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Psychiatrie nah an der Gemeinde – - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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Forum<br />

Magazin des <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e. V.<br />

17. Jahrg<strong>an</strong>g | Nr. 4/2007 | ISSN 1863-4230 | G 25203<br />

Schwerpunkt<br />

<strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>–</strong><br />

am Beispiel <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Schönfel<strong>der</strong>hof Seite 8-19<br />

Pa<strong>der</strong>born<br />

Plaidt<br />

Neuer PET-CT setzt Meilenstein<br />

in <strong>der</strong> Tumordiagnostik Seite 43<br />

Zehn Jahre St. Josefs-Werkstätten<br />

in Plaidt Seite 49<br />

Orden<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> von<br />

Maria-Hilf mit neuer<br />

Generalleitung<br />

Generalkapitel bei<br />

Papstaudienz in RomSeiten 10-13


Editorial<br />

<strong>Trier</strong><br />

Foto: KNA-Bild<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

nun ist es raus! Besser gesagt: Bru<strong>der</strong> Peter Berg ist nicht raus,<br />

son<strong>der</strong>n als neuer Generaloberer <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> von<br />

Maria-Hilf mittendrin in seiner neuen Aufgabe, die er als 20. Nachfolger<br />

des Ordensgrün<strong>der</strong>s, des Seligen Bru<strong>der</strong> Peter Friedhofen,<br />

zumindest für die nächsten sechs Jahre zu bewältigen hat. Gerne<br />

erfuhren wir das Wahlergebnis grade noch rechtzeitig, damit wir<br />

Ihnen den Generaloberen mit seinem neuen Rat schon in dieser<br />

FORUM-Ausgabe (Seite 10) vorstellen können <strong>–</strong> nicht ohne als<br />

FORUM-Redaktion auch <strong>an</strong> dieser Stelle <strong>der</strong> neuen Generalleitung<br />

von Herzen alles Gute und die Fürsprache des Seligen Bru<strong>der</strong> Peter<br />

Friedhofen zu wünschen!<br />

Der Schwerpunkt dieses FORUM-Magazins widmet sich einem<br />

Thema, dem m<strong>an</strong> lei<strong>der</strong> auch heute noch gerne aus dem Wege<br />

geht: Nach wie vor werden psychiatrische Erkr<strong>an</strong>kungen in unserer<br />

Gesellschaft tabuisiert und diejenigen, die dar<strong>an</strong> erkr<strong>an</strong>kt sind,<br />

finden oft nur im engsten Verw<strong>an</strong>dten- und Freundeskreis Halt<br />

und Unterstützung. Viel wissen wir nicht von den verschiedenen<br />

Therapie- und För<strong>der</strong>möglichkeiten. Und dass diese Angebote heute<br />

mitten in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>, mitten im Alltag zu finden sind, das ist<br />

selbst für viele Betroffene noch ungewohnt. Am Beispiel <strong>der</strong> Arbeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Schönfel<strong>der</strong>hof erfahren Sie in unserem<br />

Schwerpunkt (Seite 14 <strong>–</strong> 25), wie die heutigen Konzepte aussehen<br />

und welche neuen Betreuungsformen es gibt.<br />

Mit dieser Ausgabe liegt Ihnen unser letztes FORUM-Magazin<br />

in diesem Jahr vor. Wir, dass sind die Redakteurinnen und Redakteure<br />

in den Einrichtungen <strong>der</strong> BBT-Gruppe, haben d<strong>an</strong>n in diesem<br />

Jahr auf 224 Seiten berichtet, gemeldet und gezeigt, was heute<br />

einen konfessionellen Träger im Gesundheits- und Sozialwesen<br />

bewegt und was er bzw. die über 8.000 Mitarbeitenden bewegen<br />

können. In diesem Sinne freuen wir uns sehr auf ein Wie<strong>der</strong>lesen<br />

im neuen Jahr und wünschen Ihnen eine frohe Weihnacht und ein<br />

gutes Gelingen in 2008.<br />

Für die Redaktion<br />

Ihr<br />

Martin Fuchs, Chefredakteur<br />

Von <strong>der</strong> Armenspeisung zum Sozialwerk:<br />

Zehn Jahre Villa St. Vincent<br />

50<br />

Ausgabe 4/2007<br />

News & Facts<br />

Aktuelle Meldungen ................................................... S. 4-9, 39, 51<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf<br />

„Annuntio vobis gaudium magnum <strong>–</strong> habemus Superiorem Generalem!“<br />

• Bru<strong>der</strong> Peter Berg im Gespräch • Das Generalkapitel .S. 10-13<br />

Schwerpunkt<br />

Entwicklung und Rahmenbedingungen <strong>der</strong> gemeinde<strong>nah</strong>en<br />

<strong>Psychiatrie</strong> • Kurze Wege und eine gute Beh<strong>an</strong>dlung • Entwicklungsprozess<br />

zur gemeinde<strong>nah</strong>en Versorgung • Stimmen aus<br />

Daun • <strong>Psychiatrie</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> • Verän<strong>der</strong>ungen durch den<br />

Aufbau gemeinde<strong>nah</strong>er Versorgungsstrukturen aus Sicht <strong>der</strong><br />

Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm • Lotse und Netzwerkarbeiter<br />

• Eine Herausfor<strong>der</strong>ung für den Schönfel<strong>der</strong>hof •<br />

Für Menschen etwas tun • Eine große Zukunft ........................ S. 14-25<br />

Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

Bad Mergentheim<br />

Optimale Sicherheit für Patienten und Ärzte • Kreativ gegen<br />

Bluthochdruck............................................................................ S. 26-27<br />

Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus Bonn<br />

Das Leben schützen und för<strong>der</strong>n: Das Ethikkomitee hilft Ärzten<br />

und Angehörigen • Die 2. Gesundheitswoche des Bonner<br />

Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhauses St. Elisabeth/St. Petrus/<br />

St. Joh<strong>an</strong>nes war ein voller Erfolg ............................................. S. 30-31<br />

2<br />

4/07


Inhalt<br />

Helferinnen<br />

im Ordenskleid<br />

47<br />

Rilchingen<br />

Ihr KONTAKT zur Redaktion<br />

FORUM<br />

Kardinal-Krementz-Straße 1-5<br />

56073 Koblenz<br />

Telefon: 0261/496-6464<br />

Telefax: 0261/496-6470<br />

e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Die nächste Ausgabe von FORUM<br />

erhalten Sie im März 2008.<br />

Koblenz<br />

Großer Andr<strong>an</strong>g beim Aktionstag<br />

gegen Schlag<strong>an</strong>fall<br />

33<br />

„Der Herr ist mein Licht <br />

und mein Heil“<br />

<br />

(Ps 26,1)as<br />

Weihnachts- und Neujahrsbrief<br />

des Geschäftsführenden Vorst<strong>an</strong>ds<br />

und <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong><br />

Beteiligungsgesellschaften<br />

<strong>der</strong> BBT-Gruppe<br />

4<br />

Katholisches Klinikum Koblenz<br />

Mit Wawawaffeln zum Therapieerfolg • Kein Zweifel: Für Mutter und<br />

Kind! • Studieng<strong>an</strong>g Bachelor of Science „Gesundheit und Pflege“ •<br />

Ein Kniegelenk speziell für Frauen • Großer Andr<strong>an</strong>g beim<br />

Aktionstag „Koblenz gegen den Schlag<strong>an</strong>fall“ .......................... S. 31-33<br />

St.-Marien-Hospital Marsberg<br />

Pflegende haben neue Chefin • Betriebsfest im St.-Marien-<br />

Hospital Marsberg • Kardiologe lässt sich am St.-Marien-<br />

Hospital nie<strong>der</strong> ........................................................................... S. 34-36<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> Montabaur<br />

Wir feiern Geburtstag! • Selbsthilfegruppe chronische Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen<br />

gegründet • 2007 <strong>–</strong> das Jahr <strong>der</strong> Informationsver<strong>an</strong>staltungen<br />

• Neuer Hausoberer am Kr<strong>an</strong>kenhaus ......... S. 37-39<br />

Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

76 Liter Lebenssaft • Pa<strong>der</strong>borner Gelenkforum • Meilenstein<br />

in <strong>der</strong> Tumordiagnostik • Ulrike Teerling im Apotheker-Beirat •<br />

Weltmeister in Pa<strong>der</strong>born operiert • Oberarzt Dr. med. Gerhard<br />

Groppe in den Ruhest<strong>an</strong>d verabschiedet ................................... S. 40-46<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Rilchingen<br />

Die Ältesten feierten mit den Jüngsten Ernted<strong>an</strong>k • Drei Helferinnen im<br />

Ordenskleid • Kunstobjekt „Aktion Mensch“.................................. S. 47<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Saffig<br />

Hauskapelle mit bischöflichem Segen • Nachruf •<br />

St. Josefs-Werkstätten öffnen die Türen ....................................... S. 48-49<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

Von <strong>der</strong> Armenspeisung zum Sozialwerk • 10 Jahre Frührehabilitation<br />

• Ein Platz für die Kleinsten • Gefäßtag 2007:<br />

Große Ver<strong>an</strong>staltung mit „Gefäßparcours“ im Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

• Qualität muss sichtbarer werden ........................................... S. 50-53<br />

Seniorenzentrum <strong>der</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

Ein aktiver Teil unserer Gesellschaft .............................................. S. 54<br />

Service<br />

Kalen<strong>der</strong> 2008 .............................................................................S. 28-29<br />

Buchtipp • Musiktipp • Rätsel .................................................. S. 55-56<br />

Impressum ........................................................................................ S. 6<br />

4/07<br />

3


Weihnachts- und Neujahrsbrief<br />

„Der Herr ist<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

Foto: Christoph de Haar, Köln<br />

Gott stört uns. Und wenn m<strong>an</strong> so will,<br />

fängt diese Störung mit Weihnachten, <strong>der</strong><br />

Geburt Jesu, <strong>an</strong>. Nicht wie <strong>der</strong> Herbergsvater<br />

gestört wurde, als er leicht genervt, aber dennoch<br />

<strong>an</strong>gerührt und geschäftstüchtig, einen<br />

Platz für das Heilige Paar suchte. O<strong>der</strong> wie<br />

vielleicht die Hirten wegen <strong>der</strong> nächtlichen<br />

Ruhestörung Mühe hatten, ihre verschreckten<br />

Herden in Zaum zu halten. Gott stört, wo<br />

gewohnte Bahnen und Alltagstrott uns nicht<br />

erkennen lassen, worum es eigentlich geht,<br />

was eigentlich wichtig ist.<br />

Das Weihnachtsev<strong>an</strong>gelium berichtet,<br />

wie Gott aus Liebe zu den Menschen selber<br />

Mensch geworden ist, damit <strong>der</strong> Mensch nicht<br />

von Dunkelheit und Elend, son<strong>der</strong>n von Licht<br />

und Heil umgeben ist. Er überlässt die Menschen<br />

nicht ihrem Schicksal, son<strong>der</strong>n wird<br />

selber Mensch, sucht sie auf und bewegt sie,<br />

Licht und Heil für An<strong>der</strong>e zu werden. Gott stört<br />

uns bewusst, rüttelt uns auf, weil er die Menschen<br />

liebt und auffor<strong>der</strong>t, diese Liebe weiterzugeben,<br />

damit die Menschen ein „Leben in<br />

Fülle“ (Joh. 10,10) finden.<br />

Der 150. Gedenktag <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

Schwesterngemeinschaft vom Heilgen Geist<br />

durch Schwester Irmina in diesem und die<br />

Seligsprechung von Mutter Rosa, <strong>der</strong> Ordensgrün<strong>der</strong>in<br />

<strong>der</strong> Waldbreitbacher Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen,<br />

im nächsten Jahr, erinnern uns, was<br />

es bedeuten k<strong>an</strong>n, sich von Gott stören zu<br />

lassen und diese Auffor<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>zunehmen.<br />

Wenn m<strong>an</strong> bedenkt, dass z. B. über ein Drittel<br />

aller Kr<strong>an</strong>kenhäuser in Deutschl<strong>an</strong>d in<br />

konfessioneller Trägerschaft stehen, darf m<strong>an</strong><br />

ohne Anmaßung behaupten: Ja, das Werk, das<br />

die Ordensgrün<strong>der</strong>innen und Grün<strong>der</strong> im Zeichen<br />

<strong>der</strong> Nächstenliebe begonnen haben, ist<br />

gewachsen und heute wie damals unverzichtbar<br />

für die Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Daseinsfürsorge<br />

für die Menschen unseres Staates.<br />

Keine Frage: Mutter Irmina, Mutter Rosa,<br />

Bru<strong>der</strong> Ignatius Lötschert, <strong>der</strong> Selige Bru<strong>der</strong><br />

Peter Friedhofen und die vielen weiteren Ordensfrauen<br />

und -männer ihrer Zeit waren im<br />

4 4/07


Weihnachts- und Neujahrsbrief<br />

mein Licht<br />

und Mitarbeiter,<br />

und mein Heil”<br />

(Ps 26,1)<br />

besten Sinne Unternehmer <strong>der</strong> Nächstenliebe,<br />

die sich von Gott im Alltag haben stören lassen.<br />

Sie haben den Auftrag Gottes <strong>an</strong>genommen<br />

und eine Antwort gefunden, wie sie die<br />

Menschen <strong>an</strong> dem „Licht und Heil“ <strong>der</strong> Liebe<br />

Gottes teilhaben lassen können. Aus dieser<br />

Mitte heraus haben sie ihr Werk verst<strong>an</strong>den<br />

und gelebt.<br />

Gott stört uns auch heute, wo wir Gefahr<br />

laufen, diese Mitte aus den Augen zu verlieren.<br />

Denn natürlich können wir es uns nicht<br />

leisten, die Hände in den Schoß zu legen und<br />

schicksalsergeben in Normalität und Gottvertrauen<br />

zu verharren. Die Luft im Sozial- und<br />

Gesundheitswesen wird zunehmend dünner.<br />

Der Konkurrenzkampf im Wettbewerb, aber<br />

auch unter „Kolleginnen und Kollegen“, wird<br />

schärfer und schnell erfüllt uns Ohnmacht,<br />

wenn wir scheinbar vor mehr Problemen als<br />

Lösungen stehen. Im Alltag ist von diesem<br />

„Licht und Heil“ oft wenig zu spüren <strong>–</strong> und<br />

jede und je<strong>der</strong> von Ihnen wird davon ein Lied,<br />

und g<strong>an</strong>z bestimmt kein Weihnachtslied, singen<br />

können. Gerade d<strong>an</strong>n aber können wir<br />

uns von dem Fest <strong>der</strong> Geburt Jesus Christus<br />

stören und erinnern lassen. Wo will Gott mich<br />

und uns stören, um Licht und Leben zu finden<br />

Was bedeutet dieses Fest für mich und<br />

mein Leben heute Was leite ich aus diesem<br />

Fest für mein H<strong>an</strong>deln ab Was k<strong>an</strong>n und<br />

muss ich tun<br />

„Der Herr ist mein Licht und Heil“ erinnert<br />

das Psalmwort gleichsam als Antwort<br />

auf diese Fragen den Grund unseres H<strong>an</strong>delns<br />

als Christinnen und Christen. Als Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter geben Sie hiervon ein<br />

entschiedenes Zeugnis in Ihrem Alltag, in <strong>der</strong><br />

Erfüllung Ihres Berufes und <strong>der</strong> Ihnen übertragenen<br />

Aufgaben. Alleine und im Mitein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Dienstgemeinschaft lassen Sie sich von<br />

diesen Fragen bewusst stören und geben Antwort.<br />

In <strong>der</strong> Weitergabe von „Licht und Heil“<br />

<strong>an</strong> Patienten, Klienten, Angehörige, Besucher,<br />

Gäste, Mitarbeitende, Kolleginnen und Kollegen,<br />

Kunden ... als „Störung“ für sich und<br />

An<strong>der</strong>e in einem Alltag, in dem m<strong>an</strong> häufig<br />

nicht mehr sieht, worum es eigentlich geht:<br />

Unseren Auftrag im caritativen Dienst für den<br />

Menschen mit Leben zu füllen, Licht und Heil<br />

für An<strong>der</strong>e zu werden; ein Zeugnis <strong>der</strong> frohen<br />

Botschaft Jesu zu geben und das fortzuführen,<br />

was uns unsere Stifterinnen und Stifter mit<br />

auf den Weg gegeben haben.<br />

In D<strong>an</strong>kbarkeit und Freude über Ihren<br />

Einsatz, aber auch für Ihre Bereitschaft, zu<br />

stören und sich stören zu lassen, um Licht und<br />

Heil für An<strong>der</strong>e zu werden, wünschen wir Ihnen,<br />

Ihren Familien und Freunden eine frohe<br />

Weihnacht und Gottes reichen Segen für das<br />

kommende Jahr 2008.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> des Geschäftsführenden Vorst<strong>an</strong>des und <strong>der</strong> Geschäftsführung in<br />

den Beteiligungsgesellschaften <strong>der</strong> BBT-Gruppe:<br />

Bru<strong>der</strong> Alfons Maria Michels<br />

Ressort 1: Unternehmensstrategie, Koordinator<br />

und Sprecher des Geschäftsführenden Vorst<strong>an</strong>des<br />

Ludwig Klarl<br />

Ressort 2: Leitungspl<strong>an</strong>ung, Fin<strong>an</strong>zen,<br />

Logistik Kr<strong>an</strong>kenhäuser<br />

Werner Hemmes<br />

Ressort 3: Recht, Personal, Unternehmensentwicklung,<br />

Grundsatzfragen aller Einrichtungen<br />

Günter Mosen<br />

Ressort 4: Soziale und berufliche<br />

Rehabilitation, <strong>Psychiatrie</strong> und Altenhilfe<br />

5


News & Facts<br />

Seligsprechung<br />

Mutter M. Rosa Flesch <strong>–</strong><br />

Ordensgrün<strong>der</strong>in<br />

<strong>der</strong> Waldbreitbacher<br />

Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen<br />

Margaretha Flesch, die Ordensgrün<strong>der</strong>in<br />

<strong>der</strong> Waldbreitbacher Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen,<br />

wird am 4. Mai 2008 im Hohen Dom zu<br />

<strong>Trier</strong> selig gesprochen.<br />

Mutter M. Rosa Flesch, die Grün<strong>der</strong>in<br />

<strong>der</strong> Waldbreitbacher Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen,<br />

wird selig gesprochen.<br />

Die Feier findet am Sonntag, dem<br />

4. Mai 2008, im Hohen Dom zu <strong>Trier</strong> statt.<br />

In einem von Erzbischof Fern<strong>an</strong>do Filoni,<br />

dem Substituten des vatik<strong>an</strong>ischen Staatssekretariats,<br />

unterzeichneten Schreiben <strong>an</strong> den<br />

<strong>Trier</strong>er Bischof Dr. Reinhard Marx erteilte Papst<br />

Benedikt XVI. jetzt die Erlaubnis zu dieser ersten<br />

Seligsprechungsfeier im <strong>Trier</strong>er Dom.<br />

Personalia<br />

+++ Albert M<strong>an</strong>dler, Bereichsleiter <strong>Gemeinde</strong>psychiatrische<br />

Angebote Schönfel<strong>der</strong>hof,<br />

wurde vom Geschäftsführenden Vorst<strong>an</strong>d<br />

des BBT e.V. für die Zeit vom 1. Oktober 2007<br />

bis zum 31. Dezember 2010 zum Leiter des<br />

Den Benachteiligten<br />

und Schwachen zu helfen,<br />

das war zeitlebens<br />

das Anliegen von Margaretha<br />

Flesch, wie die<br />

1826 in Schönstatt-Vallendar<br />

(<strong>nah</strong>e Koblenz)<br />

geborene Grün<strong>der</strong>in <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft mit bürgerlichem<br />

Namen hieß. Die Geburtsstunde<br />

<strong>der</strong> Kongregation <strong>der</strong> Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen<br />

Netzwerks Behin<strong>der</strong>tenhilfe im Ressort 4, Soziale<br />

und berufliche Rehabilitation, <strong>Psychiatrie</strong><br />

und Altenhilfe des <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

e.V. berufen. Der Geschäftsführende Vorst<strong>an</strong>d<br />

d<strong>an</strong>kt M<strong>an</strong>fred Nelius für sein engagiertes,<br />

<strong>der</strong> allerseligsten Jungfrau Maria von den<br />

Engeln (BMVA), so <strong>der</strong> offizielle Name <strong>der</strong><br />

Waldbreitbacher Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen, schlägt<br />

am 13. März 1863. In <strong>der</strong> Kreuzkapelle (im<br />

Wiedtal <strong>nah</strong>e Waldbreitbach) legen Margaretha<br />

und zwei Gefährtinnen ihre Gelübde<br />

ab und werden eingekleidet. Die junge Gemeinschaft<br />

wächst rasch und mit großer Dynamik.<br />

Die erste Filiale entsteht bereits wenige<br />

Wochen nach <strong>der</strong> Gründung in Adenau,<br />

weitere folgen.<br />

1878, als die Amtszeit von Mutter M. Rosa<br />

als Generaloberin endet, sind in 22 Filialen bereits<br />

über 100 Schwestern tätig. Damit legt sie<br />

den Grundstein für eines <strong>der</strong> heutzutage großen<br />

Unternehmen im Gesundheits- und Sozialbereich:<br />

die Marienhaus GmbH Waldbreitbach.<br />

Die Gemeinschaft <strong>der</strong> Waldbreitbacher Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen<br />

zählt heute 380 Schwestern in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d, den Nie<strong>der</strong>l<strong>an</strong>den, den USA und<br />

in Brasilien. (Marienhaus GmbH)<br />

loyales und fachkompetentes Mitwirken bei<br />

<strong>der</strong> weiteren Entwicklung des Bereichs <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

<strong>der</strong> BBT-Gruppe und wünscht<br />

Albert M<strong>an</strong>dler Gottes Segen und viel Erfolg<br />

für diese zusätzliche Aufgabe. +++<br />

6 4/07


News & Facts<br />

BBT e.V. bietet vom 19. <strong>–</strong> 22. Oktober 2008<br />

Wallfahrt nach Chartres <strong>an</strong><br />

Anmeldeschluss: 11. J<strong>an</strong>uar 2008<br />

Gemeinsam mit Arche Noah Reisen<br />

in <strong>Trier</strong> lädt <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong><br />

<strong>Trier</strong> e.V. Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter zu einer 4-tägigen Wallfahrt nach<br />

Chartres ein. Neben Reims, natürlich einem<br />

ausführlichen Besuch von Chartres mit Besichtigung<br />

<strong>der</strong> Kathedrale, stehen Solesmes, Le M<strong>an</strong>s<br />

und Paris auf dem Reiseprogramm. Die Kosten<br />

betragen ca. 350,<strong>–</strong> Euro p. P. bei Unterbringung<br />

im Doppelzimmer. Eine ausführliche Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Wallfahrt und weitere Angaben finden<br />

Sie im Internet unter www.bb-trier.de o<strong>der</strong> können<br />

Sie direkt bei: BBT e.V., Kardinal-Krementz-<br />

Str 1.-5, 56073 Koblenz, Tel. 0261/496 60 00,<br />

e-Mail: info@bb-trier.de <strong>an</strong>for<strong>der</strong>n.<br />

Foto: KNA-Bild, Bonn<br />

Mo<strong>der</strong>ne Gesellschaft<br />

verunsichert immer mehr<br />

Einen „wachsenden Leidens- und<br />

Konfliktdruck in <strong>der</strong> Gesellschaft“<br />

hat <strong>der</strong> Mainzer Kardinal Karl Lehm<strong>an</strong>n<br />

beklagt. Eine zunehmende Zahl von<br />

Menschen sei überfor<strong>der</strong>t damit, in einer immer<br />

unübersichtlicher werdenden Welt Entscheidungen<br />

zu treffen und Orientierung zu<br />

finden, sagte <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bischofskonferenz am 25. Oktober in Köln.<br />

Globalisierung, Mo<strong>der</strong>nisierungsschübe in<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft, neue Lebensformen und längeres<br />

Leben weichten alte Grenzen und Gewissheiten<br />

auf. „Wir leben tatsächlich in einer<br />

Risikogesellschaft“, sagte er. Die Folge sei eine<br />

steigende Nachfrage nach Beratungsdiensten.<br />

Beim ersten Kongress des „Bundesforums<br />

Katholische Beratung“ (BKB) appellierte <strong>der</strong><br />

Kardinal <strong>an</strong> die Beratungsdienste in katholischer<br />

Trägerschaft, sich stärker zu vernetzen<br />

und den Ratsuchenden eine Hilfe aus einer<br />

H<strong>an</strong>d zu bieten. Spezialisierte Einrichtungen<br />

wie Schuldner-, Ehe- o<strong>der</strong> Migr<strong>an</strong>tenberatung<br />

hätten zwar ihre Berechtigung. Häufig<br />

sei es jedoch notwendig, den Menschen eine<br />

g<strong>an</strong>zheitliche Hilfe und eine Kombination aus<br />

Beratung, Begleitung und konkreter Unterstützung<br />

zukommen zu lassen. Im BKB wollen<br />

die unterschiedlichsten Beratungsdienste<br />

im Bereich des Deutschen Caritasverb<strong>an</strong>des<br />

und <strong>der</strong> katholischen Kirche Zukunftsperspektiven<br />

und Qualitätsst<strong>an</strong>dards für ihre Arbeit<br />

entwickeln. Hintergrund sind eine wachsende<br />

Konkurrenz zu privaten Diensten, sinkende<br />

Kirchensteuerein<strong>nah</strong>men und zurückgehende<br />

Zuschüsse von Län<strong>der</strong>n und Kommunen. Zudem<br />

geht es um die Frage, was eine spezifisch<br />

kirchliche Beratung ausmacht.<br />

Das Spektrum <strong>der</strong> Beratungsdienste reicht<br />

von <strong>der</strong> Schw<strong>an</strong>gerenberatung über Eheund<br />

Familienberatung bis hin zu Hilfen für<br />

Schuldner, Drogensüchtige und Migr<strong>an</strong>ten.<br />

Allein die Ehe-, Familien- und Lebensberatung<br />

<strong>der</strong> katholischen Kirche wird jährlich<br />

von 100.000 Menschen aufgesucht, wie es<br />

hieß. Dafür stellt die Kirche jährlich rund 26<br />

Millionen Euro zur Verfügung. Die Allgemeine<br />

Sozialberatung registrierte im verg<strong>an</strong>genen<br />

Jahr mehr als 700.000 Fälle.<br />

Lehm<strong>an</strong>n bezeichnete die kirchlichen Beratungsstellen<br />

als sensible Seismographen für<br />

die Nöte <strong>der</strong> Menschen. Beratung <strong>der</strong> Notleidenden<br />

und Schwachen gehöre zum Grundauftrag<br />

<strong>der</strong> Kirche und sei eng mit <strong>der</strong> Seelsorge<br />

verknüpft. „Der Dialog zwischen Seelsorge<br />

und Beratungswesen, Theologie und Psychologie<br />

hat noch eine große Zukunft vor sich“,<br />

unterstrich er.<br />

Eine Absage erteilte <strong>der</strong> Kardinal einer<br />

Beratung, die auf jegliche Normen verzichte<br />

und nur die Selbstbestimmung des Menschen<br />

im Blick habe. Gerade in <strong>der</strong> Debatte<br />

um die Schw<strong>an</strong>gerschaftskonfliktberatung<br />

zeige sich, dass Beratung häufig nur so verst<strong>an</strong>den<br />

werde, dass die Entscheidung über<br />

eine Abtreibung g<strong>an</strong>z <strong>der</strong> Selbstbestimmung<br />

<strong>der</strong> Frau überlassen werde. Es bestehe dabei<br />

die Gefahr, dass die Beratung nur das bestätige,<br />

was die Ratsuchende von vorneherein<br />

hören wolle. Demgegenüber müssten auch<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Gesichtspunkte wie die Unverfügbarkeit<br />

<strong>der</strong> Rechte <strong>an</strong><strong>der</strong>er und das Sittengesetz<br />

vorgebracht werden. (KNA)<br />

4/07<br />

7


News & Facts<br />

„Solidarität nicht nach<br />

Kassenlage bestimmen“<br />

BAG:WfbM-Vorsitzen<strong>der</strong> Günter Mosen unterstreicht<br />

Gültigkeit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

TeilhabeTage ‘06/‘07 auch für die Zukunft<br />

Gemeinsam mit den Fachverbänden<br />

Bundesverb<strong>an</strong>d Ev<strong>an</strong>gelische<br />

Behin<strong>der</strong>tenhilfe, Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe, Caritas Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

und <strong>Psychiatrie</strong> und dem Verb<strong>an</strong>d für <strong>an</strong>throposophische<br />

Heilpädagogik, Sozialtherapie<br />

und soziale Arbeit e.V. hatte die BAG:WfbM<br />

ein Jahr l<strong>an</strong>g auf die Teilhabe behin<strong>der</strong>ter<br />

Menschen am Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

hingewiesen. Schirmherr <strong>der</strong> TeilhabeTage<br />

‚06/‘07 war Fr<strong>an</strong>z Müntefering als Bundesminister<br />

für Arbeit und Soziales. In seiner<br />

Abschlussrede am 26. Oktober im Bärensaal<br />

des Alten Stadthauses in Berlin unterstrich<br />

<strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong> BAG:WfbM, Günter Mosen,<br />

nochmals die zentralen For<strong>der</strong>ungen,<br />

die die Fachverbände <strong>der</strong> freigemeinnützigen<br />

Wohlfahrtspflege und die BAG:WFbM in<br />

den Mittelpunkt <strong>der</strong> Kampagne gestellt und<br />

als Meilensteine in <strong>der</strong> Weiterentwicklung in<br />

<strong>der</strong> Teilhabe identifiziert haben:<br />

1. Der Art. 3 Abs. 3 Satz 3 GG (Niem<strong>an</strong>d darf<br />

wegen seiner Behin<strong>der</strong>ung benachteiligt<br />

werden) gilt unabhängig von Art o<strong>der</strong><br />

Schwere <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung.<br />

2. Jedem Menschen und insbeson<strong>der</strong>e dem<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen muss es ermöglicht<br />

werden, neben seinem Wohnumfeld<br />

weitere Lebensräume zu erschließen<br />

und zu nutzen.<br />

3. Solidarität lässt sich nicht nach Kassenlage<br />

bestimmen.<br />

4. Das Recht auf eine Teilhabe am Arbeitsleben<br />

muss für alle Menschen auch mit hohem Unterstützungsbedarf<br />

realisiert werden können.<br />

5. Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte<br />

bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Teilhabe<strong>an</strong>gebote<br />

müssen gewährleistet sein.<br />

Günter Mosen bei <strong>der</strong><br />

Abschlussver<strong>an</strong>staltung<br />

6. Das Eing<strong>an</strong>gsverfahren und die berufliche<br />

Bildung müssen auch für Menschen mit<br />

hohem Unterstützungsbedarf in <strong>der</strong> Praxis<br />

endlich obligatorisch werden.<br />

7. Wir brauchen bundeseinheitliche St<strong>an</strong>dards,<br />

die den Rechtsstatus <strong>der</strong> Menschen in den<br />

För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereichen regelt.<br />

Sparkurs führt zu<br />

Einbußen bei <strong>der</strong> Pflege<br />

Die deutschen Kr<strong>an</strong>kenhäuser befürchten eine drastische Verschlechterung<br />

<strong>der</strong> Pflege, wenn <strong>der</strong> gegenwärtige Sparkurs fortgesetzt werde.<br />

In den letzten zehn Jahren seien bundesweit mehr als 150.000 Arbeitsplätze<br />

abgebaut worden, heißt es im „Kr<strong>an</strong>khausbarometer 2007“, das die<br />

Deutsche Kr<strong>an</strong>kenhausgesellschaft (DKG) am 8. Oktober in Berlin vorstellte.<br />

„Die nächste Stufe führt in die Rationierung <strong>der</strong> Versorgung, die schon heute<br />

spürbar ist“, so DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Laut Studie schreibt<br />

mittlerweile jedes dritte Kr<strong>an</strong>kenhaus Verluste. Ein Drittel <strong>der</strong> Kliniken will offene<br />

Arztstellen nicht wie<strong>der</strong> besetzen, jedes neunte Haus pl<strong>an</strong>t einen Stellenabbau im<br />

ärztlichen Dienst. Baum sprach sich dafür aus, die gesetzlich vorgeschriebene<br />

S<strong>an</strong>ierungsabgabe <strong>an</strong> die Kr<strong>an</strong>kenkassen in Höhe von 280 Millionen Euro im<br />

Jahr zu streichen.<br />

Diese For<strong>der</strong>ung unterstützt auch <strong>der</strong> Katholische Kr<strong>an</strong>kenhausverb<strong>an</strong>d<br />

Deutschl<strong>an</strong>ds (KKVD) in Freiburg. Er rief die Gesundheitspolitiker dazu auf,<br />

„endlich von <strong>der</strong> reinen Kostendämpfungspolitik und Budgetierung Abst<strong>an</strong>d<br />

zu nehmen“. Über Kooperationen und Zusammenschlüsse wollen die rund 470<br />

im KKVD org<strong>an</strong>isierten Häuser weitere Einsparungen vornehmen, ohne dabei<br />

das Prinzip <strong>der</strong> „wohnort<strong>nah</strong>en Versorgung“ aufzugeben. In Deutschl<strong>an</strong>d gibt<br />

es rund 2.100 Kr<strong>an</strong>kenhäuser. Ein Viertel davon befindet sich in katholischer<br />

Trägerschaft. (KNA)<br />

Überwiegend<br />

zufriedene Patienten<br />

in deutschen Kliniken<br />

Überwiegend zufriedene Patienten gibt es<br />

nach einer aktuellen Meinungsumfrage des<br />

Allensbach-Institutes in deutschen Kliniken.<br />

Von den befragten Kr<strong>an</strong>kenhauspatienten <strong>der</strong> verg<strong>an</strong>genen<br />

zehn Jahren waren 91 Prozent mit <strong>der</strong> medizinischen<br />

Versorgung zufrieden o<strong>der</strong> sehr zufrieden,<br />

wie das Institut für Demoskopie in Allensbach mitteilte.<br />

Allerdings herrsche offenbar zunehmend <strong>der</strong> Eindruck<br />

vor, dass Ärzte und Pflegepersonal bei aller Mühe, die<br />

m<strong>an</strong> als Patient erkennen könne, überlastet und überfor<strong>der</strong>t<br />

seien.<br />

Diese Zahlen stehen laut Institut aber in einem gewissen<br />

Wi<strong>der</strong>spruch zum Allgemeineindruck <strong>der</strong> 1.879 befragten<br />

Personen bezüglich <strong>der</strong> Kliniken. D<strong>an</strong>ach hatten<br />

44 Prozent einen guten Eindruck, 39 Prozent einen ambivalenten<br />

und 11 Prozent keinen guten Eindruck. Damit<br />

sei das allgemeine Image <strong>der</strong> deutschen Kr<strong>an</strong>kenhäuser<br />

heute nicht besser als vor 37 Jahren. (KNA)<br />

8 4/07


News & Facts<br />

Marburger Bund attackiert kirchliche<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäuser und will Tarifvertrag<br />

Pünktlich zu seiner Hauptversammlung<br />

Mitte November ritt <strong>der</strong> Marburger<br />

Bund (MB) eine scharfe Attacke auf die<br />

konfessionellen Kr<strong>an</strong>kenhäuser. Sie betrieben,<br />

so <strong>der</strong> nach 18 Jahren scheidende Vorsitzende<br />

<strong>der</strong> Ärztegewerkschaft, Fr<strong>an</strong>k Ulrich Montgomery,<br />

„Ausbeutung im Namen des Herrn“.<br />

In <strong>der</strong> Sache wirft <strong>der</strong> MB den kirchlichen<br />

Trägern vor, ihren Ärzten im Vergleich zu öffentlichen<br />

Trägern „mehr illegale Dienste und Patienten<br />

gefährdende Marathonschichten“ abzuverl<strong>an</strong>gen,<br />

Überstunden schlechter zu vergüten<br />

und Arbeitszeiten kaum zu erfassen. Grundlage<br />

<strong>der</strong> Behauptungen ist eine Befragung unter den<br />

gewerkschaftlich org<strong>an</strong>isierten Ärzten, bei <strong>der</strong><br />

rund 19.000 Fragebögen (23 Prozent) ausgefüllt<br />

worden seien. Zur Einordnung <strong>der</strong> jetzigen<br />

Kampagne lohnt ein Blick in die im September<br />

veröffentlichten Ergebnisse: „Die Klinikarbeitgeber<br />

verstoßen systematisch gegen das Arbeitszeitgesetz<br />

und brechen gezielt Bestimmungen<br />

<strong>der</strong> arztspezifischen Tarifverträge“, hieß es<br />

damals. Die Arbeitssituation in Kliniken mit<br />

Tarifvertrag sei dabei „nur unzureichend besser“<br />

als in den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kr<strong>an</strong>kenhäusern. Die<br />

„schlechtesten Arbeitsbedingungen“ seien in<br />

den ostdeutschen Kliniken <strong>an</strong>zutreffen.<br />

Jetzt wurde dieselbe Untersuchung mit Blick<br />

auf die 470 Kr<strong>an</strong>kenhäuser in katholischer und<br />

250 in ev<strong>an</strong>gelischer Trägerschaft ausgewertet,<br />

wobei die Kliniken mit Tarifvertrag die Bezugsgröße<br />

darstellen. Nun stehen plötzlich die kirch-<br />

lichen Kliniken <strong>an</strong> letzter Stelle. Methodisch<br />

nicht näher berücksichtigt wurde dabei, dass<br />

nur etwa 3.000 Befragte in den konfessionellen<br />

Häusern arbeiten (weniger als 10 Prozent <strong>der</strong><br />

dort beschäftigten Ärzte), während für mehr als<br />

10.000 Befragte <strong>der</strong> vom MB ausgeh<strong>an</strong>delte Tarifvertrag<br />

gilt. Insofern k<strong>an</strong>n das Ergebnis nicht<br />

allzu sehr überraschen, dass die konfessionellen<br />

Häuser einen Vertrag nicht <strong>an</strong>wenden, den sie<br />

gar nicht abgeschlossen haben. Die Schlussfolgerung<br />

des MB, „dass mehr Ärzte in den<br />

kirchlichen Kliniken (54 Prozent) ihren Job am<br />

liebsten <strong>an</strong> den Nagel hängen würden als in den<br />

übrigen Kliniken <strong>der</strong> Republik (53 Prozent)“,<br />

klingt <strong>an</strong>gesichts dessen eher bemüht.<br />

Entsprechend deutlich fiel die Reaktion <strong>der</strong><br />

kirchlichen Kr<strong>an</strong>kenhausträger aus: Der Vorsitzende<br />

des Katholischen Kr<strong>an</strong>kenhausverb<strong>an</strong>ds<br />

Deutschl<strong>an</strong>ds, <strong>der</strong> Münster<strong>an</strong>er Domkapitular<br />

Dieter Geerlings, sprach von „gezielt platzierter<br />

Schaumschlägerei“. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Umfrage<br />

seien nicht repräsentativ. Hintergrund für die<br />

Polemik des MB sei offenbar dessen Bemühen,<br />

einen eigenen Ärztetarif im kirchlichen Arbeitsrecht<br />

durchzusetzen. Geerlings verwies darauf,<br />

dass die Ärzteschaft in den Gremien des „Dritten<br />

Wegs“ vertreten sei, die über das kirchliche<br />

Arbeitsrecht entschieden. Der Direktor des Deutschen<br />

Ev<strong>an</strong>gelischen Kr<strong>an</strong>kenhausverb<strong>an</strong>ds,<br />

Norbert Groß, bestritt ebenfalls die Repräsentativität<br />

<strong>der</strong> Umfrage und betonte, die Arbeitszufriedenheit<br />

in ev<strong>an</strong>gelischen Kr<strong>an</strong>kenhäusern<br />

Internet-Hilfe für den Umg<strong>an</strong>g mit<br />

muslimischen Patienten<br />

Ein neues Internet-Wissensportal bietet<br />

Ärzten und Pflegepersonal die<br />

Möglichkeit, sich<br />

über Fragen <strong>der</strong> Kultur und<br />

Glaubenspraxis muslimischer<br />

Patienten zu informieren.<br />

Wie die Universität<br />

Mainz am 11. Oktober in<br />

<strong>der</strong> rheinl<strong>an</strong>d-pfälzischen<br />

L<strong>an</strong>deshauptstadt mitteilte,<br />

geben die Informationen in<br />

www.kulturgesundheit.de<br />

Hilfestellung bei kulturbe-<br />

dingten Konflikten. Damit werde eine bessere<br />

medizinische Versorgung von Muslimen<br />

<strong>an</strong>gestrebt. Oft würden<br />

Begegnungen von Medizinern<br />

mit Patienten aus<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen durch<br />

sprachliche und kulturelle<br />

Barrieren erschwert, so die<br />

Universität. Je größer diese<br />

Hin<strong>der</strong>nisse seien, desto<br />

komplizierter würden die<br />

Probleme in <strong>der</strong> medizinischen<br />

Praxis. (KNA)<br />

sei „insgesamt hoch“. Die Ärztevergütungen<br />

seien „zum Teil besser als in kommunalen<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäusern“. <br />

(KNA)<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> (BBT)<br />

e. V., <strong>Trier</strong><br />

Redaktion: Ute Emig-L<strong>an</strong>ge (Bad Mergentheim),<br />

Simone Ernst (Marsberg), Martin Fuchs (Chefredakteur,<br />

ver<strong>an</strong>twortlich), Andreas Hilgenstock (Rätsel),<br />

Stef<strong>an</strong>ie Kili<strong>an</strong> (Sekretariat), Alfred Klopries<br />

(Rilchingen), Otmar Lohner (Saffig), Fr<strong>an</strong>k Mertes<br />

(Saffig), Peter Mossem (Schönfel<strong>der</strong>hof), Katharina<br />

Müller-Stromberg (Bonn), Renate Sillich (Montabaur),<br />

Dr. Harald Stotz (Koblenz), Anja Katrin Tollhausen<br />

(<strong>Trier</strong>), Eva Thielm<strong>an</strong>n (Koblenz)<br />

Redaktion FORUM, Kardinal-Krementz-Str. 1-5,<br />

56073 Koblenz, Telefon: 0261/496-6464, Fax:<br />

0261/496-6470, e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Artdirektion: Christoph de Haar, Mathias Klüver<br />

<strong>–</strong> PR-Beratung, Rosastr. 58, 45130 Essen<br />

Layout: Christoph de Haar<br />

Verlag: <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e. V.,<br />

Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz,<br />

Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470,<br />

e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Erscheinungsweise: vier Mal jährlich<br />

Redaktionsschluss: 23.11.2007<br />

Bestellungen, Zahlungen, Adressän<strong>der</strong>ungen:<br />

FORUM wird kostenfrei in den Einrichtungen<br />

und Beteiligungsgesellschaften des BBT e. V. ausgelegt.<br />

Auf Wunsch senden wir FORUM auch per Post<br />

zu. Für Bestellungen und Adressän<strong>der</strong>ungen wenden<br />

Sie sich bitte direkt <strong>an</strong> den Verlag.<br />

Preis: FORUM ist für Mitarbeitende, Patienten und<br />

Bewohner <strong>der</strong> Einrichtungen und Beteiligungsgesellschaften<br />

des BBT e. V. kostenfrei. Für den Postvers<strong>an</strong>d<br />

erbitten wir eine Spende <strong>an</strong> die Ordensgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf, Spendenkonto<br />

100 3821 bei <strong>der</strong> Sparkasse <strong>Trier</strong> (BLZ 585 501<br />

30). Vielen D<strong>an</strong>k!<br />

Anzeigen: <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e. V.,<br />

Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz;<br />

Telefon: 0261/496 -6464, Fax: 0261/496-6470,<br />

e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2006 vom 1.1.2006<br />

Druck: Druckerei Bachem, Köln<br />

Gerichtsst<strong>an</strong>d: <strong>Trier</strong><br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht<br />

die Meinung <strong>der</strong> Redaktion und des Herausgebers<br />

wie<strong>der</strong>geben. Anregungen, Ideen und Vorschläge<br />

für Beiträge sind willkommen! Bitte wenden Sie sich<br />

direkt <strong>an</strong> die Redaktion Ihrer Einrichtung o<strong>der</strong> die<br />

Gesamtredaktion in Koblenz. <br />

ISSN 1863-4230<br />

4/07<br />

9


„Annuntio vobis gaudium<br />

magnum <strong>–</strong> habemus<br />

Superiorem Generalem!“<br />

Bru<strong>der</strong> Peter Berg vom 32. Generalkapitel <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf zum neuen Generaloberen gewählt.<br />

Am Donnerstag, den 15. November,<br />

und Freitag, den 16. November,<br />

wurde es sp<strong>an</strong>nend auf dem 32.<br />

Generalkapitel <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong>, das<br />

vom 12. <strong>–</strong> 24. November 2007 in <strong>der</strong> Casa Domitilla<br />

in Rom tagte. Da die 2. Amtszeit von<br />

Bru<strong>der</strong> Bernward Elsner (69), <strong>der</strong> die Kongregation<br />

seit 1995 führte, entsprechend <strong>der</strong><br />

Wahlordnung mit diesem Kapitel endete und<br />

eine dritte Amtszeit nur in beson<strong>der</strong>en Aus<strong>nah</strong>mefällen<br />

möglich ist, st<strong>an</strong>den <strong>der</strong> Generalobere<br />

und die weiteren Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Generalleitung<br />

zur Neuwahl. So erwartungsvoll das Kapitel zur<br />

Wahl schritt, so froh zeigten sich die 23 delegierten<br />

Brü<strong>der</strong> über das eindeutige Ergebnis,<br />

als es am frühen Donnerstagabend hieß „Annuntio<br />

vobis gaudium magnum <strong>–</strong> habemus<br />

Superiorem Generalem!“ <strong>–</strong> Bru<strong>der</strong> Peter Berg<br />

war zum 20. Generaloberen <strong>der</strong> Kongregation<br />

gewählt!<br />

Bru<strong>der</strong> Peter Berg (43)<br />

In die Generalleitung <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>gemeinschaft<br />

wurden gewählt:<br />

Generaloberer<br />

Bru<strong>der</strong> Peter Berg<br />

• Jahrg<strong>an</strong>g 1964, Eintritt 1984,<br />

Ewige Profess 1987<br />

• Fin<strong>an</strong>zbeamter und Kr<strong>an</strong>kenpfleger<br />

• Generalassistent und Generalsekretär<br />

1995 <strong>–</strong> 2007<br />

• Mitglied des Vorst<strong>an</strong>des BBT e. V. seit 2002<br />

• Hausoberer des Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> und des Seniorenzentrums<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> in <strong>Trier</strong><br />

Generalassistent und Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Generaloberer<br />

Bru<strong>der</strong> Rainer Hellinger<br />

• Jahrg<strong>an</strong>g 1944, Eintritt<br />

1994, Ewige Profess 2001<br />

• Industriekaufm<strong>an</strong>n<br />

und Diakon<br />

• Konventssuperior<br />

in Pa<strong>der</strong>born<br />

• Generalökonom<br />

2001 <strong>–</strong> 2007<br />

• Hausoberer des<br />

Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef<br />

Pa<strong>der</strong>born<br />

Generalassistent und<br />

Generalsekretär<br />

Bru<strong>der</strong> Benedikt Molitor<br />

• Jahrg<strong>an</strong>g 1966,<br />

Eintritt 1986, Ewige<br />

Profess 1993<br />

• Groß- und<br />

Außenh<strong>an</strong>delskaufm<strong>an</strong>n,<br />

Kr<strong>an</strong>kenpfleger,<br />

Diakon<br />

• Generalassistent<br />

2001 <strong>–</strong> 2007<br />

• Mitglied des Vorst<strong>an</strong>des BBT e. V. seit 2003<br />

• Noviziatsleiter und Junioratsleiter, Superior<br />

des Ausbildungskonventes<br />

Generalassistent<br />

Bru<strong>der</strong> P<strong>an</strong>kratius Herzog<br />

• Jahrg<strong>an</strong>g 1948, Eintritt 1963,<br />

Ewige Profess 1971<br />

• Kr<strong>an</strong>kenpfleger und<br />

Röntgenassistent<br />

• Generalassistent<br />

2001 <strong>–</strong> 2007<br />

• Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzen<strong>der</strong> des<br />

BBT e. V. seit 2000<br />

• Konventssuperior im Mutterhauskonvent<br />

in <strong>Trier</strong><br />

Generalassistent<br />

Bru<strong>der</strong> Alfons Maria Michels<br />

• Jahrg<strong>an</strong>g 1960,<br />

Eintritt 1986,<br />

Ewige Profess<br />

1993<br />

• Kr<strong>an</strong>kenpfleger<br />

und Lehrer für<br />

Pflegeberufe<br />

• Mitglied des<br />

Vorst<strong>an</strong>des<br />

BBT e.V. seit 1994<br />

• Mitglied des Geschäftsführenden Vorst<strong>an</strong>des<br />

BBT e.V. seit 2002<br />

Generalökonom<br />

Bru<strong>der</strong> Bernward Elsner<br />

• Jahrg<strong>an</strong>g 1938,<br />

Eintritt 1967,<br />

Ewige Profess<br />

1975<br />

• Industriekaufm<strong>an</strong>n<br />

• Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

BBT e.V. von<br />

1988 <strong>–</strong> 2000<br />

• Generaloberer von 1995 <strong>–</strong> 2007<br />

10 4/07


<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf<br />

Bru<strong>der</strong> Peter Berg im Gespräch<br />

Neben den <strong>an</strong>wesenden Kapitularen gratulierten die Mitglie<strong>der</strong><br />

des Geschäftsführenden Vorst<strong>an</strong>des des BBT e.V. und natürlich<br />

die Brü<strong>der</strong> in aller Welt, die das Kapitel in Gebet und Andacht<br />

aus <strong>der</strong> Ferne begleiteten, dem neuen Generaloberen und seinem<br />

Rat zur Wahl. Auch <strong>der</strong> Pressesprecher des BBT e.V. Martin<br />

Fuchs reihte sich telefonisch in die Schar <strong>der</strong> Gratul<strong>an</strong>ten ein<br />

und nutzte die Gunst <strong>der</strong> Stunde für ein erstes Interview mit dem<br />

neuen Generaloberen:<br />

Bru<strong>der</strong> Peter, „frohe Pflicht“ o<strong>der</strong> „Bürde<br />

des Amtes“ <strong>–</strong> was, vermutet <strong>der</strong> neue<br />

Generalobere <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong>,<br />

wird die nächsten Jahre überwiegen<br />

Ich gehe davon aus, dass die frohe Pflicht<br />

überwiegt, auch wenn hier und da die Bürde<br />

des Amtes zu spüren sein wird. Ich sehe mich<br />

als Generaloberen als Mitglied <strong>der</strong> Ordensleitung,<br />

die ja aus mehreren Brü<strong>der</strong>n besteht.<br />

Ebenfalls ist es mir wichtig, möglichst viel<br />

mit den Mitbrü<strong>der</strong>n <strong>der</strong> gesamten Gemeinschaft<br />

im Gespräch zu sein, damit wir immer<br />

wie<strong>der</strong> neu und gemeinsam die Verwirklichung<br />

unseres Ordensauftrages und <strong>der</strong> je<br />

eigenen Berufung in unserer Zeit entdecken<br />

und gestalten.<br />

Welche Bedeutung hat das Leitwort dieses<br />

Kapitels, „Dem Himmel verbunden dem<br />

Menschen zugew<strong>an</strong>dt <strong>–</strong> in brü<strong>der</strong>licher<br />

Gemeinschaft leben“, für die zukünftigen<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Generalleitung<br />

Als Ordensgemeinschaft sind wir in unterschiedlichen<br />

Zusammenhängen unterwegs.<br />

Die Führung und Gestaltung unserer Einrichtungen<br />

ist beispielsweise nur eine Seite<br />

unseres Ordensauftrages. Wie Peter Friedhofen<br />

in seiner Zeit, so gilt es heute immer wie<strong>der</strong><br />

hinzusehen, was von uns gefor<strong>der</strong>t wird.<br />

Unsere Spiritualität hat immer auch mit<br />

den Menschen innerhalb und außerhalb<br />

unserer Gemeinschaft zu tun. Damit es uns<br />

aber auch weiterhin gelingen k<strong>an</strong>n, Gottes<br />

liebende Botschaft zu verkünden, müssen wir<br />

als Ordensgemeinschaft auch uns selbst im<br />

Blick behalten. Hierzu gab das Kapitel wichtige<br />

Anregungen, die es in den kommenden<br />

Jahren zu beleben gilt.<br />

Auch die Situation <strong>der</strong> Werke <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d, <strong>der</strong><br />

Schweiz, Luxemburg, Straßburg, Rom,<br />

Malaysia und Brasilien war Gegenst<strong>an</strong>d<br />

<strong>der</strong> Beratungen dieses Kapitels. Können<br />

Sie schon sagen, welchen Themen sich<br />

die Ordensleitung in den nächsten sechs<br />

Jahren in Bezug auf die Werke in beson<strong>der</strong>er<br />

Weise zuwenden wird<br />

Wir sind stolz auf unsere Werke in den unterschiedlichen<br />

Teilen <strong>der</strong> Welt, beson<strong>der</strong>s auch<br />

darauf, dass es uns gelingt, mit vielen engagierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

den wichtigen Dienst am alten, kr<strong>an</strong>ken und<br />

behin<strong>der</strong>ten Menschen leisten zu können.<br />

Schon in den letzten Jahren ist es uns wichtig<br />

geworden, die christliche Dimension unserer<br />

Arbeit in den Einrichtungen zu betonen und<br />

im Bewusstsein zu halten. Und dies gilt sowohl<br />

für die uns <strong>an</strong>vertrauten Menschen wie auch<br />

für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />

die Brü<strong>der</strong>.<br />

Es wird also zunächst darum gehen, die begonnenen<br />

Wege weiterzugehen und gerade<br />

auch d<strong>an</strong>n, wenn uns <strong>der</strong> Wind <strong>an</strong> <strong>der</strong> einen<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Stelle kräftig entgegenweht, mit<br />

dem Mut, mit dem Peter Friedhofen seinen<br />

Weg geg<strong>an</strong>gen ist, auch die Wege unserer<br />

Dienstgemeinschaften zu gehen.<br />

Als Generaloberer <strong>der</strong> Gemeinschaft stehen<br />

Sie in <strong>der</strong> unmittelbaren Nachfolge des<br />

Ordensgrün<strong>der</strong>s. Was beeindruckt Sie am<br />

meisten <strong>an</strong> dem Werk des Seligen Bru<strong>der</strong><br />

Peter Friedhofen<br />

Peter Friedhofen war ein M<strong>an</strong>n aus dem Volke,<br />

<strong>der</strong> die Not seiner Zeit gesehen und wahrgenommen<br />

hat und nicht darauf wartete, dass<br />

An<strong>der</strong>e h<strong>an</strong>delten, son<strong>der</strong>n d<strong>an</strong>ach gesucht<br />

hat, wo seine H<strong>an</strong>dlungsmöglichkeiten gelegen<br />

haben. Hierbei spielte es für ihn keine<br />

Rolle, ob es Hürden zu nehmen galt o<strong>der</strong><br />

nicht.<br />

Einzig wichtig für ihn, war sein Halt in<br />

Gott.<br />

Seit 23 Jahren gehört <strong>der</strong> gebürtige<br />

<strong>Trier</strong>er Bru<strong>der</strong> Peter Berg <strong>der</strong> Kongregation<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

von Maria-Hilf <strong>an</strong>. Nach seiner Schul- und<br />

Ausbildungszeit als Fin<strong>an</strong>zbeamter in <strong>Trier</strong><br />

und Edenkoben trat <strong>der</strong> 20-Jährige in die<br />

Brü<strong>der</strong>gemeinschaft ein, wo er 1984 seine<br />

Profess ablegte. Nach einer weiteren Ausbildung<br />

als Kr<strong>an</strong>kenpfleger am Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> arbeitete er<br />

in diesem Beruf bis 1993 im Petruskr<strong>an</strong>kenhaus,<br />

dem heutigen Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus<br />

Bonn. Einem Praktikum bei <strong>der</strong><br />

Pflegedirektion des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses in<br />

<strong>Trier</strong> folgt eine zweijährige Ausbildung zum<br />

Pflegedienstleiter <strong>an</strong> <strong>der</strong> Caritas-Akademie<br />

in Regensburg. Von 1996 bis 1998 arbeitete<br />

Bru<strong>der</strong> Peter d<strong>an</strong>n als stellvertreten<strong>der</strong> Pflegedirektor<br />

und seit 1998 als Hausoberer des<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

und seit 2006 zusätzlich als Hausoberer des<br />

Seniorenzentrums <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

in <strong>Trier</strong>.<br />

Der 20. Generalobere <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf gehört seit 1995<br />

<strong>der</strong> Ordensleitung als Generalassistent und<br />

Generalsekretär <strong>an</strong>. Seit 2002 ist er Mitglied<br />

im Vorst<strong>an</strong>d des <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

e.V. <strong>–</strong> und seit dem Abend des 15. Novembers<br />

<strong>der</strong> 20. Generalobere <strong>der</strong> Kongregation<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf.<br />

Als Generaloberer ist Bru<strong>der</strong> Peter Berg<br />

entsprechend <strong>der</strong> Lebensform <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf in Abstimmung<br />

mit dem Generalrat u.a. ver<strong>an</strong>twortlich für<br />

• die Beobachtung <strong>der</strong> Regel, <strong>der</strong> Lebensform<br />

und <strong>der</strong> Weisungen<br />

• den Erhalt <strong>der</strong> Einheit unter Wahrung<br />

aller berechtigten Interessen<br />

• die Sorge für alle Brü<strong>der</strong> im Einvernehmen<br />

mit den nachgeordneten Oberen<br />

• die Vertretung des Ordens entsprechend<br />

dem geltenden Kirchenrecht und <strong>der</strong><br />

Rechtsordnung <strong>der</strong> Kongregation gegenüber<br />

kirchlichen und weltlichen Behörden<br />

• die Anwendung <strong>der</strong> Weisungen <strong>der</strong> Lebensform<br />

bei <strong>an</strong>stehenden Entscheidungen<br />

• die zeitgerechte Führung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Ausbildung <strong>der</strong> Oberen sowie<br />

• die Verwaltung des zeitlichen Besitzes <strong>der</strong><br />

Kongregation.<br />

4/07<br />

11


Botschaft des 32. Generalkapitels <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

von Maria-Hilf 2007 in Rom <strong>an</strong> die weltweite Dienstgemeinschaft<br />

„Dem Himmel verbunden,<br />

den Menschen zugew<strong>an</strong>dt <strong>–</strong> in<br />

brü<strong>der</strong>licher Gemeinschaft leben!“<br />

Fotos: <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,<br />

unter diesem Motto haben sich die 23 Delegierten <strong>der</strong> Kongregation <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf zum 32. Generalkapitel in Rom versammelt.<br />

Im Zentrum st<strong>an</strong>den die Anliegen <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft und die Wahl einer<br />

neuen Generalleitung.<br />

Ihr begleitendes Gebet und Ihre Unterstützung waren für uns spürbar und dafür<br />

sind wir d<strong>an</strong>kbar.<br />

Mit Freude und Stolz haben wir die Berichte <strong>der</strong> ver<strong>an</strong>twortlichen Mitarbeiter<br />

und Brü<strong>der</strong> aus den verschiedenen Län<strong>der</strong>n über die Arbeit in den Einrichtungen<br />

wahrgenommen. Es ist uns ein beson<strong>der</strong>es Anliegen, Ihnen unseren D<strong>an</strong>k<br />

und unsere Anerkennung für Ihre geleistete Arbeit und Ihr Engagement zum<br />

Ausdruck zu bringen.<br />

Als Ordensgemeinschaft stehen wir in <strong>der</strong> Tradition des seligen Bru<strong>der</strong> Peter<br />

Friedhofen, <strong>der</strong> in seiner Zeit Menschen in Not geholfen hat und erste Einrichtungen<br />

gründete. In den verschiedenen Län<strong>der</strong>n wurde diese Tradition fortgeführt<br />

und hat konkrete institutionelle Formen <strong>an</strong>genommen. Diese Einrichtungen<br />

möchten wir mit Ihnen zusammen in eine gute Zukunft führen.<br />

Durch Ihr Wirken und Ihren täglichen Einsatz geben Sie gemeinsam mit uns<br />

Zeugnis von <strong>der</strong> frohen Botschaft Jesu Christi und geben dadurch seinem Auftrag<br />

zum Dienst am Nächsten in unserer Zeit und Welt ein konkretes Gesicht.<br />

Wir d<strong>an</strong>ken für Ihre hohe Loyalität, die wir immer wie<strong>der</strong> erleben dürfen. Denn<br />

nur gemeinsam mit Ihnen ist es uns möglich, in so vielfältiger Art und Weise als<br />

Träger von sozial-karitativen Einrichtungen zu wirken.<br />

Wir sind eine lebendige Dienstgemeinschaft. Das ist unsere Stärke. Und deshalb<br />

sehen wir uns mit Ihnen auf einem guten Weg in die Zukunft.<br />

Für die vor uns liegenden Tage des Advents wünschen wir Ihnen Ruhe und Besinnung.<br />

Schon jetzt verbinden wir diesen Gruß mit den besten Wünschen zum<br />

Fest <strong>der</strong> Geburt unseres Herrn Jesus Christus und für das neue Jahr 2008.<br />

Die neue Generalleitung:<br />

Bru<strong>der</strong> Rainer Hellinger,<br />

Bru<strong>der</strong> Peter Berg, Bru<strong>der</strong><br />

P<strong>an</strong>kratius Herzog, Bru<strong>der</strong><br />

Alfons Maria Michels, Bru<strong>der</strong><br />

Bernward Elsner und Bru<strong>der</strong><br />

Benedikt Molitor (v.l.n.r.)<br />

Rom, den 21. November 2007<br />

Die Delegierten des 32. Generalkapitels<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf<br />

„Wenn <strong>der</strong> Herr im Herzen des Gläubigen wohnt, d<strong>an</strong>n verwirklicht<br />

sich sein Beten im tätigen Einsatz <strong>der</strong> Nächstenliebe.<br />

... Der Herr helfe euch, im Alltag Zeugnis für Seine Liebe zu<br />

geben. Dazu schenke er euch Seinen Heiligen Geist.“<br />

Papst Benedikt XVI. in seiner Audienz am 21. November 2007, in <strong>der</strong> er beson<strong>der</strong>s auch<br />

die Delegierten des Generalkapitels <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf begrüßte.<br />

12 4/07


<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf<br />

Das Generalkapitel<br />

Das Generalkapitel ist die höchste<br />

richtungsweisende, beschlussfassende<br />

und überprüfende Inst<strong>an</strong>z<br />

<strong>der</strong> Kongregation. Es ist zugleich Wahl- und<br />

Sachkapitel und findet alle sechs Jahre statt.<br />

Neben den geborenen Mitglie<strong>der</strong>n (Generalobere,<br />

frühere Generalobere, Generalassistenten,<br />

Generalprokurator beim Apostolischen Stuhl,<br />

Generalökonom, Generalsekretär, Provinz- und<br />

Regionsobere) gehören als stimmberechtigte<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Generalkapitels die im Vorfeld<br />

des Generalkapitels gewählten Delegierten aus<br />

den Provinzen <strong>an</strong>. In 2007 sind dies acht Brü<strong>der</strong><br />

aus Deutschl<strong>an</strong>d, drei Brü<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Schweiz,<br />

ein Bru<strong>der</strong> aus Malaysia, zwei Brü<strong>der</strong> aus Brasilien<br />

und ein Bru<strong>der</strong> für die Provinz Fr<strong>an</strong>kreich/<br />

Luxemburg. Delegiert werden können nur<br />

Brü<strong>der</strong> mit ewiger Profess. Neben <strong>der</strong> Entgegen<strong>nah</strong>me<br />

<strong>der</strong> Rechenschaftsberichte aus den<br />

verschiedenen Aufgabenfel<strong>der</strong>n des Ordens trifft<br />

ein Generalkapitel alle wichtigen Entscheidungen<br />

für die Entwicklung <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>gemeinschaft<br />

in den nächsten Jahren.<br />

Einen ausführlichen Bericht zum 32. Generalkapitel<br />

lesen Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe,<br />

FORUM 1/2008.<br />

Mit dem Generalkapitel endete die Amtszeit<br />

von Bru<strong>der</strong> Bernwad Elsner (li), <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft seit 1995 als Generaloberer<br />

vorst<strong>an</strong>d. Rechts im Bild: Bru<strong>der</strong> Elias<br />

Das 32. Generalkapitel <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf tagte vom<br />

12. <strong>–</strong> 24.11.07 in <strong>der</strong> Casa Domitilla in Rom.<br />

Die <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf<br />

Am 21. Juni 1850 gründete <strong>der</strong> Weitersburger<br />

Schornsteinfeger Peter Friedhofen (1819-1860)<br />

die Gemeinschaft <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> von<br />

Maria-Hilf. Es war ihm ein Anliegen, die Menschen in Tat<br />

und Wahrheit zu lieben und so Zeugnis von Gottes grenzenloser<br />

Liebe zu den Menschen zu geben. Darum hat er sich<br />

den Armen und Kr<strong>an</strong>ken zugew<strong>an</strong>dt und sich Gefährten gesucht,<br />

die gemeinsam mit ihm das Werk <strong>der</strong> Barmherzigkeit<br />

<strong>an</strong> Not leidenden Menschen zur Tat werden ließen.<br />

Heute leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft 78 Brü<strong>der</strong> in 13 Konventen<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> Schweiz, Malaysia, Singapur,<br />

Brasilien, Straßburg, Rom und Luxemburg. Davon sind zwei<br />

im Noviziat, sechs Brü<strong>der</strong> mit zeitlicher und 70 mit ewiger<br />

Profess. Weitere Informationen: www.brue<strong>der</strong>.info<br />

4/07<br />

13


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Ausschlaggebend für die Entwicklung sind<br />

die Ergebnisse sozialpsychiatrischer Grundlagenforschung<br />

und eine verän<strong>der</strong>te Einstellung<br />

gegenüber Menschen mit einer psychischen<br />

Beeinträchtigung.<br />

Kostenträger, Verbände und Leistungserbringer<br />

sind sich <strong>an</strong> dieser Stelle ihrer Ver<strong>an</strong>twortung<br />

bewusst, arbeiten <strong>an</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />

innovativen Lösungen (Beispiel hierfür „Integrierte<br />

Versorgung“ o<strong>der</strong> das Prinzip „Hilfen<br />

nach Maß <strong>–</strong> Persönliches Budget“) und setzen<br />

diese bereits vielfach um.<br />

Seit dieser Zeit ist es zu einer wesentlichen<br />

Reform und Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Psychiatrie</strong>, vor allem des<br />

komplementärpsychiatrischen Angebotes gekommen.<br />

Die stationäre, klinische Versorgung<br />

hat im Zuge eines Platzabbaus innerhalb<br />

<strong>der</strong> Großkliniken eine kontinuierliche<br />

Zu<strong>nah</strong>me von psychiatrischen Abteilungen<br />

<strong>an</strong> Allgemeinkr<strong>an</strong>kenhäusern und <strong>an</strong> Tagesklinikplätzen<br />

erfahren. Die häufig <strong>an</strong><br />

„Eigenständiges Einkaufen ist mir wichtig.“<br />

Entwicklung und<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>der</strong> gemeinde<strong>nah</strong>en<br />

<strong>Psychiatrie</strong><br />

Ausg<strong>an</strong>gspunkt <strong>der</strong> sozialpsychiatrischen Reformentwicklung in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d war die <strong>Psychiatrie</strong>enquete, in <strong>der</strong>, basierend auf<br />

einer damals durchgeführten Best<strong>an</strong>dsauf<strong>nah</strong>me, eine umfassende<br />

Reform <strong>der</strong> psychiatrischen Versorgung in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

als dringend erfor<strong>der</strong>lich skizziert und <strong>an</strong>schließend eingeleitet<br />

wurde.<br />

klinischen Großinstitutionen <strong>an</strong>gesiedelten<br />

„L<strong>an</strong>gzeitwohnbereiche“ wurden ausgeglie<strong>der</strong>t<br />

und haben eine strukturelle inhaltliche<br />

Weiterentwicklung erfahren. Überregionale<br />

Institutionen wurden vielfach zugunsten<br />

regionaler, leicht erreichbarer und differenzierter<br />

Leistungs- und Struktur<strong>an</strong>gebote<br />

abgelöst o<strong>der</strong> reorg<strong>an</strong>isiert, um das Prinzip<br />

<strong>der</strong> gemeindepsychiatrischen Versorgung zu<br />

realisieren.<br />

Rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Grundsatzorientierung sind die im Artikel 3<br />

des Grundgesetzes festgeschriebene Gleichstellung<br />

von Behin<strong>der</strong>ten und nicht behin<strong>der</strong>ten<br />

Menschen, das Bundesgleichstellungsgesetz<br />

vom Mai 2002 und das L<strong>an</strong>desgesetz zur Herstellung<br />

gleichwertiger Lebensbedingungen<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen des L<strong>an</strong>des<br />

Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz vom 1. J<strong>an</strong>uar 2003 sowie die<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Psychiatrie</strong>enquete verbundene For<strong>der</strong>ung<br />

nach <strong>der</strong> Gleichstellung von psychisch<br />

Kr<strong>an</strong>ken mit somatisch erkr<strong>an</strong>kten Menschen<br />

in rechtlicher, fin<strong>an</strong>zieller und sozialer Hinsicht.<br />

Seit J<strong>an</strong>uar 1996 bildet das L<strong>an</strong>desgesetz<br />

für psychisch kr<strong>an</strong>ke Personen (PsychKG) die<br />

rechtliche Grundlage für die psychiatrische<br />

Versorgung in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz.<br />

Hieraus ergeben sich folgende Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />

• die bedarfsgerechte und umfassende Versorgung<br />

aller psychisch Kr<strong>an</strong>ken und beeinträchtigten<br />

Mitbürger<br />

• die Koordination <strong>der</strong> im System tätigen<br />

Dienste und Leistungserbringer<br />

• die Entwicklung leistungsfähiger zuverlässiger<br />

Koordinations- und Pl<strong>an</strong>ungsinstrumente<br />

• die Klärung <strong>der</strong> Versorgungsaufträge und<br />

Grenzen <strong>der</strong> einzelnen Leistungserbringer.<br />

Die gesetzlichen Grundlagen sehen vor,<br />

dass in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz die psychiatrischen<br />

Hilfen durch die L<strong>an</strong>dkreise und kreisfreien<br />

Städte gepl<strong>an</strong>t und gesteuert werden und dass<br />

bei <strong>der</strong> Umsetzung die Kombination <strong>der</strong> Hilfen<br />

durch die kommunale Selbstverwaltung<br />

erfolgt.<br />

Das Gesetz sieht die Schaffung gemeindepsychiatrischer<br />

Verbünde vor, in denen<br />

Leistungsträger und Leistungs<strong>an</strong>bieter nach<br />

Absprache fachgerecht bei <strong>der</strong> Erbringung <strong>der</strong><br />

Leistungen zusammenarbeiten.<br />

14 4/07


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Die Ausrichtung gemeindepsychiatrischer<br />

Hilfs<strong>an</strong>gebote <strong>an</strong> den gesetzlichen Grundlagen<br />

hat in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz konkrete Formen<br />

<strong>an</strong>genommen.<br />

Fachlich strukturelle Rahmenbedingungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>integration<br />

Das wesentliche Ziel von <strong>Gemeinde</strong>psychiatrie<br />

ist die Integration<br />

<strong>der</strong> psychisch beeinträchtigten<br />

Menschen in das Gemeinwesen. Das Leben soll<br />

so normal und selbstverständlich wie möglich<br />

ablaufen, wie es aufgrund <strong>der</strong> psychischen<br />

Beeinträchtigungen machbar ist. Hier gilt<br />

<strong>der</strong> Grundsatz: „So viel Betreuung wie notwendig,<br />

so viel Selbstständigkeit wie nötig“.<br />

Im engen Kontakt mit dem Gemeinwesen<br />

(Orts- und Kirchengemeinden) sollte darauf<br />

geachtet werden, dass die Umsetzung des Normalisierungsprinzips<br />

nicht auf Ablehnung<br />

im sozialen Umfeld stößt. Es gilt, behutsam<br />

und konsequent soziale Lebensverhältnisse zu<br />

entwickeln und begleiten, notwendige Betreuungs<strong>an</strong>gebote<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Unter Berücksichtigung von individuellen<br />

Betreuungserfor<strong>der</strong>nissen, gemeindepsychiatrischen<br />

Vorgaben und <strong>der</strong> Einbindung in die<br />

regionale Versorgung sind die Anbieter psychiatrischer<br />

Dienstleistungen gefor<strong>der</strong>t, die Betreuungs<strong>an</strong>gebote<br />

inhaltlich zu differenzieren<br />

und sie bei <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation und Umsetzung<br />

flexibel in Kooperation mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Leistungserbringern<br />

zu h<strong>an</strong>dhaben. Die umfassende<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Leistungs<strong>an</strong>gebote<br />

trägt den rehabilitierenden Zielen Rechnung<br />

und unterstützt die Integration von Menschen<br />

mit psychischer Beeinträchtigung in die <strong>Gemeinde</strong>n.<br />

In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g stellt auch die<br />

Lebens- und Freizeitgestaltung einen wichtigen<br />

Best<strong>an</strong>dteil im Leben in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

dar. Menschen realisieren in ihrem sozialen<br />

Umfeld die Akzept<strong>an</strong>z ihrer Mitbürger vornehmlich<br />

bei <strong>der</strong> Gestaltung gemeinsamer<br />

Freizeitaktivitäten. Die Aufgabe <strong>der</strong> psychiatrischen<br />

Leistungs<strong>an</strong>bieter besteht darin, die<br />

vorh<strong>an</strong>denen Kultur- und Freizeit<strong>an</strong>gebote<br />

nutzbar zu machen. Hier steht das Gemeinwesen<br />

in beson<strong>der</strong>er Ver<strong>an</strong>twortung.<br />

Personenorientierung<br />

Ergebnisse psychiatrischer Grundlagenforschung<br />

zeigen eindeutig die Notwendigkeit<br />

und Sinnhaftigkeit einer personen- und<br />

bedarfsorientierten Ausrichtung von Hilfs<strong>an</strong>geboten<br />

statt in <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit üblichen<br />

institutionsbezogenen Konzeption <strong>der</strong> Leistungsgestaltung<br />

und -erbringung auf.<br />

Der systemische Ansatz bietet zusammen<br />

mit <strong>der</strong> personenorientierten Sichtweise die<br />

Möglichkeit, psychisch beeinträchtigte Menschen<br />

in akuten, krisenhaften Lebenssituationen<br />

in klinisch-stationärer Betreuung zu<br />

erleben, um sie <strong>an</strong>schließend auch außerhalb<br />

schwerer Lebenskrisen ambul<strong>an</strong>t und<br />

adäquat begleiten zu können. Bedingt durch<br />

den systemischen Ansatz und die gemachten<br />

Erfahrungen k<strong>an</strong>n die Selbsthilfefähigkeit in<br />

Korrespondenz mit <strong>der</strong> Integration in die <strong>Gemeinde</strong><br />

wesentlich geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Dies bedeutet, dass sich die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong><br />

Hilfen nicht nur <strong>an</strong> den Defiziten, son<strong>der</strong>n<br />

vornehmlich <strong>an</strong> den Fähigkeiten <strong>der</strong> hilfesuchenden<br />

Personen orientiert. Mit den Betroffenen<br />

sind die Ziele <strong>der</strong> Hilfepl<strong>an</strong>ung zu verh<strong>an</strong>deln<br />

und die daraus resultierenden Leistungen<br />

gemeinsam zu vereinbaren. Dieser Prozess ist<br />

Teil einer Vereinbarung zur Hilfepl<strong>an</strong>ung zwischen<br />

Leistungserbringern und kommunalen<br />

Gebietskörperschaften.<br />

In den Gebietskörperschaften, in denen<br />

psychiatrische Leistungserbringer tätig sind,<br />

bedarf es einer konsequenten gemeinsamen<br />

Absprache aller Kooperationspartner. Die<br />

Plattform hierfür bilden die im Rahmen des<br />

gemeindepsychiatrischen Verbundes geschaffenen<br />

regionalen Teilhabekonferenzen. Als<br />

methodisches Instrument zur gesteuerten<br />

prozesshaften Hilfepl<strong>an</strong>ung findet in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz<br />

<strong>der</strong> individuelle Teilhabepl<strong>an</strong> seine<br />

Anwendung.<br />

Für die individuelle Hilfepl<strong>an</strong>ung gilt <strong>der</strong><br />

Grundsatz, dass die Hilfen dort zu erbringen<br />

sind, wo <strong>der</strong> psychisch beeinträchtigte Mensch<br />

seinen Lebensmittelpunkt hat und dies ist in<br />

aller Regel in <strong>der</strong> Mitte des Gemeinwesens.<br />

Als weiteres Element gemeindepsychiatrischer<br />

Leistungssegmente ist die regionale<br />

Versorgungsverpflichtung zu nennen, die im<br />

Rahmen komplementärer gemeindepsychiatrischer<br />

Strukturen konsequent Anwendung<br />

finden muss. Für die Nutzer psychiatrischer<br />

Dienstleistungen bedeutet dies ein hohes Maß<br />

<strong>an</strong> Sicherstellung <strong>der</strong> benötigten Hilfen in<br />

seinem sozialen Umfeld als Mitglie<strong>der</strong> einer<br />

<strong>Gemeinde</strong>.<br />

Das Leistungssystem „<strong>Gemeinde</strong><strong>nah</strong>e<br />

<strong>Psychiatrie</strong>“, „<strong>Gemeinde</strong>psychiatrischer Verbund“<br />

beinhaltet somit klinisch-stationäre,<br />

komplementäre und ambul<strong>an</strong>te Angebote jeglicher<br />

Art, die für den psychisch Kr<strong>an</strong>ken bzw.<br />

beeinträchtigten Menschen je<strong>der</strong>zeit erreichbar<br />

sind. Albert M<strong>an</strong>dler, Leitung<br />

<strong>Gemeinde</strong>psychiatrische Angebote<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Schönfel<strong>der</strong>hof<br />

Redaktion Schwerpunkt:<br />

Peter Mossem (ver<strong>an</strong>twortlich), Albert M<strong>an</strong>dler,<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Michaely, Werner Quetsch<br />

Kontakt: <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Schönfel<strong>der</strong>hof,<br />

54313 Zemmer, www.bb-schoenfel<strong>der</strong>hof.de,<br />

Telefon: 06580/912-117,<br />

Fax: 06580/912-111,<br />

e-Mail: p.mossem@bb-schoenfel<strong>der</strong>hof.de<br />

4/07<br />

15


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Statement des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>des <strong>der</strong> Angehörigen psychisch Kr<strong>an</strong>ker in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz<br />

Kurze Wege und eine gute Beh<strong>an</strong>dlung<br />

Als ich vor rund 35 Jahren erstmals mit <strong>der</strong> <strong>Psychiatrie</strong> konfrontiert wurde, sah es schlecht<br />

aus in <strong>der</strong> psychiatrischen L<strong>an</strong>dschaft: wenige Großkliniken, keine wohnort<strong>nah</strong>e<br />

psychiatrische Versorgung in den Allgemeinkr<strong>an</strong>kenhäusern, nur wenige nie<strong>der</strong>gelassene<br />

Psychiater. Wenn es überhaupt Einrichtungen o<strong>der</strong> Angebote für psychisch kr<strong>an</strong>ke Menschen<br />

vor Ort gab, waren sie restlos überlaufen und überfor<strong>der</strong>t.<br />

Sowohl für die <strong>Psychiatrie</strong>-Erfahrenen<br />

als auch für ihre Angehörigen war<br />

dieser Zust<strong>an</strong>d unhaltbar und wir alle<br />

hatten ein starkes Interesse <strong>an</strong> einer Reform<br />

des <strong>Psychiatrie</strong>wesens in unserem L<strong>an</strong>d.<br />

Ein Ruck ging durch<br />

Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz<br />

Als die Reform des L<strong>an</strong>desgesetzes für<br />

psychisch kr<strong>an</strong>ke Personen (PsychKG) am<br />

1. J<strong>an</strong>uar 1996 in Kraft trat, ging ein Ruck<br />

durch Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz und es f<strong>an</strong>d ein Umdenken<br />

statt. Erfreulicherweise hat ein großer<br />

Vernetzungsprozess in allen <strong>Gemeinde</strong>n statt<br />

gefunden. Die meisten psychiatrischen Kliniken<br />

haben die Versorgungsverpflichtung für die psychisch<br />

kr<strong>an</strong>ken Menschen in ihrer Stadt o<strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> übernommen. Die Wohnortnähe<br />

kommt g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>s den psychisch Kr<strong>an</strong>ken<br />

aber auch ihren Angehörigen zugute.<br />

Nicht verkennen dürfen wir aber, dass<br />

die Weiterentwicklung <strong>der</strong> gemeinde<strong>nah</strong>en<br />

<strong>Psychiatrie</strong> in Ballungsgebieten sicherlich<br />

leichter vor<strong>an</strong>zutreiben ist als im ländlich geprägten<br />

Gebieten. Auch hier ist viel geschehen,<br />

aber viele und möglicherweise immer noch<br />

l<strong>an</strong>ge Wege müssen in Kauf genommen werden.<br />

Die Vernetzung ist im Vergleich zu den<br />

Städten erschwert. Auch bei diesem Punkt<br />

wollen wir uns weiter um Verbesserungen<br />

bemühen, denn es gibt zur gemeinde<strong>nah</strong>en<br />

psychiatrischen Versorgung aus unserer<br />

Sicht keine Alternative!<br />

Eine gute psychiatrische Beh<strong>an</strong>dlung<br />

und eine „Betreuung <strong>der</strong> kurzen Wege“ ist<br />

und bleibt deshalb für alle Ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

ein Muss!<br />

Monika Zindorf, Vorsitzende des<br />

L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>des <strong>der</strong> Angehörigen<br />

psychisch Kr<strong>an</strong>ker in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz e.V.<br />

Der Schönfel<strong>der</strong>hof im<br />

herbstlichen Dunst.<br />

Entwicklungsprozess<br />

zur gemeinde<strong>nah</strong>en<br />

Versorgung<br />

Die ras<strong>an</strong>te Entwicklung des<br />

Schönfel<strong>der</strong>hofes in den letzten<br />

25 Jahren spiegelt die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Sozialpsychiatrie in Rheinl<strong>an</strong>d Pfalz<br />

wi<strong>der</strong>.<br />

Mein persönlicher beruflicher<br />

Einstieg in die psychiatrische<br />

Versorgungsl<strong>an</strong>dschaft liegt mittlerweile über 22 Jahre<br />

zurück: Die bereits damals spürbare visionäre Atmosphäre auf<br />

dem Schönfel<strong>der</strong>hof entwickelte sich bei kritischer Betrachtung<br />

<strong>der</strong> jahrel<strong>an</strong>gen konzeptionellen Stagnation vor allem durch den<br />

vorherrschenden Zeitgeist sozialpsychiatrischer Reformen.<br />

Ein erstes institutionelles Zeichen setzte<br />

im Jahre 1987 <strong>der</strong> Bezug des Wohndorfs.<br />

Durch die Schaffung kleinerer,<br />

familiärer Wohngruppen in entsprechen<strong>der</strong><br />

Dorfarchitektur wurde das alte verkrustete Großgruppenheim<br />

aufgebrochen. Wurden auf dem<br />

Schönfel<strong>der</strong>hof ehemals nur Männer betreut,<br />

lebten nun Männer und Frauen in heterogenen<br />

Gruppenstrukturen zusammen. Die sozialpsych-<br />

16 4/07


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

iatrischen For<strong>der</strong>ungen nach Normalisierung,<br />

Ambul<strong>an</strong>tisierung und nach gemeinde<strong>nah</strong>er<br />

Versorgung setzten sich nachhaltig in strukturellen<br />

Entscheidungsprozessen durch.<br />

Erste Schritte in die<br />

<strong>Gemeinde</strong>l<strong>an</strong>dschaft<br />

Das Schlagwort „Enthospitalisierung“<br />

entwickelte sich, wenn auch<br />

in <strong>der</strong> Regel ausschließlich durch<br />

die Einschätzung und die Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

<strong>an</strong>gestoßen, zum individuellen Hilfepl<strong>an</strong>modell.<br />

Es entst<strong>an</strong>den erste Außenwohngruppen,<br />

zunächst im Innenbereich des Schönfel<strong>der</strong>hofes,<br />

kurze Zeit später in <strong>der</strong> unmittelbaren<br />

<strong>Gemeinde</strong>l<strong>an</strong>dschaft. Die durch die Lage<br />

des Schönfel<strong>der</strong>hofes vorgegebene ländliche<br />

Struktur wurde durch ein Angebot im Stadtzentrum<br />

<strong>Trier</strong>s erweitert, um den unterschiedlichen<br />

Umfeldbedürfnissen von psychisch erkr<strong>an</strong>kten<br />

Menschen Rechnung zu tragen.<br />

Das Betreute Wohnen als l<strong>an</strong>desweit implementiertes<br />

ambul<strong>an</strong>tes Betreuungs<strong>an</strong>gebot realisierte<br />

1994 die Vision institutionell durchlässiger<br />

Betreuungs<strong>an</strong>gebote. Menschen konnten in<br />

ihrer Wohnung ambul<strong>an</strong>t betreut werden, ohne<br />

Bezüge abbrechen zu müssen. Der mögliche<br />

Überg<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> stationären Betreuung hin<br />

zur ambul<strong>an</strong>ten Versorgung und umgekehrt<br />

führte zu einer spürbaren Individualisierung<br />

des jeweiligen Betreuungsauftrages und zu einer<br />

wahrgenommenen Sicherheit <strong>der</strong> Betreuten,<br />

sich <strong>der</strong> begleitenden Unterstützung durch den<br />

Schönfel<strong>der</strong>hof in unterschiedlichen Situationen<br />

und Krisen gewiss zu sein. Die längst über-<br />

fällige Reform des L<strong>an</strong>despsychiatriegesetzes<br />

negierte den ehemals abgeleiteten Auftrag zur<br />

Schaffung spezieller institutioneller Angebote<br />

für psychisch kr<strong>an</strong>ke Menschen und for<strong>der</strong>te<br />

die Sicherstellung gemeinde<strong>nah</strong>er Versorgung<br />

aller psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen einer Region.<br />

Die Versorgungsverpflichtung des jeweils<br />

beauftragten Trägers verhin<strong>der</strong>t hierbei die<br />

Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> schwerst chronisch psychisch<br />

kr<strong>an</strong>ken Menschen einer Region.<br />

Sozialpsychiatrische Angebote<br />

vor Ort<br />

Für die nun offene und zum Teil unversorgt<br />

gebliebene L<strong>an</strong>dschaftsstruktur entwickelte<br />

<strong>der</strong> Schönfel<strong>der</strong>hof ein Konzept zur<br />

Umsetzung dieser Aufgabe im Beson<strong>der</strong>en in<br />

den Eifel- und Hunsrückregionen, in denen<br />

es bis dato noch keine sozialpsychiatrischen<br />

Angebote vor Ort gab: das <strong>Gemeinde</strong>psychiatrische<br />

Betreuungszentrum (GPBZ ).<br />

Das im Zentrum einer Versorgungsregion<br />

gelegene Betreuungszentrum bündelt<br />

unter einem org<strong>an</strong>isatorischen Dach<br />

flexible, am jeweiligen Hilfebedarf orientierte<br />

Beratungs- und Betreuungs<strong>an</strong>gebote.<br />

Im Betreuungszentrum<br />

sind intensiv betreute und<br />

ambul<strong>an</strong>t org<strong>an</strong>isierte<br />

Wohn<strong>an</strong>gebote sowie<br />

eine Tagesstätte mit Kontakt-<br />

und Beratungsstelle<br />

<strong>an</strong>gesiedelt. Das multiprofessionell<br />

aufgestellte Team sichert aufsuchend<br />

ambul<strong>an</strong>te Betreuungen<br />

unterschiedlicher<br />

Intensität im gesamten Versorgungsgebiet.<br />

Fahrdienste stellen die Erreichbarkeit <strong>der</strong> Tagesstätte<br />

in ländlichen Regionen sicher. Im<br />

Sinne notwendiger Vernetzung (Fachklinik,<br />

Fachärzte, berufliche Rehaträger, WfbM) versteht<br />

sich das GPBZ als Teil sich zunehmend<br />

ausdifferenzieren<strong>der</strong> Versorgungsregionen.<br />

Nachdem sich die sozialpolitisch Ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong>grenzenden L<strong>an</strong>dkreise<br />

von diesem Konzept und <strong>der</strong> dazugehörigen<br />

personenzentrierten Grundhaltung inhaltlich<br />

überzeugen ließen, entst<strong>an</strong>den unter<br />

Beteiligung motivierter Investoren rasch erste<br />

Umsetzungen (GPBZ Hermeskeil 1998, GPBZ<br />

Prüm 1999, GPBZ Daun 2001, GPBZ Bitburg<br />

2002, GPBZ Schweich 2007). Neben <strong>der</strong> sich<br />

<strong>an</strong>schließenden strukturellen Umsetzung, die<br />

letztlich zu den heute bestehenden Versorgungsregionen<br />

des Schönfel<strong>der</strong>hofes und den<br />

unterschiedlichen St<strong>an</strong>dorten <strong>der</strong> GPBZ führte,<br />

Facts<br />

Versorgungsregion:<br />

Versorgungsaufträge:<br />

240.000 Einwohner<br />

L<strong>an</strong>dkreis Vulk<strong>an</strong>eifel (gesamt)<br />

Eifelkreis Bitburg-Prüm (gesamt)<br />

L<strong>an</strong>dkreis <strong>Trier</strong> Saarburg (VG Hermeskeil, VG Schweich,<br />

VG Ruwer, VG Kell a.S.)<br />

Stadt <strong>Trier</strong> (Mitglied im Wohnverbund)<br />

5 (Daun, Prüm, Bitburg, Schweich, Hermeskeil)<br />

Anzahl GPBZ:<br />

Weitere GPA St<strong>an</strong>dorte (i.d.R. mehrere Kleingruppen):<br />

5 (Heimbereich Zemmer, WfbM, <strong>Trier</strong>, Fidei)<br />

Klienten gesamt: 442<br />

Klienten ambul<strong>an</strong>t/<br />

teilstationär: 269<br />

Klienten stationär<br />

Heimbereich: 118<br />

Klienten stationär IBWG: 55<br />

hat sich das personenbezogene Grundkonzept<br />

inhaltlich immer weiter ausdifferenziert. Mit<br />

dem Abriss des alten Wohnheimes im Jahre<br />

2004 wurde <strong>der</strong> beschriebene Verän<strong>der</strong>ungsprozess<br />

symbolisch unterstrichen.<br />

Schlagwörter wie Personenzentrierte Hilfen,<br />

Individuelle Hilfepl<strong>an</strong>ung, Persönliches<br />

Budget, Hilfe nach Maß und Empowerment<br />

sind längst im Alltag festgezurrte Formalien<br />

einer Gesprächskultur <strong>der</strong> gleichen Augenhöhe,<br />

die die Rolle <strong>der</strong> Klienten als Auftraggeber<br />

und Experten in eigener Sache bekräftigt.<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Michaely, Stellv. Leiter <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>psychiatrische Angebote<br />

4/07<br />

17


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

haben, die ihnen die Möglichkeit<br />

bietet, soziale Kontakte<br />

zu knüpfen, da <strong>der</strong><br />

Umg<strong>an</strong>g mit psychischen<br />

Erkr<strong>an</strong>kungen in <strong>der</strong> Gesell -<br />

schaft oft noch ein Tabu-Thema ist.<br />

Zwar gab es bereits die psychiatrische Station des St. Elisabeth-<br />

Kr<strong>an</strong>kenhauses in Gerolstein. Weiterführende ambul<strong>an</strong>te,<br />

teilstationäre o<strong>der</strong> stationäre Angebote im Anschluss <strong>an</strong> die<br />

medizinische Beh<strong>an</strong>dlung gab es jedoch nicht. Somit blicken<br />

wir auf fast sieben Jahre Erfahrung im Kreis Vulk<strong>an</strong>eifel zurück.<br />

Das Gebäude des GPBZ wurde neu<br />

gebaut. Dies führte zu Beginn zu<br />

Verunsicherung und Ängsten in<br />

<strong>der</strong> Nachbarschaft. K<strong>an</strong>nte m<strong>an</strong> die <strong>Psychiatrie</strong><br />

doch nur aus den Medien und diese Berichterstattungen<br />

sind oft negativ. Die Verunsicherung<br />

hat sich zwischenzeitlich gelegt. Die<br />

Nachbarn unterhalten einen guten Kontakt zu<br />

den Bewohnern des GPBZ.<br />

Mehrere hun<strong>der</strong>t Kilometer<br />

von zu Hause entfernt<br />

Die Klienten „<strong>der</strong> ersten Stunde“, die im<br />

GPBZ ein neues Zuhause f<strong>an</strong>den, kamen zum<br />

größten Teil aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en Heimeinrichtungen.<br />

Sie lebten bis dahin auf dem Schönfel<strong>der</strong>hof<br />

o<strong>der</strong> in überregionalen Einrichtungen, die<br />

Mitten drin,<br />

in <strong>der</strong> Angebotsvielfalt.<br />

Stimmen aus Daun<br />

Mit Eröffnung des GPBZ Daun am<br />

1. Dezember 2000 wurden erstmals<br />

gemeinde<strong>nah</strong>e psychiatrische Angebote<br />

im L<strong>an</strong>dkreis Daun geschaffen.<br />

zum Teil mehrere hun<strong>der</strong>t Kilometer entfernt<br />

waren. Regelmäßige Kontakte zu den Angehörigen<br />

waren somit sehr schwierig und für einige<br />

Klienten bedeutete dies, dass <strong>der</strong> Kontakt<br />

zu den Angehörigen erst wie<strong>der</strong> neu aufgebaut<br />

werden musste.<br />

Die ersten Besucher <strong>der</strong> Tagesstätte hatten<br />

bis dahin keinerlei Angebot zu tagesstrukturierenden<br />

Maß<strong>nah</strong>men o<strong>der</strong> sie besuchten die<br />

Tagesstätte im GPBZ Prüm, die ein Jahr zuvor<br />

eröffnet wurde. Die Hauptbelastung <strong>der</strong> Versorgung<br />

trugen somit meist die Angehörigen.<br />

So sind auch die Angehörigen sehr froh,<br />

dass es eine solche Einrichtung wie das GPBZ<br />

Daun gibt und betrachten dies als große Entlastung.<br />

Sie begrüßen, dass Menschen mit einer<br />

psychischen Erkr<strong>an</strong>kung eine Anlaufstelle<br />

Betreuung im<br />

gewohnten Umfeld<br />

Von Beginn <strong>an</strong> wurden die<br />

Angebote des GPBZ Daun <strong>an</strong>genommen.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahre<br />

entst<strong>an</strong>d eine gute Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kooperationspartnern.<br />

Gute Kontakte bestehen zum sozialpsychiatrischen<br />

Dienst des Gesundheitsamtes Daun,<br />

den nie<strong>der</strong>gelassenen Fachärzten, Hausärzten,<br />

zur psychiatrischen Abteilung des St. Elisabeth-Kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

Gerolstein, <strong>der</strong> EuWeCo<br />

in Pützborn sowie zur Kreisverwaltung als<br />

Kostenträger <strong>der</strong> Maß<strong>nah</strong>men.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung des Persönlichen Budgets<br />

entst<strong>an</strong>d für uns als Leistungserbringer<br />

die Möglichkeit, die Hilfen möglichst genau<br />

auf den einzelnen Klienten abzustimmen.<br />

Die vielfältigen Angebote erlauben es, für<br />

jeden Klienten einen Individuellen Hilfepl<strong>an</strong><br />

zu erstellen. Der Klient wird nicht in ein bestimmtes<br />

„Kästchen“ gepackt, son<strong>der</strong>n gemeinsam<br />

mit ihm werden die Hilfs<strong>an</strong>gebote<br />

abgestimmt. Für unsere Klienten ist es sehr<br />

wichtig, dass sie in ihrem gewohnten Umfeld<br />

betreut werden. Entwe<strong>der</strong> kommt ein Mitarbeiter<br />

zu ihnen nach Hause, o<strong>der</strong> sie werden<br />

zum Besuch <strong>der</strong> Tagesstätte abgeholt und sind<br />

abends wie<strong>der</strong> zu Hause.<br />

Bettina Borsch, Leiterin und<br />

Casem<strong>an</strong>agerin GPBZ Daun<br />

Klienten:<br />

„Das Betreuungszentrum und seine<br />

Besucher sind für mich zu einem zweiten<br />

Zuhause bzw. zu einer zweiten Familie<br />

geworden.“<br />

„Ohne die Einrichtung wären Betroffene<br />

öfter und länger in <strong>der</strong> Klinik.“<br />

„Anfänglich hatte ich Bedenken, die Einrichtung<br />

zu besuchen, weil mich die Nachbarn<br />

o<strong>der</strong> Bek<strong>an</strong>nten sehen könnten.“<br />

18 4/07


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

„<strong>Gemeinde</strong><strong>nah</strong>e <strong>Psychiatrie</strong> hilft, Vorurteile<br />

bei nicht betroffenen Personen und<br />

Berührungsängste abzubauen.“<br />

„Die zentrale Lage <strong>der</strong> Einrichtung ist positiv,<br />

da m<strong>an</strong> Geschäfte, Ärzte, Ämter, etc.<br />

schnell zu Fuß erreichen k<strong>an</strong>n.“<br />

„Ich fühle mich in das soziale Leben integriert,<br />

habe aber auch negative Erfahrungen<br />

im sozialen Umfeld gemacht.“<br />

„Ohne das GPBZ Daun hätte ich kein Angebot,<br />

würde sonst alleine zu Hause sitzen.“<br />

„Die Tagesstätte gibt mir die Möglichkeit,<br />

mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Menschen in Kontakt<br />

zu treten und neue Freundschaften zu<br />

knüpfen.“<br />

Für uns als Leistungserbringer stellen diese<br />

individuellen Hilfs<strong>an</strong>gebote eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

dar. Um auf die individuellen<br />

Wünsche und Bedürfnisse <strong>der</strong> Klienten eingehen<br />

zu können, wird den Mitarbeitern ein sehr<br />

hohes Maß <strong>an</strong> Flexibilität abgefor<strong>der</strong>t.<br />

Dieser Herausfor<strong>der</strong>ung stellen wir uns<br />

gerne, sorgt sie nicht zuletzt dafür, dass die<br />

Arbeit nie l<strong>an</strong>gweilig wird.<br />

Die Nachbarn:<br />

„Ich bin sehr froh, dass das Haus da ist.<br />

Die Bewohner sind sehr nett und passen<br />

gut in die Nachbarschaft.“<br />

dort wohnt, ist <strong>der</strong> Kontakt besser,<br />

es kommt seltener zu Konflikten. Bei uns<br />

zu Hause könnte sie nicht wohnen, es wäre<br />

eine zu große Belastung. Wichtig finde ich<br />

auch die Unterstützung beispielsweise bei<br />

Arztbesuchen und <strong>an</strong><strong>der</strong>en Terminen.“<br />

„Das GPBZ hat mir viel geholfen, wir waren<br />

alleine mit <strong>der</strong> Situation überfor<strong>der</strong>t. Es hat<br />

mir geholfen loszulassen, als ich gesehen<br />

habe, dass mein Sohn gut aufgehoben ist.<br />

Der Kontakt hat sich verbessert durch die<br />

räumliche Trennung. Regelmäßige Besuche<br />

sind möglich, weil es nicht so weit bis nach<br />

Daun ist. Das GPBZ stellt eine große Entlastung<br />

für uns als Angehörige dar, da wir<br />

beide berufstätig sind und uns nicht alleine<br />

um alles kümmern können.“<br />

„Das GPBZ stellt für mich eine optimale Lösung<br />

dar. Meine Tochter konnte nicht mehr<br />

zu Hause wohnen und ich sehe, dass sie<br />

gut aufgehoben ist. Seit sie da wohnt, ist <strong>der</strong><br />

Kontakt wie<strong>der</strong> besser, es gibt weniger Streit.<br />

Für meine Tochter war es wichtig, dass sie<br />

in Daun bleibt, weil sie sich hier auskennt<br />

und ihre sozialen Kontakte hier hat.“<br />

Am Leben teilhaben.<br />

Heinz Onnertz, L<strong>an</strong>drat des L<strong>an</strong>dkreises<br />

Vulk<strong>an</strong>eifel:<br />

„Das Haus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Borngasse 7 in Daun und seine<br />

Bewohnerinnen und Bewohner sind<br />

Teil des Lebens <strong>der</strong> Kreisstadt geworden.<br />

Die dort lebenden Personen sind im<br />

besten Sinne keine Beson<strong>der</strong>en, und<br />

die ,alten Dauner‘ können nur hoffen,<br />

dass die ,Neuen‘ sich wohlfühlen.<br />

Dazu leisten vor allem die Anwohner<br />

einen erheblichen Beitrag, die die<br />

Bewohner des Hauses als ,Nachbarn‘<br />

voll akzeptieren.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Träger<br />

und Verwaltung in den Hilfepl<strong>an</strong>konferenzen<br />

ist wirklich lobenswert.<br />

,<strong>Gemeinde</strong><strong>nah</strong>e‘ <strong>Psychiatrie</strong> wird vor<br />

Ort mit den Beteiligten mitten in Daun<br />

vorbildlich umgesetzt.“<br />

„Anf<strong>an</strong>gs, als das Haus gebaut wurde,<br />

hatte ich Befürchtungen und Ängste, weil<br />

mir <strong>der</strong> Umg<strong>an</strong>g mit psychisch kr<strong>an</strong>ken<br />

Menschen unbek<strong>an</strong>nt war. Jetzt bin ich<br />

froh, dass das Haus da ist. Ich habe positive<br />

Erfahrungen gemacht und finde, dass das<br />

Haus gut in unsere Nachbarschaft passt.“<br />

Die Angehörigen:<br />

„Der Besuch des GPBZ hat meinem<br />

Angehörigen sehr gut geholfen, ihm geht es<br />

viel besser und er hat jetzt den richtigen<br />

Umg<strong>an</strong>g.“<br />

„Ich finde es sehr wichtig, dass es das GPBZ<br />

in Daun gibt. Es ist nicht so weit von unserem<br />

Wohnort entfernt und wir können<br />

unsere Tochter regelmäßig besuchen,<br />

damit <strong>der</strong> Kontakt erhalten bleibt. Seit sie


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Psychiatrie</strong> in <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

Am Beispiel eines <strong>Gemeinde</strong>psychiatrischen<br />

Betreuungszentrums (GPBZ) in Hermeskeil.<br />

Wie <strong>Psychiatrie</strong> in die <strong>Gemeinde</strong> tr<strong>an</strong>sportiert werden k<strong>an</strong>n,<br />

ist ein komplexes Thema und bedarf im Vorfeld verschiedener<br />

Rahmenbedingungen. Hierzu gehören auch eine mit <strong>der</strong> kommunalen<br />

Gebietskörperschaft klar zu definierende regionale<br />

Versorgungsvereinbarung mit einer verbindlichen Versorgungsverpflichtung<br />

sowie die Einbindung in den regionalen gemeindepsychiatrischen<br />

Verbund.<br />

Ein multiprofessionelles Mitarbeiterteam<br />

gewährleistet die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten, teilstationären und<br />

stationären Hilfen. Eine flexible und bedarfsbezogene<br />

Personalorg<strong>an</strong>isation wird über ein<br />

Schichtsystem geregelt und stellt <strong>der</strong>zeit eine<br />

Mitarbeiter<strong>an</strong>wesenheit von werktäglich 7.00<br />

bis 20.30 Uhr sowie <strong>an</strong> Feiertagen und am<br />

Wochenende von 10.00 bis 18.00 Uhr sicher.<br />

Außerhalb dieser Arbeitszeiten ist eine Rufbereitschaft<br />

installiert.<br />

Das höchste Gut<br />

einer Einrichtung<br />

Da engagierte, motivierte und gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter mit einer hohen sozialen und<br />

personellen Kompetenz bek<strong>an</strong>ntlich das höchste<br />

Gut einer Einrichtung bilden, sind individuelle<br />

Arbeitszeitmodelle, Fort- und Weiterbildung, regelmäßige<br />

Supervision sowie eine kompetente<br />

Mitarbeiterführung und Mitarbeiterauswahl<br />

letztendlich die Basis zur Umsetzung <strong>der</strong> psychiatrischen<br />

Hilfen in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Auf dem Weg, ins Zentrum.<br />

Mittendrin, nicht draußen.<br />

Das umf<strong>an</strong>greiche Spektrum <strong>der</strong> verschiedensten<br />

Hilfen umfasst im Wesentlichen die<br />

Bereiche Wohnen, Arbeit und Beschäftigung,<br />

Freizeit, Gesundheit und soziale Integration.<br />

Sie werden unter dem Aspekt des Empowerment-Ged<strong>an</strong>kens<br />

umgesetzt und wertschätzend<br />

bzw. achtsam in einer individuellen<br />

Hilfepl<strong>an</strong>ung immer wie<strong>der</strong> neu mit dem<br />

Klienten verh<strong>an</strong>delt und mittels IHP festgeschrieben.<br />

Zeit<strong>nah</strong>e Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Hilfen<br />

Damit bei Anfragestellung die Hilfen<br />

möglichst zeit<strong>nah</strong> erörtert und umgesetzt<br />

werden, ist ein Casem<strong>an</strong>agmentsystem (Fallm<strong>an</strong>agement)<br />

etabliert. Dies beinhaltet, dass<br />

<strong>der</strong> Casem<strong>an</strong>ager, neben <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong><br />

Maß<strong>nah</strong>men, die verschiedenen Antragsverfahren<br />

sowohl im psychiatrischen als auch<br />

im nichtpsychiatrischen Kontext in die Wege<br />

leitet und den Antragsprozess bis zur Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Maß<strong>nah</strong>men intensiv begleitet und<br />

unterstützt. Er stellt die Einhaltung aller individuellen<br />

Antragsfristen sicher und leitet<br />

die daraus resultierenden Folge<strong>an</strong>träge in die<br />

Wege.<br />

Die <strong>an</strong>schließende Umsetzung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Hilfen liegt in <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>twortung des<br />

Bezugstherapeuten. Neben <strong>der</strong> Sicherstellung<br />

<strong>der</strong> individuellen Unterstützung wird dadurch<br />

auch eine Beziehungskontinuität gewährleistet,<br />

selbst d<strong>an</strong>n, wenn sich <strong>der</strong> Hilfebedarf<br />

entscheidend verän<strong>der</strong>t. Je<strong>der</strong> Klient erhält somit<br />

einen festen Ansprechpartner, welcher alle<br />

relev<strong>an</strong>ten Anliegen im Blick behält und mit<br />

ihm gemeinsam bearbeitet.<br />

Integration im<br />

gewünschten Umfeld<br />

Durch die gemeinde<strong>nah</strong>en Hilfen bleiben<br />

die meist stützenden familiären Strukturen<br />

des psychisch erkr<strong>an</strong>kten Menschen erhalten<br />

und können, entsprechend <strong>der</strong> individuellen<br />

Möglichkeiten, genutzt und durch eine systemische<br />

Sicht- und Denkweise bei Bedarf positiv<br />

beeinflusst werden.<br />

Unabhängig vom individuellen Hilfeumf<strong>an</strong>g<br />

<strong>–</strong> ob viele Hilfen o<strong>der</strong> wenig Hilfen<br />

<strong>–</strong> bleibt <strong>der</strong> psychisch erkr<strong>an</strong>kte Mensch<br />

schließlich in seinem gewünschten Wohnumfeld<br />

und somit in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> integriert.<br />

Werner Quetsch, Leiter und<br />

Casem<strong>an</strong>ager GPBZ Hermeskeil<br />

20 4/07


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungen durch den Aufbau<br />

gemeinde<strong>nah</strong>er Versorgungsstrukturen<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />

des Eifelkreises Bitburg-Prüm<br />

Beschluss des Kreistags am 8. Oktober 1996<br />

Mit dem Inkrafttreten des L<strong>an</strong>desgesetzes für psychisch kr<strong>an</strong>ke<br />

Personen (PsychKG) hat <strong>der</strong> Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm<br />

in <strong>der</strong> Sitzung am 8. Oktober 1996 sehr ausführlich die Thematik<br />

besprochen und einen Beschluss gefasst, <strong>der</strong> die Versorgung<br />

psychisch behin<strong>der</strong>ter Menschen grundlegend verän<strong>der</strong>te und<br />

neue Wege aufzeigte.<br />

Zudem befinden sich in den gemeindepsychiatrischen<br />

Betreuungszentren Kontaktund<br />

Beratungsstellen, die Betroffenen und<br />

Angehörigen Unterstützung gewähren. Diese<br />

Stellen werden vom Eifelkreis Bitburg-Prüm<br />

fin<strong>an</strong>ziert.<br />

Die Heimversorgung erfolgt im Haus Eifelhöhe<br />

in Ammeldingen o<strong>der</strong> im Schönfel<strong>der</strong>hof,<br />

Zemmer.<br />

2002 <strong>–</strong> Teilhabekonferenz<br />

<strong>–</strong> <strong>der</strong> Beginn einer neuen Ära<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung von Teilhabekonferenzen<br />

und Teilhabepl<strong>an</strong>ung hat sich ein Qu<strong>an</strong>tensprung<br />

in <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />

für die Mitarbeiter des<br />

Zunächst wurden sozialpsychiatrische<br />

Dienste bei den Gesundheitsämtern<br />

in Bitburg und Prüm eingerichtet.<br />

Deren Aufgabenspektrum reicht von <strong>der</strong> Beratung<br />

<strong>der</strong> Hilfesuchenden, Gesprächen mit<br />

Angehörigen, <strong>der</strong> medizinischen und sozialen<br />

Abklärung in Einzelfällen, vorsorgende und<br />

nachgehende Hilfe bei stationären Aufenthalten,<br />

Krisen und Notfalldiensten bis hin zur<br />

aufsuchenden Sozialarbeit.<br />

Die große Herausfor<strong>der</strong>ung best<strong>an</strong>d darin,<br />

gemeinde<strong>nah</strong>e Strukturen zu schaffen und diese<br />

Angebote <strong>der</strong> einzelnen Träger zu koordinieren.<br />

Die <strong>Psychiatrie</strong>koordination wurde im Amt<br />

Soziales gebildet und hatte im ersten Schritt die<br />

Aufgabe, die gemeinde<strong>nah</strong>e Versorgung mit<br />

stationären und ambul<strong>an</strong>ten Angeboten für<br />

Menschen mit psychischer Beeinträchtigung<br />

im Eifelkreis Bitburg-Prüm zu begleiten.<br />

Bis dahin erfolgte die Beh<strong>an</strong>dlung und<br />

Betreuung von psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen<br />

in meist sehr großen überregionalen Einrichtungen.<br />

Die Menschen, die längere Zeit dort<br />

beh<strong>an</strong>delt und betreut wurden, konnten den<br />

Kontakt zur Familie und zum sozialen Umfeld<br />

aufgrund <strong>der</strong> Dist<strong>an</strong>z häufig nicht aufrechterhalten.<br />

Ziel <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ungen war es daher, im<br />

Einzelfall die Betreuung gemeinde<strong>nah</strong> beim<br />

Erhalt <strong>der</strong> größtmöglichen Selbstständigkeit<br />

zu gewährleisten. Statt <strong>der</strong> heimatfernen Versorgung<br />

sollte eine Rückführung in die Region<br />

und <strong>an</strong>stelle <strong>der</strong> Heimversorgung eine<br />

ambul<strong>an</strong>te Hilfegewährung geprüft werden.<br />

Erklärtes Ziel war es, professionelle Hilfe nur<br />

dort und insoweit einzusetzen, wie sie dem Bedarf<br />

des Hilfesuchenden entspricht.<br />

Entwicklung von<br />

1996 bis heute<br />

In den verg<strong>an</strong>genen<br />

etwas mehr als zehn Jahren<br />

ist in <strong>der</strong> Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> gemeinden<strong>nah</strong>en<br />

Versorgung im Eifelkreis Bitburg-<br />

Prüm zusammen mit den Einrichtungen<br />

und professionellen<br />

Diensten sehr viel erreicht<br />

worden. Hilfen wie Betreutes<br />

Wohnen und Persönliches Budget<br />

sind ein fester Best<strong>an</strong>dteil in<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe geworden. Dies<br />

alles konnte nur mit verlässlichen<br />

Kooperationspartnern und einer<br />

gemeinschaftlichen Zielsetzung im<br />

Sinne <strong>der</strong> beeinträchtigten Menschen<br />

erreicht werden. Von Anbeginn <strong>der</strong><br />

Umsetzung in 1996 waren die <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong>, Schönfel<strong>der</strong>hof, mit ihrem<br />

Know-how und <strong>der</strong> Erfahrung in <strong>der</strong> Arbeit<br />

mit psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen ein kompetenter<br />

Wegbereiter in <strong>der</strong> Umsetzung des<br />

Vorhabens.<br />

Die ambul<strong>an</strong>te Versorgung im Wohnbereich<br />

mit Betreutem Wohnen, Persönlichem<br />

Budget und <strong>der</strong> Tagesstätte im Eifelkreis Bitburg-<br />

Prüm wird ausschließlich vom Schönfel<strong>der</strong>hof<br />

<strong>an</strong>geboten. Hierzu wurden die gemeindepsychiatrischen<br />

Betreuungszentren am St<strong>an</strong>dort<br />

Prüm am 1. Mai 1999 und am St<strong>an</strong>dort Bitburg<br />

am 12. Mai 2003 in Betrieb genommen. Neben<br />

den Tagesstättenplätzen stehen Appartments für<br />

Betreutes Wohnen und intensiv betreute Plätze<br />

in Wohngruppen zur Verfügung.<br />

Sozialamts <strong>der</strong><br />

Kreisverwaltung ergeben. Früher wurde die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Hilfegewährung in Sozialberichten<br />

vom Leistungs<strong>an</strong>bieter <strong>an</strong>schaulich<br />

dargestellt. Grundlage für die heutige Hilfegewährung<br />

ist <strong>der</strong> Teilhabepl<strong>an</strong>. Hierin werden<br />

Aussagen über die künftige Lebensgestaltung<br />

und -pl<strong>an</strong>ung des beeinträchtigten Menschen<br />

4/07<br />

21


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

fen <strong>an</strong>bieten. Ein solch verlässlicher und<br />

kompetenter Partner sind für den Eifelkreis<br />

Bitburg-Prüm im Bereich <strong>der</strong> Versorgung<br />

<strong>der</strong> psychisch beeinträchtigten Menschen die<br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> des Schönfel<strong>der</strong>hofes.<br />

Die bisherige Zusammenarbeit hat gezeigt,<br />

dass die im Hilfesystem Beteiligten alle Anstrengungen<br />

unternommen haben, um im<br />

Sinne <strong>der</strong> beeinträchtigen Menschen optimale<br />

Lösungs<strong>an</strong>sätze zu finden.<br />

Diesen Weg werden wir weiterhin beschreiten<br />

und den Strukturw<strong>an</strong>del zur gemeinde<strong>nah</strong>en<br />

Versorgung fortsetzen.<br />

Monika Schuster, Kreisverwaltung<br />

Eifelkreis Bitburg-Prüm<br />

Nach dem Besuch <strong>der</strong> Messe geht<br />

es nach Hause.<br />

Ausblick<br />

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist<br />

die Umgestaltung <strong>der</strong> psychiatrischen<br />

Versorgung in ein integriertes<br />

regionales Hilfesystem in weiten<br />

Teilen umgesetzt worden.<br />

Alle Träger von Einrichtungen<br />

und Diensten für Menschen mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen sind einbezogen<br />

und bereit, den begonnenen<br />

Prozess <strong>der</strong> gemeinde<strong>nah</strong>en Versorgung<br />

fortzusetzen und zu optimieren.<br />

Dabei sind für die Kommunen<br />

verlässliche Kooperationspartner<br />

sehr wichtig, die die passgenauen Hilgetroffen<br />

mit <strong>der</strong> Maßgabe, die entsprechenden<br />

Hilfen <strong>an</strong>zubieten, damit eine Integration<br />

in die Gesellschaft möglich ist. Dieses neue<br />

Verfahren ist wesentlich aufwändiger in <strong>der</strong><br />

Bearbeitung, bildet jedoch den Hilfebedarf viel<br />

individueller ab.<br />

Es werden neben <strong>der</strong> Hilfe auch die <strong>an</strong>gestrebten<br />

Ziele dargestellt. Die Hilfegewährung<br />

erfolgt in <strong>der</strong> Regel mit einer Befristung<br />

von drei Monaten bis zu fünf Jahren je nach<br />

Schwere <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung und erfor<strong>der</strong>licher<br />

Hilfe. Die Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit<br />

und Bedarfsorientierung wird in <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

durch die Kreisverwaltung des Eifelkreises<br />

Bitburg-Prüm häufiger überprüft.<br />

Über die Gewährung von Hilfen im Einzelnen<br />

wird in <strong>der</strong> seit 5. Februar 2002 ins<br />

Leben gerufenen Teilhabekonferenz beraten<br />

und entschieden. In dieser Teilhabekonferenz<br />

sind die Leistungs<strong>an</strong>bieter, die Mitarbeiter des<br />

Sozialamts des Eifelkreises, des Gesundheitsamts<br />

und Ärzte <strong>der</strong> <strong>Psychiatrie</strong> vertreten. Die<br />

Teilhabekonferenz hat sich im Eifelkreis Bitburg-Prüm<br />

etabliert und ist <strong>der</strong> Dreh- und<br />

Angelpunkt für die Gewährung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe.<br />

Im September 2007 hat die 50.<br />

Teilhabekonferenz getagt.<br />

Lotse und<br />

Netzwerkarbeiter<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen für die Mitarbeiter<br />

Ich bin seit einigen Jahren als Mitarbeiterin des Schönfel<strong>der</strong>hofes<br />

in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>psychiatrie tätig. Meine Rolle sehe ich als<br />

eine Art Lotse. Die Infrastruktur des Lebens mit all ihren Facetten<br />

for<strong>der</strong>t jedem Menschen ein hohes Maß <strong>an</strong> Entscheidungskompetenz<br />

ab. Gerade die professionelle Begleitung psychisch<br />

kr<strong>an</strong>ker Menschen beinhaltet das Sichtbarmachen von Möglichkeiten<br />

und das unterstützende Lösen von Hin<strong>der</strong>nissen.<br />

Die Begleitung im g<strong>an</strong>z alltäglichen<br />

Lebensumfeld bedeutet<br />

darüber hinaus, als Netzwerkarbeiter<br />

tätig zu sein. Die Bedürfnisse und<br />

Interessen <strong>der</strong> Klienten müssen vom Arztbesuch<br />

über Vermieterkontakte bis hin zu<br />

Gesprächen mit Angehörigen und Nachbarn<br />

vertreten und kommuniziert werden. Hierfür<br />

muss sich immer erst ein Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Klient und Bezugsbetreuer<br />

entwickelt haben. Denn d<strong>an</strong>n erhalte ich als<br />

Mitarbeiterin erst Einblicke in private Lebenswelten<br />

und -räume, um dort beratend<br />

tätig werden zu können.<br />

Normalisierungsprinzip<br />

Zudem möchte ich als Sozialpädagogin<br />

in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>psychiatrie bei <strong>der</strong> Integration<br />

in die <strong>Gemeinde</strong> Hilfestellungen geben<br />

und im Umfeld für Verständnis für psychisch<br />

Kr<strong>an</strong>ke entwickeln.<br />

Wenn m<strong>an</strong> einmal überlegt, dass viele<br />

Erkr<strong>an</strong>kungen durch die Gesellschaft selbst<br />

entstehen, ist es im Sinne des Normalisierungsprinzips<br />

nur sinnvoll, diese wie<strong>der</strong>um<br />

auch in <strong>der</strong> Gesellschaft zu beh<strong>an</strong>deln, in<br />

<strong>der</strong> sie ihren Ursprung haben.<br />

Die Klienten mit ihrer Persönlichkeit<br />

und ihren individuellen Bedürfnissen und<br />

<strong>der</strong> damit verbundenen M<strong>an</strong>nigfaltigkeit<br />

<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> stehen in direkter<br />

Wechselwirkung mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> und mit <strong>der</strong><br />

Umgebung. Dies wie<strong>der</strong>um macht es für<br />

m<strong>an</strong>ch einen Klienten schwierig, eine Nische<br />

in <strong>der</strong> Gesellschaft zu finden, in <strong>der</strong><br />

Integration stattfinden k<strong>an</strong>n.<br />

In <strong>der</strong> täglichen Arbeit fällt somit dem<br />

jeweiligen Umfeld, in dem ich Klienten begegne,<br />

richtungsweisende Bedeutung zu.<br />

Sabine Schrö<strong>der</strong>,<br />

Mitarbeiterin GPA <strong>Trier</strong><br />

22 4/07


Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für den Schönfel<strong>der</strong>hof<br />

Wirtschaftliche Auswirkungen <strong>der</strong><br />

Ambul<strong>an</strong>tisierung<br />

Bereits im Jahre 1984 war im alten BSHG <strong>der</strong> Vorr<strong>an</strong>g <strong>der</strong> „offenen<br />

Hilfen“ in § 3a festgeschrieben worden. Das neue SGB XII führt<br />

diese Entwicklung in seinem § 13 fort: „Vorr<strong>an</strong>g haben ambul<strong>an</strong>te<br />

Leistungen vor teilstationären und stationären Leistungen …“.<br />

Mit <strong>der</strong> Fortentwicklung <strong>der</strong> gesetzlichen Grundlagen wollte <strong>der</strong><br />

Gesetzgeber auch den Paradigmenwechsel vom institutionszum<br />

personenorientierten Ansatz beför<strong>der</strong>n.<br />

Schon seit mehr als zehn Jahren ist in<br />

den einschlägigen Gesetzen festgelegt,<br />

dass Leistungs-, Vergütungs- und<br />

Prüfungsvereinbarungen (nach dem SGB<br />

XII nunmehr auch für ambul<strong>an</strong>te Dienste)<br />

abgeschlossen werden müssen. Dabei gilt <strong>der</strong><br />

Grundsatz: „Die Vereinbarung muss vor Beginn<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Wirtschaftsperiode abgeschlossen<br />

werden, nachträgliche Ausgleiche<br />

sind nicht zulässig (§ 77 Abs. 1 SGB XII)“.<br />

Von diesen gesetzlich vorgegebenen Normen<br />

sind wir in <strong>der</strong> Realität weit entfernt. Für<br />

den Schönfel<strong>der</strong>hof hat die letzte Entgeltvereinbarung<br />

in Bezug auf stationäre Leistungen<br />

Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 90er-Jahre des verg<strong>an</strong>genen Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

stattgefunden. Bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Einführung neuer Betreuungsformen<br />

wie ambul<strong>an</strong>ter Wohnbetreuung, Tagesstätten<br />

o<strong>der</strong> Beratungs<strong>an</strong>geboten gibt es in <strong>der</strong> Praxis<br />

keine normierten Verfahren, wie das Gesetz<br />

sie seit Jahren vorschreibt. Stattdessen werden<br />

mit kurzfristigen Denk<strong>an</strong>sätzen und mit Kostendeckungsdenken<br />

verän<strong>der</strong>ungsfeindliche<br />

Strukturen aufrechterhalten. Niem<strong>an</strong>d hat<br />

den Mut, die Tatsache zu akzeptieren, dass es<br />

auch bei <strong>der</strong> Erbringung sozialer Dienstleistungen<br />

legitim ist, Überschüsse zu erzielen.<br />

Für den Schönfel<strong>der</strong>hof sind die Auswirkungen<br />

gravierend. Die Verluste aus<br />

dem Betrieb <strong>der</strong> Tagesstätten in den Jahren<br />

2004 bis 2006 belaufen sich jeweils auf eine<br />

sechsstellige Summe. Dies liegt dar<strong>an</strong>, dass<br />

im Nachhinein Personal- und Sachkosten<br />

gestrichen werden. Es werden sogen<strong>an</strong>nte<br />

Verwendungsnachweise erstellt, aus denen<br />

nachträgliche Ausgleiche in Form von Rück-<br />

erstattungen hergeleitet werden, die gesetzlich<br />

untersagt worden sind.<br />

Diese Zuschussmentalität <strong>der</strong> Kostenträger<br />

wi<strong>der</strong>spricht g<strong>an</strong>z und gar dem eingeleiteten<br />

Paradigmenwechsel und lässt den institutionsorientierten<br />

Ansatz wie<strong>der</strong> aufleben. Die<br />

gesamte Fin<strong>an</strong>zierung ambul<strong>an</strong>ter Strukturen<br />

ist geprägt von einer von den Kostenträgern<br />

determinierten Strukturqualität (Personalschlüssel,<br />

Personalqualifikation), die nicht<br />

unbedingt zu einer guten Ergebnisqualität,<br />

die doch alle wollen, führen muss. Eine flexible<br />

und wirtschaftlich effiziente Einsatzpl<strong>an</strong>ung<br />

von Personal ist beispielsweise unter<br />

diesen Umständen nicht möglich.<br />

Der gesetzliche Zw<strong>an</strong>g zur prospektiven<br />

Vergütung von Leistungsentgelten verbunden<br />

mit dem Verbot des nachträglichen Ausgleichs<br />

würde mittel- und l<strong>an</strong>gfristig eine große Effizienz<br />

in das Verhalten <strong>der</strong> Anbieter bringen<br />

und somit zu den gewünschten Effekten einer<br />

dauerhaften Kostensenkung führen. Dem<br />

Kostenträger bliebe einzig und allein die Verpflichtung,<br />

die Ergebnisqualität zu überprüfen<br />

und gegebenenfalls die entsprechenden<br />

Konsequenzen zu ziehen.<br />

Mit <strong>der</strong> sehr fortschrittlichen Gesetzgebung<br />

<strong>der</strong> verg<strong>an</strong>genen Jahre hält die Praxis<br />

nicht Schritt. Mit <strong>der</strong> Einführung des Persönlichen<br />

Budgets in § 17 SGB IX hat <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />

noch einen „draufgesetzt“ in Bezug auf<br />

den Paradigmenwechsel. Diese dem personenzentrierten<br />

Ansatz entsprechende Fin<strong>an</strong>zierungsform<br />

löst alle Begriffe wie stationär,<br />

teilstationär o<strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>t in nichts auf.<br />

M<strong>an</strong> wird sehen müssen, wie sich diese<br />

Komplexleistung bei <strong>der</strong> Vielzahl unterschiedlicher<br />

Kostenträger in Deutschl<strong>an</strong>d entwickelt.<br />

Komplexleistung k<strong>an</strong>n ja nur heißen, die Fin<strong>an</strong>zierung<br />

kommt aus einer H<strong>an</strong>d.<br />

Eine weitere Diskrep<strong>an</strong>z zwischen Theorie<br />

und Praxis lässt sich <strong>an</strong> <strong>der</strong> Kommunalisierung<br />

festmachen. Der positive Ansatz <strong>der</strong> Kommuna-<br />

Ich bin Kunde <strong>der</strong> Raiffeisenb<strong>an</strong>k.<br />

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Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

lisierung beruht auf dem Subsidiaritätsprinzip,<br />

nach dem alle Aufgaben auf <strong>der</strong> niedrigsten<br />

geeigneten Ebene wahrgenommen werden<br />

sollen. Damit einhergehen muss aber die Beachtung<br />

des Konnexitätsprinzips, nach dem<br />

<strong>der</strong> auftragende Gesetzgeber als Verursacher<br />

für den fin<strong>an</strong>ziellen Ausgleich <strong>der</strong> von ihm aufgetragenen<br />

Aufgaben sorgen muss. So steht es<br />

im Gesetz (Artikel 49, Abs. 5 <strong>der</strong> Verfassung für<br />

Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz). Vonseiten <strong>der</strong> Kommunen<br />

wird häufig kritisiert, dass sie gegenüber Bund<br />

und Län<strong>der</strong>n nicht vom Konnexitätsprinzip<br />

vor übermäßiger fin<strong>an</strong>zieller Belastung durch<br />

übertragene Aufgaben geschützt werden. Auch<br />

hier wird m<strong>an</strong> sehen müssen, wie sich die Fin<strong>an</strong>zierung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf die ambul<strong>an</strong>ten<br />

Angebote, entwickelt.<br />

Fazit: Es gibt einen wachsenden gesellschaftlichen<br />

Konsens darüber, dass eine konzeptionelle<br />

und strukturelle Umorientierung<br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe erfor<strong>der</strong>lich ist. Sie soll<br />

von dem Leitged<strong>an</strong>ken <strong>der</strong> Normalisierung<br />

und Selbstbestimmung geprägt sein und zu<br />

einer Individualisierung und Flexibilisierung<br />

<strong>der</strong> Unterstützungsleistungen und damit auch<br />

zu einem effizienteren Einsatz öffentlicher<br />

Mittel führen. Dies bleibt aber so l<strong>an</strong>ge nur<br />

Rhetorik, wie Gesetz und Praxis unterschiedlich<br />

bleiben. Seit nunmehr über zehn Jahren<br />

arbeiten alle Beteiligten auf allen Seiten <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Umsetzung gesetzlicher Normen. Ergebnisse<br />

wurden bisher nicht erzielt. Es ist zu erwarten,<br />

dass auch zukünftig bei weiteren Innovationen<br />

in <strong>der</strong> Betreuungsarbeit improvisiert werden<br />

muss. Alle Beteiligten haben sich offensichtlich<br />

dar<strong>an</strong> gewöhnt und die Ergebnisqualität<br />

ist ja auch gar nicht so schlecht.<br />

Fred Olk, Kaufmännischer Direktor<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Schönfel<strong>der</strong>hof<br />

Für Menschen etwas tun<br />

Bürgerhilfe in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Riele und Kurt Schumacher verbringen einen Teil ihrer Freizeit mit<br />

psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen <strong>der</strong> intensiv betreuten Wohngruppe<br />

des Schönfel<strong>der</strong>hofes in Herforst.<br />

kennen den Schönfel<strong>der</strong>hof<br />

seit unseren<br />

„Wir<br />

Kin<strong>der</strong>tagen und schon<br />

1959 habe ich auf <strong>der</strong> alten Holzkegelbahn<br />

des Schönfel<strong>der</strong>hofes für die dort lebenden<br />

Menschen die Kegel aufgestellt“, erzählt<br />

Riele Schumacher. Ihr Ehem<strong>an</strong>n fügt hinzu:<br />

„Für uns war es immer wichtig, <strong>an</strong>zupacken,<br />

und Verpflichtung, für Mitbürger <strong>–</strong> ob alt o<strong>der</strong><br />

kr<strong>an</strong>k <strong>–</strong> etwas zu tun“.<br />

Seit fünf Jahren Bürgerhilfe<br />

in Herforst<br />

Die Schumachers leben seit mittlerweile<br />

27 Jahren in Herforst und pflegen seit fünf<br />

Jahren einen regen Kontakt zu ihren Mitbürgern<br />

aus dem alten Pfarrhaus in <strong>der</strong> Römerstraße<br />

5. Gegenseitige Hausbesuche und die<br />

gemeinsame Teil<strong>nah</strong>me am Dorfleben <strong>–</strong> monatlicher<br />

Seniorenkaffee, Kirmes, Theater, Kirchenbesuche<br />

<strong>–</strong> haben dafür gesorgt, dass m<strong>an</strong><br />

sich in Herforst kennt. „Unser ehrenamtliches<br />

Engagement baut so eine mögliche soziale<br />

Isolation ab“, sagt Kurt Schumacher. Seine<br />

Ehefrau ergänzt: „Das ist ein unverzichtbarer<br />

Beitrag zur Integration <strong>der</strong> kr<strong>an</strong>ken Mitbürger<br />

in unserem Ort.“<br />

In FORUM 1/1994 <strong>an</strong>twortete <strong>der</strong> damalige<br />

Ortsvorsteher Werner Pick auf die Frage,<br />

was er sich für die Zukunft im Zusammenleben<br />

<strong>der</strong> psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen mit den<br />

Die Schumachers<br />

Riele (61), Hausfrau und Mutter von<br />

zwei Kin<strong>der</strong>n, und Kurt (64), berenteter<br />

Bundesbahnmitarbeiter mit 43-jähriger<br />

ehrenamtlicher Feuerwehrarbeit.<br />

Beide leben seit 27 Jahren in Herforst<br />

und sind seit fünf Jahren Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Schönfel<strong>der</strong>-Laienhelfer-Initiative.<br />

Herforster Bürgern wünschen würde: „Das Leben<br />

in einer Dorfgemeinschaft hat sich stets<br />

dadurch ausgezeichnet, dass sich die Bürger<br />

im Beson<strong>der</strong>en auch den kr<strong>an</strong>ken und alten<br />

Mitbürgern verbunden fühlten. Dies wünsche<br />

ich mir auch für unsere psychisch kr<strong>an</strong>ken<br />

Mitbürger“.<br />

Heute, 13 Jahre später, haben Riele und<br />

Kurt Schumacher den Wunsch von Werner<br />

Pick wahrwerden lassen. Peter Mossem<br />

Im Cafe wird <strong>der</strong> Besuch<br />

des Herbstbasars gepl<strong>an</strong>t.<br />

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Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Medikamente werden in<br />

<strong>der</strong> Apotheke besorgt.<br />

Statement des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>des<br />

<strong>Psychiatrie</strong>erfahrener Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz e.V.<br />

Eine große Zukunft<br />

Die Teilhabe am Leben ist für eine<br />

psychische Gesundung unabdingbar.<br />

Unterstützung für psychisch kr<strong>an</strong>ke Menschen dort zu erbringen,<br />

wo sie sind, und nicht die Menschen dorthin zu bringen (Heim<br />

auf <strong>der</strong> grünen Wiese), wo es die Institutionen mit Angeboten<br />

gibt: Mit Hilfe des individuellen Hilfepl<strong>an</strong>-Verfahrens hat die L<strong>an</strong>desregierung<br />

ein Instrument zur Einschätzung des individuellen<br />

Unterstützungsbedarfs psychisch kr<strong>an</strong>ker Menschen geschaffen.<br />

Dieses Instrument in Verbindung mit dem Persönlichen Budget<br />

hat Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz weltweit zum Vorreiter ambul<strong>an</strong>ter Leistungen<br />

gemacht.<br />

Das seit 2004 l<strong>an</strong>desweit eingeführte<br />

Persönliche Budget hilft<br />

psychisch kr<strong>an</strong>k diagnostizierten<br />

Menschen fin<strong>an</strong>ziell beispielsweise beim<br />

Aufbau sozialer Kontakte mit nicht psychisch<br />

kr<strong>an</strong>ken Menschen. Wir können uns mit<br />

dem Budget selbstbestimmte Hilfen bei <strong>der</strong><br />

Haushaltsführung, Hilfen in Form von entlastenden<br />

Gesprächen beziehungsweise zur<br />

Erarbeitung von Konfliktstrategien, Hilfen<br />

bei Behördengängen und Geld<strong>an</strong>gelegen-<br />

heiten, Hilfen beim Knüpfen sozialer Kontakte,<br />

Hilfe bei <strong>der</strong> Tagesstrukturierung sowie<br />

Hilfen bei <strong>der</strong> Orientierung im Umfeld einkaufen.<br />

Dabei ist es von großer Bedeutung, dass<br />

alle Beteiligten das hauptsächliche Augenmerk<br />

auf den Gesundungsweg legen.<br />

Im Einzeln:<br />

• Der psychisch kr<strong>an</strong>k diagnostizierte Menschen<br />

darf seine Hoffnung auf eine positive<br />

Verän<strong>der</strong>ung nicht aufgeben.<br />

• Es bedarf einer sinnvollen Beschäftigung<br />

zur Tagesstrukturierung des psychisch<br />

kr<strong>an</strong>k diagnostizierten Menschen.<br />

• Gesundung hat nichts mit hilfloser Psychopharmakagabe<br />

zu tun.<br />

• Bewältigung <strong>der</strong> Stigmatisierung <strong>der</strong> Diagnose.<br />

Fazit<br />

Nicht in erster Linie psychiatrische<br />

Hilfs<strong>an</strong>gebote, son<strong>der</strong>n das soziale Umfeld<br />

sind die wichtigen Schritte auf dem Weg zur<br />

Gesundung <strong>der</strong> psychisch kr<strong>an</strong>k diagnostizierten<br />

Menschen (vergleiche Knuf, A.: „Empowerment<br />

in <strong>der</strong> psychiatrischen Arbeit“,<br />

<strong>Psychiatrie</strong> Verlag 2006). Diese monetäre Unterstützung<br />

durch die Einglie<strong>der</strong>ungshilfe und<br />

Selbstzahler mit <strong>der</strong> sehr positiven Bewertung<br />

<strong>der</strong> Leistungen durch die Leistungsnehmer,<br />

bringt mich zur Aussage, dass die <strong>Gemeinde</strong>psychiatrie<br />

in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz eine große<br />

Zukunft hat. Fr<strong>an</strong>z-Josef Wagner<br />

Info<br />

LVPE Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz e.V.<br />

Fr<strong>an</strong>z-Josef Wagner<br />

Grati<strong>an</strong>str. 7, 54294 <strong>Trier</strong><br />

e-Mail: f.j.wagner@gmx.net<br />

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Bild: Peter Keßler<br />

Seit zehn Jahren besteht am Bad Mergentheimer<br />

Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus eine<br />

„Zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung“,<br />

die Martin Held (links) aufgebaut<br />

hat und bis heute leitet.<br />

Optimale Sicherheit für<br />

Patienten und Ärzte<br />

Zehn Jahre zentrale Instrumentenaufbereitung am Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

Sauberkeit steht <strong>an</strong> erster Stelle. In <strong>der</strong><br />

zentralen Abteilung werden im Bad<br />

Mergentheimer Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

seit zehn Jahren alle medizinischen Instrumente<br />

für Operationen und Stationen aufbereitet<br />

und gar<strong>an</strong>tiert steril wie<strong>der</strong> ausgegeben.<br />

Wenn es um die Qualität geht, kennt Martin<br />

Held keine Kompromisse. Der Leiter <strong>der</strong><br />

„Zentralen Sterilgut-Versorgungsabteilung<br />

(ZSVA)“ im ersten Stock des Zentralbaus <strong>der</strong><br />

Klinik ist zusammen mit zwölf Mitarbeitern<br />

zuständig dafür, dass Ärzte, Schwestern und<br />

Pfleger je<strong>der</strong>zeit die nötigen Gerätschaften zur<br />

Verfügung haben. Die Pflegestationen brauchen<br />

etwa Scheren und Pinzetten, die Intensivstation<br />

Zubehör für die Beatmungsgeräte<br />

und die zentrale Notauf<strong>nah</strong>me sterile Sets für<br />

die erste Wundversorgung. Vielfältig sind die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen für die Operationssäle: Rund<br />

500 verschiedene „Siebe“ (so nennt m<strong>an</strong> die<br />

Container, die speziell für die verschiedenen<br />

Operationen zusammengestellt sind) sind<br />

stets auf Lager und bereit zum Einsatz. Doch<br />

nur einw<strong>an</strong>dfreie Instrumente gewährleisten<br />

auch medizinischen Erfolg.<br />

Sterilisation ist da nur <strong>der</strong> letzte Schritt.<br />

„Bei uns geht es um die Medizinprodukte-Aufbereitung“,<br />

betont Martin Held <strong>–</strong> und das ist<br />

wesentlich mehr. Jedes benutzte Instrument<br />

wird von Mitarbeitern, die speziell dafür geschult<br />

sind, erst einmal gründlich vorgereinigt,<br />

bevor es in eine <strong>der</strong> großen Reinigungsund<br />

Desinfektionsmaschinen kommt. Unterschiedliche<br />

Einsätze sorgen dafür, dass<br />

wirklich je<strong>der</strong> Hohlraum erreicht und je<strong>der</strong><br />

Schlauch vom Reinigungsmittel durchströmt<br />

wird. Alle Arbeitsschritte des Geräts werden<br />

automatisch dokumentiert. So lässt sich noch<br />

Jahre später im Computer abrufen, wie viele<br />

Minuten bei welcher Temperatur und mit welchem<br />

Mittel gereinigt wurde <strong>–</strong> und auch, wer<br />

dafür ver<strong>an</strong>twortlich war. Ein großer Aufw<strong>an</strong>d,<br />

doch „die Sicherheit unserer Patienten geht<br />

über alles“, so <strong>der</strong> Abteilungsleiter. Zudem<br />

gebe es strenge gesetzliche Vorschriften: Das<br />

Medizinproduktegesetz aus dem Jahr 1995<br />

droht für ungenügende Reinigung medizinischer<br />

Geräte Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren<br />

<strong>an</strong>. Die Medizin-Produkte-Betreiberverordnung<br />

legt dazu die Validierung (regelmäßige<br />

technisch-physikalische Überprüfung) von<br />

Geräten und Verfahren fest. Diese geschieht<br />

im Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus einmal jährlich<br />

durch Fremdfirmen o<strong>der</strong> durch den Leiter<br />

selbst. Das Regierungspräsidium kontrolliert<br />

die Einhaltung <strong>der</strong> gesetzlichen Vorschriften.<br />

Der TÜV Rheinl<strong>an</strong>d führt demnächst die Zerti-<br />

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Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus Bad Mergentheim<br />

fizierung nach höchsten Kriterien durch. Auch<br />

die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts für<br />

die hygienische Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

hat Gesetzeskraft.<br />

Diese Hygienevorgaben „gelten nicht nur<br />

für Kr<strong>an</strong>kenhäuser und für professionelle<br />

Anbieter, son<strong>der</strong>n auch für jeden nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Arzt“. Und weil es immer schwieriger<br />

werde, alle Vorschriften einzuhalten, bietet<br />

das Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus jetzt allen Ärzten<br />

<strong>an</strong>, für sie die Aufbereitung <strong>der</strong> Instrumente<br />

durchzuführen. Er, so Martin Held, komme<br />

gerne zunächst zur Beratung in die Praxen,<br />

wo dies gewünscht wird.<br />

Sind die Instrumente vorschriftsmäßig<br />

gereinigt, so werden sie im Reinraum <strong>der</strong><br />

ZSVA nochmals m<strong>an</strong>uell überprüft, gepflegt<br />

und entsprechend den Anfor<strong>der</strong>ungen wie<strong>der</strong><br />

verpackt und etikettiert. Jetzt erst folgt die Sterilisation<br />

in den Containern, für die heute das<br />

„fraktionierte Vakuum“ verwendet wird, weil<br />

sich die (seit dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t verwendete)<br />

trockene Hitze und die bloße Dampfdurchströmung<br />

als nicht ausreichend erwiesen<br />

haben. Sieben Minuten bei 134 Grad <strong>–</strong> das<br />

genügt zur Abtötung aller Keime. Die Instrumente<br />

sind wie<strong>der</strong> verwendungsfähig.<br />

Seit <strong>der</strong> Eröffnung des Zentralbaus vor<br />

zehn Jahren existiert diese zentrale Sterilgutversorgung<br />

im Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus. Martin<br />

Held hat sie aufgebaut und von Beginn <strong>an</strong><br />

geleitet. Er brachte dafür l<strong>an</strong>gjährige Erfahrungen<br />

mit: 25 Jahre war <strong>der</strong> gelernte Kr<strong>an</strong>kenpfleger<br />

Leiter des Operationsbereichs und<br />

schon in seiner Zeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> Klinik in Naumburg<br />

für den Bereich <strong>der</strong> Sterilisation zuständig.<br />

Sein Beruf ist ihm Berufung und nur das<br />

Beste ist ihm gut genug. Dass m<strong>an</strong> mit dieser<br />

Einstellung kein bequemer Mitarbeiter sein<br />

k<strong>an</strong>n, versteht sich <strong>–</strong> doch letzten Endes haben<br />

Ärzte und Patienten den Vorteil davon.<br />

Seit 1997 ist Martin Held auch Mitglied <strong>der</strong><br />

„Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung“<br />

und seit drei Jahren in <strong>der</strong>en Vorst<strong>an</strong>d.<br />

Hier und bei Kursen und Lehrgängen gibt er<br />

sein Wissen gerne weiter. Auch m<strong>an</strong>cher Instrumentenhersteller<br />

wurde von Martin Held<br />

schon darauf hingewiesen, dass ein neu entwickeltes<br />

Gerät nicht ordentlich o<strong>der</strong> überhaupt<br />

nicht zu reinigen sei und daher verbessert werden<br />

müsse. Wenn er zum Jahresende in den<br />

wohlverdienten Ruhest<strong>an</strong>d geht, hinterlässt<br />

er seinem Nachfolger ein wohl bestelltes Feld<br />

und dem Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus einen nicht zu<br />

unterschätzenden Pluspunkt. Peter Keßler<br />

Foto: Peter Keßler<br />

Anlässlich <strong>der</strong> diesjährigen Nierenwoche<br />

2007 f<strong>an</strong>d in <strong>der</strong> Galerie des<br />

Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhauses eine einzigartige<br />

Plakatausstellung zum Thema Bluthochdruck<br />

statt, in <strong>der</strong> Laien und Ärzteschaft<br />

auf Bedeutung und Folgeerkr<strong>an</strong>kungen aufmerksam<br />

gemacht wurden. Zur Ausstellung<br />

gel<strong>an</strong>gten eine große Auswahl von Plakaten<br />

(DIN A1) eines Wettbewerbs <strong>der</strong> Deutschen<br />

Hochdruckliga (Communication Design<br />

Award 2005). Unter den Vorgaben „Aufklärung<br />

ist dringend erfor<strong>der</strong>lich“ und „Kreative Köpfe<br />

schaffen kreative Plakate“ wurden Studentinnen<br />

und Studenten, Designprofessoren/Lehrer<br />

des Studieng<strong>an</strong>gs Kommunikationsdesign,<br />

freischaffende Kommunikationsdesigner,<br />

Designerfirmen, Agenturen o<strong>der</strong> Designerabteilungen<br />

von Unternehmen und natürlich<br />

alle interessierten Menschen insbeson<strong>der</strong>e<br />

Jugendliche mit Talent und Know-how eingeladen.<br />

Die Ausschreibung ging <strong>an</strong> insgesamt<br />

57 Fachhochschulen und Berufsorg<strong>an</strong>isationen<br />

für Design. Eingeg<strong>an</strong>gen sind 200 Plakatentwürfe<br />

von 90 Autoren, die prämiert und<br />

erstmals bei <strong>der</strong> Jahrestagung <strong>der</strong> Deutschen<br />

Hochdruckliga 2006 vorgestellt wurden.<br />

Für die Ausstellung im Caritas wurde eine<br />

Auswahl von über 40 Plakaten getroffen. Die<br />

Das Bild zeigt <strong>an</strong>lässlich <strong>der</strong> Eröffnung<br />

Chefarzt Dr. Jochen Selbach (li.), die<br />

Kunsthistorikerin Heike Uibel und<br />

Joachim Leiblein, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Deutschen Hochdruckliga.<br />

Kreativ gegen<br />

Bluthochdruck<br />

Plakatausstellung zur Nierenwoche<br />

2007 im Caritas<br />

Motive waren gleichermaßen provok<strong>an</strong>t wie <strong>an</strong>sprechend.<br />

Das Bewusstsein für die Bedeutung<br />

des Bluthochdrucks, seine Folgeerkr<strong>an</strong>kungen<br />

(Herzinfarkt, Schlag<strong>an</strong>fall, Nierenerkr<strong>an</strong>kungen)<br />

und für den Stellenwert <strong>der</strong> Vorbeugung<br />

wurden in sehr unterschiedlicher Weise zum<br />

Ausdruck gebracht. Es ist ja auch gar nicht so<br />

einfach, Blutdruck bildlich darzustellen.<br />

Die einprägsamsten Beiträge, beispielsweise<br />

die Zielblutdruckwerte 140/90 mmHG bei<br />

Gesunden in Verknüpfung mit dem Volkssport<br />

Fußball, technische Vergleichsdaten zum Automobil<br />

(Reifendruck), das Ei als Metapher für<br />

das Herz, Org<strong>an</strong>e in <strong>der</strong> Z<strong>an</strong>ge <strong>der</strong> zerstörerischen<br />

Kraft des Bluthochdrucks o<strong>der</strong> die Assoziationen<br />

„Nicht jedes Hoch bringt gutes Wetter“<br />

und „Herzklopfen kommt nicht nur vom<br />

Verliebtsein“ vermittelten Aha-Erlebnisse und<br />

regten zum Nachdenken <strong>an</strong> <strong>–</strong> oft besser und<br />

lehrreicher als schriftliche Ausführungen.<br />

Peter Keßler<br />

Redaktion Bad Mergentheim:<br />

ver<strong>an</strong>twortlich: Ute Emig-L<strong>an</strong>ge<br />

Kontakt: Caritas-Kr<strong>an</strong>kenhaus Bad Mergentheim,<br />

Uhl<strong>an</strong>dstr. 7, 97980 Bad Mergentheim<br />

www.ckbm.de, Telefon: 07931/58-2020, Fax:<br />

07931/58-2009, e-Mail: ute.emig-l<strong>an</strong>ge@ckbm.de<br />

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Schulferien 2008<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Br<strong>an</strong>denburg<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Hessen<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Weihnachten<br />

Winter<br />

Ostern/Frühjahr<br />

Pfingsten<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

Weihnachten<br />

24.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

<strong>–</strong><br />

17.03. <strong>–</strong> 28.03.<br />

13.05. <strong>–</strong> 23.05.<br />

24.07. <strong>–</strong> 06.09.<br />

27.10. <strong>–</strong> 30.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 10.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

04.02. <strong>–</strong> 09.02.<br />

17.03. <strong>–</strong> 29.03.<br />

13.05. <strong>–</strong> 24.05.<br />

04.08. <strong>–</strong> 15.09.<br />

03.11. <strong>–</strong> 05.11.<br />

22.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 12.01.<br />

04.02.<br />

17.03. <strong>–</strong> 29.03.<br />

02.05./13.05. <strong>–</strong> 16.05.<br />

16.07./17.07. <strong>–</strong> 29.08.<br />

20.10. <strong>–</strong> 31.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 03.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 12.01.<br />

04.02.<br />

19.03. <strong>–</strong> 28.03.<br />

13.05. <strong>–</strong> 16.05.<br />

17.07. <strong>–</strong> 30.08.<br />

20.10. <strong>–</strong> 30.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 03.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

31.01. <strong>–</strong> 01.02.<br />

10.03. <strong>–</strong> 25.03.<br />

13.05. <strong>–</strong> 16.05.<br />

10.07. <strong>–</strong> 20.08.<br />

13.10. <strong>–</strong> 25.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 06.01.<br />

21.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

01.02.<br />

10.03. <strong>–</strong> 20.03.<br />

02.05./13.05. <strong>–</strong> 17.05.<br />

17.07. <strong>–</strong> 27.08.<br />

13.10. <strong>–</strong> 25.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 02.01.<br />

23.12. <strong>–</strong> 11.01.<br />

<strong>–</strong><br />

25.03. <strong>–</strong> 05.04.<br />

<strong>–</strong><br />

23.06. <strong>–</strong> 01.08.<br />

06.10. <strong>–</strong> 18.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 10.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 04.01.<br />

04.02. <strong>–</strong> 16.02.<br />

17.03. <strong>–</strong> 26.03.<br />

09.05. <strong>–</strong> 13.05.<br />

21.07. <strong>–</strong> 30.08.<br />

27.10. <strong>–</strong> 01.11.<br />

22.12. <strong>–</strong> 03.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

31.01. + 01.02.<br />

10.03. <strong>–</strong> 26.03.<br />

02.05. + 13.05.<br />

10.07. <strong>–</strong> 20.08.<br />

13.10. <strong>–</strong> 25.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 06.01.


Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

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Tag <strong>der</strong> dt. Einheit<br />

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Allerheiligen<br />

Allerseelen<br />

Totensonntag<br />

1. Advent<br />

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2. Advent<br />

3. Advent<br />

4. Advent<br />

Heiligabend<br />

Do 1. Weihnachtstag<br />

Fr 2. Weihnachtstag<br />

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Silvester<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rheinl<strong>an</strong>d-<br />

Pfalz<br />

Saarl<strong>an</strong>d<br />

Sachsen<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen<br />

20.12. <strong>–</strong> 04.01.<br />

<strong>–</strong><br />

17.03. <strong>–</strong> 29.03.<br />

13.05.<br />

26.06. <strong>–</strong> 08.08.<br />

29.09. <strong>–</strong> 11.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 06.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 08.01.<br />

<strong>–</strong><br />

12.03. <strong>–</strong> 28.03.<br />

<strong>–</strong><br />

23.06. <strong>–</strong> 01.08.<br />

06.10. <strong>–</strong> 17.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 07.01.<br />

19.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

31.01. <strong>–</strong> 06.02.<br />

17.03. <strong>–</strong> 29.03.<br />

<strong>–</strong><br />

30.06. <strong>–</strong> 09.08.<br />

04.10. <strong>–</strong> 18.10.<br />

19.12. <strong>–</strong> 03.01.<br />

22.12. <strong>–</strong> 02.01.<br />

04.02. <strong>–</strong> 15.02.<br />

20.03. <strong>–</strong> 28.03.<br />

02.05./10.05. <strong>–</strong> 13.05.<br />

14.07. <strong>–</strong> 22.08.<br />

20.10. <strong>–</strong> 30.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 02.01.<br />

21.12. <strong>–</strong> 04.01.<br />

02.02. <strong>–</strong> 09.02.<br />

17.03. <strong>–</strong> 20.03.<br />

13.05. <strong>–</strong> 23.05.<br />

10.07. <strong>–</strong> 22.08.<br />

13.10. <strong>–</strong> 17.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

24.12. <strong>–</strong> 08.01.<br />

<strong>–</strong><br />

20.03. <strong>–</strong> 05.04.<br />

<strong>–</strong><br />

21.07. <strong>–</strong> 30.08.<br />

13.10. <strong>–</strong> 25.10.<br />

22.12. <strong>–</strong> 07.01.<br />

22.12. <strong>–</strong> 05.01.<br />

04.02. <strong>–</strong> 09.02.<br />

22.03. <strong>–</strong> 28.03.<br />

13.05. <strong>–</strong> 16.05.<br />

10.07. <strong>–</strong> 20.08.<br />

13.10. <strong>–</strong> 24.10.<br />

20.12. <strong>–</strong> 03.01.


Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus Bonn<br />

St. Elisabeth · St. Petrus · St. Joh<strong>an</strong>nes gGmbH<br />

Das Leben schützen<br />

und för<strong>der</strong>n: Das Ethikkomitee<br />

hilft Ärzten<br />

und Angehörigen<br />

„Wir schützen und för<strong>der</strong>n das Leben. Daher fühlen wir uns den<br />

ethischen Grundfragen beson<strong>der</strong>s verpflichtet“, heißt es im Leitbild<br />

des Bonner Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhauses, das folgerichtig<br />

seit fast vier Jahren ein Ethikkomitee hat, dem Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aller Berufsgruppen <strong>an</strong>gehören. Zwei Mitglie<strong>der</strong><br />

sind ausgebildete Berater für Patientenverfügungen.<br />

Das Ethikkomitee trifft sich viermal<br />

im Jahr und hat drei Aufgaben:<br />

Es erarbeitet Empfehlungen für<br />

ethische Problemstellungen, die d<strong>an</strong>n durch<br />

das Direktorium in Leitlinien allen Mitarbeitern<br />

zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Es schafft so die Grundlagen für ethische<br />

Fallbesprechungen. Und es org<strong>an</strong>isiert Fortbildungen<br />

zu ethischen Themen (wie z. B.<br />

Patientenverfügungen, Org<strong>an</strong>tr<strong>an</strong>spl<strong>an</strong>tation,<br />

Therapiezielbestimmung, Sp<strong>an</strong>nungsfeld von<br />

persönlicher Freiheit und Fürsorge). Zudem<br />

hat je<strong>der</strong> die Möglichkeit, ethische Fragestellungen<br />

<strong>an</strong> das Komitee zu richten.<br />

Die Beratungen des Ethikkomitees beh<strong>an</strong>deln<br />

grundlegende Fragen des klinischen Alltags:<br />

Wie k<strong>an</strong>n in Zeiten schwerer Kr<strong>an</strong>kheit,<br />

in denen jem<strong>an</strong>d beson<strong>der</strong>s verletzbar ist und<br />

sich vielleicht selbst nicht mehr äußern k<strong>an</strong>n,<br />

dessen persönliche Freiheit und Würde bewahrt<br />

werden Wie können die Wertvorstellungen<br />

von Patientinnen und Patienten in die klinischen<br />

Entscheidungen einbezogen werden<br />

Wie k<strong>an</strong>n die letzte Lebensphase eines Menschen,<br />

wie können Situationen von Kr<strong>an</strong>kheit,<br />

Hilflosigkeit und Gebrechlichkeit so gestaltet<br />

werden, dass <strong>der</strong> Einzelne die Möglichkeit hat,<br />

seinen Wertvorstellungen entsprechend leben<br />

zu können und beh<strong>an</strong>delt zu werden<br />

Häufig sehen sich die beh<strong>an</strong>delnden Ärzte<br />

mit komplexen Entscheidungsprozessen konfrontiert:<br />

Was tun, wenn die Medizin helfen<br />

k<strong>an</strong>n, <strong>der</strong> Patient das aber nicht will In solchen<br />

Fällen können alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter schnell und formlos ethische Fallbesprechungen<br />

einberufen. So bei <strong>der</strong> 85-jährigen<br />

Patientin, die zunächst <strong>der</strong> Beh<strong>an</strong>dlung<br />

ihrer bakteriellen Infektion <strong>der</strong> B<strong>an</strong>dscheibe<br />

Foto: GK Bonn<br />

zugestimmt hatte, d<strong>an</strong>n aber, als sich ihr Zust<strong>an</strong>d<br />

verschlechterte und sie zunehmend verwirrt<br />

und schwach wurde, signalisierte, dass<br />

sie so nicht länger leben wollte.<br />

Das Problem für Dr. Fr<strong>an</strong>k Otten, Oberarzt<br />

<strong>der</strong> Geriatrie, best<strong>an</strong>d darin, dass er einerseits<br />

davon überzeugt war, die Kr<strong>an</strong>kheit heilen<br />

zu können, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits die Patientin offenbar<br />

eine <strong>der</strong>artige Therapie ablehnte. Otten<br />

entschloss sich deshalb, eine ethische Fallbesprechung<br />

einzuberufen. Dort wurden von<br />

Pflegekräften und Therapeuten, Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> Seelsorge und des Sozialdienstes <strong>–</strong> von<br />

einem neutralen Mo<strong>der</strong>ator begleitet <strong>–</strong> die<br />

Fakten zusammengetragen, die Biografie <strong>der</strong><br />

Frau beleuchtet und daraus die Schlussfolgerung<br />

gezogen, dass es <strong>der</strong> Fürsorgepflicht <strong>der</strong><br />

Ärzte entspreche, das kurative Therapieziel<br />

aufzugeben und sich stattdessen auf die palliative<br />

Pflege zu konzentrieren. Otten: „Ich erk<strong>an</strong>nte<br />

in <strong>der</strong> ethischen Fallbesprechung, dass<br />

ich nicht nur helfe, wenn ich das Leben <strong>der</strong><br />

Patientin verlängere, son<strong>der</strong>n dass ich auch<br />

helfen k<strong>an</strong>n, indem ich das Sterben begleite.“<br />

Derartige Entscheidungen zu treffen,<br />

erfor<strong>der</strong>t mehr als nur medizinisches Fachwissen.<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> rund einstündigen<br />

Fallbesprechung wird <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines hierfür<br />

entworfenen Frage- und Protokollbogens die<br />

Situation unter Einbezug <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Berufsperspektiven erörtert und gemeinsam<br />

eine H<strong>an</strong>dlungsempfehlung, möglichst im<br />

Konsens, getroffen. „Dies ist in den bisherigen<br />

Fallbesprechungen gelungen und hat zu einer<br />

Entlastung aller am Beh<strong>an</strong>dlungs- und Pflegeprozess<br />

beteiligten Mitarbeiter beigetragen“,<br />

so Christoph Bremekamp, Kr<strong>an</strong>kenhausoberer<br />

und Mitglied des Ethikkomitees. „Wir versuchen,<br />

mit Hilfe dieser Empfehlungen die Fürsorgepflicht<br />

des Arztes und den erklärten o<strong>der</strong><br />

mutmaßlichen Wunsch des Patienten in Einkl<strong>an</strong>g<br />

zu bringen“.<br />

Das Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus Bonn ist<br />

eine von rund 150 <strong>der</strong> insgesamt 2.200 deutschen<br />

Kliniken, die ein Ethikkomitee haben.<br />

Brigitte Linden<br />

Redaktion Bonn:<br />

Katharina Müller-Stromberg (ver<strong>an</strong>twortlich)<br />

Kontakt: Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus Bonn,<br />

Haus St. Petrus, Bonner Talweg 4-6, 53113 Bonn,<br />

Haus St. Elisabeth, Prinz-Albert-Str. 40, 53113 Bonn,<br />

www.gk-bonn.de,<br />

Telefon: 0228/506-0, Fax: 0228/506-2150,<br />

e-Mail: k.mueller-stromberg@gk-bonn.de<br />

30 4/07


Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus Bonn<br />

kurz und knapp<br />

Jubilare<br />

10-jähriges Jubiläum:<br />

Maria Fischer<br />

Stef<strong>an</strong>ie Schaeuble<br />

15-jähriges Jubiläum:<br />

Elzbieta Chmielewsk<br />

Irene Fendel<br />

Naile Gerikal<strong>an</strong><br />

Katharina Kess<br />

Gudrun Mehler<br />

Sigrid Muecke<br />

Emine S<strong>an</strong>li<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Schmitz<br />

Jochen Trofenik<br />

Elke Winter<br />

Claudia Zehrt<br />

20-jähriges Jubiläum:<br />

Vera Baumgarten<br />

Marion Fengler<br />

Gertrud Frie<strong>der</strong>ich<br />

Paul Gopurathin<br />

Andrea Kirsch<br />

Annelore Likungu<br />

Sus<strong>an</strong>ne Romahn<br />

H<strong>an</strong>s-Günther Stein<br />

Kristina Stiedl<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Petra Beyer<br />

Petra Koester<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Gerlinde Beier<br />

Die 2. Gesundheitswoche des<br />

Bonner Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhauses<br />

St. Elisabeth/St. Petrus/<br />

St. Joh<strong>an</strong>nes war ein voller Erfolg<br />

Fast 1.600 interessierte Bürgerinnen und Bürger besuchten vom 15.<br />

bis 20. Oktober 2007 die unterschiedlichen Vortragsver<strong>an</strong>staltungen.<br />

Beson<strong>der</strong>s gut kam bei den Besuchern<br />

das etwas verän<strong>der</strong>te Konzept<br />

gegenüber dem Vorjahr <strong>an</strong>. Diesmal<br />

wurden die Themen fachübergreifend<br />

beleuchtet, so dass beispielsweise zum Thema<br />

„Brustschmerz“ vier Experten verschiedener<br />

Fachrichtungen des Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhauses<br />

dazu Stellung bezogen.<br />

Allein am bundesweiten Gefäßtag, <strong>an</strong><br />

dem sich das Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus mit<br />

einem Tag <strong>der</strong> offenen Tür im Gefäßzentrum<br />

beteiligte, kamen über 400 Besucher. Neben<br />

Fachvorträgen hatten die Besucher die Möglichkeit,<br />

sich über die mo<strong>der</strong>nsten Diagnoseverfahren<br />

sowie über die neuesten Beh<strong>an</strong>dlungsmethoden<br />

zu informieren.<br />

In allen Ver<strong>an</strong>staltungen hatten die Besucher<br />

auch die Ch<strong>an</strong>ce, ihre individuellen<br />

Kr<strong>an</strong>kenhausoberer Christoph<br />

Bremekamp im Gespräch mit<br />

Patienten am Infost<strong>an</strong>d des<br />

Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhauses Bonn<br />

Fragen zu stellen und mit den Fachleuten<br />

diverse auf sie persönlich zugeschnittene Beh<strong>an</strong>dlungsmöglichkeiten<br />

zu besprechen. Außerdem<br />

bekamen sie Tipps zur Vorbeugung<br />

von Kr<strong>an</strong>kheiten. „Wir möchten nicht nur als<br />

Ort wahrgenommen werden, <strong>an</strong> dem kr<strong>an</strong>ken<br />

Menschen geholfen wird. Vielmehr möchten<br />

wir auch dazu beitragen, dass die Menschen<br />

unserer Region gar nicht erst kr<strong>an</strong>k werden“,<br />

so Christoph Bremekamp, Kr<strong>an</strong>kenhausoberer,<br />

in einem Zeitungsinterview.<br />

Foto: Eva Thielm<strong>an</strong>n<br />

Katholisches Klinikum Koblenz<br />

Mit Wawawaffeln zum Therapieerfolg<br />

Intensiv-Therapie für stotternde Kin<strong>der</strong>garten- und Grundschul-<br />

kin<strong>der</strong> in den Herbstferien am Katholischen Klinikum Koblenz<br />

Vier Jungen <strong>nah</strong>men mit ihren<br />

Eltern am Intensivprogramm in<br />

<strong>der</strong> Logopädie am Katholischen<br />

Klinikum teil. „Wir wollten ein Angebot<br />

für Kin<strong>der</strong> machen, bei dem intensiv geübt<br />

werden k<strong>an</strong>n und das Erlernte in den Alltag<br />

umgesetzt wird“, erklärten die Logopädinnen<br />

Dr. phil. Patricia S<strong>an</strong>drieser und Julia<br />

Pape-Neum<strong>an</strong>n.<br />

Die Kin<strong>der</strong> und ihre Familien lernten in<br />

<strong>der</strong> Therapie einen akzeptierenden Umg<strong>an</strong>g<br />

mit dem Stottern kennen. Täglich st<strong>an</strong>den<br />

zwei Einzel- und eine Gruppentherapie auf<br />

dem Programm, das Freizeitprogramm wurde<br />

durch die Schülerinnen <strong>der</strong> Logopädieschule<br />

gestaltet. Die Eltern wurden in die Therapie<br />

eingebunden. An jedem Tag traf sich die Elterngruppe.<br />

Hier gab es Informationen rund<br />

um das Thema Stottern sowie über die Ziele<br />

und Inhalte <strong>der</strong> Therapie. „Der Austausch in<br />

<strong>der</strong> Elterngruppe war mir sehr wichtig, jeden<br />

Tag gab es eine Hausaufgabe. Eine Aufgabe<br />

war es beispielsweise, das Umfeld meines<br />

Sohnes zu informieren, denn nur wenn die<br />

Gesprächpartner meinem Sohn Zeit geben,<br />

k<strong>an</strong>n er sagen, was er möchte“, beschreibt<br />

eine Mutter ihre Erfahrungen.<br />

In <strong>der</strong> Therapie k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> jetzt schon<br />

deutliche Fortschritte bemerken, so k<strong>an</strong>n ein<br />

Teil <strong>der</strong> Jungen das Stottern unterbrechen und<br />

die gelernten Methoden einsetzen.<br />

4/07<br />

31


Kein Zweifel:<br />

Für Mutter und Kind!<br />

Koblenzer Bündnis ist Vorreiter in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz<br />

Nach Angaben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>hilfsorg<strong>an</strong>isation<br />

von „terre des hommes“<br />

wurden im verg<strong>an</strong>genen Jahr in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d 32 Säuglinge <strong>an</strong>onym geboren<br />

und ausgesetzt. Nur acht von ihnen haben<br />

überlebt. Das sind die bek<strong>an</strong>nten Fälle. Die<br />

Dunkelziffer, so vermutet die Hilfsorg<strong>an</strong>isation,<br />

liegt höher. Hinter jedem Neugeborenen<br />

ein Schicksal, wo aus seelischer o<strong>der</strong> sozialer<br />

Not, eine Schw<strong>an</strong>gerschaft verheimlicht o<strong>der</strong><br />

sogar komplett verdrängt wird.<br />

Die Geburt findet in solchen Fällen<br />

<strong>an</strong> „geschützten“ Orten wie Badezimmer,<br />

Keller, Wald o<strong>der</strong> öffentlicher Toilette statt.<br />

Heimlich, weil es niem<strong>an</strong>d mitbekommen<br />

soll. Weil es niem<strong>an</strong>den gibt, dem sich diese<br />

verzweifelten Frauen <strong>an</strong>vertrauen können.<br />

Und vor allem ohne den notwendigen medizinischen<br />

und seelischen Beist<strong>an</strong>d für Mutter<br />

und Kind.<br />

In Deutschl<strong>an</strong>d gibt es rund 80 Babyklappen,<br />

vom Gesetzgeber geduldet, in die Mütter<br />

ihre Kin<strong>der</strong> <strong>an</strong>onym ablegen können. Doch<br />

auch hier fehlt die notwendige medizinische<br />

und psychische Betreuung für Mutter und<br />

Kind. Frauen, die sich entscheiden, doch ins<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus zu gehen, stehen <strong>–</strong> meist schon<br />

mit starken Wehen <strong>–</strong> plötzlich im Kreißsaal<br />

und bitten um Hilfe. Aber: Sie wollen ihren<br />

Namen nicht nennen. Anonyme Geburten<br />

sind aber in Deutschl<strong>an</strong>d nicht erlaubt. Die<br />

Mutter und die <strong>an</strong> <strong>der</strong> Geburt beteiligten<br />

Personen sind zur Meldung verpflichtet. Die<br />

Wahrung des Grundrechtes des Kindes auf<br />

das Wissen über seine Herkunft, auf Unterhaltspflicht<br />

und Erbrecht hat Vorr<strong>an</strong>g. Gesetzesentwürfe<br />

zur Legalisierung o<strong>der</strong> Duldung<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong>onymen Geburt werden immer wie<strong>der</strong><br />

intensiv diskutiert, konnten aber aufgrund<br />

<strong>der</strong> Komplexität des Themas bisher nicht entschieden<br />

werden. Eine schwierige Situation<br />

für die zuständigen Behörden, Kr<strong>an</strong>kenhäuser<br />

und die beteiligten Mitarbeiter.<br />

Um aus diesem Dilemma einen Ausweg<br />

zu finden, haben das Katholische Klinikum,<br />

das Gemeinschaftskr<strong>an</strong>kenhaus Koblenz und<br />

<strong>der</strong> Sozialdienst Katholischer Frauen mit <strong>der</strong><br />

Stadt Koblenz am 11. Oktober eine Vereinbarung<br />

zum Schutz des Leben des Kindes und<br />

<strong>der</strong> Mutter geschlossen.<br />

Wichtige Inhalte sind: Alle Beteiligten<br />

respektieren den Wunsch <strong>der</strong> Mutter nach<br />

Anonymität. Dies gibt den Mitarbeitern im<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus die Möglichkeit, Ruhe in eine<br />

Notsituation zu bringen und ihr Ch<strong>an</strong>cen zu<br />

zeigen, die sie behutsam wie<strong>der</strong> in unser Sozialsystem<br />

zurückführen.<br />

In einer <strong>an</strong>onymen Beratung werden<br />

Hilfsmöglichkeiten dargelegt. Die Frau bekommt<br />

Zeit und Ansprechpartner, um eine<br />

bewusste Entscheidung zu treffen. Sie ist<br />

nicht mehr alleine. Das Jugendamt k<strong>an</strong>n<br />

zeit<strong>nah</strong> die Vormundschaft für das Kind<br />

übernehmen und sich ggf. gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Adoptionsstelle um eine Adoptionsfamilie<br />

kümmern. Zum Schutz des Kindes darf das<br />

Neugeborene <strong>der</strong> Mutter, auch bei Aufhebung<br />

<strong>der</strong> Anonymität, nur mit Zustimmung<br />

des Jugendamtes <strong>an</strong>vertraut werden.<br />

Die beteiligten Kr<strong>an</strong>kenhäuser übernehmen<br />

die medizinische und pflegerische Versorgung<br />

von Mutter und Kind und erklären<br />

sich bereit, die Kosten zu tragen. „Diese Vereinbarung<br />

setzt ein Zeichen: Für Mutter und<br />

Kind! Es ist uns wichtig, dass eine Frau die<br />

Geburt ihres Kindes in Würde erleben k<strong>an</strong>n;<br />

dass sie erkennt, dass ihre Situation nicht<br />

so ausweglos ist, wie sie sie viele Monate<br />

durchleiden musste. Wir wollen nicht für die<br />

<strong>an</strong>onyme Geburt werben, son<strong>der</strong>n auch in<br />

Grenzsituationen unseren Versorgungsauftrag<br />

erfüllen können. Denn es gibt Situationen,<br />

wo m<strong>an</strong> auf diesem Weg Schlimmeres<br />

verhin<strong>der</strong>n k<strong>an</strong>n und muss. Durch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Jugendamt bleibt<br />

das Grundrecht des Kindes gewahrt und<br />

vielleicht erreichen wir auch, dass ein Kind<br />

durch diese Vernetzung doch noch seine<br />

Herkunft erfahren o<strong>der</strong> im besten Fall eine<br />

Mutter zu ihrem Kind stehen k<strong>an</strong>n,“ fasst<br />

Direktoriumsmitglied des Katholischen Klinikums<br />

Koblenz Renate Brest, Hausoberin<br />

am Marienhof, das Anliegen des Bündnisses<br />

zusammen. Eva Thielm<strong>an</strong>n<br />

Studieng<strong>an</strong>g<br />

Bachelor of Science<br />

„Gesundheit<br />

und Pflege“<br />

Kooperation mit KFH Mainz ermöglicht<br />

akademischen Abschluss<br />

Im Rahmen einer Kooperation des Katholischen<br />

Klinikums und <strong>der</strong> Katholischen<br />

Fachhochschule (KFH) Mainz bieten die<br />

Schulen des Katholischen Klinikums ihren<br />

Schülern die Möglichkeit, über die Berufsausbildung<br />

hinaus den akademischen Abschluss<br />

eines Bachelor of Science „Gesundheit und<br />

Pflege“ zu erwerben.<br />

Mit diesem Studien<strong>an</strong>gebot ist die Möglichkeit<br />

geschaffen, im Rahmen einer dualen<br />

Ausbildung den <strong>nah</strong>tlosen Einstieg in die<br />

akademische Ausbildung in den Bereichen<br />

Physiotherapie, Logopädie, Gesundheits- und<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege zu erreichen.<br />

Der Studieng<strong>an</strong>g glie<strong>der</strong>t sich in zwei<br />

Abschnitte. Der erste Studienabschnitt ist als<br />

ausbildungsintegriertes Studium konzipiert<br />

und erfolgt in erster Linie <strong>an</strong> den Fachschulen<br />

des Klinikums. Lehrver<strong>an</strong>staltungen <strong>der</strong><br />

KFH sind in die dreijährige Ausbildungszeit<br />

integriert. Insgesamt h<strong>an</strong>delt es sich dabei um<br />

zehn Wochen, verteilt auf die Semester 2 bis 5.<br />

Der erste Studienabschnitt umfasst insgesamt<br />

14 Module <strong>–</strong> die eine Hälfte davon wird in<br />

Koblenz innerhalb <strong>der</strong> Ausbildung, die zweite<br />

Hälfte <strong>an</strong> <strong>der</strong> KFH in Mainz absolviert.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss <strong>der</strong> Ausbildung<br />

wird <strong>der</strong> zweite Teil in drei Semestern<br />

Vollzeitstudium <strong>an</strong> <strong>der</strong> KFH abgeleistet. Dieser<br />

Studienabschnitt umfasst 15 Module inklusive<br />

zweier Praxismodule. Im Anschluss dar<strong>an</strong> ist<br />

ein Masterstudieng<strong>an</strong>g möglich. Die Studierenden<br />

haben die Möglichkeit, zwischen den<br />

Schwerpunkten Pädagogik und M<strong>an</strong>agement<br />

zu wählen.<br />

Weitere Informationen erhalten Interessierte<br />

auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Katholischen Fachhochschule<br />

Mainz unter www.kfh-mainz.de.<br />

<br />

Thomas Wecker<br />

Foto: KNA-Bild + BBT e.V.<br />

32 4/07


Katholisches Klinikum Koblenz<br />

Ein Kniegelenk<br />

speziell für Frauen<br />

Das Katholische Klinikum Koblenz setzt<br />

neue Maßstäbe für seine Patientinnen.<br />

Männer und Frauen sind in vielerlei Hinsicht verschieden. Selbst<br />

bei <strong>der</strong> Anatomie des Kniegelenks gibt es geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede. Im orthopädisch/unfallchirurgischen Zentrum des<br />

Katholischen Klinikums Koblenz können Patientinnen, die ein<br />

künstliches Kniegelenk benötigen, seit Sommer ein speziell <strong>an</strong><br />

die weibliche Anatomie <strong>an</strong>gepasstes Impl<strong>an</strong>tat erhalten. Dieses<br />

berücksichtigt die wichtigsten <strong>an</strong>atomischen Unterschiede und<br />

soll so für einen verbesserten Prothesen-Sitz und Funktion des<br />

Gelenkes sorgen.<br />

Mehr als zwei Drittel <strong>der</strong> Patienten,<br />

die ein künstliches Kniegelenk<br />

erhalten, sind Frauen. Da<br />

die Maße herkömmlicher Kniegelenkimpl<strong>an</strong>tate<br />

hauptsächlich auf Daten <strong>der</strong> männlichen<br />

Anatomie beruhen, versuchte m<strong>an</strong><br />

bisher, die <strong>an</strong>atomischen Beson<strong>der</strong>heiten des<br />

weiblichen Kniegelenkes durch kleinere Impl<strong>an</strong>tatgrößen<br />

zu berücksichtigen. Wie wissenschaftliche<br />

Studien zeigen, ist bei einem<br />

Kniegelenkimpl<strong>an</strong>tat aber nicht nur die Größe<br />

entscheidend <strong>–</strong> denn Frauen sind keine<br />

kleinen Männer.<br />

Großer Andr<strong>an</strong>g beim Aktionstag<br />

„Koblenz gegen den Schlag<strong>an</strong>fall“<br />

Ein gelungener Abschluss <strong>der</strong> Schlag<strong>an</strong>fall-Präventionskampagne.<br />

Folgende Unterschiede sind in <strong>der</strong> Anatomie<br />

zu beobachten: Die Gelenkfläche des<br />

weiblichen Oberschenkelknochens ist schmaler<br />

und eher trapezförmig gebaut, während<br />

das männliche Knie tendenziell eine rechteckige<br />

Form besitzt.<br />

Die Vor<strong>der</strong>seite des Oberschenkelknochens<br />

im Kniegelenkbereich ist bei Frauen weniger<br />

prominent. Aufgrund des breiteren Beckens<br />

haben Frauen eine Tendenz zur X-Bein-Stellung<br />

wodurch auch die Führungslinie <strong>der</strong><br />

Kniescheibe beeinflusst wird. „Durch die Impl<strong>an</strong>tation<br />

dieses neuen Prothesen-Modells<br />

Neben Risikocheck,<br />

Information über<br />

Vorsorge, Diagnostik<br />

und Therapie gab es ein interess<strong>an</strong>tes<br />

Rahmenprogramm<br />

<strong>–</strong> mo<strong>der</strong>iert von Christi<strong>an</strong> Emmerich.<br />

Er und Chefarzt Prof.<br />

Dr. Joh<strong>an</strong>nes Wöhrle konnten<br />

Walter Zuber, den ehemaligen<br />

Innenminister von Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz,<br />

begrüßen. Als Betroffener<br />

engagiert sich Zuber<br />

bereits seit einigen Jahren in <strong>der</strong> Vorsorge<br />

und Früherkennung des Schlag<strong>an</strong>falls. Die<br />

Ver<strong>an</strong>stalter, die L<strong>an</strong>deszentrale für Gesundheit,<br />

Boehringer Ingelheim und das<br />

Katholische Klinikum, freuten sich über die<br />

gelungene Kampagne.<br />

Foto: H<strong>an</strong>s Schiffels, Koblenz<br />

Foto: Thomas Wecker<br />

Paula Schmidt freut sich mit Chefarzt<br />

Dr. Martin Haunschild über die ersten<br />

Schritte mit dem neuen Kniegelenk.<br />

k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Grundstein für eine schmerzfreie Mobilisierung<br />

nach Knieprothesen-Impl<strong>an</strong>tation<br />

gelegt werden. Sie verhilft so den Patientinnen<br />

zu einer wie<strong>der</strong> gewonnenen Lebensqualität“,<br />

fasst Dr. Martin Haunschild, Chefarzt <strong>der</strong> Orthopädie,<br />

zusammen.<br />

kurz und knapp<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

H<strong>an</strong>nibal Gertrud<br />

Vogt Antonia<br />

Meschke Sonja<br />

Scheer Wolfg<strong>an</strong>g<br />

35-jähriges Jubiläum:<br />

Drag<strong>an</strong>ovic Hajrija<br />

40-jähriges Jubiläum:<br />

Hrsak Evica<br />

Redaktion Koblenz:<br />

ver<strong>an</strong>twortlich: Dr. Harald Stotz, Eva Thielm<strong>an</strong>n<br />

Kontakt: Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof,<br />

Rudolf-Virchow-Straße 7, 56073 Koblenz,<br />

Brü<strong>der</strong>haus, Kardinal-Krementz-Straße 1-5, 56073<br />

Koblenz, www.kk-koblenz.de, Telefon: 0261/496-<br />

3145 (Dr. Stotz), -9232 (Thielm<strong>an</strong>n), Fax:<br />

0261/406-3149 (Dr. Stotz), e-Mail: h.stotz@kkkoblenz.de,<br />

e.thielm<strong>an</strong>n@kk-koblenz.de<br />

4/07<br />

33


Foto: Simone Ernst, Marsberg, 2007<br />

Hausoberer Heinrich Lake (links)<br />

und <strong>der</strong> Pflegedirektor des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef in Pa<strong>der</strong>born<br />

heißen die neue Pflegedirektorin<br />

Annette Göbel herzlich im<br />

St.-Marien-Hospital willkommen.<br />

Pflegende haben<br />

neue Chefin<br />

Annette Göbel ist seit dem 1. August 2007 neue<br />

Pflegedirektorin im St.-Marien-Hospital Marsberg<br />

Die aus Hagen stammende gelernte<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwester ist für die 120<br />

Schwestern und Pfleger sowie die<br />

Mitarbeiter des Funktionsdienstes im Marsberger<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus ver<strong>an</strong>twortlich.<br />

Als stimmberechtigtes Mitglied des Direktoriums,<br />

dem außer ihr noch <strong>der</strong> Hausobere<br />

Heinrich Lake, <strong>der</strong> Ärztliche Direktor Dr. med.<br />

Ulrich P<strong>an</strong>newick und <strong>der</strong> Verwaltungsdirektor<br />

Jörg Schnei<strong>der</strong> <strong>an</strong>gehören, bestimmt<br />

Annette Göbel im Führungsquartett die strategische<br />

Ausrichtung des Hauses maßgeblich<br />

mit. Für den Pflege- und Funktionsdienst des<br />

131-Betten-Hauses trägt sie die Ver<strong>an</strong>twortung<br />

über das Personal und steuert die Dienst-,<br />

Wirtschafts- und Investitionspl<strong>an</strong>ung. Außerdem<br />

begleitet sie die Auszubildenden aus <strong>der</strong><br />

Kr<strong>an</strong>kenpflegeschule <strong>der</strong> Marsberger Kliniken<br />

des L<strong>an</strong>dschaftsverb<strong>an</strong>ds Westfalen-Lippe<br />

(LWL), die einen Teil ihrer praktischen Ausbildung<br />

am St.-Marien-Hospital absolvieren.<br />

Annette Göbel wird eng mit Klaus Niggem<strong>an</strong>n,<br />

dem Pflegedirektor des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef Pa<strong>der</strong>born zusammenarbeiten, <strong>der</strong><br />

die strategische Gesamtver<strong>an</strong>twortung für die<br />

Pflege in den beiden westfälischen Häusern<br />

des <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e.V. trägt.<br />

Ein wichtiges Anliegen ist Annette Göbel<br />

die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter<br />

sowie die Verbesserung <strong>der</strong> Pflegequalität:<br />

„Ich möchte die Abläufe durch St<strong>an</strong>dards so<br />

optimieren, dass mehr Effizienz und Kundenorientierung<br />

möglich ist. Aber nicht jede Verän<strong>der</strong>ung<br />

kostet Geld. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n durch strukturelle<br />

Umgestaltungen sogar Geld einsparen.<br />

Wichtig ist aber, dass immer <strong>der</strong> Patient im<br />

Mittelpunkt steht“, erläutert die Pflegedirektorin<br />

ihre Ziele. „Ich setze mich für eine den<br />

Menschen als G<strong>an</strong>zes betrachtende, aktivierende<br />

Pflege ein. Der Patient soll spüren, dass<br />

er hier keine Nummer ist, son<strong>der</strong>n wir uns<br />

intensiv mit ihm beschäftigen. Wir tun alles,<br />

damit er möglichst schnell wie<strong>der</strong> auf die<br />

Beine kommt.“ Sie wünscht sich außerdem<br />

einen intensiven Austausch mit den Gesundheitspartnern<br />

vor Ort, wie Altenpflegeheimen,<br />

Sozialdiensten und den LWL Kliniken.<br />

Annette Göbel lebt zurzeit im Kreis ihrer<br />

Großfamilie in Dortmund, ist ledig und hat<br />

keine Kin<strong>der</strong>. In ihrer knappen Freizeit widmet<br />

sie sich g<strong>an</strong>z ihrer Familie und ihrem großen<br />

Hobby, <strong>der</strong> Ägyptologie.<br />

Vor dem Wechsel ins Sauerl<strong>an</strong>d hatte die<br />

gelernte Kr<strong>an</strong>kenschwester von 2000 bis 2003<br />

als stellvertretende Pflegedienstleiterin in<br />

Lahnstein bei Koblenz, vier Jahre im St. Fr<strong>an</strong>ziskus-Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

Eitorf im Siegerl<strong>an</strong>d als<br />

Pflegedirektorin sowie einige Monate in <strong>der</strong><br />

Altenpflege gearbeitet. Simone Ernst<br />

kurz und knapp<br />

Jubilare<br />

20-jähriges Jubiläum:<br />

Heidemarie Wachsm<strong>an</strong>n<br />

Marion Fromme<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Monika Muffert<br />

Rita Rueden<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Annemarie Helbing<br />

34 4/07


St.-Marien-Hospital Marsberg<br />

Entdeckungsreise auf dem<br />

Wal<strong>der</strong>lebnispfad<br />

Betriebsfest im<br />

St.-Marien-Hospital<br />

Marsberg<br />

MAV lud zur „Italienischen Nacht“<br />

Die MAV hatte gerufen und viele waren<br />

gekommen. Das Betriebsfest<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter des St.-Marien-<br />

Hospitals st<strong>an</strong>d unter dem Motto „Italienische<br />

Nacht“. Nach einer fachkundig geführten<br />

W<strong>an</strong><strong>der</strong>ung durch den einzigartigen Wal<strong>der</strong>lebnispfad<br />

durch den Revierförster trafen<br />

sich alle Kolleginnen und Kollegen in einer<br />

abgelegenen Waldhütte. Neben traditionellen<br />

Speisen und Getränken hatte auch <strong>der</strong> DJ die<br />

richtige Musik aufgelegt, um dem Abend ein<br />

italienisches Ambiente zu verleihen.<br />

Nach <strong>der</strong> offiziellen Begrüßung f<strong>an</strong>d<br />

die Verabschiedung <strong>der</strong> 1. MAV-Vorsitzenden<br />

Christel Götte statt, die ihr Amt nie<strong>der</strong>legte.<br />

Sie bleibt <strong>der</strong> MAV aber weiter erhalten. Ein<br />

Blumenstrauß <strong>der</strong> Kollegen und ein edler<br />

Tropfen vom Direktorium versüßten ihr den<br />

Abschied.<br />

Der Höhepunkt des Abends war die Tombola.<br />

Es gab zwar nur drei Preise, aber die hatten<br />

es dafür in sich: ein Wochenende für zwei Personen<br />

in <strong>Trier</strong>, in <strong>der</strong> Schweiz und in Rom.<br />

Fr<strong>an</strong>k Ben<strong>der</strong><br />

Die Gewinner <strong>der</strong> Tombola (v.l.):<br />

1. Preis: Kirsten Dahlke, MTR,<br />

2. Preis: Sookhi Schäfer, Hebamme,<br />

3. Preis: Erika Hibbel, Controlling<br />

4/07<br />

35


St.-Marien-Hospital Marsberg<br />

Praxis mit Herz. Verwaltungsdirektor Jörg<br />

Schnei<strong>der</strong> (2.v.r.) und Hausoberer Heinrich<br />

Lake (r.) vom St.-Marien-Hospital heißen<br />

Dr. Michael Patten (Mitte) und seine<br />

Mitarbeiterinnen herzlich willkommen.<br />

Dr. Michael Patten,<br />

Kardiologe<br />

Foto: Simone Ernst, Marsberg, 2007<br />

Kardiologe lässt sich<br />

am St.-Marien-Hospital<br />

nie<strong>der</strong><br />

Der Marsberger Kardiologe Dr. Michael Patten eröffnete am<br />

2. Juli 2007 seine Praxis im St.-Marien-Hospital Marsberg.<br />

Von <strong>der</strong> engen Zusammenarbeit mit den Kr<strong>an</strong>kenhausärzten<br />

unter <strong>der</strong> Leitung des Ärztlichen Direktors Dr. Ulrich P<strong>an</strong>newick<br />

profitieren vor allem die Patienten.<br />

Auf 160 Quadratmetern entst<strong>an</strong>d<br />

eine technisch auf neuestem St<strong>an</strong>d<br />

eingerichtete mo<strong>der</strong>ne Arztpraxis.<br />

Das Ambiente ist <strong>an</strong>sprechend, warme mediterr<strong>an</strong>e<br />

Farben, viel Licht und Glas geben <strong>der</strong><br />

Praxis ein offenes, helles Erscheinungsbild.<br />

Bauleiter Matthias Pauli vom St.-Marien-Hospital:<br />

„Der knappe Zeitrahmen stellte eine beson<strong>der</strong>e<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Vom Bau<strong>an</strong>trag<br />

am 25. April bis zur Fertigstellung hatten wir<br />

nur zwei Monate Zeit.“<br />

Der bek<strong>an</strong>nte Marsberger Kardiologe, <strong>der</strong><br />

seit 1998 seine Praxis im Burghofzentrum<br />

unterhält, möchte durch die Nutzung <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

und <strong>der</strong> technischen Ausstattung<br />

des Kr<strong>an</strong>kenhauses sein Leistungsspektrum<br />

ausbauen. „Ich habe mich nicht zuletzt für<br />

meine Patienten zu diesem Schritt entschieden“,<br />

so Dr. Patten. „So k<strong>an</strong>n beispielsweise ein<br />

Belastungstest mit kreislaufwirksamen Medikamenten<br />

bei Patienten mit Gelenk- und Muskelproblemen<br />

im Rahmen einer Stressechokardiographie<br />

zum Einsatz kommen. Eine<br />

<strong>an</strong>schließende Überwachung, sollte sie sinnvoll<br />

sein, wäre mit <strong>der</strong> Inneren Abteilung des<br />

Kr<strong>an</strong>kenhauses im Hintergrund einfach zu<br />

koordinieren. Bei häufigen und schwerwiegenden<br />

kardiologischen Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>n wie<br />

Herzschwäche o<strong>der</strong> Herzrhythmusstörungen<br />

liegen gewaltige Aufgaben vor uns, die nur in<br />

einer engen Kooperation zwischen ambul<strong>an</strong>tem<br />

und stationärem Bereich zu meistern sind.<br />

Bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit, die sich am Wohl <strong>der</strong><br />

Patienten in <strong>der</strong> Region<br />

orientiert, sind unserer<br />

Ph<strong>an</strong>tasie kaum<br />

Grenzen gesetzt.“<br />

Zum Leistungsspektrum<br />

des Kardiologen<br />

gehört das sogen<strong>an</strong>nte<br />

Schluckecho, die tr<strong>an</strong>sösophageale Echokardiographie,<br />

die einen Blick in das Herz<br />

von hinten über die Speiseröhre erlaubt, um<br />

Gerinnsel, Klappenauflagerungen und Fehlbildungen<br />

zu erkennen. Mit <strong>der</strong> Spiroergometrie<br />

k<strong>an</strong>n er Sportlern ihre Laktatschwelle<br />

mitteilen o<strong>der</strong> das Ausmaß einer kr<strong>an</strong>khaften<br />

Leistungsschwäche, ihre Ursache und ihren<br />

Verlauf ermitteln. Im Bereich <strong>der</strong> Gefäßdiagnostik<br />

führt <strong>der</strong> Kardiologe Untersuchungen<br />

in Duplextechnik durch, beispielsweise um die<br />

Arteriosklerose <strong>der</strong> Halsgefäße abzuschätzen.<br />

Auch Thrombosen, Venenschwächen und sogen<strong>an</strong>nte<br />

Raucherbeine können damit ohne<br />

Belastung für den Patienten diagnostiziert<br />

werden.<br />

Patienten, die ein blutverdünnendes Medikament<br />

nehmen und die Steuerung selbst<br />

durchführen wollen, lädt <strong>der</strong> Kardiologe zur<br />

Schulung ins St.-Marien-Hospital ein.<br />

„Gerade im Bereich <strong>der</strong> Diagnostik ergeben<br />

sich durch die enge Vernetzung von<br />

stationärem und ambul<strong>an</strong>tem Bereich viele<br />

sinnvolle Synergien“, meint <strong>der</strong> Ärztliche<br />

Direktor und internistische Chefarzt des St.-<br />

Marien-Hospitals Dr. Ulrich P<strong>an</strong>newick. „Wir<br />

haben mit <strong>der</strong> Anbindung <strong>der</strong> Kardiologiepraxis<br />

von Dr. Patten einen wichtigen Schritt für<br />

die Zukunft unseres Kr<strong>an</strong>kenhauses im Sinne<br />

eines medizinisch-pflegerischen Zentrums geleistet.“<br />

Simone Ernst<br />

Redaktion Marsberg:<br />

Simone Ernst (ver<strong>an</strong>twortlich)<br />

Kontakt: St.-Marien-Hospital Marsberg,<br />

Marienstr. 2, 34431 Marsberg, www.bk-marsberg.de,<br />

Telefon: 05251/702-22 55<br />

e-Mail: s.ernst@bk-marsberg.de<br />

36 4/07


Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Montabaur<br />

Ein Zeichen <strong>der</strong> Verbundenheit: Neben den Vertretern <strong>der</strong> Geschäftsführung,<br />

des Direktoriums und des Ordens ließen es sich auch zahlreiche Vertreter <strong>der</strong> Stadt-,<br />

Verb<strong>an</strong>ds- und Kirchengemeinde nicht nehmen, den Geburtstag würdig zu feiern.<br />

Wir feiern Geburtstag!<br />

125 Jahre Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> Montabaur<br />

Seit nunmehr 125 Jahren prägt das Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> nicht nur das Stadtbild von Montabaur, son<strong>der</strong>n vor<br />

allem auch die Gesundheitsversorgung <strong>der</strong> Menschen im Westerwaldkreis.<br />

Diese 125-jährige Erfolgsgeschichte <strong>der</strong> Nächstenliebe<br />

feierte die Ordensgemeinschaft Montabaur zusammen mit<br />

ihren Namensvettern aus <strong>Trier</strong> und zahlreichen Gästen <strong>–</strong> darunter<br />

die Mitarbeiter des Kr<strong>an</strong>kenhauses, Vertreter aus dem öffentlichen<br />

Leben und <strong>der</strong> Kirche, Patientenvertreter und vielen mehr.<br />

Die 125-Jahr-Feier beg<strong>an</strong>n mit einem<br />

Festhochamt in <strong>der</strong> Klosterkirche<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> am Kr<strong>an</strong>kenhaus.<br />

In diesem feierlichen Rahmen betonte<br />

Altabt des Klosters Marienstatt Dr. Thomas<br />

Denter in seiner Predigt nach dem Ev<strong>an</strong>gelium<br />

vom barmherzigen Samariter die Bedeutung<br />

des würdevollen Umg<strong>an</strong>gs mit dem einzelnen<br />

Menschen, unabhängig von seiner Herkunft<br />

und seiner Leistung und bezeichnete den Orden<br />

mit seinem Kr<strong>an</strong>kenhaus als einen Segen für<br />

die Kreisstadt und für den g<strong>an</strong>zen Westerwald.<br />

„Wir bieten mehr als nur Gesundheit <strong>–</strong><br />

125 Jahre Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> Montabaur“ lautete das Motto, unter<br />

dem die Jubiläumsfeier in einem abwechslungsreichen<br />

Festakt in <strong>der</strong> Stadthalle Montabaur<br />

fortgesetzt wurde. Nach <strong>der</strong> Begrüßung<br />

durch Bru<strong>der</strong> Alfons Maria Michels von <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung des Kr<strong>an</strong>kenhausträgers,<br />

<strong>nah</strong>m Bru<strong>der</strong> Steph<strong>an</strong> Geißler als Generaloberer<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Montabaur<br />

seine Gäste mit auf eine bebil<strong>der</strong>te Zeitreise<br />

durch die Geschichte des Kr<strong>an</strong>kenhauses <strong>–</strong><br />

mo<strong>der</strong>iert von Martin Fuchs, Pressesprecher<br />

des BBT e.V.<br />

Mit <strong>der</strong> Grundsteinlegung des Kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

1882 mit damals 50 Betten, so erklärte<br />

Bru<strong>der</strong> Steph<strong>an</strong>, wurde <strong>der</strong> Auftrag <strong>der</strong> kompromisslosen<br />

Zuwendung zu den<br />

armen und kr<strong>an</strong>ken Menschen als<br />

Zeichen <strong>der</strong> Liebe Gottes nach dem<br />

Vorbild des Ordensgrün<strong>der</strong>s Ignatius<br />

Lötschert weiter fortgesetzt.<br />

Schon wenige Jahre später wuchs<br />

<strong>der</strong> Bedarf und es wurden die ersten<br />

Erweiterungen notwendig <strong>–</strong> das<br />

Caritashaus wurde erbaut. Nach<br />

schweren Zeiten des 1. Weltkriegs<br />

und später des Dritten Reichs <strong>–</strong> in<br />

denen das Kr<strong>an</strong>kenhaus als Lazarett<br />

benutzt wurde <strong>–</strong> f<strong>an</strong>d 1956 ein<br />

umf<strong>an</strong>greicher Erweiterungsbau mit einer Kapazität<br />

von 250 Betten statt. 1987 wurde dieser<br />

Teil des Kr<strong>an</strong>kenhauses wie<strong>der</strong> abgerissen und<br />

es entst<strong>an</strong>d das heutige Kr<strong>an</strong>kenhaus, das seit<br />

1994 mit den <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong>n <strong>Trier</strong> e.V.<br />

kooperiert. Bru<strong>der</strong> P<strong>an</strong>kratius Herzog, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzen<strong>der</strong><br />

des BBT e.V. ergänzte mit<br />

weiteren Erläuterungen zur Kooperation die<br />

bewegende Geschichte des Kr<strong>an</strong>kenhauses.<br />

Welche Bedeutung das Kr<strong>an</strong>kenhaus für<br />

die Kreisstadt Montabaur als Mittelzentrum<br />

<strong>der</strong> Region hat <strong>–</strong> sowohl als Arbeitgeber und<br />

Ausbildungs- und Wirtschaftsbetrieb, aber<br />

auch als Kooperationspartner für die 470<br />

im Kreis nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte <strong>–</strong> wurde in<br />

einem Podiumsgespräch mit dem Stadtbürgermeister<br />

Klaus Mies, dem Bürgermeister<br />

Edmund Schaaf und Dr. Klaus Krämer,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kreisärzteschaft, deutlich.<br />

Pfarrer Heinz-Walter Barthenheier betonte<br />

zudem, wie wichtig <strong>der</strong> christliche Auftrag<br />

für ein Kr<strong>an</strong>kenhaus ist.<br />

In einer Abschlussrunde gaben Bru<strong>der</strong><br />

Alfons Maria Michels, Ludwig Klarl,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> BBT e.V. und <strong>der</strong> neue<br />

kaufmännische Direktor Alfred Ruppel einen<br />

zuversichtlichen Ausblick auf die Zukunft und<br />

erläuterten die innovativen Möglichkeiten, die<br />

dem Kr<strong>an</strong>kenhaus trotz steigenden Kostendrucks<br />

auch in Zukunft bleiben, um weiterhin<br />

als attraktive Einrichtung für die Bevölkerung<br />

des Westerwalds zu bestehen.<br />

Zum Schluss bed<strong>an</strong>kte sich H<strong>an</strong>s-Jürgen<br />

Koller bei den Gästen für ihr Kommen und<br />

die entgegengebrachten Geschenke und gab<br />

somit gleichzeitig seinen Einst<strong>an</strong>d als neuer<br />

Hausoberer im Kr<strong>an</strong>kenhaus.<br />

Musikalisch untermalt vom Duo „The Finest<br />

Hour“ nutzten <strong>an</strong>schließend noch zahlreiche<br />

Gäste die Zeit zu interess<strong>an</strong>ten Gesprächen<br />

und Begegnungen.<br />

Christine Daichendt<br />

Ludwig Klarl, Alfred Ruppel und Bru<strong>der</strong><br />

Alfons Maria Michels (v.l.n.r.) im Gespräch.<br />

4/07<br />

37


Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Montabaur<br />

Selbsthilfegruppe chronische<br />

Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen gegründet<br />

Die Innere Abteilung des Kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

hat sich die Beh<strong>an</strong>dlung und Betreuung<br />

<strong>der</strong> Patienten mit COPD und Asthma<br />

bronchiale zur Aufgabe gemacht. In Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Patientenliga Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen<br />

e.V. unterstützt sie den Aufbau<br />

einer „Selbsthilfegruppe für chronische Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen“.<br />

Selbsthilfe bedeutet keineswegs<br />

ein Alleinsein <strong>der</strong> Erkr<strong>an</strong>kten. Vielmehr<br />

soll die Gründung <strong>der</strong> Selbsthilfegruppe<br />

Montabaur/Westerwald zu einer nachhaltigen<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> Patienten<br />

und einer dauerhaften Intensivierung <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit von Erkr<strong>an</strong>kten, Therapeuten<br />

und Ärzten im Westerwald führen. In<br />

vier aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> aufbauenden Informationsver<strong>an</strong>staltungen<br />

referieren Fachärzte und die<br />

Patientenliga Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen e.V.<br />

über die Bedeutung <strong>der</strong> Selbsthilfe aus <strong>der</strong><br />

Sicht des Arztes und <strong>der</strong> Patientenliga sowie<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> Selbsthilfe bei chronischen<br />

Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen und sprechen Ursachen,<br />

Diagnose und Therapie bei Asthma<br />

bronchiale <strong>an</strong>:<br />

2007 <strong>–</strong> das Jahr <strong>der</strong><br />

Informationsver<strong>an</strong>staltungen<br />

So könnte m<strong>an</strong> die Ver<strong>an</strong>staltungsreihe im Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> in<br />

Montabaur umschreiben. Von J<strong>an</strong>uar bis Dezember 2007 ver<strong>an</strong>staltete das Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

im Turnus von 14 Tagen Fachver<strong>an</strong>staltungen mit den einzelnen Fachabteilungen<br />

des Hauses. So informierten die Ärzte <strong>der</strong> Unfallchirurgie sehr beeindruckend über die<br />

neuesten Fortschritte <strong>der</strong> Endoprothetik und über die Möglichkeiten <strong>der</strong> Therapie bei Kreuzb<strong>an</strong>dverletzungen.<br />

Wie eng Viszeralchirurgie und Innere Medizin in unserem Kr<strong>an</strong>kenhaus zusammen<br />

arbeiten, wurde in gemeinsamen Informationsver<strong>an</strong>staltungen mit unterschiedlichem Themenschwerpunkt<br />

sehr überzeugend dargestellt.<br />

Im November beg<strong>an</strong>n die erste Informationsver<strong>an</strong>staltung <strong>der</strong> Inneren Medizin zum<br />

Thema Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen. In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Patientenliga-Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen<br />

e.V. wurde erstmals im Westerwald eine Selbsthilfegruppe gegründet. Zum Thema<br />

Rückenschmerz und Kopfschmerz informierte die Schmerztagesklinik und stellte neue Therapie<strong>an</strong>sätze<br />

sehr aussagekräftig vor.<br />

Eine neue Operationsmethode, die so gen<strong>an</strong>nte Coblation®, wurde Anf<strong>an</strong>g des Jahres in<br />

unserer HNO-Abteilung vorgestellt und mit sehr gutem Erfolg etabliert.<br />

Viele unserer Informationsver<strong>an</strong>staltungen wurden von externen Fachärzten unterstützt.<br />

Nur in Zusammenarbeit mit ihnen war es möglich, unsere Patienten, Angehörige und interessierte<br />

Bürger umfassend über Möglichkeiten, Ursachen und Therapien einzelner Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong><br />

zu informieren. Bei allen Ver<strong>an</strong>staltungen hatten unsere Zuhörer die Möglichkeit,<br />

in Einzelgesprächen mit den Referenten persönliche Fragen zu klären. Dies wurde sehr rege<br />

<strong>an</strong>genommen.<br />

Auch 2008 wird die Reihe <strong>der</strong> Informationsver<strong>an</strong>staltungen fortgesetzt. Eine genaue<br />

Übersicht finden Interessierte auf <strong>der</strong> Website des Kr<strong>an</strong>kenhauses www.bk-montabaur.de o<strong>der</strong><br />

aktuell in <strong>der</strong> Tagespresse. Renate Sillich<br />

16. J<strong>an</strong>uar 2008:<br />

Asthma bronchiale: Ursachen, Diagnose und<br />

Therapie<br />

13. Februar 2008:<br />

Chronisch obstruktive Bronchitis: Ursachen,<br />

Diagnose und Therapie<br />

Beide Ver<strong>an</strong>staltungen beginnen um 18.30<br />

Uhr und finden im Mehrzweckraum des Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Montabaur,<br />

Koblenzer Str. 11-13, 56410 Montabaur statt.<br />

Der Eintritt ist frei. Marese Lohr<br />

Weitere Informationen:<br />

Wegbeschreibung und weitere Informationen<br />

finden Sie im Internet unter<br />

www.bk-montabaur.de<br />

Redaktion Montabaur:<br />

Renate Sillich (ver<strong>an</strong>twortlich)<br />

Kontakt: Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> Montabaur, Koblenzer Straße 11-13,<br />

56410 Montabaur, www.bk-montabaur.de,<br />

Telefon: 02602/122-701, Fax:02602/122-737,<br />

e-Mail: info@barmherzige-brue<strong>der</strong>.de<br />

38 4/07


Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Montabaur<br />

Neuer Hausoberer am<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

H<strong>an</strong>s-Jürgen Koller hat am 1. Oktober<br />

2007 die Stelle des Hausoberen<br />

am Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> Montabaur <strong>an</strong>getreten.<br />

Dem Hausoberen als Vertreter <strong>der</strong> Ordensgemeinschaften<br />

kommen als Direktoriumsmitglied<br />

beson<strong>der</strong>e Aufgaben zu: Er trägt<br />

die Ver<strong>an</strong>twortung zur Prägung, Gestaltung<br />

und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> christlichen Kultur im<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus. Neben <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zu-<br />

kurz und knapp<br />

Jubilare<br />

10-jähriges Jubiläum:<br />

Hiltrud Wagner<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Carola Keul<br />

sammenarbeit zwischen den verschiedenen<br />

Berufsgruppen, För<strong>der</strong>ung einer vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit im Direktorium,<br />

Vertretung <strong>der</strong> Anliegen von Patienten, MitarbeiterInnen,<br />

Angehörigen und Besuchern,<br />

Mitver<strong>an</strong>twortung einer guten Qualität aller<br />

Dienstleistungen <strong>der</strong> Einrichtungen, Mitgestaltung<br />

<strong>der</strong> Unternehmenskultur auf <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> Werte, Grundsätze und Leitlinien,<br />

obliegt dem Hausoberen die Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Dienstgeberfunktion im Sinne <strong>der</strong><br />

AVR sowie die Leitung und Führung verschiedener<br />

Bereiche im Kr<strong>an</strong>kenhaus.<br />

H<strong>an</strong>s-Jürgen Koller ist gebürtiger Bayer<br />

und kommt aus dem Raum Regensburg.<br />

Als Diplom-Theologe, Sozialwirt und Qualitätsm<strong>an</strong>ager<br />

war Koller in den verg<strong>an</strong>genen<br />

Jahren in einem Heim für Menschen mit<br />

H<strong>an</strong>s-Jürgen Koller<br />

geistiger und psychischer Behin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Bayern in Gremsdorf/<br />

Fr<strong>an</strong>ken tätig.<br />

News & Facts<br />

Bischof mahnt kirchliche Kr<strong>an</strong>kenhäuser zur Profilierung<br />

Der Erfurter Bischof Joachim W<strong>an</strong>ke<br />

hat die kirchlichen Kr<strong>an</strong>kenhäuser<br />

und Pflegeeinrichtungen<br />

zur Profilierung aufgerufen. Sie hätten<br />

<strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> abnehmenden christlichen<br />

Präsenz in <strong>der</strong> Gesellschaft eine indirekte<br />

Verkündigungsaufgabe, sagte W<strong>an</strong>ke am 30.<br />

Oktober in Eisenach. Bei einem „Christlichen<br />

Pflegekongress“ erklärte er, die kirchlichen<br />

Einrichtungen könnten beim Menschenbild<br />

und ethischen Grundsätzen christliche Posi-<br />

tionslichter aufstecken. Als<br />

Beispiel führte <strong>der</strong> Bischof<br />

<strong>an</strong>, dass es in katholischen<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäusern keine<br />

Abtreibungen gäbe. W<strong>an</strong>ke<br />

betonte, Kr<strong>an</strong>kenpflege,<br />

Sterbebegleitung und<br />

Sterben würden immer<br />

mehr von einem Kosten-<br />

Nutzen-Denken geprägt.<br />

Christliche Einrichtungen<br />

Bischof Joachim W<strong>an</strong>ke<br />

Die Kirche muss sich<br />

nach den Worten von<br />

Kurienkardinal Javier<br />

Loz<strong>an</strong>o Barrag<strong>an</strong> mit Sinn-Angeboten<br />

in die Pflege kr<strong>an</strong>ker Menschen<br />

einbringen. Angesichts von<br />

Defiziten in <strong>der</strong> psychologischen<br />

und spirituellen Begleitung von<br />

Kr<strong>an</strong>ken stehe die Kirche in <strong>der</strong><br />

Pflicht, ihr Angebot vorzulegen, betonte <strong>der</strong><br />

Präsident des Päpstlichen Rates für Kr<strong>an</strong>ken-<br />

könnten hier die Botschaft<br />

vermitteln, dass Kr<strong>an</strong>kheit<br />

zum Leben gehöre.<br />

„Kr<strong>an</strong>kheit bietet Gelegenheit,<br />

sich im eigenen<br />

Mensch- und Christsein<br />

zu bewähren <strong>–</strong> und zudem<br />

als Gesellschaft zu zeigen,<br />

was uns schwache, unproduktive<br />

Mitmenschen wert<br />

sind“. (KNA)<br />

Kurienkardinal: Kr<strong>an</strong>ke brauchen mehr seelsorgliche Betreuung<br />

Foto: KNA Bild<br />

Kurienkardinal Javier<br />

Loz<strong>an</strong>o Barrag<strong>an</strong><br />

Foto: KNA Bild<br />

pastoral am 15. November 2007<br />

zum Auftakt einer dreitägigen<br />

Konferenz über Seelsorge für<br />

kr<strong>an</strong>ke Menschen im Alter.<br />

Loz<strong>an</strong>o charakterisierte<br />

die aktuelle Gesellschaft als<br />

eine „Kultur des Todes, die den<br />

Tod nicht akzeptieren will“.<br />

Er verl<strong>an</strong>gte eine Begleitung,<br />

die kr<strong>an</strong>ken alten Menschen helfe, den Tod<br />

zu akzeptieren. Bisher sei beispielsweise die<br />

Eucharistie als christliche Feier <strong>der</strong> Auferstehungshoffnung<br />

in <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

nicht ausreichend berücksichtigt, so<br />

<strong>der</strong> mexik<strong>an</strong>ische Kurienkardinal. Zugleich<br />

verl<strong>an</strong>gte er bessere palliativmedizinische Angebote.<br />

Jedem Kr<strong>an</strong>ken müssten Möglichkeiten<br />

einer wirksamen Schmerzlin<strong>der</strong>ung zur<br />

Verfügung stehen. Ziel sei, dass ein Mensch<br />

in Würde sterben und den Augenblick „<strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Schwelle des Todes zur Ewigkeit“ bewusst<br />

miterleben könne. (KNA)<br />

4/07<br />

39


Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

Fotos: Thomas Schäfers, Pa<strong>der</strong>born, 2007<br />

Relaxen im vertrauten Ambiente. Viele<br />

Mitarbeiter des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

folgten dem Spendenaufruf.<br />

76 Liter Lebenssaft<br />

Im Sommer sind die Blutreserven knapp. Wenn Konserven<br />

fehlen, müssen im schlimmsten Fall sogar l<strong>an</strong>ge gepl<strong>an</strong>te<br />

Operationen verschoben werden. Um dies zu vermeiden,<br />

lud das Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus gemeinsam mit dem Blutspendedienst<br />

West des DRK am Dienstag 24. Juli 2007 zu<br />

einem Son<strong>der</strong>termin zur Blutspende in das Café-Restaur<strong>an</strong>t<br />

„Ambiente“ ein.<br />

Auch Küchenchef Guido Berner (Mitte) spendete<br />

seinen Lebenssaft.<br />

Hier sitzt m<strong>an</strong> sonst bei Kaffee und<br />

Kuchen.<br />

Dr. Fr<strong>an</strong>z Josef Schlüter, <strong>der</strong> als<br />

Chefarzt <strong>der</strong> Anästhesie am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef auch den<br />

Bereich <strong>der</strong> Notfallmedizin ver<strong>an</strong>twortet, rief<br />

alle Pa<strong>der</strong>borner Bürgerinnen und Bürger<br />

zur Blutspende auf: „In <strong>der</strong> Ferienzeit sind die<br />

Blutkonserven <strong>–</strong> selbst bei den sonst gängigen<br />

Blutgruppen <strong>–</strong> beson<strong>der</strong>s knapp. Um einen<br />

Engpass zu vermeiden, haben wir den Blutspendedienst<br />

vom Deutschen Roten Kreuz um<br />

einen Son<strong>der</strong>termin für Pa<strong>der</strong>born gebeten“,<br />

so Dr. Schlüter. „Wenn nicht ausreichend Blut<br />

zur Verfügung steht, hat dies dramatische Folgen<br />

für den Kr<strong>an</strong>kenhausbetrieb, bis hin zur<br />

Verschiebung von gepl<strong>an</strong>ten Operationen.“<br />

Der über die lokale Presse und Radio<br />

Hochstift ausges<strong>an</strong>dte Appell stieß nicht auf<br />

taube Ohren. 152 Menschen, darunter auch<br />

viele Mitarbeiter des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

spendeten ihr Blut in <strong>der</strong> umfunktionierten<br />

Kr<strong>an</strong>kenhausk<strong>an</strong>tine. Als die letzten Spen<strong>der</strong><br />

um 21.00 Uhr die Ruheliege verließen, waren<br />

alle Brötchen und Blechkuchen restlos aufgegessen,<br />

das Serviceteam des „Ambiente“ hatte<br />

noch die letzten Vorräte <strong>an</strong> Schnitzel und<br />

Kartoffelsalat herausgeholt und DRK-Referent<br />

Fr<strong>an</strong>k Goersmeier bed<strong>an</strong>kte sich herzlich bei<br />

Spen<strong>der</strong>n und ehrenamtlichen Helfern für den<br />

außergewöhnlichen Einsatz.<br />

Laut Angaben des Blutspendedienstes West<br />

sind während <strong>der</strong> Sommerferien Blutkonserven<br />

für nur einen Tag vorh<strong>an</strong>den, also 1.200<br />

Stück für das Münsterl<strong>an</strong>d und OWL. Das<br />

Deutsche Rote Kreuz strebt jedoch idealerweise<br />

eine Reserve für drei Tage <strong>an</strong>, um auch<br />

auf größere Unfälle vorbereitet zu sein. Jede<br />

fünfte Blutkonserve wird für die Beh<strong>an</strong>dlung<br />

eines Krebspatienten, beispielsweise während<br />

<strong>der</strong> Chemotherapie, benötigt. Bei einer Lebertr<strong>an</strong>spl<strong>an</strong>tation<br />

liegt <strong>der</strong> Bedarf bei 80 bis 150<br />

Blutkonserven. Und nach einem Motorradunfall<br />

können schnell bis zu 30 Blutkonserven<br />

erfor<strong>der</strong>lich sein.<br />

Blut spenden darf je<strong>der</strong> gesunde Bürger<br />

im Alter von 18 bis einschließlich 69 Jahren.<br />

Der Mindestabst<strong>an</strong>d zwischen zwei Blutspenden<br />

sollte acht Wochen betragen.<br />

Simone Ernst<br />

40 4/07


Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

Fotos: Simone Ernst, Pa<strong>der</strong>born, 2007<br />

Prof. Dr. Norbert Lindner erläutert<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Animationen, wie ein<br />

künstliches Hüftgelenk arbeitet.<br />

Pa<strong>der</strong>borner<br />

Gelenkforum<br />

Für Patienten, die vor einer Endoprothesenoperation stehen und<br />

<strong>der</strong>en Angehörige hat das Team <strong>der</strong> Orthopädischen Klinik ein<br />

neues Aufklärungs<strong>an</strong>gebot entwickelt. 50 Personen informierten<br />

sich beim 1. Pa<strong>der</strong>borner Gelenkforum über die Operation und<br />

die <strong>an</strong>schließende Rehabilitation.<br />

Wie verläuft eine Hüftoperation<br />

Kommt eine Oberflächenüberkronung<br />

für mich in<br />

Frage K<strong>an</strong>n ich mit einer künstlichen Hüfte<br />

wie<strong>der</strong> im Garten arbeiten Wie muss ich mich<br />

bewegen, damit das Gelenk nicht auskugelt<br />

Wie be<strong>an</strong>trage ich eine Rehamaß<strong>nah</strong>me Vor<br />

einer Endoprothesenoperation stellen sich<br />

dem Patienten viele Fragen. Um ihn und seine<br />

Angehörigen umfassend aufzuklären und optimal<br />

auf den Eingriff vorzubereiten, gründete<br />

ein interdisziplinäres Team aus Orthopäden,<br />

Pflegern und Therapeuten das Pa<strong>der</strong>borner<br />

Gelenkforum. An jedem dritten Montag im<br />

Monat um 18.00 Uhr findet diese Informationsver<strong>an</strong>staltung<br />

im Café-Restaur<strong>an</strong>t Ambiente<br />

des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses statt.<br />

Initiator und Chefarzt <strong>der</strong> Klinik für Orthopädie<br />

und Orthopädische Chirurgie Prof.<br />

Dr. med. Norbert Lindner erklärte <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />

von Animationen die verschiedenen Operationstechniken<br />

und den Verlauf des Eingriffs.<br />

Die unterschiedlichen Prothesen hielt er auch<br />

als Anschauungsmaterial bereit.<br />

Schwester Sophia Davids klärte die Interessierten<br />

aus pflegerischer Sicht auf: „Bitte bringen<br />

Sie festes Schuhwerk und auch Sportbekleidung<br />

mit, bei uns f<strong>an</strong>gen wir sofort einen<br />

Tag nach <strong>der</strong> Operation mit <strong>der</strong> Mobilisierung<br />

<strong>an</strong>“. „Rehabilitation“ war auch das Stichwort<br />

für Anette Brinkm<strong>an</strong>n, Ergotherapeutin aus<br />

dem Gesundheitszentrum des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses.<br />

Bei ihr erfuhren die Betroffenen alles<br />

über die Hilfsmittel: vom erhöhten Toilettensitz<br />

bis zum Strumpf<strong>an</strong>zieher. Auch das richtige<br />

Aufstehen, Gehen und Treppensteigen ver<strong>an</strong>schaulichte<br />

die Therapeutin. Anja Soethe,<br />

Leiterin des Gesundheitszentrums, wies auf<br />

Schwester Sophia<br />

Davids gibt pflegerische<br />

Tipps.<br />

Prof. Lindner erklärt die Beh<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong><br />

Arthrose am Kniegelenk.<br />

das ambul<strong>an</strong>te Reha<strong>an</strong>gebot des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

hin. Die Maß<strong>nah</strong>me dauert zehn<br />

Tage, wobei die Patienten jeweils einen halben<br />

Tag im Gesundheitszentrum verbringen. Das<br />

Team kümmert sich auch im Vorfeld um die<br />

Anträge und Genehmigungen durch die Kostenträger.<br />

Ein Rezept wird nicht benötigt. Bei<br />

<strong>der</strong> Terminvergabe sind die Therapeuten sehr<br />

flexibel und gehen auf individuelle Wünsche<br />

und Bedürfnisse des Patienten ein.<br />

Schließlich informierte <strong>der</strong> Leiter des<br />

Sozialdienstes Rainer Altrogge über den Umg<strong>an</strong>g<br />

mit Kostenträgern und Versicherten.<br />

Patienten, die im Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus operiert<br />

werden, bekommen Besuch von einem Mitarbeiter<br />

des Sozialdienstes, <strong>der</strong> alle Formalitäten<br />

im Sinne des Patienten erledigt.<br />

In <strong>der</strong> abschließenden Diskussion zeigte<br />

sich, dass den Patienten und Angehörigen<br />

durch die Information Ängste genommen<br />

werden konnten. Die Patienten fühlten sich<br />

besser auf den Eingriff vorbereitet, auch wenn<br />

das Forum selbstverständlich kein individuelles<br />

Einzelgespräch ersetzen will. Simone Ernst<br />

4/07<br />

41


Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

Fotos: Simone Ernst, Pa<strong>der</strong>born, 2007<br />

Der offene CT-Ring <strong>–</strong><br />

Hightech in Bewegung.<br />

Das PET-CT am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

macht selbst kleinste Tumore sichtbar.<br />

Wie funktioniert PET-CT<br />

PET steht für Positronen-Emissions-<br />

Tomographie und CT für Computer-Tomographie.<br />

Die PET-CT ist<br />

eine Kombination aus beiden Geräten, die es<br />

durch die Erstellung von Fusionsbil<strong>der</strong>n ermöglicht,<br />

äußerst präzise Informationen zur<br />

Lokalisierung von Tumoren zu liefern.<br />

Die Positronen-Emissions-Tomographie<br />

macht Stoffwechselprozesse von Tumorzellen<br />

sichtbar. Der verän<strong>der</strong>te Stoffwechsel<br />

von Krebszellen lässt sich sichtbar machen,<br />

indem <strong>der</strong> Patient ein schwach radioaktiv<br />

<strong>an</strong>gereichertes Zucker<strong>der</strong>ivat verabreicht bekommt.<br />

Dieses reichert sich vermehrt in den<br />

aktiven Krebszellen <strong>an</strong> und gibt Strahlung<br />

ab. So erscheinen die Tumoren auf dem<br />

PET-Bild als leuchtende Punkte und können<br />

exakt von den gesunden Geweben abgegrenzt<br />

werden. Bei CT-Auf<strong>nah</strong>men dagegen<br />

werden Röntgenstrahlen durch den Körper<br />

geschickt. Je dichter das biologische Gewebe<br />

ist, desto weniger strahlendurchlässig ist es.<br />

Deshalb erscheinen auf dem CT-Bild die unterschiedlichen<br />

Gewebestrukturen von Knochen,<br />

inneren Org<strong>an</strong>en und Hohlräumen in<br />

unterschiedlichen Grautönen, aufgrund <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Dichte. Im Fusionsbild<br />

erscheint also die CT-Auf<strong>nah</strong>me als eine Art<br />

L<strong>an</strong>dkarte des menschlichen Körpers, durch<br />

die <strong>der</strong> leuchtende Punkt des Krebsgewebes<br />

exakt lokalisiert werden k<strong>an</strong>n. Auch kleinste<br />

Krebsherde lassen sich äußerst zuverlässig<br />

nachweisen. In Kombination mit dem<br />

ebenfalls ab Oktober in Betrieb genommenen<br />

Simulations-CT in <strong>der</strong> Klinik für Strahlentherapie<br />

werden die gewonnenen neuen<br />

Daten für die exakte Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Bestrahlung<br />

übernommen. Der Verlauf von Chemo-<br />

und Strahlentherapien lässt sich damit<br />

exakt beobachten.<br />

42 4/07


Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

Meilenstein in <strong>der</strong><br />

Tumordiagnostik<br />

Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef nimmt<br />

PET-CT in Betrieb<br />

Mit <strong>der</strong> Anschaffung eines PET-CTs gehört das Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef Pa<strong>der</strong>born seit Oktober 2007 deutschl<strong>an</strong>dweit<br />

zu den am besten ausgestatteten Kliniken in <strong>der</strong> Diagnostik,<br />

Therapiepl<strong>an</strong>ung und -kontrolle bösartiger Tumore.<br />

Teamwork <strong>–</strong> Dr. med. Jens Czyborra-<br />

Brinkm<strong>an</strong>n (l.), Leiten<strong>der</strong> Arzt <strong>der</strong> Nuklearmedizin<br />

ist Fachm<strong>an</strong>n für PET. Privatdozent<br />

Dr. med. Marc Keberle, Chefarzt<br />

<strong>der</strong> Klinik für Radiologische Diagnostik<br />

und Nuklearmedizin, ver<strong>an</strong>twortet den<br />

computertomographischen Part.<br />

Am 12. April 2007 setzten die Mitglie<strong>der</strong><br />

des Direktoriums und Dr.<br />

med. Dietrich Nöcker, ehemaliger<br />

Chefarzt <strong>der</strong> Klinik für Diagnostische Radiologie<br />

und Nuklearmedizin, den ersten Spatenstich<br />

für den zur Inbetrieb<strong>nah</strong>me des PET-CTs<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Anbau.<br />

Hausoberer Bru<strong>der</strong> Rainer Hellinger und<br />

Dr. med. Horst Leber, Ärztlicher Direktor und<br />

Chef <strong>der</strong> Klinik für Strahlentherapie, unterstreichen<br />

die Bedeutung dieser Investition:<br />

„Bundesweit gibt es <strong>der</strong>zeit nur 28 PET-CTs,<br />

davon stehen die meisten in Universitätskliniken.<br />

Bisher mussten Patienten aus dem<br />

Hochstift bis nach Münster fahren, um sich<br />

untersuchen zu lassen. Wir freuen uns, diese<br />

Spitzentechnologie nun auch hier in Pa<strong>der</strong>born<br />

<strong>an</strong>bieten zu können.“<br />

Anf<strong>an</strong>g Oktober <strong>nah</strong>m das PET-CT wie<br />

gepl<strong>an</strong>t seinen Betrieb auf. PET steht für Po-<br />

sitronen-Emissions-Tomographie und CT für<br />

Computer-Tomographie. Die PET-CT ist eine<br />

Kombination aus beiden Geräten, die es durch<br />

die Erstellung von Fusionsbil<strong>der</strong>n ermöglicht,<br />

äußerst präzise Informationen zur Lokalisierung<br />

von Tumoren zu liefern.<br />

Lichtkonzept wirkt beruhigend<br />

auf die Patienten<br />

Seit die Entscheidung für die Anschaffung<br />

<strong>der</strong> neuen Geräte am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St.<br />

Josef gefallen ist, hatte Technikleiter Markus<br />

Jord<strong>an</strong> gleich fünf Baustellen zu betreuen,<br />

damit die Abteilung nach nur sechs Monaten<br />

Bauzeit in Betrieb gehen konnte. Das Hauptgebäude<br />

des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses wurde nach<br />

außen erweitert, auf insgesamt 150 Quadratmetern<br />

entst<strong>an</strong>den <strong>der</strong> PET-CT Untersuchungsraum,<br />

zwei Applikationsräume sowie mehrere<br />

Funktionsräume. Beson<strong>der</strong>er Clou des Untersuchungszimmers<br />

ist das <strong>an</strong>genehme therapeutische<br />

Farb- und Lichtkonzept. Der Raum verfügt<br />

zudem über Tageslicht und ist nicht wie bei den<br />

meisten Kliniken im Tiefkeller versteckt. Das<br />

Gesundheitszentrum und <strong>der</strong> Wirtschaftsdienst<br />

mussten Räumlichkeiten abgeben, die nun <strong>an</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong> errichtet werden.<br />

Für das ebenfalls neu <strong>an</strong>geschaffte Simulations-CT,<br />

welches in <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Strahlentherapie<br />

als sinnvolle Ergänzung zum PET<br />

eingesetzt wird, entst<strong>an</strong>d eine weitere Baustelle<br />

im Tiefkeller. Eine beson<strong>der</strong>e technische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

stellte die Stromversorgung dar.<br />

Unter Volllast zieht das Hightech-Gerät ca. 100<br />

kVA als Anlaufstrom, das entspricht etwa dem<br />

gleichzeitigen Anschalten von 950 Glühbirnen<br />

à 100 Watt. Die Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungshauptverteilung<br />

des Kr<strong>an</strong>kenhauses musste komplett<br />

erneuert werden, um diese Strommengen zu<br />

bewältigen.<br />

4/07<br />

43


Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

Hausoberer Bru<strong>der</strong> Rainer Hellinger, H<strong>an</strong>s-<br />

Jürgen Nolte, Abteilungsleiter Marketing<br />

<strong>der</strong> AOK Pa<strong>der</strong>born Höxter, Fr<strong>an</strong>k Simolka,<br />

Regionaldirektor <strong>der</strong> AOK Pa<strong>der</strong>born<br />

Höxter, Dr. Martin Meyer, Kaufmännischer<br />

Direktor des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses St.<br />

Josef und Dr. med. Thomas Wolff, Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Ärztlicher Direktor (v.l.) eröffnen<br />

die 3. Pa<strong>der</strong>borner Gesundheitsgespräche<br />

vor dem soeben installierten PET-CT.<br />

Grundstein vor<br />

30 Jahren gelegt<br />

Als Dr. med. Herm<strong>an</strong>n Keller vor über<br />

30 Jahren die strahlentherapeutische<br />

Abteilung am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

gründete, verbesserte er die onkologische<br />

Versorgung <strong>der</strong> Patienten im Hochstift erheblich.<br />

Seitdem hat sich gerade bei <strong>der</strong> apparativ<br />

technischen Ausstattung viel get<strong>an</strong>. Zu den<br />

Meilensteinen in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Diagnostischen<br />

Radiologie und Nuklearmedizin<br />

am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef gehören die<br />

Anschaffungen des ersten Computertomographen<br />

(CT) 1981, des Multislice Spiral-CT im<br />

Jahre 2004 und des Kernspintomographen<br />

(MRT) 2006. Zwei Linearbeschleuniger <strong>der</strong><br />

neuen Generation stehen für die Bestrahlungen<br />

zur Verfügung.<br />

Dr. Jens Czyborra-Brinkm<strong>an</strong>n, leiten<strong>der</strong><br />

Arzt <strong>der</strong> Nuklearmedizin am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus,<br />

zur Wahl des PET-CTs: „Die Entscheidung<br />

fiel für ein Gerät <strong>der</strong> Firma Philips. Es<br />

besteht aus einem PET-Vollring <strong>der</strong> neuesten<br />

Generation und einem 16-Zeiler Multislice-<br />

CT. Dieses High-end PET-CT gemini tf ist bisher<br />

nur einmal in Europa installiert worden.<br />

Für den Patienten ist die Untersuchung viel<br />

<strong>an</strong>genehmer geworden. Er muss nicht mehr<br />

in einer l<strong>an</strong>gen, engen Röhre liegen, son<strong>der</strong>n<br />

hat freien Blick zwischen den zwei schmalen<br />

Sc<strong>an</strong>ner-Ringen. In einer knappen halben<br />

Stunde liefert das Gerät mit einer Sc<strong>an</strong>länge<br />

von 190 cm ein G<strong>an</strong>zkörperbild.“<br />

Mit <strong>der</strong> Anschaffung des PET-CTs baut das<br />

Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus seinen onkologischen<br />

Schwerpunkt weiter aus. Jedoch profitieren<br />

nicht nur die Onkologen von dem Gerät,<br />

auch in <strong>der</strong> Chirurgie, <strong>der</strong> Urologie und in <strong>der</strong><br />

Gastroenterologie ergeben sich Einsatzmöglichkeiten,<br />

Operationen können hochpräzise<br />

gepl<strong>an</strong>t werden. Dazu <strong>der</strong> Chefarzt <strong>der</strong> Klinik<br />

für Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin<br />

Privatdozent Dr. med. Marc Keberle:<br />

„Wir können beispielsweise bei einem Patienten<br />

mit Lungentumor klären, wie die nächsten<br />

Beh<strong>an</strong>dlungsschritte aussehen. Die Entscheidung<br />

zwischen Operation, Strahlentherapie<br />

und Chemotherapie o<strong>der</strong> einer Kombination<br />

aus allen, wird den Ärzten durch diese bildgebende<br />

Diagnostik erleichtert. Das PET-CT-<br />

Bild zeigt genau, <strong>an</strong> welcher Stelle sich <strong>der</strong><br />

Tumor befindet und in welcher Ausdehnung.<br />

Außerdem sehen wir, ob <strong>der</strong> Tumor gestreut<br />

hat. Mit Hilfe <strong>der</strong> PET-CT vermeiden wir also<br />

sowohl Unter- als auch Übertherapie. Auch im<br />

Bereich <strong>der</strong> Kardiologie und <strong>der</strong> Neurochirurgie<br />

ergeben sich Einsatzmöglichkeiten für<br />

das PET-CT. Hier ist in Zukunft eine engere<br />

Zusammenarbeit mit benachbarten Kliniken<br />

denkbar.“ Simone Ernst<br />

„Ackern“ für den Ausbau <strong>der</strong> Nuklearmedizin:<br />

Technikleiter Markus Jord<strong>an</strong>,<br />

Ärztlicher Direktor Dr. med. Horst Leber,<br />

<strong>der</strong> ehemalige Chefarzt <strong>der</strong> Klinik für<br />

Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin<br />

Dr. med. Dietrich Nöcker, Kaufmännischer<br />

Direktor Dr. Martin Meyer<br />

und Hausoberer Bru<strong>der</strong> Rainer Hellinger<br />

44 4/07


Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

Fotos: KNA, Pa<strong>der</strong>born, 2006<br />

Arbeitsalltag im Zentrum für Kr<strong>an</strong>kenhauslogistik<br />

und Klinische Pharmazie,<br />

pa<strong>der</strong>log.<br />

Berufsvertretungen <strong>der</strong> Apothekerinnen und<br />

Apotheker in Ausbildungsfragen. Auch bei <strong>der</strong><br />

beruflichen Fortbildung <strong>–</strong> bis zur Programmgestaltung<br />

und wissenschaftlichen Leitung<br />

<strong>der</strong> bundesweiten Fortbildungskongresse <strong>–</strong> ist<br />

<strong>der</strong> Beirat mit Rat und Tat gefragt.<br />

Ulrike Teerling ist seit 1997 am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef Pa<strong>der</strong>born für eine<br />

<strong>der</strong> beiden regionalen Arzneimittelinformationsstellen<br />

<strong>der</strong> Kammer Ostwestfalen-Lippe<br />

ver<strong>an</strong>twortlich. Was vor zehn Jahren als Pilotprojekt<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Pa<strong>der</strong> beg<strong>an</strong>n, ist heute eine<br />

Ulrike Teerling im<br />

Apotheker-Beirat<br />

Ihr Rat ist bei Apothekern gefragt<br />

„Putzt die Heidelbeere tatsächlich die Arterien frei, wie es die Werbung<br />

in <strong>der</strong> Fernsehzeitschrift verspricht“ „Ist es toxikologisch vertretbar,<br />

dass ein Patient die Blätter seines Ginko biloba Baumes als<br />

Tee regelmäßig trinkt“ „Welches Medikament k<strong>an</strong>n ich alternativ<br />

<strong>an</strong>bieten, wenn bei einem Patienten Nebenwirkungen aufgetreten<br />

sind“ Täglich rufen Apotheker bei Ulrike Teerling im pa<strong>der</strong>log<br />

<strong>an</strong> und holen sich wissenschaftlichen Rat. 8.017 Anfragen hat die<br />

Apothekerin seit dem Projektstart 1997 be<strong>an</strong>twortet. Heute ist die<br />

Regionale Arzneimittelinformationsstelle längst eine Institution.<br />

Info<br />

Wussten Sie schon, dass...<br />

• alle 4 Minuten eine neue medizinische<br />

Erkenntnis vorliegt<br />

• die Verdopplungsfrequenz des medizinischen<br />

Wissens 5 Jahre beträgt<br />

• 2 Millionen Originalpublikationen pro<br />

Jahr erscheinen<br />

• 9.000 kontrollierte Studien pro Jahr<br />

durchgeführt werden<br />

• die Halbwertszeit des medizinischen<br />

Wissens 5 Jahre beträgt<br />

• 8-10 Jahre zwischen gesicherter Erkenntnis<br />

und Etablierung in <strong>der</strong> Praxis<br />

liegen<br />

Im Juni 2007 wurde die Apothekerin nun<br />

in den Wissenschaftlichen Beirat (WB)<br />

<strong>der</strong> Bundesapothekerkammer berufen.<br />

„Diese Nominierung unterstreicht, welch hohes<br />

Ansehen Ulrike Teerling als Apothekerin<br />

und Arzneimittelexpertin auf Bundesebene<br />

genießt“, kommentiert H<strong>an</strong>s-Günter Friese,<br />

Präsident <strong>der</strong> Apothekerkammer Westfalen-<br />

Lippe. Der Wissenschaftliche Beirat besteht<br />

seit 1971 und wird aus zehn Vertretern <strong>der</strong><br />

verschiedenen pharmazeutischen Bereiche <strong>–</strong><br />

von Hochschullehrern bis zu Vertretern <strong>der</strong><br />

öffentlichen Apotheke <strong>–</strong> gebildet. Zu seinen<br />

Aufgaben zählt die Beratung <strong>der</strong> Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände (ABDA)<br />

in allen die Pharmazie betreffenden wissenschaftlichen<br />

Fragen und die Beratung <strong>der</strong><br />

bundesweit flächendeckende Versorgung mit<br />

Informationen. „Wenn es um vielschichtige<br />

Fragestellungen geht, die mit den Bordmitteln<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Apotheke nicht be<strong>an</strong>twortet<br />

werden können, ist Ulrike Teerlings Rat <strong>nah</strong>ezu<br />

täglich gefragt, beispielsweise bei <strong>der</strong><br />

Bewertung von neuen Arzneimittelstoffen und<br />

<strong>an</strong>geblichen Wun<strong>der</strong>mitteln“, erläutert Friese.<br />

45 Prozent <strong>der</strong> Anfragen kommen von Patienten,<br />

30 Prozent von den Apothekern selbst<br />

und 24 Prozent von Ärzten. Über die Apotheker<br />

werden die Anfragen <strong>an</strong> die Arzneimittelinformationsstelle<br />

weitergeleitet.<br />

Ulrike Teerlings Arbeitgeber, das pa<strong>der</strong>log,<br />

Zentrum für Kr<strong>an</strong>kenhauslogistik und Klinische<br />

Pharmazie, versorgt unter <strong>der</strong> Leitung<br />

von Chefapotheker Burkhard Backhaus seit<br />

vielen Jahren über 20 Kr<strong>an</strong>kenhäuser mit Arzneimitteln,<br />

Medizinprodukten und Verb<strong>an</strong>dsstoffen.<br />

Simone Ernst<br />

4/07<br />

45


Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus St. Josef Pa<strong>der</strong>born<br />

Weltmeister in<br />

Pa<strong>der</strong>born operiert<br />

Vedr<strong>an</strong> Zrnic ist Kroate und 26 Jahre alt. Der<br />

Rechtsaußen ist unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em viermaliger<br />

kroatischer H<strong>an</strong>dballmeister und hat regelmäßig<br />

in den Endrunden <strong>der</strong> Champions League gespielt.<br />

Mit <strong>der</strong> kroatischen Nationalm<strong>an</strong>nschaft<br />

wurde er 2004 Olympiasieger, 2003 Welt- und<br />

Europameister.<br />

Derzeit spielt <strong>der</strong> gelernte Elektrotechniker<br />

in <strong>der</strong> Bundesliga beim VfL<br />

Gummersbach mit <strong>der</strong> Trikotnummer<br />

77. Seit einem halben Jahr litt <strong>der</strong> 1,88<br />

große und 81 Kilo schwere Kroate jedoch unter<br />

Knieschmerzen, die ihm beim Springen große<br />

Schwierigkeiten und seinem Verein große Sorgen<br />

bereitete. Ein Ausfall des <strong>der</strong>zeit vereinsbesten<br />

Rechtsaußen wäre für Gummersbach zum<br />

jetzigen Saisonbeginn eine Katastrophe.<br />

Da eine sehr spezielle möglichst schonende<br />

Operation unvermeidbar war, hat <strong>der</strong><br />

M<strong>an</strong>nschaftsarzt des VfL Gummersbach Kontakt<br />

zur Klinik für Orthopädie am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef Pa<strong>der</strong>born aufgenommen.<br />

Der Sportorthopäde und Chefarzt <strong>der</strong> Klinik<br />

für Orthopädie Prof. Dr. Norbert Lindner hat<br />

den Hochleistungssportler Anf<strong>an</strong>g August erfolgreich<br />

am Knie operiert.<br />

„Zrnic wird rund vier Wochen ausfallen.<br />

Ich denke, dass er d<strong>an</strong>n wie<strong>der</strong> voll einsatzfähig<br />

sein k<strong>an</strong>n. D<strong>an</strong>k unserer führenden<br />

minimal-invasiven Operationstechniken in<br />

Pa<strong>der</strong>born können wir Hochleistungssportlern<br />

heute einen schnellen Wie<strong>der</strong>einsatz in ihre<br />

Wettkampftätigkeit ermöglichen“, kommentiert<br />

Prof. Dr. Lindner. Auch Spieler <strong>der</strong> Bundesligam<strong>an</strong>nschaft<br />

<strong>der</strong> Pa<strong>der</strong>borner Baskets<br />

und Baseballer wurden bereits in <strong>der</strong> Klinik<br />

für Orthopädie geheilt. Simone Ernst<br />

Operation erfolgreich verlaufen. Von<br />

links: Vedr<strong>an</strong> Zrnic ist bereits eine Stunde<br />

nach <strong>der</strong> Narkose wie<strong>der</strong> oben auf.<br />

Marcus Steinert, Physiotherapeut, Gesundheitszentrum<br />

Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef, Prof. Dr. Lindner im geschenkten<br />

VfL Gummersbach-Trikot und<br />

Kathrin Mattenklodt, Physiotherapeutin,<br />

Gesundheitszentrum Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

St. Josef wünschen dem Top-Leistungssportler<br />

eine schnelle Genesung.<br />

kurz und knapp<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Dr. Alice Drastik<br />

Heike Herwald<br />

Gabriele Schulz<br />

Elisabeth Wenger<br />

Klinik für Orthopädie, Pa<strong>der</strong>born, 2008<br />

personalia<br />

Dr. Gerhard Groppe bei<br />

seiner Verabschiedung<br />

Oberarzt Dr. med. Gerhard Groppe<br />

in den Ruhest<strong>an</strong>d verabschiedet<br />

Foto: S. Ernst, Pa<strong>der</strong>born, 2007<br />

1987<br />

... wechselte <strong>der</strong> Internist Dr. med. Gerhard Groppe vom Pa<strong>der</strong>borner Vincenz-Kr<strong>an</strong>kenhaus zu<br />

den Brü<strong>der</strong>n. Hier wurde er am 11. September feierlich von mehr als 50 Kollegen in die Freizeitphase<br />

<strong>der</strong> Altersteilzeit verabschiedet.<br />

Sein l<strong>an</strong>gjähriger Chef Prof. Wolfg<strong>an</strong>g Peterm<strong>an</strong>n lobte beson<strong>der</strong>s seine ausgleichende Art.<br />

Bru<strong>der</strong> Rainer unterstrich, dass Dr. Groppe neben seiner Arbeit in <strong>der</strong> Medizinischen Klinik<br />

vor allem auch große Verdienste in <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpflegeausbildung geleistet habe. Wir d<strong>an</strong>ken<br />

Dr. Groppe herzlich für seinen Einsatz beim <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e.V. und wünschen ihm<br />

für seinen neuen Lebensabschnitt alles Gute und Gottes Segen. Simone Ernst<br />

46 4/07


<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Rilchingen<br />

Die Ältesten feierten mit den<br />

Jüngsten Ernted<strong>an</strong>k<br />

Am Mittwoch, den 26.<br />

September 2007, feierte<br />

die Gemein<strong>der</strong>eferentin<br />

Carla Martin mit Unterstützung<br />

ihres Teams, Eltern aus den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Rilchingen-H<strong>an</strong>weiler,<br />

Auersmacher und Sitterswald <strong>–</strong> gemeinsam<br />

mit rund 40 Kin<strong>der</strong>n und<br />

20 Bewohnern <strong>der</strong> Altenhilfeeinrichtung<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

Rilchingen einen Ernted<strong>an</strong>k-Gottesdienst.<br />

Dieser wurde von den Kin<strong>der</strong>n gestaltet.<br />

Die Kin<strong>der</strong> gestalten den Gottesdienst.<br />

Alle d<strong>an</strong>kten für das tägliche Brot, Obst und Gemüse und s<strong>an</strong>gen und klatschten mit<br />

Begeisterung. Untermalt wurde <strong>der</strong> D<strong>an</strong>kgottesdienst von dem kleinen Saxophonisten D<strong>an</strong>iel<br />

Bur. Nach dem offiziellen Teil gab es in <strong>der</strong> Cafeteria St. Vinzenz für alle Teilnehmer Kaffee<br />

und Kuchen bei einem regen Austausch wurde auch noch mit den Kleinsten gebastelt. Eine<br />

Dame sagte zum Abschluss: „Wie früher bei uns <strong>–</strong> alle drei Generationen <strong>an</strong> einem Tisch im<br />

vertrauten Mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>“. Ulrike Burghard<br />

Kunstobjekt<br />

„Aktion Mensch“<br />

Gelungener Start<br />

Nach dem Start im Frühjahr dieses<br />

Jahres haben die Bewohner<br />

unserer Einrichtungen über den<br />

Zeitraum eines Jahres hinweg die Möglichkeit,<br />

mindestens sechs Stunden pro Woche in einem<br />

dafür hergerichteten Atelier ihren gestalterischen<br />

Energien freien Lauf zu lassen.<br />

Drei Helferinnen im Ordenskleid<br />

Indische Schwestern arbeiten jetzt bei den <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong>n<br />

Mercy Sebasti<strong>an</strong>, Lilly Therese und<br />

Ance Mathews (v.l.) vom Altenpflegeteam<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Rilchingen.<br />

Drei Christinnen, die sich für einen<br />

beson<strong>der</strong>en Lebensweg entschieden<br />

haben, bereichern nun das<br />

Altenpflegeteam <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Alten-, und Behin<strong>der</strong>teneinrichtung<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> in Rilchingen-H<strong>an</strong>weiler<br />

verstärken drei indische Ordensschwestern das<br />

250-köpfige Mitarbeiterteam. „Das ist eine<br />

Belebung für unserer gesamte Einrichtung“,<br />

sagt Einrichtungsleiter Alfred Klopries. Bru<strong>der</strong><br />

P<strong>an</strong>kratius, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzen<strong>der</strong> des BBT<br />

e.V., hatte die Idee, Ordensschwestern nach<br />

H<strong>an</strong>weiler zu holen. Mercy Sebasti<strong>an</strong> (39),<br />

Foto: Heiko Lehm<strong>an</strong>n<br />

Lilly Therese (52) und Ance Mathews (30)<br />

gehören zum Orden <strong>der</strong> Schwestern vom Heiligen<br />

Herzen Jesu mit weltweit 5.000 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

Etwa 70 leben in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

In Rilchingen-H<strong>an</strong>weiler arbeiten die<br />

Schwestern in <strong>der</strong> Altenpflege. Mercy Sebasti<strong>an</strong><br />

und Lilly Therese sind schon mehrere Jahre in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d und kennen den Arbeitsbereich<br />

bereits. Schwester Ance Mathews kam erst vor<br />

drei Monaten aus Indien. Sie macht eine Ausbildung<br />

zur Altenpflegerin und lernt fleißig<br />

Deutsch. Was bewog die Frauen, in einen Orden<br />

einzutreten und sich d<strong>an</strong>n in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

um alte Menschen zu kümmern „Es ist unsere<br />

Berufung. Jede Frau in Indien entscheidet<br />

selbst, ob sie einer Gemeinschaft beitreten o<strong>der</strong><br />

ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es Leben führen möchte. Wo wir auf<br />

<strong>der</strong> Welt eingesetzt werden, das entscheidet<br />

die Leitung unserer Gemeinschaft“, erzählt<br />

Schwester Lilly Therese. Wohnen werden<br />

die Schwestern in <strong>der</strong> seit 2005 leerstehenden<br />

Wohn<strong>an</strong>lage St. Josef. „Wir freuen uns,<br />

Schwestern in unserer Mitte zu haben. Ihr<br />

Aufenthalt ist unbefristet und es könnte sein,<br />

dass diese drei nicht die einzigen Schwestern<br />

bei den <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> bleiben“, blickt<br />

Alfred Klopries voraus. Heiko Lehm<strong>an</strong>n<br />

In dem sonst so dichten Gefüge des För<strong>der</strong>alltags<br />

ist kaum Luft <strong>–</strong> sowohl räumlich als<br />

auch zeitlich <strong>–</strong>, den Bedürfnissen <strong>der</strong> Bewohnerinnen<br />

und Bewohner hinsichtlich künstlerischer<br />

Ambitionen entgegenzukommen.<br />

Das Projekt ist nun seit gut einem halben<br />

Jahr so gediehen, dass heute eine positive Zwischenbil<strong>an</strong>z<br />

gezogen werden k<strong>an</strong>n. Hiervon<br />

können sich auch Interessierte ein Bild machen,<br />

denn die verschiedenen Objekte sind seit<br />

dem 16. November für drei Monate im Foyer<br />

von Haus St. Vinzenz zu besichtigen. Wir freuen<br />

uns auf eine große Reson<strong>an</strong>z und gerne<br />

auch auf den Dialog mit den Besuchern.<br />

Norbert Schindler<br />

Redaktion Rilchingen:<br />

Alfred Klopries (ver<strong>an</strong>twortlich)<br />

Kontakt: <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Rilchingen,<br />

Peter-Friedhofen-Straße 1, 66271 Kleinblittersdorf/<br />

Rilchingen, www.bb-rilchingen.de,<br />

Telefon: 06805/960-1131, Fax: 06805/960-1134<br />

e-Mail: a.klopries@bb-rilchingen.de<br />

4/07<br />

47


Hauskapelle mit<br />

bischöflichem Segen<br />

Bischof Peters segnete Kapelle mit Pontifikalamt ein<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Visitation des Dek<strong>an</strong>ats An<strong>der</strong>nach/Bassenheim<br />

besuchte Weihbischof Jörg Michael Peters Anf<strong>an</strong>g Oktober die<br />

Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Saffig. Neben <strong>der</strong> Information<br />

über die vielschichtige Arbeit in <strong>der</strong> Einrichtung st<strong>an</strong>d die<br />

Einsegnung <strong>der</strong> neuen Hauskapelle im Mittelpunkt seines Besuchs.<br />

Zur Begrüßung war Bru<strong>der</strong> Bernward,<br />

<strong>der</strong> Generalobere <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> von Maria-Hilf, aus <strong>Trier</strong><br />

<strong>an</strong>gereist. Im Gespräch mit <strong>der</strong> Hausleitung<br />

und den Bereichsleitungen erfuhr Bischof<br />

Peters, was in <strong>der</strong> Gesamteinrichtung, zu <strong>der</strong><br />

die Fachklinik für <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie,<br />

das Soziale Zentrum für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung, die St. Josefs-Werkstätten Plaidt<br />

sowie die Altenheime St. Josef in Münstermaifeld<br />

und Maria vom Siege in Plaidt gehören,<br />

von den fast 600 Mitarbeitenden geleistet wird.<br />

Neben allen gesetzlichen und wirtschaftlichen<br />

For<strong>der</strong>ungen steht dabei immer <strong>der</strong> Leitged<strong>an</strong>ke<br />

<strong>der</strong> christlichen Nächstenliebe des Ordensgrün<strong>der</strong>s<br />

Peter Friedhofen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die Informationen vertiefte Bischof Peters<br />

bei einem Rundg<strong>an</strong>g: So kam er auf einer<br />

Wohngruppe ins Gespräch mit jungen psychisch<br />

beeinträchtigten Menschen, lauschte<br />

ihrer Biografie und ihren Zukunftsvorstellungen,<br />

be<strong>an</strong>twortete ihre Fragen und stellte auch<br />

eigene <strong>an</strong> die Runde.<br />

Feierliches Pontifikalamt<br />

Höhepunkt des Bischofsbesuchs war das <strong>an</strong>schließende<br />

Pontifikalamt mit Einsegnung <strong>der</strong><br />

Hauskapelle. Die ehemalige Kapelle war bei <strong>der</strong><br />

S<strong>an</strong>ierung des Altbaus abgerissen worden. Nun<br />

ist ein mo<strong>der</strong>ner Gottesdienstraum entst<strong>an</strong>den,<br />

<strong>der</strong> Patienten, Klienten und Mitarbeitende zu<br />

Gebet und Besinnung einlädt. Nicht nur die Kapelle<br />

war <strong>an</strong> diesem Nachmittag prall gefüllt,<br />

auch <strong>der</strong> <strong>an</strong>grenzende „Raum <strong>der</strong> Stille“ und<br />

<strong>der</strong> Flur waren bis auf den letzten Platz besetzt<br />

<strong>–</strong> hier wurde die Einsegnung auf Leinwänden<br />

übertragen. Beim feierlichen Pontifikalamt<br />

wurde Bischof Peters von den Konzelebr<strong>an</strong>ten<br />

Pastor Rith und Bru<strong>der</strong> Friedrich, Diakon<br />

Br. Clemens-Maria, Pastoralrefent Felix Tölle,<br />

Messdienern aus <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> sowie Mitarbeitern<br />

und Klienten unterstützt. Für die musikalische<br />

Gestaltung sorgte <strong>der</strong> „Klosterchor“ unter<br />

Leitung von Ottmar Freitag <strong>an</strong> <strong>der</strong> Orgel.<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> Einsegnung lud Hausoberer<br />

Fr<strong>an</strong>k Mertes alle Anwesenden zu einem<br />

Imbiss ein, bei dem so m<strong>an</strong>ches Gespräch mit<br />

Weihbischof Peters zust<strong>an</strong>de kam.<br />

Otmar Lohner<br />

Einrichtungsleitung<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Saffig<br />

Bischof Peters mit Mitra beim Pontifikalamt<br />

zur Einsegnung <strong>der</strong> Kapelle.<br />

Redaktion Saffig: Otmar Lohner<br />

(ver<strong>an</strong>twortlich), Fr<strong>an</strong>k Mertes, Jörg Nagel<br />

Kontakt: <strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Saffig,<br />

Pöschstraße 18, 56648 Saffig, www.bb-saffig.de,<br />

Telefon: 02625/31-124, Fax: 02625/31-100,<br />

e-Mail: o.lohner@bb-saffig.de<br />

Nachruf!<br />

„Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die<br />

seine Liebe in unserem Herzen zurückgelassen hat.“<br />

(Irmgard Erath)<br />

Am 1. Oktober 2007 verstarb plötzlich und unerwartet <strong>der</strong><br />

1. Vorsitzende des För<strong>der</strong>vereins unseres Altenheims Maria<br />

vom Siege in Plaidt<br />

Herr Dr. Peter Josef Wilkes<br />

Dr. Wilkes war Initiator des 1988 gegründeten För<strong>der</strong>vereins<br />

und seitdem dessen 1. Vorsitzen<strong>der</strong>. In dieser Funktion, aber<br />

auch als Plaidter Bürger und praktizieren<strong>der</strong> Christ war er ein<br />

unermüdlicher För<strong>der</strong>er für die Weiterentwicklung und Sicherstellung<br />

einer würdigen Versorgung älterer, hilfebedürftiger<br />

Bürger seiner Heimat.<br />

Seine hohe Präsenz im Altenheim, die offene und konstruktive<br />

Zusammenarbeit und die Loyalität von Dr. Wilkes zu Träger und<br />

Mitarbeitenden werden wir vermissen.<br />

Mit Dr. Peter Josef Wilkes verliert nicht nur <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein<br />

einen unermüdlichen Mitstreiter für die Sache, auch <strong>der</strong> Träger,<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e.V., die <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Saffig<br />

sowie Bewohner, Heimbeirat und Mitarbeitende des Altenheimes<br />

Maria vom Siege sind traurig. In D<strong>an</strong>kbarkeit verneigen<br />

wir uns vor dem Lebenswerk des Verstorbenen. Unser Mitgefühl<br />

und unsere Gebete gelten seiner geliebten Familie.<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Vorst<strong>an</strong>d<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e.V.<br />

Heimleitung, Bewohner und Mitarbeitende<br />

Altenheim Maria vom Siege<br />

48 4/07


<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Saffig<br />

Fachwissen, Konzentration<br />

sowie h<strong>an</strong>dwerkliches Geschick<br />

und Aufmerksamkeit sind für<br />

die Arbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> Drehb<strong>an</strong>k<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Foto: Werner Weißenbrunn, Plaidt, 2007<br />

Foto: NNA-Bild, Plaidt, 2006<br />

St. Josefs-Werkstätten<br />

öffnen die Türen<br />

Zehn Jahre am St<strong>an</strong>dort Plaidt<br />

Mit einem Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />

feierten die St. Josefs-Werkstätten,<br />

die Werkstatt für behin<strong>der</strong>te<br />

Menschen (WfbM) <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

Saffig, ihr zehnjähriges Bestehen am St<strong>an</strong>dort<br />

Plaidt. Den Besuchern, darunter Vertreter<br />

<strong>der</strong> Politik und Auftraggeber aus <strong>der</strong> Industrie,<br />

wurde ein breitgefächertes Programm<br />

mit Information und Unterhaltung geboten:<br />

Die Facetten <strong>der</strong> Werkstatt wurden in einer<br />

Dia-Schau präsentiert und die verschiedenen<br />

Arbeitsbereiche durch Führungen vorgestellt.<br />

Es gab Informationen zur Beruflichen Bildung<br />

und zum Werkstattrat. Die kleinen Gäste<br />

verbrachten <strong>der</strong>weil die Zeit auf <strong>der</strong> Hüpfburg<br />

o<strong>der</strong> am Schminktisch. Live-Musik und Verpflegungsstände<br />

rundeten das Programm ab.<br />

„Da in <strong>der</strong> Öffentlichkeit wenig über psychische<br />

Erkr<strong>an</strong>kungen bek<strong>an</strong>nt ist, k<strong>an</strong>n ein Tag<br />

<strong>der</strong> offenen Tür helfen, Vorurteile abzubauen“,<br />

resümmiert Werkstattleiter Heinz Kruse.<br />

Anerk<strong>an</strong>nte Werkstatt seit<br />

1988<br />

In verschiedenen Arbeitsbereichen bieten<br />

die St. Josefs-Werkstätten 150 <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte Arbeitsplätze<br />

in Produktion und Dienstleistung<br />

mit einem breiten Spektrum in Angebot und<br />

Anfor<strong>der</strong>ung. Dazu zählt <strong>der</strong> Bereich Berufliche<br />

Bildung, mit dem Ziel, die Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> Maß<strong>nah</strong>me für die Beschäftigung in <strong>der</strong><br />

Werkstatt, aber auch für den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu qualifizieren.<br />

Im April 1997 wurden die neuen Räumlichkeiten<br />

<strong>der</strong> Werkstatt im Industriegebiet <strong>der</strong><br />

Saffiger Nachbargemeinde Plaidt in Betrieb<br />

genommen. Bereits l<strong>an</strong>ge Jahre vorher war<br />

<strong>der</strong> Bedeutung von Arbeit für die eigene Wertschätzung<br />

und die Strukturierung des Tagesablaufs<br />

behin<strong>der</strong>ter Menschen Rechnung getragen<br />

worden: 1974 wurde im Untergeschoss<br />

<strong>der</strong> neu erbauten Fachklinik die erste offizielle<br />

Arbeitstherapie eingerichtet, vorher hatte m<strong>an</strong><br />

Internationale Rhythmen und Tänze zur<br />

Unterhaltung beim Tag <strong>der</strong> offenen Tür.<br />

die Bewohner schon mit einfachen Arbeiten<br />

auf dem Speicher des Altbaus beschäftigt.<br />

1988, mit <strong>der</strong> Anerkennung als Werkstatt für<br />

Behin<strong>der</strong>te, wurde <strong>der</strong> Status <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

deutlich erhöht: Sie waren nun kr<strong>an</strong>kenund<br />

rentenversichert und erhielten eine den<br />

Leistungen entsprechende Entlohnung. Die<br />

Anerkennung erfolgte mit <strong>der</strong> Auflage, neue<br />

Räumlichkeiten zu schaffen, die 1997 erfüllt<br />

wurde. Otmar Lohner<br />

Die Arbeitsbereiche im Überblick:<br />

• Auto-Service-Station<br />

• L<strong>an</strong>dschaftspflege<br />

• Schreinerei<br />

• Polsterei<br />

• Montage und Verpackung<br />

• Metallbearbeitung<br />

• Siebdruck<br />

• Näherei<br />

• K<strong>an</strong>tine<br />

• Empf<strong>an</strong>g<br />

• Berufliche Bildung<br />

4/07<br />

49


Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Tr ier<br />

Von <strong>der</strong> Armenspeisung<br />

zum Sozialwerk<br />

Vincent beheimatet und bietet täglich bis zu<br />

80 Gästen eine warme Mahlzeit, medizinische<br />

Grundversorgung und einen Platz zum Sein.<br />

„Einfach nur Essen auszuteilen, ist zu wenig.<br />

M<strong>an</strong> muss immer fragen, was die Not <strong>der</strong> Zeit<br />

ist“, erklärt Bru<strong>der</strong> Elias <strong>an</strong>lässlich <strong>der</strong> Feier<br />

zum 10-jährigen Jubiläum. „Aber über das<br />

Essen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Menschen erreichen und<br />

ihnen so unaufdringlich weitere Hilfe <strong>an</strong>bieten“,<br />

ergänzt Bru<strong>der</strong> Elias.<br />

Anja Katrin Tollhausen<br />

Strahlende Gesichter und ein D<strong>an</strong>keschön<br />

für großes Engagement. Bru<strong>der</strong> P<strong>an</strong>kratius<br />

Herzog, Eva Geith, Hildegard Schmidt und<br />

Walter Bierm<strong>an</strong>n (v.l.n.r.)<br />

Seit über 150 Jahren trägt <strong>der</strong> Orden<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> die<br />

Sorge für kr<strong>an</strong>ke, behin<strong>der</strong>te und<br />

arme Menschen. Die sozialen Aufgaben des<br />

Ordens stehen heute wie früher im Kontext <strong>der</strong><br />

Zeit und <strong>der</strong> daraus erwachsenen ethischen<br />

wie gesellschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Ein Beispiel für die Anpassung <strong>an</strong> die heutigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen ist das Sozialwerk in <strong>Trier</strong>.<br />

Angef<strong>an</strong>gen mit <strong>der</strong> Armenspeisung, so gehören<br />

heute zum Sozialwerk die Sozialküche mit <strong>der</strong><br />

Essenausgabe, s<strong>an</strong>itäre Anlagen mit Duschen<br />

für die Gäste, eine<br />

Waschküche und eine<br />

Klei<strong>der</strong>kammer, eine<br />

Wohnungslosenambul<strong>an</strong>z<br />

sowie ein gut<br />

geknüpftes Netzwerk<br />

zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Einrichtungen<br />

und sozialen<br />

Beratungsstellen.<br />

Die Sozialküche<br />

ist seit nunmehr zehn<br />

Jahren in <strong>der</strong> Villa St.<br />

10 Jahre Frührehabilitation<br />

Experten aus g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d f<strong>an</strong>den sich zu einer breitgefächerten<br />

Vortragsreihe zu den wichtigsten Entwicklungen und zukunftsorientierten<br />

Beh<strong>an</strong>dlungsstrategien <strong>der</strong> Frührehabilitation schwerst hirngeschädigter<br />

Menschen im Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus in <strong>Trier</strong> ein.<br />

PD Dr. med. Matthias Maschke, Chefarzt <strong>der</strong><br />

Neurologie und Neurophysiologie am Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

Nach einer aktuellen Studie aus<br />

Erl<strong>an</strong>gen (Kolominsky-Rabas<br />

et al. Stroke 2006) muss in den<br />

nächsten Jahrzehnten mit einer drastischen<br />

Zu<strong>nah</strong>me <strong>der</strong> Schlag<strong>an</strong>fälle gerechnet werden,<br />

so dass m<strong>an</strong>che Wissenschaftler bereits<br />

von <strong>der</strong> Epidemie des 21ten Jahrhun<strong>der</strong>ts sprechen.<br />

Es wird davon ausgeg<strong>an</strong>gen, dass von<br />

heute bis zum Jahr 2025 etwa 3,4 Millionen<br />

Menschen einen erstmaligen Schlag<strong>an</strong>fall<br />

erleiden. Schätzungsweise entstehen dadurch<br />

volkswirtschaftliche Kosten bis 2025 von 108<br />

Milliarden Euro. Angesichts solcher Entwicklungen<br />

werden Einrichtungen, die sich ab<br />

dem Zeitpunkt des Auftretens eines Schlag<strong>an</strong>falls<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er schwerer Hirnschäden mit<br />

<strong>der</strong> Rehabilitation spezialisiert ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzen<br />

immer wichtiger. „Zum einen ist dies<br />

durch Schlag<strong>an</strong>fall-Spezialstationen, den<br />

sogen<strong>an</strong>nten Stroke Units, gewährleistet. Zum<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en gibt es rehabilitative Einrichtungen,<br />

die die Beh<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong> Patienten bereits sehr<br />

früh nach dem Ereignis übernehmen“, so<br />

PD Dr. med. Matthias Maschke, Chefarzt <strong>der</strong><br />

Neurologie und Neurophysiologie am Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong>. Die<br />

neurologische Frührehabilitation am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

hat sich seit <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong><br />

Station vor zehn Jahren zu einer wichtigen<br />

und <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Einrichtung für die Beh<strong>an</strong>dlung<br />

schwerst hirngeschädigter Patienten<br />

in <strong>der</strong> Region entwickelt. „Dabei ist auch<br />

deutlich geworden, dass eine kompetente und<br />

erfolgreiche Therapie nur mit einem interdisziplinären<br />

und interprofessionellen Ansatz<br />

bestehend aus Neurologie, Neuropsychologie,<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnastik, Ergotherapie, Logopädie<br />

und Pflege sowie soziale Beratung möglich<br />

ist“, so <strong>der</strong> Neurologe.<br />

50 4/07


Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

Ein Platz für die Kleinsten<br />

Die Kin<strong>der</strong>tagesstätte St. Monika baut <strong>an</strong><br />

Einen Namen für die Krabbelgruppe<br />

haben sich die MitarbeiterInnen<br />

und Kin<strong>der</strong> für die neue Gruppe<br />

schon ausgedacht. Die Wölkchen-Krabbelgruppe<br />

für Kin<strong>der</strong> ab einem Jahr wird die<br />

sechste Gruppe neben <strong>der</strong> Sonnen-, Regenbogen-,<br />

Sternen-, Mondgruppe und Hortgruppe<br />

Delfine. Gepl<strong>an</strong>t sind ein heller freundlicher<br />

Gruppenraum, ein Ruheraum, ein Spielflur<br />

und ein altersgemäß ausgestattetes Außengelände.<br />

Die Betreuung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> übernehmen<br />

qualifizierte Erzieherinnen. „Hierbei ist<br />

uns die Zusammenarbeit mit den Eltern für<br />

eine erfolgreiche Eingewöhnung sowie das<br />

Vermitteln von Geborgenheit und Nähe beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig“, so Renate Scherer, Leiterin<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte.<br />

Ende Februar 2007 gab es grünes Licht<br />

für die bauliche Erweiterung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

St. Monika. Die Kita am Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

<strong>Trier</strong> betreut seit 1975 Kin<strong>der</strong> im Alter<br />

von drei bis zehn Jahren. Durch die bauliche<br />

Erweiterung k<strong>an</strong>n das bisherige Angebot ab<br />

dem 1. April 2008 erweitert werden. Neben den<br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong>n <strong>Trier</strong> werde das L<strong>an</strong>d<br />

Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz und die Stadt <strong>Trier</strong> (Jugendamt)<br />

das Bauvorhaben fin<strong>an</strong>ziell unterstützen.<br />

Neue DVD über den <strong>Trier</strong>er Dom erschienen:<br />

Halbstündiger Film zeigt Geschichte und Bedeutung des Gotteshauses<br />

Ein vom Südwestrundfunks (SWR) gedrehter,<br />

neuer Film über den <strong>Trier</strong>er<br />

Dom ist ab sofort bei <strong>der</strong> Dom-Information<br />

als DVD in deutscher, englischer, nie<strong>der</strong>ländischer,<br />

fr<strong>an</strong>zösischer, italienischer und russischer<br />

Sprache erhältlich. Der 30-minütige Film fasst<br />

die über 1.700 Jahre alte Geschichte <strong>der</strong> Bischofskirche<br />

zusammen und zeigt ihre Bedeutung als<br />

Wallfahrtstätte und steinernes Glaubenszeugnis.<br />

Der Film von Peter Jochen Klein sp<strong>an</strong>nt einen<br />

breiten Bogen von den Anfängen des Doms in<br />

<strong>der</strong> Spät<strong>an</strong>tike bis hin zur Gegenwart <strong>der</strong> ältesten<br />

Bischofskirche Deutschl<strong>an</strong>ds. Aufgezeigt<br />

wird die För<strong>der</strong>ung des Kirchenbaus unter Kaiser<br />

Konst<strong>an</strong>tin und die bedeutende Rolle seiner<br />

Mutter Helena, die <strong>der</strong> Überlieferung nach die<br />

Grün<strong>der</strong>in des <strong>Trier</strong>er Doms ist und die den Heiligen<br />

Rock von einer Pilgerreise nach <strong>Trier</strong> mitgebracht<br />

haben soll. In dem Film kommen auch<br />

Menschen zu Wort, die in beson<strong>der</strong>er Weise mit<br />

dem Dom verbunden sind. Der <strong>Trier</strong>er Bischof<br />

Dr. Reinhard Marx verweist beispielsweise in dem<br />

Film auf die Aktualität des Glaubens, für die <strong>der</strong><br />

Dom heute steht. Die DVD ist exklusiv bei <strong>der</strong><br />

Dom-Information und <strong>an</strong> <strong>der</strong> Domschatzkammer<br />

für 17,90 Euro erhältlich. Weitere Informationen<br />

bei <strong>der</strong> Dom-Information, Liebfrauenstraße<br />

12, 54290 <strong>Trier</strong>, Tel. 0651/9790-790,<br />

Fax -799, e-Mail: info@dominformation.de.<br />

<br />

(Pressedienst des Bistums <strong>Trier</strong>)<br />

4/07<br />

51


Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> Tr ier<br />

Gefäßtag 2007:<br />

Große Ver<strong>an</strong>staltung<br />

mit „Gefäßparcours“ im<br />

Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

Der Gefäßtag 2007 lockte mit seinen Vorträgen und aufein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

abgestimmten Gesundheitschecks knapp 300 Besucher.<br />

Auch in diesem Jahr ver<strong>an</strong>staltete<br />

das Gefäßzentrum des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

im Rahmen des<br />

bundesweiten Gefäßtags <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Gefäßchirurgie einen großen<br />

Aktionstag. Neben Vorträgen hat das seit einigen<br />

Monaten zertifizierte Kompetenzzentrum<br />

großen Wert auf praktische Anwendungen<br />

gelegt. Unter <strong>der</strong> Beteiligung verschiedener<br />

Fachabteilungen wurden Besuchern auf einem<br />

eigens entworfenen „Gefäßparcours“<br />

unterschiedliche Verfahren zur Abschätzung<br />

des persönlichen Risikoprofils kostenlos <strong>an</strong>geboten.<br />

Je<strong>der</strong> dritte Bundesbürger über 40 Jahre<br />

hat „verkalkte“ Gefäße. Diese Kr<strong>an</strong>kheit <strong>der</strong><br />

Schlaga<strong>der</strong>n (Arterien) verschlechtert sich<br />

durch Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck,<br />

Diabetes, falsche Ernährung und<br />

wenig Bewegung. Die dadurch bedingten<br />

Durchblutungsstörungen führen beispielsweise<br />

zum Herzinfarkt, zum Schlag<strong>an</strong>fall<br />

o<strong>der</strong> aber auch zum sogen<strong>an</strong>nten Raucherbein<br />

und in beson<strong>der</strong>s gravierenden Fällen<br />

sogar zur Amputation. Deshalb ist es wichtig,<br />

Gefäßerkr<strong>an</strong>kungen möglichst rechtzeitig zu<br />

erkennen und gezielt zu beh<strong>an</strong>deln. Aufklärung<br />

spielt dabei eine zentrale Rolle. Aus diesem<br />

Grund ver<strong>an</strong>stalteten die Ärzte und Pflegefachkräfte<br />

des Gefäßzentrums gemeinsam<br />

mit den Fachabteilungen des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses,<br />

die Herz- und Kreislauferkr<strong>an</strong>kungen<br />

beh<strong>an</strong>deln, in mehreren Sälen den<br />

Gefäßtag. Besucher konnten sich persönlich<br />

beraten lassen und hatten die Möglichkeit,<br />

sich über verschiedene Untersuchungs- und<br />

Beh<strong>an</strong>dlungsmethoden, seien es Operationen<br />

o<strong>der</strong> Katheterverfahren, umfassend bei<br />

den Experten zu informieren. Auf einem<br />

eigens entworfenen „Gefäßparcours“ schätzten<br />

zahlreiche Besucher ihr persönliches<br />

Risikoprofil <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d verschiedener Verfahren<br />

kostenlos ein.<br />

52 4/07


Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

Engagierter Vortrag<br />

von Birgit Fischer,<br />

stellvertretende Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzende<br />

<strong>der</strong> BARMER<br />

Qualität<br />

Ein herzliches D<strong>an</strong>keschön von Bru<strong>der</strong> Peter Berg (li.)<br />

und H<strong>an</strong>s-Peter Loch.<br />

muss sichtbarer werden<br />

Qualitätsm<strong>an</strong>agement und Ethik st<strong>an</strong>den im Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

2. TQMT im Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong><br />

Was nützt die beste Qualität,<br />

wenn niem<strong>an</strong>d von ihr erfährt<br />

Gute Ergebnisse müssen<br />

auch mess- und sichtbar sein, betont<br />

Birgit Fischer, die ehemalige nordrhein-westfälische<br />

Gesundheitsministerin und stellvertretende<br />

Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzende <strong>der</strong> BARMER<br />

Ersatzkasse im Rahmen <strong>der</strong> 2. <strong>Trier</strong>er Qualitätsm<strong>an</strong>agement-Tage<br />

(TQMT).<br />

Namhafte Experten aus Theorie und Praxis<br />

informierten im Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n<br />

Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> umfassend über die<br />

Themen Qualitätsm<strong>an</strong>agement und Ethik.<br />

Während <strong>der</strong> von Professor Dr. Detlef Ockert,<br />

Chefarzt <strong>der</strong> Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie<br />

im BKT, sowie H<strong>an</strong>s-Peter Loch,<br />

Leiter <strong>der</strong> Stabstelle Qualitätsm<strong>an</strong>agement,<br />

geleiteten Ver<strong>an</strong>staltung, wurden zahlreiche<br />

interess<strong>an</strong>te Workshops geboten, die sich mit<br />

so unterschiedlichen Themen wie „Ethische<br />

Aspekte in <strong>der</strong> Unternehmensführung“, „Risikom<strong>an</strong>agement<br />

im Gesundheitswesen“<br />

o<strong>der</strong> „Qualitätsm<strong>an</strong>agement in <strong>der</strong> Pflege“<br />

befassten.<br />

Zu den Referenten zählte auch <strong>der</strong><br />

Münster<strong>an</strong>er Mediziner Dr. Ludwig Siebers,<br />

<strong>der</strong> sich mit „Wegen und Irrwegen <strong>der</strong> Qualitätsdarstellung<br />

im Kr<strong>an</strong>kenhaus“ ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzte.<br />

Anh<strong>an</strong>d von Routinedaten machte<br />

Siebers deutlich, wie problematisch die Nutzung<br />

bestimmten Zahlenmaterials für die<br />

Qualitätsdarstellung sein k<strong>an</strong>n.<br />

So böten beispielsweise Routinedaten<br />

eine große Basis <strong>an</strong> Daten. Auch sei eine<br />

Vergleichbarkeit dieser Daten durchaus gegeben.<br />

Doch birgt diese Zahlenmaterial nach<br />

Ansicht von Dr. Siebers unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em auch<br />

den Nachteil, dass „neu aufgetretene Diagnosen<br />

nicht von vorbestehenden Grun<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kungen<br />

unterschieden werden“.<br />

BARMER-Vize-Vorst<strong>an</strong>d Fischer bedauerte<br />

<strong>der</strong>weil, dass die freiwillige Aktualisierungs-<br />

und Veröffentlichungsmöglichkeit<br />

des strukturierten Qualitätsberichtes nach<br />

den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) nur von wenigen Kliniken<br />

genutzt wurde. Tr<strong>an</strong>sparenz ist dem <strong>Trier</strong>er<br />

Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhaus wichtig, so dass die aktuellen<br />

Leistungszahlen und Daten jährlich<br />

publiziert werden. Aus Sicht aller Beteiligten<br />

müsse die Tr<strong>an</strong>sparenz im Gesundheitswesen<br />

noch deutlich ausgebaut werden, verl<strong>an</strong>gte<br />

Birgit Fischer. Denn nur d<strong>an</strong>n sei es überhaupt<br />

möglich, dass Patienten die Ergebnisse des<br />

Qualitätsm<strong>an</strong>agements in Kr<strong>an</strong>kenhäusern<br />

und Arztpraxen auch als Entscheidungshilfe<br />

nutzen könnten.<br />

Bru<strong>der</strong> Peter Berg, Hausoberer des Brü<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenhauses<br />

und Vorst<strong>an</strong>dsmitglied im<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e.V., unterstrich<br />

in seinem Impulsreferat die Bedeutung des<br />

Qualitätsm<strong>an</strong>agements aus Sicht eines konfessionellen<br />

Trägers: „Es k<strong>an</strong>n keine Barmherzigkeit<br />

ohne Wirtschaftlichkeit im Sinne<br />

von Institutionalisierung geben“, ist <strong>der</strong><br />

Ordensm<strong>an</strong>n überzeugt. Die beiden Säulen<br />

des Wirkens als christlicher Träger stünden<br />

denn auch nicht gegenein<strong>an</strong><strong>der</strong>, wenngleich<br />

hier durchaus ein Sp<strong>an</strong>nungsverhältnis liege,<br />

sagte <strong>der</strong> Hausobere und ergänzte: „Wenn<br />

dem so ist, d<strong>an</strong>n heißt dies aber auch, dass<br />

christliche Unternehmen zum ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

Umg<strong>an</strong>g mit den ihnen zur Verfügung<br />

gestellten Mitteln <strong>an</strong>gehalten sind<br />

und hierzu eine mo<strong>der</strong>ne und zeitgemäße<br />

Unternehmensführung notwendig ist.“ Zur<br />

Erreichung dieses Zieles könne die Anwendung<br />

des Qualitätsm<strong>an</strong>agements in seinen<br />

unterschiedlichen Formen einen wichtigen<br />

Beitrag leisten, erklärte Bru<strong>der</strong> Peter Berg.<br />

Redaktion Seniorenzentrum<br />

<strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong>:<br />

Anja Katrin Tollhausen (ver<strong>an</strong>twortlich)<br />

Kontakt: Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>der</strong> <strong>Barmherzige</strong>n Brü<strong>der</strong><br />

<strong>Trier</strong>, Nordallee 1, 54292 <strong>Trier</strong>, www.bk-trier.de,<br />

Telefon: 0651/208-1507, Fax: 0651/208-1505,<br />

e-Mail: a.tollhausen@bk-trier.de<br />

4/07<br />

53


Seniorenzentrum <strong>Trier</strong><br />

Ein aktiver<br />

Teil unserer<br />

Gesellschaft<br />

Helle Farben und viel Licht gestalten den Eing<strong>an</strong>g des Seniorenzentrums,<br />

das vor einen Jahr seine Türen öffnete. Mit dem Tag<br />

<strong>der</strong> offenen Tür präsentierte sich die jüngste Einrichtung des<br />

BBT e.V. <strong>der</strong> interessierten Öffentlichkeit.<br />

Senioren sind ein aktiver Teil unserer<br />

Gesellschaft, deshalb gehört eine solche<br />

Einrichtung auch in die Stadt.<br />

Die Nähe zum lebendigen Geschehen und<br />

Alltag in <strong>der</strong> Stadt ist wichtig. Denn so können<br />

unsere Bewohner teilhaben, <strong>an</strong> dem, was um<br />

sie herum vorgeht und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Generationen<br />

beschäftigt. „Wir tragen auf diese Weise den<br />

aus <strong>der</strong> Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung erwachsenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen Rechnung“, so Bru<strong>der</strong><br />

Peter, Hausoberer des Seniorenzentrums.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g ist das Cafe Klatsch. Hier<br />

wird jüngeren Generationen und Senioren ein<br />

gemeinsamer Ort <strong>der</strong> Kommunikation und<br />

des Mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>s <strong>an</strong>geboten. Die verschiedenen<br />

Altersgruppen sollen hier g<strong>an</strong>z bewusst<br />

zusammengeführt werden, um sich mitein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

auszutauschen. Ein erster Schritt war<br />

dieser Tag <strong>der</strong> offenen Tür als generationenübergreifen<strong>der</strong><br />

Begegnungstag. Das soziale<br />

Geschehen konzentrierte sich den g<strong>an</strong>zen Tag<br />

im Cafe Klatsch und auf <strong>der</strong> Terrasse des Cafes.<br />

Deutsche Jazzmusik aus den 30er-Jahren<br />

und leckere Hausm<strong>an</strong>nskost sorgten für eine<br />

lockere und ungezwungene Atmosphäre. Ein<br />

Höhepunkt war sicherlich auch die Modenschau.<br />

Bewohnerinnen des Seniorenzentrums<br />

präsentierten gekonnt und mit viel Spaß <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Sache schicke Ensembles, die g<strong>an</strong>z sicher<br />

nicht nur Senioren <strong>an</strong>gesprochen haben.<br />

<br />

Anja Katrin Tollhausen<br />

54 4/07


Service<br />

VORGESTELLT<br />

Neuerscheinung<br />

„Ich bin bei Euch alle Tage“<br />

Eine Arbeitshilfe zum Thema „Sterbebegleitung“<br />

Einen Menschen <strong>an</strong> seiner Seite zu<br />

haben, <strong>der</strong> ohne viele Worte und<br />

Erklärungen <strong>an</strong>wesend ist, <strong>der</strong><br />

nicht im Angesicht von Leid und Hilflosigkeit<br />

fortgeht, <strong>der</strong><br />

soweit wie möglich<br />

mitgeht, solch einen<br />

Begleiter wünschen<br />

sich wohl<br />

die meisten Menschen,<br />

beson<strong>der</strong>s<br />

in den Tagen <strong>der</strong><br />

Kr<strong>an</strong>kheit und<br />

vor allem in <strong>der</strong><br />

letzten Phase<br />

des Lebens.<br />

Als Christen dürfen wir <strong>der</strong> Zusage Jesu vertrauen:<br />

„Ich bin bei Euch alle Tage, bis zum Ende<br />

<strong>der</strong> Welt“ (Mt. 28.20). Das ist die Zusage Gottes,<br />

die Jesus mit seinem Leben für die Menschen<br />

erfahrbar werden ließ. „Ich bin bei Euch!“<br />

Deshalb ist es den Mitarbeitenden in den<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> BBT-Gruppe ein Grund<strong>an</strong>liegen,<br />

den ihnen <strong>an</strong>vertrauten Menschen in<br />

ihrer letzten Lebensphase eine gute palliative<br />

Begleitung <strong>an</strong>zubieten. Diese meint sowohl<br />

die medizinisch-pflegerische wie auch die<br />

seelsorglich-spirituelle Betreuung.<br />

Die neue Arbeitshilfe des BBT e.V. zum<br />

Thema „Sterbebegleitung“ möchte all die<br />

unterstützen, <strong>der</strong>en berufliche Professionalität<br />

im „Mitgehen“ und „Dasein“ in <strong>der</strong><br />

letzten Lebensphase <strong>der</strong> ihnen <strong>an</strong>vertrauten<br />

Menschen besteht. Neben <strong>der</strong> verständlichen<br />

Darstellung <strong>der</strong> zentralen ethischen Fragestellungen<br />

aus christlicher, therapeutischer und<br />

religiös-spiritueller Perspektive lassen sich in<br />

dieser Broschüre auch alle relev<strong>an</strong>ten Dokumente,<br />

wie z.B. die Grundsätze <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

zur ärztlichen Sterbebegleitung,<br />

finden. Hinweise zum Umg<strong>an</strong>g mit Tod und<br />

Trauer in verschiedenen Religionen, ein Merkblatt<br />

für Hinterbliebene und eine einfühlsame<br />

Sammlung von Texten und Gesten runden<br />

diese neue Arbeitshilfe des BBT e.V. ab.<br />

Die Arbeitshilfe „Ich bin bei Euch alle<br />

Tage“ ist für Mitarbeitende in den Kr<strong>an</strong>kenhäusern<br />

<strong>der</strong> BBT-Gruppe bei den Hausoberen erhältlich<br />

und k<strong>an</strong>n in Einzelexemplaren gegen<br />

eine Vers<strong>an</strong>dpauschale in Höhe von 4,- Euro<br />

zzgl. MwSt. direkt beim BBT e. V., Stef<strong>an</strong>ie Kili<strong>an</strong>,<br />

Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz,<br />

e-Mail: info@bb-trier.de bestellt werden.<br />

Musiktipp<br />

Keine Schattenmusikerin <strong>–</strong> Patti Scialfa <strong>–</strong> Play it as it lays<br />

G<strong>an</strong>z sicher hat Patti Scialfa mit<br />

„Play it as it lays“ das Schießpulver<br />

nicht neu erfunden. Der<br />

oberflächliche Hörer wird sicher nicht sofort<br />

in ihren B<strong>an</strong>n gezogen, ist doch Pattis mark<strong>an</strong>te<br />

Reibeisenstimme gewöhnungsbedürftig.<br />

Wer etwas genauer lauscht, dem wird das<br />

Herz auffallen, mit dem sie die zehn Titel<br />

<strong>–</strong> allesamt aus ihrer eigenen Fe<strong>der</strong> <strong>–</strong> inter-<br />

Trackliste:<br />

1. Looking For Elvis<br />

2. Like Any Wom<strong>an</strong> Would<br />

3. Town Called Heartbreak<br />

4. Play Around<br />

5. Rainy Day M<strong>an</strong><br />

6. The Word<br />

7. Bad For You<br />

8. Run, Run, Run<br />

9. Play It As It Lays<br />

10. Black Lad<strong>der</strong><br />

pretiert. Und dem Kenner werden sofort die<br />

akzentuierten, sparsam aber punktgenau eingesetzten<br />

Details ins Ohr springen: viel Soul,<br />

viel Blues und je ein Schuss Folk, Rock und<br />

Rhythm & Blues.<br />

Letzteres vor allem im Opener „Looking<br />

for Elvis“. Im zweiten Stück, „Like <strong>an</strong>y wom<strong>an</strong><br />

would“, finden sich Folk-Elemente<br />

und <strong>an</strong> die Ronettes <strong>der</strong> 60er erinnernde<br />

Backgrounds wie<strong>der</strong>. Von s<strong>an</strong>fter Rhythmik<br />

getragen kommt „Play around“ daher, rockiger<br />

ist <strong>der</strong> E-Gitarrensound von „Run, run,<br />

run“, während <strong>der</strong> Titelsong „Play it as it lays“<br />

von akustischer Gitarre und Geige geprägt ist.<br />

Über allem steht aber immer die Stimme Pattis.<br />

Außerdem spielt sie Akustikgitarre, B<strong>an</strong>jo<br />

und Wurlitzer, unterstützt von einer Menge<br />

Hochkaräter aus Gruppen wie <strong>der</strong> „E-Street-<br />

B<strong>an</strong>d“ und <strong>der</strong> „Whack Brothers Rhythm<br />

Section“ wie Nils Lofgren, Cliff Carter, Steve<br />

Jord<strong>an</strong>, Soozie Tyrell und weiteren Mitglie<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> „Seeger Session B<strong>an</strong>d“ ihres Gatten<br />

und Vaters ihrer drei Kin<strong>der</strong>. Und <strong>der</strong> wirkt<br />

auch mit und ist<br />

kein geringerer<br />

als „The Boss“<br />

himself: Bruce<br />

Springsteen.<br />

Unter dessen<br />

Fittichen ist<br />

sicher gut Karriere<br />

machen,<br />

mag da <strong>der</strong> eine<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e denken und liegt völlig falsch:<br />

Familie ist und war <strong>der</strong> 53-jährigen wichtiger<br />

als Karriere. Nach ihrem Musikstudium<br />

war sie als Straßenmusikerin <strong>–</strong> unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em<br />

mit Soozie Tyrell <strong>–</strong> unterwegs, heuerte<br />

als Backgroundsängerin beim „Boss“ <strong>an</strong>,<br />

den sie später heiratete. Kenner <strong>der</strong> Szene behaupten,<br />

dass sie Springsteens Musik weitaus<br />

mehr beeinflusst habe, als er ihre. „Play it as it<br />

lays“ ist erst Patti Scialfas dritte Scheibe in 14<br />

Jahren. Mein Tipp: Hören <strong>–</strong> und feststellen,<br />

dass so eine ausgereifte Musikerin Protektion<br />

nicht nötig hat! Otmar Lohner<br />

4/07<br />

55


Service<br />

<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> <strong>Trier</strong> e. V. · Kardinal-Krementz-Str.1-5 · 56073 Koblenz · G 25203<br />

Rätsel<br />

hieß das Lösungswort,<br />

das auch<br />

„Wohnsitz“<br />

FORUM-Leserin Michèle<br />

Lambert richtig enträtselte und sich nun über<br />

einen Kaffeeautomaten freuen k<strong>an</strong>n.<br />

Der Gewinnerin o<strong>der</strong> dem Gewinner unseres<br />

aktuellen Kreuzworträtsels lockt eine<br />

Digitalkamera allerdings sollten Sie uns<br />

dafür das richtige Lösungswort per Postkarte,<br />

Fax o<strong>der</strong> E-Mail (bitte Postadresse und<br />

Telefonnummer nicht vergessen!) bis spätestens<br />

28. J<strong>an</strong>uar 2008 zusenden. Bei mehr<br />

als einer richtigen Einsendung entscheidet<br />

das Los.<br />

FORUM-Redaktion<br />

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Eigelb<br />

5<br />

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1 2 3 4 5 6 7 8<br />

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