ws-gf_2012-2_web.pdf
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Wirtschaftsmagazin für Stadt und Landkreis Gifhorn Ausgabe 2/<strong>2012</strong><br />
Ausbildung & Qualifizierung<br />
Aus dem Inhalt:<br />
Titelthema<br />
h Ausbildung & Qualifizierung<br />
Seiten 5-21<br />
Serviceseiten<br />
h Recht, Steuern<br />
Unternehmensberatung<br />
Existenzgründer<br />
Seiten 34-39<br />
Wirtschaftsspiegel Spezial<br />
h Wirtschaftsvereinigung<br />
Gifhorn<br />
Seiten 22-33
Brigitte Fahse aus Hattorf,<br />
unsere Kundin<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Es gibt Millionen Gründe morgens<br />
aufzustehen. Welcher ist es bei Ihnen?<br />
Was auch immer Sie antreibt, eines ist<br />
sicher: Wir unterstützen Sie dabei,<br />
Ihre Ziele und Wünsche zu erreichen.<br />
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„Menschen<br />
bewegen.“<br />
Wir machen den Weg frei.
Inhalt<br />
Titelthema Ausbildung & Qualifizierung<br />
Wettbewerbsfaktor: Weiterbildung 5<br />
IWin: Der Name ist Programm 6<br />
Fachkräftemangel erfordert Handeln 7–8<br />
Innovation durch Qualifizierung 9<br />
Volker Linde von der IHK im Interview 10<br />
BNW: Mehr als ein Biildungswerk 11<br />
Johann Strauß zugunsten von Ready4work 12<br />
Diakonie: Qualifizieren für´s Leben 13<br />
Berufsorientierung in Schulen 14<br />
Viel Bewegung in der Jugendwerkstatt 15<br />
KVHS: Kompetent in Sachen Bildung 16<br />
LEB: Projekt Perfekt 17<br />
Butting Akademie/Personalservice 18–19<br />
Berufsbildende Schulen 20<br />
Stadthalle bildet aus 21<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Verlag Adolf Enke GmbH & Co.KG<br />
Aller-Zeitung<br />
Steinweg 73<br />
38518 Gifhorn<br />
Verlagsleitung<br />
Frank Hitzschke<br />
Redaktion<br />
Joachim Voß,<br />
Gerd Reckow,<br />
Viola Könecke,<br />
Carsten Baschin<br />
(verantwortlich)<br />
Layout/Produktion<br />
Heike Bode<br />
Julian Schmitt<br />
Anzeigenverkaufsleitung<br />
Hans-Jürgen Dölves<br />
Anzeigenteil<br />
Gordon Firl<br />
(verantwortlich)<br />
Druck<br />
Göttinger Tageblatt GmbH & Co KG,<br />
Dransfelder Straße 1,<br />
37079 Göttingen<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„lebenslanges Lernen“ ist ein<br />
Stichwort, das auf vielen Schul-<br />
entlassungsfeiern immer wie-<br />
der gern genannt wird – nicht<br />
ganz grundlos. Wer glaubt,<br />
dass das Lernen mit Zeugnis-<br />
übergabe oder dem Ende der<br />
Berufsausbildung abgeschlos-<br />
sen ist, hat die Zeichen der Zeit<br />
nicht erkannt.<br />
Das Thema Weiterbildung<br />
begleitet Unternehmer und<br />
Mitarbeiter ein Berufsleben<br />
lang – einmal mehr vor dem<br />
Hintergrund des drohenden<br />
Fachkräftemangels. Der rückt<br />
auch in der Region Gifhorn<br />
mehr und mehr in den Alltag<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Interview Christian Franke 23<br />
Mitgliederbefragung 24<br />
Kolumne Thomas Fast 25–26<br />
Fachkräftebedarf 27–28<br />
Wohnungsbaugenossenschaft 29<br />
Ziebart 30<br />
Delle & Heinemann 31<br />
Sessio 32-33<br />
Servicethemen<br />
Volksbank 34<br />
Ratgeber Steuern 35<br />
Ratgeber Recht 36<br />
Unternehmensberatung 37<br />
Ratgeber Existenzgründung 38<br />
Sparkasse 39<br />
mittelständischer Betriebe. Die<br />
allerdings reagieren mit Geistesgegenwart:<br />
Kooperationen<br />
und Netzwerke sind gegründet,<br />
Initiativen und Projekte<br />
ins Leben gerufen. Um effektiv<br />
zu sein, wird an vielen Stellen<br />
gearbeitet. Mit im Boot sitzen<br />
Schulen ebenso wie Interessenverbände,<br />
Unternehmer,<br />
Mitarbeiter und diverse Institutionen<br />
zur Weiterbildung. In<br />
seiner aktuellen Ausgabe wirft<br />
der Wirtschaftsspiegel einen<br />
Blick auf das Geschehen, stellt<br />
Initiativen vor und lässt Akteure<br />
zu Wort kommen.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Viola Könecke<br />
3
4 LSW<br />
Anzeige<br />
Ein Plus für die Region – LSW gründet Verein regio+ e. V.<br />
Gemeinsam die<br />
Energiewende gestalten<br />
Ein Plus für die<br />
Region – regio+ e. V.<br />
LSW // Energieversorger und Kommunen: Gemeinsam die<br />
Energiewende gestalten<br />
sowie Interessensgemeinschaften über<br />
eine zukunftsfähig ausgerichtete Energieversorgung.<br />
KOMMUNALE INTERESSEN<br />
IM BLICK<br />
Der Verein regio+ e.V., der am 1. Oktober<br />
<strong>2012</strong> gegründet wurde, unterstützt alle an der<br />
Energiewende Beteiligten und hat zum Ziel,<br />
Seit Seit Oktober Oktober 2005 2005 haben haben LandE halte ENERGIEGESCHÄFT sicher und zuverlässig mit IM giegeschäft eine tragen kommunale Unternehmen, Plattform für ist Energiefragen<br />
Ansprechpartner für Städte<br />
GmbH LandE und Stadtwerke GmbH und Wolfsburg Stadt- Strom, WANDEL Erdgas, Fernwärme und Kommunen und und -projekte Privatpersonen zu sein. Die LSW und als Gemeinden regio naler und bearbeitet<br />
AG ihre<br />
werke<br />
Energie-<br />
Wolfsburg<br />
und Wasserakti-<br />
AG ihre Wasser zu versorgen. Die LSW gemeinsam<br />
Energiedienstleister<br />
mit der Energiewirt-<br />
ist Ansprechpartner<br />
gemeinsam mit<br />
für<br />
den Mitgliedern<br />
vitäten in der LSW gebündelt. Entstanden Während in den vergangenen Jahrzehnten Städte und Gemeinden und bearbeitet ge-<br />
Energie- und Wasseraktivitäten Netz GmbH sorgt als 100-prozenschaft. Die LSW mit ihrer Netz- alle relevanten energiepoliti-<br />
ist ein Energiedienstleister mit starkem Be- der Anschluss neuer Kunden das Tagesgemeinsam mit den Mitgliedern alle relevanten<br />
in der LSW LandE-Stadtwerke tige Tochter seit Juli 2007 für den gesellschaft sorgt nachhaltig für schen Themen. Vereinsmitgliezug<br />
zur Region – von Wolfsburg über den schäft der Energieversorger prägte, rückt seit energiepolitischen Themen. Vereinsmitglie-<br />
Wolfsburg GmbH & Co. KG gebün- Netzbetrieb.<br />
eine technisch einwandfreie Netder von regio+ e.V. haben die<br />
Landkreis Gifhorn bis nach Wittingen und der politisch beschlossenen Energiewende der von regio+ e.V. haben die Möglichkeit,<br />
delt. Entstanden ist ein Energiezintegration<br />
der regenerativ und Möglichkeit, auf die vorhande-<br />
in Teilen der Landkreise Helmstedt, Wolfen- der Anschluss von dezentralen Erzeugungs- auf die vorhandenen Kompetenzen der LSW<br />
büttel und dienstleister Börde. Der mit Anspruch starkem der Bezug LSW Energiegeschäft anlagen in den Mittelpunkt. im Wandel Diesen dezentral grund- ausgerichteten und gegebenenfalls Versor- externer nen Dienstleister<br />
Kompetenzen der LSW und<br />
ist es, rund zur Region 180.000 - von Haushalte Wolfsburg sicher über und legenden Wandel im Energiegeschäft gungsstruktur. tragen zurückzugreifen, Unter dem Aspekt um kommunale gegebenenfalls Projekte externer Dienst-<br />
zuverlässig den Landkreis mit Strom, Gifhorn Erdgas, Fernwärme bis nach Während Unternehmen, in den Kommunen vergangenen und Privatperso- von Klimaschutz zu bewerten und Nachhaltig- und zu realisieren. leister Dazu zurückzugreifen, zählen um kom-<br />
und Wasser Wittingen zu versorgen. und in Teilen Die der LSW Land- Netz Jahrzehnten nen gemeinsam der Anschluss mit der Energiewirtschaft.<br />
neukeit ist die Energiewende zum Beispiel die vor Einbindung Ort munale von dezentra- Projekte zu bewerten und<br />
GmbH kreise sorgt als Helmstedt, 100-prozentige Wolfenbüttel Tochter seit er Kunden Die LSW das mit Tagesgeschäft ihrer Netzgesellschaft der längst sorgt auch len ein Blockheizkraftwerken, wichtiges Thema Biogaseinspeisung,<br />
zu realisieren. Dazu zählen zum<br />
Juli 2007 und für Börde. den Netzbetrieb.<br />
Der Anspruch der LSW Energieversorger nachhaltig für eine prägte, technisch rückt einwandfreie für die Kommunalpolitik Straßenbeleuchtungskonzepte, und Bür- Beispiel technische die Einbindung von de-<br />
ist es, rund 180.000 Haus- seit Netzintegration der politisch beschlossenen<br />
der regenerativ und gerschaft.de- In und der wirtschaftliche ganzen Region Bewertung zentralen von Photo- Blockheizkraftwerken,<br />
Energiewende zentral ausgerichteten der AnVersorgungs- diskutieren voltaik- Stadt- und Windkraftprojekten Gemein- Biogaseinspeisung, sowie die Straßenbestruktur.schluss<br />
von<br />
Unter<br />
dezent-<br />
dem Aspekt<br />
deräte<br />
von<br />
sowie<br />
energetische<br />
Interessensgemein-<br />
Bewertung von<br />
leuchtungskonzepte,<br />
kommunalen<br />
technische<br />
Klimaschutz und Nachhaltigkeit Liegenschaften.<br />
ralenErzeugungsschaften über eine zukunftsfähig und wirtschaftliche Bewertung<br />
ist die Energiewende vor Ort<br />
anlagen in den ausgerichtete Energieversorgung. von Photovoltaik- und Windkraft-<br />
längst auch ein wichtiges The- Gründungsmitglieder von regio+ e.V. sind<br />
Mittelpunkt. Dieprojekten<br />
sowie die energetische<br />
ma für die Kommunalpolitik folgende Samtgemeinden: Boldecker Land,<br />
sengrundlegen- regio+ e.V. – Kommunale<br />
Bewertung von kommunalen Lie-<br />
und Bürgerschaft. In der gan- Brome, Hankensbüttel, Isenbüttel, Meinerdenzen<br />
Wandel<br />
Region<br />
im<br />
diskutieren<br />
Interessen<br />
sen<br />
im Blick<br />
und Wesendorf sowie als<br />
genschaften.EnergieversorEner-<br />
Stadt- und Geger die LSW LandE-Stadtwerke Wolfsburg<br />
meinderäte Der Verein GmbH regio+ & e.V., Co. KG. der am Gründungsmitglieder $ von regio+<br />
1. Oktober <strong>2012</strong> gegründete sind die Samtgemeinden Bol-<br />
wurde, unterstützt LSW LandE-Stadtwerke<br />
alle an der decker Land, Brome, Hankens-<br />
Energiewende Wolfsburg Beteiligten GmbH und & Co. KGbüttel,<br />
Isenbüttel, Meinersen,<br />
Tobias Draber, Leiter LSW-Unternehmensentwicklung, und<br />
hat zum Ziel, www.lsw.de eine kommunale Papenteich, Wesendorf, die Ge-<br />
Dr. Rainer van der Huir, Fachreferent für neue Technologien.<br />
Plattform für Energiefragen und meinde Sassenburg und die Stadt<br />
Tobias -projekte Draber, zu Leiter sein. LSW-Unternehmensentwicklung,<br />
Die LSW als Wittingen sowie die LSW als Ener-<br />
und Dr. Rainer van der Huir, Fachreferent für neue Technologien,<br />
regionaler<br />
sind Ansprechpartner<br />
Energiedienstleister<br />
für die Städte<br />
gieversorger.<br />
und Gemein-<br />
$<br />
den und koordinieren das Dienstleistungsangebot für die<br />
Vereinsmitglieder im Rahmen von regio+.<br />
09<br />
Anzeige
Betriebe und Mitarbeiter stellen sich der Herausforderung<br />
Hohe Arbeitslosenzahlen<br />
gehören der Vergan-<br />
genheit an, stattdessen<br />
zeichnet sich ein Mangel an<br />
Fachkräften ab. Der Arbeitsmarkt<br />
ist im Umbruch. Die Prognosen<br />
zeigen bedrohlich anmuten-<br />
de Szenarien: Von halbierten<br />
Wachstumsraten ist die Rede,<br />
von einem Paradigmenwechsel<br />
des Arbeitsmarktes flankiert<br />
von steigenden Gehältern und<br />
geschwächter Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Unternehmen müssen<br />
künftig um motivierte und qualifizierte<br />
Mitarbeiter konkurrieren.<br />
Das zumindest erwartet<br />
McKinsey in seinem Report<br />
„Wettbewerbsfaktor Fachkräfte“.<br />
Das Unternehmens- und<br />
Strategieberatungsunternehmen<br />
steht mit seinen Thesen dabei<br />
keineswegs allein. Das Institut<br />
für Arbeitsmarkt und Berufsforschung<br />
erwartet für das Jahr<br />
2020 drei Millionen fehlende<br />
Fachkräfte, bis 2025 wird das<br />
Defizit voraussichtlich auf fünf<br />
Millionen gewachsen sein. Die<br />
Ergebnisse der Studie Arbeitslandschaft<br />
2030 der Prognos<br />
AG lassen Ähnliches erwarten:<br />
demnach beträgt bereits im Jahr<br />
2020 die Lücke an Fachkräften<br />
4,1 Mio, bis 2030 wird die Zahl<br />
auf 5,2 Millionen Personen wachsen,<br />
davon 2,4 Mio. Akademiker<br />
und 600 000 Geringqualifizierte.<br />
Die Ursachenanalyse blickt auf<br />
das Schulsystem ebenso wie<br />
auf politische Entscheidungen<br />
und Weichenstellungen, denen<br />
es an Weitsicht mangelt, auf den<br />
demografischen Wandel und auf<br />
den technischen Fortschritt.<br />
Diverse Handlungsfelder<br />
Die Arbeitsagentur hat insgesamt<br />
zehn Handlungsfelder identifiziert,<br />
um dem Fachkräftemangel gezielt<br />
entgegenwirken zu können. Qua-<br />
lifizierung und Weiterbildung sind<br />
dabei zentrale Merkmale. Weitere<br />
wichtige Aspekte sind der Über-<br />
gang von Schule ins Berufsleben<br />
ebenso wie eine Reduzierung<br />
der Zahl der Ausbildungs- und<br />
Studien abbrecher und die Ver-<br />
besserung für den beruflichen<br />
Wiedereinstieg für Frauen nach<br />
der Familienphase. In all diesen<br />
Handlungsfeldern ist Bewegung<br />
im Landkreis Gifhorn. Politik, Verwaltung,<br />
Unternehmen und Weiterbildungsträger<br />
kooperieren und<br />
kommunizieren miteinander, um<br />
den aktuellen Herausforderungen<br />
erfolgreich zu begegnen. Das Ziel:<br />
Wettbewerbsfähigkeit erhalten<br />
und den Standort in Sachen Zukunftsfähigkeit<br />
weiter stärken.<br />
Lan<strong>gf</strong>ristig konkurrenzfähig<br />
Auch die im Landkreis Gifhorn an-<br />
sässigen Unternehmen und ihre<br />
Mitarbeiter haben sich der Heraus-<br />
forderung, Weiterbildung als Wett-<br />
bewerbsfaktor bereits gestellt. Di-<br />
verse Initiativen dokumentieren:<br />
Das „Lebenslange Lernen“ ist hier<br />
kein Fremdwort mehr sondern ge-<br />
lebte Realität in vielen Betrieben,<br />
die Weiterbildung als Wettbe-<br />
werbsfaktor ernst nehmen. Unter-<br />
nehmen, die ihre Arbeitnehmer<br />
qualifizieren, bleiben lan<strong>gf</strong>ristig<br />
konkurrenzfähig und Arbeitneh-<br />
mer, die sich um weiterführende<br />
Qualifikation bemühen, steigern<br />
ihre Arbeits- und Lebensqualität,<br />
ihre Verdienstaussichten und ihren<br />
persönlichen „Marktwert“.<br />
Bildung von Anfang an<br />
Bildung beginnt bereits im Kin-<br />
dergarten, so haben sich viele Ki-<br />
tas bereits als „Haus der kleinen<br />
Forscher“ zertifizieren lassen.<br />
Grundschüler bestreiten Mathe-<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Wettbewerbsfaktor: Weiterbildung<br />
Prognose zur Entwicklung der erwerbstätigen Bevölkerung<br />
Olympiaden und die Schüler der<br />
weiterführenden Schulen orientieren<br />
sich früh. Dieser Bemühungen,<br />
werden vielfach von externen Initiativen,<br />
Verbänden und Unternehmen<br />
gestützt, die Patenschaften<br />
übernehmen und Praktika ermöglichen.<br />
Zudem gehen die Berufsberater<br />
der Arbeitsagentur in die<br />
Schulen und beraten die Fachkräfte<br />
von morgen bei den ersten<br />
Schritten auf ihrer Karriereleiter.<br />
Die Schüler, die dennoch einen<br />
schlechten Start erwischen, finden<br />
im Landkreis diverse Chancen. Die<br />
Initiative Ready4Work macht sich<br />
für die Ausbildung sozialbenachteiligter<br />
Jugendlicher stark ebenso<br />
wie die Jugendwerkstatt des<br />
Kirchenkreises. Mit Berufsschule,<br />
Ausbildung, Berufsfachschule<br />
oder Fachgymnasium bieten die<br />
Berufsbildenden Schulen I und<br />
II diverse Möglichkeiten zu einer<br />
Berufswahl, die fast jeder individuellen<br />
Neigung gerecht wird.<br />
Gymnasiasten finden zwar keinen<br />
Studienplatz im Landkreis, können<br />
aber Praxissemester und Praktika<br />
in der Region absolvieren, so<br />
dass die Durchlässigkeit zwischen<br />
akademischer Bildung und berufspraktischer<br />
Erfahrung beim Start<br />
ins Berufsleben gegeben ist.<br />
Förderprogramme nutzen<br />
Weiterbildung und Qualifizierung<br />
von Mitarbeitern stärkt nicht nur<br />
ein Unternehmen im Wettbewerb,<br />
Weiterbildung ist auch ein Kos-<br />
tenfaktor. Insbesondere kleinere<br />
und mittlere Unternehmen haben<br />
es in dieser Beziehung manchmal<br />
schwerer mitzuhalten. Daher zielen<br />
diverse Förderprogramme darauf<br />
ab, die strukturellen Nachteile<br />
auszugleichen und allen Betrieben<br />
und ihren Arbeitnehmern Weiterbildungschancen<br />
zu eröffnen.<br />
Wichtig ist dabei ein strukturiertes<br />
Vorgehen, empfehlen Unternehmensberater<br />
und raten daher insbesondere<br />
kleineren Unternehmen<br />
an diesem Punkt zur Bildung von<br />
Kooperationen. Auch die Auswahl<br />
der Weiterbildungsmaßnahmen<br />
sollte nicht zufällig geschehen<br />
sondern präzise und bedarfsorientiert<br />
geplant werden. $<br />
5
6 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Diverse Förderprogramme unterstützten die Weiterbildung<br />
IWiN: Der Name ist Programm<br />
Weiterbildung ist oft ein<br />
erheblicher Kostenfak-<br />
tor für Unternehmen<br />
und für qualifizierungswillige Ar-<br />
beitnehmer. Mit dem Programm<br />
"IWiN - Individuelle Weiterbil-<br />
dung in Niedersachsen" fördert<br />
das Land Niedersachsen die Wei-<br />
terbildung von Beschäftigten in<br />
kleinen und mittleren Unterneh-<br />
men (KMU). Hierzu werden noch<br />
bis zum 30. Juni 2013 Zuschüsse<br />
aus Mitteln des Europäischen So-<br />
zialfonds (ESF) und des Landes<br />
Niedersachsen gezahlt, infor-<br />
miert die Wirtschaftsförderung<br />
des Landkreises.<br />
Hier ist auch die<br />
hiesige regionale<br />
Anlaufstelle ein-<br />
gerichtet, die den<br />
Antragstellern mit<br />
Rat und Tat zur Seite<br />
steht. Förderfähig ist<br />
berufliche Weiterbil-<br />
dung von Beschäftigten<br />
kleinen und mittleren<br />
Unternehmen mit Sitz in<br />
Niedersachsen ebenso<br />
wie die Weiterbildung von<br />
Kleinunternehmern mit<br />
weniger als 50 Beschäf-<br />
tigen. Bedingung ist, dass die<br />
Weiterbildung zur Anpassung an<br />
den Strukturwandel beiträgt. So<br />
sollen sich beispielsweise Unter-<br />
nehmen durch die Qualifizierung<br />
ihrer Mitarbeiter neue Geschäfts-<br />
felder erschließen können, die Be-<br />
herrschung neuer Technologien<br />
aneignen oder sich für internatio-<br />
nale Geschäfte fit machen. Das<br />
Programm dient dem Ziel, dass<br />
die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
in den sich immer<br />
schneller verändernden Märkten<br />
erhöhen können.<br />
Qualifizierung ist Zukunft<br />
Eine etwas andere Zielsetzung<br />
verfolgt die Qualifizierungsoffensive<br />
Niedersachsen. Unter der<br />
Überschrift „Qualifizierung ist Zukunft“<br />
will das Förderprogramm<br />
des Landes die Orientierung hin<br />
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und MINT-Studiengängen<br />
fördern, dem akademischen Fachkräftemangel<br />
vorbeugen , indem<br />
die Durchlässigkeit zwischen<br />
beruflicher und hochschulischer<br />
Bildung verbessert wird, will die<br />
Erwerbsbeteiligung von Frauen<br />
fördern und die Arbeitswelt familienbewusster<br />
gestalten und<br />
Arbeitsgerechte Menschen bedarfsgerecht<br />
qualifizieren.<br />
NBank mit eigenem Programm<br />
Weitere eigene Förderprogramme<br />
im Zusammenhang mit Ausbil-<br />
dung und Qualifizierung hat die<br />
NBank aufgelegt. Eines davon ist<br />
die Weiterbildungsoffensive für<br />
den Mittelstand zur Anpassung<br />
der Beschäftigten an den Struk-<br />
turwandel und zur Sicherung der<br />
betroffenen Arbeitsplätze. $<br />
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Fachkräfte fehlen: Weitreichende Folgen zu befürchten<br />
Mangel erfordert Handeln<br />
Immer mehr Unternehmen<br />
leiden unter einem spürba-<br />
ren Mangel an Fachkräften.<br />
In den Landkreisen Nord-Ost-<br />
Niedersachsens wird die Zahl<br />
der bis zu 50-jährigen Erwerbsfähigen<br />
bis 2030 um 15 bis 41<br />
Prozent zurückgehen, prognostiziert<br />
die IHK-Lüneburg. Die<br />
Zahl der Erwerbsfähigen im Alter<br />
zwischen 18 und 45 wird in der<br />
Region um mehr als ein Viertel<br />
sinken. Die Sicherung der Fachkräfte<br />
wird künftig eine große<br />
Herausforderung sein.<br />
Mehr als ein Drittel der mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
möchte ihren Personalstand<br />
ausbauen, beklagt jedoch Probleme<br />
geeignete Mitarbeiter zu<br />
finden, sagt Anton Niesporek,<br />
Verbandsbeauftragter in der<br />
Geschäftsstelle Südostnieder-<br />
sachsen des Bundesverband<br />
mittelständische Wirtschaft,<br />
Unternehmerverband Deutschland<br />
e.V. (BVMW ). Unter dem<br />
wachsenden Fachkräftemangel<br />
leide der gesamte Mittelstand.<br />
Besonders betroffen seien Betriebe<br />
in den Bereichen Maschinenbau<br />
und Metallverarbeitung,<br />
ebenso Elektroindustrie, Ener-<br />
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den mittelständischen Unternehmen<br />
Mitarbeiter abjagen.<br />
Dadurch gerät der Mittelstand<br />
in eine Art “Sandwich-Position”.<br />
Die IHK-Wirtschaftsjunioren Lüneburger<br />
Heide befürchten, dass<br />
Betriebe zur Abwanderung ge-<br />
zwungen werden, so Kreissprecher<br />
Michael Bartels. ▸ ▸<br />
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Gesundheit!<br />
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7
8 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
BVMI auf Ursachensuche<br />
Niesporek sieht in der Entwick-<br />
lung mehrere Ursachen:<br />
➊ Demografischer Wandel:<br />
Durch den de mografischen<br />
Wandel entwickelt sich der<br />
Arbeitsmarkt von einem<br />
Nachfrager- zu einem Anbietermarkt.<br />
Im Bereich der Ausbildungsplätze<br />
sei das schon<br />
zu erkennen.<br />
➋ Fachliche Qualifikation: Die<br />
Bewerber weisen nicht die für<br />
die Position erforderlichen<br />
Qualifikationen auf.<br />
➌ Einstellung zur Arbeit: Viele<br />
Unternehmen klagen über die<br />
mangelnde Flexibilität und<br />
Einsatzfreude. Zudem sei die<br />
Sorge, dass der Nachwuchs<br />
Michael Bartels und Anton Niesporek<br />
erwerbsferner Familien nur<br />
schwer Zugang zum Arbeitsmarkt<br />
findet, ist nicht von der<br />
Hand zu weisen.<br />
Bündel von Maßnahmen<br />
Dem vielschichtigen Problem des<br />
Facharbeitermangels kann nur<br />
durch ein effizientes Zusammenspiel<br />
von Wirtschafts-, Bildungsund<br />
Sozialpolitik entgegenwirkt<br />
werden. Der BVMW regt an, einige<br />
Maßnahmen neu in die Debatte<br />
aufzunehmen. Im Rahmen der<br />
EU-Grundsätze der Flexicurity,<br />
der Verbindung von Flexibilität<br />
und Arbeitsplatzsicherheit, entwickelte<br />
der BVMW gemeinsam<br />
mit französischen Partnern das<br />
in Frankreich sehr erfolgreiche<br />
Modell des Arbeitgeberzusammenschlusses<br />
(AGZ) weiter. Ein<br />
AGZ – in der Regel eine Genos-<br />
senschaft – wird von mehreren<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
gegründet und getragen. Es dient<br />
als Instrument der Bindung von<br />
Fachkräften im Mittelstand; KMU<br />
können Personal halten und zugleich<br />
qualifizieren. Zur Qualifikation<br />
Nicht-Erwerbstätiger schlägt<br />
das BVMW-Modell eine einjährige<br />
Ausbildung für Erwachsene vor.<br />
Dabei können Erwachsene, die<br />
bereits über eine Berufsausbildung<br />
verfügen, innerhalb eines<br />
Jahres einen weiteren Abschluss<br />
erwerben. Das Unternehmen<br />
zahlt während dieser Zeit das<br />
übliche Ausbildungsgehalt, die<br />
Agentur für Arbeit parallel das Arbeitslosengeld.<br />
Die Ausbildung<br />
endet mit der Prüfung durch die<br />
Kammern. Mit dieser Zusatzqualifikation<br />
können gerade ältere<br />
Nicht-Erwerbstätige ihre Chance<br />
für einen Wiedereinstieg in den<br />
ersten Arbeitsmarkt verbessern.<br />
Weitere Ideen<br />
Die Wirtschaftsjunioren haben<br />
ihrerseits Ideen erarbeitet um<br />
der bedrohlichen Entwicklung<br />
entgegen zu wirken. Sie haben<br />
einen Forderungskatalog erstellt<br />
mit dem Titel ‚Fünfmal Ja zum<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland’.<br />
Ihre fünf Forderungen unterstreichen<br />
sie mit deutlicher<br />
Dringlichkeit: „Deutschland<br />
muss endlich handeln,<br />
sonst werden viele<br />
Unternehmen bald<br />
gezwungen sein,<br />
ihre Betriebe zu verlagern. Arbeitsplätze<br />
und Know-how gehen<br />
dann verloren“, sagt Michael Bartels.<br />
Weitere Ideen formulierten<br />
die Wirtschaftsjunioren in einem<br />
Positionspapier. Darin wird die<br />
Schulausbildung thematisiert,<br />
ebenso die Ausstattung der Schulen<br />
und die Steigerung der Weiterbildungsquote.<br />
Die Wirtschaftsjunioren<br />
setzen auf die Erfahrungen<br />
älterer Arbeitnehmer sagen „Ja“<br />
zur Berufstätigkeit von Eltern und<br />
zur Zuwanderung. Letztendlich<br />
müsse auch Leistungsverweigerung<br />
stärker sanktioniert werden.<br />
IHK setzt auf Austausch<br />
Die IHK engagiert sich für einen<br />
engeren Austausch von Kommunalpolitikern<br />
und Unternehmen<br />
und daraus resultierende<br />
gemeinsame Maßnahmen.<br />
Viele Unternehmen bemühen<br />
sich darum, ihre Attraktivität<br />
für Fachkräfte zu verbessern,<br />
indem z. B. auf Familienfreundlichkeit,<br />
Personalentwicklung<br />
und flexible Arbeitszeiten setzen.<br />
„Doch Familienfreundlichkeit<br />
geht nicht ohne ein gutes<br />
und arbeitnehmerfreundliches<br />
Betreuungsangebot“, so IHK-<br />
Hauptgeschäftsführer Michael<br />
Zeinert. „Personalentwicklung<br />
setzt gute Schulbildung und Weiterbildungsträger<br />
voraus. Und<br />
flexible Arbeitszeiten sind dann<br />
besonders attraktiv, wenn der<br />
Freizeitwert einer Region hoch<br />
und ausreichend bekannt ist.“ $
Stetige Weiterentwicklung in der hauseigenen Akademie<br />
Die H&D International<br />
Group hält es mit Henry<br />
Ford: „Erfolg besteht da-<br />
rin, dass man genau die Fähig-<br />
keiten besitzt, die im Moment<br />
gefragt sind“. Für ein Unterneh-<br />
men leben diese Fähigkeiten in<br />
den Mitarbeitern – sie müssen<br />
geweckt und gepflegt werden.<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter ist<br />
essentiell wichtig. Gerade in der<br />
IT-Branche, die in schneller Be-<br />
wegung ist, müssen Mitarbeiter<br />
ständig fachlich und überfach-<br />
lich qualifiziert werden. Die<br />
unternehmenseigenen Schulungseinrichtungen<br />
— das H&D<br />
Education Center in Gifhorn und<br />
ein weiteres in Hannover – decken<br />
den Weiterbildungsbedarf<br />
von Grundlagenwissen bis zu<br />
umfassenden Trainingsmaßnahmen.<br />
H&D verfügt zudem über ein<br />
eigenes Akademieprogramm,<br />
das Wege in die Fach- und Personalführungskarriere<br />
ebnet.<br />
Trainingsprogramme und Assessments<br />
werden von der Akademie<br />
entwickelt und umgesetzt, um<br />
die Innovationskraft des Unternehmens<br />
zu erhalten. Mehr als<br />
50 Mitarbeiter sind allein im Bereich<br />
Training & Consulting beschäftigt.<br />
Perfekt ausgebildete Mitarbeiter<br />
als Garant für Erfolg – dieser<br />
Grundsatz war H&D in den vergangenen<br />
zwei Jahren knapp<br />
5 Millionen Euro an Fort- und<br />
Weiterbildungskosten wert.<br />
Die Bandbreite der angebotenen<br />
Qualifizierungen ist enorm:<br />
Hersteller-Zertifizierungen (z.B.<br />
nach Microsoft oder Apple), Business<br />
Applikationen, Service- und<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Innovation durch Qualifizierung<br />
HuD-Mitarbeiter auf dem Karrierepfad<br />
Projektmanagement-Themen,<br />
Weiterentwicklung von Softskills<br />
und Managementskills. H&D ist<br />
als Testing Center autorisiert<br />
durch Prometric, Apple und MOS<br />
(Microsoft Office Specialist). Das<br />
macht es möglich, gleich im Anschluss<br />
an ein Seminar die Zertifizierungstests<br />
abzulegen. Darüber<br />
hinaus ist die Hönigsberg<br />
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Mitarbeiter haben die Möglichkeit,<br />
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Angebot zu besuchen oder einen<br />
Karrierepfad in der H&D Akademie<br />
einzuschlagen, in der Fachund<br />
Führungskräfte aus den eigenen<br />
Reihen heraus ausgebildet<br />
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9
10 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Volker Linde von der IHK im Interview<br />
„Es bewegt sich viel“<br />
Volker Linde<br />
Ausbildung und Qualifizie-<br />
rung ist ein Kernthema der<br />
IHK. Der IHK Bereichsleiter<br />
für Aus- und Weiterbildung, Vol-<br />
ker Linde, stellte sich im Interview<br />
den Fragen des Gifhorner Wirt-<br />
schaftsspiegels. Er verdeutlicht<br />
in seinem Statement die Rolle der<br />
Unternehmen und ihrer Mitarbei-<br />
ter und auch der Politik bei dem<br />
Bemühen, durch Qualifizierungs-<br />
maßnahmen dem Fachkräfteman-<br />
gel entgegenzuwirken.<br />
WS: Fehlende Fachkräfte gelten<br />
als limitierender Faktor für wirt-<br />
schaftliches Wachstum. Was sind<br />
aus Sicht der IHK die Ursachen?<br />
h Linde: Fachkräfte werden im-<br />
mer knapper, weil die Konjunktur<br />
seit Jahren gut läuft, die Erwerbspersonenzahl<br />
demografisch<br />
bedingt nicht wie notwendig zu-<br />
nimmt und auch die Anforderungen<br />
der Wirtschaft insbesondere<br />
in hochqualifizierten Berufen von<br />
den Bewerbern oft nicht erfüllt<br />
werden.<br />
WS: Lässt sich mit dem Bemühen<br />
um fortlaufende Qualifikationen<br />
der Mitarbeiter die drohende<br />
Fachkräftelücke vorbeugen?<br />
h Linde: Die Erwerbspersonen-<br />
zahl wird stark abnehmen. Die<br />
Belegschaften werden altern.<br />
Insofern kann über engagierte<br />
Aus- und Weiterbildung der Fachkräftelücke<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Die Maßnahmen reichen aber<br />
nicht aus. Wir brauchen ein Mix<br />
aus einer Steigerung der Frauenerwerbsquote,<br />
längerer Lebensarbeitszeit<br />
und mehr Qualifizierung.<br />
Potenziale dürfen nicht mehr verschenkt<br />
werden.<br />
WS: Schöpfen die Unternehmen<br />
der Region die Möglichkeiten von<br />
Aus- und Weiterbildung aus, um<br />
der Entwicklung entgegenzuwirken?<br />
h Linde: Die Bedeutung der<br />
Aus- und Weiterbildung bei den<br />
Unternehmen hat in den letzten<br />
Jahren eher noch zugenommen.<br />
Seit 1996 zählten wir im IHK-<br />
Bezirk jedes Jahr gut 2.600 Ausbildungsstarter.<br />
Heute liegt der<br />
Wert bei fast 4.700. Damals gab<br />
es 20 Studierende im Praxisverbund,<br />
heute liegt die Zahl sicher<br />
bei 300. Die Weiterbildungsförderprogramme<br />
werden immer<br />
stärker in Anspruch genommen.<br />
Die Mittelabrufe aus dem Programm<br />
IWiN (Individuelle Weiterbildung<br />
in Niedersachsen) haben<br />
sich seit 2008 in der Region<br />
fast vervierfacht. Es bewegt sich<br />
also unwahrscheinlich viel.<br />
WS: Qualifizierung und Weiterbildung<br />
im betrieblichen Alltag<br />
ist für Unternehmen meist kostenintensiv.<br />
Vom Arbeitnehmer<br />
erfordert die kontinuierliche<br />
Weiterbildung ebenfalls Motivation<br />
und Aufwand. Wird die<br />
Verantwortung zur Lösung des<br />
Fachkräfteproblem der Initiative<br />
des Mittelstands überantwortet?<br />
h Linde: Die Besserung des<br />
Qualifikationsniveaus ist eine<br />
gesamtgesellschaftliche Aufgabe,<br />
die die Unternehmen und<br />
jeden Einzelnen fordert. Wir<br />
beobachten, dass unsere Mitgliedsunternehmen<br />
die Herausforderungen<br />
annehmen und sich<br />
zunehmend auf die veränderte<br />
Marktsituation einstellen. Das<br />
heißt auch, dass die Unternehmen<br />
– egal, ob groß oder klein<br />
– freiwillig mehr Verantwortung<br />
übernehmen.<br />
WS: Was kann die Politik tun, um<br />
Unternehmen in dieser Situation<br />
zu unterstützen?<br />
h Linde: Die Politik muss die<br />
richtigen Rahmenbedingungen<br />
setzen. Zentrale Aufgabenfelder<br />
sind die Verbesserung der frühkindlichen<br />
Bildung, der schulischen<br />
Leistungsfähigkeit und<br />
nicht zuletzt auch das Weiterpfeilen<br />
an der Qualität unserer Hochschulen.<br />
Dies alles geschieht.<br />
Zusätzlich werden auch Impulse<br />
zur Weiterbildungsförderung<br />
über entsprechende Programme<br />
gesetzt. Und: Sprachförderung<br />
und Kinderbetreuung sind kontinuierlich<br />
verbessert worden.<br />
Es muss aber auch deutlich gesagt<br />
werden, dass wir mit dem<br />
erreichten Leistungsniveau noch<br />
immer nicht zufrieden sein können.<br />
Um unseren hohen Standard<br />
auch nur zu sichern, müssen wir<br />
künftig noch mehr als bisher für<br />
Bildung tun.<br />
WS: Was sind Ihre Forderungen<br />
an die Regionalentwicklung, um<br />
die strukturellen Voraussetzungen<br />
der Region zu stärken und<br />
damit das Interesse von Fachkräften<br />
für den Wirtschaftsstandort<br />
zu wecken?<br />
h Linde: Die Region ist attraktiv.<br />
Wolfsburg erreicht in fast<br />
allen nationalen Benchmarks<br />
inzwischen Spitzenplätze. Auch<br />
Gifhorn ist recht ordentlich<br />
aufgestellt. Richtig ist, den Bildungsstandort<br />
- angefangen in<br />
den Kitas - weiter zu verbessern.<br />
Wichtig ist dabei vor allem, dass<br />
das Angebot allgemein bildender<br />
und beruflicher Schulen auch bei<br />
rückläufigen Schülerzahlen möglichst<br />
wohnortnah erhalten wird.<br />
Was einmal weg ist, kommt meist<br />
nicht wieder. $
Das BNW hilft Jugendlichen bei der Berufsorientierung<br />
Mehr als ein Bildungswerk<br />
Schulabschluss, und noch<br />
kein Berufsziel in Sicht –<br />
das könnte im Landkreis<br />
Gifhorn schon bald der Vergangenheit<br />
angehören, denn das Kultusministerium<br />
und die Agentur<br />
für Arbeit haben 2011 ein Projekt<br />
ins Leben gerufen, das das BNW,<br />
das Bildungswerk der Niedersächsischen<br />
Wirtschaft, umsetzte.<br />
Das Ziel: Schulen und Wirtschaft<br />
werden zusammen geführt, um Jugendlichen<br />
die Berufsorientierung<br />
zu erleichtern. Über die bereits<br />
bestehenden Betriebspraktika<br />
hinaus, basiert diese vom BNW<br />
koordinierte Maßnahme auf einem<br />
umfassenden strategischen Konzept,<br />
das viel effektiver an einen<br />
möglichen Berufsweg heran führt.<br />
Nah an der Praxis<br />
„Durch unser sehr gut ausgebautes<br />
Netzwerk verfügen wir über<br />
Ihr Bildungsdienstleister<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
beste Kontakte zu den lokalen sind ja auch daran interessiert,<br />
Unternehmen. Das erleichtert sich potentiellen Auszubilden<br />
uns die Vermittlung von Ver- zu präsentieren“, bilanziert die<br />
tretern eines Betriebes an die BNW-Teamleiterin Leonie Jürges.<br />
Schulen“, sagt Christina Lüdde, Ein weiteres Modul des Projekts<br />
Geschäftsstellenleiterin des richtet sich an die Abgangsklas-<br />
BNW Gifhorn. An einem Schulsen und konzentriert sich auf<br />
tag besuchen Experten aus der die Bewerbungen. Hier sind in<br />
Praxis die Schulen und stellen fünf mal fünf Unterrichtsstun-<br />
ihre Branche, ihr Unternehmen den Personalexperten aus den<br />
und die Tätigkeitsbereiche vor Betrieben für das Teamteaching<br />
– eine wichtige Orientierungshilfe<br />
bei der Frage, wo es sinnvoll<br />
ist, Kurzpraktika zu absolvieren.<br />
Die nämlich sind als Ein-Tages-<br />
Praktikum in einem regionalen<br />
Betrieb eine ganze Schulwoche<br />
lang vorgesehen. So kann<br />
ein Arbeitsalltag hautnah miterlebt<br />
werden. „Wir haben<br />
Anfang <strong>2012</strong> mit dem<br />
Projekt in Gifhorn begonnen<br />
und sehr gute<br />
Christina Lüdde und Leonie Jürges<br />
Erfahrungen gemacht,<br />
denn die Unternehmen<br />
gefragt. Dabei, wie übrigens<br />
bei allen anderen Bausteinen<br />
dieser Berufsorientierungs-<br />
Maßnahme, stehen die ganze<br />
Zeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des BNW, überwiegend<br />
Sozial- und Diplompädagogen,<br />
zur Verfügung.<br />
Appell an die Wirtschaft<br />
Momentan läuft die Koordinie-<br />
rung der nächsten Projektzeit.<br />
Parallel dazu geht das BNW auf<br />
weitere Schulen und Betriebe<br />
zu, um für diese Maßnahme zu<br />
werben. „Es ist eine klassi-<br />
sche Win-Win-Situation<br />
für alle Beteiligten.<br />
Deshalb kann ich nur<br />
dazu ermuntern, sich<br />
an uns zu wenden<br />
und mitzumachen“,<br />
appelliert Christina<br />
Lüdde. $<br />
Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH<br />
Frau Christina Lüdde<br />
Eyßelheideweg 12<br />
38518 Gifhorn www.bnw.de<br />
11
12 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Johann Strauß zugunsten von Ready4work<br />
Benefiz für Seele und Zukunft<br />
Das Philharmonic Volkswagen Orchester spielt zu einem Benefizkonzert<br />
Eine abgeschlossene Be-<br />
rufsausbildung stellt<br />
eine bedeutende Investition<br />
in die Zukunft dar – sowohl<br />
für die Jugendlichen selbst<br />
als auch für die Region, in der<br />
sie leben. Doch nicht allen Jugendlichen<br />
gelingt der Start in<br />
den Beruf ohne Hilfe. Familiäre<br />
oder andere soziale Probleme<br />
im Lebensumfeld betroffener<br />
Schulabgänger können einen<br />
qualifiziertes Schulabschluss<br />
erschweren und den Zugang zu<br />
einem Ausbildungsplatz verhindern.<br />
Um diese benachteiligten<br />
Jugendlichen zu unterstützen,<br />
wurde 2004 der Förderverein<br />
Ready4work e.V. ins Leben gerufen.<br />
Partner von Ready4work<br />
ist der Regionalverbund für Ausbildung<br />
e.V. (RVA). Der Förderverein<br />
Ready4work ermöglicht<br />
durch sein Engagement jährlich<br />
die Steigerung der Anzahl<br />
an Ausbildungsplätzen beim<br />
RVA, indem neue Ausbildungs-<br />
plätze mit je 5.000 Euro unterstützt<br />
werden. Die Mittel dazu<br />
stammen ausschließlich aus<br />
Spendengeldern. Diese generieren<br />
sich aus Mitgliedsbeiträgen,<br />
Aktionen von Partnern,<br />
dem Verkauf von Ready4work-<br />
Produkten sowie einer großen<br />
Anzahl von Direktspenden. Außerdem<br />
haben seit Ende 2003<br />
haben diverse Partner von Ready4work<br />
mehr als 140 Aktionen<br />
und Veranstaltungen zugunsten<br />
des Fördervereins organisiert.<br />
Beispiele sind Überstundenspenden,<br />
Hoffeste, Sonderverkäufe<br />
oder Fußballturniere oder<br />
das beliebte Neujahrskonzert<br />
des Volkswagen Philharmonic-<br />
Orchester unter der Leitung von<br />
Hans Ulrich Kolf, das auch im<br />
kommenden Januar wieder<br />
in bewährter Form<br />
stattfindet.<br />
Tolle Erfolgsquote<br />
Seit seiner Gründung sammelte<br />
der Förderverein bereits<br />
über 2,24 Millionen<br />
Euro an Spenden, mit deren<br />
Hilfe 385 zusätzliche<br />
Ausbildungsplätze in der<br />
Region eingerichtet. Diese<br />
Ausbildungsplätze entsprechen<br />
den klassischen<br />
betrieblichen Ausbildun-<br />
gen und finden in RVA-Partnerunternehmen<br />
statt. Der RVA ist<br />
hierbei im formalen Sinne der<br />
Ausbildungsbetrieb und damit<br />
Träger aller Rechte und Pflichten.<br />
Gleichzeitig sorgt der RVA<br />
für eine umfassende Betreuung<br />
und Beratung für Auszubildende<br />
und Betriebe.<br />
Die Unternehmen werden weitestgehend<br />
von allen administrativen<br />
Aufgaben entlastet und<br />
übernehmen nur die praktische<br />
Ausbildung. Somit steigt die<br />
Attraktivität für die Partnerbetriebe<br />
zusätzliche Ausbildungsplätze<br />
anzubieten. Dabei<br />
konzentrieren sich RVA und Ready4work<br />
ausschließlich auf die<br />
Entwicklung zusätzlicher und<br />
erstmaliger Ausbildungsplätze,<br />
bestehende Ausbildungsplätze<br />
bleiben unverändert erhalten.<br />
Um dies zu gewährleisten wird<br />
jedes Unternehmen daraufhin<br />
überprüft, ob es weiterhin die<br />
Zahl der bisherigen Ausbildungsplätze<br />
anbietet, bevor<br />
zusätzliche Plätze nach dem<br />
RVA-Modell eingerichtet werden<br />
können. Die Prüfung erfolgt in<br />
Zusammenarbeit mit IHK und<br />
Handwerkskammer.<br />
Rund 94 Prozent aller bisherigen<br />
RVA-Auszubildenden haben zum<br />
Ende ihrer Ausbildung ihre Abschlussprüfung<br />
bestanden. 81<br />
Prozent absolvierten ihre Prüfung<br />
bereits im ersten Versuch<br />
erfolgreich, elf Prozent im zweiten<br />
und zwei Prozent im dritten<br />
Versuch. Lediglich sechs Prozent<br />
blieben ohne Abschluss. Über<br />
60 Prozent der Ausgebildeten<br />
finden im direkten Anschluss an<br />
die Ausbildung eine Anstellung.<br />
Sechs Monate nach Abschluss<br />
der Ausbildung liegt diese Quote<br />
sogar bei über 70 Prozent. $
Diakonische Servicegesellschaft Kästorf: „Unser Auftrag ist klar“<br />
Für’s Leben qualifizieren<br />
Immer wenn sie allein laufen<br />
können, dann müssen wir sie<br />
gehen lassen“, sagt Reinhard<br />
Helms, Leiter der Kfz-Werkstatt<br />
der Diakonischen Servicegesell-<br />
schaft Kästorf. Immer, wenn einer<br />
der Auszubildenden ausgelernt<br />
hat oder ein Qualifizierungsmit-<br />
arbeiter einen Arbeitsplatz in der<br />
freien Wirtschaft gefunden hat,<br />
mischen sich bei dem Kfz-Meister<br />
Wehmut und Freude. Freude über<br />
den Erfolg des jungen oder älte-<br />
ren Menschen, der hier qualifi-<br />
ziert wurde und Wehmut, weil ein<br />
guter Mitarbeiter geht.<br />
Prüfung bestanden<br />
Am Jahresende wird auch die<br />
27-jährige Simone S. gehen, die<br />
in der Kfz-Werkstatt Kunden-<br />
aufträge annimmt, Rechnungen<br />
schreibt oder Autos vermietet.<br />
„Ich habe Anfang des Jahres<br />
meine Prüfung zu Bürokauffrau<br />
bestanden und anschließend ei-<br />
nen Qualifizierungsvertrag be-<br />
kommen“, erzählt die junge Frau.<br />
Vor fünf Jahren hatte sie Angst<br />
vor der Zukunft: „Ich gehörte zu<br />
einer Drückerkolonne, hatte kein<br />
Zuhause, keine Krankenversiche-<br />
Diakonische Heime Kästorf · Hauptstraße 51 · 38518 Gifhorn<br />
Telefon 05371 721-0 · info@diakonie-kaestorf.de<br />
Simone S. nutzte ihre neue Chance mit Unterstützung der DSK<br />
rung, kein Geld.“ 21 Jahre alt, ob-<br />
dachlos und ohne Mut zum Leben<br />
– und dann kam sie nach Kästorf.<br />
„Seitdem geht es aufwärts“, be-<br />
richtet sie und blickt stolz auf<br />
das, was sie schon geschafft<br />
hat: Ausbildung abgeschlossen,<br />
eine eigene Wohnung, wieder<br />
Kontakt zu den Eltern in Süd-<br />
Kinder-, Jugend und Familienhilfe<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Diakonische Heime Kästorf<br />
deutschland. „Ich hoffe, dass es<br />
mit der Arbeitsstelle außerhalb<br />
der Diakonie auch noch klappt.<br />
Dann wäre es perfekt.“ Das Team<br />
der Kfz-Werkstatt in den Diakonischen<br />
Heimen Kästorf stellt sich<br />
derweil auf die nächsten Qualifizierungsmitarbeiter<br />
ein. „Das ist<br />
unser Auftrag: die Menschen ein<br />
Stück zu begleiten, bis sie wieder<br />
allein laufen können. Und es<br />
ist schön zu sehen, wenn das so<br />
gut klappt wie bei Simone“, sagt<br />
Reinhard Helms.<br />
Kunden tragen zum Erfolg bei<br />
Zu diesem Erfolg beigetragen<br />
haben auch die Kunden der DSK.<br />
Mit einem Auftrag an die DSK<br />
übernehmen die Kunden soziale<br />
Verantwortung und ermöglichen<br />
jungen Menschen wie Simone S.<br />
eine neue Chance. $<br />
Förderschule mit dem Schwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung<br />
Ausbildung und Qualifizierung: Elektriker, Heizung/Sanitär, Maler, Tischler,<br />
Kfz-Werkstatt, Gebäudereinigung, Montage und Verpackung, Partyservice,<br />
Altenpflege: Christinenstift, Clausmoorhof, Bömmelkamp, Hagenhof<br />
Ambulante und stationäre Angebote für seelisch kranke<br />
Menschen und WfbM<br />
Hilfe für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten<br />
13
14 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
BO – Berufsorientierung wird in Schulen groß geschrieben<br />
Vorbereitung auf das Leben<br />
Bo Fachberater stimmen Strategien ab<br />
Seit einigen Jahren ist der<br />
Fokus der weiterbilden-<br />
den Schulen um einen<br />
zentralen Bereich erweitert: die<br />
Berufsorientierung (BO). Die<br />
Idee: Schüler sollen sich fächer-<br />
übergreifend auf ihre berufliche<br />
Zukunft vorbereiten, erläutert<br />
Marianne Breilmann von der Re-<br />
alschule Meinersen, Fachberate-<br />
rin BO im Landkreis. Sie ist eine<br />
von rund 50 Fachberatern in Nie-<br />
dersachsen, die an der Nahtstelle<br />
zwischen Schule, Wirtschaft und<br />
BBS arbeiten, Kontakte herstel-<br />
len und Maßnahmen planen.<br />
Zwei zentrale Säulen<br />
Die Berufsorientierung ruht auf<br />
zwei Säulen. Zum einen die Kom-<br />
petenzfeststellung, zum anderen<br />
die Orientierung in der Berufs-<br />
welt mit Betriebserkundungen,<br />
außerschulischen Lernorten und<br />
Praktika.<br />
Ausbildungsreife ist eines der<br />
Ziele schulischer Bildung. Festgeschrieben<br />
ist dies im Real- und<br />
Hauptschulerlass des Landes,<br />
bei dessen Erstellung BO-Fachberater<br />
mitgewirkt haben. Der<br />
Erlass bestimmt Umfang und<br />
Inhalte der Berufsorientierung.<br />
Dazu gehören unter anderem das<br />
Schülerbetriebspraktikum und<br />
die Kooperation mit der Bundesagentur<br />
(BA) für Arbeit. Unter anderem<br />
qualifiziert die BA Lehrer<br />
zu Kompetenzfeststellern, um im<br />
Rahmen des Unterrichts Stärken,<br />
Neigungen und Fähigkeiten der<br />
Schüler identifizieren zu können.<br />
Somit sei Schule heute eine Institution,<br />
die Persönlichkeiten<br />
aufdeckt und bildet, so Marianne<br />
Breilmann. Schon immer wurden<br />
Jugendliche bei ihrer Berufswahl<br />
unterstützt. Neu sei aber der Umfang<br />
und die gezielte finanzielle<br />
Unterstützung.<br />
Um ihrer Aufgabe gerecht zu wer-<br />
den, unterhalten Schulen eine<br />
Vielzahl von Kontakten zu Betrie-<br />
ben, Institutionen, Verbänden<br />
und Kammern. Der Arbeitskreis<br />
Schule und Wirtschaft unterstützt<br />
uns dabei sehr gut, so Marianne<br />
Breilmann. Die Schulen bilden<br />
dabei ihre eigenen Profile. Wesendorf<br />
hat eine eigene Ausbildungsplatzbörse,<br />
die HRS Sassenburg<br />
bietet statt der üblichen<br />
Abschlussfahrt eine strukturierte<br />
Woche der Klausur an, in der Bewerbungen<br />
geschrieben und Vorstellungsgespräche<br />
trainiert werden.<br />
Die Oberschule Papenteich<br />
setzt ihren Schwerpunkt im naturwissenschaftlich/technischen<br />
Unterricht bereits ab Klasse fünf<br />
in Kooperation mit der BBS II. Im<br />
Nordkreis sehen die Kooperationen<br />
wiederum anders aus. Hier<br />
ist Butting ein starker Partner für<br />
die Schulen in Wittingen, Hankensbüttel<br />
und Wesendorf. „Im<br />
gesamten Landkreis erschließen<br />
uns verschiedene Betriebe außerschulische<br />
Lernorte und stellen<br />
uns Experten zur Verfügung. Die<br />
Betriebe sehen ihrerseits einen<br />
Nutzen darin, künftige Fachkräfte<br />
für ihre Tätigkeitsfelder zu interessieren<br />
und auf diesem Weg<br />
möglicherweise zukünftige Mitarbeiter<br />
zu gewinnen“, so Marianne<br />
Breilmann.<br />
Runder Tisch zum Übergang<br />
Vergleichsweise neu ist, dass sich<br />
im Landkreis ein Runder Tisch mit<br />
dem Übergangsmanagement be-<br />
Info<br />
BO an der Realschule Rühen<br />
schäftigt. Mit an diesem Tisch<br />
sitzen die Wirtschaftsförderung,<br />
die Landrätin, ebenso die Arbeits-<br />
agentur, das Netzwerk Region des<br />
Lernens sowie die Berufsbilden-<br />
den Schulen mit dem Ziel, die<br />
Nahtstelle zwischen Schule und<br />
Ausbildung zu optimieren. Das<br />
Ergebnis: „Wir haben in den zu-<br />
rückliegenden zwei Jahren mehr<br />
Schüler in Ausbildung gebracht<br />
als je zuvor“, so Marianne Breil-<br />
mann. Auch die Gymnasien ar-<br />
beiten an dieser Thematik, aber<br />
auf sehr unterschiedliche Weise,<br />
unter anderem werden Auslands-<br />
praktika unterstützt und Kontakte<br />
zu ehemaligen Schülern gepflegt.<br />
Rund zehn Prozent der Realschul-<br />
absolventen wechseln mit einem<br />
erweiterten Abschluss nach Klas-<br />
se zehn auf ein Gymnasium. Das<br />
belegt, dass die Durchlässigkeit<br />
weiterhin gegeben ist. $<br />
Konrektor Holger Striezel ist Fachbe-<br />
reichskonferenzleiter Arbeit/Wirtschaft/<br />
Technik und an der Realschule Rühen für<br />
BO zuständig: "Das Konzept zur Berufso-<br />
rientierung soll die Selbstständigkeit und<br />
Eigenverantwortung der Schülerinnen<br />
und Schüler in den Mittelpunkt rücken,<br />
unter anderem, da die Berufswahl ein<br />
mehrjähriger Prozess und keine punktu-<br />
elle Entscheidung ist. Aus diesem Grund<br />
Holger Striezel wollen wir die Schülerinnen und Schüler<br />
dazu befähigen, sich bewusst für einen<br />
Weg nach der Zeit auf der Realschule am Drömling zu entscheiden.<br />
Zum Erreichen dieses Zieles werden neben den berufsorientierenden<br />
Themen in verschiedenen Fächern, unterschiedliche schulische<br />
und außerschulische Veranstaltungen und Maßnahmen mit diversen<br />
Trägern von Seiten unserer Schule durchgeführt. Zudem bieten<br />
wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit und fordern<br />
sie auf, selbstständig an Veranstaltungen während und außerhalb<br />
der Schulzeit teilzunehmen.“
Viel Bewegung in der Jugendwerkstatt Gifhorn<br />
Neuer Sitz – neues Konzept<br />
Die Meldung kam nicht<br />
überraschend. Bereits<br />
im Juni 2011 wurde im<br />
Bund über das Gesetz zur Verbesserung<br />
der beruflichen Eingliederungschancen<br />
diskutiert,<br />
das am 1. April <strong>2012</strong> in kraft trat.<br />
Das bedeutete aber nicht das Aus<br />
für die Jugendwerkstätten, denn<br />
die waren ausdrücklich gewollt.<br />
Aber es war ein langwieriger Prozess,<br />
bis auf Landesebene eine<br />
Maßnahmemöglichkeit für die<br />
Jugendwerkstätten in Niedersachsen<br />
entwickelt wurde. Die<br />
Jugendwerkstatt Gifhorn war<br />
eine der ersten im Land, die mit<br />
der „MAT Jugendwerkstatt“ im<br />
August <strong>2012</strong> begonnen hat. Das<br />
Jobcenter Gifhorn stellte 45 Plätze<br />
für arbeitslose benachteiligte<br />
junge Menschen zur Verfügung.<br />
Hinzu kam, dass der Kirchenkreis<br />
aus wirtschaftlichen Gründen<br />
Neu!<br />
Neu!<br />
∙ Steueroptimierung<br />
den Umzug der JWG beschloss.<br />
Im Oktober <strong>2012</strong> war der Ortswechsel<br />
vollzogen. Viel Arbeit<br />
auch für Daniela Schilling, die am<br />
1. Juli die Leitung der Einrichtung<br />
übernahm.<br />
Vieles bleibt erhalten<br />
Notwendig wurde durch den Um-<br />
zug eine Umstrukturierung der Tä-<br />
tigkeitsgebiete. In Gifhorn können<br />
die Teilnehmenden der Einglie-<br />
derungsmaßnahme jedoch auch<br />
weiterhin in den Bereichen Haus-<br />
wirtschaft, Tischlerei sowie Land-<br />
schaftspflege und Naturschutz<br />
arbeiten. Erhalten geblieben ist<br />
auch der Einkaufs- und Dienst-<br />
leistungsservice „Flotte Tasche“<br />
für ältere und kranke Gifhorner.<br />
Nach Ausbüttel sind die Fahrrad-<br />
werkstatt und der Wertstoffhof<br />
ausgelagert.<br />
∙ Personalkostenoptimierung durch<br />
Lohnnebenkostensenkung<br />
∙ Gründungsberatung<br />
∙ Unternehmensnachfolge und Erbschaft<br />
∙ Private Finanz- und Vermögensplanung<br />
∙ Altersvorsorge, Notfallvorsorge (SOS-Ordner)<br />
∙ Controlling und Geschäftsplanung für kleine<br />
und mittelständische Unternehmen<br />
∙ Fitness-Check für Unternehmer<br />
∙ Strategie- und Unternehmensberatung<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Die Ziele stehen fest<br />
Auch wenn sich manches geän-<br />
dert hat, werde die JWG am Kon-<br />
zept der arbeitsweltbezogenen<br />
Jugendsozialarbeit festhalten,<br />
bekräftigt Daniela Schilling.<br />
„Ziel bleibt es, mit den jungen<br />
Menschen eine konkrete persönliche<br />
und berufliche Perspektive<br />
zu entwickeln und sie möglichst<br />
in Ausbildung oder Arbeit zu<br />
bringen oder ihnen ein anderes<br />
Anschlussangebot zu vermitteln“,<br />
erklärt die JWG-Leiterin.<br />
Keine leichte Aufgabe, denn die<br />
Zahl der Teilnehmer ohne Schulabschluss<br />
ist gestiegen. Oft sind<br />
die Beurteilungen der Anleiter<br />
nach einem hauseigenen, zweitägigen<br />
Potential-Assessment<br />
Center wichtig, in dem Kriterien<br />
wie Hilfsbereitschaft, Sor<strong>gf</strong>alt,<br />
Umgangston und Planung von<br />
Maßnahmen stärken das Selbstbewusstsein<br />
Arbeitsabläufen auf dem Prüfstand<br />
stehen. Fällt das Ergebnis<br />
positiv aus, stärkt so eine Maßnahme<br />
das Selbstbewusstsein<br />
der Teilnehmer und motiviert zur<br />
Eigeninitiative. Auch das könne<br />
bei Bewerbungen hilfreich sein,<br />
weiß Daniela Schilling. $<br />
15
16 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
KVHS: Alltagsbildung und berufliche Qualifikation<br />
Kompetent in Sachen Bildung<br />
Ein breites Wissensfeld liegt<br />
zwischen Alltagskompe-<br />
tenz und beruflicher Wei-<br />
terbildung. Dieses Spektrum ist<br />
das Themenfeld der Kreisvolks-<br />
hochschule. Zwei Mal jährlich<br />
stellt das Team um Ricarda Rie-<br />
desel, Leiterin der KVHS, ein<br />
umfangreiches Kursprogramm<br />
vor. Viele Teilnehmer nutzen die<br />
Angebote, um Kompetenzen für<br />
ihr privates oder berufliches Fortkommen<br />
zu erwerben. Die KVHS<br />
hat eine 40 jährige Tradition als<br />
Anbieter für berufliche Bildung.<br />
„Hier sind wir stark“<br />
Ein wichtiger Bereich ist die kauf-<br />
männische Abteilung. „Hier sind<br />
wir stark“, so Ricarda Riedesel.<br />
In Kooperation mit der IHK wer-<br />
den die Vorbereitungslehrgänge<br />
der IHK-Abschlüsse technischer<br />
Fachwirt, Wirtschaftsfachwirt,<br />
Industriefachwirt, Fachkaufleu-<br />
te sowie Betriebswirt und Bi-<br />
lanzbuchhalter angeboten. Die<br />
Volkshochschule übernimmt die<br />
Prüfungsvorbereitung im Rah-<br />
men berufsbegleitender Quali-<br />
fizierungskurse, die IHK nimmt<br />
die Abschlussprüfungen ab. Der<br />
höchste Abschluss, für den die<br />
Info<br />
KVHS den Vorbereitungslehr-<br />
gang anbietet ist der geprüfte<br />
Betriebswirt. „Aktuell sind wir<br />
um die Anerkennung des Lehrgangs<br />
von Universitäten und<br />
Fachhochschulen bemüht, damit<br />
er zu einem Masterstudium<br />
qualifiziert“, so Kai Imhof, Programmbereichsleiter<br />
Abteilung<br />
Arbeit, Beruf, Ehrenamt. Wegen<br />
der Nachfrage arbeitet die KVHS<br />
derzeit an einer neuen berufsbegleitenden<br />
Weiterbildung für geprüfte<br />
Fachkaufleute: Assistenz<br />
der Geschäftsführung. Absolventen<br />
entwickeln Verständnis<br />
für Managementaufgaben und<br />
qualifizieren sich für Aufgaben<br />
in Schlüsselpositionen.<br />
Stipendien und Bildungsgutscheine<br />
Qualifikation und Weiterbildung ist für viele der Teilnehmer ein<br />
nicht unerheblicher Kostenfaktor. Wer auf Unterstützung braucht,<br />
kann bei der NBank das Meisterbafög beantragen, das Maßnahmen<br />
mit 30,5 Prozent bezuschusst. Bei besonders guten Leistungen<br />
vergibt die IHK Stipendien, außerdem kann bei entsprechenden<br />
Voraussetzungen der Prämiengutschein des Bundes eingesetzt<br />
werden, der Weiterbildungen mit 50 Prozent der Kosten bei maximaler<br />
Förderhöhe von 500 Euro unterstützt. Die KVHS hat den<br />
Prämiengutschein in der vergangenen Förderperiode jährlich an<br />
rund 50 Antragsteller vergeben.<br />
Fachkräfte am Start: Betriebswirte bestanden ihre Prüfungen<br />
Kurse zur Weiterbildung<br />
Auch die Kursprogramme im EDV<br />
Bereich werden gerne als Weiterbildungen<br />
und Qualifizierungen<br />
genutzt. Die Angebote seien breit<br />
gefächert, so Imhof: Der Umgang<br />
mit Word wird je nach Vorkenntnissen<br />
der Kursteilnehmer in<br />
einem Modulsystem geschult.<br />
„Hier finden auch Teilnehmer,<br />
die mit dem Programm vertraut<br />
sind Überraschendes und Neues“.<br />
Kursinhalt sei hier vor allem die<br />
Systematik der Anwenderprogramme.<br />
Gern genutzt würden<br />
ebenso die Schulungsangebote<br />
für Excel und Access. „Auch hier<br />
ist es unser Anliegen, Zertifikate<br />
zu vermitteln“, so Imhof. Als Lehrerfortbildung<br />
werde der Umgang<br />
mit dem Whiteboard vermittelt,<br />
die Kurse für Tastschreiben finden<br />
zum Teil in Kooperation mit<br />
Schulen für Schüler ab der fünften<br />
Klasse statt oder werden vielfach<br />
von Frauen genutzt, die nach der<br />
Familienphase den Wiedereinstieg<br />
ins Erwerbsleben planen.<br />
Dem Zeitgeist folgend seien auch<br />
Soziale Netzwerke und Social<br />
Marketing als Themen im Kursangebot<br />
beliebt.<br />
Im pädagogischen Bereich bildet<br />
die KVHS Fachkräfte für Klein-<br />
kindpädagogik aus, was als Zu-<br />
satzqualifikation für Erzieherin-<br />
nen dient, die Aufgaben in der<br />
Krippe übernehmen wollen. Au-<br />
ßerdem sieht das Programm u.a.<br />
Rhetorikkurse und Schulungen<br />
für Tagespflegeperson vor. Die<br />
Kreiskunstschule bietet ihrerseits<br />
Mappenkurse als Studienvorbereitung<br />
an. Der Bereich Sprachen<br />
ist ein weiteres wichtiges Thema<br />
für die KVHS, so Ricarda Riedesel,<br />
verantwortlich für die Programmgestaltung.<br />
14 verschiedene Sprachen<br />
können in der KVHS gelernt<br />
werden. Schwerpunkte dabei seien<br />
Englisch und Spanisch, da sich<br />
hier immer mehr Teilnehmer anmelden,<br />
die die Kenntnisse beruflich<br />
nutzen wollen. Sie können in<br />
Gifhorn die Voraussetzungen für<br />
international anerkannte Sprachprüfungen<br />
erwerben, die auch für<br />
verschiedene Hochschulstudiengänge<br />
qualifizieren.<br />
Vielfältige Angebote<br />
Der Übergang zwischen berufli-<br />
cher Weiterbildung und Kursen<br />
zum Erwerb von Alltagskompetenzen<br />
sei fließend, so Ricarda<br />
Riedesel. Das haben verschiedene<br />
Unternehmen erkannt und kooperieren<br />
mit der KVHS, um ihre<br />
Mitarbeiter weiterzubilden. So<br />
wurden in diesem Kontext in der<br />
Vergangenheit bereits Konzepte<br />
für Gesundheitstage für die Belegschaft<br />
umgesetzt auch andere<br />
Programme seien denkbar, betont<br />
die KVHS-Leiterin ihre Bereitschaft<br />
neue Themen und Ideen in<br />
das Kursprogramm zu integrieren.<br />
So wurde aus aktuellem Anlass<br />
das Thema seelische Gesundheit<br />
als neue Programmkategorie<br />
eingeführt. Das vielfältige Lehrgangsangebot<br />
dokumentiert ein<br />
kontinuierliches Bemühen, neue<br />
Themenfelder zu erschließen. $
Projekt PERFEKT hebt einen akademischen Schatz<br />
Frauen auf der Reservebank<br />
Einerseits droht Fachkräf-<br />
temangel, andererseits<br />
finden hochqualifizierte<br />
Akademikerinnen keinen Job.<br />
Vor diesem Hintergrund initiierte<br />
jetzt die Ländliche Erwachsenen-<br />
bildung (LEB) e.V. in Koordination<br />
mit der Bundesagentur für Arbeit<br />
in Helmstedt und der Koordinie-<br />
rungsstelle Frau und Wirtschaft<br />
das Projekt PERFEKT: Perspektive<br />
für ein Karrieretraining – Frauen<br />
qualifizieren sich für die Region.<br />
Projektkoordinatorin ist Ulla<br />
Evers. 19 Diplom Kauffrauen, Pädagoginnen,<br />
Betriebswirtinnen,<br />
eine Wirtschaftsjuristin und eine<br />
Ernährungswissenschaftlerin kamen<br />
zum ersten Treffen.<br />
Die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf bedeute insbesondere<br />
für Frauen noch immer eine be-<br />
Ulla Evers<br />
sondere Herausforderung, stellt<br />
Traude Oberkirch fest: mehr als<br />
70 Prozent der Erwerbstätigen<br />
Mütter in Teilzeit. Diese Quote<br />
sei im Vergleich zu den Vorjahren<br />
sogar gestiegen. Die Beteili-<br />
Die AOK Niedersachsen als Arbeitgeber<br />
gung der Väter am Erwerbsleben<br />
gestalte sich dagegen weitgehend<br />
unabhängig vom Alter der<br />
Kinder.<br />
Frauen als Arbeitnehmerinnen<br />
seien in der Region gesucht, so<br />
Gabriele Kühne von der BA für<br />
Arbeit in Helmstedt. „Ihre Kompetenzen<br />
sind ein Schatz, der zu<br />
heben ist“, lässt die Gleichstellungsbeauftragte<br />
für Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt keinen<br />
Zweifel am hohen Potenzial<br />
der Akademikerinnen für den<br />
hiesigen Arbeitsmarkt.<br />
Jetzt, da der Wettbewerb um<br />
Fachkräfte entbrannt ist, würden<br />
die „stillen Reserven“ von den<br />
Unternehmen durchforstet, so<br />
Kühne. Das Projekt Perfekt setzt<br />
daher auf die Installation eines<br />
Netzwerks, das den beruflichen<br />
Individuelle Möglichkeiten<br />
Die AOK Niedersachsen ist einer<br />
der größten Arbeitgeber in der<br />
Zukunftsbranche Gesundheit<br />
und Pflege in Niedersachsen.<br />
An 120 Standorten setzen AOK-<br />
Mitarbeiter ihre Kompetenzen für<br />
die Gesundheit der 2,4 Millionen<br />
Versicherten ein. Dies erfordert<br />
unterschiedliche Fähigkeiten und<br />
Engagement und bringt erlebbaren<br />
Erfolg.<br />
Mitarbeiter sind Kapital<br />
„So wie wir uns für unsere Kun-<br />
den einsetzen, so sind wir auch<br />
für unsere 6.750 Mitarbeiter ein<br />
verlässlicher und fairer Partner.<br />
Sie sind unser wichtigstes Kapi-<br />
tal. Als Arbeitgeber bieten wir<br />
unseren Mitarbeitern exzellente<br />
Rahmenbedingungen für ihren<br />
Erfolg und Karriere. Wir ermög-<br />
lichen es, Leistung mit Lebens-<br />
planung, Freizeit und Familie in<br />
Einklang zu bringen“, so die Ge-<br />
schäftsführung.<br />
„Das Wissen und Können unserer<br />
Mitarbeiter ist uns wichtig. Als<br />
große, erfolgreiche Krankenver-<br />
sicherung nutzen wir deshalb<br />
unser Potenzial, unseren Mitar-<br />
beitern viele individuelle Wei-<br />
terbildungsmöglichkeitenan- zubieten“. Das Spektrum reicht<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
"AOK - nicht nur Gesundheitskas-<br />
se, sondern auch Arbeitgeber"<br />
Wiedereinstieg ermöglicht mit<br />
dem Ziel zu vernetzen, Mut zu<br />
machen, Perspektiven zu entwickeln<br />
und Maßnahmen zur Qualifizierung<br />
zu ergreifen.<br />
„Die Teilnehmerinnen müssen<br />
ihre eigenen Qualitäten<br />
schätzen lernen und Ziele für<br />
sich formulieren“, umreißt Ulla<br />
Evers das Konzept. Das Mittel<br />
zum Zweck sei die geschlossene<br />
Gruppe: Gemeinsame Bewerbungstrainings,<br />
Visionen<br />
entwickeln, informieren und<br />
Zusatzqualifikationen ausloten.<br />
Der erste Schritt<br />
Regelmäßige monatlichen Treffen.<br />
Die Resonanz beim ersten<br />
Netzwerktreffen habe gezeigt:<br />
Der Bedarf an Unterstützung ist<br />
dringend vorhanden. $<br />
dabei von Hospitationen und Job-<br />
Rotation über fachbereichsspezi-<br />
fische Seminare, Fortbildungen<br />
wie zum Beispiel zum Kranken-<br />
kassenfachwirt bis hin zu Basis-<br />
qualifizierungen für Führungs-<br />
kräfte und Kompetenzförderung<br />
für das obere Management.<br />
Breites Spektrum an Chancen<br />
Eine Berufsausbildung oder ein<br />
Studium bei der AOK Niedersach-<br />
sen bietet Interessierten ein brei-<br />
tes Spektrum von Einsatz- und<br />
Karrieremöglichkeiten in span-<br />
nenden und dynamischen Aufga-<br />
benfeldern. $<br />
17
18 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Butting Akademie: Weiterbildung in schönem Ambiente<br />
Gastgeber mit Leib und Seele<br />
In dem schönen Ambiente der Akademie fällt die Weiterbildung leicht<br />
Einmal jährlich wird Kne-<br />
sebeck zum Schauplatz<br />
des „Flipper-Forum".<br />
Dann treffen sich Unternehmer,<br />
Geschäftsführer und Personalverantwortliche<br />
aus der Region<br />
Wittingen und darüber hinaus in<br />
der Butting Akademie, um sich<br />
zum Thema Human Resources<br />
(HR) auszutauschen. Diese Plattform<br />
für Personalentwicklung im<br />
ansprechenden Ambiente des<br />
Hauses sorgt für Inspiration und<br />
Austausch rund um das Thema<br />
mit hochkarätigen Beiträgen von<br />
HR-Fachspezialisten und ergänzenden<br />
Vertiefungsworkshops so<br />
genannten „Flipper-Sessions“, die<br />
parallel stattfinden. Das Flipper-<br />
Forum ist ein offenes Angebot der<br />
Butting Akademie, eines von vielen<br />
Seminaren, die die Akademie<br />
speziell nach den Maßgaben ihrer<br />
Kunden entwickelt: vom Erlebnis-<br />
Teamtraining über die Schulung<br />
von Konfliktlösungskompetenz<br />
bis hin zur Auszeit für Fahrgastbetreuer<br />
einer privaten Eisenbahngesellschaft.<br />
Netzwerk für Kompetenz<br />
Zur Realisierung der individuellen<br />
Schulungsmaßnahmen verfügt<br />
die Akademie über ein thema-<br />
Fotos: H. BUTTING GmbH & Co. KG<br />
tisch breit aufgestelltes Netzwerk<br />
an Trainern und Referenten,<br />
mit denen eine langjährige und<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
auf der Basis gemeinsamer Werte<br />
und eines hohen Qualitätsanspruchs<br />
besteht. „Dadurch ist es<br />
uns möglich, unterschiedlichste<br />
Themenkomplexe anzubieten<br />
und branchenspezifische Fragestellungen<br />
erfolgreich zu bearbeiten“,<br />
erläutert Vincent G. A.<br />
Zeylmans, Geschäftsführer der<br />
Butting Akademie. In Theorie und<br />
Praxis gleichermaßen zu Hause,<br />
bringt jeder der rund 75 Experten<br />
seine persönliche Erfahrung und<br />
nachweisliche Fachkompetenz<br />
in die Veranstaltungen ein. Die<br />
kompakte, teilnehmerbezogene,<br />
praxisnahe und nachhaltige Wissensvermittlung<br />
steht dabei klar<br />
im Fokus. „Als Butting Akademie<br />
sehen wir uns heute als kompetenten<br />
Partner für ganzheitliche<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen“,<br />
erläutert Zeylmans. „Der<br />
Bedarf an betrieblicher Weiterbildung<br />
und Personalentwicklung<br />
ist so individuell wie die Unternehmen<br />
und die darin tätigen<br />
Menschen selbst“, ergänzt Tanja<br />
Dreyer, verantwortlich für die<br />
Beratung und Betreuung der Kunden.<br />
Aus diesem Grund hat sich<br />
die Akademie auf die Konzeption<br />
und Realisierung von kundenspezifischen<br />
Maßnahmen spezialisiert,<br />
denen stets eine intensive<br />
Auseinandersetzung mit den besonderen<br />
Rahmenbedingungen<br />
in dem Betrieb vorausgeht. „Die<br />
Kooperation mit unseren Kunden<br />
betrachten wir als vertrauensvolle<br />
Partnerschaft auf Augenhöhe.<br />
Besonders freut uns, dass es in<br />
zahlreichen Fällen zu einer regelmäßigen<br />
Fortführung der Zusammenarbeit<br />
kommt, bestehende<br />
Konzepte weiter entwickelt oder<br />
neue Themen gemeinsam in Angriff<br />
genommen werden“, charakterisiert<br />
Dreyer die Akademie.<br />
Potenziale entwickeln<br />
Beheimatet ist die Butting Aka-<br />
demie seit 2009 in der „Burg<br />
Knesebeck“. Dieser inspirierende<br />
Ort unterstützt die Menschen,<br />
den Alltag hinter sich zu<br />
lassen und sich Zeit zu nehmen.<br />
Zeit, um nachzudenken – über<br />
sich selbst, die eigenen Poten-<br />
Erlebnis-Teamtraining, Schulung oder Auszeit<br />
ziale und Entwicklungsmöglichkeiten,<br />
über das eigene Unternehmen.<br />
Zeit, um durchzuatmen<br />
und zu genießen. Als „Gastgeber<br />
mit Leib und Seele“ schaffen die<br />
Mitarbeiter in der Burg Knesebeck<br />
ein einzigartiges Ambiente<br />
und setzen alles daran, den Aufenthalt<br />
der Seminarteilnehmer<br />
so angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
Interessierte Unternehmen<br />
können das Tagungshaus<br />
mit den beiden Seminarräumen<br />
sowie 16 Gästezimmern auch für<br />
interne Seminare und Lehrgänge<br />
nutzen.<br />
Unternehmer unterstützen<br />
Das Familienunternehmen But-<br />
ting mit Stammsitz in Knesebeck<br />
ist sich seiner sozialen und re-<br />
gionalen Verantwortung als ei-<br />
ner der größten Arbeitgeber in<br />
der Region Südheide seit jeher<br />
bewusst. Mit der Gründung der<br />
Butting Akademie im Jahr 2004<br />
wollte Hermann Butting, ge-<br />
schäftsführender Gesellschafter<br />
in siebenter Familiengeneration,<br />
den Unternehmern in der Region<br />
bei der Entwicklung ihrer Poten-<br />
ziale sowie bei der beruflichen<br />
Weiterentwicklung unterstüt-<br />
zend zur Seite stehen. „Wenn<br />
auch Sie den Wunsch verspüren,<br />
dem Thema Weiterbildung für<br />
Ihre Belegschaft einen höheren<br />
Stellenwert beizumessen,<br />
sprechen Sie uns an“, so die<br />
Akademie-Mitarbeiter. Nähere<br />
Informationen finden sich unter<br />
www.butting-akademie.de. $
Butting Personal-Service unterstützt Unternehmen<br />
Mitarbeiter als Erfolgsfaktor<br />
Gestern wie heute ist ein<br />
Faktor ausschlaggebend<br />
für den Erfolg eines Un-<br />
ternehmens: die Mitarbeiter. Sie<br />
bringen sich tagtäglich mit ihren<br />
individuellen Fähigkeiten und viel<br />
Engagement ein. Dabei ist es ent-<br />
scheidend, die besten Mitarbeiter<br />
zu finden und sie an das Unter-<br />
nehmen zu binden. Begeisterte<br />
Mitarbeiter sorgen für begeisterte<br />
Kunden und eine konstruktive Un-<br />
ternehmenskultur.<br />
Die erfolgreiche Suche nach ge-<br />
eigneten Mitarbeitern verlangt<br />
Zeit, Kreativität und konkrete<br />
Vorstellungen zum Anforderungsprofil.<br />
„Wir finden Ihre<br />
Wunschmitarbeiter, die Sie für<br />
Ihren Unternehmenserfolg brauchen“,<br />
verspricht Stefan Haltenhoff,<br />
Geschäftsführer der Butting<br />
Personal-Service. Die Personalsu-<br />
che verfolgt im Allgemeinen das<br />
Ziel, offene Positionen mit den<br />
bestmöglich geeigneten Kandidaten<br />
oder Kandidatinnen zu<br />
besetzen. Die Aufgabenstellung<br />
wirkt leicht, aber die Umsetzung<br />
ist an viele dynamische Faktoren<br />
geknüpft. „Insbesondere der<br />
regionale Mittelstand ist in den<br />
Zeiten des demographischen<br />
Wandels und des zunehmenden<br />
Wettbewerbs um die besten Talente<br />
besonders gefordert“, weiß<br />
Stefan Haltenhoff aus Erfahrung.<br />
Das Unternehmen aus der Butting<br />
Gruppe unterstützt mittelständische<br />
Firmen aus der Region beim<br />
Recruiting von gewerblichen und<br />
kaufmännischen Mitarbeitern.<br />
„Zunächst ist der demografisch<br />
beeinflusste Wandel des Arbeitsmarktes<br />
vom `Talents of War´<br />
zum `War for Talents´ zu beach-<br />
Chancen nutzen – Zukunft gestalten<br />
ten“, erläutert Haltenhoff. Des<br />
Weiteren sind die veränderten Lebenseinstellungen<br />
der Menschen<br />
(Generation Y) sowie die technologischen<br />
Entwicklungen zu berücksichtigen.<br />
Ein kompetentes<br />
Personalmarketing wird die Chance<br />
nutzen, schon vor dem eigentlichen<br />
Bewerbungsprozess die<br />
Attraktivität des Unternehmens<br />
als Arbeitgeber darzustellen. Ein<br />
wichtiges Instrument ist dabei<br />
die Unternehmens-Website, die<br />
von etwa 40 Prozent der Bewerber<br />
eingesehen wird. Weiterhin<br />
sollte untersucht werden, über<br />
welche Kommunikationsplattformen<br />
geeignete Kandidaten am<br />
ehesten zu erreichen sind, zum<br />
Beispiel mit Stellenbörsen, Fachforen<br />
oder sozialen Netzwerken.<br />
„Hieraus erschließen sich hervorragende<br />
Möglichkeiten des<br />
(Online-) Recruitings – gleicher-<br />
Stefan Haltenhoff<br />
Gestern wie heute ist ein Faktor ausschlaggebend für den Erfolg von Unternehmen: die Menschen.<br />
Sie bringen sich tagtäglich mit ihren individuellen Fähigkeiten und viel Engagement ein.<br />
Wir wissen um diesen Wettbewerbsvorsprung und suchen für Sie die geeigneten Mitarbeiter!<br />
Ansprechpartnerin<br />
Frau Rothe<br />
29379 Knesebeck<br />
+49 5834 50-7271<br />
personal-service@butting.de<br />
www.butting-personal-service.de<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
maßen zum Nutzen für Bewerber<br />
und Arbeitgeber“, so Haltenhoff.<br />
Mittlerweile gibt es mehr als<br />
1 800 Online-Stellenbörsen in<br />
Deutschland. So macht es Sinn,<br />
sich zunächst mit deren Zielgruppen<br />
zu beschäftigen. $<br />
19
20 Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Berufsbildende Schulen in Gifhorn<br />
Schnittstelle: Schule / Beruf<br />
Unter den Dächern der Berufsbil-<br />
denden Schulen (BBS) in Gifhorn<br />
sind verschiedene Schulformen<br />
und Ausbildungszweige vereint.<br />
Nahezu alle Schüler aus dem<br />
Landkreis, die nicht ein allgemeinbildendes<br />
Gymnasium besuchen,<br />
finden hier den Einstieg<br />
in die Berufswelt. Die BBS I und II<br />
sichern eine qualitativ hochwertige<br />
Ausbildung. Die Gliederung<br />
in BBS I für kaufmännische Berufe,<br />
Ernährung und Gastronomie<br />
sowie in BBS II mit gewerblich<br />
technischem Schwerpunkt ist<br />
historisch gewachsen. Beide<br />
Schulen haben ein sehr heterogenes<br />
Publikum: Hauptschüler<br />
sitzen neben Abiturienten. Ge-<br />
Ausbildung auf hohem Niveau<br />
meinsames Charakteristikum<br />
ist zudem, dass beide Schulen<br />
eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Ausbildungsgänge anbieten.<br />
Das Spannungsfeld durch unterschiedliche<br />
Bildungsniveaus<br />
und Karriereerwartungen verstehen<br />
die Leiterin der BBS I Heidi<br />
Lobert ebenso wie der Leiter der<br />
BBS II Klaus Röhr als Herausforderung.<br />
BBS I: Regionale Kompetenz<br />
Ganz gleichgültig mit welchem<br />
Abschluss Schüler an der BBS<br />
I starten, hier kann jeder ein<br />
Stückchen weiterkommen, sagt<br />
Rektorin Heidi Lobert. Zweierlei<br />
bietet sie ihren Schülern: den<br />
Einstieg in berufliche Bildung<br />
und einen besseren Schulabschluss.<br />
Seit zwei Jahren ist die<br />
Schule regionales Kompetenzzentrum<br />
mit gleichwertigen 43<br />
Schulen. 2250 Schüler werden<br />
hier von 130 Lehrern unterrichtet.<br />
1300 davon in Teilzeit an<br />
ein bis zwei Tagen pro Woche.<br />
45 Prozent der Schüler kommen<br />
im Vollzeitschulbetrieb. Viele<br />
verbringen hier prägende Jahre.<br />
Die BBS hilft bei der Orientierung<br />
und sorgt für die nötige<br />
Durchlässigkeit. Denkbar sei ein<br />
Schüler, der ohne Hauptschulabschluss<br />
im BVJ startet und<br />
nach sieben Jahren die allgemeine<br />
Hochschulreife schafft.<br />
„Wir sind die integrierteste Gesamtschule,<br />
im Landkreis.“ so<br />
Heidi Lobert. Das Team für die<br />
begleitende sozialpädagogische<br />
Arbeit ist entsprechend personalstark.<br />
Die thematische Ausrichtung ist<br />
breit gefächert: Wirtschaft und<br />
Verwaltung, Hauswirtschaft,<br />
Pflege, Gesundheit und Ernährung,<br />
Gastgewerbe und seit Neuestem<br />
auch Sozialpädagogik. Im<br />
kommenden Schuljahr wird das<br />
Spektrum um die Ausbildung<br />
zur Altenpflegerin/Altenpfleger<br />
ergänzt, was dem wachsenden<br />
Bedarf geschuldet ist. „Wir passen<br />
unser Bildungsangebot kontinuierlich<br />
den Erfordernissen<br />
an“, so Lobert. Maßgeblich ist die<br />
Entwicklung der Schülerzahlen.<br />
Aus dem Bedarf entstanden ist<br />
dann eine einjährige Berufsfachschule<br />
Backgewerbe, wo Bäcker<br />
und Bäckereifachverkäuferinnen<br />
die Grundlagen für ihren Beruf gemeinsam<br />
lernen und die als erstes<br />
Ausbildungsjahr angerechnet wird.<br />
Stand 15.09.<strong>2012</strong><br />
Σ 2023<br />
Schülerinnen und Schüler der BBS II Gifhorn nach Fachrichtungen<br />
292; 14%<br />
132; 7%<br />
91; 4%<br />
139; 7%<br />
BBS II: Regionale Innovation<br />
Rund 2000 Schüler besuchen<br />
die gewerblich technische BBS<br />
II. Die Zahlen korrelieren mit den<br />
aktuellen Gegebenheiten der<br />
Wirtschaft, so Schulleiter Klaus<br />
Röhr. So mache sich in diesem<br />
Jahr die rückläufige Zahl der Bewerber<br />
im Handwerk bemerkbar,<br />
ebenso wirke sich die prosperierende<br />
Wirtschaft bei Ingenieurdienstleistern<br />
aus.<br />
Das Klientel der BBS II könnte<br />
unterschiedlicher nicht sein:<br />
Etwa 100 Schüler befinden sich<br />
in der Berufseinstiegsschule.<br />
Im BVJ haben Schüler die<br />
Chance, mit dem Erwerb des<br />
Hauptschulabschlusses einen<br />
Einstieg ins Berufsleben zu finden.<br />
Wer das BVJ schafft, kann<br />
in das Berufseinstiegsjahr (BEK)<br />
wechseln und danach in die Berufsfachschule.<br />
„Typische Warteschleifen“,<br />
urteilt Röhr: aber<br />
die Vermittlungsrate nach dem<br />
BFS liegt bei 90 Prozent. 1500<br />
Schüler besuchen die BBS II im<br />
Kontext einer dualen Ausbildung.<br />
„In diesem Bereich müssen<br />
wir die Leute da abholen, wo<br />
sie stehen“, so Röhr. „Die Lehrer<br />
stehen in enger Kooperation mit<br />
den Unternehmen“, so Röhr.<br />
133; 7% 50; 2%<br />
253; 13%<br />
621; 31%<br />
312; 15%<br />
Metalltechnik (incl FOS-T ohne NawaRo ab 2011) Fahrzeugtechnik Elektrotechnik (incl. NawaRo ab 2011)<br />
Bautechnik Holztechnik Farbtechnik u. Raumgestaltung (incl. FOS-G)<br />
Augenoptik Müllereitechnik Werkstatt für behinderte Menschen<br />
Insgesamt 120 Schüler besuchen<br />
die Fachoberschulen Gestaltung<br />
und E-Technik sowie den Schulversuch<br />
Technischer Assistent<br />
für nachwachsende Rohstoffe<br />
(NaWaRo). Eine Besonderheit<br />
der BBSII sind die Partnerschaften<br />
mit ausländischen Institutionen<br />
und Betrieben. Seit 2007<br />
sind mit Förderung aus dem europäischen<br />
DaVinci-Programm<br />
200 Schüler im Ausland gewesen.<br />
„Die Schule ist so gut wie das<br />
Umfeld es ermöglicht“, verweist<br />
Röhr auf die enge Kooperation<br />
von Wirtschaft und schulischer<br />
Ausbildung. Beispiel ist der<br />
neue Ausbildungsgang zum<br />
Technischen Produktdesigner.<br />
„Wir müssen immer bereit sein,<br />
uns Gedanken zu machen“, so<br />
Röhr. Dies wurde in der Vergangenheit<br />
bereits belohnt: So bewarb<br />
sich die BBS II erfolgreich<br />
mit ihrem Konzept für ein Innovationszentrum<br />
um Mittel aus<br />
dem Konjunkturprogramm. 1,2<br />
Mio. Euro flossen nach Gifhorn.<br />
Das Ergebnis: Die Schüler lernen<br />
an hochmodernen Maschinen.<br />
Die alten Schraubstöcke werden<br />
jetzt ausgemustert, Handarbeit<br />
spielt im beruflichen Alltag keine<br />
allzu große Rolle mehr. $
Stadthalle bildet in interessanten Berufsfeldern aus<br />
„Wir gestalten Freizeit“<br />
Als öffentlicher Arbeitgeber<br />
haben wir die Verpflich-<br />
tung, jungen Leuten eine<br />
qualifizierte Ausbildung zu ver-<br />
mitteln“, sagt Wolfgang Stein.<br />
Der Geschäftsführer der Stadthalle<br />
beschäftigt derzeit fünf<br />
Auszubildende in seinem Haus.<br />
Zwei von ihnen lernen den Beruf<br />
der Veranstaltungsfachfrau, drei<br />
lassen sich zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik<br />
ausbilden.<br />
Alle fünf sind sich einig, mit der<br />
Stadthalle einen hervorragenden<br />
Ausbildungsplatz in ihrem jeweiligen<br />
Bereich gefunden zu haben.<br />
Veranstaltungskauffrau<br />
Mit ihrem eigenen und dem externen<br />
Veranstaltungsprogramm<br />
vermittelt die Stadthalle ein<br />
breites Spektrum an Wissen und<br />
Erfahrungen. „Wir arbeiten im<br />
Team mit fließendem Informationsaustausch“,<br />
so Anna Duhr,<br />
angehende Veranstaltungskauffrau.<br />
Wie ihre Kollegin Tatjana<br />
Ganski verfügt sie über die<br />
Fachhochschulreife und arbeitete<br />
vor Ausbildungsbeginn bereits<br />
als Aushilfskraft hier. Für die angehendenVeranstaltungskauffrauen<br />
ist die dreijährige Ausbildungszeit<br />
in zwei Schwerpunkte<br />
gegliedert: eineinhalb Jahre steht<br />
die Planung des Aboprogramms<br />
auf dem Lehrplan verbunden mit<br />
der zugehörigen Werbung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Teil zwei<br />
der Ausbildung ist die Regie bei<br />
der Vermietung des Hauses an<br />
externe Veranstalter und den<br />
damit verbundenen Aufgaben in<br />
Buchhaltung, Statistik und Kommunikation.<br />
Dazu gehören die<br />
Planung der Veranstaltungen bezüglich<br />
der Räumlichkeiten und<br />
deren Ausstattung, ebenso wie<br />
das Erstellen entsprechender Angebote<br />
für die Veranstalter. Die<br />
angehenden Veranstaltungskauffrauen<br />
sind darüber hinaus für<br />
die Betreuung von Künstlern und<br />
Gästen zuständig. Als „abwechslungsreich<br />
und interessant“,<br />
empfinden Anna Duhr und Tatjana<br />
Ganski ihre Ausbildungszeit.<br />
Fachkraft<br />
Veranstaltungstechnik<br />
Jonas Laue absolviert derzeit<br />
sein drittes Lehrjahr als Fachkraft<br />
für Veranstaltungstechnik<br />
in der Stadthalle. Als Hobbymusiker<br />
weiß er, worauf es bei<br />
Beschallung, Bühnenbeleuchtung<br />
und Tontechnik ankommt.<br />
Das genau sind die Themen,<br />
um die es in der Ausbildung der<br />
Veranstaltungstechniker geht:<br />
Tontechnik bei Konzerten und<br />
Theaterveranstaltungen, Stromversorgung<br />
bei Messen, Dekobeleuchtung<br />
bei Geburtstagen<br />
oder anderen privaten Feiern.<br />
„Wenn wir hier drei Jahre gelernt<br />
Fünf Auszubildende ziehen hinter<br />
den Kulissen mit an den Fäden<br />
Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />
Freizeitgestaltung: facettenreiche und spannende Ausbildung<br />
haben sind wir gut ausgebildete<br />
Allrounder“, unterstreicht auch<br />
sein Kollege im zweiten Ausbildungsjahr,<br />
Felix Stein. Aspekte<br />
von Brandschutz gehören zum<br />
Job, ebenso wie der Aufbau<br />
der Technik, die die jeweiligen<br />
Künstler selber mitbringen. Felix<br />
Stein und Jonas Laue schätzten<br />
an ihrem Beruf die Vielfalt der<br />
Aufgabenstellungen. Kulissenaufbau<br />
gehört ebenso dazu wie<br />
das Programmieren des Lichtstellpults.<br />
„Wir müssen flexibel<br />
und spontan sein“, erklären sie<br />
ihr breites Aufgabenfeld, für das<br />
sie ganz persönliches Interesse<br />
haben: „Wir lernen einen ungewöhnlichen<br />
Beruf mit ungewöhnlichen<br />
Arbeitszeiten, für uns<br />
liegen Arbeit und Freizeit ziemlich<br />
dicht beieinander“. Eine<br />
42-stündige Arbeitszeit meist an<br />
sechs Tagen der Woche sind für<br />
die Auszubildenden der Stadthalle<br />
die Normalität: „Es macht<br />
Spaß gemeinsam was Tolles auf<br />
die Beine zu stellen und am Ende<br />
vielleicht sogar Lob von zufriedenen<br />
Künstlern zu bekommen“.<br />
„Der Bedarf ist groß“<br />
Für das verhältnismäßig kleine<br />
Gifhorn sind die Berufe, die in der<br />
Stadthalle gelernt werden können,<br />
fast ein bisschen exotisch.<br />
Das findet nicht zuletzt darin<br />
seinen Ausdruck, dass die fünf<br />
Auszubildenden zu ihrer Berufsschule<br />
nach Hannover fahren. Die<br />
einen zur BBS für Sport- und Freizeitberufe,<br />
die anderen zur Schule<br />
mit Schwerpunkt Multimedia, wo<br />
Veranstaltungstechniker aus ganz<br />
Niedersachsen zum Blockunterricht<br />
zusammenkommen. Die fünf<br />
Auszubildenden der Stadthalle<br />
schauen ihrer beruflichen Zukunft<br />
gelassen entgegen. „Wir haben<br />
eine gute Grundlage, um in alle<br />
möglichen Richtungen weiter zu<br />
arbeiten“. Studium oder freiberufliche<br />
Tätigkeiten – „der Bedarf<br />
ist groß“, so Wolfgang Stein, der<br />
betont, dass auch nach der Ausbildung<br />
Flexibilität erforderlich<br />
sein wird. Die direkte Übernahme<br />
in ein Angestelltenverhältnis habe<br />
er keinem seiner Auszubildenden<br />
versprechen können. $<br />
21
22<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Wir machen uns stark<br />
miteinander – füreina
nder!<br />
Die Wirtschaftsvereinigung<br />
Gifhorn e.V. (WVGF) ist<br />
eine neutrale partei- und<br />
branchen- übergreifende Interes-<br />
senvertretung der Wirtschaft, der<br />
Landwirtschaft, des Handels und<br />
des Handwerks im Raum Gifhorn.<br />
Christian Franke ist Geschäftsfüh-<br />
rer der WVGF. Mit ihm haben wir<br />
über die Entwicklung und die Zie-<br />
le der im Jahr 2008 gegründeten<br />
WVGF gesprochen.<br />
Wirtschaftsvereinigung<br />
Gifhorn e.V.<br />
Steinweg 51<br />
38518 Gifhorn<br />
Tel.: 0 53 71 - 86 8 122<br />
Fax: 0 53 71 – 868125<br />
eMail: info@wv-gifhorn.de<br />
www.wv-gifhorn.de<br />
23<br />
Netzwerk für Information und Kommunikation<br />
Herr Franke, wie sehen Sie die<br />
aktuelle Entwicklung der Wirtschaftsvereinigung<br />
Gifhorn?<br />
h Franke: Durchaus positiv: Wir<br />
bekommen immer mehr Zuspruch<br />
von neuen Mitgliedern und Unternehmen<br />
aus der Stadt Gifhorn und<br />
dem Landkreis. Und das beruht in<br />
erster Linie auf „Mundpropaganda“<br />
weil die Vorträge die wir anbieten<br />
und die Veranstaltungen,<br />
die wir organisieren offensichtlich<br />
ihren Zweck erfüllen und sehr gut<br />
ankommen.<br />
Die Vernetzung der lokalen und<br />
regionalen Potenziale ist also ein<br />
Schwerpunkt Ihrer Arbeit?<br />
h Franke: Ja, der Netzwerkgedanke<br />
steht bei uns im Vordergrund.<br />
Wir fördern und unterstüt<br />
zen den Gedan<br />
kenaustausch zwi-<br />
schen Un terneh-<br />
mern und Unternehmen, ohne<br />
dabei selbst konkrete Verbindun-<br />
gen aufbauen zu wollen oder zu<br />
können. Das sind Dinge die sich<br />
dann ganz von selbst ergeben.<br />
Was tut die WVGF darüber hin-<br />
aus, gibt es Verbindungen oder<br />
Kontakte über die Region hinaus?<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn 23<br />
„Der Netzwerkgedanke<br />
steht im Vordergrund“<br />
h Franke: Nun, da wäre z. B.<br />
die UFH Gifhorn (Unternehmer-<br />
frauen im Handwerk) zu nennen.<br />
Außerdem arbeiten wir mit dem<br />
Bundesverband der mittelstän-<br />
dischen Wirtschaft (BVMW) in<br />
Braunschweig zusammen, da<br />
gibt es beispielsweise gegenseitige<br />
Einladungen zu interessanten<br />
Veranstaltungen und Vorträgen.<br />
Außerdem kooperieren wir<br />
mit der Wirtschaftsvereinigung<br />
Salzgitter.<br />
Welche Inhalte stehen da besonders<br />
im Mittelpunkt?<br />
h Franke: Vordringlich geht es<br />
um Themen, die für die Unternehmen<br />
in der Region interessant<br />
sind. Das reicht vom Fachkräftemangel<br />
und den Möglichkeiten<br />
dort gegenzusteuern über steuerliche<br />
Belange bis hin zu Veranstaltungen,<br />
die sich mit einer<br />
ganzen Reihe von Aspekten zur<br />
Unternehmensführung befassen.<br />
Mitarbeitermotivation, Eigenabsicherung<br />
als GmbH-Geschäftsführer<br />
– wir sind bestrebt, immer<br />
wieder Themen aufzugreifen, die<br />
für unsere Unternehmer von Bedeutung<br />
sind.<br />
Welche Vorteile bietet die Mitgliedschaft<br />
in der WVGF für<br />
Unternehmer? Geben Sie Ihren<br />
Mitgliedern auch aktive Unterstützung<br />
in bestimmten Situationen?<br />
h Franke: Grundsätzlich unterstützen<br />
unsere Mitglieder<br />
Unternehmen beim Aufbau und<br />
der Etablierung ihrer Existenz.<br />
Als WVFG stellen wir in erster<br />
Linie Kontakte her und sorgen<br />
dafür, dass unsere Mitglieder<br />
sich kennenlernen und untereinander<br />
austauschen können.<br />
Aktive Rechts- oder Steuerberatung<br />
können wir nicht leisten.<br />
Aber wir haben erfahrene Persönlichkeiten<br />
in unserer Vereinigung,<br />
die Neumitgliedern<br />
oder Jungunternehmern gerne<br />
mit einem guten Rat oder dem<br />
entsprechenden Kontakt weiterhelfen.<br />
Christian Franke<br />
Was werden Sie Ihren Mitgliedern<br />
im kommenden Jahr bieten?<br />
h Franke: Wir planen alle zwei<br />
Monate einen Stammtisch als informelles<br />
Treffen in lockerer Atmosphäre.<br />
Da wollen wir uns abseits<br />
vom Alltagsgeschäft über<br />
aktuelle Dinge austauschen.<br />
Mehrere interessante Veranstaltungen<br />
mit hochkarätigen Referenten<br />
sind in Vorbereitung, auf<br />
aktuelle Entwicklungen werden<br />
wir eingehen und unseren Mitgliedern<br />
entsprechende Veranstaltungen<br />
anbieten. $
24<br />
➊<br />
➋<br />
➌<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Mitglieder der WVGF nehmen Stellung<br />
Drei Fragen zur<br />
europäischen Schuldenkrise<br />
Europaweit spürt die Wirtschaft<br />
die Folgen der europäischen<br />
Schuldenkrise. Die<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
hat Mitglieder nach den<br />
Auswirkungen der Krise auf ihr<br />
Geschäft befragt:<br />
Welche Gefahren sehen Sie<br />
aufgrund der europäischen<br />
Schuldenkriese für Ihr Unternehmen/Geschäft?<br />
Spüren Sie bereits Auswirkungen<br />
auf Ihr Unter nehmen/<br />
Geschäft?<br />
Wie begegnen Sie diesen Aus-<br />
wirkungen?<br />
Versicherungskaufmann Torsten<br />
Heilmann:<br />
Torsten Heilmann<br />
➊ Die Branche Versicherungen<br />
läuft in diesem Jahr allgemein<br />
schlechter als im letzten Jahr.<br />
➋ Für uns sind die sinkenden<br />
Zinsen ein Problem, auch<br />
die Fondsprodukte werden<br />
schlechter als in der Vergangenheit<br />
angenommen. Die<br />
Kunden sind zunehmend verunsichert.<br />
➌ Wir beraten die Kunden weiter<br />
ganzheitlich und betrachten<br />
gemeinsam mit dem Kunden<br />
seine persönliche Situation<br />
und haben damit gute Erfolge.<br />
Nichts desto trotz müssen auch<br />
wir uns dem ständigen Wandel<br />
unterziehen und anpassen.<br />
Ralf Richter, Geschäftsführer der<br />
FerroTec GmbH:<br />
Ralf Richter<br />
➊ Angesichts der sich fortsetzenden<br />
Euro-Schuldenkrise<br />
ist mit einer Kreditklemme zu<br />
rechnen. Gerade wegen der<br />
Rekapitalisierungs-Vorschriften<br />
für die Banken droht vor<br />
allem dem Mittelstand das<br />
Versiegen der Kredite. Und<br />
selbst da, wo Kredite vergeben<br />
werden, muss mit erhöhten Finanzierungskosten<br />
gerechnet<br />
werden. Weiterhin herrscht<br />
Unsicherheit auf den Märkten;<br />
die Investitionsbereitschaft ist<br />
zurückhaltend; Projekte werden<br />
weiter geschoben.<br />
➋ Aufgrund der Unsicherheit<br />
haben sich bereits konkrete<br />
Projekte verschoben bzw. die<br />
Absatzmengen wurden zurückgefahren.<br />
➌ Mit ständiger Anpassung der<br />
Betriebsmittel und der Pla-<br />
nung und der Verstärkung der<br />
aktiven Akquisition.<br />
Uwe Meyer, Rechtsanwalt und<br />
Notar:<br />
➊ Aufgrund der europäischen<br />
Schuldenkrise sehe ich derzeit<br />
keine Gefahren für meine<br />
Kanzlei, weil gerade in Krisensituationen<br />
das Auftragsvolumen<br />
bei Anwälten wegen des<br />
steigenden Beratungsbedarfes<br />
recht hoch ist.<br />
➋ Dementsprechend spüre ich<br />
aktuell auch überhaupt keine<br />
Auswirkungen auf meine<br />
Kanzlei, ebenso wenig bei den<br />
Mandanten.<br />
➌ Da ich als Freiberufler darauf<br />
angewiesen bin, dass Mandanten<br />
meinen Rat suchen<br />
habe ich aufgrund äußerer<br />
Krisenstimmungen keine<br />
Möglichkeit, diesen entgegenzuwirken.<br />
Uwe Meyer<br />
Ralph Buchweitz, Geschäftsführer<br />
des Autohauses Kühl in<br />
Gifhorn:<br />
➊ Wir befinden uns nicht in<br />
Spanien, Portugal oder Italien,<br />
von Griechenland ganz zu<br />
schweigen, sondern mitten in<br />
Deutschland, in einer Region<br />
mit einer überdurchschnittlich<br />
hohen Wirtschaft- und<br />
Kaufkraft, einer geringen Arbeitslosenquote<br />
und einem<br />
Ralph Buchweitz<br />
hohen Maß an Innovation.<br />
Also gute Perspektiven für<br />
die Zukunft! Natürlich dürfen<br />
wir die Augen nicht vor<br />
der europäischen Schuldenkrise<br />
verschließen und auch<br />
nicht glauben wir leben auf<br />
einer grünen Insel in unserer<br />
Region. Aber, wenn wir alle<br />
unsere unternehmerischen<br />
Hausaufgaben leisten und wir<br />
unser Konsumverhalten und<br />
das unserer Kunden aufrecht<br />
erhalten können, sollten wir<br />
weiter optimistisch nach vorne<br />
schauen!<br />
➋ Zurzeit eher weniger. Aber<br />
selbst wenn die Verkaufszahlen<br />
das Niveau nicht halten<br />
sollten, sind wir als Unternehmen<br />
in allen Bereichen<br />
gut aufgestellt.<br />
➌ Wir kümmern uns wie eh und<br />
je um die Bedürfnisse unserer<br />
Kunden und stärken weiterhin<br />
die Vertrauensbasis. Zudem<br />
reagieren wir angemessen auf<br />
die Entwicklung aktueller Zahlen.<br />
$
Kolumne<br />
Staatsschuldenkrise, Eu-<br />
rokrise, Bankenkrise, Fi-<br />
nanzmarktkrise….? Was<br />
ist es denn nun?<br />
Es zeichnet sich europa- und welt-<br />
weit ein äußerst diffuses Bild ab.<br />
Alles schon vorbei, mittendrin<br />
oder wohl gar erst am Anfang?<br />
Keiner weiß es genau. Weder<br />
hochdekorierte Wissenschaftler,<br />
Wirtschaftsspezialisten, noch Politiker<br />
oder gar Banker. Alle stochern<br />
im Nebel und hoffen, dass<br />
der Kelch an uns vorübergeht.<br />
Was meinen wir mit uns? Uns<br />
Deutsche? Uns Europäer? Sind wir<br />
schon Europäer oder müssen wir<br />
es jetzt zwangsläufig werden, damit<br />
die Verschuldensquote nicht<br />
überproportional steigt ?<br />
Was ist die Lösung? Eine Währungsreform,<br />
zurück zur D-Mark,<br />
geht das überhaupt noch? Ein<br />
Austritt Deutschlands aus dem<br />
Euro käme Deutschland jedenfalls<br />
teuer zu stehen und ist<br />
politisch gesehen eher unvorstellbar.<br />
Regelmäßig taucht eine<br />
Rating-Agentur auf und wertet einen<br />
Staat der so genannten ‚First<br />
World‘ und damit einen europäischen<br />
Staat ab. Das bedeutet, die<br />
Kapitalbeschaffung wird für diesen<br />
Staat noch schwieriger. Am<br />
Ende bleibt nur der Ausweg unter<br />
unseren Rettungsschirm und die<br />
europäische Allgemeinheit zahlt<br />
die Rechnung. Den Rating-Agenturen<br />
kann kein Vorwurf gemacht<br />
werden; sie bewerten nur die Tatsachen.<br />
Und doch erhöhen sie<br />
damit die Fließgeschwindigkeit<br />
des Strudels. Wir befinden uns<br />
immer noch in einer nie da gewesenen<br />
Instabilität und niemand<br />
ist im Besitz eines vorhandenen<br />
Gegenmittels um die Krankheit<br />
„Krise“ zu besiegen. Zumindest<br />
noch nicht! Wir fangen an Europa<br />
zu retten und wissen doch nicht<br />
so recht, was wir da eigentlich<br />
retten. Heißt Rettung jetzt eigentlich<br />
Verwendung deutscher<br />
Steuergelder im großen Stil für<br />
kriselnde Euroländer? Der ESM<br />
(Europäischer Stabilitäts Mechanismus)<br />
jedenfalls sieht ab 2013<br />
erstmals vor, dass 80 Mrd. EUR<br />
Bargeld fließen. Deutschlands<br />
Anteil liegt hier bei 22 Mrd. EUR.<br />
Die deutsche Haftung wird sich<br />
aufgrund von heutigen Prognosen<br />
auf 190 Mrd. EUR erweitern.<br />
Steuern wir eventuell auch auf<br />
eine unbegrenzte Haftung zu? Es<br />
sieht zumindest danach aus, obwohl<br />
die Politik das zurzeit nicht<br />
bestätigen will und kann.<br />
Warten weitere Staaten, wie Spa-<br />
nien, Italien und Portugal, um<br />
von uns Europäern aufgefangen<br />
zu werden? Es herrscht auch hier<br />
starke Unsicherheit. Denken Sie<br />
an Spanien. Zuerst dachte man<br />
daran die spanischen Banken<br />
unter den Rettungsschirm zu platzieren,<br />
dann war die Rede davon<br />
kurzfristig Spanien als Ganzes<br />
zu schützen und wenig später<br />
ist man wieder davon abgerückt.<br />
Spanien hat mit 24,5 % mittlerweile<br />
die höchste Arbeitslosenquote<br />
der Welt. Im Vergleich liegt<br />
diese in Deutschland bei 6,8 %<br />
und in Europa durchschnittlich<br />
bei 11,3 %. Viel besorgniserregender<br />
ist jedoch die Arbeitslosenquote<br />
junger Menschen.<br />
Spanien führt hier im Bereich der<br />
unter 24-jährigen mit 53 % und<br />
Griechenland sogar mit 55 % die<br />
Riege an. Aktuell ist das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) im 3. Quartal<br />
zum vorherigen Quartal um 0,4<br />
% weiter gesunken. Insgesamt im<br />
Vergleich zum Vorjahr gar um 1,7<br />
%. Laut Presseberichten liegt das<br />
Defizit nicht bei vereinbarten 6,3<br />
% vom BIP, sondern bei 7,3 %.<br />
25 Wirtschaftsvereinigung Gifhorn 25<br />
Gemeinsam sind wir stark!<br />
Wie viel Europa ist dann eigentlich<br />
noch übrig, wenn der Ernstfall<br />
eintritt? Eins steht fest, wir müssen<br />
zusammenwachsen und die<br />
Bankenunion ist ein erster wichtiger<br />
Schritt. Es müssen gewollt<br />
Wirtschafts-, Währungs- und politische<br />
Union folgen. Wir alle müssen,<br />
und das nicht nur im Banken-<br />
Bereich Souveränitätsrechte<br />
abgeben, ob wir das wollen oder<br />
nicht. Was ist eigentlich passiert?<br />
Vergangenheitsbewältigung hilft<br />
zwar nicht, die Probleme von morgen<br />
zu beseitigen, doch es hilft<br />
zumindest die Ursachen zu erkennen.<br />
Die Europäische Währungsunion<br />
wurde am 01.01.1999 von<br />
11 Staaten gegründet und wuchs<br />
bis zum 01.01.2011 auf 17 Mitgliederstaaten<br />
an.<br />
Die größten Anteile am Bruttoin-<br />
landsprodukt haben Deutschland<br />
mit 21,7 %, Frankreich mit 21,2 %<br />
und Italien mit 16,9 %. Es ist also<br />
nicht verwunderlich, dass Frau<br />
Dr. Merkel mit dem französischen<br />
Staatspräsidenten Herrn Sarkozy<br />
die Vorreiterrolle übernahm und<br />
auch weiterhin selbst mit Herrn<br />
Hollande übernehmen muss.<br />
2001 trat das kreative Griechen-<br />
land der Union bei und vorhan-<br />
dene Kontrollorgane haben diese<br />
Kreativität nicht bemerkt. Doch<br />
Griechenland trifft keine alleinige<br />
Schuld. Mangelnde Fiskaldis-<br />
ziplin war eher der Regelfall als<br />
die Ausnahme. Österreich, Frank-<br />
reich, Italien und Portugal haben<br />
in den Jahren 1999 bis 2010 die<br />
60 %-ige Schuldenobergrenze<br />
fortwährend (12 Jahre) verletzt.<br />
Aber auch Deutschland hat dieses<br />
Maastricht-Kriterium 11 Jahre<br />
missachtet. Es sieht leider bei der<br />
3%-igen Defizitgrenze nicht besser<br />
aus. Auch diese haben einige<br />
nicht so richtig ernst genommen.<br />
Jetzt sollte man eigentlich davon<br />
ausgehen, dass nun alles besser<br />
wird und man aus den Fehlern<br />
der Vergangenheit gelernt hat.<br />
Allerdings schreitet die Staatverschuldung<br />
immer weiter voran.<br />
Die Meinungen gehen auch in diesem<br />
Punkt erheblich auseinander.<br />
Ist Wachstum überhaupt möglich<br />
ohne Höherverschuldung? Beides<br />
ist notwendig. ▸ ▸<br />
Thomas Fast – Vorstandssprecher Wirtschaftsvereinigung<br />
Gifhorn
26<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Sowohl gezielte Neuverschul-<br />
dung als auch Einsparungs-<br />
potentiale zu erkennen und<br />
umzusetzen. Den Griechen,<br />
Spaniern, Portugiesen und Italienern<br />
bleibt gar nichts anderes<br />
übrig. Mittlerweile befinden wir<br />
uns europaweit am Rande einer<br />
Rezession oder sind schon mittendrin.<br />
Der Konjunkturausblick<br />
Europas zeichnet sich durch<br />
geringes Wachstum im Kern<br />
und Rezession an der Peripherie<br />
aus. Die Peripheriestaaten<br />
sind Italien, Spanien, Portugal<br />
und im Besonderen Griechenland.<br />
Deutschland bildet zurzeit<br />
noch eine Ausnahme, steht<br />
jedoch auf der Kippe. Mit dem<br />
Wissen, dass die EU zu 57,1 %<br />
Zielregion deutscher Exporte<br />
ist, wird sich auch bei uns das<br />
Blatt wenden. Die Absatzmärkte<br />
brechen einfach weg. Da hilft es<br />
auch wenig, wenn wir in Sachen<br />
Wettbewerbsfähigkeit gemessen<br />
an den Lohnstückkosten<br />
besser aufgestellt sind als alle<br />
anderen (siehe folgende Grafik).<br />
Eigentlich auch ein Phänomen,<br />
dass wir im so genannten<br />
‚Hochpreisland‘ derartig wett-<br />
bewerbsfähig sind. Wir müssen<br />
also in der Vergangenheit doch<br />
einiges richtig entschieden und<br />
umgesetzt haben.<br />
Doch das Team gewinnt das<br />
Spiel und nicht der Einzelne.<br />
Amerikas Beschäftigungsdynamik<br />
schwächelt und auch der<br />
Expansionsmarkt China greift<br />
zu ersten Konjunkturmaßnahmen.<br />
Banken vertrauen einander<br />
nicht mehr bzw. mal wieder nicht<br />
mehr. Die EZB (Europäische Zentralbank)<br />
flutet regelrecht die<br />
Märkte mit Liquidität und wird<br />
zu dem Regulativ in der Krise.<br />
Was ist eigentlich die Aufgabe<br />
der EZB? Sie hat unter anderem<br />
für Preisniveau-Stabilität zu<br />
sorgen, also die Inflation niedrig<br />
zu halten. Und sie soll die<br />
Wirtschaftspolitik mit dem Ziel<br />
eines möglichst hohen Beschäftigungsniveaus<br />
unterstützen.<br />
Die Inflation befindet sich sowohl<br />
in Deutschland, Europa als<br />
auch in den USA weiter auf dem<br />
Weg nach oben. Das Regulativ<br />
Zinsveränderung fällt jedoch<br />
angesichts konjunktureller Abschwächung<br />
aus. Ein weiterer<br />
ZUHAUSE MIT ZUKUNFT – DA BIN ICH SICHER!<br />
Platz für die ganze Familie in mehr als 2.200 Wohnungen und<br />
Einfamilienhäusern in Gifhorn und Umgebung. Kindgerecht<br />
wohnen.<br />
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Tel. (0 53 71) 98 98-0 und www.gwg-gifhorn.de<br />
GWG<br />
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www.stolpundfriends.de<br />
Mehr als gewohnt!<br />
Wettbewerbsfähigkeit hat gelitten<br />
Deutschland: Gut aufgestellt in Sachen Lohnstückkosten<br />
Teufelskreis, dem sich die EZB<br />
ausgesetzt sieht. Sie ist nicht für<br />
Staatsfinanzierungen zuständig,<br />
aber genau das passiert zurzeit<br />
z.B. mit dem Aufkauf von Staatsanleihen<br />
‚kriselnder‘ Staaten. Irgendwie<br />
beschleicht einen das<br />
Gefühl, dass all das, was vorher<br />
ausgeschlossen wurde nun doch<br />
als Maßnahme umgesetzt wird.<br />
Das Bemerkenswerte daran ist,<br />
dass keiner weiß, ob es richtig<br />
oder falsch ist. Es bleibt die<br />
Hoffnung, dass der Nebel nicht<br />
zu dicht wird und die Maßnah-<br />
men greifen. Allen Unkenru-<br />
fen und Unsicherheiten zum<br />
Trotz sind der EURO und auch<br />
der Euro-Raum zukunftsfähig,<br />
aber auch hier braucht man das<br />
Quäntchen Glück, dass die eingeleiteten<br />
und noch folgenden<br />
Maßnahmen greifen. Was hat<br />
das nun für unsere Region für<br />
Auswirkungen?<br />
Zurzeit haben wir das Gefühl,<br />
dass uns die Krise nicht betrifft.<br />
Im Gegenteil, es geht uns<br />
blendend. Die Auftragsbücher<br />
im Handwerk sind gut gefüllt,<br />
Termine sind erst weit in der Zukunft<br />
umsetzbar. Die Arbeitslosenquote<br />
im Landkreis lag im<br />
Dezember 2004 bei 11 % und im<br />
Dezember 2011 bei 5,3 %. Nur<br />
Wolfsburg lag mit 4,9 % weiter<br />
vorn.<br />
Die Baugebiete entwickeln sich<br />
positiv. Die Zahl der Einwohner<br />
geht zwar insgesamt zurück, al-<br />
lerdings sind vom Rückzug nicht<br />
alle Gemeinden gleichermaßen<br />
betroffen. In einigen Gemeinden<br />
ist sogar ein Anstieg der Einwohnerzahlen<br />
zu vermerken.<br />
Das Management der Volkswagen<br />
AG hat in der Vergangenheit<br />
und jetzt anscheinend alles richtig<br />
gemacht. Kompliment, wir<br />
profitieren davon. Aber wie lange<br />
noch? Wie lange noch sind die<br />
Verkaufszahlen nur nach oben<br />
gerichtet? Wer soll die Fahrzeuge<br />
in der Stückzahl kaufen, wenn 57<br />
% aller deutschen Exporte in die<br />
EU gehen und dort die Rezession<br />
einen immer höheren Stellenwert<br />
einnimmt?<br />
Es muss also zwangsläufig zu<br />
einem Abschwung kommen und<br />
diesen werden wir dann auch<br />
in Deutschland und in unserer<br />
Region zu spüren bekommen.<br />
Die Frage ist nur, ob wir darauf<br />
eingestellt sind und unsere Unternehmen<br />
entsprechend aufgestellt<br />
haben?<br />
Eines steht dabei für mich fest.<br />
Nur in einer starken Gemein-<br />
schaft kann man Stürme bes-<br />
ser überstehen. Diese Gemein-<br />
schaft ist in unserer Region die<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn.<br />
Schließen Sie sich an. $<br />
Freundlichst<br />
Ihr
Fachkräftebedarf 2025<br />
Umdenken auf dem<br />
Arbeitsmarkt erforderlich<br />
Im Gegensatz zu früher kann<br />
man heute deutschlandweit<br />
feststellen, dass Ingenieure<br />
für die Bereiche Maschinenbau<br />
und Elektrotechnik, Ärzte und<br />
examinierte Altenpfleger gesucht<br />
werden. Der Paradigmenwechsel<br />
von einem Arbeitgeberhin<br />
zu einem Arbeitnehmermarkt<br />
kennzeichnet einen deutlichen<br />
Umbruch. Neben vielen anderen<br />
Punkten wird das Thema Fachkräftebedarf<br />
für die Unternehmen<br />
zu einem Wettbewerbsfaktor,<br />
und die große Frage, die sich<br />
stellt, ist, welche Stellschrauben<br />
wir bedienen müssen, um gegen<br />
den drohenden Schwund an Erwerbspersonen<br />
anzukämpfen.<br />
Erhebliche Potentiale liegen in<br />
dem Bereich der über 55jähri-<br />
www.stadthalle-gifhorn.de<br />
gen, und auch bei der Beschäftigung<br />
junger Menschen gibt es<br />
noch erhebliche Verbesserungspotentiale.<br />
So verlassen heute<br />
immer noch mehr als 70.000 junge<br />
Menschen die Hauptschule<br />
ohne Schulabschluss. Gesamtgesellschaftlich<br />
vergeuden wir<br />
hier große Möglichkeiten.<br />
Entschlossenes Vorgehen und<br />
das gemeinsame Weichenstellen<br />
für einen zukunftsbezogenen<br />
Arbeitsmarkt sind die<br />
Maßnahmen, mit denen wir die<br />
aktuellen Herausforderungen<br />
des Fachkräftebedarfs und der<br />
demografischen Entwicklung<br />
meistern können. Nach wie vor<br />
sind es gerade die mittelständischen<br />
Unternehmen, die eine<br />
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ob Tagungen, Präsentationen, Kongresse, Messen oder Sho<strong>ws</strong>,<br />
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27 Wirtschaftsvereinigung Gifhorn 27<br />
wesentliche Stärke<br />
der deutschen Wirtschaftrepräsentieren;<br />
insbesondere<br />
bei der Gestaltung<br />
von Veränderungsprozessen.Andererseits<br />
sind aber auch<br />
zukunftsweisende,<br />
politisch strukturelle<br />
und inhaltliche Rahmenbedingungenerforderlich.<br />
So müssen wir auf<br />
der einen Seite nach<br />
neuen Ressourcen für<br />
den Arbeitskräftebedarf<br />
suchen, wir dürfen<br />
es aber auch nicht unterlassen,<br />
weiter alle strukturellen<br />
und wirtschaftlichen Reserven<br />
zu nutzen. ▸▸<br />
* Kälte intelligent nutzen<br />
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28<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Der Fachkräftebedarf wird zum Wettbewerbsfaktor für Unternehmen<br />
Zurückblickend kann man sagen,<br />
Deutschland hat heute einen<br />
ähnlichen Fachkräftemangel wie<br />
vor 50 Jahren. Mit einem Unter-<br />
schied, dass wir jetzt Akademiker<br />
brauchen und damals ging es um<br />
Arbeitskräfte. All die Menschen,<br />
die jetzt zu uns kommen, werden<br />
ihre Familien mitbringen und so<br />
dürfen wir nicht - wie in der Ver-<br />
gangenheit - die alten Fehler wie-<br />
derholen, als davon ausgegangen<br />
wurde, dass die Menschen nach<br />
wenigen Jahren wieder in ihre<br />
Heimatländer zurückkehren. Die<br />
Zeit wird eng, und wir werden es<br />
uns nicht mehr leisten können, die<br />
eine oder andere Gruppe zu ver-<br />
nachlässigen. Gerade im Bereich<br />
der Auswahl- und Bewerbungs-<br />
verfahren ist ein grundsätzliches<br />
Umdenken erforderlich, auch oder<br />
gerade im Hinblick auf Jugendli-<br />
che mit Migrationshintergrund.<br />
Wenn wir unsere Denkweise nicht<br />
anpassen, werden wir ein riesiges<br />
Potential an Arbeitskräften nicht<br />
nutzen. Bewerbungskriterien im<br />
Bereich der Auswahlverfahren<br />
wie z. B. Mehrsprachigkeit oder<br />
interkulturelle Kompetenz könnten<br />
und müssten einen höheren<br />
Stellenwert erhalten.<br />
Es wird unumgänglich sein, unsere<br />
Willkommenskultur zu verändern,<br />
wenn wir Zuwanderungen<br />
wollen. Da gibt es viele gute Beispiele,<br />
die funktionieren. In Hamburg<br />
sorgt ein Wellcome-Center<br />
dafür, dass Mitarbeiter aus dem<br />
Ausland etwa bei Behördengängen<br />
unterstützt werden. Eine<br />
Vision für Deutschland könnte<br />
sein, dass in 10 Jahren es nicht<br />
mehr auf die Herkunft ankommt,<br />
sondern auf das Können und die<br />
Kompetenz der Mitarbeiter. Vor<br />
diesem Hintergrund müssen wir<br />
Vielfalt als Chance verstehen und<br />
möglichst auch in unseren Unternehmen<br />
leben. $
Wohnungsbaugenossenschaften haben enorme wirtschaftliche Bedeutung<br />
Wohnen mit Modellcharakter<br />
Hohe Wohnsicherheit,<br />
günstige Mieten und<br />
stabile Nachbarschaften<br />
machen es attraktiv, bei Wohnungsbaugenossenschaften<br />
zu<br />
wohnen", so die lobenden Worte<br />
von Bundesbauminister Dr. Peter<br />
Ramsauer zu dem unternehmerischen<br />
Erfolgsmodell anlässlich<br />
des lnternationalen Genossenschaftsjahres<br />
<strong>2012</strong> der Vereinten<br />
Nationen. Als Anteilseigner<br />
und Mieter engagieren sich die<br />
Mitglieder für die Erhaltung und<br />
nachhaltige Modernisierung ihrer<br />
Wohnungsbestände. Sie pflegen<br />
die Gemeinschaft, das Wohnumfeld<br />
und sorgen für Unterstützung<br />
auch im Alter. Wohnungsbaugenossenschaften<br />
seien daher<br />
oftmals Vorreiter, wenn es um<br />
praktische Lösungen für gesellschaftliche<br />
Aufgaben wie den<br />
Klimaschutz oder die demogra-<br />
fische Entwicklung gehe, so Minister<br />
Ramsauer. Weltweit kommt<br />
den Genossenschaften eine enorme<br />
wirtschaftliche Bedeutung<br />
zu. Mehr als 100 Millionen Menschen<br />
weltweit arbeiten bei einer<br />
Genossenschaft. Das sind mehr<br />
Mitarbeiter als die Angestellten<br />
aller multinationalen Konzerne<br />
zusammen. Die 300 größten Genossenschaften<br />
auf der Welt sind<br />
zusammen 1,6 Billionen US-Dollar<br />
wert und bilden damit die neuntgrößte<br />
Wirtschaftsmacht der<br />
Erde. ln Deutschland vereinen die<br />
7.500 Genossenschaften 20 Millionen<br />
Mitglieder, bieten 800.000<br />
Arbeitsplätze und 35.000 Ausbildungsplätze.<br />
Rund 5 Millionen<br />
Menschen in Deutschland<br />
leben bei Wohnungsbaugenossenschaften.<br />
Den 2,8 Millionen<br />
Mitgliedern kommt insbesondere<br />
das genossenschaftliche Dauer-<br />
Der Countdown läuft:<br />
ab dem 10.11. bei uns.<br />
Für Kurzentschlossene: Bei einer Bestellung<br />
bis zum 10.11. ein Satz Winterräder gratis<br />
dazu. Der neue Golf* für günstige Finanzierung. 1<br />
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nutzungsrecht zugute. Außerdem<br />
haben sie Mitspracherecht rund<br />
um das genossenschaftliche<br />
Wohnen. lmmobilienkaufleute<br />
sind die Fachkräfte in der Wohnungs-<br />
und lmmobilienwirtschaft.<br />
Der Beruf lmmobilienkauffrau/<br />
kaufmann ist viel interessanter<br />
als er klingt. Die lmmobilienkaufleute<br />
beschäftigen sich mit allen<br />
Fragen der Wohnungsverwaltung,<br />
der Vermietung und dem Bauträgergeschäft.<br />
Die Ausbildung<br />
besteht aus der Arbeit im Büro<br />
mit zahlreichen kaufmännischen<br />
Tätigkeiten, aus Kundenbetreuung<br />
und Außendienst. Man führt<br />
Verkaufs- und Vermietungsgespräche<br />
vor Ort, besucht Mieter<br />
in ihren 4 Wänden. So lernt man<br />
die verschiedensten Menschen<br />
und Lebenssituationen kennen.<br />
Es ist die Mischung aus Büro<br />
und Kundenkontakt, aus Theorie<br />
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inkl. Selbstabholung in der Autostadt Wolfsburg<br />
und Praxis, aus kaufmännischen,<br />
rechtlichen und sozialen<br />
lnhalten sowie technischen<br />
Grundkenntnissen, die diesen<br />
Ausbildungsberuf spannend und<br />
abwechslungsreich macht. Die<br />
Ausbildung dauert 3 Jahre, davon<br />
enthalten die ersten beiden Jahre<br />
Pflichtfächer. lm 3. Ausbildungsjahr<br />
sind Spezialisierungen und<br />
Stoffvertiefungen in Wahlpflichtfächern<br />
vorgesehen. Diese eröffnen<br />
eine größere Flexibilität und<br />
noch bessere Berufschancen. $<br />
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Kraftstoffverbrauch, l/100 km innerorts 5,9/außerorts 4,2/<br />
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5,3–3,8, CO -Emissionen in<br />
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Wirtschaftsvereinigung Gifhorn 29<br />
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*Volkswagen Agentur
30<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Mitgliedsunternehmen der WVGF stellen sich vor<br />
Ziebart Abbundtechnik GmbH<br />
Geschäftsführer Karsten Ziebart verbindet mit seinem Unternehmen<br />
traditionelles Zimmereihandwerk mit modernster Technik<br />
Jung, dynamisch, aufstre-<br />
bend, erfolgreich, zuverläs-<br />
sig, kompetent und pünkt-<br />
lich: Die Ziebart Abbundtechnik<br />
GmbH bietet tra<strong>gf</strong>ähige Lösun-<br />
gen hinsichtlich der Qualität,<br />
dem Service und der Leistung.<br />
In der Arbeitsvorbereitung und<br />
■ Gestaltung qualitativ hochwertiger und optisch<br />
ansprechender Dachstühle<br />
■ Holzrahmenbau<br />
Karsten Ziebart<br />
Geschäftsführer<br />
Fertigung verbindet die Ziebart<br />
Abbundtechnik GmbH traditionelles<br />
Zimmereihandwerk mit<br />
modernster Technik. Zugleich<br />
hat sich das Unternehmen durch<br />
die Zusammenarbeit mit regionalen<br />
Sägewerken und Holzhandlungen<br />
zur nachhaltigen<br />
■ Planung und Produktion von Fachwerkhäusern<br />
■ Planung und Vorfertigung individueller Carports<br />
■ Gestaltung maßgefertiger Wintergärten<br />
■ Planung und Vorfertigung (Elementierung)<br />
von Wand elementen<br />
für Holzrahmenbau<br />
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Schonung der Umwelt verpflichtet.<br />
Aufgrund modernster Fertigungsmethoden<br />
ist nicht nur die<br />
absolut passgenaue und rasche<br />
Herstellung sämtlicher Holzkonstruktionen<br />
gewährleistet, es werden<br />
darüber hinaus vom Angebot<br />
über die Planung bis hin zur Ausführung<br />
und Lieferung sämtliche<br />
Aufträge individuell und effizient<br />
kalkuliert. Dadurch ist es dem<br />
Unternehmen möglich Zeit- und<br />
Lohnersparnis zu garantieren<br />
und damit eine Gewinnmaximierung<br />
für den Auftraggeber zu erzielen.<br />
Abbund ist ein Begriff aus<br />
der Zimmermannssprache und<br />
bedeutet das Zuschneiden von<br />
Holz mit den richtigen Winkeln<br />
sowie das Fräsen der Holzverbindungen.<br />
Diese sorgen dafür, dass<br />
die Hölzer ohne eine Vielzahl von<br />
Winkelverbindern aus Metall fest<br />
verbunden werden und dennoch<br />
Alles schläft,<br />
einer wacht!<br />
Rauchwarnmelder<br />
Wenn Sie schlafen, ruht auch<br />
Ihr Geruchssinn und kann Sie<br />
im Brandfall nicht warnen.<br />
Deshalb sollten Sie ein paar<br />
aufmerksame „Nachtwächter“<br />
einstellen: Rauchwarnmelder.<br />
Als Elektrofachbetrieb kümmern<br />
wir uns um die Installation und<br />
Wartung. So machen Sie Ihr<br />
Haus zum „intelligenten Zuhause“<br />
– und können weiterhin<br />
beruhigt einschlafen.<br />
die gewünschte Stabilität der<br />
Gesamtkonstruktion gewährleisten.<br />
Der Geschäftsführer Karsten<br />
Ziebart versteht sich als Dienstleister,<br />
der keineswegs – wie oft<br />
befürchtet – eine Konkurrenz zu<br />
Zimmereibetrieben darstellt. Im<br />
Gegenteil: Unzählige gemeinsame<br />
und überaus erfolgreiche<br />
Produktionen mit eben jenen<br />
Firmen waren und sind für alle<br />
Beteiligten ein Gewinn. Im Gewerbegebiet<br />
Isenbüttel I verfügt<br />
das Unternehmen über ein 4500<br />
Quadratmeter großes Areal, 820<br />
Quadratmeter Produktionsfläche<br />
und modernste Maschinentechnik.<br />
Dies ermöglicht qualitativ<br />
hochwertige Arbeit. Neben dem<br />
Geschäftsführer tragen zwei<br />
Produktionsarbeiter und eine<br />
Teilzeitkraft für Bürotätigkeiten<br />
zum Erfolg des Dienstleistungsunternehmens<br />
bei. $
Mitgliedsunternehmen der WVGF stellen sich vor<br />
Robert Delle und Rüdiger<br />
Heinemann haben 1995<br />
das Unternehmen in Neudorf-Platendorf<br />
gegründet. Seitdem<br />
haben die beiden Inhaber<br />
ihren Betrieb stetig weiterentwickelt.<br />
Aktuell werden 14 Mitarbeiter,<br />
darunter drei Auszubildende,<br />
beschäftigt. Ein Schwerpunkt<br />
des Gartenbaufachbetriebes ist<br />
die Neuanlage und Umgestaltung<br />
von Privatgärten, gewerblichen<br />
und öffentlichen Grünanlagen.<br />
Dazu gehören Pflasterarbeiten<br />
mit Beton- und Natursteinen,<br />
das Anlegen von Zufahrten und<br />
Parkflächen ebenso wie der Bau<br />
von Wegen und Terrassen oder<br />
die Gestaltung von Rasen- und<br />
Pflanzflächen. Natursteinmauern,<br />
Gabionen oder Winkelstüt-<br />
zen werden als Gestaltungselemente<br />
oder zum Abfangen von<br />
Geländeunterschieden eingebaut.<br />
Spezielle Anforderungen<br />
wie die Begrünung von Dächern,<br />
der Bau von Schwimmteichen<br />
oder die automatische Bewässerung<br />
von Grünflächen runden das<br />
Leistungsangebot ab. Selbstverständlich<br />
gehören aber auch<br />
Pflegearbeiten wie der jährliche<br />
Gehölzschnitt , Baumfällungen<br />
oder das Vertikutieren von Rasenflächen<br />
zu den Arbeiten, die<br />
von den Gartenexperten ausgeführt<br />
werden. Das Motto ist „Geht<br />
nicht – gibt`s nicht“: Für die Wünsche<br />
ihrer Kunden finden Robert<br />
Delle und Rüdiger Heinemann<br />
immer eine Lösung. Mit ihrer Mitgliedschaft<br />
in der Wirtschafts-<br />
31 Wirtschaftsvereinigung Gifhorn 31<br />
Delle und Heinemann Garten-<br />
und Landschaftsbau GbR<br />
Rauchmelder<br />
retten Leben!<br />
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G<br />
m bH<br />
Robert Delle und Rüdiger Heinemann (v.r.) wollen in der Wirtschaftsvereinigung<br />
Gifhorn branchenübergreifend Kontakte knüpfen<br />
vereinigung Gifhorn wollen die<br />
beiden Inhaber die Möglichkeit<br />
nutzen, branchenübergreifend<br />
Kontakte zu knüpfen, interes-<br />
Seit über 50 Jahren<br />
Malerarbeiten<br />
Fassadengestaltung<br />
Vollwärmeschutz<br />
Fußbodenbeläge<br />
sante Themen zu vertiefen und<br />
abseits vom Alltagsgeschäft<br />
auch „mal über den eigenen Tellerrand“<br />
zu blicken. $<br />
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Tel. (0 53 71) 5 35 13<br />
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32<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
Technologie-Transfer mal anders<br />
Hightech aus der Autoindustrie<br />
macht Rollstuhlfahrer mobil<br />
Klein . leicht . cool – so<br />
lautet der Slogan der<br />
SITZ!GMBH für Ihre Aktivrollstuhlserie<br />
sessio, die sie seit<br />
Juli 2011 selbst in Isenbüttel im<br />
Landkreis Gifhorn produziert.<br />
Dieser Slogan beschreibt auch<br />
gleichzeitig die wesentlichen<br />
Produkteigenschaften des<br />
Rollstuhls, der sich neben sehr<br />
geringem Gewicht dadurch auszeichnet,<br />
dass ein Rollsstuhlfahrer<br />
ihn mit einer Hand in<br />
kürzester Zeit selbst ganz klein<br />
zusammenklappen und verladen<br />
kann.<br />
Das 1999 in Osnabrück gegrün-<br />
dete Unternehmen ist Teil der<br />
eco!holding – Gruppe, deren<br />
Hans-Heinrich<br />
• Erstellung schlüsselfertiger<br />
Wohn- und Gewerbeobjekte<br />
• Bauplanung<br />
• Schornsteinnachrüstung<br />
Betätigungsfelder hauptsächlich<br />
in der Automobilindustrie<br />
liegen: Die Entwicklung von<br />
Fahrzeuginterieur, Projektmanagement,<br />
Werkzeug- und<br />
Prototypenbeschaffung sowie<br />
gewerbliche Personaldienst-<br />
leistungen bestimmen dort am<br />
heutigen Firmensitz in Wolfsburg<br />
das Tagesgeschäft. Im Jahr<br />
2009 stießen die Inhaber Dietmar<br />
Lenz und Lutz Kadereit auf<br />
Rohrmaterial aus einer neuartigen<br />
Magnesium-Knetlegierung,<br />
deren Werkstoffeigenschaften<br />
Baugeschäft<br />
Ernst GmbH<br />
Wir beraten Sie gern in allen Fragen<br />
rund um Ihr Bauvorhaben.<br />
so überzeugend waren, dass sie<br />
beschlossen, daraus einen Rollstuhl<br />
für die Mutter von Herrn<br />
Lenz zu bauen.<br />
Die heute 74-jährige Inge Lenz<br />
ist trotz ihrer Polio-Erkrankung<br />
eine sehr aktive Dame, benötigte<br />
aber bei Autofahrten stets<br />
eine Begleitperson für das Einund<br />
Ausladen ihres Rollstuhls.<br />
So war die Idee geboren, die<br />
die beiden Unternehmer in den<br />
letzten drei Jahren mit ihrem<br />
Team von ersten Konzeptideen<br />
über ein vom BMWi gefördertes<br />
Entwicklungsprojekt bis zur<br />
Produktionsreife brachten. „Wir<br />
stellen damit unsere Kompetenz<br />
als Entwickler unter Beweis und<br />
bauen ein zusätzliches Stand-<br />
Referenzobjekt –<br />
betrieben mit Erdwärme!<br />
• Maurerarbeiten<br />
• Stahlbetonarbeiten<br />
• Um- und Anbauten<br />
• Kellerabdichtung<br />
bein auf, das uns mittelfristig<br />
von der Automobilindustrie unabhängig<br />
macht“, so Lenz und<br />
Kadereit.<br />
„Wir haben unsere Erfahrungen<br />
aus über 20 Jahren Automobilin-<br />
dustrie konsequent auf dieses<br />
Thema angewendet und haben<br />
uns bei produktspezifischen<br />
Fragen von zwei Rollstuhlfahrern<br />
beraten lassen: Neben<br />
meiner Mutter hat der Gifhorner<br />
Handbiking-Weltmeister Stefan<br />
Bäumann unsere Entwicklung<br />
unterstützt“, erklärt Lenz.<br />
„Das Feedback, das wir in drei<br />
Jahren auf der Rehacare, der weltgrößten<br />
Messe für Rehatechnik<br />
in Düsseldorf erfahren durften<br />
Hugo-Junkers-Straße 18<br />
38518 Gifhorn<br />
Telefon 0 53 71 / 1 30 36<br />
Fax 0 53 71 / 1 30 38<br />
Internet: www.ernstbau-gifhorn.de<br />
Geothermie -<br />
auch für<br />
Gewerbeobjekte.<br />
Es lohnt sich!
Klein, leicht, cool – der Aktivrollstuhl der SITZ!GMBH aus Isenbüttel ist für aktive Rollstuhlfahrer ideal geeignet<br />
und das wir nach 16 Monaten im<br />
Markt erhalten haben lässt uns<br />
stolz sein auf das Erreichte und<br />
macht Mut für die Zukunft“, so<br />
Kadereit. In diesem Jahr stellten<br />
die Spezialisten aus Isenbüttel<br />
erstmals einen sessio mit Ein-<br />
handantrieb sowie den ersten<br />
Prototyp des sessio electro aus,<br />
der sich trotz Elektroantrieb ge-<br />
nauso klein zusammenklappen<br />
lässt und auch beim Gewicht<br />
punktet: Statt der für Elektroroll-<br />
stühle üblichen 30kg bleibt der<br />
sessio electro knapp unter der<br />
20kg-Marke. Dieses technische<br />
Highlight soll im Laufe des Jahres<br />
2013 serienreif werden. „Technik<br />
und Produktion stehen, jetzt ge-<br />
nießen Vertrieb und Marketing<br />
höchste Priorität. Sich neben<br />
den großen bekannten Herstellern<br />
im Markt zu behaupten wird<br />
unsere nächste Herausforderung<br />
sein“, darin sind sich Lenz und<br />
Kadereit einig. Vom derzeitigen<br />
Volumen von einem sessio pro<br />
Woche soll der Absatz in den<br />
Erleben Sie<br />
Ihr Zuhause neu!<br />
Neubauten<br />
Umbauten<br />
Renovierungen<br />
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nächsten Jahren auf über 1000<br />
Stück jährlich steigen. Bei über<br />
8 Millionen Rollstuhlfahrern in<br />
der EU scheint dies ein durchaus<br />
erreichbares Ziel.<br />
Seit Anfang Oktober ist die<br />
SITZ!GMBH nun auch in der<br />
Wirtschaftsvereinigung Gifhorn<br />
aktiv. Dazu Lutz Kadereit:<br />
„Unsere Region ist geprägt von<br />
vielen kleinen mittelständischen<br />
Betrieben mit qualifizierten und<br />
motivierten Mitarbeitern, die<br />
von engagierten Unternehmern<br />
geführt werden. Das allein genügt<br />
aber heute nicht mehr, um<br />
die Potenziale zu erschließen<br />
und sich im Markt zu behaupten.<br />
Ich halte es für wichtig, dass<br />
sich die Unternehmen untereinander<br />
austauschen und sich<br />
gegenseitig unterstützen. So<br />
können wir gemeinsam ertragreiche<br />
Beschäftigung sichern<br />
und ausbauen und einen wichtigen<br />
Beitrag für die Gesellschaft<br />
leisten.“ $
34<br />
Tipp der Volksbank<br />
Volksbank macht den Weg frei<br />
Gemeinsam sind wir stark<br />
„Verbindungen<br />
schaffen.“<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Es gibt Millionen Gründe morgens aufzustehen.<br />
Jeder Welcher ist Mensch es bei Ihnen? hat ganz Was auch indivi- immer Die Sie antreibt, treibende eines Kraft ist sicher:<br />
Wir duelle unterstützen Ziele Sie und dabei, Wünsche Ihre Ziele für und Wünsche zu erreichen.<br />
das Leben. Eine Motivation, Der persönliche Antrieb jedes<br />
www.volksbank-brawo.de/antrieb<br />
die ihn jeden Tag aufs Neue an- Einzelnen steht auch für die<br />
spornt und ihm Stärke verleiht Volksbank BraWo im Mittel-<br />
– auch dort, wo sein Ziel unerpunkt: Seit jeher stellt sie ihre<br />
reichbar scheint.<br />
Kunden in den Fokus ihres Denkens<br />
und Handelns.<br />
Es gibt Millionen Gründe morgens aufzustehen.<br />
Welcher ist es bei Ihnen? Was auch immer Sie antreibt, eines ist sicher:<br />
Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Ziele und Wünsche zu erreichen.<br />
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„Verbindungen<br />
schaffen.“<br />
Dieser Antrieb ist die grundle-<br />
gende Kraft, die in uns Men-<br />
Als regional verwurzelte Bank<br />
schen steckt. Dabei ist sie so fühlt sie sich traditionell den<br />
einzigartig wie der Mensch Menschen in Braunschweig,<br />
selbst. Jeden bewegt etwas Gifhorn, Salzgitter und Wolfs-<br />
anderes: Sich Zeit für ein guburg verbunden. So setzen sich<br />
tes Buch nehmen. Den Mut für die Mitarbeiter nachhaltig für<br />
den ersten Fallschirmsprung die Realisierung der Kunden-<br />
aufbringen. Mit der Nachbarin wünsche und -träume ein. Sie<br />
einen Kaffee trinken. Die Lieb- schaffen.“<br />
machen den Weg frei.<br />
lingsmannschaft siegen sehen.<br />
Die Liebe des Lebens Jeder treffen. Mensch Der hat etwas, Mensch das ihn antreibt.<br />
Ob kleine Vorhaben oder große<br />
Absichten, eines ist gewiss: Je-<br />
steht im Mittelpunkt<br />
Es gibt Millionen Gründe morgens aufzustehen.<br />
Welcher ist es bei Ihnen? Was auch immer Sie antreibt, eines ist sicher:<br />
der Mensch hat etwas, das ihn Deshalb zeigt die Volksbank<br />
Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Ziele und Wünsche zu erreichen.<br />
antreibt.<br />
www.volksbank-brawo.de/antrieb BraWo jetzt getreu dem Motto<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
„Verbindungen<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
„Gemeinsam sind wir stark!“,<br />
wie sehr ihr die Verbundenheit<br />
mit der Region am Herzen<br />
liegt. Zahlreiche Kunden und<br />
Mitglieder geben ihrer Bank ein<br />
Gesicht, indem sie ihren ganz<br />
persönlichen Antrieb verraten:<br />
ein besonderes Hobby, das Engagement<br />
im örtlichen Sportverein,<br />
eine außergewöhnliche<br />
Sammelleidenschaft oder die<br />
abendliche Gutenachtgeschichte<br />
für die Enkel. Denn auch jeder<br />
kleine Antrieb hat eine große<br />
Botschaft! $<br />
Wer erfahren Adalbert Wandt, möchte, welche<br />
Wandt Spedition Transportberatung GmbH,<br />
unser Mitglied<br />
Gründe es noch gibt, morgens<br />
aufzustehen, erhält weitere<br />
Informationen auf: www.volksbank-brawo.de/antrieb<br />
Adalbert Wandt,<br />
Wandt Spedition Transpo<br />
unser Mitglied<br />
Adalbert Wandt,<br />
Wandt Spedition Transportberatung GmbH,<br />
unser Mitglied<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Info<br />
Volksbank eG<br />
Braunschweig Wolfsburg<br />
Steinweg 51<br />
38518 Gifhorn
Frank Niebuhr informiert über aktuelle Entwicklungen im Steuerrecht<br />
Neue Regelungen beachten<br />
Die Mindestanforderung an ein<br />
ordnungsgemäßes Fahrtenbuch<br />
thematisiert Frank Niebuhr von<br />
der Steuerberatungsgesell-<br />
schaft Sievert in seinem aktuel-<br />
len Steuertipp. Weiterhin geht es<br />
um die Frage, ob die Hinzurech-<br />
nung von Zinsen, Mieten und<br />
Pachten bei der Ermittlung des<br />
Gewerbeertrags verfassungs-<br />
widrig ist.<br />
Fahrtenbuch ordnungsgemäß<br />
Wird ein ordnungsgemäßes<br />
Fahrtenbuch geführt, kann der<br />
Privatanteil nach diesem Fahr-<br />
tenbuch berechnet werden, so<br />
dass die 1 %-Regelung nicht<br />
anzuwenden ist. Der Bundesfinanzhof<br />
hat inzwischen entschieden,<br />
wie ein ordnungsgemäßes<br />
Fahrtenbuch auszusehen<br />
hat, wobei insbesondere Datum<br />
und Ziel der jeweiligen Fahrten<br />
ausgewiesen werden müssen.<br />
Eine GmbH hatte die Dienstwagenbesteuerung<br />
für ihren<br />
Gesellschaftergeschäftsführer<br />
nach der 1 %-Regelung vorgenommen<br />
und später beim Finanzamt<br />
den Antrag gestellt,<br />
die private Nutzung für die Ver-<br />
gangenheit nach dem geführten<br />
Fahrtenbuch zu ermitteln. Das<br />
Finanzamt erkannte das Fahrtenbuch<br />
nicht als ordnungsgemäß<br />
an und lehnte den Antrag<br />
ab, weil nur die Orte und Straßennamen,<br />
nicht aber z. B. die<br />
Hausnummer oder der Name des<br />
Kunden angegeben waren.<br />
Der Bundesfinanzhof bestätigte<br />
die Ansicht des Finanzamts. Es<br />
reichte auch nicht aus, dass der<br />
Geschäftsführer weitere Daten<br />
in seinem persönlichen Kalender<br />
aufgezeichnet und diese später<br />
in das Fahrtenbuch übertragen<br />
hatte.<br />
Hinweis: Zur Vermeidung von<br />
Schwierigkeiten sollte ein Fahrtenbuch<br />
sor<strong>gf</strong>ältig und lesbar<br />
ausgefüllt werden. Ein ordnungsgemäßes<br />
Fahrtenbuch<br />
muss zeitnah und in geschlossener<br />
Form geführt werden. Eine<br />
Lose-Blatt-Sammlung reicht<br />
nicht. Anzugeben sind Datum<br />
und Kilometerstand zu Beginn<br />
und Ende jeder einzelnen Fahrt;<br />
weiterhin Reiseziel, Reiseroute,<br />
Reisezweck und der Name der<br />
aufgesuchten Geschäftspartner.<br />
Ein in Form einer Excel-Tabelle<br />
geführtes Fahrtenbuch entspricht<br />
nicht den gesetzlichen<br />
Anforderungen.<br />
Eine mit Hilfe eines Computerprogramms<br />
erzeugte Datei<br />
genügt den Anforderungen an<br />
ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch<br />
nur dann, wenn nachträgliche<br />
Veränderungen an den<br />
zu einem früheren Zeitpunkt<br />
eingegebenen Daten technisch<br />
ausgeschlossen sind oder die<br />
Änderungen in der Datei selbst<br />
dokumentiert und offen gelegt<br />
werden. Es bietet sich an, die<br />
Richtigkeit und Vollständigkeit<br />
der Eintragungen von Zeit zu<br />
Zeit mit dem Steuerberater abzustimmen<br />
Ermittlung des<br />
Gewerbeertrags<br />
Der für die Gewerbesteuer maß-<br />
gebliche Gewerbeertrag ergibt<br />
sich aus dem nach Einkommen-<br />
und Körperschaftsteuergesetz<br />
ermittelten Gewinn aus Gewer-<br />
bebetrieb, der um gewerbesteu-<br />
erliche Hinzurechnungen erhöht<br />
und um Kürzungen vermindert<br />
Ratgeber Steuern<br />
Steuerberater<br />
Frank Niebuhr<br />
wird. Hinzugerechnet werden<br />
derzeit u. a. 100 % der Entgelte<br />
für Schulden (Zinsen), 20 % der<br />
gezahlten Miet- und Pachtzinsen<br />
(einschließlich Leasingraten)<br />
für die Benutzung fremder<br />
beweglicher Wirtschaftsgüter<br />
des Anlagevermögens und 50 %<br />
der Miet- und Pachtzinsen (einschließlich<br />
Leasingraten) für die<br />
Benutzung fremder unbeweglicher<br />
Betriebsanlagegüter. Die<br />
Summe dieser Hinzurechnungen<br />
wird gekürzt um einen Freibetrag<br />
von 100.000 €. Ein danach verbleibender<br />
Betrag wird zu 25 %<br />
dem Gewinn zur Ermittlung des<br />
Gewerbeertrags hinzugerechnet.<br />
Das Finanzgericht Hamburg hält<br />
diese ab dem Jahr 2008 vorzunehmende<br />
gewerbesteuerliche<br />
Hinzurechnung von Zinsen,<br />
Mieten und Pachten wegen Verstoßes<br />
gegen den allgemeinen<br />
Gleichheitssatz für verfassungswidrig<br />
und hat das Bundesverfassungsgericht<br />
zur Klärung der<br />
Fragen angerufen. $<br />
35
36 Ratgeber Recht<br />
Fachanwältin für Arbeitsrecht informiert über aktuelle Rechtsprechung<br />
Drei Urteile zur Weiterbildung<br />
Die überlange Bindung<br />
eines Arbeitnehmers an<br />
ein Unternehmen durch<br />
die vertragliche Rückzahlungsklausel<br />
für Fortbildungskosten<br />
ist Thema eines Rechtsspruches<br />
des Bundesarbeitsgerichts. Unter<br />
anderem dieses Urteil stellt<br />
Arbeitsrechtlerin Christine Engel<br />
in ihrem aktuellen Ratgeber vor.<br />
Dauer der<br />
Rückzahlungsklausel abwägen<br />
Arbeitsverträge weisen oft aus,<br />
dass ein Arbeitnehmer Fortbildungskosten<br />
an seinen Arbeitgeber<br />
zu erstatten hat, wenn er vor<br />
Ablauf einer bestimmten Frist aus<br />
dem Unternehmen ausscheidet.<br />
Diese Arbeitsvertragsklauseln<br />
unterliegen der so genannten<br />
Inhaltskontrolle gemäß §§ 305<br />
ff BGB durch die Arbeitsgerichte.<br />
Voraussetzung für eine wirksame<br />
Rückzahlungsklausel ist demnach,<br />
dass die Ausbildung von<br />
geldwertem Vorteil für den Arbeitnehmer<br />
ist und dieser nicht<br />
unangemessen lange an das<br />
Arbeitsverhältnis gebunden ist.<br />
Bei Bestimmung der zulässigen<br />
Bindungsdauer sind einzelfallbe-<br />
Christine Engel<br />
zogen die Vorteile der Ausbildung<br />
mit den Nachteilen der Bindung<br />
abzuwägen. Ist nach dieser Abwägung<br />
eine zu lange Bindungsdauer<br />
im Vertrag vereinbart worden,<br />
führt dies zur Unwirksamkeit der<br />
gesamten Rückzahlungsklausel,<br />
das heißt, dass gar keine Rückzahlungspflicht<br />
besteht. Eine<br />
geltungserhaltende Reduktion auf<br />
die zulässige Bindungsdauer - mit<br />
der Konsequenz eines geringeren<br />
Rückzahlungsanspruchs - findet<br />
nicht statt.<br />
Dies ist nur ausnahmsweise dann<br />
der Fall, wenn es für den Arbeitgeber<br />
objektiv schwierig war,<br />
die zulässige Bindungsdauer zu<br />
bestimmen und sich dieses Prognoserisiko<br />
für den Arbeitgeber<br />
verwirklicht. (BAG 3 AZR 900/07<br />
vom 14.01.2009)<br />
Klauseln für Lehrgangskosten<br />
In einem anderen Fall war der Ar-<br />
beitnehmer bereits bei seinem<br />
Arbeitgeber beschäftigt, als zwi-<br />
schen ihnen eine Lehrgangsver-<br />
einbarung geschlossen wurde.<br />
Nach dieser hatte der Arbeitneh-<br />
mer zwar die Lehrgangskosten zu<br />
leisten, der Arbeitgeber stellte ihn<br />
jedoch unter Fortzahlung seiner<br />
Bezüge von der Arbeit frei. Ver-<br />
traglich war geregelt, dass der<br />
Arbeitnehmer dem Arbeitgeber<br />
diese Leistungen zu erstatten hatte,<br />
wenn er auf eigenen Wunsch<br />
vor dem Ende der Ausbildung aus<br />
dem Arbeitsverhältnis ausschied.<br />
Der Arbeitnehmer absolvierte nur<br />
einen Teil des Lehrganges und<br />
kündigte sein Arbeitsverhältnis.<br />
Das BAG entschied, dass eine derartige<br />
Klausel, die regelt, dass der<br />
Arbeitnehmer Fortbildungskosten<br />
zurückzahlen muss, wenn er aus<br />
eigenem Wunsch ausscheidet,<br />
einer Inhaltskontrolle gemäß<br />
§ 307 Abs. 1 BGB regelmäßig<br />
standhalte. Im konkreten Fall sei<br />
die Rückzahlungsklausel mit Bindung<br />
an das Arbeitsverhältnis bis<br />
zum Abschluss des Lehrganges<br />
wirksam. (BAG 3 AZR 621/08 vom<br />
19.01.2011)<br />
Kündigung für<br />
minderjährigen Azubi<br />
Ein minderjähriger Kläger schloss,<br />
vertreten durch seine Eltern, einen<br />
Ausbildungsvertrag mit<br />
vorgeschalteter dreimonatiger<br />
Probezeit. Am letzten Tag der<br />
Probezeit kündigte der Ausbilder<br />
- nicht der Ausbildungsbetrieb -<br />
ohne Vorlage einer Vollmacht mit<br />
Schreiben, gerichtet an den Kläger,<br />
vertreten durch seine Eltern.<br />
Die Eltern waren verreist, ein Bote<br />
legte die Kündigungserklärung in<br />
den gemeinsamen Briefkasten,<br />
in dem der minderjährige Kläger<br />
das Schreiben zwei Tage später<br />
fand. Er informierte seine Eltern<br />
telefonisch. Etwa vier Tage später<br />
las die Mutter nach ihrer Rückkehr<br />
aus dem Urlaub die Erklärung.<br />
Wiederum zehn Tage später wies<br />
der Anwalt die Kündigungserklärung<br />
gemäß § 174 BGB - wegen<br />
des Fehlens der Vollmacht - zurück<br />
und erhob Klage, um die Unwirksamkeit<br />
der Kündigung feststellen<br />
zu lassen.<br />
Das BAG entschied, dass die<br />
Kündigung gegenüber den Eltern<br />
zutreffend erklärt worden sei. Mit<br />
Einwurf in den Briefkasten sei<br />
diese auch rechtzeitig bewirkt,<br />
die Urlaubsabwesenheit hinderte<br />
den Zugang nicht. Die Kündigung<br />
scheiterte auch nicht an der<br />
fehlenden Vollmachtsurkunde,<br />
da die Zurückweisung der Kündigungserklärung<br />
nach einer Zeitspanne<br />
von mehr als einer Woche<br />
nicht mehr unverzüglich im Sinne<br />
des § 174 BGB gewesen sei. (BAG<br />
6 AZR 354/10 vom 08.12.2011) $
Nützliche Tipps zum Jahresende für Lohnerhöhungen – Mehr Netto vom Brutto<br />
Lohnoptimierung<br />
als Gebot der Stunde<br />
Fachkräftemangel kann<br />
man mittlerweile in allen<br />
Berufsbranchen verzeich-<br />
nen. Die Suche nach ausgebil-<br />
deten Fachkräften erscheint im-<br />
mer schwieriger. Doch nicht nur<br />
die Suche von gutem Personal<br />
ist schwierig, sondern auch die<br />
Bindung eines Arbeitnehmers<br />
an das Unternehmen gestaltet<br />
sich zunehmend als große Her-<br />
ausforderung, weiß Daniela Sie-<br />
vert-Meister von der Steuerbe-<br />
ratungsgesellschaft Sievert. In<br />
ihrem aktuellen Ratgeber empfiehlt<br />
sie eine Lohnoptimierung.<br />
Abgabenlast minimieren<br />
„Warum also bleibt oder kommt<br />
ein Mitarbeiter in unser Unternehmen?“,<br />
fragt Daniela Sievert-<br />
Meister.<br />
Neben der persönlichen Bindung,<br />
Herausforderung bzw.<br />
Anerkennung muss natürlich<br />
auch die adäquate Bezahlung<br />
stimmen. Trotz angemessener<br />
Bezahlung und Lohnerhöhungen<br />
bleibt den Arbeitnehmern<br />
aufgrund von Steuern und Abgaben<br />
„unterm Strich“ immer<br />
weniger übrig. Diese Steuer-<br />
und Abgabenlast von Arbeitnehmern<br />
kann oftmals<br />
durch steuerbegünstigte<br />
Gehaltsbestandteile reduziert<br />
werden.<br />
In vielen Fällen profitieren auch<br />
die Arbeitgeber von einer Gehaltsoptimierung,<br />
weil steuerfreie<br />
Zuwendungen zumeist auch von<br />
der Sozialversicherungspflicht<br />
befreit sind.<br />
Im Folgenden<br />
werden einige<br />
Bestandteile von Gehaltsoptimierungen<br />
erörtert:<br />
➊ Gutscheine: Gutscheine über<br />
Waren oder Dienstleistungen<br />
(z.B. Tank- und Geschenkgutschein)<br />
können pro Monat bis<br />
44 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei<br />
ausgegeben<br />
werden. Dabei ist auf jeden<br />
Fall zu beachten, dass der<br />
Gutschein nach Art und Menge<br />
konkret bestimmt ist.<br />
➋ Gesundheitsförderung: Steuerfrei<br />
und zusätzlich zum<br />
Arbeitslohn kann der Arbeitgeber<br />
pro Jahr 500 Euro für entsprechende<br />
Kurse des Arbeitsnehmers<br />
übernehmen. Dazu<br />
gehören z.B. Bewegungsprogramme,Ernährungsprogramme,<br />
Stressbewältigung und<br />
Suchtmittelprävention. Nicht<br />
dazu gehören allerdings Mitgliedsbeiträge<br />
für Sportvereine<br />
oder für das Fitnessstudio.<br />
➌ Telefonkosten: Fallen beruf-<br />
lich veranlasste Telefonkosten<br />
an, können pro Arbeitnehmer<br />
ohne Einzelnachweis<br />
20 Prozent des Rechnungsbetrags<br />
(max. 20 Euro) pro<br />
Monat ersetzt werden.<br />
➍ Essensmarken/Restaurantschecks:<br />
Der Arbeitnehmer<br />
erhält vom seinem Arbeitgeber<br />
Essensmarken für Mahlzeiten<br />
in Höhe von max. 5,97<br />
Euro pro Essensmarke. Davon<br />
sind 3,10 Euro steuerfrei und<br />
2,87 Euro werden pauschal<br />
versteuert.<br />
Daniela Sievert-Meister<br />
Ratgeber Unternehmensberatung<br />
➎ Anmietung von Werbeflächen:<br />
Der Arbeitnehmer<br />
kann z.B. sein Auto<br />
als Werbefläche für das<br />
Unternehmen zur Verfügung<br />
stellen und erhält<br />
dafür bis zu 256 Euro im<br />
Jahr steuerfrei. Die Voraussetzung<br />
ist aber ein<br />
Mietvertrag zwischen<br />
dem Arbeitnehmer und<br />
dem Arbeitgeber.<br />
➏ Kinderbetreuungskosten von<br />
nicht schulpflichtigen Kindern:<br />
Der Arbeitgeber kann<br />
die Kosten der Betreuung dem<br />
Arbeitnehmer zusätzlich zum<br />
Arbeitslohn zahlen. Dies gilt<br />
auch, wenn der nicht beim Arbeitgeber<br />
beschäftigte Elternteil<br />
diese Aufwendungen trägt.<br />
Wann starten Sie?<br />
Mit unserem Programm „Lohn-<br />
Optimierer“ erarbeiten wir mit<br />
Ihnen zusammen Gehaltsoptimierungsalternativen<br />
für Ihre Arbeitnehmer<br />
und schöpfen somit<br />
das Potenzial der Gestaltungsmöglichkeiten<br />
von Lohnabrechnungen<br />
aus. Neben der Frage<br />
“Entgeltumwandlung oder zusätzlicher<br />
Arbeitslohn?“ ist es auch<br />
wichtig, die Versorgungslücke bei<br />
Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit<br />
mit einzubeziehen. Ziel ist<br />
es, gleichzeitig Anreizsysteme zu<br />
schaffen, die sich nicht nur lukrativ<br />
für den Unternehmer, sondern<br />
ebenso für den Arbeitnehmer auswirken.<br />
Erst dann kann in einem<br />
Gesamtbild die beste Lohnoptimierung<br />
für Ihren Arbeitnehmer<br />
skizziert werden. $<br />
37
38 Ratgeber Existenzgründer<br />
Erfolgreiches Marketing muss nicht kompliziert sein<br />
Gute Ideen statt großer Budgets<br />
Jede Existenzgründung steht<br />
und fällt mit den Kunden. Wo<br />
keine Kunden sind, können<br />
auch keine Einnahmen generiert<br />
werden. Um Kunden zu gewin-<br />
nen, ist ein erfolgreiches Marke-<br />
ting notwendig. Im Vorfeld einer<br />
Existenzgründung sollte man<br />
sich deshalb mit seinem eigenen<br />
Angebot, der potenziellen Ziel-<br />
gruppe sowie originellen Ideen<br />
für die eigene Außendarstellung<br />
beschäftigen, rät Thomas Meis-<br />
ter von der Wolfgang Sievert<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbH.<br />
Produkt muss begeistern<br />
Wenn Sie sich zunächst einmal<br />
Ihr eigenes Angebot anschau-<br />
en, würden Sie dann als Kunde<br />
dieses Produkt selbst kaufen?<br />
Hinterfragen Sie Ihre Dienst-<br />
leistungen oder Produkte kon-<br />
sequent aus Kundensicht. Ideal<br />
sind natürlich tolle Produkte<br />
und Dienstleistungen, die gut<br />
beschrieben und verpackt<br />
sind. Produkte und Dienstleistungen<br />
müssen einen Kunden<br />
begeistern und / oder helfen,<br />
seine Probleme zu lösen. Zum<br />
Stichwort „begeistern“ reicht<br />
ein Blick zu Apple, die mit ihren<br />
Produkten regelmäßig einen Run<br />
auslösen. Kunden möchten also<br />
möglichst selbst erklärende und<br />
schicke Produkte, die zu ihren<br />
Bedürfnissen passen. Und genau<br />
dies gilt es zunächst einmal<br />
herauszuarbeiten und in den<br />
Vordergrund zu stellen.<br />
Wer ist die Zielgruppe?<br />
Im Zusammenhang mit der po-<br />
tenziellen Zielgruppe sollten Sie<br />
sich also die Frage stellen, wen<br />
Sie konkret ansprechen möchten<br />
und welche Bedürfnisse dieser<br />
Kunde hat. Kommen mehrere<br />
Zielgruppen in Frage, konzent-<br />
rieren Sie sich zunächst einmal<br />
auf diejenigen, die am ehesten<br />
und schnellsten bei Ihnen ein-<br />
kaufen. Hierzu ist es selbst-<br />
verständlich ratsam, schon<br />
über Hintergrundwissen in der<br />
Branche zu verfügen. Die besten<br />
Kunden sind die, die von selbst<br />
auf einen zukommen. Damit Sie<br />
aber überhaupt ein Standing im<br />
Markt entwickeln, sollten Sie<br />
parallel über mehrere Wege den<br />
Markt „bearbeiten“.<br />
Marketing per Netzwerk<br />
Die folgenden drei Beispie-<br />
le haben als Voraussetzung,<br />
dass Sie Ihre Angebotsqualität<br />
kennen und steigern, dass Sie<br />
ein attraktives Produkt- bzw.<br />
Dienstleistungssystem Ihr Eigen<br />
nennen und dass Sie mit einer<br />
Datenbank arbeiten, um einen<br />
gewonnen Kontakt nicht mehr<br />
zu verlieren. Für das Standing<br />
im Markt spielt das Netzwerkmarketing<br />
eine Hauptrolle. Für<br />
Thomas Meister<br />
Ihre Neukundengewinnung ist es<br />
wichtig zu wissen, wo Sie potenzielle<br />
Kunden, Multiplikatoren<br />
oder Partner antreffen. Führen<br />
Sie persönliche Gespräche mit<br />
ihnen, bauen Sie Kontakte auf,<br />
unterhalten Sie sich und bringen<br />
Sie sich somit nachhaltig<br />
als Unternehmerpersönlichkeit<br />
in Erinnerung.<br />
Marketing per Kooperation<br />
Die zweite Säule zur Marktbear-<br />
beitung kann das Kooperations-<br />
marketing sein. Auf der Suche<br />
nach einem Kooperationspart-<br />
ner sind Sie auf der Suche nach<br />
jemanden, der die Leute kennt,<br />
die Sie als potenzielle Kunden<br />
kennen lernen möchten. Hier ge-<br />
hen Sie also nicht unmittelbar<br />
auf die Zielgruppe zu, sondern<br />
über den Kooperationspartner<br />
und dessen Empfehlung. Aller-<br />
dings müssen Sie selbst dem<br />
Kooperationspartner ebenso<br />
etwas Interessantes, wie z.B.<br />
ein tolles Produkt, anbieten und<br />
selbst attraktiv sein (Stichwort<br />
Netzwerkmarketing).<br />
Marketing per Event<br />
Ein Eventmarketing-Projekt soll-<br />
ten Sie nicht nach der Anzahl<br />
der erschienenen Teilnehmer<br />
beurteilen, sondern wie viel<br />
Umsatz Sie damit generiert haben.<br />
Dabei ist die Qualität der<br />
Anwesenden höher zu bewerten<br />
als die Quantität. Auch hier gilt,<br />
dass das, was bei einem solchen<br />
Event gesagt wird, beim Publikum<br />
den Bedarf an den eigenen<br />
Produkten oder Dienstleistungen<br />
wecken muss, um Erfolg zu<br />
haben. Im Anschluss an ein solches<br />
Event ist die Nachfassaktion<br />
der entscheidende Baustein,<br />
um den Verkauf abzuschließen.<br />
Selbst bei Teilnehmern, mit denen<br />
kein Abschluss gemacht<br />
wurde, wie reine Interessenten<br />
oder die Presse, haben Sie<br />
sich mit einem gelungenen<br />
Event nachhaltig in Erinnerung<br />
gebracht (Stichwort Netzwerkmarketing).<br />
Versuchen Sie, einzigartig in Ihrer<br />
Unternehmerpersönlichkeit<br />
sein. Achten Sie auf die Außergewöhnlichkeit<br />
Ihrer Produkte<br />
und nutzen Sie gute Ideen und<br />
Emotionen statt großer Marketingbudgets.<br />
$
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg investiert in Ausbildung und Qualifikation<br />
Alle Zeichen auf Zukunft<br />
Mit mehr als 800 Mit-<br />
arbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern zählt die<br />
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg zu<br />
den großen Arbeitgebern und<br />
Ausbildungsbetrieben in der<br />
Region. Als führendes Finanzdienstleistungsinstitut<br />
vor Ort<br />
ist für die Sparkasse die kontinuierliche<br />
Investition in die Ausund<br />
Weiterbildung weit mehr als<br />
eine selbstverständliche Grundlage<br />
für eine qualifizierte Kundenberatung.<br />
„Unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind unser wichtigstes<br />
Gut für erfolgreiche Kundenund<br />
Geschäftsbeziehungen, die<br />
durch Vertrauen, Verlässlichkeit<br />
und Kontinuität geprägt sind“,<br />
sagt Gerhard Döpkens, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Sparkasse<br />
Gifhorn-Wolfsburg.<br />
Nachwuchsförderung<br />
Knapp 100 junge Menschen<br />
bildet die Sparkasse Gifhorn-<br />
Wolfsburg derzeit zu Bankkaufleuten<br />
aus. Damit liegt<br />
das Unternehmen deutlich<br />
über dem Durchschnitt der<br />
Finanzbranche. „Wir werden<br />
unsere Nachwuchsförderung<br />
auch in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten<br />
nicht zurückfahren, im<br />
Gegenteil“, betont Döpkens.<br />
Die Ausbildung<br />
ist der Grundstein für<br />
die anspruchsvollen<br />
Aufgaben innerhalb der<br />
Sparkasse. „Wir wollen<br />
und müssen täglich<br />
sehr verantwortungsbewusst<br />
handeln“, so<br />
Reinhold Neubauer, Leiter<br />
der Personalförderung der<br />
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg.<br />
Darum lege das Haus auch über-<br />
Die Sparkasse bietet ihren Mitarbeitern hervorragende Perspektiven<br />
durchschnittlich Wert auf eine<br />
ausgeprägte soziale Kompetenz<br />
und fachliche Qualifikation der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Der erfolgreich absolvierte<br />
Kundenberaterlehrgang<br />
ist die Basis<br />
für den<br />
folgenden<br />
A bschlu ss<br />
als Sparkas-<br />
senfachwirt. „Mit diesem Wissen<br />
sind unsere Mitarbeiter in<br />
den Filialen gut für eine qualifizierte<br />
Kundenberatung gerüstet<br />
und erfüllen zugleich unseren<br />
hohen internen Anspruch“, zeigt<br />
Neubauer auf.<br />
Berufsbegleitend<br />
qualifizieren<br />
Überdurchschnittlich engagierte<br />
Mitarbeiter können sich mit der<br />
Weiterbildung zum Sparkassen-<br />
betriebswirt für Führungsaufga-<br />
ben im Vertrieb oder internen<br />
Abteilungen empfehlen.<br />
Immer aufgeschlossener zeigen<br />
sich vor allem junge Mitarbei-<br />
terinnen und Mitarbeiter einem<br />
Studium gegenüber. „Seit eini-<br />
gen Jahren bieten wir die Aus-<br />
bildungsform Duales Studium<br />
an“, sagt Neubauer. Doch auch<br />
für junge Mitarbeiter, die schon<br />
einige Jahre im Beruf arbeiten,<br />
darf der Weg an die Hochschule<br />
Tipps der Sparkasse<br />
führen. Verschiedene Bachelor-<br />
studiengänge können nebenbe-<br />
ruflich absolviert werden.<br />
Ausgewählten Mitarbeitern<br />
steht das Lehrinstitut der deut-<br />
schen Sparkassenakademie<br />
offen – Sprungbrett für die Be-<br />
reichsleitung oder sogar den<br />
Vorstand eines Hauses. Für alle<br />
internen und externen Qualifi-<br />
kationsmaßnahmen trägt die<br />
Sparkasse die Kosten in voller<br />
Höhe, inklusive der laufenden<br />
Gehaltsfortzahlung.<br />
Hervorragende Perspektiven<br />
„Wir bieten unseren Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeitern hervor-<br />
ragende Perspektiven innerhalb<br />
unserer Sparkasse“, bilanziert<br />
Gerhard Döpkens, „es ist ein<br />
sehr gutes Gefühl, wenn man<br />
in der heutigen Zeit erfolgreichen<br />
Mitarbeitern auch einen<br />
anspruchsvollen Arbeitsplatz<br />
garantieren kann.“ $<br />
39
��� ����� ������ ����<br />
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