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Herrn Conrad I-Iopp, der dieselbe mit der Benennung "Dirschauer Zeitung" weiter führte und sehr<br />

erweiterte. Im 19. Jahrhundert wurde eine Aktiengesellschaft daraus."<br />

Familie Enss<br />

Die Eltern meines lieben Mannes wohnten in Großzünder (im Danziger Werder). Mein lieber Mann<br />

ist dort geboren am 2. März 1828. Außer ihm noch drei ältere Geschwister: Bruder David Enss,<br />

Elisabeth Enss und I-Ielene Enss. Später zogen die Eltern nach Czattkau in der Nähe von Dirschau,<br />

hatten dort eine Besitzung. Der Vater starb dort bald an der Cholera, die im Jahre 1833 dort stark<br />

wütete, eingeschleppt durch Soldaten. Er hatte auch Einquartierung, die an der Cholera erkrankt<br />

waren, pflegte dieselben, er wurde angesteckt und starb. Mein lieber Mann war erst 4 Jahre alt, hat<br />

seinen Vater also nicht weiter gekannt. Bald zog die Mutter nach Zeisgendorf bei Dirschau in ihren<br />

Geburtsort und wirtschaftete dort mit einem Verwandten Peter Wiens aus Czattkau, weil die Kinder<br />

noch alle klein waren, bis zu ihrem Tode. -- Nach dem Tode ihres Mannes Johann Enss, heiratete<br />

die Mutter einen Herrn Claassen aus Dirschau, der am Markt ein Haus mit einem renommierten<br />

Geschäft hatte, Ratsherr war. Aus dieser Ehe stammt meine Schwägerin Anna Claassen, eine<br />

Halbschwester meines lieben Mannes. Diese Schwester war später verheiratet mit dem Direktor<br />

H.W. Krüger der Maschinenfabrik Dirschau, während des ersten Brückenbaus über die Weichsel.<br />

Später heiratete sie als Witwe Herrn Carl Purgold aus Stettin. Bald nach der Geburt dieser<br />

Schwester starb der zweite Mann von meines Mannes Mutter und sie wirtschaftete weiter in<br />

Zeisgendorf, wohin sie inzwischen gezogen war. Als die Mutter meines Mannes starb, war er 16<br />

Jahre alt. -<br />

Wie ich schon in diesem Aufschreiben bemerkt habe, daß mein lieber Johann beim Grafen von<br />

Rittberg in Stangenberg bei Stuhm als Eleve in der Wirtschaft war zur Erlernung der<br />

Landwirtschaft, war er im Jahre 1849 als Inspektor beim Herrn Baron von Paleske in Spengawsken<br />

im <strong>Kreis</strong>e Pr. Stargard. Das Haus, worin wir später in Dirschau wohnten, Berliner Vorstadt Litr. 38<br />

(später22) war von der vorsorglichen Mutter Enss (nachmals verheiratete Claassen) gebaut und<br />

eigentlich für die Schwester Helene meines Mannes bestimmt, dereinst zu übernehmen. Diese aber<br />

verheiratete sich mit meinem Bruder Eduard Stobbe, der in Danzig ein Holzgeschäft hatte. Und nun<br />

mußte mein lieber Bräutigam die Landwirtschaft aufgeben und Kaufmann werden und das Haus,<br />

welches den Erben gehörte, von diesen abkaufen, weil kein anderer da war, denn Bruder David war<br />

sehr kränklich. Er starb auch leider im Jahre 1852, also bald darauf nachdem mein Bräutigam die<br />

Wirtschaft (das Geschäft mit Land in den Wiesen und Rod land) im April 1852 übernahm.<br />

Er hat es nicht gern übernommen, denn auch ich habe mit schwerem Herzen mit meinem lieben<br />

Bräutigam die Landwirtschaft beiseite gelassen. Es war also eine große Überwindung für beide.<br />

Es waren auch schwere Zeiten im Anfang; denn gleich nach der Übernahme, als mein Bräutigam<br />

noch allein wirtschaftete, erkrankte er an der Cholera in Danzig, wohin er zu Besorgungen gefahren<br />

war, und dort bei Eduard, die schon verheiratet waren, 4 Wochen liegen bleiben mußte. Diese Zeit<br />

der Angst ist mir unvergeßlich! Die Cholera trat in Danzig furchtbar auf und wollten meine Eltern<br />

mich nicht nach Danzig lassen, aber sie sahen, wie ich litt, und ich konnte fahren. Für mich eine<br />

große Beruhigung, daß ich in seiner Nähe sein konnte; und geschadet hat es mir nicht.<br />

Nun aber während der Abwesenheit des Hausherrn ging es bunt in der neuen Wirtschaft her. Der<br />

erste Gehilfe, Herr Perlick, der sehr als tüchtiger Mann empfohlen war, kümmerte sich nicht ums<br />

Geschäft. So traf mein Bräutigam ihn beim Nachhausekommen mit Gästen beim Champangner und<br />

Kartenspiel, sich amüsierend, vor. Der Anfang war sehr schwer mit dem unzuverlässigen Beamten,<br />

bis wir später den Herrn Friedrich aus Stuhm als ersten Gehilfen bekamen; der 4 und 12 Jahr bei uns<br />

blieb, dann heiraten und selbständig werden wollte; und sich in Stuhm niederließ. Von da aus hat er<br />

uns oft besucht. Er war ein dankbarer Mensch und mein lieber Mann hat ihn mit Vorschuß<br />

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