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VfL - FC Hansa Rostock

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18 DIE KOGGE<br />

„Sani“ und „Addy“<br />

ZWEI HANSA-TALENTE<br />

AUS DEM KONGO<br />

Die Namen in ihren Pässen sind fast so<br />

lang wie Bandwürmer: Assani Lukimya-<br />

Mulongoti (21) und Ardiles-Waku Menga<br />

(23). Für ihre Kollegen beim F.C. <strong>Hansa</strong><br />

<strong>Rostock</strong> sind die beiden Afrikaner nur<br />

„Sani“ und „Addy“. Zwei Hanseaten aus<br />

dem Kongo.<br />

Kongo?<br />

Die Demokratische Republik Kongo war<br />

bis 1960 Belgisch-Kongo. Von 1971 bis<br />

1997 dann Zaire.<br />

Die DR Kongo liegt in Zentralafrika auf<br />

dem Äquator und zählt mehr als 61 Millionen<br />

Einwohner. Zum Vergleich: Das Gebiet<br />

der DR Kongo umfasst als drittgrößter<br />

Staat Afrikas 2.345.411 km², ist damit immerhin<br />

6,6-mal so groß wie Deutschland<br />

und bevölkerungsmäßig der viertgrößte<br />

Staat auf dem schwarzen Kontinent.<br />

Der großgewachsene Assani Lukimya-<br />

Mulongoti stammt aus Uvira. Das ist eine<br />

Stadt am Nordufer des Tanganjikasees in<br />

der Provinz Sudkivu. Sie hat ca. 170.422<br />

Einwohner.<br />

Ardiles-Waku Menga unterdessen kommt<br />

aus der Hauptstadt Kinshasa, die über 8,1<br />

Millionen Einwohner hat und damit hin-<br />

ter Kairo und Lagos die drittgrößte Metropolregion<br />

Afrikas ist.<br />

Die Karrieren von „Sani“ und „Addy“ sind<br />

die bewegenden Geschichten von afrikanischen<br />

Auswanderer-Eltern und deren<br />

Kindern.<br />

Da ist Assani Lukimya-Mulongoti. „Sani“<br />

erzählt zunächst über seinen Namen: „Das<br />

ist ein Doppelname. Mulongoti ist der<br />

Name meiner Stiefmutter. Lukimya reicht<br />

aber völlig. So steht es ja auch auf dem Trikot.“<br />

Als Assani Lukimya-Mulongoti acht Jahre<br />

alt war, nahm ihn sein Vater Assani Senior,<br />

ein Profi-Musiker, mit nach Europa.<br />

Sani: „Ich komme aus armen Verhältnissen.<br />

Das Leben war zu Hause immer ein<br />

Überlebenskampf. Meine Familie und ich<br />

haben diesen Kampf gewonnen und das<br />

hilft mir bis heute, weil es mich stark gemacht<br />

hat.“<br />

Assani wuchs ab dem achten Lebensjahr<br />

in der deutschen Hauptstadt auf: „Mit Vaters<br />

Lebensgefährtin Charity und meinem<br />

Stiefbruder. Meine Schwester Eivy lebt<br />

heute noch in Afrika.“<br />

Seine leibliche Mutter Leonie lebt unter-<br />

dessen immer noch in Afrika. Assani: „Ich<br />

habe sie seit 13 Jahren nicht mehr gesehen.<br />

Wir telefonieren viel. Vielleicht fahre ich<br />

nächstes Jahr mal zu ihr.“<br />

Auch seine Freundin Katinka (20) sieht er<br />

selten. „Sie studiert in Berlin Sportwissenschaften<br />

und kommt nur am Wochenende.<br />

Ich hätte sie ja schon ganz hergeholt, aber<br />

ich habe bisher nur einen Vertrag bis zum<br />

Saisonende.“<br />

Der gebürtige Kongolese Assani Lukimya-<br />

Mulongoti kam im Sommer gemeinsam<br />

mit dem Berliner Leon Binder zunächst als<br />

Perspektivspieler von Hertha BSC zu <strong>Hansa</strong>.<br />

Der Modellathlet absolvierte bis dahin<br />

54 Regionalligaspiele und schoss dabei<br />

zwei Tore. Er ist ein „Rechtsfuß“ und ein<br />

Defensiv-Allrounder. Der Abwehrspieler,<br />

der auch im defensiven Mittelfeld spielen<br />

kann, begann beim SV Norden Nordwest<br />

98 in Berlin mit dem Fußballspielen. Anschließend<br />

wechselte er in die Jugend des<br />

SV Tasmania Gropiusstadt, wo er bis 2004<br />

blieb. Von hier ging er zu Hertha BSC. In<br />

seiner ersten Saison spielte der Afrikaner<br />

meist in der U19 des Vereins, bestritt lediglich<br />

ein Spiel in der 3. Liga. Zur Saison

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