12. Jahrgang Nr. 2 2010 - Barmherzige Brüder Schönfelderhof
12. Jahrgang Nr. 2 2010 - Barmherzige Brüder Schönfelderhof
12. Jahrgang Nr. 2 2010 - Barmherzige Brüder Schönfelderhof
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Betreute stellen sich vor<br />
Beate Becker, Pforte Verwaltung<br />
Telefondienst, Auskünfte geben, Kopieren,<br />
Telefonkarten und Briefmarken verkaufen, Konferenzräume<br />
vorbereiten – Beate Beckers Arbeitsplatz<br />
an der Pforte der Verwaltung<br />
Seit wann arbeiten Sie an der Pforte der Verwaltung<br />
und wie sind Sie auf diesen Arbeitsplatz<br />
gekommen?<br />
2006 bin ich auf den <strong>Schönfelderhof</strong> gekommen.<br />
Im Eingangsverfahren war ich vor allem<br />
im Berufsbildungsbereich beschäftigt und<br />
wurde dann nach drei Monaten direkt in die<br />
Werkstatt übernommen. Den Arbeitsplatz an<br />
der Pforte habe ich im Rahmen eines Praktikums<br />
kennengelernt, weil ich Interesse an den<br />
entsprechenden Arbeiten wie Kopieren, Telefondienst<br />
usw. hatte. Ich habe schon vorher in<br />
einer WfbM in Hessen (bei Schwalmstadt) gearbeitet<br />
und war dort in der Buchbinderei tätig.<br />
An handwerklichen Tätigkeiten habe ich weniger<br />
Interesse, außerdem darf ich wegen meiner<br />
Epilepsie nicht an allen Maschinen arbeiten.<br />
Was sind typische Tätigkeiten, die an der Pforte<br />
anfallen?<br />
Den ersten Kontakt mit der Pforte in der Verwaltung<br />
hat man meistens über das Telefon. Mein<br />
Kollege und ich machen den Telefondienst, d.h.<br />
wir vermitteln Anrufer an die entsprechenden<br />
Ansprechpartner, z.B. die Casemanager weiter.<br />
Man muss sich in der Struktur und Organisation<br />
des <strong>Schönfelderhof</strong>es schon ein wenig auskennen,<br />
um immer die richtige Telefonnummer zu<br />
finden. Außerdem stehen wir als Mitarbeiter<br />
der Pforte natürlich immer für Auskünfte bereit,<br />
wir sind oft erster Anlaufpunkt für Gäste,<br />
die den <strong>Schönfelderhof</strong> besuchen, oder auch<br />
für Personen, die ein Vorstellungsgespräch haben<br />
und auf der Suche nach dem „DBZ“ sind.<br />
Kopierarbeiten nehmen auch viel Zeit in Anspruch.<br />
Wir kopieren für Mitarbeiter, oft auch<br />
größere Aufträge, die gleich gebunden werden.<br />
Es gibt immer wieder Sonderaktionen, z.B.<br />
für die Kirmes oder in der Vorweihnachtszeit,<br />
wenn eine größere Anzahl an Einladungen<br />
oder Anschreiben zu kopieren, ggf. zu falten,<br />
einzutüten und zu frankieren sind. Jede Woche<br />
werden Gottesdienstordnung und Speisepläne<br />
kopiert und an die Wohngruppen und die <strong>Brüder</strong><br />
verteilt. Wir verkaufen Telefonkarten und<br />
Briefmarken, außerdem frankieren wir täglich<br />
die ausgehende Post. Wenn der neue Schönfelder<br />
oder das Forum herauskommen, verteilen<br />
wir die entsprechenden Exemplare an die<br />
Wohngruppen, Arbeitsbereiche oder in die übrigen<br />
Postfächer.<br />
Ein Bereich, für den ich allein zuständig bin,<br />
ist die Versorgung der Konferenzräume. Die<br />
Kaffeemaschinen müssen nachgefüllt und kalte<br />
Getränke bereitgestellt werden, Geschirr muss<br />
in ausreichender Menge vorhanden sein und je<br />
nach Anlass sind Gebäck und/oder Schnittchen<br />
zu besorgen.<br />
Mir gefällt die abwechslungsreiche Arbeit, einmal<br />
gibt es eine große Kopieraktion, die am<br />
besten schon gestern fertig gewesen sein sollte,<br />
dann findet eine große Sitzungsrunde statt, bei<br />
der ich für die Getränke zuständig bin, dann<br />
kommen wieder ruhigere Zeiten, in denen wir<br />
uns unsere Arbeit relativ frei einteilen können.<br />
Es gibt Tätigkeiten, die sich jede Woche oder<br />
auch täglich wiederholen, daneben Sonderaktionen,<br />
die nur ab und zu anstehen.<br />
Sie sind stellvertretende Vorsitzende des amtierenden<br />
Werkstattrates des <strong>Schönfelderhof</strong>es?<br />
Was hat Sie dazu bewogen, sich zur Wahl zu<br />
stellen und welche Tätigkeiten sind mit diesem<br />
Amt verbunden?<br />
Ehrlich gesagt – ich wurde von anderen dazu<br />
überredet, mich für den Werkstattrat aufstellen<br />
zu lassen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich<br />
in die Arbeit hineingefunden habe, war aber<br />
von Anfang an der Meinung, dass man durch<br />
das Engagement im Werkstattrat auch etwas<br />
bewegen kann.<br />
Als Werkstattrat stehen wir alle für die Mitarbeiter<br />
in der WfbM als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung, wir sammeln Themen, die von allgemeinem<br />
Interesse sind und laden zu den entsprechenden<br />
Werkstatt-Sitzungen ein. Außerdem<br />
tauschen wir uns mit anderen WfbMs<br />
aus, z.B. von der Caritas oder der Lebenshilfe.<br />
Aktuelle Themen sind z.B. Arbeitszeiten in einzelnen<br />
Arbeitsbereichen oder der geplante<br />
Bürgerbus. Es gibt auch einen regen Austausch<br />
mit dem Heimbeirat, da sich viele der Themen<br />
überschneiden, d.h. sowohl den Arbeits- als<br />
auch den Wohnbereich betreffen.<br />
Für meine weitere Tätigkeit wünsche ich mir<br />
die Teilnahme an einer Fortbildung für Werkstatträte.<br />
Das wird allerdings erst im nächsten<br />
Jahr möglich sein.<br />
Was machen Sie, um einmal richtig abschalten<br />
und entspannen zu können?<br />
Ich bin gerade erst umgezogen, wohne jetzt<br />
mit meinem Freund und seiner 15jährigen<br />
Tochter in einem Haus. Zur Zeit herrscht noch<br />
ein bisschen Chaos, allmählich kehrt jedoch so<br />
etwas wie Ordnung ein.<br />
Beate Becker,<br />
die Dame an der Pforte<br />
der Verwaltung.<br />
Abschalten kann ich z.B. wenn ich mich abends<br />
in den Wintergarten setze, einen Kaffee trinke<br />
und eine Zigarette rauche und ganz einfach<br />
mal meine Ruhe habe.<br />
Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit auf dem<br />
<strong>Schönfelderhof</strong> und für Ihr eigenes Leben?<br />
Es wäre schön, wenn alles so weiterläuft wie<br />
bisher. Die Arbeit macht mir viel Spaß, vor allem<br />
weil ich mich mit meinem Kollegen in der Pforte<br />
sehr gut verstehe, aber auch die Zusammenarbeit<br />
mit den Mitarbeitern im Lohnbüro und<br />
im Sekretariat gut funktioniert. Längerfristig<br />
könnte ich es mir auch vorstellen, eine Stelle<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden,<br />
wenn die Rahmenbedingungen dies erlauben.<br />
Privat freue ich mich über den überstandenen<br />
Umzug und die veränderte Lebenssituation<br />
und hoffe, dass alles sich so entwickelt, wie wir<br />
uns das vorstellen.<br />
Ulrike Schmid