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Rundbrief Elim aktuell Juni 2012 als PDF ansehen - Diakonische ...

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FIGUGEGEL<br />

(Fussball ist gut und gibt eine gute Laune?!?)<br />

Es hätte aus gesamtschweizerischer Sicht sicherlich bessere Zeiten<br />

gegeben, um über Fussball zu schreiben. Vor allem wenn auf<br />

nationaler Ebene die Spiele und die Punktevergabe am grünen<br />

Tisch oder gar vor Gericht vergeben werden. Wenn sich Clubpräsidenten<br />

mehr inszenieren <strong>als</strong> präsidieren oder gar im Knast<br />

hocken. Wenn die Klubs Konkurs gehen oder nahe dran sind und<br />

noch vieles andere krankt, ja dann ist es so: „Der Fussball hatte<br />

schon bessere Zeiten!“<br />

Ausser in....? Ja wo denn? Richtig, in Basel beim FCB, aber auch im<br />

<strong>Elim</strong>. Vor diesem Hintergrund fällt es mir auch leichter, Ihnen ein<br />

tolles Fussball-Projekt näher zu bringen, in welchem sich das <strong>Elim</strong><br />

neuerdings einbringt. Es ist dies die Surprise-Streetsoccerliga. Surprise<br />

bietet schon seit Jahren die Infrastruktur, damit Menschen am<br />

Rande der Gesellschaft ein Gefäss erhalten, in einer organisierten<br />

Strassenfussballliga eine Meisterschaft auszutragen. Es wird in zwei<br />

Kategorien gespielt und eine Schweizer Nati aus den Talenten geformt.<br />

Diese vertritt dann jeweils die Schweiz am Homeless World<br />

Cup, der in diesem Jahr in Mexiko stattfindet.<br />

In der Rasenliga haben die <strong>Elim</strong>inators ja Kultstatus und die errungenen<br />

Erfolge sind legendär. Da ich schon einige Beiträge zu dieser<br />

Mannschaft geschrieben habe (sie spielt auch in diesem Jahr<br />

wieder um den K&A-Titel und trifft sich jeden Freitag um 12.30 Uhr<br />

zum Training), muss ich über diese Truppe keine Worte verlieren.<br />

Jedoch haben wir seit diesem Jahr das Privileg, dass wir ein Team<br />

in der Schweizer Streetsoccer Meisterschaft dabei haben. Wir versuchen,<br />

dem Team den Rahmen und die Begleitung zu geben, damit<br />

einige Menschen aus sozialen Randgruppen mit dem versorgt<br />

werden, dass sie an dieser Meisterschaft teilnehmen können. Dies<br />

beinhaltet, dass wir Ausrüstungsteile wie Schuhe, Trikots, Bälle, etc.<br />

für die Spieler zur Verfügung stellen, die nicht die Mittel haben,<br />

diese Dinge selber anzuschaffen. Als Koordinator begleite ich das<br />

Team und den Trainer wenn es darum geht, Fahrten zu den Turnieren<br />

zu organisieren oder bei Spannungen im Team zu vermitteln.<br />

Weiter bin ich Ansprechperson für die Surprise Organisation und<br />

den Nationaltrainer. Unser Team ist erfolgreich in die diesjährige<br />

Meisterschaft gestartet und hat beim ersten Turnierwochenende<br />

bereits Platz zwei eingenommen. Ebenso hat der Nationaltrainer<br />

bei einer ersten Kadersichtung in unserem Team drei Spieler entdeckt,<br />

die er für das Schweizer Nationalteam vornominiert. Es hört<br />

sich gut an, dass die Jungs erfolgreich zu sein scheinen und es<br />

macht mich ein wenig stolz.<br />

Jedoch merke ich immer wieder, dass es nicht darum geht, ob<br />

man mit dem Pokal oder mit einem Titel nach Hause kommt. Es<br />

geht darum, dass unsere Leute die Möglichkeit erhalten, um sich<br />

sportlich zu betätigen. Ausserdem tut es gut zu erfahren, dass man<br />

in einem Team, in einer Gruppe, ein wichtiges Mitglied ist und im<br />

Siegen und in der Niederlage erlebt, dass jemand an der Seite ist,<br />

mit dem man dies alles teilen kann. Diese Freude über einen Sieg,<br />

der Frust nach einer Niederlage, die Enttäuschung nach einem verschossenen<br />

Penalty, der Trost und das Schulterklopfen danach von<br />

den Teamkollegen - diese Momente waren es, die mich berührten,<br />

<strong>als</strong> ich unseren Jungs im April zugeschaut habe. Wie sie <strong>als</strong> Team<br />

in der Spielbesprechung Probleme lokalisiert und Konflikte angesprochen<br />

haben, sich konstruktiv damit auseinandersetzten und<br />

lernten, Spannungen auszuhalten, das ist einfach überwältigend.<br />

Diese Freude am Spiel mit dem Ball, am Wettbewerb und im Messen<br />

mit dem Gegner, die ist unterstützungswürdig. Ich bin sehr erfreut<br />

darüber, dass wir auch im Strassenfussball ein Team stellen<br />

können und bin gespannt, was wir noch zusammen mit dem S.S.T.<br />

ELIM (Street Soccer Team) erleben werden. Ich jedenfalls habe immer<br />

beste Laune, wenn ich die Jungs sehe, wie sie voll Freude zweimal<br />

trainieren und dankbar sind, dass wir einen Beitrag leisten, um<br />

ihnen dies zu ermöglichen. Fussball kann (zumindest im <strong>Elim</strong> und<br />

in Basel) eben schon eine gute Laune machen.<br />

MARKUS RöTHLISBERGER<br />

FIGUGEGEL<br />

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