen Tasche zahlt. Ungerecht,<br />

„und kommt überhaupt<br />

nicht in Frage”, wie Schlechta<br />

BSH-Chef Franz Schlechta plädiert für die<br />

Verschrottungsprämie.<br />

betont. Generell sind <strong>der</strong>zeit<br />

vor allem zwei Ideen im Gespräch:<br />

eine Öko-Prämie (150<br />

bis 200 Euro) beim Kauf energieeffizienter<br />

Hausgeräte sowie<br />

eine Verschrottungsprämie (100<br />

bis 150 Euro) für Altgeräte. Letztere<br />

hält Schlechta eher für realistisch.<br />

Wann eine Einigung mit<br />

dem zuständigen Lebensministerium<br />

tatsächlich zustande kommen<br />

wird, traut sich <strong>der</strong>zeit freilich<br />

noch niemand genau beantworten.<br />

■<br />

INFO: www.hausgeraete.at


76<br />

aktuelles<br />

HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />

AEG-Electrolux<br />

Super UltraOne<br />

Der beste Staubsauger, den AEG-<br />

Electrolux jemals hergestellt hat, soll<br />

er sein: <strong>der</strong> UltraOne. Der Hersteller<br />

wirbt mit erstklassiger Saugleistung<br />

bei niedriger Lautstärke, das elegante<br />

Design soll die Blicke <strong>der</strong> Kunden<br />

fangen. Die Electrolux-Forschung<br />

zeigte nämlich, dass nicht weniger<br />

als 50% aller Kunden jenes Produkt<br />

kaufen, welches sie zuerst anspricht.<br />

„Die Vorgaben für Konstrukteure<br />

und Designer waren beim UltraOne<br />

ganz einfach: Stellt einen Spitzen-<br />

Staubsauger her, <strong>der</strong> auf allen Ebenen<br />

überlegen ist”, erlaütert Martin<br />

Thielmann. „UltraOne schlägt die gesamte<br />

Konkurrenz in allen Gebieten,<br />

wie Labortests gezeigt haben, und<br />

zieht im Laden aufgrund des tollen<br />

Designs sofort die Aufmerksamkeit<br />

<strong>der</strong> Kunden auf sich,” ist <strong>der</strong> Marketingleiter<br />

bei Electrolux für den Bereich<br />

Bodenpflege überzeugt. Da<br />

Studien belegten, dass sich 84 %<br />

<strong>der</strong> Kunden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Lärmbelastung<br />

durch Staubsauger gestört fühlen,<br />

entwickelte das UltraOne-Team das<br />

Konzept <strong>der</strong> “Extended Silence”, mit<br />

dem <strong>der</strong> Geraüschpegel bis auf 72<br />

MARKTDATEN HAUSGERÄTE 1-2/2009<br />

Große Hausgeräte<br />

Bei <strong>der</strong> Weißware gab es auch in<br />

den ersten Monaten diesen Jahres<br />

einen leichten Umsatz-Zuwachs um<br />

1%. Diese Kauflaune kam beson<strong>der</strong>s<br />

dem Elektrofachhandel zu<br />

gute, <strong>der</strong> seine Umsätze um 4,8%<br />

steigerte während <strong>der</strong> Nichtfachhandel<br />

nur 3,5% zulegen konnte<br />

und <strong>der</strong> Küchenmöbelhandel einen<br />

Einbruch um 5,9% hinnehmen<br />

musste. Rückläufig war die Stückzahl<br />

bei den Spülern, Kühlgeräten,<br />

Trocknern (je -1%) und den Dunstabzugshauben<br />

(-2%). An Stückverkäufen<br />

zulegen konnten Waschmaschinen<br />

(+2%), Gefriergeräte, Herde/Backöfen,<br />

Mikrowellengeräte (je<br />

+1%) und die Kochmulden/flächen<br />

(+4%).<br />

Der Umsatz gesteigert wurden in<br />

den Segmenten Wäschetrockner<br />

(+14%, Preis +15%), Waschmaschinen<br />

(+5%, Preis +2%), Kühlgeräte,<br />

Gefriergeräte, E-Herde (je +2%,<br />

Preise <strong>von</strong> +-0 bis +2%) und MW-<br />

Geräte (+1%). Umsatzverluste gab<br />

es bei Spülern (-2%, Preis -2%),<br />

Kochmulden(flächen (-3%, Preis -<br />

7%) und Dunstabzugshauben (-<br />

13%, Preis -11%).<br />

Kleingeräte<br />

Die Kleingeräte legten an Umsatz<br />

im Jänner und Februar beson<strong>der</strong>s<br />

zu (+5%). Hier konnte <strong>der</strong> Elektrofachhandel<br />

aber nur weit unter<br />

dem Markt abschließen (+1,1%),<br />

während <strong>der</strong> Nichtfachhandel um<br />

16,5% an Umsatz zulegte.<br />

Trotz starker Kaufzurückhaltung in<br />

einigen Produktgruppen kam es<br />

durch eine relative Preisdisziplin<br />

zum zitierten Umsatzwachstum.<br />

Die Durchschnittspreise waren nur<br />

bei den Herrenrasierern (-6%),<br />

Bartschnei<strong>der</strong>n (-0,6%),Mundhygienegeräten<br />

(-2,5%), Hairstylinggeräten<br />

(-1,1%) und sonstigen Kleingeräten<br />

(-1,9%) rückläufig, sonst stiegen<br />

sie, zum Teil sogar hoch zweistellig,<br />

durchwegs deutlich an.<br />

Beson<strong>der</strong>s erfreulich machte sich<br />

das bei Espressomaschinen (Stück<br />

-6,6%, Preis +9,6%, Wert +2,4%, MA<br />

30%). Stabmixern (Preis +15,8%,<br />

Wert +24,4%. Universalzerkleinerern<br />

(Preis +24,4%, Wert +16,8%),<br />

Herrenganzkörperrasierern (Preis<br />

+15,8%, Wert +29,5%),Haarschneidegeräten<br />

(Preis +19,7%, Wert<br />

+14,4%) und Dampfstationen (Preis<br />

+12,3%, Wert +15,7%) bemerkbar.<br />

Stark rückläufig war die Nachfrage<br />

<strong>nach</strong> Fritiergeräten (-20,8%, Preis<br />

aber +26,2%), Bikinitrimmer (-<br />

15,1%, Wert -14,2%) und Trockenhauben<br />

(-30,2%, Wert -20,4%).<br />

Beide Segmente zeigen, dass es<br />

auch in <strong>der</strong> heutigen Situation<br />

möglich ist, durch geschicktes Pricing,<br />

überlegtes Sortiment und einer<br />

vernünftigen Strategie Umsatzsteigerungen<br />

einzufahren.<br />

Dezibel gesenkt wurde. Auch die Benutzerfreundlichkeit<br />

in Sachen<br />

Handhabung wie durch den ergonomisch<br />

geformten Handgriff ist gewährleistet.<br />

Des Weiteren verfügt<br />

<strong>der</strong> Staubsauger über eine integrierte<br />

3-in-1-Kombi-Zubehördüse für verschiedene<br />

Anwendungsbereiche sowie<br />

ein benutzerfreundliches Display<br />

mit leicht verständlichen Symbolen.<br />

Thomas<br />

Frühjahrsaktion läuft<br />

Das Zuckerl für den EFH läuft noch<br />

bis Ende Juni: Wer bis 30.6. einen<br />

Premium-Staubsauger <strong>von</strong> Thomas<br />

kauft, erhält statt <strong>der</strong> üblichen zwei<br />

nun vier Jahre Garantie auf<br />

das Gerät. Mit <strong>der</strong> Premium-<br />

Frühlings-Aktion will Thomas<br />

dem Fachhandel ein weiteres<br />

Argument liefern, die Premium-Geräte,<br />

die dank <strong>der</strong><br />

patentierten Wasserfiltertechnik<br />

ohne Staubbeutel<br />

auskommen, forciert anzubieten.<br />

Procter & Gamble<br />

Nachhaltigkeit<br />

„Innovation war noch nie so<br />

entscheidend für den Langzeiterfolg<br />

unseres Unternehmens und selbst<br />

in diesen schwierigen Zeiten höre<br />

wir nicht auf, die innovative Entwicklung<br />

unserer Marken voranzutreiben",<br />

erklärt Gianni Ciserani, Präsident<br />

<strong>von</strong> Procter & Gamble Western<br />

Europe. In Zukunft geht es bei<br />

P&G vor allem darum, in einen geringen<br />

„ökologischen Fussabdruck” zu<br />

investieren und die in <strong>der</strong> Nachhaltigkeitsstrategie<br />

für 2012 festgelegten<br />

Ziele deutlich <strong>nach</strong> oben zu<br />

schrauben. So soll ein Umsatz <strong>von</strong><br />

mindestens 50 Milliarden Dollar mit<br />

„<strong>nach</strong>haltigen Innovativprodukten",<br />

wie beispielsweise mit dem Ariel ExcelGel,<br />

erwirtschaftet werden.<br />

Außerdem plant <strong>der</strong> Konzern in P&G-<br />

Fabriken eine Senkung <strong>von</strong> 20 % in<br />

den Bereichen Kohlendixoidausstoß,<br />

Energieverbrauch u.ä. Des Weiteren<br />

hob Ciserani eine Initiative des<br />

Unternehmens hervor, durch vermehrte<br />

Nutzung <strong>der</strong> Schiene den Gütertransport<br />

auf europäischen Strassenzureduzieren.<br />

Miele<br />

Award-Abräumer<br />

In Summe 21 Preise regnete es in<br />

den letzten Wochen für Miele. So<br />

konnte <strong>der</strong> Hersteller gleich neun<br />

Mal den begehrten „red dot design<br />

award“, und darüber hinaus sogar<br />

den „red dot: best of the best“ für<br />

eine - in Österreich nicht erhältliche<br />

– Dunstabzugshaube einheimsen.<br />

Der hochkarätigen internationalen<br />

Jury standen insgesamt rund 3.200<br />

Geräte zur Auswahl, Miele wurde u.a.<br />

für den Backofen H 5981BP und die<br />

Kühl-Gefrierkombination KFN<br />

14927Sded geehrt. Erwähnenswert<br />

sind noch die drei Preisträger <strong>der</strong><br />

Einbaulinie MasterCool: <strong>der</strong> Gefrierschrank<br />

F 1471Vi, Kühlschrank K<br />

1801Vi und Weintemperierschrank<br />

KWT 1601Vi. Die großvolumigen Top-<br />

Geräte vereinen europäische Designkultur<br />

und amerikanische Größenstandards.<br />

Weitere elf Miele-Geräte haben<br />

heuer den „iF-product design<br />

award“ erhalten, so wurden u.a. die<br />

Kühl- und Gefrier-Geräte: F 1471Vi<br />

und K 1801Vi sowie KFN 14927SDed<br />

und KWT 1601Vi prämiert.Insgesamt<br />

gab es 2.808 Einreichungen aus 39<br />

Län<strong>der</strong>n, wobei 802 ausgezeichnet<br />

wurden. Aus allen Preisträgern wurden<br />

wie<strong>der</strong>um 50 Produkte für den<br />

„iF gold award" (herausragende Design-Leistungen)<br />

ermittelt. Zwei Wäsche-Trocknern<br />

wurde sogar die Auszeichnung<br />

„if gold award“ verliehen:<br />

den „Ami“-Modellen T9800 und<br />

T9820. Ebenfalls prämiert wurden<br />

u.a. fünf Kühl- und Gefrier-Geräte:<br />

F 1471Vi und K 1801Vi sowie KFN<br />

14927SDed und KWT 1601Vi.


KOLLEKTIVVERTRAGS-REFORM IM HANDEL GESCHEITERT<br />

Der große Wurf misslungen<br />

Der <strong>der</strong>zeit gültige Handelskollektivvertrag,<br />

<strong>der</strong> für rund 400.000 Beschäftigte im<br />

Einzel- und im Großhandel gilt, gehört<br />

gehörig entrümpelt. Allein die momentan<br />

angeführten 645 Gehaltspositionen auf<br />

acht Gehaltstafeln zeigen, wie kompliziert<br />

die Handhabung für Betriebe und Arbeitnehmer<br />

und wie notwendig eine aufkommensneutrale<br />

Neuformulierung geworden<br />

ist.<br />

Seit mehreren Jahren arbeiteten die Sozialpartner<br />

– und waren ihrem Ziel (nur mehr<br />

30 Gehaltspositionen und nur noch eine<br />

Gehaltstafel) schon sehr nahe gekommen.<br />

Und <strong>der</strong> neue Kollektivvertrag hätte schon<br />

Anfang dieses Jahres in Kraft treten sollen.<br />

Dann spießte es sich aber, als man das Zu-<br />

r GLÖSSCHEN<br />

Verordnete Vernunft kontra<br />

Überzeugungsarbeit<br />

Weil ich ein überzeugt liberal denken<strong>der</strong><br />

Mensch bin, stört mich ein überborden<strong>der</strong><br />

Vorschriftenwust – wie es beispielhaft die<br />

sattsam bekannte und verspottete EU-Verordnung<br />

zur Gurkenkrümmung vorhüpfte.<br />

Ich verstehe aber, dass es bestimmte gesetzliche<br />

Regelungen für das Zusammenleben<br />

<strong>von</strong> Millionen Menschen geben<br />

muss, soll die Welt nicht ins Chaos abgleiten.<br />

Warum man aber gerade via rigorosem<br />

Glühlampenverbot die Welt ökologisch und<br />

ökonomisch beglücken muss, stimmt mich<br />

bedenklich. Weil man damit Kraft eines<br />

Gesetzes in die Privatsphäre <strong>der</strong> Menschen<br />

eingreift, sie nicht mehr frei über die <strong>von</strong><br />

ihnen wo immer verwendete Lichtquelle<br />

entscheiden lässt. Und weil ich mir durchaus<br />

Beispielfolgen vorstellen kann – bis hin<br />

zur Vorschrift, mit wievielen Blatt Papier<br />

ich mir den Hintern säubern darf, weil<br />

auch ein Zuvielverbrauch <strong>von</strong> Papier ökonomisch<br />

und ökologisch bedenklich ist.<br />

Warum die EU-Kommission gerade die<br />

Glühlampe auf`s Korn genommen hat –<br />

und nicht etwa die Zahl <strong>der</strong> im Haushalt<br />

erlaubten Kühlgeräte, Espressomaschinen<br />

o<strong>der</strong> Autos, um nur einige Beipiele anzuführen<br />

– kann nur durch die Leichtigkeit<br />

Management Management<br />

schlagssystem angehen wollte. Da fürchteten<br />

die GPA-Verhandler plötzlich, über<br />

den Tisch gezogen zu werden, die Arbeitnehmer<br />

nicht mehr die Gewinner zu sein.<br />

Dennoch wollen sie weiter verhandeln –<br />

allerdings aufgesplittet in einzelne Themenbereiche<br />

und nicht mehr über eine<br />

Gesamtreform.<br />

Das wie<strong>der</strong> wollen die Arbeitgeber nicht,<br />

weil man eine scheibchenweise Umsetzung<br />

als kontraproduktiv und ineffizient<br />

ansieht. Jetzt hofft man auf die Zeit <strong>nach</strong><br />

den Wahlen in <strong>der</strong> Gewerkschaft und<br />

Kammer und erwartet da<strong>nach</strong> eine Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> Gespräche. Vielleicht ohne<br />

dem Seitenblick auf Gewinner und Verlierer,<br />

son<strong>der</strong>n im Sinne Aller.<br />

<strong>der</strong> Umsetzung erklärt werden. Denn die<br />

Masse <strong>der</strong> da<strong>von</strong> betroffenen Anwen<strong>der</strong><br />

kann bestenfalls darüber maulen und sich<br />

letztlich damit abfinden. Die betroffene Industrie<br />

wie<strong>der</strong> ist – im Gegensatz zu den<br />

Hausgeräte- o<strong>der</strong> Autoproduzenten – ganz<br />

sicher nicht böse darüber, anstelle eines im<br />

Preis verrrissenen Lowend-Produktes, jetzt<br />

zum Verkauf wesentlich einträglicherer<br />

ESL gezwungen zu werden und ihre<br />

LED-Forschungskosten endlich in zukünftige<br />

Erträge umzuwandeln.<br />

Und das ohne große Anstrengungen, ohne<br />

Überzeugungsarbeit leisten zu müssen<br />

o<strong>der</strong> gar mittels Werbung den Menschen<br />

die zweifellos vorhandene Sinnhaftigkeit<br />

des Umstiegs auf Energisparlampen nahe<br />

zu legen. Genau das ist es aber, was mich<br />

stört. Jahrzehnte lang hat die Lampenindustrie<br />

mit wenig tauglichen Mitteln, ohne<br />

großen Einsatz und daher mit wenig Erfolg<br />

versucht, die ESLs flächendeckend zu<br />

vermarkten. Bis man zum vergleichsweise<br />

billigen Werkzeug des Lobbyings gegriffen<br />

und die Menschheit zwangsbeglückt hat.<br />

Eine Schleuse ist geöffnet und man darf<br />

sich davor fürchten, wer uns demnächst auf<br />

diese Weise und in welchem Segment vor<br />

dem Untergang retten wird.<br />

HELMUT J. ROCKENBAUER<br />

Der Umrüst-<br />

Gewinn!<br />

Seit es den EU-Beschluss gibt,<br />

die stromfressende Glühlampe –<br />

beginnend ab Herbst 2009 –<br />

bis Ende 2012 aus dem Verkehr zu ziehen, ist Europa<br />

in zwei Lager gespalten. Die einen bejubeln diese Entscheidung<br />

als ökologisch aber auch ökonomisch vernünftig<br />

und nötig. Die an<strong>der</strong>en graben die unglaublichsten<br />

Faktoren aus, die den Leuchtmittelersatz ESL schlecht<br />

machen – bis hin zur latenten physischen und psychischen<br />

Gesundheitsgefährdung Und verweisen darauf,<br />

dass die Zukunft sowieso <strong>der</strong> Beleuchtung mit LEDs<br />

gehört.<br />

Das eine ist so falsch o<strong>der</strong> so richtig wie das an<strong>der</strong>e, meine<br />

ich und versuche, mich im nebenstehenden Glösschen<br />

diesbezüglich zu artikulieren.<br />

Was diese Zwangsverordnung aber für Auswirkungen<br />

auf die Produzenten, Mittler und schließlich den Handel<br />

hat, liegt auf <strong>der</strong> Hand. Zuerst werden sich die<br />

„Konservativen” mit einer Unmenge an für sie notwendigen<br />

Glühlampen in allen Stärken und Formen, mit<br />

beiden Sockeln und den verschiedensten Farben und Verspiegelungen<br />

eindecken. Denn schließlich wollen sie so<br />

lange wie möglich ihre schönen Leuchten mit den gewohnten<br />

Glühlampen befeuern – und das ist nicht ganz<br />

unverständlich. Diese Phase wird sowohl den Anbietern<br />

als auch dem Handel einen schönen Batzen in die Kassen<br />

spülen. Wenn sie es verstehen, diese Hype mit Strategie,<br />

Sortiment und Werbung zu nutzen – allerdings<br />

unter dem Kriterium, dass in dem mir immer schon unverständlichen<br />

Vertriebsweg via Großhandel, viel zu wenige,<br />

vornehmlich gewerbliche Mittler o<strong>der</strong> Großvertriebsformen<br />

eingebunden sind.<br />

Daher werden Industrie und Großhandel für die zweite<br />

Phase – wo es bedingt durch die Umstellung auf wesentlich<br />

teurere Leuchtmittel um erheblich mehr Umsatz gehen<br />

wird – gut beraten sein, ihre Vertriebsstrukturen zu<br />

überdenken und auszuweiten. Etwa auf den mittelständischen<br />

Elektrofachhandel, <strong>der</strong> sich bisher mit dem Groschengeschäft<br />

Glühlampe gar nicht erst beschäftigen wollte.<br />

Diese beiden werden also zusammenfinden müssen,<br />

soll dieses Geschäft nicht nur über Baumärkte, Großvertriebsformen<br />

o<strong>der</strong> das Internet abgewickelt werden – mit<br />

all den sattsam bekannten Preisverrissen.<br />

Egal wie man über diese Zwangsverordnung denkt, für<br />

die Elektrobranche könnte sie in <strong>der</strong> Umstellungsphase<br />

mehr als nur ein Taschengeld bringen – allerdings ist dabei<br />

zu berücksichtigen, dass die Ersatzkäufe in <strong>der</strong> Folge<br />

aufgrund <strong>der</strong> Lebensdauer dann seltener werden.


78<br />

MANAGEMENT E&W4/09<br />

AUSGEBUCHT: KICK-OFF-SEMINAR FÜR DEN AUSTRIAN ELECTRONIC RETAILER AWARD<br />

Mit Haas gelingt’s immer!<br />

Einen Slogan-Klassiker abzukupfern, sei ausnahmsweise gestattet. Dieser hat sich geradezu aufgedrängt. Denn mit<br />

Redaktionsschluss <strong>der</strong> vorliegenden Ausgabe haben sich für den Austrian Electronic Retailer Award (siehe Bericht im<br />

vorigen Heft) „33 hervorragende Bewerber angemeldet“, wie AERA-Initiator Herbert Haas betont. Und damit deutlich<br />

mehr als ursprünglich geplant. Doch selbst diese „Krise“ wird <strong>von</strong> Haas in eine Chance umgewandelt – für die Bewerber,<br />

versteht sich!<br />

AUCH ÜBER DIE österreichweite<br />

Herkunft <strong>der</strong> AERA-Bewerber<br />

zeigt sich Herbert Haas äußerst<br />

erfreut: „Geografisch sehr ausgewogen.<br />

Außer dem Burgenland<br />

und Tirol sind alle Bundeslän<strong>der</strong><br />

vertreten.“ Darunter,<br />

ebenfalls ganz <strong>nach</strong> Wunsch<br />

des Branchengurus, viele<br />

klassische Mittelständler.<br />

Denn diese seien zwar<br />

gut bis sehr gut aufgestellt,<br />

so die Erkenntnis<br />

<strong>von</strong> Haas<br />

<strong>nach</strong> ersten Bewertungen<br />

–<br />

„aber in einer<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Nach einem mehrmonatigen<br />

Verfahren (Schulung, Aufgabenstellung,<br />

Coaching) wird Österreichs<br />

innovativster Elektro-<br />

Fachhändler ermittelt und mit<br />

dem „Austrian Electronic Retailer<br />

Award“ ausgezeichnet. Die<br />

feierliche Preisübergabe erfolgt<br />

auf <strong>der</strong> Futura 2009.<br />

Der „Best Innovator 09“ gewinnt<br />

eine fünftägige USA-Reise<br />

für zwei Personen – verbunden<br />

mit dem Besuch des Retail Electronic<br />

Award-Preisträgers des<br />

Jahres 2008: Abt Electronics in<br />

Chicago.<br />

Die Teilnahme ist ausschließlich<br />

mit Selbstkosten verbunden,<br />

wie etwa für die Reise zum<br />

Auftaktseminar in Linz. Vom<br />

Veranstalter des „Austrian Electronic<br />

Retailer Award“ werden<br />

keinerlei Gebühren erhoben.<br />

Phase, wie<br />

sie jetzt auf uns<br />

zukommt, müssen gerade<br />

solche Mittelstandsbetriebe<br />

Höchstleistungen erbringen“.<br />

Umso wichtiger sei ihm, so Haas<br />

weiter, dass trotz <strong>der</strong> zahlreichen<br />

Bewerber „kein einziger <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

nur irgendwie enttäuscht<br />

werden darf. Wir haben ein Vorzeigeprojekt<br />

angekündigt, aus<br />

dem je<strong>der</strong> Händler und jede<br />

Händlerin einen echten Nutzen<br />

ziehen soll – und dafür steh’ ich<br />

mit meinem Namen gerade!“<br />

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet<br />

zu sein, wurde – typisch<br />

Haas – sogar das unwahrscheinliche<br />

Szenario skizziert, wo<strong>nach</strong><br />

das Kick-off-Meeting am 30.<br />

April in Linz (siehe Kasten) die<br />

Erwartungen des einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Teilnehmers nicht voll er-<br />

füllt bzw. für die eigenen Betriebserfor<strong>der</strong>nisse<br />

zu<br />

hohe Ansprüche<br />

setzt.<br />

Haas:<br />

„Sollte<br />

dieser Fall<br />

tatsächlich<br />

eintreten,<br />

möchte ich<br />

gern eine Art<br />

Light-Version anbieten,<br />

indem ich –<br />

ohne vorherige Aufgabenstellung<br />

– auch<br />

diesen Handelsbetrieb<br />

besuche, um vor Ort auf<br />

die individuellen Bedürfnisse<br />

eingehen zu können.“<br />

Vielsagend ist freilich, welch<br />

enormen Stellenwert das Linzer<br />

Kick-off-Seminar für die hochkarätigen<br />

Referenten hat (die<br />

übrigens auf E&W Online schon<br />

am 13. März vorgestellt wurden):<br />

Was allein <strong>der</strong> Umstand belegt,<br />

dass sie auch Plätze für ihre Mitarbeiter<br />

reservieren ließen. Begründung:<br />

Es sei <strong>von</strong> Vorteil,<br />

wenn diese für Fragen den Teilnehmern<br />

zusätzlich zur Verfügung<br />

stehen. ■<br />

INFO: www.elektro.at<br />

KICK-OFF MEETING 30.APRIL 2009<br />

Hotel Courtyard, 4020 Linz, Europaplatz 2*<br />

(vis à vis vom Design-Center)<br />

10:00 Uhr Begrüßung, Vorstellung <strong>der</strong> Teilnehmer,<br />

Ziele des AERA Best Innovator 09. Herbert Haas<br />

10:30 Uhr Die Wachstumstreiber im Visier. Ewald Kainz<br />

GfK Austria<br />

11:00 Uhr Drei Kennzahlen >>> Gewinn steigern. Sieglinde Moser<br />

Hackl & Co<br />

11:30 Uhr Kaffee-Pause<br />

11:45 Uhr Die Stars sind die Mitarbeiter. Wolfgang Hackl<br />

Impact<br />

12:15 Uhr Mittagsbuffet<br />

13:30 Uhr Wer nicht lachen kann, sollte (Mo<strong>der</strong>ator steht<br />

kein Geschäft betreiben. noch nicht fest)<br />

14:00 Uhr Wer benötigt ein Ziel, eine Strategie?<br />

Heute muss man doch flexibel sein. O<strong>der</strong>? Herbert Haas<br />

14:45 Uhr Kaffee-Pause<br />

15:00 Uhr START für Ihren Beitrag zum AERA<br />

Best Innovator 09 TeilnehmerInnen<br />

17:00 Uhr Zusammenfassung Herbert Haas<br />

* Mit speziellen Konditionen für Seminar-TeilnehmerInnen, die eine Über<strong>nach</strong>tung buchen.


E&W 4/09 MANAGEMENT 79<br />

STEUERREFORM – TARIFREFORM<br />

Wesentliches Hauptstück <strong>der</strong> Steuerreform (budgetäre Auswirkung 2009<br />

insgesamt 2,135 Mrd. EUR) ist die zum 1. Jänner 2009 erfolgte Tarifsenkung.<br />

Dabei wurden sowohl die Tarifstufen verän<strong>der</strong>t als auch die anzuwendenden<br />

Sätze reduziert:<br />

Steuerpflichtiges Einkommen: Grenzsteuersatz:<br />

neu bisher<br />

Bis 11.000,- (bisher 10.000,-) 0 % 0 %<br />

Ab 11.000,- bis 25.000,- 36,5 % 38,33 %<br />

Ab 25.000,- bis 60.000,- (bisher 51.000,-) 43,21 % 43,6 %<br />

Ab 60.000,- 50 %<br />

Durch die Anhebung <strong>der</strong> Steuerfreigrenze <strong>von</strong> 10.000,- auf 11.000,- EUR ergeben<br />

sich folgende steuerfreie Bruttojahreseinkommen:<br />

Arbeitnehmer: 16.870,-<br />

Pensionisten: 14.944,-<br />

Selbständige: 12.713,- (unter Berücksichtigung des Gewinnfreibetrages)<br />

Die Tarifentlastung bringt eine jährliche Steuerentlastung <strong>von</strong> mindestens<br />

149,- bis max. 1.350,- EUR. Zum Vergleich folgende Beispiele*):<br />

Einkommen Steuer % Steuer % Entlastung %<br />

bisher 2009<br />

20.000,- 3.833,- 19,2 3.285,- 16,4 548,- 14,3<br />

30.000,- 7.930,- 26,4 7.271,- 24,2 659,- 8,3<br />

55.000,- 19.085,- 34,7 18.074,- 32,9 1.011,- 5,3<br />

80.000,- 31.585,- 39,5 30.235,- 37,8 1.350,- 4,3<br />

*) (Beispiele für alleinstehenden Unternehmer ohne Kin<strong>der</strong>)<br />

VORZEITIGE ABSCHREIBUNG FÜR<br />

INVESTITIONEN 2009 UND 2010<br />

Wesentlicher Teil des Konjunkturbelebungspaketes 2009 ist die Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> vorzeitigen Abschreibung in Höhe <strong>von</strong> 30% für Investitionen <strong>der</strong><br />

Jahre 2009 und 2010. Sie kann für abnutzbare körperliche Anlagen geltend<br />

gemacht werden (vgl. investitionsbedingter Gewinnfreibetrag, verschiedene<br />

Details sind noch offen).<br />

Interessant ist auch, dass – im Gegensatz zu früheren Regelungen – im<br />

Jahr <strong>der</strong> Anschaffung neben <strong>der</strong> vorzeitigen Abschreibung eine normale<br />

Abschreibung nicht vorgesehen ist. Da selbstverständlich nicht mehr<br />

als 100% <strong>der</strong> Anschaffungs- und Herstellungskosten abgeschrieben werden<br />

können, führt die vorzeitige Abschreibung lediglich – unter Umständen<br />

– zu einer schnelleren Abschreibung <strong>der</strong> Investitionen. Der Gesetzgeber<br />

bietet also wie<strong>der</strong> einmal verschiedene Arten <strong>der</strong> Investitionsför<strong>der</strong>ung.<br />

Das bedeutet, dass – insbeson<strong>der</strong>e bei größeren Gewinnen und/o<strong>der</strong><br />

Investitionsvorhaben – auch entsprechende Vorteilhaftigkeitsüberlegungen<br />

anzustellen und in die Planung mit einzubeziehen sind. Lei<strong>der</strong> sind<br />

verschiedene Details noch nicht restlos geklärt; sprechen Sie aber trotzdem<br />

bereits jetzt im Vorfeld geplanter Investitionen Ihren Steuerberater<br />

an!<br />

DER NEUE GEWINNFREIBETRAG<br />

Als Äquivalent für die begünstigte Besteuerung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zahlungen <strong>der</strong><br />

Lohnsteuerpflichtigen wird bei einkommensteuerpflichtigen Selbständigen<br />

ab 2010 <strong>der</strong> Freibetrag für investierte Gewinne (FBIG) <strong>von</strong> <strong>der</strong>zeit 10%<br />

– auf 13% erhöht<br />

– auf alle betrieblichen Einkunftsarten (Land- und Forstwirtschaft, selbständige<br />

Arbeit und Gewerbebetrieb) und<br />

– auf alle Gewinnermittlungsarten (also auch Bilanzierung) ausgeweitet<br />

und<br />

– in Gewinnfreibetrag umbenannt.<br />

Für Gewinne bis 30.000,- EUR entfällt das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> Investitionsdeckung,<br />

d.h. für den sogenannten Grundfreibetrag bis 3.900,- EUR sind kei-<br />

ne tatsächlichen Investitionen erfor<strong>der</strong>lich und<br />

braucht dieser auch nicht geson<strong>der</strong>t geltend gemacht<br />

werden.<br />

Übergangsgewinne (aus dem Wechsel <strong>der</strong> Gewinnermittlungsart) fließen<br />

in die Bemessungsgrundlage ein, nicht aber Veräußerungsgewinne. Der<br />

Grundfreibetrag steht auch bei im Wege <strong>der</strong> Pauschalierung ermittelten<br />

Gewinnen zu.<br />

Im Gegenzug läuft die Begünstigung für nicht entnommene Gewinne ab<br />

2010 ersatzlos aus (kann also letztmals für 2009 gebildet werden). Die<br />

bisherigen Entnahmebeschränkungen laufen jedoch weiter (7 Jahre); auf<br />

Basis einer Übergangsregelung gibt es aber eine begünstigte pauschale<br />

Nachversteuerungsmöglichkeit.<br />

Sollte <strong>der</strong> Gewinnfreibetrag auch für Gewinne über 30.000,- EUR beansprucht<br />

werden, gelten im Wesentlichen die bisherigen Regelungen (begünstigte<br />

Investitionen, vierjährige Behaltefrist, Antrag in Steuererklärung<br />

("investitionsbedingter Gewinnfreibetrag"), inländische Betriebsstätte,<br />

max. 100.000,- EUR p.a.).<br />

Der Kreis <strong>der</strong> begünstigten Investitionen wird aber um Investitionen in<br />

Gebäude und Mieterinvestitionen erweitert, wenn mit <strong>der</strong> tatsächlichen<br />

Bauausführung erst <strong>nach</strong> dem 31. Dezember 2008 begonnen worden ist.<br />

SPENDEN „NEU”<br />

Die steuerliche Abzugsfähigkeit <strong>von</strong> Spenden wird wesentlich erweitert.<br />

Zusätzlich zur bisherigen Regelung können ab 1.1.2009 Spenden an begünstigte<br />

Organisationen abgesetzt werden, wenn diese<br />

– für mildtätige Zwecke, die überwiegend in Österreich bzw. im EU-/EWR-<br />

Raum ausgeübt werden<br />

– für die Bekämpfung <strong>von</strong> Not und Armut in Entwicklungslän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />

– für die Hilfestellung in Katastrophenfällen<br />

verwendet werden.<br />

Spenden für Tier- und Umweltschutz sind weiterhin nicht steuerlich absetzbar.<br />

Gerade <strong>der</strong> Umweltschutz wird aber durch den bisherigen<br />

“Spendentopf” (Forschungsausgaben) zum Teil abgedeckt. Auch zu erwähnen<br />

sind in diesem Zusammenhang die Direktför<strong>der</strong>ungen, z.B. über<br />

die Wohnbauför<strong>der</strong>ung.<br />

Wie auch schon bei den bisher absetzbaren Spenden ist die neue steuerliche<br />

Absetzbarkeit <strong>von</strong> Abgaben für mildtätige Zwecke wie folgt begrenzt:<br />

– bei <strong>der</strong> Absetzung als Betriebsausgaben mit 10% des Gewinnes des unmittelbar<br />

vorangegangenen Jahres<br />

– bei <strong>der</strong> Absetzung als Son<strong>der</strong>ausgabe mit 10% des Einkommens des<br />

unmittelbar vorangegangenen Jahres.<br />

Begünstigte Organisationen werden in eine beim Finanzamt 1/23 in Wien<br />

geführten Liste eingetragen. (Diese Eintragung ist Voraussetzung für die<br />

Absetzbarkeit). Für die Aufnahme in diese Liste sind eine Reihe <strong>von</strong> Kriterien<br />

zu erfüllen, welche durch einen Wirtschaftsprüfer bestätigt werden<br />

müssen. Diese Liste wird erstmalig am 31. Juli 2009 veröffentlicht<br />

werden und gilt dann für Spenden ab 1. Jänner 2009.<br />

Ab 2011 müssen alle privaten Spen<strong>der</strong> den begünstigten Organisationen<br />

ihre Sozialversicherungsnummer (o<strong>der</strong> die persönliche Kennnummer <strong>der</strong><br />

Europäischen Sozialverrechnungskarte) bekannt geben. Diese übermitteln<br />

dann (ähnlich den Lohnzetteln) den Finanzämtern elektronisch eine<br />

Spendenliste. Bis dahin (also für 2009 und 2010) genügt als Nachweis <strong>der</strong><br />

Einzahlungsbeleg bzw. eine Bestätigung <strong>der</strong> Spendenorganisation.<br />

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen Ihr Rat & Tat-<br />

Steuerberater, Kanzlei Jupiter, unter (1) 278 12 95,<br />

office@jupiter.co.at und Dr. Michael Kowarik unter<br />

(1) 892 00 55, info@kowarik.at, gern zur Verfügung.<br />

Web: www.ratundtat.at


80<br />

MANAGEMENT E&W 4/09<br />

KONZEPTE FÜR DEN RICHTIGEN VERKAUF<br />

Das richtige Drehbuch<br />

Kunden sind verwöhnt. Um sie für sich gewinnen zu können, bedarf es mehr als ein paar Schnäppchen. Ladengestaltung,<br />

Warenpräsentation und Verkauf müssen aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt sein, um beim Konsumenten auf lange<br />

Sicht punkten zu können. Wie beim Film bedarf es eines Drehbuchs, um alle Faktoren unter einen Hut zu bringen.<br />

WAS MACHT EINEN Film-Klassiker<br />

aus? Sehr gute Handlung, sehr<br />

gute Auswahl <strong>der</strong> Drehorte und<br />

Kulissen, die Licht- und Tontechnik<br />

– und last but not least: sehr<br />

gute Schauspieler. Es nützt meist<br />

wenig, wenn eine o<strong>der</strong> zwei <strong>der</strong><br />

„Zutaten“ passen, um zu reüssieren;<br />

nur das perfekte Zusammenspiel<br />

aller Faktoren führt hier zu<br />

einem guten Ergebnis. Stellen Sie<br />

sich „Für eine Handvoll Dollar”<br />

mit handgemalten Kulissen und<br />

Laiendarstellern vor. Hätte es <strong>der</strong><br />

Film zum Klassiker geschafft?<br />

Wohl kaum.<br />

Ähnlich ist es beim Verkauf, ist<br />

Trainerin Claudia Engel-Hutner<br />

überzeugt. Beim Seminar „Das<br />

Drehbuch für den erfolgreichen<br />

Verkauf“ im Umdasch InfoCenter<br />

werden die Rahmenbedingungen<br />

abgesteckt, die wichtigsten<br />

Trends beleuchtet – und<br />

letztlich auf die Bedeutung des<br />

Sales Books, also des Drehbuchs<br />

für den Handel“ verwiesen. Wie<br />

beim Film das Drehbuch sorgt<br />

beim Verkauf das Sales Book für<br />

einen roten Faden, <strong>der</strong> sich <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Konzeption des Ladens über<br />

die Warenpräsentation bis hin<br />

zum Verkaufsgespräch zieht. Für<br />

die Mitarbeiter ein vielleicht insgeheim<br />

belächeltes Produkt – das<br />

aber im täglichen Geschäft rasch<br />

an Bedeutung gewinnt. Bietet es<br />

schließlich dem Mitarbeiter nicht<br />

nur Anweisungen son<strong>der</strong>n auch<br />

Sicherheit.<br />

Roter Faden<br />

Ein weiterer, wesentlicher Punkt:<br />

Da die einzelnen Bereiche verzahnt<br />

werden, sind sie auch leichter<br />

zu erfassen. Wird das Ladenkonzept<br />

ausführlich erklärt, die<br />

Warenpräsentation einmal vorgeführt,<br />

das Verkaufsgespräch ausführlich<br />

durchgeackert, fühlen<br />

sich die Mitarbeiter überfor<strong>der</strong>t.<br />

Gibt es im Sales Book hingegen<br />

einen roten Faden, <strong>der</strong> sich durch<br />

alle Bereiche zieht, werden die<br />

Inhalte als Gesamtkonzept wahrund<br />

damit auch leichter aufgenommen.<br />

Es beginnt bereits beim Konzept<br />

– die Führungskräfte/ Eigentümer<br />

des Geschäftes erstellen<br />

das Konzept, die Mitarbeiter werden<br />

erst später und oft nicht ausreichend<br />

hinzugezogen. Das Ergebnis:<br />

Bereits bei <strong>der</strong> Warenpräsentation<br />

passieren die ersten Irrtümer,<br />

das Konzept wird nicht<br />

eingehalten. Fehler ziehen sich<br />

ebenfalls wie ein roter Faden<br />

durch den gesamten Verkauf.<br />

Beim Kundengespräch werden<br />

Chancen vertan, weil eben die<br />

Ware nicht wie ursprünglich geplant<br />

platziert wurde. Wenn dann<br />

die „Schauspieler“ – in unserem<br />

KURZ UND BÜNDIG:<br />

Was für einen erfolgreichen<br />

Film das Drehbuch ist, sollte für<br />

einen erfolgreichen Händler das<br />

„Sales Book” sein.<br />

Es umfasst das Laden-Konzept,<br />

die Warenpräsentation,<br />

enthält klare Regeln und Weisungen<br />

bis hin zum Verkaufsgespräch.<br />

Vorteile: Die Mitarbeiter können<br />

sich besser orientieren,<br />

neue Mitarbeiter werden leichter<br />

eingeschult. Es gibt einen<br />

einheitlichen Auftritt des Personals.<br />

Und dadurch wird die Kundenbindung<br />

erhöht.<br />

Claudia Engel-Hutner vergleicht ein Geschäft mit einem Film: Nur ein<br />

gutes Drehbuch sichert den Erfolg.<br />

Fall die Mitarbeiter – nicht ausreichend<br />

geschult werden, vergibt<br />

<strong>der</strong> Fachhändler weitere Chancen.<br />

Aber auch hier sollte <strong>der</strong> Auftritt<br />

zum Konzept passen.<br />

Stimulanz, Dominanz o<strong>der</strong> …<br />

Bei <strong>der</strong> Konzeption des Ladens<br />

gibt es eine zentrale Frage: Welche<br />

Kunden will ich eigentlich ansprechen?<br />

Schließlich gibt es drei<br />

Kaufmotive: Stimulanz, Dominanz<br />

o<strong>der</strong> Balance.<br />

Stimulanz arbeitet mit Exploration,<br />

Entdeckung: Der Kunde auf<br />

<strong>der</strong> Suche <strong>nach</strong> neuen, unbekannten<br />

Reizen, „Brich aus den<br />

Gewohnheiten aus”, wird hier assoziiert,<br />

„Entdecke und erforsche<br />

deine Umwelt”, „Vermeide Langeweile”<br />

und „Sei an<strong>der</strong>s als die<br />

an<strong>der</strong>en”.<br />

Diese Kunden werden angezogen<br />

durch Erlebniswelten, unterschiedlich<br />

dargestellte Abteilungen.<br />

Trends und Neuheiten sollten<br />

hier betont werden. Es geht<br />

hier auch darum, alle Sinne anzusprechen<br />

– es sollte daher auch<br />

die Möglichkeit geben, die Produkte<br />

auszuprobieren.<br />

Das Kaufmotiv Dominanz ist geprägt<br />

<strong>von</strong> Konkurrenz und Verdrängung:<br />

„Setze dich durch”,<br />

„Strebe <strong>nach</strong> oben”, „Sei besser<br />

als an<strong>der</strong>e”, „Vergrößere deine<br />

Macht”, „Verdränge deine Konkurrenten”<br />

und ähnliches.<br />

Diese Kundenschicht wird magisch<br />

angezogen <strong>von</strong> Fachhändlern,<br />

<strong>der</strong>en Produkte Design und<br />

Lifestyle vermitteln. VIP-Aktionen,<br />

Beson<strong>der</strong>heiten machen den<br />

Unterschied zu an<strong>der</strong>en Geschäften<br />

aus. Spezieller Service wie<br />

Personal Shopping steht hier<br />

ebenfalls auf <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />

Die Ladeneinrichtung setzt hier<br />

entwe<strong>der</strong> auf kräftige, aggressive<br />

Farben o<strong>der</strong> auf ein klares,<br />

schlichtes Design. Es werden<br />

nicht viele Produkte gezeigt, um<br />

die Exklusivität zu unterstreichen.<br />

Oft gibt es bereits im Eingangsbereich<br />

eine Hemmschwelle, die es<br />

für den Kunden zu überwinden<br />

gilt, um hier die Spreu vom Weizen<br />

zu trennen.<br />

… Balance<br />

Wer auf Balance setzt, vermittelt<br />

hingegen ein Geborgenheits- und


E&W 4/09 MANAGEMENT 8<br />

Sicherheitsgefühl. „Vermeide jede<br />

Gefahr”, „Vermeide jede Verän<strong>der</strong>ung,<br />

baue Gewohnheiten<br />

auf”, „Vermeide jede Störung<br />

und Unsicherheit” und „Strebe<br />

<strong>nach</strong> innerer und äußerer Stabilität”<br />

sind hier die zentralen Kernbotschaften,<br />

die vermittelt werden<br />

sollen.<br />

In <strong>der</strong> Praxis bedeutet dies beim<br />

Ladenbau: Übersichtlichkeit und<br />

Ordnung werden oberste Priorität<br />

eingeräumt. Es gibt Kundenleitsysteme<br />

und Laufwege, die den<br />

Kunden durch das Geschäft führen.<br />

Die Ware ist übersichtlich<br />

und ordentlich sortiert. Traditionsbezogene<br />

Aktionen und Dekorationen<br />

sind hier gefragt. Sitzbereiche<br />

und Servicekomponenten<br />

orientieren sich an klassischen<br />

Fachgeschäften. Hintergrundmusik,<br />

gedeckte Farben sind ebenfalls<br />

wesentliche Merkmale eines <strong>der</strong>art<br />

konzipierten Ladens.<br />

Ins rechte Licht gerückt<br />

Aber auch bei <strong>der</strong> Beleuchtung<br />

kann auf die jeweilige Zielgruppe<br />

abgestimmt werden, etwa indem<br />

spezielle Produkte hervorgehoben<br />

werden. O<strong>der</strong>: Wer eine ältere<br />

Klientel anspricht, sollte generell<br />

auf eine bessere Beleuchtung achten.<br />

Beim Verkauf gilt <strong>nach</strong> wie vor<br />

die alte Regel, dass es gerade drei<br />

Sekunden braucht, bis <strong>der</strong> erste<br />

Eindruck gewonnen ist. Für Engel-Hutner<br />

gibt es eine goldene<br />

Weisheit, die je<strong>der</strong> Verkäufer beachten<br />

sollte:<br />

L.M.A.A.<br />

L.M.A.A. – aber die bedeutet<br />

jetzt nicht, was Sie vielleicht annehmen,<br />

son<strong>der</strong>n schlicht: Lächle<br />

mehr als an<strong>der</strong>e. So weit möglich,<br />

sollte je<strong>der</strong> Kunde begrüßt werden.<br />

(Damit lässt sich auch die<br />

Diebstahlsquote reduzieren, sei<br />

kurz angemerkt). Verkäufer-Typen<br />

wie <strong>der</strong> „Stän<strong>der</strong>-Jonny” o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

„Tisch-Joe” – die also die Ladeneinrichtung<br />

für bequeme Positionen<br />

verwenden, haben hier nichts<br />

verloren.<br />

Wesentlicher Punkt ist die Kontaktphase:<br />

Beim Kontaktkunden<br />

reicht es, Bereitschaft zu zeigen.<br />

Floskeln wie „Kann ich ihnen<br />

helfen“ sollten aber vermieden<br />

werden. Schwieriger wird es bei<br />

sogenannten Orientierungskunden.<br />

Hier empfiehlt Engel-Hutner<br />

die Indianertechnik: Im Abstand<br />

<strong>von</strong> drei bis fünf Meter bleiben<br />

– etwa, indem man Regale<br />

schlichtet. Diese Kundengruppe<br />

kann Informations- o<strong>der</strong> Produkt-bezogen<br />

angesprochen werden.<br />

Hier könnte <strong>der</strong> Bann gebrochen<br />

werden mit Aussagen<br />

wie „Wenn Sie noch weitere Produkte<br />

dieser Art suchen – die finden<br />

Sie dort drüben.”<br />

Lösungen anbieten<br />

Im nächsten Schritt geht es –<br />

klassisch aber oft vergessen – zur<br />

Bedarfsermittlung: Mit <strong>der</strong> aktiven<br />

Kundenansprache vermittelt<br />

<strong>der</strong> Verkäufer Individualität und<br />

Kompetenz. Hier sollten Fragen<br />

zum Produkt vermieden werden.<br />

Viel mehr geht es hier um das<br />

Umfeld und die Vergangenheit.<br />

Klingt komisch, ist aber logisch.<br />

„Was brauchen Sie?” – „Einen<br />

Fernseher“ bringt nicht viel Neues<br />

an den Tag. Es geht schließlich<br />

darum, die Wünsche und Vorstellungen<br />

des Kunden zu kennen.<br />

Welche Programme (Kultur,<br />

Sport, Action, Nachrichten,..) bevorzugt<br />

er, ist das Gerät als Zweito<strong>der</strong><br />

Drittgerät o<strong>der</strong> für das Gartenhaus<br />

gedacht? Wer den Fernseher<br />

nur für Nachrichten einschaltet,<br />

wird zu einem an<strong>der</strong>en Gerät<br />

greifen, als <strong>der</strong> Design-verliebte<br />

Kunde, <strong>der</strong> ein echtes Großformat<br />

sucht. Liegt auf <strong>der</strong> Hand, ist<br />

aber in <strong>der</strong> Verkaufssituation nicht<br />

immer im Kopf des Verkäufers.<br />

Entwe<strong>der</strong> – O<strong>der</strong> statt: …<br />

Als nächstes erfolgt die engere<br />

Auswahl: Drei bis maximal fünf<br />

Produkte sollten hier überbleiben.<br />

Dann bleibt es dem Verkäufer<br />

überlassen, dem Kunden zwei<br />

Produkte zu präsentieren: Damit<br />

wurde die Entscheidung quasi<br />

vorweg genommen. Nicht Kauf<br />

o<strong>der</strong> Nicht-Kauf steht zur Auswahl,<br />

son<strong>der</strong>n Produkt X o<strong>der</strong><br />

Produkt Y. Hat sich <strong>der</strong> Kunde<br />

entschieden, kommt es zur Kaufsicherung.<br />

Diese sollte mit leeren<br />

Händen erfolgen. Der Kunde<br />

wird in seiner Entscheidung bestätigt<br />

– durchaus mit zwei o<strong>der</strong><br />

drei Argumenten. Aber auch den<br />

Kunden <strong>nach</strong> seiner Sicht <strong>der</strong><br />

Dinge zu fragen, ist wesentlich.<br />

… Ja o<strong>der</strong> Nein<br />

Letztlich muss <strong>der</strong> Verkauf unter<br />

Dach und Fach gebracht werden.<br />

Dies geschieht etwa, indem die<br />

Ware zur Kassa gebracht wird.<br />

Aber halt –… hier sollte für einen<br />

guten Verkäufer nicht Schuss sein.<br />

Schließlich wurde zuvor <strong>der</strong> Bedarf<br />

erhoben – und da gibt es genügend<br />

Anknüpfungspunkte für<br />

Zusatzempfehlungen. Und damit<br />

sind nicht nur die dringend benötigten<br />

Batterien und Kabel für das<br />

Gerät gemeint, auf die <strong>der</strong> Kunde<br />

in <strong>der</strong> Euphorie vergisst – was<br />

ihm zuhause sauer aufstößt.<br />

Outet sich <strong>der</strong> Kunde bei <strong>der</strong> Bedarfserhebung<br />

als Musik-Freak,<br />

sollte man ihm vielleicht vorführen,<br />

wie sich <strong>der</strong> Klang deutlich<br />

verbessern lässt.<br />

Dass immer schmalere Fernseher<br />

nicht unbedingt die optimalen<br />

Rahmenbedingungen für den besten<br />

Sound liefern, ist argumentierbar.<br />

O<strong>der</strong> den Kunden nervt,<br />

wie er vielleicht anfangs beiläufig<br />

erwähnt hat, die Masse an Fernbedienungen,<br />

mit <strong>der</strong> er allabendlich<br />

zu kämpfen hat.<br />

UMDASCH SHOP ACADEMY<br />

Problem Selbstbeschränkung<br />

Nichts leichter, als hier mit einer<br />

Fernbedienung zu punkten, die<br />

alle Geräte steuert.<br />

Das größte Problem ist – so Engel-Hutner<br />

– <strong>der</strong> Verkäufer selber.<br />

Er ist oft überzeugt, die Preisobergrenze<br />

bereits erreicht zu haben<br />

und steht sich beim Verkaufserfolg<br />

selber im Weg. Doch wann endgültig<br />

Schluß ist, sagt noch immer<br />

<strong>der</strong> Kunde. Und eines sollte immer<br />

beachtet werden: Der Zusatzverkauf<br />

wirkt sich vielleicht<br />

nicht so sehr auf den Umsatz<br />

aus – doch umso mehr beim Ertrag.<br />

Und <strong>der</strong> ist letztlich das Entscheidende.<br />

Zu guter Letzt sollte<br />

<strong>der</strong> Kunde freundlich verabschiedet<br />

werden – mit einem Amorpfeil,<br />

wie es die Trainerin bezeichnet.<br />

Damit verbunden: Ein Besuchsimpuls,<br />

etwa die Auffor<strong>der</strong>ung,<br />

bei Fragen zum Produkt<br />

sich zu melden o<strong>der</strong> ähnliches.<br />

Damit die Wirkung nicht verpufft,<br />

sollten diese Infos auch im<br />

Sales Book enthalten sein. ■<br />

INFO: www.hutner.de<br />

Umdasch zählt zu den führenden europäischen Ladeneinrichtern. Über die<br />

Umdasch Shop Academy werden Inhaber o<strong>der</strong> leitende Mitarbeiter <strong>von</strong><br />

Handelsunternehmen, Projektentwickler und Trendscouts geschult.<br />

Pro Jahr verzeichnet die Umdasch Shop Academy etwa 3000 Teilnehmer<br />

für die 60 bis 80 Seminare. Dazu kommen 20 bis 30 firmenspezifisch organisierte<br />

Kurse. Die Seminare werden <strong>von</strong> rund einem Dutzend Referenten<br />

abgehalten. Neben einem „Standardprogramm“ <strong>von</strong> jährlich angebotenen<br />

Seminaren gibt es laufend neue Kurse und Veranstaltungen. Heuer werden<br />

noch folgende Themen behandelt:<br />

3 Store Branding<br />

3 Ladendiebstahl LIVE!<br />

3 Professionelle Standort- und Filialnetzoptimierung<br />

3 Ladengestaltung für Praktiker<br />

3 Mehr Ertrag auf gleicher Fläche<br />

3 Visual Merchandising für Praktiker<br />

3 Kaufgefühle<br />

3<br />

Bei „Laden Dramaturgie LIVE!” geht es heuer zwei Mal <strong>nach</strong> Tokio, wo<br />

spektakuläre Flagship Stores, verrücktes Alltagsleben, hochwertige<br />

Shopping Malls und brandaktuelle Shop-Trends unter die Lupe genommen<br />

werden.<br />

3 Bereits zum zweiten Mal findet das Handels Forum in Alpbach statt:<br />

Unter dem Titel „Die Kunst <strong>der</strong> Inszenierung” werden die Teilnehmer<br />

in Vorträgen, Diskussionen und Live-Erlebnissen mit Geheimnissen<br />

und Erfolgsfaktoren <strong>von</strong> Inszenierungen aus verschiedenen Disziplinenen<br />

vertraut gemacht. Praxisbeispiele gelungener Inszenierungen<br />

aus dem Handel sowie eine Live-Besichtigung (Swarovski Kristallwelten)<br />

runden das Programm ab.


82<br />

... DEN AUSGABEN, die <strong>von</strong> den Elektrogerätelieferanten<br />

im vorigen Jahr zur Ankurbelung<br />

des Verkaufes in die „klassische” Werbung investiert<br />

wurden. Dabei ging es um Summen,<br />

<strong>von</strong> denen die Branche heute nur noch träumen<br />

kann. So investierten die weißen Lieferanten<br />

über 103 Mio Schilling, <strong>von</strong> den Kleingeräteanbietern<br />

wurden knapp 95 Mio und<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> UE rund 125 Mio Schilling verworben.<br />

Das mit Abstand größte Werbebudget aller<br />

Anbieter im Weißwarenbereich hat damals<br />

Miele mit rund 22 Mio Schilling eingesetzt.<br />

Das branchengrößte Budget aber besaß Philips<br />

(44 Mio) vor Siemens (21 Mio) und Braun<br />

(11 Mio).<br />

... EINE NIELSEN-MARKTERHEBUNG über die<br />

Branchenumsätze und die Vertriebskanäle.<br />

Insgesamt wurden 1988 rund 26 Mrd Schil-<br />

vor 20 Jahren<br />

berichtete E&W unter an<strong>der</strong>em <strong>von</strong> ...<br />

ling für Elektroprodukte in Österreich ausgegeben.<br />

62% da<strong>von</strong> im EFH, 13% im Versandhandel,<br />

8% im Lebensmittelhandel, 7% im Fotohandel,<br />

6% im Möbelhandel und 4% in an<strong>der</strong>en<br />

Kanälen. Im Rahmen dieser Untersuchung<br />

wurden auch die damals auf dem<br />

Markt befindlichen E-Fachzeiitschriften abgefragt<br />

– und die E&W eindeutig als Spitzenreiter<br />

festgestellt: mit 86% Reichweite im Handel,<br />

<strong>der</strong> größten Nähe zum Leser und als jene<br />

Fachzeitschrift, auf die die Branche am wenigsten<br />

verzichten möchte.<br />

... VOM STURM im Wasserglas <strong>der</strong> Plattenindustrie<br />

und <strong>der</strong>en Reaktionen auf die für 1990<br />

geplante Freigabe <strong>der</strong> Parallelimporte.<br />

... DEN „ENDLICH klaren Verhältnissen” bei <strong>der</strong><br />

EHG, <strong>nach</strong>dem Ing. Werner Hardt zum alleinigen<br />

Geschäftsführer bestellt worden war –<br />

und mit einem großangelegten Aufräumen auf<br />

<strong>der</strong> Bereichsleiterebene gravierende Strukturmaßnahmen<br />

gesetzt hatte.<br />

... DEM OFFIZIELLEN Start für CD-Video in<br />

Österreich und klärte die Frage, ob dieses<br />

jüngste Kind des CD-Clans, die goldglänzende<br />

Bildplatte mit Digitalton, tatsächlich das<br />

optimale Bildspeicher-Medium <strong>der</strong> Zukunft<br />

sein könnte.<br />

... DEN ERSTEN Auswirkungen des „Fuchs-<br />

Skandales” im Haus Cladrowa. Dort wurden<br />

beinharte Richtlinien an alle Mitarbeiter ausgegeben,<br />

denen zu Folge keine Geschenke<br />

<strong>von</strong> Lieferfirmen angenommen werden dürfen.<br />

Ebenso verboten wurde die Annahme <strong>von</strong><br />

oB-Waren. sowie Reiseeinladungen und Warengutscheine.<br />

... DER NACHFOLGE Rudolf Sallingers als Präsident<br />

<strong>der</strong> Bundeswirtschaftskammer durch den<br />

damals 53jährigen Amstettener Elektrounternehmer<br />

Ing. Leopold Ma<strong>der</strong>thaner – die übrigens<br />

E&W schon ein Jahr davor als wahrscheinlich<br />

angekündigt hatte.<br />

... EINEM WAHRSCHEINLICHEN Happy-End im<br />

Streit um die importierten Nachbauten <strong>von</strong><br />

Philips Kompaktleuchtstoffröhren durch die<br />

DI Hiedler GmbH&Co KG, Leoben, die als<br />

„Lizenz Philips” angeboten worden waren.<br />

Hiedler fühlte sich durch die Hersteller getäuscht,<br />

zog <strong>nach</strong> Bekanntwerden <strong>der</strong> Fälschungen<br />

die Ware vom Markt zurück und ersetzte<br />

Philips den entstandenen Schaden.<br />

... EINEM ZWEISTELLIGEN Umsatzzuwachs bei<br />

<strong>der</strong> heimischen ECE, dem Importeur <strong>der</strong><br />

Thomson-Marken Telefunken, Saba und<br />

Nordmende. Der damalige ECE-GF Walter<br />

Hansl führte das auf die deutliche Differenzierung<br />

im Vertrieb <strong>der</strong> einzelnen Marken und<br />

die Qualitätspolitik zurück.<br />

... DEN ERFOLGEN des Club E im voran gegangenen<br />

Jahr, <strong>der</strong> erheblich dazu beigetragen hat,<br />

dass sich <strong>der</strong> eingesessene EFH eine gute Position<br />

im Kampf mit den boomenden Großvertriebsformen<br />

sichern konnte. Gleichzeitig<br />

kündigten wir die Club-Aktivitäten für 1989<br />

an, <strong>der</strong>en Ziel es war, die Chancengleichheit<br />

gegen die vordrängenden Großen zu stabilisieren.<br />

Dazu wurden folgende Seminare und<br />

Workshops angekündigt:<br />

„David gegen Goliath” sollte Richtlinien für`s<br />

Marketing des mittelständischen EFH geben.<br />

„Das richtige Sortiment” sollte die Basis für<br />

die Beschleunigung <strong>der</strong> Lagerdrehung sorgen.<br />

„Werkstattkalkulation und Kostenstellenrechnung”<br />

für schwarze Zahlen sorgen.<br />

„Workshop Texten” sollte eine Anleitung zum<br />

richtigen Gestalten <strong>von</strong> Flugblättern und Inseraten<br />

geben;<br />

„Visual Merchandising” über die effektivste-<br />

Warenpräsentation und Ladengestaltung informieren.<br />

... DER ERBOSTEN Reaktion <strong>von</strong> Philips Data<br />

auf unseren Artikel „Digitale Peinlichkeit”, <strong>der</strong><br />

sich kritisch mit dem wenig später vom Markt<br />

genommenen PC :Yes beschäftigte. E&W<br />

wi<strong>der</strong>legte in <strong>der</strong> Replik darauf alle Punkte<br />

<strong>der</strong> Kritik.<br />

... DEM 100-JÄHRIGEN Tungsram-Jubiläum,<br />

dem heimischen Lampenproduzenten, dem<br />

<strong>der</strong> (heuer verstorbene; Anm. d. Red.) ehemalige<br />

Philips Licht-Chef Ing. Walter Rupp<br />

höchst kreative und errfolgreiche Strategien<br />

verpasst hatte. In diesem Rahmen wies E&W<br />

auch auf den damals startenden Trend zu energiesparendem<br />

Licht – und damit zu neuen<br />

Geschäfts-chancen – hin. Heute ein heißes<br />

Thema – aber ohne Tungsram.<br />

... DEM NEUEN, starken UE-Produktionsland<br />

Korea, das damals schon mehr Videorekor<strong>der</strong><br />

<strong>nach</strong> Europa exportierte, als hier produziert<br />

wurden.

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