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Blick in die CD-ROM - 1000 Tipps und Tricks für alle Wohnmobil ...

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<strong>Wohnmobil</strong>e<br />

selbst ausbauen <strong>und</strong> optimieren<br />

<strong>1000</strong> <strong>Tipps</strong> <strong>und</strong> <strong>Tricks</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong> <strong>Wohnmobil</strong>-<br />

Selbstausbauer <strong>und</strong> <strong>Wohnmobil</strong>-Optimierer<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Ulrich Dolde<br />

Dolce Vita Verlag


Zielgruppen <strong>für</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong><br />

2.1 Buch oder <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> oder beides?<br />

2010 brachte ich <strong>die</strong> erste Auflage me<strong>in</strong>es<br />

Buches auf <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> heraus; nicht nur, weil<br />

<strong>die</strong> Produktionskosten wesentlich ger<strong>in</strong>ger<br />

s<strong>in</strong>d, sondern weil gute Gründe <strong>für</strong> das<br />

digitale Format sprechen:<br />

So kann man <strong>in</strong> <strong>die</strong> vielen Bilder bis zu<br />

e<strong>in</strong>em gewissen Grad h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zoomen, um<br />

Detaillösungen besser erkennen zu können.<br />

Auf der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> liegt me<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>riss-<br />

Planungstool im offenen Excel-Format. Dar<strong>in</strong><br />

mehr als 10 verschiedene Gr<strong>und</strong>risspläne <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Koffergrößen enthalten, <strong>in</strong><br />

denen vielfältige Möglichkeiten der Raumaufteilung<br />

gezeigt werden. Die Pläne im<br />

Gr<strong>und</strong>riss-Planungstool können mit ger<strong>in</strong>gen<br />

Excel-Kenntnissen mit e<strong>in</strong> paar Klickes nach<br />

den <strong>in</strong>dividuellen Anforderungen verändert<br />

werden, so dass jeder <strong>in</strong> null Komma nix<br />

se<strong>in</strong>e eigenen Vorstellungen von e<strong>in</strong>er gelungenen<br />

Raumaufteilung damit visualisieren<br />

kann. Im Gr<strong>und</strong>riss-Planungstool s<strong>in</strong>d darüber<br />

h<strong>in</strong>aus <strong>die</strong> technischen Detailpläne <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Elektro-, Wasser- <strong>und</strong> Gas<strong>in</strong>stallation<br />

enthalten sowie <strong>die</strong> technische Detailplanung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Möbelvermaßung <strong>und</strong> <strong>für</strong> den<br />

Möbelbau, außerdem <strong>die</strong> Pläne <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Seitenansichten des Koffers sowie <strong>für</strong> das<br />

Dachlayout. Alle<strong>in</strong>e hiermit sparst Du Dir<br />

viele St<strong>und</strong>en an Arbeit <strong>und</strong> bekommst<br />

hilfreiche Anregungen <strong>für</strong> De<strong>in</strong>e Planung<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Me<strong>in</strong>e Elektroplanung habe ich mithilfe von<br />

Powerpo<strong>in</strong>t dokumentiert. Die Planungsgr<strong>und</strong>lage<br />

liegt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er offenen Power-<br />

Po<strong>in</strong>t-Datei ebenfalls mit auf der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>.<br />

Auf ihrer Basis kannst Du Dir De<strong>in</strong>e eigene<br />

Elektroplanung anpassen <strong>und</strong> <strong>für</strong> Dich<br />

dokumentieren, sodass Du auch zu e<strong>in</strong>em<br />

späteren Zeitpunkt immer <strong>und</strong> überall den<br />

Durchblick hast, wie welche Komponenten<br />

mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d.<br />

Und schließlich bef<strong>in</strong>det sich auf der <strong>CD</strong>-<br />

<strong>ROM</strong> unser 136-seitiger Bericht von unserer<br />

Reise durch Südeuropa, Marokko <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Westsahara – sozusagen als Appetitanreger<br />

<strong>für</strong> all <strong>die</strong> Mühe, <strong>die</strong> mit e<strong>in</strong>em <strong>Wohnmobil</strong>-<br />

Selbstausbau verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Das <strong>alle</strong>s ist <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em gedruckten Buch leider nicht möglich.<br />

<strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>, 475 Seiten mit<br />

Gr<strong>und</strong>riss- <strong>und</strong> Elektro-<br />

Planungstool <strong>und</strong> Reisebericht<br />

nach Marokko <strong>und</strong> Westsahara<br />

Buch im völlig<br />

neuen Layout<br />

350 Seiten, 4c<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Andererseits sprechen auch viele<br />

Gründe <strong>für</strong> e<strong>in</strong> gedrucktes Buch:<br />

So kann man es prima beim Ausbau an <strong>die</strong><br />

Seite legen <strong>und</strong> dar<strong>in</strong> schmökern <strong>und</strong> blättern,<br />

ohne dass ständig das Laptop mitten<br />

im Ausbau steht <strong>und</strong> e<strong>in</strong>gestaubt wird. E<strong>in</strong><br />

Buch kann auch gut mit auf Reisen genommen<br />

werden <strong>und</strong> als Nachschlagewerk <strong>die</strong>nen,<br />

wenn mal am Fahrzeug e<strong>in</strong> Problem<br />

auftaucht <strong>und</strong> man wissen möchte, wie e<strong>in</strong>zelne<br />

Komponenten zusammenwirken.<br />

Weil viele me<strong>in</strong>er Leser nach der gedruckten<br />

Version fragen, habe mich entschlossen,<br />

<strong>die</strong>se nun endlich zu produzieren. Weil beide<br />

Versionen ihre Vorteile haben, biete ich sie<br />

auch im B<strong>und</strong>le zusammen zu e<strong>in</strong>em Sonderpreis<br />

an, sodass <strong>die</strong> Leser des Buches <strong>die</strong><br />

Vorzüge der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> ebenfalls genießen<br />

können <strong>und</strong> umgekehrt. Ich hoffe, <strong>alle</strong>n<br />

Wünschen <strong>und</strong> Anforderungen an me<strong>in</strong><br />

Werk damit gerecht zu werden.<br />

Neu<br />

8


Zielgruppen <strong>für</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong><br />

2.2 Zielgruppe <strong>Wohnmobil</strong>-<br />

Selbstausbauer<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal habe ich das Buch als<br />

Inspirationshilfe <strong>und</strong> Leitfaden <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />

<strong>Wohnmobil</strong>-Selbstausbauer geschrieben.<br />

Denn <strong>die</strong> Überlegungen <strong>und</strong> Aufgaben s<strong>in</strong>d<br />

(fast) immer <strong>die</strong> gleichen, ganz egal, ob<br />

man e<strong>in</strong>en VW-Bus, e<strong>in</strong>en Kastenwagen<br />

oder e<strong>in</strong> Expeditionsmobil ausbaut.<br />

Ob <strong>und</strong> <strong>in</strong> welchem Maße das Ganze hilfreich<br />

ist <strong>für</strong> me<strong>in</strong>e Leser, kann ich jetzt, gut<br />

zwei Jahre nach Ersche<strong>in</strong>en der ersten Auflage,<br />

ermessen. Denn <strong>die</strong> Feedbacks <strong>und</strong><br />

Rezensionen lassen darauf schließen, dass<br />

me<strong>in</strong>e bisherigen Leser me<strong>in</strong>e <strong>Tipps</strong> sehr<br />

<strong>in</strong>tensiv genutzt haben. Die Krönung s<strong>in</strong>d<br />

dann aber Bilder, <strong>die</strong> mir manche Leser<br />

zusenden, bei denen ich zweimal h<strong>in</strong>schauen<br />

muss, um zu erkennen, ob es sich um<br />

me<strong>in</strong>en oder ihren Ausbau handelt.<br />

So fahren mittlerweile wohl e<strong>in</strong>ige<br />

Sternchen-Klone durch <strong>die</strong> Lande, deren<br />

Innenleben <strong>in</strong> weiten Teilen dem unseres<br />

Womos stark ähnelt.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Planungsarbeit, <strong>die</strong> man sich sparen kann<br />

Für Selbstausbauer empfiehlt sich <strong>die</strong> <strong>CD</strong>-<br />

<strong>ROM</strong>, denn mithilfe der Gr<strong>und</strong>riss- <strong>und</strong><br />

Elektrik-Planungstools lässt sich viel Zeit <strong>in</strong><br />

der Planungsphase sparen. Wer während<br />

des Ausbaus das Buch danebenliegen haben<br />

will, <strong>für</strong> den empfiehlt sich das gedruckte<br />

Buch oder gleich das preisoptimierte B<strong>und</strong>le,<br />

bestehend aus Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>.<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

2.3 Zielgruppe <strong>Wohnmobil</strong>-Optimierer<br />

In den vergangenen vier Jahren habe ich an<br />

vielerlei Stellen unser Sternchen optimiert,<br />

was sich unter anderem auch im nicht<br />

unerheblich erweiterten Umfang <strong>die</strong>ser aktuellen<br />

Auflage widerspiegelt.<br />

Die hierbei getätigten Arbeiten s<strong>in</strong>d solche,<br />

<strong>die</strong> auf nahezu jeden <strong>Wohnmobil</strong>besitzer<br />

zukommen können, wenn er im Reisee<strong>in</strong>satz<br />

Schwachstellen entdeckt oder sich <strong>die</strong> Anforderungen<br />

an das Fahrzeug verändern.<br />

Nachträgliche Installation e<strong>in</strong>er Gasanlage mit Gastank<br />

Das beg<strong>in</strong>nt bei kle<strong>in</strong>eren Maßnahmen – mit<br />

nicht zu unterschätzender Wirkung – wie<br />

beispielsweise der Umrüstung der Beleuchtung<br />

auf Strom sparende LED-Leuchtmittel,<br />

Neu<br />

9


Zielgruppen <strong>für</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong><br />

über <strong>die</strong> Optimierung sämtlicher Elektrik-<br />

Komponenten bis h<strong>in</strong> zum E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er<br />

gasbetriebenen Brennstoffzelle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />

kompletten Gasanlage mit Gastank. Diese<br />

<strong>und</strong> viele anderen Veränderungen an unserem<br />

Fahrzeug s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> viele <strong>Wohnmobil</strong>-<br />

Optimierer relevant <strong>und</strong> <strong>in</strong>teressant.<br />

Optimierung der Elektrik-Komponenten im H<strong>in</strong>blick auf<br />

mehr Input <strong>und</strong> weniger Verbrauch.<br />

Die aktuell überarbeitete <strong>und</strong> stark erweiterte<br />

Auflage richtet sich deshalb mehr als <strong>die</strong><br />

vorhergehende auch an <strong>die</strong>se Zielgruppe,<br />

<strong>die</strong> selbst Hand an ihr Fahrzeug legen will,<br />

aber noch weit entfernt von e<strong>in</strong>em Selbstausbau<br />

ist. Für <strong>die</strong>se Zielgruppe dürfte das<br />

Buch geeigneter se<strong>in</strong>, weil sie auf <strong>die</strong><br />

Planungstools verzichten kann.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

2.4 Zielgruppe „<strong>Wohnmobil</strong>-Ausbauen-<br />

Lasser“<br />

Interessanterweise spiegelte mir e<strong>in</strong>er<br />

me<strong>in</strong>er ersten Leser wider, welchen Zweck<br />

me<strong>in</strong> Buch noch haben kann. Nach der<br />

Lektüre musst er sich e<strong>in</strong>gestehen, dass e<strong>in</strong><br />

Selbstausbau aus vielerlei Gründen <strong>für</strong> ihn<br />

nicht <strong>in</strong>frage komme. Aber immerh<strong>in</strong> habe<br />

ihm das Werk dah<strong>in</strong>gehend geholfen, dass<br />

er nun genauer wisse, worauf es bei der<br />

Planung ankomme, auf welche Ausstattungsdetails<br />

er Wert legen solle, welche<br />

technischen Komponenten geeignet seien<br />

<strong>und</strong> welcher Aufwand h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em solchen<br />

Ausbau stecke.<br />

Damit könne er nicht nur „auf Augenhöhe“<br />

mit se<strong>in</strong>em Ausbaubetrieb kommunizieren,<br />

sondern er habe nun auch e<strong>in</strong> besseres<br />

Verständnis <strong>für</strong> dessen Arbeit <strong>und</strong> könne<br />

besser nachvollziehen, wo<strong>für</strong> häufig zig<br />

St<strong>und</strong>en Arbeitszeit „draufgegangen seien“.<br />

So ist me<strong>in</strong> Buch sicherlich auch <strong>für</strong> <strong>alle</strong> jene<br />

<strong>Wohnmobil</strong>isten hilfreich, <strong>die</strong> sich von e<strong>in</strong>em<br />

Ausbaubetrieb e<strong>in</strong> maßgeschneidertes Mobil<br />

bauen lassen. Hier hilft wieder das Planungstool<br />

auf der <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong>, weil damit<br />

wertvolle Zeit gespart werden kann.<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

2.5 <strong>Wohnmobil</strong>-Fahrer mit Neigung<br />

zum Selbstreparieren<br />

Ich b<strong>in</strong> so vermessen zu behaupten, dass<br />

letztendlich jeder <strong>Wohnmobil</strong>-Fahrer von<br />

me<strong>in</strong>em Buch profitieren kann, denn es<br />

vermittelt ihm <strong>die</strong> technischen Zusammenhänge,<br />

zeigt zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Variante auf,<br />

wie Komponenten mite<strong>in</strong>ander verwoben<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> wie e<strong>in</strong> möglicher Defekt eventuell<br />

ohne Zuhilfenahme e<strong>in</strong>er Werkstatt behoben<br />

werden kann.<br />

Natürlich kann <strong>die</strong>s nie <strong>für</strong> <strong>alle</strong> möglichen<br />

Defekte <strong>und</strong> Probleme gelten, doch denke<br />

ich, dass e<strong>in</strong> besseres Verständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Technik immer von Vorteil ist <strong>und</strong> immer<br />

mehr zur Notwendigkeit wird, je weiter man<br />

sich weg von der Zivilisation <strong>und</strong> helfenden<br />

Händen bewegt.<br />

Für <strong>die</strong>se Zielgruppe ist das Buch besser<br />

geeignet, weil es problemlos auf Reisen mitgeführt<br />

<strong>und</strong> als Nachschlagewerk genutzt<br />

werden kann – vorausgesetzt, das 1,5 kg<br />

schwere Werk führt nicht dazu, dass <strong>die</strong><br />

Fuhre überladen ist.<br />

Neu<br />

10


Inhaltsverzeichnis<br />

Information zum Aufbau des Buches …<br />

… <strong>für</strong> Selbstausbauer: Der Aufbau des Buches entspricht dem<br />

chronologischen Ausbau unseres Fahrzeugs. Deshalb s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Themen Wasser<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> Elektro<strong>in</strong>stallation zweigeteilt,<br />

weil es hier jeweils e<strong>in</strong>en vorbereitenden Part zu e<strong>in</strong>em relativ<br />

frühen Zeitpunkt des Ausbaus gegeben hat, während <strong>die</strong> eigentliche<br />

Installation sehr viel später stattfand. Selbstausbauer, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Komplettausbau angehen, können sich also <strong>in</strong> der Abfolge der<br />

Ausbauschritte an der Reihenfolge der Inhalte orientieren.<br />

… <strong>für</strong> <strong>Wohnmobil</strong>-Optimierer: Wer <strong>die</strong>ses Buch zur Optimierung<br />

se<strong>in</strong>es <strong>Wohnmobil</strong>s nutzt, wird sich kaum durch sämtliche Kapitel<br />

kämpfen, sondern gezielt zu dem Kapitel spr<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong> dem es um den<br />

<strong>für</strong> ihn relevanten Sachverhalt geht. Deshalb habe ich <strong>die</strong> Struktur des<br />

Buches <strong>und</strong> das Inhaltsverzeichnis deutlich überarbeitet, so dass man<br />

<strong>die</strong> jeweiligen Themen schnell f<strong>in</strong>det.<br />

… <strong>für</strong> Schnellleser: Wer sich e<strong>in</strong>en möglichst schnellen Überblick<br />

über den Inhalt me<strong>in</strong>es Buches verschaffen will, dem seien <strong>die</strong> Bilder<br />

<strong>und</strong> Bildunterschriften empfohlen. Da e<strong>in</strong> Bild mehr als <strong>1000</strong> Worte<br />

sagt, habe ich überall da, wo ich e<strong>in</strong> passendes Bild zur Verfügung<br />

hatte, <strong>die</strong>ses genutzt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Essenz des Themas <strong>in</strong> der Bildunterschrift<br />

zu verpacken versucht. So s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Bildunterschriften zwar weitgehend<br />

red<strong>und</strong>ant mit den Informationen im Fließtext, sie erlauben<br />

aber zusammen mit den Bildern e<strong>in</strong>en Schnellüberblick über das Buch.<br />

Kostenloser Update-Service: Wenn Du Dich <strong>für</strong> me<strong>in</strong>en kostenlosen<br />

E-Mail Newsletter anmeldest (ersche<strong>in</strong>t 3-4 mal pro Jahr), dann<br />

erhältst Du automatisch Updates von me<strong>in</strong>em Buch kostenlos per<br />

Email zugesandt, sobald ich daran etwas verändert habe.<br />

Womo-Ausbau-Web<strong>in</strong>are: In unregelmäßigen Abständen veranstalte<br />

ich Web<strong>in</strong>are – also Live-Sem<strong>in</strong>are im Internet. In me<strong>in</strong>en Newsletters<br />

<strong>und</strong> auf me<strong>in</strong>er Homepage <strong>in</strong>formiere ich über <strong>die</strong> Term<strong>in</strong>e.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Vorwort 3<br />

Wie es zu <strong>die</strong>sem Buch kam 4<br />

Zielgruppen <strong>für</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> <strong>und</strong> Buch 8<br />

Dankeschön!<br />

Fachzeitschriften zum Thema <strong>Wohnmobil</strong>-<br />

11<br />

<strong>und</strong> Offroad-Reisen 14<br />

E<strong>in</strong> alter Traum wird neu belebt 16<br />

Inhaltsverzeichnis 21<br />

1. Warum e<strong>in</strong> Allrad-<strong>Wohnmobil</strong>? 27<br />

2. Fahrzeug-Auswahl 32<br />

2.1 Pflichtenheft <strong>für</strong> unser Fahrzeug 32<br />

2.2 Erste Vorüberlegungen <strong>und</strong> Vorauswahl 34<br />

2.3 Auswahlkriterium weltweite Ersatzteilversorgung 35<br />

2.4 Kauf beim Händler, bei VEBEG oder privat 36<br />

2.5 Gewichtsproblematik <strong>in</strong> der 7,5-Tonnen-Klasse 38<br />

2.6 Größeres Fahrzeugangebot <strong>in</strong> der Klasse<br />

über 7,5 Tonnen 39<br />

2.7 Gegenüberstellung der von mir probegefahrenen<br />

Fahrzeuge 40<br />

2.8 Unsere Kaufentscheidung fällt auf e<strong>in</strong>en<br />

Mercedes 914 AK 42<br />

2.9 Technische Daten unseres MB 914 43<br />

2.10 Weitere Allrad-Lkws 44<br />

2.10.1 Mercedes Benz Unimog 44<br />

2.10.2 VW-MAN 8.136 /8.150 46<br />

2.10.3 Mercedes Benz 1017 47<br />

2.10.4. IVECO 110-16 47<br />

2.10.5 IVECO 110-17 48<br />

Neu<br />

21


Inhaltsverzeichnis<br />

2.10.6 Margirus Deutz 90-16 48<br />

2.10.7 Magirus Deutz 170 D 11 FA 48<br />

2.10.8 Steyr 12M18 49<br />

2.10.9 MAN KAT 50<br />

3. Aufbau Auswahl 51<br />

3.1 Kühlkoffer 51<br />

3.2 BGS-Koffer 52<br />

3.3 LAK-Shelter 52<br />

3.4 Gewichtsoptimierte Absetzkab<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

Monocoque-Bauweise 53<br />

3.5 B<strong>und</strong>eswehr-Shelter von Dornier <strong>und</strong> Zeppel<strong>in</strong> 54<br />

3.6 Entscheidungsgründe <strong>für</strong> den Zeppel<strong>in</strong>-Shelter 55<br />

3.7 Nachteile e<strong>in</strong>es Zeppel<strong>in</strong>-Shelters 55<br />

3.8 Systemvergleich zwischen GFK- <strong>und</strong> Alum<strong>in</strong>ium-<br />

Wohnkab<strong>in</strong>en 56<br />

4. Zwischenrahmen 63<br />

4.1 Wozu bedarf es e<strong>in</strong>es Zwischenrahmens? 63<br />

4.2 Der Zwischenrahmen wird von vier Faktoren bee<strong>in</strong>flusst 65<br />

4.3 Welcher Zwischenrahmen <strong>für</strong> welchen E<strong>in</strong>satzzweck? 66<br />

4.3.1 Federlagerung light 66<br />

4.3.2 Dreipunktlagerung 68<br />

4.3.3 Vierpunkt- oder Rautenlagerung 68<br />

5. Fahrgestell-Konservierung <strong>und</strong> Rostbehandlung 69<br />

5.1 Rostbehandlung, Rostumwandlung 69<br />

5.3 Grun<strong>die</strong>rung 72<br />

5.3 Unterbodenschutz 73<br />

5.4 Hohlraumschutz 73<br />

6. Massenverteilung 77<br />

7. Gr<strong>und</strong>riss-Planung 78<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

8. Planung der Seitenansichten <strong>und</strong> des Dachlayouts 91<br />

9. Vorstellung des fertigen Fahrzeugs 97<br />

10. Erläuterung des Raumkonzepts 103<br />

11. Farbgestaltung 115<br />

12. Vorbereitende Arbeiten am Koffer 120<br />

12.1 Ausbau der Befestigungsschienen 120<br />

12.2 Wandbelag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kab<strong>in</strong>e 121<br />

12.3 Überlegungen zur Farbgestaltung <strong>in</strong>nen 123<br />

12.4 Die ursprüngliche Isolierung des Shelters 124<br />

12.5 Nachisolierung des Shelters <strong>und</strong> Beseitigung der<br />

Schimmelprobleme 127<br />

13. E<strong>in</strong>bau von Türen, Fenstern, Luken <strong>und</strong> Klappen 136<br />

13.1 E<strong>in</strong>bau der E<strong>in</strong>gangstür 136<br />

13.2 Welche Fenster s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> richtigen? 139<br />

13.3 Echtglasfenster von KCT 140<br />

13.4 Echtglasfenster von PABST Air Tec. 142<br />

13.5 E<strong>in</strong>bau der Dometic-Seitz-S4-Fenster 144<br />

13.6 E<strong>in</strong>bau der WC-Serviceklappe 149<br />

13.7 E<strong>in</strong>bau der Stauraumklappen 151<br />

13.8 E<strong>in</strong>bau der Dachluken 156<br />

13.9 E<strong>in</strong>bau der Kühlschrank-Belüftungsklappen 159<br />

14. Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation 162<br />

14.1. Gr<strong>und</strong>legende Gedanken: 12 oder 24 V im Aufbau? 162<br />

14.2 Planung der Elektroverbraucher 162<br />

14.3. Verlegen der Kabelkanäle 164<br />

14.4. Berechnen der Kabelquerschnitte 166<br />

14.5. E<strong>in</strong>bau der Versorgerbatterien 168<br />

Neu<br />

22


Inhaltsverzeichnis<br />

15. Durchstieg 171<br />

15.1 Generelle Überlegungen zum Durchstieg 171<br />

15.2 Argumente gegen e<strong>in</strong>en Durchstieg 171<br />

15.3 Argumente <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Durchstieg 172<br />

15.4 Die gängigsten Durchstiegsvarianten 173<br />

15.5 Bau des Durchstiegs mit e<strong>in</strong>em<br />

Faltenbalg aus Lkw-Plane 174<br />

15.6 Bau der Schiebetür auf der Koffer-Innenseite im<br />

Durchstieg 178<br />

15.7 Durchstiegsarbeiten am Fahrerhaus 180<br />

15.8 E<strong>in</strong>bau des Faltenbalgs 181<br />

15.9 Durchstiegsklapptür im Fahrerhaus 184<br />

15.10 Alternative Lösung <strong>für</strong> den Faltenbalg 185<br />

16. Vorbereitende Arbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasser<strong>in</strong>stallation 186<br />

16.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen 186<br />

16.2 Abwassertank <strong>für</strong> Dusche <strong>und</strong> Bad 187<br />

16.3 Abwassertank <strong>für</strong> <strong>die</strong> Küche 188<br />

17. Möbelbau Teil 1: Küche, Bad, Schrank, Staukästen 189<br />

17.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Informationen zum Möbelholz 189<br />

17.2 Gewichts- <strong>und</strong> festigkeitsoptimiertes<br />

Möbelbau-Material 191<br />

17.3 Gewichte<strong>in</strong>sparungspotenzial bei me<strong>in</strong>em Möbelbau 192<br />

17.4 Gewichtse<strong>in</strong>sparung durch unterschiedliche<br />

Plattenstärken bzw. unterschiedliche Materialien 192<br />

17.5 Generelle Überlegungen zum Dekor 194<br />

17.6 Unser Möbelholz: 16-mm-Tischlerplatten mit weißer<br />

Melam<strong>in</strong>beschichtung 194<br />

17.7 Möbel-Leichtbau aus Alu-Verb<strong>und</strong>-Material 195<br />

17.8 Möbelplanung <strong>und</strong> Vermaßung 196<br />

17.9 Befestigungstechnik mit E<strong>in</strong>nietmuttern 202<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

17.10 Wandbefestigung 203<br />

17.11 Umleimer 204<br />

17.12 Scharniere 205<br />

17.13 Schubladen 205<br />

17.14 Der Möbelbau <strong>in</strong> chronologischer Reihenfolge 208<br />

17.15 E<strong>in</strong>bau der Schubladenbau 209<br />

17.16 Schubladen- <strong>und</strong> Hängeschrank-Verschlüsse 213<br />

17.17 E<strong>in</strong>bauten im Bad 218<br />

17.18 Möbelbau Teil 1 - Chronologie <strong>in</strong> Bildern 224<br />

18. Heizung 233<br />

18.1 Diesel- oder Gasheizung? 233<br />

18.2 Luft- oder Wasserheizung? 233<br />

18.3 E<strong>in</strong>bau der Heizung 234<br />

18.4 Installation der Dieselpumpe 240<br />

18.5 E<strong>in</strong>bau des Auspuffs 240<br />

18.6 Verlegung der Heizungsrohre 242<br />

Impressionen aus der Ausbauzeit bei Intercamp 244<br />

19. Wasser<strong>in</strong>stallation 254<br />

19.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen 254<br />

19.2 Erläuterung des Wasser-Planes 255<br />

19.3 Vorbereitung der Tanks 256<br />

19.4 Maßgefertigte Tanks zur optimalen Raumausnutzung257<br />

19.5 Tankgeber <strong>und</strong> Tankuhren 258<br />

19.6 Bau der Bett-Unterkonstruktion zur<br />

Fixierung der Wassertanks 259<br />

19.7 Tankbefüllung mittels dreier separater E<strong>in</strong>füllstutzen 263<br />

19.8 Übersicht über <strong>die</strong> technischen Komponenten<br />

des Wassersystems 264<br />

19.9 Alternative Wasserleitungssysteme 265<br />

19.10 Druckwasserpumpe 266<br />

Neu<br />

23


Inhaltsverzeichnis<br />

19.11 Seagull Wasserfilteranlage 267<br />

19.12 Isolierung der Wasserleitungen 268<br />

19.13 Wasserhähne 269<br />

19.14 Wassertanken ohne das Fahrzeug zu fluten 270<br />

19.15. Wasserentkeimung, Wasserkonservierung 271<br />

19.16 Re<strong>in</strong>igung der Wassertanks <strong>und</strong> des Wassersystems 272<br />

19.17 Überw<strong>in</strong>terung des Wassersystems<br />

19.18 Autarke Wasserversorgung mit e<strong>in</strong>er<br />

273<br />

Entsalzungsanlage 274<br />

20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole 277<br />

20.1 Übersicht über den realisierten Gr<strong>und</strong>riss 277<br />

20.2 Bau der Bett-Unterkonstruktion 279<br />

20.3 Bau des Zwischenbodens im Stauraum 280<br />

20.4 Verstärkung der Lattenroste 283<br />

20.5 Bau der Sitzgruppe 288<br />

20.6 Nähen der Sitzbankbezüge 302<br />

20.7 Bau des Tisches 305<br />

20.8 Bau der Radio-, Kontroll- <strong>und</strong> Steuerungskonsole 310<br />

Ausbauimpressionen: Bauen <strong>und</strong> Wohnen im Chaos 312<br />

21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept 319<br />

21.1 Vorbemerkungen zu me<strong>in</strong>er ursprünglichen<br />

Elektro<strong>in</strong>stallation 319<br />

21.2 Sicherheitsrichtl<strong>in</strong>ien <strong>für</strong> das 230-V-Stromnetz<br />

im <strong>Wohnmobil</strong> 321<br />

21.3 Me<strong>in</strong> ursprüngliches Elektrokonzept 322<br />

21.4 Erste konzeptionelle Überlegungen 323<br />

21.5 Stromlaufplan Strom-Inputseite 324<br />

21.6 Stromlaufplan Strom-Outputseite 325<br />

21.7 Elektrikzentrale im Podest vor dem Durchstieg 326<br />

21.8 Erläuterung der Strom-Inputseite mit<br />

Optimierungspotenzialen 327<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

21.9 Aufstellbare Solarpanels 328<br />

21.10 Montage der Solaranlage 329<br />

21.11 Alternative Dicht- <strong>und</strong> Klebemittel (Stand 2012) 338<br />

21.12 Zuführung des Landstroms 339<br />

21.13 Batterien <strong>und</strong> Stromspeicher-Komponenten 340<br />

21.14 Solarregler 341<br />

21.15 Booster – Spannungswandler 24/12 V 342<br />

21.16 12-V-Batterieladegerät 342<br />

21.17 Wechselrichter 343<br />

21.18 FI-Schutzschalter 344<br />

21.19 Steckdosen <strong>für</strong> 12-V- <strong>und</strong> 230 -V-Installation 345<br />

21.20 Plus- <strong>und</strong> M<strong>in</strong>us-Verteilerleiste 348<br />

21.21 Anschließen sämtlicher Verbraucher<br />

21.22 Stromversorgung der Zusatzgeräte im Fahrerhaus<br />

349<br />

durch <strong>die</strong> Kofferbatterien 350<br />

21.23 Bau der Radio- <strong>und</strong> Ablagekonsole im Fahrerhaus 352<br />

21.24 Musikanlagen <strong>für</strong> Fahrerhaus <strong>und</strong> Wohnaufbau 355<br />

21.25 Installation der Rückfahrkamera<br />

21.26 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen zum Thema Kühlbox,<br />

358<br />

Kühlschrank, Kompressor- oder Absorbergerät 359<br />

21.27 E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Kompressorkühlschranks 360<br />

22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Elektrokonzept 361<br />

22.1 Optimierung der Elektro<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> der<br />

Komponenten 361<br />

22.2 Neue Sicherungsblöcke 362<br />

22.3 Optimierung der Solaranlage durch MPP-Regler 363<br />

22.4 Optimierung der Lichtmasch<strong>in</strong>enladung<br />

durch Lade-Wandler 365<br />

22.5 Neuer Wechselrichter 366<br />

22.6 12-V-Ladegerät 367<br />

22.7 24-V-Ladegerät 368<br />

Neu<br />

24


Inhaltsverzeichnis<br />

22.8 Lampen, Leuchten <strong>und</strong> Leuchtmittel 369<br />

22.9 Weitere Optimierungspotenziale auf der Strom-<br />

Inputseite 373<br />

22.10 Funktionspr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>er Brennstoffzelle<br />

22.11 Subjektiver Systemvergleich zwischen Methanol-<br />

374<br />

<strong>und</strong> Gasbrennstoffzellen 375<br />

22.12 E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Gas-Brennstoffzelle 376<br />

22.13 Überarbeitete Elektropläne 377<br />

22.14 Batterien, <strong>die</strong> eigentlich Akkus s<strong>in</strong>d 380<br />

22.14.1 Nassbatterien 382<br />

22.14.2 Gelbatterien 383<br />

22.14.3 AGM-Batterien 384<br />

22.14.4 Spiralzellen-AGM-Batterien 384<br />

22.14.5 AGM-Spiralzellen-Starterbatterien 386<br />

22.15 Fazit zu me<strong>in</strong>em optimierten Elektrokonzept 387<br />

22.16 Notstart mit den Aufbaubatterien 388<br />

22.17 Starthilfe geben oder Starthilfe erhalten<br />

22.18 Not-Ladung der 24-V-Starterbatterien mit 12-V-<br />

388<br />

Ladegerät 388<br />

22.19 TV- <strong>und</strong> Internet-Anlage 389<br />

23. Gasanlage 393<br />

23.1 Konzeption der Gasanlage 393<br />

23.2 Sicherheitsrichtl<strong>in</strong>ien 394<br />

23.3 Auswahl <strong>und</strong> Dimensionierung der Gasanlage 397<br />

23.4 Positionierung des Gastanks 397<br />

23.5 Komponenten der Gasanlage 398<br />

23.6 Planung der Gasanlage im Fahrzeuggr<strong>und</strong>riss 399<br />

23.7 Installation des Gastanks 400<br />

23.8 Installation von Edelstahl- <strong>und</strong> Kupfer-Gasleitungen 401<br />

23.9 Außenkochstelle 403<br />

23.10 E<strong>in</strong>bau des Gas-Kochfeldes 405<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

23.10 Gasprüfung 406<br />

23.11 Gaswarner 406<br />

24. Außenanlagen 409<br />

24.1 Schwenkbarer Heckträger 409<br />

24.2 Montage von Nummernschildhalter, Beleuchtung<br />

<strong>und</strong> Rückfahrkamera sowie Verkabelung des<br />

Heckträgers 418<br />

24.3 Größeren 300-Liter-Dieseltank montieren 424<br />

24.4 Tankunterfahrschutz 427<br />

24.5 Tankanzeige 431<br />

24.6 Anhebung des Fahrzeughecks mit Distanzklötzen 432<br />

24.7 Alu-Kotflügel 433<br />

24.8 Stauraumboxen 435<br />

24.9 Halterung <strong>für</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>stiegsleiter 437<br />

24.10 Montage der Markise 444<br />

24.11 Reparatur der Markise 446<br />

24.12 Montage der Sandblechhalter 451<br />

24.13 Schneeketten<br />

24.14 Sicherheits-Features: Abdeckklappen <strong>für</strong> Dachluken<br />

455<br />

<strong>und</strong> Fenster, Türverriegelung im Fahrerhaus 456<br />

24.15 Verzurrmöglichkeiten auf dem Dach schaffen 463<br />

24.16 Kanisterhalter <strong>und</strong> Wegroll-Keile montieren 465<br />

25. Der Ausbau <strong>in</strong> Zahlen 469<br />

26. Bezugsquellen 471<br />

27. Resümee <strong>und</strong> Schlussbetrachtung 473<br />

28. Impressum 475<br />

Neu<br />

25


1. Warum e<strong>in</strong> Allrad-<strong>Wohnmobil</strong>?<br />

E<strong>in</strong> Allrad-<strong>Wohnmobil</strong> ist mehr als e<strong>in</strong> Auto<br />

oder <strong>Wohnmobil</strong> – es ist e<strong>in</strong>e Lebensphilosophie.<br />

Als W<strong>in</strong>dsurfer <strong>und</strong> Kitesurfer habe<br />

ich schon mit Mitte 20 davon geträumt,<br />

irgendwann e<strong>in</strong>mal mit e<strong>in</strong>em Allrad-Fahrzeug<br />

all <strong>die</strong> unberührten Strände <strong>in</strong> der Welt<br />

„abzugrasen“, wild zu campen, wo ich<br />

wollte, e<strong>in</strong>fach dort zu bleiben, wo es mir<br />

gefiel, wo der W<strong>in</strong>d blies, es e<strong>in</strong>e tolle Bucht<br />

oder e<strong>in</strong>e schöne Welle gab.<br />

Die unendlichen Weiten des marokkanischen<br />

Universums<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

So war Allrad bereits <strong>in</strong> <strong>die</strong> Serienausstattung<br />

me<strong>in</strong>es Traumes e<strong>in</strong>gebaut, da ich ja<br />

all <strong>die</strong> sandigen Spots an den Meeren <strong>die</strong>ser<br />

Welt bereisen wollte. Allrad hilft aber auch<br />

da, wo es feucht wird. Man denke nur an <strong>die</strong><br />

berühmte „Schwe<strong>in</strong>ewiese“ <strong>in</strong> Tarifa, <strong>die</strong><br />

nach e<strong>in</strong>em kräftigen Regenfall ihren Namen<br />

nicht zu Unrecht trägt, wenngleich er daher<br />

rührt, dass dort h<strong>in</strong> <strong>und</strong> wieder nicht nur<br />

Kühe, sondern auch Schwe<strong>in</strong>e weiden.<br />

Die „Schwe<strong>in</strong>ewiese“ <strong>in</strong> Tarifa nach e<strong>in</strong>em Sauwetter<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Sich mit e<strong>in</strong>em 2-Wheel-Drive durch <strong>die</strong>sen<br />

Morast zu wühlen, hat schon mit viel Gottvertrauen<br />

zu tun. Aber häufig reicht schon<br />

e<strong>in</strong>e nasse Wiese, dass aus e<strong>in</strong>em zweiradgetriebenen<br />

Mobil e<strong>in</strong>e Immobilie wird. Der<br />

Feldweg, der <strong>in</strong>s Irgendwo führt, <strong>die</strong> Sandpiste<br />

runter zum Strand, all <strong>die</strong>se kle<strong>in</strong>en<br />

<strong>und</strong> großen Abenteuer versagen wir uns aus<br />

Angst um unser Auto oder wegen der<br />

Kosten <strong>und</strong> Mühen, selbiges bergen zu<br />

müssen.<br />

Natürlich bietet unser gepflastertes <strong>und</strong><br />

überreglementiertes Europa kaum noch <strong>die</strong><br />

Chance, sich <strong>in</strong> <strong>die</strong> Büsche zu schlagen.<br />

Aber <strong>die</strong> Betonung liegt hier vor <strong>alle</strong>m auf<br />

dem „kaum“. Denn wer suchet, der f<strong>in</strong>det.<br />

Lest Euch <strong>die</strong> Reiseberichte derer durch, <strong>die</strong><br />

<strong>in</strong> Norwegen, Schweden oder F<strong>in</strong>nland<br />

abseits der Hauptrouten unterwegs waren.<br />

Schaut Euch an, was es <strong>in</strong> Albanien, Rumänien<br />

oder Bulgarien zu entdecken gibt. Fahrt<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> Türkei, <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ukra<strong>in</strong>e, macht <strong>die</strong><br />

Umr<strong>und</strong>ung des Schwarzen Meeres oder <strong>die</strong><br />

Islands.<br />

27


2. Fahrzeug-Auswahl<br />

Die Frage nach e<strong>in</strong>em geeigneten Fahrzeug<br />

ist wahrsche<strong>in</strong>lich <strong>die</strong> schwierigste <strong>in</strong> dem<br />

ganzen Prozess ‒ zum<strong>in</strong>dest dann, wenn<br />

man sie so wichtig nimmt wie wir.<br />

Denn es hätte auch ganz e<strong>in</strong>fach se<strong>in</strong><br />

können: zum Beispiel mit e<strong>in</strong>em Mercedes<br />

508 oder 608. Die gibt es ausgebaut bereits<br />

ab € 5.000,-, wenn es etwas komfortabler<br />

se<strong>in</strong> soll, können es auch mal € 10.000,se<strong>in</strong>.<br />

Steckt man dann noch mal € 2.000,bis<br />

€ 5.000,- <strong>für</strong> <strong>in</strong>dividuelle Anpassungen<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, hat man <strong>für</strong> überschaubares Geld e<strong>in</strong><br />

vollwertiges Fernreisemobil mit zuverlässiger<br />

Technik auf dem Hof: zwar nicht mit Allrad –<br />

aber immerh<strong>in</strong> robust.<br />

Und das ist dann schon fast <strong>die</strong> Luxusausführung.<br />

Wer das wirklich empfehlenswerte<br />

Buch „Weltreise“ von Dieter Kreutzkamp<br />

liest, erfährt, wie <strong>die</strong>ser <strong>in</strong> den 70er-Jahren<br />

geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Frau mit dem VW-Bus<br />

um <strong>die</strong> ganze Welt gereist ist – <strong>und</strong> das<br />

ohne Allradantrieb!<br />

O. K., ganz so rudimentär wollen wir es<br />

nicht angehen. Wir erstellen erst mal e<strong>in</strong><br />

Pflichtenheft, was unser Fahrzeug denn so<br />

<strong>alle</strong>s „können“ sollte:<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

2.1 Pflichtenheft <strong>für</strong> unser Fahrzeug<br />

• Das Basisfahrzeug sollte möglichst<br />

e<strong>in</strong>fach aufgebaut <strong>und</strong> ohne Elektronik-<br />

Schnickschnack ausgestattet se<strong>in</strong>, sodass<br />

es auch <strong>in</strong> entferntesten Ländern mit<br />

e<strong>in</strong>fachen Mitteln repariert werden kann.<br />

• Es sollte vorzugsweise von e<strong>in</strong>em Hersteller<br />

kommen, dessen Ersatzteilversorgung<br />

möglichst weltweit ausgebaut ist.<br />

• Das Fahrzeug sollte uns <strong>für</strong> m<strong>in</strong>destens<br />

14 Tage autark von jeglicher Versorgung<br />

machen. Nach unserer E<strong>in</strong>schätzung <strong>und</strong><br />

dem Vergleich mit den technischen Daten<br />

anderer Fernreise-Mobile sollten hier<strong>für</strong><br />

300 Liter Tr<strong>in</strong>kwasser, m<strong>in</strong>destens 300 Ah<br />

Batteriekapazität <strong>für</strong> den Aufbau sowie<br />

e<strong>in</strong>e Tankkapazität <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Reichweite<br />

von r<strong>und</strong> 1.500 Kilometern ausreichen.<br />

• Allradantrieb, damit wir an all <strong>die</strong> e<strong>in</strong>samen<br />

Strände zum W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong> Kitesurfen<br />

kommen <strong>und</strong> auch sicher wieder zurück.<br />

• Es sollte noch e<strong>in</strong>e Enduro mitgenommen<br />

werden können, damit man nicht immer<br />

mit dem <strong>Wohnmobil</strong> zum E<strong>in</strong>kaufen <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Stadt fahren muss. Mit e<strong>in</strong>er Enduro hätte<br />

man noch den Spaßfaktor <strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

kle<strong>in</strong>ere Touren per Zweirad<br />

anstatt per Womo zu unternehmen.<br />

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• Es sollte von se<strong>in</strong>er Dimensionierung<br />

nicht durch unsere Auf- <strong>und</strong> Ausbauten<br />

das technische Gewichtslimit ausreizen.<br />

• Es muss uns e<strong>in</strong> gemütliches „Zuhause“<br />

bieten, <strong>in</strong> dem wir uns auch auf längeren<br />

Reisen <strong>und</strong> bei ausgedehnten Schlechtwetterperioden<br />

wohlfühlen.<br />

• Warmwasser-Dusche <strong>und</strong> WC<br />

• Kochgelegenheit<br />

• Kühlschrank<br />

• Viel Stauraum <strong>für</strong> Kleidung, Proviant <strong>und</strong><br />

Ausrüstung<br />

• Es muss ausreichend Stauraum <strong>für</strong> Werkzeug<br />

<strong>und</strong> Reiseequipment wie Klapptisch,<br />

Klappstühle, Grill usw. vorhanden<br />

se<strong>in</strong>.<br />

• Es sollte e<strong>in</strong> Festbett haben, damit nicht<br />

jeden Abend das Bett durch Umklappen<br />

von Sitzbank o. ä. neu gebaut <strong>und</strong> bezogen<br />

werden muss. Im Notfall muss auch<br />

mal e<strong>in</strong>er während der Fahrt im Bett<br />

liegen können. Auch e<strong>in</strong> Alkoven-Bett war<br />

uns nicht so recht geheuer. Mit e<strong>in</strong>er<br />

Kopffreiheit von 60 bis 70 cm ist das<br />

Raumgefühl doch eher beengt <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

e<strong>in</strong>e Langzeitreise nach unserem<br />

Geschmack eher ungeeignet.<br />

32


2. Fahrzeug-Auswahl<br />

Also können auch hier Gebrauchtteile <strong>die</strong><br />

e<strong>in</strong>zig f<strong>in</strong>anzierbare Lösung darstellen, <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> es aber e<strong>in</strong>es Spezialisten <strong>in</strong> der Heimat<br />

bedarf, damit der das richtige Teil <strong>in</strong> angemessener<br />

Zeit zu e<strong>in</strong>em fairen Preis besorgt<br />

<strong>und</strong> weltweit verschickt. So hört man immer<br />

wieder von den weltreisenden Kollegen,<br />

dass im Ausland Ersatzteile nicht zu beschaffen<br />

s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Mitteleuropa <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Tages den Weg vom Hersteller zum Händler<br />

f<strong>in</strong>den. Auch <strong>in</strong> solchen Fällen ist es hilfreich,<br />

wenn man sich auf e<strong>in</strong>en Partner verlassen<br />

kann, der sich dann auch gerne um<br />

den Versandservice <strong>in</strong>s ferne Ausland kümmert.<br />

Gleiches gilt übrigens auch <strong>für</strong> Reifen.<br />

Die Aigners <strong>und</strong> Frank Flick haben sich u. a.<br />

auch darauf spezialisiert, <strong>die</strong> Behördenfahrzeuge<br />

standesgemäß umzubereifen, das<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

heißt <strong>die</strong> orig<strong>in</strong>alen Zwill<strong>in</strong>gsräder, auf<br />

denen <strong>die</strong> meisten Fahrzeuge stehen (außer<br />

Unimog, VW-MAN, Steyr 12M18 <strong>und</strong> MAN<br />

KAT) auf E<strong>in</strong>zelbereifung umzurüsten.<br />

Dazu gehören dann auch <strong>die</strong> Felgen, wobei<br />

der weise Reisende wohlweislich auf <strong>die</strong><br />

exotischen Sprengr<strong>in</strong>gfelgen setzt, mit<br />

denen er zur Not e<strong>in</strong>en Reifen auch<br />

eigenhändig wechseln kann.<br />

Die Händler beraten über <strong>die</strong> je nach E<strong>in</strong>satzzweck<br />

s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zusetzenden Reifenarten<br />

<strong>und</strong> Reifengrößen, beschaffen <strong>und</strong><br />

montieren <strong>die</strong>se auf passende Felgen <strong>und</strong><br />

kümmern sich <strong>in</strong> der Regel auch um <strong>die</strong><br />

E<strong>in</strong>tragung der Reifen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Fahrzeugpapiere.<br />

Nicht selten verschicken sie Neu- oder<br />

Gebrauchtreifen per Spedition um <strong>die</strong> halbe<br />

Welt, wenn im jeweiligen Land der benötigte<br />

Reifen nicht verfügbar ist oder e<strong>in</strong> Vermögen<br />

kostet. So kann es durchaus s<strong>in</strong>nvoll<br />

se<strong>in</strong>, beim Kauf des Fahrzeugs nicht auf den<br />

letzten Euro zu schauen, sondern e<strong>in</strong>em<br />

Händler se<strong>in</strong>es Vertrauens se<strong>in</strong>e ohneh<strong>in</strong><br />

recht magere Marge zu gönnen <strong>und</strong> sich<br />

da<strong>für</strong> auf der sicheren Seite zu wissen, falls<br />

der Fall der Fälle tatsächlich mal e<strong>in</strong>treten<br />

sollte.<br />

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2.4 Kauf beim Händler, bei VEBEG oder<br />

privat<br />

Mittlerweile hat es sich herumgesprochen,<br />

dass Behördenfahrzeuge von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Heer<br />

direkt bei der b<strong>und</strong>eseigenen Verwertungsgesellschaft<br />

VEBEG (www.vebeg.de) <strong>in</strong><br />

regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden Auktionen ersteigert<br />

werden können. Da kann man mit viel<br />

Sachkenntnis <strong>und</strong> noch mehr Glück e<strong>in</strong> gutes<br />

Schnäppchen machen, doch sollte sich<br />

jeder dessen bewusst se<strong>in</strong>, dass das russischem<br />

Roulette mit Fahrzeugen gleich<br />

kommt. Das Risiko, hier e<strong>in</strong>e Niete zu ziehen,<br />

ist nicht gerade ger<strong>in</strong>g <strong>und</strong> kann auch<br />

von absoluten Profis nicht ausgeschlossen<br />

werden. Denn <strong>die</strong> Crux bei den Fahrzeugen<br />

liegt <strong>in</strong> der Tatsache, dass sie zwar besichtigt,<br />

nicht aber Probe gefahren <strong>und</strong> auf<br />

Neu<br />

36


3. Aufbau-Auswahl<br />

Übersicht über verschiedene, teils<br />

„zweckentfremdete“ Aufbauten<br />

Zum Zeitpunkt der Fahrzeug-Entscheidung<br />

war bei uns <strong>die</strong> Entscheidung bezüglich des<br />

Aufbaus bereits <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en ZEPPELIN-Shelter<br />

gef<strong>alle</strong>n. Nachdem wir uns bei den gängigen<br />

Kab<strong>in</strong>en- <strong>und</strong> Aufbau-Herstellern wie Ormocar,<br />

Füss, Langer & Bock, Alu-Star <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>igen anderen mehr <strong>in</strong>formiert haben, ist<br />

klar, dass e<strong>in</strong>e neue GFK- oder Alu-Kab<strong>in</strong>e<br />

unseren Budgetrahmen dann endgültig<br />

sprengen würde. Die Preise liegen zwischen<br />

€ 8.000,- <strong>und</strong> € 16.000,-.<br />

Auch den Selbstbau e<strong>in</strong>er GFK-Kab<strong>in</strong>e ziehen<br />

wir <strong>in</strong> Betracht <strong>und</strong> holen uns verschiedene<br />

Angebote e<strong>in</strong>. Alle<strong>in</strong>e das Material würde auf<br />

ca. € 6.000,- kommen, ohne Türen, Stauraumklappen<br />

<strong>und</strong> Fenster. Von e<strong>in</strong>em<br />

Forums-Mitglied weiß ich, dass der Selbstbau<br />

e<strong>in</strong>er GFK-Kab<strong>in</strong>e mit r<strong>und</strong> 200 St<strong>und</strong>en<br />

zu Buche schlägt.<br />

3.1 Kühlkoffer<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit stellen Kühlkoffer<br />

von Kühlfahrzeugen dar. Diese s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gt<br />

hervorragend isoliert, haben <strong>in</strong> der<br />

Regel am Heck zweiflügelige Türen, <strong>die</strong> über<br />

<strong>die</strong> gesamte Breite öffnen, <strong>und</strong> häufig seitlich<br />

noch e<strong>in</strong>e zusätzliche E<strong>in</strong>gangstür.<br />

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Beschläge <strong>und</strong> Schlösser s<strong>in</strong>d ebenfalls von<br />

guter Qualität, was <strong>die</strong> Koffer auch <strong>für</strong><br />

Wohnausbauten hervorragend eignet.<br />

E<strong>in</strong> gebrauchter Kühlkoffer <strong>in</strong> den Außenmaßen<br />

L 4600 x B 2560 x H 2455 wird uns<br />

<strong>für</strong> r<strong>und</strong> € 900,- äußerst preiswert<br />

angeboten.<br />

Kühlkoffer<br />

Die Gründe, warum wir uns gegen den<br />

Koffer entscheiden, liegen <strong>in</strong> eben <strong>die</strong>sen<br />

Maßen.<br />

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E<strong>in</strong>e Breite von 256 cm ist schon extrem,<br />

was im Ausland <strong>in</strong> engen Gassen <strong>und</strong> auf<br />

schmalen Straßen leicht zu Problemen führen<br />

kann. Noch schwerwiegender schätzen<br />

wir aber <strong>die</strong> Höhe von 245 cm e<strong>in</strong>. Die<br />

Oberkante unseres Zwischenrahmens liegt<br />

bei 120 cm, was bei <strong>die</strong>sem Koffer e<strong>in</strong>e<br />

Gesamthöhe von 3,65 m ergeben hätte.<br />

Rechnet man hier noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Aufbauhöhe <strong>für</strong> Dachluken von 14 cm<br />

h<strong>in</strong>zu, wären wir bei e<strong>in</strong>er Fahrzeug-<br />

Gesamthöhe von 3,80 m: zu hoch, um<br />

beispielsweise noch e<strong>in</strong>en Ersatzreifen auf<br />

dem Dach zu transportieren. Die 4-Meter-<br />

Marke würde deutlich überschritten, <strong>und</strong> wir<br />

könnten <strong>in</strong> Städten wie auf Autobahnen<br />

ernsthafte Probleme bekommen. So fällt<br />

DIESER Kühlkoffer als Kab<strong>in</strong>enlösung <strong>für</strong><br />

uns aus.<br />

Anmerkung: Mittlerweile wissen wir, dass<br />

es auch Kühlkoffer mit ger<strong>in</strong>geren Maßen<br />

gibt, <strong>die</strong> dann durchaus e<strong>in</strong>e gute –<br />

vielleicht sogar bessere – Alternative zum<br />

Shelter darstellen, <strong>in</strong>sbesondere weil sich <strong>die</strong><br />

Raumbreite mit 2,20 m bis 2,30 m äußerst<br />

positiv auf das Raumgefühl auswirkt.<br />

51


3. Aufbau-Auswahl<br />

3.2 BGS-Koffer<br />

Typisch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koffer vom B<strong>und</strong>esgrenzschutz<br />

ist das ger<strong>und</strong>ete Dach. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Stahlträgerkonstruktion s<strong>in</strong>d BGS-Koffer<br />

relativ schwer <strong>und</strong> schlecht isoliert – mit<br />

e<strong>in</strong>er Vielzahl von Kältebrücken. Außerdem<br />

haben <strong>die</strong>se Koffer häufig r<strong>und</strong>um Normalglasfenster,<br />

<strong>die</strong> ke<strong>in</strong>e Isolierung bieten.<br />

Diese Fenster müssten gegen Isolierglasfenster<br />

ausgetauscht oder zugeschweißt<br />

werden. Der BGS-Koffer verfügt aufgr<strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong>es gewölbten Daches nur <strong>in</strong> der Mitte<br />

über Stehhöhe. An den Rändern fällt <strong>die</strong><br />

Höhe auf ca. 160 cm ab. Aus <strong>die</strong>sen Gründen<br />

kam e<strong>in</strong> BGS-Koffer <strong>für</strong> uns nicht<br />

<strong>in</strong>frage.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

3.3 LAK-Shelter<br />

Die LAK-Shelter (LAK = leicht absetzbarer<br />

Koffer) kommen vom ostdeutschen Heer,<br />

s<strong>in</strong>d aus GFK gefertigt <strong>und</strong> relativ günstig.<br />

Sie haben me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach den großen<br />

Nachteil, dass <strong>die</strong> Dachkanten abgeschrägt<br />

s<strong>in</strong>d, sodass man ke<strong>in</strong>e Deckenkästen verbauen<br />

kann. Man verschenkt also zum e<strong>in</strong>en<br />

viel Stauplatz im Innenraum, zum anderen<br />

ist auch <strong>die</strong> Dachfläche dadurch stark e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Wer Solarpanels <strong>und</strong> Dachluken<br />

verbauen <strong>und</strong> evtl. noch irgendwelche D<strong>in</strong>ge<br />

auf dem Dach transportieren möchte, stößt<br />

hier schnell an se<strong>in</strong>e Grenzen.<br />

Außerdem knallt <strong>die</strong> Sonne durch <strong>die</strong> <strong>in</strong> den<br />

Dachschrägen e<strong>in</strong>gebauten Fenster <strong>in</strong> den<br />

Innenraum <strong>und</strong> heizt <strong>die</strong>sen auf wie e<strong>in</strong>e<br />

Dachwohnung. Auch das Gewicht der LAK-<br />

II-Koffer soll relativ hoch se<strong>in</strong> (genaue<br />

Daten liegen mir <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs nicht vor).<br />

Die größte Herausforderung bei e<strong>in</strong>em LAK-<br />

Shelter dürfte aber <strong>die</strong> Unterbr<strong>in</strong>gung des<br />

Ersatzrades se<strong>in</strong>. Denn aufgr<strong>und</strong> der Dachschrägen<br />

ist der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er seitlichen Tür<br />

recht knifflig. Und wer <strong>die</strong> Hecktür weiter als<br />

E<strong>in</strong>gang nutzen möchte, kann das Fahrzeugheck<br />

nicht als Ersatzradhalter nutzen. Auch<br />

<strong>die</strong> Mitnahme von Fahrrädern oder e<strong>in</strong>es<br />

Motorrads wird damit äußerst schwierig.<br />

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Trotzdem gibt es viele Fans der LAK-Shelter,<br />

wohl auch, weil der Koffer durch <strong>die</strong> abgeschrägten<br />

Kanten nicht so wuchtig wirkt. Als<br />

echten Vorteil stellen sich <strong>die</strong> abgeschrägten<br />

Ecken jedoch beim Fahren im Gebirge heraus,<br />

wodurch <strong>die</strong> Gefahr, mit dem Koffer an<br />

überhängenden Felsen entlang zu schrammen<br />

deutlich reduziert ist.<br />

LAK-II-Shelter<br />

52


4. Zwischenrahmen<br />

4.1 Wozu bedarf es e<strong>in</strong>es Zwischenrahmens?<br />

Wer sich mit se<strong>in</strong>em Womo <strong>in</strong> <strong>die</strong> Büsche schlagen will, um abseits des<br />

großen Trubels Natur <strong>und</strong> Ruhe zu genießen oder um fern der Touristenhauptrouten<br />

<strong>die</strong> bereisten Länder noch <strong>in</strong> ihrer ursprünglichen<br />

Form zu erleben, braucht nicht zwangsläufig Allrad-Antrieb – aber es<br />

hilft. Hat man sich dann <strong>für</strong> Allrad-Antrieb entschieden, stellt sich<br />

gleich <strong>die</strong> Frage nach dem Zwischenrahmen. Das ist das Teil am Fahrzeug,<br />

das den Fahrzeugrahmen mit dem Aufbau verb<strong>in</strong>det <strong>und</strong> sicherstellt,<br />

dass <strong>die</strong> Torsionskräfte des Fahrgestells nicht <strong>in</strong> den Aufbau<br />

e<strong>in</strong>geleitet werden.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Drehbar gelagertes Mittelrohr, das Herzstück unseres<br />

Zwischenrahmens<br />

Bei unserem „Sternchen“<br />

stellt sich <strong>die</strong> Frage nach<br />

dem Zwischenrahmen<br />

glücklicherweise nicht<br />

wirklich, weil das Fahrzeug<br />

als Kipper bereits<br />

mit e<strong>in</strong>em drehbar gelagerten<br />

Zentralrohr ausgestattet<br />

ist, das fast<br />

wie e<strong>in</strong>e Vierpunktlagerung<br />

wirkt.<br />

Neu<br />

63


5. Rostbehandlung <strong>und</strong> Fahrgestell-Konservierung<br />

Wer viel Geld, noch mehr Zeit <strong>und</strong> ganz viel<br />

Liebe <strong>in</strong> se<strong>in</strong> <strong>Wohnmobil</strong> <strong>in</strong>vestiert, möchte<br />

möglichst lange se<strong>in</strong>e Freude daran haben.<br />

Leider nagt aber der Zahn der Zeit auch an<br />

unseren Mobilen, <strong>und</strong> nicht selten leiden<br />

besonders gebrauchte Fahrzeuge massiv<br />

unter Korrosions-Karies. Ob das nun <strong>die</strong><br />

üblichen Verdächtigen s<strong>in</strong>d wie Fiats<br />

Ducatos, <strong>die</strong> meist schneller rosten, als sie<br />

rasen, oder aber <strong>die</strong> Spr<strong>in</strong>ter mit dem Stern,<br />

deren Glanz verdächtig schnell verbleicht;<br />

ganz besonders aber <strong>die</strong> Transporter <strong>und</strong><br />

Lkws von B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Hilfsorganisationen,<br />

<strong>die</strong>, nach 20 Jahren ausgemustert,<br />

meist erheblich mehr Pat<strong>in</strong>a am Rahmen als<br />

Kilometer auf dem Tacho haben.<br />

Sie <strong>alle</strong> verlangen nach <strong>in</strong>tensiver Pflege, <strong>die</strong><br />

man den Fahrzeugen idealerweise vor dem<br />

Ausbau angedeihen lässt, weil man da an<br />

verschiedene Stellen noch besser herankommt.<br />

Aus gegebenem Anlass möchte ich<br />

mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Buch auch <strong>die</strong>sem Thema<br />

widmen, denn r<strong>und</strong> vier Monate am Meer<br />

während unserer Südeuropa-Marokko-<br />

Westsahara-Reise haben ihre Spuren am<br />

Sternchen h<strong>in</strong>terlassen, <strong>die</strong> nach Beseitigung<br />

oder zum<strong>in</strong>dest nach deutlicher Entschleunigung<br />

verlangen.<br />

Klar, dass man zunächst <strong>die</strong> Kollegen nach<br />

deren Erfahrungen mit Väterchen Rost<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

befragt. Aber wie so oft erhält man m<strong>in</strong>destens<br />

ebenso viele unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen,<br />

wie man Leute <strong>in</strong>terviewt, <strong>und</strong> ist am<br />

Ende oft weniger schlau als vorher, aber<br />

verwirrter. Befragt man das weltweite Web-<br />

Orakel zum Thema Korrosionsschutz, so<br />

spuckt es gleich an erster Stelle e<strong>in</strong>e Firma<br />

gleichen Namens aus, <strong>die</strong> wohl e<strong>in</strong> Depot<br />

von geeigneten Mittelchen betreibt: Die<br />

Firma Korrosionsschutz-Depot <strong>in</strong><br />

Langenzenn.<br />

Im Gegensatz zu anderen Schutzorganisationen<br />

schützt man aber nicht den Rost,<br />

sondern das Umfeld vor demselben. Das<br />

Versprechen „rostlos glücklich“ auf dem<br />

überraschend dicken Katalog der Firma<br />

macht auf jeden Fall schon mal Hoffnung.<br />

Was man <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung über Rostentstehung<br />

<strong>und</strong> Rostbeseitigung liest, lässt <strong>die</strong><br />

Hoffnung aber gleich wieder schw<strong>in</strong>den.<br />

Denn dort steht geschrieben, dass es generell<br />

kaum möglich sei zu sagen, welches<br />

Produkt sich <strong>für</strong> welche Aufgabe am besten<br />

eigne. Es kommt nämlich – wie so oft –<br />

drauf an: auf <strong>die</strong> Möglichkeiten zur Verarbeitung,<br />

was mit welchem Produkt bezweckt<br />

werden <strong>und</strong> welche Beschichtung eventuell<br />

noch folgen soll.<br />

In der Broschüre werden sämtliche E<strong>in</strong>satzbereiche<br />

<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> <strong>in</strong>frage kommenden<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Produkte aufgeführt, meist mit Alternativen<br />

je nach E<strong>in</strong>satzzweck <strong>und</strong> nachfolgender<br />

Beschichtung. Reicht <strong>die</strong>s zur Erhellung des<br />

Problems nicht aus, gibt es beim Korrosionsschutz-Depot<br />

e<strong>in</strong>e ganze Reihe kompetenter<br />

Leute, <strong>die</strong> dem ratlosen Rostlöser den Weg<br />

durch den Dschungel der Korrosionsschutz-<br />

Produkte weisen <strong>und</strong> hilfreiche <strong>Tipps</strong> zu<br />

deren Verarbeitung geben.<br />

So habe ich kurzerhand <strong>die</strong> betroffenen<br />

Stellen an me<strong>in</strong>em Fahrzeug mit der Digitalkamera<br />

fotografiert, <strong>die</strong> Bilder an <strong>die</strong> Korrosionsschützer<br />

gemailt <strong>und</strong> mich danach am<br />

Telefon zwecks Rost-Be- <strong>und</strong> Produkt-Verarbeitung<br />

beraten lassen. Im Folgenden<br />

möchte ich <strong>die</strong> wichtigsten Produkte mit<br />

wenigen Worten charakterisieren, um <strong>die</strong><br />

Bandbreite der Produkte <strong>und</strong> deren E<strong>in</strong>satzzwecke<br />

aufzuzeigen. Die detaillierten Produkteigenschaften<br />

<strong>und</strong> daraus resultierende<br />

E<strong>in</strong>satz- <strong>und</strong> Verarbeitungsempfehlungen<br />

würden den Rahmen me<strong>in</strong>es Buches bei<br />

Weitem sprengen. Hier sei auf den Katalog<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> äußerst kompetente Telefonberatung<br />

des Korrosionsschutz-Depots verwiesen,<br />

<strong>die</strong> entgegen landläufigen Gepflogenheiten<br />

nicht per 0180-5- …-Bezahl-Nummer<br />

erfolgt, sondern zu den üblichen Festnetz-<br />

Tarifen.<br />

Neu<br />

69


6. Massenverteilung<br />

Bei der Planung des Gr<strong>und</strong>layouts <strong>für</strong> das<br />

Fahrzeug sollte e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt nicht<br />

außer Acht gelassen werden: <strong>die</strong> Massenverteilung<br />

<strong>und</strong> das Gesamtgewicht des<br />

Fahrzeugs. Dabei ist nicht nur <strong>die</strong> Verteilung<br />

der Achslasten zwischen vorne <strong>und</strong> h<strong>in</strong>ten<br />

geme<strong>in</strong>t, sondern auch <strong>die</strong> zwischen l<strong>in</strong>ker<br />

<strong>und</strong> rechter Fahrzeugseite. Dieser Aspekt<br />

wird umso wichtiger, je leichter das<br />

Fahrzeug ist <strong>und</strong> je weniger Zuladung es<br />

bietet.<br />

Mach e<strong>in</strong>fach mal selbst den Test <strong>und</strong> stelle<br />

zwei Personen auf <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Fahrzeugseite<br />

<strong>und</strong> dann auf <strong>die</strong> andere, <strong>und</strong> miss,<br />

<strong>in</strong>wieweit sich <strong>die</strong> Neigung des Fahrzeugs<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Massen verändert.<br />

Damit wird klar, dass es nicht unerheblich<br />

ist, an welcher Stelle welche Massen walten.<br />

Generell ist zu sagen, dass <strong>die</strong> Hauptgewichte<br />

möglichst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ausgewogenen<br />

Verhältnis zwischen den beiden Achsen<br />

positioniert werden sollten.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Wassertanks, Batterien, Möbel <strong>und</strong> Werkzeug<br />

s<strong>in</strong>d hier als <strong>die</strong> größten E<strong>in</strong>zelposten<br />

im Inneren zu nennen.<br />

Im Außenbereich s<strong>in</strong>d es vor <strong>alle</strong>m der oder<br />

<strong>die</strong> Treibstoff-Tanks, das Ersatzrad, e<strong>in</strong><br />

eventuell zu transportierendes Motorrad <strong>und</strong><br />

dessen Trägersystem, <strong>die</strong> Markise <strong>und</strong><br />

eventuelles Sportgerät wie Surfequipment,<br />

Flugdrachen oder sonstige Lasten. Erfahrungsgemäß<br />

werden solche Lasten ganz<br />

weit h<strong>in</strong>ten oder ganz weit oben transportiert,<br />

was sich ungünstig auf das Fahrverhalten<br />

des Fahrzeugs auswirkt.<br />

So versuche ich, bei der Planung des Gr<strong>und</strong>risses<br />

auch <strong>die</strong> Gewichtsverteilung zu<br />

berücksichtigen. Auf der rechten Fahrzeugseite<br />

wird e<strong>in</strong> 300-Liter-Dieseltank montiert.<br />

Dementsprechend versuche ich <strong>die</strong> beiden<br />

150-Ah-Kofferbatterien auf der l<strong>in</strong>ken Seite<br />

als Gegengewicht unterzubr<strong>in</strong>gen. Da sich<br />

dort auch im Außenbereich <strong>die</strong> beiden 135-<br />

Ah-Starterbatterien bef<strong>in</strong>den (seit Sommer<br />

2012 wurden <strong>die</strong> durch zwei 50 Ah OPTIMA-<br />

Batterien ausgetauscht, <strong>die</strong> wesentlich<br />

leichter s<strong>in</strong>d), ist <strong>die</strong>s schon mal e<strong>in</strong> guter<br />

Ausgleich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Belastung.<br />

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Darüber h<strong>in</strong>aus liegen auf der l<strong>in</strong>ken Fahrzeugseite<br />

<strong>die</strong> Küche mit dem massivsten<br />

Möbelanteil <strong>und</strong> <strong>in</strong>sgesamt 12 Schubladenauszügen<br />

sowie der Kühlschrank, <strong>die</strong> Heizung<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Wasserfilteranlage.<br />

Die Wassertanks <strong>in</strong>stalliere ich genau über<br />

der H<strong>in</strong>terachse an der Rückwand der<br />

Sitzgruppe quer über <strong>die</strong> gesamte Fahrzeugbreite<br />

unter dem Bett. Da auf der<br />

Vorderachse das Hauptgewicht des 6-Liter-<br />

Motors samt Getriebe lastet, bilden <strong>die</strong><br />

Gewichte im Stauraum <strong>und</strong> am Heckträger<br />

dazu den Gegenpol.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs darf man sich hier nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Tasche lügen, denn <strong>alle</strong> Gewichte, <strong>die</strong> h<strong>in</strong>ter<br />

der H<strong>in</strong>terachse liegen, s<strong>in</strong>d gerade bei<br />

Geländefahrten <strong>und</strong> auf weichem Untergr<strong>und</strong><br />

extrem ungünstig.<br />

Auch sollte man <strong>die</strong> Verschiebung der Achslasten<br />

bei Bergauffahrten berücksichtigen.<br />

Fährt man e<strong>in</strong>en Dünenhang hoch, verschieben<br />

sich <strong>die</strong> Achslasten massiv nach h<strong>in</strong>ten,<br />

was häufig dazu führt, dass sich <strong>die</strong><br />

H<strong>in</strong>terräder e<strong>in</strong>graben.<br />

77


7. Gr<strong>und</strong>riss-Planung<br />

Nachdem Fahrzeug <strong>und</strong> Koffer def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d,<br />

gilt es sich mögliche Gr<strong>und</strong>risse <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Raumaufteilung zu überlegen. Bei der<br />

Planung des Gr<strong>und</strong>risses muss man sich, wie<br />

auch beim Gesamtfahrzeug, zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

fragen, wo, wie, wie oft <strong>und</strong> wie lange man<br />

das Fahrzeug e<strong>in</strong>setzen möchte.<br />

Wer ausschließlich <strong>in</strong> Europa reist <strong>und</strong> vorzugsweise<br />

auf Camp<strong>in</strong>gplätzen weilt, kann<br />

bei der technischen Ausstattung sparen,<br />

beispielsweise beim Wechselrichter, beim<br />

Frischwasservorrat, der Solarzellen- <strong>und</strong><br />

Batteriekapazität. Das spart Gewicht <strong>und</strong><br />

Geld <strong>und</strong> schafft Platz im Innenraum oder<br />

ermöglicht gar e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren<br />

Gesamtaufbau.<br />

Wer auf der anderen Seite nur wenige<br />

Wochen im Jahr <strong>in</strong> <strong>die</strong> Wüste möchte, um<br />

dort se<strong>in</strong>em Offroad-Faible zu frönen, der<br />

legt höchstwahrsche<strong>in</strong>lich mehr Wert auf e<strong>in</strong><br />

möglichst ger<strong>in</strong>ges Gesamtgewicht <strong>und</strong> wird<br />

deshalb auf den e<strong>in</strong>en oder anderen E<strong>in</strong>bau<br />

verzichten können <strong>und</strong> höchstwahrsche<strong>in</strong>lich<br />

schon aus Gewichtsgründen zu<br />

e<strong>in</strong>em ganz anderen Fahrzeug-Typ greifen.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Bei uns steht das Bereisen ferner Länder im<br />

Vordergr<strong>und</strong> ‒ je länger, desto besser. Deshalb<br />

s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> uns Gemütlichkeit, Wohnkomfort<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e möglichst große Autarkie von<br />

Strom- <strong>und</strong> Wasserversorgung wichtiger als<br />

extreme Geländegängigkeit.<br />

Wenn man <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e 2-Zimmer-Küche-Bad-<br />

Wohnung mit Keller acht Quadratmeter zur<br />

Verfügung hat, dann ist klar, dass <strong>alle</strong>s e<strong>in</strong><br />

Kompromiss ist. Um aber zu wissen, wo<br />

man welchen Kompromiss e<strong>in</strong>gehen muss,<br />

stellen wir uns folgende Frage:<br />

Wo halten wir uns <strong>in</strong> unserem Fahrzeug<br />

wie lange auf?<br />

1. Im Bett: hoffentlich wenigstens 7‒8<br />

St<strong>und</strong>en täglich.<br />

2. Auf unserer Sitzecke: bei schönem Wetter<br />

gar nicht, bei schlechtem Wetter im<br />

schlimmsten Fall ebenfalls 7‒12 St<strong>und</strong>en.<br />

3. In der Küche: bei schönem Wetter so gut<br />

wie gar nicht, weil wir draußen kochen oder<br />

grillen <strong>und</strong> Geschirr abwaschen. Bei schlechtem<br />

Wetter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zubereitung von 2‒3<br />

Mahlzeiten bis zu zwei St<strong>und</strong>en.<br />

4. Im Bad: morgens <strong>und</strong> abends je nach<br />

„Katzenwäsche“ je 15 M<strong>in</strong>uten.<br />

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Nach <strong>die</strong>ser Prioritätenliste dimensionieren<br />

wir <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bereiche <strong>und</strong> behalten<br />

dabei im H<strong>in</strong>terkopf, dass wir – wenn <strong>alle</strong>s<br />

so läuft, wie wir uns das vorstellen – nicht<br />

nur drei Wochen <strong>in</strong> unserem Fahrzeug verbr<strong>in</strong>gen,<br />

sondern vielleicht drei Monate oder<br />

irgendwann e<strong>in</strong>mal sogar mehrere Jahre.<br />

Leider habe ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr frühen Phase<br />

me<strong>in</strong>er Ausbauüberlegungen erste rudimentäre<br />

Gr<strong>und</strong>risse mit Microsoft Excel erstellt.<br />

Je mehr sich <strong>die</strong> Pläne konkretisieren, desto<br />

mehr werden sie verfe<strong>in</strong>ert, sodass ich am<br />

Ende bei Excel bleibe. Mir ist durchaus<br />

bewusst, dass <strong>die</strong>s nicht gerade das professionellste<br />

Planungstool ist. Im Internet gibt<br />

es zahlreiche 3-D-Freeware-Programme, mit<br />

denen man 3-D-Planungen relativ schnell<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach realisieren kann – e<strong>in</strong>e gewisse<br />

E<strong>in</strong>arbeitungszeit vorausgesetzt.<br />

78


7. Gr<strong>und</strong>riss-Planung<br />

Unsere umgesetzte Variante 9:<br />

Bad im E<strong>in</strong>gang, Küche gegenüberliegend,<br />

Bett im Heck, Sitzbank<br />

davor, Surfequipment unter dem Bett.<br />

Vorteile:<br />

• Viel Stauraum unter dem Bett <strong>und</strong> unter<br />

der Sitzbank, weil <strong>die</strong> auf e<strong>in</strong>em Podest<br />

thront.<br />

• Bad im E<strong>in</strong>gang mit Schiebetür <strong>in</strong>nen:<br />

Fun-giert als Schmutzschleuse <strong>und</strong><br />

W<strong>in</strong>dfang.<br />

• Aufgr<strong>und</strong> der Tatsache, dass <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gangstür<br />

relativ weit vorne sitzt, können<br />

wir e<strong>in</strong>e 3-Meter-Markise verbauen, <strong>die</strong> es<br />

auch braucht, wenn man wirklich<br />

Schatten haben möchte.<br />

Nachteile:<br />

• Der <strong>Blick</strong> durch <strong>die</strong> Tür <strong>in</strong>s Freie ist von<br />

der Sitzgruppe aus nicht möglich.<br />

• Wenn das „Bad“ belegt ist, muss man<br />

durch den Durchstieg e<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

aussteigen.<br />

• Der <strong>Blick</strong> von draußen auf <strong>die</strong> Toilette ist<br />

nicht besonders e<strong>in</strong>ladend. Das Problem<br />

kann <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs ganz e<strong>in</strong>fach durch den<br />

vor das WC gezogenen Duschvorhang<br />

behoben werden.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Optimierungspotenziale:<br />

• Der Schrank neben dem Bad könnte um 20 cm kle<strong>in</strong>er ausf<strong>alle</strong>n <strong>und</strong> das Bad<br />

dementsprechend größer. Man könnte im Bad an der Schrankwand e<strong>in</strong>e Garderobe<br />

e<strong>in</strong>richten mit Kleiderhaken oben <strong>für</strong> Jacken <strong>und</strong> Schuhfächern unten.<br />

• Wer mit 140 cm <strong>für</strong> das Bett auskommt, kann Küche oder Sitzbank entsprechend<br />

vergrößern.<br />

Innenmaße: 411 x 206 cm<br />

Mögliche Schlafplätze <strong>für</strong> 3 Erwachsene<br />

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Neu<br />

90


8. Planung der Seitenansichten <strong>und</strong> des Dachlayouts<br />

L<strong>in</strong>ke Fahrzeugseite<br />

Die Planung der l<strong>in</strong>ken Fahrzeugaußenseite<br />

ist unproblematisch. Außer den Fenstern<br />

<strong>und</strong> deren Abdeckklappen s<strong>in</strong>d hier noch<br />

zwei Kühlschrank-Entlüftungsklappen vorgesehen,<br />

<strong>die</strong> Klappe <strong>für</strong> den Stauraum unter<br />

dem Bett sowie <strong>die</strong> Sandbleche (<strong>alle</strong> im Bild<br />

grau unterlegten Flächen).<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

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92


9. Vorstellung des fertigen Fahrzeugs<br />

Bevor wir jetzt <strong>in</strong>s „E<strong>in</strong>gemachte“ gehen, möchten wir Euch aber an<br />

<strong>die</strong>ser frühen Stelle das Ergebnis unserer achtmonatigen Ausbauarbeit<br />

präsentieren ‒ sozusagen als Appetitmacher <strong>und</strong> als <strong>die</strong> Vor-stellung<br />

des großen Ganzen, dessen Entstehungsgeschichte alsdann so detailliert<br />

wie möglich erläutert wird.<br />

Endlich fertig!<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

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Das Ergebnis nach acht Monaten Fulltime-Bauzeit<br />

97


9. Vorstellung des fertigen Fahrzeugs<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

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98


10. Erläuterung des Raumkonzepts<br />

Unser Plan neun spiegelt am ehesten <strong>die</strong><br />

Annahme über <strong>die</strong> Zeiten wider, <strong>die</strong> wir voraussichtlich<br />

an den verschiedenen Positionen<br />

im Fahrzeug verbr<strong>in</strong>gen werden, <strong>und</strong> er<br />

verb<strong>in</strong>det am besten all <strong>die</strong> Wünsche, Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Vorstellungen <strong>in</strong> Bezug auf<br />

unseren Wunschausbau.<br />

Anmerkung: Die Kriterien, <strong>die</strong> zur Verwendung<br />

der verschiedenen E<strong>in</strong>bauteile geführt<br />

haben, sowie mögliche Alternativen werden<br />

nicht im Rahmen des Raumkonzeptes erläutert,<br />

sondern kommen an der jeweiligen<br />

Stelle des E<strong>in</strong>baus zur Sprache. Ebenso<br />

werden dort Bezugsquellen <strong>und</strong> Preise<br />

(Stand 2008) genannt.<br />

Bett: 150 cm breit, denn dort halten wir<br />

uns hoffentlich am längsten auf, <strong>und</strong> mit<br />

e<strong>in</strong>em guten Schlaf ist der nächste Tag<br />

schon so gut wie gerettet.<br />

Außerdem gehen wir davon aus, dass wir<br />

auch sehr heiße Länder bereisen, <strong>in</strong> denen<br />

es nachts kaum abkühlt. Dann ist es doppelt<br />

unangenehm, wenn der Schlafraum<br />

beengt ist <strong>und</strong> man „ane<strong>in</strong>anderklebt“. Des<br />

Weiteren ergibt sich aus den Maßen des<br />

Bettes <strong>die</strong> Größe des Stauraumes.<br />

Nachdem ich <strong>die</strong> Motorradlösung im Shelter<br />

verworfen habe, setze ich mir <strong>in</strong> den Kopf,<br />

me<strong>in</strong> W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong> Kitesurfequipment im<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Innenraum unter dem Bett zu transportieren,<br />

denn auf dem Dach ist dank Dachluken<br />

<strong>und</strong> Solarpanels schon gar ke<strong>in</strong> Platz mehr<br />

da<strong>für</strong>. So wird das Maß unseres Bettes<br />

durch <strong>die</strong> Länge des Surfboards bestimmt,<br />

das <strong>in</strong> der Diagonalen se<strong>in</strong>en<br />

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Platz darunter f<strong>in</strong>den soll. Dazu kaufe ich<br />

mir eigens e<strong>in</strong> neues Surfboard, das nur 236<br />

cm lang ist <strong>und</strong> gerade so mit Boardbag<br />

unter das Bett passt.<br />

Dort ruhen jetzt direkt unter uns 1 W<strong>in</strong>dsurfbrett,<br />

5 Segel, 2 Gabelbäume, 2 Kiteboards<br />

sowie Anzüge, Trapeze <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>kram, <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> e<strong>in</strong>e oder andere Flasche We<strong>in</strong> rutscht<br />

auch noch dazwischen.<br />

103


10. Erläuterung des Raumkonzepts – technische Daten<br />

Koffer:<br />

• ZEPPELIN-II-Shelter von der deut-schen<br />

B<strong>und</strong>eswehr, Gewicht Koffer leer:<br />

ca. 950 kg<br />

• Gewicht reisefertig mit Wasser <strong>und</strong> Sprit<br />

vollgetankt (je 300 l): ca. 8 t<br />

• Koffer-Aufbau: Sandwichkonstruktion aus<br />

2 mm Alum<strong>in</strong>ium <strong>in</strong>nen <strong>und</strong> außen <strong>und</strong><br />

5,6 cm PU-Schaum. Unter den<br />

Alum<strong>in</strong>ium-Befestigungsschienen ist das<br />

Alumaterial aufgedoppelt<br />

• Große Hecktür 95 x 190 cm<br />

Kofferausbau:<br />

• 12-V-Elektrik<br />

• Vier Optima Yellow-Top Spiralzellen-AGM-<br />

Batterien mit je 75 Ah = 300 Ah (neu,<br />

Stand 2012)<br />

• 110-l-Waeco-Kompressor-Kühlschrank<br />

• 230-V-Versorgung: Votronic-<br />

Wechselrichter 1 500 Watt<br />

• Zwei Solarpanels von Carbest mit je 100<br />

Wp<br />

• Heizung: Diesel-Luftheizung Webasto<br />

Dualtop RHA 100 mit <strong>in</strong>tegriertem 11-l-<br />

Warmwasserboiler; wahlweise 40-Gradoder<br />

70-Grad-Heißwasser<br />

• Wasserversorgung durch Shurflo-<br />

Druckwasserpumpe „Trailerk<strong>in</strong>g“<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

• Drei Frischwassertanks zu je 100 l im<br />

Stauraum unter dem Bett, separat über<br />

drei E<strong>in</strong>füllstutzen befüllbar <strong>und</strong> separat<br />

über drei Kugelhähne ansteuerbar<br />

• 65 --Abwassertank <strong>für</strong> <strong>die</strong> Küche<br />

• 45-l-Abwassertank <strong>für</strong>s Bad<br />

• Flüsterregler zur Reduktion des<br />

Geräuschpegels der Wasserpumpe mit<br />

Ausgleichsbehälter-Funktion – schont<br />

auch <strong>die</strong> Pumpe.<br />

• Thetford C 200CS Cassettentoilette<br />

• Edelstahl-Duschwanne im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />

• Dusche/Bad/WC kann mittels Schiebetür<br />

zum Wohnraum h<strong>in</strong> verschlossen werden.<br />

Dadurch entsteht auch e<strong>in</strong>e Art<br />

„W<strong>in</strong>dfang“.<br />

• Drei Seitz-Aufstellfenster mit Verdunklungsrollos<br />

<strong>und</strong> Fliegenschutz 1 x 900 x<br />

400 mm, 2 x 750 x 400 mm<br />

• E<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-Heki-Dachluke im Bad 40 x 40<br />

cm (ohne Zwangsbelüftung)<br />

• E<strong>in</strong> Midi-Heki-Dachluke im Wohnraum 50<br />

x 70 cm<br />

• Bett: 150 cm x 200 cm.<br />

• Kaltschaummatratzen auf Lattenrost,<br />

geteilt <strong>in</strong> 70 x 200 cm <strong>und</strong> 80 x 200 cm<br />

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• Stauraum unter dem Bett ist mittels e<strong>in</strong>es<br />

Zwischenbodens abgeteilt.<br />

• Fünf Orig<strong>in</strong>al-Verzurrschienen im Boden<br />

des Stauraums<br />

• Zwei Stauraumklappen sowie 90 cm<br />

breite Hecktür zur Be- <strong>und</strong> Entladung des<br />

Stauraums<br />

• Zwei Kühlschrank-Belüftungsklappen 26 x<br />

20,5 cm (ursprünglich Fahrerhaus-Belüftungsklappen),<br />

<strong>die</strong> mittels e<strong>in</strong>es Bowdenzugs<br />

von <strong>in</strong>nen verschlossen werden<br />

können (bei nächtlichem Starkregen).<br />

• Durchstieg zum Fahrerhaus im<br />

Format B x H 600 x 680 mm<br />

Faltenbalg aus Lkw-Plane<br />

• Aufgr<strong>und</strong> von Kippfahrerfahrerhaus ist<br />

das Faltenbalg-Rahmenpaket auf der<br />

Fahrerhausseite mit vier Stehbolzen<br />

verschraubt, sodass <strong>die</strong>se im Bedarfsfall<br />

schnell gelöst werden können.<br />

• Schwenkbarer Heckträger mit Ersatzradhalter<br />

<strong>und</strong> klappbarer Motorrad-/Fahrradträgerplattform<br />

<strong>für</strong> optimierten<br />

Böschungsw<strong>in</strong>kel (45 Grad).<br />

• Kran mit manueller Seilw<strong>in</strong>de<br />

• Drahtlose Funk-Rückfahrkamera<br />

• Navigation: Garm<strong>in</strong> GPSmap 278<br />

114


11. Farbgestaltung<br />

Die Lackierung des Fahrzeugs ist natürlich<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Geschmackssache <strong>und</strong> damit<br />

ke<strong>in</strong> Punkt, an dem ich mich im Rahmen<br />

<strong>die</strong>ses Buches lange aufhalten möchte.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs kann man <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

auch e<strong>in</strong> paar praktische Überlegungen<br />

anstellen, <strong>die</strong> dann durchaus doch e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> Farbentscheidung haben<br />

könnten.<br />

In unserem Fall ist es klar, dass <strong>die</strong> NATO-<br />

Tarnfarbe durch etwas Unmartialischeres<br />

ersetzt werden muss. Zum e<strong>in</strong>en, weil es<br />

Länder gibt, <strong>in</strong> <strong>die</strong> man mit militärähnlichen<br />

Fahrzeugen gar nicht e<strong>in</strong>reisen darf, zum<br />

anderen, weil es Länder gibt, <strong>in</strong> denen das<br />

Militär Fe<strong>in</strong>de hat <strong>und</strong> wir nicht riskieren<br />

wollen, dass man uns versehentlich <strong>die</strong><br />

Karre unter dem H<strong>in</strong>tern wegschießt.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

So gescheckt kann das Sternchen leider nicht<br />

bleiben.<br />

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Auch unser Schneckenhaus soll e<strong>in</strong>e andere Farbe<br />

bekommen.<br />

Bei der Farbgebung steht <strong>für</strong> uns im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, dass wir mit dem Fahrzeug<br />

so wenig wie möglich auff<strong>alle</strong>n möchten –<br />

was ja eigentlich wieder <strong>für</strong> <strong>die</strong> NATO-<br />

Tarnfarbe gesprochen hätte.<br />

115


12. Vorbereitende Arbeiten am Koffer<br />

Als stolze Besitzer e<strong>in</strong>es Allrad-Lkws mit leerem<br />

B<strong>und</strong>eswehr-Shelter auf dem Rücken<br />

machen wir uns sofort an <strong>die</strong> Arbeit, damit<br />

das nicht so bleibt. Wer sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Shelter<br />

entscheidet, hat meist noch <strong>die</strong> <strong>und</strong>ankbare<br />

Aufgabe, <strong>die</strong> gesamte Installation der<br />

B<strong>und</strong>eswehr auszubauen <strong>und</strong> zu entsorgen.<br />

Je nach ehemaligem E<strong>in</strong>satzzweck kann da<br />

leicht e<strong>in</strong> Conta<strong>in</strong>er Material zusammenkommen,<br />

das man entweder über eBay versteigern<br />

oder gleich beim Schrotthändler entsorgen<br />

kann.<br />

12.1 Ausbau der Befestigungsschienen<br />

Als Nächstes gilt es <strong>die</strong> Befestigungsschienen<br />

auszubauen, mit denen <strong>die</strong> B<strong>und</strong>eswehr<br />

ihr Inventar im Shelter fixiert. Auch <strong>die</strong>sen<br />

Punkt kann man kontrovers diskutieren,<br />

denn je nach E<strong>in</strong>satzzweck <strong>und</strong> eigenem Anspruch<br />

an <strong>die</strong> Gemütlichkeit des Innenausbaus<br />

gibt es durchaus Gründe, <strong>die</strong> Schienen<br />

im Koffer zu belassen: Der gesamte Möbelbau<br />

kann mit den Schienen bombenfest verschraubt<br />

werden, wodurch man kaum zusätzliche<br />

Befestigungselemente benötigt. Auf<br />

<strong>die</strong> danach noch offen liegenden Schienen<br />

können Verkleidungsplatten geschraubt<br />

werden, sodass quasi e<strong>in</strong>e zweite Haut<br />

entsteht.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Der leere Shelter mit den Befestigungsschienen<br />

Nachteile, wenn <strong>die</strong> Schienen nicht<br />

entfernt werden:<br />

• An Tür- <strong>und</strong> Fensterausschnitten müssen<br />

sie partiell entfernt werden.<br />

• An den Metallschienen kondensiert bei<br />

Kälte gerne das Wasser <strong>und</strong> tropft herab.<br />

• Wenn <strong>die</strong> Schienen nicht verkleidet werden,<br />

ergibt sich e<strong>in</strong>e doch eher technisch<br />

nüchterne denn e<strong>in</strong>e gemütliche<br />

Innenraumatmosphäre.<br />

• Schraubt man auf <strong>die</strong> Schienen Verkleidungsplatten,<br />

entsteht e<strong>in</strong> Hohlraum zwischen<br />

Wand <strong>und</strong> Verkleidungsplatten, <strong>in</strong><br />

dem sich Kondenswasser <strong>und</strong> Schimmel<br />

bilden können.<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

• Der Innenraum wird noch e<strong>in</strong>mal um ca.<br />

fünf Zentimeter schmaler.<br />

Nach gründlichem Abwägen entscheiden wir<br />

uns da<strong>für</strong>, <strong>die</strong> Befestigungsschienen an den<br />

Wänden <strong>und</strong> der Decke zu entfernen, den<br />

Shelterboden mit se<strong>in</strong>en Schienen <strong>und</strong> L<strong>in</strong>oleumboden<br />

aber unversehrt zu belassen.<br />

Gerade Letzteres soll sich noch als sehr gute<br />

Entscheidung erweisen.<br />

So fällt mir <strong>die</strong> meditative Arbeit zu, r<strong>und</strong><br />

1500 Nieten aufzubohren, mit denen <strong>die</strong><br />

Schienen befestigt s<strong>in</strong>d. Die Schienen sollte<br />

man übrigens nicht gleich auf eBay verhökern,<br />

denn wie sich im Verlaufe me<strong>in</strong>es<br />

Buches noch zeigen wird, gibt es vielfältige<br />

Möglichkeiten, <strong>die</strong>se wieder am <strong>und</strong> im<br />

Fahrzeug zu verbauen.<br />

120


13. E<strong>in</strong>bau von Türen, Fenstern, Luken <strong>und</strong> Klappen<br />

Nach Abschluss der Malerarbeiten geht es<br />

zur Firma Intercamp <strong>in</strong> Vaterstetten (heute<br />

<strong>in</strong> Anz<strong>in</strong>g bei München) , wo man mir e<strong>in</strong><br />

trockenes H<strong>alle</strong>nplätzchen im Lager freiräumt.<br />

Glück habe ich, dass deren Rolltore<br />

gerade mal 3 cm höher s<strong>in</strong>d, als unser<br />

Sternchen nach (!) dem E<strong>in</strong>bau der Dachluken<br />

hoch ist. Es ist nämlich blöd, wenn man<br />

e<strong>in</strong>en H<strong>alle</strong>nplatz gef<strong>und</strong>en hat <strong>und</strong> nicht<br />

re<strong>in</strong>kommt, aber richtig pe<strong>in</strong>lich, wenn man<br />

nach dem Ausbau nicht mehr rauskommt �.<br />

Da hilft dann nur noch, Luft abzulassen <strong>und</strong><br />

zu beten, dass es reicht.<br />

Das erste Loch im Koffer war das schlimmste!<br />

Ich br<strong>in</strong>ge es nicht übers Herz, Bohrmasch<strong>in</strong>e<br />

<strong>und</strong> Stichsäge anzusetzen, um <strong>die</strong><br />

Kab<strong>in</strong>e zu perforieren.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Ralph Ametsbichler, Inhaber der Fa. Intercamp<br />

<strong>in</strong> Anz<strong>in</strong>g, tut sich da sichtlich leichter.<br />

Klar, es ist ja auch nicht se<strong>in</strong> Auto.<br />

Mit süffisantem Gr<strong>in</strong>sen <strong>und</strong> erhobenem<br />

Daumen jagt er den Bohrer <strong>für</strong> e<strong>in</strong> erstes<br />

„Testloch“ <strong>in</strong> unsere „neue Heimat“. Das tut<br />

weh! Aber es soll ja nicht das letzte se<strong>in</strong> ...<br />

13.1 E<strong>in</strong>bau der E<strong>in</strong>gangstür<br />

Vater Michael Ametsbichler übernimmt dann<br />

<strong>in</strong> flotten 4 St<strong>und</strong>en den E<strong>in</strong>bau der Tür,<br />

während ich den Hiwi mime <strong>und</strong> dabei viel<br />

lerne. Der Vorgang wird bei den Fenstern<br />

weiter unten detailliert beschrieben <strong>und</strong><br />

bebildert.<br />

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1. Positionierung der Tür. Diese muss nach<br />

me<strong>in</strong>er Planung direkt an den vorderen umlaufenden<br />

Spriegel des Shelters anschließen,<br />

um rechts von der Tür noch ausreichend<br />

Platz <strong>für</strong> <strong>die</strong> WC-Serviceklappe zu haben.<br />

Anzeichnen der Schnittl<strong>in</strong>ie.<br />

2. Bohren der Ecklöcher, um das Stichsägeblatt<br />

e<strong>in</strong>setzen zu können.<br />

3. Abkleben der Schnittflächen mit breitem<br />

Kreppband, um den Lack vor Kratzern von<br />

der Stichsäge zu schützen.<br />

136


14. Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation<br />

14.1 Gr<strong>und</strong>legende Gedanken: 12 oder<br />

24 Volt im Aufbau?<br />

Wer se<strong>in</strong> <strong>Wohnmobil</strong> auf der Basis e<strong>in</strong>es<br />

Pkw- oder Transporter-Fahrgestells ausbaut,<br />

wird dort e<strong>in</strong>e 12-V-Elektrik vorf<strong>in</strong>den <strong>und</strong><br />

braucht sich h<strong>in</strong>sichtlich der Betriebsspannung<br />

im Wohnaufbau ke<strong>in</strong>e Gedanken zu<br />

machen.<br />

Handelt es sich jedoch um e<strong>in</strong> Lkw-Fahrgestell,<br />

dann stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob <strong>die</strong> 24-V-<br />

Bordelektrik auch im Koffer fortführt oder ob<br />

der Aufbau mit 12-V-Geräten ausgestattet<br />

werden soll. Für beide Ansätze gibt es gute<br />

Gründe.<br />

Da <strong>in</strong> unserem Lkw-Chassis <strong>die</strong> gesamte<br />

Elektrik auf 24 V ausgelegt ist, gilt es hier<br />

e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>sätzliche Entscheidung zu treffen.<br />

Trotz e<strong>in</strong>iger Vorteile von 24 V gibt es auch<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von Nachteilen, <strong>die</strong> mich dazu<br />

bewegen, <strong>die</strong> Elektrik im Koffer auf 12 Volt<br />

auszulegen.<br />

Gründe, <strong>die</strong> <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e 24-Volt-Elektrik<br />

im Aufbau sprechen:<br />

• Man hat sowohl im Fahrerhaus als auch<br />

im Aufbau überall 24 V.<br />

• Die verwendeten Kabel können dünner<br />

ausf<strong>alle</strong>n, weil e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Strom fließt.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

• Es besteht reduzierte Kabelbrandgefahr.<br />

• Die Kabel s<strong>in</strong>d kostengünstiger <strong>und</strong><br />

wiegen weniger.<br />

Gründe, <strong>die</strong> <strong>für</strong> 12 Volt im Aufbau<br />

sprechen:<br />

• Die Komponenten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der 24-V-Version<br />

häufig etwas teurer.<br />

• Für viele Kle<strong>in</strong>geräte wie Handy, IPod,<br />

Laptop, mobile Wechselrichter, Lüfter,<br />

Kühlbox usw. hat man teilweise schon<br />

Kfz-Lade-kabel, weil man sie auch im<br />

Pkw benutzt. So besteht immer wieder<br />

<strong>die</strong> Gefahr, dass man e<strong>in</strong> 12-V-Gerät an<br />

e<strong>in</strong>e 24-V-Steckdose an-schließt <strong>und</strong><br />

damit das Gerät zerstört.<br />

• Außerdem be<strong>für</strong>chte ich, dass 24-V-<br />

Geräte im Ausland schwieriger zu<br />

bekommen s<strong>in</strong>d, falls man unterwegs mal<br />

Ersatz benötigt.<br />

• Der Ausbau der Batteriekapazität funktioniert<br />

im 24-V-Modus immer nur paarweise.<br />

Es kann also nicht mal nur e<strong>in</strong>e<br />

Batterieergänzt werden, sondern es<br />

müssen bei 24 V derer immer zwei se<strong>in</strong>.<br />

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Das Gleiche gilt auch <strong>für</strong> Solarpanels, wo<br />

zwei 12-V-Panels zusammengeschlossen<br />

werden, um 24 V zu erzeugen. Das kann bei<br />

kle<strong>in</strong>eren Fahrzeugen wie dem unseren zu<br />

Platzproblemen auf dem Dach führen.<br />

Aus all <strong>die</strong>sen Gründen habe ich mich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />

12-Volt-Elektrik im Wohnaufbau entschieden<br />

<strong>und</strong> versorge auch sämtliche Geräte im<br />

Fahrerhaus aus den Kofferbatterien mit 12 V<br />

bzw. 230 V. Damit verm<strong>in</strong>dere ich auch das<br />

Risiko, dass e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschalteter Verbraucher<br />

im Fahrerhaus <strong>die</strong> Starterbatterien leert.<br />

14.2. Planung der Elektroverbraucher<br />

Zur Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation<br />

sollte man relativ genau wissen, wo welche<br />

Verbraucher e<strong>in</strong>gebaut werden, um <strong>die</strong> erforderlichen<br />

Kabel an <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Stellen zu verlegen. So erstelle ich auf der<br />

Basis des Gr<strong>und</strong>rissplanes e<strong>in</strong>en Elektroplan,<br />

<strong>in</strong> dem <strong>alle</strong> Verbraucher e<strong>in</strong>gezeichnet s<strong>in</strong>d.<br />

Die Grafik auf der nächsten Seite gibt e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über <strong>alle</strong> zu verbauenden bzw. anzuschließenden<br />

Elektrogeräte <strong>und</strong> elektrisch<br />

betriebenen Komponenten. Da kommt ganz<br />

schön was zusammen, was sich auch <strong>in</strong> der<br />

Länge der verbauten Kabel widerspiegelt:<br />

ca. 250 Meter!<br />

162


14. Vorbereitung der Elektro<strong>in</strong>stallation<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

163


15. Durchstieg<br />

15.1 Generelle Überlegungen zum<br />

Durchstieg<br />

Der Bau e<strong>in</strong>es Durchstiegs ist – wenn er<br />

dicht se<strong>in</strong> soll – e<strong>in</strong>e kitzlige <strong>und</strong> aufwendige<br />

Sache, weshalb das Thema immer wieder<br />

heiß diskutiert wird. Diese Diskussion möchte<br />

ich hier möglichst knapp zusammenfassen,<br />

sodass sich am Ende jeder selbst se<strong>in</strong>e<br />

Me<strong>in</strong>ung darüber bilden kann, ob er e<strong>in</strong>en<br />

Durchstieg braucht oder nicht.<br />

Für Ausbauer von Kastenwagen <strong>und</strong> Transportern<br />

stellt sich <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs <strong>die</strong> umgekehrte<br />

Frage, nämlich ob es s<strong>in</strong>nvoll ist, zwischen<br />

Fahrerhaus <strong>und</strong> Wohne<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>e Trennwand<br />

e<strong>in</strong>zuziehen, um <strong>die</strong> thermischen Probleme,<br />

resultierend aus der nicht vorhandenen<br />

Isolierverglasung im Fahrerhaus, <strong>in</strong> den<br />

Griff zu bekommen.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

15.2 Argumente gegen e<strong>in</strong>en<br />

Durchstieg<br />

• Unnötig, <strong>die</strong> paar Mal kann man auch<br />

außen herum gehen.<br />

• Es entsteht e<strong>in</strong> hoher Kostenaufwand<br />

<strong>alle</strong><strong>in</strong>e <strong>für</strong> das Material.<br />

• Man hat e<strong>in</strong>en hohen Arbeitsaufwand.<br />

• Es ergibt sich e<strong>in</strong> Dichtheitsproblem,<br />

irgendwo tröpfelt es immer re<strong>in</strong>.<br />

• Der Geräuschpegel im Fahrerhaus nimmt<br />

drastisch zu, wenn e<strong>in</strong> Loch <strong>in</strong> <strong>die</strong> Fahrerhausrückwand<br />

geschnitten wird.<br />

• Ohne Durchstieg muss man brenzlige Situationen,<br />

<strong>in</strong> denen man flüchten müsste, im<br />

Koffer „aussitzen“, wenn man sich nicht<br />

nach draußen traut. E<strong>in</strong>e schnelle Flucht ist<br />

häufig schon deshalb nicht möglich, weil es<br />

meist mehrere Sek<strong>und</strong>en bis M<strong>in</strong>uten dauern<br />

kann, bis <strong>die</strong> Kessel der Druckluftbremsen<br />

den nötigen Druck aufgebaut haben <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Bremsen freigeben. In <strong>die</strong>ser Zeit könnten<br />

„Angreifer“ auch auf andere Art <strong>und</strong><br />

Weise verh<strong>in</strong>dern, dass man wegfährt.<br />

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• Durch <strong>die</strong> Verschränkung des Fahrzeugs<br />

ist es sehr aufwendig, e<strong>in</strong>en Faltenbalg so<br />

zu konzipieren, dass er e<strong>in</strong>erseits dicht ist,<br />

andererseits <strong>die</strong> Verw<strong>in</strong>dung des Fahrzeugs<br />

mitmacht, ohne zu reißen.<br />

• Bei Kipp-Fahrerhäusern muss zuerst der<br />

Faltenbalg auf e<strong>in</strong>er Seite gelöst werden,<br />

bevor man das Fahrerhaus kippen kann.<br />

• Im Koffer muss e<strong>in</strong>e Tür oder Klappe zum<br />

Durchstieg h<strong>in</strong> <strong>in</strong>stalliert werden, um e<strong>in</strong>e<br />

starke Auskühlung des Koffers zu<br />

verh<strong>in</strong>dern.<br />

• Im Fahrerhaus muss ebenfalls e<strong>in</strong>e Klappe<br />

montiert werden, um <strong>die</strong> Geräuschkulisse<br />

wieder auf e<strong>in</strong> erträgliches Niveau zu<br />

senken.<br />

171


15. Durchstieg<br />

Die Kontaktfläche des L-Profil-Rahmens mit<br />

dem Koffer streiche ich dick mit Dekal<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> niete ihn <strong>in</strong> den zahlreichen vorgebohrten<br />

Löchern mit 5-mm-Dichtbl<strong>in</strong>dnieten auf<br />

den Koffer.<br />

So sieht das Ganze von der Kofferseite aus.<br />

Da ich das lichte Maß des Kofferausschnittes<br />

nicht ganz ausnutze, muss ich den Innenrahmen<br />

des Koffers mit Holz auskleiden, um<br />

auf das Durchstiegsmaß des Alu-L-Profil-<br />

Rahmens zu kommen. Als Nächstes verkleide<br />

ich das Ganze noch mit e<strong>in</strong>em Holzrahmen<br />

aus wasserfest verleimten<br />

Siebdruckplatten.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Es ist wichtig, hier e<strong>in</strong> wasserfestes Material<br />

zu verwenden, weil <strong>die</strong> Erfahrung gezeigt<br />

hat, dass es bei starkem Regen doch immer<br />

wieder mal am Faltenbalg <strong>in</strong> den Zwischenraum<br />

tröpfelt.<br />

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Nach der Verkleidung mit den Siebdruck-<br />

Platten hat der Durchstieg e<strong>in</strong> Maß von 66,5<br />

cm Höhe <strong>und</strong> 58 cm Breite: absolut ausreichend<br />

wenn man e<strong>in</strong> bisschen gelenkig ist!<br />

176


15. Durchstieg<br />

15.7 Durchstiegsarbeiten am<br />

Fahrerhaus<br />

Zunächst gilt es am Fahrerhaus <strong>die</strong> Orig<strong>in</strong>al-<br />

Heckfenster auszubauen. Erste Überlegungen,<br />

<strong>die</strong>se <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tonne zu treten, weichen<br />

Das tut schon weh, das Fahrerhaus dermaßen zu<br />

perforieren.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

zweiten, es vorher doch mal auf eBay zu<br />

versuchen. Zusammen mit den Dichtungsgummis<br />

br<strong>in</strong>gen sie noch erstaunliche<br />

40 Euro. Wer hätte das gedacht? Nachdem<br />

<strong>die</strong> Fenster draußen s<strong>in</strong>d, übertrage ich <strong>die</strong><br />

Eckpunkte des Durchstiegsrahmens vom<br />

Koffer auf das Fahrerhaus. Den Ausschnitt<br />

schneide ich etwas größer, als <strong>die</strong> Durchstiegsrahmen<br />

s<strong>in</strong>d, um zu vermeiden, dass<br />

e<strong>in</strong>e scharfe Blechkante <strong>in</strong> den Durchstieg<br />

ragt.<br />

Mit PU-Kleber klebe ich <strong>die</strong> vorgefertigte Deckel aus<br />

Alu-Cobond-Material <strong>in</strong> <strong>die</strong> alten Fensterausschnitte.<br />

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Danach ist der <strong>für</strong> das Fahrerhaus vorgesehene<br />

Stahlrahmen dran. Mit PU-Kleber klebe<br />

ich <strong>die</strong>sen aufs Fahrerhaus <strong>und</strong> fixiere ihn<br />

mit Schraubzw<strong>in</strong>gen ...<br />

180


15. Durchstieg<br />

Endlich fertig!<br />

Der spannendste Augenblick ist natürlich<br />

der, im Gelände zu testen, ob <strong>alle</strong> Überlegungen<br />

richtig waren oder ob es den Faltenbalg<br />

bei der ersten Gelegenheit zerreißt.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Wenn es außen so aussieht ...<br />

... dann sieht das <strong>in</strong>nen so aus: Dramatisch, aber er<br />

hält!<br />

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Bezugsquelle Faltenbalg <strong>und</strong> Rahmen:<br />

Fa. Jännert Fahrzeugbau<br />

D-85551 Kirchheim bei München,<br />

Ansprechpartner: Herr Lösch<strong>in</strong>ger<br />

Tel. +49 (0) 89 90 99 65 0<br />

http://www.jaennert-gmbh.de/<br />

Kosten: pro Rahmen ca. € 100,00<br />

Rahmenmaß: 680 x 600 mm<br />

Faltenbalg: sechslagig: ca. € 600,00 (2008)<br />

Zu überbrückender Abstand zwischen Koffer<br />

<strong>und</strong> Fahrerhaus: 24 cm im Stand, bei<br />

Verschränkung ca. 45 cm.<br />

Tipp: Die Dimensionierung des Faltenbalges<br />

hängt e<strong>in</strong>erseits vom Abstand zwischen<br />

Koffer <strong>und</strong> Fahrerhaus ab (bei uns 24 cm)<br />

<strong>und</strong> von der Verw<strong>in</strong>dungsfähigkeit des<br />

Fahrzeugs. Im Zweifel den Faltenbalg lieber<br />

etwas großzügiger dimensionieren, als dass<br />

er <strong>die</strong> erste Verw<strong>in</strong>dung nicht verw<strong>in</strong>det.<br />

183


16. Vorbereitende Arbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasser-Installation<br />

16.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen<br />

Ursprünglich war als Duschwanne e<strong>in</strong>e Plastikwanne<br />

aus dem Womo-Zubehör <strong>für</strong> ca.<br />

70 Euro geplant. Aufgr<strong>und</strong> ihrer exponierten<br />

Lage im E<strong>in</strong>gangsbereich unseres Roll<strong>in</strong>g<br />

Home stellt sich <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs <strong>die</strong> Frage, wie<br />

lange <strong>die</strong> wohl halten wird, wenn wir täglich<br />

mehrfach durch <strong>die</strong> Duschwanne <strong>in</strong>s Fahrzeug<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>- oder aus <strong>die</strong>sem wieder<br />

h<strong>in</strong>ausgelangen.<br />

Zur Er<strong>in</strong>nerung: Wir haben unser „Bad“ im<br />

E<strong>in</strong>gangsbereich geplant, womit wir den<br />

normalerweise verschenkten Platz h<strong>in</strong>ter der<br />

E<strong>in</strong>gangstür s<strong>in</strong>nvoll nutzen. Außerdem ergibt<br />

sich so e<strong>in</strong>e Schmutzschleuse <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit der Schiebetür zum Bad<br />

zusätzlich e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dfang, der im W<strong>in</strong>ter <strong>die</strong><br />

Wärme im Fahrzeug hält, selbst wenn <strong>die</strong><br />

Tür geöffnet wird.<br />

Intercampler Michel br<strong>in</strong>gt mich auf <strong>die</strong><br />

Idee, <strong>die</strong> Duschwanne aus Edelstahl bauen<br />

zu lassen. Noch während des Ausbaus zahlt<br />

sich das aus, als mir e<strong>in</strong>e Schraubzw<strong>in</strong>ge<br />

herunterfällt <strong>und</strong> den Rand der Duschwanne<br />

trifft. Dort h<strong>in</strong>terlässt sie lediglich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Delle – e<strong>in</strong>e Plastikwanne hätte das nicht<br />

überlebt.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Mit dem Topfbohrer bohre ich an den Stellen<br />

Löcher <strong>in</strong> den Boden, wo später <strong>die</strong> Abwasserschläuche<br />

zum Abwassertank geführt<br />

werden. Unter der Wanne verlege ich e<strong>in</strong>e<br />

10 mm starke PE-Matte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> leichten Unebenheiten<br />

der Bodenschienen ausgleicht<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Duschwanne nach unten gegen<br />

Kälte isoliert.<br />

Die Duschwanne hat <strong>die</strong> Innenmaße 60 x 65<br />

x 8 cm, das Außenmaß beträgt 65 x 65 cm.<br />

Sie ist an der E<strong>in</strong>gangstür um 2 cm abgekantet<br />

<strong>und</strong> liegt auf dem Rahmen des Shelters<br />

auf. So entsteht hier e<strong>in</strong> fester Tritt, auf<br />

den man auch bedenkenlos mit Schuhen –<br />

ggf. auch mit Skischuhen – treten kann.<br />

Zum Wohnraum h<strong>in</strong> beträgt der Falz 3 cm,<br />

den ich mit e<strong>in</strong>er Holzleiste unterfüttere,<br />

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sodass auch hier e<strong>in</strong>e trittfeste Stufe<br />

entsteht.<br />

Tipp 1: Wer sich e<strong>in</strong>e Edelstahlduschwanne<br />

bauen lässt, sollte m<strong>in</strong>destens zwei Abflüsse<br />

diagonal versetzt vorsehen, sodass das Wasser<br />

auch dann noch gut abfließen kann,<br />

wenn man mal schief steht. Ideal wären<br />

<strong>die</strong>sbezüglich vier Abflüsse oder e<strong>in</strong> mittiger<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er konisch zulaufenden Wanne. Letzterer<br />

würde aber wieder e<strong>in</strong>e größere<br />

Herausforderung an den Unterbau der<br />

Duschwanne darstellen. Aber man muss es<br />

auch nicht übertreiben, denn <strong>die</strong> Abläufe<br />

kosten mit je € 28,‒ ja auch noch Geld. Mit<br />

e<strong>in</strong>em Gummirakel lässt sich eventuell <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Ecke stehendes Wasser leicht <strong>in</strong> den<br />

Abfluss abziehen.<br />

186


17. Möbelbau Teil 1: Küche, Bad, Schrank, Staukästen<br />

17.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Informationen<br />

zum Möbelholz<br />

Das dumpfe Gefühl, beim Möbelbau nicht <strong>alle</strong>s<br />

restlos richtig gemacht zu haben, beschleicht<br />

mich ja schon relativ früh; um<br />

genau zu se<strong>in</strong>: noch bevor ich damit angefangen<br />

hatte, nämlich bei der Lieferung<br />

me<strong>in</strong>er 36 m² Möbelholz an e<strong>in</strong>em kalten<br />

Morgen im März anno 2008.<br />

Da realisiere ich erst das massive Gewicht<br />

der 16 mm starken Tischlerplatten mit Melam<strong>in</strong>beschichtung,<br />

dass mir be<strong>in</strong>ahe schlecht<br />

wird. Aber zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ist es eigentlich<br />

schon zu spät, <strong>und</strong> so verbaue ich das<br />

Holz mit dem etwas mulmigen Gefühl, dass<br />

es e<strong>in</strong> etwas leichteres wohl auch getan<br />

hätte.<br />

E<strong>in</strong>ige Jahre <strong>und</strong> viele Gespräche später b<strong>in</strong><br />

ich nun e<strong>in</strong> bisschen schlauer geworden <strong>und</strong><br />

möchte me<strong>in</strong>e Leser auf den Stand me<strong>in</strong>er<br />

neuesten Erkenntnisse <strong>in</strong> Sachen Möbelholz<br />

br<strong>in</strong>gen – <strong>in</strong> der Hoffnung, Euch vor dem<br />

e<strong>in</strong>en oder anderen Fehler bewahren zu<br />

können.<br />

Me<strong>in</strong>e Lebenserfahrung hat mir mittlerweile<br />

gezeigt, dass es auch bei verme<strong>in</strong>tlich so<br />

profanen D<strong>in</strong>gen wie e<strong>in</strong> paar Holzplatten<br />

s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> kann, mit Leuten zu sprechen,<br />

<strong>die</strong> Ahnung haben – <strong>in</strong>sbesondere dann,<br />

wenn man selbst ke<strong>in</strong>e hat. So b<strong>in</strong> ich durch<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

e<strong>in</strong>en me<strong>in</strong>er Leser auf <strong>die</strong> Firma Vöhr<strong>in</strong>ger<br />

im schwäbischen Trochtelf<strong>in</strong>gen aufmerksam<br />

geworden, <strong>die</strong> seit 1921 <strong>in</strong> Holz macht<br />

<strong>und</strong> seit Anfang der 1970er-Jahre den Caravanbau<br />

miterlebt <strong>und</strong> mitgeprägt hat. Vöhr<strong>in</strong>ger<br />

ist heute e<strong>in</strong>er der führenden Hersteller<br />

von Plattenwerkstoffen im Caravan- <strong>und</strong><br />

<strong>Wohnmobil</strong>bereich <strong>und</strong> beliefert renommierte<br />

Unternehmen <strong>in</strong> der Freizeitmobilbranche,<br />

teilweise auch mit komplett gefertigten<br />

Möbelzeilen.<br />

Für uns Selbstausbauer ist dabei dreierlei<br />

<strong>in</strong>teressant:<br />

1. Das Know-how der Firma <strong>in</strong> Sachen<br />

Möbelholz, Leichtbau, Verarbeitung <strong>und</strong><br />

Oberflächenbeschichtung, das Vöhr<strong>in</strong>ger<br />

fre<strong>und</strong>licherweise auch <strong>in</strong> Form von technischer<br />

Beratung weitergibt.<br />

2. Die große Bandbreite von Möbelbaumaterialien<br />

<strong>und</strong> Oberflächendekors<br />

3. Der Sonderverkauf von B-Ware ab Werk<br />

<strong>in</strong> Trochtelf<strong>in</strong>gen<br />

In Telefonaten mit Geschäftsführer Jürgen<br />

Vöhr<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> dem technischen Berater,<br />

Herrn Schäfer, versuche ich zu ergründen,<br />

welche Hölzer denn <strong>die</strong> Profis e<strong>in</strong>setzen,<br />

wenn es um m<strong>in</strong>imales Gewicht <strong>und</strong> maximale<br />

Stabilität geht. Dabei ist erst mal<br />

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zwischen zwei gr<strong>und</strong>sätzlichen Anwendungen<br />

zu unterscheiden:<br />

1. Verkleidungsplatten<br />

2. Möbelholz<br />

1. Verkleidungsplatten:<br />

Bei den Verkleidungsplatten baut man bei<br />

Vöhr<strong>in</strong>ger auf asiatisches Sperrholz mit e<strong>in</strong>er<br />

Dicke von 2,7-3 mm, das e<strong>in</strong> sehr gutes<br />

Preis/Leistungsverhältnis aufweist. Das ist<br />

verzugsstabiler als Pappel-Sperrholz, das<br />

ke<strong>in</strong>e so gute Planlage hat. Jedoch ist <strong>in</strong> Bereichen,<br />

<strong>in</strong> denen Biegungen an der Seitenwand<br />

erforderlich s<strong>in</strong>d, auch Pappel-Sperrholz<br />

<strong>in</strong> 3-mm-Stärke beschichtet oder Natur<br />

erhältlich.<br />

Asiatisches Sperrholz <strong>für</strong> Verkleidungsplatten<br />

Neu<br />

189


17. Möbelbau Teil 1: Küche, Bad, Schrank, Staukästen<br />

Seitenansicht der l<strong>in</strong>ken Fahrzeugseite mit detaillierter Möbelvermaßung<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

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197


18. Heizung<br />

18.1 Diesel- oder Gasheizung?<br />

Welche Heizung <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Fahrzeug <strong>die</strong> richtige ist, kann sicherlich lang<br />

<strong>und</strong> breit diskutiert werden. Generell ist <strong>die</strong> Entscheidung zu treffen,<br />

ob es e<strong>in</strong>e Gas- oder e<strong>in</strong>e Dieselheizung se<strong>in</strong> soll. Bewegt man sich<br />

vorzugsweise <strong>in</strong> Europa, bereitet <strong>die</strong> Beschaffung von Gas <strong>in</strong> der Regel<br />

kaum Probleme. Allerd<strong>in</strong>gs sollte man sich dessen bewusst se<strong>in</strong>, dass<br />

<strong>die</strong> Heizung r<strong>und</strong> 250 g Gas pro St<strong>und</strong>e verbraucht <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e 11kg-Gasflasche<br />

bei regem Heizungsbetrieb <strong>in</strong> wenigen Tagen im<br />

wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes verheizt. Will man auch im W<strong>in</strong>ter das<br />

Womo nutzen, ist der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es großen Gastanks also wirklich<br />

s<strong>in</strong>nvoll. Diesel hat man <strong>in</strong> der Regel immer dabei, <strong>und</strong> <strong>die</strong> nächste<br />

Tankstelle ist selten weiter als e<strong>in</strong> paar Kilometer entfernt.<br />

Außerhalb Europas ist <strong>die</strong> Verfügbarkeit von Propangas häufig nicht<br />

gewährleistet – von den passenden Anschlüssen mal ganz zu schweigen.<br />

Hier hat man mit Flaschengas den Vorteil, dass man mit verschiedenen<br />

Adapterstücken <strong>die</strong> Befüllung von Flasche zu Flasche regeln<br />

kann, auch wenn das unter Sicherheitsgesichtspunkten nicht ganz unkritisch<br />

ist <strong>und</strong> man damit lediglich e<strong>in</strong>e 50%ige Befüllung se<strong>in</strong>er Flaschen<br />

realisiert.<br />

Butangas funktioniert nur bei Temperaturen über null Grad. Das bedeutet,<br />

dass es zu e<strong>in</strong>em Ausfall des Systems kommen kann, wenn der<br />

Gastank außen montiert ist. Bei Montage im Fahrzeug ist <strong>die</strong>ses Problem<br />

weitgehend ausgeschaltet.<br />

Da wir im Lkw <strong>in</strong> der Regel immer reichlich Diesel im Fahrzeugtank<br />

gebunkert haben <strong>und</strong> uns (hoffentlich) häufig außerhalb Europas aufhalten,<br />

liegt es nahe, sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Dieselheizung zu entscheiden.<br />

Probleme bei großen Höhen: Wer <strong>in</strong> größeren Höhen über 2 500 m ü.<br />

n. N. unterwegs ist, sollte sich dessen bewusst se<strong>in</strong>, dass es sowohl<br />

bei Gas- als auch bei Dieselheizungen zu Problemen kommen kann,<br />

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weil das Brennstoff-Luft-Gemisch aufgr<strong>und</strong> des ger<strong>in</strong>geren Außendrucks<br />

nicht mehr stimmt.<br />

Bei der von uns gekauften Webasto-Dieselheizung kann <strong>für</strong> € 250,- e<strong>in</strong><br />

Diagnosegerät zugekauft werden, das man <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der<br />

passenden Software an e<strong>in</strong>en Laptop anschließen kann. So lässt sich<br />

<strong>die</strong> Steuerung der Heizung <strong>die</strong>sem verm<strong>in</strong>derten Luftdruck anpassen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs benötigt man zur korrekten E<strong>in</strong>stellung auch noch e<strong>in</strong><br />

Abgasmessgerät, das preislich schon <strong>in</strong> der Region von € 1.000,- liegt.<br />

Durch „Herumprobieren“ kann man vielleicht <strong>die</strong> richtige Mischung<br />

ohne Abgasmessgerät ermitteln, <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs läuft man dabei Gefahr,<br />

dass der Brenner auf Dauer Schaden nimmt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Heizung damit<br />

ebenfalls nicht mehr funktionsfähig ist.<br />

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass <strong>für</strong> Gasanlagen jährlich<br />

e<strong>in</strong>e Gasprüfung erforderlich ist. Außerdem birgt Gas immer e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Gefahr, weshalb manche Menschen generell versuchen, e<strong>in</strong><br />

„gasloses“ <strong>Wohnmobil</strong> zu bauen/zu kaufen. Dieses Ziel hatten auch wir<br />

mit unserem ursprünglichen Ausbau verfolgt, was sich mittlerweile jedoch<br />

aufgr<strong>und</strong> anderer Faktoren zugunsten e<strong>in</strong>er Gasanlage verschoben<br />

hat. Trotzdem s<strong>in</strong>d wir froh, <strong>die</strong> Heizungsfrage über Diesel gelöst<br />

zu haben, da <strong>die</strong> ansonsten mitzuführenden Gasmengen andere Probleme<br />

aufgeworfen hätten.<br />

18.2 Luft- oder Wasserheizung?<br />

Die Frage „Luft- oder Wasserheizung?“ ist bei uns relativ schnell geklärt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der doch etwas e<strong>in</strong>geschränkten Raumhöhe im Shelter<br />

von 1,91 m wollen wir nicht noch 5 bis 7 cm <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en doppelten Boden<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Heizung opfern. Außerdem ist e<strong>in</strong>e Wasser-Bodenheizung<br />

nur dann s<strong>in</strong>nvoll, wenn e<strong>in</strong>e ausreichend große Bodenfläche <strong>die</strong><br />

Heizungswärme an <strong>die</strong> Luft abgibt. Das ist bei uns nicht der Fall, denn<br />

Neu<br />

233


18. Heizung<br />

Da ich vermeiden möchte, dass sich das Wasser des Boilerüberlaufs<br />

<strong>und</strong> des Auslassventils unkontrolliert <strong>in</strong> das Fahrzeug ergießt, bastle<br />

ich mir 2008 e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>kelkonstruktion, um an den Auslassschlauch e<strong>in</strong>e<br />

Verlängerung zu montieren <strong>und</strong> das Wasser durch den Fahrzeugboden<br />

zu führen. Dieser Versuch verursacht bei me<strong>in</strong>em ersten E<strong>in</strong>bau der<br />

Heizung e<strong>in</strong> weiteres Problem, vor dem ich all <strong>die</strong>jenigen me<strong>in</strong>er Leser<br />

warnen möchte, <strong>die</strong> ebenfalls e<strong>in</strong>e Dual Top verbauen möchten: Um<br />

das W<strong>in</strong>kelstück auf das kurze Schlauchende zu schieben, lässt es sich<br />

kaum vermeiden, dass man an dem weißen Überlaufschlauch zieht.<br />

Die Verlängerung des Schlauches ist notwendig, damit das Wasser nicht <strong>in</strong>s Fahrzeug<br />

läuft.<br />

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Da <strong>die</strong>ser aber nur auf <strong>die</strong> Überlaufdüse aufgesteckt ist, passiert es<br />

leicht, dass man den Schlauch bei der Montage von der Überlaufdüse<br />

zieht, was bedeutet, dass sich das Wasser <strong>in</strong>s Innere des Gehäuses<br />

<strong>und</strong> damit <strong>in</strong>s Fahrzeug ergießt.<br />

Der Ablaufschlauch ist nur auf <strong>die</strong> mess<strong>in</strong>gfarbene Ablaufdüse aufgesteckt.<br />

Um zu kontrollieren, ob dem so ist, ist man be<strong>in</strong>ahe gezwungen, den<br />

Deckel der Heizung abzunehmen <strong>und</strong> den Sitz des Schlauches zu prüfen.<br />

Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass evtl. lose herumliegende<br />

Kabel beim Aufschrauben des Deckels nicht e<strong>in</strong>geklemmt werden.<br />

Dies ist mir zu <strong>alle</strong>m Überfluss ebenfalls passiert, was zur Folge<br />

hatte, dass ich <strong>die</strong> Heizung zwecks Prüfung noch e<strong>in</strong>mal ausbauen<br />

musste.<br />

Neu<br />

236


18. Heizung<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problem, das Webasto mittlerweile ebenfalls gelöst hat,<br />

stellten <strong>die</strong> kurzen Rohranschlüsse dar, auf denen herkömmliche<br />

Schlauchschellen nicht halten.<br />

Die Rohre s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> den Verbau von John-Guest-Anschlussstücken gedacht,<br />

<strong>die</strong> <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs nicht im Lieferumfang enthalten waren. So behelfe<br />

ich mir mit e<strong>in</strong>er speziellen Schellenkonstruktion <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em etwas<br />

verlängerten Schlauch, der sich zur Heizung h<strong>in</strong> staucht, sodass er<br />

nicht mehr von den Rohren rutschen kann. Beim E<strong>in</strong>bau des orig<strong>in</strong>al<br />

Kits von Webasto setze ich dann auch <strong>die</strong> John-Guest Anschlüssen e<strong>in</strong>.<br />

Da kommt Freude auf: Die Brühe läuft <strong>in</strong>s Auto, <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>er weiß, woher sie kommt.<br />

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E<strong>in</strong>bau alt: Mit gestauchten Schläuchen verh<strong>in</strong>dere ich das Abrutschen der Schläuche.<br />

E<strong>in</strong>bau neu: Mit den John-Guest-Anschlüssen gibt es ke<strong>in</strong>e Probleme mehr.<br />

Neu<br />

237


19. Wasser<strong>in</strong>stallation<br />

19.1 Gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegungen:<br />

Um r<strong>und</strong> 14 Tage autark von e<strong>in</strong>er Wasserversorgung zu se<strong>in</strong>, bedarf<br />

es nach unseren Berechnungen <strong>und</strong> den Erfahrungsberichten anderer<br />

Reisender, <strong>die</strong> ähnliche Fahrzeuge bewegen, e<strong>in</strong>es Frischwasservorrates<br />

von ca. 300 Litern.<br />

Die verteilen wir aus folgenden Gründen auf drei separate Tanks:<br />

• Das Wasser schwappt nicht von e<strong>in</strong>er Fahrzeugseite zur anderen,<br />

sondern jeweils nur im 60 cm breiten <strong>und</strong> 40 cm tiefen Tank.<br />

• E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Tank benötigt unbed<strong>in</strong>gt Schwallbleche, was <strong>die</strong>sen<br />

dann wieder relativ teuer macht.<br />

• Falls mal etwas <strong>und</strong>icht werden sollte, ist nicht <strong>die</strong> gesamte Frischwasseranlage<br />

betroffen, sondern nur e<strong>in</strong> Tank <strong>und</strong> max. 100 Liter<br />

gehen verloren, <strong>die</strong>, falls sie sich <strong>in</strong>s Auto ergießen, weit mehr zu<br />

verschmerzen wären als der Schaden, den sie anrichten.<br />

• Mit drei Tanks ist man flexibler, falls mal nur Wasser von zweifelhafter<br />

Qualität verfügbar se<strong>in</strong> sollte. Dann kann man e<strong>in</strong>en Tank befüllen<br />

<strong>und</strong> verschmutzt damit nicht das Wasser <strong>in</strong> den anderen Tanks.<br />

• Die Befüllung erfolgt über drei separate E<strong>in</strong>füllschläuche, deren E<strong>in</strong>füllstutzen<br />

an der Innenseite der rechten Stauraumklappe verbaut<br />

s<strong>in</strong>d. Somit muss ich <strong>die</strong> E<strong>in</strong>füllstutzen nicht e<strong>in</strong>zeln abschließen,<br />

sondern nur <strong>die</strong> Stauraumklappe. Die Gefahr, dass mir mal jemand<br />

Wasser abzapft oder etwas <strong>in</strong> den Tank schüttet, ist damit ebenfalls<br />

gebannt.<br />

Nachteile <strong>die</strong>ser Lösung: Man benötigt sämtliche Bauteile <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Befüllung <strong>und</strong> Wassserentnahme <strong>in</strong> dreifacher Ausfertigung, was sowohl<br />

den baulichen als auch den Kostenaufwand erhöht.<br />

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Anmerkung: Im Kapitel 16 „Vorbereitende Arbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasser<strong>in</strong>stallation“<br />

habe ich bereits den E<strong>in</strong>bau der Abwassertanks <strong>und</strong> der<br />

Duschwanne beschrieben. Da <strong>die</strong>ses Buch den chronologischen Ausbau<br />

me<strong>in</strong>es Fahrzeugs widerspiegelt, s<strong>in</strong>d verschiedene Arbeiten bereits<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er frühen Phase des Ausbaus erfolgt, weil auf ihnen andere<br />

Ausbauschritte wie beispielsweise der Möbelbau im Bad aufbauen.<br />

254


19. Wasser<strong>in</strong>stallation<br />

19.8 Übersicht über <strong>die</strong> technischen<br />

Komponenten des Wassersystems<br />

1. Steigleitungen aus den Frischwassertanks<br />

2. Je e<strong>in</strong> Kugelhahn pro Tank<br />

3. Sammler<br />

4. Wasserleitung zur Wasserpumpe<br />

5. SHURflo-Wasserpumpe<br />

6. Ablasshahn<br />

7. (hier nicht sichtbar) Flüsterregler – ersetzt<br />

Ausgleichsbehälter<br />

8. T-Abzweig. E<strong>in</strong>e Leitung geht ungefiltert<br />

zur Toilette, e<strong>in</strong>e andere führt weiter<br />

Richtung Wasserfilter.<br />

9. T-Abzweig <strong>für</strong> das Außenwasser<br />

10. Außenwasserleitung führt <strong>in</strong> den<br />

Stauraum<br />

11. Leitung zu den Filtern<br />

12. Seagull-Vorfilter 8 000-Liter-E<strong>in</strong>heit<br />

13. Seagull-Hauptfilter, 8 000-Liter-E<strong>in</strong>heit<br />

14. T-Abzweig (hier nicht sichtbar) <strong>für</strong><br />

gefiltertes Wasser. E<strong>in</strong>e Leitung führt zur<br />

Heizung, <strong>die</strong> andere zu Küche <strong>und</strong> Bad<br />

(Kaltwasser).<br />

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4<br />

15. Kaltwasserleitung gefiltert zu Küche <strong>und</strong> Bad (hier nicht sichtbar)<br />

16. Kaltwasser-E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> <strong>die</strong> Heizung<br />

17. Warmwasser-Ausgang aus der Heizung – führt zu Küche <strong>und</strong> Bad<br />

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20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole<br />

Wie bereits im Teil 1 des Möbelbaus erwähnt, baue ich zunächst von vorne nach h<strong>in</strong>ten, also Küche, Bad <strong>und</strong> Schrank.<br />

In Teil 2 wird von h<strong>in</strong>ten nach vorne gebaut, beg<strong>in</strong>nend mit dem Bett <strong>und</strong> Stauraum-Zwischenboden. Ganz zum Schluss wird dann <strong>die</strong> Sitzbank<br />

zwischen <strong>die</strong> beiden „Möbelblöcke“ e<strong>in</strong>gepasst, weil deren Maß im Gegensatz zu <strong>alle</strong>n anderen Möbelelementen frei def<strong>in</strong>iert werden kann. Das<br />

heißt: Der verbleibende Raum wird mit der Sitzbank „aufgefüllt“.<br />

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278


20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole<br />

20.2 Bau der Bett-Unterkonstruktion<br />

Bei der Konstruktion des Bettes ist uns wichtig, dass wir genügend<br />

Kopffreiheit haben, um bequem im Bett sitzen zu können. Wir wollen<br />

auf jeden Fall e<strong>in</strong> „Alkoven-Feel<strong>in</strong>g“ vermeiden, bei dem <strong>die</strong> Kopffreiheit<br />

mit 70 cm <strong>und</strong> weniger den Namen nicht ver<strong>die</strong>nt. Bei e<strong>in</strong>er Gesamt-Raumhöhe<br />

von 191 cm rechnen wir von oben nach unten <strong>und</strong><br />

def<strong>in</strong>ieren 90 cm Kopffreiheit als ausreichend <strong>und</strong> angenehm.<br />

Deckenhöhe: 191,0 cm<br />

- Kopffreiheit: -90,0 cm<br />

- Höhe der Matratzen: -16,0 cm<br />

- Höhe Lattenrost: -5,0 cm<br />

- Höhe Verstärkung: -3,0 cm<br />

- Höhe Zwischenboden <strong>für</strong> Surfbrett: -22,0 cm<br />

(28 cm bis Unterkante der Latten des Lattenrosts)<br />

- Dicke des Zwischenboden-Holzes: -1,6 cm<br />

- Verbleibende Stauraumhöhe -53,4 cm<br />

Als Matratzen wählen wir Kaltschaum-Matratzen <strong>in</strong> den Maßen 70 x<br />

200 <strong>und</strong> 80 x 200. Kaltschaum deshalb, weil uns <strong>die</strong> Berater<strong>in</strong> beim<br />

Matratzen-Outlet <strong>die</strong>se als kühlend empfiehlt. Im Gegensatz dazu wärmen<br />

Latex-Matratzen eher, was uns bei den anvisierten warmen Gefilden<br />

eher kontraproduktiv <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en erholsamen Schlaf ersche<strong>in</strong>t. Außerdem<br />

können wir <strong>in</strong> kalten Nächten heizen, <strong>in</strong> heißen aber nicht kühlen,<br />

da wir ke<strong>in</strong>e Klimaanlage <strong>in</strong> unserem Aufbau haben. Wer viel<br />

W<strong>in</strong>tercamp<strong>in</strong>g betreiben möchte oder <strong>in</strong> kalte Regionen reist, sollte<br />

Latex-Matratzen wählen, <strong>die</strong> tendenziell eher wärmen. Wir denken<br />

kurzzeitig auch mal über e<strong>in</strong>e durchgängige Matratze im Maß 150 x<br />

200 nach, verwerfen <strong>die</strong>se Option aber wieder, weil wir den Stauraum<br />

unter dem Bett zugänglich halten wollen, <strong>in</strong>dem wir <strong>die</strong> vordere Matratze<br />

<strong>und</strong> Lattenrost hochklappen.<br />

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Tipp: Wer <strong>für</strong> Matratzen <strong>und</strong> Lattenroste weniger Raumhöhe opfern<br />

will oder kann, f<strong>in</strong>det bei REIMO sowohl flach bauende Lattenrost-Systeme,<br />

<strong>die</strong> modular zusammengesteckt werden können, als auch flachere<br />

Matratzen.<br />

Tipp: Ich empfehle jedem, der e<strong>in</strong>e ähnliche Decken- oder Stauraumhöhe<br />

hat, e<strong>in</strong>en Zwischenboden im Stauraum e<strong>in</strong>zuziehen – es sei<br />

denn, er dächte über e<strong>in</strong> ausgeklügeltes Boxen- oder Schubladen-System<br />

nach, <strong>in</strong> dem der Inhalt des Stauraums gut organisiert ist. Ansonsten<br />

ist e<strong>in</strong> Stauraum mit e<strong>in</strong>er Höhe von 80 oder mehr Zentimetern<br />

kaum s<strong>in</strong>nvoll, weil man so hoch den Inhalt gar nicht stapeln<br />

kann, ohne dass der beim Fahren durche<strong>in</strong>andergewirbelt wird.<br />

Der Zwischenboden ist aber auch aus anderem Gr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvoll, auch<br />

wenn man ke<strong>in</strong>e so platzraubenden Hobbys wie ich – das W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong><br />

Kitesurfen – betreibt. Der gewonnene Raum ist ideal, um D<strong>in</strong>ge zu<br />

verstauen, <strong>die</strong> man nicht auf den ersten <strong>Blick</strong> sehen soll. Da der Stauraum<br />

über dem Zwischenboden bei der Anordnung unserer Stauklappen<br />

von außen nicht e<strong>in</strong>sehbar ist, eignet er sich hervorragend, um<br />

D<strong>in</strong>ge zu transportieren, <strong>die</strong> man bei e<strong>in</strong>em flüchtigen <strong>Blick</strong> an der<br />

Grenze nicht unbed<strong>in</strong>gt sehen sollte, wie zum Beispiel das e<strong>in</strong>e oder<br />

andere Kistchen We<strong>in</strong> oder Bier.<br />

279


20. Möbelbau Teil 2: Bett, Sitzgruppe, Kontrollkonsole<br />

Um <strong>die</strong> Auflagefläche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lattenroste zu vergrößern, setze ich an<br />

der Kopfseite, wo <strong>die</strong> Wasserschläuche verlaufen, das Vierkantholz<br />

nicht oben auf <strong>die</strong> Bettpfosten, sondern schraube es frontal an. Dadurch<br />

s<strong>in</strong>d auch <strong>die</strong> Wasserschläuche zur Befüllung der Wassertanks<br />

besser geschützt.<br />

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20.3 Bau des Zwischenbodens im Stauraum<br />

Nachdem <strong>die</strong> Unterkonstruktion des Bettes mit 7-x-7-cm-Kanthölzern<br />

gebaut ist, schraube ich im Abstand von 24 cm darunter <strong>die</strong> 3-x-3-cm-<br />

Kanthölzer als Auflagen <strong>für</strong> den Zwischenboden an <strong>die</strong> Wand.<br />

Oben <strong>die</strong> Auflage <strong>für</strong> den Bett-Lattenrost, unten <strong>die</strong> Auflagen <strong>für</strong> den Zwischenboden<br />

280


21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept<br />

21.1 Vorbemerkungen zu me<strong>in</strong>er ursprünglichen<br />

Elektro<strong>in</strong>stallation<br />

Die von mir konzipierte Elektro<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> deren e<strong>in</strong>gesetzte<br />

Komponenten haben sich im harten Reisee<strong>in</strong>satz teilweise als unterdimensioniert<br />

oder suboptimal erwiesen. Das liegt e<strong>in</strong>erseits daran,<br />

dass ich von falschen Annahmen ausgegangen b<strong>in</strong>, beispielsweise, was<br />

<strong>die</strong> verfügbare Batteriekapazität anbelangt, andererseits sammelt man<br />

im Verlauf e<strong>in</strong>er Langzeitreise viel Erfahrung, auch <strong>in</strong> Bezug auf den<br />

Strombedarf unterwegs.<br />

So habe ich im Frühjahr 2012 me<strong>in</strong>e Elektrik gr<strong>und</strong>legend überarbeitet<br />

<strong>und</strong> optimiert <strong>und</strong> dabei auch den e<strong>in</strong>en oder anderen konzeptionellen<br />

Fehler ausgemerzt <strong>und</strong> geeignetere Komponenten verbaut, <strong>die</strong><br />

unseren spezifischen Anforderungen gerechter werden.<br />

Wie bereits <strong>in</strong> der Intro vermerkt, möchte ich me<strong>in</strong>e Leser von <strong>die</strong>ser<br />

Lernerfahrung profitieren lassen <strong>und</strong> beschreibe deshalb jeweils <strong>die</strong><br />

ursprüngliche Installation <strong>und</strong> danach – deutlich als solche gekennzeichnet<br />

– <strong>die</strong> Optimierungsmaßnahmen e<strong>in</strong>schließlich der Gründe<br />

da<strong>für</strong>.<br />

Im Rahmen der vorbereitenden Elektro<strong>in</strong>stallationsarbeiten im Kapitel<br />

14 habe ich bereits erläutert, warum ich mich entschieden habe, <strong>die</strong><br />

Elektroanlage im Aufbau auf 12 Volt <strong>und</strong> nicht auf 24 V auszulegen.<br />

Die <strong>Wohnmobil</strong>-Elektroanlage sollte auf der Basis von vier generellen<br />

Faktoren konzipiert werden:<br />

1. Summe des täglichen Stromverbrauches durch <strong>in</strong>terne Verbraucher.<br />

2. Dauer der anzustrebenden Autarkie von externen Stromquellen.<br />

(Wer nur mal e<strong>in</strong> bis drei Tage lang autark se<strong>in</strong> will <strong>und</strong> <strong>für</strong> danach<br />

wieder Aufenthalte auf e<strong>in</strong>em Camp<strong>in</strong>gplatz plant, kann se<strong>in</strong><br />

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Elektrokonzept e<strong>in</strong>facher gestalten, als wenn lange Perioden ohne<br />

externe Stromquelle angestrebt werden).<br />

3. Reisezeit <strong>und</strong> Reiseziel im ungünstigsten Fall (also W<strong>in</strong>tercamp<strong>in</strong>g<br />

im Norden = weniger Input durch Solarzellen, hoher Stromverbrauch<br />

durch <strong>die</strong> Heizung, Licht usw.).<br />

4. Stehen mobile Stromquellen wie Solaranlage, Generator oder<br />

Brennstoffzelle zur Verfügung, mit denen Strom-Engpässe ausgeglichen<br />

werden können, oder verfügt das Fahrzeug über e<strong>in</strong>e so hohe<br />

Batteriekapazität, dass <strong>die</strong>se auch <strong>für</strong> längere Standzeiten ausreicht?<br />

Beispiel: Bei unserer Reise nach Marokko im W<strong>in</strong>ter (ca. 20 Grad)<br />

brauchen wir <strong>für</strong> unseren 110 Liter großen Kompressorkühlschrank pro<br />

Nacht ca. 20 Ah Strom. Läuft <strong>in</strong> kalten Nächten zusätzlich noch <strong>die</strong><br />

Heizung, wobei wir immer m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Fenster gekippt <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Dachluke leicht geöffnet haben, so kommen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Heizung weitere<br />

20 Ah h<strong>in</strong>zu (bei e<strong>in</strong>er Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad). Das<br />

bedeutet, dass pro Nacht r<strong>und</strong> 40 Ah verbraucht werden. An sonnigen<br />

Tagen lädt unsere fest montierte Solaranlage von zwei mal 100 Wp<br />

zwischen 8 bis 12 Ah pro St<strong>und</strong>e. Das bedeutet, dass <strong>alle</strong><strong>in</strong>e der<br />

Verbrauch durch Heizung <strong>und</strong> Kühlschrank <strong>in</strong> der Nacht fünf bis sechs<br />

Sonnenst<strong>und</strong>en erfordert, bis <strong>die</strong> Batterien wieder auf Vorabendniveau<br />

geladen s<strong>in</strong>d. Ist das Wetter trüb oder verbraucht man mehr Strom,<br />

kann <strong>die</strong> Bilanz am Ende des Tages negativ ausf<strong>alle</strong>n.<br />

Bei der Konzeption unserer Elektrik strebe ich e<strong>in</strong>e Autarkie von 10 bis<br />

14 Tagen bei günstigen Bed<strong>in</strong>gungen (Sonnensche<strong>in</strong>, steiler E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel<br />

<strong>in</strong> südlichen Gefilden) an. Es ist mir klar, dass sich <strong>die</strong> Dauer<br />

bei ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen – <strong>in</strong>sbesondere bei E<strong>in</strong>satz der Heizung<br />

‒ deutlich reduzieren kann. Doch bei ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen –<br />

sprich Schlechtwetter – s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der Regel auch geneigt,<br />

weiterzufahren.<br />

Neu<br />

319


21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept<br />

21.7 Elektrikzentrale im Podest vor<br />

dem Durchstieg<br />

Leicht zugänglich über e<strong>in</strong>e nach oben zu<br />

öffnende Klappe f<strong>in</strong>den sämtliche Elektrik-<br />

Komponenten e<strong>in</strong>en zentralen Platz im<br />

Podest vor dem Durchstieg:<br />

1 = Solarregler<br />

2 = FI-Schalter<br />

3 = Landstrom-Steckdose<br />

4 = Wechselrichter 1,5 kW<br />

5 = Verteilerleiste mit Sicherungen<br />

6 = 12 V-Ladegerät <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufbaubatterien<br />

7 = Booster = Spannungswandler von 24 V<br />

auf 12 V<br />

8 = drei isolierte Wasserleitungen, <strong>die</strong> zum<br />

Bad (warm <strong>und</strong> kalt gefiltert) bzw. WC<br />

führen (kalt, ungefiltert), <strong>die</strong> <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs nicht<br />

zur Elektrik gehören.<br />

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326


21. Elektro<strong>in</strong>stallation: ursprüngliches Konzept<br />

Tipp: Die Solarpanels sollten nicht <strong>in</strong> Reihe geschaltet werden (es sei<br />

denn, e<strong>in</strong>e 24-V-Anlage machte <strong>die</strong>s erforderlich), sondern jedes Panel<br />

sollte separat mit e<strong>in</strong>em Kabel mit dem Solarregler verb<strong>und</strong>en werden.<br />

H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>andergeschaltete Panels liefern nur so viel Strom wie das<br />

schwächste, also am wenigsten von der Sonne beschienene Panel.<br />

Werden mehrere Solarpanels mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>es<br />

davon abgeschattet, reduziert das <strong>die</strong> Leistung der gesamten Anlage.<br />

Die Kabel der Solarpanels mit Quetschverb<strong>in</strong>dern mit denen des Solarreglers<br />

zusammenführen <strong>und</strong> mit Schrumpfschlauch wasserdicht versiegeln.<br />

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Ich gönne mir noch den Luxus <strong>und</strong> schiebe über <strong>die</strong> Kabel der Solarpanels e<strong>in</strong>en<br />

Womo-Wasserschlauch, um zu verh<strong>in</strong>dern, dass sich <strong>die</strong> Kabel auf dem rauen Dach<br />

aufscheuern oder dass <strong>die</strong> Kabelummantelung durch <strong>die</strong> UV-E<strong>in</strong>strahlung porös wird.<br />

Neu<br />

335


22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Konzept<br />

22.1 Optimierung der Elektro<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> der Komponeten<br />

Wie an verschiedenen Stellen im Text bereits angedeutet, habe ich<br />

unser Elektrokonzept im Frühjahr 2012 generell überarbeitet. Auf <strong>die</strong><br />

verschiedenen Maßnahmen <strong>und</strong> Gründe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Änderungen möchte<br />

ich im Folgenden detailliert e<strong>in</strong>gehen. Um e<strong>in</strong>en Überblick über <strong>die</strong><br />

Maßnahmen zu geben, sollen hier im Stil e<strong>in</strong>er Vorher-nachher-Show<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal <strong>die</strong> alte <strong>und</strong> <strong>die</strong> neue Elektro<strong>in</strong>stallation nebene<strong>in</strong>ander<br />

vorgestellt werden. Um es vorwegzunehmen: Außer dem 12-V-<br />

Ladegerät <strong>und</strong> dem FI-Schalter wurden <strong>alle</strong> Komponenten getauscht.<br />

Ursprüngliche Elektro<strong>in</strong>stallation<br />

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Aus Platzgründen habe ich bereits über e<strong>in</strong>en Zwischenboden im<br />

Elektropodest nachgesonnen, bis ich erkannt habe, dass im Klappdeckel<br />

des Podests e<strong>in</strong> solcher bereits existiert. Dort s<strong>in</strong>d nun das<br />

12-V- <strong>und</strong> das 24-V-Ladegerät hängend verbaut.<br />

1 = Solarregler 2 = FI-Schalter<br />

3 = Landstrom-Steckdose 4 = Wechselrichter 1,5 kW<br />

5 = Verteilerleiste 6 = Ladegerät<br />

7 = alt: Booster, neu: Lade-Wandler von 24 V auf 12 V<br />

8 = drei isolierte Wasserleitungen, <strong>die</strong> zum Bad <strong>und</strong> WC führen<br />

9 = neu: 24-V-Ladegerät <strong>für</strong> <strong>die</strong> Starterbatterien<br />

Neue Elektro<strong>in</strong>stallation<br />

Neu<br />

361


22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Konzept<br />

22.2 Neue Sicherungsblöcke<br />

E<strong>in</strong> wesentlich aufgeräumteres Bild zeigt sich nun auch im Sicherungsblock.<br />

Die alten Sicherungshalter wurden durch neue 10er-Sicherungshalter<br />

<strong>für</strong> Flachsicherungen ersetzt, <strong>die</strong> durch rote LED-Statusleuchten<br />

e<strong>in</strong>e Fehlfunktion anzeigen. Der Vorteil gegenüber fertig konfigurierten<br />

Sicherungspanels liegt dar<strong>in</strong>, dass <strong>die</strong> Flachsicherungen <strong>in</strong>dividuell auf<br />

den jeweiligen Stromkreis angepasst werden können. Jeder Stromkreis<br />

darf dabei mit max. 30 A belastet werden.<br />

Die Leitungsführung ist nun nach h<strong>in</strong>ten verlegt, was auch ästhetisch<br />

anspruchsvollen Augen schmeichelt <strong>und</strong> mich nun hoffentlich vom<br />

Makel e<strong>in</strong>es Elektro-Dilettanten befreit �.<br />

Leider habe ich <strong>die</strong> Sicherungen immer noch nicht im <strong>Blick</strong>feld, weil ich<br />

mir e<strong>in</strong>erseits <strong>die</strong> Arbeit ersparen wollte, sämtliche Kabel zu verlängern,<br />

um sie an <strong>die</strong> gewünschte Stelle zu br<strong>in</strong>gen. Andererseits hätte<br />

Alte Plus-M<strong>in</strong>us-Verteilerleiste mit Sicherungen<br />

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ich mir damit potenzielle Fehlerquellen e<strong>in</strong>gebaut, <strong>die</strong> ich vermeiden<br />

möchte. Die roten LEDs s<strong>in</strong>d jedoch so hell, dass sie durch das Lüftungsgitter<br />

im Elektropodest gut zu erkennen s<strong>in</strong>d. Wer se<strong>in</strong>e Elektrik<br />

neu plant, sollte <strong>die</strong> Sicherungen gut sichtbar <strong>in</strong>stallieren.<br />

1 = Plus-Verteiler mit Sicherungen <strong>und</strong> Kontroll-LEDs <strong>für</strong> je 10<br />

Stromkreise<br />

2 = M<strong>in</strong>us-Verteiler<br />

3 = Fernbe<strong>die</strong>nungs- <strong>und</strong> Kontrollpanel <strong>für</strong> Wechselrichter<br />

4 = Hauptschalter im M<strong>in</strong>us-Stromkreis<br />

5 = externer Sicherungshalter <strong>für</strong> Heizung<br />

Bezugsquelle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherungshalter: Conrad Electronic<br />

Preis: € 17,38 pro Zehner-Sicherungsblock (2012)<br />

L<strong>in</strong>k: http://www.conrad.de/ce/de/product/530787/SICHERUNGSHALTER-W-10P-MIT-<br />

LEDS/SHOP_AREA_17392&promotionareaSearchDetail=005<br />

Neue Plus-M<strong>in</strong>us-Verteilerleiste mit Flachsicherungen<br />

Neu<br />

362


22. Elektro<strong>in</strong>stallation: optimiertes Konzept<br />

22.12 E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er enymotion Gas-Brennstoffzelle<br />

Kurz vor Fertigstellung me<strong>in</strong>es neuen <strong>Wohnmobil</strong>-Selbstausbau-Buches<br />

stellt mir Enymotion e<strong>in</strong>en Prototypen der enyware 200 zur Verfügung,<br />

um wenigstens schon mal den E<strong>in</strong>bau der Brennstoffzelle hier zu dokumentieren.<br />

Die Erfahrungswerte aus dem laufenden Betrieb werden<br />

dann nach e<strong>in</strong>er angemessenen Testphase via kostenloser Update-E-<br />

Mail an <strong>alle</strong> Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser geliefert <strong>und</strong> <strong>in</strong> der nächsten Auflage<br />

mit <strong>in</strong> Buch <strong>und</strong> <strong>CD</strong>-<strong>ROM</strong> aufgenommen. Das zum E<strong>in</strong>bau<br />

erforderliche Equipment sieht recht übersichtlich aus:<br />

Die Brennstoffzelle, das Be<strong>die</strong>nteil, e<strong>in</strong> Kabelsatz zur Verb<strong>in</strong>dung von beidem, 4 Alu-<br />

Füße mir Gummipuffern <strong>und</strong> zwei flexible Rohre <strong>für</strong> Zu- <strong>und</strong> Abluft – das war’s schon.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

E<strong>in</strong>en geeigneten Platz <strong>für</strong> den E<strong>in</strong>bau zu f<strong>in</strong>den, war gar nicht so<br />

schwer, denn es gibt im gesamten Auto nur noch e<strong>in</strong>en: den Stauraum<br />

unter der Sitzbank auf der Beifahrerseite. Er ist gerade mal 7 cm<br />

breiter als <strong>die</strong> Brennstoffzelle. An Zuleitungen ist von der zentralen<br />

Elektrik lediglich der mitgelieferte Kabelbaum zu verbauen, der mit<br />

dem Be<strong>die</strong>nteil verb<strong>und</strong>en ist. Die Brennstoffzelle wird durch <strong>die</strong> vier<br />

gummigepufferten Füße vibrationsgedämmt mit dem Boden verschraubt.<br />

Der Gasanschluss bef<strong>in</strong>det sich an der l<strong>in</strong>ken vorderen Ecke<br />

des Gerätes, <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> beiden Lufte<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Auslässe s<strong>in</strong>d zwei Löcher<br />

mit jeweils 10 cm Durchmesser <strong>in</strong> den Boden zu bohren.<br />

Die enyware 200 <strong>in</strong> ihrer zukünftigen E<strong>in</strong>bauposition<br />

Neu<br />

376


23. Gasanlage<br />

23.1 Konzeption der Gasanlage<br />

Mit der Installation e<strong>in</strong>er Brennstoffzelle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Gaskochers ist me<strong>in</strong>e<br />

ursprüngliche Idee vom gasfreien Auto nun endgültig zu den Akten<br />

gelegt. Das ist e<strong>in</strong>erseits schade, wollte ich doch me<strong>in</strong> Fahrzeug so<br />

e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> störungsunanfällig wie möglich bauen. Es zeigt sich aber,<br />

dass <strong>die</strong> Anforderungen des Reisens doch <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e oder andere Herausforderung<br />

mit sich br<strong>in</strong>gen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> f<strong>in</strong>dige Hersteller gute technische<br />

Lösungen parat haben.<br />

So erhöht sich <strong>die</strong> technische Komplexität unseres Fahrzeugs mit<br />

Brennstoffzelle <strong>und</strong> Gasanlage e<strong>in</strong>mal mehr. Andererseits kann ich als<br />

Buchautor zu <strong>die</strong>sem Thema Erfahrungen sammeln <strong>und</strong> <strong>die</strong>se an<br />

me<strong>in</strong>e Leser weitergeben. Das ist zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e plausible Ausrede<br />

gegen den Wunsch nach E<strong>in</strong>fachheit des Fahrzeugs. Und hätte ich <strong>die</strong><br />

E<strong>in</strong>fachheit e<strong>in</strong>es Ausbaus zum Thema machen wollen, hätte ich ja nur<br />

den me<strong>in</strong>es 1972er Hanomag-Kastenwagens aus dem Jahr 1983<br />

beschreiben müssen. Auf sechs bis acht Seiten wäre der sicherlich<br />

ausführlich abgehandelt gewesen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist <strong>die</strong> Entscheidung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Gasanlage schon vor derjenigen<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Brennstoffzelle gef<strong>alle</strong>n. Denn seit Langem nervt uns <strong>die</strong><br />

bescheidene Brennleistung unseres 3-kW-Origo-Spirituskochers,<br />

sodass wir bereits vor geraumer Zeit <strong>die</strong> Entscheidung getroffen<br />

haben, zum Kochen e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gasanlage e<strong>in</strong>zubauen.<br />

Die Entscheidung <strong>für</strong> den Origo-Kocher fiel <strong>in</strong> der Entstehungsphase<br />

des Fahrzeugs vor <strong>alle</strong>m deshalb, weil wir uns <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Dieselheizung<br />

entschieden hatten <strong>und</strong> wir uns damit e<strong>in</strong>e Gas<strong>in</strong>stallation sparen wollten.<br />

Denn je weniger <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Womo e<strong>in</strong>gebaut ist, desto weniger kann<br />

kaputtgehen. Der Origo-Kocher sollte – so der Plan – variabel im Innen-<br />

<strong>und</strong> Außenbereich zum E<strong>in</strong>satz kommen.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Aber grau ist <strong>alle</strong> Theorie, denn letztendlich hat sich <strong>die</strong> Brennleistung<br />

des Kochers doch als etwas dürftig erwiesen. Auf jeden Fall ist sie zu<br />

schwach, als dass man ihm hätte im Freien kochen können. Schon der<br />

kle<strong>in</strong>ste Lufthauch verbläst <strong>die</strong> Flamme derart, dass man ewig auf<br />

kochendes Kaffeewasser wartet. Im Innenbereich ist <strong>die</strong> Brennleistung<br />

gerade noch ausreichend. Außerdem mussten wir <strong>die</strong> Erfahrung<br />

machen, dass Spiritus <strong>in</strong> islamischen Ländern äußerst schwierig zu<br />

f<strong>in</strong>den ist, weshalb wir immer e<strong>in</strong>en großen Vorrat mit uns herumschleppen<br />

mussten.<br />

Es soll nun nicht der E<strong>in</strong>druck entstehen, dass e<strong>in</strong> solcher Spirituskocher<br />

überhaupt nichts taugt. Für gelegentliches Nudelnkochen oder<br />

um etwas aufzuwärmen ist er <strong>alle</strong>mal o. k. Allerd<strong>in</strong>gs ist ambitioniertes<br />

Kochen auf Langzeitreisen mit ihm nur schwerlich möglich, weil <strong>die</strong><br />

Hitzeentwicklung nicht ausreichend ist, um auch mal etwas scharf<br />

anzubraten. Außerdem verschafft uns <strong>die</strong> Gasanlage <strong>die</strong> Option, zu<br />

e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt evtl. auch noch e<strong>in</strong>en Gasbackofen e<strong>in</strong>zubauen.<br />

Viel wichtiger ist uns aber e<strong>in</strong>e leistungsfähige Außenkochstelle<br />

im rechten Heckstaukasten. Alle<strong>in</strong>e <strong>für</strong>s Kochen hätte <strong>alle</strong>rd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />

3- oder 5-kg-Gaskartusche bzw. -flasche genügt. Doch mit der Brennstoffzelle<br />

gilt es nun e<strong>in</strong>en größeren Gasvorrat mitzuführen, weshalb<br />

sich e<strong>in</strong> Gastank geradezu aufdrängt.<br />

Neu<br />

393


23. Gasanlage<br />

So überlasse ich <strong>die</strong> Biegearbeit Stefan bei<br />

der Fa. HELGRU-mobile <strong>in</strong> Feistritz, der <strong>in</strong><br />

null Komma nix aus dem geraden Rohr e<strong>in</strong><br />

kunstvoll gekrümmtes zaubert. An Equipment<br />

bedarf es des unten abgebildeten<br />

Biegewerkzeugs, dessen Umgang geübt se<strong>in</strong><br />

will, damit <strong>die</strong> Biegungen später an der richtigen<br />

Stelle sitzen. Ferner sollten sämtliche<br />

Gasrohre mit Rohrschneidern getrennt werden<br />

<strong>und</strong> nicht mit e<strong>in</strong>er Flex oder Säge, um<br />

zu vermeiden, dass Späne <strong>in</strong> <strong>die</strong> Leitung<br />

gelangen, <strong>die</strong> dann später <strong>die</strong> Absperrhähne<br />

<strong>und</strong>icht machen können.<br />

Biegewerkzeug, Rohrschneider <strong>und</strong> Erfahrung erforderlich<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Löcher <strong>in</strong> der Kofferwand s<strong>in</strong>d so groß zu<br />

bohren, dass das 10er-Gasrohr ohne Berührung<br />

mit der Wand durch <strong>die</strong>selbe geführt<br />

werden kann. Das Loch wird danach mit<br />

Dekayl MS 5 – abgedichtet <strong>und</strong> das Rohr<br />

damit fixiert.<br />

So habe ich bis zum 3er-Verteilungsblock<br />

unterhalb der Sitzbank das 10-mm-Edelstahlgasrohr<br />

nur e<strong>in</strong>mal anstückeln müssen.<br />

Nach dem Verteilerblock verwende ich 8 mm<br />

starkes Kupfergasrohr <strong>für</strong> den Innenbereich<br />

zu den drei Verbrauchern „Gaskocher“,<br />

„Brennstoffzelle <strong>und</strong> zur „Außenkochstelle“.<br />

Der letzte Meter durch den Shelterboden<br />

h<strong>in</strong>durch bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> Stauraumbox ist ebenfalls<br />

<strong>in</strong> Edelstahl ausgeführt.<br />

3er-Verteilerblock unter der Sitzbank auf der<br />

Fahrerseite<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Die Verlegung von Kupferrohr unterscheidet<br />

sich dah<strong>in</strong>gehend von derjenigen von Stahlrohren,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kupferleitungen Versteifungshülsen<br />

e<strong>in</strong>geschlagen werden müssen.<br />

Dazu schiebt man zunächst <strong>die</strong> Mutter <strong>und</strong><br />

den Schneidr<strong>in</strong>g wie unten abgebildet über<br />

<strong>die</strong> Leitung, senkt dann <strong>die</strong> Kupferleitung<br />

mit e<strong>in</strong>em 8er-Bohrer leicht an, damit <strong>die</strong><br />

Hülse besser h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>rutscht, <strong>und</strong> schlägt <strong>die</strong><br />

Hülse mit e<strong>in</strong>em Hammer vorsichtig <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Kupferleitung, bis sie bündig mit dem Ende<br />

abschließt. Idealerweise bläst man jede<br />

Leitung vor dem f<strong>in</strong>alen E<strong>in</strong>bau mit Druckluft<br />

aus, um eventuell angef<strong>alle</strong>ne Späne zu<br />

entfernen.<br />

Achtung! Jede Verschraubung sollte mit<br />

Dichtungspaste abgedichtet werden.<br />

Dichtungspaste, Schneidr<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Hülse<br />

Neu<br />

402


24. Außenanlagen<br />

Auflistung der Maßnahmen im Außenbereich<br />

Um aus unserem Sternchen e<strong>in</strong> richtiges Fernreisemobil zu machen,<br />

bedarf es noch zahlreicher Maßnahmen im Außenbereich. Dazu<br />

zählen:<br />

1. Schwenkbarer Heckträger mit Ersatzradhalter <strong>und</strong> Fahrrad-<br />

/Motorrad-Plattform, Rückfahrstrahler, Rückfahrkamera<br />

2. Montage von Nummernschildhalter, Beleuchtung <strong>und</strong> Rückfahrkamera<br />

sowie Verkabelung des gesamten Heckträgers<br />

3. Größeren 300-Liter-Tank montieren<br />

4. Tankunterfahrschutz bauen<br />

5. Tankanzeige<br />

6. Anhebung des Fahrzeughecks mit Distanzklötzen<br />

7. Alu-Kotflügel<br />

8. Alu-Stauraumboxen<br />

9. Halterung <strong>für</strong> <strong>die</strong> E<strong>in</strong>stiegsleiter<br />

10. Anhebung des Fahrzeughecks mit Distanzklötzen<br />

11. Markise<br />

12. Montage der Sandbleche<br />

13. Schneeketten<br />

14. Sicherheits-Features: Abdeckklappen <strong>für</strong> Dachluken<br />

<strong>und</strong> Fenster, Türverriegelung im Fahrerhaus<br />

15. Verzurrmöglichkeiten auf dem Dach schaffen<br />

16. Kanisterhalter <strong>und</strong> Wegrollkeile montieren<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

24.1 Schwenkbarer Heckträger<br />

E<strong>in</strong>e der größten Notwendigkeiten <strong>und</strong> gleichzeitig Herausforderungen<br />

bei den Außenanlagen ist <strong>die</strong> Konzeption e<strong>in</strong>es Heckträgers, der folgende<br />

Anforderungen erfüllen muss:<br />

• Aufnahme des Ersatzrades (ca. 140 kg)<br />

• Aufnahme e<strong>in</strong>es Motorrades (ca. 120 bis 140 kg)/Fahrräder<br />

• Aufnahme e<strong>in</strong>es handbetriebenen Krans, um das Ersatzrad oder<br />

Motorrad auf- <strong>und</strong> abzuladen<br />

• Schwenkbar, um <strong>die</strong> Hecktür als Zugang zum Stauraum nutzen zu<br />

können<br />

• E<strong>in</strong>fach zu be<strong>die</strong>nender Schwenkmechanismus<br />

• Aufnahme des Ersatzrades ohne Motorrad, aber mit zusätzlichem<br />

Reifen (ke<strong>in</strong> Komplettrad)<br />

• Alternative Aufnahme des Ersatzrades, wenn Fahrräder oder e<strong>in</strong><br />

Motorrad transportiert werden sollen<br />

• Klapp- <strong>und</strong> abnehmbare Motorrad-Plattform<br />

• Aufnahme der Rücklichter, Rückfahrstrahler, Rückfahrkamera <strong>und</strong><br />

Nummernschildbeleuchtung<br />

Bei Alois Kern Masch<strong>in</strong>enbau im niederbayerischen Tillbach b<strong>in</strong> ich mit<br />

<strong>die</strong>ser Aufgabenstellung bestens aufgehoben. Alois ist nicht nur bekannt<br />

als Tüftler <strong>und</strong> Perfektionist <strong>in</strong> <strong>alle</strong>n Bereichen r<strong>und</strong> um den<br />

Stahlbau, er <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Mannen s<strong>in</strong>d auch fit <strong>in</strong> den Themen Hydraulik,<br />

Mechanik <strong>und</strong> Elektronik.<br />

409


24. Außenanlagen<br />

Durch den Torverschluss kann der Träger <strong>in</strong> null Komma nix aufgeklappt werden.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Den schweren Heckträger kann sogar Edith öffnen.<br />

420


24. Außenanlagen<br />

24.8 Stauraumboxen<br />

Auf unserer Testreise durch Marokko hat sich gezeigt, dass <strong>die</strong> Stauraumboxen<br />

absolut notwendig s<strong>in</strong>d. Alles, was schwer, ölig, schmutzig<br />

oder staubig ist, kann dar<strong>in</strong> gut transportiert werden. So s<strong>in</strong>d auf der<br />

l<strong>in</strong>ken Seite das Radkreuz, <strong>die</strong> Verlängerungsrohre, Holzunterlegklötze<br />

<strong>für</strong> den Wagenheber, <strong>die</strong> Fettpresse, Drehmomentschlüssel, Stahlseile,<br />

Schläuche, Lappen <strong>und</strong> Trichter verstaut. Gerade Öle <strong>und</strong> schmutzige<br />

Lappen würden im Stauraum unter dem Bett mit ihrem Ölgeruch<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich da<strong>für</strong> sorgen, dass ich auch nachts noch vom<br />

Schrauben träume.<br />

Montage der Stauraumboxen<br />

Montage<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Mit dem Wagenheber br<strong>in</strong>ge ich <strong>die</strong> Stauraumbox <strong>in</strong> <strong>die</strong> richtige Position<br />

<strong>und</strong> bohre mit der mobilen Standbohrmasch<strong>in</strong>e <strong>die</strong> Löcher durch<br />

den 8 cm dicken Shelter-Boden <strong>und</strong> <strong>die</strong> darunter positionierte Box.<br />

Sehr wichtig ist es, <strong>die</strong> Bohrung mit der Standbohrmasch<strong>in</strong>e durchzuführen,<br />

damit <strong>die</strong> Löcher exakt im 90-Grad-W<strong>in</strong>kel gesetzt werden.<br />

Dazu ist es hilfreich solche Arbeiten vor dem Innenausbau zu<br />

erledigen.<br />

Mit der mobilen Ständerbohrmasch<strong>in</strong>e werden <strong>die</strong> Löcher gebohrt.<br />

435


24. Außenanlagen<br />

Die beiden Wagenheber, der<br />

Luftschlauch mit Druckmanometer<br />

<strong>und</strong> das Nato-Überbrückungskabel<br />

f<strong>in</strong>den im Orig<strong>in</strong>al-<br />

BW-Staukasten vor dem l<strong>in</strong>ken<br />

H<strong>in</strong>terrad ihren Platz.<br />

Die Deckel schließen mit Edelstahlscharnieren<br />

<strong>und</strong> Edelstahlschlössern.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

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Auf der rechten Seite habe ich 2012 endlich unsere Außenkochstelle<br />

<strong>in</strong>stalliert (siehe Kapitel 23, „Gas<strong>in</strong>stallation“). Darunter wird der<br />

Wasserschlauch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Befüllung der Wassertanks gelagert, darüber<br />

f<strong>in</strong>den der Grill <strong>und</strong> <strong>alle</strong>rhand Kle<strong>in</strong>kram wie Her<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> Spannband<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Markise ihren Platz.<br />

In <strong>die</strong> Boxen ist je e<strong>in</strong> Zwischenboden e<strong>in</strong>geschraubt. Auf der rechten Fahrzeugseite<br />

ist e<strong>in</strong>e Außenkochstelle mit 2 Gaskochstellen auf e<strong>in</strong>em Schubladen-Auszug verbaut.<br />

Neu<br />

436


25. Der Ausbau <strong>in</strong> Zahlen<br />

Zeitaufwand<br />

Der gesamte Ausbau unseres Fahrzeugs zog<br />

sich über acht Monate h<strong>in</strong>, <strong>in</strong> denen ich<br />

Fulltime fünf bis sechs Tage <strong>die</strong> Woche am<br />

Fahrzeug bastelte.<br />

Interessant bei der Betrachtung der aufgewendeten<br />

Zeiten ist dabei der hohe Anteil an<br />

Planungs-, Recherche- <strong>und</strong><br />

Beschaffungszeiten.<br />

Der resultiert vor <strong>alle</strong>m aus der Tatsache,<br />

dass wir quasi von null gestartet s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>nerhalb von wenigen Monaten nicht nur<br />

<strong>die</strong> Entscheidungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Fahrzeug, sondern<br />

auch <strong>die</strong> <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Ausbau <strong>und</strong> dessen<br />

Realisierung getroffen haben. Vor <strong>alle</strong>m <strong>die</strong><br />

Beschaffung der vielfältigen Teile, Arbeits<strong>und</strong><br />

Hilfsmittel <strong>in</strong> den diversen Baumärkten<br />

<strong>und</strong> Fachgeschäften hat sehr viel Zeit <strong>in</strong><br />

Anspruch genommen. Dabei hatte ich noch<br />

den Vorteil, dass <strong>alle</strong>s Womo-Spezifische bei<br />

Intercamp mehr oder weniger auf Lager<br />

vorrätig war.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den Ausbauzeiten.<br />

Da ich noch nie e<strong>in</strong> <strong>Wohnmobil</strong> ausgebaut<br />

hatte <strong>und</strong> <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren<br />

selten <strong>die</strong> Notwendigkeit bestand, e<strong>in</strong>en<br />

Schraubenschlüssel <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hand zu nehmen,<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

musste ich mir <strong>die</strong> Arbeitsschritte <strong>und</strong><br />

Arbeitsweisen erst sukzessive aneignen.<br />

Zeitaufwand:<br />

1 145,5 St<strong>und</strong>en Arbeiten am Innenausbau<br />

297 St<strong>und</strong>en Aufwand <strong>für</strong> Planung,<br />

Beschaffung, Recherche <strong>und</strong> Organisation<br />

355 St<strong>und</strong>en Arbeiten an den Außenanlagen,<br />

an der Lkw-Technik, am Durchstieg <strong>und</strong> am<br />

Fahrerhaus<br />

1 825 St<strong>und</strong>en Gesamtaufwand<br />

Zeitaufwand <strong>für</strong> Optimierungs-arbeiten<br />

<strong>in</strong> den vergangenen drei Jahren:<br />

- Nachisolierung: ca. 100 St<strong>und</strong>en<br />

- Optimierung der Elektrik: ca. 40 Std.<br />

- E<strong>in</strong>bau der Gasanlage <strong>in</strong>kl. Kochfeld <strong>und</strong><br />

Außenkochstelle: ca. 60 Std.<br />

- Arbeiten zur Fahrgestellkonservierung<br />

(noch nicht abgeschlossen):<br />

ca. 20 Std.<br />

- Sonstige Arbeiten: ca. 75 Std.<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

469


27. Resümee <strong>und</strong> Schlussbetrachtung<br />

Ich habe mich an Gewerke gewagt, <strong>die</strong> ich<br />

mir vorher nie zugetraut hätte, <strong>und</strong> dabei<br />

unschätzbare Erfahrungen gesammelt, <strong>die</strong><br />

ich heute im täglichen Leben nutzen kann.<br />

Der Ausbau e<strong>in</strong>es <strong>Wohnmobil</strong>s konfrontiert<br />

Dich mit so vielfältigen Themen <strong>und</strong> Handwerken,<br />

dass es Dir nie langweilig wird.<br />

Deshalb kann ich nur jedem ans Herz legen,<br />

auf sich zu vertrauen, sich selbst zu ermutigen<br />

<strong>und</strong> ermächtigen, den Ausbau se<strong>in</strong>es<br />

Fahrzeugs selbst <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hand zu nehmen.<br />

Das ist, wie e<strong>in</strong>gangs schon erwähnt, me<strong>in</strong>e<br />

Absicht, <strong>die</strong> ich mit <strong>die</strong>sem Buch verfolge.<br />

Ganz gleich, ob Du e<strong>in</strong>en VW-Bus, e<strong>in</strong>en<br />

Kastenwagen, e<strong>in</strong>en Pick-up mit Absetzkab<strong>in</strong>e,<br />

e<strong>in</strong> klassisches <strong>Wohnmobil</strong> oder<br />

e<strong>in</strong>en Lkw ausbauen möchtest: Ich hoffe,<br />

dass ich Dir mit me<strong>in</strong>er Ausbauanleitung<br />

viele hilfreiche <strong>Tipps</strong> <strong>und</strong> Ratschläge gebe<br />

<strong>und</strong> Dich zu Überlegungen anrege, <strong>die</strong> Du<br />

vielleicht ohne <strong>die</strong>ses Werk nie gehabt hättest.<br />

Und vielleicht kann ich Dich vor dem<br />

e<strong>in</strong>en oder anderen Ausbau-Fehler bewahren<br />

<strong>und</strong> Dir dabei helfen, Fehl<strong>in</strong>vestitionen<br />

zu vermeiden.<br />

Copyright: Ulrich Dolde<br />

Ganz besonders freue ich mich, wenn es mir<br />

mit me<strong>in</strong>em Buch gelungen ist, ganz im<br />

S<strong>in</strong>ne des am Anfang zitierten Anto<strong>in</strong>e de<br />

Sa<strong>in</strong>t-Exupéry De<strong>in</strong>e Sehnsucht nach der<br />

Freiheit des Reisens im eigenen <strong>Wohnmobil</strong><br />

geweckt oder gestärkt zu haben. Nicht ohne<br />

Gr<strong>und</strong> habe ich <strong>die</strong> teilweise staubtrockene<br />

Technik mit e<strong>in</strong>igen Impressionen von unserer<br />

Marokko- <strong>und</strong> Westsahara-Reise<br />

garniert.<br />

Ich freue mich über De<strong>in</strong> Feedback, b<strong>in</strong><br />

offen <strong>für</strong> konstruktive Kritik genauso wie <strong>für</strong><br />

Verbesserungsvorschläge <strong>und</strong> neue<br />

Anregungen.<br />

Edith, Sternchen <strong>und</strong> ich wünschen Dir viel<br />

Spaß beim Planen <strong>und</strong> Tüfteln, beim Bauen<br />

<strong>und</strong> Montieren, vor <strong>alle</strong>m aber beim Reisen<br />

<strong>und</strong> Genießen – egal, mit welchem Auto,<br />

egal, woh<strong>in</strong>. Hauptsache <strong>die</strong> Welt entdecken,<br />

neue Länder <strong>und</strong> Menschen kennenlernen<br />

<strong>und</strong> viele kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> große Abenteuer<br />

bestehen.<br />

www.wohnmobil-selbstausbau.com<br />

Herzlichst<br />

Edith & Ulrich & Sternchen<br />

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