VfL - FC Hansa Rostock

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40 DIE KOGGE HISTORIE Saison 1975/1976 ZWEITLIGA-SAISON OHNE PFLICHTSPIEL-NIEDERLAGE Nichts als der sofortige Wiederaufstieg stand zur Diskussion, als die Rostocker in die zweite Zweitliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte starteten. Während es sich bei der Stippvisite ins Unterhaus Anno 1957 immerhin noch um eine eingleisige Spielklasse gehandelt hatte, war die DDR-Liga inzwischen in fünf Staffeln aufgeteilt. Das bedeutete, die Sieger mussten zum Abschluss der Saison noch eine zweimonatige Aufstiegsrunde bestreiten! Doch zuvor ging es für die Rostocker von Ende August bis Ende April auf Rundreise durch die Metropolen der drei Nordbezirke. Erstmals in der Clubgeschichte gab es sogar Ortsderbys als Meisterschaftsspiele, wobei BSG Schiffahrt/Hafen und TSG Bau ihre Heimspiele gegen den FC Hansa im Ostseestadion austrugen. Am Ende wurde die Rückkehr in die DDR- Oberliga souverän perfekt gemacht. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass mit Vorwärts Stralsund der zweite Oberliga-Absteiger ja ebenfalls in die A- Staffel eingegliedert worden war. Die Hanseaten kassierten in der gesamten Saison nicht eine Pflichtspielniederlage, selbst im FDGB-Pokal blieben sie praktisch unbezwungen. Auch wenn es natürlich die Enttäuschung der Saison schlechthin war, dass bereits in der Zwischenrunde bei Vorwärts Neubrandenburg das Aus besiegelt wurde. Allerdings erst im Elfmeterschießen, nachdem es nach 120 Spielminuten ein 1:1 Unentschieden gegeben hatte. Optimal lief es zunächst in der Meisterschaft, nach neun Spieltagen standen neun Siege zu Buche. Manchmal war es allerdings knapper, als das Ergebnis vermuten lässt: Das 3:2 Siegtor über Schiffahrt/Hafen beispielsweise fiel per Foulelfmeter, daheim gegen Post Neubrandenburg lagen die Hanseaten nach einer Stunde noch mit 0:1 zurück und das 1:0 Siegtor gegen die TSG Bau gelang Jürgen Decker erst in allerletzter Minute. Einheit Güstrow dagegen lag schon frühzeitig mit 0:1 zurück und schoss den Ausgleich erst kurz vor dem Ende der Partie. Damit war am 10.Spieltag der erste Punktverlust der Hanseaten perfekt. Schützenfeste hatten trotz der positiven Hansa-Serie ohnehin Seltenheitscharakter, vor allem auswärts. Nur eine Partie – der Trip auf die Insel Rügen zu Lok Bergen – wurde mit mehr als zwei Treffern Differenz gewonnen. Höchster Heimsieg war ein 8:0 Erfolg über Torgelow, wobei man beim 6:0 Pausenstand sogar mit einem zweistelligen Erfolg geliebäugelt hatte. Dreifacher Torschütze in dieser Partie war mit Wolfgang Rahn ein Mittelfeldspieler, der sich auch insgesamt als treffsicherster Schütze der Hanseaten entpuppte. Neben seinen vier Treffern beim Pokalspiel in Malchin hatte er 16 Saisontore in 20 Meisterschaftsspielen erzielt – bis er plötzlich nicht mehr aufgeboten wurde. Ihm war zum Verhängnis geworden, dass er seine Erfolge gern und ausgiebig feierte. „Aus disziplinarischen Gründen aus dem FC Hansa ausgeschlossen“ hieß später die offizielle Erklärung. Die Zweitliga-Saison wurde natürlich auch zum Experimentieren genutzt, damit sich bis zur Aufstiegsrunde eine neue konkurrenzfähige Mannschaft herauskristallisieren konnte. Zu den jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs, die sich einen Stammplatz erkämpfen konnten, gehörte Uwe Bloch. Der Juniorenauswahlspieler bekleidete die linke Abwehrseite und gehörte zu den Garanten für den direkten Wiederaufstieg, für den der Weg mit vier Siegen praktisch schon nach der Hinrunde geebnet war. Das 5:1 zum Auftakt über Motor Suhl sprach bereits eine deutliche Sprache, auch wenn drei Tore erst zwischen der 81. und 87. Minute gelangen. In Werdau lagen die Hanseaten dann zwar zweimal im Rückstand, glichen jedoch jeweils umgehend wieder aus, bevor Kehls Siegtreffer in der 77. Minute erneut beide Punkte sicherte. Ungefährdete Siege wurden dann vor 27.000 Zuschauern im Ostseestadion gegen den 1.FC Union sowie eine Woche später in Dessau eingefahren. Nach der Hälfte der Aufstiegsrunde führte der F.C. Hansa also mit 8:0 Punkten vor Union (6:2), Suhl (4:4), Werdau (2:6) und Dessau (0:8). Selbst beim Rückspiel im Suhler Sportpark der Freundschaft hatte Jörg Seering zunächst die Rostocker Führung erzielt (84.), doch im Gegenzug fiel der Ausgleich, der den ersten Minuspunkt bedeutete. Die letzten Zweifel am Wiederaufstieg der Hanseaten wurden dann aber mit dem 3:1 Heimsieg über Motor Werdau beseitigt. Wolfgang Rahn ERSTES SPIEL: AM 16. JUNI 1971 Punktspiel der DDR-Oberliga BSG Stahl Riesa – Hansa 1:0 PUNKTSPIELE: 110 EINSÄTZE / 20 TORE DDR-Oberliga 90/4, DDR-Liga 20/16 POKALSPIELE: 12 EINSÄTZE / 6 TORE FDGB-Pokal 12/6 LETZTES SPIEL: AM 11. APRIL 1976 Punktspiel der DDR-Liga SG Dynamo Schwerin – Hansa 0:0 Uwe Bloch ERSTES SPIEL: AM 24. AUGUST 1975 FDGB-Pokalspiel BSG Lokomotive Malchin – Hansa 2:7 Punktspiele: 71 Einsätze / 12 Tore DDR-Oberliga 25/1, DDR-Liga 46/11 POKALSPIELE: 13 EINSÄTZE FDGB-Pokal 13 LETZTES SPIEL: AM 25. OKTOBER 1980 Punktspiel der DDR-Oberliga Berliner FC Dynamo – Hansa 4:0
Saison 1975/76 DDR-Liga (22 Spiele) Aufstiegsrunde zur Oberliga (8 Spiele) FDGB-Pokal (2 Spiele) DDR-LIGA (1.PLATZ, 65:17 TORE, 39:5 PUNKTE) 2:4 im Elfmeterschießen am 14.09.75 · Ein Eigentor des Gegners am 07.12.75 EINIGE HINWEISE, UM DEM ÜBERSICHTSSCHEMA EINER JEDEN SAISON ALLE STATISTISCHEN INFORMATIONEN ENTNEHMEN ZU KÖNNEN: DIE KOGGE MEISTERSCHAFTSEINSÄTZE: 29 25 24 23 22 22 21 20 20 17 17 16 15 15 14 12 10 10 10 9 8 3 3 POKALEINSÄTZE: 1 1 2 2 2 1 2 2 2 2 1 1 1 1 2 MEISTERSCHAFTSTORE: 3 6 4 8 4 16 2 3 4 6 4 5 9 3 5 2 POKALTORE: 1 1 1 4 1 So 31.08. TSG Wismar H 5:1 (2:1) *1 1 0 0 0 1 0 0* 0 0 2 0* *0 Sa 06.09. Schiffahrt / Hafen Rostock A 3:2 (2:1) 0 0 0 0 1° 0* 1 0 0 1 0 *0 Mi 10.09. ASG Vorwärts Stralsund A 2:0 (1:0) 0 0 0 0 0 2 0 0 0* 0* *0 0 *0 So 21.09. BSG Post Neubrandenburg H 3:1 (0:1) 0 0 0 1 0 *0 1 0 0* 1* 0 0 *0 Sa 04.10. BSG Lokomotive Bergen H 5:2 (1:0) 0 0 0 1 1 2 0 0 1 0 0 So 19.10. TSG Bau Rostock A 1:0 (0:0) 0 0* 0 0 0 0 0 0 *0 1 0 0 Sa 25.10. BSG Nord Torgelow H 8:0 (6:0) 0 0 2 1 *0 3 0 0 1* 1 0 0 So 02.11. BSG Einheit Grevesmühlen A 3:1 (1:0) 1 0 0 0 0 1 0 1 0* *0 0 0 So 09.11. SG Dynamo Schwerin H 2:0 (1:0) 0 0 0° 0 0 *0 1 1 0 0 *0* 0 0* Sa 15.11. BSG Einheit Güstrow A 1:1 (1:0) 0 0 0 0 0 *0 1 0 0* 0 0 0 So 23.11. BSG KKW Greifswald H 3:2 (3:1) 0 0 0 2 *0 0 0 0 0 0 0 1* So 30.11. TSG Wismar A 3:2 (1:1) 0 0 0 0 0 0 0 1 0* 0 1 *1 So 07.12. Schiffahrt / Hafen Rostock H 4:0 (3:0) 0 0 0 1 1 0* 0 1 *0 0 0 0 So 29.02. BSG Post Neubrandenburg A 0:0 (0:0) 0 0 0 0 0 0 0 0* 0 *0 0 0 So 07.03. ASG Vorwärts Stralsund H 2:2 (1:1) 0 0 0 1 *0 0* 0 *0 0* 0 0 0 1 So 14.03. BSG Lokomotive Bergen A 5:0 (3:0) 0 1 0 0 1 0 1 0 2 0 0 Sa 20.03. TSG Bau Rostock H 2:0 (1:0) 0 0 0 0 0 0 1 *0 0 0 1* 0 So 28.03. BSG Nord Torgelow A 4:2 (2:0) 0 0 1 0 1* 1 0 0 *0 0 1 0 Sa 03.04. BSG Einheit Grevesmühlen H 2:0 (0:0) 0 0 0 0 *0 2 0 0* 0 0* *0 0 0 So 11.04. SG Dynamo Schwerin A 0:0 (0:0) 0 0 0 0 0 *0 0 0 0* 0 0 0 So 18.04. BSG Einheit Güstrow H 6:0 (2:0) 0 0 0 0 0 0 1 1 1 0 3 Sa 24.04. BSG KKW Greifswald A 1:1 (1:1) 0 0 0 0 1 *0 0 0* 0 0 0 0 AUFSTIEGSRUNDE ZUR OBERLIGA (1.PLATZ, 20:8 TORE, 13:3 PUNKTE) So 02.05. BSG Motor Suhl H 5:1 (1:0) 1 0 0 0 0 0 1 0* 0 0* *0 *0 3 So 09.05. BSG Motor Werdau A 3:2 (2:2) 0 0 0 0 0 0* 0 *0 2 0 0 1 So 16.05. 1.FC Union Berlin H 3:0 (2:0) 0 0 0 1 0 0 0 0 1* *0 1 0 Sa 22.05. ASG Vorwärts Dessau A 2:0 (1:0) 0 0 0 0 0 0 *0 0 0* 0 0 2 Sa 05.06. BSG Motor Suhl A 1:1 (0:0) 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 Sa 12.06. BSG Motor Werdau H 3:1 (1:1) 0 0 1 0 1 *0 0* 0 0* 1 0 *0 0 Sa 19.06. 1.FC Union Berlin A 1:1 (1:0) 0 0 0 0 0 *0 *0 1 0 0* 0* 0 0 Sa 26.06. ASG Vorwärts Dessau H 2:2 (1:0) 0 0 0 0 0 *0 1 0 0 1 0* 0 FDGB-POKAL (IN DER ZWISCHENRUNDE AUSGESCHIEDEN) Eckhard Märzke Hans-Joachim Wandke So 24.08. BSG Lokomotive Malchin A 7:2 (2:0) 0 0 0 1 1 4 1 0 0 0 0 So 14.09. Vorwärts Neubrandenburg A 1:1 (0:0,1:1) 0 *0 1 0* 0 0 0 0 0 0 0 0 Peter Sykora Uwe Bloch • Die Namen der Spieler sind geordnet nach der Anzahl ihrer Punktspiel- und Pokaleinsätze. Akteure, die in der entsprechenden Saison ihr erstes Spiel für den FC Hansa machten, sind blau, die ihr letztes Spiel absolvierten, sind kursiv hervorgehoben. • Die Spiele innerhalb des jeweiligen Wettbewerbs sind chronologisch geordnet. Siege sind grün, Niederlagen sind rot markiert. Die Buchstaben vor dem entsprechenden Ergebnis bedeuten (H)eimspiele, (A)uswärtsspiele sowie (N)eutrale Austragungsorte. • In den Schnittpunkten von Spiel und Spieler sind die Einsätze verzeichnet, die Ziffer bedeutet die Anzahl der im Spiel erzielten Tore. • Ein hochgestellter Stern vor der Ziffer (*0) kennzeichnet einen eingewechselten, dahinter (0*) einen ausgewechselten Spieler. Platzverweise, also Rote und Gelb-Rote Karten, sind mit einem kleinen hochgestellten Kreis hinter der Ziffer (0°) markiert. • Erläuterungen, die aus graphischen Gründen nicht in das Übersichtsschema passen (wie z.B. neutrale Austragungsorte, Eigentore durch den Gegner oder Ergebnisse von Elfmeterschieflen in den Pokalspielen, sind der Fußzeile zu entnehmen. Dieter Schneider Jörg Seering Gerhard Krentz Wolfgang Rahn Gerd Kische Helmut Schühler Bernd Köhler Dietrich Kehl Jürgen Decker Michael Mischinger Jörg Kampf Rainer Jarohs HISTORIE Lothar Hahn Eckardt Alms Wolfgang Feige Christian Radtke Bernd Jakubowski Dietmar Hanke Peter Neumann 41
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