Handyservice nach der Pleite von ComBase - E&W
Handyservice nach der Pleite von ComBase - E&W
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P.b.b. Erscheinungsort Wien; Verlagspostamt 1170 Wien; Versandpostamt 8000 Graz; DVR0454591; Zulassungs Nr.: 02Z032978M<br />
Junior Sales<br />
Award und<br />
Verkäufer-<br />
Zertifizierung<br />
Mit den<br />
Besten gegen<br />
die Krise<br />
4/April 2009<br />
Österreichs Insi<strong>der</strong>blatt<br />
für die Elektrobranche<br />
Erfolgreich in<br />
<strong>der</strong> Nische<br />
Kleine, feine<br />
Welt<br />
<strong>Handyservice</strong> <strong>nach</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Pleite</strong> <strong>von</strong><br />
Wie geht’s<br />
weiter?<br />
Die Wohnen &<br />
Interieur gibt<br />
Optimismus<br />
Wohnträume<br />
werden wahr<br />
<strong>ComBase</strong><br />
Die große<br />
Chance in<br />
miesen Zeiten<br />
Austrian<br />
Electronic<br />
Retailer<br />
Award
Liebe Leser!<br />
Es war an einem leicht windigen,<br />
sonst aber wun<strong>der</strong>schönen<br />
Spätsommertag im vergangenen<br />
Jahr, als ich mit meinem Bru<strong>der</strong><br />
und einem bekannten Branchenmann<br />
(das ist <strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />
markanten Stimme, siehe S. 7)<br />
bei einer deftigen Jause und dem<br />
passenden Gläschen Wein ins steirische Hügelland<br />
blickte. Also, sagen wir mal so: Mein Bru<strong>der</strong><br />
und ich blickten auf die Hügel, besagter Branchenmann<br />
uns an. Das war vielleicht auch <strong>der</strong><br />
Grund, warum dieser unsere Idylle plötzlich störte<br />
und etwas sagte, das wie „Der Deutsch wäre<br />
jetzt frei. Den könntest du dir in den Verlag holen”,<br />
klang. Ich drehte mich um, aber da war niemand.<br />
Er hatte tatsächlich mich angesprochen.<br />
Und während ich noch <strong>nach</strong> einer passenden,<br />
aber dennoch nicht allzu beleidigenden Antwort<br />
suchte, war mein Bru<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> einmal schneller<br />
und sagte zu mir, eifrig nickend: „Ja, stimmt. Hol<br />
dir den, das ist eine super Idee.”<br />
Ich sagte einmal gar nichts, biss – um Zeit zu gewinnen<br />
– ein großes Stück vom Speckbrot ab,<br />
spülte mit hervorragendem südsteirischen Weißwein<br />
<strong>nach</strong> und versuchte, in den Gesichtern einen<br />
Hinweis auf den Grad <strong>der</strong> Ernsthaftigkeit des<br />
Vorschlags auszumachen. Was ich sah, verwirrte<br />
mich.<br />
Beide starrten mich erwartungsvoll an und warteten<br />
sichtlich auf eine ernsthafte Antwort. Die<br />
kam dann auch: „Seid’s ihr beide jetzt schon<br />
ganz deppert worden?”, sagte ich und tippte mir<br />
mit fettigen Fingern auf die Stirn. Die Details<br />
<strong>der</strong> darauf folgenden Unterhaltung will ich Ihnen<br />
ersparen, nur noch so viel: Mein Bru<strong>der</strong>, ein großer<br />
Fan schräger Ideen, erzählte mir dann die<br />
Geschichte <strong>von</strong> Auto-Ikone Ferdinand Piech, <strong>der</strong><br />
Ende <strong>der</strong> Neunziger mit BMW-Chef Bernd Pischetsrie<strong>der</strong><br />
den einzigen Auto-Manager, vor dem<br />
er großen Respekt hatte, kurzerhand zuerst zu<br />
Seat und dann als seinen Nachfolger als Vorstandsvorsitzenden<br />
zu VW geholt hatte. Zum<br />
Schluss sagte er noch: „Spring über deinen Schatten,<br />
denk wie ein Manager und vergiss die Emotionen.”<br />
Und ich begann <strong>nach</strong>zudenken.<br />
Nun bin ich natürlich weit da<strong>von</strong> entfernt Ferdinand<br />
Piech zu sein und <strong>der</strong> Deutsch ist nicht <strong>der</strong><br />
Pischetsrie<strong>der</strong>, aber die Geschichte gefiel mir. Sie<br />
gefiel mir sogar so gut, dass ich schließlich einwilligte<br />
mit jenem Menschen zu sprechen mit dem<br />
Wenn das<br />
Leben ruft<br />
ich fünf Jahre lang kein Wort<br />
gewechselt hatte. „Aber”, so<br />
war meine Bedingung, „nur,<br />
wenn er mich anruft. Ich<br />
mach´s nicht.” Er rief an.<br />
Bereits <strong>nach</strong> zehn Minuten<br />
am Telefon war die Vergangenheit<br />
aufgearbeitet und wir<br />
sprachen fortan nur noch über die Zukunft,<br />
scherzten, neckten einan<strong>der</strong> und verhielten uns,<br />
als hätte jemand die vergangenen fünf Jahre aus<br />
dem Raum-Zeit-Kontinuum geschnitten. Es<br />
folgte dann ein Geheimtreffen in Salzburg während<br />
<strong>der</strong> Futura und anschließend die „Deutsch-<br />
Präsentation” vor meiner Mannschaft. Die ging<br />
dann auch gründlich in die Hose, weil sie <strong>von</strong> mir<br />
psychologisch gesehen nicht gut vorbereitet war<br />
und man in meinem Team einfach nicht glauben<br />
konnte, dass ich, <strong>der</strong> jahrelang Werner R. Deutsch<br />
(WRD) zum Inbegriff des Bösen gestempelt hatte,<br />
<strong>der</strong> ihm Charakter und jegliche Fähigkeit als<br />
seriöser Medienmacher abgesprochen hatte, nun<br />
plötzlich als zukünftiges E&W-Mastermind<br />
präsentierte.<br />
„Seid’s ihr beide jetzt schon ganz<br />
deppert worden?”, sagte ich und tippte<br />
mir mit fettigen Fingern auf die Stirn.<br />
Wie sollte ich auch erklären, wie es all die Jahre<br />
in mir drinnen ausgesehen hatte? Etwa, dass <strong>der</strong><br />
persönliche Erfolg des WRD mir wie Säure die<br />
Leichtigkeit des Seins verätzt und mir das Verlegerleben<br />
schwer gemacht hatte. Selbst meine Frau<br />
verstand die Welt nicht mehr und zweifelte an<br />
meiner Urteilsfähigkeit. Da nützte auch das Andreas<br />
Hofer-Zitat „Die Wahrheit ist eine Tochter<br />
<strong>der</strong> Zeit” als Erklärung nicht viel.<br />
Allerdings haben die vergangenen sechs Monate<br />
und die Leistung <strong>von</strong> WRD die Dinge wie<strong>der</strong><br />
gerade gebogen, und selbst meine Mannschaft hält<br />
mich nicht mehr für komplett durchgeknallt. Auch<br />
wenn es jetzt noch dicker kommt.<br />
Ich will gar nicht groß versuchen zu erklären,<br />
wie es passieren konnte, dass ich jenem Mann,<br />
<strong>der</strong> mich mit seinem – nun ja, sagen wir mal –<br />
nicht ganz unauffälligen und nicht gerade <strong>der</strong><br />
letzten Mode entsprechenden Äußeren jahrelang<br />
bis in den Schlaf verfolgte, nun ganz offiziell<br />
das größte (berufliche) Vertrauen ausspre-<br />
Editorial<br />
che, dessen ich fähig bin. Tatsächlich halte ich<br />
Werner R. Deutsch – mit all seinen Fehlern und<br />
Schrulligkeiten – für einen ganz hervorragenden<br />
Medienmann und Blattmacher. Ich halte ihn für<br />
einen Mann, <strong>der</strong> die Fähigkeit – und das<br />
Herz! – besitzt, E&W in einem Sinne fortzuführen,<br />
wie das <strong>der</strong> Gründungsidee entspricht:<br />
Als leicht lesbares Qualitätsmagazin nämlich,<br />
das sich nicht scheut zu polarisieren, heiße Eisen<br />
anzugreifen und damit eine – bei einem Fachmagazin<br />
– selten dagewesene Leser/Blatt-Bindung<br />
zu erreichen.<br />
Daher habe ich mich in Abstimmung mit meinen<br />
Gesellschaftern entschlossen, diesen Vertrauensbeweis<br />
auch <strong>nach</strong> außen zu tragen und Werner R.<br />
Deutsch mit <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Redaktion und Anzeigenverkauf<br />
aller unserer Elektromedien (E&W,<br />
E&W Online und P.O.S.) zu beauftragen.<br />
Ich selbst werde mich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen<br />
und in Hinkunft nur mehr für die<br />
Geschäftsführung des Verlags und repräsentative<br />
Aufgaben zur Verfügung stehen. Dabei jedoch<br />
stets die Blattlinie <strong>von</strong> E&W im Auge behalten<br />
und hier die Interessen <strong>der</strong> Gesellschafter (meine<br />
eingeschlossen) vertreten.<br />
Dieser Entschluss ist mir nicht schwer gefallen.<br />
Einerseits aus den oben genannten Gründen, an<strong>der</strong>erseits,<br />
weil ich in Zukunft das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
neue Projekt umsetzen möchte, das mir am<br />
Herzen liegt. Eines da<strong>von</strong> – meinen Freunden<br />
konnte das in <strong>der</strong> Vergangenheit nicht verborgen<br />
bleiben – ist die vollkommen hirnrissige, aber deswegen<br />
nicht weniger fixe Idee, die Welt mit einem<br />
Roman zu beglücken, den sie vermutlich nicht<br />
braucht. An<strong>der</strong>erseits gibt es genug schlechte Bücher,<br />
da kommt es auf eines mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
auch nicht an.<br />
Bleibt mir punkto E&W noch die kleine Hoffnung,<br />
dass ich vielleicht doch mal ab und zu ein<br />
Editorial schreiben darf. Allerdings bin ich mir<br />
nicht sicher, ob es genügend Menschen gibt, die<br />
sich das Lesen <strong>der</strong>selben hinreichend gerne antun<br />
würden. Hinweise nehme ich gerne entgegen unter<br />
a.rockenbauer@elektro.at.<br />
DI Andreas Rockenbauer<br />
Herausgeber
4<br />
IN DIESER E&W: E&W 4/09<br />
Rubriken Hintergrund Telekommunikation Multimedia<br />
3 Editorial<br />
24 Edabei Spezial:<br />
Einmal Polarkreis und zurück<br />
82 Vor 20 Jahren<br />
6 Elektrofix<br />
Kommt die Wende?<br />
7 Nachfolge-Regelung<br />
Kommentar<br />
8 Eine schützende Hand<br />
EP:Jahresveranstaltung mit<br />
Besucherrekord und<br />
„Sicherheitsreserven“<br />
12 Mutige JA!-Sager<br />
Expert-Frühjahrstagung mit<br />
Optimismus und Visionen<br />
13 Spannende Rundreise<br />
Red Zac-Frühjahrstagung<br />
punktet mit Selbstvertrauen<br />
14 Verkäufer: Nur die<br />
Besten kommen durch!<br />
Auftakt zum Junior<br />
Sales Award und <strong>der</strong><br />
Verkäufer-Zertifizierung<br />
16 Zwischen den Fronten<br />
AK sorgt für<br />
Rechtsunsicherheit<br />
17 Geschätzte Partner,<br />
liebe Mitbewerber!<br />
Offener Brief <strong>von</strong> Panasonic<br />
Austria-Chef Helmut Kuster<br />
18 Handel in Reinkultur<br />
E-Center Kirchdorf: Kundennähe<br />
statt Internet<br />
20 Kampf um<br />
die Siegel<br />
Tage <strong>der</strong> Entscheidung<br />
beim Plus X<br />
Award 2009<br />
22 Ungebremste<br />
Höhenflüge<br />
E&W Online-Man<strong>der</strong>l mutiert<br />
zum Online-Tarzan<br />
23 Aktuelles<br />
Coverstory:<br />
Mit dem Konkursantrag <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> steht auf<br />
einmal eine <strong>der</strong> beiden Drehscheiben für die gemeinsame<br />
Handy-Servicelösung auf <strong>der</strong> Kippe.<br />
Wie geht es weiter, und sind die eingeschickten<br />
Handys „sicher“? Mobilkom sowie die Industrie<br />
stehen zum Dienstleister. Jetzt wird <strong>nach</strong> einer<br />
langfristigen Lösung gesucht.<br />
ab Seite 26<br />
25 Was ist Service wert?<br />
Kommentar<br />
26 Service-Hub<br />
in Schieflage<br />
<strong>ComBase</strong>-<strong>Pleite</strong> bedroht<br />
gemeinsame Servicelösung<br />
28 Von Anfang an dabei<br />
Christian Boldrino: Zehn<br />
Jahre One<br />
32 Massenhaft mobile Mails<br />
Nokia setzt auf Messaging<br />
33 „Wir wollen die<br />
Nummer eins werden“<br />
Starke Ansage Samsungs zur<br />
ersten Handy-Roadshow<br />
34 Handys veredeln<br />
Telekom-Ausschuss sucht<br />
Handy-Versicherung<br />
36 Von <strong>der</strong> Idee<br />
zur Realität<br />
LG: Mit Touchscreen-Handys<br />
selbstbewusst ins Frühjahr<br />
37 Mit dem Dolphin<br />
zu neuen Ufern<br />
Hyundai baut die Range<br />
<strong>nach</strong> oben aus<br />
38 Aktuelles<br />
39 Komische Zeiten<br />
Kommentar<br />
40 Der Berg bewegt<br />
Fluch und Segen: Der<br />
ORF wechselt seinen<br />
Verschlüsselungs-Code<br />
42 „Es gibt<br />
Alternativen ...“<br />
Stimmen aus dem Handel<br />
zum Rückzug <strong>der</strong> Industrie<br />
44 Schluss mit<br />
Schleu<strong>der</strong>n<br />
Samsung startet<br />
neues EFH-Konzept<br />
45 Von wegen Flaute<br />
Ein Jahr Strong<br />
in Österreich<br />
46 Dauerstress<br />
Premiere: Investitionen<br />
in die Zukunft<br />
48 Kleine, feine Welt<br />
GPS-World: Erste Adresse für<br />
Globetrotter und Abenteurer<br />
50 Jedem Produkt<br />
seine Story<br />
Mamit mutiert zum<br />
Lösungsanbieter<br />
52 Sportlich betrachtet<br />
Grundig setzt 2009<br />
auf Kontinuität<br />
54 Krisenkiller<br />
Kreative Umsatzideen<br />
für den Fotofachhandel<br />
56 Zurück zu den Wurzeln<br />
Neunte Auflage <strong>der</strong> Gmundner<br />
Fototage<br />
58 Lebenslänglich<br />
für Garmin<br />
Navi-Hersteller setzt<br />
auf Zusatzleistungen
E&W 4/09 IN DIESER E&W: 5<br />
E-Technik Hausgeräte<br />
60 Rücken wir zusammen<br />
Kommentar<br />
61 Neue Märkte,<br />
neue Nischen<br />
Regro-GF Markus Schillegger<br />
sieht Potenzial für<br />
seine Kunden<br />
62 Erst stinkt’s, dann<br />
brennt’s<br />
Elektrotechniker orten akute<br />
Gefahren im Stromnetz<br />
64 Informations-<br />
Vorsprung<br />
Besucheransturm zu den<br />
Schrack-Info-Tagen<br />
Seite 78<br />
Ein ausgebuchtes Kick-off-Seminar zum Austrian<br />
Electronic Retailer Award lässt auch für die Zukunft<br />
viel erwarten: Initiator Herbert Haas kann<br />
sich bereits über 33 Bewerber freuen.<br />
66 60 Tage Vorsprung<br />
Kommentar<br />
67 Cool Runnings<br />
AEG-Electrolux: SuperEco<br />
spart bis zu 80% Energie<br />
68 Wohn(t)räume<br />
wurden wahr<br />
Wohnen & Interieur wie<strong>der</strong><br />
auf Erfolgskurs<br />
72 Galaktische Zeiten<br />
Juras Kaffee-Sternstunden<br />
74 Heiß gekühlt und<br />
frisch getrocknet<br />
Weiße Neuheiten<br />
<strong>von</strong> Baytronic und LG<br />
75 Altes Eisen<br />
Franz Schlechta for<strong>der</strong>t<br />
Verschrottungsprämie für<br />
Elektro-Altgeräte<br />
76 Aktuelles<br />
Seite 48<br />
Peter Swoboda hat mit <strong>der</strong> GPS-World seine eigene<br />
Nische geschaffen. Dass <strong>der</strong> Navi-Spezialist<br />
dabei sein Hobby zum Beruf gemacht hat, daran<br />
sind die Umstände „schuld“.<br />
Management<br />
77 Der Umrüst-Gewinn!<br />
Kommentar<br />
78 Mit Haas gelingt’s<br />
immer!<br />
Kick-off-Seminar für den<br />
Austrian Electronic Retailer<br />
Award<br />
79 Rat & Tat<br />
Steuerreform – Tarifreform<br />
80 Das richtige Drehbuch<br />
Umdasch-Seminar: Konzepte<br />
zum „filmreifen“ Verkaufen<br />
I bin ja nur <strong>der</strong> E&W-Bobby – oba<br />
wann i wos zu reden hätt’, tät i<br />
jeden auf’n Mond schießen, <strong>der</strong><br />
willkürlich Gerüchte vabreitet.<br />
Bassena-Tratsch gibt’s scho<br />
gnua in da Branche!<br />
IMPRESSUM:<br />
Medieninhaber (Verleger) und Anzeigenverwaltung:<br />
Elektro und Wirtschaft<br />
Zeitschriftenverlagsges.mbH,<br />
1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II C,<br />
Telefon 01/485 31 49 Serie,<br />
Telefax 01/486 90 32/30,<br />
Internet: www.elektro.at,<br />
eMail: redaktion@elektro.at,<br />
verkauf@elektro.at<br />
Geschäftsführer<br />
DI Andreas Rockenbauer<br />
Herausgeber<br />
DI Andreas Rockenbauer, Helmut J.<br />
Rockenbauer<br />
Objekt-Manager<br />
Werner R. Deutsch<br />
Chefredaktion<br />
Martin Fellhuber<br />
Redaktion<br />
Werner R. Deutsch, Martin Fellhuber,<br />
Mag. Bettina Paur, DI Andreas<br />
Rockenbauer, Helmut J. Rockenbauer,<br />
Ronald Rockenbauer B.A., Wolfgang<br />
Schalko, Mag. Dominik Schebach<br />
Anzeigen<br />
Sylvia Populorum, Mario Ernst<br />
Grafik<br />
Alexan<strong>der</strong> Khun, Martin Mares<br />
Grundlegende Richtung<br />
Unabhängige Fachzeitschrift für den<br />
Elektrohandel und das -gewerbe<br />
Hersteller<br />
Druck Styria GmbH & CoKG,<br />
8042 Graz, Styriastraße 20<br />
Abonnements<br />
Ein Jahresabonnement für Österreich<br />
11 Ausgaben EUR 60,50 (inkl. 10%<br />
MWSt.), Einzelpreis EUR 8,14 (inkl.<br />
10% MWSt.) Preis für Auslandsabonnement<br />
Europa EUR 113,30 (inkl. 10%<br />
MWSt.), Übersee EUR 198,–. Das<br />
Abonnement verlängert sich um ein<br />
weiteres Jahr, wenn es nicht bis spätestens<br />
31.10. lfd. Jahres schriftlich gekündigt<br />
wird. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird<br />
keine Haftung übernommen. Bei mit<br />
„Advertorial” gekennzeichneten Seiten<br />
handelt es sich um bezahlte Anzeigen.<br />
3. Quartal 2007:<br />
Druckauflage: 13.450,<br />
Verbreitete Auflage: 12.927
6 HINTERGRUND E&W 4/09<br />
„ELEKTROFIX“ HÄLT DER BRANCHE EINEN SPIEGEL VORS GESICHT:<br />
KOMMT DIE WENDE?<br />
LIEBE ELEKTROBRANCHE!<br />
„Der Kampf ums Leiberl bleibt hart. Dieser spielt sich hauptsächlich<br />
unter den Großvertriebsformen selbst ab (Cosmos hat durch einen<br />
neuen Besitzer vielleicht Auftrieb erhalten), was aber zu einer Verlängerung<br />
<strong>der</strong> Preisschlacht führen und weitere Marktanteile an diese<br />
binden wird. Um den kleineren verbleibenden Kuchen müssen jetzt<br />
die traditionellen Elektro-Fachhändler untereinan<strong>der</strong> kämpfen. Hier<br />
haben nur jene echte Chancen, die ein ausgewogenes Sortiment mit<br />
ausreichen<strong>der</strong> Spanne und schneller Lagerdrehung mit plausiblen Verkaufspreisen<br />
durch beinharte Kostenrechnung und eine griffige Marketingstrategie<br />
samt Werbung verbinden – und die den Kunden die<br />
Vorteile des „persönlichen“ Geschäftes und <strong>der</strong> Kompetenz darstellen<br />
können…“<br />
Soll ich weiter abschreiben? Diese Zeilen kommen nämlich nicht<br />
<strong>von</strong> mir, son<strong>der</strong>n <strong>von</strong> „Elektro-Wan<strong>der</strong>prediger“ Helmut J. Rockenbauer.<br />
Wann? Nun, es war im Jänner 1994, also vor gut 15 Jahren!<br />
Und jetzt frage ich uns alle: Was haben wir in diesen 15 Jahren dazugelernt?<br />
O<strong>der</strong> besser gesagt: Werden diese Zeilen in 15 Jahren noch<br />
immer Gültigkeit besitzen? Mit diesen Überlegungen will ich mich<br />
heute über ein paar Ereignisse <strong>der</strong> letzten Wochen wagen…<br />
Steter Tropfen höhlt den Stein<br />
Eiskalt lief mir <strong>der</strong> Schauer über den Rücken, als ich diese Nachricht<br />
erfuhr: „Panasonic schließt Österreich-Nie<strong>der</strong>lassung!“ Was war es,<br />
das <strong>der</strong>artige Emotionen in mir weckte, mich so schockierte?<br />
Nach einigen schlaflosen Nächten und einer ganzen Serie an<br />
schweißgebadeten Bettlaken kam mir die Lösung: Ich selbst war es,<br />
<strong>der</strong> ob dieser Botschaft aus <strong>der</strong> Spur gerissen wurde – war ich wie<br />
viele an<strong>der</strong>e in dieser Branche doch felsenfest da<strong>von</strong> überzeugt, dies<br />
wäre schon vor ein o<strong>der</strong> zwei Jahren passiert. Denn wie man immer<br />
wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Branche vernahm, wurde seit rund zwei Jahren nur<br />
mehr eine Hand voll Händler, gestaffelt <strong>nach</strong> verfügbaren Container-<br />
Stellplätzen, angemessen betreut… Aber nein, erst heuer kehren Herz<br />
und Seele dieses Herstellers unserem schönen Land den Rücken.<br />
Unglaublich, wie man ein <strong>der</strong>artig „geiles“ Produkt im Elektro-<br />
Fachhandel so den Bach runterfahren kann. Doch die Hoffnung<br />
stirbt zuletzt, denn jetzt wird „redimensioniert“.<br />
Gut. Aha. Redimensioniert also. Na, Gott sei Dank…!<br />
Netzwerke sind die Zukunft<br />
Nein, ich habe kein Networking-Seminar besucht und bin trotzdem<br />
felsenfest da<strong>von</strong> überzeugt, dass es viel mehr Stammtische geben sollte.<br />
Doch anstatt zum Hörer zu greifen, den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Mitbewerber<br />
– dass gilt für Industrie und Handel – auf ein Bierchen einzuladen,<br />
sitzen alle in ihren Nestern und warten auf den nächsten<br />
Sturm. Ach so, Ihr meint, es sei so schwer, mit <strong>der</strong> Wahrheit herauszurücken,<br />
da es sich ja immerhin um den Mitbewerb handle!?<br />
Wenn es eine Branche gibt, in <strong>der</strong> die Gschichtl’n schneller als das<br />
Licht verbreitet werden, dann ist es wohl unsere – o<strong>der</strong>? Je<strong>der</strong> <strong>von</strong><br />
uns hat in <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>von</strong> Kooperationen mit Mitbewerbern<br />
profitiert. Und Gewinner waren beide. Na also, knüpft Kontakte –<br />
auch branchenübergreifend – und Ihr werdet sehen, welche Möglichkeiten<br />
sich auftun, die wenigstens mittelfristig mehr Ertrag einfahren<br />
als das Auswerfen neuer Angeln in abgefischten Teichen.<br />
Achtung, Knebelfalle!<br />
Dies sei eine Warnung für alle, die auch 2010 <strong>von</strong> ihrem Gegenüber<br />
noch ernst genommen werden wollen: Unterschreibt nur, was Ihr<br />
unterschreiben wollt! Denn so sicher, wie die<br />
Schneeglöckchen im Inntal ins Sonnenlicht<br />
zwinkern, so sicher quietschen <strong>der</strong>zeit die<br />
frisch aufgezogenen Sommerreifen <strong>der</strong> Reisenden<br />
– und zwar landesweit.<br />
Mit gestählter Brust beglücken sie die Händlerschaft, unterm Arm<br />
die „Heilige Schrift“, die neue Jahresvereinbarung. Was viele Händler<br />
nicht berücksichtigen, ist, dass dieser Akt <strong>nach</strong> dem Nachfassen<br />
<strong>von</strong> Zahlungsverzügen die zweitschlimmste Strafe im Leben des Reisenden<br />
ist. Und so werden die geliebten Ansprechpartner an <strong>der</strong><br />
Front <strong>von</strong> ihren Verkaufsleitern mit seitenweise „Blablabla“ ausgeschickt,<br />
um schnellstmöglich Stempel und Unterschrift zu kassieren.<br />
Hand aufs Herz: Wie viele Händler lesen sich Jahr für Jahr alle Punkte<br />
durch? Noch dazu, wenn <strong>der</strong> geliebte Reisende sowieso bestätigt<br />
„es hat sich eh nix g‘än<strong>der</strong>t!“. Das Problem dabei: Geschrieben und<br />
entworfen haben die Jahresvereinbarung in den meisten Fällen die<br />
„Excel-Manager“ und „Schreibtisch-Attentäter“ in den „Erbsenzähler-Etagen“<br />
<strong>der</strong> Industrie. NICHT GELESEN haben die Vereinbarungen<br />
dann die Reisenden und Händler, die sie blindlings unterschreiben.<br />
Na dann: Good Luck!<br />
Wölfe im Schafspelz<br />
Entwicklungen wie Nie<strong>der</strong>lassungsschließung o<strong>der</strong> Fusion sowie das<br />
Outsourcen <strong>von</strong> ursprünglich vom Vertrieb verantworteten Bereichen<br />
bei <strong>der</strong> Industrie führen immer öfter zu skurrilen Ausgeburten,<br />
<strong>der</strong>en Ausmaß oft erst jahrelang <strong>nach</strong> Geschäftsabschluss ans Tageslicht<br />
kommt. Hier ein Beispiel, dass mir zu Ohren und Augen kam:<br />
Ein großer japanischer Hersteller empfiehlt seinen Händlern den Vertrieb<br />
<strong>von</strong> Garantieerweiterungs-Paketen zu seinen Produkten. Ein<br />
prinzipiell sinnvolles Unterfangen, bedenkt man noch dazu die Möglichkeit,<br />
die ohnehin sehr kleine Spanne beim Produkt durch den<br />
Zusatzverdienst beim Verkauf des Garantiepaketes an den Endkunden<br />
lukrieren zu können. Die Industrie erhofft sich eine bessere<br />
Kundenbindung und vor allem Markentreue im Schadensfall. Abgesehen<br />
da<strong>von</strong>, gab es irgendwo im Konzern einen, <strong>der</strong> gesagt hat:<br />
„Sammelt Endverbraucher-Adressen!“<br />
Vorerst einmal also alles paletti: Industrie glücklich, Händler glücklich,<br />
Kunde glücklich.<br />
Es vergehen zwei Jahre. Ein über das Garantiepaket versicherter Schaden<br />
tritt ein: Der Kunde kontaktiert seinen Händler. Diesem sind<br />
allerdings die Hände gebunden, denn was er nicht berücksichtigt hat,<br />
ist, dass die Abwicklung im Schadensfall <strong>der</strong> Industrie bzw. <strong>der</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Industrie beauftragten Versicherung vorbehalten ist.<br />
Nix mehr paletti: Kunde unglücklich. Händler unglücklich. Industrie<br />
glücklich.<br />
Was nun folgt, ist mehr als pervers: Die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Industrie beauftragte<br />
Versicherung ermittelt den Schadenswert und bietet ein „Nachfolge-Modell“<br />
an. Allerdings darf <strong>der</strong> Kunde das Gerät nicht bei seinem<br />
Händler kaufen, <strong>der</strong> ihm das Gerät auch wie<strong>der</strong> in Betrieb nehmen<br />
würde – son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Kunde erhält gleich ein Empfehlungsangebot<br />
eines sehr, sehr großen „Auch-Onlinehändlers“ aus dem Süden Österreichs<br />
mit mehreren Abholshops landesweit…<br />
Man kann nur hoffen, dass dieser trotz seiner „internationalen Beteiligungen“<br />
die Ware über die Industrie in Österreich beziehen wird.<br />
Denn sonst ist’s vorbei mit dem „Paletti für Österreich“, weil: Kunde<br />
unglücklich, Händler unglücklich, Industrie unglücklich.<br />
Kopf hoch, wünscht Euer<br />
elektrofix@gmx.net
Liebe Leser!<br />
Es war wenige Tage vor<br />
<strong>der</strong> Futura 2008, als<br />
mich eine <strong>der</strong> markantesten<br />
Stimmen <strong>der</strong> Branche<br />
telefonisch dazu auffor<strong>der</strong>te,<br />
jemanden zu<br />
kontaktieren, mit dem<br />
ich über fünf Jahre lang<br />
kein Wort mehr gewechselt<br />
hatte: „Ich weiß“,<br />
meinte die markante Stimme, „Sie glauben<br />
jetzt, ich bin mit dem Kopf wo ang’rannt.<br />
Trotzdem: Rufen S’ bitte den Andreas Rockenbauer<br />
an!“<br />
Einige Sekunden Schweigen.<br />
„Herr Deutsch? Sind Sie noch dran?“, fragte<br />
die Stimme. „Dran bin ich schon“, gab ich<br />
schließlich zur Antwort, „aber drauf bin ich<br />
<strong>der</strong>zeit nicht so beson<strong>der</strong>s. – Wozu soll ich den<br />
Herrn Rockenbauer anrufen? Will er sich mit<br />
mir duellieren...?“<br />
Rückblick: Zur Jahresmitte 2003 schied ich<br />
auf eigenen Wunsch <strong>nach</strong> mehr als fünf Jahren<br />
beim E&W-Verlag aus. Wegen, sagen wir mal,<br />
emotionaler Gründe. Eine spontane Entscheidung,<br />
die ich trotz meiner damals schon 45<br />
Lenze ohne Bedenken getroffen hatte. 25 erfolgreiche<br />
Jahre im Zeitungswesen und eine gewisse<br />
finanzielle Unabhängigkeit stimmten<br />
mich zuversichtlich, die Zeit bis zum nächsten<br />
Dienstvertrag locker zu überbrücken.<br />
Ich hatte Glück. Bereits wenige Wochen später<br />
lag er unterschriftsreif auf dem Tisch. Ich sollte<br />
die Chefredaktion für ein Automagazin übernehmen.<br />
Wenngleich ich im Hinterkopf bedauerte,<br />
<strong>der</strong> Elektrobranche den Rücken zuzukehren.<br />
Schade um die guten Kontakte, die ich<br />
aufgebaut hatte. Schade um das Insi<strong>der</strong>wissen,<br />
das jetzt zum Krenreiben wäre. Schade um die<br />
Ideen, die ich vielleicht hätte umsetzen können...<br />
Der erlösende Anruf kam daher keine 24<br />
Stunden zu früh. Am an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong><br />
Funkwelle: Willy Duschka, <strong>der</strong> seinerzeitige<br />
Redaktionsleiter des „Elektrojournal“. Was in<br />
den Jahren da<strong>nach</strong> folgte, bedarf wohl keiner<br />
weiteren Ausführung. Zumal die Branchen-<br />
Öffentlichkeit an <strong>der</strong> Entwicklung dieses Mediums<br />
zwangsläufig regen Anteil nahm.<br />
Auf die Gründe, weshalb ich meine Chefredakteurs-Funktion<br />
beim Elektrojournal“ im<br />
Nachfolge-<br />
Regelung<br />
Hintergrund Hintergrund<br />
Vorjahr zurücklegte, gehe ich an<br />
dieser Stelle selbstverständlich nicht<br />
ein. Wenngleich sie – aus meiner<br />
Sicht – weitaus triftiger waren als<br />
jene, die mich einst bewogen hatten,<br />
E&W zu verlassen. Dort, wo<br />
ich mit 1. April 2009 wie<strong>der</strong> ins<br />
Angestelltenverhältnis aufgenommen<br />
wurde (<strong>nach</strong>dem ich sechs<br />
Monate aufgrund einer Konkurrenzklausel<br />
in meinem alten Vertrag nicht ins<br />
„an<strong>der</strong>e Lager“ wechseln durfte).<br />
Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
Womit sich auch die eingangs gestellte Frage<br />
an die besagte „Branchenstimme“, ob mich<br />
Rockenbauer jun. zum Duell herausfor<strong>der</strong>n<br />
wolle, mittlerweile erübrigt hat. Herausgefor<strong>der</strong>t<br />
hat er mich zwar – allerdings in einer Beziehung,<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> ich im September des Vorjahres<br />
klarerweise nicht einmal geträumt hätte:<br />
E&W-Herausgeber Andreas Rockenbauer<br />
wird sich aus dem medialen Tagesgeschäft zurückziehen,<br />
als Geschäftsführer des Verlags ne-<br />
„Je<strong>der</strong> Euro, den die E-Industrie in<br />
E&W investiert, schlägt mit einem<br />
Vielfachen seines Werts in <strong>der</strong> Branche<br />
wie<strong>der</strong> auf!“<br />
ben zahlreichen repräsentativen Aufgaben aber<br />
weiterhin die kommerziellen Agenden wahrnehmen.<br />
Wie und warum dies erfolgen soll,<br />
schil<strong>der</strong>t er mit seinen eigenen Worten im Editorial<br />
auf Seite 3.<br />
Im Gegenzug wird mir die Führung des Redaktions-<br />
und Anzeigenteams anvertraut und<br />
damit die Verantwortung für die künftige Entwicklung<br />
<strong>von</strong> E&W Print und E&W Online<br />
übertragen, wobei ich in weiterer Folge als<br />
Mitgesellschafter fungiere. So viel einmal zur –<br />
groben – Neustrukturierung, die für den Verlag<br />
angedacht ist.<br />
In diesem Zusammenhang sei gleich erwähnt,<br />
dass meine bisherige eMail-Anschrift d.textmacher@elektro.at<br />
ausgedient hat. An ihre<br />
Stelle tritt, wie bis vor sechs Jahren, ein schlichtes<br />
w.deutsch@elektro.at.<br />
Mit <strong>der</strong> schrittweise greifenden Nachfolge-Regelung<br />
im Verlag eröffnen sich aus heutiger<br />
Sicht für mich Chancen, die ich zu Gunsten<br />
einer noch stärkeren Positionierung <strong>von</strong> E&W<br />
auch zu ergreifen gedenke.<br />
Medialer Urknall<br />
Wann diese Stärkung spürbar zum Tragen<br />
kommt, hängt – wie so vieles im Leben – <strong>von</strong><br />
vielen Faktoren ab. Worunter sich natürlich<br />
auch einige aus Fleisch und Blut befinden. Je<br />
früher diese an einem gemeinsamen Strang ziehen,<br />
desto eher sollte es gelingen, die E&W –<br />
den medialen Urknall im Universum <strong>der</strong><br />
Elektrobranche – mit wie<strong>der</strong> deutlich wachsendem<br />
Abstand vor jedem Mitbewerb zu platzieren.<br />
Mit welch beispielhaftem Engagement sich das<br />
E&W-Team freilich schon bisher für die<br />
Elektrobranche eingesetzt hat und täglich aufs<br />
Neue beweist, dass es <strong>der</strong>en Vertrauen verdient<br />
hat, belegen etliche Aktivitäten, die Verlage in<br />
unserer Größenordnung nicht einmal annähernd<br />
zu bieten vermögen!<br />
Die aktuelle Spannbreite reicht dabei vom<br />
klassischen GOLDENEN STECKER und<br />
<strong>der</strong> einzigartigen Brancheparty PLUGGED,<br />
über die großartige Herbert Haas-Initiative<br />
AUSTRIAN ELECTRONIC RETAI-<br />
LER AWARD bis zum neuartigen GRÜ-<br />
NEN STECKER, <strong>der</strong> in Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> Tageszeitung „Österreich“ den ökologisch<br />
innovativsten Elektrogeräten verliehen wird –<br />
eine Aktion, mit <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>ttausende österreichische<br />
Konsumenten konfrontiert werden und<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> die heimische Elektrobranche ungemein<br />
profitieren wird. E&W Online-Leser werden<br />
darüber ja schon seit 18. März umfassend informiert.<br />
Diese permanente Belebung einer Branche, die<br />
ein Fachmedium mit einer Handvoll Mitarbeitern<br />
bewerkstelligt, dürfte nicht nur österreichweit<br />
einmalig sein. Je<strong>der</strong> Euro, den die E-Industrie<br />
in E&W investiert, schlägt daher mit<br />
einem Vielfachen seines Werts in <strong>der</strong> Branche<br />
wie<strong>der</strong> auf!<br />
Auf eine weiterhin fruchtvolle Zusammenarbeit.<br />
Und bleiben Sie Ihrem Branchenmedium<br />
auch unter künftig neuer Regie gewogen.<br />
Werner R. Deutsch<br />
w.deutsch@elektro.at
8<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
EP:JAHRESVERANSTALTUNG MIT BESUCHER-REKORD – FRITZ SOBOL IM E&W-INTERVIEW:<br />
Eine schützende Hand<br />
Mit einem Rekord <strong>von</strong> 1.250 Besuchern (im Vorjahr 1.230) endete am letzten März-Wochenende die EP:Warenbörse 2009 –<br />
obwohl mit 72 Industriepartnern deutlich weniger ausstellten als 2008 (97), unter denen sich damals aber auch viele<br />
kleine IT-Stände befanden. Für Fritz Sobol also kein Grund, Trübsal zu blasen. Im Gegenteil: An EP:Austria zieht die Wirtschaftskrise<br />
nicht nur spurlos vorüber, man verfügt auch über „massive Sicherheitsreserven“. Die nicht zuletzt jene<br />
wenigen Mitgliedsbetriebe schützen, bei denen es <strong>der</strong>zeit nicht so gut läuft.<br />
KLEINER WERMUTSTROPFEN: Der<br />
gestiegenen Besucherzahl standen<br />
heuer etwas weniger Händler<br />
gegenüber (460 zu 470 im vorigen<br />
Jahr), die in <strong>der</strong> gewohnten<br />
„Salzburg Congress“-Location <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung beiwohnten.<br />
An<strong>der</strong>erseits fand man bei <strong>der</strong><br />
abendlichen EP:Party wegen des<br />
enormen Andrangs <strong>von</strong> 830 Gästen<br />
(im Vorjahr 805) mit dem riesigen<br />
„Europasaal“ erstmals nicht<br />
mehr das Auslangen – letztlich<br />
mussten sogar im Foyer einige Tische<br />
aufgestellt werden.<br />
Die aufgrund <strong>der</strong> reduzierten<br />
Ausstellerzahl frei gewordenen<br />
Flächen auf <strong>der</strong> EP:Warenbörse<br />
brachten das „grüne“ Organisationsteam<br />
dagegen nicht in Verlegenheit:<br />
„Dadurch konnten wir<br />
unsere Logistik diesmal in einer<br />
eindrucksvollen Breite darstellen“,<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Weniger Aussteller, mehr Besucher,<br />
etwas weniger Händler,<br />
mehr Gäste beim Abend-Event –<br />
im Schnitt war auch diese EP:<br />
Veranstaltung ein voller Erfolg.<br />
Markante Steigerung: EP:Logistik<br />
konnte 2008 ein Plus <strong>von</strong><br />
20% verbuchen.<br />
In Krisenzeiten das Ass im<br />
EP:Ärmel: Als gewinnorientierte<br />
Verbundgruppe verfügt man<br />
über Kapital „für alle Eventualitäten“<br />
(Fritz Sobol).<br />
Kreditversicherer sind daher<br />
„ausgeschaltet“. EP: bürgt für<br />
grundsätzlich solide Handelsbetriebe<br />
mit kurzzeitigen Liquiditätsproblemen.<br />
Allround-Motivation: Mit diesem Claim sprach EP: sowohl Mitgliedsbetriebe<br />
als auch Industriepartner an.<br />
freut sich EP:Austria-Chef Fritz<br />
Sobol. Tatsächlich gelang es, aus<br />
<strong>der</strong> Not eine Tugend zu machen:<br />
Am Logistik-Highway war die<br />
Hölle los, um es bildhaft zu formulieren.<br />
Apropos Bild. Um mit <strong>der</strong> Ausstellerpräsenz<br />
kein falsches zu vermitteln:<br />
„Von den wirklich wichtigen<br />
Industriepartnern hat keiner<br />
gefehlt“, wie Sobol betont. „Mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> Firma Bose, die ja<br />
aufgrund einer Konzern-Entscheidung<br />
dieses Jahr an keiner<br />
Messe und damit auch an keiner<br />
Kooperationsausstellung teilnimmt.“<br />
Zum Vergleich: Für die<br />
Expert/Red Zac-Messe am 17.<br />
und 18. April werden rund 70 Industrieaussteller<br />
erwartet.<br />
Nicht einmal <strong>der</strong> Umstand, dass<br />
zur diesjährigen EP:Tombola<br />
Preise im Gesamtwert <strong>von</strong> „lediglich“<br />
20.000 Euro gespendet wurden<br />
(<strong>der</strong> Rekord liegt bei rund<br />
35.000 Euro), konnte so etwas wie<br />
„Krisenstimmung“ vermitteln.<br />
Sobol: „Da sollte man nichts hineininterpretieren.“<br />
Keine Interpretation erfor<strong>der</strong>t jedenfalls<br />
die Befindlichkeit <strong>von</strong> Sobols<br />
Kooperation: 2008 hat<br />
EP:Austria mit einem Zuwachs<br />
<strong>von</strong> mehr als zehn Prozent abgeschlossen.<br />
Und auch im ersten<br />
Quartal dieses Jahres „haben wir<br />
<strong>von</strong> einer Krise noch nichts bemerkt“,<br />
versichert <strong>der</strong> EP:Chef –<br />
<strong>der</strong> <strong>nach</strong> alter Tradition gewissen<br />
Lieferanten wie<strong>der</strong> die Leviten las:<br />
„Zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben!<br />
Dies möchte man gern<br />
jenen Managern zurufen, die im<br />
vorauseilenden Gehorsam mit einem<br />
dramatischen und teilweise<br />
auch total überzogenen Kostensenkungs-Programm<br />
reagieren.<br />
Personal-Entlassungen, Einsparungen<br />
im Werbe- und Marketingbereich<br />
sind natürlich vor<strong>der</strong>gründig<br />
die schnellsten Maßnahmen, um<br />
Kosten zu sparen. Ob diese Maßnahmen<br />
aber geeignet sind, einer<br />
Wirtschaftskrise erfolgreich zu begegnen,<br />
wage ich zu bezweifeln.“<br />
ElectronicPartner dagegen, so Sobol<br />
in seiner Rede an die EP:Mitglie<strong>der</strong>,<br />
arbeite seit über 50 Jahren<br />
profitabel. „Das bedeutet, dass wir<br />
immer noch über eine erhebliche<br />
Liquidität und massive Sicherheitsreserven<br />
verfügen.“<br />
Ebenso massiv werde „ganz gegen<br />
den Trend“ investiert, damit EP:<br />
gut aufgestellt und auf alle Eventualitäten<br />
vorbereitet sei. Etwa in<br />
die aktuellsten Systeme, in Konzeptionen<br />
und Marketingideen,<br />
wobei Sobol beispielhaft „unser<br />
neues SAP-Warenwirtschaftssystem<br />
o<strong>der</strong> unserer Instore-TV-Projekt“<br />
anführt.<br />
Sobols komplette Rede ist auf<br />
E&W Online <strong>nach</strong>zulesen, wo sie<br />
am 30. März veröffentlicht wurde.<br />
E&W wollte bei manchem Thema<br />
mehr in die Tiefe gehen und<br />
bat Fritz Sobol auf <strong>der</strong> EP:Jahresveranstaltung<br />
noch zu einem<br />
Kurzinterview...<br />
„Wir arbeiten ohne Netz“<br />
E&W: Ein Thema, das wir auf<br />
E&W Online noch kontraversiell<br />
behandeln werden, ist die Bezeichnung„Fachhandels-Or<strong>der</strong>messe“<br />
für den 2010 geplanten<br />
Dreier-Auftritt <strong>der</strong> Kooperationen.<br />
Von den Ausstellern auf <strong>der</strong><br />
EP:Warenbörse war dazu nur<br />
unisono zu hören, dass sie auf einer<br />
Koop-Messe keine Or<strong>der</strong>tätigkeit<br />
erwarten. Im Gegenteil.<br />
Manche meinten sogar, es wäre<br />
ein Armutszeugnis für den<br />
Außendienst, müssten die Fachhändler<br />
ihre Bestellungen auf <strong>der</strong><br />
Messe vornehmen.<br />
Fritz Sobol: Der Name Fachhandels-Or<strong>der</strong>messe<br />
wurde geboren,<br />
weil es mein Vorschlag war,<br />
für den nächstjährigen Messe-<br />
Auftritt <strong>der</strong> drei Kooperationen
E&W 4/09<br />
EP:Austria-Chef Fritz Sobol: „Ware<br />
just in time zu liefern, wird künftig<br />
ein Gebot <strong>der</strong> Stunde sein.“<br />
auch die freien Händler einzuladen.<br />
Faktisch wird freilich je<strong>der</strong><br />
Händler selber bestimmen, ob er<br />
auf einer Messe or<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> nicht.<br />
Für ElectronicPartner sind heute<br />
an<strong>der</strong>e Kriterien maßgeblich: Da<br />
muss <strong>der</strong> Händler ganz einfach<br />
schauen, dass er wirklich just in<br />
time die Produkte or<strong>der</strong>t – wenngleich<br />
es natürlich auch Lagerwertausgleich-Vereinbarungen<br />
gibt. Aber im Prinzip sollte man<br />
bei <strong>der</strong> Einlagerung sehr dynamisch<br />
vorgehen.<br />
Bei EP: geht die Entwicklung ja<br />
in diese Richtung.<br />
Eindeutig. Wir haben allein über<br />
unsere Logistik ein Plus <strong>von</strong> 20<br />
Prozent erzielt. Was primär daraus<br />
resultiert, dass immer mehr unserer<br />
Händler die Ware über einige<br />
wenige Stammlieferanten beziehen<br />
und den Rest über die Logistik<br />
bewerkstelligen. Daher sehe<br />
ich darin eine ganz wesentliche<br />
Funktion, die wir als Kooperation<br />
zu erfüllen haben. Auch wenn uns<br />
manche mit Vorliebe deswegen als<br />
Großhändler bezeichnen. Was<br />
verstehe, wer will. Denn Ware just<br />
in time zu liefern, wird für uns<br />
künftig ein Gebot <strong>der</strong> Stunde<br />
sein. Zumal immer mehr Industriepartner<br />
die flächendeckende<br />
Versorgung des Handels nicht<br />
mehr gewährleisten können.<br />
Jetzt aber mal halblang! Schließlich<br />
verweisen auch an<strong>der</strong>e Kooperationen<br />
mit Stolz auf eine<br />
professionelle Lagerlogistik.<br />
Über den Mitbewerb äußere ich<br />
mich nicht. Ich sage nur, dass wir<br />
unseren Industriepartnern Zentralregulierung<br />
mit Delkre<strong>der</strong>e<br />
anbieten können. Wir brauchen<br />
und haben keinen Rückversicherer!<br />
Sprich: Wir arbeiten hier<br />
ohne Netz, weil wir es sind, die<br />
das Limit bestimmen.<br />
Ansonsten...<br />
Ansonsten wäre es so, dass es für<br />
den betroffenen Händler im Endeffekt<br />
aufs Gleiche rauskommt, ob<br />
<strong>der</strong> Kreditversicherer beim Lieferanten<br />
o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Kooperation<br />
abwinkt.<br />
Womit Sie wahrscheinlich jenen<br />
Kritikern den Wind aus den Segeln<br />
nehmen wollen, die aus ihrer<br />
Sicht die Gewinnorientierung<br />
<strong>von</strong> EP: anprangern? Weil EP: in<br />
Zeiten wie diesen mit Kapitalstärke<br />
auftrumpfen kann, dank<br />
<strong>der</strong> sich schwächelnde Mitglie<strong>der</strong><br />
wie in Abrahams Schoß fühlen<br />
können. Darauf läuft doch Ihre<br />
Argumentation jetzt hinaus –<br />
o<strong>der</strong>?<br />
Der Vorteil ist doch offensichtlich:<br />
ElectronicPartner verfügt über<br />
starkes Eigenkapital, weil 90 Prozent<br />
<strong>der</strong> Gewinne im Unternehmen<br />
verbleiben. Im Gegensatz<br />
dazu dürfte es sehr schwierig sein,<br />
wenn man eben keine Reserven<br />
hat, dass man wirklich <strong>nach</strong>haltig<br />
und maßgeblich helfen kann.<br />
Wobei EP: freilich auch nur im<br />
Rahmen eines vertretbaren Risikos<br />
agieren wird?<br />
Natürlich betreiben auch wir eine<br />
entsprechende Analyse, um zu berechnen,<br />
welches Obligo wir dem<br />
einzelnen Händler einräumen<br />
können. Das ist bei uns auch<br />
nicht unlimitiert. Wenngleich wir<br />
die Potenzialerhebung wahrscheinlich<br />
an<strong>der</strong>s ansetzen, als das<br />
zum Beispiel ein externer Kreditversicherer<br />
in Hamburg macht.<br />
Wir haben schließlich einen besseren<br />
Einblick in die Handelsbetriebe<br />
unserer Mitglie<strong>der</strong> – die in<br />
<strong>der</strong> Regel mit offenen Karten<br />
spielen. Weil sie wissen, das ihnen<br />
nur ein ganzheitliches Konzept<br />
helfen kann, um sie vor einem<br />
Desaster zu bewahren. ❯<br />
INFO: www.electronicpartner.at
10<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
Nur net verkrampfen: CliniClown-Pionier Roman<br />
Szeliga machte bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung den<br />
EP:Händlern klar, worauf sich Erfolg wirklich begründet:<br />
„Zu 80 Prozent auf Persönlichkeit!“<br />
Michael Frank (mit<br />
Kathy Walenta):<br />
„Die EP:Messe<br />
zeichnet sich immer<br />
durch rege Frequenz<br />
und eine sehr gute<br />
Organisation aus!“<br />
DeLonghi-Wachstum<br />
in Q1? „Zweistellig<br />
mit einer 2 davor.“<br />
Citiz-Reinverkauf?<br />
„Ein durchschla-<br />
gen<strong>der</strong> Erfolg.“ Alles „Eco“ bei<br />
Miele: <strong>von</strong> <strong>der</strong> auf<br />
Dyson-Kunden<br />
haben alles im<br />
Griff: Siegfried<br />
Bretterklieber<br />
<strong>von</strong> den Stadtwerken<br />
Voitsberg<br />
(li.) mit Betreuer<br />
Rainer Breinbauer<br />
und Peter<br />
Pollak. Wachstum<br />
in Q1? Auch hier:<br />
„Zweistellig mit<br />
einer 2 davor.“<br />
Ein bisschen Spaß muss sein, scheinen Kathreins Herbert Fagerer und<br />
Puls 4-Prokurist Michael Stix (re.) zu denken. Das Puls 4-Maskottchen<br />
war jedenfalls hart im Nehmen.<br />
Siemens-Chef<br />
Erich Scheithauer<br />
auf die Frage <strong>nach</strong><br />
<strong>der</strong> Besucherfrequenz:<br />
„Ich will<br />
mit Herrn Pölzl<br />
seit drei Stunden<br />
reden und komm’<br />
nicht an ihn ran!“<br />
Im Querschnitt:<br />
ein Geschirrspüler-Boden,<br />
um<br />
zu demonstrieren,<br />
wie durch die Zeolith-Trocknung<br />
Energie eingespart<br />
wird.<br />
Wie sich mit einem<br />
LCD-TV <strong>von</strong> Metz ein<br />
Moeller-Funksystem<br />
steuern lässt, veranschaulicht<br />
Österreich-<br />
VL Gerald Hinker anhand<br />
des Fachhandels-<br />
Startpakets, das ab<br />
Mitte Mai ausgeliefert<br />
wird. Für Interessierte<br />
heißt es rasch zugreifen<br />
– die Stückzahl<br />
ist limitiert!<br />
<strong>der</strong> Messe oft <strong>nach</strong>gefragtenStaubsauger-Range<br />
bis<br />
zum flüsterleisen<br />
Kondenstrockner.<br />
Und Ingo Wimmer<br />
stellt klar, „dass<br />
die erfolgreiche<br />
Gutschein-Aktion<br />
für die Eco-Waschautomaten<br />
bis Ende<br />
Juni verlängert<br />
wurde“.<br />
Auf <strong>der</strong> EP:Warenbörse erwartungsgemäß omnipräsent: die ebenso praxisgerechten<br />
wie ideenreichen Shop-Kreationen <strong>von</strong> ElectronicPartner-<br />
Ladenbauer Kosir.
12<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
EXPERT-FRÜHJAHRSTAGUNG MIT OPTIMISMUS UND VISIONEN<br />
Mutige JA!-Sager<br />
Expert scharrt für die Frühjahrstagung vom 17. und 18. April bereits in den Startlöchern. Kooperations-GF Alfred Kapfer<br />
verspricht auch dieses Jahr wie<strong>der</strong> ein dichtes Programm, ganz unter dem Motto „Sag JA! zum Erfolg“. Zur gemeinsamen<br />
Industrieausstellung mit Red Zac rücken die Expertler allerdings schon am Freitag in die Brandboxx in Salzburg an.<br />
DAS MOTTO ist für Expert-Chef<br />
Alfred Kapfer gleichzeitig auch<br />
Programm: „Das heißt für uns,<br />
wie man trotz Wirtschaftskrise erfolgreich<br />
arbeiten kann. Wie man<br />
,Ja’ sagt zum eigenen Erfolg und<br />
auch mutig und aktiv daran arbeitet,<br />
und nicht bloß darauf wartet,<br />
dass es wie<strong>der</strong> besser wird.“<br />
Wie man das machen kann, dazu<br />
wird die Expert-Crew unter Leitung<br />
<strong>von</strong> Kapfer auf <strong>der</strong> Frühjahrstagung<br />
wie<strong>der</strong> einiges zu sagen<br />
haben. Unter an<strong>der</strong>em will<br />
die Kooperation bei dem Event<br />
auch einige ganz konkrete Aktionen<br />
für das laufende Frühjahr ankündigen.<br />
Welche genau, das<br />
wollte uns <strong>der</strong> Expert-Chef noch<br />
nicht verraten, um „die Überraschung<br />
nicht zu ver<strong>der</strong>ben. Aber<br />
es wird auf jeden Fall spannend“,<br />
versichert Kapfer.<br />
Stargast aus dem Burgenland<br />
Einer <strong>der</strong> mutig aufgestanden ist<br />
und mit einer Vision ein großes<br />
Ziel erreicht hat, ist auch <strong>der</strong><br />
diesjährige „Stargast“ <strong>der</strong> Ex-<br />
EXPERT-TAGUNG AUF EINEN BLICK<br />
pertler: Weinpapst Willi Opitz.<br />
„Der passt hervorragend zu unserem<br />
Motto. Er hat es in über<br />
20 Jahren geschafft, mit Qualität<br />
und einer Vision bis zur Spitze<br />
vorzustoßen und sich dort auch<br />
zu halten. So hat er seit 1995<br />
eine Partnerschaft mit dem F1-<br />
Rennstall McLaren. Das zeigt,<br />
dass man mit Qualität viel bewegen<br />
kann“, so Kapfer. „Und<br />
das gilt auch für uns. Ich glaube,<br />
dass wir mit einer Vision vorwärts<br />
gehen müssen. So können<br />
Programm Freitag, 17. April<br />
3 9.30 bis 14 Uhr – Industriemesse<br />
3 14 bis 15.30 Uhr – erster Tagungsteil: Strategiereferat <strong>von</strong> Expert-GF<br />
Mag. Alfred Kapfer, Information Expert Einkauf <strong>von</strong> Ing. Thomas Wurm<br />
3 15.30 bis 18 Uhr – Industriemesse mit geführten Rundgängen<br />
20 Uhr – Expert-Abendveranstaltung im Stieglkeller in Salzburg<br />
3<br />
Programm Samstag, 18. April<br />
3 9.30 bis 12.30 Uhr – zweiter Tagungsteil: Information Expert Mitglie<strong>der</strong>betreuung<br />
<strong>von</strong> Gerald Purner, Information Expert Marketing <strong>von</strong><br />
Matthias Sandtner, Gastreferent „Weinpapst“ Willi Opitz, Zusammenfassung<br />
<strong>der</strong> Tagung durch Mag. Alfred Kapfer<br />
3 Ort: Brandboxx – Salzburg Bergheim (ehem. Mode- und Eventcenter)<br />
wir viel bewegen. Auch können<br />
wir beweglicher agieren als zB<br />
die Großfläche.“<br />
Loser Paarlauf<br />
Für die parallel zur Expert-Tagung<br />
stattfindende Industrieausstellung<br />
gibt es einen losen Paarlauf mit<br />
Red Zac, damit die Stände <strong>der</strong><br />
Partner-Unternehmen bestmöglich<br />
<strong>von</strong> den Mitglie<strong>der</strong>n frequentiert<br />
werden. Die beiden Kooperationen<br />
haben sich ja dieses Jahr zu<br />
einem gemeinsamen Tagungstermin<br />
entschlossen. Dem<strong>nach</strong> werden<br />
die Expert-Mitglie<strong>der</strong> vor allem<br />
am Freitag auf den Ständen<br />
<strong>der</strong> Industrie zu finden sein. Auch<br />
heuer wird es dazu wie<strong>der</strong> eine<br />
Gutscheinaktion für die Mitglie<strong>der</strong><br />
geben, die bereits am 17. April anreisen.<br />
Am frühen Nachmittag des<br />
Freitags ist zudem <strong>der</strong> erste Tagungsteil<br />
mit dem Strategiereferat<br />
<strong>von</strong> Kapfer geplant. Da<strong>nach</strong> wird<br />
es geführte Touren für die Mitglie<strong>der</strong><br />
zu den Ständen <strong>der</strong> Industrieaussteller<br />
geben.<br />
„Wir haben ein großes Interesse<br />
daran, dass die Mitglie<strong>der</strong> die<br />
Chance dieser Industriemesse<br />
auch nutzen. Es kommt nicht oft<br />
vor, dass man alle Partner so ge-<br />
Für die Frühjahrstagung<br />
hat<br />
sich Expert ein<br />
optimistisches<br />
Motto gewählt.<br />
Es geht um Erfolg<br />
und wie<br />
man mutig<br />
daran arbeitet.<br />
Expert-GF Alfred<br />
Kapfer verspricht<br />
dazu einige<br />
spannende<br />
Beiträge.<br />
ballt zur Hand hat“, stellt Kapfer<br />
fest. „Wir wollen deshalb erreichen,<br />
dass möglichst viele Mitgliedsbetriebe<br />
mit möglichst vielen<br />
Industriepartnern in Kontakt<br />
treten. Deswegen appelliere ich<br />
auch an alle Mitglie<strong>der</strong>, dass<br />
nicht nur die Geschäftsleitung,<br />
son<strong>der</strong>n vielleicht auch <strong>der</strong> eine<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Mitarbeiter zur<br />
Messe kommt.“<br />
Für den zweiten Tagungsteil am<br />
Samstag, dem18. April sind dann<br />
die Beiträge zu Marketing, Vertrieb<br />
sowie <strong>der</strong> Vortrag <strong>von</strong> Stargast<br />
Willi Opitz vorgesehen.<br />
„Mutiger Wi<strong>der</strong>spruch“<br />
Und natürlich wird es zur Expert-Tagung<br />
auch wie<strong>der</strong> die<br />
traditionelle Abendveranstaltung<br />
geben, diesmal im Stieglkeller.<br />
Vor Ort wird auch Stargast Willi<br />
Opitz sein, und eine Weinverkostung<br />
für die Mitglie<strong>der</strong> abhalten,<br />
was in diesem traditionellen<br />
Bierlokal über <strong>der</strong> Salzburger<br />
Innenstadt vielleicht ein kleiner<br />
Wi<strong>der</strong>spruch ist. „Auch das ist<br />
mutig“, erklärt Kapfer dazu mit<br />
einem Augenzwinkern. ■<br />
INFO: www.expert.at
E&W 4/09 HINTERGRUND 13<br />
RED ZAC-FRÜHJAHRSTAGUNG PUNKTET MIT SELBSTVERTRAUEN<br />
Spannende Rundreise<br />
Die Frühjahrstagung <strong>von</strong> Red Zac wartet heuer vom 17. bis 19. April mit einem Programm <strong>der</strong> Superlative auf. Praxisnahe<br />
Workshops, internationale Gäste und natürlich die Or<strong>der</strong>messe <strong>der</strong> Industrie warten auf die Mitglie<strong>der</strong>.<br />
ALS LOCATION hat sich Red Zac<br />
für die heurige Frühjahrstagung<br />
das Schloss Mondsee erkoren.<br />
„Wir wollen unseren Mitglie<strong>der</strong><br />
viel bieten“, so Euronics-Chef<br />
Peter Osel, „da gehört ein passendes<br />
Ambiente mit dazu.“ Und<br />
das Programm des Events ist<br />
wahrlich nicht <strong>von</strong> schlechten<br />
Eltern. Bereits am 17. April um<br />
14.00 fällt <strong>der</strong> Startschuss für die<br />
Workshops, zu denen sich die<br />
Kooperation hochkarätige Teilnehmer<br />
wie Miele-Prokurist<br />
Wolfgang Bell, Business-Querdenker<br />
Erwin Kargl und Christian<br />
Leitner o<strong>der</strong> den Veranstalter<br />
<strong>der</strong> Klangbil<strong>der</strong>, Audio-Profi<br />
Ludwig Flich, eingeladen hat.<br />
Experten <strong>von</strong> Sony liefern profunde<br />
Informationen in Sachen<br />
Vernetzung und Handelsberater<br />
Manfred Miesbach wird sich <strong>der</strong><br />
wichtigen Argumentation bei<br />
Internet-Preisen annehmen.<br />
Gesprächsbereit<br />
„Hier geht’s vor allem um’s<br />
Selbstvertrauen. Wenn <strong>der</strong> Kunde<br />
mit einem Internetshop vollkommen<br />
zufrieden wäre, würde<br />
er ja gar nicht zu uns ins Ge-<br />
RED ZAC-TAGUNG AUF EINEN BLICK<br />
schäft kommen“, ist Osel überzeugt.<br />
Kommunikation ist also<br />
für Red Zac das Gebot <strong>der</strong> Stunde,<br />
weshalb das Hauptaugenmerk<br />
heuer auch auf so genannte<br />
Social Skills gelegt wird. „Es<br />
geht um Beziehungen – natürlich<br />
zum Kunden, diesmal<br />
vor allem aber auch zu Banken.<br />
Und auf beide muss man<br />
aktiv zugehen“, erklärt Geschäftsführer<br />
Osel. „Es darf<br />
nicht unterschätzt werden, wie<br />
wichtig eine gute Gesprächsbasis<br />
mit Banken ist, zB, wenn<br />
das Kreditlimit gekürzt werden<br />
soll“, so <strong>der</strong> Euronics-<br />
Chef. Also rechtzeitig darauf<br />
schauen, dass man’s hat, wenn<br />
man’s braucht:<br />
„Man muss als Unternehmer seine<br />
Hausaufgaben machen. Gerade<br />
in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Situation ist<br />
dies wichtiger denn je“, unterstreicht<br />
Euronics-Chef Peter<br />
Osel. Um Kommunikation geht<br />
es auch bei <strong>der</strong> Industrietagung.<br />
In Kooperation mit Expert wurde<br />
als gemeinsame Location für<br />
die Or<strong>der</strong>messe die „Brandboxx“<br />
in Salzburg/Bergheim<br />
(früher: Mode & Event Center)<br />
Programm Freitag, 17. April<br />
3 Ab 14 Uhr Workshops im Schloss Mondsee mit Fokus auf Kommunikation<br />
zu Banken und Kunden, sowie Audio, Zubehör und Argumentation<br />
bei Internet-Preisen<br />
Programm Samstag, 18. April<br />
3 Tagsüber Industrietagung. Am Abend “Saturday Night Feeling” im<br />
Rahmen eines kulinarischen Abenteuer-Rundgangs<br />
Programm Sonntag, 19. April<br />
3 Eigentliche Tagung und Vortragende wie Sportler Thomas Geierspichler,<br />
Anne M. Schüller, Publizist Ronald Barazon und GF Euronics International<br />
Klaus Lahrmann.<br />
auserkoren. Für die Red-Zacler<br />
steht <strong>der</strong> Samstag als Tag <strong>der</strong> Industrie<br />
auf dem Terminkalen<strong>der</strong>.<br />
Die Or<strong>der</strong>messe bietet für Euro-<br />
nics-Chef Osel eine „optimale<br />
Möglichkeit für Einzelgespräche.“<br />
Kulinarium<br />
Ein weiteres Highlight an diesem<br />
Tag stellt die mittlerweile traditionelle<br />
Abendveranstaltung <strong>der</strong> Kooperation<br />
dar. Schließlich sollen<br />
auch die Mitglie<strong>der</strong> in einer gemütlichen<br />
Atmosphäre Erfahrungswerte<br />
miteinan<strong>der</strong> austauschen.<br />
„Wir sitzen hier natürlich<br />
nicht nur fad in einem Saal herum,<br />
son<strong>der</strong>n haben auch heuer<br />
wie<strong>der</strong> etwas ganz beson<strong>der</strong>es geplant,“<br />
ist Osel voller Vorfreude.<br />
Eine kulinarischen Abenteuerreise<br />
wird die Gäste mit außergewöhnlichen<br />
Genüssen verwöhnen,<br />
verrät <strong>der</strong> Chef. Auch eine<br />
beson<strong>der</strong>e Überraschung ist geplant,<br />
die Osel aber natürlich<br />
noch geheim halten will.<br />
Internationale Stargäste<br />
Im Gegensatz zu den Expert-<br />
Mitglie<strong>der</strong>n, die am Samstag abreisen,<br />
findet bei Red Zac am<br />
Sonntag die eigentliche Tagung<br />
statt. „Es geht bei uns natürlich<br />
auch wie<strong>der</strong> viel um’s Marke-<br />
ting,“ erklärt Osel und kündigt<br />
im selben Atemzug die Präsentation<br />
eines neuen Internetkonzeptes<br />
sowie eine azyklische Werbe-<br />
Euronics-Austria-GF<br />
Peter Osel kündigt für<br />
die Frühjahrstagung <strong>von</strong><br />
Red Zac ein Staraufgebot<br />
an Gästen und Inhalten<br />
an. Orte des Geschehens<br />
sind diesmal Schloss<br />
Mondsee und die<br />
„Brandboxx” in<br />
Salzburg/Bergheim.<br />
strategie an, die noch einiges in<br />
petto halten wird. Am Sonntag<br />
stehen v.a. Vorträge beson<strong>der</strong>er<br />
Stargäste an. So wir, Klaus Lahrmann,<br />
Geschäftsführer <strong>von</strong> Euronics<br />
International den Blick über<br />
den österreichischen Tellerrand<br />
hinaus lenken. Publizist Ronald<br />
Barazon diskutiert auf humoristische<br />
Weise die Krise - und warum<br />
sie keine ist. Anne M. Schüller<br />
hält einen Vortrag über ihr Spezialgebiet:<br />
die Gewinnung <strong>von</strong><br />
Kundenloyalität. Und last but not<br />
least wird Sportler des Jahres 2008<br />
und Paralympics-Sieger im<br />
Rennrollstuhlfahren, Thomas<br />
Geierspichler, seine Erkenntnisse<br />
in Sachen Motivation mit den<br />
Red Zac-Mitglie<strong>der</strong>n teilen. Das<br />
Sonntagsprogramm wird um ca.<br />
13 Uhr ein Ende finden, bei einem<br />
Abschluss-Lunch kann man<br />
das Erlebte noch einmal gemeinsam<br />
Revue passiert lassen. „Bei<br />
uns steht auch die Solidarität<br />
untereinan<strong>der</strong> im Vor<strong>der</strong>grund“,<br />
deklamiert Peter Osel zusammenfassend.<br />
■<br />
INFO: www.redzac.at
14<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
LERNEN BRINGT’S IN JEDEM ALTER: JUNIOR SALES AWARD UND ZERTIFIZIERUNG<br />
Verkäufer: Nur die Besten<br />
kommen durch!<br />
Bereits zum elften Mal startet Mitte April das Lehrlingstraining und gibt den Auftakt für den Junior Sales Award 2009.<br />
Einen Tag lang pro Bundesland gilt es für die Auszubildenden, ihr Verkaufsgeschick spielerisch zu schulen. Hierbei<br />
werden auch die besten Lehrlinge <strong>der</strong> Branche ermittelt. Getreu dem Motto „Übung macht den Meister” wird heuer<br />
erstmals nicht nur für die Jungspunde, son<strong>der</strong>n auch für die „alten Hasen” im Verkauf etwas geboten: Ein Zertifikat in<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> Wirtschaftskammer weist nun die echten „Branchen-Profis“ aus.<br />
DAS LEBEN BESTEHT aus kontinuierlichem<br />
Lernen“, zeigt sich Initiator<br />
Robert Dunkl im Gespräch<br />
mit <strong>der</strong> E&W weise. Dieser<br />
Devise folgen ab 20. April engagierte<br />
Youngsters <strong>der</strong> Branche<br />
und üben sich in Sachen Verkaufspsychologie.<br />
Wie schon in<br />
den Vorjahren findet das Seminar<br />
für rund 120 Teilnehmer aus allen<br />
Lehrjahren statt, wobei natürlich<br />
auf <strong>der</strong>en Wissensstand individuell<br />
eingegangen wird. „Auch<br />
Wie<strong>der</strong>holungstäter sind herzlich<br />
willkommen!“, hebt Dunkl hervor,<br />
denn gerade <strong>von</strong> diesen profitiere<br />
die ganze Gruppe. „Die<br />
Jugendlichen sehen, was möglich<br />
ist, wohin sie sich entwickeln<br />
können und dadurch wird natürlich<br />
auch ihr Ehrgeiz geweckt.“<br />
Der Ehrgeiz wächst<br />
Generell steige das Niveau <strong>der</strong><br />
Auszubildenden, da sich die Jugendlichen<br />
bereits im Vorfeld<br />
konkreter über den Beruf informieren<br />
und stolz sind, Verkäufer<br />
zu werden.<br />
Die Ambitionen <strong>der</strong> Lehrlinge<br />
können <strong>nach</strong> Dunkl vor allem<br />
auch durch den Unternehmer<br />
selbst geför<strong>der</strong>t werden. So sollte<br />
dieser seinen Lehrlingen bereits<br />
im Vorfeld des Trainings erklären,<br />
was er sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Teilnahme<br />
verspricht. Auch ein Nachge-<br />
spräch darüber, was <strong>der</strong> Jugendliche<br />
gelernt hat, erachtet Coach<br />
Dunkl für äußerst wichtig.<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Anmeldung für Lehrlings-Training<br />
läuft. Die besten neun<br />
treten beim JSA 2009 an.<br />
Zertifizierungs-Initiative für<br />
erfahrene Verkaufs-Profis.<br />
Ziel ist es, erste Absolventen<br />
zur Futura 09 vorzustellen.<br />
Vorgaben sind mehrere Jahre<br />
Verkaufserfahrung, Produktschulungen,<br />
ein Tag Verkaufstraining<br />
und <strong>der</strong> Test am WKO.<br />
Ein Rückblick auf die Teilnehmer<br />
des JSA 2008.<br />
Stolz präsentierten die<br />
besten Lehrlinge <strong>der</strong><br />
Branche ihre Urkunden.<br />
Siegerin Bernadette<br />
Adug, MediaMarkt<br />
Salzburg, freute sich<br />
sichtlich über den <strong>von</strong><br />
HB Austria gesponsorten<br />
Schaub Lorenz-Flat-TV.<br />
„Denn schließlich profitiert am<br />
Ende <strong>der</strong> Händler <strong>von</strong> seinen<br />
guten Mitarbeitern!“<br />
Junior Sales Award<br />
für Spitzenreiter<br />
Am Ende des Schulungstages<br />
verfassen die Jugendlichen ein ca.<br />
2-seitiges Resümmee des Seminars.<br />
Daraus wird ermittelt, wer<br />
sich zu den besten Lehrlinge <strong>der</strong><br />
Branche zählen darf. Für die<br />
neun Spitzenreiter geht es in die<br />
nächste Runde: zum Junior Sales<br />
Award 2009. Sie werden anlässlich<br />
<strong>der</strong> Futura ins CD-Hotel<br />
nahe dem Salzburger Messegelände<br />
eingeladen. Dort gilt es,<br />
sich einer unabhängigen Jury
E&W 4/09 HINTERGRUND 15<br />
und einer letzten Aufgabe zu<br />
stellen. Ein simuliertes Verkaufsgespräch<br />
soll zeigen, wer den<br />
Stockerlplatz erreicht und mit<br />
Sachpreisen, einer Story in <strong>der</strong><br />
Fachzeitschrift P.O.S. und stolzgeschwellter<br />
Brust <strong>von</strong> dannen<br />
ziehen kann. Zudem winkt eine<br />
Urkunde, die die drei besten<br />
inkl. dezitierter Platzierung, die<br />
übrigen für die Teilnahme ehrt.<br />
Gerade diese Auszeichnung<br />
wird in <strong>der</strong> Branche immer begehrter.<br />
Auf <strong>der</strong> plugged 08<br />
zeigte sich bei einem Treffen<br />
ehemaliger Teilnehmer deutlich,<br />
dass sich die Urkunde äußerst<br />
positiv bei weiteren Karriere-<br />
Schritten erweist. „Die Teilnehmer<br />
<strong>der</strong> JRA heben sich eben<br />
unter den Branchenkollegen<br />
positiv hervor,” unterstreicht <strong>der</strong><br />
Initiator.<br />
Was Hänschen lernt ...<br />
... lernt Hans erst recht! Dies<br />
könnte zumindest die Maxime<br />
einer weiteren Initiative sein, in<br />
<strong>der</strong> es nicht um die Lehrlinge,<br />
son<strong>der</strong>n um die erfahrenen Profis<br />
geht. Für langjährige Verkaufsexperten<br />
im Bereich Weißware<br />
und Multimedia gibt es nun die<br />
Chance, sich offiziell als Branchen-Profi<br />
bezeichnen zu dürfen.<br />
Die Vorgaben<br />
Mindestens 3 Jahre Verkaufserfahrung<br />
direkt in <strong>der</strong> Branche<br />
o<strong>der</strong> mit Lehre 2 Jahre Verkauf in<br />
einem artverwandtem Zweig<br />
lautet die Hauptvorgabe. „Reifeprozesse<br />
brauchen ihre Zeit”,<br />
so Dunkl. “Gerade bei psychologischen<br />
Themen wie im Verkauf<br />
kann sich erst <strong>nach</strong> einigen Jahren<br />
eine richtige verkäuferische<br />
Persönlichkeit bilden. Dann lernt<br />
man erst richtig, mit Erfahrungen<br />
umzugehen”, erklärt <strong>der</strong> Initiator.<br />
Zusätzlich zur Berufserfahrung<br />
muss <strong>der</strong> Zerfitikatsanwärter<br />
16 Stunden Produktschulung<br />
und einen Tag Verkaufstraining<br />
beim WIFI <strong>nach</strong>weisen.<br />
Sind diese Vorgaben erfüllt, heißt<br />
es antreten bei <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
zum Multiple Choice<br />
Test, <strong>der</strong> sich aus 60% Umgang<br />
mit <strong>der</strong> Ware und 40% Verkaufsgeschick<br />
zusammensetzt. „Die<br />
Prüfung ist aber sicher auch für<br />
langjährige Verkäufer keine g’mahte<br />
Wiese”, warnt Dunkl. Wer<br />
jedoch besteht, darf sich offiziell<br />
als „Branchen-Profi” bezeichnen<br />
lassen - zumindest für ein Jahr.<br />
Dann heißt es, wie<strong>der</strong> einen<br />
Nachweis für die Produktschulungen<br />
und das Verkaufstraining<br />
am WIFI belegen zu können.<br />
Also lautet <strong>der</strong> Beschluss..<br />
...das <strong>der</strong> Mensch was Lernen<br />
muss! Dies sprach schon Wilhelm<br />
Busch und auch Robert Dunkl<br />
stimmt mit ein.<br />
Dass Verkäufer das Zertifizierungs-<br />
Angebot gerne nutzen werden,<br />
da<strong>von</strong> ist Dunkl überzeugt: „Ein<br />
Roger Fe<strong>der</strong>er gehört zur Spitze<br />
<strong>der</strong> Weltrangliste. Und trotzdem<br />
steht er jeden Tag stundenlang am<br />
Tennisplatz und übt. Ein Profi<br />
weiß, dass er sich nicht nur an frühere<br />
Erfolge zurücklehnen darf,<br />
son<strong>der</strong>n das es immer weitergeht.”<br />
Die Industrie befürwortet die<br />
neutrale Weiterbildung. So gibt es<br />
bereits Zusicherungen tatkräftiger<br />
Unterstützung <strong>von</strong> wichtigen<br />
Marktplayern, die Details werden<br />
gerade geklärt. Wahrscheinlich ist<br />
ein Gutschein für die Bildungskurse<br />
auf dem WIFI.<br />
Ähnlich wie beim Stromsparmeister<br />
wird es ein Profi-Zertifikat<br />
für Unternehmen geben,<br />
die ein Viertel ihrer Verkaufs-<br />
Mitarbeiter zu den offiziellen,<br />
also zertifizierten Branchen-Experten<br />
zählen können. Erklärtes<br />
Ziel ist es, bei <strong>der</strong> Futura im September<br />
bereits die ersten zehn<br />
Absolventen präsentieren zu können<br />
und so die Initiative Schritt<br />
für Schritt zu etablieren.<br />
„Leben heißt<br />
lernen”, betont<br />
Initiator Robert<br />
Dunkl. Und bleibt<br />
als frischgebackener<br />
Student<br />
seinem Credo<br />
selbst treu .<br />
„Lernen hört eben nie auf”<br />
Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise<br />
ist es für ein Unternehmen<br />
wichtig, auf die Ausbildung<br />
<strong>der</strong> (Verkaufs- ) Mitarbeiter<br />
zu achten. Je besser diese geschult<br />
TERMINE UND ZAHLEN<br />
sind, umso leichter lässt sich <strong>nach</strong><br />
Dunkl eine Stammkundschaft<br />
aufbauen und erhalten.<br />
Atraktive Arbeitgebern<br />
„Ein Unternehmer muss sich<br />
auch die Frage stellen, was seinen<br />
Betrieb für Mitarbeiter attraktiv<br />
macht”, betont Dunkl. Studien<br />
belegen, dass <strong>nach</strong> dem Betriebsklima<br />
bereits die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
an zweiter Stelle<br />
genannt. Erst auf dem dritten<br />
Platz wird die Bezahlung aufgeführt.<br />
„Sinnvoll für ein Unternehmen<br />
ist es natürlich, seine Verkaufsexperten<br />
ins Marketing einfließen<br />
zu lassen. Die Zertifizierung<br />
zum Branchen-Experten<br />
o<strong>der</strong> die Teilnahme am Junior-Sales-Award<br />
ist auch für den Endkunden<br />
interessant. Und so hebt<br />
man sich ab,” unterstreicht Dunkl.<br />
Dass er sein Credo des ewigen<br />
Lernens selbst beherzigt, sei übrigens<br />
am Rande noch erwähnt.<br />
Dunkl geht mit gutem Vorbild<br />
voran und hat sich kürzlich an <strong>der</strong><br />
FH Pinkafeld für den Studienlehrgang<br />
Energie und Umweltmanagement<br />
eingeschrieben. ■<br />
INFO: www.wko.at<br />
3 Die Termine für das Lehrlings-Verkaufstraining:<br />
20.04. Wien, 21.04. St. Pölten, 22.04. Linz, 23.04. Salzburg, 27.04. Innsbruck,<br />
28.04. Bregenz, 04.05. Klagenfurt, 05.05. Graz<br />
Anmeldungen sind noch möglich!<br />
Die Teilnahme-Gebühren <strong>von</strong> 115 Euro/Kopf (+MwSt.) werden zu rund 65%<br />
<strong>von</strong> den Sponsoren HB Austria, <strong>der</strong> E&W sowie <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
übernommen. Das Unternehmen muss lediglich 42 Euro investieren. Der<br />
JSA 09 findet traditionell anlässlich <strong>der</strong> Futura im September in Salzburg<br />
statt.<br />
3 Start für die Zertifizierungs-Initiative wird voraussichtlich <strong>der</strong> Frühsommer<br />
2009, damit anlässlich <strong>der</strong> Futura bereits die ersten 10 Absolventen<br />
präsentiert werden können. Die Schulungstermine sind je 2<br />
Tage im Jahr geplant. Gecoacht werden die Teilnehmer <strong>von</strong> Hannes<br />
Katzenbeisser für Multimedia und <strong>von</strong> Robert Dunkl für die Weißware.<br />
Zerfitizierungsvorgaben:<br />
Mindestens 3 Jahre im Branchen-Verkauf o<strong>der</strong> mit Lehre zumindest 2<br />
Jahre Berufserfahrung in artverwandter Branche+ 1 Tag Verkaufstraining<br />
am WIFI<br />
Multiple-Choice-Test zu 60% Umgang mit Ware und 40% Verkaufsgeschick.<br />
70% <strong>der</strong> achtzig Fragen müssen richtig beantwortet werden.<br />
Erste Prüfungstermine in <strong>der</strong> WKO voraussichtlich im Sommer.
16<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
ARBEITERKAMMER SORGT FÜR RECHTSUNSICHERHEIT<br />
Zwischen den Fronten<br />
WOLFGANG PELZ VERSTEHT bisweilen<br />
die Welt nicht mehr: Als es<br />
vor zwei Jahren darum ging, die<br />
Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
zu adaptieren und ins Internet<br />
zu stellen, war dies keine große<br />
Sache.<br />
Jetzt droht ihm die Arbeiterkammer<br />
mit einer Verbandsklage, for<strong>der</strong>t<br />
Unterlassungserklärungen.<br />
Knapp 10.000 Euro könnte ihn<br />
die Sache kosten – rein an Streitwert,<br />
ohne Verfahrenskosten,<br />
Rechtsanwaltshonoraren, …<br />
„Wir haben damals bei <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
angefragt, ob es<br />
Muster-AGBs gibt. Die konnte<br />
man sich sogar <strong>von</strong> <strong>der</strong> Homepage<br />
runter laden”, sagt Pelz. Der<br />
Händler beschränkte sich nicht<br />
darauf, son<strong>der</strong>n beauftragte einen<br />
auf Handelsrecht spezialisierten<br />
Rechtsanwalt, die Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen zu überprüfen<br />
und auf den Elektrohandel<br />
zu adaptieren. Aber auch damit<br />
gab sich Pelz nicht zufrieden -<br />
son<strong>der</strong>n ließ die AGBs <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Wirtschaftskammer neuerlich<br />
überprüfen, ob sie auch den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Bestimmungen<br />
entsprechen.<br />
Die Arbeiterkammer – zufällig<br />
vor den Arbeiterkammerwahlen –<br />
ist bemüht, sich als Konsumentenschützer<br />
in Erinnerung zu ru-<br />
fen und nahm zu Jahresbeginn<br />
eben die AGBs <strong>von</strong> Haas, aber<br />
auch <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Händlern wie<br />
Ditech, Conrad, Media Markt,<br />
Saturn, Cosmos und Hartlauer<br />
unter die Lupe.<br />
Insgesamt wurden 258 Klauseln<br />
überprüft. Nach Ansicht <strong>der</strong> Arbeiterkammer<br />
sind 148 Klauseln<br />
da<strong>von</strong> gesetzeswidrig. Für jede<br />
beanstandete Klausel wurde <strong>der</strong><br />
Streitwert mit 700 Euro festgesetzt.<br />
Im besten Fall wurden nur<br />
acht Punkte beanstandet, im<br />
schlechtesten Fall waren es 31.<br />
Haas liegt mit 14 beanstandeten<br />
Punkten im Mittelfeld. „Als ich<br />
bei <strong>der</strong> Arbeiterkammer <strong>nach</strong>ge-<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Die Bundesarbeitskammer<br />
vermutet bei den AGBs <strong>von</strong> Media<br />
Markt, Saturn, Hartlauer, Ditech,<br />
Conrad, Haas und Cosmos<br />
Verstöße gegen das Konsumentenschutz-,<br />
Datenschutz- und<br />
Preisauszeichnungsgesetz sowie<br />
gegen das Bürgerliche Gesetzbuch.<br />
Die AK zählt (wie etwa die WKÖ<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> VKI) zu jenen Institutionen,<br />
die Verbandsklagen einreichen<br />
können. Meist kommt<br />
es zuvor zu einer Abmahnung.<br />
fragt habe, was zu än<strong>der</strong>n ist, habe<br />
ich nur gehört, dass sie das nichts<br />
angeht. Auf meine Frage, was ich<br />
tun sollte, hat mir die Arbeiterkammer<br />
geraten: Gehen Sie zur<br />
Wirtschaftskammer, holen Sie<br />
sich Muster-AGBs, die sie dann<br />
<strong>von</strong> einem Anwalt überarbeiten<br />
und <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
neuerlich überprüfen lassen …“,<br />
hat Pelz ein spätes Deja-vue.<br />
Gemeinsame Sache<br />
In diesem Fall gibt es zumindest<br />
keine Berührungsängste mit dem<br />
Mitbewerb. Die solcherart an den<br />
Pranger gestellten Unternehmen<br />
haben sich mittlerweile zusammengeschlossen.<br />
„Wir sehen<br />
uns das genau an. Bisher haben<br />
die Anwälte gesagt, dass eine Verbandsklage<br />
hier für die Arbeiterkammer<br />
nicht sinnvoll ist. Dann<br />
werden wir sehen, was passiert,<br />
wenn alle diese Unternehmen gemeinsam<br />
auftreten.”<br />
Wobei Pelz durchaus kompromissbereit<br />
ist. „Gut, es gibt Punkte,<br />
die ich ersatzlos streiche, das ist<br />
nicht das Problem. Aber diese<br />
Klauseln haben praktisch ohnehin<br />
keine Bedeutung. In an<strong>der</strong>en Fällen<br />
kann man die Punkte vielleicht<br />
neu formulieren. Aber bei<br />
einigen Punkten wird man wohl<br />
streiten”, ist Pelz überzeugt. Soll-<br />
Der Stein des Anstoßes: Die Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen <strong>von</strong><br />
Haas Elektro. Kunden hatten sich<br />
seit Jahren nicht an den AGBs gestoßen<br />
– die Arbeiterkammer sieht<br />
sich bemüßigt, die „Großen” <strong>der</strong><br />
Branche an den Pranger zu stellen.<br />
Die Arbeiterkammer hat sich im Jänner die AGBs <strong>von</strong> sieben großen Elektrohändlern angesehen – und gravierende Verstöße<br />
gegen diverse Bestimmungen entdeckt. Wie das Beispiel Elektro Haas zeigt, gibt es für die AK allerdings kein Interesse, das<br />
Problem aus <strong>der</strong> Welt zu schaffen – son<strong>der</strong>n man lässt die Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen.<br />
te es wirklich etwas zu än<strong>der</strong>n geben,<br />
kann das innerhalb einer Woche<br />
erledigt werden – vorausgesetzt,<br />
Pelz erfährt, wie dies im Detail<br />
auszusehen hat. „Dabei habe<br />
ich kein schlechtes Verhältnis zur<br />
AK – mit <strong>der</strong> in Mistelbach kom-<br />
Wolfgang Pelz, GF <strong>von</strong> Haas Elektro,<br />
wehrt sich gegen die AK.<br />
me ich bestens aus. Die Fragen<br />
mich seit Jahren, ob sie die AK-<br />
Wahl bei uns abhalten können.<br />
Und das ist auch kein Thema.<br />
Umso weniger verstehe ich, dass<br />
die Bundesarbeitskammer hier so<br />
agiert“, ärgert sich Pelz. ■<br />
INFO: www.wko.at
E&W 4/09 WERBUNG 17<br />
OFFENER BRIEF VON PANASONIC AUSTRIA-CHEF HELMUT KUSTER<br />
Geschätzte Partner,<br />
liebe Mitbewerber!<br />
Es ist wohl an <strong>der</strong> Zeit, mit einigen Gerüchten<br />
und Fehlinformationen aufzuräumen:<br />
Ja, Panasonic verän<strong>der</strong>t die<br />
Struktur in Österreich. Wir werden uns hinkünftig<br />
auf die vertrieblichen Aktivitäten konzentrieren<br />
(können) und die administrativen<br />
Tätigkeiten per 1. April (kein Scherz) <strong>nach</strong><br />
Deutschland auslagern.<br />
Keine Angst, wir fakturieren <strong>nach</strong> wie vor mit<br />
österreichischer Adresse, <strong>der</strong> österreichischen<br />
Mehrwertsteuer und entpflichten unsere<br />
Partner wie gewohnt zu Abgaben wie zB<br />
Elektroaltgeräte-Abgabe, Verpackungs-Verordnung<br />
etc. Auch das Service-Netzwerk<br />
bleibt wie gewohnt in Österreich bestehen<br />
und wird sogar gestärkt werden!<br />
Es stimmt, wir waren die Ersten, die diesen<br />
Schritt eingeleitet haben – und dies aus <strong>der</strong><br />
vollen Überzeugung, dass wir eine frühestmögliche<br />
Information unseren Mitarbeitern<br />
und Partnern ganz einfach schuldig sind.<br />
Wenn wir unseren Markt einmal realistisch<br />
betrachten, dann sind wir immerhin sogar<br />
kleiner als Bayern.<br />
Eine Struktur eines Unternehmens für unseren<br />
kleinen, hart umkämpften Markt so aufrecht<br />
zu erhalten, ist beinahe unmöglich. Die<br />
vernichtende Preisschlacht im Markt und ein<br />
wenig auch die viel zitierte Wirtschaftskrise<br />
haben die für uns nicht leichte Entscheidung<br />
beschleunigt, allerdings hätten wir früher o<strong>der</strong><br />
später ohnehin diesen Weg einschlagen müssen.<br />
Wir waren die Ersten, wir werden aber –<br />
und das sei unter Garantie gesagt – sicherlich<br />
nicht die Letzten sein, die sich neue Strukturen<br />
überlegen müssen.<br />
Betrachten wir einmal die jüngsten historischen<br />
Rezessionszeiten: Die Ölkrise 1973 hat<br />
16 Monate gedauert, die 1981 hereingebrochene<br />
– wie<strong>der</strong>um – Ölkrise hat ebenfalls 16<br />
Monate angehalten. Und die <strong>der</strong>zeitige Kreditkrise<br />
wird – wenn auch nicht vergleichbar –<br />
auf jeden Fall ebenfalls vorübergehen. Eines<br />
haben diese Krisenperioden aber immer<br />
gezeigt: Unternehmen, die die richtigen<br />
Schritte einleiten und solche Zeiten<br />
nicht „aussitzen“, son<strong>der</strong>n etwas bewegen,<br />
werden gestärkt aus <strong>der</strong> Krise<br />
hervorgehen!<br />
Gut, dass wir schon seit Jahren mit<br />
Deutschland zusammenarbeiten und die<br />
Ressourcen <strong>von</strong> Panasonic Deutschland<br />
ab April nutzen können. Die Entscheidungsebenen<br />
wan<strong>der</strong>n damit keinesfalls<br />
<strong>nach</strong> Deutschland ab – unsere Märkte<br />
sind einfach zu unterschiedlich.<br />
Wir werden jedenfalls die immer wie<strong>der</strong><br />
zitierte „unbefriedigende Preisstellung in<br />
Österreich im Vergleich zum Ausland“<br />
insofern verän<strong>der</strong>n, dass wir die deutsche<br />
Konditionierung einschließlich Monatsangeboten<br />
1:1 in Österreich umsetzen<br />
werden.<br />
Wir werden gemäß unserem Motto des neuen<br />
Katalogs (ab April erhältlich) eine „Revolution“<br />
beginnen und uns einigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
stellen: Der stattfindenden Schlacht<br />
am Markt werden wir mit einer Vertriebsbindung<br />
im Bereich Full HD-Plasma entgegenwirken.<br />
Und das auf Europa-Ebene, für jedes<br />
europäische Land. Den werten Grau-Importeuren<br />
sei an dieser Stelle gesagt, dass es die<br />
Multituner-Geräte – mit DVB-T, DVB-S HD (!)<br />
und DVB-C – so nur in Österreich und<br />
Deutschland gibt! Schutz- und Produkt-<br />
Rechtsverletzungen werden wir mit aller Härte<br />
und allen Konsequenzen verfolgen.<br />
Der nicht enden wollenden Lizitation <strong>der</strong> Produktmerkmale<br />
werden wir ebenfalls mit 600<br />
Hz-Geräten, unendlichem Schwarzwert<br />
(Kontrastverhältnis > 2.000.000:1) 24p Ruckelfrei,<br />
Bewegungserkennung in allen Diagonalen<br />
(nicht nur vertikal und horizontal), um<br />
20 bis 30% verringertem Stromverbrauch mit<br />
ÖKO-Panelen ohne Bleianteil und geschützter<br />
Frontscheibe, die auch eine anfliegende Fern-<br />
Helmut Kuster: „Wir waren die Ersten, werden aber<br />
unter Garantie nicht die Letzten sein.“<br />
bedienung <strong>von</strong> Spielekonsolen locker wegsteckt,<br />
Netzwerk-Anbindung, YouTube- und<br />
Online-Content-Zugriff ein Ende setzen.<br />
Im Mai werden wir bezüglich unserer neuen<br />
Produkte eine Schulungstour quer durch Österreich<br />
veranstalten und Ihnen die neuen<br />
Produktmerkmale mit deutlichem Konsumenten-Nutzen<br />
näher bringen. Eine Aufzählung<br />
aller Vorteile würde hier deutlich den Rahmen<br />
sprengen. Nicht unerwähnt möchten wir jedoch<br />
die Lumix-Digitalkameras, die neuen<br />
Camcor<strong>der</strong> und auch Blu Ray-Player mit<br />
deutlichen Verbesserungen lassen.<br />
Mit <strong>der</strong> nun beginnenden Kooperation mit<br />
Deutschland greifen wir in die Vollen in Bezug<br />
auf Ressourcen-Nutzung. Und die Kollegen in<br />
Deutschland – auch das muss gesagt werden<br />
– unterstützen uns hier mit aller Kraft.<br />
Sie, verehrte Handelspartner, können <strong>nach</strong><br />
wie vor mit unserer vollen Unterstützung<br />
rechnen! Ihr Ansprechpartner vor Ort bleibt<br />
unverän<strong>der</strong>t, und dem lieben Mitbewerb sei<br />
ins Stammbuch geschrieben: „Totgesagte leben<br />
länger.“<br />
Ihr Helmut Kuster
18<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
E-CENTER KIRCHDORF SETZT AUF KUNDENNÄHE STATT INTERNET<br />
Handel in<br />
Reinkultur<br />
Am Standort Sengschmiedstraße 14 in Kirchdorf<br />
an <strong>der</strong> Krems (OÖ) hat <strong>der</strong> Elektrohandel eine<br />
fast dreißigjährige Geschichte, die seit nunmehr<br />
fünf Jahren im Zeichen des Elektro-Center steht.<br />
Das Firmenjubiläum wurde im Rahmen <strong>der</strong><br />
jährlichen Hausmesse vergangenen November<br />
gefeiert – eine <strong>von</strong> mehreren Aktivitäten, mit<br />
denen man übers Jahr beim Kunden Präsenz zeigt.<br />
MIT EINER GESCHÄFTSFLÄCHE<br />
<strong>von</strong> rund 470 qm präsentiert sich<br />
das Elektro Center – in <strong>der</strong> Region<br />
kurz E-Center genannt -<br />
im oberösterreichischen Kirchdorf<br />
an <strong>der</strong> Krems. Angeboten<br />
wird nicht nur ein umfangreiches<br />
Warensortiment, das vom<br />
Flat-TV über den Haarglätter bis<br />
hin zum Handy o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Energiesparlampe<br />
reicht, son<strong>der</strong>n<br />
auch eine Reihe <strong>von</strong> Serviceleistungen<br />
wie Geräteinstallation<br />
beim Kunden, Aufbau <strong>von</strong> Sat-<br />
Anlagen o<strong>der</strong> Reparaturen. Für<br />
letzteres steht eine eigene Werkstätte<br />
zur Verfügung, die zusammen<br />
mit dem Lager knapp 180<br />
qm ausmacht.<br />
Klare Positionierung<br />
Als reiner Handels- und Servicebetrieb<br />
spielt GF Werner Steinmassl<br />
die Stärken des stationären<br />
EFH voll aus – und muss dies<br />
auch, denn einfacher ist das Geschäft<br />
in letzter Zeit nicht geworden:<br />
„Hochwertig zu verkaufen<br />
wird schwieriger, da die<br />
Mittelschicht wegbricht. Wenn<br />
Kunden vorher ein o<strong>der</strong> zwei<br />
Mal ins Geschäft gekommen<br />
sind, um sich beraten zu lassen,<br />
kommen sie jetzt drei o<strong>der</strong> vier<br />
Mal, ehe eine Kaufentscheidung<br />
getroffen wird. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite orientiert sich die Masse<br />
heute am Preis und kauft im unteren<br />
Segment, ganz beson<strong>der</strong>s<br />
wenn es nur um kleinere Anschaffungen<br />
geht.“ Grundsätzlich<br />
hat <strong>der</strong> GF dennoch eine positive<br />
Haltung, was die Zukunft betrifft:<br />
„Ich bin überzeugt, dass <strong>der</strong><br />
Fachhandel seine Berechtigung<br />
am Markt hat und auch weiterhin<br />
haben wird. Denn die Geräte<br />
können vom Kunden nicht<br />
Geschichtsträchtiger Boden in Kirchdorf/Krems: Seit fast 30 Jahren wird hier<br />
Elektrohandel betrieben, fünf da<strong>von</strong> unter <strong>der</strong> Fahne <strong>von</strong> EP: ElektroCenter.<br />
eingestellt o<strong>der</strong> richtig in Betrieb<br />
genommen werden – wir sehen<br />
die Probleme <strong>der</strong> Kunden.“<br />
Brisant wirds für Steinmassl aber<br />
beson<strong>der</strong>s dann, wenn das Internet<br />
hinzu kommt.<br />
Neben dem „klassischen“ Sortiment eines Fachhändlers setzt GF Werner<br />
Steinmassl auch auf Installationsbedarf und den Bereich Licht, <strong>der</strong> „ein<br />
wichtiges Thema geworden ist und sehr viel Frequenz bringt.“<br />
Shoppen ja, online nein<br />
Der Online-Handel ist Steinmassl<br />
beson<strong>der</strong>s in Hinblick auf<br />
die Unterhaltungselektronik ein<br />
Dorn im Auge: „Der Druck aus<br />
dem Internet ist enorm und<br />
wächst ständig weiter – bei allen<br />
Marken. Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong><br />
Braunware muss die Industrie etwas<br />
unternehmen, sonst haben<br />
wir alle ein Problem.“ Besorgniserregend<br />
ist aus Sicht des GF,<br />
dass „das jetzt auch bei <strong>der</strong> Weißware<br />
beginnt. Aber hier sind die<br />
Geräte größer und häufig können<br />
die Kunden die Geräte nicht<br />
selbst anschließen.“ Konsumenten,<br />
die mit Geizhals-Ausdrucken<br />
o<strong>der</strong> ähnlichem ins Geschäft<br />
kommen, kennt er ebenfalls<br />
nur allzu gut: „Kunden, die<br />
sich zuvor im Internet <strong>nach</strong> dem<br />
günstigsten Angebot umgesehen<br />
haben, sind mittlerweile gang<br />
und gäbe. Je <strong>nach</strong> Produkt lässt<br />
sich beim Preis bis zu einem gewissen<br />
Grad ja auch etwas machen,<br />
aber auf alles wollen und<br />
können wir uns gar nicht einlassen.“<br />
Von daher ist für Steinmassl auch<br />
ein eigener Online-Shop kein<br />
Thema: „Dagegen wehre ich<br />
mich. Wir haben natürlich eine<br />
Homepage, auf <strong>der</strong> wir uns präsentieren.<br />
Diese soll in nächster<br />
Zeit neu gestaltet und dem<br />
Elektro Center auch im Internet<br />
einen ansprechenden Auftritt<br />
verpassen.“ Ein absolutes No-Go<br />
ist für ihn außerdem die Praxis<br />
einiger Händler, im Netz und im
E&W 4/09 HINTERGRUND 19<br />
stationären Handel mit unterschiedlichen<br />
Preisen zu agieren:<br />
„Das geht einfach nicht, weil es<br />
nicht vernünftig zu handeln ist.<br />
Die einzig machbare Lösung<br />
wäre, im Geschäft und im Webshop<br />
verschiedene Produkte und<br />
Produktserien anzubieten.“<br />
Breit gefächert<br />
Groß ist nicht nur die Verkaufsfläche<br />
des E-Center, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Auswahl. Die einzelnen<br />
Produktgruppen werden in entsprechend<br />
gestalteten Bereichen<br />
präsentiert (siehe Fotos rechts).<br />
Ein Telekom-Bereich ist dabei<br />
ebenso Pflicht wie die Inszenierung<br />
<strong>der</strong> Hausgeräte, welche<br />
nicht nur im Verkauf, son<strong>der</strong>n<br />
auch beim Thema Service eine<br />
wichtige Rolle für das Unternehmen<br />
spielen. Denn die Weißware<br />
macht den Hauptteil <strong>der</strong><br />
Reparaturen aus – in <strong>der</strong> hauseigenen<br />
Werkstätte ebenso wie<br />
beim Kunden vor Ort. Bei <strong>der</strong><br />
Unterhaltungselektronik stellt<br />
LG die Hauptmarke dar, daneben<br />
ist man jedoch bemüht, auch das<br />
höherpreisige Segment zu besetzen.<br />
Dafür ist ebenfalls ein eigener,<br />
abgetrennter Bereich reserviert,<br />
wo zB Loewe-TVs ungestört<br />
vorgeführt werden können.<br />
Ein wesentlicher Aspekt ist für<br />
Steinmassl, zusätzliche Umsätze<br />
durch Service und Dienstleistungen<br />
zu lukrieren: Transport und<br />
STETS PRÄSENT<br />
„Man muss beim Kunden immer präsent sein“, ist GF<br />
Werner Steinmassl felsenfest überzeugt. Daher setzt das<br />
E-Center auf eine Reihe <strong>von</strong> Aktivitäten, um bei den Kunden<br />
im Gespräch zu bleiben:<br />
3 Schwerpunkt-Aktivitäten zu speziellen Anlässen, zB<br />
Vollautomaten-Präsentationen zum Muttertag<br />
3 Monatlich gemeinsame Printwerbung mit befreundeten<br />
EP:-Händlern <strong>der</strong> Region<br />
3 Jährliche Hausmesse mit zahlreichen Geräte-Vorführungen<br />
und Aktionsangeboten<br />
Letztere stellt einen Fixpunkt im Jahresprogramm des<br />
E-Center dar, weshalb in den umliegenden Gemeinden eifrig<br />
die Werbetrommel gerührt wird: An die 12.000 Flugblätter<br />
sowie eine Printanzeige wiesen etwa letzten November<br />
auf die Hausmesse inklusive 5-Jahres-Feier hin.<br />
Dabei gab es für die (zahlenden) Kunden jeweils eine ESL<br />
gratis: „Das leisten wir uns, um den Leuten zu zeigen,<br />
wie sie sich etwas ersparen können“, erklärt <strong>der</strong> GF und<br />
verweist zugleich auf die wichtige „Fair Energy“-Partner-<br />
Kunden finden im Elektro-Center ein umfassendes Angebot vor, das auch entsprechend präsentiert wird. Dazu<br />
zählen etwa bei <strong>der</strong> Weißware Einbaugeräte in <strong>der</strong> Demo-Küche, eine Telekom-Station o<strong>der</strong> die abgegrenzte<br />
„Highend-Ecke“ (rechts oben) im Multimedia-Bereich.<br />
Montage <strong>von</strong> Hausgeräten und<br />
Flat-TVs gehören daher ebenso<br />
zum Angebot wie die Installation<br />
o<strong>der</strong> Reparatur <strong>von</strong> kompletten<br />
Sat-Anlagen – <strong>der</strong> hauseigene<br />
Kundendienst versteht sich somit<br />
<strong>von</strong> selbst.<br />
Nicht nur „klassisch“<br />
Obwohl das E-Center wie eingangs<br />
erwähnt ein reiner Handels-<br />
und Servicebetrieb ist, spielen<br />
die Bereiche Elektrotechnik<br />
und Licht eine wesentliche Rolle.<br />
Denn zum einen zählt <strong>der</strong><br />
schaft (Eine Initiative, zu <strong>der</strong> neben den oberösterreichischen<br />
Energie-Lieferanten bereits mehr als 100 EFH zählen,<br />
zu finden unter www.fep.co.at). Dieser hat sich das<br />
E-Center <strong>von</strong> Beginn an verschrieben. Eine Entscheidung,<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> man heute profitiert: „Das ist <strong>der</strong> richtige<br />
Weg, denn allein die Gutscheinaktionen, bei denen die<br />
Kunden beim Fachhändler ESL einlösen können, sind<br />
sehr gute Freuquenzbringer für uns“, zeigt sich Steinmassl<br />
zufrieden. „2007 belegten wir bei den abgerechneten<br />
Gutscheinen immerhin den dritten Platz.“<br />
Verkauf <strong>von</strong> Verbrauchs- und Installationsmaterial<br />
(Kabel, Schalter,<br />
Kleinteile etc) zum Tagesgeschäft.<br />
Zum an<strong>der</strong>en macht <strong>der</strong><br />
Bereich Licht inzwischen 3 bis<br />
5% des Gesamtumsatzes aus.<br />
Neben dem starken B2B-Bereich<br />
sind es heute vor allem<br />
Energiesparlampen, die Kunden<br />
ins Geschäft ziehen. Im E-Center<br />
findet sich ein sehr großzügiges<br />
Sortiment mit Produkten aller<br />
namhaften Hersteller. „Wir haben<br />
dieses Thema bereits früh besetzt<br />
und verkaufen jeden Tag einige<br />
ESL“, erklärt Steinmassl, „<strong>von</strong> einem<br />
überproportionalen Anstieg<br />
kann aber keine Rede sein. Denn<br />
die Kunden sind in den letzten<br />
Wochen hier spürbar verunsichert<br />
worden, da in den Medien unter<br />
an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Quecksilbergehalt<br />
breitgetreten wurde. Zudem<br />
drängen <strong>der</strong>zeit viele neue Hersteller<br />
in den Markt.“ – Einmal<br />
mehr liegt es somit in den Händen<br />
des EFH, auch in diesem Bereich<br />
die Spreu vom Weizen zu<br />
trennen. ■<br />
INFO: www.elektro-center.at
20<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
PLUS X AWARD 2009 – TAGE DER ENTSCHEIDUNG<br />
Kampf um<br />
die Siegel<br />
Der Plus X Award ist erst sechs Jahre alt und hat sich in kürzester<br />
Zeit zum größten europäischen Technologie-Award entwickelt.<br />
Das liegt nicht nur am hervorragenden Konzept, son<strong>der</strong>n<br />
auch an den Unterstützern, zu denen mittlerweile neben<br />
ElectronicPartner und den Messen Köln und Berlin rund drei Dutzend(!)<br />
Medienunternehmen gehören. Seit vergangenem Jahr<br />
ist E&W-Herausgeber Andreas Rockenbauer Vorsitzen<strong>der</strong> des Jury-<br />
Panels 1. Er folgte in dieser Funktion EP:-Chef Oliver Haubrich <strong>nach</strong>.<br />
DAMIT WAR ES DANN wie<strong>der</strong> einmal<br />
geschafft: Mitte März brüteten<br />
im Kölner Hotel „The Ney<br />
Yorker” insgesamt 18 Jurymitglie<strong>der</strong><br />
in drei Kompetenz-Panels<br />
und tagelangen Marathonsitzungen<br />
über einer Unmenge <strong>von</strong><br />
Produkten, um über <strong>der</strong>en „Plus<br />
X-Würdigkeit” zu befinden. Dabei<br />
ging es wie immer recht ordentlich<br />
zur Sache: Leidenschaftliche<br />
Plädoyers und hitzig geführte<br />
Diskussionen gehören<br />
mittlerweile nämlich zur liebgewonnenen<br />
Tradition.<br />
Einig sind sich jedoch alle, wenn<br />
es um die Bedeutung <strong>der</strong> Entscheidungen<br />
geht und die Tatsache,<br />
dass ein Plus X-Siegel immer<br />
mit einem spürbaren Mehrwert<br />
des prämierten Produktes<br />
unterlegt sein muss.<br />
Die Ergebnisse <strong>von</strong> drei Tagen<br />
harter Jury-Arbeit können sich<br />
jedenfalls sehen lassen: Eine stattliche<br />
Anzahl <strong>von</strong> Produkten<br />
wurde mit einem o<strong>der</strong> mehreren<br />
<strong>der</strong> begehrten Plus X-Siegeln<br />
ausgestattet. Standen im letzten<br />
Jahr noch fünf zur Wahl (Innovation,<br />
Design, Bedienkomfort, Ergonomie,<br />
Ökologie), so wurde<br />
dies heuer um das Siegel „High<br />
Quality” ergänzt. Das war die<br />
Reaktion auf viele interne Diskussionen<br />
und den dringenden<br />
Wunsch einiger Jurymitglie<strong>der</strong>,<br />
weil in <strong>der</strong> Vergangenheit eine<br />
Auszeichnung gefehlt hatte, um<br />
Produkte für herausragende Produktqualität<br />
auszuzeichnen.<br />
Nur die Besten<br />
Im Unterschied zu an<strong>der</strong>en<br />
Awards ist es bei Plus X jedoch<br />
keinesfalls so, dass alle nominierten<br />
Produkte eine Auszeichnung<br />
bekommen. Von <strong>der</strong> Jury<br />
abgelehnte Produkte aus Mangel<br />
an „Plus X-Würdigkeit”<br />
sind nicht selten. Womit sichergestellt<br />
ist, dass sich die<br />
Konsumenten darauf verlassen<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Die Plus X Awards werden<br />
heuer zum sechsten Mal vergeben.<br />
Den Vorsitz im Jury-Panel 1<br />
hat seit vorigem Jahr E&W-Herausgeber<br />
Andreas Rockenbauer.<br />
Die Jury-Entscheidungen sind<br />
bis zur Plus X Award-Night am<br />
19. Mai in Köln streng geheim.<br />
Mit „High Quality” wurde heuer<br />
ein neues Siegel eingeführt.<br />
Der Werbewert des Plus X<br />
Awards beträgt mittlerweile<br />
mehrere Millionen Euro.<br />
Als einziges österreichisches Fachmedium ist E&W beim Plus X<br />
Award vertreten. Und seit vergangenem Jahr ist E&W-Herausgeber<br />
Andreas Rockenbauer Vorsitzen<strong>der</strong> des größten Jury-Panels<br />
für Elektrogroß- und -kleingeräte sowie Elektrowerkzeuge.<br />
können, dass ein, mit einem<br />
(o<strong>der</strong> mehreren) Plus X-Siegeln<br />
ausgezeichnetes Produkt, mit Sicherheit<br />
auch „das gewisse Etwas”,<br />
das „Plus X” eben, hat.<br />
Neben E&W-Herausgeber Andreas<br />
Rockenbauer, <strong>der</strong> wie bereits<br />
im vergangenen Jahr den<br />
Vorsitz übernehmen durfte,<br />
stimmten folgende Jurymitglie-<br />
<strong>der</strong> im Kompetenzpanel 1 ab:<br />
Olaf Sturm (GF OSW-Medien),<br />
Dirk Zimmermann (Inhaber <strong>der</strong><br />
Agentur marktunddesign), Thomas<br />
Krause (Starkoch und Inhaber<br />
<strong>der</strong> Kochschulen Hamburg<br />
und Köln), Frank Kreif (GF <strong>der</strong><br />
plugged Media-Verlagsgruppe),<br />
Stefan Witzel (GF OSW-Medien),<br />
Bernd Franzen (Mo<strong>der</strong>ator<br />
<strong>der</strong> RTL-Reihe „Mein Garten”)<br />
und Alexan<strong>der</strong> Druckenmüller<br />
(Herausgeber ElektroMarkt, MediaSeller<br />
und Meine Küche).<br />
Streng gehütetes Geheimnis<br />
Wie die Jury tatsächlich gewertet<br />
hat, ist <strong>der</strong>zeit allerdings noch<br />
streng gehütetes Geheimnis.<br />
Selbst die einreichenden Hersteller<br />
haben noch keine Ahnung,<br />
wie ihre Produkte abgeschnitten<br />
Gute Vorbereitung<br />
ist alles:<br />
Allein im Kompetenzpanel<br />
1<br />
beurteilten<br />
die Jurymitglie<strong>der</strong><br />
etwa<br />
100 Produkte.<br />
haben. Gelüftet wird das Geheimnis<br />
erst am 19. Mai bei <strong>der</strong><br />
Plus X Award-Night in Köln, die<br />
auch heuer wie<strong>der</strong> hun<strong>der</strong>te<br />
Brancheninsi<strong>der</strong> aus Deutschland<br />
und Österreich anlocken wird.<br />
Alle Ergebnisse gibt es dann unmittelbar<br />
<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Preisverleihung<br />
auf www.elektro.at und in<br />
<strong>der</strong> Mai-Ausgabe <strong>der</strong> E&W. ■<br />
INFO: www.plusxaward.de
22<br />
HINTERGRUND E&W 4/09<br />
E&W ONLINE-MANDERL MUTIERT ZUM E&W ONLINE-TARZAN<br />
Ungebremste Höhen-Flüge<br />
Selbst <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Verdreifachung <strong>der</strong> Zugriffe auf E&W Online (www.elektro.at) seit Oktober 2008 (E&W berichtete im vorigen<br />
Heft) geht es mit den Klickraten ungebremst aufwärts. „Schuld“ daran tragen vor allem Ausreißer mit Themen, die<br />
in <strong>der</strong> Elektrobranche offenbar niemanden kalt lassen. Vier dieser Highlights rufen wir hier in Erinnerung. Und einen<br />
speziellen Service für jene Leser, die den kostenfreien Newsletter per eMail bestellen wollen: Als Betreff einfach nur<br />
„NL“ anführen, an w.deutsch@elektro.at senden – und schon wird man regelmäßig über die wichtigsten News <strong>der</strong><br />
Branche informiert.<br />
„Angriff o<strong>der</strong> Selbstzerfleischung?<br />
Media-Saturn<br />
will zurück ins @-Geschäft“<br />
(24.3.): Metro-<br />
Chef Eckhard Cordes hat<br />
dafür Österreich als Testmarkt<br />
auserkoren.<br />
„<strong>ComBase</strong>: Erich Kurz<br />
meldet erste Erfolge für<br />
Fortführung des Service-Hubs“<br />
(24.3.): Die<br />
jüngste <strong>von</strong> bisher fünf<br />
Meldungen über den angeschlagenen<br />
Service-<br />
Profi, mit denen E&W<br />
Online immer voraus<br />
war.<br />
Ich Tarzan, du Zugriff! Das E&W Online-Man<strong>der</strong>l schwingt sich im Online-<br />
Dschungel <strong>der</strong>zeit <strong>von</strong> einem Zugriffs-Highlight zu nächsten.<br />
„Die Katz’ ist aus dem Sack: „katzenbeisser<br />
multimediacafe“ eröffnet am 1.4.“ (25.3.):<br />
UE-Spezialist Hannes Katzenbeisser war wie<br />
üblich auf Draht und sorgte zuvor für<br />
wochenlange Spannung.<br />
„E&W-Deal mit Tageszeitung<br />
,Österreich’: Die Wahl<br />
zum GRÜNEN STECKER“<br />
(18.3.): Das absolute Highlight,<br />
zumal es sich permanent<br />
auf <strong>der</strong> E&W Online-<br />
Homepage befindet.
E&W 4/09 HINTERGRUND 23<br />
MediaMarkt Saturn<br />
Wie<strong>der</strong> Online<br />
Ende 2009 will die Media-Saturn<br />
Gruppe wie<strong>der</strong> ins Online-Geschäft<br />
einsteigen – und zwar in Holland und<br />
Österreich. Erst vor eineinhalb Jahren<br />
hat sich die Gruppe in Deutschland<br />
aus dem Online-Handel zurückgezogen.<br />
Laut Eckhard Cordes, Chef <strong>der</strong> Media-Saturn-Mutter<br />
Metro, werde es<br />
künftig „die gesamte Produktpalette<br />
<strong>von</strong> MediaMarkt und Saturn zusätzlich<br />
zum stationären Markt auch im<br />
Internet zu kaufen” geben. Bisher sei<br />
man diesbezüglich „zu zögerlich”<br />
gewesen.<br />
Bei <strong>der</strong> Umsetzung dieses Projektes<br />
bedarf es jedoch einiges Geschickes.<br />
Schließlich müssen die Preise für<br />
gleiche Produkte in den verschiedenen<br />
Filialen nicht einheitlich sein.<br />
Den erfolgsbeteiligten Geschäftsführern<br />
obliegt es bekanntlich, die Preise<br />
den regionalen Erfor<strong>der</strong>nissen<br />
anzupassen.<br />
Auf die anschauliche Vorführung in<br />
<strong>der</strong> Praxis, wie bei dieser Strategie<br />
eine Homogenität mit einem eigenen<br />
preisaggressiven Onlinehandel<br />
erreicht wird, darf man also gespannt<br />
sein. Auch wenn Österreich-<br />
Chef Frank Kretzschmar versichert,<br />
„dass beim MediaMarkt-Onlineverkauf<br />
<strong>der</strong> Preis nicht das alleinige Argument<br />
sein” werde.<br />
Außerdem wolle man „mit einem<br />
Multichannel-Auftritt das Offlineund<br />
Online-Angebot miteinan<strong>der</strong><br />
verzahnen und die Synergien nutzen”.<br />
Ob die Filialleiter künftig mit (mehr)<br />
zentralen Vorgaben leben müssen,<br />
sei mal dahingestellt. Dass Österreich<br />
und Holland als Testmärkte<br />
fungieren, ist auf Grund <strong>der</strong>en Größe<br />
verständlich. Erst wenn die Rechnung<br />
hier aufgeht, soll es auch einen<br />
deutschen Online-Shop geben. Die<br />
Zielvorstellung liegt zwar bei 2010 –<br />
ein genauer Zeitplan stehe jedenfalls<br />
nicht fest.<br />
Hofer<br />
Wie<strong>der</strong> keine<br />
Altgeräte-Rücknahme<br />
Die Hofer KG legt sich wie<strong>der</strong> einmal<br />
mit dem Schutzverband gegen unlauteren<br />
Wettbewerb an: Nachdem in<br />
Filialen des Lebensmittel-Diskonters<br />
gegenüber Endkunden wie<strong>der</strong> einmal<br />
die Rücknahme-Verpflichtung<br />
verweigert wurde, ist <strong>der</strong> Schutzverband<br />
auf den Plan getreten und for<strong>der</strong>t<br />
eine Unterlassungs- und Verpflichtungs-Erklärung<br />
anzubieten.<br />
Die Rechtsanwältin Dr. Marcella<br />
Prunbauer (Kanzlei Prunbauer & Romig),<br />
die den Schutzverband vertritt,<br />
for<strong>der</strong>t <strong>von</strong> Hofer eine Unterlassungs-<br />
und Verpflichtungserklärung.<br />
An<strong>der</strong>nfalls drohe eine Klage und ein<br />
Antrag auf eine einstweilige Verfügung.<br />
Bereits Mitte 2008 wandte sich <strong>der</strong><br />
Schutzverband an Hofer, <strong>nach</strong>dem<br />
es zu Verstößen bei <strong>der</strong> Rücknahmeverpflichtung<br />
<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Elektroaltgeräteverordnung<br />
gekommen ist. Damals<br />
begründete <strong>der</strong> Diskonter dies<br />
mit einem einmaligen Missverständnis<br />
unerfahrener Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />
Filiale Pöchlarn, wo Kühlgeräte nicht<br />
zurück genommen wurden.<br />
Der Schutzverband sah sich nun mit<br />
neuerlichen Beschwerden gegen Hofer<br />
konfrontiert: In mehreren Hofer-<br />
Filialen in Graz. Kunden, die einen<br />
auch auf <strong>der</strong> Homepage beworbenen<br />
TFT-Monitor erworben haben,<br />
wurde die Rücknahme eines gleichwertigen<br />
Elektroaltgerätes abgelehnt.<br />
Die Mitarbeiter des Diskonters<br />
erklärten den Kunden, sie müßten<br />
diese selber entsorgen.<br />
Aus dem Bereich des Elektrofachhandels<br />
häuften sich zudem die Beschwerden,<br />
dass Konsumenten<br />
Elektrogeräte zwar beim Diskonter<br />
Hofer kaufen, jedoch das auszutauschende<br />
Elektroaltgerät mangels<br />
Rücknahme bei Hofer beim Elektrofachhandel<br />
zurückgeben wollen beziehungsweise<br />
auch einfach vor den<br />
Geschäften des Elektrofachhandels<br />
abstellen.<br />
aktuelles
24<br />
EDABEI-SPEZIAL E&W 4/09<br />
MIT ACTEBIS ZUR „AFTERBIZ LAPPLAND EXPERIANCE”<br />
Einmal Polarkreis<br />
und zurück<br />
Man muss nicht komplett durchgeknallt sein, um bei zweistelligen Minusgraden<br />
in einem Iglu zu sitzen, sich über die Expansionsphasen des Universums<br />
(Spezialist für <strong>der</strong>artige Gespräche ist Actebis Marketing-Chef Markus<br />
Pesler) zu unterhalten o<strong>der</strong> sich einer Polarkreis-Zeremonie mit Messer,<br />
Blut und Rentiermilch zu unterziehen. Aber es hilft. O<strong>der</strong> jedoch, man hat<br />
bei Distributor Actebis fleißig eingekauft und ist einer <strong>von</strong> jenen ca. 60<br />
Glücklichen, die auf eine ganz beson<strong>der</strong>e Reise mitgenommen wurden ...<br />
FUR EINEN DER HEISS begehrten<br />
Flüge mit Actebis ins unterkühlte<br />
Rovaniemi (Finnland) hatten<br />
rund 3.000 Fachhändler vier Monate<br />
so richtig schwitzen müssen.<br />
Die Aufgabe: Von<br />
Oktober 2008 bis<br />
Jänner 2009 stand<br />
bei <strong>der</strong> Promotion-<br />
Aktion „Lappland<br />
Experience” jede<br />
Woche ein Fokushersteller<br />
mit seinen<br />
Produkten im<br />
Mittelpunkt. Wöchentlichgewannen<br />
die vier Händler<br />
mit <strong>der</strong> höchstenUmsatzsteigerung<br />
und sicherten<br />
sich somit ihr Ticket<br />
<strong>nach</strong> Lappland.<br />
Darüber hinaus<br />
wurden während<br />
des gesamten<br />
Aktionszeitraumes<br />
Flugtickets unter<br />
den Top-Actebis-<br />
Kunden ermittelt.<br />
Dabei gewannen nicht die größten<br />
Händler, son<strong>der</strong>n jene, mit <strong>der</strong><br />
höchsten persönlichen Umsatzsteigerung.<br />
Ende Jänner stand dann fest:<br />
Knapp 2.940 hatten nicht genug<br />
geschwitzt – die mussten zu Hause<br />
bleiben. Die übrigen 60 durften<br />
vom 22. bis 24. März mit Ac-<br />
tebis über den nördlichen Polarkreis<br />
hinaus <strong>nach</strong> Lappland reisen,<br />
um dort drei Tage lang Seele,<br />
Geist und Körper verwöhnen zu<br />
lassen.<br />
Apropos Körper: Der hatte tatsächlich<br />
einiges zu tun. Denn am<br />
zweiten Tag <strong>der</strong> Reise standen die<br />
Actebis Winter Olympics auf dem<br />
Programm, wo sich die Teilnehmer<br />
in Disziplinen wie Rentier-<br />
Lasso, Snowmobil-Cross, Quad-<br />
Slalom, Schneeschuhrennen, Tandemskiing<br />
und Eisgolfen messen<br />
durften. Ach ja, und ein Zelt musste<br />
man auch bauen. Und Feuer<br />
machen. Gottseidank ging es dabei<br />
nicht um´s nackte Überleben,<br />
denn sonst hätte man für die<br />
Rückreise <strong>nach</strong> Wien statt dem<br />
Flieger nur mehr einen Hubschrauber<br />
gebraucht ... Aber das<br />
ist eine an<strong>der</strong>e Geschichte.<br />
Ob Sieger o<strong>der</strong> Verlierer – belohnt<br />
wurden am Abend jedenfalls<br />
alle: Nach einem deftigen<br />
Menü im Iglu-Restaurant kam´s<br />
zum Showdown in <strong>der</strong> Lappen-<br />
Actebis-Geschäftsführer Harald Mach verlas den<br />
„Olympischen Eid” und eröffnete anschließend<br />
die Actebis Winter Olympics – gut 2.500 Kilometer<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Heimat entfernt.<br />
disco. Und über den Rest des<br />
Abends breiten wir den Mantel<br />
des Schweigens ... Nur soviel: Als<br />
die Sonne aufging, waren noch<br />
nicht alle im Bett.<br />
Actebis-Geschäftsführer<br />
Harald<br />
Mach, selbst mit<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Partie,<br />
kann solchen Aktionenausschließlich<br />
positives abgewinnen:<br />
„Mit <strong>der</strong><br />
außergewöhnlichen<br />
Incentive-<br />
Reise und <strong>der</strong> vorangehendenPromotion-Aktion<br />
Lappland Experience<br />
konnten wir<br />
<strong>der</strong> österreichischen<br />
IT-Branche<br />
nicht nur eine einzigartigeMöglichkeit<br />
zur Umsatzsteigerung<br />
bieten,<br />
son<strong>der</strong>n vor allem<br />
auch Partnerschaften<br />
stärken und zur<br />
Kundenbindung beitragen.”<br />
Unterstützt wurde er dabei <strong>von</strong><br />
den Actebis-Partnern APC, AVM,<br />
Fujitsu Siemens, HP, Konica Minolta,<br />
Logitech, OKI, Seagate,<br />
Symantec und Toshiba. ■<br />
INFO: www.actebis.at<br />
www.afterbiz.at
Telekommunikation<br />
Telekommunikation<br />
C IN LETZTER MINUTE<br />
Orange setzt auf Teambuilding<br />
Mit seinem jüngsten Wurf<br />
setzt Orange auf das Gemeinschaftsgefühl<br />
seiner<br />
Kunden, getreu dem Motto<br />
„Gemeinsam sind wir<br />
mehr“. Die neue Tariffamilie<br />
„Team Orange“ zeichnet<br />
sich vor allem durch ein Element<br />
aus: Unbegrenzte<br />
Kommunikation innerhalb<br />
des Orange-Netzes. Und in<br />
diesem Fall ist wirklich unbegrenzt<br />
gemeint, denn die<br />
Orange-Kunden können nicht nur unbegrenzt<br />
untereinan<strong>der</strong> telefonieren, son<strong>der</strong>n<br />
auch SMS verschicken.<br />
„Wir haben mit Hallo Europa erfolgreich<br />
ein neues Feld erschlossen. Jetzt geht es mit<br />
Team Orange einen Schritt weiter“, so<br />
Händler-Vertriebsleiter Josef Gludovatz.<br />
„In Zeiten wie diesen rücken die Menschen<br />
zusammen und die Kommunikation<br />
innerhalb <strong>der</strong> Gemeinschaft wird immer<br />
wichtiger. Deswegen gibt es für die Orange-Kunden<br />
unbegrenzte Kommunikation<br />
Mit April hat T-Mobile ein neues Provisionsmodell<br />
für den FH in Kraft gesetzt.<br />
Die Kernaussage: Der Unterschied in <strong>der</strong><br />
Provisionierung zwischen<br />
Low- und Highend-Tarifen<br />
wird größer. „Die<br />
Grundregel ist, das höhere<br />
Qualität <strong>der</strong> Tarife<br />
auch mehr Geld bringt“,<br />
so Endkunden-Vertriebsleiter<br />
Richard Parcer.<br />
„Nachdem die Basisprovisionen<br />
seit 2006 unverän<strong>der</strong>t<br />
waren, haben wir<br />
sie jetzt den neuen Gegebenheiten<br />
angepasst. Dabei sind wir nicht<br />
zu radikal vorgegangen, aber wir belohnen<br />
Leistung und Qualität.“ Diese Linie soll<br />
konsequent durchgehalten werden. Demzufolge<br />
werden einfach „blanke“ Lowend-<br />
Tarife in Zukunft im Verhältnis deutlich<br />
innerhalb des eigenen Netzes.“<br />
Team-Orange kommt in<br />
fünf Varianten: Mit dem Einsteiger-Tarif<br />
Team Orange 15<br />
erhält <strong>der</strong> Kunde 300 Minuten<br />
in alle österreichischen<br />
Netze zusätzliche zur unbegrenzten<br />
Verbindung netzintern<br />
für 15 Euro im Monat.<br />
Das steigert sich bis zum Top-<br />
Tarif TO 39, <strong>der</strong> schließlich<br />
1.000 Gesprächsminuten und<br />
1.000 SMS österreichweit,<br />
400 Minuten ins EU-Ausland sowie 3GB<br />
Datenvolumen für 39 Euro Grundgebühr<br />
zusätzlich umfasst. Womit auch die bei<br />
Smartphones immer wichtigeren Themen<br />
wie Musik, Navigation o<strong>der</strong> Internet abgedeckt<br />
wären.<br />
„Mit dem Tarif setzen wir den Hebel bei<br />
den neu gewonnenen Orange-Kunden.<br />
Sie werden zu unseren Botschaftern“, so<br />
Gludovatz. Er sieht bei diesem Tarif vor<br />
allem auch eine Chance für jene Händler<br />
mit großer Orange-Community.<br />
T-MOBILE LAUNCHT NEUES PROVISIONSMODELL<br />
Die Streuung wird größer<br />
geringer abgegolten, während es für Highend-Tarife<br />
mehr Geld gibt. Ebenfalls aufgewertet<br />
werden die Optionen wie Black-<br />
Berry und erstmals auch<br />
die Auslandsoptionen. Zusätzlich<br />
wan<strong>der</strong>n die Extreme-Tarife<br />
wie fürs<br />
Google-Phone ins Highend-Segment.<br />
„Durch<br />
den Trend zum Google-<br />
Phone und an<strong>der</strong>en<br />
Smartphones hat <strong>der</strong> Handel<br />
auch einen höheren<br />
Aufwand bei <strong>der</strong> Beratung.<br />
Dem tragen wir nun<br />
Rechnung“, erklärt Parcer dazu.<br />
Geschraubt wird auch an den Zielvereinbarungen<br />
für den Handel, wie Parcer berichtet:<br />
„Wir haben sehr attraktive Zielvereinbarungen<br />
dahinter gestellt, die auch die<br />
kleinen Händler ansprechen.“<br />
DOMINIK SCHEBACH<br />
Was ist<br />
Service<br />
wert?<br />
Der Konkursantrag <strong>der</strong> <strong>ComBase</strong> Austria und aller<br />
ihrer Schwestern und Tochterfirmen einschließlich<br />
<strong>der</strong> Reparatursparte TeleTek und dem Logistiker<br />
LogiCom wirft mehrere Fragen auf. Darunter<br />
auch die Frage <strong>nach</strong> dem Wert des Service für<br />
Mobiltelefone. Schließlich läuft ja dank <strong>der</strong> gemeinsamen<br />
Handy-Servicelösung <strong>der</strong> Hersteller<br />
und Netzbetreiber eine Vielzahl <strong>von</strong> Reparaturfällen<br />
über den Logistik-Hub <strong>der</strong> <strong>ComBase</strong>.<br />
Dass die Servicebetriebe oft auf einem schmalen<br />
wirtschaftlichen Grat dahinwandeln, zeigen die<br />
vielen <strong>Pleite</strong>n <strong>der</strong> vergangenen Jahre in diesem<br />
Sektor. Darum ist es umso erfreulicher, dass die Industrie<br />
und die Mobilkom als größter Mobilfunkanbieter<br />
ein klares Bekenntnis zur gemeinsamen<br />
Servicelösung und zur <strong>ComBase</strong> bzw TeleTek abgegeben<br />
haben. Die Industrie steht in dieser Hinsicht<br />
zu ihrer Verantwortung und sorgt so für die<br />
notwendige Sicherheit. Dazu hat sicher beigetragen,<br />
dass die <strong>ComBase</strong> mit dem dazugehörigen<br />
Service-Hub nur schwer <strong>von</strong> heut’ auf morgen zu<br />
ersetzen wäre. Der Ausfall so eines Schlüsselplayers<br />
hätte wohl alle Fortschritte, die in Sachen <strong>Handyservice</strong><br />
in den vergangenen zwei Jahren erzielt<br />
wurden, wie<strong>der</strong> zunichte gemacht.<br />
Womit für Industrie, Netzbetreiber und auch<br />
Handel die Frage beantwortet sein sollte: Das Service<br />
ist uns einiges wert. Das Problem ist, dass <strong>der</strong><br />
Wert des Service bisher nicht dem Kunden vermittelt<br />
werden konnte. Service und die damit zusammenhängenden<br />
Leistungen werden vorausgesetzt,<br />
aber bei Handys offensichtlich nicht geschätzt.<br />
Das wird bei je<strong>der</strong> Diskussion um die<br />
Kosten <strong>der</strong> Schadenserhebung bei Garantieausschließungsgründen<br />
deutlich. Es zeigt sich auch bei<br />
den geringen Abschlussraten für Handyversicherungen<br />
im Handel und den Netzbetreibershops. Jetzt<br />
unternimmt <strong>der</strong> Telekom-Ausschuss unter KR<br />
Erich Kurz einen neuen Anlauf zur Schaffung<br />
einer attraktiven Versicherung, mit <strong>der</strong> diese Misere<br />
behoben werden soll. Das beste Versicherungsprodukt<br />
hilft allerdings nichts, wenn es nicht an den<br />
Mann bzw die Frau gebracht wird. Das wird die<br />
Rolle des Handels sein, den Wert des Service auch<br />
dem Kunden zu vermitteln. Darum kommt man<br />
nicht herum.
26<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />
COMBASE-KONKURS:<br />
Service-Hub<br />
in Schieflage<br />
Mit dem Konkursantrag <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> Austria steht die<br />
gemeinsame Servicelösung für Mobiltelefone plötzlich<br />
wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Kippe. Kein Wun<strong>der</strong> also, dass die Schieflage<br />
des Serviceunternehmens einige prominente<br />
Player <strong>der</strong> Branche, wie Erich Kurz, Vorsitzen<strong>der</strong> des Telekom-Ausschusses<br />
<strong>der</strong> WKO, auf den Plan gerufen hat.<br />
Denn mit einem Scheitern <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> bzw <strong>der</strong> Service-Tochter<br />
TeleTek würde nur noch ein gemeinsamer<br />
Logistik-Hub für das <strong>Handyservice</strong> bestehen.<br />
EIN KNAPPER BERICHT des KSV<br />
hat am Montag, dem 16. März,<br />
die Alarmglocken <strong>der</strong> Mobilfunk-<br />
Branche zum Schrillen gebracht.<br />
<strong>ComBase</strong> Austria hat gemeinsam<br />
mit allen Tochter- und Schwestergesellschaften<br />
einschließlich <strong>der</strong><br />
TeleTek einen Konkursantrag gestellt.<br />
Nachdem die deutsche<br />
Mutter in Turbulenzen geraten ist,<br />
hat sich auch Peter Benedet, Managing<br />
Director <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong><br />
Austria, für den Gang zum Handelsgericht<br />
entschieden.<br />
Gerade die TeleTek erfüllt eine<br />
kritische Rolle für den Telekom-<br />
Fachhandel in Österreich. Denn<br />
dieses Unternehmen betreibt einen<br />
<strong>der</strong> beiden Service-Hubs für<br />
Mobiltelefone. Diese dienen als<br />
Logistik-Drehscheiben zwischen<br />
dem Fachhandel und den Reparatur-Partnern<br />
<strong>der</strong> Handyhersteller.<br />
Somit stellt <strong>der</strong> Service-Hub<br />
<strong>von</strong> TeleTek zusammen mit dem<br />
dazugehörigen IT-System ein<br />
zentrales Element in <strong>der</strong> so mühsam<br />
aufgebauten gemeinsamen<br />
Servicelösung für Mobiltelefone<br />
dar.<br />
Betrieb läuft weiter<br />
Für <strong>ComBase</strong> selbst hat Managing<br />
Director Peter Benedet <strong>nach</strong><br />
den ersten Gesprächen mit dem<br />
Masseverwalter gegenüber E&W<br />
Rede und Antwort gestanden.<br />
„Die ersten Gespräche sind sehr<br />
positiv verlaufen. Der fortlaufende<br />
Betrieb des gesamten Systems ist<br />
vorerst ganz klar sichergestellt“,<br />
erklärte Benedet. „Der Hub selbst<br />
ist ja operativ positiv und <strong>der</strong>zeit<br />
läuft alles <strong>von</strong> <strong>der</strong> Logistik bis zu<br />
Reparatur weiter.“<br />
Dass <strong>der</strong> Handel und die Kunden<br />
<strong>ComBase</strong> in dieser Situation die<br />
Treue halten, sieht Benedet als einen<br />
„Vertrauensvorschuss“ für das<br />
Unternehmen sowie als einen<br />
Beweis dafür, dass die Arbeit <strong>der</strong><br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Konkursantrag <strong>von</strong> <strong>ComBase</strong><br />
Austria, TeleTek, LogiCom,<br />
CrossOver und <strong>ComBase</strong> stellt<br />
gemeinsame Servicelösung in<br />
Frage.<br />
Betrieb ist bis Mitte Mai<br />
gesichert.<br />
Großes Interesse an Fortführung<br />
<strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Industrie<br />
und <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />
Telekom-Ausschuss schaltet<br />
sich ein, um Sicherheit für EFH<br />
zu gewährleisten.<br />
vergangenen 18 Monate vom<br />
Markt nun auch honoriert werde.<br />
Großes Interesse<br />
an Fortführung<br />
Bestätigt wird Benedets Aussage<br />
<strong>von</strong> Vertretern <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />
und <strong>der</strong> Handyhersteller. Der Service-Hub<br />
<strong>von</strong> <strong>ComBase</strong> bewältigt<br />
im Monat zwischen 35.000<br />
und 38.000 Handys, wo<strong>von</strong> ein<br />
beträchtlicher Anteil gleich im<br />
Haus repariert wird. Der Ausfall<br />
dieses Players könnte nicht auf die<br />
Schnelle ersetzt werden, weswegen<br />
die Industrie und die<br />
Netzbetreiber ein großes Interesse<br />
an <strong>der</strong> Fortführung des Unternehmens<br />
samt Service-Hub haben.<br />
„Dies ist die einfachste und beste<br />
Lösung für den Handel, die Industrie<br />
und die Netzbetreiber.<br />
Wir halten jedenfalls zu unserem<br />
Dienstleister, das kann ich auch<br />
im Namen <strong>der</strong> Industrie sagen.<br />
Wenn jetzt jemand abspringt,<br />
dann ist das ein Signal in die falsche<br />
Richtung. Panik ist in so einer<br />
Situation immer ein schlechter<br />
Berater“, erklärt deswegen<br />
auch Peter Fromm, Head of Customer<br />
Care, Nokia. Dass ihm die<br />
gemeinsame Servicelösung be-<br />
Mit dem Konkursantrag<br />
<strong>von</strong><br />
<strong>ComBase</strong> Austria<br />
mit allen<br />
Tochter- und<br />
Schwesterunternehmen<br />
steht die gemeinsame<br />
Servicelösung<br />
für Handys auf<br />
<strong>der</strong> Kippe.<br />
son<strong>der</strong>s am Herzen liegt, verwun<strong>der</strong>t<br />
nicht, war er doch bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung des Projekts entscheidend<br />
beteiligt.<br />
Wie auch immer sich die Situation<br />
fortentwickelt, das erreichte<br />
Level bei den Garantiereparaturen<br />
solle jedenfalls gesichert werden.<br />
„Da stehen wir dem EFH im<br />
Wort, dass die Dinge entsprechend<br />
weitergehen“, versichert<br />
Fromm.<br />
Telekom-Ausschuss<br />
schaltet sich ein<br />
Sehr engagiert ist auch KR Erich<br />
Kurz bei <strong>der</strong> Sache. Der Vorsitzende<br />
des Telekom-Ausschuss <strong>der</strong><br />
WKO hat sich <strong>nach</strong> dem Bekanntwerden<br />
des <strong>ComBase</strong>-Konkursantrags<br />
mit mehreren offenen<br />
Briefen an alle Beteiligten gewandt.<br />
Ihm geht es vor allem um<br />
die Sicherung des Services für<br />
den Fachhandel, das über den<br />
Service-Hub läuft. Daneben will<br />
er aber auch den Wettbewerb in<br />
<strong>der</strong> Servicelandschaft sicherstellen,<br />
um hier ein Monopol zu<br />
verhin<strong>der</strong>n.<br />
„Für den Handel ist <strong>der</strong> Fortbestand<br />
<strong>der</strong> Servicelösung <strong>von</strong><br />
höchster Wichtigkeit. Nach meinen<br />
Gesprächen mit <strong>ComBase</strong>
E&W 4/09 TELEKOMMUNIKATION 27<br />
und dem Masseverwalter bin ich<br />
überzeugt, dass das möglich ist. In<br />
welcher Form steht zwar noch<br />
nicht fest, aber wir brauchen den<br />
positiven Wettbewerb auch beim<br />
Service. Denn sonst wird sich hier<br />
nichts weiter entwickeln“, fasst<br />
Kurz seine Sicht <strong>der</strong> Dinge zusammen.<br />
Der Telekom-Ausschuss <strong>der</strong><br />
WKO verfolgt deswegen laut<br />
Kurz eine Doppelstrategie. Einerseits<br />
will man auf die Betreiber<br />
und die Industrie einwirken, damit<br />
die Vereinbarungen zu den<br />
Service-Hubs weiterhin Bestand<br />
haben. Dazu erwartet sich Kurz<br />
<strong>von</strong> den Partnern auch ein eindeutiges<br />
Bekenntnis zur gemeinsamen<br />
Servicelösung.<br />
Handys sind sicher<br />
An<strong>der</strong>erseits geht es dem Vorsitzenden<br />
des Telekom-Ausschusses<br />
darum, dass auch <strong>der</strong> Handel<br />
nicht abspringt. Der entscheiden-<br />
de Faktor ist hier wohl, dass die<br />
zu TeleTek zur Reparatur eingesandten<br />
Handys in jedem Fall „sicher<br />
sind“ und selbst im<br />
schlimmsten Fall – bei einer<br />
Schließung des Unternehmens –<br />
nicht in die Masse einfließen.<br />
Eine entsprechende Zusicherung<br />
<strong>von</strong> Seiten des TeleTek-Masseverwalters<br />
Dr. Günther Hödl gibt es<br />
bereits.<br />
„Der Handel kann deswegen wie<br />
bisher seine Handys zur Reparatur<br />
über den Service-Hub <strong>von</strong><br />
TeleTek einschicken. Nur so kann<br />
das operative Geschäft, das ja po-<br />
sitiv ist, auch weitergeführt werden“,<br />
so Kurz.<br />
Laut Benedet sind nicht nur die<br />
zu servicierenden Handys, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Swap-Geräte durch<br />
das Ausson<strong>der</strong>ungsrecht ge-<br />
Managing Director<br />
Peter Benedet beruhigt:<br />
Der fortlaufende<br />
Betrieb des<br />
gesamten Systems ist<br />
ganz klar sichergestellt.<br />
Der Hub selbst<br />
ist ja operativ positiv<br />
und <strong>der</strong>zeit läuft alles<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Logistik bis<br />
zur Reparatur<br />
weiter.“<br />
schützt. Auch das sei ein wichtiger<br />
Punkt, um die Fortführung des<br />
Hubs sicherzustellen.<br />
Die Mobilkom steht bereit<br />
Bei <strong>der</strong> Verwirklichung des Service-Hubs<br />
hat sich die Mobilkom<br />
beson<strong>der</strong>s stark engagiert. Es verwun<strong>der</strong>t<br />
daher nicht, dass <strong>der</strong> Betreiber<br />
sich unmittelbar <strong>nach</strong> dem<br />
Bekanntwerden des Konkursantrags<br />
mit einer Aussendung an<br />
den EFH gewandt hat, um die Situation<br />
zu beruhigen.<br />
Gegenüber E&W hat Thomas<br />
Schiefer, Head of Terminal Man-<br />
Der Konkurs <strong>von</strong> Com-<br />
Base hat Erich Kurz,<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
Telekom-Ausschusses,<br />
auf den Plan gerufen:<br />
„Für den Handel ist <strong>der</strong><br />
Fortbestand <strong>der</strong> Servicelösung<br />
<strong>von</strong> höchster<br />
Wichtigkeit. In welcher<br />
Form steht zwar noch<br />
nicht fest, aber wir<br />
brauchen den positiven<br />
Wettbewerb auch beim<br />
Service. Denn sonst wird<br />
sich hier nichts weiter<br />
entwickeln.“<br />
angement <strong>der</strong> Mobilkom, die Position<br />
des Betreibers dargelegt.<br />
„Von unserer Seite gibt es ein<br />
großes Interesse am Fortbestand<br />
<strong>der</strong> <strong>ComBase</strong>, schließlich haben<br />
wir viel in die gemeinsame Servicelösung<br />
investiert. Wir stehen<br />
dazu, dass <strong>der</strong> Servicelevel für<br />
Endkunden und den Handel<br />
weiterhin gewährleistet ist“, so<br />
Schiefer. Ihm geht es vor allem<br />
auch darum, dass das IT-System<br />
des Service-Hubs weiterbesteht.<br />
Beim Netzbetreiber „glaube man<br />
jedenfalls“ an die <strong>ComBase</strong>, auch<br />
weil <strong>der</strong> Betrieb bisher störungsfrei<br />
weiter gelaufen sei. Gleichzeitig<br />
signalisiert man beim Betreiber<br />
auch die Bereitschaft, den Handy-<br />
Dienstleister so weit wie möglich<br />
zu unterstützen. In welcher Form<br />
<strong>der</strong> Service-Betrieb fortgeführt<br />
werde, hänge allerdings vom Masseverwalter<br />
ab, wie Schiefer festhält.<br />
„Zerschlagung wäre schade“<br />
Um genau zu sein <strong>von</strong> TeleTek-<br />
Masseverwalter Dr. Günther<br />
Hödl. Dieser sieht den Fortbestand<br />
des Unternehmens und damit<br />
den Betrieb des Service-Hubs<br />
einmal bis Mitte Mai als weitgehend<br />
gesichert an. Die notwendigen<br />
Ausgaben dafür seien<br />
bewilligt. Für den 15. Mai ist die<br />
Konkursverhandlung angesetzt.<br />
Bis dahin sollten auch alle Verbindlichkeiten<br />
feststehen.<br />
„Ich habe als Masseverwalter alles<br />
in die Wege geleitet, um einen<br />
Fortbestand zu sichern. Die wesentlichen<br />
Kunden haben ja auch<br />
bereits ein Bekenntnis zur TeleTek<br />
abgegeben. Für die Zukunft gibt<br />
es verschiedene mögliche Szenarien<br />
wie ein Zwangsausgleich<br />
o<strong>der</strong> einen Verkauf des Unternehmens“,<br />
erklärt Hödl. „Das Vernünftigste<br />
wäre wohl das Unternehmen<br />
im Gesamtpaket zu erhalten.<br />
Eine Zerschlagung wäre<br />
schade. Auch lassen sich die verschiedenen<br />
operativen Gesellschaften<br />
nur schwer heraustrennen.“<br />
Für den Fall, dass es zu einem Verkauf<br />
kommt, haben jedenfalls<br />
schon einige Unternehmen ihr<br />
Interesse angemeldet. ■<br />
INFO: www.com-base.at<br />
AUSGANGSLAGE UND ZUKUNFTSSZENARIEN<br />
Mit dem Konkursantrag vom 16. März für die <strong>ComBase</strong> CEE und <strong>ComBase</strong><br />
Austria sowie die Tochterunternehmen TeleTek, LogiCom und CrossOver ist<br />
Managing Director Peter Benedet dem Insolvenzantrag <strong>der</strong> deutschen Muttergesellschaft<br />
rund elf Tage zuvor gekommen. (Die deutsche Mutter musste<br />
am 27. März Insolvenz anmelden).<br />
Als Masseverwalter für alle österreichischen Gesellschaften wurde zuerst<br />
Dr. Günther Hödl bestimmt. Wegen <strong>der</strong> Komplexität des Verfahrens und <strong>der</strong><br />
Vielzahl an Gesellschaften wurden allerdings für die <strong>ComBase</strong> CEE und<br />
<strong>ComBase</strong> Austria zwei weitere Masseverwalter eingesetzt, während Hödl<br />
selbst den operativen Teil <strong>der</strong> <strong>ComBase</strong> mit ihrer Logistik-Tochter LogiCom<br />
sowie die Service-Tochter TeleTek weiter betreut.<br />
Über die Höhe <strong>der</strong> Verbindlichkeiten haben bisher we<strong>der</strong> <strong>ComBase</strong> noch<br />
die Masseverwalter Auskunft gegeben. Der Dienstleister hat jedoch erst im<br />
vergangenen Jahr den neuen Standort in <strong>der</strong> Laxenburgerstraße 254 im<br />
23. Wiener Gemeindebezirk bezogen, die ehemalige Nie<strong>der</strong>lassung <strong>von</strong><br />
Sony Austria, und hat hier auch entsprechend investiert. Wie weit dies im<br />
Konkursverfahren eine Rolle spielt, muss sich allerdings erst zeigen.
28<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />
CHRISTIAN BOLDRINO: ZEHN JAHRE ONE<br />
Von Anfang<br />
an dabei<br />
Fast auf den Tag genau zehn Jahre lang hat Christian<br />
Boldrino One bzw Orange begleitet. Der Handel kennt<br />
den 42-Jährigen vor allem als Vertriebsleiter des<br />
Betreibers. Aber <strong>der</strong> Sportwissenschaftler war auch<br />
dabei, als One die ersten Netzbetreibershops aus <strong>der</strong><br />
Taufe gehoben hat. Gegenüber E&W hat er seine Sicht<br />
<strong>der</strong> Marktentwicklung in den vergangenen zehn<br />
Jahren geschil<strong>der</strong>t und erläutert, warum er glaubt,<br />
dass die Spezialisten überleben werden.<br />
VON ANFANG AN war Cristian<br />
Boldrino mit an Bord, noch bevor<br />
One den Sendebetrieb überhaupt<br />
aufgenommen hatte. Dabei<br />
hat er die Entstehung und die<br />
Evolution <strong>der</strong> Netzbetreibershops<br />
in Österreich hautnah miterlebt.<br />
Schließlich war er in <strong>der</strong><br />
Anfangsphase zusammen mit<br />
CCO Christian Czech für den<br />
Aufbau <strong>der</strong> Shops <strong>von</strong> One zuständig.<br />
Der Mobilfunker hatte<br />
als erster mit <strong>der</strong> Errichtung eines<br />
eigenen Vertriebkanals begonnen.<br />
Beson<strong>der</strong>s spannend fand Boldrino<br />
dabei, wie sich die Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> Shops in den ersten<br />
Jahren verän<strong>der</strong>t hatte, denn in<br />
<strong>der</strong> ursprünglichen Konzeption<br />
ging man beim Netzbetreiber<br />
<strong>von</strong> einem ganz an<strong>der</strong>en Szenario<br />
aus, als es heute auf die Betreiber-Shops<br />
zutrifft.<br />
Vom Servicepoint<br />
zur Verkaufsmaschine<br />
„Zum Beginn <strong>von</strong> One, noch<br />
vor dem eigentlichen Launch,<br />
kannte man nur den Indirektvertrieb.<br />
Damals brachten die Consulter,<br />
die das Unternehmen<br />
beim Launch berieten, die Idee<br />
eines eigenenVertriebskanals auf.<br />
Diese eigenen Shops waren allerdings<br />
als Servicepoints gedacht,<br />
um den Kunden imagetechnisch<br />
ins Boot zu holen. Dementsprechend<br />
exklusiv und aufwändig<br />
waren die Shops auch eingerichtet<br />
– sprich: sehr edel und sauteuer,<br />
mit tollen Vitrinen, Kaffeemaschine<br />
und Sitzecke. Dass sich<br />
diese Servicepoints zu Verkaufsmaschinen<br />
entwickeln, war dagegen<br />
nicht gedacht. Das haben wir<br />
unterschätzt“, erinnert sich Boldrino<br />
an den Anfang <strong>der</strong> Netzbetreiberschops<br />
in Österreich.<br />
Mit dieser Erkenntnis begann bei<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Die Evolution <strong>der</strong> Netzbetreibershops<br />
vom Servicepoint zur<br />
Verkaufsmaschine.<br />
Ausspielen <strong>der</strong> Betreiber geht<br />
nicht mehr wegen den Betreibershops.<br />
Marktanteile <strong>der</strong> Anbieter in<br />
den Kanälen sind verteilt und<br />
können nur noch mit massivem<br />
Mitteleinsatz geän<strong>der</strong>t werden.<br />
FH muss sich spezialiseren,<br />
da <strong>der</strong> Druck <strong>von</strong> Netzbetreiberseite<br />
größer wird.<br />
One auch <strong>der</strong> konsequente Aufbau<br />
einer eigenen Shopkette. War<br />
vom Mobilfunker ursprünglich<br />
nur ein Shop pro Landeshauptstadt<br />
geplant, so wurden es bald<br />
mehr. Gleichzeitig än<strong>der</strong>te sich<br />
auch die Ausrichtung <strong>der</strong> Shops<br />
vom reinen Service-Center und<br />
Imagebotschafter zur Verkaufsschiene.<br />
Diese Verän<strong>der</strong>ung betraf<br />
alle Bereiche <strong>der</strong> Shops vom Design<br />
über die Prozesse bis hin zur<br />
Auswahl und Ausbildung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter.<br />
Relaunch<br />
Am sichtbarsten war dies wohl<br />
im Shop-Design, wo bald ein<br />
Relaunch notwendig wurde.<br />
„Ursprünglich gab es ja in den<br />
Shops diese ,Burg’ - jene runde<br />
Verkaufstheke. Das war für Service<br />
gut, aber fürs Verkaufen unmöglich.<br />
Damals sind wir <strong>von</strong> einer<br />
weit geringeren Kundenfrequenz<br />
ausgegangen, sodass auf jeden<br />
Kunden ein Verkäufer komme.<br />
Im Endeffekt sind die Kunden<br />
aber um diese Burg gestanden<br />
und keiner wusste, wer dran<br />
kommt. Deswegen mussten wir<br />
das Shopdesign relaunchen“,<br />
schil<strong>der</strong>t Boldrino den damaligen<br />
Wandel in <strong>der</strong> Shopstrategie<br />
Fast auf den Tag<br />
genau hat<br />
Christian Boldrino<br />
den Mobilfunkbetreiber<br />
One<br />
begleitet. Der<br />
Sportwissenschaftler<br />
war nicht<br />
nur zeitweise VL<br />
des Mobilfunkers,<br />
er war auch dabei,<br />
als One die ersten<br />
Netzbetreibershops<br />
in Österreich<br />
aufbaute.<br />
<strong>von</strong> One. „Das war ein massiver<br />
Schwenk. Die Shops wurden<br />
umgestaltet, sodass sie weiterhin<br />
das gute Image vertreten, aber<br />
gleichzeitig mehr Verkäufe bewältigen<br />
können. Der Servicegedanke<br />
wurde zwar weiterhin verfolgt,<br />
aber de facto sind die<br />
Shops damals zu 90% zu Verkaufsmaschinen<br />
geworden.“<br />
„Pseudokriterium“<br />
Die Ursache für den großen Erfolg<br />
<strong>der</strong> Netzbetreiber-Shops<br />
sieht Boldrino vor allem in <strong>der</strong><br />
Wahrnehmung <strong>der</strong> Shops durch<br />
den Kunden: „Wenn man Umfragen<br />
macht, warum Kunden<br />
nicht zu FH gehen, dann bekommt<br />
man das Pseudokriterium<br />
zu hören, dass man beim<br />
Netzbetreiber-Shop ein besseres<br />
Service bekommt. Was gar nicht<br />
stimmt, weil <strong>der</strong> FH ein genauso<br />
gutes Service liefert. Aber imagetechnisch<br />
vermutet <strong>der</strong> Kunde<br />
bei Brand-Shops eine höhere<br />
Servicequalität.“<br />
Wenn auch nicht absehbar war,<br />
dass die Shops so gut funktionieren,<br />
so hat <strong>der</strong> Erfolg <strong>von</strong> One<br />
doch bald Nachahmer gefunden,<br />
wie Boldrino betonte. Schließlich<br />
war <strong>der</strong> eigeneVertriebska-
E&W 4/09 TELEKOMMUNIKATION 29<br />
nal kein „Steckenpferd“ <strong>von</strong><br />
One. Auch die an<strong>der</strong>en Mobilfunker<br />
hatten bald <strong>nach</strong>gezogen<br />
und mit dem Aufbau eigener<br />
Shopketten begonnen. Allerdings<br />
blieb One immer <strong>der</strong> Betreiber<br />
mit den meisten Shops. Aus einem<br />
Grund, wie Boldrino anmerkte:<br />
„Weil wir da auf das für<br />
uns stärkste Pferd gesetzt hatten.“<br />
Kannibalisierung<br />
gegen Markenpräsenz<br />
Dass One mit seiner starken Betonung<br />
<strong>der</strong> eigenen Shopkette<br />
einen schweren Stand im Handel<br />
hatte, bestreitet Boldrino nicht:<br />
„Damals ging man <strong>von</strong> einer<br />
Vollkannibalisierung <strong>der</strong> Kanäle<br />
aus. Es hat sich aber gezeigt, dass<br />
je<strong>der</strong> Netzbetreiber in jedem<br />
Kanal seinen Anteil hat.“<br />
Aus seiner Erfahrung heraus<br />
glaubt Boldrino auch, dass <strong>der</strong><br />
Handel <strong>von</strong> <strong>der</strong> stärkeren Präsenz<br />
eines Brand-Shops profitieren<br />
kann. Das treffe auch dann zu,<br />
wenn das Geschäft direkt neben<br />
dem Markenstore sitzt. „Die für<br />
One stärkste Cosmos-Filiale saß<br />
zB in einem Einkaufszentrum<br />
direkt neben einer One World.<br />
Das ist skurril, hat sich aber bei<br />
an<strong>der</strong>en Beispielen bestätigt“, so<br />
Boldrino. „Das sieht man ebenfalls<br />
bei den vielen Partnershop-<br />
Betreibern, die unmittelbar neben<br />
ihrem, auf einen Mobilfunker,<br />
gebrandeten Store noch einen<br />
zweiten Shop betreiben. Offensichtlich<br />
schätzen die Kunden<br />
diese Konzentration und<br />
Geplant waren die<br />
Shops als Servicepoints<br />
und Imagebotschafter.<br />
Doch<br />
die Realität überholte<br />
die Erfin<strong>der</strong>.<br />
„Dass sich diese<br />
Servicepoints zu<br />
Verkaufsmaschinen<br />
entwickeln, war dagegen<br />
nicht gedacht.<br />
Das haben<br />
wir unterschätzt“,<br />
gesteht Boldrino.<br />
Kombination <strong>von</strong> Know-how<br />
und Marke.“<br />
Mehr Good-will als durch die<br />
Shops wurde seiner Meinung<br />
<strong>nach</strong> allerdings im Fachhandel<br />
durch den Launch <strong>von</strong> Yesss!<br />
„verbrannt“. „Das hätte man an<strong>der</strong>s<br />
aufziehen müssen. Zumindest<br />
aber besser kommunizieren“,<br />
kommentiert Boldrino.<br />
Ausspielen geht nicht mehr<br />
Auf einen Aspekt des Marktes<br />
hätten die Netzbetreibershops<br />
allerdings eine große Auswirkung.<br />
Das Ausspielen <strong>der</strong> Betreiber<br />
gegeneinan<strong>der</strong> durch Handel,<br />
Filialisten o<strong>der</strong> Großfläche<br />
sei wegen <strong>der</strong> großen Verbreitung<br />
<strong>der</strong> Netzbetreibershops<br />
kaum mehr Erfolg versprechend.<br />
„Das war vielleicht bis 2003<br />
möglich. Damals konnte ich als<br />
Händler, Filialist o<strong>der</strong> Großfläche<br />
den Ausfall eines Betreibers noch<br />
selbst kompensieren und den<br />
Kunden zu einem an<strong>der</strong>en Mobilfunker<br />
bringen. Einige Player<br />
haben das sehr massiv verfolgt<br />
und dafür auch viel Geld bekommen.<br />
Das hätte ich auch so<br />
gemacht. Aber durch die starken<br />
Shopketten <strong>der</strong> Betreiber ist dies<br />
kaum mehr möglich. Wenn <strong>der</strong><br />
Kunde A1, Orange o<strong>der</strong> T-Mobile<br />
will, dann bekommt er das<br />
auch. Wenn nicht im Handel,<br />
dann geht er halt direkt zum Betreiber-Shop.<br />
Einige Player haben<br />
das nicht geglaubt und damit<br />
viel Geld liegen gelassen“, so <strong>der</strong><br />
ehemalige One-VL. ❯
30<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />
Anteil für jeden Kanal<br />
Boldrino geht da<strong>von</strong> aus, dass inzwischen<br />
je<strong>der</strong> Kanal seinen<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger fixen Anteil<br />
in <strong>der</strong> Vertriebspalette <strong>der</strong> einzelnen<br />
Betreiber hat. Aus <strong>der</strong> Sicht<br />
<strong>der</strong> Mobilfunker wäre es daher<br />
unverantwortlich, diese Kanäle<br />
nicht entsprechend abzudecken.<br />
Selbst <strong>der</strong> Webshop komme so<br />
zu seinem Anteil, auch wenn<br />
man diesen nicht forciert. Umgekehrt<br />
bedeute dies aber auch,<br />
dass es immer schwieriger wird,<br />
über WKZ o<strong>der</strong> Provisionen zusätzliche<br />
Marktanteile in einem<br />
Kanal zu gewinnen.<br />
„Das funktionierte vor einigen<br />
Jahren noch. Aber was früher ein<br />
schneller Hebel war, wirkt heute<br />
nicht mehr. Da muss man schon<br />
sehr viel Geld in die Hand nehmen,<br />
um noch große Ergebnisse<br />
zu erzielen. Provokant gesagt: Da<br />
wird viel Geld umverteilt, was<br />
sich nicht in zusätzlichen Abschlüssen<br />
nie<strong>der</strong>schlägt. Derzeit<br />
traut sich allerdings noch keiner<br />
<strong>der</strong> Anbieter, aus dieser Situation<br />
die Konsequenzen zu ziehen“,<br />
warnt Boldrino.<br />
Druck wächst in Zukunft<br />
Wie lange sich allerdings das<br />
Provisionsmodell in seiner jetzigen<br />
Form noch halten lässt, wollte<br />
Boldrino nicht abschätzen.<br />
Klar sei, dass die Betreiber selbst<br />
zunehmend unter Kostendruck<br />
stehen und deswegen sich sehr<br />
genau überlegen müssten, wo sie<br />
investieren. Auch müssten die<br />
Die Shopketten <strong>der</strong><br />
Netzbetreiber haben<br />
natürlich auch Auswirkungen<br />
auf den<br />
Handel. Denn das<br />
Ausspielen <strong>der</strong> Betreibergegeneinan<strong>der</strong><br />
ist <strong>nach</strong> Ansicht<br />
<strong>von</strong> Boldrino<br />
nicht mehr möglich:<br />
„Einige Player haben<br />
das nicht geglaubt<br />
und damit viel Geld<br />
liegen gelassen.“<br />
Stückkosten wegen des Wettbewerbs<br />
weiter optimiert werden.<br />
Womit sich ganz automatisch<br />
eine Verlagerung des Geschäfts in<br />
diejenigen Kanäle ergebe, die bereits<br />
große Stückzahlen umsetzen.<br />
Langfristig hätten deswegen<br />
in diesem Umfeld nur die Telekom-Spezialisten<br />
eine Überlebenschance.<br />
Nur diese könnten<br />
sich entsprechend fokussieren<br />
und gleichzeitig die Zugkraft <strong>der</strong><br />
Marken <strong>der</strong> Netzbetreiber bzw<br />
Handyhersteller entsprechend<br />
nutzen. „Die Kanäle wie Großfläche,<br />
Betreibershops und Fachhandel<br />
werden weiterhin ihren<br />
Anteil am Telekom-Markt haben,<br />
allerdings wird es langfristig<br />
weniger Mitspieler geben“, ist<br />
deswegen die Schlussfolgerung<br />
<strong>von</strong> Boldrino. „Denn die Player<br />
am Markt werden die sinkenden<br />
Provisionen über die Masse<br />
kompensieren müssen.“<br />
Dass sich ein Netzbetreiber dagegen<br />
ganz radikal ausschließlich<br />
auf den Webvertrieb konzentrieren<br />
könnte, da<strong>von</strong> geht Boldrino<br />
nicht aus. Vielmehr glaubt er, dass<br />
<strong>der</strong> Fachhandel immer seine Berechtigung<br />
haben wird, da seiner<br />
Meinung <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Kunde solche<br />
Spezialisten mit einem optimalen<br />
Beratungsangebot bevorzugt. Das<br />
zeige sich nicht nur in <strong>der</strong> Telekommunikation.<br />
Auch in an<strong>der</strong>en<br />
Branchen gehe <strong>der</strong> Trend<br />
immer stärker in Richtung spezialisierter<br />
Markenshops, die sich<br />
vollkommen auf einen Bereich<br />
konzentrieren.<br />
Eigenes System<br />
Auch für sich selbst sieht Boldrino<br />
die Zukunft im Bereich <strong>der</strong><br />
Markenshops. Er will ein eigenes<br />
Filialsystem <strong>nach</strong> Österreich<br />
bringen und steht deswegen bereits<br />
mit mehreren Markenartikel-Herstellern<br />
im Gespräch.<br />
Bis es soweit ist, ist <strong>der</strong> 42-Jährige<br />
als Unternehmensberater tätig,<br />
vor allem bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />
<strong>von</strong> Shops bis hin zu <strong>der</strong>en Steuerung.<br />
Zuletzt hat <strong>der</strong> POS-Spezialist<br />
UPC bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />
seiner neuen Flagship-Stores<br />
unterstützt. „Was in <strong>der</strong> Telekom-Branche<br />
aufgrund des<br />
Marktdruckes an Effizienz und<br />
Professionalität geleistet wurde,<br />
ist erstaunlich. Diese Erfahrung<br />
will ich jetzt an<strong>der</strong>en zur Verfügung<br />
stellen. Denn in zehn Jah-<br />
IN DER NÄHE DES POS<br />
ren erlebt man alle Phasen in <strong>der</strong><br />
Geschichte eines Unternehmens,<br />
vom Start-up und Aufbau bis zur<br />
Konsolidierung, Abbau und Auslagerung“,<br />
erklärt Boldrino. Ganz<br />
direkt ging <strong>der</strong> Übergang aus <strong>der</strong><br />
Telekom-Branche ins Beratungsgeschäft<br />
allerdings nicht <strong>von</strong>statten.<br />
„Da habe ich absichtlich<br />
eine Pause für ein ,Reset’ gemacht.<br />
Denn in <strong>der</strong> Telekom-<br />
Branche glauben wir alle, das ist<br />
die Realität. Aber auch die Telekommunikations-Industrie<br />
ist<br />
nur ein Ausschnitt <strong>der</strong> Welt. Deswegen<br />
ist es wichtig, nicht ständig<br />
mit <strong>der</strong> Netzbetreiber-Brille<br />
herumzulaufen.“ ■<br />
Die Zeit spricht für<br />
die Spezialisten, ist<br />
Boldrino überzeugt:<br />
„Die Kanäle wie GF,<br />
Betreibershops und<br />
FH werden<br />
weiterhin ihren Anteil<br />
haben, allerdings<br />
wird es langfristig<br />
weniger Mitspieler<br />
geben. Denn<br />
die Player am Markt<br />
werden die sinkenden<br />
Provisionen<br />
über die Masse kompensieren<br />
müssen.“<br />
Christian Boldrino hat in seiner Karriere bei One eine ganze Reihe <strong>von</strong> Positionen<br />
bekleidet. Dabei war immer eine gewisse Nähe zum POS. Zum Beginn<br />
seiner Laufbahn beim Netzbetreiber im Jahr 1998 war <strong>der</strong> studierte<br />
Sportwissenschaftler mit dem Spezialgebiet Motivationsmanagement für<br />
den Aufbau <strong>der</strong> ersten 20 One Worlds zuständig. Dieses Projekt abgeschlossen,<br />
wechselte er im Jahr 2000 in den Customer Care-Bereich und<br />
war für fünf Jahre für das Call Center des Mobilfunkers verantwortlich.<br />
2005 übernahm er dann wie<strong>der</strong> die Leitung <strong>der</strong> One Worlds und ein Jahr<br />
darauf als Head of Consumer Sales den gesamten Endkundenvertrieb. In<br />
diese Zeit fällt auch <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Partner One Worlds, womit <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />
auf rund 90 Outlets kam. Nach dem Verkauf <strong>von</strong> One an Orange<br />
konzentrierte er sich wie<strong>der</strong> als Head of One Worlds auf die eigene Shopkette<br />
des Betreibers. Kurz vor dem Rebranding des Mobilfunkanbieters verließ<br />
Boldrino dann das Unternehmen. Derzeit ist Boldrino als Unternehmensberater<br />
tätig.
32<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />
NOKIA MESSAGING WIRD KOMMERZIELL<br />
Massenhaft<br />
mobile Mails<br />
Nach Navigation und Musik setzt Nokia mit Messaging<br />
einen weiteren Service-Schwerpunkt. Dafür hat <strong>der</strong><br />
Handyhersteller mit dem E75 nicht nur das dazu passende<br />
Gerät im Ärmel, son<strong>der</strong>n hält <strong>nach</strong> Beendigung<br />
<strong>der</strong> Testphase <strong>von</strong> Nokia Messaging jetzt auch ein<br />
ausgereiftes Endkunden-Service bereit.<br />
MAIL AM HANDY gibt es schon<br />
lange. Und wir alle haben wohl<br />
zu viele eMail-Accounts. Aber<br />
bisher hat sich die mobile<br />
elektronische Post, abgesehen<br />
<strong>von</strong> einigen Anwendungen, in<br />
<strong>der</strong> breiten Masse nicht durchgesetzt.<br />
Einer <strong>der</strong> Gründe dafür<br />
liegt in <strong>der</strong> langwierigen Konfiguration<br />
<strong>der</strong> Handys für den<br />
eMail-Empfang, die viele Benutzer<br />
einfach abschreckt.<br />
Mit <strong>der</strong> kommerziellen Einführung<br />
seines eMail-Services will<br />
<strong>der</strong> Nokia dies nun än<strong>der</strong>n, wie<br />
Alexan<strong>der</strong> Lamatsch, B2B Account<br />
Manager Nokia, erklärt:<br />
„Es muss dem Kunden so einfach<br />
wie möglich gemacht werden,<br />
seine eMails auf dem Handy<br />
zu empfangen. Das haben auch<br />
wir schmerzhaft erfahren. Mit<br />
dem neuen Messaging-Service<br />
gibt <strong>der</strong> Kunde jedoch nur noch<br />
seine eMail-Adresse und Passwort<br />
ein. Zwei Klicks und den<br />
Rest <strong>der</strong> Konfiguration erledigt<br />
dann das Nokia-Handy bzw das<br />
System im Hintergrund.“<br />
Zentrale Datenbank<br />
Nokia hat dazu die Daten aller<br />
heimischen Internet Service Provi<strong>der</strong><br />
auf einer zentral verwalteten<br />
Datenbank gespeichert. Sobald<br />
<strong>der</strong> Kunde seine eMail-Adresse<br />
und sein Passwort am Handy eingegeben<br />
hat, sucht das System die<br />
notwendigen Zugangsdaten, wie<br />
zB Server-Namen heraus, und die<br />
Konfiguration des Mail-Accounts<br />
läuft am Handy automatisch ab.<br />
Laut Lamatsch können so ein<br />
Großteil aller eMail-Konten abgedeckt<br />
werden.<br />
Für Privat- und<br />
Business-Kunden<br />
Während dieser Ansatz vor allem<br />
für Privatkunden und KMU<br />
interessant ist, bietet Nokia mit<br />
seiner neuen Messaging-Anwendung<br />
auch eine Lösung für den<br />
Großkunden-Bereich. Unternehmen<br />
mit eigener Server-Infrastruktur,<br />
die ihre eMails „mobilisieren“<br />
wollen, können Nokia<br />
Messaging nahtlos in die Systeme<br />
Microsoft Outlook Exchange<br />
und Lotus Notes integrieren.<br />
Damit kann Nokia mehr als 90%<br />
des Weltmarktes ansprechen.<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Nokia Messaging ergänzt Service-Palette<br />
<strong>von</strong> Nokia. Kostenpflichtig<br />
ab April.<br />
Vereinfachte Konfiguration<br />
<strong>von</strong> eMail am Handy soll Massenmarkt<br />
öffnen.<br />
Zusammenarbeit mit Netzbetreibern<br />
angestrebt.<br />
E75 kommt als erstes Gerät<br />
mit vorinstalliertem Messaging<br />
Client auf den Markt.<br />
In Sachen Messaging und eMail ist das E75 das neue Flaggschiff <strong>von</strong> Nokia.<br />
Auf dem Smartphone ist nicht nur Nokia Messaging vorinstalliert, das<br />
Handy verfügt auch über die neu entwickelte eMail-Oberfläche des<br />
Herstellers.<br />
Technisch gesehen ist Nokia<br />
Messaging eine always on-Lösung.<br />
Das Handy synchronisiert<br />
sich selbstständig in festgelegten<br />
Intervallen. Allerdings kann <strong>der</strong><br />
Kunde selbst bestimmen, in welchem<br />
Rhythmus die Mails vom<br />
Server abgefragt werden sollen.<br />
Messaging<br />
wird kostenpflichtig<br />
Derzeit steht Nokia Messaging<br />
für Privatkunden unter email.nokia.com<br />
noch kostenlos zur Verfügung.<br />
Doch mit Beendigung des<br />
Beta-Tests mit April o<strong>der</strong> Mai<br />
wird das Service auch in Österreich<br />
kostenpflichtig.<br />
„Wir sind bestrebt, Nokia Messaging<br />
in Kooperation mit den<br />
Netzbetreibern anzubieten“, erklärt<br />
Lamatsch. „In diesem Fall<br />
wird Nokia Messaging ein Teil<br />
des Service-Portfolios für Nokia<br />
Handys.“ Dann wird die Nutzung<br />
wohl im Rahmen eines Tarif-Pakets<br />
über die Betreiber-<br />
Rechnung abgegolten. Daneben<br />
soll allerdings auch die Möglichkeit<br />
bestehen, dass <strong>der</strong> Kunde<br />
über seine Kreditkarte für das<br />
Service bezahlt. In diesem Fall<br />
sollte <strong>der</strong> Kunde aber auch ein<br />
Datenpaket für den Mail-Verkehr<br />
dazunehmen.<br />
Eisbrecher E75<br />
Das erste Handy, in dem Nokia<br />
Messaging <strong>von</strong> Beginn an instal-<br />
liert wurde, ist das E75. Dieses als<br />
Nachfolger des Nokia 9300<br />
Communicator konzipierte Gerät<br />
verfügt auch erstmals über die<br />
neue Mail-Oberfläche <strong>von</strong> Nokia.<br />
Damit wird für den Benutzer<br />
die Verwaltung <strong>der</strong> Mails am<br />
Handy vereinfacht. Gleichzeitig<br />
wird das Handling <strong>der</strong> elektronischen<br />
Post dem PC angeglichen.<br />
Wenn auch das Hauptaugenmerk<br />
beim E75 auf Messaging liegt, so<br />
verfügt es auch über die an<strong>der</strong>en<br />
Services <strong>von</strong> Nokia wie Maps,<br />
Music und Games. „Das ist das<br />
erste Mal, dass wir ein Gerät mit<br />
allen Services vorinstalliert auf<br />
den Markt bringen“, so Lamatsch.<br />
Der Mail-Schwerpunkt des E75<br />
kommt aber nicht nur durch die<br />
QWERTZ-Tastatur des Geräts<br />
zum Ausdruck, son<strong>der</strong>n auch<br />
durch die „Lifetime“-Lizenz für<br />
Nokia Messaging, die <strong>der</strong> Kunde<br />
mit dem Gerät erwirbt – zusammen<br />
mit einer dreimonatigen<br />
Testlizenz für Nokia Maps sowie<br />
„Files on Ovi“ für ein Jahr.<br />
Einmal ausprobieren<br />
Generell geht Lamatsch da<strong>von</strong><br />
aus, dass alle Handys mittelfristig<br />
über eMail verfügen werden. Da<br />
erst weniger als 20% aller Geschäfts-Kunden<br />
mobile eMail<br />
nutzen, sei hier noch ein großes<br />
Potenzial zu erwarten. Aber auch<br />
im Privatkundenbereich sieht
E&W 4/09 TELEKOMMUNIKATION 33<br />
Nokia große Chancen für das<br />
Thema, schließlich bietet mobile<br />
eMail auch für viele End-User<br />
einen eindeutigen Mehrwert.<br />
„Wir glauben deshalb, dass man<br />
mit eMail und Messaging punkten<br />
kann. Wenn ich mich als<br />
Händler mit dem Thema befasse,<br />
dann kann ich auch meinem<br />
Kunden hier einen Mehrwert<br />
vermitteln bzw im Business-Bereich<br />
rund ums Thema Mail und<br />
Messaging meine Dienstleistung<br />
anbieten“, so Lamatsch. „Mittelfristig<br />
werden auch normale<br />
Handys über eMail und Messaging<br />
verfügen. Denn es geht alles<br />
in Richtung <strong>der</strong> integrierten<br />
Smartphone-Tarife und über<br />
kurz o<strong>der</strong> lang wird das Einrichten<br />
des eMail-Accounts zum Setup<br />
eines Handys gehören.“<br />
STANDARD-ANWENDUNG<br />
Eine Voraussetzung sei aber, dass<br />
sich <strong>der</strong> Handel selbst einmal ein<br />
Bild <strong>von</strong> Nokia Messaging<br />
macht und sieht, wie einfach sich<br />
die Lösung nun auf einem S60-<br />
Handy synchronisieren lässt.<br />
„Denn dann kann man das auch<br />
Einfachheit ist <strong>der</strong><br />
Schlüssel zum<br />
Massenmarkt für<br />
mobile eMails.<br />
Deswegen hat<br />
Nokia die Konfiguration<br />
des Mail-<br />
Accounts so einfach<br />
wie möglich<br />
gestaltet: Der<br />
Kunde muss nur<br />
noch seine eMail-<br />
Adresse sowie sein<br />
Passwort eingeben,<br />
den Rest<br />
erledigt <strong>der</strong> eMail-<br />
Wizard am Handy<br />
bzw die Nokia-<br />
Systeme im<br />
Hintergrund.<br />
selbstbewusst verkaufen“, erklärt<br />
Lamatsch.<br />
Thema für Academy<br />
Die Nokia Academy wird sich jedenfalls<br />
sehr umfassend dem mobile<br />
eMail widmen. Auf <strong>der</strong> kommenden<br />
Frühjahrs-Tour ab 22.<br />
April wird Nokia Messaging einer<br />
<strong>der</strong> Schulungsschwerpunkte<br />
sein. ■<br />
INFO: www.nokia.at<br />
Das E75 ist nur <strong>der</strong> erste Schritt auf <strong>der</strong> Hardwareseite in Sachen eMail.<br />
Geht es <strong>nach</strong> den Plänen des Herstellers, so wird Nokia Messaging ab dem<br />
zweiten Halbjahr 2009 auf allen Series 60-Geräten vorinstalliert. Für Series<br />
60-Handys, die bereits auf dem Markt sind, kann <strong>der</strong> notwendige Client<br />
unter email.nokia.com heruntergeladen werden.<br />
Aber die Vision <strong>von</strong> Nokia erschöpft sich nicht darin, bestehende eMail-Accounts<br />
zu mobilisieren. Auf den Märkten Asiens und Afrikas will <strong>der</strong> finnische<br />
Handyhersteller Kunden, die bisher überhaupt keinen eMail-Zugang<br />
hatten, die Welt <strong>der</strong> elektronischen Post eröffnen. Das Zauberwort heißt<br />
„Mail on Ovi“. Mit diesem Dienst bietet Nokia direkt eMails an. Und da S60-<br />
Geräte auf diesen Märkten noch weniger verbreitet sind, will Nokia auch<br />
auf S40-Handys in Zukunft Nokia Messaging vorinstallieren. Mit dem<br />
Nebeneffekt, dass auch in Europa ab 2010 die klassischen S40-Geräte, mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> absoluten Einsteiger-Handys, für das einfache Empfangen<br />
und Versenden <strong>von</strong> eMails vorbereitet sein werden.<br />
ERSTE SAMSUNG TELECOM-ROADSHOW<br />
„Wir wollen die<br />
Nummer eins werden“<br />
Martin Wallner, Head of Samsung Telecommunications, hat<br />
ein ehrgeiziges Ziel: Es geht um die Nummer eins am österreichischen<br />
Handymarkt. Ein wichtiges Element dabei<br />
ist die neue Roadshow, die Ende März das erste Mal über<br />
die Bühne ging.<br />
HALBJÄHRLICH – einmal im Frühjahr,<br />
<strong>nach</strong> dem Mobile World<br />
Congress zur Vorstellung <strong>der</strong><br />
Neuigkeiten aus Barcelona, und<br />
im Herbst für die Highlights des<br />
Weih<strong>nach</strong>tsgeschäfts – sollen ab<br />
jetzt die Roadshows <strong>von</strong> Samsung<br />
Telecommunications über<br />
die Bühne gehen. Und nimmt<br />
man den Zustrom <strong>der</strong> Händler zu<br />
den vier Events <strong>der</strong> Premiere als<br />
Maßstab, dann ist das Interesse im<br />
Fachhandel gegenüber <strong>der</strong> Marke<br />
Samsung recht groß. Insgesamt<br />
besuchten rund 360 Händler die<br />
vier Veranstaltungen in Salzburg,<br />
Linz, Wien und Graz besucht.<br />
Der Handyhersteller hat auf seiner<br />
ersten Roadshow aber nicht<br />
nur über die neuesten Handys geredet,<br />
son<strong>der</strong>n auch gleich seine<br />
Marschrichtung für die kommenden<br />
Jahre festgelegt. Martin Wallner,<br />
Head of Samsung Telecommunications<br />
Austria, hat deswegen<br />
die erste Roadshow des<br />
Handyherstellers auch gleich mit<br />
einer klaren Ansage eröffnet: „Wir<br />
wollen die Nummer eins werden.<br />
Es gibt kein an<strong>der</strong>es Ziel. Wir sind<br />
<strong>der</strong> schnellstwachsende Handyhersteller<br />
weltweit und haben den<br />
Abstand zum führenden Mitbewerber<br />
im vergangenen Jahr verkleinern<br />
können.“<br />
„Most Recomended Brand“<br />
Dementsprechend ging es auf <strong>der</strong><br />
Roadshow auch darum, das<br />
Unternehmen nochmals den<br />
Und natürlich<br />
gab es für die<br />
Händler bei <strong>der</strong><br />
Roadshow die<br />
Möglichkeit,<br />
die neuesten<br />
Handys <strong>von</strong><br />
Samsung auch<br />
gleich auszuprobieren.<br />
Partnern im EFH vorzustellen sowie<br />
die Marketing-Highlights für<br />
die kommenden Monate zu präsentieren.<br />
Bei <strong>der</strong> Erreichung des ehrgeizigen<br />
Ziels spielt <strong>der</strong> Handel jedenfalls<br />
eine zentrale Rolle, wie Wallner<br />
in seiner Rede den Gästen erklärte:<br />
„Wir wollen <strong>der</strong> ,most recomended<br />
brand’ werden - und<br />
dazu brauchen wir Sie.“ ■<br />
INFO: www.samsung.at
34<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />
TELEKOM-AUSSCHUSS SUCHT VERSICHERUNG<br />
Handys<br />
veredeln<br />
Diskutiert man über das <strong>Handyservice</strong>, so kommt<br />
unweigerlich das Thema Feuchtigkeitsschäden und an<strong>der</strong>e<br />
Garantieausschließungsgründe auf. Als Ausweg aus <strong>der</strong><br />
Misere wird seit längerem eine Versicherungslösung<br />
diskutiert. Jetzt hat <strong>der</strong> Telekom-Ausschuss unter <strong>der</strong><br />
Führung <strong>von</strong> Erich Kurz einen ersten Schritt gesetzt.<br />
VERSICHERUNGSPRODUKTE für<br />
Handys gegen Schäden außerhalb<br />
<strong>der</strong> Gewährleistung werden bereits<br />
angeboten. Aber obwohl so<br />
eine Versicherung so manche unnötige<br />
Diskussion am POS vermeiden<br />
könnte, zB wenn <strong>der</strong><br />
Kunde für die Kosten <strong>der</strong> Schadenserhebung<br />
zur Kasse gebeten<br />
werden muss, so hat sich diese<br />
Lösung bisher nicht durchgesetzt.<br />
Viele Kunden sehen die Notwendigkeit<br />
für eine Versicherung bei<br />
einem „0-Euro-Handy“ schlicht<br />
nicht. Auch ist die Abwicklung<br />
<strong>der</strong> Versicherung im Schadensfall<br />
oft sehr kompliziert. Weswegen<br />
solche Versicherungen oft erst<br />
<strong>nach</strong> einem Schadensfall an den<br />
jeweiligen Kunden verkauft werden<br />
können.<br />
Spezialist gesucht<br />
Ende März hatte sich nun eine<br />
hochkarätige Runde in <strong>der</strong> WKO<br />
für eine Lösung des Problems ver-<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Telekom-Ausschuss schlägt<br />
eine Versicherungslösung für<br />
Handys vor.<br />
Gemeinsamer Test <strong>von</strong> Handel,<br />
Industrie, Versicherer und Netzbetreiber<br />
angestrebt.<br />
Handel verdient bei Provision<br />
und Abwicklung.<br />
sammelt. Neben Erich Kurz nahmen<br />
an dem Gespräch Peter<br />
Fromm, Head of Customer Care<br />
Nokia, Samsung Customer Care-<br />
Eingeladen als Versicherer mit<br />
EFH-Erfahrung: Hartmut Waldmann,<br />
GF Wertgarantie.<br />
Manager Marijan Maric, Helmut<br />
Müllner Service Account Manager<br />
Austria and Switzland Sony Ericsson,<br />
David Merstallinger Senior<br />
After Sales Manager Mobilkom,<br />
Peter Benedet, Managing Director<br />
<strong>ComBase</strong> CEE sowie DI Georg<br />
Oelze Manageing Director <strong>von</strong><br />
Arvato teil. Nach mehreren Vorgesprächen<br />
mit verschiedenen Versicherern<br />
hat sich bei Kurz die<br />
Überzeugung durchgesetzt, dass<br />
eine Speziallösung mit einem Part-<br />
Der Telekom-Ausschuss sucht einen Ausweg aus <strong>der</strong> Misere „Feuchtigkeitsschäden<br />
& Co“. Peter Fromm, Head of Customer Service Nokia,<br />
schlägt einen gemeinsamen Test für ein Versicherungsprodukt vor.<br />
Durchaus zur Freude <strong>von</strong> Vorsitzenden Erich Kurz.<br />
ner mit EFH-Erfahrung notwendig<br />
sei. Deswegen waren zu dem<br />
Vorgespräch auch Hartmut Waldmann,<br />
GF vom deutschen Geräteversicherer<br />
Wertgarantie, sowie<br />
Martina Scherer, Regionalleiterin<br />
Österreich des Unternehmens,<br />
eingeladen. Gemeinsam<br />
suchte man <strong>nach</strong> einem Ausgang<br />
aus <strong>der</strong> „Bredouille“ für<br />
die Branche.<br />
Motivation für den EFH<br />
„Die zentrale Frage muss lauten,<br />
ist <strong>der</strong> Handel bereit, eine<br />
Versicherung seinen Kunden<br />
anzubieten. Dazu muss man<br />
dem Händler und Verkäufer<br />
am POS natürlich auch Vorteile<br />
eröffnen. Mit einer Versicherung<br />
verdient <strong>der</strong> Handel bei<br />
<strong>der</strong> Provision sowie am Handling<br />
des Schadenfalls und er<br />
vermeidet die Streiterei am<br />
POS“, zählt Waldmann die<br />
Vorteile <strong>der</strong> Wertgarantie-Lösung<br />
auf. Kurz kann in diesem<br />
Modell durchaus einige Pluspunkte<br />
für den EFH entdecken: „Ich<br />
denke, dass man hier den Handel<br />
durchaus motivieren kann, so eine<br />
Versicherung zu verkaufen. Die<br />
Schwierigkeit besteht allerdings<br />
darin, dass <strong>der</strong> Kunde beim Handy<br />
oft nicht weiß, wie schnell<br />
Ausschließungsgründe für die Gewährleistung<br />
vorliegen können.<br />
Aber im Endeffekt ist das ein<br />
Selbstschutz für den Handel.“<br />
Abwicklung offen<br />
Einer <strong>der</strong> Stärken <strong>der</strong> Wertgarantie-Lösung<br />
ist, dass <strong>der</strong> Kunde im<br />
Schadensfall nicht aktiv werden<br />
muss. Die Abwicklung läuft über<br />
den Handel bzw das Servicecenter.<br />
Bleibt eine Schwierigkeit: Wie<br />
kann die Versicherung in ein Produkt<br />
verpackt werden, das <strong>der</strong><br />
Handel dem Kunden schmackhaft<br />
machen kann?<br />
Hier wird noch einiges Gehirnschmalz<br />
notwendig sein, wie die<br />
Diskussion im Telekom-Ausschuss<br />
zeigte. Der Vorschlag, dass die Hersteller<br />
alle Handys <strong>von</strong> vornherein<br />
versichern, wurde <strong>von</strong> den Industrie-Vertretern<br />
im Ausschuss auch<br />
unter dem Hinweis auf die umfassendenGewährleistungsbestimmungen<br />
abgelehnt. Stattdessen<br />
schlug Peter Fromm, Head of<br />
Customer Care Nokia, einen<br />
Feldversuch vor: „Wir sollten unsere<br />
Energie nicht auf eine große<br />
Lösung verschwenden, die dann<br />
vom Kunden nicht angenommen<br />
wird. Stattdessen sollten wir, die<br />
Netzbetreiber, die Hersteller und<br />
die Industrie gemeinsam, ein attraktives<br />
Versicherungsprodukt als<br />
Veredelung des Handys entwickeln<br />
und in einigen Outlets sowie<br />
mit mehreren Händlern abtesten.<br />
Wenn das erfolgreich ist, können<br />
wir in die Breite gehen." ■<br />
INFO: www.wko.at
36<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />
LG GIBT SICH SELBSTBEWUSST AM MWC<br />
Von <strong>der</strong><br />
Idee zur<br />
Realität<br />
Sehr selbstbewusst hat sich LG auf dem diesjährigen<br />
Mobile World Congress (MWC) präsentiert. Mit seinem<br />
neuen intuitiven und dreidimensionalen User-Interface<br />
will <strong>der</strong> Konzern den Markt aufrollen und gleichzeitig<br />
legt LG auf <strong>der</strong> Designfront einiges vor.<br />
MANCHMAL HAT man als Messebesucher<br />
ein Déjà-vu-Erlebnis. So<br />
geschehen am Mobile World Congress,<br />
als man <strong>von</strong> <strong>der</strong> Informationsveranstaltung<br />
des koreanischen<br />
Mitbewerbers kommend<br />
noch einen <strong>der</strong> letzten Plätze bei<br />
<strong>der</strong> Pressekonferenz <strong>von</strong> LG ergattert<br />
hatte. Und dann im großen,<br />
abgedunkelten Saal mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
dieselbe Ansprache wie vor<br />
einigen Minuten nochmals hörte:<br />
Denn auch LG legt dieses Jahr seinen<br />
Schwerpunkt auf den Touchscreen<br />
und verfolgt einen aggressiven<br />
Wachstumskurs. Mit seinem<br />
Motto „Von <strong>der</strong> Idee zur Realität“<br />
stellt das Unternehmen dann auch<br />
gleich einen Führungsanspruch in<br />
Sachen Innovation sowie beim<br />
Design und <strong>der</strong> Endkundenorientierung.<br />
Zusätzlich setzte LG noch<br />
eine Umweltschutzinitiative.<br />
Unterschiede gibt es dann doch.<br />
ZB in Form <strong>der</strong> neuen 3D-Benutzer-Oberfläche,<br />
<strong>der</strong> S-Class UI,<br />
die während des MWC auf dem<br />
LG Arena ihr Debüt hatte. Weitere<br />
MWC-Neuigkeiten <strong>von</strong> LG umfassten<br />
sein erstes 4G-Gerät basierend<br />
auf LTE-Technologie (Long<br />
Term Evolution) und „Wearable<br />
Devices“ sowie eine neue Einteilung<br />
des LG-Portfolios in die Kategorien<br />
Entertainment, Style,<br />
Convergence und Simple Connectivity.<br />
„Intuitiv, Fast and Fun“<br />
Die größten Auswirkungen am<br />
Markt wird sicherlich das neue<br />
Benutzerinterface haben. „Wir<br />
wollen die beste mögliche User-<br />
Experience schaffen“, erklärte<br />
dazu Scott Ahn, President &<br />
CEO <strong>von</strong> LGE Mobile Communications.<br />
„Mit dem Trend zur<br />
Konvergenz wurde die Bedienung<br />
<strong>von</strong> Mobiltelefonen unglaublich<br />
kompliziert. Die Telefone<br />
erhielten MP3-Player, Kameras,<br />
Webbrowser und sogar TV-<br />
Tuner, die Steuerung je<strong>der</strong> Funktion<br />
war auf dieselben statischen<br />
Tasten angewiesen. Wir wollen<br />
unseren Kunden einfachere Han-<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Benutzeroberfläche S-Class<br />
UI und Touchscreens stellen<br />
den MWC-Schwerpunkt <strong>von</strong> LG.<br />
Intuitive, schnelle und unterhaltsame<br />
Benutzeroberfläche<br />
eleminiert Untermenüs weitgehend<br />
und bietet direkten Zugang<br />
zu allen wichtigen Funktionen.<br />
Einteilung des Portfolios in<br />
Kategorien zur leichteren Orientierung.<br />
Eigener Application-Store für<br />
LG-Handys für Frühjahr geplant.<br />
dys geben und sehen den Touchscreen<br />
als eine Lösung dazu an.<br />
Mit dem S-Class UI haben wir<br />
dazu eine Benutzeroberfläche geschaffen,<br />
die schneller und einfacher<br />
zu benutzen ist und auch<br />
mehr Spaß macht.“<br />
Der Würfel macht’s<br />
Die neue Benutzeroberfläche bietet<br />
vier anpassbare „Homescreens“<br />
die auf einem Würfel<br />
dreidimensional angeordnet sind.<br />
Der Benutzer „dreht“, je <strong>nach</strong>dem<br />
welche Funktionen er nutzen<br />
will, den Würfel mit seinen<br />
Fingern weiter und klickt dann<br />
am Schirm auf das gewünschte<br />
selbsterklärende Funktions-Icon<br />
(die sich verdächtig stark an das<br />
bekannte Design <strong>von</strong> Apple anlehnen).<br />
Alternativ können die Icons auch<br />
in einer Matrix dargestellt werden.<br />
Wo immer es möglich war,<br />
wurden die versteckten Untermenüs<br />
eliminiert. Multimedia-<br />
Content wie Bil<strong>der</strong>, Videos o<strong>der</strong><br />
Musikstücke sowie Kontakte<br />
werden über „Reel Scrolling“ erschlossen,<br />
wobei die Elemente<br />
mit einem kleinen Bild wie auf<br />
einem Filmstreifen o<strong>der</strong> in einem<br />
Zettelkasten angeordnet sind. Der<br />
User muss dann nur noch einfach<br />
seine Foto-Files über den Schirm<br />
laufen lassen.<br />
Eindeutig im Zentrum<br />
<strong>der</strong> Aufmerksamkeit am<br />
Mobile World Congress<br />
stand bei LG das neu<br />
entwickelte S-Class<br />
User Interface. Von<br />
diesem erwartet sich<br />
<strong>der</strong> Handyhersteller<br />
sehr viel, bietet es doch<br />
dem Benutzer direkten<br />
Zugang zu allen<br />
wichtigen Funktionen.<br />
Multimedia,<br />
Style und Smartphones<br />
Zum Einsatz soll das S-Class UI<br />
auf allen Highend-Handys <strong>von</strong><br />
LG kommen. Als erstes gleich<br />
beim LG-Highlight <strong>der</strong> Messe das<br />
LG Arena. Dieses ist übrigens als<br />
Lead-Device für eine Klasse <strong>von</strong><br />
Multimedia-Geräten gedacht.<br />
Weitere Modelle dieser Familie<br />
werden folgen. Daneben hat LG<br />
in Barcelona aber auch mit dem<br />
GM 730 ein Smartphone auf <strong>der</strong><br />
Basis <strong>von</strong> Windows Mobile mit<br />
<strong>der</strong> neuen Benutzeroberfläche<br />
vorgestellt.<br />
Aus <strong>der</strong> weiteren Palette an Neuheiten<br />
<strong>von</strong> LG sticht das G900<br />
heraus und zwar optisch. Das<br />
HSDPA-Sli<strong>der</strong>-Handy verfügt<br />
über eine durchscheinende Tastatur.<br />
Für das laufende Jahr angekündigt<br />
wurden auch mehrere Mobiltelefone<br />
mit dem Betriebssystem Android.<br />
Auch will LG im zweiten<br />
Quartal einen eigenen Application-Store<br />
für seine Handys launchen.<br />
Noch kein festes Launchdatum<br />
gibt es <strong>der</strong>zeit für das solarbetrieben<br />
Umweltschutzhandy,<br />
das LG in Barcelona vorgestellt<br />
hat. ■<br />
INFO: www.lge.com
E&W 4/09 HINTERGRUND 37<br />
HYUNDAI BAUT DIE RANGE AUS<br />
Mit dem Dolphin zu neuen Ufern<br />
Es hat sich einiges getan bei Hyundai Mobile. Zu seinem ersten Auftritt auf dem Mobile<br />
World Congress kann das Unternehmen unter <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Norbert Winkler und<br />
Christian Kirchner bereits einige Erfolge auf internationaler Bühne vorweisen. Das<br />
Mobilfunkevent nutzte Hyundai Mobile indessen für den Launch seines ersten<br />
Touchscreen-Multimedia-Handys Dolphin.<br />
DIE ERSTEN MONATE <strong>von</strong> Hyundai<br />
Mobile Europe sind eine Erfolgsstory.<br />
Der Europavertrieb steht<br />
laut CEO Norbert Winkler weitgehend<br />
und die ersten Netzbetreiber-Partner<br />
konnten gewonnen<br />
werden - auch in Österreich.<br />
So wurde unmittelbar <strong>nach</strong> Barcelona<br />
das erste Hyundai Mobile-<br />
Handy ins Portfolio <strong>der</strong> Mobilkom<br />
aufgenommen.<br />
„Es ist schon bemerkenswert, was<br />
so eine kleine Quetschen aus<br />
Wien in so kurzer Zeit erreicht<br />
hat“, erklärte Winkler. „Aus dem<br />
Stand heraus verfügen wir bei den<br />
freien Handys unter 60 Euro bereits<br />
über einen Marktanteil <strong>von</strong><br />
5%. So gesehen ist uns <strong>der</strong> Start<br />
sehr gut gelungen.“<br />
Ein beson<strong>der</strong>er Erfolg ist, dass das<br />
Team rund um Norbert Winkler<br />
und Christian Kirchner seit Jänner<br />
auch den weltweiten Vertrieb<br />
<strong>von</strong> Hyundai Mobile übernommen<br />
hat. Damit hat das Unter-<br />
nehmen bei den OEM-Produzenten<br />
natürlich auch eine viel<br />
bessere Position, wie Winkler betont.<br />
Das weltumspannende Vertriebsnetz<br />
soll bis 2010 stehen.<br />
Delfin kommt<br />
Auf dem MWC feierte Hyundai<br />
Mobile jedenfalls erst einmal eine<br />
Premiere. Das Unternehmen ist<br />
mit dem MB-490 Dolphin ins<br />
Musiksegment eingestiegen.<br />
Daneben forciert Hyundai aber<br />
auch mit dem neu vorgestellten<br />
MB-D650 den Bereich <strong>der</strong> Dual-<br />
SIM-Geräte, wo das Unternehmen<br />
einen gewissen Vorsprung<br />
genießt.<br />
Dritter im Bunde <strong>der</strong> Neuvorstellungen<br />
ist das MB-105 Chico,<br />
das eigentlich nicht viel mehr als<br />
ein Kommunikationsmodul ist<br />
und im Handel gerade 19,90<br />
Euro kosten soll. Damit sei es zB<br />
auch als Promotion-Artikel hervorragend<br />
geeignet.<br />
Das Führungsteam<br />
<strong>von</strong> Hyundai Mobile<br />
Europe, Norbert<br />
Winkler und GF<br />
Christian Kirchner,<br />
hat viel vor. Mit dem<br />
neu vorgestellten<br />
MB-490 Dolphin<br />
schwimmt das<br />
Unternehmen auf<br />
<strong>der</strong> Touchscreen-<br />
Welle mit.<br />
Portfolio entwickeln<br />
Die jetzt vorgestellten 2G bzw<br />
2,5G-Modelle sind allerdings erst<br />
<strong>der</strong> Anfang, wie Kirchner beteuert:<br />
„Für das dritte Quartal haben<br />
wir ein 3G-Handy geplant. Da<br />
wollen wir in höherpreisige Bereiche<br />
vorstoßen. Wir werden uns<br />
allerdings weiterhin auf Nischen<br />
konzentrieren. Dort haben wir<br />
die besseren Chancen, denn unsere<br />
Kompetenz liegt in <strong>der</strong> Flexibilität<br />
bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Produkte.“<br />
In Österreich wird Hyundai Mobile<br />
diese Strategie mit einem eigenen<br />
Senioren-Modell, dem<br />
Hyundai Simply, umsetzen. Dieses<br />
wurde <strong>von</strong> Hyundai hier zu Lande<br />
unmittelbar <strong>nach</strong> dem MWC<br />
vorgestellt. ■<br />
INFO: www.hyundaimobile.com<br />
Garmin und Asus<br />
Neuer Anlauf fürs<br />
Nüvifone<br />
Neuen Schwung für das lang angekündigte<br />
Nüvifone verspricht die<br />
Kooperation <strong>von</strong> Garmin und Asus.<br />
Die Partnerschaft wurde <strong>von</strong> beiden<br />
Unternehmen kurz vor dem<br />
Mobile World Congress bekannt<br />
gegeben. Zusammen wollen die<br />
beiden unter dem Markennamen<br />
Garmin-Asus eine Familie <strong>von</strong> Navigationshandys<br />
auf den Markt bringen.<br />
In Barcelona haben die beiden<br />
Unternehmen auch schon zwei<br />
marktreife Geräte vorgestellt. Bei<br />
Fragen <strong>nach</strong> den Details zum<br />
Launch <strong>der</strong> zwei Mobiltelefone erhielt<br />
man allerdings nur ein „wird<br />
noch festgelegt“.<br />
Garmin hatte ja ursprünglich<br />
schon im vergangenen Jahr sein<br />
erstes Nüvifone auf den Markt<br />
bringen wollen. Erste Modelle hatten<br />
das US-Unternehmen bereits<br />
im vergangenen Jahr auf dem<br />
MWC gezeigt. Allerdings ist das Nüvifone<br />
niemals über dieses Vorstadium<br />
hinausgekommen. Bereits zu<br />
diesem Zeitpunkt haben Garmin<br />
und Asus im Rahmen einer ODM-<br />
Partnerschaft zusammengearbei-<br />
tet. Nun soll die Partnerschaft<br />
nochmals vertieft werden, wo<strong>von</strong><br />
sich die beiden Unternehmen vor<br />
allem auch eine Verkürzung <strong>der</strong><br />
Entwicklungs- und Produktionszeiten<br />
erhoffen.<br />
Die Geräte <strong>der</strong> Nüvifon-Serie werden<br />
alle über sprachgestützte Navigation<br />
wie in den Highend-Navigationsgeräten<br />
verfügen sowie Direktzugriff<br />
übers Internet auf lokal<br />
relevante Daten bieten.<br />
aktuelles
38<br />
aktuelles<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 4/09<br />
Garmin-Asus<br />
Die entscheidenden<br />
Fragen <strong>der</strong><br />
Menschheit<br />
Geht es <strong>nach</strong> Garmin-Asus so gibt es<br />
nun eine Antwort auf die zentralen<br />
Fragen <strong>der</strong> Menschheit: „Wo bin<br />
ich?“, „Wohin gehe ich?“ und „Wie<br />
komme ich <strong>nach</strong> Hause?“. Wir möchten<br />
noch hinzufügen: „Wo bekomme<br />
ich etwas zu essen und vor allem<br />
was?“. Mit den beiden Handys, dem<br />
G60 und dem M20, hat die Kooperation<br />
<strong>von</strong> Navi-Spezialist Garmin und<br />
Computer-Produzent Asus zwei Handys<br />
vorgestellt, bei denen sich alles<br />
um GPS-Navigation und Location-Based-Services<br />
dreht.<br />
Der Navi-Schwerpunkt wird beim<br />
HSDPA- und WiFi-fähigen G60 schon<br />
beim Hauptmenü auf dem 3,5 Zoll-<br />
Touchscreen sichtbar. Dort findet<br />
<strong>der</strong> User die drei Icons „Call“, „Search“<br />
und „View Map“. Das ist allerdings<br />
nur <strong>der</strong> Anfang. Das Handy<br />
fügt auch automatisch Positionsdaten<br />
zu allen Anwendungen hinzu,<br />
einschließlich eMail, SMS, Fotos o<strong>der</strong><br />
Community-Anwendungen. Weiters<br />
soll es das G60 mit vorinstallierten<br />
Karten einschließlich Points of Interest<br />
(POI) geben, zu denen es über<br />
das Web Zusatzinformationen abfragen<br />
kann. Dank des großen Screens<br />
und <strong>der</strong> Sprachausgabe <strong>der</strong> Richtungsangaben<br />
eignet sich das Mobiltelefon<br />
auch für die Fahrzeugnavigation.<br />
Schließlich haben Garmin und<br />
Asus noch die Community-Application<br />
„Ciao!“ auf das Handy gepackt,<br />
womit die Benutzer die Positionen<br />
ihrer Freunde auf dem Nüvifone verfolgen<br />
können.<br />
Das M20 ist dagegen ein wenig<br />
schlanker und basiert auf dem Be-<br />
triebssystem Windows Mobile 6.1. Damit<br />
richtet sich das Smartphone vor<br />
allem auch an Businesskunden, die<br />
GPS und Location Based Services<br />
nutzen wollen. Auch dieses Mobiltelefon<br />
bietet UMTS/HSDPA und WiFi.<br />
Integriert wurde auch eine PusheMail-Funktion.<br />
Der Touchscreen ist<br />
mit 2,8 Zoll allerdings ein wenig kleiner.<br />
verfügbar: 1. HJ 2009<br />
UVP: steht noch nicht fest<br />
www.garmin.at<br />
INQ<br />
Smart für die Massen<br />
Auf dem MWC hatten die Smartphones<br />
ihren großen Auftritt. Auf die<br />
breite Masse <strong>der</strong> „Nicht-Smartphone“-User,<br />
die mit einem programmierbaren<br />
Betriebssystem nichts anfangen<br />
können, ist das INQ1 zugeschnitten,<br />
das erste HSDPA-Handy<br />
<strong>der</strong> gleichnamigen Hutchison-Tochter.<br />
Erklärtes Ziel bei <strong>der</strong> Konzeption<br />
des billigen HSDPA-Geräts war es,<br />
den Betreibern den Verkauf <strong>von</strong> Datenservices<br />
möglichst einfach zu<br />
machen. Der Clou dabei: Alle Internet-Services<br />
o<strong>der</strong> Communitys wie<br />
Facebook, Skype, MS Messenger<br />
o<strong>der</strong> Last FM und eBay sind bereits<br />
in <strong>der</strong> Hardware angelegt. Damit<br />
müssen die Benutzer nicht erst langwierig<br />
die einzelnen Funktionen auf<br />
ihrem Gerät konfigurieren, son<strong>der</strong>n<br />
können direkt ihre Nutzer-Accounts<br />
auf das Handy übertragen. Der Community-Gedanke<br />
wird dadurch betont,<br />
dass das Gerät permanent mit<br />
dem Internet verbunden ist. Der Benutzer<br />
weiß auf Knopfdruck, was<br />
sich in seiner Internet-Gemeinschaft<br />
tut. Womit auch klar ist, dass das<br />
Handy nur mit einem Datenpaket<br />
bzw einem entsprechenden "All-Inclusive"-Tarif<br />
seine Berechtigung<br />
hat.<br />
Beim Mobile World Congress wurde<br />
das exklusiv <strong>von</strong> 3 vertriebene Handy<br />
INQ1 im Rahmen <strong>der</strong> „Annual Global<br />
Awards“ zum „Best Mobile Handset“<br />
gewählt.<br />
verfügbar: k.A.<br />
UVP: k.A.<br />
www.inq.com<br />
LG<br />
Multimedia,<br />
Touch & Style<br />
Eindeutig auf Touchscreens setzt LG<br />
in Barcelona mit seinen beiden Top-<br />
Modellen LG Arena (KM900) und<br />
dem Windows Mobile-Smartphone<br />
GM730. Beide Mobiltelefone verfügen<br />
über die neue S-Class 3D-Benutzeroberfläche<br />
<strong>von</strong> LG, die direkten<br />
Zugang zu den Funktionen des Geräts,<br />
Multimedia-Content, Kontakten<br />
o<strong>der</strong> das Internet erlaubt.<br />
Vor allem für das Arena hat LG große<br />
Hoffnungen. Das Multimedia-Handy<br />
wird als Flaggschiff für 2009 tituliert.<br />
Neben dem User-Interface wird<br />
diese Bezeichnung vor allem durch<br />
die umfassende Multimedia-Ausstattung<br />
gerechtfertigt: Das Arena eröffnet<br />
mit <strong>der</strong> Integration <strong>von</strong> DivX und<br />
Dolby neue Horizonte beim Multimedia-Einsatz.<br />
Mit bis zu 40 GB Speicher<br />
steht auch genügend Kapazität<br />
für eine große Musik- und Video-<br />
Sammlung zur Verfügung. Das Handy<br />
unterstützt Google Mobile Service<br />
mit Search, Maps, Gmail, YouTube<br />
und Google Bloggs, und verfügt über<br />
A-GPS für Navigationsanwendungen<br />
und Geotagging.<br />
Mit seinem Betriebssystem Windows<br />
Mobile und S-Class Benutzeroberfläche<br />
sowie GPS-Unterstützung soll<br />
das GM730 im Smartphone-Segment<br />
reüssieren. Laut LG kommt dabei<br />
dem Handy für diese Sparte eine<br />
Vorläufer-Funktion zu. Ansonsten<br />
hat sich <strong>der</strong> Konzern bei diesem Modell<br />
mit weiteren Informationen auf<br />
<strong>der</strong> Messe noch sehr zurückgehalten.<br />
Etwas mehr Informationen hat LG<br />
dafür sein Style-Produkt GD900 und<br />
herausgerückt. Das HSDPA-fähige<br />
Handy fällt vor allem durch sein Design<br />
auf. Das GD900 ist ein Sli<strong>der</strong>-<br />
Handy mit einem durchscheinenden<br />
Key-Pad. In die Style-Kategorie fällt<br />
schließlich auch das 3G Touch Watch<br />
Phone (GD910), das erste 3G Armbanduhr-Handy<br />
mit Touchscreen für<br />
Video Telefonie. Für Messaging-Anwendungen<br />
gibt es allerdings eine<br />
Speech-to-Text-Funktion. Abgerundet<br />
wird <strong>der</strong> Auftritt <strong>von</strong> LG durch<br />
das HSDPA-fähige Netbook X120.<br />
Verfügbarkeit LG Arena: März,<br />
UVP: k.A.<br />
www.lge.com<br />
HSDP+<br />
Mobilkom dreht auf<br />
Als erster Betreiber Europas hat die<br />
Mobilkom den kommerziellen Betrieb<br />
<strong>von</strong> HSPA+ aufgenommen. Mit<br />
HSPA+ werden theoretisch Datenraten<br />
<strong>von</strong> bis zu 21 Mbps im A1-Netz<br />
möglich. Viel wichtiger ist allerdings,<br />
dass durch die Einführung <strong>der</strong> nächsten<br />
Netzwerktechnologie die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
für alle Benutzer<br />
in <strong>der</strong> Zelle beim Surfen<br />
steigt. Bis Jahresende plant die Mobilkom<br />
rund 100 Stationen in beson<strong>der</strong>s<br />
verkehrsintensiven Lagen<br />
aufzurüsten. Gleichzeitig soll die Geschwindigkeit<br />
<strong>von</strong> HSPA+ weiter auf<br />
28,8 Mbps gesteigert werden.<br />
Gleichzeitig mit <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong><br />
Download-Geschwindigkeit beschleunigt<br />
die Mobilkom aber auch<br />
den Upload. Da bietet <strong>der</strong> Betreiber<br />
in Zukunft mit HSUPA 5,7 Spitzengeschwindigkeiten<br />
<strong>von</strong> bis zu 5,7 Mbps.<br />
Während dies durch ein Updating<br />
<strong>der</strong> Software <strong>von</strong> bestehenden Modems<br />
ermöglicht wird, benötigt <strong>der</strong><br />
Benutzer für HSPA+ eine neue Hardware:<br />
das Huawai E270+. Dieses ist,<br />
wegen <strong>der</strong> geringen verfügbaren<br />
Stückzahlen vorerst nur im A1 Webshop<br />
für 49 Euro erhältlich. Mit dem<br />
zunehmenden Ausbaugrad soll das<br />
Modem aber auch in die A1 Shops sowie<br />
den Fachhandel kommen.
WILHELM LAUSCHA STARTET BEI DPA NEU DURCH<br />
Neuer Verkaufs-Profi für Denon & Co.<br />
Kurz vor <strong>der</strong> Futura 2008 verließ Wilhelm<br />
Lauscha den Pioneer-Vertrieb Hans Lurf<br />
GmbH, wo er lange Jahre Geschäftsführer<br />
war. Jetzt, ein halbes Jahr später, taucht er<br />
bei <strong>der</strong> Digital-Professional-<br />
Audio VertriebsgmbH als<br />
neuer Verkaufsdirektor auf.<br />
Seit 1. April ist Willhelm<br />
Lauscha als Director Sales bei<br />
DPA für Marken wie Denon,<br />
Magnat, Heco, Mac<br />
Audio, Audiovox Conrac in<br />
Österreich und in Slowenien<br />
verantwortlich. In seiner Position<br />
ist er für den Vertrieb<br />
und insbeson<strong>der</strong>e für das Verkaufsteam <strong>der</strong><br />
DPA sowie für die Entwicklung neuer Ge-<br />
Erste Prototypen waren schon zu sehen –<br />
etwa auf <strong>der</strong> EP:Tagung. Mittlerweile ist<br />
man schon sehr nahe am serienreifen Gerät<br />
angelangt: Philips präsentierte nun den<br />
neuen Cinema 21:9, <strong>der</strong> Kinofilme nun<br />
ohne Abstriche zeigen kann. Der 200 Hz-<br />
HD-LCD-Fernseher mit 56 Zoll-<br />
Bildschirmdiagonale verfügt über<br />
sämtliche Features, die für ein kontrastreiches<br />
und scharfes Bild sorgen.<br />
Und: Der Fernseher, <strong>der</strong> spätestens Anfang<br />
Juni im Handel sein sollte, erlaubt<br />
auch den uneingeschränkten Einstieg<br />
ins Internet via Net-TV – auch drahtlos.<br />
Allerdings wird es ein eigenes Philips-Programm<br />
mit speziell auf den österreichischen<br />
Markt abgestimmten –<br />
Multimedia Multimedia<br />
schäftsfel<strong>der</strong> zuständig. Der Ex-Radprofi<br />
hielt dem Pioneer-Team zuvor mehr als 20<br />
Jahre lang die Treue. 1993 stieg er bei <strong>der</strong><br />
Hans Lurf GmbH zum Verkaufsleiter auf,<br />
seit 1998 fungierte er zusätzlich<br />
als operativer Geschäftsführer<br />
des Unternehmens.<br />
Unterschiedliche Auffassungen<br />
über die künftige Strategie<br />
zwischen Lauscha und<br />
seinem Geschäftsführer-Kollegen<br />
Hannes Pribitzer führten<br />
Anfang September 2008<br />
dazu, dass <strong>der</strong> auslaufende<br />
Vertrag <strong>von</strong> Lauscha in bei<strong>der</strong>seitigem<br />
Einverständnis nicht mehr verlängert<br />
wurde.<br />
BAYTRONIC ÜBERNIMMT ÖSTERREICH-VERTRIEB<br />
Neuer Anlauf für Blaupunkt<br />
Mit 1. April übernahm Baytronic den<br />
Blaupunkt-Vertrieb für ganz Österreich,<br />
wie Baytronic-GF Franz Lang gegenüber<br />
E&W bestätigte. Ab 2010 soll dem aktuellen<br />
Distributions-Status <strong>von</strong> Baytronic<br />
dann die Generalvertretung für Blaupunkt<br />
folgen. Seit Anfang vergangenen Jahres hatte<br />
TFK Blaupunkt im Vertrieb. Allerdings<br />
sieht, so TFK-GF Franz Reitler, „TFK<br />
PHILIPS PRÄSENTIERT 21:9-LCD-TV<br />
Austria keine vernünftige Vermarktungschance<br />
für Blaupunkt-Produkte im österreichischen<br />
Telekom Fachhandel”. Da TFK<br />
im Navigationsbereich mit Garmin und<br />
Mio über zwei Marken verfüge, seien auch<br />
hier die Chancen für Blaupunkt sehr beschränkt.<br />
Daher habe TFK Austria das Lager<br />
bereits an Bosch retourniert und den<br />
Testvertrieb Ende März beendet.<br />
Neuer Fernseher mit mehr Format<br />
und fürs TV optimierten Inhalten geben.<br />
Dass aber auch an<strong>der</strong>e Websites perfekt dargestellt<br />
werden, beweisen Pressesprecherin<br />
Ingun Metelko und Manager Thomas Urabl,<br />
die sich am Cinema 21:9 via E&W Online<br />
die neuesten Branchennews holen.<br />
MARTIN FELLHUBER<br />
Komische<br />
Zeiten …<br />
Irgendwie habe ich den<br />
Eindruck, dass sich die<br />
merkwürdigen Ereignisse häufen, dass sich die<br />
Mitmenschen komisch benehmen. Ich meine damit<br />
nicht komisch im üblichen Sinn, so wie es immer<br />
wie<strong>der</strong> mal vorkommt. Mein persönliches Highlight:<br />
Am Wiener Südbahnhof bittet mich eine<br />
Dame um Zigaretten und bietet ihre Dienste an.<br />
Als ich wie<strong>der</strong>holt ablehnte und schnellen Schrittes<br />
da<strong>von</strong> eilte, hallte ihr Ruf durch die gesamte<br />
Kassenhalle: „Mit Gummi …” – und alle Blicke<br />
waren auf mich – peinlich berührt – gerichtet.<br />
Aber das waren bislang Ausnahmen. Jetzt passieren<br />
merkwürdige Dinge auffällig oft.<br />
Beispiele gefällig? Bei einem Tankstopp bestelle ich<br />
einen großen Espresso. Frage des Tankwartes: „Mit<br />
Mayo o<strong>der</strong> Ketchup?”. Nur ein paar Tage später<br />
halte ich in einer Sackgasse kurz in zweiter Spur,<br />
um ein Telefonat entgegenzunehmen. Da wird die<br />
Beifahrertür aufgerissen, ein Mann setzt sich<br />
schwungvoll auf den Beifahrersitz. Auf mein leicht<br />
verwun<strong>der</strong>tes „Na und …?” bekomme ich zur<br />
Antwort: „Ich warte auf einen Freund” – nur<br />
halt, bitte, nicht in meinem Auto. Dass es wie<strong>der</strong>um<br />
nicht lange dauerte, bis ich in einem Lokal die<br />
digitale Visitenkarte eines Gastes ungefragt per<br />
Bluetooth zugespielt bekam, sei nur am Rande erwähnt.<br />
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen im Alltag so<br />
ergeht – aber für mich ist all das etwas ungewöhnlich.<br />
Und <strong>nach</strong>dem es <strong>der</strong>zeit mo<strong>der</strong>n ist, alles auf<br />
die Finanzkrise zu schieben, mache auch ich bei<br />
dem Spiel mit. Die handelnden Personen sind<br />
wahrscheinlich ob <strong>der</strong> Krise irritiert, verunsichert,<br />
panisch, was weiß ich …<br />
Wie ich auf diese Idee komme? Die Krise hat sich<br />
auch in unserer Branche breit gemacht – und verschiedenste<br />
Verhaltensweisen ausgelöst. Diverse<br />
Konzepte werden umgesetzt. Verlagerung <strong>von</strong> Entscheidungszentren,<br />
Straffung <strong>der</strong> Organisation einerseits,<br />
Ausbau des Vertriebes o<strong>der</strong> die Einführung<br />
neuer Fachhandelskonzepte an<strong>der</strong>erseits. Spannend<br />
ist es allemal, die unterschiedlichsten Lösungsansätze<br />
<strong>von</strong> Industrie und Handel zu beobachten.<br />
Bei welchen Maßnahmen es sich um bloße Panikreaktionen<br />
handelte und bei welchen vielleicht die<br />
Reaktion <strong>von</strong> Panik geprägt war – das werden wir<br />
wohl erst am Ende <strong>der</strong> Krise wissen.
40<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
FLUCH UND SEGEN: DER ORF WECHSELTE DEN VERSCHLÜSSELUNGS-CODE<br />
Der Berg bewegt<br />
Mitte März hat <strong>der</strong> ORF den angekündigten Key-Wechsel<br />
vollzogen und damit rund 200.000 gepatchte Receiver<br />
unschädlich gemacht. Was folgte war einerseits die erwartete<br />
Flut an Anrufen bei <strong>der</strong> ORF-Hotline, an<strong>der</strong>erseits<br />
ein deutlicher Anstieg bei <strong>der</strong> Nachfrage <strong>nach</strong> Sat-<br />
Receivern, CI-Modulen und ORF-Smartcards. Während<br />
<strong>der</strong> ORF das Ziel, den illegalen Empfang seiner Programme<br />
zu stoppen, damit erreicht hat, üben die Hersteller<br />
Kritik an <strong>der</strong> Vorgehensweise und auch <strong>der</strong> VKI<br />
stieg auf die Barrikaden.<br />
PLANMÄSSIG ERFOLGTE ab 17.<br />
März <strong>der</strong> Key-Wechsel <strong>der</strong> Satellitenplattform<br />
ORF Digital. Wie<br />
Alexan<strong>der</strong> Horacek, Leiter <strong>der</strong><br />
ORF-Unternehmenskommunikation,<br />
bestätigte, habe dieser insgesamt<br />
sehr gut funktioniert:<br />
„Wir haben unser Ziel erreicht.<br />
Der illegale Empfang ist nicht<br />
mehr möglich.“<br />
Wenngleich <strong>der</strong> Erfolg hinsicht-<br />
DAS EWIGE KATZ-UND-MAUS-SPIEL<br />
Wie hinlänglich bekannt, muss <strong>der</strong> ORF aus lizenzrechtlichen<br />
Gründen dafür sorgen, dass seine TV-Programme<br />
nur innerhalb Österreichs empfangen werden können.<br />
Als Partner des ORF fungiert dabei <strong>der</strong> Verschlüsselungsspezialist<br />
Irdeto, <strong>der</strong> auch für die auslaufende<br />
Cryptoworks-Verschlüsselung verantwortlich ist.<br />
Irdeto-Experte Piet Bel vergleicht das System mit einem<br />
Haus: Auch dieses habe Türen und Fenster, durch die ungebetene<br />
Gäste eindringen könnten. Die Aufgabe des<br />
Verschlüsselers bestehe darin, diese möglichst sicher zu<br />
gestalten und bei <strong>der</strong> Schließung <strong>von</strong> Sicherheitslücken<br />
zu helfen, wenngleich die Lösung diesbezüglicher Probleme<br />
schlussendlich bei <strong>der</strong> Sendeanstalt selbst liege.<br />
Bel unterscheidet dabei zwei Sorten <strong>von</strong> TV-Piraten:<br />
3 die Bastler, die sozusagen als Hobby versuchen, den<br />
Code zu knacken und bei Gelingen nur den Eigenbedarf<br />
stillen<br />
3 die organisierte "Mafia", die aus Profitgier handelt<br />
und auf schnelles Geld aus ist<br />
Bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> TV-Piraterie geht es somit<br />
vor<strong>der</strong>gründig darum, die organisierten Formen zu<br />
unterbinden. Wie Bel erklärt, kommen zu diesem Zweck<br />
lich <strong>der</strong> Schwarzseher ein voller<br />
war, so ging <strong>der</strong> Keywechsel<br />
doch nicht ganz reibungslos <strong>von</strong>statten.<br />
Denn auch bei etlichen<br />
völlig legal Konsumierenden<br />
blieb das TV-Gerät plötzlich<br />
schwarz. Im Wesentlichen seien<br />
zwei Probleme aufgetreten:<br />
3 Einige Receiver-Modelle<br />
konnten den Key-Wechsel<br />
nicht sofort <strong>nach</strong>vollziehen.<br />
Grün ist nicht nur die Farbe <strong>der</strong> Hoffnung, son<strong>der</strong>n auch die ORF-Karte.<br />
Das DVB-Forum hofft auf eine Verbesserung <strong>der</strong> ORF-Kommunikation.<br />
Durch schlichtes Warten (teilweise<br />
bis zu drei Stunden) bzw<br />
Aus- und Einschalten des Geräts<br />
konnte dieses Problem gelöst<br />
werden.<br />
3 Manche Receiver-Modelle<br />
konnten den Key-Wechsel<br />
grundsätzlich nicht <strong>nach</strong>vollziehen.<br />
Bezüglich dieser Modelle<br />
wurde mit den Herstellern<br />
Kontakt aufgenommen,<br />
unterschiedliche Schutzmechanismen zum Einsatz: Etwa<br />
immer neue Chargen <strong>von</strong> Smartcards in Umlauf zu bringen<br />
– in verschiedenen Versionen und variierenden<br />
Stückzahlen, wobei die genauen Angaben darüber nur<br />
an die Sendeanstalt und nicht <strong>nach</strong> außen hin kommuniziert<br />
werden. „Damit wollen wir Ungewissheit bei den<br />
Hackern schaffen und zugleich ein möglichst hohes Maß<br />
an frustration säen”, so Bel. Einen weiteren Schutzmechanismus<br />
stellt „Flexi-Flash” dar: Wurde eine Smartcard<br />
geknackt, so kann diese via Sat neu codiert werden. Ein<br />
wesentlicher Aspekt ist zudem das Monitoring: Irdeto<br />
beschäftigt so genannte Investigators, die ständig Websites,<br />
Foren und Blogs <strong>nach</strong> verdächtigen und illegalen<br />
Inhalten durchforsten. Bel dazu: „Bei Bedarf wird gehandelt,<br />
zB indem wir die Sendeanstalten informieren o<strong>der</strong><br />
die Polizei einschalten.”<br />
Zusammenfassend bringt Bel auf den Punkt, dass es sich<br />
beim Schwarzsehen keinesfalls um einen Kavaliersdelikt<br />
handelt: „Schwarzseher zahlen keine Teilnahmegebühren.<br />
TV-Piraterie ist wie Kreditkartenbetrug: Es sind die<br />
gleichen Tricks, es ist das gleiche Verbrechen. Daher ist<br />
es bei Banken auch normal, dass die Karten in regelmäßigen<br />
Abständen getauscht werden.”<br />
damit diese ein entsprechendes<br />
Software-Update vornehmen<br />
konnten.<br />
Volle Leitungen<br />
Die logische und seitens des<br />
ORF auch erwartete Folge waren<br />
„glühende“ Telefonleitungen<br />
bei <strong>der</strong> Hotline. „Wir hatten<br />
sehr, sehr viele Anrufe“, berichtete<br />
Horacek und musste eingestehen,<br />
„dass es zum Teil auch zu<br />
sehr langen Wartezeiten kam.“<br />
Natürlich habe man sich auf dieses<br />
Szenario vorbereitet und das<br />
Personal aufgestockt, doch auch<br />
die Kapazitäten des ORF könnten<br />
nicht beliebig erhöht werden.<br />
Der VKI tritt in Szene<br />
Als Vertreter <strong>der</strong> Konsumenten<br />
richtete <strong>der</strong> VKI in den darauffolgenden<br />
Tagen eine Beschwerde<br />
an das Bundesgremium des<br />
Elektrohandels. Demzufolge<br />
habe <strong>der</strong> Handel Sat-Receiver<br />
verkauft, die zuvor den ORF-<br />
Empfang ohne Verwendung einer<br />
ORF-Karte ermöglicht hätten.<br />
Nach <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verschlüsselung<br />
sei dies jedoch nicht<br />
mehr <strong>der</strong> Fall, für den Kunden<br />
sei das Gerät nur mehr eingeschränkt<br />
verwendbar. Der Handel<br />
werde dringend aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
diese Geräte im Rahmen seiner
E&W 4/09 MULTIMEDIA 4<br />
Gewährleistungsverpflichtung<br />
unverzüglich auszutauschen.<br />
Prompte Reaktion<br />
Bundesgremialobmann Wolfgang<br />
Krejcik reagierte prompt und instruierte<br />
den Fachhandel wiefolgt:<br />
„Sollte beim Verkauf solcher<br />
sogenannten „gepatchten“<br />
Geräte vom Verkäufer <strong>der</strong> ORF-<br />
Empfang versprochen worden<br />
sein, zum Beispiel vorzugsweise<br />
schriftlich auf <strong>der</strong> Verkaufsrechnung,<br />
dann hat <strong>der</strong> Verkäufer<br />
selbstverständlich für eine Beseitigung<br />
dieses Mangels Sorge zu<br />
tragen.“<br />
Es müsse jedoch klar festgehalten<br />
werden, dass <strong>der</strong> Elektro-Fachhandel<br />
im Regelfall solche Zusagen<br />
und Versprechungen nicht<br />
abgegeben habe. Im Gegenteil<br />
müsste <strong>der</strong> Käufer selbst bei solchen<br />
Geräten umfangreiche Programmierarbeiten<br />
durchführen,<br />
um den ORF-Empfang ohne<br />
Karte zu ermöglichen. Der Käufer<br />
habe daher über diese Problematik<br />
mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
Bescheid gewusst, dh <strong>der</strong><br />
Käufer hätte diese Geräte mit<br />
dem Kenntnisstand erworben,<br />
dass bei einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verschlüsselung<br />
das Gerät für einen<br />
Empfang <strong>von</strong> codierten Pro-<br />
„Der Key-Wechsel wäre reibungslos<br />
über die Bühne gegangen,<br />
wenn uns <strong>der</strong> ORF<br />
rechtzeitig informiert hätte.“<br />
Christian Koller, Sprecher<br />
DVB-Forum<br />
grammen nicht mehr geeignet<br />
sein kann. Dazu komme, dass ein<br />
Großteil dieser Sat-Receiver in<br />
branchenfremden Kanälen (zB<br />
Lebensmittelhandel, Tankstellen,<br />
Baumärkten etc.) verkauft worden<br />
sei, wo die Beratungskompetenz<br />
des Verkaufspersonals zum<br />
Teil nicht vorhanden war.<br />
Diplomatisches Vorgehen<br />
Sämtliche Beschwerden, die seitdem<br />
an das Bundesgremium gerichtet<br />
worden waren, wurden<br />
daher in diesem Sinne beantworten.<br />
Obwohl Krejcik in den<br />
meisten Fällen für FH-Unter-<br />
DVB-T-AUSBAU IN NIEDERÖSTERREICH<br />
Am 21. April werden in Nie<strong>der</strong>österreich einige weitere Sendeanlagen auf<br />
DVB-T umgerüstet. Betroffene Haushalte werden seit 1. April wie gewohnt<br />
durch Laufbän<strong>der</strong> in den Programmen ORF 1 und ORF 2 auf den Umstellungstermin<br />
hingewiesen.<br />
Zwei Sen<strong>der</strong> sind mit 1. April in Analog-Digitalen-Parallelbetrieb gestartet:<br />
Horn-Eichberg (Horn und Umgebung)<br />
Traisen-Tarschberg (Traisen, Wilhelmsburg und Umgebung)<br />
14 Sendeanlagen werden direkt auf digitale Übertragung umgestellt:<br />
Aggsbach (Aggsbach Dorf, Aggsbach Markt, Schönbühel/Donau)<br />
Furth (Furth bei Göttweig, Krems/Donau, Mautern)<br />
Gars (Gars am Kamp)<br />
Litschau (Litschau)<br />
Schönberg (Plank am Kamp, Schönberg am Kamp)<br />
Senftenberg (Senftenberg)<br />
Weikertschlag (Weikertschlag/Thaya)<br />
Hainfeld (Hainfeld und Umgebung)<br />
Kleinzell (Kleinzell bei Hainfeld)<br />
Michelbach (Michelbach, Böheimkirchen)<br />
Rohr im Gebirge (Rohr im Gebirge)<br />
Klausen-Leopoldsdorf (Klausen-Leopoldsdorf)<br />
Yspertal (Laimbach am Ostrong, Pöggstall, Yspertal)<br />
Ybbsitz (Waidhofen/Ybbs, Ybbsitz)<br />
Die Kleinsendeanlagen Dobersberg, Elsarn, Geras, Harbach, Hardegg, Kottes,<br />
Mühldorf, Waldhausen sind nicht mehr für die TV-Versorgung notwendig<br />
und werden aufgelassen. Haushalte, die in diesen Gebieten noch analog<br />
über Antenne empfangen, können daher auf DVB T bzw alternativ auf<br />
Satellit umrüsten.<br />
nehmen keinen unmittelbaren<br />
Handlungsbedarf bestehen sah,<br />
ersuchte er die Mitgliedsbetriebe<br />
– wie auch bisher – sich um<br />
größtmögliche Kundenzufriedenheit<br />
zu bemühen.<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für die<br />
Hersteller<br />
Mit einer völlig an<strong>der</strong>s gelagerten<br />
Problematik sah sich indes<br />
die Industrie konfrontiert, wie<br />
Wisi-Prokurist Christian Koller<br />
in seiner Funktion als Sprecher<br />
des DVB-Forums erklärte: „Wir<br />
haben die Anzahl <strong>der</strong> gepachten<br />
Receiver unterschätzt, insbeson<strong>der</strong>s<br />
die Zahl jener Modelle, die<br />
über eine CI-Schnittstelle verfügen.“<br />
Die Hersteller hatten sich<br />
in <strong>der</strong> Folge mit einer skurrilen<br />
Situation herumzuschlagen: „Im<br />
Vergleich zum Vormonat hat <strong>der</strong><br />
Sat-Markt gleich einmal um<br />
rund 50 Prozent zugelegt“, berichtete<br />
Koller, „regelrecht explodiert<br />
ist aber die Nachfrage<br />
<strong>nach</strong> CI-Modulen und ORF-<br />
Karten, um die nicht mehr funktionierenden<br />
Receiver für den<br />
ORF-Empfang <strong>nach</strong>zurüsten.“<br />
Dadurch entstand im Handel ein<br />
Engpass an ORF-Karten, da die<br />
Industrie zu dieser Zeit zuwenige<br />
Karten auf Lager hatte und<br />
<strong>der</strong> ORF selbst ebenfalls nicht<br />
mit ausreichenden Stückzahlen<br />
reagieren konnte.<br />
Vermeidbare Situation<br />
Aus Sicht <strong>von</strong> Koller hätte diese<br />
Situation aber durchaus vermieden<br />
und die Durchführung des<br />
Key-Wechsels völlig reibungslos<br />
über die Bühne gebracht werden<br />
können, wenn <strong>der</strong> ORF die<br />
Hersteller rechtzeitig informiert<br />
hätte: „Die Information über einen<br />
bevorstehenden Key-Wechsel<br />
zwei Wochen vorher zu kommunizieren,<br />
ist einfach viel zu<br />
spät. Alleine schon deshalb, weil<br />
wir die Karten zehn Wochen im<br />
Voraus or<strong>der</strong>n müssen.“<br />
Die Probleme hätten leicht umgangen<br />
werden können: „Wären<br />
wir informiert gewesen, hätten<br />
wir uns einfach drei Monatsrationen<br />
an Karten auf Vorrat gelegt<br />
und den Handel entsprechend<br />
versorgen können.“<br />
Indes ortete Koller interne Troubles<br />
zwischen dem ORF und <strong>der</strong><br />
ORS als möglichen Grund für<br />
die misslungene Kommunikation:<br />
„Die Kommunikation ist<br />
<strong>der</strong>zeit noch schlechter als in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit. Der Key-Wechsel<br />
ist seit eineinhalb Jahren im Gespräch<br />
gewesen, einmal wurde<br />
konkretisiert, dann wie<strong>der</strong> verschoben<br />
und immer so weiter.<br />
„In den meisten Fällen sehe ich für unsere<br />
Mitgliedsbetriebe keinen unmittelbaren<br />
Handlungsbedarf.“<br />
Wolfgang Krejcik, Bundesgremialobmann des<br />
Elektrohandels<br />
Und dann erfolgt die Information<br />
<strong>der</strong>art kurzfristig – Ich weiß<br />
nicht, ob <strong>der</strong> ORF in dieser<br />
Hinsicht lernfähig ist.“<br />
Eine für Anfang April anberaumte<br />
Besprechung zwischen Vertretern<br />
des DVB-Forums und dem<br />
ORF sollte hinsichtlich dieser<br />
Schwierigkeiten jedenfalls einiges<br />
an Klarheit bringen. Die Details<br />
dazu sind auf <strong>der</strong> E&W Homepage<br />
<strong>nach</strong>zulesen.<br />
Wenig Neues<br />
Fest steht, dass die Karten-Thematik<br />
heuer noch einmal auf den<br />
Tisch kommen wird: Und zwar<br />
dann, wenn die Generation jener<br />
ORF-Karten getauscht wird, die<br />
heuer ihre Altersgrenze <strong>von</strong> fünf<br />
Jahren erreicht. Details zum genauen<br />
Termin und zur Abwicklung<br />
sind <strong>der</strong>zeit aber noch nicht<br />
bekannt.<br />
Wenig Neues gibt es auch in Sachen<br />
HDTV-Bewerbung zu vermelden:<br />
Diese wird sich bis auf<br />
Weiteres auf Einblendungen im<br />
Rahmen <strong>von</strong> Programmbewerbungen<br />
beschränken – darüber<br />
hinaus plant <strong>der</strong> ORF <strong>der</strong>zeit<br />
keine weiteren Schritte. ■<br />
INFO: digital.orf.at, www.elektro.at
42<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
RÜCKZUG DER INDUSTRIE<br />
„Es gibt Alternativen …”<br />
Panasonic kündigte an, die Österreich-Mannschaft drastisch zu reduzieren. Sony Austria wird künftig vom Schweizer<br />
Sony-Chef geführt. Schließlich muss gespart werden. Doch was sagt <strong>der</strong> Handel dazu? Prinzipiell haben die <strong>von</strong> E&W<br />
dazu Befragten kein Problem damit – solange Service und Betreuung passen. Wenn nicht, könnte es haarig werden.<br />
Schließlich entscheide <strong>der</strong> Handel, was verkauft wird …<br />
DIE STIMMUNG IST durchaus gut,<br />
<strong>von</strong> Schwarzmalerei keine Spur.<br />
Aber es gibt auch durchaus die<br />
Bereitschaft, sich auf die Füße zu<br />
stellen, wenn es notwendig ist.<br />
Was den Elektro-Handel <strong>der</strong>zeit<br />
beschäftigt?<br />
Ein sich bei <strong>der</strong> Industrie abzeichnen<strong>der</strong><br />
Trend: Panasonic<br />
kündigte kürzlich an, wesentliche<br />
Aufgaben <strong>der</strong> Österreich-Tochter<br />
<strong>nach</strong> Deutschland zu verlagern.<br />
Die Österreich-Mannschaft <strong>von</strong><br />
Panasonic wird drastisch reduziert.<br />
Bei Sony soll sich zwar am Team<br />
nichts än<strong>der</strong>n - dafür kommen<br />
jetzt nicht mehr die Weisungen<br />
vom Geschäftsführ er im Büro,<br />
son<strong>der</strong>n vom Sony Schweiz-Chef<br />
Claudio Ammann.<br />
Harsche Worte<br />
Bundesgremialobmann Wolfgang<br />
Krejcik reagierte mit einem geharnischten<br />
Schreiben auf die<br />
jüngste Entwicklung – und befürchtet<br />
für den EFH deutliche<br />
Verschlechterungen.<br />
Allerdings: Wie sieht´s <strong>der</strong> Handel?<br />
Wie bereits erwähnt, nimmt<br />
er’ s gelassen – solange sich nichts<br />
än<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> besser: verschlechtert.<br />
Die deutlichsten Worte findet sicher<br />
Robert Thoma, Geschäftsführer<br />
<strong>von</strong> Red Zac Stöhr: „Wir<br />
konzentrieren uns auf unsere starken<br />
Marken. Wenn etwas nicht<br />
passt, sehen wir uns <strong>nach</strong> Alternativen<br />
um”, sieht Thoma das Thema<br />
sehr pragmatisch.<br />
Vor ein paar Jahren gab es bereits<br />
einmal einen Fall, wo ein Unternehmen<br />
Stöhr <strong>von</strong> einem Tag auf<br />
den an<strong>der</strong>en nicht mehr beliefert<br />
hat. „Wir haben für diese Marke<br />
plötzlich zuwenig Umsatz gemacht.<br />
Gut, dann haben wir diese<br />
Marke eben nicht mehr geführt. “<br />
Schließlich sei es <strong>der</strong> Händler, <strong>der</strong><br />
zu 70 bis 80 Prozent bestimme,<br />
was gekauft werde. „Wenn wir<br />
die Geräte in unseren fünf Geschäften<br />
nicht her zeigen, werden<br />
diese Geräte auch nicht verlangt”,<br />
merkt Stöhr an.<br />
Die Marge ist das Thema<br />
Mittlerweile sollte sich das Unternehmen<br />
um den Händler bemühen<br />
– eine bislang vergebliche<br />
Wunschvorstellung. Jedenfalls<br />
müsse es sich für den Händler<br />
auszahlen, diese Marke zu führen.<br />
„Ich kann dem Kunden erklären,<br />
warum ich zehn Prozent teurer<br />
bin als ein Internet-Shop. Schließlich<br />
hat es <strong>der</strong> Kunde bei Service<br />
und Garantie um einiges einfacher,<br />
wenn er bei einem österreichischen<br />
Fachhändler einkauft.<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Die befragten Elektrohändler<br />
haben prinzipiell keine Einwände<br />
gegen Verän<strong>der</strong>ungen und<br />
Umstrukturierungen bei <strong>der</strong> industrie.<br />
Betreuung und Service müssen<br />
in gewohnter Qualität vorherrschen<br />
– allenfalls könne die<br />
Markenpräsenz gefährdet sein.<br />
Sprich: Händler könnten sich<br />
<strong>nach</strong> Alternativen umsehen.<br />
Mehr Kopfzerbrechen bereitet<br />
dem Handel das Thema Internet.<br />
Bevorzugt werden über<br />
kurz o<strong>der</strong> lang jene Marken, die<br />
sich gegen Preisverrisse erfolgreich<br />
wehren.<br />
Kauft er bei einem Internet-<br />
Shop, kann er den LCD-Fernseher<br />
in einen Karton stecken und<br />
irgendwohin schicken. Viel Spaß.<br />
Aber bei einem Preisunterschied<br />
<strong>von</strong> 30 bis 40 Prozent tue ich mir<br />
mit <strong>der</strong> Argumentation schwer”,<br />
ortet Thoma hier noch größere<br />
Probleme.<br />
Bestellverhalten des Handels<br />
Ähnlich schätzt auch Josef Anreiter<br />
die Situation ein. Er löste<br />
kürzlich Thomas Krenn als Cosmos-Geschäftsführer<br />
ab. Wobei<br />
Anreiter die Situation eher aus<br />
<strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> klassischen Großfläche<br />
her betrachtet. „Wir sind als<br />
rein österreichisches Unternehmen<br />
sicherlich stärker da<strong>von</strong> betroffen<br />
als internationale Anbieter,<br />
die überregionale Verhandlungen<br />
führen. Aber meiner Meinung<br />
<strong>nach</strong> ist es sicher <strong>von</strong> Vorteil,<br />
wenn <strong>der</strong> Geschäftsführer die Beson<strong>der</strong>heiten<br />
des österreichischen<br />
Marktes kennt und sich nicht nur<br />
auf die Aussagen des Aussendienstes<br />
verläßt. Eine gute Betreuung,<br />
ein gutes Service haben sicher<br />
Auswirkungen auf das Bestellverhalten<br />
<strong>der</strong> Händler. Bei den Jah-<br />
„Eine gute Betreuung,<br />
ein gutes Service hat sicher<br />
Auswirkungen auf<br />
das Bestellverhalten. Bei<br />
den Jahresgesprächen wird<br />
das ein Thema.”<br />
Josef Anreiter, Cosmos<br />
resgesprächen, die jetzt bald stattfinden,<br />
werden die Än<strong>der</strong>ungen<br />
bei <strong>der</strong> Industrie sicher ein Thema<br />
sein.”<br />
Allerdings ist Anreiter Realist:<br />
„Aber in Wahrheit müssen uns im<br />
Klaren sein: Wir können den<br />
Trend nicht aufhalten. Es wird<br />
nicht nur in unserem Segment<br />
gespart.“<br />
Sorge um „kleine“ Händler<br />
Bei Haas Elektro will man sich<br />
vorerst nicht festlegen: Ob das<br />
Auswirkungen hat, weiß ich<br />
nicht, dafür ist es noch zu früh”,<br />
sagt Geschäftsführer Wolfgang<br />
Pelz. „Bei Panasonic wird sich<br />
wahrscheinlich nichts än<strong>der</strong>n,<br />
denn <strong>der</strong> Herr Kuster bleibt uns<br />
ja erhalten. Und John An<strong>der</strong>son<br />
<strong>von</strong> Sony habe ich in den vergangenen<br />
drei Jahren einmal gesehen.<br />
Also ist es für mich egal, wo <strong>der</strong><br />
Sony-Geschäftsführer sitzt. Wichtig<br />
ist, dass mir <strong>der</strong> Kontakt zum<br />
Unternehmen erhalten bleibt.<br />
Wenn das Team gleich bleibt, sehe<br />
ich diesen Verän<strong>der</strong>ungen gelassen<br />
entgegen. Ich bin kein Schwarzmaler.<br />
Es gibt ja schon viele<br />
Unternehmen, die nur den Ver-
E&W 4/09 MULTIMEDIA 43<br />
trieb in Österreich haben. Ich<br />
weiß aber nicht, was das für den<br />
kleinen Fachhandel bedeutet.<br />
Und ich weiß nicht, was passiert,<br />
wenn ein kleinerer Fachhändler<br />
drei Fernseher bestellen will.<br />
Dann wird er vielleicht bald Probleme<br />
haben”, macht sich Pelz<br />
eher über kleinere Fachhändler<br />
Sorgen.<br />
Wer – wie sein Vater – nicht vor<br />
scharfen Worten zurückscheut, ist<br />
Robert Hartlauer. Aber auch er<br />
wertet die Verän<strong>der</strong>ungen – zumindest<br />
auf den ersten Blick –<br />
nicht gerade als tragischen Einschnitt.<br />
„Dass bei Panasonic die<br />
Organisation gestrafft wurde, berührt<br />
mich kaum, da kann ich<br />
nichts dazu sagen. Zu Sony: Es<br />
war ja <strong>von</strong> vornherein klar, dass<br />
<strong>der</strong> Herr An<strong>der</strong>son nicht langfristig<br />
in Österreich bleibt.” Und<br />
man solle den Blick für´s Ganze<br />
nicht verlieren: „Ganz ehrlich gesehen<br />
muss man sagen, dass Österreich<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Marktbedeutung<br />
nicht Deutschland ist. Wir haben<br />
das Glück, dass Österreich für das<br />
Ost-Geschäft immer wichtiger<br />
wurde. Sonst hätten wir überhaupt<br />
keine Nie<strong>der</strong>lassung<br />
mehr.”<br />
Die Vorgangsweise <strong>der</strong> Industrie<br />
sei we<strong>der</strong> neu noch überraschend.<br />
„Es ist eine Tatsache, dass<br />
Matrix-Organisationen in den<br />
vergangenen 15 Jahren eingeführt<br />
wurden, in allen Branchen.”<br />
Am Außendienst hängt’s<br />
Dennoch sieht auch er ein Problem:<br />
„Vielleicht verkaufen ein<br />
paar Händler weniger <strong>von</strong> einer<br />
ANPASSUNGEN BEI DER INDUSTRIE<br />
Marke, wenn sie keinen direkten<br />
Ansprechpartner haben, o<strong>der</strong> gewisse<br />
Son<strong>der</strong>aktionen machen<br />
können, weil <strong>der</strong> persönliche Ansprechpartner<br />
nicht mehr da ist.”<br />
Doch ganz ohne Kritik an <strong>der</strong> Industrie<br />
geht es bei Hartlauer<br />
nicht: Er for<strong>der</strong>t sie auf, sich neuen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen zu stellen,<br />
neue Strategien zu entwickeln.<br />
Sein Vorschlag: „Für die Industrie<br />
ist es viel wichtiger zu erkennen,<br />
dass es drei große Gruppen gibt:<br />
Den Handel mit entsprechen<strong>der</strong><br />
Beratung, die Geschäfte auf <strong>der</strong><br />
grünen Wiese mit eher weniger<br />
Beratung und den Internet-Handel.<br />
Aber diese Vertriebsschienen<br />
brauchen unterschiedliche Spannen.<br />
Die Spanne hat sich ja bisher<br />
da<strong>nach</strong> gerichtet, wieviel Stück<br />
jemand verkauft.”<br />
Der Kaufmann Hartlauer versteht<br />
nicht, warum sich die Industrie<br />
ziert, alle Vertriebskanäle mit ruhigem<br />
Gewissen zu beliefern. „Der<br />
Internet-Handel, wenn er schleissig<br />
arbeitet, braucht zwei Prozent.<br />
Der Fachhandel deutlich mehr.<br />
Die Industrie muss sich daher<br />
neue Modelle überlegen.”<br />
Neue Modelle sind gefragt<br />
Sein Vorschlag: „Erst wird die<br />
Ware verkauft, dann erhält <strong>der</strong><br />
Verkäufer die Provision. Wie die<br />
Die Industrie sieht sich angesichts <strong>der</strong> düsteren Prognosen gezwungen,<br />
neue Konzepte und Strukturen einzuführen:<br />
3 Daewoo Electronics machte Ende vergangenen Jahres den Anfang:<br />
Die Europa-Zentrale wird jetzt dicht gemacht, für Österreich und<br />
Deutschland gibt es keine Vertriebspartner mehr, nur mehr Service<br />
und Ersatzteile sind erhältlich.<br />
3 Panasonic reduziert die Mannschaft in Österreich: Hier bleibt nur<br />
mehr <strong>der</strong> Country Manager sowie das Vertriebsteam übrig. Es gibt<br />
eine Postadresse. Die Panasonic-Leute arbeiten im Home Office.<br />
3 Bei Sony fällt die Verän<strong>der</strong>ung eher geringfügig aus. An <strong>der</strong> Mannschaft<br />
wird sich nichts än<strong>der</strong>n, auch das Büro bleibt bestehen. Hier<br />
betrifft <strong>der</strong> Wechsel nur den Geschäftsführer. Statt John An<strong>der</strong>son<br />
übernimmt Claudio Ammann das Ru<strong>der</strong> – allerdings leitet Ammann<br />
Sony Schweiz und Österreich im wesentlichen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Schweiz aus.<br />
Ware finanziert wird, ist ein ande- Hans Lurf<br />
aktuelles<br />
res Thema. Für die Industrie kann<br />
das Geschäft nicht aufhören, Hitachi ist fix<br />
wenn die Ware beim Händler Pioneer-Vertretung Hans Lurf kann<br />
steht. Und die Industrie muss sich jene Lücken füllen, die durch die<br />
überlegen, ob sie einen o<strong>der</strong> Produktions-Einstellung <strong>der</strong> Pio-<br />
mehrere Partner hat.”<br />
neer-Fernseher entstanden ist: Das<br />
Die zentrale Frage, die sich die Unternehmen hat nun – wie auf<br />
Industrie stellen müßte, lautet für E&W Online vorab angekündigt –<br />
Hartlauer: Wie wird die Ware ver- die Österreich-Vertretung <strong>von</strong> Hitachi.<br />
Ab Mitte Mai werden die Fernsehgeräte<br />
bei den Händlern sein.<br />
„Die Frage ist auch: Was kann <strong>der</strong> Geschäfts- Zu den ersten Geräten werden jene<br />
führer wirklich entscheiden? Die Zeiten, als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Slim-Serie mit 100 Hz in den<br />
Lechner noch das Sagen hatte, sind vorbei.”<br />
Größen 32 Zoll bis 42 Zoll zählen.<br />
Ob die Produkt-Range erweitert<br />
Robert Hartlauer wird, ist noch offen. So könnten<br />
theoretisch Camcor<strong>der</strong> und Beamer<br />
auf den österreichischen<br />
Markt gebracht werden. „Allerdings<br />
ist das eher unwahrsacheinlich.<br />
“, merkt Erwin Hobecker <strong>von</strong><br />
Lurf an. Großes Augenmerk will<br />
man auf Preisstabilität legen.<br />
kauft. Steht sie im Schaufenster, in<br />
den Regalen, gibt es ausführliche<br />
Beratung o<strong>der</strong> nur ein: „Das haben<br />
wir auch...” O<strong>der</strong> wird einfach<br />
nur <strong>der</strong> Karton über das Verkaufspult<br />
geschoben. „Da sind<br />
Vordenker gefragt, die hier die<br />
Spannen dem jeweiligen Vertriebskanal<br />
anpassen. Einer <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Industrie wird es irgendwann<br />
machen. Dann werden die an<strong>der</strong>en<br />
<strong>nach</strong>ziehen“, ist Hartlauer<br />
überzeugt.<br />
Armutszeugnis<br />
Ein solches stellt Baytronic-GF<br />
Hans Wagner Panasonic aus:<br />
„Wenn ich mich zurückerinnere,<br />
wie wir vor sechs, sieben Jahren<br />
belächelt wurden, ist es eine gewisse<br />
Genugtuung für mich zu<br />
sehen, wo wir heute stehen und<br />
wo Panasonic. Die aktuelle Situation<br />
zeigt, dass <strong>der</strong> Weg zur<br />
Marktführerschaft eben nicht<br />
übers Internet führt. Wir selbst<br />
können uns bemühen, bemühen<br />
und wie<strong>der</strong> bemühen.“<br />
Wer ist hier <strong>der</strong> Chef?<br />
Und, um abschließend noch einmal<br />
zum Thema zurück zu kehren:<br />
„Die Frage ist natürlich auch: Was<br />
kann <strong>der</strong> Österreich-Geschäftsführer<br />
eines internationalen Konzerns<br />
heute noch wirklich entscheiden?<br />
Die Zeiten, als <strong>der</strong> Lechner (früherer<br />
Sony-GF; Anm. <strong>der</strong> Redaktion)<br />
in Österreich noch das Sagen hatte,<br />
sind, so fürchte ich, ein für allemal<br />
vorbei”, merkt Hartlauer abschließend<br />
an. ■<br />
JVC<br />
Road-Show für<br />
Optimisten<br />
Auf <strong>der</strong> JVC-Roadshow wurden<br />
nicht nur die Produktneuheiten<br />
präsentiert: JVC-Marketingleiterin<br />
Sabine Pannik verstand es vor allem,<br />
für Optimismus unter den<br />
Händlern zu sorgen: Auch wenn es<br />
bei den dauerhaften Konsumgütern<br />
heuer einen Rückgang um 1,8<br />
Prozent geben soll – die Konsumenten<br />
sind optimistisch: Dem<strong>nach</strong><br />
glauben 58 Prozent, dass die<br />
finanzielle Situation des Haushalts<br />
in den kommenden zwölf Monaten<br />
stabil bleiben sollte, 16 Prozent<br />
rechnen mit einer Besserung. Auch<br />
wenn die Befragten nicht so optimistisch<br />
sind, wenn es um die wirtschaftliche<br />
Entwicklung Österreichs<br />
geht. Nur 20 Prozent rechnen<br />
mit einer stabilen Entwicklung,<br />
elf Prozent mit einem Aufwärtstrend.
44<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
SAMSUNG STARTET MIT NEUEM EFH-KONZEPT<br />
Schluss mit Schleu<strong>der</strong>n<br />
Der koreanische Konzern schaffte es in den vergangenen Jahren, seinen Bekanntheitsgrad und Image in Österreich<br />
massiv zu steigern. Unangenehmer Nebeneffekt: Die Geräte gerieten unter Preisdruck. Mit einem neuen Konzept soll<br />
dem Preisdumping nun ein Riegel vorgeschoben werden – zumindest für jene Top-Produkte, die den Samsung-Partnern<br />
vorbehalten sind.<br />
ES IST EINE ALTBEKANNTE Tatsache:<br />
Verissen wird im Internet,<br />
was sich gut verkaufen läßt. Insofern<br />
hatte Samsung vor einem<br />
Jahr leicht lachen – denn Diskonter<br />
und Online-Shops unterboten<br />
sich laufend, wenn es um Samsung-Produkte<br />
ging.<br />
Dass man <strong>von</strong> Stückzahlen und<br />
Umsatz alleine nicht satt wird, ist<br />
die Kehrseite <strong>der</strong> Medaille. Abgesehen<br />
da<strong>von</strong>, dass man sich damit<br />
nicht unbedingt die Gunst <strong>der</strong><br />
Vertriebspartner sichert.<br />
Gutes Konzept …<br />
Der koreanische Konzern reagierte<br />
auf diese Entwicklung mit einem<br />
Konzept: Europaweit sollte<br />
<strong>der</strong> Preissturz, wenn schon nicht<br />
verhin<strong>der</strong>t, doch zumindest gemin<strong>der</strong>t<br />
werden. Mit speziellen<br />
Angeboten für den Fachhandel<br />
sollte hier für Preisstabilität gesorgt<br />
werden. Wer sich nicht daran<br />
hält, fliegt aus dem Vertrag und<br />
wird künftig nicht mehr beliefert.<br />
Einziges Problem: Bringen Sie das<br />
einmal unter Dach und Fach –<br />
nicht als kleine, feine Marke, die<br />
vielleicht mit Marken-Stores zusammenarbeitet,<br />
son<strong>der</strong>n als breit<br />
aufgestellter Konzern. Damit war<br />
die Idee zwar an sich gut – aber<br />
in dieser Form für Samsung wertlos.<br />
… für kleineren Markt<br />
Dennoch wurde das Konzept<br />
nicht ad acta gelegt, son<strong>der</strong>n nur<br />
die Basis geän<strong>der</strong>t. Ab Mai wird es<br />
die neue Vertriebsschiene AV Select<br />
geben – allerdings nur in<br />
Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz und<br />
eben in Österreich. Referenz-<br />
Partner <strong>von</strong> Samsung wurden be-<br />
reits über das neue Programm informiert:<br />
Spezielle Produkte werden<br />
exklusiv über dieses Programm<br />
vertrieben, kündigt Gerald<br />
Reitmayr, General Manager<br />
<strong>von</strong> Samsung Österreich, an. Das<br />
bedeutet: Diese Produkte sind<br />
nicht mit den an<strong>der</strong>norts angebotenen<br />
Produkten vergleichbar,<br />
verfügen über zusätzliche Features.<br />
Um diese Produkte im Rahmen<br />
<strong>von</strong> AV Select vertreiben zu können,<br />
muss <strong>der</strong> Händler auch die<br />
entsprechende Beratung anbieten.<br />
Dass hier eigene Schulungen vom<br />
Händler belegt werden müssen,<br />
um die Vorteile <strong>von</strong> AV Select<br />
darstellen zu können, ist ein weiterer<br />
Punkt. Das Geschäft muss<br />
nicht groß sein – aber die Produkte<br />
müssen präsentiert werden.<br />
Was Referenz-Händler bei <strong>der</strong><br />
Präsentation des Programmes am<br />
besten gefiel: Es darf eben nicht<br />
die ungeliebte Preisschlacht ge-<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Samsung führt eigenes Fachhandelskonzept<br />
AV Select für<br />
Deutschland, die Schweiz und<br />
Österreich ein.<br />
Wer sich an den Vertrag (Preisstabilität,<br />
Beratung, Schulung,<br />
Präsentation, …) hält, bekommt<br />
Produkte, die nur dieser Vertriebsschiene<br />
vorbehalten sind.<br />
Die Produkte unterscheiden<br />
sich durch zusätzliche Features<br />
<strong>von</strong> den Standardgeräten.<br />
Auch die Großfläche kann hier<br />
mitmachen – sofern sie diesen<br />
Vertrag einhält.<br />
ben. Die Produkte dürfen auch<br />
nicht Online angeboten werden.<br />
„Nicht einmal die Produkt-Info<br />
soll im Internet zu finden sein”,<br />
umreißt ein Händler das Konzept,<br />
„Und wer sich nicht daran hält, ist<br />
aus dem Vertrag draußen.”<br />
Reitmayr bestätigt dies: „Es gibt<br />
hier keine Grauzone – nur<br />
schwarz o<strong>der</strong> weiß. Entwe<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />
Vertrag wird eingehalten, o<strong>der</strong><br />
eben nicht. Ein bisserl Vertragstreue<br />
gibt es nicht.”<br />
Für alle offen<br />
Gerade die zusätzlichen Features,<br />
die Wertigkeit <strong>der</strong> Produkte erlaubt<br />
dieses Konzept – das jedoch<br />
niemanden ausschließt: „Wenn<br />
ein Media Markt AV Select-Produkte<br />
führen will und sich an die<br />
Regeln hält, hat er genauso die<br />
Möglichkeit dazu wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e.<br />
Er muss eben auch die entsprechende<br />
Beratung sicherstellen<br />
und auch die übrigen Punkte<br />
einhalten”, erklärt Reitmayr.<br />
Geviefte Unternehmer mutmaßen<br />
jetzt, dass hinter diesem Konzept<br />
ein dickes Vertragskonvolut<br />
steckt, doch weit gefehlt: „Die<br />
Gerald Reitmayr,<br />
General Manager<br />
Samsung Österreich,<br />
stellt mit AV Select<br />
ein Fachhandelskonzept<br />
in Aussicht, das<br />
für stabile Preise<br />
sorgen soll. Aber auch<br />
beim Service will Reitmayr<br />
kräftig zulegen.<br />
Vereinbarung umfasst zwei Seiten”,<br />
beruhigt Reitmayr.<br />
Service verbessert<br />
So mancher Händler ließ aber<br />
auch aus einem an<strong>der</strong>en Grund<br />
bisweilen die Finger <strong>von</strong> Samsung:<br />
Das Thema Service sorgte<br />
auch unter manchem Referenz-<br />
Partner für Unbehagen.<br />
„Wir haben hier sehr viel gemacht.<br />
Wenn die Stückzahlen in<br />
die Höhe schnellen, gibt es natürlich<br />
auch mehr Reklamationen –<br />
auch wenn <strong>der</strong> Prozentanteil<br />
gleich geblieben ist. Es gibt hier<br />
zwar zahlreiche Verbesserungen,<br />
aber die sieht man <strong>von</strong> außen<br />
noch nicht. Wir werden das Thema<br />
Service sicherlich auch besser<br />
kommunizieren. Aber vorerst<br />
konzentrieren wir uns darauf, die<br />
Abläufe weiter zu optimieren. Ich<br />
schaue mir jede Woche die Liste<br />
<strong>der</strong> Reklamationen an und gehe<br />
diesen Fällen <strong>nach</strong>”, sagt Reitmayr.<br />
■<br />
INFO: www.samsung.at
E&W 4/09 MULTIMEDIA 45<br />
EIN JAHR STRONG ÖSTERREICH: RÜCK- UND AUSBLICKE<br />
Von wegen Flaute<br />
Im ersten Jahr als eigenständige Organisation standen für Strong Österreich <strong>der</strong> Ausbau<br />
<strong>der</strong> Marktpräsenz, die Intensivierung <strong>der</strong> Händlerbetreuung sowie Maßnahmen zur<br />
Qualitätssicherung im Vor<strong>der</strong>grund. Was man heuer erwartet und worauf man den<br />
Fokus richten wird, erläutert Martin Kogler, Sales Director Europe.<br />
STRONG HAT IM VORJAHR viele<br />
Ressourcen dafür aufgewendet,<br />
die Marktposition in Österreich<br />
zu stärken. Zu diesem Zweck<br />
wurden Händlerbetreuung und –<br />
schulung ausgebaut sowie eine<br />
Reihe <strong>von</strong> Maßnahmen zur<br />
Qualitätssicherung <strong>der</strong> Produkte<br />
umgesetzt. „Damit wollen wir<br />
langfristig das Vertrauen <strong>der</strong><br />
Händler in unsere Produkte stärken<br />
und gute Beziehungen zu<br />
2009 wird für alle Marktteilnehmer<br />
eine Herausfor<strong>der</strong>ung, ist Sales Director<br />
Martin Kogler überzeugt.<br />
ihnen aufbauen“, erklärt dazu<br />
Martin Kogler, Sales Director<br />
Europe, wobei die Sicherung <strong>der</strong><br />
Qualität natürlich auch eine dauerhafte<br />
Kostenersparnis mit sich<br />
bringe.<br />
Um den Außendienst zu unterstützen<br />
und die flächendeckende<br />
Betreuung zu verbessern, will<br />
Strong heuer zudem Distributionspartnerschaften<br />
eingehen.<br />
DVB-T bleibt ein Thema<br />
Obwohl die DVB-T-Umstellung<br />
zu mehr als 90 % abgeschlossen<br />
und HDTV via Terrestrik alles<br />
an<strong>der</strong>e als spruchreif ist, sieht<br />
Kogler hier weiterhin Potenzial:<br />
„Die digitale Umstellung ist österreichweit<br />
noch nicht komplett<br />
abgeschlossen. Zudem sind weitere<br />
MUX-Aufschaltungen mit<br />
regionalem Programmangebot<br />
geplant. Im Laufe des Jahres<br />
rechnen wir mit einem leichten<br />
Rückgang bei <strong>der</strong> Nachfrage<br />
<strong>nach</strong> terrestrischen Receivern,<br />
<strong>der</strong> sich jedoch bald stabilisieren<br />
wird. HDTV über DVB-T ist in<br />
Österreich zurzeit noch kein<br />
Thema, aber wir bieten entsprechende<br />
Geräte bereits in<br />
an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n<br />
an und könnten auf eine<br />
Nachfrage in Österreich rasch<br />
reagieren.“<br />
Wachstumstreiber HDTV<br />
Grundsätzlich sieht Kogler<br />
im Trend zur HD-Technologie<br />
eine Chance für den Handel,<br />
<strong>nach</strong> einer Phase massiven<br />
Preisdrucks die Umsätze und<br />
Erträge wie<strong>der</strong> zu steigern.<br />
Dabei geht er <strong>von</strong> einer<br />
Marktbereinigung aus, in <strong>der</strong>en<br />
Zuge sich einige Anbieter<br />
wie<strong>der</strong> aus dem Markt zurückziehen<br />
werden: „Dadurch<br />
entsteht höheres Potenzial für die<br />
etablierten Marken. Gerade bei<br />
HD-Receivern gehen wir <strong>von</strong><br />
einem sehr großen Zuwachs aus,<br />
weshalb wir trotz wahrscheinlich<br />
geringerer Stückzahlen mit insgesamt<br />
gleichbleibenden Umsätzen<br />
und höheren Margen rechnen.“<br />
Gleichzeitig erwartet Kogler eine<br />
Entwicklung weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zapping-Box<br />
hin zu höherwertiger<br />
Ausstattung: „Die Reduzierung<br />
des Stromverbrauchs, umfassende<br />
Ausstattung und Benutzerfreundlichkeit<br />
werden heuer die<br />
zentralen Themen sein. Zusatz-<br />
funktionen wie das Aufzeichnen<br />
auf externe Festplatten o<strong>der</strong> das<br />
Abspielen <strong>von</strong> Musik- und Video-Dateien<br />
über USB werden<br />
ebenfalls immer stärker <strong>nach</strong>gefragt<br />
werden. All diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
können wir mit dem aktuellen<br />
Line-Up bereits bedienen.“<br />
Man werde dabei auch DVB-C<br />
nicht außer Acht lassen, aufgrund<br />
<strong>der</strong> unterschiedlichen technischen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kabelanbieter<br />
sei es jedoch schwierig,<br />
einen entsprechenden Receiver,<br />
<strong>der</strong> für einen Großteil <strong>der</strong> Kabel-<br />
nutzer geeignet wäre, auch über<br />
den Handel anzubieten.<br />
Die Rolle des Fachhandels<br />
Um das Geschäft mit Receivern<br />
zu forcieren, muss <strong>der</strong> Handel<br />
aus Koglers Sicht auf seine Stärken<br />
– geschulte Beratung und<br />
umfassendes Service – setzen,<br />
„ZB wissen nur wenige Kunden,<br />
dass für die optimale HD-<br />
Wie<strong>der</strong>gabe neben dem TV-Gerät<br />
auch das passende Zubehör,<br />
wie Receiver, Kabel und Antenne<br />
in <strong>der</strong> entsprechenden Qualität<br />
benötigt wird.“<br />
Darüber hinaus liege es nun an<br />
den Programmanbietern, dem<br />
Beispiel des ORF zu folgen und<br />
den HDTV-Markt durch größere<br />
Sen<strong>der</strong>auswahl anzukurbeln.<br />
Und obwohl Kogler verlässliche<br />
Prognosen in Anbetracht <strong>der</strong><br />
Wirtschaftslage <strong>der</strong>zeit für<br />
schwierig hält, ist er überzeugt,<br />
dass viele Konsumenten eher in<br />
neue Flat-TVs und Receiver investieren<br />
werden als in einen<br />
teuren, aber kurzen Urlaub. ■<br />
INFO: www.strongsat.at
46<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
PREMIERE: INVESTITION IN DIE ZUKUNFT<br />
Dauerstress<br />
Dem Pay-TV-Anbieter gelingt <strong>der</strong> Sprung aus den Schlagzeilen<br />
weiterhin nicht. Zuletzt musste die Unternehmensführung ein<br />
Rekordminus für das Geschäftsjahr 2008 sowie den Abgang des<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Großkopf hinnehmen, als<br />
positive Nachricht konnte jedoch grünes Licht für die geplante<br />
Kapitalerhöhung verkündet werden. Nun soll ein „Masterplan“<br />
den Bezahlsen<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> in die schwarzen Zahlen führen.<br />
ES BRODELT WEITERHIN in <strong>der</strong> Gerüchteküche.<br />
Spekulationen zu<br />
einer vollständigen Übernahme<br />
<strong>von</strong> Premiere durch Rupert<br />
Murdochs News Corp. sowie <strong>der</strong><br />
Umbenennung in Sky Premiere<br />
o<strong>der</strong> Sky Germany – angelehnt<br />
an das erfolgreiche Restrukturierungsprogramm<br />
<strong>von</strong> Sky Italia –<br />
führten dabei die Hitlisten an. Auf<br />
die diesbezügliche Anfrage <strong>von</strong><br />
E&W wollte sich Unternehmenssprecher<br />
Michael Jachan nicht näher<br />
äußern: „Zu solchen Spekulationen<br />
geben wir grundsätzlich<br />
keine Stellungnahme ab. Wir befinden<br />
uns <strong>nach</strong> wie vor in einer<br />
Umstrukturierungsphase, und<br />
viele Aspekte – etwa die Preise,<br />
das Programmangebot o<strong>der</strong> das<br />
Marketing betreffend – sind noch<br />
nicht endgültig entschieden. Über<br />
das weitere Vorgehen werden wir<br />
zu gegebener Zeit informieren.“<br />
KAPITALSPRITZE<br />
Insgesamt 450 Mio Euro soll die<br />
Kapitalerhöhung bei Premiere<br />
ausmachen. Nachdem man sich<br />
Anfang des Jahres bereits 38<br />
Mio Euro geholt hatte, wurde bei<br />
einer außerordentlichen Hauptversammlung<br />
am 26. Februar<br />
<strong>der</strong> zweiten Kapitalerhöhung<br />
<strong>von</strong> 412 Mio Euro zugestimmt.<br />
99,6% des anwesenden Grundkapitals<br />
(63,2%) waren dafür, sodass<br />
diese nun wie geplant im 2.<br />
Quartal abgeschlossen werden<br />
könnte.<br />
Indes wurde mit allen neun Premiere<br />
Star Min<strong>der</strong>heitsgesellschaftern<br />
vereinbart, <strong>der</strong>en gesamte<br />
Anteile (40,2%) bis 2013 schrittweise<br />
zurückzukaufen. Während<br />
auch das Aus für den Gaming-<br />
Sen<strong>der</strong> Giga (zumindest im Premiere-Bouquet)<br />
Fakt ist, soll Medienberichten<br />
zufolge die Zukunft<br />
<strong>der</strong> Doku-Programme Discovery<br />
und Animal Planet ebenfalls<br />
ungewiss sein.<br />
Bittere Wahrheit<br />
Wie es um Premiere tatsächlich<br />
steht, zeigte sich bei <strong>der</strong> Bilanzpräsentation<br />
für das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr: Trotz eines leicht<br />
höheren Umsatzes (941,1 Mio<br />
Euro <strong>nach</strong> 937,2 Mio im Jahr<br />
2007) fuhr <strong>der</strong> Pay-TV-Anbieter<br />
das Rekordminus <strong>von</strong> 269,4 Mio<br />
Euro ein. Den ernüchternden<br />
Zahlen hatte Premiere-Chef<br />
Mark Williams jedoch zumindest<br />
das strategische Konzept entgegenzuhalten,<br />
mit <strong>der</strong> Bezahlsen<strong>der</strong><br />
mittelfristig aus <strong>der</strong> Krise<br />
geführt werden soll. Als Hauptgründe<br />
für die problematische<br />
Lage wurden insbeson<strong>der</strong>s operative<br />
Schwächen und die fehlende<br />
kritische Masse für ein <strong>nach</strong>haltig<br />
profitables Pay-TV-Geschäft ausgemacht.<br />
Um neue Kunden zu<br />
gewinnen, soll das Angebot daher<br />
deutlich attraktiver gestaltet und<br />
<strong>der</strong> Kundenservice in je<strong>der</strong> Hinsicht<br />
zu verbessert werden. Für<br />
die erfor<strong>der</strong>lichen Investitionen in<br />
Programmangebot, Marketing,<br />
Vertrieb und Kundenservice ist<br />
Zuletzt durfte <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende Mark Williams durchatmen:<br />
Die Aktionäre erteilten <strong>der</strong> Kapitalerhöhung <strong>von</strong> 412 Mio<br />
Euro ihre Zustimmung.<br />
mit <strong>der</strong> Ende Februar beschlossenen<br />
Kapitalerhöhung <strong>der</strong> notwendige<br />
Schritt gesetzt worden.<br />
An allen Ecken und Enden<br />
Williams stellte auch gleich den<br />
„Masterplan“ vor, wie Premiere<br />
innerhalb <strong>von</strong> zwei Jahren wie<strong>der</strong><br />
in die Gewinnzone gelangen<br />
soll. Die wesentlichen Maßnahmen<br />
für das heurige Jahr lauten:<br />
3 Verbesserung des Programmangebots:<br />
Anzahl und Vielfalt<br />
<strong>der</strong> Sen<strong>der</strong> sollen erhöht und<br />
das HDTV-Angebot ausgebaut<br />
werden.<br />
3 Einsatz kundenfreundlicher<br />
Technologien zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Benutzerfreundlichkeit<br />
und des Bedienungskomforts:<br />
Eine stringentere<br />
Zuschauerführung und die<br />
Einführung bedienungsfreundlicherFestplatten-Receiver<br />
sollen die Benutzerfreundlichkeit<br />
und damit die<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong> Abonnenten<br />
erheblich steigern.<br />
3 Einführung einer klaren und<br />
einfachen Preis- und Angebotsstruktur:<br />
Die geplante<br />
neue Preis- und Angebotsstruktur<br />
basiert auf einem<br />
„Buy-Through“-Modell, bei<br />
dem alle Abonnenten zuerst<br />
Zugang zu einem breiten<br />
und attraktiven Angebot mit<br />
einer Vielzahl <strong>von</strong> Programmen<br />
und Sen<strong>der</strong>n erhalten<br />
und darauf aufbauend Premium-Angebote<br />
wie Filme<br />
PERSONELLES<br />
Am 3. Februar legte Rainer Großkopf<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Premiere AG<br />
nie<strong>der</strong>, das er seit November<br />
2004 bekleidet hatte. Bis zur<br />
Wahl eines Nachfolgers übernahm<br />
Richard Roy als stv. Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong>kommissarisch<br />
den Vorsitz. Als neues<br />
Mitglied wurde Dr. Hans M. Seiler<br />
in den Aufsichtsrat bestellt, <strong>der</strong><br />
das seit September ruhende Aufsichtsrats-Mandat<br />
<strong>von</strong> Mark Williams<br />
übernahm.<br />
o<strong>der</strong> Sport abonnieren können<br />
3 Die Kundenbetreuung auf<br />
ein neues Niveau heben:<br />
Dazu soll die Komplexität auf<br />
je<strong>der</strong> Ebene reduziert und<br />
ein reaktionsschneller, kompetenter<br />
Kundenservice zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Um die Abonnentenzahl möglichst<br />
rasch zu erhöhen, sollen<br />
außerdem die Aktivitäten in<br />
Marketing und Vertrieb deutlich<br />
intensiviert werden. Auf nähere<br />
Details zur Zukunft des Sen<strong>der</strong>s<br />
wird man sich allerdings noch einige<br />
Wochen gedulden müssen –<br />
auf <strong>der</strong> Futura könnte aber bereits<br />
„Premiere neu“ zu sehen<br />
sein. ■<br />
INFO: www.premiere.at
48<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
HÄNDLERPORTRAIT GPS-WORLD<br />
Kleine, feine Welt<br />
Die Idee zu dem kleinen Fachgeschäft entstand eher aus <strong>der</strong> Not heraus. Mit <strong>der</strong> GPS-World war Peter Swoboda einer <strong>der</strong><br />
Ersten, die auf Satellitennavigation setzten. Trotz des Navi-Booms, <strong>der</strong> die Konsumenten auch bei Hofer & Co fündig<br />
werden läßt, braucht er um seine Klientel nicht zu fürchten – hat er sich doch eine Nische gesucht.<br />
PETER SWOBODA HAT sein Geschäft<br />
– kaum größer als 30 Quadratmeter<br />
– in <strong>der</strong> Wiener Westbahnstraße.<br />
Links da<strong>von</strong> mit Westbahn<br />
Hendl ein Geflügel-Imbiss,<br />
rechts ein längst aufgelassenes Geschäft<br />
für Bodenbeläge. Auch<br />
wenn die Lage durchaus als zentral<br />
bezeichnet werden kann –<br />
nicht gerade das ideale Umfeld,<br />
um Laufkundschaft anzusprechen,<br />
die beim Bummeln auf den Geschmack<br />
kommen soll.<br />
Peter Swoboda braucht sich dennoch<br />
nicht über mangelnde Kunden<br />
beklagen. Sie warten bereits,<br />
bis Swoboda die GPS-World aufsperrt.<br />
Er hat sich in den vergangenen<br />
neun Jahren den Ruf eines<br />
Spezialisten im Bereich Satelliten-<br />
Navigation erworben.<br />
Notlösung<br />
Dabei kam ihm die Idee zu diesem<br />
Geschäft aus <strong>der</strong> Not heraus.<br />
Der frühere Außendienstmitarbeiter<br />
für medizinisch-technische<br />
Produkte verlor plötzlich seinen<br />
sehr gut bezahlten Job. „Es hat mir<br />
keiner abgenommen, dass ich<br />
auch für weniger Geld arbeite, ich<br />
hatte keine Chance“, sagt Swoboda.<br />
Die einzige Chance sah er in<br />
<strong>der</strong> Selbstständigkeit. Da keimte<br />
die Idee auf, sein Hobby mit dem<br />
neuen Beruf zu verbinden. „Wir<br />
reisen gerne – und wir haben<br />
schon damals Satellitennavigation<br />
benutzt. Auch wenn es damals etwas<br />
an<strong>der</strong>s aussah: Man konnte<br />
zwar seine Position bestimmen,<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Peter Swoboda hat sich früh<br />
auf Sat-Navigation spezialisiert<br />
Standardgeräte sind zwar aus<br />
dem Sortiment nicht wegzudenken<br />
– das Hauptgeschäft macht<br />
er jedoch nicht damit, son<strong>der</strong>n<br />
mit Kartenmaterial, speziellen<br />
Geräten und diversen Sicherheitssystemen.<br />
Preiskämpfe lassen ihn daher<br />
unbeeindruckt. Wenn <strong>der</strong> Kunde<br />
das Gerät an<strong>der</strong>swo billiger bekommt<br />
– soll er es kaufen, aber<br />
sich dort auch den Support holen.<br />
musste diese dann aber selbst auf<br />
Fliegerkarten übertragen“.<br />
Das Ersparte wurde in das Geschäft<br />
investiert – ein Jahr lang<br />
wollte sich Swoboda anschauen,<br />
ob er damit reüssieren könne. Anfangs<br />
fanden gerade die Bewohner<br />
<strong>der</strong> Umgebung den Weg ins Geschäft<br />
– und jene, die <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Straßenbahn-Linie 5 zur U-Bahn<br />
hetzten. Mittlerweile hat er sich<br />
über Mundpropaganda einen<br />
treuen Kundenkreis aufgebaut.<br />
Als die Einbau-Systeme für Straßen-Navigation<br />
in immer mehr<br />
Fahrzeugen Einzug hielten, unkten<br />
etliche Bekannte, dass Swoboda<br />
bald den Laden schließen müsse.<br />
Jedoch: „Wenn die Leute zwei<br />
Jahre mit dem eingebauten System<br />
gefahren sind, sind sie zu mir<br />
gekommen und wollten ein mobiles<br />
Gerät.“ Das Update des Kartenmaterials<br />
für die eingebauten<br />
Systeme erwies sich als kostspielig,<br />
<strong>der</strong> Wunsch <strong>nach</strong> einem mobilen<br />
Gerät, das in an<strong>der</strong>e Fahrzeuge<br />
eingebaut o<strong>der</strong> mobil beim Wan<strong>der</strong>n<br />
eingesetzt werden kann,<br />
stieg. Die zweite Welle bei den<br />
Der GPS-World konnte <strong>der</strong> Preisverfall bei<br />
den Straßen-Navigationsgeräten bisher<br />
nichts anhaben. Wer ausgefallene Lösungen,<br />
o<strong>der</strong> spezielles Kartenmaterial benötigt,<br />
kommt an dem kleinen Shop in <strong>der</strong> Wiener<br />
Westbahnstraße nicht herum.<br />
Navis bekam die GPS-World natürlich<br />
auch zu spüren: Seit es die<br />
Navis bei Hofer & Co gibt, ist an<br />
Standardgeräten kaum etwas zu<br />
verdienen. „Wenn ein Gerät eine<br />
Woche im Geschäft liegt und <strong>der</strong><br />
Kunde mit Kreditkarte bezahlt,<br />
kann ich es ihm gleich schenken –<br />
da verdiene ich nichts.” Das hält<br />
Swoboda jedoch nicht da<strong>von</strong> ab,<br />
seiner Strategie treu zu bleiben.<br />
„Ein Kunde hat gemeint, er bekomme<br />
das Navi woan<strong>der</strong>s billiger.<br />
Ich habe nur gemeint, dann<br />
solle er es dort kaufen. Nach zwei<br />
Tagen war er wie<strong>der</strong> bei mir und<br />
wollte, dass ich es ihm erkläre,<br />
denn irgend etwas funktioniere<br />
nicht. Mein Rat an ihn: Er soll<br />
dort hingehen, wo er es gekauft<br />
hat – aber nicht zu mir.“<br />
Keine Preisschlacht<br />
„Ich kann und will mich nicht<br />
mit einem MediaMarkt matchen.<br />
Daher haben wir uns auf unsere<br />
Stärke besonnen. Und das sind<br />
ausgefallene Lösungen, auch wenn<br />
wir natürlich auch die Standardgeräte<br />
haben.Wir bieten Sat- und
E&W 4/09 MULTIMEDIA 49<br />
GSM-Tracker an. Um knapp 200<br />
Euro bekommen die Kunden bei<br />
mir ein Gerät mit drei Knöpfen:<br />
Damit können sie ihre Position<br />
nahezu weltweit durchgeben, gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Nachricht ‘Es<br />
geht mir gut’, ‘Brauche keine Hilfe’,<br />
‘Brauche Hilfe’ o<strong>der</strong> einem<br />
Notfall-Knopf. Da kommt in Österreich<br />
die Suchmannschaft, in<br />
Afrika das Militär, um einen rauszuholen.<br />
Die Reiseroute kann via<br />
Google für bestimmte Personen<br />
freigeschalten werden, sodass diese<br />
immer wissen, wo man sich gerade<br />
befindet.“<br />
Daneben gibt es spezielle Navis –<br />
sei es für Segler, Wan<strong>der</strong>er, Mountainbiker<br />
– und natürlich das entsprechende<br />
Kartenmaterial.<br />
„Selbst bei ausgefallenen Destinationen<br />
können wir helfen – und<br />
sei es mit vektorisierten Karten.<br />
Kleine Unternehmen bieten hier<br />
oft Unwahrscheinliches an. Wenn<br />
einer eine Tour durch Afrika<br />
macht, liefert er eine detaillierte<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Route mit den<br />
Geodaten an ein Unternehmen.<br />
Dort werden aus den Daten Karten<br />
angefertigt. Wer mitmacht, bekommt<br />
die Karten gratis, alle an<strong>der</strong>en<br />
können sie kaufen. Und<br />
diese Infos gibt es halt nur bei<br />
uns.“ Ein an<strong>der</strong>er Geschäftszweig<br />
ist <strong>der</strong> Verkauf <strong>von</strong> Sicherheitslösungen.<br />
Ein Steirer hat einen 40<br />
Jahre alten Porsche <strong>von</strong> Grund auf<br />
restauriert und neu aufgebaut. Das<br />
In den Anfängen<br />
<strong>der</strong> Sat-Navigation<br />
mußte Swoboda<br />
noch mit Karten<br />
und Lineal<br />
arbeiten, um die<br />
Position zu<br />
bestimmen – wie<br />
das Foto aus Libyen<br />
belegt.<br />
Schmuckstück soll in den USA<br />
bei einer Ausstellung gezeigt werden.<br />
Der Besitzer des Oldtimers<br />
will aber genau wissen, wo <strong>der</strong><br />
Wagen gerade ist. Daher hat Swoboda<br />
ein Sat-System eingebaut,<br />
dass selbst für Kenner des Porsche<br />
nicht zu erkennen ist. „Wir haben<br />
die Antenne ins Verdeck eingenäht”,<br />
freut sich Swoboda.<br />
Ein an<strong>der</strong>er Geschäftszweig ist <strong>der</strong><br />
Verkauf sowie das Vermieten <strong>von</strong><br />
Satelliten-Handys, die zwischen<br />
700 und 1200 Euro kosten. Er<br />
bietet Geräte für die Netze Iridium<br />
und Thuraya an. „Damit läßt<br />
Kompetenz und<br />
Beratung als<br />
wesentliches<br />
Kriterium – das<br />
bietet Swoboda<br />
seinen Kunden<br />
an und for<strong>der</strong>t<br />
dies auch <strong>von</strong><br />
den Herstellern.<br />
sich Geld sparen: Wenn Sie <strong>von</strong><br />
Ägypten via Satellit telefonieren,<br />
kostet es halb so viel wie über das<br />
GSM-Netz“. Hier hat er auch<br />
Großkunden wie den ORF o<strong>der</strong><br />
das österreichische Bundesheer.<br />
Nicht nur über das Angebot, auch<br />
über das Service will er sich vom<br />
Mitbewerb unterscheiden. „Bietet<br />
ein Hersteller nicht den erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Support, fliegt er bei mir<br />
aus dem Sortiment. Wenn wir etwas<br />
wissen wollen, dann sind das<br />
halt keine 08/15-Fragen, son<strong>der</strong>n<br />
etwas ausgefallenere. Und da brauche<br />
ich dann die Unterstützung<br />
des Herstellers.“<br />
Ob er den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
bereut? „Ich verdiene<br />
heute einen Bruchteil <strong>von</strong> früher<br />
– aber es macht mir Spaß.”<br />
Und für´s Hobby, für ausgefallene<br />
Reisen, reicht es allemal. ■<br />
Samsung<br />
Flach & scharf<br />
Samsung präsentierte auf dem<br />
Samsung European Forum die neuen<br />
HD-LED-Fernsehgeräte <strong>der</strong> Serien<br />
6000, 7000 und 8000 mit Bilddiagonalen<br />
<strong>von</strong> 32 bis 55 Zoll.<br />
Die Hintergrund-Beleuchtung <strong>der</strong><br />
LCD-Panels erfolgt nicht wie bei<br />
herkömmlichen Geräten über Kaltkathoden-Röhren,<br />
son<strong>der</strong>n über<br />
LEDs, die am Bildschirmrand angebracht<br />
werden. Über Glasfasern<br />
wird das Licht über den Bildschirm<br />
verteilt, sodass <strong>der</strong> Bildschirm extrem<br />
flach gehalten werden kann.<br />
Diese Technologie sorgt einerseits<br />
für hohe Kontrastwerte, da die<br />
Hintergrundbeleuchtung den jeweiligen<br />
Bildschirminhalten angepaßt<br />
werden kann. An<strong>der</strong>erseits sorgt<br />
diese Bauweise auch für eine wesentliche<br />
Energie ersparnis. So sollen<br />
die neuen Geräte um bis zu 40<br />
Prozent weniger Strom verbrauchen<br />
als herkömmliche Geräte. Features<br />
wie Motion plussorgen für ein<br />
klares, scharfes Bild – auch bei be-<br />
wegten Aufnahmen gibt es daher<br />
keinen Nachzieheffekt. Bei <strong>der</strong><br />
8000er Serie setzt Samsung auf<br />
200 Hz. Daher werden zwischen<br />
zwei Bildsignalen drei weitere Bil<strong>der</strong><br />
berechnet und eingespielt, um<br />
selbst bei actionreichen Szenen ein<br />
detailgetreues und scharfes Bild zu<br />
erhalten. Die Geräte <strong>der</strong> Serien<br />
6000 und 7000 verfügen über die<br />
100 Hz-Technologie, hier wird zwischen<br />
zwei Bildsignalen ein weiteres<br />
Bild errechnet und eingefügt.<br />
Die LED-TV-Geräte <strong>der</strong> 7000er und<br />
8000er Serien ermöglichen den<br />
Konsumenten über den<br />
„Internet@TV - Content Service”,<br />
<strong>der</strong> sich auch in weiteren Samsung-<br />
Geräten finden wird, Zugriff auf Online-Inhalte<br />
<strong>von</strong><br />
Yahoo!, YouTube,<br />
Flickr und an<strong>der</strong>e<br />
Anbieter. Wobei<br />
YouTube einige<br />
Filme auch in<br />
HD-Qualität anbietet.<br />
Über USB-Anschlüsse können<br />
Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Filme eingespielt<br />
werden.<br />
MARKT UNTERHALTUNGSELEKTRONIK 1-2/2009<br />
Video:<br />
Hier nahmen die Stückverkäufe um<br />
15% und <strong>der</strong> Umsatz um 2% zu,<br />
womit dieses Segment einen<br />
Marktanteil <strong>von</strong> 73% erreicht hat.<br />
Weil die Preise durchwegs rückläufig<br />
waren, gab es trotz einer weiteren<br />
Stücksteigerung bei den Flach-<br />
TV-Geräten (Stück +29%, Preis -<br />
19%, Wert +4%) und den Videokameras<br />
( Stück +8%, Preis -16%,<br />
Wert -9%), aber einen Nachfragerückgang<br />
bei DVD (Stück -2%, Preis<br />
-6%, Wert -9%) diese schwache<br />
Umsatzsteigerung.<br />
Sat:<br />
Dramatisch verfallen ist die Nachfrage<br />
<strong>nach</strong> Set Top Boxen (-40%),<br />
die unter dem Strich einen Umsatzverlust<br />
<strong>von</strong> 34% hinnehmen mussten,<br />
obwohl <strong>der</strong> Durchschnittspreis<br />
um 10% zugelegt hat.<br />
Audio:<br />
Bei den Audio-Kernsegmenten gab<br />
es zwar eine Nachfragesteigerung<br />
um insgesamt 7%, aber wegen<br />
Preiseinbrüchen in einigen Gruppen<br />
(Portable Media Player und<br />
Kopfhörer – je -13%) nur eine Umsatzstagnation.<br />
Erfreulich die Ergebnisse<br />
bei Audio-Systemen<br />
(Stück +4%, Preis +8%, Wert +12%)<br />
und beson<strong>der</strong>s bei Komponenten<br />
(Stück +13%, Preis +10%, Wert<br />
+24%). Aber auch bei den Kopfhörern<br />
gab es trotz des Preisverfalls<br />
eine Steigerung des Umsatzes um<br />
11% und beim MP3 Zubehör steigt<br />
<strong>der</strong> Umsatz durch die hohe Nachfrage<br />
um 15%.<br />
Incar:<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Incar Electronic<br />
sanken sowohl Nachfrage (-11%) als<br />
auch Preis (-5%) und Umsatz (-<br />
16%) bei den Autoradios. Bei den<br />
Navigationsgeräten gings dramatisch<br />
bergab: Stück -21%, Preis -<br />
12%, Wert -30%. Unter dem Strich<br />
hatte dieses Segment mit einem<br />
Umsatzminus <strong>von</strong> 26% einen gewaltigen<br />
Einbruch zu verzeichnen.<br />
UE gesamt inkl. Vertriebskanäle:<br />
Insgesamt gab es bei <strong>der</strong> UE ein<br />
Umsatzminus <strong>von</strong> 4%; rechnet<br />
man den Sat-Bereich heraus gab es<br />
immer noch ein Minus <strong>von</strong> 1%. Der<br />
EFH hatte ein Umsatzminus <strong>von</strong><br />
4,5% zu verkraften, die an<strong>der</strong>en<br />
Kanäle aber eines <strong>von</strong> 26,5%. Nur<br />
<strong>der</strong> Nichtfachhandel erzielte ein<br />
Plus <strong>von</strong> 4,1%.<br />
aktuelles
50<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
MAMIT MUTIERT: WEG VON REINEM HANDEL,<br />
HIN ZUM ANBIETER KOMPLETTER LÖSUNGEN<br />
Jedem Produkt<br />
seine Story<br />
Als Lieferant für UE- und IT-Produkte hat Mamit <strong>der</strong>zeit mit dem<br />
anhaltenden Preisverfall insbeson<strong>der</strong>s bei Displays zu kämpfen.<br />
Nicht zuletzt deshalb will GF Markus König in Zukunft „nicht nur<br />
Schachteln verkaufen, son<strong>der</strong>n mehr in Richtung Lösungsanbieter<br />
gehen.“ Zu diesem Zweck werden die im letzten Jahr<br />
erfolgreich gestarteten Kampagnen „Wirtshaus-TV“ sowie<br />
„Hotel-TV“ ausgeweitet und einige neue Partnerschaften initiiert.<br />
MIT UNVERSTÄNDNIS reagiert<br />
Mamit-GF Markus König auf<br />
die Preisentwicklung <strong>von</strong> UEund<br />
Multimedia-Produkten: Es<br />
sei zwar naheliegend, dass sich<br />
schrumpfende IT-Budgets negativ<br />
auf das (für Mamit enorm<br />
wichtige) B2B- und Projekt-Geschäft<br />
auswirke, aber „dass <strong>der</strong><br />
Preisverfall beson<strong>der</strong>s bei Monitoren<br />
und Flat-TVs <strong>nach</strong> wie vor<br />
anhält, ist für mich nicht <strong>nach</strong>vollziehbar“,<br />
spricht König wohl<br />
auch vielen Fachhändlern aus<br />
<strong>der</strong> Seele. „Doch unsere Branche<br />
ist offensichtlich nicht intelligent<br />
genug, diesen zu stoppen.“<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Lösungen statt Produkte lautet<br />
die Devise für 2009: Der<br />
Fachhandel soll angeregt werden,<br />
sein Portfolio zu erweitern.<br />
Entsprechende Kampagnen zu<br />
Hotel-TV und Wirtshaus-TV wurden<br />
im Vorjahr erfolgreich gestartet<br />
und werden heuer ausgebaut<br />
bzw um zwei bis drei<br />
neue ergänzt.<br />
Intelligente Produkte wie zB<br />
portable Geräte stehen als zusätzliche<br />
Margenbringer im Fokus,<br />
da <strong>der</strong> Preisverfall im Display-Bereich<br />
weiter andauert.<br />
Den Umsatz vor <strong>der</strong> Nase<br />
Erträge müssen daher vermehrt<br />
in an<strong>der</strong>en Segmenten erwirtschaftet<br />
werden. Auf <strong>der</strong> Suche<br />
<strong>nach</strong> solch lukrativen Alternativen<br />
ist <strong>der</strong> GF fündig geworden:<br />
„Gute Möglichkeiten bieten sich<br />
beispielsweise mit intelligenten<br />
UE-Produkten – kleinere Mitnahmeartikel,<br />
die für preisbewusste<br />
Konsumenten attraktiv sind<br />
und dem Handel zugleich gute<br />
Spannen offen lassen.“<br />
In den kommenden Wochen soll<br />
daher eine Palette mit 30 bis 40<br />
solcher Produkte, zB Mini-Beamer,<br />
Video-Kameras sowie diverse<br />
portable Geräte, aufgebaut und<br />
als eine Art „Kreativimpuls“ an<br />
den Handel kommuniziert werden.<br />
Mamit hatte schon in <strong>der</strong><br />
Für Mamit-GF ist <strong>der</strong> andauernde Preisverfall bei Flat-TVs<br />
nicht <strong>nach</strong>vollziehbar. Schwindende Margen sollen attraktive<br />
Mitnahme-Artikel wie <strong>der</strong> Odys TV700 Move kompensieren.<br />
Vergangenheit einige <strong>der</strong>artige<br />
Artikel im Sortiment, seit <strong>der</strong><br />
kürzlich erfolgten Erweiterung<br />
um die Marken Odys und Logitech<br />
steht jedoch eine komplette<br />
„Digital Lifestyle“-Range zur<br />
Verfügung (siehe Kasten rechts).<br />
Vom Karton zur Kampagne<br />
Wenig Chancen rechnet sich<br />
König in weiterer Folge auch<br />
mit dem schlichten „Verschieben<br />
<strong>von</strong> Kartons“ aus: „Wir wollen<br />
Fachhandels-Kampagnen<br />
wie „Wirtshaus-TV“<br />
o<strong>der</strong><br />
„Hotel-TV“ genießen<br />
heuer ganz beson<strong>der</strong>e<br />
Priorität, denn<br />
Mamit will sich vom<br />
Produkt-Distributor<br />
zum Lösungsanbieter<br />
entwickeln –<br />
entsprechende<br />
Kooperationen<br />
wurden bereits<br />
fixiert.<br />
daher in Zukunft nicht nur<br />
Schachteln verkaufen, son<strong>der</strong>n<br />
Lösungen anbieten. Worauf es<br />
ankommt, sind nicht die technischen<br />
Features wie Auflösung,<br />
Größe o<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Anschlüsse,<br />
son<strong>der</strong>n die ganze Geschichte<br />
rund ums Produkt.“<br />
Nachdem das Unternehmen mit<br />
den beiden Kampagnen „Wirtshaus-TV“<br />
und „Hotel-TV“ im<br />
Vorjahr bereits erste erfolgreiche<br />
Schritte in diese Richtung<br />
unternommen hat, sollen diese<br />
<strong>nach</strong> wie vor laufenden Kampagnen<br />
heuer ausgeweitet und<br />
um zwei bis drei neue ergänzt<br />
werden.<br />
Der Lösungs-Ansatz<br />
Ein Paradebeispiel dafür, mehr als<br />
nur das Produkt zu verkaufen, ist<br />
für König die aktuelle POS-<br />
Kampagne rund um den Philips<br />
Easy Advertiser: „Mit dem Easy-<br />
Advertiser lassen sich Infotainment-Lösungen<br />
sehr einfach realisieren<br />
– und das noch dazu<br />
kostengünstig und flexibel, etwa<br />
am POS, in Warteräumen, in Immobilien-<br />
und Reisebüros, etc.<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> mit Office umgehen<br />
kann, beherrscht auch den Easy<br />
Advertiser.“<br />
Mit einem Mehr an Dienstleistung<br />
wird <strong>der</strong>zeit auch die „Hotel-TV“-Kampagne<br />
neu befüllt.<br />
„Unsere Erfahrung hat gezeigt,<br />
dass die Hotelliers zwar fleißig<br />
ihre alten Röhren-Geräte gegen<br />
neue Flat-TVs ausgetauscht haben,<br />
viele anschließend jedoch<br />
feststellen mussten, dass die Signalqualität<br />
nicht hochwertig ge-
E&W 4/09 MULTIMEDIA 5<br />
nug war. Also haben wir mit den<br />
Herstellern vom Empfangskomponenten<br />
Kontakt aufgenommen<br />
und <strong>nach</strong>dem die Gespräche<br />
positiv verlaufen sind, werden<br />
wir in Zukunft ein Gesamt-<br />
Package für digitales Fernsehen<br />
anbieten.“ Dabei stellt König<br />
klar, dass Mamit keineswegs ins<br />
Geschäft mit Sat-Receivern o<strong>der</strong><br />
Kopfstationen einsteigen wird:<br />
„Wir wollen uns in diese Bereiche<br />
nicht selbst einmischen, sehr<br />
wohl aber die gesamte Thematik<br />
entsprechend aufbereiten.“ Diesbezüglich<br />
konnten bis Anfang<br />
April Kooperationen mit führenden<br />
europäischen Herstellern fixiert<br />
werden.<br />
Zudem wird auch die Kampagne<br />
„Wirtshaus-TV“ einem Update<br />
in Richtung Endkunden unterzogen:<br />
Für die seit Jahresbeginn<br />
im Mamit-Sortiment befindliche<br />
Projektoren-Range <strong>von</strong> Epson<br />
wird ein spezieller „Home-Cinema“-Fol<strong>der</strong><br />
gestaltet.<br />
Um den Handelspartnern das<br />
Auffinden aller Lösungsangebote<br />
PRODUKT-STREIFZUG<br />
so einfach wie möglich zu gestalten,<br />
wird in Kürze ein eigener<br />
„Solutions“-Bereich auf <strong>der</strong> Mamit-Homepage<br />
zu finden sein.<br />
Mut ist gefragt<br />
Grundsätzlich, hält König fest,<br />
müsse sich <strong>der</strong> Fachhandel trauen,<br />
ein größeres Spektrum anzubieten:<br />
„Das Key-Geschäft mit<br />
Waschmaschinen und TV-Geräten<br />
wird immer schwieriger. Daher<br />
wollen wir die Händler dazu<br />
animieren, ihr Portfolio dort, wo<br />
es sinnvoll ist und wo sie kompetent<br />
sind, zu erweitern.“ Bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung will Mamit den<br />
Handel bestmöglich unterstützen,<br />
wie König erklärt: „Zu unseren<br />
Aufgaben gehören beispielsweise<br />
das richtige Ansprechen<br />
<strong>von</strong> Zielgruppen o<strong>der</strong> die<br />
Gestaltung eines attraktiven<br />
Preisgefüges. Damit wollen und<br />
können wir sowohl den Handel<br />
als auch die Kunden auf neue<br />
Ideen bringen.“ ■<br />
INFO: www.mamit.at<br />
Odys MultiTV 700 Move: Portabler<br />
7’’-LCD-TV (800x480 Pixel) mit DVB-<br />
T-Tuner, integrierten Stereo-Lautsprechern<br />
und SD-Kartenslot für<br />
die Aufnahme <strong>von</strong> TV-Sendungen.<br />
Hochleistungs-Li-Ion-Akku für rund<br />
4 h TV- Betrieb bzw 6 h Bild- und Video-Wie<strong>der</strong>gabe.<br />
Odys PDV 68502 DVB-T: Portabler<br />
DVD-Player mit klappbarem 8,5’’-<br />
TFT-Display (480x234 Pixel), DVB-T-<br />
Tuner, integrierten Stereo-Lautsprechern,<br />
Speicherkarten-Slot (SD,<br />
MMC, MemoryStick) sowie USB 1.1-<br />
Anschluss. Features: Kin<strong>der</strong>sicherung,<br />
mehrere Wie<strong>der</strong>gabegeschwindigkeiten,<br />
Zoom-Funktion.<br />
Epson Home-Cinema-Projektor<br />
TW3000: Epson 3LCD-Technologie<br />
mit 1.920x1.080 Pixel, Helligkeit:<br />
1.800 ANSI Lumen, Kontrast:<br />
18.000:1, zwei HDMI-Anschlüsse (1.3).<br />
Lampe: 200 W UHE (E-TORL) mit bis<br />
zu 4.000 Betriebsstunden. 36 Monate<br />
Carry-In-Service, erweiterte Lampengarantie (3 Jahre bzw 2.000 h).<br />
Canon XEED SX800: Tragbarer Kompaktprojektor<br />
mit reflektierenden<br />
LCOS-Panels und TFT-Aktivmatrix,<br />
1.400x1.050 Pixel (SXGA+), Helligkeit:<br />
3.000 ANSI Lumen, Kontrast: 900:1.<br />
Lampe: 230 W NSHA. 3 Jahre Garantie<br />
(bis maximal 3 Ersatzlampen).<br />
Kathrein<br />
Österreich-Paket<br />
Ab sofort bietet Kathrein sämtliche<br />
HDTV Sat-Receiver in einer speziellen<br />
Österreich-Ausführung an – inklusive<br />
Irdeto-Modul, ORF-Karte und<br />
erweiterter Garantie. Die an <strong>der</strong> Zusatz-Bezeichnung<br />
„AT“ leicht zu erkennenden<br />
Son<strong>der</strong>modelle stehen<br />
exklusiv dem heimischen Fachhandel<br />
zur Verfügung.<br />
Das <strong>von</strong> Kathrein geschnürte Österreich-Paket<br />
ist dabei zugleich ein<br />
Rundum-Sorglos-Paket: Es besteht<br />
aus einem Irdeto-Entschlüsselungsmodul,<br />
einer ORF-Smartcard, <strong>der</strong><br />
Österreich-Programmierung sowie<br />
einer auf drei Jahre erweiterten<br />
Werksgarantie.<br />
In dieser Ausführung stehen dem<br />
stationären Fachhandel folgende<br />
drei Son<strong>der</strong>modelle zur Verfügung:<br />
- UFS 902/AT: HDTV-Receiver in <strong>der</strong><br />
Einstiegspreisklasse, u.a. mit dem<br />
Feature „PVR Ready“.<br />
- UFS 910/AT: kann zusätzlich via<br />
Ethernet-Anschluss ins Heimnetzwerk<br />
integriert werden<br />
- UFS 922/AT: High-end HDTV-Receiver<br />
mit Twin-Tuner und eingebauter<br />
500 GB Festplatte, USB- und Ethernet-Anschlüssen<br />
sowie TVTV-Komfort<br />
EPG.<br />
Alle Kathrein HDTV-Receiver verfügen<br />
zudem über alphanumerische<br />
Programmnamensanzeige, LINUX-<br />
Betriebssystem sowie jeweils mindestens<br />
einen CI-Slot.<br />
Passen<strong>der</strong> Weise bringt Kathrein<br />
mit dem MSK 125 auch ein neues<br />
Messgerät in den Handel. Dieses ist<br />
als tragbares Kombi-Messgerät für<br />
analoges TV, SAT und FM-Radio sowie<br />
für DVB-C, DVB S(2) und DVB-T/-<br />
H konzipiert.Das Gerät verfügt über<br />
einen hochwertigen, transflektiven<br />
5,7“ TFT-Farbbildschirm in VGA-Auflösung<br />
und ein zweizeiliges, 22-stelliges<br />
LC-Display zur Anzeige <strong>der</strong><br />
Messwerte.<br />
Durch die integrierte CI-Schnittstelle<br />
ist es auch möglich, verschlüsselte<br />
Sen<strong>der</strong> darzustellen.<br />
Info: www.kathrein-gmbh.at<br />
Sony<br />
Stilvoll<br />
Sony bringt neue Hightech-Möbel<br />
fürs Heimkino in den Handel. Die TV<br />
Stands sind durch die <strong>nach</strong>tschwarz<br />
glänzende Front nicht nur optisch<br />
top, son<strong>der</strong>n können auch durch die<br />
integrierte Technik überzeugen.<br />
Denn Sony hat im Inneren alles verpackt,<br />
was man für guten Heimkino-<br />
Sound benötigt: Bei allen drei TV<br />
Stands, dem RHTG550, RHT-G950<br />
und RHT-G1550 hat wurden die Verstärker<br />
und Boxen unsichtbar integriert.<br />
So birgt das RHT-G550 ein 3.1<br />
Kanal Heimkinosystem mit einem S-<br />
Master Digital Amplifier und 330<br />
Watt Leistung plus drei HDMI-Eingängen<br />
in sich. Der RHTG950 und<br />
1550 bieten ein 5.1 Kanal Heimkinosystem<br />
mit 470 beziehungsweise<br />
550 Watt.<br />
lieferbar ab: Mai (RHT-G950 und<br />
1550) bzw Juli (RHT-G550)<br />
UVPs: 749 Euro (RHT-G950), 1.099<br />
Euro (RHT-G950), 1.799 Euro (RHT-<br />
G1550)<br />
Darüber hinaus lösen die neuen AV-<br />
Receiver STR-DH500, STR-DH700<br />
und STR-DH800 das bestehende<br />
Line-up ab: Einer für Einsteiger, einer<br />
für die Mittelklasse und einer<br />
für die Oberklasse. Gerade <strong>der</strong> Receiver<br />
STR-DH800 bietet dabei alles,<br />
was man <strong>von</strong> einem Oberklasse-Modell<br />
erwartet: Mit x.v.Colour, Deep<br />
Colour, 7.1 Surround Sound in DTS<br />
HD Master Audio und Dolby True HD,<br />
vier HDMI-Eingänge und ein HDMI-<br />
Ausgang sowie die Möglichkeit, Blurays<br />
als Kino-Original in Full-HD mit<br />
24 Bil<strong>der</strong>n pro Sekunde abzuspielen,<br />
ihn zur neuen Heimkino-Zentrale.<br />
lieferbar ab: Juli (STR-DH800)<br />
UVP: 449 Euro<br />
Info: www.sony.at<br />
aktuelles
52<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
GRUNDIG SETZT 2009 AUF KONTINUITÄT<br />
Sportlich<br />
betrachtet<br />
Österreich-GF Marcus Schulz kann zufrieden auf das<br />
abgelaufene Jahr zurückblicken, denn Grundig konnte<br />
die Marktanteile weiter steigern. Diesen Kurs will man<br />
auch heuer nicht verlassen und mit innovativen, hochwertigen<br />
Produkten weiter zulegen. Im Sommer soll's<br />
dann auch endlich soweit sein und das City-Line Konzept<br />
mit Pauken und Trompeten wie<strong>der</strong>eingeführt werden.<br />
IN SCHWIERIGEN ZEITEN wie diesen<br />
mag es so manchem schwer<br />
fallen, die Zuversicht zu bewahren.<br />
Nicht so Österreich-GF<br />
Marcus Schulz, <strong>der</strong> mit Grundig<br />
bereits das dritte Jahr in Folge<br />
zweistellige Zuwachsraten verbuchen<br />
konnte. „Wir werden auch<br />
heuer wie<strong>der</strong> wachsen”, ist<br />
Schulz überzeugt, „wobei wir<br />
mit einem Verdrängungswettbewerb<br />
rechnen. Der Markt wird<br />
besser verteilt, da einige ausscheiden<br />
werden - freiwillig und unfreiwillig.”<br />
Dass Grundig diesbezüglich<br />
auf dem richtigen Weg<br />
ist, steht für den GF außer Frage:<br />
”Es muss bewusst sein, dass die<br />
Qualität <strong>der</strong> europäischen Fertigung<br />
gut ist. Wir sehen diese<br />
durch die OEM-Fertigung für<br />
namhafte Marktbegleiter bestätigt.”<br />
Für das neue Geschäftsjahr hat<br />
man sich daher „sportliche Ziele”<br />
gesteckt, führt Schulz aus:<br />
„Wie in den letzten Jahren streben<br />
wir auch heuer ein Wachstum<br />
im zweistelligen Bereich an.<br />
Österreich ist in dieser Hinsicht<br />
ja <strong>nach</strong> wie vor eine Insel <strong>der</strong><br />
Seligen: Die Konsumenten sind<br />
bereit Geld auszugeben, beson<strong>der</strong>s<br />
für hochwertige Produkte.”<br />
Für die gesamte Branche sei<br />
es aber wichtig, entsprechende<br />
positive Signale zu verbreiten.<br />
Aktuelle Themen<br />
Im heurigen Jahr werden aus <strong>der</strong><br />
Sicht <strong>von</strong> Schulz einige bereits<br />
besetzte Themen wie Full-HD,<br />
100 Hz-Technologie o<strong>der</strong> flache,<br />
designorientierte Geräte ebenso<br />
eine Rolle spielen wie zB <strong>der</strong><br />
Umweltschutz. Grundig wird<br />
daher den Öko-Gedanken<br />
weiterführen und die stromsparenden<br />
Panels, die bisher nur in<br />
26"- und 32"-TVs verbaut wurden,<br />
bis zu Diagonalen <strong>von</strong> 42"<br />
einsetzen. „Außerdem wäre <strong>der</strong><br />
Markt reif für Geräte, die nicht<br />
schwarz o<strong>der</strong> weiß sind", sieht<br />
Schulz einen neuen Trend aufkommen.<br />
„Grundig verfolgt daher<br />
Ansätze in diversen Graustufen,<br />
aber auch in Silber.”<br />
Die Ausstattung <strong>der</strong> LCD-TVs<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Der Claim „made for you“ wird<br />
durch „Aus gutem Grunde Grundig“<br />
bzw „for a better reason“<br />
ersetzt.<br />
Das City-Line Konzept wird<br />
mit 1. Juli wie<strong>der</strong>belebt. Dazu<br />
wird Grundig ein komplett<br />
neues Line-up vorstellen.<br />
In Österreich konnte Grundig<br />
im letzten Jahr zweistellig<br />
wachsen. Dieses Ziel hat man<br />
sich auch für heuer gesteckt.<br />
Gebiets-VL Michael Voglmüller (li.) und Österreich-GF Marcus Schulz<br />
wollen vom Wachstumskurs <strong>der</strong> letzten Jahre auch heuer nicht abweichen<br />
– immerhin sei Österreich „<strong>nach</strong> wie vor eine Insel <strong>der</strong> Seligen.“<br />
mit Tunern ist ebenfalls ein heißes<br />
Eisen: Zum einen setzt man<br />
daher auf das Feature Kombi-Tuner,<br />
sprich zusätzlich zu DVB-T<br />
auch die Empfangsmöglichkeit<br />
für DVB-C zu integrieren. Ein<br />
speziell für Österreich relevantes<br />
Thema ist natürlich <strong>der</strong> Sat-<br />
Empfang bzw die Sat-Nachrüstung:<br />
„Da die Onbord-Variante<br />
aufwändiger ist als eine Lösung<br />
über HDMI, werden wir die bisher<br />
analogen Micro-Receiver auf<br />
digitale Technik umstellen”, erklärt<br />
Schulz dazu. „Wir wollen<br />
in diesem Bereich aber nicht<br />
etwa Loewe o<strong>der</strong> B&O Konkurrenz<br />
machen, son<strong>der</strong>n zum bestmöglichen<br />
Preis so viele Kunden<br />
wie möglich ansprechen.”<br />
Eine „große Herausfor<strong>der</strong>ung bis<br />
2010” sieht <strong>der</strong> GF in diesem<br />
Zusammenhang bei <strong>der</strong> Kompatibilität<br />
<strong>der</strong> Hersteller untereinan<strong>der</strong>:<br />
„Hier gibt es es noch sehr<br />
viel zu tun.”<br />
Heiße Phase<br />
Wie bereits im Rahmen <strong>der</strong> Futura<br />
2008 angekündigt, wird<br />
heuer das Fachhandelsprogramm<br />
City-Line mit neuem Leben erfüllt.<br />
„Die Wie<strong>der</strong>einführung<br />
wurde verschoben, steht aber<br />
kurz bevor. Derzeit werden noch<br />
die letzten rechtlichen Details<br />
ausgearbeitet”, so Schulz. "Der<br />
offizielle Start erfolgt am 1. Juli.<br />
Parallel zur Wie<strong>der</strong>einführung<br />
des City-Line Konzepts werden<br />
wir auch ein komplett neues<br />
Line-up präsentieren", erklärt <strong>der</strong><br />
GF. Für Schulz ist daher denkbar,<br />
dass sich mit dem City-Line Relaunch<br />
auch das Grundig-Team<br />
in Österreich vergrößern könnte<br />
- fixiert sei in dieser Hinsicht<br />
aber noch nichts. Im Q2 steht<br />
noch eine weitere Neuerung ins<br />
Haus: Der alte Claim „made for<br />
you” wird durch einen neuen ersetzt<br />
und lautet in Zukunft „Aus<br />
gutem Grunde Grundig” - bzw<br />
in <strong>der</strong> internationalen Variante<br />
„for a better reason”.<br />
Neu in Q2<br />
Produktseitig wird das im Kern<br />
seit <strong>der</strong> IFA/Futura bestehende<br />
Sortiment laufend aktualisiert.<br />
Daneben stehen in den nächsten<br />
Wochen einige Neuheiten ins<br />
Haus: Ab April/Mai etwa die Vision<br />
8-Reihe, die den Brückenschlag<br />
zwischen dem Flaggschiff<br />
Vision 9 und Vision 7 darstellt<br />
o<strong>der</strong> die mit DVD-Laufwerk<br />
ausgestatteten Vision 2-Modelle.<br />
Zudem soll die riesige Audiopalette<br />
in neuen Trendfarben erstrahlen.<br />
■<br />
INFO: www.grundig.de
54<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
RINGFOTO FRÜHJAHRSMESSE: KREATIVE UMSATZ-IDEEN FÜR DEN FOTOHANDEL<br />
Krisenkiller<br />
Redlich bemüht zeigte<br />
sich die Ringfoto-Gruppe<br />
in Erlangen, den Mitglie<strong>der</strong>n<br />
das notwendige<br />
Werkzeug zum Überstehen<br />
<strong>der</strong> „Krise“ zu<br />
vermitteln. Denn nicht<br />
die Schnellsten o<strong>der</strong><br />
Stärksten, son<strong>der</strong>n die<br />
am besten Angepassten<br />
werden in Zukunft die<br />
Nase vorn haben.<br />
DIE FRÜHJAHRSMESSE ist zwar<br />
traditioneller Weise die schwächer<br />
besuchte <strong>der</strong> beiden jährlichen<br />
Ringfoto-Events, mit<br />
1.597 Besuchern <strong>von</strong> 863 Firmen<br />
war man bei <strong>der</strong> Ringfoto-<br />
Gruppe aber durchaus zufrieden.<br />
Einmal mehr zeigte sich dabei<br />
DIE STIMME DES PRÄSIDENTEN<br />
Zu einer beson<strong>der</strong>en Ehre<br />
kam <strong>der</strong> Vorsitzende des<br />
Ringfoto-Aufsichtsrates<br />
Rainer Th. Schorcht. Er<br />
wurde Anfang März auf <strong>der</strong><br />
diesjährigen PMA in Las<br />
Vegas, <strong>der</strong> größten jährlich<br />
stattfindenen Fotomesse<br />
<strong>der</strong> Welt, zum Präsidenten<br />
gewählt. Aus Übersee<br />
brachte Schorcht das mittlerweile<br />
erprobte Konzept<br />
mit, aufwändiges Rahmenprogramm<br />
und Shows zu<br />
inszenieren, damit die Besucher<br />
das vermittelte Wis-<br />
<strong>von</strong> 13. bis 15. März in Erlangen<br />
die Homogenität, mit <strong>der</strong> de<br />
Gruppe zu Werke geht. „Egal ob<br />
Deutschland, Österreich o<strong>der</strong><br />
Holland, für die Händler ist<br />
Ringfoto eine Firma“, betonte<br />
auch Österreich-GF Gerhard<br />
Brischnik ausdrücklich.<br />
Gerhard Brischnik und PMA-Präsident<br />
Rainer Schorcht beim Rundgang auf <strong>der</strong><br />
Frühjahrsmesse.<br />
sen dauerhaft aufnehmen. Wie Schorcht weiters berichtete, sei die Masse<br />
<strong>der</strong> Weiterentwicklungen heute nicht mehr bei <strong>der</strong> Hardware, son<strong>der</strong>n im<br />
Software-Bereich zu finden. Seine prägnante Botschaft an die Ringfoto-Mitglie<strong>der</strong><br />
lautete: „Ich bin <strong>der</strong> festen Überzeugung, dass <strong>der</strong> Fotohandel wie<strong>der</strong><br />
Boden unter den Füßen spürt und jetzt so viele Möglichkeiten für seine<br />
Kunden hat, dass eine Renaissance stattfinden wird.“<br />
Stärken ausspielen<br />
Als beson<strong>der</strong>e Stärke nannte Brischnik,<br />
dass sich die Händler<br />
untereinan<strong>der</strong> kennen, sich in<br />
Bezug auf Produkte austauschen<br />
und dementsprechend<br />
ihre Anliegen an die Gruppe<br />
richten. „Die Wünsche <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong> fließen bei <strong>der</strong> Auswahl<br />
unseres Angebots sehr<br />
stark mit ein“, erklärte Brischnik,<br />
wobei ein simples<br />
Prinzip zum Tragen komme:<br />
„Bei uns wird je<strong>der</strong> gehört<br />
und es herrscht ständige Kom-<br />
munikation auf allen Ebenen.“<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> werden also so<br />
weit wie möglich unterstützt,<br />
wie auch ein Blick auf die<br />
zahlreichen Messe-Aktionen<br />
bewies. Ware und Werbung gehen<br />
stehts einher, oft kommen<br />
zu dieser Kombination auch<br />
noch Zubehörartikel, die in<br />
die Preiskalkulation mit einfließen.<br />
„Das ist oft notwendig,<br />
damit die Spannen passen“,<br />
erläuterte Brischnik,<br />
„und außerdem muss das Zubehör<br />
verkauft werden, weil es<br />
<strong>der</strong> Kunde früher o<strong>der</strong> später<br />
ohnehin braucht – bei Kameras<br />
etwa Taschen o<strong>der</strong> Akkus.“<br />
Die mehr als 110<br />
Aussteller präsentierten<br />
in<br />
Erlangen ein<br />
gleichermaßen<br />
breites wie kreativesProduktspektrum<br />
, das<br />
<strong>von</strong> „Allzeit-<br />
Rennern“ bis hin<br />
zur brandneuen<br />
Innovation<br />
reichte.<br />
Ein wichtiges Instrument stellt in<br />
dieser Hinsicht das interne Sys-<br />
Oben: PosterXXL bietet übergroße<br />
Ausdrucke auf verschiedensten Materialien,<br />
die sich mit diesem POS-Aufsteller<br />
demonstrieren lassen.<br />
Unten: Hama ergänzt das Sortiment –<br />
in Kürze kommen PictureFrames.
E&W 4/09 MULTIMEDIA 55<br />
Gerhard Brischnik und <strong>der</strong> „Kopf des Ringfoto-Ladenbaus“<br />
Walter Müller im Vorzeige-<br />
Fotoshop.<br />
tem RIO dar, wo <strong>der</strong> Händler<br />
nicht nur sämtliche Produkte tagesaktuell<br />
und zentral eingepflegt,<br />
son<strong>der</strong>n auch ein breites<br />
Angebot an aktuellen<br />
Marketing-Aktivitäten<br />
findet.<br />
Neues Tool<br />
In Sachen Marketing<br />
wurde in Erlangen die<br />
neueste Errungenschaft<br />
vorgestellt: <strong>der</strong> Werbe-<br />
Baukasten. Mit diesem<br />
lässt sich äußerst einfach<br />
ein personalisierter<br />
Vierseiter gestalten. Der<br />
Händler muss zunächst<br />
sein Profil anlegen, das<br />
er bei jedem weiteren Log-in<br />
wie<strong>der</strong> verwenden kann. Abgesehen<br />
da<strong>von</strong> ist im Prinzip alles<br />
EVOLUTIONSTHEORIE UND DIE FOTOGRAFIE<br />
Einen Fixpunkt bei je<strong>der</strong> Ringfoto-Messe stellt <strong>der</strong> Vortrag<br />
<strong>von</strong> „Universalgenie“ Martin Wagner dar. Auf <strong>der</strong><br />
Frühjahrsmesse stand dieser unter dem Titel „Von Darwin<br />
zum Erfolg“, wobei es Wagner in gewohnt vorzüglicher<br />
Weise verstand, den unzähligen Zuhörern die<br />
wichtigste Message in diesen Tagen einzubläuen: Die Gedanken<br />
müssen weg <strong>von</strong> schlechten News und <strong>der</strong> Krise.<br />
Warum er gerade Darwins Evolutionstheorie als Basis<br />
seiner Ausführungen gewählt hatte, konnte Wagner<br />
rasch erklären: „Darwins Formulierung „fittest“ wird<br />
fälschlicher Weise häufig mit „<strong>der</strong> Stärkste“ übersetzt.<br />
Es muss jedoch lauten: <strong>der</strong> am besten Angepasste. Wie<br />
bei <strong>der</strong> Evolution wird sich auch im Geschäftsleben <strong>der</strong>jenige<br />
durchsetzen und überleben, <strong>der</strong> sich am besten<br />
auf die herrschenden Bedingungen einstellt.“<br />
Demgemäß ging er auf die Trends des heurigen Jahres<br />
ein. Bei den Kameras sind dies zB Highspeed (Serienbildaufnahmen<br />
<strong>von</strong> bis zu 30 Aufnahmen/Sekunde auch bei<br />
kleineren Kamera-Modellen), Superzoom, GPS-Funktion<br />
sowie HD-Video. Dazu kommen <strong>der</strong> Zubehörbereich<br />
(etwa in Form <strong>von</strong> Schulungsvideos für bestimmte Kameramodelle)<br />
und entsprechende Software-Angebote.<br />
Bei <strong>der</strong> Foto-Ausarbeitung nannte Wagner Passbil<strong>der</strong> als<br />
<strong>nach</strong> wie vor wichtigen Bereich, jedoch müsse man hier<br />
mehr als Standards bieten – zB Zusatzartikel wie Schlüsselanhänger<br />
o<strong>der</strong> Bewerbungsmappen. Weiters sprach<br />
er das Sony Snap-Lab an, das sich je <strong>nach</strong> Modell beson<strong>der</strong>s<br />
für den Verleih o<strong>der</strong> als Requisite <strong>von</strong> Event-Fotografen<br />
eignet.<br />
Duschen einmal<br />
an<strong>der</strong>s: Getreu<br />
dem Artido-<br />
Motto wird mehr<br />
aus den Fotos<br />
gemacht – zB ein<br />
Duschvorhang.<br />
Wesentliche hinterlegt, sodass <strong>der</strong><br />
Händler nur noch Bil<strong>der</strong>, Texte<br />
und Anschrift einfügen muss und<br />
schon sind die „Foto-News“<br />
versandfertig – wobei<br />
diese natürlich auch<br />
am POS aufgelegt<br />
werden können.<br />
Heißes Thema<br />
Omnipräsent ist bei<br />
Ringfoto das Thema<br />
Ladenbau, mit dem<br />
Walter Müller betraut<br />
ist. Diesmal<br />
wurde anlässlich des<br />
90-jährigen Bestehens<br />
im Stil <strong>von</strong><br />
Photo Porst gebrandet<br />
– die Unterstützung<br />
des Ringfoto-<br />
Experten kann aber<br />
selbstverständlich jedes Mitglied<br />
beanspruchen. Die Gruppe übernimmt<br />
dabei die Ladenplanung,<br />
den Ladenbau, optimiert den<br />
Außenauftritt und berücksichtigt<br />
„Insi<strong>der</strong>-Infos“ wie zB den<br />
Denkmalschutz <strong>von</strong> Gebäuden.<br />
Und auch im Inneren des Geschäfts<br />
geht man den Mitglie-<br />
Kleiner Preis, unbezahlbare Wirkung: Für Kosten <strong>von</strong><br />
rund 2 Euro kann <strong>der</strong> Händler dem Kunden eine Tasche<br />
mit Aufdruck seines Lieblingsfotos mit auf den<br />
Heimweg geben – ein echter „Krisenkiller“.<br />
In Zahlen ausgedrückt prognostizierte Wagner allein<br />
dem deutschen Fotomarkt einen Zuwachs <strong>von</strong> 400 Mio<br />
Euro im Jahr 2006 auf 680 Mio Euro im Jahr 2011. Beson<strong>der</strong>s<br />
großes Wachstum sei in den Bereichen Sofortdruck,<br />
Geschenkartikel sowie Kalen<strong>der</strong> bzw Fotobücher<br />
(+ 400-500%) zu erwarten. Und er appellierte, dass in<br />
Zukunft vor allem Kreativität gefragt sein werde, zB<br />
durch abhalten <strong>von</strong> Kunden-Seminaren. Frei <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />
Devise „Wer dient, <strong>der</strong> verdient.“<br />
<strong>der</strong>n zur Hand, etwa bei <strong>der</strong><br />
Auswahl <strong>der</strong> Mini-Labs und dem<br />
Bereitstellen <strong>von</strong> entsprechendem<br />
Schulungspersonal.<br />
Rainer Lamprechter hatte eine Neuheit mit<br />
im Gepäck: Das Echtfoto-Fotobuch, mit dem<br />
das bestehende Angebot <strong>nach</strong> oben abgerundet<br />
wird.<br />
Zentrale Erkenntnis<br />
Bei all den gezeigten Produkten,<br />
Kreativ-Artikel und Services<br />
kristallisierte sich vor allem eines<br />
heraus: Top-Präsentation ist in<br />
<strong>der</strong> heutigen Zeit das Um und<br />
Auf. Dazu zählen Übersichtlichkeit<br />
und klare, <strong>nach</strong>vollziehbare<br />
Strukturierung ebenso wie das<br />
Miteinbeziehen des Kunden: Sei<br />
es im Gespräch, durch kreative<br />
Formen <strong>der</strong> Ansprache – zB die<br />
Ausarbeitungs-Palette anhand<br />
<strong>von</strong> Bil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mitarbeiter im<br />
Schaufenster zu demonstrieren –,<br />
entsprechende Dekoration o<strong>der</strong><br />
schlicht die Möglichkeit für den<br />
Kunden, die Produkte anzugreifen.<br />
Denn die Haptik ist ein gerne<br />
unterschätztes Instrument, damit<br />
<strong>der</strong> Kunde eine Beziehung<br />
zum Produkt aufbauen kann.<br />
Volle Breite<br />
Noch ein zentraler Aspekt zeigte<br />
sich beim Rundgang durch die<br />
Ausstellung, bei <strong>der</strong> mehr als 110<br />
Aussteller auf 4000 m2 ihre Produkte<br />
präsentierten: Es sind oft<br />
die kleinen Dinge, die den Unterschied<br />
ausmachen und mit denen<br />
man sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Masse abheben<br />
kann (siehe nebenstehenden Kasten).<br />
Zugegeben, auf vieles<br />
kommt man als einzelne Person<br />
einfach nicht – aber gerade deshalb<br />
präsentierte sich Ringfoto<br />
nicht nur als Waren- son<strong>der</strong>n<br />
auch als Kreativplattform. ■<br />
INFO: www.ringfoto.at
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MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
NEUNTE AUFLAGE DER GMUNDNER FOTOTAGE<br />
Zurück zu den Wurzeln<br />
Berufsfotografen, ambitionierte<br />
Hobbyknipser und solche, die eines<br />
<strong>von</strong> beiden werden wollen, machten<br />
auch bei <strong>der</strong> neunten Auflage <strong>der</strong><br />
Gmundner Fototage das Gros <strong>der</strong><br />
Besucher aus. 170 Jahre Fotografie<br />
gaben den Anlass für das Motto<br />
„Back to the Roots“ – zu sehen waren<br />
dennoch jede Menge Innovationen.<br />
DAS CONGRESS AREAL in Gmunden<br />
lieferte <strong>von</strong> 27. bis 29. März<br />
den stilvollen Rahmen zu den<br />
diesjährigen Fototagen. Anlässlich<br />
des 170-jährigen Jubiläums <strong>der</strong><br />
Fotografie stand die neunte Auflage<br />
ganz im Zeichen des Mottos<br />
„Back to the Roots“. Damit sollte<br />
ein wenig die Rückbesinnung<br />
auf das – heute in vielen Bereichen<br />
vermisste – Wesentliche in<br />
<strong>der</strong> Fotografie angeregt werden:<br />
die Wahrnehmnung des Augenblicks.<br />
Messe und mehr<br />
Bei aller Liebe zur Nostalgie, <strong>der</strong><br />
speziell mit dem umfassenden<br />
Rahmenprogramm Rechnung<br />
getragen wurde, standen natürlich<br />
die aktuellen Produktneuheiten<br />
im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Doch nicht nur die technischen<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Die 9. Gmundner Fototage<br />
zeigten, dass sich <strong>der</strong> Event als<br />
Informations- und Kommunikationsplattform<br />
in <strong>der</strong> Fotobranche<br />
bestens etabliert hat.<br />
Das diesjährige Motto „Back<br />
to the Roots“ war nicht gegen<br />
die mo<strong>der</strong>ne Technik gerichtet,<br />
son<strong>der</strong>n animierte zur Rückbesinnung<br />
auf das Wesen <strong>der</strong> Fotografie.<br />
Innovationen zogen die Besucher<br />
<strong>nach</strong> Gmunden, son<strong>der</strong>n<br />
auch eine Reihe <strong>von</strong> größtenteils<br />
kostenlosen Workshops und<br />
Vorträgen. Wertvolle Anregungen<br />
und Wissenswertes für den Berufsalltag<br />
lieferten beispielsweise<br />
„Geld verdienen im digitalen<br />
Bil<strong>der</strong>geschäft“, „Bil<strong>der</strong>klau im<br />
Internet – Fluch o<strong>der</strong> Chance?“<br />
o<strong>der</strong> „Archivierung digitaler Daten“.<br />
Leistungsschau<br />
Einen gewichtigen Teil <strong>der</strong> Fototage<br />
machte auch heuer <strong>der</strong> Bereich<br />
Hardware aus, wobei sich<br />
dieser gerade in Hinblick auf den<br />
Geschäftsalltag keineswegs auf digitale<br />
Kameras, Objektive und<br />
Speicherkarten reduzieren lässt.<br />
Einen (gelungenen) Versuch, sich<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> heutigen Masse des An-<br />
gebots abzuheben, startete Nikon.<br />
„Bei <strong>der</strong> richtigen Bedienung<br />
sollte heute eigentlich jede<br />
Kamera in Lage sein, gute Bil<strong>der</strong><br />
zu liefern“, brachte Otto Gugler,<br />
verantwortlich für Customer<br />
Support, das momentane<br />
Dilemma auf<br />
den Punkt. Natürlich<br />
hätte jedes Modell<br />
seine Stärken und<br />
Schwächen, doch<br />
darin, diese zu kennen,<br />
liege ebenso<br />
eine Chance für den<br />
Handel wie im Umgang<br />
mit beson<strong>der</strong>en<br />
Features. Am Beispiel<br />
<strong>der</strong> kürzlich ge-<br />
launchtenKompaktmodelle <strong>der</strong> S-Serie<br />
nannte er die geschwungene<br />
Form<br />
Das idyllisch am<br />
Traunsee gelegene<br />
Congress Areal bot<br />
zum neunten Mal die<br />
Kulisse für die<br />
Gmundner Fototage.<br />
Anlässlich 170 Jahre<br />
Fotografie lautete<br />
das Motto heuer<br />
„Back to the Roots“.<br />
<strong>der</strong> S630, die eine ganz eigene<br />
Haptik erzeugt sowie Nikons<br />
„Speed Queen“, die S620, die<br />
mit <strong>der</strong> schnellsten Startzeit aufwarten<br />
kann und sich daher ideal<br />
für Schnappschüsse eignet. Be-<br />
Sauseng-GF Ulla Becvar-Sauseng und Mitsubishi-VL<br />
Karsten Bierbach präsentierten mit<br />
dem EasyPhoto-System eine lukrative Umsatzchance<br />
am POS.<br />
GF Rupert<br />
Ellmer und<br />
das Team <strong>von</strong><br />
Color Drack<br />
präsentierten<br />
unter<br />
an<strong>der</strong>em<br />
Premium-<br />
Fotobücher im<br />
neuen Format<br />
30x45.<br />
züglich neuer Spiegelreflex-Modelle<br />
wurde unter Brancheninsi<strong>der</strong>n<br />
indes gemunkelt, dass man<br />
in Kürze mit einer D-SLR im<br />
Einstiegs-Segment rechnen könne<br />
– ausgestattet mit Live-View,<br />
um die D-SLR-Range hinsichtlich<br />
dieses Features zu komplettieren.<br />
Ortskunde<br />
Innovative Features standen auch<br />
bei den Geräten <strong>von</strong> Sony im<br />
Vor<strong>der</strong>grund, wie zB das Anhän-
E&W 4/09<br />
gen <strong>von</strong> Geo-Tags. Mit dieser<br />
Funktion sind einerseits die Top-<br />
Camcor<strong>der</strong> wie <strong>der</strong> HDR<br />
XR520 ausgestattet, <strong>der</strong> zudem<br />
mit exzellenter Low-Light-Performance<br />
besticht und mit 240<br />
GB über die doppelte Speicherkapazität<br />
- verglichen mit den<br />
Vorjahresmodellen - verfügt. An<strong>der</strong>erseits<br />
wird die GPS-Funktion<br />
bei Digitalkameras wie dem<br />
Bridgemodell HX1 eingesetzt.<br />
Die HX1 bietet zudem den innovativenSweep-Panorama-Modus,<br />
bei dem <strong>der</strong> User die Kamera<br />
<strong>nach</strong> oben, unten, links o<strong>der</strong><br />
rechts schwenkt und auf diese Weise mehrere<br />
Aufnahmen macht, die anschließend zu einem<br />
Panoramabild zusammengefügt werden.<br />
Haptik meets High-Tech<br />
Am Stand <strong>von</strong> Leitz Austria, gab es das zum<br />
Teil bereits bekannte Leica-Sortiment zu sehen,<br />
zB in Form <strong>von</strong> Modellen <strong>der</strong> M-Serien<br />
– ihres Zeichens digitale Analogkameras.<br />
Darüber hinaus wurde mit dem brandneuen<br />
High-End Beamer D-1200 ein rund 10.000<br />
Euro teures Gerät vorgestellt, das mo<strong>der</strong>ne<br />
Technik und das typische „Leica-like“-Gefühl<br />
in sich vereint. Wie Bernd Gratzer, Vertrieb<br />
und Marketing Leitz, weiters erklärte,<br />
könne im Herbst mit <strong>der</strong> S2, einer neuen 35-<br />
MP Mittelformatkamera, gerechnet werden.<br />
Neuheiten en masse gab’s bei Sony zu sehen: Neben Camcor<strong>der</strong>n<br />
und Digi-Cams auch zwei neue Alpha-Objektive.<br />
Oben: Am Nikon-<br />
Stand – hier<br />
Country Manager<br />
Wolfgang Lutzky<br />
(re.) und Otto<br />
Gugler –<br />
herrschte erwartungsgemäß<br />
großes Besucherinteresse.<br />
Unten: Bernd<br />
Gratzer konnte<br />
den brandneuen<br />
Leica-Projektor<br />
präsentieren.<br />
Rund ums Bild<br />
Das Thema Ausarbeitung rückte Color Drack<br />
in den Vor<strong>der</strong>grund und einmal mehr spielte<br />
das Apex-System <strong>von</strong> Kodak dabei eine zentrale<br />
Rolle. Die daneben präsentierten Neuheiten<br />
drehten sich um das Fotobuch: In<br />
Hinkunft werden die Premium-Fotobücher<br />
zusätzlich zum DIN-Format auch im Fotopapier-Format<br />
angeboten, um den Kunden<br />
das Erstellen zu erleichtern – vor allem beim<br />
Einpassen <strong>der</strong> Fotos. Als neue Formate ergänzen<br />
somit beispielsweise die Größen<br />
30x45 o<strong>der</strong> 13x18 das Angebot. Letzteres<br />
ist als weitere Neuheit auch als Profi-Fotobuch<br />
mit knickfestem Karton erhältlich.<br />
Präsent am POS<br />
Am Stand <strong>von</strong> Sauseng gab es einen echten<br />
Profitbringer zu sehen: Das EasyPhoto-System<br />
<strong>von</strong> Mitsubishi. Dieses besteht<br />
aus einem Thermosublimations-Drucker<br />
sowie dem Terminal MT1E mit 10“-<br />
Touchscreen, das Laufwerke für sämtliche<br />
gängigen Speichermedien besitzt und sowohl<br />
für Sofort-Prints als auch für das<br />
Brennen <strong>von</strong> CDs/DVDs verwendet werden<br />
kann. Optional lässt sich das System<br />
um eine fahrbare Transportbox sowie ein<br />
eigenes Podest zur auffälligen Platzierung<br />
am POS erweitern. Der eigentliche Clou<br />
besteht aber in den Umsätzen, die mit dem<br />
EasyPhoto-System generiert werden können:<br />
Der Anschaffungspreis liegt bei lediglich<br />
1.790 Euro (Terminal und Drucker),<br />
wodurch sich <strong>der</strong> Einsatz bereits ab 20 Fotos<br />
pro Tag bzw dem Verkauf <strong>von</strong> insgesamt<br />
20 Passbil<strong>der</strong>-Sets rechnet. Aus Sicht des<br />
Händlers entsteht dank des Plug&Play-<br />
Prinzips nur geringer Aufwand, <strong>der</strong> Kunde<br />
kommt dank äußerst einfacher Bedienung<br />
– gewünschte Bil<strong>der</strong> oben auswählen<br />
und unten wie<strong>der</strong> Herausnehmen – gut damit<br />
zurecht und hat durch die Preisanzeige am<br />
Display gleich den Preis vor Augen, <strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> Kassa zu bezahlen ist. ■<br />
INFO: www.fototage.at
58<br />
MULTIMEDIA E&W 4/09<br />
NAVI-HERSTELLER SETZT AUF ZUSATZLEISTUNGEN<br />
Lebenslänglich für Garmin<br />
Die Zeit des Preisdumpings bei Navigationsgeräten geht zu Ende – zumindest, wenn es <strong>nach</strong> den Plänen des US-Herstellers<br />
Garmin geht. Statt mit Rabatten sollen Kunden mit Zusatzleistungen gewonnen und gehalten werden. Damit will<br />
Garmin nicht nur die Marktposition halten, son<strong>der</strong>n auch deutlich ausbauen.<br />
DAS LAUFENDE Jahr hat für die<br />
Hersteller <strong>von</strong> Straßen-Navis gut<br />
angefangen – zumindest <strong>von</strong> den<br />
Stückzahlen her. In den ersten<br />
beiden Monaten verzeichneten<br />
die Hersteller in Österreich ein<br />
Plus <strong>von</strong> knapp zehn Prozent.<br />
Der Wermutstropfen dabei: Beim<br />
Umsatz lag das Plus bei vergleichsweise<br />
bescheidenen drei<br />
Prozent. Allerdings beinhalten<br />
diese Zahlen sämtliche Anbieter.<br />
Für Garmin Austria-Verkaufsleiter<br />
Bernd Ritz ist die Preisentwicklung<br />
aus zwei Gründen nicht das<br />
Thema: Erstens konnte <strong>der</strong> US-<br />
Hersteller gerade heuer wie<strong>der</strong><br />
verstärkt höherwertige Geräte in<br />
Österreich verkaufen, <strong>nach</strong>dem<br />
gerade Ende 2008 Garmin eher<br />
in <strong>der</strong> Mittelklasse die höchsten<br />
Verkaufszahlen hatte. Zudem sind<br />
in den Zahlen die Outdoor-Anwendungen<br />
nicht berücksichtigt<br />
– und gerade hier ist Garmin<br />
ja auf weiter Flur alleine. Dass<br />
sich die Preissituation weiter verschärft,<br />
glaubt Ritz nicht: „Etliche<br />
Komponenten <strong>der</strong> Geräte haben<br />
einfach ihren Preis. Da kann ich<br />
nicht immer mehr <strong>nach</strong>lassen. Ein<br />
Touch-Screen kostet halt etwas –<br />
und das muss ich auch verdienen.“<br />
Extra-Leistungen<br />
Daher versucht Garmin, mit Zusatzleistungen<br />
und Service zu<br />
punkten. Seit Mitte Februar bietet<br />
Garmin die nüMaps Lifetime Garantie<br />
an: Für einen einmaligen<br />
Betrag erhält <strong>der</strong> Konsument das<br />
Recht, das im Gerät vorinstallierte<br />
Kartenmaterial vierteljährlich<br />
auf den neuesten Stand zu bringen<br />
– ohne weitere Kosten o<strong>der</strong><br />
versteckte Gebühren. Vollkommen<br />
gratis ist ein an<strong>der</strong>es Feature:<br />
EcoRoute kann kostenlos <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Garmin-Homepage runtergeladen<br />
werden. Wird bei <strong>der</strong> Strecken-Präferenz<br />
„Geringer Verbrauch“<br />
eingestellt, wählt das Navi<br />
die kostengünstigste Strecke. Auf<br />
Grund <strong>der</strong> vielen Downloads bei<br />
diesem Programm arbeiten die<br />
Garmin-Techniker bereits an einer<br />
weiteren Version, die die elektronische<br />
Anbindung an das Auto erlaubt.<br />
„Hier gibt es schon etliche<br />
unglaubliche Ideen“, sagt Ritz.<br />
Ein an<strong>der</strong>es Unterscheidungsmerkmal,<br />
das gerade in schwächeren<br />
Zeiten wichtig ist, stellt für<br />
ihn das nationale Service des US-<br />
Konzerns dar. „Kunden müssen<br />
sich nicht mit einer gesamteuropäischen<br />
Service-Hotline herumschlagen<br />
– die Service-Mitarbeiter<br />
sprechen österreichisch. Und<br />
die Geräte sind auch wie<strong>der</strong> rasch<br />
beim Kunden.“<br />
Neue Geräte<br />
Neben diesen Soft-Facts setzt<br />
Garmin natürlich auch auf Hard-<br />
Facts – neue Geräte, die auf <strong>der</strong><br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Garmin rechnet mit einem mo<strong>der</strong>aten<br />
Preisrückgang bei Straßen-Navis<br />
im heurigen Jahr –<br />
und verzeichnet Zuwächse im<br />
Outdoor-Bereich.<br />
Zur Cebit wurden die Geräte<br />
<strong>der</strong> Nüvi 1200-er und 1300-er<br />
Serie präsentiert, die ab Mitte<br />
des Jahres erhältlich sind. Im<br />
Fußgänger-Modus werden öffentliche<br />
Verkehrsmittel in die<br />
Routenberechnung einbezogen.<br />
Auf das Nüviphone muss man<br />
noch bis Ende Juni warten.<br />
Cebit präsentiert wurden. Eines<br />
da<strong>von</strong> wird das Nüvi 865 sein,<br />
dass mit einem Sprachein -<br />
gabeknopf ausgerüstet ist. Damit<br />
erspart man sich das herumblättern<br />
im Menü, bis man zum<br />
Punkt Spracheingabe kommt.<br />
Und Mitte des Jahres werden die<br />
auf <strong>der</strong> Cebit präsentierten Geräte<br />
<strong>der</strong> 1200er und 1300er Serie<br />
am Markt eingeführt. Wesentlichstes<br />
Feature: Sie verfügen über einen<br />
Fußgänger-Modus. Wird das<br />
Auto abgestellt und dieser Modus<br />
aktiviert, lotst einen das Navi sicher<br />
ans Ziel – unter Verwendung<br />
<strong>von</strong> öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Garmin Austria-<br />
Vertriebsleiter<br />
Bernd Ritz rechnet<br />
für das laufende<br />
Jahr mit relativ<br />
stabilen Preisen bei<br />
Navis. „Man muss<br />
durch etwas an<strong>der</strong>es<br />
punkten als<br />
durch den Preis“,<br />
ist Ritz überzeugt.<br />
Derzeit werden die Öffis <strong>der</strong><br />
Haupt- und Großstädte Europas<br />
erfasst. Doch das Angebot soll laufend<br />
erweitert werden.<br />
Ein an<strong>der</strong>es, bereits seit längerem<br />
angekündigtes Highlight, wird das<br />
NüviPhone sein, dass jedoch erst<br />
Ende des zweiten Quartals – aber<br />
noch rechtzeitig vor <strong>der</strong> Urlaubszeit<br />
– bei uns erhältlich sein wird.<br />
Für Ritz, <strong>der</strong> sich selber als Handy-Freak<br />
einstuft, ein hochwertiges<br />
Gerät. Vor allem ein Feature<br />
hat´s ihm angetan: Der elektronische<br />
Kompass, <strong>der</strong> vor allem für<br />
Fußgänger <strong>von</strong> Vorteil ist. ■<br />
INFO: www.garmin.at<br />
Auf das NüviPhone<br />
müssen Technik-<br />
Freaks noch bis zum<br />
Ende des zweiten<br />
Quartals warten.
E-Technik E-Technik<br />
WOLFGANG SCHALKO<br />
Rücken wir<br />
zusammen<br />
In letzter Zeit ist mir ein<br />
Trend aufgefallen, <strong>der</strong> für<br />
alle Beteiligten bis dato ungeahnte und vor allem<br />
ungenutzte Potenziale birgt: Unternehmens- und<br />
branchenübergreifendes Agieren. Das beste Beispiel<br />
dafür ist wohl die im Rahmen <strong>der</strong> EP:-Jahrestagung<br />
offiziell vorgestellte Kooperation des renommierten<br />
Flat-TV Herstellers Metz und des Gebäudetechnik-Spezialisten<br />
Moeller. Das Prinzip<br />
ist dabei denkbar einfach: Anstelle die Visualisierung<br />
über seperate Screens vorzunehmen, greift<br />
man auf das zurück, was sich mittlerweile ohnehin<br />
in jedem Wohnzimmer befindet – den Fernseher.<br />
Das einfach Geniale – o<strong>der</strong> genial einfache - daran<br />
ist aus meiner Sicht, dass man dadurch mehrere<br />
Fliegen mit einer Klatsche schlägt: Zunächst<br />
verbringen die meisten Menschen den Großteil ihrer<br />
Freizeit ohnehin vor dem TV-Gerät, wodurch<br />
es mehr o<strong>der</strong> weniger „aufgelegt“ ist, diesen für die<br />
Steuerung <strong>der</strong> elektrotechnischen Komponenten ein<br />
wenig vom eigentlichen Zweck zu entfremden und<br />
so ein hohes Maß an Komfort zu schaffen. Ein<br />
weiteres wesentliches Argument liegt im Mehrwert,<br />
<strong>der</strong> dadurch beim Verkauf generiert wird: Denn auf<br />
diese Weise lässt sich das Eine sehr gut mit dem<br />
An<strong>der</strong>en argumentieren und umgekehrt. Last but<br />
not least denke ich, dass <strong>von</strong> einer solchen Zusammenarbeit<br />
gerade die Elektrotechnik profitiert,<br />
da diese ja in den Köpfen <strong>der</strong> Konsumenten weit<br />
weniger präsent ist als die Produkte <strong>der</strong> Unterhaltungselektronik.<br />
Sich nicht <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> zu distanzieren, son<strong>der</strong>n<br />
ganz im Gegenteil näher zum an<strong>der</strong>en hinzurücken,<br />
kann also für beide Seiten profitabel sein.<br />
Nur: Ganz <strong>von</strong> alleine funktioniert so etwas mit<br />
Sicherheit nicht. Es muss immer einen geben, <strong>der</strong><br />
den Stein ins Rollen bringt – und es spricht nichts<br />
dagegen, dass genau Sie <strong>der</strong>jenige sind! Denn wie<br />
man so schön sagt: „Durch’s Reden kommen die<br />
Leut’ zamm.“ Wissen tun wir das alle, aber machen<br />
müssen wir es auch. Wenn’s je<strong>der</strong> macht,<br />
dann sind sowieso alle dabei – Allerdings gilt wie<br />
in den meisten Fällen auch hier: Lieber heute als<br />
morgen, sonst könnten die besten Plätze schon vergeben<br />
sein!<br />
tr GLÖSSCHEN<br />
Wie wenig Profil hat diese Meinung ...?<br />
Wie eine Nachwehe allzu überschänglichen<br />
Faschingstreibens mutete die „Profil“-Coverstory<br />
„Skandal um die Glühbirne“<br />
Mitte März an, in <strong>der</strong> vor allem Siemens-Tochter<br />
Osram und Philips ihr Fett<br />
abbekommen. Was in <strong>der</strong> Behauptung gipfelt,<br />
dass die EU-Kommission vor diesen<br />
europäischen Konzern „in die Knie" gehe.<br />
Und es kommt noch dicker: „Die klassische<br />
Glühbirne soll ab September dieses<br />
Jahres aus Profitüberlegungen toxischen<br />
Quecksilberlampen weichen. Dafür darf in<br />
Zukunft je<strong>der</strong> österreichische Haushalt<br />
monatlich vier Euro Stromkosten sparen -<br />
und viel Geld für die Lampen zahlen." Was<br />
da<strong>nach</strong> auf sieben Druckseiten folgt, wird<br />
<strong>von</strong> den Autoren als „Protokoll einer ökologischen<br />
Irrfahrt" bezeichnet. Hier einige<br />
Beispiele:<br />
„Die Herstellung einer Energiesparlampe<br />
verbraucht bis zu zehnmal mehr Energie als<br />
die einer konventionellen Glühbirne. Energiesparlampen<br />
versprechen zwar acht- bis<br />
zehnmal längere Betriebszeiten bei bis zu<br />
80 Prozent geringerem Stromverbrauch.<br />
Häufiges Ein- und Ausschalten in kurzen<br />
Intervallen (etwa auf <strong>der</strong> Toilette) verkürzt<br />
die Lebensdauer jedoch erheblich."<br />
„Außerdem funktionieren Energiesparlampen<br />
nur bei einer Betriebstemperatur <strong>von</strong><br />
20 bis 30 Grad Celsius optimal, bei niedrigeren<br />
Temperaturen nimmt die Lichtstärke<br />
deutlich ab."<br />
„Bei Frauen sollen die hormonellen Auswirkungen<br />
sogar Brustkrebs för<strong>der</strong>n.“<br />
„Ob und wie schädlich Elektrosmog für<br />
LEUTE<br />
Wolfgang Palfy ist<br />
<strong>der</strong> neue Leiter <strong>der</strong><br />
Sparte Consumer<br />
Lighting bei Philips.<br />
Seiner Aufgabe sieht<br />
Palfy mit ebenso großer<br />
Freude wie Zuversicht<br />
entgegen: „ Ich freue mich auf die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung, weil dieser Bereich völlig<br />
neu für mich ist. Und durch das Glühbirnen-<br />
Verbot sowie die revolutionäre LED-Technologie<br />
erwarten uns hier faszinierende Entwicklungen,<br />
die noch vor wenigen Jahren<br />
den Organismus ist, bleibt allerdings - ähnlich<br />
wie bei <strong>der</strong> Mobiltelefonie - umstritten.<br />
Befürworter <strong>von</strong> Energiesparlampen<br />
behaupten, dass Glühbirnen aufgrund ihres<br />
höheren Stromverbrauchs noch höhere<br />
elektromagnetische Fel<strong>der</strong> produzieren."<br />
In dieser Tonart reihte sich ein fadenschiniges<br />
Argument an das nächste.<br />
Wie zu erwarten, folgte prompt eine Stellungnahme<br />
des Fachverbandes <strong>der</strong> Elektround<br />
Elektronikindustrie (FEEI) zu den<br />
jüngsten Anti-Energiesparlampen-Berichten.<br />
Der stellvertretende Geschäftsführer<br />
Dr. Manfred Müllner führte zum wie<strong>der</strong>holten<br />
Male jene Gegenargumente an, die<br />
auch das Testmagazin „Konsument" <strong>nach</strong><br />
einem 24-monatigen Dauertest publizierte<br />
hatte: Gerüchte um gesundheitsgefährdende<br />
Auswirkungen <strong>von</strong> ESL sind <strong>nach</strong> wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen schlicht unhaltbar.<br />
Weiters betonte Müllner bereits<br />
zum wie<strong>der</strong>holten Male: „Speziell Vermutungen<br />
über mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />
durch Energiesparlampen<br />
sind wissenschaftlich haltlos und schüren<br />
bei den KonsumentInnen in Wahrheit unbegründete<br />
Ängste.“ Glühbirnen hätten<br />
wegen des 5-mal höheren Stromverbrauches<br />
sogar eine deutlich schlechtere<br />
Quecksilber-Bilanz als Energiesparlampen.<br />
Wichtig sei jedoch die Information für<br />
KonsumentInnen, dass Energiesparlampen<br />
nicht in den Restmüll gehören, son<strong>der</strong>n<br />
gesammelt und fachgerecht recycelt werden<br />
müssen.<br />
niemand für möglich gehalten hätte.“<br />
Dabei ist es noch gar nicht allzu zu lange<br />
her, dass Palfy <strong>von</strong> <strong>der</strong> Consumer<br />
Electronics-Spitze ins internationale Key<br />
Account Management gewechselt hatte,<br />
und nun prompt wie<strong>der</strong> in die Heimat<br />
zurückkehrt. „Zum einen, weil ich einfach<br />
zurück <strong>nach</strong> Österreich wollte“, erklärt<br />
Palfy seine Beweggründe, „zum an<strong>der</strong>en hat<br />
sich das Ganze gerade günstig ergeben: Für<br />
diesen Bereich wurde ein erfahrener Teamlea<strong>der</strong><br />
gesucht und ich bringe die notwendigen<br />
Kenntnisse mit.“
E&W 4/09 E-TECHNIK 6<br />
REGRO-GF MARKUS SCHILLEGGER WITTERT FÜR SEINE KUNDEN …<br />
Neue Märkte, neue Nischen<br />
Für das laufende Geschäftsjahr ist Markus Schillegger – sagen wir – gedämpft optimistisch. Vor allem, wenn es um<br />
das zweite Halbjahr geht. Sein Lösungsansatz: Hersteller, Großhandel und Elektroinstallateur sollten verstärkt in den<br />
privaten Bereich vordringen, den Unterschied zwischen Baumarkt-Billig-Produkten und Qualität thematisieren.<br />
„WER HEUER KEIN Umsatzproblem<br />
hat, <strong>der</strong> hat ein Spannenproblem“,<br />
mutmaßt Markus Schillegger,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Regro.<br />
Dabei sieht es für´s Erste gar nicht<br />
so schlecht aus. „Die Elektroinstallateure<br />
sind im ersten Halbjahr<br />
noch eingedeckt. Da werden<br />
noch die Aufträge aus dem Herbst<br />
abgearbeitet. Aber für das dritte<br />
und vierte Quartal schaut es nicht<br />
mehr so rosig aus“, ist Schillegger<br />
überzeugt. Die Konjunkturpakete<br />
<strong>der</strong> Regierung seien noch nicht<br />
kanalisiert. Seiner Meinung <strong>nach</strong><br />
wird <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> in<br />
Infrastrukturprojekte fließen, also<br />
in Krankenhäuser, Schulen und<br />
Universitäten – und da werden<br />
wohl eher große Anlagenbauer<br />
zum Zug kommen.<br />
Bei EU-weiten Ausschreibungen<br />
könnten dann noch Unternehmen<br />
außerhalb Österreichs mit<br />
Dumpingpreisen den Auftrag an<br />
sich reißen, meint Schillegger.<br />
„Wir haben bei Ausschreibungen<br />
in Österreich hier noch das Billigstprinzip<br />
bei <strong>der</strong> Auftragsvergabe.<br />
Ich bin kein Gegner <strong>der</strong> EU,<br />
ganz im Gegenteil. Aber hier wären<br />
Steuerungsmaßnahmen notwendig.<br />
Wenn ich schon das Geld<br />
vom Steuerzahler investiere, dann<br />
spricht doch nichts dagegen, dass<br />
das Geld im Land bleibt”. Zudem<br />
beschäftige <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong><br />
Elektriker bis zu zehn Mitarbeiter<br />
– „die könnten bei solchen<br />
Projekten überhaupt leer ausgehen.“<br />
Aus diesem Grund ist Regro bei<br />
<strong>der</strong> Jahresplanung 2009 sehr vorsichtig<br />
gewesen, wie <strong>der</strong> Tiroler<br />
betont. Im Vorjahr lief es nahezu<br />
<strong>nach</strong> Plan: Die ersten drei Quartale<br />
konnten zufriedenstellend ab-<br />
gehakt, nur im vierten Quartal<br />
zeigten sich erste Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Finanzkrise. Dennoch ging<br />
sich aufs Gesamtjahr gesehen<br />
noch ein Plus aus. „Im Vergleich<br />
mit <strong>der</strong> Branche und auch innerhalb<br />
<strong>der</strong> Rexel-Gruppe stehen<br />
wir nicht schlecht da”, merkt <strong>der</strong><br />
Regro-Chef an. „Ein zweistelliges<br />
Wachstum, wie es an<strong>der</strong>e anpeilen,<br />
ist bei uns heuer aber nicht<br />
geplant. Wir können nur versuchen,<br />
uns ein Stück <strong>von</strong> einer<br />
größeren Torte zu sichern, wenn<br />
wir das Ergebnis halten wollen.”<br />
Und das bedeutet im Klartext,<br />
dass neue Segmente gefunden<br />
werden müssen.<br />
Neue Märkte<br />
Daher regt Schillegger an, sich<br />
neue Schienen zu suchen. „Die<br />
Leute sparen, fahren weniger weg<br />
und wollen es sich dafür zuhause<br />
bequemer machen. Für den Elektriker<br />
die Chance, hier wie<strong>der</strong><br />
reinzukommen – back to the<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Regro rechnet mit einem<br />
schwierigen zweiten Halbjahr<br />
für Elektriker.<br />
Neue Märkte, neue Segmente<br />
sollen daher erschlossen werden.<br />
Entsprechende Unterstützung<br />
durch Regro ist geplant.<br />
Regro selber will das Sortiment<br />
erweitern – weg vom Image<br />
des ABB-Ablegers. Gleichzeitig<br />
müssen auch die Kosten reduziert<br />
werden – durch Einsparungen<br />
etwa bei nicht benötigten<br />
Dienstleistungen.<br />
roots, also.” Und da müsse man<br />
sich halt überlegen, wie man<br />
nicht nur über den Preis argumentieren<br />
kann. Das heißt: Konsumenten<br />
für eine Aufrüstung ihrer<br />
Wohnung zu gewinnen. Weg<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Billigware aus dem Baumarkt,<br />
hin zur Qualität.<br />
„In meinem Bekanntenkreis sind<br />
etliche multimedial besser ausgerüstet<br />
als ich. Aber ich bin <strong>der</strong><br />
Einzige mit einem Bus-System.<br />
Da wäre sicherlich noch Potenzial<br />
am Markt. Aber das sind immer<br />
nur so Wellenbewegungen.<br />
Eine Zeit lang wird das forciert,<br />
dann wird es wie<strong>der</strong> ruhig um<br />
dieses Thema. Dabei muss man<br />
den Leuten ja nicht gleich das<br />
komplette System verkaufen – es<br />
reicht, wenn beim Bau des Hauses<br />
o<strong>der</strong> bei einer größeren Renovierung<br />
die Bus-Leitung eingeplant<br />
wird. Die Kosten dafür halten sich<br />
in Grenzen – und zu einem späteren<br />
Zeitpunkt kann das System<br />
ja Schritt für Schritt erweitert<br />
Regro-GF<br />
Markus Schillegger<br />
sieht die<br />
Chance <strong>der</strong><br />
Elektriker in<br />
<strong>der</strong> Erschließung<br />
neuer<br />
Märkte und<br />
Segmente.<br />
werden.Ein weiteres Thema ist<br />
die Energieeffizienz, die auch<br />
durch Gesetzesän<strong>der</strong>ungen eine<br />
gewisse Dynamik bekommt.<br />
„Hier wird schon wie<strong>der</strong> Schindlu<strong>der</strong><br />
getrieben mit billigen Energiesparlampen.<br />
Die Diskussion hat<br />
sich zu sehr auf die Low-Cost-<br />
Ebene verlagert. Mit <strong>der</strong> miesen<br />
Qualität dieser Produkte, wenn<br />
die Lampe dann nicht die versprochene<br />
Lebensdauer aufweist,<br />
wird das Thema totgeredet.<br />
Imagewandel<br />
Aber auch die Industriebetriebe<br />
könnten jetzt aufrüsten. „Wenn in<br />
<strong>der</strong> Industrie jetzt Kurzarbeit angesagt<br />
ist, hat man vielleicht eher<br />
die Möglichkeit, die Infrastruktur<br />
unter die Lupe zu nehmen. Wenn<br />
nur die Leuchtstoffröhren o<strong>der</strong><br />
die Leuchten ausgetauscht werden,<br />
ist schon etwas gewonnen“,<br />
ist Schillegger überzeugt.<br />
Ein Manko sieht <strong>der</strong> Regro-Chef<br />
auch beim Image des Elektri- ❯
62<br />
E-TECHNIK E&W 4/09<br />
kers gegenüber an<strong>der</strong>en Handwerkern:<br />
„Bei einer Baustelleneinrichtung<br />
ist er <strong>der</strong> erste und<br />
vor <strong>der</strong> Schlüsselübergabe <strong>der</strong><br />
letzte Handwerker.”<br />
Ein Wasserrohrbruch werde <strong>von</strong><br />
den Konsumenten seiner Meinung<br />
<strong>nach</strong> schlimmer bewertet,<br />
als wenn <strong>der</strong> FI-Schalter nicht<br />
auslöst. „Das hängt wohl damit<br />
zusammen, dass ersteres öfter passiert.<br />
Aber dann heißt es: Die Leitung<br />
war korrodiert. Der Elektriker<br />
kann nicht sagen: Gut, <strong>der</strong> Bimetall-Streifen<br />
war halt ausgeleiert<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> FI-Schalter angerostet<br />
…”<br />
Schillegger hat bereits drei Anläufe<br />
miterlebt, den verpflichtenden<br />
E-Check einzuführen. „Aber im<br />
Hintergrund wehren sich die großen<br />
Wohnungsgesellschaften dagegen.<br />
Und wenn <strong>der</strong> Kunde<br />
fragt, ob ein neuer FI-Schalter um<br />
70 Euro wirklich notwendig ist,<br />
sagt <strong>der</strong> Elektriker oft auch noch<br />
nein, so wichtig ist das nicht. Aber<br />
was bekommen Sie beim Gas-<br />
Wasser-Installateur für 70 Euro?<br />
Keine Armatur.”<br />
Regro sieht daher die Chance für<br />
seine Partner – und letztlich natürlich<br />
auch für sich – , selbstbewusst<br />
neue Märkte und Segmente<br />
zu erschließen.<br />
Neue Konzepte<br />
„Entsprechend unserem Motto<br />
`Führend in Kompetenz und<br />
Partnerschaft´wollen wir als Mittler<br />
zwischen den Herstellern und<br />
unseren Kunden auftreten, Netzwerke<br />
bilden und Meinungen<br />
einholen.” Es seien ein paar Sachen<br />
in <strong>der</strong> Pipeline, gibt sich<br />
Schillegger kryptisch. Es werde<br />
auch Kundenbindungsprogramme<br />
geben.<br />
Aber: „Im Sinne einer Partnerschaft<br />
muss es für alle gewinnbringend<br />
sein. Wir können so etwas<br />
nicht nur aus Spaß machen,<br />
denn geschützte Werkstätte sind<br />
wir keine …”<br />
Allerdings achtet Regro gerade in<br />
eher schwierigen Zeiten auf die<br />
Kosten. „Wir sind gezwungen,<br />
unsere Kostenstruktur flexibel zu<br />
gestalten. Bis jetzt ist es uns gelungen,<br />
nicht an die Substanz zu gehen”,<br />
sagt Schillegger und spricht<br />
hier die Personalkosten an. „Wir<br />
wissen, Mitarbeiter, die wir jetzt<br />
verlieren, bekommen wir nicht<br />
zurück, wenn wir sie brauchen.<br />
Und unsere Kompetenz ist in den<br />
Köpfen unserer Mitarbeiter.”<br />
Außerdem soll das Sortiment erweitert<br />
werden. „Wir sind in den<br />
Köpfen <strong>der</strong> Elektriker noch immer<br />
ABB-minded – und das<br />
„Nur aus Spaß können wir<br />
das nicht machen, wir sind<br />
keine geschützte Werkstätte.”<br />
Regro-Chef Schillegger zu<br />
geplanten Aktivitäten<br />
stimmt zum Teil ja auch. Busch-<br />
Jaeger ist noch immer eine Leitmarke<br />
bei uns. Daher wollen wir<br />
jetzt das Angebot – <strong>der</strong>zeit mehr<br />
als 30.000 Artikel – ausbauen.<br />
Aber nicht in Richtung eines<br />
klassischen Großhändlers wie<br />
Schäcke, son<strong>der</strong>n innerhalb unseres<br />
Kernbereiches.”<br />
Weiters soll <strong>der</strong> Kunde wissen,<br />
dass die angeführten Artikel<br />
durchwegs aktuell verfügbar<br />
sind – er nicht mit langen Wartezeiten<br />
zu rechnen hat.<br />
Nicht gerüttelt wird am 24 Stunden-Service<br />
– wenn es <strong>der</strong> Elektriker<br />
braucht. Ist es nicht so dringend,<br />
wird <strong>der</strong> Kunde innerhalb<br />
des vereinbarten Zeitraumes beliefert,<br />
was Kosten sparen hilft.<br />
Dumping – Nein, danke<br />
Künftig stärker betont werden soll<br />
auch das Know how des Großhändlers.<br />
„Wir können dem<br />
Elektriker nur die Planung anbieten.<br />
Der konzessionierte Elektrotechniker<br />
ist es, <strong>der</strong> bei uns kauft.<br />
Die Verantwortung liegt daher bei<br />
ihm. Wir als Handelsunternehmen<br />
können nur unsere Unterstützung<br />
anbieten. Und es gibt<br />
sehr beratungsintensive Produkte<br />
– da haben Elektriker darauf<br />
verzichtet, weil es zu intensiv ist.<br />
Bei „Wer hat bei immer weniger<br />
Aufträgen den tiefsten Preis” wolle<br />
Regro nicht mitspielen. Auch<br />
wenn es sich nicht immer vermeiden<br />
lassen wird – „außer man<br />
will in Schönheit sterben“, wie<br />
Schillegger sagt. ■<br />
INFO: www.regro.at<br />
INNUNG ORTET GEFAHREN IM STROMNETZ<br />
Erst stinkt’s,<br />
dann brennt’s<br />
Im Rahmen einer Pressekonferenz wiesen BIM Rudolf<br />
Reisl, Wiens LIM Josef Witke und Nie<strong>der</strong>österreichs<br />
LIM Herbert Berger auf die Schattenseiten mo<strong>der</strong>ner<br />
Elektrogeräte hin. Denn diese belasten das Stromnetz<br />
mit Oberschwingungen, die wie<strong>der</strong>um zu Geräteausfällen<br />
bzw sogar zu Bränden führen können. Sicher macht –<br />
wie <strong>der</strong> Fachmann weiß – auch hier <strong>der</strong> E-Check.<br />
DAS STICHWORT ENERGIE ist<br />
<strong>der</strong>zeit ja in aller Munde, und das<br />
nicht nur in Zusammenhang mit<br />
Energiesparlampen. Grundsätzlich<br />
soll mo<strong>der</strong>ne Elektronik dabei<br />
helfen, Energie zu sparen –<br />
macht sie auch, jedoch nicht<br />
ganz ohne Nebenwirkungen,<br />
wie Josef Witke, LIM Wien,<br />
kürzlich vor versammelter Presse<br />
erläuterte: „Die energiesparende<br />
Elektronik macht ziemlich viel<br />
Mist im Stromnetz. Statt <strong>der</strong> 50-<br />
Hz-Netzfrequenz – im Idealfall<br />
eine Sinuskurve – entstehen<br />
Oberschwingungen mit 100,<br />
150, 200 Hz und mehr.“ Diese<br />
Netzunreinheiten würden praktisch<br />
unbemerkt zu Geräteausfällen<br />
sowie Überlastungen des<br />
Neutralleiters führen und könnten<br />
in weiterer Folge Brände<br />
verursachen.<br />
Das geht auf keine Kabel-Haut<br />
Im schlimmsten Fall verursachen<br />
diese Oberschwingungen einen<br />
Strom im Neutralleiter, <strong>der</strong> das<br />
1,5- bis 2-fache des Phasenstromes<br />
betragen kann (plus Gleichspannungsanteile).<br />
Durch die höheren<br />
Frequenzen als 50 Hz<br />
fließt <strong>der</strong> Strom nicht durch den<br />
gesamten Querschnitt des Kupferleiters,<br />
son<strong>der</strong>n teilweise nur<br />
mehr in den äußeren Bereichen<br />
des Leiters – sozusagen in <strong>der</strong><br />
„Haut“, weshalb dieses Phänomen<br />
auch als „Skin-Effekt“ bezeichnet<br />
wird. In <strong>der</strong> Praxis bedeutet<br />
dies, dass die Belastungen<br />
durch mo<strong>der</strong>ne Geräte mit den<br />
althergebrachten Stromversorgungsnetzen<br />
in <strong>der</strong> Zukunft<br />
nicht mehr bewältigt werden<br />
können.<br />
Aus Sicherheitsgründen for<strong>der</strong>t<br />
die Bundesinnung daher, die<br />
Querschnitte <strong>der</strong> Leitungen –<br />
insbeson<strong>der</strong>s des nicht abgesicherten<br />
Neutralleiters – zu verstärken.<br />
Gefahr bei älteren Bauten<br />
Durch alte Installationen und alte<br />
Steigleitungen seien beson<strong>der</strong>s<br />
Gebäude und Wohnungen, die<br />
vor den 1970-ern errichtet wurden,<br />
gefährdet: „ Wenn jetzt in<br />
den Wohnungen immer mehr<br />
Geräte angeschlossen werden<br />
und damit die Steigleitung überlastet<br />
wird, liegt die Haftung<br />
beim Betreiber, also beim Mieter“,<br />
warnte Witke. Er rät daher<br />
in solchen Fällen, vor dem Betrieb<br />
<strong>der</strong> heute üblichen Anzahl<br />
<strong>von</strong> Elktrogeräten, den Vermieter<br />
zu kontaktieren und einen<br />
Elektro-Befund einzufor<strong>der</strong>n, in<br />
dem die mögliche Anschlussleistung<br />
aufgelistet ist, o<strong>der</strong> diesen<br />
<strong>von</strong> einem Elektrotechniker erstellen<br />
zu lassen.
E&W 4/09 E-TECHNIK 63<br />
Neue Probleme<br />
Zum grundsätzlichen Standpunkt<br />
<strong>der</strong> Innung hält Witke fest: „Die<br />
Elektroinnungen sind fürs Energiesparen.<br />
Das muss jedoch effizient<br />
sein und darf nicht um jeden<br />
Preis geschehen – etwa durch<br />
Elektrogeräte, die in den Leitungen<br />
Müll produzieren.“ Die<br />
Problematik umfasst dabei<br />
nicht nur heiße Leitungen<br />
und fallende Sicherungen,<br />
son<strong>der</strong>n ist wesentlich komplexer:<br />
ZB werden Trafos<br />
wärmer als „normal“, Motoren<br />
können überhitzen und<br />
Kondensatoren – die ebenfalls<br />
für 50 Hz und nicht für<br />
150 Hz ausgelegt sind – können<br />
sich verabschieden. Beson<strong>der</strong>s<br />
brisant für Witke:<br />
„FI-Schalter erkennen aufgrund<br />
<strong>der</strong> Oberschwingungsbelastung<br />
ihren Auslösestrom<br />
nicht mehr und<br />
schalten daher entwe<strong>der</strong><br />
falsch ab o<strong>der</strong> zu oft.“<br />
Unbemerkt für den Konsu-<br />
menten können Motoren dadurch<br />
mehr Strom benötigen,<br />
um ihre Drehzahl zu halten –<br />
und <strong>der</strong> Kühlschrank o<strong>der</strong><br />
die Umwälzpumpe <strong>der</strong> Heizung<br />
somit für höhere Stromkosten<br />
sorgen. „Wenn Endverbraucher<br />
nicht erklärbare Dinge<br />
wahrnehmen, beispielsweise<br />
Kunststoffgeruch, warme Wände,<br />
wo keine Heizung ist, Computer,<br />
die ausfallen o<strong>der</strong> häufig abschaltende<br />
Sicherungen, sollten sie aufgrund<br />
dieser Alarmzeichen einen<br />
Fachbetrieb kontaktieren“, erklärt<br />
Witke und ergänzt mit Nachdruck:<br />
„Aber wirklich einen konzessionierten<br />
Elektrotechniker,<br />
denn Pfuscher können mit ihren<br />
billigen Messgeräten diese Fehler<br />
nicht aufspüren.“ Dabei stellt die<br />
e-Marke <strong>der</strong> Elektrotechniker ein<br />
sichtbares Zeichen für die Konsumenten<br />
dar, dass es um einen qualifiziertenElektrotechnik-Fachbetrieb<br />
handelt.<br />
Konsequenzen ziehen<br />
Aus Sicht Witkes seien aufgrund<br />
dieser Probleme entsprechende<br />
Än<strong>der</strong>ungen im Normen- und<br />
Vorschriftenwesen notwendig: „Es<br />
werden sicher höhere Neutralleiterquerschnitte<br />
notwendig werden.<br />
Auch über die bisher nicht<br />
nötige Absicherung des Neutralleiters<br />
wird <strong>nach</strong>gedacht werden<br />
müssen.“ Wie sich die diesbezügliche<br />
Entwicklung gestalten werde,<br />
Wie sich die Normen und Vorschriften<br />
diesbezüglich entwickeln<br />
werden, bleibe vorerst allerdings<br />
abzuwarten.<br />
Nicht zuletzt deshalb, weil es hier<br />
um kein Österreichisch-spezifisches<br />
Problem handle. „Wir in<br />
Österreich haben dieses jedoch als<br />
erste erkannt und thematisiert.<br />
Denn hier geht es um unberücksichtigte<br />
Auswirkungen beim<br />
zwanghaften Energiesparen“, so<br />
Witke.<br />
Bitte mit Hirn<br />
Witke betonte ausdrücklich, dass<br />
es den Elektrotechnikern keineswegs<br />
darum gehe, die komfortablen<br />
Errungenschaften <strong>der</strong> Technik<br />
schlecht zu machen. Son<strong>der</strong>n<br />
vielmehr darum, das Thema<br />
Energiesparen ganzheitlich mit<br />
Josef Witke (LIM Wien), BIM Rudolf Reisl und Herbert Berger (LIM Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
v.l.) wiesen im Rahmen einer Pressekonferenz auf aktuelle Probleme –<br />
konkret Oberschwingungen – hin. Bedenken wurden dabei unter an<strong>der</strong>em rund<br />
um die Energiespar-Thematik geäußert.<br />
DIE „WURZEL DES ÜBELS“<br />
Unser Stromnetz wurde auf lineare Verbraucher ausgelegt:<br />
Im Prinzip bestanden die Netzteile <strong>von</strong> Verbrauchen<br />
früher größtenteils aus einem Transformator, einer<br />
Gleichrichterschaltung und Kondensatoren – bei zu großen<br />
induktiven bzw kapazitiven Lasten schreiben die<br />
EVUs daher Kompensatoren vor. Die Dreiphasen-Stromnetze<br />
waren weitestgehend symmetrisch belastet, sodass<br />
sich <strong>der</strong> Neutrallleiter-Strom am N-Leiter praktisch<br />
aufhob.<br />
Heutige Verbraucher erweisen sich diesbezüglich als<br />
„Spielver<strong>der</strong>ber“: Bereits seit zehn Jahren werden einerseits<br />
verstärkt Störungen an installierten elektrischen<br />
Geräten festgestellt, an<strong>der</strong>erseits auch vermehrt überhitzte<br />
o<strong>der</strong> gar abgebrannte Neutralleiter – und das, obwohl<br />
mit „normalen“ Messgeräten keine Unregelmäßigkeiten<br />
feststellbar sind. Während sich diese durch Oberschwingungen<br />
verursachten Ströme zwar kompensieren<br />
allen Facetten zu betrachten:<br />
„Wo beim Energiesparen nur<br />
Kosten verschoben werden, sollte<br />
das vorab bedacht werden.<br />
Und dort, wo es Probleme mit<br />
<strong>der</strong> Sicherheit gibt, wie bei den<br />
erwähnten nicht-linearen Verbrauchern,<br />
muss <strong>der</strong> Mensch<br />
Vorrang haben“, betonte Witke<br />
und nannte auch Beispiele für<br />
unvernünftiges Energiesparen:<br />
„Stand-by ist so ein Thema.<br />
O<strong>der</strong> Kaffeemaschinen, die den<br />
ganzen Tag eingeschaltet bleiben,<br />
um sekundenschnell Espresso zu<br />
liefern. Auch Licht macht nur<br />
zehn Prozent am gesamten<br />
Stromverbrauch in Österreich<br />
aus, da<strong>von</strong> wie<strong>der</strong>um<br />
entfallen 20 Prozent auf den<br />
Privatbereich. Klar kann<br />
auch hier gespart werden.<br />
Man sollte den Menschen<br />
aber sagen, dass es nicht viel<br />
Sinn macht, energieeffiziente<br />
Lampen einzusetzen und<br />
dann stundenlang – womöglich<br />
ohne hinzusehen – den<br />
Flat-TV laufen zu lassen.“<br />
Ganz offen legte BIM Rudolf<br />
Reisl in diesem Rahmen<br />
den kritischen Standpunkt<br />
<strong>der</strong> Innung zu Energiesparlampen<br />
dar: „Der Ersatz<br />
<strong>der</strong> Glühlampe durch<br />
die Sparlampe ist technisch<br />
nicht begründbar. Die EU<br />
setzt mit <strong>der</strong> Energiesparlampe<br />
schlichtweg auf das<br />
falsche Pferd.“ Abgesehen<br />
<strong>von</strong> den erzeugten Oberschwingungen<br />
gebe es we<strong>der</strong><br />
eine umfassende Ökobilanz<br />
und beson<strong>der</strong>s No-Name-<br />
Energiesparlampen würden zu<br />
Lasten <strong>der</strong> Umwelt gehen.<br />
Hochvolt-Halogenlampen seien<br />
daher im Moment die bessere<br />
Option _ und die Zukunft gehöre<br />
ohnehin LEDs. ■<br />
INFO: www.elektrotechniker.at<br />
können, können sie sich im ungünstigen Fall aber auch<br />
addieren (zB in Rechenzentren o<strong>der</strong> Bürogebäuden).<br />
Eine im Auftrag <strong>der</strong> Wiener Elektroinnung durchgeführte<br />
Studie <strong>der</strong> TU Wien bei Energiesparlampen hat ergeben,<br />
dass sich die Oberschwingungsströme vor rund<br />
zehn Jahren noch kompensierten, während durch die<br />
heute eingesetzten Schaltnetzteile mit nicht-linearen<br />
Verbrauchern das Stromnetz – vor allem <strong>der</strong> Neutralleiter<br />
– durch impulsartige Belastung (und die daraus resultierenden<br />
Oberschwingungen) zusätzlich beansprucht<br />
wird.<br />
Solche elektronischen Netzgeräte (=nicht-lineare Verbraucher)<br />
sind heute praktisch überall zu finden: Steckernetzgeräte,<br />
Computernetzteile, TV-Geräte, Sat- und<br />
DVB-T-Tuner, HiFi-Geräte, Batterieladegeräte, Energiesparlampen,<br />
Aufzüge mo<strong>der</strong>ner Bauart, Motoren mit Frequenzsteuerung<br />
etc.
64<br />
E-TECHNIK E&W 4/09<br />
BESUCHERANSTURM AUF DIE SCHRACK INFO-TAGE<br />
Informations-<br />
Vorsprung<br />
Kaum zu glauben, aber wahr: Der sensationelle Besuchererfolg<br />
<strong>der</strong> letztjährigen Schrack Info-Tage wurde heuer<br />
nochmals überboten – und das gleich um 20 Prozent. Von<br />
Ende Jänner bis Mitte März tourte das Schrack-Team durch die<br />
Bundeslän<strong>der</strong> und informierte diesmal schwerpunktmäßig<br />
über das Thema Lichttechnik in allen Facetten. Vorgestellt<br />
wurden dabei nicht nur die aktuellen Produkthighlights und<br />
wichtige Normen, son<strong>der</strong>n auch ein innovatives Shopkonzept:<br />
die flächendeckend eingerichteten Schrack-Stores.<br />
MIT KUNDENBINDUNG hat Schrack<br />
ebensowenig ein Problem wie<br />
mit dem Erwecken <strong>von</strong> Interesse<br />
auf Seiten <strong>der</strong> selbigen: Das zeigten<br />
die Schrack Info-Tage 2009<br />
sehr eindrucksvoll. Denn bereits<br />
im Vorjahr hatte man mit gut<br />
3.000 Besuchern ein fabelhaftes<br />
Ergebnis eingefahren, das heuer<br />
mit einem Teilnehmerplus <strong>von</strong><br />
20 Prozent nochmals deutlich<br />
getoppt werden konnte.<br />
Äußerst positiv fiel daher auch<br />
die Bilanz <strong>von</strong> ML Andreas<br />
GENERATIONSWECHSEL<br />
Scharf aus: „Alle Termine waren<br />
gut besucht und sämtliche Themen<br />
– Produkte wie Vorträge –<br />
sind angekommen. Wir haben<br />
somit vollsten Grund zur Zufriedenheit.“<br />
Aus seiner Sicht war<br />
dabei beson<strong>der</strong>s auffällig, „dass<br />
die Besucher nicht mehr so lange<br />
bleiben wie früher und bis in<br />
die Morgenstunden zusammen<br />
sitzen. Im Gegenzug werden dafür<br />
wesentlich interessantere<br />
Fachfragen gestellt.“ Scharf sieht<br />
darin die Bestätigung, dass sich<br />
Für Elektrotechnik- und Normen-Experten<br />
Ewald Leyrer waren<br />
dies seine letzten Info-Tage<br />
als Vortragener. Fast 15 Jahre<br />
lang (1996 bis 2009) hatte er<br />
sein Publikum in die „aufregende<br />
Welt <strong>der</strong> Normen“ entführt.<br />
„Es war eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
jedes Mal aufs Neue“, meinte<br />
Leyrer, ehe er unter großem Applaus<br />
die Bühne verließ und das<br />
Wort an seinen Nachfolger<br />
übergab: Seinen Part übernimmt<br />
Stefan Hammer.<br />
Heuer zum letzten Mal „live in<br />
Action“: Ewald Leyrer.<br />
Karl Kulhanek, Bereichsleiter Licht (li.), und GF Viktor Eßbüchl<br />
informierten die Besucher über aktuelle und zukünftige<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen im Bereich Lichttechnik.<br />
die Info-Tage „vom Eventcharakter<br />
zum Informationscharakter<br />
gewandelt haben.“<br />
Erhellte Geister<br />
Den thematischen Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> Info-Tage bildete die Lichttechnik.<br />
Behandelt wurde aber<br />
nicht nur das Produktportfolio<br />
<strong>von</strong> Schrack, son<strong>der</strong>n auch eine<br />
Reihe weiterer Aspekte wie physikalische<br />
Grundlagen, wesentliche<br />
Praxisbegriffeund zu berücksichtigende<br />
Normen – ganz klar<br />
ein Fall für Ewald Leyrer (<strong>der</strong><br />
übrigens seine letzten Info-Tage<br />
als Vortragen<strong>der</strong> absolvierte – siehe<br />
Kasten links).<br />
Leyrer veranschaulichte zunächst,<br />
warum und wie Leuchtmittel<br />
überhaupt funktionieren, ehe er<br />
auf die Begriffe zu sprechen<br />
kam, die für den Elektrotechniker<br />
in <strong>der</strong> Praxis unumgänglich<br />
sind: Farbtemperatur, Farb-<br />
Am Modell eines<br />
Hauses veranschaulichten<br />
Stefan Hammer<br />
(li.) und Viktor<br />
Eßbüchl, wo und<br />
wie die neuen<br />
Produkte eingesetzt<br />
werden<br />
können.<br />
wie<strong>der</strong>gabe(-Index), Lichtstrom,<br />
Lichtmenge, Lichtstärke, Lichtverteilungskurve<br />
sowie die in <strong>der</strong><br />
aktuellen Debatte so maßgebliche<br />
Lichtausbeute.<br />
Als Experte kam Leyrer natürlich<br />
nicht umhin, in diesem Zusammenhang<br />
auch auf die relevaten<br />
Normen einzugehen, wie<br />
etwa die ÖNORM EN 12464<br />
(Beleuchtung <strong>von</strong> Arbeitsstätten)<br />
o<strong>der</strong> die ÖNORM CEN/TR<br />
13201-1 und ÖNORM 13201-<br />
2 bis 4 (Straßenbeleuchtung).<br />
Anhand dieses Regelwerks<br />
konnte Leyrer leicht verständlich<br />
zu den Spezifikationen <strong>der</strong><br />
Schrack-Produkte überleiten
E&W 4/09 E-TECHNIK 65<br />
und dem Publikum <strong>nach</strong>vollziehbar<br />
vermitteln, welcher Einsatzzweck<br />
sich mit welchem <strong>der</strong><br />
neuen Produkte erfüllen lässt.<br />
Täglicher Nutzen<br />
In seinem Vortrag geizte Leyrer<br />
auch nicht mit praktischen Tipps,<br />
zB wie sich die Anzahl <strong>der</strong> benötigten<br />
Leuchten sehr schnell abschätzen<br />
lässt. Zu guter Letzt verdeutlichte<br />
er, welches Einsparungs-Potenzial<br />
einzelne Anwendungsbereiche<br />
in sich bergen<br />
und welche Produkte dafür bereit<br />
stehen: im privaten Bereich<br />
Energiesparlampen und Halogen<br />
Energy Saver anstelle <strong>der</strong> Glühbirne,<br />
bei <strong>der</strong> StraßenbeleuchtungNatriumdampf-Hochdrucklampen<br />
anstelle <strong>der</strong><br />
Quecksilberdampflampe, in Büros<br />
und im industriellen Bereich<br />
LLp mit 3-Bandenleuchtstoff,<br />
EVG und Steuerung anstelle Halophosphatleuchtstoff<br />
sowie bei<br />
<strong>der</strong> Beleuchtung <strong>von</strong> Geschäften<br />
Halogen-Metalldampf mit Keramikbrenner<br />
anstelle <strong>von</strong> Standard<br />
Halogen. Die <strong>von</strong> Leyrer vermittelten<br />
Inhalte liegen übrigens<br />
in Form eines kompakten Info-<br />
Fol<strong>der</strong>s vor, <strong>der</strong> bei Schrack bezogen<br />
werden kann.<br />
Die Neuheiten im Überblick<br />
Als Alternative zur Glühlampe<br />
eignet sich etwa die ESL Facility<br />
(E14 und E27), die sich durch<br />
unbegrenzte Schaltfestigkeit auszeichnet<br />
und somit auch für Anwendungen<br />
wie Minutenschaltungen<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Schnelle und ein fache Montage<br />
steht beim designorientierten<br />
Lichtbandsystem Ligne S im<br />
Vor<strong>der</strong>grund: Dieses 5- bis 14polige<br />
System ist in den Schutzarten<br />
IP20 und IP54 verfügbar<br />
und kann werkzeuglos montiert<br />
werden – speziell für den Shop-<br />
Bereich kommt dabei ein entblendeter<br />
Reflektor zum Einsatz.<br />
SCHRACK-STORES: DER „BEGEHBARE KATALOG“<br />
Völlig neu sind die Bodeneinbaustrahler<br />
<strong>der</strong> Serie Medio-<br />
Mini, die auf höchste Belastbarkeit<br />
ausgelegt wurden: Das Alu-<br />
Druckgussgehäuse erfüllt IP68<br />
und ist optional mit gehärteter<br />
Doppel-Glasscheibe erhältlich<br />
(entsprechend <strong>der</strong> Gebrauchstemperaturanfor<strong>der</strong>ung<br />
für begehbare<br />
Zonen).<br />
Eine bemerkenswerte Neuheit<br />
im Bereich <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
stellt die Außenleuchte Typ<br />
Seven (IP65) dar: Diese modular<br />
aufgebaute Reflektorleuchten-<br />
Familie in Form einer „7“ ermöglicht<br />
die Erhöhung des<br />
Lichtpunktes um bis zu 70 cm.<br />
Logistisch eine Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
ein Unternehmen, das die Rolle des<br />
Herstellers mit dem Direktvertrieb<br />
vereint, aber quasi „aufgelegt“: So<br />
präsentieren sich die neuen Schrack-<br />
Stores, die flächendeckend in je<strong>der</strong><br />
Schrack-Nie<strong>der</strong>lassung eingerichtet<br />
wurden. In jedem Store sind mehr als<br />
3.000 Elektrotechnik-Artikel zu finden<br />
– sofort mitnahmebereit, versteht<br />
sich. Dabei kann jedes Produkt in die<br />
Hand genommen, genau inspiziert<br />
und auch ausprobiert werden. Sollten<br />
Fragen auftreten, stehen Schrack-Mitarbeiter<br />
für technische Auskünfte zur Wie in <strong>der</strong> Wiener Seybelgasse wurden auch in allen sechs weiteren<br />
Verfügung. Als beson<strong>der</strong>en Service er- Standorten Schrack-Stores eingerichtet. Im „begehbaren Katalog“<br />
möglicht Schrack die Abholung <strong>der</strong> hilft einheitliche Kennzeichnung (siehe Foto unten) beim Auffinden<br />
Ware außerhalb <strong>der</strong> Öffnungszeiten: <strong>der</strong> Produkte und es gilt ausdrücklich: „Angreifen erlaubt.“<br />
Mit einem individuellen Zutrittscode<br />
in einem gesicherten Bereich. „Schon die ersten Erfahrungen<br />
haben gezeigt, dass die Kunden <strong>von</strong> den Stores<br />
begeistert sind“, berichtet ML Andreas Scharf,<br />
„und wir konnten bereits messbare Zuwächse erzielen.“<br />
Offiziell werden die einzelnen Schrack-Stores<br />
Ende April im Rahmen <strong>von</strong> Frühjahrs-Festen eröffnet –<br />
gelebt wird das Konzept aber schon jetzt.<br />
Wo auch immer die<br />
Schrack Info-Tage<br />
heuer Halt machten,<br />
die Veranstaltungsorte<br />
waren – wie<br />
hier in Wien – stets<br />
voll belegt.<br />
Weitere Highlights<br />
Vorgestellt wurde zudem eine<br />
neue Notbeleuchtungszentrale,<br />
die mit einer TCP/IP-Schnittstelle<br />
ausgestattet ist und mit vorinstallierter<br />
Software sowie –<br />
praktischer Weise – mit Tastatur<br />
zur Programmierung ausgeliefert<br />
wird. Im Bereich <strong>der</strong> Gebäudetechnik<br />
präsentierte Schrack<br />
elektronische Stromzähler, die<br />
fernablesbar sind und somit<br />
exakte monatliche Abrechnungen<br />
ermöglichen. Des Weiteren<br />
wurden neben Bewegungs- und<br />
Präsenzmel<strong>der</strong>n erstmals auch<br />
Rauchmel<strong>der</strong> (mit akustischer<br />
und optischer Signalisierung)<br />
vorgestellt. Bei <strong>der</strong> Toolless-Line<br />
wurde das Programm um neue<br />
Sat-Module für den Empfang<br />
<strong>von</strong> HDTV ergänzt. Außerdem<br />
wurde eine neue Variante des<br />
Speedracks (ein Spulenrack für<br />
diverse Drähte) gezeigt, das neben<br />
Zeit auch noch Material<br />
spart, da <strong>der</strong> Verschnitt um 20<br />
Prozent verringert wird.<br />
Im Sinne <strong>der</strong> Branche<br />
Den „krönenden Abschluss“ bildete<br />
die Vorstellung <strong>der</strong> neuen<br />
Schrack-Stores, die mit einem<br />
Kernsortiment <strong>von</strong> mehr als<br />
3.000 dauerhaft verfügbaren Artikel<br />
mittlerweile in allen heimischen<br />
Nie<strong>der</strong>lassungen eingerichtet<br />
wurden (siehe Kasten<br />
links). Das Store-Thema will<br />
Schrack jedenfalls übers Jahr verstärkt<br />
weiterkommunizieren und<br />
die Kunden damit unterstützen –<br />
denn we<strong>der</strong> die Auftragslage<br />
noch die Stimmung sind <strong>der</strong>zeit<br />
getrübt, und das soll auch so bleiben.<br />
■<br />
INFO: www.schrack.at
Hausgeräte Hausgeräte<br />
WERNER DEUTSCH<br />
60 Tage zu<br />
gewinnen!<br />
„Dieses Angebot gibt’s<br />
nicht zweimal in <strong>der</strong> Branche“,<br />
meint Michael Lipburger. Scheint so. Der<br />
Jura-Chef hat für seine Handelspartner ein Konjunktur-Paket<br />
geschnürt, das wohl keiner ausschlagen<br />
wird: Nutzt man den Partner-Gutschein auf<br />
<strong>der</strong> Jura-Ban<strong>der</strong>ole dieser E&W-Ausgabe, wird<br />
das Zahlungsziel für Bestellungen, die bis zum<br />
24. April einlangen, um 60 Tage verlängert!<br />
Lipburger: „Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung für unsere<br />
Handelspartner ist <strong>der</strong>zeit sicher das Thema Liquidität.<br />
Nicht wenige Händler leiden darunter,<br />
dass Kreditversicherer die Limits oft voreilig kürzen<br />
o<strong>der</strong> gar streichen und damit auch grundsätzlich<br />
soliden Betrieben die Existenz-Grundlage<br />
entziehen. Genau da setzen wir den Hebel an.“<br />
Natürlich will auch Jura keine unnötigen Risiken<br />
eingehen, legt aber keine so rigorosen Maßstäbe wie<br />
Kreditversicherungen an. „Für Unternehmer, die<br />
an allen Ecken und Enden sparen müssen und<br />
nun vor <strong>der</strong> Wahl stehen, ob sie sich etwas aufs Lager<br />
legen o<strong>der</strong> nicht, ist unser Angebot sicher eine<br />
Riesenunterstützung“, so Lipburger. „Gerade<br />
jetzt, zu Ostern und zum Muttertag, sonst verliert<br />
man doch die ganzen Umsätze.“<br />
Dass sich auch – o<strong>der</strong> vor allem – kerngesunde<br />
Betriebe die 60 Zusatztage nicht entgehen lassen<br />
werden, ist klar. Ebenso wenig wird man sich Sorgen<br />
machen müssen, ob bei Jura Österreich, wo ein<br />
Zuwachsrekord den nächsten jagt, die Aktion gewissenhaft<br />
durchkalkuliert wurde.<br />
Immerhin ist das verlängerte Zahlungsziel an keinerlei<br />
Mindestabnahme gebunden. Lipburger: „Es<br />
ist egal, ob eine o<strong>der</strong> 50 Maschinen geor<strong>der</strong>t werden.<br />
Uns geht es darum, Handelspartnern zu helfen,<br />
und nicht darum, ihre Lager anzufüllen.“<br />
Und auch sonst lässt sich Jura kein Hintertürl offen:<br />
Sollte sich ein Händler zB bis zum Sommer<br />
mit Maschinen eindecken, unter denen sich auch<br />
Modelle befinden, die zwischenzeitlich Teil einer<br />
Aktion mit On-pack werden, „dann wird ihm<br />
selbstverständlich ermöglicht, dass er auch die vor<br />
<strong>der</strong> Aktion bestellten Geräte mit Beigabe verkaufen<br />
kann“, versichert Lipburger.<br />
Was bleibt, ist eine berechtigte Auffor<strong>der</strong>ung: Bitte<br />
vor den Vorhang!<br />
ROCHADE 1: JÜRGEN FUSEK HAT SAMSUNG VERLASSEN<br />
„Es war keine Trennung im Bösen“<br />
Es kam, wie es zu erwarten<br />
war: Am 10. April hatte<br />
Jürgen Fusek bei <strong>der</strong><br />
SEAG seinen letzten Arbeitstag.<br />
„Es war eine einvernehmliche<br />
Auflösung<br />
meines Dienstverhältnisses,<br />
weil wir uns ja nicht im Bösen getrennt haben“,<br />
erklärt <strong>der</strong> 38-Jährige gegenüber<br />
E&W. Fuseks Abschied scheint unter den<br />
gegebenen Umständen plausibel: „Vor einem<br />
Jahr ist meine Weißwaren-Abteilung,<br />
für die ich als Sales Manager eingestellt<br />
worden war, in den CE-Bereich eingeglie<strong>der</strong>t<br />
worden. Wobei ich Samsung zu Gute<br />
halte, dass man versucht hat, für mich intern<br />
eine adäquate Position zu finden. Aber da<br />
Drei Jahre lang war Christiane<br />
Glatfeld für Nespresso<br />
Österreich als Marketing-<br />
und PR-Direktorin<br />
im Einsatz. Jetzt zog es die<br />
gebürtige Deutsche zurück<br />
in heimatliche Gefilde<br />
– zu Nespresso Deutschland <strong>nach</strong> Düsseldorf.<br />
Mit Mag. Catharina Riess hat eine gestandene<br />
Marketingexpertin die Nachfolge<br />
Glatfelds angetreten: Nach dem Abschluss<br />
ihres Studiums <strong>der</strong> Handelswissenschaften<br />
an <strong>der</strong> WU Wien und <strong>der</strong> Copenhagen<br />
Business School machte Riess erfolgreich<br />
habe ich natürlich gewisse Ansprüche gehabt,<br />
die sich nicht einfach erfüllen lassen,<br />
wenn die eigene Abteilung als solche nicht<br />
mehr existiert.“ Da<strong>von</strong> abgesehen erfolgt<br />
<strong>der</strong> Vertrieb <strong>der</strong> Samsung-Hausgeräte bekanntlich<br />
wie<strong>der</strong> über HB Austria – offiziell<br />
seit 1. April, de facto schon länger. Ob<br />
Fusek <strong>der</strong> E-Branche treu bleiben will?<br />
„Nicht zwingend, aber möglichst schon,<br />
weil ich <strong>nach</strong> fünf Jahren in <strong>der</strong> Hausgeräte-Branche<br />
hier das meiste Kapital mitbringe,<br />
Kunden und Abläufe kenne.“ Man erinnere<br />
sich: Für Candy Hoover hatte Fusek<br />
den Markt erfolgreich aufbereitet – bis<br />
Samsung mit einem verlockenden Angebot<br />
winkte... Ab Mai wäre er startbereit für<br />
neue Aufgaben.<br />
ROCHADE 2: DAMEN-TAUSCH IM NESPRESSO-MARKETING<br />
Catharina Riess folgt Christiane Glatfeld<br />
Seit 1. März ist Christian<br />
Loback (31) bei SEB Österreich<br />
als Assistent <strong>der</strong><br />
Vertriebsdirektion im Einsatz<br />
und damit direkt Herbert<br />
Kleinhaus unterstellt.<br />
Zu Lobacks primären<br />
Aufgaben gehört die Key Account-Betreuung<br />
<strong>der</strong> Kooperationen.<br />
Station bei internationalen Top Unternehmen<br />
wie GlaxoSmithKline und zuletzt bei<br />
L´Oréal, wo sie für das Marketing <strong>von</strong> Luxusmarken<br />
wie Lancôme und shu uemura in<br />
Österreich und den USA verantwortlich<br />
zeichnete. „Für eine Marke wie Nespresso<br />
arbeiten zu dürfen, die ja eine völlig<br />
neue Sparte für Kaffeegenuss <strong>von</strong> höchster<br />
Qualität erschaffen hat, ist eine sehr spannende<br />
Aufgabe. Ich werde weiterhin auf<br />
die Kernkompetenzen, die Nespresso ausmachen,<br />
die hohe Kaffeekompetenz, die<br />
innovativen und formschönen Maschinen<br />
und den persönlichen Service setzen“, so<br />
das erste Statement <strong>von</strong> Catharina Riess.<br />
ROCHADE 3: NEUER KEY ACCOUNTER BEI SEB AUSTRIA<br />
Christian Loback betreut Kooperationen<br />
Zuvor war <strong>der</strong> junge Manager viereinhalb<br />
Jahre für ein Grazer Unternehmen in <strong>der</strong><br />
Augenoptik-Branche tätig. Weshalb dieser<br />
Wechsel? „Ich habe einfach eine neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung gesucht, wobei mich <strong>der</strong><br />
Drei-Marken-Vertrieb bei <strong>der</strong> SEB-Gruppe<br />
auf Anhieb interessiert hat“, so Lobacks<br />
Erklärung.
E&W 4/09<br />
AEG: SUPERECO SPART BIS ZU 80% ENERGIE<br />
Cool Runnings<br />
Eine imposante Energieersparnis <strong>von</strong> bis zu 80% verspricht <strong>der</strong> Lavamat<br />
74650 LE SuperEco <strong>von</strong> AEG-Electrolux. Diese Innovation verdankt <strong>der</strong> Waschautomat<br />
dem Kaltwaschprogramm „SuperEco”, das saubere Reinigungsergebnisse<br />
ohne Vorheizen erzielen soll. Zudem wirbt <strong>der</strong> Hersteller mit kurzen<br />
Programmlaufzeiten und einer zehnjährigen Herstellergarantie auf den<br />
Silence-Motor.<br />
AEG-ELECTROLUX wartet zum Frühlingsbeginn<br />
mit neuen Innovationen auf. Der Waschautomat<br />
mit „dem niedrigsten Energieverbrauch<br />
aller Zeiten” soll er sein: <strong>der</strong> Lavamat 74650 LE<br />
SuperEco <strong>von</strong> AEG-Electrolux. Möglich ist<br />
dies <strong>nach</strong> Angaben des Herstellers durch das<br />
innovative Kaltwaschprogramm namens<br />
„SuperEco”. Ohne Aufheizen soll hier die gleiche<br />
Sauberkeit <strong>der</strong> Wäsche erzielt werden wie<br />
normalerweise bei einem 40°C Pflegeleicht-<br />
Programm. Und deshalb spart natürlich die<br />
Waschmaschine, die erstmals auf <strong>der</strong> EP:Tagung<br />
Ende März präsentiert wurde, Energie<br />
Ende nie. Wichtig allerdings dabei: ein kalt-aktives<br />
Waschmittel, das mittels spezieller Enzyme<br />
für den optimalen Reinheitsgrad <strong>der</strong> Textilien<br />
sorgt. Empfohlen wird hier etwa das Doppelkonzentrat-Kaltwaschmittel<br />
Ariel Excel Gel.<br />
Das Modell gehört durch die Innovation in die<br />
Energie-Effizienz-Klasse A -20% und verbraucht<br />
nur 0,15 kWh/kg. Dies sind nochmals<br />
um 0,04 kWh/kg weniger als Waschmaschinen<br />
mit Energie-Label A. Zum vollständigen Ausspülen<br />
des Schaums durchlaüft die Waschmaschine<br />
zwei Spülgänge mit zwei Zwischenschleu<strong>der</strong>gängen.<br />
Der Wasserverbrauch des<br />
Gerätes liegt bei sparsamen 41 Litern.<br />
Eine sensationelle Garantiezeit <strong>von</strong> 10 Jahren<br />
bietet AEG-Electrolux seit 1. April auf den<br />
Silence-Motor.<br />
Zeigt dem Energieverbrauch die kalte<br />
Schulter: Mit dem Kaltwasch-Programm<br />
„SuperEco” <strong>von</strong> AEG-Electrolux sollen die<br />
Stromfresser unter den Waschmaschinen kalte<br />
Füße bekommen. Der Hersteller spricht <strong>von</strong><br />
bis zu 80% Energieersparnis.<br />
Praxisnah<br />
„Energiesparen ist ein Aspekt, <strong>der</strong> gerade in heutiger<br />
Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt,”<br />
hebt Mag. Martina Schwarz, Marketingleiterin<br />
bei Electrolux Österreich, hervor. Große Praxisnähe<br />
beweist <strong>der</strong> Hersteller auch in punkto Zeitersparnis<br />
bei <strong>der</strong> Hausarbeit. Angepasst an die<br />
Bedürfnisse unserer schnelllebigen Zeit ist die<br />
kurze Programm-Dauer, welche <strong>der</strong> Waschautomat<br />
verspricht. Bereits ca. eine Stunde Laufzeit,<br />
da<strong>von</strong> 33 Minuten reine Waschphase, sollen bei<br />
Stoffen wie Baumwolle o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kategorie Pflegeleicht<br />
bereits vollauf genügen, um ein optimales<br />
Reinigungsergebnis zu erzielen.<br />
10 Jahre Garantie<br />
Ein weiteres Zuckerl stellen ohne Zweifel die<br />
sensationellen Garantie-Konditionen dar.<br />
AEG-Electrolux bietet eine zehnjährige (!)<br />
Herstellergarantie auf die Funktion des Silence-Motors.<br />
Diese Aktion betrifft die neue<br />
Produktinnovation genauso wie Geräte <strong>der</strong><br />
Lavamat Serien 7 und 8, Toploa<strong>der</strong> sowie<br />
Waschtrockner, die <strong>nach</strong> dem 1. April 2009<br />
gekauft wurden. ■<br />
INFO: www.aeg-electrolux.at
68<br />
HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />
GUTE BESUCHERZAHLEN UND QUALITÄT AUF WIENER WOHNEN & INTERIEUR 2009<br />
Wohn(t)räume wurden wahr<br />
Nach einer eher mageren Ausbeute im Vorjahr konnte die Wohnen & Interieur in diesem Jahr wie<strong>der</strong> steigende<br />
Besucherzahlen verbuchen. Exakt 78.899 Besucher, und damit 5,6 % mehr als im Vorjahr, informierten sich auf<br />
Österreichs größter Publikumsmesse in Sachen Wohnen über die neuesten Produkte, Ideen und Trends. Die<br />
Wohnen & Interieur scheint damit wie<strong>der</strong> den gewohnten Erfolgskurs einzuschlagen, die rund 500 Aussteller<br />
aus dem In- und Ausland zogen zum überwiegenden Teil eine positive Bilanz.<br />
DIE HOFFNUNGEN WAREN GROSS.<br />
Galt es doch, die eher enttäuschenden<br />
Besucherzahlen <strong>der</strong><br />
Wohnen & Interieur 2008 zu<br />
übertrumpfen. Doch getreu dem<br />
Slogan <strong>der</strong> diesjährigen W&I<br />
standen die Sterne heuer gut für<br />
neues Wohnen. Exakt 78.899<br />
Besucher strömten vom 14. bis<br />
22. März in die Messe Wien -<br />
also 5,6 Prozent mehr als im vergangenen<br />
Jahr. Reed Exhibitions<br />
CEO Direktor Johann Jungreithmair<br />
zieht also eine positive Bilanz<br />
: „Der erfolgreiche Verlauf<br />
hat nicht nur die große Attraktivität<br />
dieser Messe bewiesen. Er<br />
ist zudem ein beruhigendes und<br />
erfreuliches Konjunktursignal.”<br />
Auch Paul Hammerl, Pressesprecher<br />
desVeranstalters , zeigte sich<br />
erleichtert über den erfolgreichen<br />
Ausgang: „Uns ist ein Stein<br />
vom Herzen gefallen. Gerade bei<br />
einer Publikumsmesse ist <strong>der</strong> An-<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Die Aussteller waren überwiegend<br />
guter Dinge.<br />
Der Fokus wurde auf Design<br />
und Küchen gelegt<br />
Die Besucherzahlen und die<br />
Zufriedenheitswerte stiegen<br />
wie<strong>der</strong> an.<br />
Veranstalter Reed Exhibitions<br />
zieht positive Schlussbilanz.<br />
13. bis 21. März 2010 findet<br />
die nächste Wohnen & Interieur<br />
statt.<br />
sturm im Vorfeld nicht ganz kalkulierbar.<br />
Da spielen eben auch<br />
Faktoren wie das Wetter mit.”<br />
Zur Erinnerung: die W&I 2008<br />
fiel ausgerechnet auf ein sonniges<br />
Oster-Wochenende, also nicht<br />
unbedingt die optimale Messezeit.<br />
Doch die Rechnung ging<br />
auf: Die ausgebuchte Messe Wien<br />
erfreute sich auch <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong><br />
Kunden eines regen Andranges.<br />
Der Veranstalter konnte sich sogar<br />
doppelt freuen, denn auch<br />
die Zufriedenheit <strong>der</strong> Besucher<br />
war außergewöhnlich hoch, wie<br />
das Linzer „market”-Institut ermittelte.<br />
Freude bei den Besuchern ...<br />
Beinahe neun <strong>von</strong> zehn Besucher<br />
(exakt 88,1%) zeigten sich<br />
Als ein „ermutigendes<br />
Konjunktursignal”<br />
werteten Erwin Pellet,<br />
Obmann des Landesgremiums<br />
Wien des<br />
Einrichtungsfachhandels,<br />
Küchenprofi<br />
Claus Pellet,<br />
Wohnbau-Stadtrat Michael<br />
Ludwig und Veranstalter<br />
Johann Jungreithmair<br />
die ausgezeichneteBesucherstatistik.<br />
<strong>von</strong> dem Gesamtauftritt <strong>der</strong><br />
Wohnen und Interieur „sehr zufrieden”.<br />
Beson<strong>der</strong>s hervorgehoben<br />
wurde hierbei vor allem die<br />
Beratung an den einzelnen Ständen,<br />
die präsentierten Neuheiten<br />
sowie <strong>der</strong> gute Überblick über<br />
den Markt.<br />
Außerdem gaben 84,4% <strong>der</strong> Befragten<br />
an, die Wohnen & Interieur<br />
weiterempfehlen zu wollen.<br />
„Wir gehen eben sowohl in die<br />
Breite also auch in die Tiefe. Eine<br />
Messe - auch eine Publikumsmesse<br />
- ist Pulsfühler und Trendgeber<br />
zugleich”, fasst Hammerl<br />
zusammen.<br />
... und Ausstellern<br />
Auch <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Aussteller<br />
zog <strong>nach</strong> neun erfolgreichen Ta-
E&W 4/09 HAUSGERÄTE 69<br />
Wenig Andrang? Mitnichten! Dieses Foto wurde nur knapp vor <strong>der</strong> Sperrstunde<br />
geschossen. SieMatic-Experte Stefan Miller fühlte sich in Design-<br />
Halle C äußerst wohl und konnte sich auch über einen Mangel an Kundschaft<br />
nicht beklagen.<br />
gen mit zufriedenen Gesichtern<br />
<strong>von</strong> dannen. Denn die „Qualität”<br />
<strong>der</strong> Besucher sei ebenfalls<br />
in den letzten Jahren gestiegen,<br />
wie Branchen-Profi Erwin Pellet,<br />
Obmann des Landesgremiums<br />
Wien des Einrichtungsfachhandels,<br />
hervorhebt: „Die Kunden<br />
wissen genau, was sie wollen<br />
und informierten sich schon im<br />
Vorfeld, was sie fragen möchten<br />
o<strong>der</strong> suchen.” Grund dafür sei sicher<br />
auch die konjunkturelle Situation.<br />
In unsicheren Zeiten informieren<br />
sich die Konsumenten<br />
Für ihn wars das erst Mal: Mario Reitmayer,<br />
seit Jahresbeginn Mitglied <strong>der</strong> Whirlpool-<br />
Familie, stellte sich bravourös seiner Premiere<br />
auf <strong>der</strong> W&I 2009.<br />
eben noch genauer, wofür sie ihr<br />
Geld ausgeben. Und ziehen sich,<br />
zumindest <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Einschätzung<br />
<strong>von</strong> Soziologen, verstärkt in<br />
die eigenen vier Wände zurück.<br />
„Cocooning” nennt <strong>der</strong> Fachmann<br />
dieses verstärkte Streben<br />
<strong>nach</strong> häuslicher Gemütlichkeit.<br />
Und dafür bot eine „Wohnmesse<br />
wie die Wohnen & Interieur<br />
mit ihrem vielfältigen und inspirierenden<br />
Angebot die optimale<br />
Plattform”, stellt <strong>der</strong> Wiener<br />
Wohnbau-Stadtrat und mittlerweile<br />
Vizebürgermeister Michael<br />
Ludwig fest.<br />
Zuwachs bei<br />
Whirlpool Austria<br />
Gute Voraussetzungen<br />
also für die Publikumsmesse,<br />
die auch <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Majorität <strong>der</strong> Aussteller<br />
äußerst zufrieden<br />
verlassen wurde.<br />
„Es gilt natürlich auch,<br />
Synergien zu nutzen”,<br />
merkte Whirlpool Austria-Chef<br />
Roman Jäger<br />
an, weshalb er seinen<br />
Messeauftritt in Kooperation<br />
mit Küchenhersteller<br />
Alno präsentierte.<br />
„Das wichtigste<br />
ist eine Symbiose zwischen<br />
Elektro und<br />
Möbeldesign,” erklärt<br />
er diese Strategie und<br />
freute sich über „äu-<br />
ßerst interessierte Endkunden”.<br />
Eingeschworen zeigte<br />
sich auch das neugestaltete<br />
Team <strong>von</strong> Whirlpool. Die<br />
Marketingabteilung liegt nun<br />
in reiner Frauenhand: Leiterin<br />
Karin Wöss erfährt durch<br />
die 24-jährige Channel Managerin<br />
Anna Bacik Unterstützung.<br />
Und Mario Reitmayer<br />
betreut seit Jahresbeginn<br />
für Bauknecht und<br />
Whirlpool primär die Küchen-HochburgOberösterreich.<br />
Weitere Personalrochaden<br />
sind <strong>der</strong>zeit aber nicht<br />
geplant.<br />
Generell hat das Unternehmen,<br />
wie es scheint, kaum<br />
Grund zur Klage. Auf die Frage<br />
in Bezug auf den Umsatz,<br />
antwortete Jäger entspannt:<br />
„Krise hin o<strong>der</strong> her. Niemand<br />
geht zum Fluss, um seine Wäsche<br />
zu waschen.”<br />
Entspannte Miele<br />
Auch Thomas Blössel, seines Zeichens<br />
Küchenplaner bei Miele,<br />
war auf <strong>der</strong> Messe äußerst guter<br />
Dinge. „Ich war schon mit dem<br />
vergangenen Jahr zufrieden und<br />
bin es heuer auch”, zeigt sich <strong>der</strong><br />
Herr Ingenieur entspannt. „Etwas<br />
gewöhnungsbedürftig” hingegen<br />
fand Miele-Experte Blössel<br />
den Umstand, dass einige Küchenhersteller<br />
wie beispielsweise<br />
Ing. Thomas Blössel „Ich war schon<br />
vergangenes Jahr zufrieden und bin es<br />
heuer mindestens genauso”<br />
SieMatic heuer in die Design-<br />
Halle C ausgewichen waren.<br />
Wir erinnern uns: Peter Schreier<br />
<strong>von</strong> SieMatic am Schubertring<br />
war im vergangenen Jahr über<br />
die sonnigen, und gerade deshalb<br />
„frequenztrübenden" Messetage<br />
ziemlich verstimmt gewesen.<br />
Heuer scheint beim Stamm-Aussteller<br />
wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Himmel voller<br />
Geigen zu hängen. „Wir freuen<br />
uns über den regen Andrang <strong>der</strong><br />
Messe-Besucher! Es kam mir sogar<br />
so vor, als wären in Halle C<br />
die Kunden selektierter gewesen.<br />
Rein gefühlsmäßig würde ❯<br />
Nach <strong>der</strong> mäßigen Besucherbilanz im Vorjahr konnte die heurige Wohnen &<br />
Interieur wie<strong>der</strong> „gewohnte" Publikumszahlen verzeichnen.
70<br />
HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />
ich sagen, in <strong>der</strong> A-Halle<br />
herrschte ein schnellerer Durchlauf<br />
<strong>der</strong> Gäste,” zeigt sich SieMatic-Profi<br />
Stefan Miller in zweierlei<br />
Hinsicht glücklich über seine<br />
Lage.<br />
Perfekte Zahlen<br />
War zwar in den letzten Monaten<br />
<strong>von</strong> Einsparungsmaßnahmen<br />
und Umsstrukturierungen des<br />
weltweiten Electrolux-Konzern<br />
zu lesen, in Österreich konnte<br />
man nur <strong>von</strong> „perfekten Zahlen”<br />
berichten. Diese Stimmung dürfte<br />
sich <strong>nach</strong> Austria-Chef Alfred<br />
Janovsky fortsetzen. Der Geschäftsverlauf<br />
gestaltete sich bereits<br />
im ersten Quartal dieses Jahres<br />
sehr zufriedenstellend. „Wir<br />
haben uns einiges zugetraut, das<br />
Vorjahr noch zu toppen. Aber<br />
jetzt sind wir beinahe überrascht,<br />
wie gut uns dies auch gelungen<br />
Alfred Janovsky auf dem gut besuchten<br />
MHK-Kooperationsstand: „Das Konzept<br />
geht eben auf.”<br />
ist”, so Janovsky. AEG-Electrolux<br />
präsentierte sich auf <strong>der</strong> W&I in<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> MHK, die<br />
neben Hausgeräteherstellern<br />
auch Küchenmöbelerzeugern<br />
und Händlern ausreichend Präsentationsfläche<br />
bot. „Wir fühlten<br />
uns sehr wohl und unsere<br />
Gäste anscheinend auch”, meinte<br />
Janovsky verschmitzt angesichts<br />
des regen Rummels auf<br />
dem MHK-Gemeinschaftsstand.<br />
Seinen Fokus auf <strong>der</strong> Messe legte<br />
er u.a. auf den vollautomatischen<br />
Backofen CuliSense, gerade<br />
weil die Kunden hier noch<br />
lernen müssten. „Wir haben da<br />
jetzt noch die klassischen Aha-<br />
Jahre, was alle Vorteile des Gerätes<br />
betrifft”, erklärt <strong>der</strong> CEO.<br />
Persönlich liegen ihm auch die<br />
Wäschetrockner mit ProSteam-<br />
Funktion auf dem Herzen, welche<br />
die Textilien bereits vorglätten.<br />
„Beim Bügeln bin<br />
ich äußerst kritisch.<br />
Schließlich haben meine<br />
Eltern eine Wäscherei besessen”,<br />
verrät Janovsky.<br />
„Wahnsinn” bei Neff<br />
Wie schon im vergangenen<br />
Jahr ging Neff auf<br />
<strong>der</strong> Messe in Sachen Ausstellungsfläche<br />
ebenfalls<br />
eine Kooperation ein.<br />
Über das Arrangement<br />
mit Messepartner Leiner<br />
zeigte man sich abermals<br />
sehr zufrieden. „Es war<br />
ein Wahnsinn, was bei uns<br />
los war,” freut sich auch<br />
Neff-Marketing-Verantwortliche<br />
Elisabeth Niziolek<br />
über den guten Be-<br />
Küchen, wie hier<br />
<strong>von</strong> Scharfmüller,<br />
waren einer <strong>der</strong><br />
Schwerpunkte <strong>der</strong><br />
W&I 2009. Der<br />
Großteil <strong>der</strong><br />
Besucher informierte<br />
sich schon<br />
vor dem Messebesuch<br />
und wusste<br />
genau, was er will.<br />
such. Wenn auch einige<br />
Besucher traditionsgemäß<br />
nur auf einen Kaffee vorbeischauten,<br />
<strong>der</strong> Großteil<br />
fragte schon genauer<br />
<strong>nach</strong>. Beson<strong>der</strong>es Interesse<br />
lag hierbei <strong>nach</strong> Niziolek<br />
bei dem „Slight & Hide”-<br />
Konzept sowie den „Easy-<br />
Clean”-Systemen <strong>der</strong> Backöfen.<br />
Auch hier also gut<br />
informierte Besucher.<br />
„Aber schließlich sind wir<br />
ja für die Treue unserer<br />
Kunden auch bekannt”,<br />
erklärt die Marketing-<br />
Frau selbstbewusst. SiemensMöbel-Vertriebsleiter<br />
Heinrich Math zustimmend:<br />
„Den hochwertigen<br />
Top-Modellen<br />
geht es heuer generell<br />
hervorragend.” In Zukunft<br />
will Neff den EFH<br />
noch mehr forcieren als<br />
MESSE-STATISTIK<br />
bisher. „Das große Potenzial<br />
wurde hier <strong>von</strong> uns noch nicht<br />
ganz ausgeschöpft, da geht noch<br />
mehr,” legt Neff-Chef Thomas<br />
Pfalzer die Richtung fest. Noch<br />
einen Trend konnte Pfalzer ganz<br />
klar feststellen: „Es geht den Leuten<br />
beim Kochen immer mehr<br />
um die Gesundheit. Diese Entwicklung<br />
zeichnet sich ja schon<br />
länger ab, aber die Kunden informieren<br />
sich da jetzt noch genauer.<br />
Und natürlich wird auch<br />
Energieverbrauch immer mehr<br />
zum Thema.” ■<br />
INFO: www.wohnen-interieur.at<br />
Auch heuer war Neff in Kooperation mit<br />
Leiner auf <strong>der</strong> W&I vertreten. Auf dem<br />
Stand war ein außergewöhnlich gutgelaunter<br />
Thomas Pfalzer anzutreffen. „Ich<br />
freue mich über den Besucher-Ansturm”,<br />
so <strong>der</strong> Neff-Chef.<br />
60.000 Quadratmeter Fläche standen heuer den rund 500 Ausstellern aus<br />
dem In- und Ausland zur Verfügung.<br />
Mit 5,6 Prozent, exakt 78.889, mehr Besuchern als 2008 ist die W&I wie<strong>der</strong><br />
auf gewohntem Erfolgskurs.<br />
Große Zufriedenheit bei den Besucher: 88,1 % <strong>der</strong> Befragten zeigten sich<br />
mit <strong>der</strong> Messe insgesamt sehr zufrieden - 2008 waren dies nur 85,3 %.<br />
84,4 % wollen die Messe auch weiterempfehlen.<br />
Auch <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Aussteller zog eine positive Bilanz: Gerade die „Qualität”<br />
<strong>der</strong> Besucher sei gestiegen. Der Trend bei den Küchengeräten geht<br />
noch verstärkt in Richtung gesunde Ernährung. Multi-Seamer, Induktionsherde.<br />
Aber auch dem Energieverbrauch galt neben dem Design eines <strong>der</strong><br />
Hauptinteressen <strong>der</strong> Kunden.<br />
Auch dabei übrigens Red Zac Stohlhofer - Grande Dame Ingrid Urbanik<br />
bleibt <strong>der</strong> Branche erhalten. Wie aus Kollegenkreisen zu erfahren, wird sie<br />
ihr Engagement nur minimal reduzieren.
72<br />
HAUSGERÄTE E&W 4/09<br />
EIN UNIVERSUM AUSGEZEICHNETEN KAFFEES AUF DEM FIXSTERN JURA<br />
Galaktische Zeiten<br />
„Sternstunden <strong>der</strong> Menschheit” nannte Stefan Zweig eine seiner erfolgreichsten Novellen, und auch Jura scheint die<br />
Himmelskörper auf seiner Seite zu haben. Unter dem Motto „Sternstunden außergewöhnlichen Kaffees” lud <strong>der</strong><br />
Schweizer Hersteller zur Präsentation seiner Luxus-Range „Signature-Line” in die Wiener Urania. Der dazu extra angereiste<br />
Star-Barista Daniel Heininger kredenzte den anwesenden Gästen wahre Sinnesfreuden des Koffein-Genusses.<br />
„KAFFEE IST mittlerweile längst<br />
ein Modegetränk geworden”, ist<br />
Jura-Chef Michael Lipburger<br />
überzeugt. „Früher dachte man<br />
eher an ältere Damen bei Filterkaffee<br />
und Kuchen, heute trinken<br />
16-Jährige Latte Macchiato.”<br />
Dass sich auch Jura zu den Faktoren<br />
zählt, die den Kaffee jung<br />
gemacht haben, liegt natürlich<br />
auf <strong>der</strong> Hand. Deshalb lud <strong>der</strong><br />
Hersteller zu einem Meet &<br />
Greet, um den Gästen, großteils<br />
Vertreter <strong>der</strong> Presse, das Lebensgefühl<br />
auf dem Planeten Jura näher<br />
zu bringen.<br />
Passend dazu gewählt war die<br />
Location <strong>der</strong> Veranstaltung: die<br />
Wiener Urania. Wer das Gebäude<br />
nicht so genau kennt, dem sei<br />
an dieser Stelle verraten, dass sich<br />
hier nicht nur Kasperl und Pezi<br />
ein Stelldichein geben, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Sternwarte im obersten<br />
Stock einen atemberaubenden<br />
Blick über Wien bietet. Der aus-<br />
gewählte Veranstaltungsraum<br />
trägt zudem den klingenden Namen<br />
„Laterne”.<br />
„Wir stehen zu unseren<br />
Händlern!”,<br />
manifestiert Jura<br />
Österreich-Chef<br />
Michael Lipburger .<br />
Was genau damit<br />
gemeint ist, verrät<br />
<strong>der</strong> Kommentar auf<br />
Seite 66.<br />
Jura-Marketingleiterin<br />
Annette Burtscher<br />
strahlt mit dem Glanzstück<br />
Impressa Z5 2@1<br />
um die Wette. Der<br />
Kaffee-Vollautomat <strong>der</strong><br />
Luxusklasse ist mit<br />
Rhodium beschichtet.<br />
Zudem wurde <strong>der</strong><br />
Rotary Switch mit<br />
Swarovski-Kristallen<br />
verziert und ist<br />
sicher einer <strong>der</strong> Stars<br />
<strong>der</strong> „Signature-Line”.<br />
Stars & Ikonen<br />
Jura greift also <strong>nach</strong> den Sternen.<br />
Nicht umsonst gestaltet sich die<br />
Luxury-Line des Schweizer Traditionsunternehmens<br />
stylish und<br />
mo<strong>der</strong>n. In einer Preisklasse jenseits<br />
<strong>der</strong> 1.000 Euro-Marke, auf<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Meet & Greet <strong>von</strong> Jura in <strong>der</strong><br />
Wiener Urania<br />
Luxus-Range „Signature-Line”<br />
mit edlen Materialien zum Statussymbol<br />