Peiner Wirtschaftsspiegel Wirtschaftsspiegel
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<strong>Peiner</strong> <strong>Wirtschaftsspiegel</strong> ;<br />
Gesunde Kombination: Sport<br />
und ausgewogene Ernährung<br />
■ Hetze, Hektik, Leistungsdruck<br />
– vor allem Berufstätige<br />
stehen häufig unter Dauerstress.<br />
Dabei ist die körperliche<br />
Belastung heute zwar meist<br />
geringer als in früheren Zeiten,<br />
doch der psychische Stress hat<br />
zuge nommen. Das Burnout-<br />
Syndrom droht fast zur Volkskrankheit<br />
zu werden. Daher<br />
gilt insbesondere im Sommer,<br />
die Weichen für eine aktive<br />
Freizeit zu stellen, um dem<br />
Verschleiß im Job entgegen-<br />
zuwirken und einen Ausgleich<br />
für Körper, Geist und Seele zu<br />
finden. Denn Bewegung hält<br />
bekanntlich fit und gesund<br />
und kann offensichtlich sogar<br />
das Risiko senken, eine tödliche<br />
Herzkrankheit zu erleiden,<br />
wie dänische Wissenschaftler<br />
in einer Langzeitstudie ermit-<br />
telten.<br />
Sie hatten mehr als 5000 Probanden<br />
zwischen 40 und<br />
59 Jahren einem Fitness- und<br />
Gesundheitscheck unterzogen<br />
und dabei festgestellt: Unsportliche<br />
Männer in mittleren<br />
J ahren, die mehr als 45 Stunden<br />
pro Woche und unter hoher<br />
Belastung arbeiten, haben ein<br />
doppelt so hohes Risiko an<br />
einem Herzleiden zu sterben<br />
als Gleichaltrige, die weniger<br />
arbeiten. Viele Stunden am<br />
Stück zu arbeiten schade dem<br />
Herzen, indem die Belastung<br />
die Herzfrequenz über einen<br />
längeren Zeitraum steigert und<br />
den Blutdruck nach oben treibt.<br />
Regelmäßige Bewegung könne<br />
dafür allerdings einen Ausgleich<br />
schaffen und den Körper in<br />
Schwung halten.<br />
■ Neben Gurken und<br />
Tomaten waren auch<br />
Erdbeeren tabu<br />
Wenn Behörden vor dem<br />
Verzehr von bestimmten<br />
Lebensmitteln warnen, liegt die<br />
entsprechende Zurück haltung<br />
beim Einkauf in der menschlichen<br />
Natur. Schließlich ist<br />
Essen im Allgemeinen sehr<br />
Grundregeln beachten<br />
Die Palette der möglichen<br />
Aktivitäten ist umfassend und<br />
reicht vom Spaziergang über<br />
Fitnesstraining, Schwimmen,<br />
Radfahren bis hin zu Walking<br />
oder Wandern. „Doch Vorsicht!“,<br />
warnen Experten. Wer<br />
nach längerer Pause sportlich<br />
aktiv werden oder gar völlig<br />
neu einstiegen will, sollte dabei<br />
einige Grundregeln beachten.<br />
So sei jenseits der 50 zum Beispiel<br />
ein umfassender Gesundheits-Check<br />
empfehlenswert.<br />
Denn dabei lasse sich ermitteln,<br />
in welcher Verfassung sich der<br />
angehende Sportler befindet<br />
und welche Leistung dem Körper<br />
zuzutrauen ist. Oft sei es<br />
sogar ratsam, die Aktivitäten<br />
nicht in Eigenregie zu starten,<br />
sondern unter fachlicher<br />
Anleitung eines qualifizierten<br />
Trainers zu beginnen. Auch<br />
sportliche Einseitigkeit ist nach<br />
Expertenmeinung ungesund:<br />
Während der richtige Wechsel<br />
zwischen Belastung und Pause,<br />
Anstrengung und Erholung den<br />
Gesundheitszustand optimiert,<br />
kann zu viel Sport die Gelenke<br />
überfordern und die Abwehrkräfte<br />
schwächen.<br />
Abwechslungsreiche Kost<br />
Aber auch eine gesunde Ernährung<br />
kann hilfreich sein, um<br />
geistigen und körperlichen Beschwerden<br />
sowie Übergewicht<br />
samt Diabetes, Bluthochdruck,<br />
Gicht und Knochenschmerzen<br />
rechtzeitig den Kampf anzusagen.<br />
„Dabei heißt gesund vor<br />
allem natürliche und abwechs-<br />
emotional behaftet. Daher<br />
haben die Verbraucher in den<br />
vergangenen Wochen und<br />
Monaten auch sehr empfindlich<br />
beim Stichwort „EHEC“<br />
reagiert: Laut den Zahlen der<br />
Agrarmarkt Infor mations-<br />
Gesellschaft (AMI) ist der Verbrauch<br />
von Salat, Tomaten und<br />
Salatgurken historisch eingebrochen,<br />
denn die Anzahl der<br />
lungsreiche Kost – eine Ernährung,<br />
die dem Organismus all<br />
das gibt, was er tatsächlich<br />
braucht“, wie die Stederdorfer<br />
Ernährungs- und Diätberaterin<br />
Isabel Alfeis mit Blick auf die<br />
„goldenen Regeln“ der Ausgewogenheit<br />
betont. Demnach<br />
gehören neben der ausreichenden<br />
Flüssigkeitszufuhr in jedem<br />
Fall frisches Obst und Gemüse<br />
auf den täglichen Speiseplan,<br />
um den Bedarf an Vitaminen,<br />
Mineral- und Ballaststoffen zu<br />
decken. Auch Fisch, fettarmes<br />
Fleisch und Kohlenhydrate<br />
spielen eine bedeutende Rolle<br />
bei einer vollwertigen Ernährung,<br />
denn sie liefern dem<br />
Körper wertvolle Energie.<br />
„Allerdings muss grundsätzlich<br />
zwischen den guten und den<br />
schlechten Kohlenhydraten<br />
unterschieden werden“, sagt<br />
sie. Während die guten aus beispielsweise<br />
Obst und Vollkornprodukten<br />
den Stoffwechsel in<br />
Schwung bringen und dabei fast<br />
vollständig verarbeitet werden,<br />
kann der Organismus mit den<br />
schlechten aus Weißmehlprodukten<br />
beispielsweise weitaus<br />
weniger anfangen oder – bei<br />
übermäßigem Verzehr – gar<br />
nicht mit ihnen arbeiten. Die<br />
Folge: Sie lagern sich direkt in<br />
den Fettzellen ab und lassen<br />
dort dicke Polster entstehen.<br />
Auch das Sättigungsgefühl setze<br />
mit Vollkornprodukten früher<br />
ein und halte außerdem länger<br />
an, sodass lästige Heißhungerattacken<br />
ausbleiben. Dennoch<br />
müssten Weißbrot, Nudeln,<br />
Kartoffeln & Co nicht zwangsläufig<br />
vom Speiseplan verschwinden.<br />
Wie in vielen ande-<br />
Haushalte, die Salatgurken<br />
kauften, ging um mehr als 70<br />
Prozent zurück. Normalerweise<br />
greife in der Erntezeit Mai/Juni<br />
jeder vierte Haushalt zu Gurken,<br />
in diesem Jahr sei es nur<br />
noch jeder fünfzehnte gewesen.<br />
Nach AMI gab es aber auch<br />
eine Kauf zurückhaltung bei<br />
Gemüse arten, vor denen nicht<br />
gewarnt wurde. So verloren<br />
Titelgeschichte<br />
Frisches Obst gehört für Isabel Alfeis auf<br />
den täglichen Speiseplan.<br />
ren Lebensbereichen gelte es<br />
auch bei der Ernährung, immer<br />
das rechte Maß zu finden – und<br />
zwar passend zum jeweiligen<br />
Alter, Energiebedarf und Gesundheitszustand.<br />
Doch das<br />
setze den konsequenten Willen<br />
voraus, sich bewusst mit der eigenen<br />
Ernährung und einer<br />
eventuellen Umstellung auseinanderzusetzen.<br />
„Aber wer neugierig<br />
auf Essen und Kochen ist,<br />
bei dem kommen die positiven<br />
Effekte fast von allein“, weiß<br />
Alfeis. „Denn Spaß und Genuss<br />
sollten auch oder gerade bei<br />
einer bewussten Ernährung stets<br />
im Vordergrund stehen.“<br />
Erdbeeren und Radieschen ein<br />
gutes Drittel an Käufern.<br />
Mittlerweile sei allerdings eine<br />
Erholung des Obst- und<br />
Gemüse marktes zu erkennen,<br />
wobei Ernährungspsychologen<br />
und Kommunikationswissenschaftler<br />
sicher noch einige Zeit<br />
mit der end gültigen Auswertung<br />
der EHEC-Krise beschäftigt sein<br />
würden.<br />
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