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Qualitätskriterien für die Vorbereitung, Begleitung und ... - BAG UB eV

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EQUAL-EntwIcKLUnGSpArtnErScHAFt „tALEntE“<br />

1 Schulische Berufsvorbereitung aus nachschulischer Sicht<br />

A<br />

uch wenn der Fokus der empirischen<br />

Erhebungen auf nachschulischen Qualifizierungsmaßnahmen<br />

lag, wurde insbesondere<br />

von den mitarbeiterinnen der<br />

maßnahmen <strong>die</strong> notwendigkeit der vorhergehenden<br />

schulischen Berufsvorbereitung als<br />

wesentliches Eingangs- <strong>und</strong> Erfolgskriterium<br />

hergehoben. nur einige der wichtigsten Aspekte<br />

werden hier genannt. 2<br />

1.1 Entscheidungsfähigkeit lernen<br />

Untersuchungsergebnisse:<br />

<strong>die</strong> mitarbeiterinnen der nachschulischen<br />

Qualifizierungsmaßnahmen stellen eine mangelnde<br />

Entscheidungsfähigkeit der teilnehmerInnen<br />

fest. Auch in den Interviews mit<br />

den teilnehmerInnen wird <strong>die</strong>s deutlich.<br />

So ist der Gedanke daran, selbst eine Entscheidung<br />

über den Beruf zu treffen, häufig<br />

fremd (vgl. a. 1.2).<br />

Erfordernis:<br />

Um eine Berufsentscheidung zu treffen, müssen<br />

junge menschen in der Lage sein, überhaupt<br />

eigene Entscheidungen treffen zu können.<br />

das Erlernen <strong>die</strong>ser Kompetenz darf<br />

nicht erst im Erwachsenenalter stattfinden,<br />

sondern sollte in der Schule – auch durch<br />

<strong>die</strong> Unterstützung <strong>und</strong> Beratung von Eltern –<br />

frühzeitig angestrebt werden.<br />

Handlungsempfehlungen:<br />

<strong>die</strong> Lerninhalte/curricula der Schulen sollen<br />

so beschrieben sein, dass durch sie <strong>die</strong> Entscheidungsfähigkeit<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler gefördert wird (vgl. a. 2.3.1).<br />

1.2 Träume <strong>und</strong> Wünsche entwickeln<br />

Untersuchungsergebnisse:<br />

In den von den jungen Erwachsenen erzähl-<br />

2 Weitere Kriterien <strong>und</strong> Möglichkeiten einer guten <strong>Vorbereitung</strong> von<br />

SchülerInnen auf das Berufsleben finden sich z. B. in bEO 2007,<br />

Küchler 2006, Lechner u. a. 2006<br />

ten Lebensgeschichten wird deutlich, dass<br />

ihnen oft so viele vermeintliche personenbezogene<br />

Barrieren <strong>und</strong> blockierende äußere<br />

Strukturen vermittelt <strong>und</strong> in den weg<br />

gestellt wurden, dass ihnen <strong>die</strong> Entwicklung<br />

eines individuellen Berufswunsches<br />

gar nicht denkbar scheint. personenbezogene<br />

Barrieren werden z. B. aufgebaut,<br />

wenn Eltern <strong>und</strong> professionelle immer wieder<br />

behaupten, dass eine Behinderung bedeutet,<br />

viele dinge nicht tun zu können.<br />

mit blockierenden äußeren Strukturen sind<br />

der fehlende Zugang zu integrativer Schulbildung,<br />

zu Sportvereinen <strong>und</strong> anderen<br />

Freizeitangeboten oder <strong>die</strong> Zuweisung in<br />

von professionellen ausgewählte Arbeitsfelder<br />

<strong>und</strong> praktika gemeint. Ein 15jähriger<br />

teilnehmer einer der EQUAL-maßnahmen<br />

sagt: „Ich äh – es geht ja nicht<br />

danach, was man <strong>für</strong>’n Wunsch hat, es geht<br />

ja darum, dass man einen Beruf hat <strong>und</strong><br />

Geld kriegt vielleicht, <strong>und</strong> dass man ’ne Familie<br />

davon auf den Beinen bringen kann.<br />

Das ist ja wichtig.“<br />

Erfordernis:<br />

Um eine Entscheidung über <strong>die</strong> eigene Berufswahl,<br />

<strong>die</strong> auch langfristigen Bestand<br />

hat, zu treffen, ist es wichtig sich, eigene<br />

träume <strong>und</strong> wünsche zu entwickeln <strong>und</strong> zu<br />

benennen.<br />

Handlungsempfehlungen:<br />

Eine methodische möglichkeit zur Entwicklung<br />

von träumen <strong>und</strong> wünschen,<br />

zur Berufs- <strong>und</strong> Lebensplanung <strong>und</strong> zur planung<br />

von Umsetzungsschritten bietet <strong>die</strong><br />

persönliche Zukunftsplanung. wünsche,<br />

träume <strong>und</strong> Visionen werden dabei ebenso<br />

einbezogen wie individuelle Fähigkeiten,<br />

äußere rahmenbedingungen <strong>und</strong> Unterstützungspersonen<br />

<strong>und</strong> -institutionen. Eine<br />

Verankerung der durchführung persönlicher<br />

Zukunftsplanungen <strong>für</strong> alle Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler, wie sie ab dem Schuljahr<br />

2007/2008 im bayerischen „Lehrplan <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Berufsschulstufe – Förderschwerpunkt<br />

<strong>Qualitätskriterien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Vorbereitung</strong>, <strong>Begleitung</strong> <strong>und</strong> Auswertung von Betriebspraktika – Kirsten Hohn (<strong>BAG</strong> <strong>UB</strong>)<br />

1<br />

1.1<br />

1.2<br />

9

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