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Kurier Nr. 90 - Juli 2011 - Hochdorf

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JuLi <strong>2011</strong> / nr. <strong>90</strong><br />

kurier<br />

unTernehmenSzeiTung Der hochDorf-gruppe<br />

Themen<br />

2 Editorial Damian Henzi<br />

3 HOCHDORF-Gruppe<br />

Schwerpunkt Milch- und Molkeproteine<br />

– HOCHDORF: HOCHDORF: schonende Produktionsweise<br />

Produktionsweise<br />

– Käseherstellung ohne Frischmilch<br />

– Molkeproteine in Babynahrung<br />

– Die HOCHDORF Swiss Whey AG<br />

– Proteinherstellung Proteinherstellung in Medeikiai<br />

– Schnelle und noch schnellere Proteine Proteine<br />

– Milchmarkt Schweiz<br />

9 Aus dem Archiv<br />

10 Menschen für HOCHDORF<br />

– Verwaltungsrat zu Besuch in Medeikiai<br />

– Generalversammlung <strong>2011</strong><br />

– Erster Handelstag an der<br />

SIX Swiss Exchange Exchange<br />

– Unternehmerfrühstück<br />

– BEST BEST PARTNER PARTNER Award Award<br />

– Labor und Qualitätssicherung<br />

– 5. Hygienetag und 1. Lieferantentag<br />

16 Swiss Milk<br />

17 Nutricare<br />

18 Nutrifood<br />

19 Adieu Nutribake<br />

20 English page<br />

– Editorial<br />

– Agenda<br />

HocHdorf sulgen Medeikiai (litauen)<br />

SchwerpunkT<br />

miLchproTeine<br />

Die HOCHDORF-Gruppe zerlegt Kuhmilch heute viel stärker in ihre<br />

einzelnen Bestandteile als früher. Neben Rahm werden auch die<br />

Proteine der Milch – und der Molke – fraktioniert. Die Milch- und<br />

Molkeproteine werden anschliessend gezielt in der Nahrungsmittelproduktion<br />

eingesetzt.<br />

traditionell trennen Milchverarbeiter das Milch-<br />

fett, den rahm, von der Milch ab. damit wird<br />

der unterschiedliche fettgehalt der Milch<br />

aus geglichen. Heute fraktioniert HocHdorf<br />

an den standorten sulgen und Medeikiai<br />

auch Milchproteine von der Milch und Molkeproteine<br />

von der Molke. diese konzentrierten,<br />

hochwertigen Proteinprodukte setzt die<br />

nahrungsmittelindustrie gezielt für gesunde<br />

lebensmittel ein. auf den ersten seiten dieser<br />

«kurier»-ausgabe befassen sich mehrere<br />

Milchproteine<br />

– Herstellung und Einsatz<br />

autoren mit der Herstellung und der Verwendung<br />

von Milch- und Molkeproteinen.<br />

diese ausgabe des HocHdorf kurier<br />

informiert auch darüber, was uns in der<br />

HocHdorf-gruppe sonst noch beschäftigte.<br />

im artikel von Werner schweizer erhalten<br />

sie informationen zur aktuellen situation im<br />

Milchmarkt. sie erfahren aber auch, was der<br />

Verwaltungsrat in litauen machte, wie die<br />

generalversammlung ablief und wie der erste<br />

Handelstag an der Zürcher Börse gefeiert wurde.<br />

die einzelnen Verkaufsbereiche berichten<br />

über einen teil ihrer arbeiten im ersten Halbjahr,<br />

und unser archivar entführt in vergangene<br />

Zeiten des Milchverkaufs in der gemeinde<br />

<strong>Hochdorf</strong>.<br />

Viel Vergnügen beim lesen.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation


2 HocHdorf<br />

hochdorf-gruppe<br />

ediToriaL impreSSum<br />

Es gibt viel zu tun – wir packen es an!<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

liebe investoren<br />

Die HOCHDORF-Gruppe hat im ersten Halb-<br />

jahr <strong>2011</strong> viel angepackt und umgesetzt:<br />

Der Verkauf der HOCHDORF Nutribake AG,<br />

der Wechsel an die Zürcher Börse SIX<br />

Swiss Exchange und die Herausgabe einer<br />

Wandel anleihe sind nur die sichtbarsten<br />

Elemente. Die Gruppe hat in den ersten fünf<br />

Monaten so viel Milch und Molke verarbeitet<br />

wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte.<br />

die ersten fünf Monate dieses Jahres hatten<br />

es in sich. Wir verarbeiteten eine rekord menge<br />

von 206 Mio. kg Milch und Molke zu hochwertigen<br />

Produkten. das heisst, in <strong>Hochdorf</strong>,<br />

sulgen und Medeikiai verarbeiteten wir täglich<br />

knapp 1.4 Mio. kg Milch und Molke. die Monats-rekordmenge<br />

in der schweiz wurde im<br />

april verzeichnet. alleine in diesem Monat wurden<br />

42.2 Mio. kg Milch und Molke verarbeitet –<br />

eine wahre Meister leistung. für diese Best<br />

Partner-leistung haben unsere Mitarbeitenden<br />

ein herzliches dankeschön verdient.<br />

Gute Zahlen und damit eine Erfolgsbeteiligung<br />

für die HOCHDORF Mitarbeitenden<br />

neben den verarbeiteten rekordmengen leisteten<br />

die HocHdorf Mitarbeitenden auch in<br />

anderen Bereichen wertvolle arbeit. dies zeigte<br />

sich auch in den Zahlen für das vergangene<br />

geschäftsjahr 2010. anlässlich der Bilanzmedienkonferenz<br />

konnten wir ein zufriedenstellendes<br />

ergebnis für das geschäftsjahr präsentieren.<br />

Von diesen positiven Zahlen profitieren<br />

unsere aktionärinnen und aktionäre und auch<br />

unsere Mitarbeitenden. das erfolgsbeteiligungs-reglement<br />

der HocHdorf-gruppe<br />

regelt die erfolgsbeteiligung aller HocHdorf<br />

Mitarbeitenden. für das vergangene geschäftsjahr<br />

konnte gemäss reglement den Mitarbeitenden<br />

und der ersten kaderstufe eine erfolgsbeteiligung<br />

ausbezahlt werden. sie haben sich<br />

diese dank ihres einsatzes mehr als verdient.<br />

da für Mitglieder des Managements der leistungs-Benchmark<br />

höher liegt, erhielten sie<br />

dementsprechend keine erfolgsbeteiligung.<br />

Verkauf der HOCHDORF Nutribake AG<br />

anfang Mai war es so weit, und die Verträge<br />

für den Verkauf der HocHdorf nutribake ag<br />

an die Bakels gruppe konnten erfolgreich<br />

unterzeichnet werden. damit gehört die nutribake<br />

rückwirkend per 1. april <strong>2011</strong> nicht mehr<br />

zur HocHdorf-gruppe. das gesamte sortiment<br />

der HocHdorf nutribake ag mit den in<br />

der Branche gut bekannten Marken wie leVit,<br />

alBako, suMaX, Moul-Bie und vielen<br />

weiteren wird weiterhin von der HocHdorf<br />

nutritec ag und weiteren schweizer Produzen-<br />

ten in derselben Qualität ausnahmslos in der<br />

schweiz hergestellt. ein grossteil der Produk tion<br />

bleibt entsprechend der HocHdorf- gruppe<br />

erhalten. Zudem haben wir die Möglichkeit,<br />

grössere Volumen auch an Bakels interna tional<br />

zu liefern. Mit dem Verkauf der nutribake mussten<br />

folglich raumtechnische Veränderungen vor genommen<br />

werden, was wiederum eine umzugswelle<br />

bei HocHdorf auslöste. das Projekt war<br />

komplex, die Heraus forderung gross. doch in<br />

der Zwischenzeit wurden nun überall die neuen<br />

räume bezogen. Bei dieser gelegenheit geht<br />

mein spezieller dank an das Werkstatt-team<br />

und Hansruedi Waltisberg für die akribische<br />

organisation und den Best Partner-einsatz.<br />

Markterfolge für die HOCHDORF-Gruppe<br />

dank grosser anstrengungen im Babynahrungs -<br />

geschäft kann die HocHdorf nutricare ag<br />

weitere Markterfolge verzeichnen. so konnten<br />

zusätzliche kunden in sechs ländern für unsere<br />

hochwertigen Produkte begeistert werden.<br />

Zu dem steht HocHdorf nutrifood vor dem<br />

abschluss eines distributionsvertrages mit<br />

einem der grössten europäischen ingredientsdistributoren.<br />

und wir verhandeln neu auch mit<br />

interessanten Partnern im wachstums trächtigen<br />

subkontinent indien.<br />

Besuch in Medeikiai<br />

der Verwaltungsrat führte seine Mai-Verwaltungsratssitzung<br />

in Medeikiai/litauen durch<br />

(siehe artikel seite 10). dabei erhielt der Verwaltungsrat<br />

einen persönlichen eindruck von<br />

unserem zukünftigen Milchwerk in litauen. der<br />

Besuch beeindruckte aber nicht nur den Verwaltungsrat,<br />

sondern auch die Mitarbeitenden<br />

und das Management freuten sich über den<br />

Besuch und die damit zusammenhängende<br />

Wertschätzung. Beim anschliessenden Besuch<br />

eines landwirtschaftbetriebes und bei der fahrt<br />

über land wurde aber auch deutlich, dass in<br />

litauen noch ein grosses Potenzial für zusätzliche<br />

Milchleistung vorhanden ist. das hat die<br />

HocHdorf-gruppe auch gesucht.<br />

Die Generalversammlung vom 13. Mai <strong>2011</strong><br />

beschliesst eine bedingte Kapitalerhöhung<br />

mit der Herausgabe einer Wandelanleihe<br />

die Wandelanleihe der HocHdorf Holding ag<br />

konnte unter der federführung der neuen<br />

Helvetischen Bank ag erfolgreich platziert<br />

werden. der coupon wurde bei 3.0% und der<br />

Wandelpreis bei cHf 124 festgelegt. Bei diesem<br />

Wandelpreis beträgt die Prämie 13% über<br />

dem volumengewichteten durchschnittskurs<br />

der HocHdorf namenaktie von cHf 109.746<br />

am 25. Mai <strong>2011</strong>. die innovative ausgestaltung<br />

der Wandelanleihe hat die interessen der investoren<br />

und von HocHdorf ideal verbunden.<br />

entsprechend haben die aktionäre ihre Vorwegzeichnungsrechte<br />

rege genutzt und rund 25%<br />

der altaktionäre haben gemessen am Zeichnungsvolumen<br />

ebenfalls gezeichnet. der zur<br />

freien Zeichnung aufliegende teil wurde überzeichnet.<br />

die aufnahme des provisorischen<br />

Handels der Wandelanleihe erfolgte am 27. und<br />

die liberierung am 30. Mai <strong>2011</strong>.<br />

Die Agrarpolitik 2014–2017 – geht sie in die<br />

richtige Richtung?<br />

auch die HocHdorf-gruppe kann sich nicht<br />

nur mit sich selber und den Marktherausforderungen<br />

beschäftigen. für das Milchgeschäft<br />

sind die entscheidungen der Branchenorgani-<br />

sation Milch (BoM) sehr wichtig. an der delegiertenversammlung<br />

im november wurden<br />

bereits wichtige Zukunftsentscheidungen ge-<br />

fällt, die nun noch umgesetzt werden müssen.<br />

Weitere informationen dazu erhalten sie im<br />

artikel von Werner schweizer auf seite 8.<br />

der Vorschlag für die agrarpolitik 2014–2017<br />

des Bundesamtes für landwirtschaft setzt auf<br />

stärkere Ökologisierung der landwirtschaft.<br />

diese Ökologisierung darf aber nicht auf kosten<br />

der produzierenden landwirtschaft gehen – hier<br />

müssen noch einige anpassungen vorgenommen<br />

werden. in die richtige richtung geht z.B<br />

die erhöhung der minimalen standardarbeitskraft<br />

für den Bezug von direktzahlungen. das<br />

führt zu einer gewissen strukturbereinigung, die<br />

die schweizer landwirtschaft vorwärtsbringt.<br />

Weiter favorisiert die aP 2014–2017 die pflanzliche<br />

nahrungsmittelproduktion gegenüber der<br />

tierischen Produktion. die natürlichen Voraussetzungen<br />

der schweiz sprechen aber eher für<br />

eine tierische Produktion in der landwirtschaft.<br />

auch in diesem Punkt müssen noch einige anpassungen<br />

umgesetzt werden. das Vernehmlassungsverfahren<br />

für die aP 2014–2017 läuft<br />

am 26. Juni <strong>2011</strong> ab.<br />

im national- und ständerat wird zudem über<br />

den auch für die HocHdorf-gruppe sehr<br />

wichtigen swissness-artikel debattiert. generell<br />

gilt als schweizerisch, was auch in der schweiz<br />

verarbeitet wird. es stehen zurzeit jedoch verschiedene<br />

Veränderungen zur diskussion. so<br />

fordert die fial zusätzlich, dass in erster linie der<br />

ort der Verarbeitung entscheidet. der schweizerische<br />

Bauernverband hält einen anderen<br />

Vorschlag entgegen und fordert, dass in jedem<br />

lebensmittel, auf dem das schweizer kreuz<br />

steht, der anteil schweizer rohstoffe mindestens<br />

80% betragen muss – purer Heimatschutz.<br />

Umsetzungen im zweiten Halbjahr <strong>2011</strong>…<br />

im zweiten Halbjahr müssen wir den schwung<br />

aus dem ersten Halbjahr mitnehmen und die<br />

angefangenen und geplanten arbeiten gezielt<br />

weiterführen. Mit dem Wechsel an die siX swiss<br />

exchange stehen wir noch stärker im fokus der<br />

finanzwelt und müssen beweisen, dass wir die<br />

versprochenen Zahlen erreichen können.<br />

Bereits ab 1. <strong>Juli</strong> werden die aktuell noch getrennten<br />

geschäfte im Bereich Babynahrung in<br />

der HocHdorf nutricare ag konzentriert.<br />

damit erreichen wir einerseits eine noch grössere<br />

durchschlagskraft und konzentration im<br />

Bereich Babynahrung, und andererseits kann<br />

sich die HocHdorf nutrifood ag verstärkt auf<br />

das cerealienbasierte geschäft sowie auf das<br />

sport- und Wellness-geschäft konzentrieren.<br />

Mit der auszeichnung der Produkte femtorp<br />

Mousse au chocolat noir und dem ViogerM ®<br />

Weizenkeimöl durch unabhängige Juroren des<br />

international taste & Quality institutes erhalten<br />

zwei wichtige Produkte die richtige Wertschätzung<br />

(siehe artikel seite 18). die auszeichnungen<br />

zeigen, dass wir uns auf dem richtigen<br />

Weg befinden. im internationalen Markt können<br />

wir nur mit Qualitätsprodukten bestehen.<br />

…und rentables Wachstum<br />

die HocHdorf-gruppe behält ihr erklärtes<br />

Wachstumsziel im auge. die integration des<br />

standortes Medeikiai schreitet plangemäss<br />

Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>90</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />

36. Jahrgang<br />

Auflage: 2300 Exemplare<br />

REDAktOR/INNEN<br />

Heidi dali, christian fanger, claudia frickerfeer,<br />

damian Henzi, christoph Hug, Hans<br />

Peter ineichen, sandra leu, Peter Meier,<br />

roman Müller, Michiel de ruiter, Bruno<br />

ryser, Werner schweizer, livia schwery,<br />

tamara stofer, roland unternährer, Janny<br />

Vedder, karin Wehrmüller<br />

LEktORAt<br />

sWs Medien ag Print, <strong>Hochdorf</strong><br />

FOtOS<br />

archiv HocHdorf, urs Bigler, sylvia<br />

Bolzan, christoph Hug, sandra leu, Peter<br />

Meier, Michiel de ruiter, siX swiss exchange,<br />

livia schwery, Janny Vedder,<br />

DESIGN/kONzEPt<br />

goodimage gmbH asW, 8384 kollbrunn<br />

LAyOut/PRODuktION<br />

sWs Medien ag Print<br />

Buchenstrasse 3, 6210 sursee<br />

REDAktIONSLEItuNG<br />

HocHdorf Holding ag<br />

christoph Hug<br />

leiter unternehmenskommunikation<br />

siedereistrasse 9<br />

Postfach 691<br />

cH-6281 <strong>Hochdorf</strong><br />

telefon 041 914 65 62<br />

fax 041 914 66 66<br />

christoph.hug@hochdorf.com<br />

© HocHdorf Holding ag<br />

Auszüge oder Publikationen sind nur mit<br />

dem Einverständnis der Redaktionsleitung<br />

erlaubt.<br />

voran. Weitere akquisitionen werden laufend<br />

geprüft, ebenso Joint Ventures mit leistungsstarken<br />

Partnern im Babynahrungsgeschäft für<br />

die Wachstumsmärkte china und Brasilien. sie<br />

sollen aber zu uns passen und uns auf dem Weg<br />

in eine Welt mit offeneren grenzen – auch für<br />

nahrungsmittel – begleiten. Zudem suchen wir<br />

nicht das Wachstum um der grösse willen, sondern<br />

wir suchen ein rentables Wachstum. das<br />

ist notwendig, weil sich die grenzen früher oder<br />

später weiter öffnen. damit rechnen wir, ungeachtet<br />

der europa- und agrarfreihandelsdebatte<br />

im Parlament – es ist ja schliesslich Wahljahr.<br />

das umfeld bewegt sich immer schneller und<br />

immer volatiler. deshalb sind wir auch daran,<br />

unsere strategie und entsprechend die strukturen<br />

sowie laufend die Prozess-effizienz zur<br />

leistungsherstellung zu überprüfen.<br />

ein herzliches dankeschön gebe ich in diesem<br />

sinne gerne weiter an all unsere Mitarbeitenden<br />

für ihre Best Partner-leistung, an die aktionärinnen<br />

und aktionäre für ihr Vertrauen in die<br />

HocHdorf-gruppe und die damit zusammenhängende<br />

Überzeichnung der Wandelanleihe.<br />

ich wünsche ihnen allen eine geruhsame sommerpause<br />

mit erholsamen und erlebnisreichen<br />

ferien.<br />

Damian Henzi<br />

CEO HOCHDORF-Gruppe


hochdorf-gruppe<br />

herSTeLLung von miLch- und moLkenproTeinen<br />

HOCHDORF achtet auf schonende Produktionsweise<br />

Der Rohstoff Milch ist in seiner Zusammensetzung<br />

eigentlich nur für das Kalb optimal.<br />

Für alle anderen Anwendungen weicht die<br />

ursprüngliche Zusammensetzung mehr<br />

oder weniger vom Optimum ab. Die Auftrennung<br />

der Milch in die einzelnen Bestandteile<br />

und die erneute Zusammen mischung der<br />

Milch-Inhaltsstoffe machen entsprechend<br />

applikations- und ernährungstechnisch Sinn.<br />

für die auftrennung der Milch in die einzelnen<br />

Bestandteile wird die Membrantechnologie<br />

ein gesetzt. diese technologie wird angewandt,<br />

sobald die weitere auftrennung mittels separatoren<br />

nicht mehr möglich ist. die Membrantechnologie<br />

filtert mittels verschiedener Mem branen<br />

(filter) mit unterschiedlichen Porengrössen die<br />

einzelnen Bestandteile aus der Milch heraus.<br />

die filterung funktioniert also auf physikalische<br />

art und Weise.<br />

Verlagerung von Inhaltsstoffen<br />

vom Frühjahr in den Herbst<br />

die abtrennung des Milchfetts von der<br />

Milch wird bereits seit Jahrzehnten weltweit<br />

praktiziert. als Produkte daraus entstehen<br />

Magermilch und rahm. die trennung und<br />

die anschliessende Verbutterung sind rein<br />

physikalische Prozesse. das Milchfett verliert<br />

dabei nichts von seiner natürlichkeit. für die<br />

schweiz war und ist diese auftrennung von<br />

grösster Bedeutung, weil damit Milchfett aus<br />

den milchreichen in die milcharme Jahreszeit<br />

verlagert werden konnte.<br />

dasselbe kann heute dank moderner Membrantechnologie<br />

im Bereich der Milchproteine<br />

ebenfalls erreicht werden: die Verlagerung<br />

der Milchproteine vom milchreichen frühjahr<br />

in den milcharmen spätsommer/Herbst.<br />

es handelt sich dabei erneut – analog zur<br />

Butter – um einen rein physikalischen Prozess.<br />

die Wertigkeit der Milchproteine wird durch<br />

die Verarbeitung nicht verändert. dank der<br />

auftrennung von Milch kann Magermilch in<br />

Pulverform im Herbst verarbeitet werden. der<br />

einsatz des Magermilchpulvers ist aber stark<br />

eingeschränkt. das Pulver kann beispielsweise<br />

nicht zu käse verarbeitet werden. Milchproteine<br />

können demgegenüber für die Herstellung<br />

von käse eingesetzt werden.<br />

Die moderne Ultrafiltrations-Anlage in Sulgen.<br />

«Design» von Milchprodukten<br />

dank der Membrantechnologie können<br />

inhaltsstoffe, die in einer anwendung keinen<br />

nutzen bringen oder sogar störend einfluss<br />

nehmen, entfernt werden. so kann dank der<br />

auftrennung der rohstoffe die Magermilch<br />

oder die Molke jetzt auf viele applikationen<br />

zugeschnitten werden. inhaltsstoffe, die nicht<br />

benötigt werden, können mittels der Mem brantechnologie<br />

entfernt werden. die entfernten<br />

Milch-inhaltsstoffe können anschliessend in<br />

anderen applikationen – wo sie sinn machen –<br />

eingesetzt werden.<br />

Beim «design» von Milchprodukten können<br />

aber auch die einzelnen Milch-inhaltsstoffe in<br />

der gewünschten form konzentriert werden.<br />

auch hierbei werden die einzelnen Milchbestandteile<br />

der applikation entsprechend<br />

eingesetzt. als folge davon kann beispielsweise<br />

die dosierung angepasst werden. immer<br />

häufiger wird die Pulverzusammensetzung auf<br />

die spezifische applikation zugeschnitten.<br />

Die Membrananlagen am Standort Sulgen<br />

die HocHdorf-gruppe kann seit dem<br />

Jahre 2010 Milch- und Molkenproteine aus<br />

dem ent sprechenden rohstoff filtrieren. die<br />

Proteinlinie in sulgen umfasst insgesamt fünf<br />

verschiedene anlagen (ultrafiltration, umkehrosmose,<br />

Hochkonzentrator und zwei sprühtürme).<br />

die beiden Membrananlagen (ultrafiltration<br />

und umkehrosmose) weisen eine filterfläche<br />

von ca. 5'500 m 2 auf, was in etwa einem fussballfeld<br />

entspricht. die neue filtrations linie<br />

wurde mit den rohstoffen Magermilch und<br />

Molke erfolgreich eingefahren. dabei konnte<br />

mit beiden rohstoffen innert kürzester Zeit die<br />

höchstmöglichen Proteingehalte erreicht werden.<br />

die Werte liegen bei Magermilch bei über<br />

85% Proteine/trockenmasse und bei Molke<br />

bei über 80% Proteine/trockenmasse. damit<br />

ist die HocHdorf-gruppe grundsätzlich in<br />

der lage, Proteinkonzentrate ohne zusätzliche<br />

Zollbelastung zu exportieren.<br />

obwohl die ultrafiltrations-technologie zu den<br />

schwierigsten Prozessen in der Milchwirtschaft<br />

gehört, mussten beim einfahren der anlagen<br />

In diesem Sprühturm trocknet HOCHDORF die Milch- und Molkenproteine für die nachgelagerte<br />

Nahrungsmittelindustrie.<br />

keine Produkte vernichtet werden. Heute<br />

stehen in sulgen die folgenden kapazitäten<br />

zur Verfügung:<br />

– Pro tag können über 300'000 kg Magermilch<br />

zu Milchproteinkonzentrat-Pulver (MPc 85%)<br />

verarbeitet werden.<br />

oder<br />

– täglich können über 1'000'000 kg Molke zu<br />

Molkenproteinkonzentrat-Pulver (WPc 80%)<br />

verarbeitet werden.<br />

Schonende Verarbeitung<br />

die HocHdorf-gruppe produziert die<br />

Proteine im «kaltverfahren». dank dieser<br />

schonenden Behandlung der Proteine bleiben<br />

deren relevanten eigenschaften erhalten. ein<br />

weiterer Vorteil der kaltkonzentration ist die<br />

Verhinderung bakteriologischer entwicklungen.<br />

die Membranporen sind bis zu 100 Mal<br />

kleiner als Mikroorganismen und konzentrieren<br />

deshalb auch alle Bakterien zusammen mit<br />

den Proteinen auf. die damit zusammenhängenden<br />

Probleme sind unter anderem dank<br />

der kaltkonzentration unter kontrolle. ein<br />

weiterer Vorteil liegt im energieverbrauch. die<br />

kaltkonzentration benötigt bedeutend weniger<br />

energie als die konzentration bei «warmen»<br />

temperaturen.<br />

die HocHdorf nutritec ag verarbeitet ihre<br />

rohstoffe so schonend wie möglich. dies<br />

zeigt sich auch darin, dass auf den einsatz von<br />

Verarbeitungshilfsstoffen in allen Produktionsbereichen<br />

gänzlich verzichtet wird. gerade in<br />

der Membrantechnologie könnten Zusätze zur<br />

Vereinfachung der Produktion oder zur steigerung<br />

der kapazitäten eingesetzt werden.<br />

«Massgeschneiderte» Proteinpulver<br />

ein grosser Vorteil der Verarbeitung beider<br />

rohstoffe – Milch und Molke – liegt in den<br />

völlig unterschiedlichen eigenschaften der<br />

Milch- und Molkenproteine. diese fraktionen<br />

sind in keiner spezifischen eigenschaft<br />

identisch. Mit der Herstellung von Milch- und<br />

Molkenproteinen können Protein-Pulver noch<br />

besser auf die jeweilige applikation zugeschnitten<br />

werden.<br />

die HocHdorf swiss Milk ag will mit der<br />

Proteinlinie vermehrt auf die verschiedenen,<br />

möglichen applikationen eingehen und Proteinpulver<br />

massgeschneidert im Markt anbieten.<br />

die filtration am standort sulgen wird nach<br />

den neusten erkenntnissen und unter den<br />

schonendsten Bedingungen durchgeführt.<br />

eine kommende grosse Herausforderung<br />

wird nun die Herstellung von Milch- und<br />

Molkenderivaten für die eigenproduktion der<br />

HocHdorf Babynahrung sein. der stetig<br />

wachsende absatz von Babynahrung stellt für<br />

die Produktion in sulgen eine gewisse einzigartigkeit<br />

dar. die benötigten rohstoffe sollten<br />

in naher Zukunft im eigenen Werk hergestellt<br />

werden können und unterliegen so einer noch<br />

besseren kontrolle der notwendigen Qualität.<br />

die schonende Behandlung, auftrennung und<br />

trocknung von Milch und Molke ist für die<br />

HocHdorf-gruppe deshalb von grösster<br />

Bedeutung. die bisherigen erfolge, die innert<br />

kurzer Zeit erreicht werden konnten, stimmen<br />

zuversichtlich, dass auch dieser nächste komplexe<br />

Verarbeitungsschritt gut gelingen wird.<br />

Bruno Ryser<br />

Projektleiter Entwicklung & Applikationen<br />

3 HocHdorf


4 HocHdorf<br />

hochdorf-gruppe<br />

anwendung von miLch- und moLkenproTeinen in verSchiedenen appLikaTionen<br />

Käseherstellung ohne Frischmilch – ist das möglich?<br />

Proteinpulver werden heute in der Nahrungsmittelindustrie<br />

vielfältig eingesetzt. Zum<br />

Beispiel kann bei der Käseherstellung dank<br />

der Zugabe von Proteinen auf den Entrahmungsprozess<br />

verzichtet werden. Mit<br />

Proteinen kann das gewünschte Verhältnis<br />

von Milchfett und Milchproteinen hergestellt<br />

werden.<br />

Heute werden in der nahrungsmittel industrie<br />

nur noch die genau definierten Milchinhaltsstoffe<br />

für das gewünschte endprodukt ein-<br />

gesetzt. entsprechend werden die Milchbestandteile<br />

stärker fraktioniert, als dies noch<br />

vor einigen Jahren der fall war. in der Herstellung<br />

von nahrungsmitteln werden nach<br />

Möglichkeit nur noch diejenigen komponenten<br />

eingesetzt, die in der applikation notwendig<br />

sind und ihr einen nutzen bringen. Zudem wollen<br />

die kunden heute keine inhaltsstoffe mehr<br />

bezahlen, die im Produkt nicht notwendig sind.<br />

Wie im artikel «HocHdorf achtet auf schonende<br />

Produktionsweise» (seite 3) erwähnt,<br />

besitzen Milch- und Molkenproteine komplett<br />

unterschiedliche eigenschaften. entsprechend<br />

kann mit einer anpassung des Proteingehaltes<br />

und der Proteinzusammensetzung deren Wirkung<br />

bei der stabilisierung von Milchprodukten<br />

(Joghurt, frischkäse, ice cream etc.) oder<br />

auch bei der fleischverarbeitung (Würste etc.)<br />

stark verbessert werden. im folgenden wird<br />

der einsatz von Proteinen bei der käseproduktion<br />

etwas genauer betrachtet.<br />

Dank Proteineinsatz kein Entrahmen<br />

in der schweiz ist die Verwendung von zusätzlichen<br />

Proteinen noch nicht weit verbreitet.<br />

Weltweit werden Proteinpulver in der käseherstellung<br />

aber bereits seit Jahrzehnten<br />

erfolgreich eingesetzt. dabei können Proteine<br />

aus folgenden gründen eingesetzt werden:<br />

– ausgleich der saisonal schwankenden Milchzusammensetzung<br />

– Verzicht auf die entrahmung der Verkäsungsmilch<br />

– Herstellung von «Prozessed cheese» mit<br />

Wasser, Proteinen und rahm oder Butter<br />

dank der dosierung von Proteinen kann die<br />

saisonal schwankende Milchzusammensetzung<br />

angeglichen werden. damit können Produktionsschwankungen<br />

verhindert werden, und<br />

der Prozess zur käseherstellung wird stabiler.<br />

Zudem kann damit eine konstantere käsequalität<br />

erreicht werden.<br />

Verzicht auf die Entrahmung<br />

der Verkäsungsmilch<br />

für die Herstellung der meisten käsesorten<br />

wird das Verhältnis von fett zu Protein in der<br />

ausgangsmilch in einem definierten Verhältnis<br />

zueinander eingestellt. in der schweiz erfolgt<br />

dies mit einer teilentrahmung der Milch. im<br />

ausland wird diese einstellung immer öfter<br />

über eine Zudosierung von hoch konzentrierten<br />

Milchproteinen gemacht. Mit dieser anpassung<br />

der Produktion kann die ausbeute massiv<br />

gesteigert und die Molkenmenge reduziert<br />

werden. Mit zunehmenden Problemen bei der<br />

rahmvermarktung könnte diese Methode aber<br />

bald auch für schweizer käsereien interessant<br />

werden. ein weiterer Vorteil sind die tieferen investitionskosten.<br />

Bei einer neuen anlage kann<br />

auf die Zentrifuge verzichtet werden, und in<br />

bestehenden anlagen kann die kapazität ohne<br />

zusätzliche investitionen vergrössert werden.<br />

Herstellung von «Prozessed Cheese» mit<br />

Wasser, Proteinen und Rahm oder Butter<br />

käse kann auch ohne frischmilch hergestellt<br />

werden. Weltweit kann eine stetige Zunahme<br />

dieser Produktionsvariante beobachtet werden.<br />

die frühere abneigung gegenüber diesem<br />

Produktionsverfahren weicht immer mehr<br />

dem interesse, welche zusätzlichen Produktmöglichkeiten<br />

dieses Verfahren eröffnet. die<br />

einzelnen Zutaten werden heute als 100%<br />

natürlich eingestuft. der schonende Herstellungsprozess<br />

von Pulver ohne Zusätze wird<br />

heute von den kunden anerkannt.<br />

die Vorteile dieser eher neuen Produktionsvariante<br />

sind relativ gross – was das interesse<br />

der nahrungsmittelindustrie zusätzlich anhebt.<br />

Während beim traditionellen käseprozess viele<br />

Zusätze nicht gemacht werden können, weil<br />

diese mit der Molke abfliessen würden, kann<br />

mit dieser Herstellungsvariante jeder beliebige<br />

inhaltstoff zudosiert werden. so stehen innovationen<br />

bezüglich geschmacksrichtungen,<br />

fettreduktion, Vitamin- und Mineralstoffgehalten,<br />

aromen etc. nichts mehr im Wege.<br />

die entwicklungszeit reduziert sich zudem<br />

stark, womit sich die investitionen um ein<br />

Vielfaches reduzieren. und: der käseprozess<br />

wird einfacher.<br />

Einsatz vor allem im Ausland – bald auch<br />

vermehrt in der Schweiz<br />

Vor allem im ausland wird vermehrt Proteinpulver<br />

zur Herstellung von käse und anderen<br />

nahrungsmitteln eingesetzt. die tieferen transportkosten,<br />

die einfache lagerung und die<br />

einfachere Qualitätssicherheit sprechen jedoch<br />

zukünftig für einen noch breiteren einsatz von<br />

Proteinpulvern für käse und andere nahrungsmittel<br />

– auch in der schweiz.<br />

Christian Fanger<br />

Verkauf HOCHDORF Swiss Milk AG


moLkenproTeine in babynahrung<br />

hochdorf-gruppe<br />

Molkenproteine sind für die gesunde Entwicklung von Babies und Kleinkindern wichtig<br />

Molkenproteine sind ein wichtiger Bestandteil gesunder Babynahrung.<br />

Die physiologischen Eigenschaften von<br />

Molkenproteinen sind für die menschliche<br />

Ernährung ausgezeichnet. Vor allem für<br />

Babies und Kleinkinder sind ihre antioxidativen,<br />

immunmodulierenden und antimikrobiellen<br />

Eigenschaften wichtig.<br />

in flüssigen form wurde Molke bereits im<br />

4. Jahrhundert v. chr. von Hippokrates und<br />

später auch im Mittelalter zur Behandlung von<br />

erkrankungen eingesetzt. im 18./19. Jahrhundert<br />

wurde sie in zahlreichen kuranstalten<br />

deutschlands, Österreichs und der schweiz in<br />

form von trinkkuren angeboten. dass Molke<br />

gesund ist, ist also schon längere Zeit bekannt.<br />

sehr reich an Molkeprotein ist auch die<br />

Mutter milch. trinkmilch enthält bedeutend<br />

weniger davon. deshalb eignet sich normale<br />

kuhmilch nicht für die ernährung von Babies<br />

und kleinkindern.<br />

Anforderungen an Molkeproteine bei der<br />

Verwendung in Babynahrung<br />

Molkenpulver werden aus süssmolke mittels<br />

Vakuumeindampfen sowie sprüh- oder<br />

Walzentrocknung hergestellt. für die Weiterverarbeitung<br />

in Babynahrung ist die entmineralisierung<br />

der Molke vor ihrer Verarbeitung<br />

wichtig. Zudem können aus der Molke durch<br />

Membrantrennung und chromatographische<br />

Verfahren die Molkenproteine aufgetrennt,<br />

konzentriert und dehydriert werden. Mithilfe<br />

der ultrafiltration werden Molkeproteine mit<br />

einer trockenmasse von 18% aus der Molke<br />

abgetrennt und anschliessend zu einem<br />

Pulver mit einer Proteinkonzentration von<br />

70 bis 80% getrocknet. einen noch höheren<br />

Proteingehalt von <strong>90</strong> bis 96% weisen Molken -<br />

proteinisolate auf. diese Pulver und isolate<br />

werden in verschiedenen formen als grundstoff<br />

für säuglings- und kindermilchen<br />

eingesetzt.<br />

Bedeutung der Molkenproteine für die<br />

menschliche Ernährung<br />

Weshalb sind Molkenproteine für die menschliche<br />

ernährung von so hoher Bedeutung? um<br />

dies zu erklären, wird im folgenden auf die<br />

physiologischen eigenschaften, auf präventive<br />

aspekte sowie auf ihre Bedeutung in den<br />

ersten Jahren des lebens eingegangen.<br />

Molkenproteine sind wichige Proteine. die<br />

meisten spezifischen, positiven eigenschaften<br />

von Molke werden auf die Molken proteine<br />

zurückgeführt. deshalb besteht ein grosses<br />

interesse der nahrungsmittel industrie, die<br />

Molkenproteine aus der Molke zu trennen.<br />

Proteine pro 100 ml Muttermilch, kuhmilch und Babynahrung<br />

MUTTERMILCH KUHMILCH SÄUGLINGSANFANGSNAHRUNG<br />

0 – 6 Monate<br />

Molkenproteine 5.0 8.0 7.8<br />

kasein 3.1 27.0 5.2<br />

andere Proteine 0.7 1.0 1.0<br />

Proteine total 8.8 35.0 14.0<br />

Die Proteinqualität ist hoch, vor allem für<br />

Babies und Kleinkinder. die Qualität von<br />

Proteinen wird meist als biologische Wertigkeit<br />

(BW) angegeben. diese ist ein Mass für die<br />

eignung eines nahrungsproteins zum ersatz<br />

von körperprotein. Molkenprotein hat eine<br />

hohe biologische Wertigheit (siehe auch artikel<br />

seite 7 von roman Müller).<br />

Molkeproteine sind schnell verdaulich. die<br />

verschiedenen Milchproteine zeigen im Verdauungstrakt<br />

ein unterschiedliches Verhalten.<br />

Molkenproteine bleiben im sauren Magenmilieu<br />

löslich und werden deshalb schnell in den<br />

darm entleert. im gegensatz dazu gerinnt<br />

beim tiefen pH-Wert des Magens das kasein,<br />

und es entsteht ein festes koagulat, das nur<br />

langsam aus dem Magen abgegeben wird.<br />

gerade für Babies, kleinkinder und sportler ist<br />

diese eigenschaft von besonderer Bedeutung.<br />

Physiologische Eigenschaften der Molkenproteine.<br />

Jedes Protein im körper hat eine<br />

funktion, z. B. als enzym, Hormon, immunfaktor<br />

oder als Baustoff. Weil es keine inerten<br />

Proteinspeicher gibt, muss bei den nahrungsproteinen<br />

sowohl auf die Menge als auch auf<br />

die Qualität der Proteine geachtet werden.<br />

nach der aktuellen literatur weisen Molkenproteine<br />

insbesondere antioxidative, immunmodulierende<br />

und antimikrobielle eigenschaften<br />

auf. diese eigenschaften sind gerade für<br />

Babies und kleinkinder, die ihre abwehrkräfte<br />

noch entwickeln müssen, sehr wichtig. dieser<br />

schutz ist umso wichtiger, wenn Babies nicht<br />

gestillt, sondern mit Babynahrung gefüttert<br />

werden.<br />

Wirkung auf die Darmflora. die darmflora des<br />

Menschen besteht aus einer Vielzahl verschiedenster<br />

Bakterien und bildet ein komplexes<br />

Ökosystem. dessen gleichgewicht bestimmt<br />

unter anderem über gesundheit und krankheit.<br />

Molkenbestandteile können dieses gleichgewicht<br />

beeinflussen. Weil ein wesent licher teil<br />

des immunsystems im darm lokalisiert ist, sind<br />

auch die immunmodulierenden eigenschaften<br />

von Molkenproteinen wichtig für eine ausgeglichene,<br />

gesunde darmflora. neben der laktose<br />

als Präbiotikum besitzen auch Molkenproteine<br />

einen wachstumsfördernden effekt. auch diese<br />

eigenschaft von Molkenproteinen ist relevant<br />

für Babies, weil sich deren darmflora noch<br />

entwickeln muss. so helfen Molkenproteine<br />

mit, dass Babies und klein kindern von geburt<br />

auf gesund bleiben.<br />

Schlussfolgerung<br />

Molkenproteine enthalten verschiedene wert -<br />

volle nährstoffe. Muttermilch weist sehr viele<br />

Molkenproteine auf (siehe tabelle). logi scherweise<br />

finden Molkenproteine deshalb immer<br />

häufiger den Weg in die moderne und gesunde<br />

Babynahrung. in isolierter form be sit zen Molkenproteine<br />

schliesslich antioxidative, immunmodu<br />

lierende und antimikrobielle eigenschaften<br />

und wirken positiv auf die darmflora. all<br />

das ist für Babies und kleinkinder enorm<br />

wichtig.<br />

5 HocHdorf<br />

Karin Wehrmüller<br />

Projektmanager Entwicklung &<br />

Applikationen<br />

Janny Vedder<br />

Marketing


TeamarbeiT miT groSSem erfoLg<br />

6 HocHdorf<br />

hochdorf-gruppe<br />

SwiSS whey für baLd noch mehr SwiSSneSS in der hochdorf babynahrung<br />

Die HOCHDORF Swiss Whey AG<br />

Im Herbst 2008 wurde die HOCHDORF<br />

Swiss Whey AG gegründet. Das Unternehmen<br />

vermarktet heute bereits erfolgreich<br />

verschiedene Molkenprodukte – auch<br />

Molkenproteine.<br />

Bekanntlich wird in der schweiz aus rund der<br />

Hälfte der gesamten Milchmenge feiner käse<br />

hergestellt. dabei fällt als nebenprodukt auch<br />

eine grosse Menge an Molke an. für die<br />

Her stellung von Babynahrung verwendet die<br />

HocHdorf-gruppe heute eine grosse Menge<br />

an zugekauften Molkenprodukten. damit diese<br />

früher oder später aus eigener Produktion<br />

kommen, wurde die HocHdorf swiss Whey<br />

ag gegründet.<br />

Ein Joint Venture mit der Nordostmilch AG<br />

eine kernkompetenz der HocHdorf-gruppe<br />

ist das trocknen von Milch oder ähnlicher<br />

Produkte. Bis ins Jahr 2009 trocknete<br />

HocHdorf aber noch keine Molke. dies,<br />

obwohl sie vor allem in den milcharmen<br />

sommermonaten über freie Verarbeitungskapazitäten<br />

verfügte. die freie Verarbeitungskapazität<br />

und der hohe eigenbedarf an Molken -<br />

produkten legten den schluss nahe, sich der<br />

thematik «eigene Molkenverarbeitung» anzu -<br />

nehmen.<br />

Weil die anfallende Molke in der schweiz<br />

bisher in meist ungetrocknetem Zustand als<br />

schweinefutter verwendet wird und diese art<br />

der Verwertung für grössere käsereien zuneh -<br />

mend schwierig wird, war die idee einer zen-<br />

tralen Verarbeitung der ostschweizer Molke<br />

in sulgen naheliegend. die nordostmilch ag<br />

zeigte sich als erfolgreiche Milchvermarkterin<br />

interessiert am Projekt «swiss Whey» – schweizer<br />

Molke. am 13. oktober 2008 gründete die<br />

HocHdorf swiss Milk ag zusammen mit der<br />

Das HOCHDORF Team der Ultrafiltrations-Anlage<br />

Für den HOCHDORF <strong>Kurier</strong> hat sich das UF-Team bei der UF-Anlage<br />

für ein Foto getroffen (v.l.): Markus Widmer (Anlagenführer), Ursula Leone<br />

(Chemielabor), Karl Sager (Prozessleiter), Markus Koflach (Mikrobiologie-<br />

Labor), Alex Keller (Anlagenführer) und Bruno Ryser (Entwicklung).<br />

Auf dem Bild fehlt Daniel Vonarburg (Anlagenführer).<br />

Die HOCHDORF-Gruppe verfügt seit dem<br />

letzten Jahr über eine Ultrafiltrations-Linie.<br />

Die Linie konnte innert kürzester Zeit mit<br />

grossem Erfolg eingefahren werden. Die<br />

Ultrafiltrations-Anlage erbringt dank der<br />

überlegten und einwandfreien Einfahrphase<br />

heute bis knapp 30 Prozent Mehrleistung,<br />

als ursprünglich erwartet. Dazu beigetragen<br />

hat vor allem die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Entwicklung, Produktion und<br />

Labor (bakteriologisch und auch chemisch).<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

nordostmilch ag eine gemeinsame tochter,<br />

die HocHdorf swiss Whey ag. an diesem<br />

erfolgreichen Joint Venture sind beide Partner<br />

zu gleichen teilen beteiligt.<br />

Schlanke Organisation<br />

die swiss Whey ag wird von einem Verwaltungsrat<br />

und einer geschäftsleitung geführt.<br />

Beide gremien bestehen aus Vertretern der<br />

HocHdorf-gruppe und der nordostmilch<br />

ag. auch das Verwaltungsratspräsidium wird<br />

abwechslungsweise besetzt.<br />

dank der guten Vernetzung mit den ostschweizer<br />

käsereien und den langjährigen erfahrungen<br />

im Bereich flüssigtransporte ist im operativen<br />

geschäft die nordostmilch ag für die Beschaffung<br />

und den transport der Molke verantwortlich.<br />

die Molke wird von der HocHdorf<br />

nutritec ag verarbeitet und anschliessend von<br />

der HocHdorf swiss Milk ag vermarktet.<br />

Bei dieser arbeitsteilung kommt in jedem<br />

Bereich die stärke des jeweiligen Partners zum<br />

tragen.<br />

Schritte zum Ziel<br />

Wie üblich wurde bei der gründung des Joint<br />

Ventures ein geschäftsplan erstellt. dieser sieht<br />

verschiedene Phasen des start-up-unternehmens<br />

HocHdorf swiss Whey ag vor. das<br />

schlussziel ist die Produktion und Vermarktung<br />

von Molkenprodukten für den Bereich Babynahrung<br />

– vorerst für den eigengebrauch.<br />

damit erhofft sich HocHdorf eine bessere<br />

Wertschöpfung und ein zusätz liches argument<br />

für Babynahrung made in switzerland.<br />

Bis zum endgültigen Ziel fehlen jedoch noch<br />

ein paar schritte. das Joint Venture befindet<br />

sich aber auf Zielkurs, und die bisherigen<br />

Phasen wurden planmässig absolviert. Zu-<br />

Die Geschäftsleitung der HOCHDORF Swiss Whey AG (v.l.):<br />

Peter Meier, Peter Rüegg, René Schwager, Werner Schweizer, Christian Fanger.<br />

nächst mussten der rohstoff gesichert und die<br />

Verarbeitungsmöglichkeit erarbeitet werden.<br />

deshalb wurde in einem ersten schritt Molke<br />

beschafft und im ausland im lohnauftrag<br />

getrocknet. gleichzeitig investierte die<br />

HocHdorf nutritec ag in eine Molkenlinie<br />

im Werk sulgen. dabei wurde in eine Molkenannahme,<br />

in lager- und kristallisationstanks<br />

investiert. der neue eindampfer und der modifizierte<br />

sprühturm 5 machten die Molkenverarbeitung<br />

möglich, ermöglichten aber auch die<br />

leistungsfähigere und effizientere Milchtrocknung.<br />

ab Herbst 2009 konnte die erste Molke<br />

in sulgen verarbeitet werden.<br />

neben dem erstprodukt Molkenpulver wird<br />

heute auch Molkenproteinpulver hergestellt.<br />

die Produktvermarktung erfolgt aber vorerst<br />

noch im futter- und lebensmittel bereich.<br />

damit HocHdorf die Molkenpro dukte für<br />

die Babynahrung selber herstellen kann, sind<br />

noch weitere erfahrungen und investi tionen<br />

notwendig. es dauert aber hoffentlich nicht<br />

mehr lange, bis HocHdorf Baby nahrung<br />

noch mehr swissness bein halten wird.<br />

Peter Meier<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

HOCHDORF Swiss Whey AG


hochdorf-gruppe<br />

produkTion von miLchproTein in medeikiai<br />

Bereits viele Jahre Erfahrung in der Herstellung von Milchproteinen<br />

In unserem Werk in Medeikiai, Litauen, wird<br />

als Hauptprodukt Milchproteinkonzentrat<br />

hergestellt. Wie kommt es, dass in Litauen<br />

dieses spezialisierte Milchprotein hergestellt<br />

wird?<br />

litauen ist in der summe ein Milchexporteur.<br />

der exportanteil beträgt rund 61%, der importanteil<br />

rund 29%. die grossen agrarreserven<br />

machen das land insbesondere auch für die<br />

Zukunft interessant als rohstofflieferant. die<br />

Herstellung und Vermarktung von Milchproteinen<br />

ist eine sehr effiziente Möglichkeit, Milchprotein<br />

aus Überschussregionen in Märkte mit<br />

einer Proteinunterversorgung zu bringen.<br />

Jahrzehnte Erfahrung mit Ultrafiltration<br />

die Molkereigesellschaft lauingen Mgl,<br />

unser Partner im Werk in Medeikiai (lt), ist seit<br />

Jahrzenten auf die Produktion und Vermarktung<br />

von Milchprotein in form von kasein<br />

und kaseinaten aus der eu und drittstaaten<br />

spezialisiert. die ultrafiltration ist die logische<br />

Weiterentwicklung der Proteingewinnung.<br />

das trocknungswerk in Medeikiai wurde 1985<br />

von der Birzai Milk erbaut. Heute bildet das<br />

kernstück der anlage eine 8-stufige ultrafiltrationsanlage<br />

mit keramikfiltern. damit werden<br />

jährlich rund 70 Mio. kg Milch hauptsächlich<br />

zu Milchproteinkonzentratpulver (MPc), rahm<br />

Schnelle und noch schnellere Proteine<br />

Die HOCHDORF-Gruppe verarbeitet Milch-<br />

und Molkenproteine auch in Sport- und<br />

Wellness-Produkten. Sie können dabei zum<br />

Beispiel sehr gezielt zur Leistungssteigerung<br />

eingesetzt werden.<br />

Milchproteine werden in kaseine und Molkenproteine<br />

eingeteilt. als kaseine werden diejenigen<br />

Proteine bezeichnet, welche bei der käseherstellung<br />

ausfallen und zu käse weiterverarbeitet<br />

werden. kaseine machen ca. 80% aller<br />

Milchproteine aus. die restlichen Proteine wer -<br />

den unter Molkenproteinen zusammen gefasst,<br />

weil sie aus der Molke gewonnen werden.<br />

Welche Proteine sind die besten?<br />

in der ernährungswissenschaft sprechen wir<br />

von der biologischen Wertigkeit eines Proteins.<br />

diese hängt davon ab, wie gut ein nahrungseiweiss<br />

in körpereiweiss umgewandelt werden<br />

kann. entscheidend für diesen Vorgang ist die<br />

aminosäurezusammensetzung des eiweisses.<br />

ist diese ähnlich unserem körpereiweiss, wird<br />

die biologische Wertigkeit höher angesetzt.<br />

Vollei wird dabei mit einer biologischen<br />

Wertigkeit von 100 als referenz genommen.<br />

Molkenprotein erreicht mit einem Wert von 104<br />

als eiweiss die höchste biologische Wertigkeit.<br />

noch höhere Werte können nur durch kom bi -<br />

nationen erreicht werden (z.B. ei mit kartoffeln).<br />

Welche Proteine sind die schnellsten?<br />

Molkenproteine sind bekannt für eine schnelle<br />

resorption im Magen-darm-trakt. so kommt<br />

und Permeat verarbeitet und vermarktet. das<br />

MPc wird auf den eigenen trocknungs anlagen<br />

getrocknet. das so gewonnene, hochkonzentrierte<br />

Milchproteinpulver hat ähnliche eigenschaften<br />

wie die löslichen kaseinate und wird<br />

von der lebensmittelindustrie immer stärker<br />

nachgefragt.<br />

Traditionelle Gewinnung von Milchprotein<br />

reines kasein gewinnt man traditionell durch<br />

fällen des eiweisses mittels säuerung. Über<br />

die anschliessende Bearbeitung wird das<br />

kasein mechanisch durch absetzen oder Zentrifugation<br />

von der flüssigen Phase getrennt,<br />

getrocknet und gemahlen.<br />

säurekasein ist nicht wasserlöslich und wird<br />

im nahrungsmittelbereich als quellbares nährkasein<br />

zur Milcheiweissanreicherung zum Beispiel<br />

in kindernährmitteln oder diabetikerkost<br />

eingesetzt. auch ausserhalb der nahrungsmittelindustrie<br />

findet kasein eine industrielle<br />

Verwendung, und zwar bei der Herstellung<br />

bestimmter farben, kitte und leime sowie in<br />

der Papierherstellung.<br />

Mittels alkalizugabe können die nicht wasserlöslichen<br />

säurekaseine zu in Wasser löslichen<br />

kaseinaten umgewandelt werden. die löslichkeit<br />

in Wasser ist eine wesentliche eigenschaft<br />

es zu einem beschleunigten einstrom von<br />

aminosäuren ins Blut, die dann direkt für die<br />

synthese von körpereiweiss genutzt werden<br />

können. für die regeneration direkt nach<br />

einem (anstrengenden) training sind Molkenproteine<br />

deshalb am besten geeignet. sie sind<br />

ebenfalls für die aufnahme am Morgen, nach<br />

der nachtruhe und nach mehreren stunden<br />

ohne nahrung sehr gut geeignet.<br />

nicht immer aber sind schnell verdaubare<br />

Proteine die erste Wahl. Wenn voraussichtlich<br />

längere Zeit keine nahrung mehr aufgenommen<br />

werden kann, z.B. während der nacht,<br />

dann ist es vorteilhaft, auf kaseine zurückzugreifen.<br />

diese werden nur langsam vom körper<br />

aufgenommen. der einstrom von aminosäuren<br />

ins Blut hält entsprechend auch über eine<br />

längere Zeitdauer an. Zudem wird auch für die<br />

anwendung von Mahlzeitenersatzprodukten<br />

zur gewichtskontrolle gerne auf caseine als<br />

Proteinquelle gesetzt. sie bewirken wegen der<br />

langsamen aufnahme eine längere sättigung<br />

als Molkenproteine.<br />

Noch schnellere Proteine<br />

«schnell» kann auch in Bezug zur leistung<br />

eines athleten gesetzt werden. dann stellt sich<br />

die frage, ob Proteine auch schnell machen.<br />

in erster linie ist natürlich ein adäquates trai-<br />

ning angesagt. ist dieser Punkt erfüllt, können<br />

Proteine den (kleinen) unterschied ausmachen.<br />

Wir sprechen hier von längeren (> 2 h) aus -<br />

dauerleistungen mit optimaler kohlenhydrat-<br />

und beeinflusst in applikationen<br />

wichtige Parameter<br />

wie Viskositätsbildung,<br />

schlagfähigkeit und fettemulgierbarkeit.<br />

Filtration von Proteinen<br />

Mit der entwicklung der<br />

Membrantechnologie ist es<br />

heute möglich, das eiweiss<br />

mittels filtration direkt<br />

zu konzentrieren und anschliessend<br />

zu trocknen.<br />

die eigenschaften des so<br />

gewonnen Milchproteins<br />

kommen den eigenschaften<br />

von natürlichem kasein und kaseinaten<br />

sehr nahe, enthalten aber meistens auch die<br />

wertvollen Molkenproteine. sie werden heute<br />

in der lebensmittelindustrie gezielt für die Proteinanreicherung<br />

eingesetzt. in der internationalen<br />

Milchindustrie finden die Milchproteine in<br />

der Herstellung von Milchfrischprodukten wie<br />

frischkäse und sauermilchprodukten, aber<br />

auch in der käseherstellung ihren einsatz.<br />

das über die ultrafiltration anfallende koppelprodukt<br />

Milchpermeat wird ebenfalls gezielt<br />

weiterverarbeitet und als konzentrat oder<br />

getrocknet vermarktet.<br />

proTeine auS miLch und moLke für SporT und weLLneSS<br />

Die HOCHDORF Nutrifood AG<br />

verfügt über ein vollständiges<br />

Sport- und Wellness-Produkt-<br />

sortiment für Drittmarken.<br />

aufnahme. Werden für entsprechende Pro dukte<br />

sogenannte hydrolysierte Molkenproteine<br />

eingesetzt, kann die ausdauerleistung länger<br />

aufrechterhalten werden. Hydrolysierte Molken-<br />

proteine sind vereinfacht gesagt «vorverdaute»<br />

Molkenproteine. die aminosäureketten werden<br />

durch säure- oder enzymatische Hydrolyse<br />

«zerschnitten», es entstehen Peptide, die noch<br />

schneller absorbiert werden und den Magendarm-trakt<br />

weniger belasten, damit sie im<br />

sportgetränk sogar während des trainings und<br />

Wettkampfs schnell aufgenommen werden<br />

können. in diesem sinne sind die Proteine<br />

«noch schneller».<br />

Spezifische Sport- und Wellness-Produkte<br />

das sortiment der HocHdorf nutrifood ag<br />

umfasst eine gesamte Produktlinie sport-<br />

und Wellness-Bereich, für die Proteine in<br />

verschiedenen formen verwendet werden.<br />

allen voran der klinisch getestete regenera-<br />

UF-Modul am Standort Medeikiai.<br />

Ein Teil der Nano- und R/O-Anlage in Medeikiai.<br />

Produktepalette in Medeikiai<br />

das Werk in Medeikiai stellt rund 2›000 tonnen<br />

MPc pro Jahr her. Je nach Milcheingang<br />

werden auch Magermilch- und Vollmilchpulver<br />

hergestellt. Praktisch 99 Prozent der Produktion<br />

wird auf den internationalen Märkten<br />

ausserhalb litauens vermarktet.<br />

Roland Unternährer<br />

Leiter Projekte und Wirtschaftspolitik<br />

tionsdrink in den aromen Vanille, erdbeer,<br />

schokolade und Banane, welcher z.B. unter<br />

der Marke Verofit erhältlich ist. dieser regenerationsdrink<br />

enthält Molkenprotein. spezielle<br />

für kraftsportler entwickelte, hochproteinhaltige<br />

Produkte sind ebenfalls mit Molkenprotein<br />

ausgestattet. Verschiedene weitere Produkte<br />

von HocHdorf nutrifood enthalten Milchproteinbestandteile:<br />

das sportgetränk long<br />

energy mit Molkenproteinhydrolysat ist zum<br />

Beispiel speziell für längere ausdauereinheiten<br />

geeignet. Zur aufnahme am abend vor der<br />

nachtruhe wurde ein regenerationsprodukt<br />

entwickelt mit kasein und diversen weiteren<br />

funktionellen inhaltsstoffen für die optimale<br />

erholung von Muskulatur und geist während<br />

des schlafes.<br />

Roman Müller<br />

Projektleiter Entwicklung & Applikation<br />

HOCHDORF Nutrifood AG<br />

7 HocHdorf


ewegTer Schweizer miLchmarkT<br />

hochdorf-gruppe<br />

Ist die Branchenorganisation Milch über dem (Butter-)Berg?<br />

Die Branchenorganisation Milch (BOM)<br />

stand zum Jahresanfang an einem<br />

Scheide weg. Entweder rauft sich die<br />

Branche zu einer gemeinesamen Lösung<br />

zusammen, oder aber die Politik entscheidet<br />

wieder, wie sich der Milchmarkt in<br />

Zukunft weiterentwicklen kann. Hauptproblem<br />

ist der grosse Butterberg.<br />

Am 3. Mai entschieden die Delegierten<br />

der BOM, wie sie die nahe Zukunft im<br />

Milchmarkt gestalten wollen.<br />

«die delegierten der Branchenorganisation<br />

haben an der Versammlung vom 3. Mai <strong>2011</strong><br />

sämtliche vorgeschlagenen Massnahmen zur<br />

stabilisierung des Milchmarktes genehmigt.<br />

Mit einem neu geschaffenen fonds zur<br />

Marktentlastung werden exporte von Butter<br />

und weiteren Produkten finanziell gestützt. der<br />

standardvertrag mit verbindlichen regeln zum<br />

erst- und zum Zweitmilchkauf soll die Ver-<br />

tragssicherheit erhöhen, und die angestrebte<br />

allgemeinverbindlichkeit des interventionsfonds<br />

soll einen nachhaltigen Beitrag zur<br />

Verhinderung des Veredlungsverkehrs leisten.»<br />

so stand es in der Medienmitteilung der BoM<br />

zu ihrer ausserordentlichen delegiertenversammlung.<br />

diese war im Vorfeld als letzte<br />

chance für die Branche bezeichnet worden.<br />

Wenn hier keine einigung erzielt werde, müsse<br />

die Politik das Zepter wieder in die Hand<br />

nehmen. das wäre wohl gleichbedeutend mit<br />

einer rückkehr zum alten, gelenkten Markt<br />

gewesen.<br />

«Motion Aebi» als privatwirtschaftliche<br />

Kontingentierung<br />

die von nationalrat andreas aebi eingereichte<br />

«Motion aebi» verlangte eine sehr hohe<br />

abgabe auf die sogenannte Mehrmengenmilch.<br />

Wegen der hohen abgaben hätten sich<br />

die strukturen der Milchproduzenten für Jahre<br />

zementiert. Mit dem eingenommenen geld<br />

sollte vor allem der Butterexport gestützt<br />

werden. Vor allem wegen des Butterproblems<br />

hat der nationalrat im letzten Herbst die<br />

«Motion aebi» mit einer überwältigenden<br />

Mehrheit angenommen. auch die Wirtschaftskommission<br />

des ständerates wollte die Motion<br />

nicht einfach «bodigen». in der politischen<br />

debatte wurde einzig die von aebi vorgeschlagene<br />

abgabe von 30 rp./kg auf die Hälfte<br />

reduziert. die dachorganisation der schweizerischen<br />

Milchproduzenten (sMP) hätte nach<br />

annahme der «Motion aebi» den Milchmarkt<br />

kontrolliert.<br />

8 HocHdorf<br />

Rückkehr in alte Strukturen verhindert<br />

um diese rückkehr zum alten, gelenkten<br />

Markt zu verhindern haben die delegierten der<br />

BoM mit überwältigendem Mehr einem<br />

kompromiss zugestimmt. es gibt zwar noch<br />

eine stützung des Butterexportes. diese wird<br />

aber zum allergrössten teil über eine lineare<br />

abgabe von 1 rp./kg auf der gesamten<br />

Milchmenge und nur zu einem ganz kleinen teil<br />

über eine Zusatzabgabe von 4 rp./kg auf der<br />

sogenannten Mehrmenge finanziert.<br />

ist damit die viel geschmähte Branchenorganisation<br />

nun endlich über dem Berg? kritiker<br />

werfen ihr vor, bis jetzt nichts erreicht zu haben.<br />

sie sei ein reiner debattierklub, und beschlossene<br />

Massnahmen würden nicht umgesetzt.<br />

diese Vorwürfe sind nicht ganz unberechtigt.<br />

Bei einer Beurteilung der BoM muss man aber<br />

zwei dinge in Betracht ziehen. erstens ist der<br />

systemwechsel in der Milchwirtschaft einschneidend<br />

– von gelenkter Planwirtschaft mit<br />

Milchkontingentierung, garantierten Preisen<br />

und Margen dank massiver Produktstützung<br />

durch den staat sowie geschlossener grenzen<br />

hin zu teilliberalisierter Marktwirtschaft mit freier<br />

Produktion, stark reduzierten staatlichen<br />

sub ventionen und halboffenen grenzen. und<br />

zweitens hat die BoM nicht nichts erreicht. seit<br />

der gründung der BoM im sommer 2009 sind<br />

es vor allem der quartalweise ausgehandelte<br />

richtpreis für a-Milch, der monatlich berechnete<br />

richtpreis für B-Milch und die ergänzungszahlungen<br />

für das «schoggigesetz», die für<br />

einige stabilität im Milchmarkt gesorgt haben.<br />

natürlich kann man argumentieren, solche<br />

instrumente seien in einem freien Markt über-<br />

flüssig, und wir wissen auch nicht, wo wir stehen<br />

würden, wenn wir sie nicht hätten. trotzdem,<br />

eine rückkehr in die alten tage der staatlichen<br />

intervention wollen wir nicht, und dafür würde<br />

sich auch keine Mehrheit mehr finden. aber<br />

auch ein vollkommen liberalisierter Markt wäre<br />

in der heutigen situation wahrscheinlich zu<br />

anspruchsvoll. der kompromiss, den die BoM<br />

gefunden hat, ist darum zu begrüssen. Jetzt<br />

muss er nur noch umgesetzt werden.<br />

Verbindliche Vertragsstruktur<br />

der ausgehandelte kompromiss besteht<br />

grundsätzlich aus zwei elementen. das erste<br />

element ist die verbindliche Vertragsstruktur<br />

für den erst- und Zweitmilchkauf. das zweite<br />

element bildet die Milchfettstützung. dass<br />

Verträge verbindlich sind, sollte eigentlich<br />

selbstverständlich sein. Was es im fall der<br />

Milch etwas komplizierter macht, ist die<br />

Volatilität der Produktion und des absatzes<br />

und die sogenannte segmentierung. die<br />

Milchproduktion kann nicht aufs kilogramm<br />

genau geplant werden. dasselbe gilt für die<br />

Vermarktung. insbesondere zwischen dem<br />

inland- und dem exportmarkt besteht dank<br />

dem verbleibenden grenzschutz in der<br />

schweiz immer noch ein deutlicher Preisunterschied.<br />

das gilt für den Milchpreis, aber<br />

auch für den Preis von Butter und Milchpulver.<br />

die segmentierung sorgt dafür, dass diese<br />

Preisunterschiede auch weiterhin aufrechterhalten<br />

werden können. das funktioniert<br />

bereits recht gut und sollte auch in Zukunft in<br />

einem vernünftigen Mass funktionieren.<br />

Export von Milchfett ermöglichen<br />

ein wichtiges element dieser segmentierung<br />

ist die unterstützung des exports von<br />

Milchfett, das in der schweiz nicht vermarktet<br />

werden kann. grundsätzlich hat die BoM<br />

beschlossen, das ursprüngliche segmentierungsmodell<br />

(a-Milch: inlandmarkt; B-Milch:<br />

Butter im inland, Magermilchpulver im export;<br />

c-Milch: exportmarkt) abzufedern in einem<br />

system, bei dem die c-Milch auf das niveau<br />

der B-Milch minus 3 rp. gestützt wird. dieses<br />

system soll dazu führen, dass das segmentierungsmodell<br />

auch tatsächlich umgesetzt<br />

werden kann.<br />

die umsetzung des c-Milchkonzeptes für den<br />

export von Milcheiweiss und Milchfett, also<br />

MMP und Butter oder VMP, war schwierig.<br />

dies wird klar, wenn man die richtpreise für<br />

die letzten 18 Monate betrachtet. für a-Milch<br />

lag dieser bei 64.5 rp., für B-Milch bei<br />

57.1 rp. Zu diesen Preisen kann man in der<br />

schweiz Milch produzieren. Zum durchschnittlichen<br />

c-Milchpreis von 36.3 rp. wollte aber<br />

niemand Milch abliefern. das ist aber notwendig,<br />

wenn man an der heutigen Milchproduktion<br />

festhalten will oder diese sogar noch<br />

ausdehnen möchte. Mit dem neuen Modell der<br />

Milchfettstützung wird prinzipiell der a-Milchpreis<br />

um 1 rp. gesenkt (bzw. um 1.5 bis 2 rp.<br />

bei einem Milchproduzenten, der die Produktion<br />

in den letzten Jahren ausgedehnt hat) und<br />

der c-Milchpreis auf das niveau B minus 3 rp.<br />

angehoben. im durchschnitt der letzten Jahre<br />

wäre das von 36.3 rp. auf 54.1 rp.<br />

Ist jetzt alles oder nichts in Butter?<br />

die frage stellt sich nun, ob jetzt alles in Butter<br />

ist oder nichts? eher nichts, wenn man den<br />

artikel von Benita Vogel in der «Handelszeitung»<br />

vom 26. Mai liest. darin werden die offiziellen<br />

statistiken hinterfragt, und den Butterherstellern<br />

wird unterstellt, dass sie auf dem Buckel<br />

der Bauern ein gutes geschäft machen. egal,<br />

wie gut oder wie schlecht die autorin über die<br />

tatsächliche lage am Buttermarkt informiert<br />

ist, zeigt der artikel aber doch einiges auf. Zum<br />

Beispiel, dass die situation nach wie vor wenig<br />

transparent ist und die altlasten aus dem<br />

staatlich regulierten Butterregime und den<br />

unzähligen Überganslösungen einen Übergang<br />

zu einer freieren Marktordnung nicht gerade<br />

erleichtern. die tatsache, dass dieser artikel in<br />

einer der wichtigsten Wirtschaftszeitungen des<br />

landes erscheint, macht auch klar, dass der<br />

kampf um die neue Marktordnung weitergeführt<br />

wird.<br />

trotzdem, die chancen in der schweizer<br />

Milchwirtschaft, zur ruhe und weg von der<br />

Milchpolitik hin zum Milchmarkt zu kommen,<br />

sind so gut wie nie zuvor. dies auch deshalb,<br />

weil sich eben dieser Milchmarkt aktuell in<br />

einer sehr guten Verfassung zeigt. am Welt-<br />

markt sind die Preise für Milchfett so gut wie<br />

nie zuvor, und das jetzt schon seit einigen<br />

Wochen. Wir von der HocHdorf swiss Milk<br />

ag werden uns jedenfalls dafür einsetzen,<br />

dass das BoM-system umgesetzt wird. damit<br />

man wirklich sagen kann: «die BoM ist jetzt<br />

definitiv über dem Berg.» Wir wollen uns<br />

zu künftig wieder vermehrt dem Markt widmen<br />

und nicht politische grabenkämpfe ausfechten.<br />

Werner Schweizer<br />

Geschäftsführer<br />

HOCHDORF Swiss Milk AG


aus dem archiv<br />

auS dem hochdorf archiv: miLchverkauf in früheren Jahren<br />

Als die Milch noch franko Haus geliefert wurde<br />

Der Verkauf von Milch und Milchprodukten<br />

war bis in die 1950er-Jahre ganz anders<br />

organisiert als heute. Es ist eigentlich noch<br />

nicht lange her, seit Milch noch an der Tür<br />

verkauft wurde.<br />

Bis 1966 war der Milchverkauf eigentlichen<br />

«Milchverkaufsstellen» vorbehalten. am<br />

Beispiel von <strong>Hochdorf</strong>: noch in den 1950er-<br />

Jahren warben an der Baldeggstrasse in<br />

<strong>Hochdorf</strong> (vom restaurant sommerhaus<br />

richtung Baldegg), auf einer länge von ca.<br />

einem kilometer neun lebensmittel-läden um<br />

kunden – und das bei ungefähr der halben<br />

Bevölkerungszahl von heute. kein geschäft<br />

verkaufte jedoch Milch. ich erinnere mich an<br />

– allg. konsumverein luzern (coop)<br />

– Bäckerei, konditorei, café Hegi<br />

– kolonialwaren Bellaria Josef Bühlmann<br />

– Metzgerei Balmer<br />

– comestibles otto Bussien<br />

– ein lebensmittelgeschäft in der schlossergasse<br />

(seitenstrasse)<br />

– Merkur-kaffee-lebensmittelgeschäft<br />

Bachmann-Bucher<br />

– lebensmittelgeschäft köpfli<br />

– lebensmittelgeschäft Piazza<br />

Milchverkauf, eine Exklusivität<br />

der Milchgeschäfte und Molkereien<br />

Bis weit in die 1950er-Jahre verfügten die<br />

wenigsten detailhandelsgeschäfte über<br />

kühlmöglichkeiten. Musste ein Produkt<br />

gekühlt werden, wie z.B. beim fischhändler<br />

Bussien, so war er auf die tägliche lieferung<br />

von eisstangen der Brauerei <strong>Hochdorf</strong><br />

angewiesen. ein Verkauf von Milch war allein<br />

schon aus diesem grunde unmöglich. ab<br />

ende der 1950er-Jahre wurden Pastmilch-<br />

Packungen (dreieckige tetra) angeboten.<br />

damit begann der siegeszug des Milchverkaufs<br />

in «gewöhnlichen» lebensmittelgeschäften.<br />

noch scheiterte der Milchverkauf in den läden<br />

an den gesetzlichen Hindernissen. der Migros-<br />

gründer und damalige landesring-nationalrat<br />

gottlieb duttweiler erstritt sich das recht auf<br />

Milchverkauf in seinen läden. nach der<br />

referendumsabstimmung von 1965 musste<br />

der Bundesrat den Pastmilchverkauf ab 1966<br />

freigeben. duttweiler war einer der innovativsten<br />

detailhändler, den die schweiz je kannte.<br />

Die «Südi» betrieb zwei Milchverkaufsgeschäfte<br />

früher hiess die HocHdorf Holding ag<br />

über 100 Jahre lang «schweizerische Milchgesellschaft<br />

ag».<br />

da dieser name umgangssprachlich ganz<br />

einfach zu lang war, sprach man kurz von der<br />

«südi». «siedereistrasse» ist ein abklatsch<br />

davon. die «südi» betrieb auf dem fabrikareal<br />

und im dorfzentraum je ein Milch verkaufsgeschäft.<br />

Milchkäufer waren vom gesetz her<br />

verpflichtet, einen Milchverkauf zu organisieren.<br />

neben offenmilch wurden käse und Butter<br />

verkauft, selbstverständlich auch kondensmilch<br />

Pilatus und HelioMalt und bis ca.<br />

ende der 1950er-Jahre eigene Joghurts im<br />

glas – auch dieses Produkt gehörte damals<br />

zum fabrikationssortiment.<br />

es bleibe nicht unerwähnt: der laden bei der<br />

fabrik führte während annähernd 50 Jahren<br />

«fräulein» Habermacher. sie stammte aus der<br />

familie eines Milchlieferanten. und nachdem<br />

dieser laden nur morgens und abends<br />

während einiger stunden geöffnet war, half<br />

Josy Habermacher selbstverständlich auf dem<br />

Hof ihrer familie im heutigen sagen-Quartier.<br />

sie wurde vom leben wahrlich nicht verwöhnt.<br />

Bis gegen ende des 20. Jahrhunderts<br />

identifizierten sich übrigens dutzende von<br />

«südi»-Mitarbeitenden während ihres ganzen<br />

erwerbslebens mit «ihrer» firma.<br />

Der Offenmilch-Verkauf von Haus zu Haus<br />

in <strong>Hochdorf</strong> begann der offenmilch-Verkauf<br />

von Haus zu Haus im Jahre 1899, als die<br />

«südi» die Milch vom Bauern franz Josef<br />

Bachmann, vom Hof kölbli, nicht entgegen-<br />

nahm. der grund: Bachmann hätte trotz auf -<br />

forderung, es nicht zu tun, seine stiere und<br />

Munis mit Brauereimalz gefüttert. Bachmann<br />

machte «rechts umkehrt», fuhr durchs dorf<br />

und verkaufte die Milch von Haus zu Haus.<br />

und dies auch an den darauffolgenden tagen.<br />

die «südi» musste ebenfalls einen Milchverkauf<br />

von Haus zu Haus organisieren. die<br />

«südi» und Bachmann unterboten sich im<br />

Preis. Bachmann gab nicht auf. endlich, 1914<br />

einigte man sich. Bachmann führte den<br />

Haus lieferdienst fortan in Zusammenarbeit mit<br />

der «südi» weiter. 1926 übernahm der sohn,<br />

Josef Bachmann jun., diese aufgabe – bis<br />

1973. er zog tag für tag seine runden, auch<br />

am samstag und sonntag.<br />

am 31. oktober 1973 wurde der offenmilchverkauf<br />

und Hauslieferdienst eingestellt. die<br />

1988 erfolgte Petition von 609 <strong>Hochdorf</strong>er-<br />

Haushalten für die neuaufnahme eines<br />

Hauslieferdienstes blieb erfolglos. die Zeit für<br />

Hauslieferdienste war abgelaufen. oder doch<br />

nicht? Verschiedene detailhändler offerieren<br />

heute wieder Hauslieferdienste, so Perry<br />

luzern, Migros, coop. das angebot nennt<br />

man heute «online-shopping»!<br />

Hans Peter Ineichen<br />

Archivar Firmenarchiv<br />

Literatur:<br />

«Milchverwertung <strong>Hochdorf</strong>»<br />

1937, f. Xaver Zumbühl<br />

«Die Milcher von <strong>Hochdorf</strong>»<br />

1973, robert geisseler<br />

«Milch für alle»<br />

2007, Peter Moser, Beat Brodbeck<br />

Milcher Josef Bachmann (1911-2001). Bild aus dem Jahre 1945.<br />

Milchausmessen in <strong>Hochdorf</strong> (ab 1964).<br />

Milchausmessen in <strong>Hochdorf</strong> (ab 1964).<br />

9 HocHdorf


Als Sekretär des Verwaltungsrates kam ich<br />

im Zusammenhang mit der Verwaltungsratssitzung<br />

in Birzai in den Genuss einer<br />

Litauen-Reise, die ich noch um ein paar<br />

Tage verlängerte. Dazu gebe ich in diesem<br />

kurz gehaltenen Bericht gerne ein paar<br />

Eindrücke und mache so etwas Werbung<br />

für dieses wunderbare Land.<br />

litauen ist das südlichste land der drei baltischen<br />

staaten estland, lettland und litauen.<br />

es umfasst ein staatsgebiet von 65'200 km 2<br />

(schweiz: 41'285 km 2 ). litauen gehört der europäischen<br />

union an. die Hauptstadt Vilnius ist<br />

mit knapp 550'000 einwohnern die grösste<br />

stadt.<br />

menschen für hochdorf<br />

erSTe verwaLTungSraTSSiTzung im auSLand<br />

Der Verwaltungsrat besucht das HOCHDORF Werk in Medeikiai<br />

Am 5. Mai <strong>2011</strong> tagte der Verwaltungsrat<br />

der HOCHDORF-Gruppe in Birzai (Litauen).<br />

Birzai liegt nur wenige Kilometer von der<br />

UAB MGL Baltija entfernt, dem Milchwerk,<br />

welches HOCHDORF per Anfang 2014<br />

vollständig übernehmen wird.<br />

die HocHdorf swiss Milk ag übernahm<br />

per 1. Januar 2010 30% des Milchwerks uaB<br />

Mgl Batija in Medeikiai (litauen). die Beteiligung<br />

wurde per 1. Januar dieses Jahres auf<br />

45% erhöht. Per 1. Januar 2014 übernimmt die<br />

HocHdorf swiss Milk ag die Verantwortung<br />

für das Werk zu 100%.<br />

Anreise auf zwei Flugrouten<br />

dem Verwaltungsrat der HocHdorf-gruppe<br />

ist es ein anliegen, den Mitarbeitenden in<br />

litauen zu zeigen, dass ein grosses interesse<br />

am gelingen der Übernahme und an einer<br />

Weiterentwicklung des standorts besteht.<br />

deshalb fand die zweite Verwaltungsratssitzung<br />

dieses Jahres in Birzai/litauen statt –<br />

dem grösseren nachbarort von Medeikiai. es<br />

war die erste im ausland stattfindende<br />

Verwaltungsratssitzung.<br />

auf zwei verschiedenen flugrouten reisten der<br />

Verwaltungsrat und die gruppenleitung in zwei<br />

gruppen zunächst nach riga. Von dort ging<br />

die reise in einem kleinbus weiter nach Birzai.<br />

am Mittwochmorgen, 5. Mai <strong>2011</strong>, stand die<br />

Verwaltungsratssitzung auf dem Programm.<br />

die vorbereiteten traktanden konnten in der<br />

geplanten Zeit abgehandelt werden. nach dem<br />

Mittagessen brachte audrius Jukna, Werksleiter<br />

der uaB Mgl Baltija, seinen gästen<br />

zunächst litauen, Birzai und dann die uaB<br />

Mgl Baltija etwas näher. Mit diesem Hintergrundwissen<br />

wurde anschliessend das Milch-<br />

werk in Medeikiai besucht.<br />

LiTauen iST eine reiSe werT – oder auch mehrere<br />

Ein Land mit langer Geschichte, aber kurzer Unabhängigkeit<br />

Die Litauerinnen und Litauer pflegen ihre Kultur aktiv.<br />

Interessante Werksbesichtigung<br />

der Verwaltungsrat war beeindruckt vom<br />

gelände und vom inneren des Werkes. das<br />

unternehmen wurde übrigens in den 1950er-<br />

Jahren gegründet. die uaB Mgl Baltija<br />

beschäftigt heute 39 Personen und verfügt<br />

über rund 5.5 Hektaren land. das gesamte<br />

Produktionsgelände ist heute von einem Zaun<br />

umgeben. Zudem verfügt das Werk über eine<br />

eigene abwasser-reinigungsanlage. die<br />

gebäude, die anlagen und die Qualitätssicherungs-Massnahmen<br />

präsentierten sich in<br />

einem fortschrittlichen Zustand. der anlagepark<br />

umfasst anlagen zur separation, ultra-<br />

filtration und trocknung von Milch bzw.<br />

Milchbestandteilen.<br />

Besuch bei Milchlieferant<br />

in litauen wird die Milch über genossenschaften<br />

an die verschiedenen Milchverarbeitungswerke<br />

geliefert. dennoch ist grösstenteils<br />

bekannt, von welchen Milchproduzenten die<br />

Milch ins Werk angeliefert wird. die Verwaltungsräte<br />

und die gruppenleitung besuchten<br />

einen dieser Milchlieferanten. der familienbetrieb<br />

umfasst 150 Hektaren nicht zusammenhängendes<br />

land. Mit mehreren angestellten<br />

werden die 150 kühe täglich zweimal gemolken<br />

und das futter beschafft. dabei wird gemäss<br />

auskunft kein fremdes futter zugekauft. die<br />

sommermonate werden genutzt, um genügend<br />

futter für den harten Winter zu produzieren.<br />

alles in allem präsentierte sich der Bauern hof<br />

nicht gross anders als in der schweiz. ein<br />

grosser unterschied ist jedoch auszumachen –<br />

es gibt keine steile Hänge, die bewirtschaftet<br />

werden müssen.<br />

Unterschiede und eine Gemeinsamkeit<br />

der grösste unterschied wird einem schweizer<br />

schnell klar: litauen ist praktisch flach. der<br />

höchste Punkt liegt gerade mal ca. 300 Meter<br />

über Meer. die litauer sprechen zwar von<br />

ihrem «Berg», was bei uns schweizern aber<br />

eher zu einem schmunzeln führt. als weiterer<br />

unterschied ist das land viel weniger stark<br />

bevölkert: im staatsgebiet leben 3.2 Millionen<br />

litauerinnen und litauer, davon über eine<br />

Million in den drei grössten städten (Vilnius,<br />

kaunas, klaipeda). die Bevölkerungsdichte<br />

liegt bei 50.3 Personen je km 2 (schweiz: 188<br />

Personen je km 2 ).<br />

die schweiz kann auf über 700 Jahre staatliche<br />

unabhängigkeit zurückblicken. litauen wurde<br />

erst am 11. März 19<strong>90</strong> unabhängig (von der<br />

damaligen udssr). das land besitzt aber eine<br />

bewegte geschichte mit verschiedenen<br />

Machthabern. in den annalen von Quedlinburg<br />

wurde litauen erstmals erwähnt – damals<br />

schrieb man das Jahr 1009.<br />

10 HocHdorf<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

als gemeinsamkeit kann sicherlich<br />

der Wasserreichtum erwähnt werden.<br />

litauen ist wie die schweiz reich an<br />

flüssen und seen.<br />

Neu und Alt<br />

auf der fahrt über das land sind<br />

grössere und kleinere landwirtschaftsbetriebe<br />

und auch dörfer zu erkennen.<br />

Bei der dorfdurchfahrt sind neuere gebäude<br />

zu erkennen und auch solche, an<br />

welchen der Zahn der Zeit schon etwas<br />

länger genagt hat. dies gilt auch für die<br />

Hauptstadt Vilnius. neue Büro gebäude<br />

und Wohnhäuser stehen nicht weit entfernt<br />

von den «Wohnsilos» aus der sowjetzeit.<br />

glücklicherweise haben viele kulturell wertvolle<br />

gebäude die sowjetzeit relativ gut überstanden<br />

oder wurden in der Zwischenzeit wieder renoviert<br />

– Vilnius war vor einigen Jahren kulturhauptstadt<br />

europas. die Zahl der besuchenswerten<br />

kirchen in Vilnius ist relativ hoch.<br />

5<br />

1<br />

3<br />

2<br />

4<br />

1 Die historischen Gebäude der UAB MGL Baltija<br />

in den 1950er-Jahren…<br />

2 …und so präsentieren sich die Milchannahme<br />

und das Milchlager heute.<br />

3 Damian Henzi im Gespräch mit Werksleiter<br />

Audrius Jukna.<br />

4 Werner Schweizer (links), Geschäftsführer der<br />

HOCHDORF Swiss Milk AG, gibt den beiden<br />

Verwaltungsräten Anton von Weissenfluh (Mitte)<br />

und Josef Leu Auskunft während der<br />

Werksbesichtigung.<br />

5 Hans-Rudolf Schurter, VR-Präsident, im<br />

Gespräch mit Meike Bütikofer während der<br />

Werksbesichtigung.<br />

6 Rolf Schweiger, Josef Leu, Damian Henzi und<br />

Werner Schweizer (v.l.) im werkeigenen Labor.<br />

7 Werner Schweizer bei der Stallbesichtigung<br />

zusammen mit Audrius Jukna und dem<br />

Milchproduzenten (v.l.).<br />

8 Neben der Arbeit darf auch der kulturelle Aspekt<br />

nicht fehlen. Damian Henzi und Urs Renggli<br />

versuchen sich unter Anleitung an einem<br />

traditionellen Musikinstrument.<br />

Die Stadt Vilnius mit ihren vielen Kirchen und anderen<br />

Sehens würdigkeiten ist absolut eine Städtereise wert.<br />

Mit ziemlicher sicherheit war das nicht mein<br />

letzter Besuch in litauen. das land und die<br />

leute haben mich sehr beeindruckt. und gesehen<br />

habe ich noch lange nicht alles – so zum<br />

Beispiel habe ich keinen Meter des insgesamt<br />

knapp 100 kilometer langen strandes gesehen.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

6<br />

8<br />

7


menschen für hochdorf<br />

generaLverSammLung <strong>2011</strong> der hochdorf-gruppe<br />

Sämtliche Traktanden grossmehrheitlich genehmigt<br />

An der diesjährigen Generalversammlung<br />

der HOCHDORF-Gruppe befürworteten die<br />

Aktionärinnen und Aktionäre alle vom<br />

Verwaltungsrat vorgeschlagenen Traktanden.<br />

Damit ermöglichten sie auch die<br />

Herausgabe einer Wandelanleihe.<br />

am freitag, 13. Mai <strong>2011</strong>, trafen sich 278 ak tio-<br />

närinnen und aktionäre der HocHdorfgruppe<br />

bei wunderschönem Wetter und mit<br />

guter stimmung zur generalversammlung.<br />

aufgrund der traktandenliste konnte davon<br />

ausgegangen werden, dass die gV <strong>2011</strong> etwas<br />

länger dauern könnte.<br />

Dividendenausschüttung aus Kapitaleinlagereserven<br />

die traktanden 1 bis 5 führten zu keinen<br />

diskussionen und wurden grossmehrheitlich<br />

von den aktionärinnen und aktionären ange-<br />

nommen. sie stimmten unter anderem einer<br />

Beibehaltung der dividende in der Höhe von<br />

cHf 3.– pro aktie zu. im unterschied zu den<br />

Vorjahren wurde die dividende nicht aus dem<br />

gewinnvortrag bzw. dem gewinn, sondern von<br />

den kapitaleinlagereserven ausbezahlt. dies<br />

hat den Vorteil, dass die dividendenzahlung für<br />

natürliche Personen steuerfrei ausbezahlt<br />

werden kann.<br />

Bedingtes Aktienkapital genehmigt<br />

Beim traktandum 6 gab es mehrere Wortmeldungen<br />

von kleinaktionären. Zu diskussionen<br />

führte das Vorwegzeichnungsrecht der<br />

Wandelanleihe, von welchem nur aktionäre<br />

profitieren konnten, die <strong>90</strong> aktien oder ein<br />

Vielfaches davon besitzten. rolf knell von der<br />

neue Helvetische Bank versprach jedoch,<br />

dass in der freien Zeichnung darauf geachtet<br />

werde, wer bereits aktien der HocHdorf<br />

Holding ag besitzt und wer nicht. der statutenänderung<br />

für das bedingte aktienkapital wurde<br />

mit 498’392 Ja-stimmen, 29’651 gegenstimmen<br />

und 4083 enthaltungen zugestimmt. die<br />

Wandelanleihe wurde in der Zwischenzeit<br />

ausgegeben (siehe artikel auf dieser seite).<br />

Wiederwahl des Verwaltungsrates<br />

die Wahltraktanden 7 und 8 gaben zu keinen<br />

diskussionen anlass. der gesamte Verwaltungsrat<br />

wurde grossmehrheitlich für eine<br />

weitere amtsperiode von drei Jahren wieder -<br />

gewählt. auch die revisionsstelle, die Bdo ag,<br />

erhielt ihr Mandat für ein weiteres Jahr ver -<br />

längert.<br />

Gesellschaftliches Erlebnis<br />

die generalversammlung der HocHdorf<br />

Holding ag ist aber nicht nur eine trockene<br />

angelegenheit. nach der generalversammlung<br />

genossen die aktionärinnen und aktionäre<br />

einen feinen apéro und ein noch besseres<br />

nachtessen und begutachteten die neuen,<br />

innovativen Produkte der HocHdorf Ver-<br />

kaufs gesellschaften. gerne standen ihnen die<br />

Mitarbeitenden der jeweiligen Verkaufsgesellschaften<br />

bei fragen rede und antwort.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

erSTer handeLSTag der hochdorf akTien an der Six SwiSS exchange<br />

17. Mai <strong>2011</strong>: ein besonderer Tag im HOCHDORF Geschichtsbuch<br />

Kurz nach der Generalversammlung startete<br />

der Handel der HOCHDORF Aktie an der<br />

Zürcher Börse SIX Swiss Exchange. Vom<br />

Börsenwechsel verspricht sich die Gruppe<br />

ein höheres Handelsvolumen und einen entsprechend<br />

besseren Kurs. Der Börsenwechsel<br />

fand abgestimmt mit der Herausgabe<br />

einer Wandelanleihe statt.<br />

am dienstag, 17. Mai <strong>2011</strong>, startete der Handel<br />

der HocHdorf aktie an der Zürcher Börse<br />

siX swiss exchange. die kleine delegation<br />

der HocHdorf-gruppe wurde an der Börse<br />

herzlich in empfang genommen. Hans-rudolf<br />

schurter, Verwaltungsratspräsident, hielt eine<br />

kurze ansprache und begründete unter anderem<br />

den Wechsel an die siX swiss ex change.<br />

um 9 uhr läuteten er und damian Henzi den<br />

Handel der HocHdorf aktien symbolisch mit<br />

einer «trychle» ein.<br />

in den folgenden tagen standen damian Henzi<br />

und Marcel gavillet zahlreichen möglichen<br />

investoren rede und antwort. die Präsenta tionen<br />

der HocHdorf-gruppe haben sich ge -<br />

lohnt. am 25. Mai <strong>2011</strong> konnte die Platzierung<br />

der Wandelanleihe erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. aufgrund der grossen nachfrage<br />

wurde das Mindestvolumen von cHf 40 Mio.<br />

um cHf 10 Mio. auf cHf 50 Mio. erhöht. der<br />

coupon konnte bei 3.0 Prozent und der Wandelpreis<br />

bei cHf 124 festgelegt werden. seit dem<br />

30. Mai <strong>2011</strong> kann die Wandel anleihe auch an<br />

der siX swiss exchange gehandelt werden.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Weblink: www.six-swiss-exchange.com<br />

Roland Unternährer im Gespräch mit<br />

einem Aktionär am «Innovationstisch»<br />

der HOCHDORF Swiss Milk AG.<br />

Interessierte Aktionärinnen am<br />

«Innovationstisch» der Nutribake AG ...<br />

Aktionärinnen und Aktionäre informieren sich bei Nadia<br />

Balcon über die Produktneuheiten am Stand der<br />

HOCHDORF Nutrifood AG<br />

Die Mitarbeitenden des Aktienregisters sorgten für eine<br />

zügige und reibungslose Eingangskontrolle. Auf dem Bild:<br />

Huong Ngo.<br />

Hans-Rudolf Schurter und Damian Henzi läuten am<br />

Dienstag, 17. Mai <strong>2011</strong>, den Handel der HOCHDORF Aktien<br />

an der SIX Swiss Exchange ein.<br />

11 HocHdorf<br />

... und der HOCHDORF Nutricare AG.<br />

Zahlreiche Analysten und Journalisten nahmen<br />

am Anlass teil und folgten interessiert der Präsentation<br />

der HOCHDORF-Gruppe.


menschen für hochdorf<br />

die hochdorf-gruppe aLS gaSTgeberin<br />

Das Unternehmerfrühstück der IDEE SEETAL AG bei HOCHDORF zu Gast<br />

Alljährlich organisiert die IDEE SEETAL AG<br />

vor ihrer Generalversammlung ein Unternehmerfrühstück<br />

für Geschäftsleute, Politiker<br />

und interessierte Personen aus dem<br />

Seetal. Dieses Jahr war die lokale Prominenz<br />

zu Gast bei der HOCHDORF-Gruppe.<br />

am 20. Mai <strong>2011</strong> fanden dieses Jahr das unter -<br />

nehmerfrühstück und die generalversammlung<br />

der idee seetal ag statt. gemeinsam<br />

mit der geschäftsstelle der idee seetal ag<br />

organisierten Yvonne nicole und christoph<br />

Hug den diesjährigen anlass bei der<br />

HocHdorf-gruppe.<br />

Frühstück für rund 60 Personen<br />

im sitzungszimmer «seetal» begrüsste karl<br />

gschwend, geschäftsführer der HocHdorf<br />

nutritec ag und Mitglied der gruppenleitung,<br />

rund 60 Personen aus Wirtschaft und Politik<br />

des seetals. Mit einem kurzen historischen<br />

und aktuellen abriss zeigte er die Wichtigkeit<br />

der HocHdorf-gruppe für das luzerner<br />

seetal auf. Viele wussten beispielsweise nicht,<br />

dass die englische kundschaft früher in der<br />

seetalbahn nicht auf ihre tea-time verzichten<br />

wollte. entsprechend verfügte die seetalbahn<br />

früher über einen tee- bzw. speisewagen.<br />

damals dauerte die fahrzeit von <strong>Hochdorf</strong><br />

nach luzern aber auch etwas länger. die<br />

gesamte Breite der HocHdorf-gruppe<br />

zeigte der unternehmensfilm.<br />

Die guten Geister, u.a. Tamara Stofer,<br />

bewirteten die Gäste mit Kaffee oder Tee.<br />

Lob für die gute Organisation<br />

alles in allem kann das unternehmerfrühstück<br />

als erfolg gewertet werden. die gäste waren<br />

nach dem Morgenessen, den kurzen Präsentationen<br />

und den vielen interessanten gesprächen<br />

sehr zufrieden mit dem anlass. die<br />

HocHdorf-gruppe nutzte die gelegenheit<br />

und stellte sich den Wirtschaftsleuten und<br />

den Politikern des seetals wieder einmal vor.<br />

Zum abschluss konnte jeder gast noch ein<br />

«Bhaltis» mit nach Hause nehmen.<br />

12 HocHdorf<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

neuer faLTproSpekT «weg der miLch»<br />

Verständnis und Wissen für unsere Arbeit schaffen<br />

Milchpulver ist in den Augen vieler Personen<br />

einfach eine haltbare Form der schnell<br />

verderbbaren Frischmilch. Die HOCHDORF-<br />

Gruppe ist sich dessen bewusst und versucht,<br />

mit dem neuen Faltprospekt «Weg<br />

der Milch», etwas Gegensteuer zu geben.<br />

Viele Menschen wissen nicht, dass der allergrösste<br />

teil der schweizer Milchschokolade<br />

nicht mit frischer Milch bzw. mit Milchkonzentrat<br />

hergestellt wird, sondern mit Walzenvollmilchpulver.<br />

noch weniger bekannt ist der<br />

anspruchsvolle Prozess zur Herstellung von<br />

Walzenvollmilchpulver oder von Babynahrung.<br />

Mit dem faltprospekt «Weg der Milch» will die<br />

HocHdorf-gruppe gezielt auf die wertvolle<br />

arbeit von HocHdorf aufmerksam machen.<br />

der faltprospekt ist auch in englischer sprache<br />

vorhanden. damit werden in erster linie unserer<br />

exportkundschaft die Produkther stellung und<br />

auch das schweizer Qualitäts management<br />

genauer erklärt.<br />

Qualitätssicherung<br />

1<br />

Faltprospekte bestellen<br />

der informative faltprospekt kann bei<br />

der unternehmenskommunikation be -<br />

stellt werden: HocHdorf Holding ag,<br />

unternehmenskommunikation,<br />

siedereistrasse 9, 6281 <strong>Hochdorf</strong>; oder<br />

per e-Mail: holding@hochdorf.com.<br />

14<br />

8<br />

Hans Peter Stutz, Geschäftsführer<br />

der IDEE SEETAL AG, begrüsst die Gäste.<br />

So präsentiert sich das volle Sitzungszimmer<br />

«Seetal» bei einem Frühstück.<br />

9<br />

2 3<br />

10 12<br />

11<br />

13<br />

Karl Gschwend informiert die Gäste über<br />

Historisches und Aktuelles der HOCHDORF-Gruppe.<br />

7<br />

Standardisierte<br />

Milch Rahmtank<br />

5<br />

6<br />

4<br />

Rahm<br />

Milcheiweiss


eST parTner-auSzeichnungen<br />

menschen für hochdorf<br />

BEST PARTNER-Award für sehr gute Leistungen<br />

Die HOCHDORF-Gruppe erkürt seit dem<br />

letzten Jahr viermal jährlich den oder die<br />

BEST PARTNER.<br />

die anspruchsvolle Vision «Best Partner»<br />

wird in der HocHdorf-gruppe aktiv gelebt.<br />

das beweisen die von der Jury quartals weise<br />

gewählten Best Partner.<br />

Hans-Ruedi Waltisberg, Martin Vogel,<br />

Predrag Djordjevic, Josip Miljak, Zoran<br />

Milojevic und Pjeter Daka trugen viel zum<br />

Gelingen des Umzugs von Steinhausen bei.<br />

im Zusammenhang mit dem Projekt «get the<br />

line» hat die HocHdorf-gruppe verschiedene<br />

anlagen zur Weizenkeimverarbeitung von<br />

steinhausen nach <strong>Hochdorf</strong> gezügelt. Hans-<br />

ruedi Waltisberg, Martin Vogel, Predrag<br />

djordjevic, Josip Miljak, Zoran Milojevic und<br />

Pjeter daka haben grossen anteil am gelingen<br />

dieses Projekts und als gruppe die Best<br />

Partner-leistung vollbracht.<br />

Hans-ruedi war verantwortlich für die aufstellung<br />

der bestehenden anlagen in <strong>Hochdorf</strong>.<br />

dank seines Wissens und seines einsatzes<br />

konnte die HocHdorf-gruppe u. a. auf die<br />

Zusammenarbeit mit einem ingenieurbüro<br />

verzichten. er plante, zeichnete und organisierte<br />

alles selber. Martin hat die aufgabe des<br />

zuständigen Prozessleiters erst im März 2010<br />

übernommen. er musste die Prozesse in<br />

sehr kurzer Zeit kennenlernen und hat dann den<br />

transfer von steinhausen nach <strong>Hochdorf</strong><br />

Anlässlich der Frühlings-Infoversammlung überreichten Damian Henzi (links) und Karl Gschwend (rechts)<br />

die BEST PARTNER-Award-Urkunde an Predrag Djordjevic, Martin Vogel, Josip Miljak und Pjeter Daka (v.l.)<br />

für ihre Leistungen im Zusammenhang mit dem Umzug von Steinhausen nach <strong>Hochdorf</strong>.<br />

orangen für einen guTen zweck<br />

Zwei Fliegen auf einen Streich<br />

Die HOCHDORF-Gruppe unterstützt mit<br />

ihrem Sponsoring regelmässig sportliche<br />

Anlässe und karitative Aktivitäten. In diesem<br />

Jahr beteiligte sie sich auch an der Orangenaktion<br />

von Terre des hommes.<br />

an den standorten <strong>Hochdorf</strong> und sulgen<br />

kamen unsere Mitarbeitenden diesen frühling<br />

in den genuss einer Zusatzdosis Vitamine in<br />

form von feinen orangen. Mit der aktion stärkt<br />

die HocHdorf-gruppe auf der einen seite<br />

die gesundheit der Mitarbeitenden und auf der<br />

anderen seite die kinder, die von den gesundheitsprojekten<br />

von terre des hommes (tdh)<br />

profitieren. das ge sammelte geld ermöglicht<br />

es, kinder mit krankheiten zu heilen, die in<br />

ihrem Heimatland nicht behandelt werden<br />

können. tdh stellt die organisatorische und<br />

medizinische unterstützung der kinder und<br />

ihrer familien sicher. in der schweiz werden<br />

die kinder in lausanne oder genf operiert.<br />

Vor und nach der Behandlung werden sie im<br />

tdh-Haus «la Maison» betreut. in den Heimatländern<br />

setzt sich tdh zudem für den Zugang<br />

zur medizinischen grundversorgung von<br />

familien und kindern ein.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Weblink: www.tdh.ch<br />

personell sowie produktionsseitig an vorderster<br />

front begleitet und implementiert. Predrag,<br />

Josip, Zoran und Pjeter haben als anlagenführer<br />

der Hauptprozesslinien zahlreiche Überstunden<br />

geleistet, um die anlagen wieder<br />

einzufahren und die angelaufenen Bestellungen<br />

rasch abzuarbeiten.<br />

Fabian Kurmann und Christian Kuhn –<br />

hilfreiche Staplerschulung<br />

auf initiative von fabian kurmann und christian<br />

kuhn wurde ein konzept zur internen staplerfahrer-ausbildung<br />

erstellt und umgesetzt.<br />

fabian und christian ermöglichten mit ihrer<br />

instruktorenausbildung die rasche, kompetente<br />

und praxisbezogene ausbildung von rund<br />

120 Mitarbeitenden zu staplerfahrerinnen und<br />

Für ihre Tätigkeit als Staplerfahrer-Experten haben Fabian Kurmann und Christian Kuhn<br />

den BEST PARTNER-Award erhalten.<br />

Hilfswerk terre des<br />

hommes<br />

terre des hommes (tdh) ist ein<br />

schweizer Hilfswerk, das kindern in<br />

not und ihren gemeinschaften eine<br />

bessere Zukunft bietet. in mehr als<br />

30 ländern entwickelt und setzt<br />

tdh-Projekte in den Bereichen<br />

gesundheit und kinderschutz um.<br />

dank innovativen ansätzen und<br />

konkreten, nachhaltigen lösungen<br />

verbessert tdh das leben von mehr<br />

als einer Million kindern und ihren<br />

angehörigen. dies wird durch individuelle<br />

und institutionelle geldgeber<br />

ermöglicht, wobei 85% der finanziellen<br />

Mittel direkt in die Projektarbeit<br />

fliessen. tdh wurde 1960 gegründet.<br />

staplerfahrern. dank den von ihnen angebotenen<br />

internen staplerfahrerkursen, die häufig<br />

an Wochenenden durchgeführt wurden und<br />

immer noch durchgeführt werden, tragen beide<br />

aktiv zur arbeitssicherheit und zur kostenminimierung<br />

bei. in der kurzen Zeit hätten bedeutend<br />

weniger Mitarbeitende externe kurse<br />

besuchen können. die externen kurse hätten<br />

zudem bedeutend mehr gekostet.<br />

Herzlichen dank an alle award-gewinner für<br />

ihren alltäglichen Best Partner-einsatz.<br />

13 HocHdorf<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation


menschen für hochdorf<br />

Laborumbau und -erweiTerung in SuLgen<br />

Zum Abschluss der Umbauarbeiten ein Rundgang für die Mitarbeitenden<br />

Ende 2010 und Anfang <strong>2011</strong> wurde das<br />

Labor in Sulgen umgebaut und erweitert.<br />

Am 8. Feb ruar hatten die Mitarbeitenden<br />

die Mög lich keit, die neuen Räumlichkeiten<br />

zu besichtigen.<br />

die neue sprühturmlinie 8 verdoppelte nahezu<br />

die produzierte Menge des standorts sulgen.<br />

das massiv höhere Produktionsvolumen und<br />

die hohen erwartungen an die Qualitätssicherung<br />

und die analyse von Babynahrung<br />

machten den laborumbau notwendig.<br />

Hellere Arbeitsräume<br />

allen labor-Mitarbeitenden gefallen vor allem<br />

die helleren arbeitsräume. die Mitarbeitenden<br />

der Mikrobiologie verfügen zudem für ihre<br />

arbeit über grosszügigere Platzverhältnisse<br />

und einzelne neue arbeitsgeräte, die einige<br />

arbeitsabläufe vereinfachen. Zudem erhielt<br />

das Milchlabor einen eigenen raum.<br />

die Mitarbeitenden am standort sulgen<br />

machten rege gebrauch von der angebotenen<br />

Besichtigungsmöglichkeit. Beispielsweise<br />

nutzte eine gruppe von Werkstatt-Mitarbeitenden<br />

den rundgang, damit sie wissen, was sich<br />

wo befindet und was wo gemacht wird. sie<br />

müssen sich schliesslich im gesamten Betrieb<br />

zurechtfinden. oder: Mitarbeitende der neuen<br />

sprühturmlinie erkundigten sich darüber, was<br />

eigentlich mit den abgefüllten Babynahrungsdosen<br />

im labor passiert, sobald sie diese als<br />

Muster rausgenommen und weitergeleitet<br />

haben. so betrachtet, kann die Besichtigung<br />

auch als Weiterbildung abgebucht werden.<br />

14 HocHdorf<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

einSaTz von rT pcr in der anaLyTik<br />

Schnellere und exaktere Analysen<br />

Die Babynahrung der Sprühturmlinie 8 wird<br />

inline in Dosen verpackt. Damit steigt neben<br />

der produzierten Menge auch das Risiko<br />

grösserer Schadenfälle. Nicht zuletzt deshalb<br />

hat HOCHDORF ein rt PCR-Analysegerät<br />

angeschafft. Was aber ist eigentlich<br />

rt PCR?<br />

der Mensch ist von Milliarden von Bakterien<br />

umgeben. es gibt sehr nützliche Bakterien, so<br />

z.B. im erdboden, in fermentierten lebensmitteln<br />

oder im menschlichen körper. ohne<br />

Bak terien würde unsere darmflora nicht funk -<br />

tio nieren, auch die Haut ist von harmlosen<br />

Bakterien besiedelt. Bakterien können aber<br />

auch pathogen (krankmachend) sein. Viele<br />

unerwünschte Bakterien lösen durchfall und<br />

erbrechen aus. die jüngsten ereignisse des<br />

eHec-erregers zeigen, dass pathogene Bakterien<br />

zu gefährlichen krankheiten führen können.<br />

Säuglinge besonders gefährdet<br />

säuglinge haben ein noch nicht vollständig<br />

ausgebildetes immunsystem und können<br />

die Bakterien weniger effizient abwehren als<br />

gesunde erwachsene. Pathogene Bakterien<br />

können bei säuglingen gravierende, lebensbedrohliche<br />

auswirkungen haben. aus diesen<br />

gründen ist eine zuverlässige und rasche analytik<br />

dieser Bakterien von grosser Wichtigkeit.<br />

Entdeckung von Mikroorganismen<br />

die entdeckung der Mikroorganismen wird<br />

mit der entwicklung des Mikroskops gleichgesetzt.<br />

die entdeckung der Mikroorganismen<br />

geht auf den niederländer antonie van leeuwenhoek<br />

(1632–1723) zurück, der mit selber<br />

konstruierten lupenähnlichen Mikroskopen<br />

kleinstlebewesen beobachtete. die moderne<br />

medizinische Mikrobiologie wurde durch robert<br />

koch (1843–1910) begründet. er verfasste<br />

verschiedene arbeiten zum thema Milzbrand<br />

(Bacillus anthracis), einer weit verbreiteten<br />

krankheit von Huftieren, die auch auf Menschen<br />

übertragen werden kann. Mit zuneh-<br />

menden molekularbiologischen kenntnissen<br />

stellte sich heraus, dass zwei grosse gruppen<br />

von Bakterien existieren: die archaebakterien<br />

(Bakterien aus alter Zeit, die extreme lebensräume<br />

wie heisse Quellen besiedeln) und die<br />

eubacterien («alltagsbakterien»).<br />

Klassischer Nachweis von Bakterien<br />

der klassische nachweis von Bakterien basiert<br />

auf spezifischen nährböden mit Wachstumssubstraten,<br />

z.B. glukose, und gleichzeitiger<br />

Hemmung von unerwünschter konkurrenzflora,<br />

z.B. durch antibiotika. diese Methode braucht<br />

allerdings Zeit, damit die Bakterien wachsen<br />

(18–72 h) und als koloniebildende einheiten<br />

identifiziert werden können. Zudem ist der<br />

nach weis mittels klassischer Mikrobiologie nicht<br />

in jedem fall genügend selektiv. Molekularbiologische<br />

Methoden basieren hingegen auf den<br />

nachweis (bakterien-)spezifischer abschnitte<br />

auf der dna (desoxyribonucleinsäure), der<br />

spezifischen erbinformation einer jeden Zelle.<br />

Bakteriennachweis mittels PCR<br />

die Polymerase-ketten-reaktion (englisch:<br />

Polymerase chain reaction = Pcr) stellt eine<br />

rasche und zuverlässige Methode zum nachweis<br />

von Bakterien dar. Bei der (konventionellen)<br />

Pcr wird ein (z.B. für ein Bakterium)<br />

spezifischer abschnitt auf der dna so oft<br />

vervielfältigt, bis sie durch anfärben mittels<br />

spezieller farbstoffe sichtbar und damit bestimmbar<br />

gemacht wird. «rt» ist die abkürzung<br />

für real time (echtzeit) und bedeutet, dass die<br />

analyse durch die Zugabe spezifischer Marker<br />

in echtzeit vorgenommen werden kann. das<br />

ergebnis lässt sogar aussagen über die anzahl<br />

der ursprünglich in der Probe vorhandenen<br />

Bakterien zu.<br />

Die PCR basiert auf folgendem Prinzip:<br />

1) nukleinsäure-doppelstränge (dna) werden<br />

einzelsträngig gemacht (denaturierung).<br />

dies passiert im fall der Pcr durch eine<br />

temperaturerhöhung auf <strong>90</strong>–96°c.<br />

Paul Kistler schaut auf seinem Rundgang Ramon Gmür bei der Arbeit im Labor der Mikrobiologie über die Schulter.<br />

Die angereicherte Probe wird mit Pufferlösung<br />

versetzt und bei 95°C denaturiert.<br />

2) anlagern (annealing) von zwei kurzen dnafragmenten<br />

(Primer, startermoleküle) an ihre<br />

spezifischen Zielsequenzen. damit wird der<br />

in der Pcr zu vervielfältigende abschnitt auf<br />

der dna festgelegt. dies passiert bei exakt<br />

gewählten temperaturen und ist von Primer<br />

zu Primer unterschiedlich.<br />

3) Verlängerung (elongation) dieser definierten<br />

abschnitte durch ein enzym, einer hitzesta -<br />

bilen Polymerase. die Polymerase synthetisiert<br />

den dna-komplementärstrang bei<br />

spe zi fischen temperaturen, sodass eine<br />

Verdoppelung der dna stattfindet. im gegensatz<br />

zur konventionellen Pcr verwendet<br />

die rt Pcr eine zusätzliche sonde mit einem<br />

farbstoff, damit die Pcr-Produkte während<br />

der analyse sichtbar gemacht werden<br />

können.<br />

4) die schritte 1–3 werden 30–40 Mal wiederholt,<br />

sodass schlussendlich genug dna-<br />

kopien vorhanden sind, um ein Pcr-resultat<br />

zu ermitteln.<br />

Abb.1: Schematische Darstellung der rt PCR.<br />

(Bildquelle: http://www.dnassequencing.<br />

com/<strong>2011</strong>/04/11/real-time-pcr-11/)<br />

Die vorbereiteten Proben werden ins PCR-Gerät eingelegt.<br />

Die Probenauswertung wird am Bildschirm aufgezeigt.<br />

die Pcr ist keine neue Methode, sie wurde<br />

1983 von kary Mullis erfunden. 10 Jahre später<br />

erhielt er für seine entdeckung den nobelpreis.<br />

die klassische Pcr war aber über lange Zeit<br />

forschungslaboratorien vorbehalten, da sie<br />

aufwändig in der anwendung war und hohe<br />

detailkenntnisse verlangte. seit der entwicklung<br />

von kommerziellen analyse-kits erfreut<br />

sich die rt Pcr einer breiteren anwendung.<br />

Folgende Vorteile bietet der Einsatz von<br />

rt PCR:<br />

– rasch verfügbare analysenresultate<br />

– Hohe sensitivität und spezifität<br />

– automatisierte Prozesse<br />

– gerät kann für verschiedene Bakterien<br />

verwendet werden<br />

die HocHdorf nutritec hat vor sechs Monaten<br />

ein rt Pcr-gerät angeschafft. aktuell<br />

analysieren wir im Mikrobiologielabor in sulgen<br />

cronobacter spp. in pulverförmiger säuglingsnahrung<br />

auf Basis der rt Pcr. in naher Zukunft<br />

werden wir die salmonellenanalytik umstellen,<br />

anschliessend sollen auch listerien detektiert<br />

werden.<br />

Claudia Fricker-Feer<br />

Leiterin Qualitätssicherung


menschen für hochdorf<br />

5. hygieneTag der hochdorf-gruppe<br />

Mitarbeitende werden Spurenleser im Bereich Hygiene<br />

Am 23. Februar fand in <strong>Hochdorf</strong> der fünfte<br />

Hygienetag für die Mitarbeitenden der<br />

HOCHDORF-Gruppe statt. Neben internen<br />

Themen wie dem QS-Jahresbericht und<br />

dem Hygiene-Monitoring hörten die Mitarbeitenden<br />

auch Vorträge zu Themen wie<br />

Luftentkeimungsverfahren, Schädlingsmonitoring<br />

und Biofilm.<br />

insgesamt besuchten 27 Mitarbeitende aus der<br />

Produktion und der entwicklung den 5. Hygienetag<br />

in <strong>Hochdorf</strong>. nach einer kurzen Begrüssung<br />

informierte claudia fricker-feer über den<br />

Jahresbericht 2010 der Qualitätssicherung. sie<br />

wies unter anderem darauf hin, dass im 2010<br />

neben den elf offiziellen audits zusätzlich fünf<br />

lieferantenaudits, zwei lageraudits, zehn<br />

3 Fragen an Claudia Fricker-Feer, Leiterin Qualiätssicherung,<br />

zum 5. Hygienetag<br />

1. Weshalb organisiert die QS einen<br />

gruppenweiten Hygienetag?<br />

Hygiene ist ein zentrales thema in einem<br />

lebensmittel produzierenden Betrieb und<br />

kann immer noch optimiert werden. an<br />

unseren Produktionsstandorten sind<br />

Produktionsleiter und Prozessleiter für<br />

den hygienischen status ihrer abteilungen<br />

verantwortlich. Mitarbeitende aus der Qs<br />

unterstützen sie dabei beim Musterzug,<br />

bei Verbesserungsmassnahmen und<br />

interpretieren die ergebnisse.<br />

es gibt viele neue technologien und<br />

anwendungen im Bereich reinigung/<br />

Hygiene. diese sollten anhand einer<br />

konzentrierten Veranstaltung vorgestellt<br />

werden. die teilnehmenden sollen damit<br />

auch die gängige reinigungspraxis<br />

kritisch hinterfragen und nach alternativen<br />

suchen.<br />

2. Wie war das Feedback der Mitarbeitenden?<br />

Welche Themen sind für den<br />

nächsten Hygienetag vorgesehen?<br />

die rückmeldungen waren generell sehr<br />

positiv. Vielen teilnehmenden haben<br />

erSTer LieferanTenTag der hochdorf-gruppe<br />

Viele positive Rückmeldungen der Teilnehmenden<br />

Das Team der Beschaffung organisierte am<br />

Freitag, 15. April <strong>2011</strong>, den ersten Lieferantentag<br />

der HOCHDORF-Gruppe. Themen<br />

rund um die Anforderungen zur Herstellung<br />

von Babynahrung und auch das Wachstum<br />

der HOCHDORF-Gruppe waren die Schwerpunktthemen<br />

des Anlasses. Bruno Friedli,<br />

Leiter Beschaffung und in diesem Sinne<br />

Gastgeber, beantwortete einige Fragen zum<br />

Lieferantentag <strong>2011</strong>.<br />

Neben interessanten Referaten kam auch der soziale<br />

Aspekt nicht zu kurz.<br />

das referat zum thema Biofilm und der<br />

anschauliche Vortrag über schädlingsbekämpfung<br />

gut gefallen. fürs nächste<br />

Jahr gibt es bereits verschiedene themenvorschläge:<br />

Hochdrucktechnologie<br />

zur entkeimung von lebensmitteln, analytische<br />

schnellmethoden oder anreizsysteme<br />

für Mitarbeitende, um das Verhalten<br />

bezüglich Hygiene im Betrieb<br />

intrinsisch zu fördern.<br />

3. Welche zwei oder drei Punkte sollen<br />

unbedingt in den Arbeitsalltag integriert<br />

werden?<br />

grundsätzlich ist es wichtig, das thema<br />

Hygiene immer wieder anzusprechen.<br />

dies gilt auch für Bereiche ausserhalb der<br />

Produktion, z.B. in der Werkstatt oder in<br />

der entwicklungsabteilung. konkret<br />

wollen wir reinigungsprogramme zur<br />

Vermeidung von Biofilmbildung optimieren.<br />

durch häufigere reinigungen neigen<br />

die Bakterien weniger dazu, einen Biofilm<br />

aufzubauen. im rahmen dieses Projekts<br />

laufen nun mehrere Versuche und evaluationen<br />

mit alternativen reinigungsmitteln.<br />

<strong>Kurier</strong>: Weshalb hat die Beschaffung der<br />

HOCHDORF-Gruppe den ersten Lieferantentag<br />

überhaupt organisiert?<br />

Bruno friedli: Wir wollten unseren lieferanten<br />

zeigen, wie die strategie der HocHdorfgruppe<br />

aussieht und wie wir uns in der nächsten<br />

Zeit weiterentwickeln werden. ebenfalls<br />

war es uns wichtig, unser enormes Wachstum<br />

Damian Henzi begrüsste die Lieferanten<br />

und stellte ihnen die HOCHDORF-Gruppe näher vor.<br />

kundenaudits sowie acht interne audits durchgeführt<br />

wurden. alleine die anzahl bestandener<br />

audits zeigt, dass HocHdorf die Qualitätsstandards<br />

garantieren kann.<br />

Wichtiges Hygiene-Monitoring<br />

Petra Binder und sylvia Bolzan erklärten die<br />

aufgaben und das Ziel des internen Hygiene-<br />

Monitorings. die einhaltung der Hygienemassnahmen<br />

für die Mitarbeitenden ist nur ein<br />

kleiner teil der arbeit. Zu den aufgaben des<br />

Hygiene-Monitorings gehört die regelmässige<br />

kontrolle des Wassers, der luft, der Bodenabläufe,<br />

der staubsauger, der schädlinge und<br />

eben des Personals. Zur Verbesserung der<br />

Hygiene wurden in den letzten Jahren einige<br />

Massnahmen getroffen wie z.B. Personalschleusen,<br />

staubsauger mit HePa-filtern,<br />

reduktion von nassreinigungen und häufigere<br />

desinfektion von Bodenabläufen.<br />

Lehrreiche externe Referate<br />

Wie in den Vorjahren bewährt, kommen am<br />

Hygienetag externe referenten zum Zug. in<br />

diesem Jahr informierte die firma sterilair<br />

über die Wirksamkeit von luftentkeimungsverfahren,<br />

die firma iss Pest control über<br />

ein wirksames schädlingsmonitoring und<br />

die sinnvolle schädlingsbekämpfung sowie die<br />

firma ecolab über die entstehung und entfernung<br />

von Biofilmen sowie Biofouling. direkt in<br />

den arbeitsalltag der meisten Mitarbeitenden<br />

können die beiden letzten themengebiete integriert<br />

werden. die Mitarbeitenden müssen zu<br />

«spurenlesern» werden. auf diese Weise<br />

können schädlinge und Biofilme frühzeitig<br />

erkannt und beseitigt werden. oder noch<br />

besser: dank aufmerksamem Beobachten<br />

werden schwachstellen frühzeitig erkannt und<br />

behoben.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

aufzuzeigen. und für dieses Wachstum brauchen<br />

wir lieferanten, die zusammen mit der<br />

HocHdorf-gruppe wachsen wollen und<br />

können. Wir haben unsere lieferanten auch<br />

sensibilisiert, dass wir nur über lebensfähig sind,<br />

wenn wir preislich auf europä ischem niveau<br />

anbieten und offerieren können. ein weiterer<br />

wichtiger Punkt war der Bereich Babynahrung.<br />

Wir informierten über die anfor derungen<br />

von kunden und Märkten,<br />

die aktuellen entwicklungen bei<br />

Babynahrungen sowie über lieferanforderungen<br />

an Produkte, die<br />

zur Herstellung von Babynahrung<br />

eingesetzt werden.<br />

<strong>Kurier</strong>: Wurden die gesetzten<br />

Ziele erreicht? Bist du mit dem<br />

Lieferantentag zufrieden?<br />

es war ein sehr anstrengender,<br />

aber interessanter tag. einige der<br />

lieferanten staunten über die<br />

grosse sortimentsbreite, andere<br />

Interessiertes Publikum<br />

am 5. HOCHDORF Hygienetag.<br />

Petra Binder erklärt die Aufgaben<br />

und die Ziele des internen Hygiene-Monitorings.<br />

Claudia Fricker-Feer, Leiterin Qualitätssicherung,<br />

erklärt die Funktionsweise des Luftkeimsammlers<br />

(Impaction-Verfahren).<br />

Jürg Buchli, Hansruedi Waltisberg, Bruno Roth<br />

und Pius Kaufmann bei der Feedbackrunde.<br />

über das Wachstum. alles in allem können wir<br />

sagen, dass die Ziele erreicht wurden.<br />

<strong>Kurier</strong>: Gibt es aus deiner Sicht ein Highlight<br />

des Lieferantentages? Falls ja, welches?<br />

ich wage sagen zu dürfen, dass der ganze tag<br />

ein Highlight war. die vielen positiven rückmeldungen<br />

der Besucher bestätigen mich in<br />

dieser Meinung.<br />

<strong>Kurier</strong>: Waren die Erfahrungen so gut, dass<br />

schon bald ein zweiter Lieferantentag<br />

organisiert wird?<br />

es ist geplant, dass wir in ca. 3 bis 4 Jahren<br />

wieder einen ähnlichen event organisieren<br />

werden. ob wir diesen in <strong>Hochdorf</strong>, in sulgen<br />

oder an einem ganz anderen ort durchführen<br />

werden, ist allerdings noch nicht definiert. auf<br />

alle fälle haben wir bereits einige Punkte<br />

notiert, die wir beim nächsten Mal anders<br />

machen wollen.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

15 HocHdorf


hochdorf Swiss milk ag<br />

werkSbeSichTigung der hochdorf direkTLieferanTen in SuLgen<br />

Eindrücklich, was mit unserer Milch gemacht werden kann<br />

Die Freiämter HOCHDORF Direktlieferanten.<br />

16 HocHdorf<br />

Am Dienstag, 29. März <strong>2011</strong>, nutzten über<br />

50 Direktlieferanten der HOCHDORF-Gruppe<br />

die Gelegenheit und besuchten unser Werk<br />

in Sulgen.<br />

im Vordergrund stand dabei vor allem die<br />

Besichtigung der neuen sprühturmlinie 8. die<br />

anlage kann aus Hygienegründen nicht von<br />

innen besichtigt werden. einen guten eindruck<br />

von den dimensionen der sprühturmlinie 8<br />

erhält man aber auch bereits durch die<br />

«schaufenster».<br />

Beeindruckt waren die direktlieferanten von den<br />

Möglichkeiten der ultrafiltrations-anlage. sie<br />

zeigten sich fasziniert über die Möglichkeiten,<br />

die Milch in ihre einzelteile zu zerlegen und diese<br />

dann zu vermarkten. ebenfalls hat der insgesamt<br />

hochdorf unTerSTüTzT regionaLe braunviehSchau<br />

Kuh Diega lässt die Konkurrenz alt aussehen<br />

Am Samstag, 9. April <strong>2011</strong>, fand die fünfte<br />

Seetaler Braunvieh Regioschau in <strong>Hochdorf</strong><br />

statt. Die HOCHDORF-Gruppe unterstützte<br />

diesen Anlass mit dem Hauptpreis, der<br />

MISS SEETAL.<br />

an der fünften regioschau «kämpften» rund<br />

200 kühe von 60 Betrieben an verschiedenen<br />

Wettbewerben um die begehrten Preise.<br />

Beispielsweise um den schöneuterpreis für<br />

jüngere oder ältere kühe, um den Preis der<br />

Miss Protein, der Miss genetic und natürlich<br />

um den Hauptpreis: die Miss seetal.<br />

Diega räumt ab<br />

die kuh diega von HocHdorf direktlieferant<br />

und Züchter andy Widmer räumte an der<br />

regioschau gleich mehrfach ab. sie entschied<br />

nicht nur die Miss-seetal-Wahl für sich sondern<br />

auch den schöneutertitel in ihrer kategorie und<br />

den Miss-Protein-titel. Besitzer andy Widmer<br />

ist stolz auf seinen Zuchterfolg und hofft mit ihr<br />

auf weitere titel an schweizerischen und<br />

internationalen Wettbewerben. die von der<br />

HocHdorf-gruppe gesponserte trophäe für<br />

die siegerin der Miss-Wahl, eine geschnitzte<br />

kuh, erhält bei andy Widmer einen ehrenplatz.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

hochdorf SwiSS miLk zeigT Sich bei miLchproduzenTen<br />

Der Auftritt der HOCHDORF-Gruppe wird geschätzt<br />

Die HOCHDORF Swiss Milk AG präsentierte<br />

sich dieses Jahr an den zwei Generalversammlungen<br />

von HOCHDORF Milchlieferorganisationen.<br />

der HocHdorf stand wurde an der generalversammlung<br />

der nordostmilch ag aufgestellt<br />

(Bild). Zudem besuchte Peter Meier die<br />

gV der thur Milch ring ag. Mit einigen Produkten<br />

und dem einfachen HocHdorf stand<br />

erhielten die gV-Besucherinnen und -Besucher<br />

einen eindruck der aktivitäten der gesamten<br />

HocHdorf-gruppe. der genuss der mitgebrachten<br />

schokolade, hergestellt mit HocHdorf<br />

Milchpulver, versüsste den auftritt der<br />

swiss Milk ag und bleibt bestimmt in guter<br />

erinnerung.<br />

Peter Meier<br />

Leiter Milchbeschaffung<br />

grosse anlagepark beeindruckt, welcher für die<br />

Verarbeitung der Milch notwendig ist.<br />

ein feines Mittagessen im restaurant thurberg<br />

rundete den anlass ab. Mit dabei war auch das<br />

gesamte thur-Milch-team. urs schwizer<br />

stellte unseren HocHdorf direktlieferanten<br />

die thur Milch ag und den kanton thurgau<br />

näher vor. Präsident roland Werner erklärte in<br />

einem interessanten referat seine sicht zur<br />

aktuellen Milchpolitik.<br />

die direktlieferanten genossen den ausflug in<br />

den kanton thurgau. Wir erhielten viele positive<br />

rückmeldungen nach dem anlass.<br />

Peter Meier<br />

Leiter Milchbeschaffung<br />

Kuh Diega aus dem Stall von HOCHDORF Direktlieferant Andy Widmer (Mitte) entschied den Hauptpreis,<br />

die Miss-Seetal-Wahl, für sich. Der Preis wurde von der HOCHDORF-Gruppe gesponsert.


hochdorf nutricare ag<br />

neue geSeTzLiche vorgaben für den ganzen china-markT<br />

Schnelle und erfolgreiche Änderungen der Babynahrungs-Rezepturen für China<br />

Im Frühsommer 2010 wurde bekannt, dass<br />

für den chinesischen Markt bis zum 1. April<br />

<strong>2011</strong> sämtliche Babynahrungs-Rezepturen<br />

aufgrund einer Gesetzesänderung angepasst<br />

werden müssen. Ein speziell zusammengestelltes<br />

Team verfolgte dieses<br />

anspruchsvolle Ziel mit Erfolg.<br />

im Bereich der Babynahrung bestehen zwei<br />

umfangreiche regelwerke, die deren Zusammensetzung<br />

und teilweise<br />

auch deren<br />

Auch die in China verkaufte<br />

HOCHDORF Babynahrung «Babina»<br />

musste überarbeitet und eine neue<br />

Verpackung organisiert werden.<br />

markeTingunTerSTüTzung der hochdorf nuTricare ag<br />

Einzigartige Unterstützung für unsere Partner<br />

Die HOCHDORF Nutricare AG verkauft<br />

nicht nur Babynahrung unter dem Swiss-<br />

Made Label. Nein, sie unterstützt ihre<br />

Partner weltweit auch beim Verkauf der<br />

HOCHDORF Produkte.<br />

darin ist das unternehmen als drittmarkenanbieter<br />

einzigartig. im letzten halben Jahr<br />

unterstützten Michiel de ruiter, fons togtema,<br />

Janny Vedder und edith koch die Partner<br />

an vielen Verkaufsschulungen, Produktpromotionen<br />

und Ärzteseminaren. die Bilder und<br />

Bild legenden geben einen kleinen eindruck<br />

von der reise- und arbeitstätigkeit des Verkaufs-<br />

und schulungsteams der HocHdorf<br />

nutricare ag.<br />

Janny Vedder<br />

Marketing<br />

Januar<br />

Herstellung reglementieren: das eu-gesetz<br />

und der codex alimentarius für Babynahrung.<br />

daneben bestehen noch weitere länderspezifische<br />

Vorschriften. insbesondere china hat im<br />

frühsommer 2010, mitunter als folge der<br />

zahl reichen skandale, eine neue regelung mit<br />

sehr kurzer Übergangsfrist veröffentlicht. Bis<br />

zum 1. april <strong>2011</strong> musste sämtliche Babynahrung<br />

nach den neuen Vorschriften hergestellt<br />

werden. die vielen anpassungen hatten<br />

also in weniger als einem Jahr zu erfolgen.<br />

HocHdorf konnte diese zwingende<br />

Vorgabe einhalten.<br />

15 Rezepturen angepasst<br />

in china werden neben der anfangsnahrung<br />

für säuglinge auch folgenahrungen für kleinkinder<br />

aus dem Hause HocHdorf verkauft.<br />

entsprechend überarbeitete das entwicklungsteam<br />

insgesamt 15 rezepturen. Weil mehrere<br />

Zutaten angepasst werden mussten, waren<br />

ver schiedene testproduktionen notwendig.<br />

einen grossen<br />

anteil daran, dass die<br />

neuen rezepturen pünkt-<br />

lich ausgeliefert werden<br />

konnten, hatten die zwei<br />

entwicklerinnen karin Wehrmüller<br />

und katrin kremer. edith<br />

koch stellte die Verbindung zu<br />

den chinesischen Partnern sicher<br />

und kommunizierte mit diesen<br />

zusammen die neuen rezepturen.<br />

Februar<br />

März<br />

Januar Kurz nach der «Revolution» Ende Januar<br />

führte Janny Vedder eine Verkaufsschulung in<br />

Tunesien für den Partner Pharmalyse durch. Das V<br />

steht für den erst kürzlich errungenen Sieg. Neben<br />

der Schulung wurde häufig über demokratische<br />

Rechte gesprochen.<br />

Februar Das Team von EMEA Trading verkauft seit<br />

April die HOCHDORF Babynahrung in Bulgarien<br />

unter dem Namen «Prima». Janny Vedder schulte das<br />

Team Anfang Februar <strong>2011</strong>.<br />

März In Argentinien wird Schweizer Babynahrung<br />

noch nicht lange verkauft. Am 15. und 16. März<br />

schulte Janny Vedder das Verkaufs- & Marketing-<br />

personal von SanCor.<br />

Ein Teil des erfolgreichen Teams, dank dem auch nach dem 1. April <strong>2011</strong> Babynahrung nach China verkauft<br />

werden kann. v.l: Katrin Kremer, Karin Wehrmüller, Claudia Balmer, Jasmin Iten und Michaela Korner.<br />

Viele kleine Räder tragen zum Erfolg bei<br />

neben karin Wehrmüller, katrin kremer und<br />

edith koch haben viele weitere Personen zum<br />

erfolg beigetragen. die besten rezepturen<br />

bringen nichts, wenn dafür nicht die entsprechenden<br />

Zutaten zum richtigen Zeitpunkt am<br />

richtigen ort zum verarbeiten bereitstehen.<br />

deshalb waren der Verkaufsinnendienst mit<br />

Michaela korner und die Beschaffung mit<br />

Bruno Mörgeli von anfang an im Projekt mit<br />

involviert. neben den Zutaten mussten sich<br />

diese beiden abteilungen zusammen mit<br />

claudia Balmer auch um die neue Beschriftung<br />

und die rechtzeitige Beschaffung des Verpackungsmaterials<br />

sowie der Begleitbroschüren<br />

kümmern.<br />

April 1<br />

April 2<br />

April 1 Unter dem Namen «Milkid» kennt man<br />

HOCHDORF Babynahrung in Portugal. Mit dem<br />

aufgestellten medizinischen Aussendienst-Team<br />

machte Janny Vedder die Produkt- und Berater-<br />

schulung Anfang April umso mehr Spass.<br />

April 2 In Bangladesch führten Fons Togtema und<br />

Janny Vedder im April eine Verkaufsschulung für 60<br />

Baby Nutrition Mitarbeiter durch und verteilten zum<br />

Abschluss in traditioneller Kleidung die Zertifikate.<br />

Mai Anfang Mai waren Michiel de Ruiter und Janny<br />

Vedder am Verkaufsstart der HOCHDORF Baby -<br />

nahrung unter dem Namen «Liptomilk» von Liptis in<br />

Ägypten mit dabei. Vor 200 Kinderärzten in<br />

El Alamein stellten sie und Dr. Jan Taminiau, ein<br />

Analyse anpassen<br />

neben den Produkten und den Verpackungen<br />

mussten auch die analyseprozesse und<br />

nahrungstabellen neu erstellt bzw. angepasst<br />

werden. diese komplexen anpassungen<br />

mussten in weniger als einem Jahr durchgeführt<br />

werden. dabei musste auch immer<br />

wieder beachtet wer den, dass nicht zu viele<br />

Zutaten und zu viel Verpackungsmaterial gemäss<br />

den alten rezep turen vorbestellt wurde.<br />

die HocHdorf-gruppe liefert weiterhin<br />

Babynahrung nach china. das können nicht<br />

alle Produzenten von sich behaupten.<br />

Michiel de Ruiter<br />

Geschäftsführer HOCHDORF Nutricare AG<br />

Mai<br />

Juni<br />

holländischer Kinder-Gastroentorologe, die Produkte<br />

und deren ernährungsphysiologische Wirkung sowie<br />

die HOCHDORF-Gruppe vor. Das Bild unten zeigt<br />

Dr. Jan Taminiau während seines Vortrages.<br />

Juni Edith Koch (re)präsentiert die HOCHDORF-<br />

Gruppe anlässlich des Verkaufsstarts der Natrapure<br />

Babynahrung in der Provinz Chengdou in China.<br />

17 HocHdorf


Superior TaSTe award <strong>2011</strong><br />

And the winner is: Mousse au Chocolat noir und VIOGERM ® Weizenkeimöl<br />

Das International Taste & Quality Institute<br />

(iTQi) ist die führende Organisation, die sich<br />

mit unabhängigen Küchenchefs und Sommeliers<br />

der Bewertung, Auszeichnung und<br />

Förderung von hochwertigen Nahrungsmitteln<br />

und Getränken widmet. Für den<br />

Award <strong>2011</strong> hat Nutrifood zwei Produkte<br />

eingereicht, die erfolgreich ausgezeichnet<br />

wurden: das Mousse au Chocolat noir und<br />

das VIOGERM ® Weizenkeimöl.<br />

im international taste & Quality institute in<br />

Brüssel degustiert und bewertet eine hochkarätige<br />

Jury aus 120 anerkannten küchenchefs<br />

und sommeliers aus ganz europa verschiedenste<br />

Produkte aus dem lebensmittelsektor.<br />

Jedes Produkt wird in seiner kategorie nach<br />

seinem spezifischen geschmack bewertet,<br />

nicht aber mit anderen verglichen. Bewertet<br />

werden sensorische kriterien wie zum Beispiel<br />

der erste eindruck, aussehen, aroma, Beschaffenheit,<br />

aber auch geschmack und<br />

geruch. Je nach Punktezahl werden die<br />

Produkte mit einem, zwei oder drei sternen<br />

ausgezeichnet.<br />

Femtorp Mousse au Chocolat noir und<br />

VIOGERM ® Weizenkeimöl<br />

Zum ersten Mal sandte HocHdorf nutrifood<br />

zwei Produkte zur Bewertung an das international<br />

taste & Quality institute nach Brüssel –<br />

beide Produkte wurden ausgezeichnet.<br />

das aussehen, der geschmack sowie der<br />

geruch unseres ViogerM ® Weizenkeimöls<br />

überzeugten die fachjury, es wurde mit einem<br />

stern bewertet. noch besser schnitt unsere<br />

innovation femtorp Mousse au chocolat noir<br />

ab. das feine dessert erhielt auf anhieb zwei<br />

sterne und überzeugte die fachjury vor allem<br />

in den Bereichen aussehen, textur und geschmack.<br />

Zu jedem bewerteten Produkt<br />

erhielten wir einen detaillierten Bericht. das<br />

hochdorf preiS <strong>2011</strong><br />

hochdorf nutrifood ag<br />

gibt uns die Möglichkeit, das ViogerM ®<br />

Weizenkeimöl sowie das femtorp Mousse au<br />

chocolat noir noch weiter zu optimieren.<br />

Superior Taste Award <strong>2011</strong><br />

Produkte, die mit dem superior taste award<br />

ausgezeichnet werden, erfahren weltweit eine<br />

besondere Beachtung, weil sie von führenden<br />

unabhängigen küchenchefs und sommeliers<br />

getestet und hervorgehoben wurden. Wir sind<br />

überzeugt, dass uns diese auszeichnung<br />

bei der Bewerbung und dem Verkauf unserer<br />

hochwertigen ViogerM ® und femtorp-<br />

Produkte in Zukunft aktiv unterstützen wird.<br />

18 HocHdorf<br />

Sandra Leu<br />

Marketing<br />

Preis für Masterarbeit über Starter-Kulturen für die Fleischverarbeitung<br />

Die HOCHDORF-Gruppe verleiht jährlich<br />

einen Förderpreis für eine herausragende<br />

Masterarbeit im Studiengang Lebensmittel-<br />

und Ernährungswissenschaften der ETH<br />

Zürich. Dieses Jahr wurde der Preis bereits<br />

zum achten Mal vergeben. Vincent Lebet,<br />

Geschäftsführer der HOCHDORF Nutrifood<br />

AG, übergab den Preis anlässlich der<br />

Diplomfeier an Martin Salzmann für<br />

seine Arbeit im Bereich Biotechnologie.<br />

dieses Jahr honorierte der HocHdorf Preis<br />

eine arbeit aus dem labor für lebensmittel-<br />

Biotechnologie von Prof. dr. christophe<br />

lacroix. Martin salzmann entwickelte, charakterisierte<br />

und testete in seiner arbeit starterkulturen<br />

für die fleischverarbeitung. die arbeit<br />

wurde von einem industriellen Partner in<br />

auftrag gegeben. Martin salzmann führte die<br />

arbeit mit vielen neuen ideen, grosser eigenständigkeit<br />

und grosser Brillanz durch. er<br />

Weitere informationen zum<br />

award unter: www.itqi.com<br />

positionierte sich so als verbindende Brücke<br />

zwischen Wissenschaft und Praxis. auch<br />

sprachlich überzeugt die in einem klaren und<br />

präzisen englisch verfasste arbeit. Martin<br />

salzmann lieferte eine glanzarbeit ab.<br />

Bei der Preisübergabe wies dr. Vincent lebet<br />

darauf hin, dass die absolventinnen und<br />

absolventen einen spannenden arbeitsbereich<br />

gewählt haben und dass die HocHdorfgruppe<br />

zahlreiche lebensmittelingenieurinnen<br />

und lebensmittelingenieure beschäftigt. «Wir<br />

sind auf qualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter auf allen stufen und in allen funktionen<br />

angewiesen. deswegen ist es uns<br />

ein wichtiges anliegen, den nachwuchs von<br />

herausragenden fachkräften zu fördern», so<br />

lebet weiter.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

87,3<br />

Christian De Bauw<br />

Managing Partner<br />

Evaluation Results<br />

Femtorp Mousse au chocolat noir<br />

by<br />

HOCHDORF Nutrifood AG<br />

Superior Taste Award <strong>2011</strong><br />

with<br />

2 Stars<br />

INTERNATIONAL TASTE & QUALITY INSTITUTE<br />

Sensory Evaluation Graph (in %)<br />

85,5<br />

89,5<br />

Final Mark First Impression Vision Smell Texture Taste<br />

85,0<br />

The Final Mark is the result of a weighted average calculation<br />

Brussels, April 22, <strong>2011</strong><br />

INTERNATIONAL TASTE & QUALITY INSTITUTE<br />

www.itqi.com<br />

92,0<br />

Louis Frère<br />

Managing Partner<br />

Unsere Innovation, das Femtorp Mousse au Chocolat<br />

noir, erzielte hohe Werte bei der Textur, beim<br />

Geschmack und beim Aussehen.<br />

89,5<br />

Das VIOGERM ® Weizenkeimöl wurde<br />

mit einem Stern ausgezeichnet.<br />

Von der Jury mit zwei Sternen<br />

ausgezeichnet: das feine<br />

Femtorp Mousse au Chocolat noir.<br />

Dr. Vincent Lebet, Geschäftsführer der HOCHDORF Nutrifood AG, übergibt den HOCHDORF Preis dem<br />

glücklichen Gewinner Martin Salzmann.


hochdorf nutribake ag<br />

zum abSchied der hochdorf nuTribake ag: ein bLick zurück<br />

Adieu, HOCHDORF Nutribake AG<br />

Im Bereich Babynahrung hat die HOCHDORF-<br />

Gruppe zwar langjährige Erfahrung. Als<br />

strategisch wichtiger Zukunftspfeiler ist<br />

dieser Geschäftsbereich aber eigentlich<br />

erst im Jahre 2006 wieder internationalisiert<br />

worden. Den umgekehrten Weg machte<br />

HOCHDORF, als sie sich verstärkt auf das<br />

Bäckereigeschäft fokussierte.<br />

damals nämlich, um 1931/1932, mit dem<br />

eintritt von dr. Moritz lustenberger als geschäftsführer,<br />

entschieden die HocHdorf<br />

Verantwortlichen, die bisherige ausland-Priorität<br />

des geschäftes auf die schweiz zu verlagern.<br />

in den folgenden Jahrzehnten wurden viel<br />

engagement, fleiss, ausdauer und innovationskraft<br />

in die Produktion, das Marketing, in den<br />

Verkauf und die distribution von Produkten für<br />

das Bäckerei-geschäft hineingesteckt. unter<br />

Bäckern sprach man immer von HocHdorf,<br />

daher wurde in den 1970er-Jahren das frühere<br />

sMg-logo durch das HocHdorf logo mit<br />

dem Pilatus abgelöst. und das Bäckereigeschäft<br />

ist auch der grund, weshalb die firma<br />

heute HocHdorf Holding ag heisst. entsprechend<br />

war die Mitteilung vom Verkauf der<br />

nutribake ag per 1. april <strong>2011</strong> für altgediente<br />

HocHdorfer keine gute nachricht.<br />

Der hart erkämpfte Aufbau<br />

das firmenarchiv hütet eine Medaille der<br />

schweiz. ausstellung für Bäckerei-konditorei,<br />

Zürich, 1913. Mit der 1911 in Betrieb genommenen<br />

sprüh-trocknungs-anlage trufood<br />

konnten sprüh-Milchpulver an Bäckereien<br />

geliefert wer den. erste schritte für den aufbau<br />

eines Bäcker-sortimentes liegen also rund<br />

100 Jahre zurück. der eigentliche start für<br />

eine konsequente Bearbeitung dieses Marktes<br />

erfolgte 1931/32 mit dem eintritt von dr. Moritz<br />

lustenberger als neuer geschäftsführer. der<br />

norwegische lebensmittel-Wissenschaftler,<br />

dr. r. Hellerud, konnte für eine Zusammenarbeit<br />

gewonnen werden. er vermittelte die Patente<br />

um das neuartige Backmittel alBako und half<br />

mit, die Margarine- und fettfabrikation aufzubauen.<br />

neue aussendienst-Mitarbeiter wurden<br />

angestellt.<br />

die enge Zusammenarbeit mit der fachschule<br />

richemont, luzern, führte dazu, dass die<br />

Herstellung und Vermarktung der leVit-<br />

Produkte Mitte der 1950er-Jahre HocHdorf<br />

anvertraut wurde.<br />

Bild einer Aussendienst-Konferenz in <strong>Hochdorf</strong> bei der Einführung von Albako F<br />

(Frühjahr 19<strong>90</strong>).<br />

Die Selbständigkeit gab man nicht auf<br />

anfang der 1960er-Jahre entschieden sich<br />

die meisten, vorher selbständigen Margarine-<br />

Hersteller zur gründung einer zentralen<br />

Marketing- und Verkaufsorganisation Margo,<br />

bei welcher unilever mit über 50% der angepeilten<br />

Verkaufsmenge das sagen hatte. unter<br />

der leitung von dr. Heinz stöcklin entschied<br />

sich HocHdorf, unabhängig zu bleiben. das<br />

resultat: innert Jahresfrist vervierfachte sich<br />

der HocHdorf Verkauf. in der folge wurde<br />

die logistik ausgebaut. HocHdorf unterhielt<br />

auslieferungslager in Zürich, Basel, Belp,<br />

lausanne, Visp, Magadino und Haldenstein.<br />

Wachsendes HOCHDORF Sortiment<br />

das HocHdorf Backwarensortiment wuchs<br />

laufend. dutzende von Backvormischungen<br />

und Halbfabrikaten ergänzten die Produkte-<br />

Palette, um den veränderten Produktionsweisen<br />

in den Bäckereien rechnung zu tragen.<br />

intensive kundenbeziehungen gehörten zur<br />

stärke des HocHdorf Marketings. Bäckerreisen,<br />

skiwochen, originelle Verkaufsförderungsideen<br />

(z.B. eine erwerbsausfall-Versicherung)<br />

fanden grossen anklang.<br />

um 1970 unterhielt HocHdorf ein aussendienst-team<br />

von 28 Verkäufern/Beratern und<br />

8 telefonistinnen. darunter befanden sich<br />

legendäre Verkaufspersönlichkeiten wie – um<br />

nur einige zu nennen – fritz Mühlethaler in<br />

Zürich; Jean Perreten, lausanne, der in den<br />

1970er-Jahren erstmals einen Jahresumsatz<br />

von über cHf 1 Mio. stemmte; franz künzli,<br />

<strong>Hochdorf</strong>, der noch vom spitalbett aus seine<br />

kunden anrief und Ware verkaufte; alfred<br />

renggli, Basel, der einen Bäcker-turnverein<br />

gründete; Walter schmid, chur, der dreisprachig<br />

in allen Bündner dörfern bekannt war; Walter<br />

fiechter, losone, der sowohl in den städten<br />

wie in allen tessiner tälern HocHdorf zum<br />

durchbruch verhalf.<br />

nicht zu übersehen war jedoch die schleichende<br />

erosion des selbständigen Bäckereigewerbes,<br />

ursprünglich eine stärke der HocHdorf<br />

Marktbearbeitung. Zählte man 1960 noch<br />

6'150 selbständige Betriebe, sank diese Zahl<br />

1980 auf 4'500 und 19<strong>90</strong> auf 3'800. Heute<br />

existieren noch 1'815 selbständige gewerbliche<br />

Betriebe neben den immer noch wachsenden<br />

industriellen grossbetrieben.<br />

Vertreterfahrzeug in den 1940er-Jahre. Am Steuer sitzt Fritz Mühlethaler, Vertreter in der<br />

Region Zürich.<br />

Ein Depotfahrzeug der HOCHDORF (1940er-Jahre).<br />

Aufbruch zu neuen Ufern<br />

die frage, ob die nutribake auf lange frist, bei<br />

immer offeneren grenzen und mehr importen<br />

von günstigen Produkten, im Bäckerei-<br />

konditorei-confiserie-geschäft bei der<br />

HocHdorf-gruppe keine chance gehabt<br />

hätte, bleibt unbeantwortet. die HocHdorf<br />

Verantwortlichen sind jedoch überzeugt, dass<br />

sich nutribake zukünftig in einem reinen<br />

Bäckereiumfeld besser behaupten und weiterentwickeln<br />

kann. Vor allem, weil der druck<br />

Aussendienstvertreter Yves Bochent (Rayon Waadt und Fribourg)<br />

in der Versuchsbäckerei in <strong>Hochdorf</strong> (Aufnahme 1992).<br />

durch importe weiter steigen wird. nichtsdestotrotz<br />

wird sich nutribake zukünftig als<br />

mittelgrosses unternehmen sein Überleben<br />

durch Qualität sowie durch die leistung und<br />

das engagement seiner Mitarbeitenden sichern<br />

müssen – der Preiskampf wird auch bei<br />

der Bakels gruppe nicht zu gewinnen sein.<br />

Hans Peter Ineichen<br />

Archivar des HOCHDORF Firmenarchivs<br />

Benno Eigenmann, Geschäftsführer der Nutribake AG,<br />

in einer Aufnahme aus dem Jahre 1993.<br />

19 HocHdorf


20 hochdorf<br />

English page<br />

Editorial agEnda<br />

There is a lot to do – and we go for the challenge!<br />

The HOCHDORF Group has dealt with many<br />

issues and implemented significant change<br />

in the first six months of <strong>2011</strong>: the sale of<br />

HOCHDORF Nutribake AG, the switch to the<br />

Zurich stock exchange SIX Swiss Exchange<br />

and the issue of a conversion loan are just<br />

the tip of the iceberg. The Group has<br />

processed more milk and whey in the first<br />

five months of the year than at any other<br />

time in its history.<br />

The first five months of this year were a real<br />

challenge. We processed a record 206 million<br />

kg of milk and whey into high-quality products.<br />

This equates to the hochdorf Group pro-<br />

ce ssing a daily total of 1.4 million kg of milk and<br />

whey in hochdorf, Sulgen and Medeikiai. The<br />

monthly record for Switzerland was achieved in<br />

April. In this month alone, 42.2 million kg of milk<br />

and whey were processed – a truly remarkable<br />

achievement. This result is in keeping with<br />

our BEST PArTNEr status and our employees<br />

deserve a heartfelt vote of thanks.<br />

Good results mean a share of the profits<br />

for the HOCHDORF employees<br />

The hochdorf employees have produced<br />

valuable work in other areas too, alongside the<br />

record amounts processed at our plants. This is<br />

reflected in the results for the previous business<br />

year of 2010. We were able to present a more<br />

than satisfactory result for the business year at<br />

the annual media conference. Both, shareholders<br />

and employees, reap the benefits of these<br />

positive results. The hochdorf Group’s profit<br />

sharing policy covers profit sharing for all<br />

hochdorf employees. In accordance with<br />

the policy, a profit sharing payout was made to<br />

employees and the first management level for<br />

the last business year. It was no more than they<br />

deserved, given the efforts they made on our<br />

behalf. A higher benchmark is set for members<br />

of the senior management team and so no<br />

profit sharing payment was made to them.<br />

HOCHDORF Nutribake AG sale<br />

At the start of May an agreement was successfully<br />

reached for the sale of hochdorf<br />

Nutribake AG to the BAKELS Group. This<br />

means that the hochdorf Group relinquished<br />

ownership of Nutribake retrospectively<br />

with effect from 1 April <strong>2011</strong>. hochdorf<br />

Nutritec AG and other Swiss producers will<br />

continue to manufacture the brands that came<br />

under the hochdorf Nutribake AG range and<br />

that are well known in the industry, such as<br />

LEVIT, ALBAKo, SUMAX, MoUL-BIE. They will<br />

be produced exclusively in Switzerland to the<br />

same high quality standard. The hochdorf<br />

Group will therefore retain its control over a<br />

substantial proportion of the production. We<br />

also have the option of supplying Bakels Inter-<br />

national with large quantities of our products.<br />

There were certain spatial implications to the<br />

Nutribake sale, which in turn resulted in a wave<br />

of moves at hochdorf. It was a complex<br />

project and presented us with a big challenge,<br />

but all the new rooms are occupied now. I would<br />

like to take this opportunity to offer the work -<br />

shop team and hansruedi Waltisberg my sincere<br />

thanks for their painstaking organisation and<br />

BEST PArTNEr commitment to the task.<br />

Market successes for the HOCHDORF<br />

Group<br />

hochdorf Nutricare AG was able to register<br />

further market success thanks to the great<br />

efforts made in the infant formula area. New<br />

customers were convinced of the merits of<br />

our high-quality products in six countries.<br />

hochdorf Nutrifood is also on the point of<br />

concluding a distribution contract with one of<br />

the largest European ingredients distributors.<br />

And negotiations are now underway with<br />

interesting new partners in the burgeoning<br />

economic area of the Indian subcontinent.<br />

Visit to Medeikiai<br />

In May, the Board of directors convened in<br />

Medeikiai, Lithuania (see article, page 10). This<br />

gave the Board of directors the opportunity to<br />

gain a personal impression of our future milk<br />

plant in Lithuania. The visit left an impression<br />

on the employees as well as on the Board of<br />

directors and the management team was<br />

encouraged by the visit and the prestige it lent<br />

to the plant. It also became clear during the<br />

subsequent visit to an agricultural business and<br />

the journey across country that there is still<br />

much untapped potential for additional milk<br />

production in this country. And this is exactly<br />

what the hochdorf Group was looking for.<br />

The annual general meeting of 13 May <strong>2011</strong><br />

agrees a conditional capital increase with<br />

the issue of a conversion loan.<br />

The hochdorf holding AG conversion loan<br />

was successfully completed under the direction<br />

of the Neue helvetische Bank AG. The coupon<br />

was set at 3.0% and the conversion price at<br />

chf 124. A conversion price of chf 124<br />

amounts to a bonus payment of 13% above the<br />

volume-weighted average market price of the<br />

hochdorf registered share of chf 109.746<br />

on 25 May <strong>2011</strong>. The innovative design of the<br />

conversion loan was a perfect marriage of the<br />

investors’ and hochdorf’s own interests. The<br />

shareholders therefore made ample use of their<br />

pre-emptive subscription rights and about 25 %<br />

of previous shareholders also subscribed. The<br />

proportion of shares set aside for free subscription<br />

was over-subscribed. Provisional trading<br />

began on 27 May <strong>2011</strong> with payment in full on<br />

30 May <strong>2011</strong>.<br />

Agricultural policy 2014–2017 – is it heading<br />

in the right direction?<br />

The hochdorf Group cannot afford to look<br />

inwards or focus its attention on market<br />

challenges alone. decisions made by the milk<br />

industry organisation (BoM) are of immense<br />

importance for the milk business. Important<br />

decisions about the future of the industry were<br />

made at the delegates’ conference in November.<br />

It is only a matter of time before these<br />

decisions are implemented. There are further<br />

details on this topic in Werner Schweizer’s<br />

article on page 8.<br />

The Swiss federal office for Agriculture<br />

recommends a more robust ecological focus for<br />

agricultural policy from 2014-2017. however,<br />

this ecological approach must not be achieved<br />

at the expense of productive agriculture – there<br />

are still a few adjustments to be made here.<br />

one step in the right direction is, for instance,<br />

the increase in the standard labour unit (SLU)<br />

for drawing direct payments. This leads to a<br />

particular structural adjustment, which is of<br />

benefit to Swiss agriculture. The 2014–2017<br />

agricultural policy also favours vegetable food<br />

production over animal production. however,<br />

the natural conditions in Switzerland favour<br />

animal production in agriculture, so adjustments<br />

need to be made in this area too. The<br />

consultation process for the agricultural policy<br />

for 2014–2017 ends on 26 June <strong>2011</strong>.<br />

A debate is also being held about the prerequisite<br />

for "Swissness" in the Swiss National<br />

council and the council of States. This debate<br />

is of vital importance to the hochdorf<br />

Group. In general, what is regarded as Swiss is<br />

any thing that is processed in Switzerland. how -<br />

ever, various possible changes are currently<br />

under discussion. The main demand of the fial<br />

(federation of Swiss food Industries) is that the<br />

processing site should be decisive. The Swiss<br />

farmers’ Association has adopted a different<br />

approach in recommending that every food<br />

product carrying the Swiss cross must contain<br />

80% of Swiss ingredients – protection of pure<br />

cultural heritage.<br />

Solutions implemented in the second half<br />

of <strong>2011</strong>…<br />

In the second half of the year we have to pick<br />

up on the impetus of the first six months and<br />

bring the initial work to a conclusion. The switch<br />

to SIX Swiss Exchange sharpened the focus of<br />

the financial world on the hochdorf Group<br />

and it is for us to prove that we can achieve the<br />

results we have promised.<br />

<strong>2011</strong><br />

13./14. August <strong>2011</strong><br />

Töffausflug<br />

16. September <strong>2011</strong><br />

BEST PARTNER-Fest<br />

Informationsversammlungen<br />

für die Mitarbeitenden:<br />

22. September <strong>2011</strong><br />

07. Dezember <strong>2011</strong><br />

2012<br />

11. April 2012<br />

Bilanzmedienkonferenz<br />

11. Mai 2012<br />

Generalversammlung<br />

Businesses currently run separately in the infant<br />

formula sector will be concentrated under the<br />

hochdorf Nutricare AG umbrella as of 1 July.<br />

This will allow us to wield greater power and<br />

focus our energies in the area of infant formula.<br />

It also enables hochdorf Nutrifood AG to<br />

concentrate more on the cereal-based business<br />

as well as the sport and well-being sector.<br />

Two important products – the femtorp Mousse<br />

au chocolat noir and the VIoGErM ® wheat<br />

germ oil – have been rightly recognised by<br />

independent jurors of the International Taste &<br />

Quality Institute with awards (see also article<br />

on page 18). These awards show that the<br />

hochdorf Group is on the right path. We<br />

can only make an impact on the international<br />

market if we have quality products to offer.<br />

…and sustainable growth<br />

The hochdorf Group remains focused on the<br />

growth targets it has set itself. The integration<br />

of the Medeikiai site proceeds apace. further<br />

possible acquisitions are constantly under<br />

review, as well as joint ventures with powerful<br />

partners in the infant formula industry in the<br />

growth markets of china and Brazil. however,<br />

they must match our key skill areas and join us<br />

on a journey into a world that is opening its<br />

borders to foodstuff producers like ourselves.<br />

We are not looking for growth just for the sake<br />

of size; we are looking for sustainable growth.<br />

This is essential with the prospect of borders<br />

that will be much more open sooner or later. We<br />

are expecting this, irrespective of the European<br />

and agricultural free trade debate being<br />

thrashed out in parliament – it is an election<br />

year after all.<br />

The market environment is moving faster and<br />

becoming ever more volatile. So we are<br />

continually reviewing our strategy and its<br />

structures as well as constantly checking the<br />

process efficiency of our activities.<br />

With this in mind, I would like to convey my<br />

sincerest thanks to all our employees for their<br />

BEST PArTNEr performance and to the<br />

shareholders for the faith they have placed in<br />

the hochdorf Group and for their over-subscription<br />

to the conversion loan. I wish you all a<br />

peaceful summer break with restful and<br />

enjoyable holidays.<br />

Damian Henzi<br />

CEO HOCHDORF Group

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