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General Ulrich Wille als Corpsstudent General Ulrich Wille - admin.ch

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her Hallenser Preusse war. 49 Dies und das befreundete Verhältnis der Tigurinia<br />

zu Borussia waren wohl der Grund für den neuen Studienort Halle. Na<strong>ch</strong> der<br />

Aufnahme bei Borussia fo<strong>ch</strong>t <strong>Wille</strong> sofort eine Mensur. Seine Briefe an die Eltern<br />

überbordeten förmli<strong>ch</strong> von Lebensgefühl und zeigten au<strong>ch</strong> ein jugendli<strong>ch</strong>es<br />

Renommieren, dem der Vater die Mässigung entgegenhielt, 50 obwohl er selbst<br />

alles andere <strong>als</strong> ein Duckmäuser gewesen und keiner Paukerei aus dem Wege<br />

gegangen war. Deshalb heisst es so s<strong>ch</strong>ön im 1882 entstandenen Studentenlied<br />

«Wir lugen hinaus in die sonnige Welt», Strophe 2: «Drum Alter lass ab von<br />

dem s<strong>ch</strong>eltenden Ton, gedenke der Söhne, der lieben, gedenke der Zeit, da du<br />

voreinst viellei<strong>ch</strong>t es no<strong>ch</strong> ärger getrieben!». Ende Januar 1866 fo<strong>ch</strong>t <strong>Wille</strong> auf<br />

die Farben der Borussia eine weitere Partie, wurde hierauf am 2. Februar 1866<br />

rezipiert und erhielt au<strong>ch</strong> das Corpsburs<strong>ch</strong>enband der Tigurinia. 51 Leider stellt<br />

si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dieser Mensur bei <strong>Wille</strong> eine Gesi<strong>ch</strong>tsrose ein. Er lag während Wo<strong>ch</strong>en<br />

auf den Tod krank, umsorgt von seiner Mutter, die aus Hamburg herbeigeeilt<br />

war, wo sie den Vater pflegte. 52 Ob <strong>Wille</strong> in Halle no<strong>ch</strong> weitere Partien gefo<strong>ch</strong>ten<br />

hat, konnte i<strong>ch</strong> leider ni<strong>ch</strong>t eruieren, denn die Pauk- und Protokollbü<strong>ch</strong>er<br />

der Borussia aus jener Zeit sind im 2. Weltkrieg verloren gegangen. 53<br />

Es ma<strong>ch</strong>t den Ans<strong>ch</strong>ein, <strong>als</strong> habe <strong>Ulri<strong>ch</strong></strong> <strong>Wille</strong> in Halle in erster Linie das Studentenleben<br />

genossen. Der Dekan bes<strong>ch</strong>einigt nämli<strong>ch</strong> im Abgangszeugnis vom<br />

6. November 1866, 54 er habe nur eine einzige Vorlesung gehört, nämli<strong>ch</strong> im<br />

Wintersemester 1865/66 Pandekten bei Prof. Dernburg 55 und im Sommersemester<br />

1866 keine.<br />

49 Tigurinerges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (wie Anm. 9), Seite 23. Zu S<strong>ch</strong>ede siehe vorne Anm. 33.<br />

50 Helbling (wie Anm. 1), Seite 20.<br />

51 Corps-Album der Hallenser Borussia, Cassel 1876, Seite 68; Album des Corps Borussia zu<br />

Halle a.S., Halle 1899, Seite 105.<br />

52 Helbling (wie Anm. 1), Seite 21.<br />

53 S<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Mitteilung (E-Mail) von Holger Welz Borussiae Halle an den Verfasser vom<br />

27.9.2011.<br />

54 Universitätsar<strong>ch</strong>iv Halle, Signatur Rep 39 Nr. 31.<br />

55<br />

Dernburg Hermann (1829-1907), bedeutender Vertreter der Pandektenwissens<strong>ch</strong>aft, 1854<br />

Professor in Züri<strong>ch</strong>, 1862 in Halle und ab 1871 in Berlin. War au<strong>ch</strong> Mitglied des preussis<strong>ch</strong>en<br />

Herrenhauses.<br />

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