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Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster

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Das dreifache päpstliche Kreuz auf der<br />

Spitze des Turmes der Pfarrkirche <strong>St</strong>.<br />

<strong>Nikolaus</strong> <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-Wolbeck weist darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass die Kirche e<strong>in</strong>st zum Archidiakonat<br />

der bischöflichen Kanzlei<br />

gehörte. Der Flecken Wolbeck, 1185<br />

erstmals als Walbecke erwähnt und seit<br />

1310 Wigbold, also mit besonderen<br />

Rechten ausgestattet, liegt an der Talniederung<br />

von Angel und Piepenbach<br />

an e<strong>in</strong>em alten, von der Salzstraße <strong>in</strong><br />

<strong>Münster</strong> ausgehenden Handelsweg<br />

und war von Überschwemmungen gefährdet.<br />

Diese Umstände mögen dazu<br />

10 Kirchenporträt<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Wolbeck<br />

päpstliches Kreuz und Wiedertäufer-Kette<br />

von Dr. Johannes Hasenkamp<br />

beigetragen haben, dass die bischöfliche<br />

Gründung von 1245, e<strong>in</strong>es der<br />

ältesten Patroz<strong>in</strong>ien der Diözese, als<br />

Schutzpatron den Heiligen Bischof von<br />

Myra erhielt.<br />

Er ist der Patron der Handelsreisenden,<br />

der Schiffer, We<strong>in</strong>händler, Fassb<strong>in</strong>der<br />

und Bäcker und e<strong>in</strong>er der<br />

beliebtesten Heiligen nicht<br />

nur Deutschlands. An diesen<br />

so k<strong>in</strong>derfreundlichen<br />

Bischof er<strong>in</strong>nert <strong>in</strong> Wolbeck<br />

der Brauch, jährlich am 6.<br />

Dezember, „Vögelkes“ zu<br />

verteilen, e<strong>in</strong> Hefegebäck.<br />

Die älteste Glocke im Turm<br />

ist darum auch e<strong>in</strong>e <strong>Nikolaus</strong>-Glocke<br />

aus dem Jahre<br />

1487.<br />

Auf der e<strong>in</strong>en Seite des Tales<br />

lag das Schloss, die bischöfliche<br />

Landesburg, im Siebenjährigen<br />

Krieg von den<br />

Franzosen so zerschossen,<br />

dass sich e<strong>in</strong> Wiederaufbau<br />

nicht lohnte, auf der anderen<br />

Seite liegt die bescheidene,<br />

zwischen den Häusern<br />

fast verschw<strong>in</strong>dende<br />

Kirche. Der erste Kirchbau<br />

an dieser <strong>St</strong>elle war sicherlich<br />

e<strong>in</strong> Holzgebäude. Die<br />

jetzige Kirche ist e<strong>in</strong>e frühgotische<br />

Hallenkirche, im<br />

13. Jahrhundert nach dem<br />

Vorbild der münsterschen<br />

M<strong>in</strong>oritenkirche (Apostelkir-<br />

che) erbaut. Sie wurde an den unteren<br />

romanischen Teil des kräftigen Turms<br />

angebaut, der im 17. Jahrhundert e<strong>in</strong>en<br />

barocken Aufbau mit e<strong>in</strong>er geschwungenen<br />

Haube erhielt. Seit 1924 ist der<br />

untere Teil des Turmes <strong>in</strong> den Kirchenraum<br />

e<strong>in</strong>bezogen. Er erhielt e<strong>in</strong> Tonnengewölbe.<br />

Die typisch westfälische Hallenkirche<br />

strahlt Ebenmaß, Weite und Ruhe aus.<br />

E<strong>in</strong>zigartig ist der sofort Aufmerksamkeit<br />

erweckende Blick zum Hauptaltar.<br />

Das Epitaph für den Reichsgrafen Gosw<strong>in</strong><br />

von Merveldt umgibt wie schützend<br />

mit se<strong>in</strong>en Säulen und barock<br />

geschwungenen Halbkreisbögen heute<br />

den Tabernakel. Der Entwurf wird Johann<br />

Conrad Schlaun zugesprochen.<br />

Außen h<strong>in</strong>ter dem Chor liegt die im<br />

18. Jahrhundert errichtete Merveldt-<br />

Kapelle mit der Familiengruft der Grafen.<br />

Diese „Alte Sakristei“ dient heute<br />

Gottesdiensten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen.<br />

Die Kirche ist reich an Kunstwerken.<br />

In den Chorwänden bef<strong>in</strong>den sich<br />

prachtvolle Holzreliefs, Epitaphien der<br />

Merveldts. Dirk von Merveldt trägt die<br />

Wiedertäuferkette zur Er<strong>in</strong>nerung an<br />

die Belagerung <strong>Münster</strong>s von Wolbeck<br />

aus. Das große Kreuz über dem Chor<br />

ist mehrfach mit der Geschichte Wolbecks<br />

verbunden. Mehrmals ist der<br />

gütige Bischof von Myra dargestellt.<br />

Mit viel Liebe wird jährlich die große<br />

Wandelkrippe von Beg<strong>in</strong>n der Adventszeit<br />

an mit wöchentlich neuen Bildern<br />

aufgebaut.

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