Blick in die CD-ROM - 1000 Tipps und Tricks für alle Wohnmobil ...
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<strong>Wohnmobil</strong>e<br />
selbst ausbauen <strong>und</strong> optimieren<br />
<strong>1000</strong> <strong>Tipps</strong> <strong>und</strong> <strong>Tricks</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong> <strong>Wohnmobil</strong>-<br />
Selbstausbauer <strong>und</strong> <strong>Wohnmobil</strong>-Optimierer<br />
www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />
Ulrich Dolde<br />
Dolce Vita Verlag
Zielgruppen <strong>für</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong><br />
2.1 Buch oder <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> oder beides?<br />
2010 brachte ich <strong>die</strong> erste Auflage me<strong>in</strong>es<br />
Buches auf <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> heraus; nicht nur, weil<br />
<strong>die</strong> Produktionskosten wesentlich ger<strong>in</strong>ger<br />
s<strong>in</strong>d, sondern weil gute Gründe <strong>für</strong> das<br />
digitale Format sprechen:<br />
So kann man <strong>in</strong> <strong>die</strong> vielen Bilder bis zu<br />
e<strong>in</strong>em gewissen Grad h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zoomen, um<br />
Detaillösungen besser erkennen zu können.<br />
Auf der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> liegt me<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>riss-<br />
Planungstool im offenen Excel-Format. Dar<strong>in</strong><br />
mehr als 10 verschiedene Gr<strong>und</strong>risspläne <strong>für</strong><br />
unterschiedliche Koffergrößen enthalten, <strong>in</strong><br />
denen vielfältige Möglichkeiten der Raumaufteilung<br />
gezeigt werden. Die Pläne im<br />
Gr<strong>und</strong>riss-Planungstool können mit ger<strong>in</strong>gen<br />
Excel-Kenntnissen mit e<strong>in</strong> paar Klickes nach<br />
den <strong>in</strong>dividuellen Anforderungen verändert<br />
werden, so dass jeder <strong>in</strong> null Komma nix<br />
se<strong>in</strong>e eigenen Vorstellungen von e<strong>in</strong>er gelungenen<br />
Raumaufteilung damit visualisieren<br />
kann. Im Gr<strong>und</strong>riss-Planungstool s<strong>in</strong>d darüber<br />
h<strong>in</strong>aus <strong>die</strong> technischen Detailpläne <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Elektro-, Wasser- <strong>und</strong> Gas<strong>in</strong>stallation<br />
enthalten sowie <strong>die</strong> technische Detailplanung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Möbelvermaßung <strong>und</strong> <strong>für</strong> den<br />
Möbelbau, außerdem <strong>die</strong> Pläne <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Seitenansichten des Koffers sowie <strong>für</strong> das<br />
Dachlayout. Alle<strong>in</strong>e hiermit sparst Du Dir<br />
viele St<strong>und</strong>en an Arbeit <strong>und</strong> bekommst<br />
hilfreiche Anregungen <strong>für</strong> De<strong>in</strong>e Planung<br />
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Me<strong>in</strong>e Elektroplanung habe ich mithilfe von<br />
Powerpo<strong>in</strong>t dokumentiert. Die Planungsgr<strong>und</strong>lage<br />
liegt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er offenen Power-<br />
Po<strong>in</strong>t-Datei ebenfalls mit auf der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>.<br />
Auf ihrer Basis kannst Du Dir De<strong>in</strong>e eigene<br />
Elektroplanung anpassen <strong>und</strong> <strong>für</strong> Dich<br />
dokumentieren, sodass Du auch zu e<strong>in</strong>em<br />
späteren Zeitpunkt immer <strong>und</strong> überall den<br />
Durchblick hast, wie welche Komponenten<br />
mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d.<br />
Und schließlich bef<strong>in</strong>det sich auf der <strong>CD</strong>-<br />
<strong>ROM</strong> unser 136-seitiger Bericht von unserer<br />
Reise durch Südeuropa, Marokko <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Westsahara – sozusagen als Appetitanreger<br />
<strong>für</strong> all <strong>die</strong> Mühe, <strong>die</strong> mit e<strong>in</strong>em <strong>Wohnmobil</strong>-<br />
Selbstausbau verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Das <strong>alle</strong>s ist <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em gedruckten Buch leider nicht möglich.<br />
<strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>, 475 Seiten mit<br />
Gr<strong>und</strong>riss- <strong>und</strong> Elektro-<br />
Planungstool <strong>und</strong> Reisebericht<br />
nach Marokko <strong>und</strong> Westsahara<br />
Buch im völlig<br />
neuen Layout<br />
350 Seiten, 4c<br />
www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />
Andererseits sprechen auch viele<br />
Gründe <strong>für</strong> e<strong>in</strong> gedrucktes Buch:<br />
So kann man es prima beim Ausbau an <strong>die</strong><br />
Seite legen <strong>und</strong> dar<strong>in</strong> schmökern <strong>und</strong> blättern,<br />
ohne dass ständig das Laptop mitten<br />
im Ausbau steht <strong>und</strong> e<strong>in</strong>gestaubt wird. E<strong>in</strong><br />
Buch kann auch gut mit auf Reisen genommen<br />
werden <strong>und</strong> als Nachschlagewerk <strong>die</strong>nen,<br />
wenn mal am Fahrzeug e<strong>in</strong> Problem<br />
auftaucht <strong>und</strong> man wissen möchte, wie e<strong>in</strong>zelne<br />
Komponenten zusammenwirken.<br />
Weil viele me<strong>in</strong>er Leser nach der gedruckten<br />
Version fragen, habe mich entschlossen,<br />
<strong>die</strong>se nun endlich zu produzieren. Weil beide<br />
Versionen ihre Vorteile haben, biete ich sie<br />
auch im B<strong>und</strong>le zusammen zu e<strong>in</strong>em Sonderpreis<br />
an, sodass <strong>die</strong> Leser des Buches <strong>die</strong><br />
Vorzüge der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> ebenfalls genießen<br />
können <strong>und</strong> umgekehrt. Ich hoffe, <strong>alle</strong>n<br />
Wünschen <strong>und</strong> Anforderungen an me<strong>in</strong><br />
Werk damit gerecht zu werden.<br />
Neu<br />
8
Zielgruppen <strong>für</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong><br />
2.2 Zielgruppe <strong>Wohnmobil</strong>-<br />
Selbstausbauer<br />
Zunächst e<strong>in</strong>mal habe ich das Buch als<br />
Inspirationshilfe <strong>und</strong> Leitfaden <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />
<strong>Wohnmobil</strong>-Selbstausbauer geschrieben.<br />
Denn <strong>die</strong> Überlegungen <strong>und</strong> Aufgaben s<strong>in</strong>d<br />
(fast) immer <strong>die</strong> gleichen, ganz egal, ob<br />
man e<strong>in</strong>en VW-Bus, e<strong>in</strong>en Kastenwagen<br />
oder e<strong>in</strong> Expeditionsmobil ausbaut.<br />
Ob <strong>und</strong> <strong>in</strong> welchem Maße das Ganze hilfreich<br />
ist <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e Leser, kann ich jetzt, gut<br />
zwei Jahre nach Ersche<strong>in</strong>en der ersten Auflage,<br />
ermessen. Denn <strong>die</strong> Feedbacks <strong>und</strong><br />
Rezensionen lassen darauf schließen, dass<br />
me<strong>in</strong>e bisherigen Leser me<strong>in</strong>e <strong>Tipps</strong> sehr<br />
<strong>in</strong>tensiv genutzt haben. Die Krönung s<strong>in</strong>d<br />
dann aber Bilder, <strong>die</strong> mir manche Leser<br />
zusenden, bei denen ich zweimal h<strong>in</strong>schauen<br />
muss, um zu erkennen, ob es sich um<br />
me<strong>in</strong>en oder ihren Ausbau handelt.<br />
So fahren mittlerweile wohl e<strong>in</strong>ige<br />
Sternchen-Klone durch <strong>die</strong> Lande, deren<br />
Innenleben <strong>in</strong> weiten Teilen dem unseres<br />
Womos stark ähnelt.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Planungsarbeit, <strong>die</strong> man sich sparen kann<br />
Für Selbstausbauer empfiehlt sich <strong>die</strong> <strong>CD</strong>-<br />
<strong>ROM</strong>, denn mithilfe der Gr<strong>und</strong>riss- <strong>und</strong><br />
Elektrik-Planungstools lässt sich viel Zeit <strong>in</strong><br />
der Planungsphase sparen. Wer während<br />
des Ausbaus das Buch danebenliegen haben<br />
will, <strong>für</strong> den empfiehlt sich das gedruckte<br />
Buch oder gleich das preisoptimierte B<strong>und</strong>le,<br />
bestehend aus Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>.<br />
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2.3 Zielgruppe <strong>Wohnmobil</strong>-Optimierer<br />
In den vergangenen vier Jahren habe ich an<br />
vielerlei Stellen unser Sternchen optimiert,<br />
was sich unter anderem auch im nicht<br />
unerheblich erweiterten Umfang <strong>die</strong>ser aktuellen<br />
Auflage widerspiegelt.<br />
Die hierbei getätigten Arbeiten s<strong>in</strong>d solche,<br />
<strong>die</strong> auf nahezu jeden <strong>Wohnmobil</strong>besitzer<br />
zukommen können, wenn er im Reisee<strong>in</strong>satz<br />
Schwachstellen entdeckt oder sich <strong>die</strong> Anforderungen<br />
an das Fahrzeug verändern.<br />
Nachträgliche Installation e<strong>in</strong>er Gasanlage mit Gastank<br />
Das beg<strong>in</strong>nt bei kle<strong>in</strong>eren Maßnahmen – mit<br />
nicht zu unterschätzender Wirkung – wie<br />
beispielsweise der Umrüstung der Beleuchtung<br />
auf Strom sparende LED-Leuchtmittel,<br />
Neu<br />
9
Zielgruppen <strong>für</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong><br />
über <strong>die</strong> Optimierung sämtlicher Elektrik-<br />
Komponenten bis h<strong>in</strong> zum E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er<br />
gasbetriebenen Brennstoffzelle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />
kompletten Gasanlage mit Gastank. Diese<br />
<strong>und</strong> viele anderen Veränderungen an unserem<br />
Fahrzeug s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> viele <strong>Wohnmobil</strong>-<br />
Optimierer relevant <strong>und</strong> <strong>in</strong>teressant.<br />
Optimierung der Elektrik-Komponenten im H<strong>in</strong>blick auf<br />
mehr Input <strong>und</strong> weniger Verbrauch.<br />
Die aktuell überarbeitete <strong>und</strong> stark erweiterte<br />
Auflage richtet sich deshalb mehr als <strong>die</strong><br />
vorhergehende auch an <strong>die</strong>se Zielgruppe,<br />
<strong>die</strong> selbst Hand an ihr Fahrzeug legen will,<br />
aber noch weit entfernt von e<strong>in</strong>em Selbstausbau<br />
ist. Für <strong>die</strong>se Zielgruppe dürfte das<br />
Buch geeigneter se<strong>in</strong>, weil sie auf <strong>die</strong><br />
Planungstools verzichten kann.<br />
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2.4 Zielgruppe „<strong>Wohnmobil</strong>-Ausbauen-<br />
Lasser“<br />
Interessanterweise spiegelte mir e<strong>in</strong>er<br />
me<strong>in</strong>er ersten Leser wider, welchen Zweck<br />
me<strong>in</strong> Buch noch haben kann. Nach der<br />
Lektüre musst er sich e<strong>in</strong>gestehen, dass e<strong>in</strong><br />
Selbstausbau aus vielerlei Gründen <strong>für</strong> ihn<br />
nicht <strong>in</strong>frage komme. Aber immerh<strong>in</strong> habe<br />
ihm das Werk dah<strong>in</strong>gehend geholfen, dass<br />
er nun genauer wisse, worauf es bei der<br />
Planung ankomme, auf welche Ausstattungsdetails<br />
er Wert legen solle, welche<br />
technischen Komponenten geeignet seien<br />
<strong>und</strong> welcher Aufwand h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em solchen<br />
Ausbau stecke.<br />
Damit könne er nicht nur „auf Augenhöhe“<br />
mit se<strong>in</strong>em Ausbaubetrieb kommunizieren,<br />
sondern er habe nun auch e<strong>in</strong> besseres<br />
Verständnis <strong>für</strong> dessen Arbeit <strong>und</strong> könne<br />
besser nachvollziehen, wo<strong>für</strong> häufig zig<br />
St<strong>und</strong>en Arbeitszeit „draufgegangen seien“.<br />
So ist me<strong>in</strong> Buch sicherlich auch <strong>für</strong> <strong>alle</strong> jene<br />
<strong>Wohnmobil</strong>isten hilfreich, <strong>die</strong> sich von e<strong>in</strong>em<br />
Ausbaubetrieb e<strong>in</strong> maßgeschneidertes Mobil<br />
bauen lassen. Hier hilft wieder das Planungstool<br />
auf der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>, weil damit<br />
wertvolle Zeit gespart werden kann.<br />
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2.5 <strong>Wohnmobil</strong>-Fahrer mit Neigung<br />
zum Selbstreparieren<br />
Ich b<strong>in</strong> so vermessen zu behaupten, dass<br />
letztendlich jeder <strong>Wohnmobil</strong>-Fahrer von<br />
me<strong>in</strong>em Buch profitieren kann, denn es<br />
vermittelt ihm <strong>die</strong> technischen Zusammenhänge,<br />
zeigt zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Variante auf,<br />
wie Komponenten mite<strong>in</strong>ander verwoben<br />
s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> wie e<strong>in</strong> möglicher Defekt eventuell<br />
ohne Zuhilfenahme e<strong>in</strong>er Werkstatt behoben<br />
werden kann.<br />
Natürlich kann <strong>die</strong>s nie <strong>für</strong> <strong>alle</strong> möglichen<br />
Defekte <strong>und</strong> Probleme gelten, doch denke<br />
ich, dass e<strong>in</strong> besseres Verständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Technik immer von Vorteil ist <strong>und</strong> immer<br />
mehr zur Notwendigkeit wird, je weiter man<br />
sich weg von der Zivilisation <strong>und</strong> helfenden<br />
Händen bewegt.<br />
Für <strong>die</strong>se Zielgruppe ist das Buch besser<br />
geeignet, weil es problemlos auf Reisen mitgeführt<br />
<strong>und</strong> als Nachschlagewerk genutzt<br />
werden kann – vorausgesetzt, das 1,5 kg<br />
schwere Werk führt nicht dazu, dass <strong>die</strong><br />
Fuhre überladen ist.<br />
Neu<br />
10
Inhaltsverzeichnis<br />
Information zum Aufbau des Buches …<br />
… <strong>für</strong> Selbstausbauer: Der Aufbau des Buches entspricht dem<br />
chronologischen Ausbau unseres Fahrzeugs. Deshalb s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Themen Wasser<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> Elektro<strong>in</strong>stallation zweigeteilt,<br />
weil es hier jeweils e<strong>in</strong>en vorbereitenden Part zu e<strong>in</strong>em relativ<br />
frühen Zeitpunkt des Ausbaus gegeben hat, während <strong>die</strong> eigentliche<br />
Installation sehr viel später stattfand. Selbstausbauer, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Komplettausbau angehen, können sich also <strong>in</strong> der Abfolge der<br />
Ausbauschritte an der Reihenfolge der Inhalte orientieren.<br />
… <strong>für</strong> <strong>Wohnmobil</strong>-Optimierer: Wer <strong>die</strong>ses Buch zur Optimierung<br />
se<strong>in</strong>es <strong>Wohnmobil</strong>s nutzt, wird sich kaum durch sämtliche Kapitel<br />
kämpfen, sondern gezielt zu dem Kapitel spr<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong> dem es um den<br />
<strong>für</strong> ihn relevanten Sachverhalt geht. Deshalb habe ich <strong>die</strong> Struktur des<br />
Buches <strong>und</strong> das Inhaltsverzeichnis deutlich überarbeitet, so dass man<br />
<strong>die</strong> jeweiligen Themen schnell f<strong>in</strong>det.<br />
… <strong>für</strong> Schnellleser: Wer sich e<strong>in</strong>en möglichst schnellen Überblick<br />
über den Inhalt me<strong>in</strong>es Buches verschaffen will, dem seien <strong>die</strong> Bilder<br />
<strong>und</strong> Bildunterschriften empfohlen. Da e<strong>in</strong> Bild mehr als <strong>1000</strong> Worte<br />
sagt, habe ich überall da, wo ich e<strong>in</strong> passendes Bild zur Verfügung<br />
hatte, <strong>die</strong>ses genutzt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Essenz des Themas <strong>in</strong> der Bildunterschrift<br />
zu verpacken versucht. So s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Bildunterschriften zwar weitgehend<br />
red<strong>und</strong>ant mit den Informationen im Fließtext, sie erlauben<br />
aber zusammen mit den Bildern e<strong>in</strong>en Schnellüberblick über das Buch.<br />
Kostenloser Update-Service: Wenn Du Dich <strong>für</strong> me<strong>in</strong>en kostenlosen<br />
E-Mail Newsletter anmeldest (ersche<strong>in</strong>t 3-4 mal pro Jahr), dann<br />
erhältst Du automatisch Updates von me<strong>in</strong>em Buch kostenlos per<br />
Email zugesandt, sobald ich daran etwas verändert habe.<br />
Womo-Ausbau-Web<strong>in</strong>are: In unregelmäßigen Abständen veranstalte<br />
ich Web<strong>in</strong>are – also Live-Sem<strong>in</strong>are im Internet. In me<strong>in</strong>en Newsletters<br />
<strong>und</strong> auf me<strong>in</strong>er Homepage <strong>in</strong>formiere ich über <strong>die</strong> Term<strong>in</strong>e.<br />
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Vorwort 3<br />
Wie es zu <strong>die</strong>sem Buch kam 4<br />
Zielgruppen <strong>für</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> <strong>und</strong> Buch 8<br />
Dankeschön!<br />
Fachzeitschriften zum Thema <strong>Wohnmobil</strong>-<br />
11<br />
<strong>und</strong> Offroad-Reisen 14<br />
E<strong>in</strong> alter Traum wird neu belebt 16<br />
Inhaltsverzeichnis 21<br />
1. Warum e<strong>in</strong> Allrad-<strong>Wohnmobil</strong>? 27<br />
2. Fahrzeug-Auswahl 32<br />
2.1 Pflichtenheft <strong>für</strong> unser Fahrzeug 32<br />
2.2 Erste Vorüberlegungen <strong>und</strong> Vorauswahl 34<br />
2.3 Auswahlkriterium weltweite Ersatzteilversorgung 35<br />
2.4 Kauf beim Händler, bei VEBEG oder privat 36<br />
2.5 Gewichtsproblematik <strong>in</strong> der 7,5-Tonnen-Klasse 38<br />
2.6 Größeres Fahrzeugangebot <strong>in</strong> der Klasse<br />
über 7,5 Tonnen 39<br />
2.7 Gegenüberstellung der von mir probegefahrenen<br />
Fahrzeuge 40<br />
2.8 Unsere Kaufentscheidung fällt auf e<strong>in</strong>en<br />
Mercedes 914 AK 42<br />
2.9 Technische Daten unseres MB 914 43<br />
2.10 Weitere Allrad-Lkws 44<br />
2.10.1 Mercedes Benz Unimog 44<br />
2.10.2 VW-MAN 8.136 /8.150 46<br />
2.10.3 Mercedes Benz 1017 47<br />
2.10.4. IVECO 110-16 47<br />
2.10.5 IVECO 110-17 48<br />
Neu<br />
21
Inhaltsverzeichnis<br />
2.10.6 Margirus Deutz 90-16 48<br />
2.10.7 Magirus Deutz 170 D 11 FA 48<br />
2.10.8 Steyr 12M18 49<br />
2.10.9 MAN KAT 50<br />
3. Aufbau Auswahl 51<br />
3.1 Kühlkoffer 51<br />
3.2 BGS-Koffer 52<br />
3.3 LAK-Shelter 52<br />
3.4 Gewichtsoptimierte Absetzkab<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
Monocoque-Bauweise 53<br />
3.5 B<strong>und</strong>eswehr-Shelter von Dornier <strong>und</strong> Zeppel<strong>in</strong> 54<br />
3.6 Entscheidungsgründe <strong>für</strong> den Zeppel<strong>in</strong>-Shelter 55<br />
3.7 Nachteile e<strong>in</strong>es Zeppel<strong>in</strong>-Shelters 55<br />
3.8 Systemvergleich zwischen GFK- <strong>und</strong> Alum<strong>in</strong>ium-<br />
Wohnkab<strong>in</strong>en 56<br />
4. Zwischenrahmen 63<br />
4.1 Wozu bedarf es e<strong>in</strong>es Zwischenrahmens? 63<br />
4.2 Der Zwischenrahmen wird von vier Faktoren bee<strong>in</strong>flusst 65<br />
4.3 Welcher Zwischenrahmen <strong>für</strong> welchen E<strong>in</strong>satzzweck? 66<br />
4.3.1 Federlagerung light 66<br />
4.3.2 Dreipunktlagerung 68<br />
4.3.3 Vierpunkt- oder Rautenlagerung 68<br />
5. Fahrgestell-Konservierung <strong>und</strong> Rostbehandlung 69<br />
5.1 Rostbehandlung, Rostumwandlung 69<br />
5.3 Grun<strong>die</strong>rung 72<br />
5.3 Unterbodenschutz 73<br />
5.4 Hohlraumschutz 73<br />
6. Massenverteilung 77<br />
7. Gr<strong>und</strong>riss-Planung 78<br />
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8. Planung der Seitenansichten <strong>und</strong> des Dachlayouts 91<br />
9. Vorstellung des fertigen Fahrzeugs 97<br />
10. Erläuterung des Raumkonzepts 103<br />
11. Farbgestaltung 115<br />
12. Vorbereitende Arbeiten am Koffer 120<br />
12.1 Ausbau der Befestigungsschienen 120<br />
12.2 Wandbelag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kab<strong>in</strong>e 121<br />
12.3 Überlegungen zur Farbgestaltung <strong>in</strong>nen 123<br />
12.4 Die ursprüngliche Isolierung des Shelters 124<br />
12.5 Nachisolierung des Shelters <strong>und</strong> Beseitigung der<br />
Schimmelprobleme 127<br />
13. E<strong>in</strong>bau von Türen, Fenstern, Luken <strong>und</strong> Klappen 136<br />
13.1 E<strong>in</strong>bau der E<strong>in</strong>gangstür 136<br />
13.2 Welche Fenster s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> richtigen? 139<br />
13.3 Echtglasfenster von KCT 140<br />
13.4 Echtglasfenster von PABST Air Tec. 142<br />
13.5 E<strong>in</strong>bau der Dometic-Seitz-S4-Fenster 144<br />
13.6 E<strong>in</strong>bau der WC-Serviceklappe 149<br />
13.7 E<strong>in</strong>bau der Stauraumklappen 151<br />
13.8 E<strong>in</strong>bau der Dachluken 156<br />
13.9 E<strong>in</strong>bau der Kühlschrank-Belüftungsklappen 159<br />
14. Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation 162<br />
14.1. Gr<strong>und</strong>legende Gedanken: 12 oder 24 V im Aufbau? 162<br />
14.2 Planung der Elektroverbraucher 162<br />
14.3. Verlegen der Kabelkanäle 164<br />
14.4. Berechnen der Kabelquerschnitte 166<br />
14.5. E<strong>in</strong>bau der Versorgerbatterien 168<br />
Neu<br />
22
Inhaltsverzeichnis<br />
15. Durchstieg 171<br />
15.1 Generelle Überlegungen zum Durchstieg 171<br />
15.2 Argumente gegen e<strong>in</strong>en Durchstieg 171<br />
15.3 Argumente <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Durchstieg 172<br />
15.4 Die gängigsten Durchstiegsvarianten 173<br />
15.5 Bau des Durchstiegs mit e<strong>in</strong>em<br />
Faltenbalg aus Lkw-Plane 174<br />
15.6 Bau der Schiebetür auf der Koffer-Innenseite im<br />
Durchstieg 178<br />
15.7 Durchstiegsarbeiten am Fahrerhaus 180<br />
15.8 E<strong>in</strong>bau des Faltenbalgs 181<br />
15.9 Durchstiegsklapptür im Fahrerhaus 184<br />
15.10 Alternative Lösung <strong>für</strong> den Faltenbalg 185<br />
16. Vorbereitende Arbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasser<strong>in</strong>stallation 186<br />
16.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen 186<br />
16.2 Abwassertank <strong>für</strong> Dusche <strong>und</strong> Bad 187<br />
16.3 Abwassertank <strong>für</strong> <strong>die</strong> Küche 188<br />
17. Möbelbau Teil 1: Küche, Bad, Schrank, Staukästen 189<br />
17.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Informationen zum Möbelholz 189<br />
17.2 Gewichts- <strong>und</strong> festigkeitsoptimiertes<br />
Möbelbau-Material 191<br />
17.3 Gewichte<strong>in</strong>sparungspotenzial bei me<strong>in</strong>em Möbelbau 192<br />
17.4 Gewichtse<strong>in</strong>sparung durch unterschiedliche<br />
Plattenstärken bzw. unterschiedliche Materialien 192<br />
17.5 Generelle Überlegungen zum Dekor 194<br />
17.6 Unser Möbelholz: 16-mm-Tischlerplatten mit weißer<br />
Melam<strong>in</strong>beschichtung 194<br />
17.7 Möbel-Leichtbau aus Alu-Verb<strong>und</strong>-Material 195<br />
17.8 Möbelplanung <strong>und</strong> Vermaßung 196<br />
17.9 Befestigungstechnik mit E<strong>in</strong>nietmuttern 202<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
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17.10 Wandbefestigung 203<br />
17.11 Umleimer 204<br />
17.12 Scharniere 205<br />
17.13 Schubladen 205<br />
17.14 Der Möbelbau <strong>in</strong> chronologischer Reihenfolge 208<br />
17.15 E<strong>in</strong>bau der Schubladenbau 209<br />
17.16 Schubladen- <strong>und</strong> Hängeschrank-Verschlüsse 213<br />
17.17 E<strong>in</strong>bauten im Bad 218<br />
17.18 Möbelbau Teil 1 - Chronologie <strong>in</strong> Bildern 224<br />
18. Heizung 233<br />
18.1 Diesel- oder Gasheizung? 233<br />
18.2 Luft- oder Wasserheizung? 233<br />
18.3 E<strong>in</strong>bau der Heizung 234<br />
18.4 Installation der Dieselpumpe 240<br />
18.5 E<strong>in</strong>bau des Auspuffs 240<br />
18.6 Verlegung der Heizungsrohre 242<br />
Impressionen aus der Ausbauzeit bei Intercamp 244<br />
19. Wasser<strong>in</strong>stallation 254<br />
19.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen 254<br />
19.2 Erläuterung des Wasser-Planes 255<br />
19.3 Vorbereitung der Tanks 256<br />
19.4 Maßgefertigte Tanks zur optimalen Raumausnutzung257<br />
19.5 Tankgeber <strong>und</strong> Tankuhren 258<br />
19.6 Bau der Bett-Unterkonstruktion zur<br />
Fixierung der Wassertanks 259<br />
19.7 Tankbefüllung mittels dreier separater E<strong>in</strong>füllstutzen 263<br />
19.8 Übersicht über <strong>die</strong> technischen Komponenten<br />
des Wassersystems 264<br />
19.9 Alternative Wasserleitungssysteme 265<br />
19.10 Druckwasserpumpe 266<br />
Neu<br />
23
Inhaltsverzeichnis<br />
19.11 Seagull Wasserfilteranlage 267<br />
19.12 Isolierung der Wasserleitungen 268<br />
19.13 Wasserhähne 269<br />
19.14 Wassertanken ohne das Fahrzeug zu fluten 270<br />
19.15. Wasserentkeimung, Wasserkonservierung 271<br />
19.16 Re<strong>in</strong>igung der Wassertanks <strong>und</strong> des Wassersystems 272<br />
19.17 Überw<strong>in</strong>terung des Wassersystems<br />
19.18 Autarke Wasserversorgung mit e<strong>in</strong>er<br />
273<br />
Entsalzungsanlage 274<br />
20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole 277<br />
20.1 Übersicht über den realisierten Gr<strong>und</strong>riss 277<br />
20.2 Bau der Bett-Unterkonstruktion 279<br />
20.3 Bau des Zwischenbodens im Stauraum 280<br />
20.4 Verstärkung der Lattenroste 283<br />
20.5 Bau der Sitzgruppe 288<br />
20.6 Nähen der Sitzbankbezüge 302<br />
20.7 Bau des Tisches 305<br />
20.8 Bau der Radio-, Kontroll- <strong>und</strong> Steuerungskonsole 310<br />
Ausbauimpressionen: Bauen <strong>und</strong> Wohnen im Chaos 312<br />
21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept 319<br />
21.1 Vorbemerkungen zu me<strong>in</strong>er ursprünglichen<br />
Elektro<strong>in</strong>stallation 319<br />
21.2 Sicherheitsrichtl<strong>in</strong>ien <strong>für</strong> das 230-V-Stromnetz<br />
im <strong>Wohnmobil</strong> 321<br />
21.3 Me<strong>in</strong> ursprüngliches Elektrokonzept 322<br />
21.4 Erste konzeptionelle Überlegungen 323<br />
21.5 Stromlaufplan Strom-Inputseite 324<br />
21.6 Stromlaufplan Strom-Outputseite 325<br />
21.7 Elektrikzentrale im Podest vor dem Durchstieg 326<br />
21.8 Erläuterung der Strom-Inputseite mit<br />
Optimierungspotenzialen 327<br />
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21.9 Aufstellbare Solarpanels 328<br />
21.10 Montage der Solaranlage 329<br />
21.11 Alternative Dicht- <strong>und</strong> Klebemittel (Stand 2012) 338<br />
21.12 Zuführung des Landstroms 339<br />
21.13 Batterien <strong>und</strong> Stromspeicher-Komponenten 340<br />
21.14 Solarregler 341<br />
21.15 Booster – Spannungswandler 24/12 V 342<br />
21.16 12-V-Batterieladegerät 342<br />
21.17 Wechselrichter 343<br />
21.18 FI-Schutzschalter 344<br />
21.19 Steckdosen <strong>für</strong> 12-V- <strong>und</strong> 230 -V-Installation 345<br />
21.20 Plus- <strong>und</strong> M<strong>in</strong>us-Verteilerleiste 348<br />
21.21 Anschließen sämtlicher Verbraucher<br />
21.22 Stromversorgung der Zusatzgeräte im Fahrerhaus<br />
349<br />
durch <strong>die</strong> Kofferbatterien 350<br />
21.23 Bau der Radio- <strong>und</strong> Ablagekonsole im Fahrerhaus 352<br />
21.24 Musikanlagen <strong>für</strong> Fahrerhaus <strong>und</strong> Wohnaufbau 355<br />
21.25 Installation der Rückfahrkamera<br />
21.26 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen zum Thema Kühlbox,<br />
358<br />
Kühlschrank, Kompressor- oder Absorbergerät 359<br />
21.27 E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Kompressorkühlschranks 360<br />
22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Elektrokonzept 361<br />
22.1 Optimierung der Elektro<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> der<br />
Komponenten 361<br />
22.2 Neue Sicherungsblöcke 362<br />
22.3 Optimierung der Solaranlage durch MPP-Regler 363<br />
22.4 Optimierung der Lichtmasch<strong>in</strong>enladung<br />
durch Lade-Wandler 365<br />
22.5 Neuer Wechselrichter 366<br />
22.6 12-V-Ladegerät 367<br />
22.7 24-V-Ladegerät 368<br />
Neu<br />
24
Inhaltsverzeichnis<br />
22.8 Lampen, Leuchten <strong>und</strong> Leuchtmittel 369<br />
22.9 Weitere Optimierungspotenziale auf der Strom-<br />
Inputseite 373<br />
22.10 Funktionspr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>er Brennstoffzelle<br />
22.11 Subjektiver Systemvergleich zwischen Methanol-<br />
374<br />
<strong>und</strong> Gasbrennstoffzellen 375<br />
22.12 E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Gas-Brennstoffzelle 376<br />
22.13 Überarbeitete Elektropläne 377<br />
22.14 Batterien, <strong>die</strong> eigentlich Akkus s<strong>in</strong>d 380<br />
22.14.1 Nassbatterien 382<br />
22.14.2 Gelbatterien 383<br />
22.14.3 AGM-Batterien 384<br />
22.14.4 Spiralzellen-AGM-Batterien 384<br />
22.14.5 AGM-Spiralzellen-Starterbatterien 386<br />
22.15 Fazit zu me<strong>in</strong>em optimierten Elektrokonzept 387<br />
22.16 Notstart mit den Aufbaubatterien 388<br />
22.17 Starthilfe geben oder Starthilfe erhalten<br />
22.18 Not-Ladung der 24-V-Starterbatterien mit 12-V-<br />
388<br />
Ladegerät 388<br />
22.19 TV- <strong>und</strong> Internet-Anlage 389<br />
23. Gasanlage 393<br />
23.1 Konzeption der Gasanlage 393<br />
23.2 Sicherheitsrichtl<strong>in</strong>ien 394<br />
23.3 Auswahl <strong>und</strong> Dimensionierung der Gasanlage 397<br />
23.4 Positionierung des Gastanks 397<br />
23.5 Komponenten der Gasanlage 398<br />
23.6 Planung der Gasanlage im Fahrzeuggr<strong>und</strong>riss 399<br />
23.7 Installation des Gastanks 400<br />
23.8 Installation von Edelstahl- <strong>und</strong> Kupfer-Gasleitungen 401<br />
23.9 Außenkochstelle 403<br />
23.10 E<strong>in</strong>bau des Gas-Kochfeldes 405<br />
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23.10 Gasprüfung 406<br />
23.11 Gaswarner 406<br />
24. Außenanlagen 409<br />
24.1 Schwenkbarer Heckträger 409<br />
24.2 Montage von Nummernschildhalter, Beleuchtung<br />
<strong>und</strong> Rückfahrkamera sowie Verkabelung des<br />
Heckträgers 418<br />
24.3 Größeren 300-Liter-Dieseltank montieren 424<br />
24.4 Tankunterfahrschutz 427<br />
24.5 Tankanzeige 431<br />
24.6 Anhebung des Fahrzeughecks mit Distanzklötzen 432<br />
24.7 Alu-Kotflügel 433<br />
24.8 Stauraumboxen 435<br />
24.9 Halterung <strong>für</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>stiegsleiter 437<br />
24.10 Montage der Markise 444<br />
24.11 Reparatur der Markise 446<br />
24.12 Montage der Sandblechhalter 451<br />
24.13 Schneeketten<br />
24.14 Sicherheits-Features: Abdeckklappen <strong>für</strong> Dachluken<br />
455<br />
<strong>und</strong> Fenster, Türverriegelung im Fahrerhaus 456<br />
24.15 Verzurrmöglichkeiten auf dem Dach schaffen 463<br />
24.16 Kanisterhalter <strong>und</strong> Wegroll-Keile montieren 465<br />
25. Der Ausbau <strong>in</strong> Zahlen 469<br />
26. Bezugsquellen 471<br />
27. Resümee <strong>und</strong> Schlussbetrachtung 473<br />
28. Impressum 475<br />
Neu<br />
25
1. Warum e<strong>in</strong> Allrad-<strong>Wohnmobil</strong>?<br />
E<strong>in</strong> Allrad-<strong>Wohnmobil</strong> ist mehr als e<strong>in</strong> Auto<br />
oder <strong>Wohnmobil</strong> – es ist e<strong>in</strong>e Lebensphilosophie.<br />
Als W<strong>in</strong>dsurfer <strong>und</strong> Kitesurfer habe<br />
ich schon mit Mitte 20 davon geträumt,<br />
irgendwann e<strong>in</strong>mal mit e<strong>in</strong>em Allrad-Fahrzeug<br />
all <strong>die</strong> unberührten Strände <strong>in</strong> der Welt<br />
„abzugrasen“, wild zu campen, wo ich<br />
wollte, e<strong>in</strong>fach dort zu bleiben, wo es mir<br />
gefiel, wo der W<strong>in</strong>d blies, es e<strong>in</strong>e tolle Bucht<br />
oder e<strong>in</strong>e schöne Welle gab.<br />
Die unendlichen Weiten des marokkanischen<br />
Universums<br />
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So war Allrad bereits <strong>in</strong> <strong>die</strong> Serienausstattung<br />
me<strong>in</strong>es Traumes e<strong>in</strong>gebaut, da ich ja<br />
all <strong>die</strong> sandigen Spots an den Meeren <strong>die</strong>ser<br />
Welt bereisen wollte. Allrad hilft aber auch<br />
da, wo es feucht wird. Man denke nur an <strong>die</strong><br />
berühmte „Schwe<strong>in</strong>ewiese“ <strong>in</strong> Tarifa, <strong>die</strong><br />
nach e<strong>in</strong>em kräftigen Regenfall ihren Namen<br />
nicht zu Unrecht trägt, wenngleich er daher<br />
rührt, dass dort h<strong>in</strong> <strong>und</strong> wieder nicht nur<br />
Kühe, sondern auch Schwe<strong>in</strong>e weiden.<br />
Die „Schwe<strong>in</strong>ewiese“ <strong>in</strong> Tarifa nach e<strong>in</strong>em Sauwetter<br />
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Sich mit e<strong>in</strong>em 2-Wheel-Drive durch <strong>die</strong>sen<br />
Morast zu wühlen, hat schon mit viel Gottvertrauen<br />
zu tun. Aber häufig reicht schon<br />
e<strong>in</strong>e nasse Wiese, dass aus e<strong>in</strong>em zweiradgetriebenen<br />
Mobil e<strong>in</strong>e Immobilie wird. Der<br />
Feldweg, der <strong>in</strong>s Irgendwo führt, <strong>die</strong> Sandpiste<br />
runter zum Strand, all <strong>die</strong>se kle<strong>in</strong>en<br />
<strong>und</strong> großen Abenteuer versagen wir uns aus<br />
Angst um unser Auto oder wegen der<br />
Kosten <strong>und</strong> Mühen, selbiges bergen zu<br />
müssen.<br />
Natürlich bietet unser gepflastertes <strong>und</strong><br />
überreglementiertes Europa kaum noch <strong>die</strong><br />
Chance, sich <strong>in</strong> <strong>die</strong> Büsche zu schlagen.<br />
Aber <strong>die</strong> Betonung liegt hier vor <strong>alle</strong>m auf<br />
dem „kaum“. Denn wer suchet, der f<strong>in</strong>det.<br />
Lest Euch <strong>die</strong> Reiseberichte derer durch, <strong>die</strong><br />
<strong>in</strong> Norwegen, Schweden oder F<strong>in</strong>nland<br />
abseits der Hauptrouten unterwegs waren.<br />
Schaut Euch an, was es <strong>in</strong> Albanien, Rumänien<br />
oder Bulgarien zu entdecken gibt. Fahrt<br />
<strong>in</strong> <strong>die</strong> Türkei, <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ukra<strong>in</strong>e, macht <strong>die</strong><br />
Umr<strong>und</strong>ung des Schwarzen Meeres oder <strong>die</strong><br />
Islands.<br />
27
2. Fahrzeug-Auswahl<br />
Die Frage nach e<strong>in</strong>em geeigneten Fahrzeug<br />
ist wahrsche<strong>in</strong>lich <strong>die</strong> schwierigste <strong>in</strong> dem<br />
ganzen Prozess ‒ zum<strong>in</strong>dest dann, wenn<br />
man sie so wichtig nimmt wie wir.<br />
Denn es hätte auch ganz e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong><br />
können: zum Beispiel mit e<strong>in</strong>em Mercedes<br />
508 oder 608. Die gibt es ausgebaut bereits<br />
ab € 5.000,-, wenn es etwas komfortabler<br />
se<strong>in</strong> soll, können es auch mal € 10.000,se<strong>in</strong>.<br />
Steckt man dann noch mal € 2.000,bis<br />
€ 5.000,- <strong>für</strong> <strong>in</strong>dividuelle Anpassungen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, hat man <strong>für</strong> überschaubares Geld e<strong>in</strong><br />
vollwertiges Fernreisemobil mit zuverlässiger<br />
Technik auf dem Hof: zwar nicht mit Allrad –<br />
aber immerh<strong>in</strong> robust.<br />
Und das ist dann schon fast <strong>die</strong> Luxusausführung.<br />
Wer das wirklich empfehlenswerte<br />
Buch „Weltreise“ von Dieter Kreutzkamp<br />
liest, erfährt, wie <strong>die</strong>ser <strong>in</strong> den 70er-Jahren<br />
geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Frau mit dem VW-Bus<br />
um <strong>die</strong> ganze Welt gereist ist – <strong>und</strong> das<br />
ohne Allradantrieb!<br />
O. K., ganz so rudimentär wollen wir es<br />
nicht angehen. Wir erstellen erst mal e<strong>in</strong><br />
Pflichtenheft, was unser Fahrzeug denn so<br />
<strong>alle</strong>s „können“ sollte:<br />
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2.1 Pflichtenheft <strong>für</strong> unser Fahrzeug<br />
• Das Basisfahrzeug sollte möglichst<br />
e<strong>in</strong>fach aufgebaut <strong>und</strong> ohne Elektronik-<br />
Schnickschnack ausgestattet se<strong>in</strong>, sodass<br />
es auch <strong>in</strong> entferntesten Ländern mit<br />
e<strong>in</strong>fachen Mitteln repariert werden kann.<br />
• Es sollte vorzugsweise von e<strong>in</strong>em Hersteller<br />
kommen, dessen Ersatzteilversorgung<br />
möglichst weltweit ausgebaut ist.<br />
• Das Fahrzeug sollte uns <strong>für</strong> m<strong>in</strong>destens<br />
14 Tage autark von jeglicher Versorgung<br />
machen. Nach unserer E<strong>in</strong>schätzung <strong>und</strong><br />
dem Vergleich mit den technischen Daten<br />
anderer Fernreise-Mobile sollten hier<strong>für</strong><br />
300 Liter Tr<strong>in</strong>kwasser, m<strong>in</strong>destens 300 Ah<br />
Batteriekapazität <strong>für</strong> den Aufbau sowie<br />
e<strong>in</strong>e Tankkapazität <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Reichweite<br />
von r<strong>und</strong> 1.500 Kilometern ausreichen.<br />
• Allradantrieb, damit wir an all <strong>die</strong> e<strong>in</strong>samen<br />
Strände zum W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong> Kitesurfen<br />
kommen <strong>und</strong> auch sicher wieder zurück.<br />
• Es sollte noch e<strong>in</strong>e Enduro mitgenommen<br />
werden können, damit man nicht immer<br />
mit dem <strong>Wohnmobil</strong> zum E<strong>in</strong>kaufen <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Stadt fahren muss. Mit e<strong>in</strong>er Enduro hätte<br />
man noch den Spaßfaktor <strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
kle<strong>in</strong>ere Touren per Zweirad<br />
anstatt per Womo zu unternehmen.<br />
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• Es sollte von se<strong>in</strong>er Dimensionierung<br />
nicht durch unsere Auf- <strong>und</strong> Ausbauten<br />
das technische Gewichtslimit ausreizen.<br />
• Es muss uns e<strong>in</strong> gemütliches „Zuhause“<br />
bieten, <strong>in</strong> dem wir uns auch auf längeren<br />
Reisen <strong>und</strong> bei ausgedehnten Schlechtwetterperioden<br />
wohlfühlen.<br />
• Warmwasser-Dusche <strong>und</strong> WC<br />
• Kochgelegenheit<br />
• Kühlschrank<br />
• Viel Stauraum <strong>für</strong> Kleidung, Proviant <strong>und</strong><br />
Ausrüstung<br />
• Es muss ausreichend Stauraum <strong>für</strong> Werkzeug<br />
<strong>und</strong> Reiseequipment wie Klapptisch,<br />
Klappstühle, Grill usw. vorhanden<br />
se<strong>in</strong>.<br />
• Es sollte e<strong>in</strong> Festbett haben, damit nicht<br />
jeden Abend das Bett durch Umklappen<br />
von Sitzbank o. ä. neu gebaut <strong>und</strong> bezogen<br />
werden muss. Im Notfall muss auch<br />
mal e<strong>in</strong>er während der Fahrt im Bett<br />
liegen können. Auch e<strong>in</strong> Alkoven-Bett war<br />
uns nicht so recht geheuer. Mit e<strong>in</strong>er<br />
Kopffreiheit von 60 bis 70 cm ist das<br />
Raumgefühl doch eher beengt <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>e Langzeitreise nach unserem<br />
Geschmack eher ungeeignet.<br />
32
2. Fahrzeug-Auswahl<br />
Also können auch hier Gebrauchtteile <strong>die</strong><br />
e<strong>in</strong>zig f<strong>in</strong>anzierbare Lösung darstellen, <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> es aber e<strong>in</strong>es Spezialisten <strong>in</strong> der Heimat<br />
bedarf, damit der das richtige Teil <strong>in</strong> angemessener<br />
Zeit zu e<strong>in</strong>em fairen Preis besorgt<br />
<strong>und</strong> weltweit verschickt. So hört man immer<br />
wieder von den weltreisenden Kollegen,<br />
dass im Ausland Ersatzteile nicht zu beschaffen<br />
s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Mitteleuropa <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />
Tages den Weg vom Hersteller zum Händler<br />
f<strong>in</strong>den. Auch <strong>in</strong> solchen Fällen ist es hilfreich,<br />
wenn man sich auf e<strong>in</strong>en Partner verlassen<br />
kann, der sich dann auch gerne um<br />
den Versandservice <strong>in</strong>s ferne Ausland kümmert.<br />
Gleiches gilt übrigens auch <strong>für</strong> Reifen.<br />
Die Aigners <strong>und</strong> Frank Flick haben sich u. a.<br />
auch darauf spezialisiert, <strong>die</strong> Behördenfahrzeuge<br />
standesgemäß umzubereifen, das<br />
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heißt <strong>die</strong> orig<strong>in</strong>alen Zwill<strong>in</strong>gsräder, auf<br />
denen <strong>die</strong> meisten Fahrzeuge stehen (außer<br />
Unimog, VW-MAN, Steyr 12M18 <strong>und</strong> MAN<br />
KAT) auf E<strong>in</strong>zelbereifung umzurüsten.<br />
Dazu gehören dann auch <strong>die</strong> Felgen, wobei<br />
der weise Reisende wohlweislich auf <strong>die</strong><br />
exotischen Sprengr<strong>in</strong>gfelgen setzt, mit<br />
denen er zur Not e<strong>in</strong>en Reifen auch<br />
eigenhändig wechseln kann.<br />
Die Händler beraten über <strong>die</strong> je nach E<strong>in</strong>satzzweck<br />
s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zusetzenden Reifenarten<br />
<strong>und</strong> Reifengrößen, beschaffen <strong>und</strong><br />
montieren <strong>die</strong>se auf passende Felgen <strong>und</strong><br />
kümmern sich <strong>in</strong> der Regel auch um <strong>die</strong><br />
E<strong>in</strong>tragung der Reifen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Fahrzeugpapiere.<br />
Nicht selten verschicken sie Neu- oder<br />
Gebrauchtreifen per Spedition um <strong>die</strong> halbe<br />
Welt, wenn im jeweiligen Land der benötigte<br />
Reifen nicht verfügbar ist oder e<strong>in</strong> Vermögen<br />
kostet. So kann es durchaus s<strong>in</strong>nvoll<br />
se<strong>in</strong>, beim Kauf des Fahrzeugs nicht auf den<br />
letzten Euro zu schauen, sondern e<strong>in</strong>em<br />
Händler se<strong>in</strong>es Vertrauens se<strong>in</strong>e ohneh<strong>in</strong><br />
recht magere Marge zu gönnen <strong>und</strong> sich<br />
da<strong>für</strong> auf der sicheren Seite zu wissen, falls<br />
der Fall der Fälle tatsächlich mal e<strong>in</strong>treten<br />
sollte.<br />
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2.4 Kauf beim Händler, bei VEBEG oder<br />
privat<br />
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen,<br />
dass Behördenfahrzeuge von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Heer<br />
direkt bei der b<strong>und</strong>eseigenen Verwertungsgesellschaft<br />
VEBEG (www.vebeg.de) <strong>in</strong><br />
regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden Auktionen ersteigert<br />
werden können. Da kann man mit viel<br />
Sachkenntnis <strong>und</strong> noch mehr Glück e<strong>in</strong> gutes<br />
Schnäppchen machen, doch sollte sich<br />
jeder dessen bewusst se<strong>in</strong>, dass das russischem<br />
Roulette mit Fahrzeugen gleich<br />
kommt. Das Risiko, hier e<strong>in</strong>e Niete zu ziehen,<br />
ist nicht gerade ger<strong>in</strong>g <strong>und</strong> kann auch<br />
von absoluten Profis nicht ausgeschlossen<br />
werden. Denn <strong>die</strong> Crux bei den Fahrzeugen<br />
liegt <strong>in</strong> der Tatsache, dass sie zwar besichtigt,<br />
nicht aber Probe gefahren <strong>und</strong> auf<br />
Neu<br />
36
3. Aufbau-Auswahl<br />
Übersicht über verschiedene, teils<br />
„zweckentfremdete“ Aufbauten<br />
Zum Zeitpunkt der Fahrzeug-Entscheidung<br />
war bei uns <strong>die</strong> Entscheidung bezüglich des<br />
Aufbaus bereits <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en ZEPPELIN-Shelter<br />
gef<strong>alle</strong>n. Nachdem wir uns bei den gängigen<br />
Kab<strong>in</strong>en- <strong>und</strong> Aufbau-Herstellern wie Ormocar,<br />
Füss, Langer & Bock, Alu-Star <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>igen anderen mehr <strong>in</strong>formiert haben, ist<br />
klar, dass e<strong>in</strong>e neue GFK- oder Alu-Kab<strong>in</strong>e<br />
unseren Budgetrahmen dann endgültig<br />
sprengen würde. Die Preise liegen zwischen<br />
€ 8.000,- <strong>und</strong> € 16.000,-.<br />
Auch den Selbstbau e<strong>in</strong>er GFK-Kab<strong>in</strong>e ziehen<br />
wir <strong>in</strong> Betracht <strong>und</strong> holen uns verschiedene<br />
Angebote e<strong>in</strong>. Alle<strong>in</strong>e das Material würde auf<br />
ca. € 6.000,- kommen, ohne Türen, Stauraumklappen<br />
<strong>und</strong> Fenster. Von e<strong>in</strong>em<br />
Forums-Mitglied weiß ich, dass der Selbstbau<br />
e<strong>in</strong>er GFK-Kab<strong>in</strong>e mit r<strong>und</strong> 200 St<strong>und</strong>en<br />
zu Buche schlägt.<br />
3.1 Kühlkoffer<br />
E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit stellen Kühlkoffer<br />
von Kühlfahrzeugen dar. Diese s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gt<br />
hervorragend isoliert, haben <strong>in</strong> der<br />
Regel am Heck zweiflügelige Türen, <strong>die</strong> über<br />
<strong>die</strong> gesamte Breite öffnen, <strong>und</strong> häufig seitlich<br />
noch e<strong>in</strong>e zusätzliche E<strong>in</strong>gangstür.<br />
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Beschläge <strong>und</strong> Schlösser s<strong>in</strong>d ebenfalls von<br />
guter Qualität, was <strong>die</strong> Koffer auch <strong>für</strong><br />
Wohnausbauten hervorragend eignet.<br />
E<strong>in</strong> gebrauchter Kühlkoffer <strong>in</strong> den Außenmaßen<br />
L 4600 x B 2560 x H 2455 wird uns<br />
<strong>für</strong> r<strong>und</strong> € 900,- äußerst preiswert<br />
angeboten.<br />
Kühlkoffer<br />
Die Gründe, warum wir uns gegen den<br />
Koffer entscheiden, liegen <strong>in</strong> eben <strong>die</strong>sen<br />
Maßen.<br />
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E<strong>in</strong>e Breite von 256 cm ist schon extrem,<br />
was im Ausland <strong>in</strong> engen Gassen <strong>und</strong> auf<br />
schmalen Straßen leicht zu Problemen führen<br />
kann. Noch schwerwiegender schätzen<br />
wir aber <strong>die</strong> Höhe von 245 cm e<strong>in</strong>. Die<br />
Oberkante unseres Zwischenrahmens liegt<br />
bei 120 cm, was bei <strong>die</strong>sem Koffer e<strong>in</strong>e<br />
Gesamthöhe von 3,65 m ergeben hätte.<br />
Rechnet man hier noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Aufbauhöhe <strong>für</strong> Dachluken von 14 cm<br />
h<strong>in</strong>zu, wären wir bei e<strong>in</strong>er Fahrzeug-<br />
Gesamthöhe von 3,80 m: zu hoch, um<br />
beispielsweise noch e<strong>in</strong>en Ersatzreifen auf<br />
dem Dach zu transportieren. Die 4-Meter-<br />
Marke würde deutlich überschritten, <strong>und</strong> wir<br />
könnten <strong>in</strong> Städten wie auf Autobahnen<br />
ernsthafte Probleme bekommen. So fällt<br />
DIESER Kühlkoffer als Kab<strong>in</strong>enlösung <strong>für</strong><br />
uns aus.<br />
Anmerkung: Mittlerweile wissen wir, dass<br />
es auch Kühlkoffer mit ger<strong>in</strong>geren Maßen<br />
gibt, <strong>die</strong> dann durchaus e<strong>in</strong>e gute –<br />
vielleicht sogar bessere – Alternative zum<br />
Shelter darstellen, <strong>in</strong>sbesondere weil sich <strong>die</strong><br />
Raumbreite mit 2,20 m bis 2,30 m äußerst<br />
positiv auf das Raumgefühl auswirkt.<br />
51
3. Aufbau-Auswahl<br />
3.2 BGS-Koffer<br />
Typisch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koffer vom B<strong>und</strong>esgrenzschutz<br />
ist das ger<strong>und</strong>ete Dach. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
Stahlträgerkonstruktion s<strong>in</strong>d BGS-Koffer<br />
relativ schwer <strong>und</strong> schlecht isoliert – mit<br />
e<strong>in</strong>er Vielzahl von Kältebrücken. Außerdem<br />
haben <strong>die</strong>se Koffer häufig r<strong>und</strong>um Normalglasfenster,<br />
<strong>die</strong> ke<strong>in</strong>e Isolierung bieten.<br />
Diese Fenster müssten gegen Isolierglasfenster<br />
ausgetauscht oder zugeschweißt<br />
werden. Der BGS-Koffer verfügt aufgr<strong>und</strong><br />
se<strong>in</strong>es gewölbten Daches nur <strong>in</strong> der Mitte<br />
über Stehhöhe. An den Rändern fällt <strong>die</strong><br />
Höhe auf ca. 160 cm ab. Aus <strong>die</strong>sen Gründen<br />
kam e<strong>in</strong> BGS-Koffer <strong>für</strong> uns nicht<br />
<strong>in</strong>frage.<br />
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3.3 LAK-Shelter<br />
Die LAK-Shelter (LAK = leicht absetzbarer<br />
Koffer) kommen vom ostdeutschen Heer,<br />
s<strong>in</strong>d aus GFK gefertigt <strong>und</strong> relativ günstig.<br />
Sie haben me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach den großen<br />
Nachteil, dass <strong>die</strong> Dachkanten abgeschrägt<br />
s<strong>in</strong>d, sodass man ke<strong>in</strong>e Deckenkästen verbauen<br />
kann. Man verschenkt also zum e<strong>in</strong>en<br />
viel Stauplatz im Innenraum, zum anderen<br />
ist auch <strong>die</strong> Dachfläche dadurch stark e<strong>in</strong>geschränkt.<br />
Wer Solarpanels <strong>und</strong> Dachluken<br />
verbauen <strong>und</strong> evtl. noch irgendwelche D<strong>in</strong>ge<br />
auf dem Dach transportieren möchte, stößt<br />
hier schnell an se<strong>in</strong>e Grenzen.<br />
Außerdem knallt <strong>die</strong> Sonne durch <strong>die</strong> <strong>in</strong> den<br />
Dachschrägen e<strong>in</strong>gebauten Fenster <strong>in</strong> den<br />
Innenraum <strong>und</strong> heizt <strong>die</strong>sen auf wie e<strong>in</strong>e<br />
Dachwohnung. Auch das Gewicht der LAK-<br />
II-Koffer soll relativ hoch se<strong>in</strong> (genaue<br />
Daten liegen mir <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs nicht vor).<br />
Die größte Herausforderung bei e<strong>in</strong>em LAK-<br />
Shelter dürfte aber <strong>die</strong> Unterbr<strong>in</strong>gung des<br />
Ersatzrades se<strong>in</strong>. Denn aufgr<strong>und</strong> der Dachschrägen<br />
ist der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er seitlichen Tür<br />
recht knifflig. Und wer <strong>die</strong> Hecktür weiter als<br />
E<strong>in</strong>gang nutzen möchte, kann das Fahrzeugheck<br />
nicht als Ersatzradhalter nutzen. Auch<br />
<strong>die</strong> Mitnahme von Fahrrädern oder e<strong>in</strong>es<br />
Motorrads wird damit äußerst schwierig.<br />
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Trotzdem gibt es viele Fans der LAK-Shelter,<br />
wohl auch, weil der Koffer durch <strong>die</strong> abgeschrägten<br />
Kanten nicht so wuchtig wirkt. Als<br />
echten Vorteil stellen sich <strong>die</strong> abgeschrägten<br />
Ecken jedoch beim Fahren im Gebirge heraus,<br />
wodurch <strong>die</strong> Gefahr, mit dem Koffer an<br />
überhängenden Felsen entlang zu schrammen<br />
deutlich reduziert ist.<br />
LAK-II-Shelter<br />
52
4. Zwischenrahmen<br />
4.1 Wozu bedarf es e<strong>in</strong>es Zwischenrahmens?<br />
Wer sich mit se<strong>in</strong>em Womo <strong>in</strong> <strong>die</strong> Büsche schlagen will, um abseits des<br />
großen Trubels Natur <strong>und</strong> Ruhe zu genießen oder um fern der Touristenhauptrouten<br />
<strong>die</strong> bereisten Länder noch <strong>in</strong> ihrer ursprünglichen<br />
Form zu erleben, braucht nicht zwangsläufig Allrad-Antrieb – aber es<br />
hilft. Hat man sich dann <strong>für</strong> Allrad-Antrieb entschieden, stellt sich<br />
gleich <strong>die</strong> Frage nach dem Zwischenrahmen. Das ist das Teil am Fahrzeug,<br />
das den Fahrzeugrahmen mit dem Aufbau verb<strong>in</strong>det <strong>und</strong> sicherstellt,<br />
dass <strong>die</strong> Torsionskräfte des Fahrgestells nicht <strong>in</strong> den Aufbau<br />
e<strong>in</strong>geleitet werden.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
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Drehbar gelagertes Mittelrohr, das Herzstück unseres<br />
Zwischenrahmens<br />
Bei unserem „Sternchen“<br />
stellt sich <strong>die</strong> Frage nach<br />
dem Zwischenrahmen<br />
glücklicherweise nicht<br />
wirklich, weil das Fahrzeug<br />
als Kipper bereits<br />
mit e<strong>in</strong>em drehbar gelagerten<br />
Zentralrohr ausgestattet<br />
ist, das fast<br />
wie e<strong>in</strong>e Vierpunktlagerung<br />
wirkt.<br />
Neu<br />
63
5. Rostbehandlung <strong>und</strong> Fahrgestell-Konservierung<br />
Wer viel Geld, noch mehr Zeit <strong>und</strong> ganz viel<br />
Liebe <strong>in</strong> se<strong>in</strong> <strong>Wohnmobil</strong> <strong>in</strong>vestiert, möchte<br />
möglichst lange se<strong>in</strong>e Freude daran haben.<br />
Leider nagt aber der Zahn der Zeit auch an<br />
unseren Mobilen, <strong>und</strong> nicht selten leiden<br />
besonders gebrauchte Fahrzeuge massiv<br />
unter Korrosions-Karies. Ob das nun <strong>die</strong><br />
üblichen Verdächtigen s<strong>in</strong>d wie Fiats<br />
Ducatos, <strong>die</strong> meist schneller rosten, als sie<br />
rasen, oder aber <strong>die</strong> Spr<strong>in</strong>ter mit dem Stern,<br />
deren Glanz verdächtig schnell verbleicht;<br />
ganz besonders aber <strong>die</strong> Transporter <strong>und</strong><br />
Lkws von B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Hilfsorganisationen,<br />
<strong>die</strong>, nach 20 Jahren ausgemustert,<br />
meist erheblich mehr Pat<strong>in</strong>a am Rahmen als<br />
Kilometer auf dem Tacho haben.<br />
Sie <strong>alle</strong> verlangen nach <strong>in</strong>tensiver Pflege, <strong>die</strong><br />
man den Fahrzeugen idealerweise vor dem<br />
Ausbau angedeihen lässt, weil man da an<br />
verschiedene Stellen noch besser herankommt.<br />
Aus gegebenem Anlass möchte ich<br />
mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Buch auch <strong>die</strong>sem Thema<br />
widmen, denn r<strong>und</strong> vier Monate am Meer<br />
während unserer Südeuropa-Marokko-<br />
Westsahara-Reise haben ihre Spuren am<br />
Sternchen h<strong>in</strong>terlassen, <strong>die</strong> nach Beseitigung<br />
oder zum<strong>in</strong>dest nach deutlicher Entschleunigung<br />
verlangen.<br />
Klar, dass man zunächst <strong>die</strong> Kollegen nach<br />
deren Erfahrungen mit Väterchen Rost<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
befragt. Aber wie so oft erhält man m<strong>in</strong>destens<br />
ebenso viele unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen,<br />
wie man Leute <strong>in</strong>terviewt, <strong>und</strong> ist am<br />
Ende oft weniger schlau als vorher, aber<br />
verwirrter. Befragt man das weltweite Web-<br />
Orakel zum Thema Korrosionsschutz, so<br />
spuckt es gleich an erster Stelle e<strong>in</strong>e Firma<br />
gleichen Namens aus, <strong>die</strong> wohl e<strong>in</strong> Depot<br />
von geeigneten Mittelchen betreibt: Die<br />
Firma Korrosionsschutz-Depot <strong>in</strong><br />
Langenzenn.<br />
Im Gegensatz zu anderen Schutzorganisationen<br />
schützt man aber nicht den Rost,<br />
sondern das Umfeld vor demselben. Das<br />
Versprechen „rostlos glücklich“ auf dem<br />
überraschend dicken Katalog der Firma<br />
macht auf jeden Fall schon mal Hoffnung.<br />
Was man <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung über Rostentstehung<br />
<strong>und</strong> Rostbeseitigung liest, lässt <strong>die</strong><br />
Hoffnung aber gleich wieder schw<strong>in</strong>den.<br />
Denn dort steht geschrieben, dass es generell<br />
kaum möglich sei zu sagen, welches<br />
Produkt sich <strong>für</strong> welche Aufgabe am besten<br />
eigne. Es kommt nämlich – wie so oft –<br />
drauf an: auf <strong>die</strong> Möglichkeiten zur Verarbeitung,<br />
was mit welchem Produkt bezweckt<br />
werden <strong>und</strong> welche Beschichtung eventuell<br />
noch folgen soll.<br />
In der Broschüre werden sämtliche E<strong>in</strong>satzbereiche<br />
<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> <strong>in</strong>frage kommenden<br />
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Produkte aufgeführt, meist mit Alternativen<br />
je nach E<strong>in</strong>satzzweck <strong>und</strong> nachfolgender<br />
Beschichtung. Reicht <strong>die</strong>s zur Erhellung des<br />
Problems nicht aus, gibt es beim Korrosionsschutz-Depot<br />
e<strong>in</strong>e ganze Reihe kompetenter<br />
Leute, <strong>die</strong> dem ratlosen Rostlöser den Weg<br />
durch den Dschungel der Korrosionsschutz-<br />
Produkte weisen <strong>und</strong> hilfreiche <strong>Tipps</strong> zu<br />
deren Verarbeitung geben.<br />
So habe ich kurzerhand <strong>die</strong> betroffenen<br />
Stellen an me<strong>in</strong>em Fahrzeug mit der Digitalkamera<br />
fotografiert, <strong>die</strong> Bilder an <strong>die</strong> Korrosionsschützer<br />
gemailt <strong>und</strong> mich danach am<br />
Telefon zwecks Rost-Be- <strong>und</strong> Produkt-Verarbeitung<br />
beraten lassen. Im Folgenden<br />
möchte ich <strong>die</strong> wichtigsten Produkte mit<br />
wenigen Worten charakterisieren, um <strong>die</strong><br />
Bandbreite der Produkte <strong>und</strong> deren E<strong>in</strong>satzzwecke<br />
aufzuzeigen. Die detaillierten Produkteigenschaften<br />
<strong>und</strong> daraus resultierende<br />
E<strong>in</strong>satz- <strong>und</strong> Verarbeitungsempfehlungen<br />
würden den Rahmen me<strong>in</strong>es Buches bei<br />
Weitem sprengen. Hier sei auf den Katalog<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> äußerst kompetente Telefonberatung<br />
des Korrosionsschutz-Depots verwiesen,<br />
<strong>die</strong> entgegen landläufigen Gepflogenheiten<br />
nicht per 0180-5- …-Bezahl-Nummer<br />
erfolgt, sondern zu den üblichen Festnetz-<br />
Tarifen.<br />
Neu<br />
69
6. Massenverteilung<br />
Bei der Planung des Gr<strong>und</strong>layouts <strong>für</strong> das<br />
Fahrzeug sollte e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt nicht<br />
außer Acht gelassen werden: <strong>die</strong> Massenverteilung<br />
<strong>und</strong> das Gesamtgewicht des<br />
Fahrzeugs. Dabei ist nicht nur <strong>die</strong> Verteilung<br />
der Achslasten zwischen vorne <strong>und</strong> h<strong>in</strong>ten<br />
geme<strong>in</strong>t, sondern auch <strong>die</strong> zwischen l<strong>in</strong>ker<br />
<strong>und</strong> rechter Fahrzeugseite. Dieser Aspekt<br />
wird umso wichtiger, je leichter das<br />
Fahrzeug ist <strong>und</strong> je weniger Zuladung es<br />
bietet.<br />
Mach e<strong>in</strong>fach mal selbst den Test <strong>und</strong> stelle<br />
zwei Personen auf <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Fahrzeugseite<br />
<strong>und</strong> dann auf <strong>die</strong> andere, <strong>und</strong> miss,<br />
<strong>in</strong>wieweit sich <strong>die</strong> Neigung des Fahrzeugs<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Massen verändert.<br />
Damit wird klar, dass es nicht unerheblich<br />
ist, an welcher Stelle welche Massen walten.<br />
Generell ist zu sagen, dass <strong>die</strong> Hauptgewichte<br />
möglichst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ausgewogenen<br />
Verhältnis zwischen den beiden Achsen<br />
positioniert werden sollten.<br />
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Wassertanks, Batterien, Möbel <strong>und</strong> Werkzeug<br />
s<strong>in</strong>d hier als <strong>die</strong> größten E<strong>in</strong>zelposten<br />
im Inneren zu nennen.<br />
Im Außenbereich s<strong>in</strong>d es vor <strong>alle</strong>m der oder<br />
<strong>die</strong> Treibstoff-Tanks, das Ersatzrad, e<strong>in</strong><br />
eventuell zu transportierendes Motorrad <strong>und</strong><br />
dessen Trägersystem, <strong>die</strong> Markise <strong>und</strong><br />
eventuelles Sportgerät wie Surfequipment,<br />
Flugdrachen oder sonstige Lasten. Erfahrungsgemäß<br />
werden solche Lasten ganz<br />
weit h<strong>in</strong>ten oder ganz weit oben transportiert,<br />
was sich ungünstig auf das Fahrverhalten<br />
des Fahrzeugs auswirkt.<br />
So versuche ich, bei der Planung des Gr<strong>und</strong>risses<br />
auch <strong>die</strong> Gewichtsverteilung zu<br />
berücksichtigen. Auf der rechten Fahrzeugseite<br />
wird e<strong>in</strong> 300-Liter-Dieseltank montiert.<br />
Dementsprechend versuche ich <strong>die</strong> beiden<br />
150-Ah-Kofferbatterien auf der l<strong>in</strong>ken Seite<br />
als Gegengewicht unterzubr<strong>in</strong>gen. Da sich<br />
dort auch im Außenbereich <strong>die</strong> beiden 135-<br />
Ah-Starterbatterien bef<strong>in</strong>den (seit Sommer<br />
2012 wurden <strong>die</strong> durch zwei 50 Ah OPTIMA-<br />
Batterien ausgetauscht, <strong>die</strong> wesentlich<br />
leichter s<strong>in</strong>d), ist <strong>die</strong>s schon mal e<strong>in</strong> guter<br />
Ausgleich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Belastung.<br />
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Darüber h<strong>in</strong>aus liegen auf der l<strong>in</strong>ken Fahrzeugseite<br />
<strong>die</strong> Küche mit dem massivsten<br />
Möbelanteil <strong>und</strong> <strong>in</strong>sgesamt 12 Schubladenauszügen<br />
sowie der Kühlschrank, <strong>die</strong> Heizung<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Wasserfilteranlage.<br />
Die Wassertanks <strong>in</strong>stalliere ich genau über<br />
der H<strong>in</strong>terachse an der Rückwand der<br />
Sitzgruppe quer über <strong>die</strong> gesamte Fahrzeugbreite<br />
unter dem Bett. Da auf der<br />
Vorderachse das Hauptgewicht des 6-Liter-<br />
Motors samt Getriebe lastet, bilden <strong>die</strong><br />
Gewichte im Stauraum <strong>und</strong> am Heckträger<br />
dazu den Gegenpol.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs darf man sich hier nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Tasche lügen, denn <strong>alle</strong> Gewichte, <strong>die</strong> h<strong>in</strong>ter<br />
der H<strong>in</strong>terachse liegen, s<strong>in</strong>d gerade bei<br />
Geländefahrten <strong>und</strong> auf weichem Untergr<strong>und</strong><br />
extrem ungünstig.<br />
Auch sollte man <strong>die</strong> Verschiebung der Achslasten<br />
bei Bergauffahrten berücksichtigen.<br />
Fährt man e<strong>in</strong>en Dünenhang hoch, verschieben<br />
sich <strong>die</strong> Achslasten massiv nach h<strong>in</strong>ten,<br />
was häufig dazu führt, dass sich <strong>die</strong><br />
H<strong>in</strong>terräder e<strong>in</strong>graben.<br />
77
7. Gr<strong>und</strong>riss-Planung<br />
Nachdem Fahrzeug <strong>und</strong> Koffer def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d,<br />
gilt es sich mögliche Gr<strong>und</strong>risse <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Raumaufteilung zu überlegen. Bei der<br />
Planung des Gr<strong>und</strong>risses muss man sich, wie<br />
auch beim Gesamtfahrzeug, zunächst e<strong>in</strong>mal<br />
fragen, wo, wie, wie oft <strong>und</strong> wie lange man<br />
das Fahrzeug e<strong>in</strong>setzen möchte.<br />
Wer ausschließlich <strong>in</strong> Europa reist <strong>und</strong> vorzugsweise<br />
auf Camp<strong>in</strong>gplätzen weilt, kann<br />
bei der technischen Ausstattung sparen,<br />
beispielsweise beim Wechselrichter, beim<br />
Frischwasservorrat, der Solarzellen- <strong>und</strong><br />
Batteriekapazität. Das spart Gewicht <strong>und</strong><br />
Geld <strong>und</strong> schafft Platz im Innenraum oder<br />
ermöglicht gar e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren<br />
Gesamtaufbau.<br />
Wer auf der anderen Seite nur wenige<br />
Wochen im Jahr <strong>in</strong> <strong>die</strong> Wüste möchte, um<br />
dort se<strong>in</strong>em Offroad-Faible zu frönen, der<br />
legt höchstwahrsche<strong>in</strong>lich mehr Wert auf e<strong>in</strong><br />
möglichst ger<strong>in</strong>ges Gesamtgewicht <strong>und</strong> wird<br />
deshalb auf den e<strong>in</strong>en oder anderen E<strong>in</strong>bau<br />
verzichten können <strong>und</strong> höchstwahrsche<strong>in</strong>lich<br />
schon aus Gewichtsgründen zu<br />
e<strong>in</strong>em ganz anderen Fahrzeug-Typ greifen.<br />
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Bei uns steht das Bereisen ferner Länder im<br />
Vordergr<strong>und</strong> ‒ je länger, desto besser. Deshalb<br />
s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> uns Gemütlichkeit, Wohnkomfort<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e möglichst große Autarkie von<br />
Strom- <strong>und</strong> Wasserversorgung wichtiger als<br />
extreme Geländegängigkeit.<br />
Wenn man <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e 2-Zimmer-Küche-Bad-<br />
Wohnung mit Keller acht Quadratmeter zur<br />
Verfügung hat, dann ist klar, dass <strong>alle</strong>s e<strong>in</strong><br />
Kompromiss ist. Um aber zu wissen, wo<br />
man welchen Kompromiss e<strong>in</strong>gehen muss,<br />
stellen wir uns folgende Frage:<br />
Wo halten wir uns <strong>in</strong> unserem Fahrzeug<br />
wie lange auf?<br />
1. Im Bett: hoffentlich wenigstens 7‒8<br />
St<strong>und</strong>en täglich.<br />
2. Auf unserer Sitzecke: bei schönem Wetter<br />
gar nicht, bei schlechtem Wetter im<br />
schlimmsten Fall ebenfalls 7‒12 St<strong>und</strong>en.<br />
3. In der Küche: bei schönem Wetter so gut<br />
wie gar nicht, weil wir draußen kochen oder<br />
grillen <strong>und</strong> Geschirr abwaschen. Bei schlechtem<br />
Wetter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zubereitung von 2‒3<br />
Mahlzeiten bis zu zwei St<strong>und</strong>en.<br />
4. Im Bad: morgens <strong>und</strong> abends je nach<br />
„Katzenwäsche“ je 15 M<strong>in</strong>uten.<br />
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Nach <strong>die</strong>ser Prioritätenliste dimensionieren<br />
wir <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bereiche <strong>und</strong> behalten<br />
dabei im H<strong>in</strong>terkopf, dass wir – wenn <strong>alle</strong>s<br />
so läuft, wie wir uns das vorstellen – nicht<br />
nur drei Wochen <strong>in</strong> unserem Fahrzeug verbr<strong>in</strong>gen,<br />
sondern vielleicht drei Monate oder<br />
irgendwann e<strong>in</strong>mal sogar mehrere Jahre.<br />
Leider habe ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr frühen Phase<br />
me<strong>in</strong>er Ausbauüberlegungen erste rudimentäre<br />
Gr<strong>und</strong>risse mit Microsoft Excel erstellt.<br />
Je mehr sich <strong>die</strong> Pläne konkretisieren, desto<br />
mehr werden sie verfe<strong>in</strong>ert, sodass ich am<br />
Ende bei Excel bleibe. Mir ist durchaus<br />
bewusst, dass <strong>die</strong>s nicht gerade das professionellste<br />
Planungstool ist. Im Internet gibt<br />
es zahlreiche 3-D-Freeware-Programme, mit<br />
denen man 3-D-Planungen relativ schnell<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach realisieren kann – e<strong>in</strong>e gewisse<br />
E<strong>in</strong>arbeitungszeit vorausgesetzt.<br />
78
7. Gr<strong>und</strong>riss-Planung<br />
Unsere umgesetzte Variante 9:<br />
Bad im E<strong>in</strong>gang, Küche gegenüberliegend,<br />
Bett im Heck, Sitzbank<br />
davor, Surfequipment unter dem Bett.<br />
Vorteile:<br />
• Viel Stauraum unter dem Bett <strong>und</strong> unter<br />
der Sitzbank, weil <strong>die</strong> auf e<strong>in</strong>em Podest<br />
thront.<br />
• Bad im E<strong>in</strong>gang mit Schiebetür <strong>in</strong>nen:<br />
Fun-giert als Schmutzschleuse <strong>und</strong><br />
W<strong>in</strong>dfang.<br />
• Aufgr<strong>und</strong> der Tatsache, dass <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gangstür<br />
relativ weit vorne sitzt, können<br />
wir e<strong>in</strong>e 3-Meter-Markise verbauen, <strong>die</strong> es<br />
auch braucht, wenn man wirklich<br />
Schatten haben möchte.<br />
Nachteile:<br />
• Der <strong>Blick</strong> durch <strong>die</strong> Tür <strong>in</strong>s Freie ist von<br />
der Sitzgruppe aus nicht möglich.<br />
• Wenn das „Bad“ belegt ist, muss man<br />
durch den Durchstieg e<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />
aussteigen.<br />
• Der <strong>Blick</strong> von draußen auf <strong>die</strong> Toilette ist<br />
nicht besonders e<strong>in</strong>ladend. Das Problem<br />
kann <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs ganz e<strong>in</strong>fach durch den<br />
vor das WC gezogenen Duschvorhang<br />
behoben werden.<br />
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Optimierungspotenziale:<br />
• Der Schrank neben dem Bad könnte um 20 cm kle<strong>in</strong>er ausf<strong>alle</strong>n <strong>und</strong> das Bad<br />
dementsprechend größer. Man könnte im Bad an der Schrankwand e<strong>in</strong>e Garderobe<br />
e<strong>in</strong>richten mit Kleiderhaken oben <strong>für</strong> Jacken <strong>und</strong> Schuhfächern unten.<br />
• Wer mit 140 cm <strong>für</strong> das Bett auskommt, kann Küche oder Sitzbank entsprechend<br />
vergrößern.<br />
Innenmaße: 411 x 206 cm<br />
Mögliche Schlafplätze <strong>für</strong> 3 Erwachsene<br />
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Neu<br />
90
8. Planung der Seitenansichten <strong>und</strong> des Dachlayouts<br />
L<strong>in</strong>ke Fahrzeugseite<br />
Die Planung der l<strong>in</strong>ken Fahrzeugaußenseite<br />
ist unproblematisch. Außer den Fenstern<br />
<strong>und</strong> deren Abdeckklappen s<strong>in</strong>d hier noch<br />
zwei Kühlschrank-Entlüftungsklappen vorgesehen,<br />
<strong>die</strong> Klappe <strong>für</strong> den Stauraum unter<br />
dem Bett sowie <strong>die</strong> Sandbleche (<strong>alle</strong> im Bild<br />
grau unterlegten Flächen).<br />
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92
9. Vorstellung des fertigen Fahrzeugs<br />
Bevor wir jetzt <strong>in</strong>s „E<strong>in</strong>gemachte“ gehen, möchten wir Euch aber an<br />
<strong>die</strong>ser frühen Stelle das Ergebnis unserer achtmonatigen Ausbauarbeit<br />
präsentieren ‒ sozusagen als Appetitmacher <strong>und</strong> als <strong>die</strong> Vor-stellung<br />
des großen Ganzen, dessen Entstehungsgeschichte alsdann so detailliert<br />
wie möglich erläutert wird.<br />
Endlich fertig!<br />
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Das Ergebnis nach acht Monaten Fulltime-Bauzeit<br />
97
9. Vorstellung des fertigen Fahrzeugs<br />
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98
10. Erläuterung des Raumkonzepts<br />
Unser Plan neun spiegelt am ehesten <strong>die</strong><br />
Annahme über <strong>die</strong> Zeiten wider, <strong>die</strong> wir voraussichtlich<br />
an den verschiedenen Positionen<br />
im Fahrzeug verbr<strong>in</strong>gen werden, <strong>und</strong> er<br />
verb<strong>in</strong>det am besten all <strong>die</strong> Wünsche, Anforderungen<br />
<strong>und</strong> Vorstellungen <strong>in</strong> Bezug auf<br />
unseren Wunschausbau.<br />
Anmerkung: Die Kriterien, <strong>die</strong> zur Verwendung<br />
der verschiedenen E<strong>in</strong>bauteile geführt<br />
haben, sowie mögliche Alternativen werden<br />
nicht im Rahmen des Raumkonzeptes erläutert,<br />
sondern kommen an der jeweiligen<br />
Stelle des E<strong>in</strong>baus zur Sprache. Ebenso<br />
werden dort Bezugsquellen <strong>und</strong> Preise<br />
(Stand 2008) genannt.<br />
Bett: 150 cm breit, denn dort halten wir<br />
uns hoffentlich am längsten auf, <strong>und</strong> mit<br />
e<strong>in</strong>em guten Schlaf ist der nächste Tag<br />
schon so gut wie gerettet.<br />
Außerdem gehen wir davon aus, dass wir<br />
auch sehr heiße Länder bereisen, <strong>in</strong> denen<br />
es nachts kaum abkühlt. Dann ist es doppelt<br />
unangenehm, wenn der Schlafraum<br />
beengt ist <strong>und</strong> man „ane<strong>in</strong>anderklebt“. Des<br />
Weiteren ergibt sich aus den Maßen des<br />
Bettes <strong>die</strong> Größe des Stauraumes.<br />
Nachdem ich <strong>die</strong> Motorradlösung im Shelter<br />
verworfen habe, setze ich mir <strong>in</strong> den Kopf,<br />
me<strong>in</strong> W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong> Kitesurfequipment im<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Innenraum unter dem Bett zu transportieren,<br />
denn auf dem Dach ist dank Dachluken<br />
<strong>und</strong> Solarpanels schon gar ke<strong>in</strong> Platz mehr<br />
da<strong>für</strong>. So wird das Maß unseres Bettes<br />
durch <strong>die</strong> Länge des Surfboards bestimmt,<br />
das <strong>in</strong> der Diagonalen se<strong>in</strong>en<br />
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Platz darunter f<strong>in</strong>den soll. Dazu kaufe ich<br />
mir eigens e<strong>in</strong> neues Surfboard, das nur 236<br />
cm lang ist <strong>und</strong> gerade so mit Boardbag<br />
unter das Bett passt.<br />
Dort ruhen jetzt direkt unter uns 1 W<strong>in</strong>dsurfbrett,<br />
5 Segel, 2 Gabelbäume, 2 Kiteboards<br />
sowie Anzüge, Trapeze <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>kram, <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> e<strong>in</strong>e oder andere Flasche We<strong>in</strong> rutscht<br />
auch noch dazwischen.<br />
103
10. Erläuterung des Raumkonzepts – technische Daten<br />
Koffer:<br />
• ZEPPELIN-II-Shelter von der deut-schen<br />
B<strong>und</strong>eswehr, Gewicht Koffer leer:<br />
ca. 950 kg<br />
• Gewicht reisefertig mit Wasser <strong>und</strong> Sprit<br />
vollgetankt (je 300 l): ca. 8 t<br />
• Koffer-Aufbau: Sandwichkonstruktion aus<br />
2 mm Alum<strong>in</strong>ium <strong>in</strong>nen <strong>und</strong> außen <strong>und</strong><br />
5,6 cm PU-Schaum. Unter den<br />
Alum<strong>in</strong>ium-Befestigungsschienen ist das<br />
Alumaterial aufgedoppelt<br />
• Große Hecktür 95 x 190 cm<br />
Kofferausbau:<br />
• 12-V-Elektrik<br />
• Vier Optima Yellow-Top Spiralzellen-AGM-<br />
Batterien mit je 75 Ah = 300 Ah (neu,<br />
Stand 2012)<br />
• 110-l-Waeco-Kompressor-Kühlschrank<br />
• 230-V-Versorgung: Votronic-<br />
Wechselrichter 1 500 Watt<br />
• Zwei Solarpanels von Carbest mit je 100<br />
Wp<br />
• Heizung: Diesel-Luftheizung Webasto<br />
Dualtop RHA 100 mit <strong>in</strong>tegriertem 11-l-<br />
Warmwasserboiler; wahlweise 40-Gradoder<br />
70-Grad-Heißwasser<br />
• Wasserversorgung durch Shurflo-<br />
Druckwasserpumpe „Trailerk<strong>in</strong>g“<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
• Drei Frischwassertanks zu je 100 l im<br />
Stauraum unter dem Bett, separat über<br />
drei E<strong>in</strong>füllstutzen befüllbar <strong>und</strong> separat<br />
über drei Kugelhähne ansteuerbar<br />
• 65 --Abwassertank <strong>für</strong> <strong>die</strong> Küche<br />
• 45-l-Abwassertank <strong>für</strong>s Bad<br />
• Flüsterregler zur Reduktion des<br />
Geräuschpegels der Wasserpumpe mit<br />
Ausgleichsbehälter-Funktion – schont<br />
auch <strong>die</strong> Pumpe.<br />
• Thetford C 200CS Cassettentoilette<br />
• Edelstahl-Duschwanne im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
• Dusche/Bad/WC kann mittels Schiebetür<br />
zum Wohnraum h<strong>in</strong> verschlossen werden.<br />
Dadurch entsteht auch e<strong>in</strong>e Art<br />
„W<strong>in</strong>dfang“.<br />
• Drei Seitz-Aufstellfenster mit Verdunklungsrollos<br />
<strong>und</strong> Fliegenschutz 1 x 900 x<br />
400 mm, 2 x 750 x 400 mm<br />
• E<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-Heki-Dachluke im Bad 40 x 40<br />
cm (ohne Zwangsbelüftung)<br />
• E<strong>in</strong> Midi-Heki-Dachluke im Wohnraum 50<br />
x 70 cm<br />
• Bett: 150 cm x 200 cm.<br />
• Kaltschaummatratzen auf Lattenrost,<br />
geteilt <strong>in</strong> 70 x 200 cm <strong>und</strong> 80 x 200 cm<br />
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• Stauraum unter dem Bett ist mittels e<strong>in</strong>es<br />
Zwischenbodens abgeteilt.<br />
• Fünf Orig<strong>in</strong>al-Verzurrschienen im Boden<br />
des Stauraums<br />
• Zwei Stauraumklappen sowie 90 cm<br />
breite Hecktür zur Be- <strong>und</strong> Entladung des<br />
Stauraums<br />
• Zwei Kühlschrank-Belüftungsklappen 26 x<br />
20,5 cm (ursprünglich Fahrerhaus-Belüftungsklappen),<br />
<strong>die</strong> mittels e<strong>in</strong>es Bowdenzugs<br />
von <strong>in</strong>nen verschlossen werden<br />
können (bei nächtlichem Starkregen).<br />
• Durchstieg zum Fahrerhaus im<br />
Format B x H 600 x 680 mm<br />
Faltenbalg aus Lkw-Plane<br />
• Aufgr<strong>und</strong> von Kippfahrerfahrerhaus ist<br />
das Faltenbalg-Rahmenpaket auf der<br />
Fahrerhausseite mit vier Stehbolzen<br />
verschraubt, sodass <strong>die</strong>se im Bedarfsfall<br />
schnell gelöst werden können.<br />
• Schwenkbarer Heckträger mit Ersatzradhalter<br />
<strong>und</strong> klappbarer Motorrad-/Fahrradträgerplattform<br />
<strong>für</strong> optimierten<br />
Böschungsw<strong>in</strong>kel (45 Grad).<br />
• Kran mit manueller Seilw<strong>in</strong>de<br />
• Drahtlose Funk-Rückfahrkamera<br />
• Navigation: Garm<strong>in</strong> GPSmap 278<br />
114
11. Farbgestaltung<br />
Die Lackierung des Fahrzeugs ist natürlich<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Geschmackssache <strong>und</strong> damit<br />
ke<strong>in</strong> Punkt, an dem ich mich im Rahmen<br />
<strong>die</strong>ses Buches lange aufhalten möchte.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs kann man <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
auch e<strong>in</strong> paar praktische Überlegungen<br />
anstellen, <strong>die</strong> dann durchaus doch e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> Farbentscheidung haben<br />
könnten.<br />
In unserem Fall ist es klar, dass <strong>die</strong> NATO-<br />
Tarnfarbe durch etwas Unmartialischeres<br />
ersetzt werden muss. Zum e<strong>in</strong>en, weil es<br />
Länder gibt, <strong>in</strong> <strong>die</strong> man mit militärähnlichen<br />
Fahrzeugen gar nicht e<strong>in</strong>reisen darf, zum<br />
anderen, weil es Länder gibt, <strong>in</strong> denen das<br />
Militär Fe<strong>in</strong>de hat <strong>und</strong> wir nicht riskieren<br />
wollen, dass man uns versehentlich <strong>die</strong><br />
Karre unter dem H<strong>in</strong>tern wegschießt.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
So gescheckt kann das Sternchen leider nicht<br />
bleiben.<br />
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Auch unser Schneckenhaus soll e<strong>in</strong>e andere Farbe<br />
bekommen.<br />
Bei der Farbgebung steht <strong>für</strong> uns im<br />
Vordergr<strong>und</strong>, dass wir mit dem Fahrzeug<br />
so wenig wie möglich auff<strong>alle</strong>n möchten –<br />
was ja eigentlich wieder <strong>für</strong> <strong>die</strong> NATO-<br />
Tarnfarbe gesprochen hätte.<br />
115
12. Vorbereitende Arbeiten am Koffer<br />
Als stolze Besitzer e<strong>in</strong>es Allrad-Lkws mit leerem<br />
B<strong>und</strong>eswehr-Shelter auf dem Rücken<br />
machen wir uns sofort an <strong>die</strong> Arbeit, damit<br />
das nicht so bleibt. Wer sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Shelter<br />
entscheidet, hat meist noch <strong>die</strong> <strong>und</strong>ankbare<br />
Aufgabe, <strong>die</strong> gesamte Installation der<br />
B<strong>und</strong>eswehr auszubauen <strong>und</strong> zu entsorgen.<br />
Je nach ehemaligem E<strong>in</strong>satzzweck kann da<br />
leicht e<strong>in</strong> Conta<strong>in</strong>er Material zusammenkommen,<br />
das man entweder über eBay versteigern<br />
oder gleich beim Schrotthändler entsorgen<br />
kann.<br />
12.1 Ausbau der Befestigungsschienen<br />
Als Nächstes gilt es <strong>die</strong> Befestigungsschienen<br />
auszubauen, mit denen <strong>die</strong> B<strong>und</strong>eswehr<br />
ihr Inventar im Shelter fixiert. Auch <strong>die</strong>sen<br />
Punkt kann man kontrovers diskutieren,<br />
denn je nach E<strong>in</strong>satzzweck <strong>und</strong> eigenem Anspruch<br />
an <strong>die</strong> Gemütlichkeit des Innenausbaus<br />
gibt es durchaus Gründe, <strong>die</strong> Schienen<br />
im Koffer zu belassen: Der gesamte Möbelbau<br />
kann mit den Schienen bombenfest verschraubt<br />
werden, wodurch man kaum zusätzliche<br />
Befestigungselemente benötigt. Auf<br />
<strong>die</strong> danach noch offen liegenden Schienen<br />
können Verkleidungsplatten geschraubt<br />
werden, sodass quasi e<strong>in</strong>e zweite Haut<br />
entsteht.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Der leere Shelter mit den Befestigungsschienen<br />
Nachteile, wenn <strong>die</strong> Schienen nicht<br />
entfernt werden:<br />
• An Tür- <strong>und</strong> Fensterausschnitten müssen<br />
sie partiell entfernt werden.<br />
• An den Metallschienen kondensiert bei<br />
Kälte gerne das Wasser <strong>und</strong> tropft herab.<br />
• Wenn <strong>die</strong> Schienen nicht verkleidet werden,<br />
ergibt sich e<strong>in</strong>e doch eher technisch<br />
nüchterne denn e<strong>in</strong>e gemütliche<br />
Innenraumatmosphäre.<br />
• Schraubt man auf <strong>die</strong> Schienen Verkleidungsplatten,<br />
entsteht e<strong>in</strong> Hohlraum zwischen<br />
Wand <strong>und</strong> Verkleidungsplatten, <strong>in</strong><br />
dem sich Kondenswasser <strong>und</strong> Schimmel<br />
bilden können.<br />
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• Der Innenraum wird noch e<strong>in</strong>mal um ca.<br />
fünf Zentimeter schmaler.<br />
Nach gründlichem Abwägen entscheiden wir<br />
uns da<strong>für</strong>, <strong>die</strong> Befestigungsschienen an den<br />
Wänden <strong>und</strong> der Decke zu entfernen, den<br />
Shelterboden mit se<strong>in</strong>en Schienen <strong>und</strong> L<strong>in</strong>oleumboden<br />
aber unversehrt zu belassen.<br />
Gerade Letzteres soll sich noch als sehr gute<br />
Entscheidung erweisen.<br />
So fällt mir <strong>die</strong> meditative Arbeit zu, r<strong>und</strong><br />
1500 Nieten aufzubohren, mit denen <strong>die</strong><br />
Schienen befestigt s<strong>in</strong>d. Die Schienen sollte<br />
man übrigens nicht gleich auf eBay verhökern,<br />
denn wie sich im Verlaufe me<strong>in</strong>es<br />
Buches noch zeigen wird, gibt es vielfältige<br />
Möglichkeiten, <strong>die</strong>se wieder am <strong>und</strong> im<br />
Fahrzeug zu verbauen.<br />
120
13. E<strong>in</strong>bau von Türen, Fenstern, Luken <strong>und</strong> Klappen<br />
Nach Abschluss der Malerarbeiten geht es<br />
zur Firma Intercamp <strong>in</strong> Vaterstetten (heute<br />
<strong>in</strong> Anz<strong>in</strong>g bei München) , wo man mir e<strong>in</strong><br />
trockenes H<strong>alle</strong>nplätzchen im Lager freiräumt.<br />
Glück habe ich, dass deren Rolltore<br />
gerade mal 3 cm höher s<strong>in</strong>d, als unser<br />
Sternchen nach (!) dem E<strong>in</strong>bau der Dachluken<br />
hoch ist. Es ist nämlich blöd, wenn man<br />
e<strong>in</strong>en H<strong>alle</strong>nplatz gef<strong>und</strong>en hat <strong>und</strong> nicht<br />
re<strong>in</strong>kommt, aber richtig pe<strong>in</strong>lich, wenn man<br />
nach dem Ausbau nicht mehr rauskommt �.<br />
Da hilft dann nur noch, Luft abzulassen <strong>und</strong><br />
zu beten, dass es reicht.<br />
Das erste Loch im Koffer war das schlimmste!<br />
Ich br<strong>in</strong>ge es nicht übers Herz, Bohrmasch<strong>in</strong>e<br />
<strong>und</strong> Stichsäge anzusetzen, um <strong>die</strong><br />
Kab<strong>in</strong>e zu perforieren.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Ralph Ametsbichler, Inhaber der Fa. Intercamp<br />
<strong>in</strong> Anz<strong>in</strong>g, tut sich da sichtlich leichter.<br />
Klar, es ist ja auch nicht se<strong>in</strong> Auto.<br />
Mit süffisantem Gr<strong>in</strong>sen <strong>und</strong> erhobenem<br />
Daumen jagt er den Bohrer <strong>für</strong> e<strong>in</strong> erstes<br />
„Testloch“ <strong>in</strong> unsere „neue Heimat“. Das tut<br />
weh! Aber es soll ja nicht das letzte se<strong>in</strong> ...<br />
13.1 E<strong>in</strong>bau der E<strong>in</strong>gangstür<br />
Vater Michael Ametsbichler übernimmt dann<br />
<strong>in</strong> flotten 4 St<strong>und</strong>en den E<strong>in</strong>bau der Tür,<br />
während ich den Hiwi mime <strong>und</strong> dabei viel<br />
lerne. Der Vorgang wird bei den Fenstern<br />
weiter unten detailliert beschrieben <strong>und</strong><br />
bebildert.<br />
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1. Positionierung der Tür. Diese muss nach<br />
me<strong>in</strong>er Planung direkt an den vorderen umlaufenden<br />
Spriegel des Shelters anschließen,<br />
um rechts von der Tür noch ausreichend<br />
Platz <strong>für</strong> <strong>die</strong> WC-Serviceklappe zu haben.<br />
Anzeichnen der Schnittl<strong>in</strong>ie.<br />
2. Bohren der Ecklöcher, um das Stichsägeblatt<br />
e<strong>in</strong>setzen zu können.<br />
3. Abkleben der Schnittflächen mit breitem<br />
Kreppband, um den Lack vor Kratzern von<br />
der Stichsäge zu schützen.<br />
136
14. Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation<br />
14.1 Gr<strong>und</strong>legende Gedanken: 12 oder<br />
24 Volt im Aufbau?<br />
Wer se<strong>in</strong> <strong>Wohnmobil</strong> auf der Basis e<strong>in</strong>es<br />
Pkw- oder Transporter-Fahrgestells ausbaut,<br />
wird dort e<strong>in</strong>e 12-V-Elektrik vorf<strong>in</strong>den <strong>und</strong><br />
braucht sich h<strong>in</strong>sichtlich der Betriebsspannung<br />
im Wohnaufbau ke<strong>in</strong>e Gedanken zu<br />
machen.<br />
Handelt es sich jedoch um e<strong>in</strong> Lkw-Fahrgestell,<br />
dann stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob <strong>die</strong> 24-V-<br />
Bordelektrik auch im Koffer fortführt oder ob<br />
der Aufbau mit 12-V-Geräten ausgestattet<br />
werden soll. Für beide Ansätze gibt es gute<br />
Gründe.<br />
Da <strong>in</strong> unserem Lkw-Chassis <strong>die</strong> gesamte<br />
Elektrik auf 24 V ausgelegt ist, gilt es hier<br />
e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>sätzliche Entscheidung zu treffen.<br />
Trotz e<strong>in</strong>iger Vorteile von 24 V gibt es auch<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von Nachteilen, <strong>die</strong> mich dazu<br />
bewegen, <strong>die</strong> Elektrik im Koffer auf 12 Volt<br />
auszulegen.<br />
Gründe, <strong>die</strong> <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e 24-Volt-Elektrik<br />
im Aufbau sprechen:<br />
• Man hat sowohl im Fahrerhaus als auch<br />
im Aufbau überall 24 V.<br />
• Die verwendeten Kabel können dünner<br />
ausf<strong>alle</strong>n, weil e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Strom fließt.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
• Es besteht reduzierte Kabelbrandgefahr.<br />
• Die Kabel s<strong>in</strong>d kostengünstiger <strong>und</strong><br />
wiegen weniger.<br />
Gründe, <strong>die</strong> <strong>für</strong> 12 Volt im Aufbau<br />
sprechen:<br />
• Die Komponenten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der 24-V-Version<br />
häufig etwas teurer.<br />
• Für viele Kle<strong>in</strong>geräte wie Handy, IPod,<br />
Laptop, mobile Wechselrichter, Lüfter,<br />
Kühlbox usw. hat man teilweise schon<br />
Kfz-Lade-kabel, weil man sie auch im<br />
Pkw benutzt. So besteht immer wieder<br />
<strong>die</strong> Gefahr, dass man e<strong>in</strong> 12-V-Gerät an<br />
e<strong>in</strong>e 24-V-Steckdose an-schließt <strong>und</strong><br />
damit das Gerät zerstört.<br />
• Außerdem be<strong>für</strong>chte ich, dass 24-V-<br />
Geräte im Ausland schwieriger zu<br />
bekommen s<strong>in</strong>d, falls man unterwegs mal<br />
Ersatz benötigt.<br />
• Der Ausbau der Batteriekapazität funktioniert<br />
im 24-V-Modus immer nur paarweise.<br />
Es kann also nicht mal nur e<strong>in</strong>e<br />
Batterieergänzt werden, sondern es<br />
müssen bei 24 V derer immer zwei se<strong>in</strong>.<br />
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Das Gleiche gilt auch <strong>für</strong> Solarpanels, wo<br />
zwei 12-V-Panels zusammengeschlossen<br />
werden, um 24 V zu erzeugen. Das kann bei<br />
kle<strong>in</strong>eren Fahrzeugen wie dem unseren zu<br />
Platzproblemen auf dem Dach führen.<br />
Aus all <strong>die</strong>sen Gründen habe ich mich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />
12-Volt-Elektrik im Wohnaufbau entschieden<br />
<strong>und</strong> versorge auch sämtliche Geräte im<br />
Fahrerhaus aus den Kofferbatterien mit 12 V<br />
bzw. 230 V. Damit verm<strong>in</strong>dere ich auch das<br />
Risiko, dass e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschalteter Verbraucher<br />
im Fahrerhaus <strong>die</strong> Starterbatterien leert.<br />
14.2. Planung der Elektroverbraucher<br />
Zur Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation<br />
sollte man relativ genau wissen, wo welche<br />
Verbraucher e<strong>in</strong>gebaut werden, um <strong>die</strong> erforderlichen<br />
Kabel an <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Stellen zu verlegen. So erstelle ich auf der<br />
Basis des Gr<strong>und</strong>rissplanes e<strong>in</strong>en Elektroplan,<br />
<strong>in</strong> dem <strong>alle</strong> Verbraucher e<strong>in</strong>gezeichnet s<strong>in</strong>d.<br />
Die Grafik auf der nächsten Seite gibt e<strong>in</strong>en<br />
Überblick über <strong>alle</strong> zu verbauenden bzw. anzuschließenden<br />
Elektrogeräte <strong>und</strong> elektrisch<br />
betriebenen Komponenten. Da kommt ganz<br />
schön was zusammen, was sich auch <strong>in</strong> der<br />
Länge der verbauten Kabel widerspiegelt:<br />
ca. 250 Meter!<br />
162
14. Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />
163
15. Durchstieg<br />
15.1 Generelle Überlegungen zum<br />
Durchstieg<br />
Der Bau e<strong>in</strong>es Durchstiegs ist – wenn er<br />
dicht se<strong>in</strong> soll – e<strong>in</strong>e kitzlige <strong>und</strong> aufwendige<br />
Sache, weshalb das Thema immer wieder<br />
heiß diskutiert wird. Diese Diskussion möchte<br />
ich hier möglichst knapp zusammenfassen,<br />
sodass sich am Ende jeder selbst se<strong>in</strong>e<br />
Me<strong>in</strong>ung darüber bilden kann, ob er e<strong>in</strong>en<br />
Durchstieg braucht oder nicht.<br />
Für Ausbauer von Kastenwagen <strong>und</strong> Transportern<br />
stellt sich <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs <strong>die</strong> umgekehrte<br />
Frage, nämlich ob es s<strong>in</strong>nvoll ist, zwischen<br />
Fahrerhaus <strong>und</strong> Wohne<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>e Trennwand<br />
e<strong>in</strong>zuziehen, um <strong>die</strong> thermischen Probleme,<br />
resultierend aus der nicht vorhandenen<br />
Isolierverglasung im Fahrerhaus, <strong>in</strong> den<br />
Griff zu bekommen.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
15.2 Argumente gegen e<strong>in</strong>en<br />
Durchstieg<br />
• Unnötig, <strong>die</strong> paar Mal kann man auch<br />
außen herum gehen.<br />
• Es entsteht e<strong>in</strong> hoher Kostenaufwand<br />
<strong>alle</strong><strong>in</strong>e <strong>für</strong> das Material.<br />
• Man hat e<strong>in</strong>en hohen Arbeitsaufwand.<br />
• Es ergibt sich e<strong>in</strong> Dichtheitsproblem,<br />
irgendwo tröpfelt es immer re<strong>in</strong>.<br />
• Der Geräuschpegel im Fahrerhaus nimmt<br />
drastisch zu, wenn e<strong>in</strong> Loch <strong>in</strong> <strong>die</strong> Fahrerhausrückwand<br />
geschnitten wird.<br />
• Ohne Durchstieg muss man brenzlige Situationen,<br />
<strong>in</strong> denen man flüchten müsste, im<br />
Koffer „aussitzen“, wenn man sich nicht<br />
nach draußen traut. E<strong>in</strong>e schnelle Flucht ist<br />
häufig schon deshalb nicht möglich, weil es<br />
meist mehrere Sek<strong>und</strong>en bis M<strong>in</strong>uten dauern<br />
kann, bis <strong>die</strong> Kessel der Druckluftbremsen<br />
den nötigen Druck aufgebaut haben <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Bremsen freigeben. In <strong>die</strong>ser Zeit könnten<br />
„Angreifer“ auch auf andere Art <strong>und</strong><br />
Weise verh<strong>in</strong>dern, dass man wegfährt.<br />
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• Durch <strong>die</strong> Verschränkung des Fahrzeugs<br />
ist es sehr aufwendig, e<strong>in</strong>en Faltenbalg so<br />
zu konzipieren, dass er e<strong>in</strong>erseits dicht ist,<br />
andererseits <strong>die</strong> Verw<strong>in</strong>dung des Fahrzeugs<br />
mitmacht, ohne zu reißen.<br />
• Bei Kipp-Fahrerhäusern muss zuerst der<br />
Faltenbalg auf e<strong>in</strong>er Seite gelöst werden,<br />
bevor man das Fahrerhaus kippen kann.<br />
• Im Koffer muss e<strong>in</strong>e Tür oder Klappe zum<br />
Durchstieg h<strong>in</strong> <strong>in</strong>stalliert werden, um e<strong>in</strong>e<br />
starke Auskühlung des Koffers zu<br />
verh<strong>in</strong>dern.<br />
• Im Fahrerhaus muss ebenfalls e<strong>in</strong>e Klappe<br />
montiert werden, um <strong>die</strong> Geräuschkulisse<br />
wieder auf e<strong>in</strong> erträgliches Niveau zu<br />
senken.<br />
171
15. Durchstieg<br />
Die Kontaktfläche des L-Profil-Rahmens mit<br />
dem Koffer streiche ich dick mit Dekal<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> niete ihn <strong>in</strong> den zahlreichen vorgebohrten<br />
Löchern mit 5-mm-Dichtbl<strong>in</strong>dnieten auf<br />
den Koffer.<br />
So sieht das Ganze von der Kofferseite aus.<br />
Da ich das lichte Maß des Kofferausschnittes<br />
nicht ganz ausnutze, muss ich den Innenrahmen<br />
des Koffers mit Holz auskleiden, um<br />
auf das Durchstiegsmaß des Alu-L-Profil-<br />
Rahmens zu kommen. Als Nächstes verkleide<br />
ich das Ganze noch mit e<strong>in</strong>em Holzrahmen<br />
aus wasserfest verleimten<br />
Siebdruckplatten.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Es ist wichtig, hier e<strong>in</strong> wasserfestes Material<br />
zu verwenden, weil <strong>die</strong> Erfahrung gezeigt<br />
hat, dass es bei starkem Regen doch immer<br />
wieder mal am Faltenbalg <strong>in</strong> den Zwischenraum<br />
tröpfelt.<br />
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Nach der Verkleidung mit den Siebdruck-<br />
Platten hat der Durchstieg e<strong>in</strong> Maß von 66,5<br />
cm Höhe <strong>und</strong> 58 cm Breite: absolut ausreichend<br />
wenn man e<strong>in</strong> bisschen gelenkig ist!<br />
176
15. Durchstieg<br />
15.7 Durchstiegsarbeiten am<br />
Fahrerhaus<br />
Zunächst gilt es am Fahrerhaus <strong>die</strong> Orig<strong>in</strong>al-<br />
Heckfenster auszubauen. Erste Überlegungen,<br />
<strong>die</strong>se <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tonne zu treten, weichen<br />
Das tut schon weh, das Fahrerhaus dermaßen zu<br />
perforieren.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
zweiten, es vorher doch mal auf eBay zu<br />
versuchen. Zusammen mit den Dichtungsgummis<br />
br<strong>in</strong>gen sie noch erstaunliche<br />
40 Euro. Wer hätte das gedacht? Nachdem<br />
<strong>die</strong> Fenster draußen s<strong>in</strong>d, übertrage ich <strong>die</strong><br />
Eckpunkte des Durchstiegsrahmens vom<br />
Koffer auf das Fahrerhaus. Den Ausschnitt<br />
schneide ich etwas größer, als <strong>die</strong> Durchstiegsrahmen<br />
s<strong>in</strong>d, um zu vermeiden, dass<br />
e<strong>in</strong>e scharfe Blechkante <strong>in</strong> den Durchstieg<br />
ragt.<br />
Mit PU-Kleber klebe ich <strong>die</strong> vorgefertigte Deckel aus<br />
Alu-Cobond-Material <strong>in</strong> <strong>die</strong> alten Fensterausschnitte.<br />
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Danach ist der <strong>für</strong> das Fahrerhaus vorgesehene<br />
Stahlrahmen dran. Mit PU-Kleber klebe<br />
ich <strong>die</strong>sen aufs Fahrerhaus <strong>und</strong> fixiere ihn<br />
mit Schraubzw<strong>in</strong>gen ...<br />
180
15. Durchstieg<br />
Endlich fertig!<br />
Der spannendste Augenblick ist natürlich<br />
der, im Gelände zu testen, ob <strong>alle</strong> Überlegungen<br />
richtig waren oder ob es den Faltenbalg<br />
bei der ersten Gelegenheit zerreißt.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Wenn es außen so aussieht ...<br />
... dann sieht das <strong>in</strong>nen so aus: Dramatisch, aber er<br />
hält!<br />
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Bezugsquelle Faltenbalg <strong>und</strong> Rahmen:<br />
Fa. Jännert Fahrzeugbau<br />
D-85551 Kirchheim bei München,<br />
Ansprechpartner: Herr Lösch<strong>in</strong>ger<br />
Tel. +49 (0) 89 90 99 65 0<br />
http://www.jaennert-gmbh.de/<br />
Kosten: pro Rahmen ca. € 100,00<br />
Rahmenmaß: 680 x 600 mm<br />
Faltenbalg: sechslagig: ca. € 600,00 (2008)<br />
Zu überbrückender Abstand zwischen Koffer<br />
<strong>und</strong> Fahrerhaus: 24 cm im Stand, bei<br />
Verschränkung ca. 45 cm.<br />
Tipp: Die Dimensionierung des Faltenbalges<br />
hängt e<strong>in</strong>erseits vom Abstand zwischen<br />
Koffer <strong>und</strong> Fahrerhaus ab (bei uns 24 cm)<br />
<strong>und</strong> von der Verw<strong>in</strong>dungsfähigkeit des<br />
Fahrzeugs. Im Zweifel den Faltenbalg lieber<br />
etwas großzügiger dimensionieren, als dass<br />
er <strong>die</strong> erste Verw<strong>in</strong>dung nicht verw<strong>in</strong>det.<br />
183
16. Vorbereitende Arbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasser-Installation<br />
16.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen<br />
Ursprünglich war als Duschwanne e<strong>in</strong>e Plastikwanne<br />
aus dem Womo-Zubehör <strong>für</strong> ca.<br />
70 Euro geplant. Aufgr<strong>und</strong> ihrer exponierten<br />
Lage im E<strong>in</strong>gangsbereich unseres Roll<strong>in</strong>g<br />
Home stellt sich <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs <strong>die</strong> Frage, wie<br />
lange <strong>die</strong> wohl halten wird, wenn wir täglich<br />
mehrfach durch <strong>die</strong> Duschwanne <strong>in</strong>s Fahrzeug<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>- oder aus <strong>die</strong>sem wieder<br />
h<strong>in</strong>ausgelangen.<br />
Zur Er<strong>in</strong>nerung: Wir haben unser „Bad“ im<br />
E<strong>in</strong>gangsbereich geplant, womit wir den<br />
normalerweise verschenkten Platz h<strong>in</strong>ter der<br />
E<strong>in</strong>gangstür s<strong>in</strong>nvoll nutzen. Außerdem ergibt<br />
sich so e<strong>in</strong>e Schmutzschleuse <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung mit der Schiebetür zum Bad<br />
zusätzlich e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dfang, der im W<strong>in</strong>ter <strong>die</strong><br />
Wärme im Fahrzeug hält, selbst wenn <strong>die</strong><br />
Tür geöffnet wird.<br />
Intercampler Michel br<strong>in</strong>gt mich auf <strong>die</strong><br />
Idee, <strong>die</strong> Duschwanne aus Edelstahl bauen<br />
zu lassen. Noch während des Ausbaus zahlt<br />
sich das aus, als mir e<strong>in</strong>e Schraubzw<strong>in</strong>ge<br />
herunterfällt <strong>und</strong> den Rand der Duschwanne<br />
trifft. Dort h<strong>in</strong>terlässt sie lediglich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Delle – e<strong>in</strong>e Plastikwanne hätte das nicht<br />
überlebt.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Mit dem Topfbohrer bohre ich an den Stellen<br />
Löcher <strong>in</strong> den Boden, wo später <strong>die</strong> Abwasserschläuche<br />
zum Abwassertank geführt<br />
werden. Unter der Wanne verlege ich e<strong>in</strong>e<br />
10 mm starke PE-Matte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> leichten Unebenheiten<br />
der Bodenschienen ausgleicht<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Duschwanne nach unten gegen<br />
Kälte isoliert.<br />
Die Duschwanne hat <strong>die</strong> Innenmaße 60 x 65<br />
x 8 cm, das Außenmaß beträgt 65 x 65 cm.<br />
Sie ist an der E<strong>in</strong>gangstür um 2 cm abgekantet<br />
<strong>und</strong> liegt auf dem Rahmen des Shelters<br />
auf. So entsteht hier e<strong>in</strong> fester Tritt, auf<br />
den man auch bedenkenlos mit Schuhen –<br />
ggf. auch mit Skischuhen – treten kann.<br />
Zum Wohnraum h<strong>in</strong> beträgt der Falz 3 cm,<br />
den ich mit e<strong>in</strong>er Holzleiste unterfüttere,<br />
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sodass auch hier e<strong>in</strong>e trittfeste Stufe<br />
entsteht.<br />
Tipp 1: Wer sich e<strong>in</strong>e Edelstahlduschwanne<br />
bauen lässt, sollte m<strong>in</strong>destens zwei Abflüsse<br />
diagonal versetzt vorsehen, sodass das Wasser<br />
auch dann noch gut abfließen kann,<br />
wenn man mal schief steht. Ideal wären<br />
<strong>die</strong>sbezüglich vier Abflüsse oder e<strong>in</strong> mittiger<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er konisch zulaufenden Wanne. Letzterer<br />
würde aber wieder e<strong>in</strong>e größere<br />
Herausforderung an den Unterbau der<br />
Duschwanne darstellen. Aber man muss es<br />
auch nicht übertreiben, denn <strong>die</strong> Abläufe<br />
kosten mit je € 28,‒ ja auch noch Geld. Mit<br />
e<strong>in</strong>em Gummirakel lässt sich eventuell <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Ecke stehendes Wasser leicht <strong>in</strong> den<br />
Abfluss abziehen.<br />
186
17. Möbelbau Teil 1: Küche, Bad, Schrank, Staukästen<br />
17.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Informationen<br />
zum Möbelholz<br />
Das dumpfe Gefühl, beim Möbelbau nicht <strong>alle</strong>s<br />
restlos richtig gemacht zu haben, beschleicht<br />
mich ja schon relativ früh; um<br />
genau zu se<strong>in</strong>: noch bevor ich damit angefangen<br />
hatte, nämlich bei der Lieferung<br />
me<strong>in</strong>er 36 m² Möbelholz an e<strong>in</strong>em kalten<br />
Morgen im März anno 2008.<br />
Da realisiere ich erst das massive Gewicht<br />
der 16 mm starken Tischlerplatten mit Melam<strong>in</strong>beschichtung,<br />
dass mir be<strong>in</strong>ahe schlecht<br />
wird. Aber zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ist es eigentlich<br />
schon zu spät, <strong>und</strong> so verbaue ich das<br />
Holz mit dem etwas mulmigen Gefühl, dass<br />
es e<strong>in</strong> etwas leichteres wohl auch getan<br />
hätte.<br />
E<strong>in</strong>ige Jahre <strong>und</strong> viele Gespräche später b<strong>in</strong><br />
ich nun e<strong>in</strong> bisschen schlauer geworden <strong>und</strong><br />
möchte me<strong>in</strong>e Leser auf den Stand me<strong>in</strong>er<br />
neuesten Erkenntnisse <strong>in</strong> Sachen Möbelholz<br />
br<strong>in</strong>gen – <strong>in</strong> der Hoffnung, Euch vor dem<br />
e<strong>in</strong>en oder anderen Fehler bewahren zu<br />
können.<br />
Me<strong>in</strong>e Lebenserfahrung hat mir mittlerweile<br />
gezeigt, dass es auch bei verme<strong>in</strong>tlich so<br />
profanen D<strong>in</strong>gen wie e<strong>in</strong> paar Holzplatten<br />
s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> kann, mit Leuten zu sprechen,<br />
<strong>die</strong> Ahnung haben – <strong>in</strong>sbesondere dann,<br />
wenn man selbst ke<strong>in</strong>e hat. So b<strong>in</strong> ich durch<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
e<strong>in</strong>en me<strong>in</strong>er Leser auf <strong>die</strong> Firma Vöhr<strong>in</strong>ger<br />
im schwäbischen Trochtelf<strong>in</strong>gen aufmerksam<br />
geworden, <strong>die</strong> seit 1921 <strong>in</strong> Holz macht<br />
<strong>und</strong> seit Anfang der 1970er-Jahre den Caravanbau<br />
miterlebt <strong>und</strong> mitgeprägt hat. Vöhr<strong>in</strong>ger<br />
ist heute e<strong>in</strong>er der führenden Hersteller<br />
von Plattenwerkstoffen im Caravan- <strong>und</strong><br />
<strong>Wohnmobil</strong>bereich <strong>und</strong> beliefert renommierte<br />
Unternehmen <strong>in</strong> der Freizeitmobilbranche,<br />
teilweise auch mit komplett gefertigten<br />
Möbelzeilen.<br />
Für uns Selbstausbauer ist dabei dreierlei<br />
<strong>in</strong>teressant:<br />
1. Das Know-how der Firma <strong>in</strong> Sachen<br />
Möbelholz, Leichtbau, Verarbeitung <strong>und</strong><br />
Oberflächenbeschichtung, das Vöhr<strong>in</strong>ger<br />
fre<strong>und</strong>licherweise auch <strong>in</strong> Form von technischer<br />
Beratung weitergibt.<br />
2. Die große Bandbreite von Möbelbaumaterialien<br />
<strong>und</strong> Oberflächendekors<br />
3. Der Sonderverkauf von B-Ware ab Werk<br />
<strong>in</strong> Trochtelf<strong>in</strong>gen<br />
In Telefonaten mit Geschäftsführer Jürgen<br />
Vöhr<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> dem technischen Berater,<br />
Herrn Schäfer, versuche ich zu ergründen,<br />
welche Hölzer denn <strong>die</strong> Profis e<strong>in</strong>setzen,<br />
wenn es um m<strong>in</strong>imales Gewicht <strong>und</strong> maximale<br />
Stabilität geht. Dabei ist erst mal<br />
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zwischen zwei gr<strong>und</strong>sätzlichen Anwendungen<br />
zu unterscheiden:<br />
1. Verkleidungsplatten<br />
2. Möbelholz<br />
1. Verkleidungsplatten:<br />
Bei den Verkleidungsplatten baut man bei<br />
Vöhr<strong>in</strong>ger auf asiatisches Sperrholz mit e<strong>in</strong>er<br />
Dicke von 2,7-3 mm, das e<strong>in</strong> sehr gutes<br />
Preis/Leistungsverhältnis aufweist. Das ist<br />
verzugsstabiler als Pappel-Sperrholz, das<br />
ke<strong>in</strong>e so gute Planlage hat. Jedoch ist <strong>in</strong> Bereichen,<br />
<strong>in</strong> denen Biegungen an der Seitenwand<br />
erforderlich s<strong>in</strong>d, auch Pappel-Sperrholz<br />
<strong>in</strong> 3-mm-Stärke beschichtet oder Natur<br />
erhältlich.<br />
Asiatisches Sperrholz <strong>für</strong> Verkleidungsplatten<br />
Neu<br />
189
17. Möbelbau Teil 1: Küche, Bad, Schrank, Staukästen<br />
Seitenansicht der l<strong>in</strong>ken Fahrzeugseite mit detaillierter Möbelvermaßung<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
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197
18. Heizung<br />
18.1 Diesel- oder Gasheizung?<br />
Welche Heizung <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Fahrzeug <strong>die</strong> richtige ist, kann sicherlich lang<br />
<strong>und</strong> breit diskutiert werden. Generell ist <strong>die</strong> Entscheidung zu treffen,<br />
ob es e<strong>in</strong>e Gas- oder e<strong>in</strong>e Dieselheizung se<strong>in</strong> soll. Bewegt man sich<br />
vorzugsweise <strong>in</strong> Europa, bereitet <strong>die</strong> Beschaffung von Gas <strong>in</strong> der Regel<br />
kaum Probleme. Allerd<strong>in</strong>gs sollte man sich dessen bewusst se<strong>in</strong>, dass<br />
<strong>die</strong> Heizung r<strong>und</strong> 250 g Gas pro St<strong>und</strong>e verbraucht <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e 11kg-Gasflasche<br />
bei regem Heizungsbetrieb <strong>in</strong> wenigen Tagen im<br />
wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes verheizt. Will man auch im W<strong>in</strong>ter das<br />
Womo nutzen, ist der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es großen Gastanks also wirklich<br />
s<strong>in</strong>nvoll. Diesel hat man <strong>in</strong> der Regel immer dabei, <strong>und</strong> <strong>die</strong> nächste<br />
Tankstelle ist selten weiter als e<strong>in</strong> paar Kilometer entfernt.<br />
Außerhalb Europas ist <strong>die</strong> Verfügbarkeit von Propangas häufig nicht<br />
gewährleistet – von den passenden Anschlüssen mal ganz zu schweigen.<br />
Hier hat man mit Flaschengas den Vorteil, dass man mit verschiedenen<br />
Adapterstücken <strong>die</strong> Befüllung von Flasche zu Flasche regeln<br />
kann, auch wenn das unter Sicherheitsgesichtspunkten nicht ganz unkritisch<br />
ist <strong>und</strong> man damit lediglich e<strong>in</strong>e 50%ige Befüllung se<strong>in</strong>er Flaschen<br />
realisiert.<br />
Butangas funktioniert nur bei Temperaturen über null Grad. Das bedeutet,<br />
dass es zu e<strong>in</strong>em Ausfall des Systems kommen kann, wenn der<br />
Gastank außen montiert ist. Bei Montage im Fahrzeug ist <strong>die</strong>ses Problem<br />
weitgehend ausgeschaltet.<br />
Da wir im Lkw <strong>in</strong> der Regel immer reichlich Diesel im Fahrzeugtank<br />
gebunkert haben <strong>und</strong> uns (hoffentlich) häufig außerhalb Europas aufhalten,<br />
liegt es nahe, sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Dieselheizung zu entscheiden.<br />
Probleme bei großen Höhen: Wer <strong>in</strong> größeren Höhen über 2 500 m ü.<br />
n. N. unterwegs ist, sollte sich dessen bewusst se<strong>in</strong>, dass es sowohl<br />
bei Gas- als auch bei Dieselheizungen zu Problemen kommen kann,<br />
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weil das Brennstoff-Luft-Gemisch aufgr<strong>und</strong> des ger<strong>in</strong>geren Außendrucks<br />
nicht mehr stimmt.<br />
Bei der von uns gekauften Webasto-Dieselheizung kann <strong>für</strong> € 250,- e<strong>in</strong><br />
Diagnosegerät zugekauft werden, das man <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der<br />
passenden Software an e<strong>in</strong>en Laptop anschließen kann. So lässt sich<br />
<strong>die</strong> Steuerung der Heizung <strong>die</strong>sem verm<strong>in</strong>derten Luftdruck anpassen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs benötigt man zur korrekten E<strong>in</strong>stellung auch noch e<strong>in</strong><br />
Abgasmessgerät, das preislich schon <strong>in</strong> der Region von € 1.000,- liegt.<br />
Durch „Herumprobieren“ kann man vielleicht <strong>die</strong> richtige Mischung<br />
ohne Abgasmessgerät ermitteln, <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs läuft man dabei Gefahr,<br />
dass der Brenner auf Dauer Schaden nimmt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Heizung damit<br />
ebenfalls nicht mehr funktionsfähig ist.<br />
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass <strong>für</strong> Gasanlagen jährlich<br />
e<strong>in</strong>e Gasprüfung erforderlich ist. Außerdem birgt Gas immer e<strong>in</strong>e<br />
gewisse Gefahr, weshalb manche Menschen generell versuchen, e<strong>in</strong><br />
„gasloses“ <strong>Wohnmobil</strong> zu bauen/zu kaufen. Dieses Ziel hatten auch wir<br />
mit unserem ursprünglichen Ausbau verfolgt, was sich mittlerweile jedoch<br />
aufgr<strong>und</strong> anderer Faktoren zugunsten e<strong>in</strong>er Gasanlage verschoben<br />
hat. Trotzdem s<strong>in</strong>d wir froh, <strong>die</strong> Heizungsfrage über Diesel gelöst<br />
zu haben, da <strong>die</strong> ansonsten mitzuführenden Gasmengen andere Probleme<br />
aufgeworfen hätten.<br />
18.2 Luft- oder Wasserheizung?<br />
Die Frage „Luft- oder Wasserheizung?“ ist bei uns relativ schnell geklärt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der doch etwas e<strong>in</strong>geschränkten Raumhöhe im Shelter<br />
von 1,91 m wollen wir nicht noch 5 bis 7 cm <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en doppelten Boden<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Heizung opfern. Außerdem ist e<strong>in</strong>e Wasser-Bodenheizung<br />
nur dann s<strong>in</strong>nvoll, wenn e<strong>in</strong>e ausreichend große Bodenfläche <strong>die</strong><br />
Heizungswärme an <strong>die</strong> Luft abgibt. Das ist bei uns nicht der Fall, denn<br />
Neu<br />
233
18. Heizung<br />
Da ich vermeiden möchte, dass sich das Wasser des Boilerüberlaufs<br />
<strong>und</strong> des Auslassventils unkontrolliert <strong>in</strong> das Fahrzeug ergießt, bastle<br />
ich mir 2008 e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>kelkonstruktion, um an den Auslassschlauch e<strong>in</strong>e<br />
Verlängerung zu montieren <strong>und</strong> das Wasser durch den Fahrzeugboden<br />
zu führen. Dieser Versuch verursacht bei me<strong>in</strong>em ersten E<strong>in</strong>bau der<br />
Heizung e<strong>in</strong> weiteres Problem, vor dem ich all <strong>die</strong>jenigen me<strong>in</strong>er Leser<br />
warnen möchte, <strong>die</strong> ebenfalls e<strong>in</strong>e Dual Top verbauen möchten: Um<br />
das W<strong>in</strong>kelstück auf das kurze Schlauchende zu schieben, lässt es sich<br />
kaum vermeiden, dass man an dem weißen Überlaufschlauch zieht.<br />
Die Verlängerung des Schlauches ist notwendig, damit das Wasser nicht <strong>in</strong>s Fahrzeug<br />
läuft.<br />
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Da <strong>die</strong>ser aber nur auf <strong>die</strong> Überlaufdüse aufgesteckt ist, passiert es<br />
leicht, dass man den Schlauch bei der Montage von der Überlaufdüse<br />
zieht, was bedeutet, dass sich das Wasser <strong>in</strong>s Innere des Gehäuses<br />
<strong>und</strong> damit <strong>in</strong>s Fahrzeug ergießt.<br />
Der Ablaufschlauch ist nur auf <strong>die</strong> mess<strong>in</strong>gfarbene Ablaufdüse aufgesteckt.<br />
Um zu kontrollieren, ob dem so ist, ist man be<strong>in</strong>ahe gezwungen, den<br />
Deckel der Heizung abzunehmen <strong>und</strong> den Sitz des Schlauches zu prüfen.<br />
Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass evtl. lose herumliegende<br />
Kabel beim Aufschrauben des Deckels nicht e<strong>in</strong>geklemmt werden.<br />
Dies ist mir zu <strong>alle</strong>m Überfluss ebenfalls passiert, was zur Folge<br />
hatte, dass ich <strong>die</strong> Heizung zwecks Prüfung noch e<strong>in</strong>mal ausbauen<br />
musste.<br />
Neu<br />
236
18. Heizung<br />
E<strong>in</strong> weiteres Problem, das Webasto mittlerweile ebenfalls gelöst hat,<br />
stellten <strong>die</strong> kurzen Rohranschlüsse dar, auf denen herkömmliche<br />
Schlauchschellen nicht halten.<br />
Die Rohre s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> den Verbau von John-Guest-Anschlussstücken gedacht,<br />
<strong>die</strong> <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs nicht im Lieferumfang enthalten waren. So behelfe<br />
ich mir mit e<strong>in</strong>er speziellen Schellenkonstruktion <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em etwas<br />
verlängerten Schlauch, der sich zur Heizung h<strong>in</strong> staucht, sodass er<br />
nicht mehr von den Rohren rutschen kann. Beim E<strong>in</strong>bau des orig<strong>in</strong>al<br />
Kits von Webasto setze ich dann auch <strong>die</strong> John-Guest Anschlüssen e<strong>in</strong>.<br />
Da kommt Freude auf: Die Brühe läuft <strong>in</strong>s Auto, <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>er weiß, woher sie kommt.<br />
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E<strong>in</strong>bau alt: Mit gestauchten Schläuchen verh<strong>in</strong>dere ich das Abrutschen der Schläuche.<br />
E<strong>in</strong>bau neu: Mit den John-Guest-Anschlüssen gibt es ke<strong>in</strong>e Probleme mehr.<br />
Neu<br />
237
19. Wasser<strong>in</strong>stallation<br />
19.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen:<br />
Um r<strong>und</strong> 14 Tage autark von e<strong>in</strong>er Wasserversorgung zu se<strong>in</strong>, bedarf<br />
es nach unseren Berechnungen <strong>und</strong> den Erfahrungsberichten anderer<br />
Reisender, <strong>die</strong> ähnliche Fahrzeuge bewegen, e<strong>in</strong>es Frischwasservorrates<br />
von ca. 300 Litern.<br />
Die verteilen wir aus folgenden Gründen auf drei separate Tanks:<br />
• Das Wasser schwappt nicht von e<strong>in</strong>er Fahrzeugseite zur anderen,<br />
sondern jeweils nur im 60 cm breiten <strong>und</strong> 40 cm tiefen Tank.<br />
• E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Tank benötigt unbed<strong>in</strong>gt Schwallbleche, was <strong>die</strong>sen<br />
dann wieder relativ teuer macht.<br />
• Falls mal etwas <strong>und</strong>icht werden sollte, ist nicht <strong>die</strong> gesamte Frischwasseranlage<br />
betroffen, sondern nur e<strong>in</strong> Tank <strong>und</strong> max. 100 Liter<br />
gehen verloren, <strong>die</strong>, falls sie sich <strong>in</strong>s Auto ergießen, weit mehr zu<br />
verschmerzen wären als der Schaden, den sie anrichten.<br />
• Mit drei Tanks ist man flexibler, falls mal nur Wasser von zweifelhafter<br />
Qualität verfügbar se<strong>in</strong> sollte. Dann kann man e<strong>in</strong>en Tank befüllen<br />
<strong>und</strong> verschmutzt damit nicht das Wasser <strong>in</strong> den anderen Tanks.<br />
• Die Befüllung erfolgt über drei separate E<strong>in</strong>füllschläuche, deren E<strong>in</strong>füllstutzen<br />
an der Innenseite der rechten Stauraumklappe verbaut<br />
s<strong>in</strong>d. Somit muss ich <strong>die</strong> E<strong>in</strong>füllstutzen nicht e<strong>in</strong>zeln abschließen,<br />
sondern nur <strong>die</strong> Stauraumklappe. Die Gefahr, dass mir mal jemand<br />
Wasser abzapft oder etwas <strong>in</strong> den Tank schüttet, ist damit ebenfalls<br />
gebannt.<br />
Nachteile <strong>die</strong>ser Lösung: Man benötigt sämtliche Bauteile <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Befüllung <strong>und</strong> Wassserentnahme <strong>in</strong> dreifacher Ausfertigung, was sowohl<br />
den baulichen als auch den Kostenaufwand erhöht.<br />
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Anmerkung: Im Kapitel 16 „Vorbereitende Arbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasser<strong>in</strong>stallation“<br />
habe ich bereits den E<strong>in</strong>bau der Abwassertanks <strong>und</strong> der<br />
Duschwanne beschrieben. Da <strong>die</strong>ses Buch den chronologischen Ausbau<br />
me<strong>in</strong>es Fahrzeugs widerspiegelt, s<strong>in</strong>d verschiedene Arbeiten bereits<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er frühen Phase des Ausbaus erfolgt, weil auf ihnen andere<br />
Ausbauschritte wie beispielsweise der Möbelbau im Bad aufbauen.<br />
254
19. Wasser<strong>in</strong>stallation<br />
19.8 Übersicht über <strong>die</strong> technischen<br />
Komponenten des Wassersystems<br />
1. Steigleitungen aus den Frischwassertanks<br />
2. Je e<strong>in</strong> Kugelhahn pro Tank<br />
3. Sammler<br />
4. Wasserleitung zur Wasserpumpe<br />
5. SHURflo-Wasserpumpe<br />
6. Ablasshahn<br />
7. (hier nicht sichtbar) Flüsterregler – ersetzt<br />
Ausgleichsbehälter<br />
8. T-Abzweig. E<strong>in</strong>e Leitung geht ungefiltert<br />
zur Toilette, e<strong>in</strong>e andere führt weiter<br />
Richtung Wasserfilter.<br />
9. T-Abzweig <strong>für</strong> das Außenwasser<br />
10. Außenwasserleitung führt <strong>in</strong> den<br />
Stauraum<br />
11. Leitung zu den Filtern<br />
12. Seagull-Vorfilter 8 000-Liter-E<strong>in</strong>heit<br />
13. Seagull-Hauptfilter, 8 000-Liter-E<strong>in</strong>heit<br />
14. T-Abzweig (hier nicht sichtbar) <strong>für</strong><br />
gefiltertes Wasser. E<strong>in</strong>e Leitung führt zur<br />
Heizung, <strong>die</strong> andere zu Küche <strong>und</strong> Bad<br />
(Kaltwasser).<br />
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4<br />
15. Kaltwasserleitung gefiltert zu Küche <strong>und</strong> Bad (hier nicht sichtbar)<br />
16. Kaltwasser-E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> <strong>die</strong> Heizung<br />
17. Warmwasser-Ausgang aus der Heizung – führt zu Küche <strong>und</strong> Bad<br />
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20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole<br />
Wie bereits im Teil 1 des Möbelbaus erwähnt, baue ich zunächst von vorne nach h<strong>in</strong>ten, also Küche, Bad <strong>und</strong> Schrank.<br />
In Teil 2 wird von h<strong>in</strong>ten nach vorne gebaut, beg<strong>in</strong>nend mit dem Bett <strong>und</strong> Stauraum-Zwischenboden. Ganz zum Schluss wird dann <strong>die</strong> Sitzbank<br />
zwischen <strong>die</strong> beiden „Möbelblöcke“ e<strong>in</strong>gepasst, weil deren Maß im Gegensatz zu <strong>alle</strong>n anderen Möbelelementen frei def<strong>in</strong>iert werden kann. Das<br />
heißt: Der verbleibende Raum wird mit der Sitzbank „aufgefüllt“.<br />
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20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole<br />
20.2 Bau der Bett-Unterkonstruktion<br />
Bei der Konstruktion des Bettes ist uns wichtig, dass wir genügend<br />
Kopffreiheit haben, um bequem im Bett sitzen zu können. Wir wollen<br />
auf jeden Fall e<strong>in</strong> „Alkoven-Feel<strong>in</strong>g“ vermeiden, bei dem <strong>die</strong> Kopffreiheit<br />
mit 70 cm <strong>und</strong> weniger den Namen nicht ver<strong>die</strong>nt. Bei e<strong>in</strong>er Gesamt-Raumhöhe<br />
von 191 cm rechnen wir von oben nach unten <strong>und</strong><br />
def<strong>in</strong>ieren 90 cm Kopffreiheit als ausreichend <strong>und</strong> angenehm.<br />
Deckenhöhe: 191,0 cm<br />
- Kopffreiheit: -90,0 cm<br />
- Höhe der Matratzen: -16,0 cm<br />
- Höhe Lattenrost: -5,0 cm<br />
- Höhe Verstärkung: -3,0 cm<br />
- Höhe Zwischenboden <strong>für</strong> Surfbrett: -22,0 cm<br />
(28 cm bis Unterkante der Latten des Lattenrosts)<br />
- Dicke des Zwischenboden-Holzes: -1,6 cm<br />
- Verbleibende Stauraumhöhe -53,4 cm<br />
Als Matratzen wählen wir Kaltschaum-Matratzen <strong>in</strong> den Maßen 70 x<br />
200 <strong>und</strong> 80 x 200. Kaltschaum deshalb, weil uns <strong>die</strong> Berater<strong>in</strong> beim<br />
Matratzen-Outlet <strong>die</strong>se als kühlend empfiehlt. Im Gegensatz dazu wärmen<br />
Latex-Matratzen eher, was uns bei den anvisierten warmen Gefilden<br />
eher kontraproduktiv <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en erholsamen Schlaf ersche<strong>in</strong>t. Außerdem<br />
können wir <strong>in</strong> kalten Nächten heizen, <strong>in</strong> heißen aber nicht kühlen,<br />
da wir ke<strong>in</strong>e Klimaanlage <strong>in</strong> unserem Aufbau haben. Wer viel<br />
W<strong>in</strong>tercamp<strong>in</strong>g betreiben möchte oder <strong>in</strong> kalte Regionen reist, sollte<br />
Latex-Matratzen wählen, <strong>die</strong> tendenziell eher wärmen. Wir denken<br />
kurzzeitig auch mal über e<strong>in</strong>e durchgängige Matratze im Maß 150 x<br />
200 nach, verwerfen <strong>die</strong>se Option aber wieder, weil wir den Stauraum<br />
unter dem Bett zugänglich halten wollen, <strong>in</strong>dem wir <strong>die</strong> vordere Matratze<br />
<strong>und</strong> Lattenrost hochklappen.<br />
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Tipp: Wer <strong>für</strong> Matratzen <strong>und</strong> Lattenroste weniger Raumhöhe opfern<br />
will oder kann, f<strong>in</strong>det bei REIMO sowohl flach bauende Lattenrost-Systeme,<br />
<strong>die</strong> modular zusammengesteckt werden können, als auch flachere<br />
Matratzen.<br />
Tipp: Ich empfehle jedem, der e<strong>in</strong>e ähnliche Decken- oder Stauraumhöhe<br />
hat, e<strong>in</strong>en Zwischenboden im Stauraum e<strong>in</strong>zuziehen – es sei<br />
denn, er dächte über e<strong>in</strong> ausgeklügeltes Boxen- oder Schubladen-System<br />
nach, <strong>in</strong> dem der Inhalt des Stauraums gut organisiert ist. Ansonsten<br />
ist e<strong>in</strong> Stauraum mit e<strong>in</strong>er Höhe von 80 oder mehr Zentimetern<br />
kaum s<strong>in</strong>nvoll, weil man so hoch den Inhalt gar nicht stapeln<br />
kann, ohne dass der beim Fahren durche<strong>in</strong>andergewirbelt wird.<br />
Der Zwischenboden ist aber auch aus anderem Gr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvoll, auch<br />
wenn man ke<strong>in</strong>e so platzraubenden Hobbys wie ich – das W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong><br />
Kitesurfen – betreibt. Der gewonnene Raum ist ideal, um D<strong>in</strong>ge zu<br />
verstauen, <strong>die</strong> man nicht auf den ersten <strong>Blick</strong> sehen soll. Da der Stauraum<br />
über dem Zwischenboden bei der Anordnung unserer Stauklappen<br />
von außen nicht e<strong>in</strong>sehbar ist, eignet er sich hervorragend, um<br />
D<strong>in</strong>ge zu transportieren, <strong>die</strong> man bei e<strong>in</strong>em flüchtigen <strong>Blick</strong> an der<br />
Grenze nicht unbed<strong>in</strong>gt sehen sollte, wie zum Beispiel das e<strong>in</strong>e oder<br />
andere Kistchen We<strong>in</strong> oder Bier.<br />
279
20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole<br />
Um <strong>die</strong> Auflagefläche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lattenroste zu vergrößern, setze ich an<br />
der Kopfseite, wo <strong>die</strong> Wasserschläuche verlaufen, das Vierkantholz<br />
nicht oben auf <strong>die</strong> Bettpfosten, sondern schraube es frontal an. Dadurch<br />
s<strong>in</strong>d auch <strong>die</strong> Wasserschläuche zur Befüllung der Wassertanks<br />
besser geschützt.<br />
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20.3 Bau des Zwischenbodens im Stauraum<br />
Nachdem <strong>die</strong> Unterkonstruktion des Bettes mit 7-x-7-cm-Kanthölzern<br />
gebaut ist, schraube ich im Abstand von 24 cm darunter <strong>die</strong> 3-x-3-cm-<br />
Kanthölzer als Auflagen <strong>für</strong> den Zwischenboden an <strong>die</strong> Wand.<br />
Oben <strong>die</strong> Auflage <strong>für</strong> den Bett-Lattenrost, unten <strong>die</strong> Auflagen <strong>für</strong> den Zwischenboden<br />
280
21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept<br />
21.1 Vorbemerkungen zu me<strong>in</strong>er ursprünglichen<br />
Elektro<strong>in</strong>stallation<br />
Die von mir konzipierte Elektro<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> deren e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Komponenten haben sich im harten Reisee<strong>in</strong>satz teilweise als unterdimensioniert<br />
oder suboptimal erwiesen. Das liegt e<strong>in</strong>erseits daran,<br />
dass ich von falschen Annahmen ausgegangen b<strong>in</strong>, beispielsweise, was<br />
<strong>die</strong> verfügbare Batteriekapazität anbelangt, andererseits sammelt man<br />
im Verlauf e<strong>in</strong>er Langzeitreise viel Erfahrung, auch <strong>in</strong> Bezug auf den<br />
Strombedarf unterwegs.<br />
So habe ich im Frühjahr 2012 me<strong>in</strong>e Elektrik gr<strong>und</strong>legend überarbeitet<br />
<strong>und</strong> optimiert <strong>und</strong> dabei auch den e<strong>in</strong>en oder anderen konzeptionellen<br />
Fehler ausgemerzt <strong>und</strong> geeignetere Komponenten verbaut, <strong>die</strong><br />
unseren spezifischen Anforderungen gerechter werden.<br />
Wie bereits <strong>in</strong> der Intro vermerkt, möchte ich me<strong>in</strong>e Leser von <strong>die</strong>ser<br />
Lernerfahrung profitieren lassen <strong>und</strong> beschreibe deshalb jeweils <strong>die</strong><br />
ursprüngliche Installation <strong>und</strong> danach – deutlich als solche gekennzeichnet<br />
– <strong>die</strong> Optimierungsmaßnahmen e<strong>in</strong>schließlich der Gründe<br />
da<strong>für</strong>.<br />
Im Rahmen der vorbereitenden Elektro<strong>in</strong>stallationsarbeiten im Kapitel<br />
14 habe ich bereits erläutert, warum ich mich entschieden habe, <strong>die</strong><br />
Elektroanlage im Aufbau auf 12 Volt <strong>und</strong> nicht auf 24 V auszulegen.<br />
Die <strong>Wohnmobil</strong>-Elektroanlage sollte auf der Basis von vier generellen<br />
Faktoren konzipiert werden:<br />
1. Summe des täglichen Stromverbrauches durch <strong>in</strong>terne Verbraucher.<br />
2. Dauer der anzustrebenden Autarkie von externen Stromquellen.<br />
(Wer nur mal e<strong>in</strong> bis drei Tage lang autark se<strong>in</strong> will <strong>und</strong> <strong>für</strong> danach<br />
wieder Aufenthalte auf e<strong>in</strong>em Camp<strong>in</strong>gplatz plant, kann se<strong>in</strong><br />
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Elektrokonzept e<strong>in</strong>facher gestalten, als wenn lange Perioden ohne<br />
externe Stromquelle angestrebt werden).<br />
3. Reisezeit <strong>und</strong> Reiseziel im ungünstigsten Fall (also W<strong>in</strong>tercamp<strong>in</strong>g<br />
im Norden = weniger Input durch Solarzellen, hoher Stromverbrauch<br />
durch <strong>die</strong> Heizung, Licht usw.).<br />
4. Stehen mobile Stromquellen wie Solaranlage, Generator oder<br />
Brennstoffzelle zur Verfügung, mit denen Strom-Engpässe ausgeglichen<br />
werden können, oder verfügt das Fahrzeug über e<strong>in</strong>e so hohe<br />
Batteriekapazität, dass <strong>die</strong>se auch <strong>für</strong> längere Standzeiten ausreicht?<br />
Beispiel: Bei unserer Reise nach Marokko im W<strong>in</strong>ter (ca. 20 Grad)<br />
brauchen wir <strong>für</strong> unseren 110 Liter großen Kompressorkühlschrank pro<br />
Nacht ca. 20 Ah Strom. Läuft <strong>in</strong> kalten Nächten zusätzlich noch <strong>die</strong><br />
Heizung, wobei wir immer m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Fenster gekippt <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Dachluke leicht geöffnet haben, so kommen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Heizung weitere<br />
20 Ah h<strong>in</strong>zu (bei e<strong>in</strong>er Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad). Das<br />
bedeutet, dass pro Nacht r<strong>und</strong> 40 Ah verbraucht werden. An sonnigen<br />
Tagen lädt unsere fest montierte Solaranlage von zwei mal 100 Wp<br />
zwischen 8 bis 12 Ah pro St<strong>und</strong>e. Das bedeutet, dass <strong>alle</strong><strong>in</strong>e der<br />
Verbrauch durch Heizung <strong>und</strong> Kühlschrank <strong>in</strong> der Nacht fünf bis sechs<br />
Sonnenst<strong>und</strong>en erfordert, bis <strong>die</strong> Batterien wieder auf Vorabendniveau<br />
geladen s<strong>in</strong>d. Ist das Wetter trüb oder verbraucht man mehr Strom,<br />
kann <strong>die</strong> Bilanz am Ende des Tages negativ ausf<strong>alle</strong>n.<br />
Bei der Konzeption unserer Elektrik strebe ich e<strong>in</strong>e Autarkie von 10 bis<br />
14 Tagen bei günstigen Bed<strong>in</strong>gungen (Sonnensche<strong>in</strong>, steiler E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel<br />
<strong>in</strong> südlichen Gefilden) an. Es ist mir klar, dass sich <strong>die</strong> Dauer<br />
bei ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen – <strong>in</strong>sbesondere bei E<strong>in</strong>satz der Heizung<br />
‒ deutlich reduzieren kann. Doch bei ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen –<br />
sprich Schlechtwetter – s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der Regel auch geneigt,<br />
weiterzufahren.<br />
Neu<br />
319
21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept<br />
21.7 Elektrikzentrale im Podest vor<br />
dem Durchstieg<br />
Leicht zugänglich über e<strong>in</strong>e nach oben zu<br />
öffnende Klappe f<strong>in</strong>den sämtliche Elektrik-<br />
Komponenten e<strong>in</strong>en zentralen Platz im<br />
Podest vor dem Durchstieg:<br />
1 = Solarregler<br />
2 = FI-Schalter<br />
3 = Landstrom-Steckdose<br />
4 = Wechselrichter 1,5 kW<br />
5 = Verteilerleiste mit Sicherungen<br />
6 = 12 V-Ladegerät <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufbaubatterien<br />
7 = Booster = Spannungswandler von 24 V<br />
auf 12 V<br />
8 = drei isolierte Wasserleitungen, <strong>die</strong> zum<br />
Bad (warm <strong>und</strong> kalt gefiltert) bzw. WC<br />
führen (kalt, ungefiltert), <strong>die</strong> <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs nicht<br />
zur Elektrik gehören.<br />
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21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept<br />
Tipp: Die Solarpanels sollten nicht <strong>in</strong> Reihe geschaltet werden (es sei<br />
denn, e<strong>in</strong>e 24-V-Anlage machte <strong>die</strong>s erforderlich), sondern jedes Panel<br />
sollte separat mit e<strong>in</strong>em Kabel mit dem Solarregler verb<strong>und</strong>en werden.<br />
H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>andergeschaltete Panels liefern nur so viel Strom wie das<br />
schwächste, also am wenigsten von der Sonne beschienene Panel.<br />
Werden mehrere Solarpanels mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>es<br />
davon abgeschattet, reduziert das <strong>die</strong> Leistung der gesamten Anlage.<br />
Die Kabel der Solarpanels mit Quetschverb<strong>in</strong>dern mit denen des Solarreglers<br />
zusammenführen <strong>und</strong> mit Schrumpfschlauch wasserdicht versiegeln.<br />
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Ich gönne mir noch den Luxus <strong>und</strong> schiebe über <strong>die</strong> Kabel der Solarpanels e<strong>in</strong>en<br />
Womo-Wasserschlauch, um zu verh<strong>in</strong>dern, dass sich <strong>die</strong> Kabel auf dem rauen Dach<br />
aufscheuern oder dass <strong>die</strong> Kabelummantelung durch <strong>die</strong> UV-E<strong>in</strong>strahlung porös wird.<br />
Neu<br />
335
22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Konzept<br />
22.1 Optimierung der Elektro<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> der Komponeten<br />
Wie an verschiedenen Stellen im Text bereits angedeutet, habe ich<br />
unser Elektrokonzept im Frühjahr 2012 generell überarbeitet. Auf <strong>die</strong><br />
verschiedenen Maßnahmen <strong>und</strong> Gründe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Änderungen möchte<br />
ich im Folgenden detailliert e<strong>in</strong>gehen. Um e<strong>in</strong>en Überblick über <strong>die</strong><br />
Maßnahmen zu geben, sollen hier im Stil e<strong>in</strong>er Vorher-nachher-Show<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal <strong>die</strong> alte <strong>und</strong> <strong>die</strong> neue Elektro<strong>in</strong>stallation nebene<strong>in</strong>ander<br />
vorgestellt werden. Um es vorwegzunehmen: Außer dem 12-V-<br />
Ladegerät <strong>und</strong> dem FI-Schalter wurden <strong>alle</strong> Komponenten getauscht.<br />
Ursprüngliche Elektro<strong>in</strong>stallation<br />
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Aus Platzgründen habe ich bereits über e<strong>in</strong>en Zwischenboden im<br />
Elektropodest nachgesonnen, bis ich erkannt habe, dass im Klappdeckel<br />
des Podests e<strong>in</strong> solcher bereits existiert. Dort s<strong>in</strong>d nun das<br />
12-V- <strong>und</strong> das 24-V-Ladegerät hängend verbaut.<br />
1 = Solarregler 2 = FI-Schalter<br />
3 = Landstrom-Steckdose 4 = Wechselrichter 1,5 kW<br />
5 = Verteilerleiste 6 = Ladegerät<br />
7 = alt: Booster, neu: Lade-Wandler von 24 V auf 12 V<br />
8 = drei isolierte Wasserleitungen, <strong>die</strong> zum Bad <strong>und</strong> WC führen<br />
9 = neu: 24-V-Ladegerät <strong>für</strong> <strong>die</strong> Starterbatterien<br />
Neue Elektro<strong>in</strong>stallation<br />
Neu<br />
361
22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Konzept<br />
22.2 Neue Sicherungsblöcke<br />
E<strong>in</strong> wesentlich aufgeräumteres Bild zeigt sich nun auch im Sicherungsblock.<br />
Die alten Sicherungshalter wurden durch neue 10er-Sicherungshalter<br />
<strong>für</strong> Flachsicherungen ersetzt, <strong>die</strong> durch rote LED-Statusleuchten<br />
e<strong>in</strong>e Fehlfunktion anzeigen. Der Vorteil gegenüber fertig konfigurierten<br />
Sicherungspanels liegt dar<strong>in</strong>, dass <strong>die</strong> Flachsicherungen <strong>in</strong>dividuell auf<br />
den jeweiligen Stromkreis angepasst werden können. Jeder Stromkreis<br />
darf dabei mit max. 30 A belastet werden.<br />
Die Leitungsführung ist nun nach h<strong>in</strong>ten verlegt, was auch ästhetisch<br />
anspruchsvollen Augen schmeichelt <strong>und</strong> mich nun hoffentlich vom<br />
Makel e<strong>in</strong>es Elektro-Dilettanten befreit �.<br />
Leider habe ich <strong>die</strong> Sicherungen immer noch nicht im <strong>Blick</strong>feld, weil ich<br />
mir e<strong>in</strong>erseits <strong>die</strong> Arbeit ersparen wollte, sämtliche Kabel zu verlängern,<br />
um sie an <strong>die</strong> gewünschte Stelle zu br<strong>in</strong>gen. Andererseits hätte<br />
Alte Plus-M<strong>in</strong>us-Verteilerleiste mit Sicherungen<br />
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ich mir damit potenzielle Fehlerquellen e<strong>in</strong>gebaut, <strong>die</strong> ich vermeiden<br />
möchte. Die roten LEDs s<strong>in</strong>d jedoch so hell, dass sie durch das Lüftungsgitter<br />
im Elektropodest gut zu erkennen s<strong>in</strong>d. Wer se<strong>in</strong>e Elektrik<br />
neu plant, sollte <strong>die</strong> Sicherungen gut sichtbar <strong>in</strong>stallieren.<br />
1 = Plus-Verteiler mit Sicherungen <strong>und</strong> Kontroll-LEDs <strong>für</strong> je 10<br />
Stromkreise<br />
2 = M<strong>in</strong>us-Verteiler<br />
3 = Fernbe<strong>die</strong>nungs- <strong>und</strong> Kontrollpanel <strong>für</strong> Wechselrichter<br />
4 = Hauptschalter im M<strong>in</strong>us-Stromkreis<br />
5 = externer Sicherungshalter <strong>für</strong> Heizung<br />
Bezugsquelle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherungshalter: Conrad Electronic<br />
Preis: € 17,38 pro Zehner-Sicherungsblock (2012)<br />
L<strong>in</strong>k: http://www.conrad.de/ce/de/product/530787/SICHERUNGSHALTER-W-10P-MIT-<br />
LEDS/SHOP_AREA_17392&promotionareaSearchDetail=005<br />
Neue Plus-M<strong>in</strong>us-Verteilerleiste mit Flachsicherungen<br />
Neu<br />
362
22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Konzept<br />
22.12 E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er enymotion Gas-Brennstoffzelle<br />
Kurz vor Fertigstellung me<strong>in</strong>es neuen <strong>Wohnmobil</strong>-Selbstausbau-Buches<br />
stellt mir Enymotion e<strong>in</strong>en Prototypen der enyware 200 zur Verfügung,<br />
um wenigstens schon mal den E<strong>in</strong>bau der Brennstoffzelle hier zu dokumentieren.<br />
Die Erfahrungswerte aus dem laufenden Betrieb werden<br />
dann nach e<strong>in</strong>er angemessenen Testphase via kostenloser Update-E-<br />
Mail an <strong>alle</strong> Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser geliefert <strong>und</strong> <strong>in</strong> der nächsten Auflage<br />
mit <strong>in</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> aufgenommen. Das zum E<strong>in</strong>bau<br />
erforderliche Equipment sieht recht übersichtlich aus:<br />
Die Brennstoffzelle, das Be<strong>die</strong>nteil, e<strong>in</strong> Kabelsatz zur Verb<strong>in</strong>dung von beidem, 4 Alu-<br />
Füße mir Gummipuffern <strong>und</strong> zwei flexible Rohre <strong>für</strong> Zu- <strong>und</strong> Abluft – das war’s schon.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
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E<strong>in</strong>en geeigneten Platz <strong>für</strong> den E<strong>in</strong>bau zu f<strong>in</strong>den, war gar nicht so<br />
schwer, denn es gibt im gesamten Auto nur noch e<strong>in</strong>en: den Stauraum<br />
unter der Sitzbank auf der Beifahrerseite. Er ist gerade mal 7 cm<br />
breiter als <strong>die</strong> Brennstoffzelle. An Zuleitungen ist von der zentralen<br />
Elektrik lediglich der mitgelieferte Kabelbaum zu verbauen, der mit<br />
dem Be<strong>die</strong>nteil verb<strong>und</strong>en ist. Die Brennstoffzelle wird durch <strong>die</strong> vier<br />
gummigepufferten Füße vibrationsgedämmt mit dem Boden verschraubt.<br />
Der Gasanschluss bef<strong>in</strong>det sich an der l<strong>in</strong>ken vorderen Ecke<br />
des Gerätes, <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> beiden Lufte<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslässe s<strong>in</strong>d zwei Löcher<br />
mit jeweils 10 cm Durchmesser <strong>in</strong> den Boden zu bohren.<br />
Die enyware 200 <strong>in</strong> ihrer zukünftigen E<strong>in</strong>bauposition<br />
Neu<br />
376
23. Gasanlage<br />
23.1 Konzeption der Gasanlage<br />
Mit der Installation e<strong>in</strong>er Brennstoffzelle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Gaskochers ist me<strong>in</strong>e<br />
ursprüngliche Idee vom gasfreien Auto nun endgültig zu den Akten<br />
gelegt. Das ist e<strong>in</strong>erseits schade, wollte ich doch me<strong>in</strong> Fahrzeug so<br />
e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> störungsunanfällig wie möglich bauen. Es zeigt sich aber,<br />
dass <strong>die</strong> Anforderungen des Reisens doch <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e oder andere Herausforderung<br />
mit sich br<strong>in</strong>gen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> f<strong>in</strong>dige Hersteller gute technische<br />
Lösungen parat haben.<br />
So erhöht sich <strong>die</strong> technische Komplexität unseres Fahrzeugs mit<br />
Brennstoffzelle <strong>und</strong> Gasanlage e<strong>in</strong>mal mehr. Andererseits kann ich als<br />
Buchautor zu <strong>die</strong>sem Thema Erfahrungen sammeln <strong>und</strong> <strong>die</strong>se an<br />
me<strong>in</strong>e Leser weitergeben. Das ist zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e plausible Ausrede<br />
gegen den Wunsch nach E<strong>in</strong>fachheit des Fahrzeugs. Und hätte ich <strong>die</strong><br />
E<strong>in</strong>fachheit e<strong>in</strong>es Ausbaus zum Thema machen wollen, hätte ich ja nur<br />
den me<strong>in</strong>es 1972er Hanomag-Kastenwagens aus dem Jahr 1983<br />
beschreiben müssen. Auf sechs bis acht Seiten wäre der sicherlich<br />
ausführlich abgehandelt gewesen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist <strong>die</strong> Entscheidung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Gasanlage schon vor derjenigen<br />
<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Brennstoffzelle gef<strong>alle</strong>n. Denn seit Langem nervt uns <strong>die</strong><br />
bescheidene Brennleistung unseres 3-kW-Origo-Spirituskochers,<br />
sodass wir bereits vor geraumer Zeit <strong>die</strong> Entscheidung getroffen<br />
haben, zum Kochen e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gasanlage e<strong>in</strong>zubauen.<br />
Die Entscheidung <strong>für</strong> den Origo-Kocher fiel <strong>in</strong> der Entstehungsphase<br />
des Fahrzeugs vor <strong>alle</strong>m deshalb, weil wir uns <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Dieselheizung<br />
entschieden hatten <strong>und</strong> wir uns damit e<strong>in</strong>e Gas<strong>in</strong>stallation sparen wollten.<br />
Denn je weniger <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Womo e<strong>in</strong>gebaut ist, desto weniger kann<br />
kaputtgehen. Der Origo-Kocher sollte – so der Plan – variabel im Innen-<br />
<strong>und</strong> Außenbereich zum E<strong>in</strong>satz kommen.<br />
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Aber grau ist <strong>alle</strong> Theorie, denn letztendlich hat sich <strong>die</strong> Brennleistung<br />
des Kochers doch als etwas dürftig erwiesen. Auf jeden Fall ist sie zu<br />
schwach, als dass man ihm hätte im Freien kochen können. Schon der<br />
kle<strong>in</strong>ste Lufthauch verbläst <strong>die</strong> Flamme derart, dass man ewig auf<br />
kochendes Kaffeewasser wartet. Im Innenbereich ist <strong>die</strong> Brennleistung<br />
gerade noch ausreichend. Außerdem mussten wir <strong>die</strong> Erfahrung<br />
machen, dass Spiritus <strong>in</strong> islamischen Ländern äußerst schwierig zu<br />
f<strong>in</strong>den ist, weshalb wir immer e<strong>in</strong>en großen Vorrat mit uns herumschleppen<br />
mussten.<br />
Es soll nun nicht der E<strong>in</strong>druck entstehen, dass e<strong>in</strong> solcher Spirituskocher<br />
überhaupt nichts taugt. Für gelegentliches Nudelnkochen oder<br />
um etwas aufzuwärmen ist er <strong>alle</strong>mal o. k. Allerd<strong>in</strong>gs ist ambitioniertes<br />
Kochen auf Langzeitreisen mit ihm nur schwerlich möglich, weil <strong>die</strong><br />
Hitzeentwicklung nicht ausreichend ist, um auch mal etwas scharf<br />
anzubraten. Außerdem verschafft uns <strong>die</strong> Gasanlage <strong>die</strong> Option, zu<br />
e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt evtl. auch noch e<strong>in</strong>en Gasbackofen e<strong>in</strong>zubauen.<br />
Viel wichtiger ist uns aber e<strong>in</strong>e leistungsfähige Außenkochstelle<br />
im rechten Heckstaukasten. Alle<strong>in</strong>e <strong>für</strong>s Kochen hätte <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />
3- oder 5-kg-Gaskartusche bzw. -flasche genügt. Doch mit der Brennstoffzelle<br />
gilt es nun e<strong>in</strong>en größeren Gasvorrat mitzuführen, weshalb<br />
sich e<strong>in</strong> Gastank geradezu aufdrängt.<br />
Neu<br />
393
23. Gasanlage<br />
So überlasse ich <strong>die</strong> Biegearbeit Stefan bei<br />
der Fa. HELGRU-mobile <strong>in</strong> Feistritz, der <strong>in</strong><br />
null Komma nix aus dem geraden Rohr e<strong>in</strong><br />
kunstvoll gekrümmtes zaubert. An Equipment<br />
bedarf es des unten abgebildeten<br />
Biegewerkzeugs, dessen Umgang geübt se<strong>in</strong><br />
will, damit <strong>die</strong> Biegungen später an der richtigen<br />
Stelle sitzen. Ferner sollten sämtliche<br />
Gasrohre mit Rohrschneidern getrennt werden<br />
<strong>und</strong> nicht mit e<strong>in</strong>er Flex oder Säge, um<br />
zu vermeiden, dass Späne <strong>in</strong> <strong>die</strong> Leitung<br />
gelangen, <strong>die</strong> dann später <strong>die</strong> Absperrhähne<br />
<strong>und</strong>icht machen können.<br />
Biegewerkzeug, Rohrschneider <strong>und</strong> Erfahrung erforderlich<br />
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Löcher <strong>in</strong> der Kofferwand s<strong>in</strong>d so groß zu<br />
bohren, dass das 10er-Gasrohr ohne Berührung<br />
mit der Wand durch <strong>die</strong>selbe geführt<br />
werden kann. Das Loch wird danach mit<br />
Dekayl MS 5 – abgedichtet <strong>und</strong> das Rohr<br />
damit fixiert.<br />
So habe ich bis zum 3er-Verteilungsblock<br />
unterhalb der Sitzbank das 10-mm-Edelstahlgasrohr<br />
nur e<strong>in</strong>mal anstückeln müssen.<br />
Nach dem Verteilerblock verwende ich 8 mm<br />
starkes Kupfergasrohr <strong>für</strong> den Innenbereich<br />
zu den drei Verbrauchern „Gaskocher“,<br />
„Brennstoffzelle <strong>und</strong> zur „Außenkochstelle“.<br />
Der letzte Meter durch den Shelterboden<br />
h<strong>in</strong>durch bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> Stauraumbox ist ebenfalls<br />
<strong>in</strong> Edelstahl ausgeführt.<br />
3er-Verteilerblock unter der Sitzbank auf der<br />
Fahrerseite<br />
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Die Verlegung von Kupferrohr unterscheidet<br />
sich dah<strong>in</strong>gehend von derjenigen von Stahlrohren,<br />
dass <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kupferleitungen Versteifungshülsen<br />
e<strong>in</strong>geschlagen werden müssen.<br />
Dazu schiebt man zunächst <strong>die</strong> Mutter <strong>und</strong><br />
den Schneidr<strong>in</strong>g wie unten abgebildet über<br />
<strong>die</strong> Leitung, senkt dann <strong>die</strong> Kupferleitung<br />
mit e<strong>in</strong>em 8er-Bohrer leicht an, damit <strong>die</strong><br />
Hülse besser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>rutscht, <strong>und</strong> schlägt <strong>die</strong><br />
Hülse mit e<strong>in</strong>em Hammer vorsichtig <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Kupferleitung, bis sie bündig mit dem Ende<br />
abschließt. Idealerweise bläst man jede<br />
Leitung vor dem f<strong>in</strong>alen E<strong>in</strong>bau mit Druckluft<br />
aus, um eventuell angef<strong>alle</strong>ne Späne zu<br />
entfernen.<br />
Achtung! Jede Verschraubung sollte mit<br />
Dichtungspaste abgedichtet werden.<br />
Dichtungspaste, Schneidr<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Hülse<br />
Neu<br />
402
24. Außenanlagen<br />
Auflistung der Maßnahmen im Außenbereich<br />
Um aus unserem Sternchen e<strong>in</strong> richtiges Fernreisemobil zu machen,<br />
bedarf es noch zahlreicher Maßnahmen im Außenbereich. Dazu<br />
zählen:<br />
1. Schwenkbarer Heckträger mit Ersatzradhalter <strong>und</strong> Fahrrad-<br />
/Motorrad-Plattform, Rückfahrstrahler, Rückfahrkamera<br />
2. Montage von Nummernschildhalter, Beleuchtung <strong>und</strong> Rückfahrkamera<br />
sowie Verkabelung des gesamten Heckträgers<br />
3. Größeren 300-Liter-Tank montieren<br />
4. Tankunterfahrschutz bauen<br />
5. Tankanzeige<br />
6. Anhebung des Fahrzeughecks mit Distanzklötzen<br />
7. Alu-Kotflügel<br />
8. Alu-Stauraumboxen<br />
9. Halterung <strong>für</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>stiegsleiter<br />
10. Anhebung des Fahrzeughecks mit Distanzklötzen<br />
11. Markise<br />
12. Montage der Sandbleche<br />
13. Schneeketten<br />
14. Sicherheits-Features: Abdeckklappen <strong>für</strong> Dachluken<br />
<strong>und</strong> Fenster, Türverriegelung im Fahrerhaus<br />
15. Verzurrmöglichkeiten auf dem Dach schaffen<br />
16. Kanisterhalter <strong>und</strong> Wegrollkeile montieren<br />
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24.1 Schwenkbarer Heckträger<br />
E<strong>in</strong>e der größten Notwendigkeiten <strong>und</strong> gleichzeitig Herausforderungen<br />
bei den Außenanlagen ist <strong>die</strong> Konzeption e<strong>in</strong>es Heckträgers, der folgende<br />
Anforderungen erfüllen muss:<br />
• Aufnahme des Ersatzrades (ca. 140 kg)<br />
• Aufnahme e<strong>in</strong>es Motorrades (ca. 120 bis 140 kg)/Fahrräder<br />
• Aufnahme e<strong>in</strong>es handbetriebenen Krans, um das Ersatzrad oder<br />
Motorrad auf- <strong>und</strong> abzuladen<br />
• Schwenkbar, um <strong>die</strong> Hecktür als Zugang zum Stauraum nutzen zu<br />
können<br />
• E<strong>in</strong>fach zu be<strong>die</strong>nender Schwenkmechanismus<br />
• Aufnahme des Ersatzrades ohne Motorrad, aber mit zusätzlichem<br />
Reifen (ke<strong>in</strong> Komplettrad)<br />
• Alternative Aufnahme des Ersatzrades, wenn Fahrräder oder e<strong>in</strong><br />
Motorrad transportiert werden sollen<br />
• Klapp- <strong>und</strong> abnehmbare Motorrad-Plattform<br />
• Aufnahme der Rücklichter, Rückfahrstrahler, Rückfahrkamera <strong>und</strong><br />
Nummernschildbeleuchtung<br />
Bei Alois Kern Masch<strong>in</strong>enbau im niederbayerischen Tillbach b<strong>in</strong> ich mit<br />
<strong>die</strong>ser Aufgabenstellung bestens aufgehoben. Alois ist nicht nur bekannt<br />
als Tüftler <strong>und</strong> Perfektionist <strong>in</strong> <strong>alle</strong>n Bereichen r<strong>und</strong> um den<br />
Stahlbau, er <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Mannen s<strong>in</strong>d auch fit <strong>in</strong> den Themen Hydraulik,<br />
Mechanik <strong>und</strong> Elektronik.<br />
409
24. Außenanlagen<br />
Durch den Torverschluss kann der Träger <strong>in</strong> null Komma nix aufgeklappt werden.<br />
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Den schweren Heckträger kann sogar Edith öffnen.<br />
420
24. Außenanlagen<br />
24.8 Stauraumboxen<br />
Auf unserer Testreise durch Marokko hat sich gezeigt, dass <strong>die</strong> Stauraumboxen<br />
absolut notwendig s<strong>in</strong>d. Alles, was schwer, ölig, schmutzig<br />
oder staubig ist, kann dar<strong>in</strong> gut transportiert werden. So s<strong>in</strong>d auf der<br />
l<strong>in</strong>ken Seite das Radkreuz, <strong>die</strong> Verlängerungsrohre, Holzunterlegklötze<br />
<strong>für</strong> den Wagenheber, <strong>die</strong> Fettpresse, Drehmomentschlüssel, Stahlseile,<br />
Schläuche, Lappen <strong>und</strong> Trichter verstaut. Gerade Öle <strong>und</strong> schmutzige<br />
Lappen würden im Stauraum unter dem Bett mit ihrem Ölgeruch<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich da<strong>für</strong> sorgen, dass ich auch nachts noch vom<br />
Schrauben träume.<br />
Montage der Stauraumboxen<br />
Montage<br />
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Mit dem Wagenheber br<strong>in</strong>ge ich <strong>die</strong> Stauraumbox <strong>in</strong> <strong>die</strong> richtige Position<br />
<strong>und</strong> bohre mit der mobilen Standbohrmasch<strong>in</strong>e <strong>die</strong> Löcher durch<br />
den 8 cm dicken Shelter-Boden <strong>und</strong> <strong>die</strong> darunter positionierte Box.<br />
Sehr wichtig ist es, <strong>die</strong> Bohrung mit der Standbohrmasch<strong>in</strong>e durchzuführen,<br />
damit <strong>die</strong> Löcher exakt im 90-Grad-W<strong>in</strong>kel gesetzt werden.<br />
Dazu ist es hilfreich solche Arbeiten vor dem Innenausbau zu<br />
erledigen.<br />
Mit der mobilen Ständerbohrmasch<strong>in</strong>e werden <strong>die</strong> Löcher gebohrt.<br />
435
24. Außenanlagen<br />
Die beiden Wagenheber, der<br />
Luftschlauch mit Druckmanometer<br />
<strong>und</strong> das Nato-Überbrückungskabel<br />
f<strong>in</strong>den im Orig<strong>in</strong>al-<br />
BW-Staukasten vor dem l<strong>in</strong>ken<br />
H<strong>in</strong>terrad ihren Platz.<br />
Die Deckel schließen mit Edelstahlscharnieren<br />
<strong>und</strong> Edelstahlschlössern.<br />
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Auf der rechten Seite habe ich 2012 endlich unsere Außenkochstelle<br />
<strong>in</strong>stalliert (siehe Kapitel 23, „Gas<strong>in</strong>stallation“). Darunter wird der<br />
Wasserschlauch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Befüllung der Wassertanks gelagert, darüber<br />
f<strong>in</strong>den der Grill <strong>und</strong> <strong>alle</strong>rhand Kle<strong>in</strong>kram wie Her<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> Spannband<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Markise ihren Platz.<br />
In <strong>die</strong> Boxen ist je e<strong>in</strong> Zwischenboden e<strong>in</strong>geschraubt. Auf der rechten Fahrzeugseite<br />
ist e<strong>in</strong>e Außenkochstelle mit 2 Gaskochstellen auf e<strong>in</strong>em Schubladen-Auszug verbaut.<br />
Neu<br />
436
25. Der Ausbau <strong>in</strong> Zahlen<br />
Zeitaufwand<br />
Der gesamte Ausbau unseres Fahrzeugs zog<br />
sich über acht Monate h<strong>in</strong>, <strong>in</strong> denen ich<br />
Fulltime fünf bis sechs Tage <strong>die</strong> Woche am<br />
Fahrzeug bastelte.<br />
Interessant bei der Betrachtung der aufgewendeten<br />
Zeiten ist dabei der hohe Anteil an<br />
Planungs-, Recherche- <strong>und</strong><br />
Beschaffungszeiten.<br />
Der resultiert vor <strong>alle</strong>m aus der Tatsache,<br />
dass wir quasi von null gestartet s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong>nerhalb von wenigen Monaten nicht nur<br />
<strong>die</strong> Entscheidungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Fahrzeug, sondern<br />
auch <strong>die</strong> <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Ausbau <strong>und</strong> dessen<br />
Realisierung getroffen haben. Vor <strong>alle</strong>m <strong>die</strong><br />
Beschaffung der vielfältigen Teile, Arbeits<strong>und</strong><br />
Hilfsmittel <strong>in</strong> den diversen Baumärkten<br />
<strong>und</strong> Fachgeschäften hat sehr viel Zeit <strong>in</strong><br />
Anspruch genommen. Dabei hatte ich noch<br />
den Vorteil, dass <strong>alle</strong>s Womo-Spezifische bei<br />
Intercamp mehr oder weniger auf Lager<br />
vorrätig war.<br />
Ähnlich verhält es sich mit den Ausbauzeiten.<br />
Da ich noch nie e<strong>in</strong> <strong>Wohnmobil</strong> ausgebaut<br />
hatte <strong>und</strong> <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren<br />
selten <strong>die</strong> Notwendigkeit bestand, e<strong>in</strong>en<br />
Schraubenschlüssel <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hand zu nehmen,<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
musste ich mir <strong>die</strong> Arbeitsschritte <strong>und</strong><br />
Arbeitsweisen erst sukzessive aneignen.<br />
Zeitaufwand:<br />
1 145,5 St<strong>und</strong>en Arbeiten am Innenausbau<br />
297 St<strong>und</strong>en Aufwand <strong>für</strong> Planung,<br />
Beschaffung, Recherche <strong>und</strong> Organisation<br />
355 St<strong>und</strong>en Arbeiten an den Außenanlagen,<br />
an der Lkw-Technik, am Durchstieg <strong>und</strong> am<br />
Fahrerhaus<br />
1 825 St<strong>und</strong>en Gesamtaufwand<br />
Zeitaufwand <strong>für</strong> Optimierungs-arbeiten<br />
<strong>in</strong> den vergangenen drei Jahren:<br />
- Nachisolierung: ca. 100 St<strong>und</strong>en<br />
- Optimierung der Elektrik: ca. 40 Std.<br />
- E<strong>in</strong>bau der Gasanlage <strong>in</strong>kl. Kochfeld <strong>und</strong><br />
Außenkochstelle: ca. 60 Std.<br />
- Arbeiten zur Fahrgestellkonservierung<br />
(noch nicht abgeschlossen):<br />
ca. 20 Std.<br />
- Sonstige Arbeiten: ca. 75 Std.<br />
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27. Resümee <strong>und</strong> Schlussbetrachtung<br />
Ich habe mich an Gewerke gewagt, <strong>die</strong> ich<br />
mir vorher nie zugetraut hätte, <strong>und</strong> dabei<br />
unschätzbare Erfahrungen gesammelt, <strong>die</strong><br />
ich heute im täglichen Leben nutzen kann.<br />
Der Ausbau e<strong>in</strong>es <strong>Wohnmobil</strong>s konfrontiert<br />
Dich mit so vielfältigen Themen <strong>und</strong> Handwerken,<br />
dass es Dir nie langweilig wird.<br />
Deshalb kann ich nur jedem ans Herz legen,<br />
auf sich zu vertrauen, sich selbst zu ermutigen<br />
<strong>und</strong> ermächtigen, den Ausbau se<strong>in</strong>es<br />
Fahrzeugs selbst <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hand zu nehmen.<br />
Das ist, wie e<strong>in</strong>gangs schon erwähnt, me<strong>in</strong>e<br />
Absicht, <strong>die</strong> ich mit <strong>die</strong>sem Buch verfolge.<br />
Ganz gleich, ob Du e<strong>in</strong>en VW-Bus, e<strong>in</strong>en<br />
Kastenwagen, e<strong>in</strong>en Pick-up mit Absetzkab<strong>in</strong>e,<br />
e<strong>in</strong> klassisches <strong>Wohnmobil</strong> oder<br />
e<strong>in</strong>en Lkw ausbauen möchtest: Ich hoffe,<br />
dass ich Dir mit me<strong>in</strong>er Ausbauanleitung<br />
viele hilfreiche <strong>Tipps</strong> <strong>und</strong> Ratschläge gebe<br />
<strong>und</strong> Dich zu Überlegungen anrege, <strong>die</strong> Du<br />
vielleicht ohne <strong>die</strong>ses Werk nie gehabt hättest.<br />
Und vielleicht kann ich Dich vor dem<br />
e<strong>in</strong>en oder anderen Ausbau-Fehler bewahren<br />
<strong>und</strong> Dir dabei helfen, Fehl<strong>in</strong>vestitionen<br />
zu vermeiden.<br />
Copyright: Ulrich Dolde<br />
Ganz besonders freue ich mich, wenn es mir<br />
mit me<strong>in</strong>em Buch gelungen ist, ganz im<br />
S<strong>in</strong>ne des am Anfang zitierten Anto<strong>in</strong>e de<br />
Sa<strong>in</strong>t-Exupéry De<strong>in</strong>e Sehnsucht nach der<br />
Freiheit des Reisens im eigenen <strong>Wohnmobil</strong><br />
geweckt oder gestärkt zu haben. Nicht ohne<br />
Gr<strong>und</strong> habe ich <strong>die</strong> teilweise staubtrockene<br />
Technik mit e<strong>in</strong>igen Impressionen von unserer<br />
Marokko- <strong>und</strong> Westsahara-Reise<br />
garniert.<br />
Ich freue mich über De<strong>in</strong> Feedback, b<strong>in</strong><br />
offen <strong>für</strong> konstruktive Kritik genauso wie <strong>für</strong><br />
Verbesserungsvorschläge <strong>und</strong> neue<br />
Anregungen.<br />
Edith, Sternchen <strong>und</strong> ich wünschen Dir viel<br />
Spaß beim Planen <strong>und</strong> Tüfteln, beim Bauen<br />
<strong>und</strong> Montieren, vor <strong>alle</strong>m aber beim Reisen<br />
<strong>und</strong> Genießen – egal, mit welchem Auto,<br />
egal, woh<strong>in</strong>. Hauptsache <strong>die</strong> Welt entdecken,<br />
neue Länder <strong>und</strong> Menschen kennenlernen<br />
<strong>und</strong> viele kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> große Abenteuer<br />
bestehen.<br />
www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />
Herzlichst<br />
Edith & Ulrich & Sternchen<br />
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