Psychiatrie nah an der Gemeinde – - Barmherzige Brüder Trier e. V.
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Schwerpunkt <strong>Psychiatrie</strong> <strong>nah</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
lisierung beruht auf dem Subsidiaritätsprinzip,<br />
nach dem alle Aufgaben auf <strong>der</strong> niedrigsten<br />
geeigneten Ebene wahrgenommen werden<br />
sollen. Damit einhergehen muss aber die Beachtung<br />
des Konnexitätsprinzips, nach dem<br />
<strong>der</strong> auftragende Gesetzgeber als Verursacher<br />
für den fin<strong>an</strong>ziellen Ausgleich <strong>der</strong> von ihm aufgetragenen<br />
Aufgaben sorgen muss. So steht es<br />
im Gesetz (Artikel 49, Abs. 5 <strong>der</strong> Verfassung für<br />
Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz). Vonseiten <strong>der</strong> Kommunen<br />
wird häufig kritisiert, dass sie gegenüber Bund<br />
und Län<strong>der</strong>n nicht vom Konnexitätsprinzip<br />
vor übermäßiger fin<strong>an</strong>zieller Belastung durch<br />
übertragene Aufgaben geschützt werden. Auch<br />
hier wird m<strong>an</strong> sehen müssen, wie sich die Fin<strong>an</strong>zierung,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf die ambul<strong>an</strong>ten<br />
Angebote, entwickelt.<br />
Fazit: Es gibt einen wachsenden gesellschaftlichen<br />
Konsens darüber, dass eine konzeptionelle<br />
und strukturelle Umorientierung<br />
<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe erfor<strong>der</strong>lich ist. Sie soll<br />
von dem Leitged<strong>an</strong>ken <strong>der</strong> Normalisierung<br />
und Selbstbestimmung geprägt sein und zu<br />
einer Individualisierung und Flexibilisierung<br />
<strong>der</strong> Unterstützungsleistungen und damit auch<br />
zu einem effizienteren Einsatz öffentlicher<br />
Mittel führen. Dies bleibt aber so l<strong>an</strong>ge nur<br />
Rhetorik, wie Gesetz und Praxis unterschiedlich<br />
bleiben. Seit nunmehr über zehn Jahren<br />
arbeiten alle Beteiligten auf allen Seiten <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
Umsetzung gesetzlicher Normen. Ergebnisse<br />
wurden bisher nicht erzielt. Es ist zu erwarten,<br />
dass auch zukünftig bei weiteren Innovationen<br />
in <strong>der</strong> Betreuungsarbeit improvisiert werden<br />
muss. Alle Beteiligten haben sich offensichtlich<br />
dar<strong>an</strong> gewöhnt und die Ergebnisqualität<br />
ist ja auch gar nicht so schlecht.<br />
Fred Olk, Kaufmännischer Direktor<br />
<strong>Barmherzige</strong> Brü<strong>der</strong> Schönfel<strong>der</strong>hof<br />
Für Menschen etwas tun<br />
Bürgerhilfe in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
Riele und Kurt Schumacher verbringen einen Teil ihrer Freizeit mit<br />
psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen <strong>der</strong> intensiv betreuten Wohngruppe<br />
des Schönfel<strong>der</strong>hofes in Herforst.<br />
kennen den Schönfel<strong>der</strong>hof<br />
seit unseren<br />
„Wir<br />
Kin<strong>der</strong>tagen und schon<br />
1959 habe ich auf <strong>der</strong> alten Holzkegelbahn<br />
des Schönfel<strong>der</strong>hofes für die dort lebenden<br />
Menschen die Kegel aufgestellt“, erzählt<br />
Riele Schumacher. Ihr Ehem<strong>an</strong>n fügt hinzu:<br />
„Für uns war es immer wichtig, <strong>an</strong>zupacken,<br />
und Verpflichtung, für Mitbürger <strong>–</strong> ob alt o<strong>der</strong><br />
kr<strong>an</strong>k <strong>–</strong> etwas zu tun“.<br />
Seit fünf Jahren Bürgerhilfe<br />
in Herforst<br />
Die Schumachers leben seit mittlerweile<br />
27 Jahren in Herforst und pflegen seit fünf<br />
Jahren einen regen Kontakt zu ihren Mitbürgern<br />
aus dem alten Pfarrhaus in <strong>der</strong> Römerstraße<br />
5. Gegenseitige Hausbesuche und die<br />
gemeinsame Teil<strong>nah</strong>me am Dorfleben <strong>–</strong> monatlicher<br />
Seniorenkaffee, Kirmes, Theater, Kirchenbesuche<br />
<strong>–</strong> haben dafür gesorgt, dass m<strong>an</strong><br />
sich in Herforst kennt. „Unser ehrenamtliches<br />
Engagement baut so eine mögliche soziale<br />
Isolation ab“, sagt Kurt Schumacher. Seine<br />
Ehefrau ergänzt: „Das ist ein unverzichtbarer<br />
Beitrag zur Integration <strong>der</strong> kr<strong>an</strong>ken Mitbürger<br />
in unserem Ort.“<br />
In FORUM 1/1994 <strong>an</strong>twortete <strong>der</strong> damalige<br />
Ortsvorsteher Werner Pick auf die Frage,<br />
was er sich für die Zukunft im Zusammenleben<br />
<strong>der</strong> psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen mit den<br />
Die Schumachers<br />
Riele (61), Hausfrau und Mutter von<br />
zwei Kin<strong>der</strong>n, und Kurt (64), berenteter<br />
Bundesbahnmitarbeiter mit 43-jähriger<br />
ehrenamtlicher Feuerwehrarbeit.<br />
Beide leben seit 27 Jahren in Herforst<br />
und sind seit fünf Jahren Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Schönfel<strong>der</strong>-Laienhelfer-Initiative.<br />
Herforster Bürgern wünschen würde: „Das Leben<br />
in einer Dorfgemeinschaft hat sich stets<br />
dadurch ausgezeichnet, dass sich die Bürger<br />
im Beson<strong>der</strong>en auch den kr<strong>an</strong>ken und alten<br />
Mitbürgern verbunden fühlten. Dies wünsche<br />
ich mir auch für unsere psychisch kr<strong>an</strong>ken<br />
Mitbürger“.<br />
Heute, 13 Jahre später, haben Riele und<br />
Kurt Schumacher den Wunsch von Werner<br />
Pick wahrwerden lassen. Peter Mossem<br />
Im Cafe wird <strong>der</strong> Besuch<br />
des Herbstbasars gepl<strong>an</strong>t.<br />
24 4/07