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Qualitätskriterien für die Vorbereitung, Begleitung und ... - BAG UB eV

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3.7.10<br />

3.8<br />

40<br />

auf das Erkennen von Qualifikationen, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

einen konkreten Arbeitsplatz notwendig sind,<br />

von sozialen Stimmungen, notwendigkeiten<br />

<strong>und</strong> entsprechenden Interventionen ist Job<br />

coaching wichtig.<br />

So bietet es <strong>die</strong> möglichkeit wahrzunehmen,<br />

welche Unterstützung vor ort nötig ist<br />

<strong>und</strong> wie Lernprozesse z. B. durch den Einsatz<br />

von Hilfsmitteln, das Zerlegen großer Fachkenntnisse<br />

<strong>und</strong> Aufgaben in kleinere wissens-<br />

<strong>und</strong> Aufgabenbereiche gezielt gefördert werden<br />

können.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> ein gelungenes Job coaching<br />

ist <strong>die</strong> Bereitschaft von Betrieben zur<br />

Akzeptanz einer „betriebsfremden“ person im<br />

Arbeitsalltag. mit Job coaching erfahrene Betriebe<br />

empfinden <strong>die</strong>ses in der regel als Unterstützung<br />

(vgl. Hinz u. Boban 2001: 238<br />

ff.). neben betriebsexternen Job coaches<br />

(z. B. durch den begleitenden Bildungsträger<br />

oder Integrationsfach<strong>die</strong>nst) werden auch<br />

betriebsinterne Anleitungskompetenzen von<br />

praktikumsanleiterInnen bzw. KollegInnen<br />

genutzt. 6<br />

Konzeptionen <strong>und</strong> Anwendungsbeispiele<br />

werden auch auf der website des Landschaftsverbandes<br />

westfalen-Lippe veröffentlicht:<br />

www.trainingAmArbeitsplatz.de.<br />

3.7.10 Handlungs- <strong>und</strong> Gestaltungs-<br />

kompetenzen<br />

Untersuchungsergebnisse:<br />

Viele der befragten praktikantInnen haben<br />

geringe Vorstellungen von der eigenen Einflussmöglichkeit<br />

auf Fragen des praktikums,<br />

z. B.<br />

� auf <strong>die</strong> dauer („vielleicht fragen <strong>die</strong> ja<br />

noch nach ner Verlängerung“; „wie lange<br />

das jetzt dauert, weeß ich ooch nich“),<br />

� auf den Urlaub (mehrfach wird <strong>die</strong> Hemmung<br />

davor geschildert, im Betrieb nach<br />

Urlaub zu fragen),<br />

� auf <strong>die</strong> Arbeitszeit (Ein junger mann traut<br />

sich nicht zu fragen, ob er eine halbe<br />

6 zu weiteren Chancen <strong>und</strong> Inhalten von Job Coaching vgl. Doose<br />

2006: 140-151; Lilienthal u. Behncke 2004<br />

EQUAL-EntwIcKLUnGSpArtnErScHAFt „tALEntE“<br />

St<strong>und</strong>e später anfangen kann. Für ihn hieße<br />

das, statt um 5 Uhr erst um 7 Uhr aufzustehen)<br />

<strong>und</strong><br />

auf <strong>die</strong> Gestaltung des praktikums. („Tun<br />

was man gesagt kriegt“ ist <strong>die</strong> formulierte<br />

devise zahlreicher interviewter praktikantInnen.)<br />

Erfordernis:<br />

In der <strong>Begleitung</strong> von praktika sollten gemeinsam<br />

mit den praktikantInnen <strong>die</strong> Einflussmöglichkeiten<br />

auf praktika sowie <strong>die</strong><br />

individuellen <strong>und</strong> strukturellen (äußeren)<br />

Barrieren <strong>die</strong>se wahrzunehmen <strong>und</strong> umzusetzen,<br />

reflektiert werden.<br />

Handlungsempfehlungen:<br />

Konkrete Fragen- <strong>und</strong> themenkomplexe zur<br />

praktikumsreflexion im Hinblick auf <strong>die</strong> Stärkung<br />

von Handlungs- <strong>und</strong> Gestaltungskompetenzen,<br />

sind z. B.:<br />

� was sind meine Aufgaben im praktikum?<br />

welche gefallen mir <strong>und</strong> welche nicht?<br />

wer bestimmt, was ich tue? welche möglichkeiten<br />

bestehen, dinge zu verändern,<br />

<strong>die</strong> mir nicht gefallen?<br />

� wie sind meine Arbeitszeiten? Sind <strong>die</strong><br />

Arbeitszeiten passend <strong>für</strong> mich, <strong>und</strong> wenn<br />

nicht: wie könnte <strong>die</strong> Arbeitszeit besser<br />

sein? wen kann ich im Betrieb darauf ansprechen,<br />

<strong>die</strong> Arbeitszeiten ggf. zu verändern?<br />

� weiß ich, wie lange mein praktikum dauert?<br />

wer hat das entschieden? möchte ich,<br />

dass das praktikum länger dauert oder früher<br />

endet? was muss ich ggf. da<strong>für</strong> tun?<br />

mit wem spreche ich darüber?<br />

<strong>Qualitätskriterien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Vorbereitung</strong>, <strong>Begleitung</strong> <strong>und</strong> Auswertung von Betriebspraktika – Kirsten Hohn (<strong>BAG</strong> <strong>UB</strong>)<br />

�<br />

3.8 Gesamtsystem eines Betriebes<br />

berücksichtigen (soziales Gefüge,<br />

Arbeitsverteilung etc.)<br />

Untersuchungsergebnisse:<br />

<strong>die</strong> Beobachtungssituationen in praktikumsbetrieben<br />

haben vielfach verdeutlicht, wie<br />

wichtig es ist, das gesamte soziale System<br />

(das Arbeitsteam, <strong>die</strong> soziale Struktur, <strong>die</strong><br />

ordnung der Zusammenarbeit etc.) in einem

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