Kurier Nr. 90 - Juli 2011 - Hochdorf
Kurier Nr. 90 - Juli 2011 - Hochdorf
Kurier Nr. 90 - Juli 2011 - Hochdorf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
JuLi <strong>2011</strong> / nr. <strong>90</strong><br />
kurier<br />
unTernehmenSzeiTung Der hochDorf-gruppe<br />
Themen<br />
2 Editorial Damian Henzi<br />
3 HOCHDORF-Gruppe<br />
Schwerpunkt Milch- und Molkeproteine<br />
– HOCHDORF: HOCHDORF: schonende Produktionsweise<br />
Produktionsweise<br />
– Käseherstellung ohne Frischmilch<br />
– Molkeproteine in Babynahrung<br />
– Die HOCHDORF Swiss Whey AG<br />
– Proteinherstellung Proteinherstellung in Medeikiai<br />
– Schnelle und noch schnellere Proteine Proteine<br />
– Milchmarkt Schweiz<br />
9 Aus dem Archiv<br />
10 Menschen für HOCHDORF<br />
– Verwaltungsrat zu Besuch in Medeikiai<br />
– Generalversammlung <strong>2011</strong><br />
– Erster Handelstag an der<br />
SIX Swiss Exchange Exchange<br />
– Unternehmerfrühstück<br />
– BEST BEST PARTNER PARTNER Award Award<br />
– Labor und Qualitätssicherung<br />
– 5. Hygienetag und 1. Lieferantentag<br />
16 Swiss Milk<br />
17 Nutricare<br />
18 Nutrifood<br />
19 Adieu Nutribake<br />
20 English page<br />
– Editorial<br />
– Agenda<br />
HocHdorf sulgen Medeikiai (litauen)<br />
SchwerpunkT<br />
miLchproTeine<br />
Die HOCHDORF-Gruppe zerlegt Kuhmilch heute viel stärker in ihre<br />
einzelnen Bestandteile als früher. Neben Rahm werden auch die<br />
Proteine der Milch – und der Molke – fraktioniert. Die Milch- und<br />
Molkeproteine werden anschliessend gezielt in der Nahrungsmittelproduktion<br />
eingesetzt.<br />
traditionell trennen Milchverarbeiter das Milch-<br />
fett, den rahm, von der Milch ab. damit wird<br />
der unterschiedliche fettgehalt der Milch<br />
aus geglichen. Heute fraktioniert HocHdorf<br />
an den standorten sulgen und Medeikiai<br />
auch Milchproteine von der Milch und Molkeproteine<br />
von der Molke. diese konzentrierten,<br />
hochwertigen Proteinprodukte setzt die<br />
nahrungsmittelindustrie gezielt für gesunde<br />
lebensmittel ein. auf den ersten seiten dieser<br />
«kurier»-ausgabe befassen sich mehrere<br />
Milchproteine<br />
– Herstellung und Einsatz<br />
autoren mit der Herstellung und der Verwendung<br />
von Milch- und Molkeproteinen.<br />
diese ausgabe des HocHdorf kurier<br />
informiert auch darüber, was uns in der<br />
HocHdorf-gruppe sonst noch beschäftigte.<br />
im artikel von Werner schweizer erhalten<br />
sie informationen zur aktuellen situation im<br />
Milchmarkt. sie erfahren aber auch, was der<br />
Verwaltungsrat in litauen machte, wie die<br />
generalversammlung ablief und wie der erste<br />
Handelstag an der Zürcher Börse gefeiert wurde.<br />
die einzelnen Verkaufsbereiche berichten<br />
über einen teil ihrer arbeiten im ersten Halbjahr,<br />
und unser archivar entführt in vergangene<br />
Zeiten des Milchverkaufs in der gemeinde<br />
<strong>Hochdorf</strong>.<br />
Viel Vergnügen beim lesen.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation
2 HocHdorf<br />
hochdorf-gruppe<br />
ediToriaL impreSSum<br />
Es gibt viel zu tun – wir packen es an!<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
liebe investoren<br />
Die HOCHDORF-Gruppe hat im ersten Halb-<br />
jahr <strong>2011</strong> viel angepackt und umgesetzt:<br />
Der Verkauf der HOCHDORF Nutribake AG,<br />
der Wechsel an die Zürcher Börse SIX<br />
Swiss Exchange und die Herausgabe einer<br />
Wandel anleihe sind nur die sichtbarsten<br />
Elemente. Die Gruppe hat in den ersten fünf<br />
Monaten so viel Milch und Molke verarbeitet<br />
wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte.<br />
die ersten fünf Monate dieses Jahres hatten<br />
es in sich. Wir verarbeiteten eine rekord menge<br />
von 206 Mio. kg Milch und Molke zu hochwertigen<br />
Produkten. das heisst, in <strong>Hochdorf</strong>,<br />
sulgen und Medeikiai verarbeiteten wir täglich<br />
knapp 1.4 Mio. kg Milch und Molke. die Monats-rekordmenge<br />
in der schweiz wurde im<br />
april verzeichnet. alleine in diesem Monat wurden<br />
42.2 Mio. kg Milch und Molke verarbeitet –<br />
eine wahre Meister leistung. für diese Best<br />
Partner-leistung haben unsere Mitarbeitenden<br />
ein herzliches dankeschön verdient.<br />
Gute Zahlen und damit eine Erfolgsbeteiligung<br />
für die HOCHDORF Mitarbeitenden<br />
neben den verarbeiteten rekordmengen leisteten<br />
die HocHdorf Mitarbeitenden auch in<br />
anderen Bereichen wertvolle arbeit. dies zeigte<br />
sich auch in den Zahlen für das vergangene<br />
geschäftsjahr 2010. anlässlich der Bilanzmedienkonferenz<br />
konnten wir ein zufriedenstellendes<br />
ergebnis für das geschäftsjahr präsentieren.<br />
Von diesen positiven Zahlen profitieren<br />
unsere aktionärinnen und aktionäre und auch<br />
unsere Mitarbeitenden. das erfolgsbeteiligungs-reglement<br />
der HocHdorf-gruppe<br />
regelt die erfolgsbeteiligung aller HocHdorf<br />
Mitarbeitenden. für das vergangene geschäftsjahr<br />
konnte gemäss reglement den Mitarbeitenden<br />
und der ersten kaderstufe eine erfolgsbeteiligung<br />
ausbezahlt werden. sie haben sich<br />
diese dank ihres einsatzes mehr als verdient.<br />
da für Mitglieder des Managements der leistungs-Benchmark<br />
höher liegt, erhielten sie<br />
dementsprechend keine erfolgsbeteiligung.<br />
Verkauf der HOCHDORF Nutribake AG<br />
anfang Mai war es so weit, und die Verträge<br />
für den Verkauf der HocHdorf nutribake ag<br />
an die Bakels gruppe konnten erfolgreich<br />
unterzeichnet werden. damit gehört die nutribake<br />
rückwirkend per 1. april <strong>2011</strong> nicht mehr<br />
zur HocHdorf-gruppe. das gesamte sortiment<br />
der HocHdorf nutribake ag mit den in<br />
der Branche gut bekannten Marken wie leVit,<br />
alBako, suMaX, Moul-Bie und vielen<br />
weiteren wird weiterhin von der HocHdorf<br />
nutritec ag und weiteren schweizer Produzen-<br />
ten in derselben Qualität ausnahmslos in der<br />
schweiz hergestellt. ein grossteil der Produk tion<br />
bleibt entsprechend der HocHdorf- gruppe<br />
erhalten. Zudem haben wir die Möglichkeit,<br />
grössere Volumen auch an Bakels interna tional<br />
zu liefern. Mit dem Verkauf der nutribake mussten<br />
folglich raumtechnische Veränderungen vor genommen<br />
werden, was wiederum eine umzugswelle<br />
bei HocHdorf auslöste. das Projekt war<br />
komplex, die Heraus forderung gross. doch in<br />
der Zwischenzeit wurden nun überall die neuen<br />
räume bezogen. Bei dieser gelegenheit geht<br />
mein spezieller dank an das Werkstatt-team<br />
und Hansruedi Waltisberg für die akribische<br />
organisation und den Best Partner-einsatz.<br />
Markterfolge für die HOCHDORF-Gruppe<br />
dank grosser anstrengungen im Babynahrungs -<br />
geschäft kann die HocHdorf nutricare ag<br />
weitere Markterfolge verzeichnen. so konnten<br />
zusätzliche kunden in sechs ländern für unsere<br />
hochwertigen Produkte begeistert werden.<br />
Zu dem steht HocHdorf nutrifood vor dem<br />
abschluss eines distributionsvertrages mit<br />
einem der grössten europäischen ingredientsdistributoren.<br />
und wir verhandeln neu auch mit<br />
interessanten Partnern im wachstums trächtigen<br />
subkontinent indien.<br />
Besuch in Medeikiai<br />
der Verwaltungsrat führte seine Mai-Verwaltungsratssitzung<br />
in Medeikiai/litauen durch<br />
(siehe artikel seite 10). dabei erhielt der Verwaltungsrat<br />
einen persönlichen eindruck von<br />
unserem zukünftigen Milchwerk in litauen. der<br />
Besuch beeindruckte aber nicht nur den Verwaltungsrat,<br />
sondern auch die Mitarbeitenden<br />
und das Management freuten sich über den<br />
Besuch und die damit zusammenhängende<br />
Wertschätzung. Beim anschliessenden Besuch<br />
eines landwirtschaftbetriebes und bei der fahrt<br />
über land wurde aber auch deutlich, dass in<br />
litauen noch ein grosses Potenzial für zusätzliche<br />
Milchleistung vorhanden ist. das hat die<br />
HocHdorf-gruppe auch gesucht.<br />
Die Generalversammlung vom 13. Mai <strong>2011</strong><br />
beschliesst eine bedingte Kapitalerhöhung<br />
mit der Herausgabe einer Wandelanleihe<br />
die Wandelanleihe der HocHdorf Holding ag<br />
konnte unter der federführung der neuen<br />
Helvetischen Bank ag erfolgreich platziert<br />
werden. der coupon wurde bei 3.0% und der<br />
Wandelpreis bei cHf 124 festgelegt. Bei diesem<br />
Wandelpreis beträgt die Prämie 13% über<br />
dem volumengewichteten durchschnittskurs<br />
der HocHdorf namenaktie von cHf 109.746<br />
am 25. Mai <strong>2011</strong>. die innovative ausgestaltung<br />
der Wandelanleihe hat die interessen der investoren<br />
und von HocHdorf ideal verbunden.<br />
entsprechend haben die aktionäre ihre Vorwegzeichnungsrechte<br />
rege genutzt und rund 25%<br />
der altaktionäre haben gemessen am Zeichnungsvolumen<br />
ebenfalls gezeichnet. der zur<br />
freien Zeichnung aufliegende teil wurde überzeichnet.<br />
die aufnahme des provisorischen<br />
Handels der Wandelanleihe erfolgte am 27. und<br />
die liberierung am 30. Mai <strong>2011</strong>.<br />
Die Agrarpolitik 2014–2017 – geht sie in die<br />
richtige Richtung?<br />
auch die HocHdorf-gruppe kann sich nicht<br />
nur mit sich selber und den Marktherausforderungen<br />
beschäftigen. für das Milchgeschäft<br />
sind die entscheidungen der Branchenorgani-<br />
sation Milch (BoM) sehr wichtig. an der delegiertenversammlung<br />
im november wurden<br />
bereits wichtige Zukunftsentscheidungen ge-<br />
fällt, die nun noch umgesetzt werden müssen.<br />
Weitere informationen dazu erhalten sie im<br />
artikel von Werner schweizer auf seite 8.<br />
der Vorschlag für die agrarpolitik 2014–2017<br />
des Bundesamtes für landwirtschaft setzt auf<br />
stärkere Ökologisierung der landwirtschaft.<br />
diese Ökologisierung darf aber nicht auf kosten<br />
der produzierenden landwirtschaft gehen – hier<br />
müssen noch einige anpassungen vorgenommen<br />
werden. in die richtige richtung geht z.B<br />
die erhöhung der minimalen standardarbeitskraft<br />
für den Bezug von direktzahlungen. das<br />
führt zu einer gewissen strukturbereinigung, die<br />
die schweizer landwirtschaft vorwärtsbringt.<br />
Weiter favorisiert die aP 2014–2017 die pflanzliche<br />
nahrungsmittelproduktion gegenüber der<br />
tierischen Produktion. die natürlichen Voraussetzungen<br />
der schweiz sprechen aber eher für<br />
eine tierische Produktion in der landwirtschaft.<br />
auch in diesem Punkt müssen noch einige anpassungen<br />
umgesetzt werden. das Vernehmlassungsverfahren<br />
für die aP 2014–2017 läuft<br />
am 26. Juni <strong>2011</strong> ab.<br />
im national- und ständerat wird zudem über<br />
den auch für die HocHdorf-gruppe sehr<br />
wichtigen swissness-artikel debattiert. generell<br />
gilt als schweizerisch, was auch in der schweiz<br />
verarbeitet wird. es stehen zurzeit jedoch verschiedene<br />
Veränderungen zur diskussion. so<br />
fordert die fial zusätzlich, dass in erster linie der<br />
ort der Verarbeitung entscheidet. der schweizerische<br />
Bauernverband hält einen anderen<br />
Vorschlag entgegen und fordert, dass in jedem<br />
lebensmittel, auf dem das schweizer kreuz<br />
steht, der anteil schweizer rohstoffe mindestens<br />
80% betragen muss – purer Heimatschutz.<br />
Umsetzungen im zweiten Halbjahr <strong>2011</strong>…<br />
im zweiten Halbjahr müssen wir den schwung<br />
aus dem ersten Halbjahr mitnehmen und die<br />
angefangenen und geplanten arbeiten gezielt<br />
weiterführen. Mit dem Wechsel an die siX swiss<br />
exchange stehen wir noch stärker im fokus der<br />
finanzwelt und müssen beweisen, dass wir die<br />
versprochenen Zahlen erreichen können.<br />
Bereits ab 1. <strong>Juli</strong> werden die aktuell noch getrennten<br />
geschäfte im Bereich Babynahrung in<br />
der HocHdorf nutricare ag konzentriert.<br />
damit erreichen wir einerseits eine noch grössere<br />
durchschlagskraft und konzentration im<br />
Bereich Babynahrung, und andererseits kann<br />
sich die HocHdorf nutrifood ag verstärkt auf<br />
das cerealienbasierte geschäft sowie auf das<br />
sport- und Wellness-geschäft konzentrieren.<br />
Mit der auszeichnung der Produkte femtorp<br />
Mousse au chocolat noir und dem ViogerM ®<br />
Weizenkeimöl durch unabhängige Juroren des<br />
international taste & Quality institutes erhalten<br />
zwei wichtige Produkte die richtige Wertschätzung<br />
(siehe artikel seite 18). die auszeichnungen<br />
zeigen, dass wir uns auf dem richtigen<br />
Weg befinden. im internationalen Markt können<br />
wir nur mit Qualitätsprodukten bestehen.<br />
…und rentables Wachstum<br />
die HocHdorf-gruppe behält ihr erklärtes<br />
Wachstumsziel im auge. die integration des<br />
standortes Medeikiai schreitet plangemäss<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>90</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
36. Jahrgang<br />
Auflage: 2300 Exemplare<br />
REDAktOR/INNEN<br />
Heidi dali, christian fanger, claudia frickerfeer,<br />
damian Henzi, christoph Hug, Hans<br />
Peter ineichen, sandra leu, Peter Meier,<br />
roman Müller, Michiel de ruiter, Bruno<br />
ryser, Werner schweizer, livia schwery,<br />
tamara stofer, roland unternährer, Janny<br />
Vedder, karin Wehrmüller<br />
LEktORAt<br />
sWs Medien ag Print, <strong>Hochdorf</strong><br />
FOtOS<br />
archiv HocHdorf, urs Bigler, sylvia<br />
Bolzan, christoph Hug, sandra leu, Peter<br />
Meier, Michiel de ruiter, siX swiss exchange,<br />
livia schwery, Janny Vedder,<br />
DESIGN/kONzEPt<br />
goodimage gmbH asW, 8384 kollbrunn<br />
LAyOut/PRODuktION<br />
sWs Medien ag Print<br />
Buchenstrasse 3, 6210 sursee<br />
REDAktIONSLEItuNG<br />
HocHdorf Holding ag<br />
christoph Hug<br />
leiter unternehmenskommunikation<br />
siedereistrasse 9<br />
Postfach 691<br />
cH-6281 <strong>Hochdorf</strong><br />
telefon 041 914 65 62<br />
fax 041 914 66 66<br />
christoph.hug@hochdorf.com<br />
© HocHdorf Holding ag<br />
Auszüge oder Publikationen sind nur mit<br />
dem Einverständnis der Redaktionsleitung<br />
erlaubt.<br />
voran. Weitere akquisitionen werden laufend<br />
geprüft, ebenso Joint Ventures mit leistungsstarken<br />
Partnern im Babynahrungsgeschäft für<br />
die Wachstumsmärkte china und Brasilien. sie<br />
sollen aber zu uns passen und uns auf dem Weg<br />
in eine Welt mit offeneren grenzen – auch für<br />
nahrungsmittel – begleiten. Zudem suchen wir<br />
nicht das Wachstum um der grösse willen, sondern<br />
wir suchen ein rentables Wachstum. das<br />
ist notwendig, weil sich die grenzen früher oder<br />
später weiter öffnen. damit rechnen wir, ungeachtet<br />
der europa- und agrarfreihandelsdebatte<br />
im Parlament – es ist ja schliesslich Wahljahr.<br />
das umfeld bewegt sich immer schneller und<br />
immer volatiler. deshalb sind wir auch daran,<br />
unsere strategie und entsprechend die strukturen<br />
sowie laufend die Prozess-effizienz zur<br />
leistungsherstellung zu überprüfen.<br />
ein herzliches dankeschön gebe ich in diesem<br />
sinne gerne weiter an all unsere Mitarbeitenden<br />
für ihre Best Partner-leistung, an die aktionärinnen<br />
und aktionäre für ihr Vertrauen in die<br />
HocHdorf-gruppe und die damit zusammenhängende<br />
Überzeichnung der Wandelanleihe.<br />
ich wünsche ihnen allen eine geruhsame sommerpause<br />
mit erholsamen und erlebnisreichen<br />
ferien.<br />
Damian Henzi<br />
CEO HOCHDORF-Gruppe
hochdorf-gruppe<br />
herSTeLLung von miLch- und moLkenproTeinen<br />
HOCHDORF achtet auf schonende Produktionsweise<br />
Der Rohstoff Milch ist in seiner Zusammensetzung<br />
eigentlich nur für das Kalb optimal.<br />
Für alle anderen Anwendungen weicht die<br />
ursprüngliche Zusammensetzung mehr<br />
oder weniger vom Optimum ab. Die Auftrennung<br />
der Milch in die einzelnen Bestandteile<br />
und die erneute Zusammen mischung der<br />
Milch-Inhaltsstoffe machen entsprechend<br />
applikations- und ernährungstechnisch Sinn.<br />
für die auftrennung der Milch in die einzelnen<br />
Bestandteile wird die Membrantechnologie<br />
ein gesetzt. diese technologie wird angewandt,<br />
sobald die weitere auftrennung mittels separatoren<br />
nicht mehr möglich ist. die Membrantechnologie<br />
filtert mittels verschiedener Mem branen<br />
(filter) mit unterschiedlichen Porengrössen die<br />
einzelnen Bestandteile aus der Milch heraus.<br />
die filterung funktioniert also auf physikalische<br />
art und Weise.<br />
Verlagerung von Inhaltsstoffen<br />
vom Frühjahr in den Herbst<br />
die abtrennung des Milchfetts von der<br />
Milch wird bereits seit Jahrzehnten weltweit<br />
praktiziert. als Produkte daraus entstehen<br />
Magermilch und rahm. die trennung und<br />
die anschliessende Verbutterung sind rein<br />
physikalische Prozesse. das Milchfett verliert<br />
dabei nichts von seiner natürlichkeit. für die<br />
schweiz war und ist diese auftrennung von<br />
grösster Bedeutung, weil damit Milchfett aus<br />
den milchreichen in die milcharme Jahreszeit<br />
verlagert werden konnte.<br />
dasselbe kann heute dank moderner Membrantechnologie<br />
im Bereich der Milchproteine<br />
ebenfalls erreicht werden: die Verlagerung<br />
der Milchproteine vom milchreichen frühjahr<br />
in den milcharmen spätsommer/Herbst.<br />
es handelt sich dabei erneut – analog zur<br />
Butter – um einen rein physikalischen Prozess.<br />
die Wertigkeit der Milchproteine wird durch<br />
die Verarbeitung nicht verändert. dank der<br />
auftrennung von Milch kann Magermilch in<br />
Pulverform im Herbst verarbeitet werden. der<br />
einsatz des Magermilchpulvers ist aber stark<br />
eingeschränkt. das Pulver kann beispielsweise<br />
nicht zu käse verarbeitet werden. Milchproteine<br />
können demgegenüber für die Herstellung<br />
von käse eingesetzt werden.<br />
Die moderne Ultrafiltrations-Anlage in Sulgen.<br />
«Design» von Milchprodukten<br />
dank der Membrantechnologie können<br />
inhaltsstoffe, die in einer anwendung keinen<br />
nutzen bringen oder sogar störend einfluss<br />
nehmen, entfernt werden. so kann dank der<br />
auftrennung der rohstoffe die Magermilch<br />
oder die Molke jetzt auf viele applikationen<br />
zugeschnitten werden. inhaltsstoffe, die nicht<br />
benötigt werden, können mittels der Mem brantechnologie<br />
entfernt werden. die entfernten<br />
Milch-inhaltsstoffe können anschliessend in<br />
anderen applikationen – wo sie sinn machen –<br />
eingesetzt werden.<br />
Beim «design» von Milchprodukten können<br />
aber auch die einzelnen Milch-inhaltsstoffe in<br />
der gewünschten form konzentriert werden.<br />
auch hierbei werden die einzelnen Milchbestandteile<br />
der applikation entsprechend<br />
eingesetzt. als folge davon kann beispielsweise<br />
die dosierung angepasst werden. immer<br />
häufiger wird die Pulverzusammensetzung auf<br />
die spezifische applikation zugeschnitten.<br />
Die Membrananlagen am Standort Sulgen<br />
die HocHdorf-gruppe kann seit dem<br />
Jahre 2010 Milch- und Molkenproteine aus<br />
dem ent sprechenden rohstoff filtrieren. die<br />
Proteinlinie in sulgen umfasst insgesamt fünf<br />
verschiedene anlagen (ultrafiltration, umkehrosmose,<br />
Hochkonzentrator und zwei sprühtürme).<br />
die beiden Membrananlagen (ultrafiltration<br />
und umkehrosmose) weisen eine filterfläche<br />
von ca. 5'500 m 2 auf, was in etwa einem fussballfeld<br />
entspricht. die neue filtrations linie<br />
wurde mit den rohstoffen Magermilch und<br />
Molke erfolgreich eingefahren. dabei konnte<br />
mit beiden rohstoffen innert kürzester Zeit die<br />
höchstmöglichen Proteingehalte erreicht werden.<br />
die Werte liegen bei Magermilch bei über<br />
85% Proteine/trockenmasse und bei Molke<br />
bei über 80% Proteine/trockenmasse. damit<br />
ist die HocHdorf-gruppe grundsätzlich in<br />
der lage, Proteinkonzentrate ohne zusätzliche<br />
Zollbelastung zu exportieren.<br />
obwohl die ultrafiltrations-technologie zu den<br />
schwierigsten Prozessen in der Milchwirtschaft<br />
gehört, mussten beim einfahren der anlagen<br />
In diesem Sprühturm trocknet HOCHDORF die Milch- und Molkenproteine für die nachgelagerte<br />
Nahrungsmittelindustrie.<br />
keine Produkte vernichtet werden. Heute<br />
stehen in sulgen die folgenden kapazitäten<br />
zur Verfügung:<br />
– Pro tag können über 300'000 kg Magermilch<br />
zu Milchproteinkonzentrat-Pulver (MPc 85%)<br />
verarbeitet werden.<br />
oder<br />
– täglich können über 1'000'000 kg Molke zu<br />
Molkenproteinkonzentrat-Pulver (WPc 80%)<br />
verarbeitet werden.<br />
Schonende Verarbeitung<br />
die HocHdorf-gruppe produziert die<br />
Proteine im «kaltverfahren». dank dieser<br />
schonenden Behandlung der Proteine bleiben<br />
deren relevanten eigenschaften erhalten. ein<br />
weiterer Vorteil der kaltkonzentration ist die<br />
Verhinderung bakteriologischer entwicklungen.<br />
die Membranporen sind bis zu 100 Mal<br />
kleiner als Mikroorganismen und konzentrieren<br />
deshalb auch alle Bakterien zusammen mit<br />
den Proteinen auf. die damit zusammenhängenden<br />
Probleme sind unter anderem dank<br />
der kaltkonzentration unter kontrolle. ein<br />
weiterer Vorteil liegt im energieverbrauch. die<br />
kaltkonzentration benötigt bedeutend weniger<br />
energie als die konzentration bei «warmen»<br />
temperaturen.<br />
die HocHdorf nutritec ag verarbeitet ihre<br />
rohstoffe so schonend wie möglich. dies<br />
zeigt sich auch darin, dass auf den einsatz von<br />
Verarbeitungshilfsstoffen in allen Produktionsbereichen<br />
gänzlich verzichtet wird. gerade in<br />
der Membrantechnologie könnten Zusätze zur<br />
Vereinfachung der Produktion oder zur steigerung<br />
der kapazitäten eingesetzt werden.<br />
«Massgeschneiderte» Proteinpulver<br />
ein grosser Vorteil der Verarbeitung beider<br />
rohstoffe – Milch und Molke – liegt in den<br />
völlig unterschiedlichen eigenschaften der<br />
Milch- und Molkenproteine. diese fraktionen<br />
sind in keiner spezifischen eigenschaft<br />
identisch. Mit der Herstellung von Milch- und<br />
Molkenproteinen können Protein-Pulver noch<br />
besser auf die jeweilige applikation zugeschnitten<br />
werden.<br />
die HocHdorf swiss Milk ag will mit der<br />
Proteinlinie vermehrt auf die verschiedenen,<br />
möglichen applikationen eingehen und Proteinpulver<br />
massgeschneidert im Markt anbieten.<br />
die filtration am standort sulgen wird nach<br />
den neusten erkenntnissen und unter den<br />
schonendsten Bedingungen durchgeführt.<br />
eine kommende grosse Herausforderung<br />
wird nun die Herstellung von Milch- und<br />
Molkenderivaten für die eigenproduktion der<br />
HocHdorf Babynahrung sein. der stetig<br />
wachsende absatz von Babynahrung stellt für<br />
die Produktion in sulgen eine gewisse einzigartigkeit<br />
dar. die benötigten rohstoffe sollten<br />
in naher Zukunft im eigenen Werk hergestellt<br />
werden können und unterliegen so einer noch<br />
besseren kontrolle der notwendigen Qualität.<br />
die schonende Behandlung, auftrennung und<br />
trocknung von Milch und Molke ist für die<br />
HocHdorf-gruppe deshalb von grösster<br />
Bedeutung. die bisherigen erfolge, die innert<br />
kurzer Zeit erreicht werden konnten, stimmen<br />
zuversichtlich, dass auch dieser nächste komplexe<br />
Verarbeitungsschritt gut gelingen wird.<br />
Bruno Ryser<br />
Projektleiter Entwicklung & Applikationen<br />
3 HocHdorf
4 HocHdorf<br />
hochdorf-gruppe<br />
anwendung von miLch- und moLkenproTeinen in verSchiedenen appLikaTionen<br />
Käseherstellung ohne Frischmilch – ist das möglich?<br />
Proteinpulver werden heute in der Nahrungsmittelindustrie<br />
vielfältig eingesetzt. Zum<br />
Beispiel kann bei der Käseherstellung dank<br />
der Zugabe von Proteinen auf den Entrahmungsprozess<br />
verzichtet werden. Mit<br />
Proteinen kann das gewünschte Verhältnis<br />
von Milchfett und Milchproteinen hergestellt<br />
werden.<br />
Heute werden in der nahrungsmittel industrie<br />
nur noch die genau definierten Milchinhaltsstoffe<br />
für das gewünschte endprodukt ein-<br />
gesetzt. entsprechend werden die Milchbestandteile<br />
stärker fraktioniert, als dies noch<br />
vor einigen Jahren der fall war. in der Herstellung<br />
von nahrungsmitteln werden nach<br />
Möglichkeit nur noch diejenigen komponenten<br />
eingesetzt, die in der applikation notwendig<br />
sind und ihr einen nutzen bringen. Zudem wollen<br />
die kunden heute keine inhaltsstoffe mehr<br />
bezahlen, die im Produkt nicht notwendig sind.<br />
Wie im artikel «HocHdorf achtet auf schonende<br />
Produktionsweise» (seite 3) erwähnt,<br />
besitzen Milch- und Molkenproteine komplett<br />
unterschiedliche eigenschaften. entsprechend<br />
kann mit einer anpassung des Proteingehaltes<br />
und der Proteinzusammensetzung deren Wirkung<br />
bei der stabilisierung von Milchprodukten<br />
(Joghurt, frischkäse, ice cream etc.) oder<br />
auch bei der fleischverarbeitung (Würste etc.)<br />
stark verbessert werden. im folgenden wird<br />
der einsatz von Proteinen bei der käseproduktion<br />
etwas genauer betrachtet.<br />
Dank Proteineinsatz kein Entrahmen<br />
in der schweiz ist die Verwendung von zusätzlichen<br />
Proteinen noch nicht weit verbreitet.<br />
Weltweit werden Proteinpulver in der käseherstellung<br />
aber bereits seit Jahrzehnten<br />
erfolgreich eingesetzt. dabei können Proteine<br />
aus folgenden gründen eingesetzt werden:<br />
– ausgleich der saisonal schwankenden Milchzusammensetzung<br />
– Verzicht auf die entrahmung der Verkäsungsmilch<br />
– Herstellung von «Prozessed cheese» mit<br />
Wasser, Proteinen und rahm oder Butter<br />
dank der dosierung von Proteinen kann die<br />
saisonal schwankende Milchzusammensetzung<br />
angeglichen werden. damit können Produktionsschwankungen<br />
verhindert werden, und<br />
der Prozess zur käseherstellung wird stabiler.<br />
Zudem kann damit eine konstantere käsequalität<br />
erreicht werden.<br />
Verzicht auf die Entrahmung<br />
der Verkäsungsmilch<br />
für die Herstellung der meisten käsesorten<br />
wird das Verhältnis von fett zu Protein in der<br />
ausgangsmilch in einem definierten Verhältnis<br />
zueinander eingestellt. in der schweiz erfolgt<br />
dies mit einer teilentrahmung der Milch. im<br />
ausland wird diese einstellung immer öfter<br />
über eine Zudosierung von hoch konzentrierten<br />
Milchproteinen gemacht. Mit dieser anpassung<br />
der Produktion kann die ausbeute massiv<br />
gesteigert und die Molkenmenge reduziert<br />
werden. Mit zunehmenden Problemen bei der<br />
rahmvermarktung könnte diese Methode aber<br />
bald auch für schweizer käsereien interessant<br />
werden. ein weiterer Vorteil sind die tieferen investitionskosten.<br />
Bei einer neuen anlage kann<br />
auf die Zentrifuge verzichtet werden, und in<br />
bestehenden anlagen kann die kapazität ohne<br />
zusätzliche investitionen vergrössert werden.<br />
Herstellung von «Prozessed Cheese» mit<br />
Wasser, Proteinen und Rahm oder Butter<br />
käse kann auch ohne frischmilch hergestellt<br />
werden. Weltweit kann eine stetige Zunahme<br />
dieser Produktionsvariante beobachtet werden.<br />
die frühere abneigung gegenüber diesem<br />
Produktionsverfahren weicht immer mehr<br />
dem interesse, welche zusätzlichen Produktmöglichkeiten<br />
dieses Verfahren eröffnet. die<br />
einzelnen Zutaten werden heute als 100%<br />
natürlich eingestuft. der schonende Herstellungsprozess<br />
von Pulver ohne Zusätze wird<br />
heute von den kunden anerkannt.<br />
die Vorteile dieser eher neuen Produktionsvariante<br />
sind relativ gross – was das interesse<br />
der nahrungsmittelindustrie zusätzlich anhebt.<br />
Während beim traditionellen käseprozess viele<br />
Zusätze nicht gemacht werden können, weil<br />
diese mit der Molke abfliessen würden, kann<br />
mit dieser Herstellungsvariante jeder beliebige<br />
inhaltstoff zudosiert werden. so stehen innovationen<br />
bezüglich geschmacksrichtungen,<br />
fettreduktion, Vitamin- und Mineralstoffgehalten,<br />
aromen etc. nichts mehr im Wege.<br />
die entwicklungszeit reduziert sich zudem<br />
stark, womit sich die investitionen um ein<br />
Vielfaches reduzieren. und: der käseprozess<br />
wird einfacher.<br />
Einsatz vor allem im Ausland – bald auch<br />
vermehrt in der Schweiz<br />
Vor allem im ausland wird vermehrt Proteinpulver<br />
zur Herstellung von käse und anderen<br />
nahrungsmitteln eingesetzt. die tieferen transportkosten,<br />
die einfache lagerung und die<br />
einfachere Qualitätssicherheit sprechen jedoch<br />
zukünftig für einen noch breiteren einsatz von<br />
Proteinpulvern für käse und andere nahrungsmittel<br />
– auch in der schweiz.<br />
Christian Fanger<br />
Verkauf HOCHDORF Swiss Milk AG
moLkenproTeine in babynahrung<br />
hochdorf-gruppe<br />
Molkenproteine sind für die gesunde Entwicklung von Babies und Kleinkindern wichtig<br />
Molkenproteine sind ein wichtiger Bestandteil gesunder Babynahrung.<br />
Die physiologischen Eigenschaften von<br />
Molkenproteinen sind für die menschliche<br />
Ernährung ausgezeichnet. Vor allem für<br />
Babies und Kleinkinder sind ihre antioxidativen,<br />
immunmodulierenden und antimikrobiellen<br />
Eigenschaften wichtig.<br />
in flüssigen form wurde Molke bereits im<br />
4. Jahrhundert v. chr. von Hippokrates und<br />
später auch im Mittelalter zur Behandlung von<br />
erkrankungen eingesetzt. im 18./19. Jahrhundert<br />
wurde sie in zahlreichen kuranstalten<br />
deutschlands, Österreichs und der schweiz in<br />
form von trinkkuren angeboten. dass Molke<br />
gesund ist, ist also schon längere Zeit bekannt.<br />
sehr reich an Molkeprotein ist auch die<br />
Mutter milch. trinkmilch enthält bedeutend<br />
weniger davon. deshalb eignet sich normale<br />
kuhmilch nicht für die ernährung von Babies<br />
und kleinkindern.<br />
Anforderungen an Molkeproteine bei der<br />
Verwendung in Babynahrung<br />
Molkenpulver werden aus süssmolke mittels<br />
Vakuumeindampfen sowie sprüh- oder<br />
Walzentrocknung hergestellt. für die Weiterverarbeitung<br />
in Babynahrung ist die entmineralisierung<br />
der Molke vor ihrer Verarbeitung<br />
wichtig. Zudem können aus der Molke durch<br />
Membrantrennung und chromatographische<br />
Verfahren die Molkenproteine aufgetrennt,<br />
konzentriert und dehydriert werden. Mithilfe<br />
der ultrafiltration werden Molkeproteine mit<br />
einer trockenmasse von 18% aus der Molke<br />
abgetrennt und anschliessend zu einem<br />
Pulver mit einer Proteinkonzentration von<br />
70 bis 80% getrocknet. einen noch höheren<br />
Proteingehalt von <strong>90</strong> bis 96% weisen Molken -<br />
proteinisolate auf. diese Pulver und isolate<br />
werden in verschiedenen formen als grundstoff<br />
für säuglings- und kindermilchen<br />
eingesetzt.<br />
Bedeutung der Molkenproteine für die<br />
menschliche Ernährung<br />
Weshalb sind Molkenproteine für die menschliche<br />
ernährung von so hoher Bedeutung? um<br />
dies zu erklären, wird im folgenden auf die<br />
physiologischen eigenschaften, auf präventive<br />
aspekte sowie auf ihre Bedeutung in den<br />
ersten Jahren des lebens eingegangen.<br />
Molkenproteine sind wichige Proteine. die<br />
meisten spezifischen, positiven eigenschaften<br />
von Molke werden auf die Molken proteine<br />
zurückgeführt. deshalb besteht ein grosses<br />
interesse der nahrungsmittel industrie, die<br />
Molkenproteine aus der Molke zu trennen.<br />
Proteine pro 100 ml Muttermilch, kuhmilch und Babynahrung<br />
MUTTERMILCH KUHMILCH SÄUGLINGSANFANGSNAHRUNG<br />
0 – 6 Monate<br />
Molkenproteine 5.0 8.0 7.8<br />
kasein 3.1 27.0 5.2<br />
andere Proteine 0.7 1.0 1.0<br />
Proteine total 8.8 35.0 14.0<br />
Die Proteinqualität ist hoch, vor allem für<br />
Babies und Kleinkinder. die Qualität von<br />
Proteinen wird meist als biologische Wertigkeit<br />
(BW) angegeben. diese ist ein Mass für die<br />
eignung eines nahrungsproteins zum ersatz<br />
von körperprotein. Molkenprotein hat eine<br />
hohe biologische Wertigheit (siehe auch artikel<br />
seite 7 von roman Müller).<br />
Molkeproteine sind schnell verdaulich. die<br />
verschiedenen Milchproteine zeigen im Verdauungstrakt<br />
ein unterschiedliches Verhalten.<br />
Molkenproteine bleiben im sauren Magenmilieu<br />
löslich und werden deshalb schnell in den<br />
darm entleert. im gegensatz dazu gerinnt<br />
beim tiefen pH-Wert des Magens das kasein,<br />
und es entsteht ein festes koagulat, das nur<br />
langsam aus dem Magen abgegeben wird.<br />
gerade für Babies, kleinkinder und sportler ist<br />
diese eigenschaft von besonderer Bedeutung.<br />
Physiologische Eigenschaften der Molkenproteine.<br />
Jedes Protein im körper hat eine<br />
funktion, z. B. als enzym, Hormon, immunfaktor<br />
oder als Baustoff. Weil es keine inerten<br />
Proteinspeicher gibt, muss bei den nahrungsproteinen<br />
sowohl auf die Menge als auch auf<br />
die Qualität der Proteine geachtet werden.<br />
nach der aktuellen literatur weisen Molkenproteine<br />
insbesondere antioxidative, immunmodulierende<br />
und antimikrobielle eigenschaften<br />
auf. diese eigenschaften sind gerade für<br />
Babies und kleinkinder, die ihre abwehrkräfte<br />
noch entwickeln müssen, sehr wichtig. dieser<br />
schutz ist umso wichtiger, wenn Babies nicht<br />
gestillt, sondern mit Babynahrung gefüttert<br />
werden.<br />
Wirkung auf die Darmflora. die darmflora des<br />
Menschen besteht aus einer Vielzahl verschiedenster<br />
Bakterien und bildet ein komplexes<br />
Ökosystem. dessen gleichgewicht bestimmt<br />
unter anderem über gesundheit und krankheit.<br />
Molkenbestandteile können dieses gleichgewicht<br />
beeinflussen. Weil ein wesent licher teil<br />
des immunsystems im darm lokalisiert ist, sind<br />
auch die immunmodulierenden eigenschaften<br />
von Molkenproteinen wichtig für eine ausgeglichene,<br />
gesunde darmflora. neben der laktose<br />
als Präbiotikum besitzen auch Molkenproteine<br />
einen wachstumsfördernden effekt. auch diese<br />
eigenschaft von Molkenproteinen ist relevant<br />
für Babies, weil sich deren darmflora noch<br />
entwickeln muss. so helfen Molkenproteine<br />
mit, dass Babies und klein kindern von geburt<br />
auf gesund bleiben.<br />
Schlussfolgerung<br />
Molkenproteine enthalten verschiedene wert -<br />
volle nährstoffe. Muttermilch weist sehr viele<br />
Molkenproteine auf (siehe tabelle). logi scherweise<br />
finden Molkenproteine deshalb immer<br />
häufiger den Weg in die moderne und gesunde<br />
Babynahrung. in isolierter form be sit zen Molkenproteine<br />
schliesslich antioxidative, immunmodu<br />
lierende und antimikrobielle eigenschaften<br />
und wirken positiv auf die darmflora. all<br />
das ist für Babies und kleinkinder enorm<br />
wichtig.<br />
5 HocHdorf<br />
Karin Wehrmüller<br />
Projektmanager Entwicklung &<br />
Applikationen<br />
Janny Vedder<br />
Marketing
TeamarbeiT miT groSSem erfoLg<br />
6 HocHdorf<br />
hochdorf-gruppe<br />
SwiSS whey für baLd noch mehr SwiSSneSS in der hochdorf babynahrung<br />
Die HOCHDORF Swiss Whey AG<br />
Im Herbst 2008 wurde die HOCHDORF<br />
Swiss Whey AG gegründet. Das Unternehmen<br />
vermarktet heute bereits erfolgreich<br />
verschiedene Molkenprodukte – auch<br />
Molkenproteine.<br />
Bekanntlich wird in der schweiz aus rund der<br />
Hälfte der gesamten Milchmenge feiner käse<br />
hergestellt. dabei fällt als nebenprodukt auch<br />
eine grosse Menge an Molke an. für die<br />
Her stellung von Babynahrung verwendet die<br />
HocHdorf-gruppe heute eine grosse Menge<br />
an zugekauften Molkenprodukten. damit diese<br />
früher oder später aus eigener Produktion<br />
kommen, wurde die HocHdorf swiss Whey<br />
ag gegründet.<br />
Ein Joint Venture mit der Nordostmilch AG<br />
eine kernkompetenz der HocHdorf-gruppe<br />
ist das trocknen von Milch oder ähnlicher<br />
Produkte. Bis ins Jahr 2009 trocknete<br />
HocHdorf aber noch keine Molke. dies,<br />
obwohl sie vor allem in den milcharmen<br />
sommermonaten über freie Verarbeitungskapazitäten<br />
verfügte. die freie Verarbeitungskapazität<br />
und der hohe eigenbedarf an Molken -<br />
produkten legten den schluss nahe, sich der<br />
thematik «eigene Molkenverarbeitung» anzu -<br />
nehmen.<br />
Weil die anfallende Molke in der schweiz<br />
bisher in meist ungetrocknetem Zustand als<br />
schweinefutter verwendet wird und diese art<br />
der Verwertung für grössere käsereien zuneh -<br />
mend schwierig wird, war die idee einer zen-<br />
tralen Verarbeitung der ostschweizer Molke<br />
in sulgen naheliegend. die nordostmilch ag<br />
zeigte sich als erfolgreiche Milchvermarkterin<br />
interessiert am Projekt «swiss Whey» – schweizer<br />
Molke. am 13. oktober 2008 gründete die<br />
HocHdorf swiss Milk ag zusammen mit der<br />
Das HOCHDORF Team der Ultrafiltrations-Anlage<br />
Für den HOCHDORF <strong>Kurier</strong> hat sich das UF-Team bei der UF-Anlage<br />
für ein Foto getroffen (v.l.): Markus Widmer (Anlagenführer), Ursula Leone<br />
(Chemielabor), Karl Sager (Prozessleiter), Markus Koflach (Mikrobiologie-<br />
Labor), Alex Keller (Anlagenführer) und Bruno Ryser (Entwicklung).<br />
Auf dem Bild fehlt Daniel Vonarburg (Anlagenführer).<br />
Die HOCHDORF-Gruppe verfügt seit dem<br />
letzten Jahr über eine Ultrafiltrations-Linie.<br />
Die Linie konnte innert kürzester Zeit mit<br />
grossem Erfolg eingefahren werden. Die<br />
Ultrafiltrations-Anlage erbringt dank der<br />
überlegten und einwandfreien Einfahrphase<br />
heute bis knapp 30 Prozent Mehrleistung,<br />
als ursprünglich erwartet. Dazu beigetragen<br />
hat vor allem die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen Entwicklung, Produktion und<br />
Labor (bakteriologisch und auch chemisch).<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
nordostmilch ag eine gemeinsame tochter,<br />
die HocHdorf swiss Whey ag. an diesem<br />
erfolgreichen Joint Venture sind beide Partner<br />
zu gleichen teilen beteiligt.<br />
Schlanke Organisation<br />
die swiss Whey ag wird von einem Verwaltungsrat<br />
und einer geschäftsleitung geführt.<br />
Beide gremien bestehen aus Vertretern der<br />
HocHdorf-gruppe und der nordostmilch<br />
ag. auch das Verwaltungsratspräsidium wird<br />
abwechslungsweise besetzt.<br />
dank der guten Vernetzung mit den ostschweizer<br />
käsereien und den langjährigen erfahrungen<br />
im Bereich flüssigtransporte ist im operativen<br />
geschäft die nordostmilch ag für die Beschaffung<br />
und den transport der Molke verantwortlich.<br />
die Molke wird von der HocHdorf<br />
nutritec ag verarbeitet und anschliessend von<br />
der HocHdorf swiss Milk ag vermarktet.<br />
Bei dieser arbeitsteilung kommt in jedem<br />
Bereich die stärke des jeweiligen Partners zum<br />
tragen.<br />
Schritte zum Ziel<br />
Wie üblich wurde bei der gründung des Joint<br />
Ventures ein geschäftsplan erstellt. dieser sieht<br />
verschiedene Phasen des start-up-unternehmens<br />
HocHdorf swiss Whey ag vor. das<br />
schlussziel ist die Produktion und Vermarktung<br />
von Molkenprodukten für den Bereich Babynahrung<br />
– vorerst für den eigengebrauch.<br />
damit erhofft sich HocHdorf eine bessere<br />
Wertschöpfung und ein zusätz liches argument<br />
für Babynahrung made in switzerland.<br />
Bis zum endgültigen Ziel fehlen jedoch noch<br />
ein paar schritte. das Joint Venture befindet<br />
sich aber auf Zielkurs, und die bisherigen<br />
Phasen wurden planmässig absolviert. Zu-<br />
Die Geschäftsleitung der HOCHDORF Swiss Whey AG (v.l.):<br />
Peter Meier, Peter Rüegg, René Schwager, Werner Schweizer, Christian Fanger.<br />
nächst mussten der rohstoff gesichert und die<br />
Verarbeitungsmöglichkeit erarbeitet werden.<br />
deshalb wurde in einem ersten schritt Molke<br />
beschafft und im ausland im lohnauftrag<br />
getrocknet. gleichzeitig investierte die<br />
HocHdorf nutritec ag in eine Molkenlinie<br />
im Werk sulgen. dabei wurde in eine Molkenannahme,<br />
in lager- und kristallisationstanks<br />
investiert. der neue eindampfer und der modifizierte<br />
sprühturm 5 machten die Molkenverarbeitung<br />
möglich, ermöglichten aber auch die<br />
leistungsfähigere und effizientere Milchtrocknung.<br />
ab Herbst 2009 konnte die erste Molke<br />
in sulgen verarbeitet werden.<br />
neben dem erstprodukt Molkenpulver wird<br />
heute auch Molkenproteinpulver hergestellt.<br />
die Produktvermarktung erfolgt aber vorerst<br />
noch im futter- und lebensmittel bereich.<br />
damit HocHdorf die Molkenpro dukte für<br />
die Babynahrung selber herstellen kann, sind<br />
noch weitere erfahrungen und investi tionen<br />
notwendig. es dauert aber hoffentlich nicht<br />
mehr lange, bis HocHdorf Baby nahrung<br />
noch mehr swissness bein halten wird.<br />
Peter Meier<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
HOCHDORF Swiss Whey AG
hochdorf-gruppe<br />
produkTion von miLchproTein in medeikiai<br />
Bereits viele Jahre Erfahrung in der Herstellung von Milchproteinen<br />
In unserem Werk in Medeikiai, Litauen, wird<br />
als Hauptprodukt Milchproteinkonzentrat<br />
hergestellt. Wie kommt es, dass in Litauen<br />
dieses spezialisierte Milchprotein hergestellt<br />
wird?<br />
litauen ist in der summe ein Milchexporteur.<br />
der exportanteil beträgt rund 61%, der importanteil<br />
rund 29%. die grossen agrarreserven<br />
machen das land insbesondere auch für die<br />
Zukunft interessant als rohstofflieferant. die<br />
Herstellung und Vermarktung von Milchproteinen<br />
ist eine sehr effiziente Möglichkeit, Milchprotein<br />
aus Überschussregionen in Märkte mit<br />
einer Proteinunterversorgung zu bringen.<br />
Jahrzehnte Erfahrung mit Ultrafiltration<br />
die Molkereigesellschaft lauingen Mgl,<br />
unser Partner im Werk in Medeikiai (lt), ist seit<br />
Jahrzenten auf die Produktion und Vermarktung<br />
von Milchprotein in form von kasein<br />
und kaseinaten aus der eu und drittstaaten<br />
spezialisiert. die ultrafiltration ist die logische<br />
Weiterentwicklung der Proteingewinnung.<br />
das trocknungswerk in Medeikiai wurde 1985<br />
von der Birzai Milk erbaut. Heute bildet das<br />
kernstück der anlage eine 8-stufige ultrafiltrationsanlage<br />
mit keramikfiltern. damit werden<br />
jährlich rund 70 Mio. kg Milch hauptsächlich<br />
zu Milchproteinkonzentratpulver (MPc), rahm<br />
Schnelle und noch schnellere Proteine<br />
Die HOCHDORF-Gruppe verarbeitet Milch-<br />
und Molkenproteine auch in Sport- und<br />
Wellness-Produkten. Sie können dabei zum<br />
Beispiel sehr gezielt zur Leistungssteigerung<br />
eingesetzt werden.<br />
Milchproteine werden in kaseine und Molkenproteine<br />
eingeteilt. als kaseine werden diejenigen<br />
Proteine bezeichnet, welche bei der käseherstellung<br />
ausfallen und zu käse weiterverarbeitet<br />
werden. kaseine machen ca. 80% aller<br />
Milchproteine aus. die restlichen Proteine wer -<br />
den unter Molkenproteinen zusammen gefasst,<br />
weil sie aus der Molke gewonnen werden.<br />
Welche Proteine sind die besten?<br />
in der ernährungswissenschaft sprechen wir<br />
von der biologischen Wertigkeit eines Proteins.<br />
diese hängt davon ab, wie gut ein nahrungseiweiss<br />
in körpereiweiss umgewandelt werden<br />
kann. entscheidend für diesen Vorgang ist die<br />
aminosäurezusammensetzung des eiweisses.<br />
ist diese ähnlich unserem körpereiweiss, wird<br />
die biologische Wertigkeit höher angesetzt.<br />
Vollei wird dabei mit einer biologischen<br />
Wertigkeit von 100 als referenz genommen.<br />
Molkenprotein erreicht mit einem Wert von 104<br />
als eiweiss die höchste biologische Wertigkeit.<br />
noch höhere Werte können nur durch kom bi -<br />
nationen erreicht werden (z.B. ei mit kartoffeln).<br />
Welche Proteine sind die schnellsten?<br />
Molkenproteine sind bekannt für eine schnelle<br />
resorption im Magen-darm-trakt. so kommt<br />
und Permeat verarbeitet und vermarktet. das<br />
MPc wird auf den eigenen trocknungs anlagen<br />
getrocknet. das so gewonnene, hochkonzentrierte<br />
Milchproteinpulver hat ähnliche eigenschaften<br />
wie die löslichen kaseinate und wird<br />
von der lebensmittelindustrie immer stärker<br />
nachgefragt.<br />
Traditionelle Gewinnung von Milchprotein<br />
reines kasein gewinnt man traditionell durch<br />
fällen des eiweisses mittels säuerung. Über<br />
die anschliessende Bearbeitung wird das<br />
kasein mechanisch durch absetzen oder Zentrifugation<br />
von der flüssigen Phase getrennt,<br />
getrocknet und gemahlen.<br />
säurekasein ist nicht wasserlöslich und wird<br />
im nahrungsmittelbereich als quellbares nährkasein<br />
zur Milcheiweissanreicherung zum Beispiel<br />
in kindernährmitteln oder diabetikerkost<br />
eingesetzt. auch ausserhalb der nahrungsmittelindustrie<br />
findet kasein eine industrielle<br />
Verwendung, und zwar bei der Herstellung<br />
bestimmter farben, kitte und leime sowie in<br />
der Papierherstellung.<br />
Mittels alkalizugabe können die nicht wasserlöslichen<br />
säurekaseine zu in Wasser löslichen<br />
kaseinaten umgewandelt werden. die löslichkeit<br />
in Wasser ist eine wesentliche eigenschaft<br />
es zu einem beschleunigten einstrom von<br />
aminosäuren ins Blut, die dann direkt für die<br />
synthese von körpereiweiss genutzt werden<br />
können. für die regeneration direkt nach<br />
einem (anstrengenden) training sind Molkenproteine<br />
deshalb am besten geeignet. sie sind<br />
ebenfalls für die aufnahme am Morgen, nach<br />
der nachtruhe und nach mehreren stunden<br />
ohne nahrung sehr gut geeignet.<br />
nicht immer aber sind schnell verdaubare<br />
Proteine die erste Wahl. Wenn voraussichtlich<br />
längere Zeit keine nahrung mehr aufgenommen<br />
werden kann, z.B. während der nacht,<br />
dann ist es vorteilhaft, auf kaseine zurückzugreifen.<br />
diese werden nur langsam vom körper<br />
aufgenommen. der einstrom von aminosäuren<br />
ins Blut hält entsprechend auch über eine<br />
längere Zeitdauer an. Zudem wird auch für die<br />
anwendung von Mahlzeitenersatzprodukten<br />
zur gewichtskontrolle gerne auf caseine als<br />
Proteinquelle gesetzt. sie bewirken wegen der<br />
langsamen aufnahme eine längere sättigung<br />
als Molkenproteine.<br />
Noch schnellere Proteine<br />
«schnell» kann auch in Bezug zur leistung<br />
eines athleten gesetzt werden. dann stellt sich<br />
die frage, ob Proteine auch schnell machen.<br />
in erster linie ist natürlich ein adäquates trai-<br />
ning angesagt. ist dieser Punkt erfüllt, können<br />
Proteine den (kleinen) unterschied ausmachen.<br />
Wir sprechen hier von längeren (> 2 h) aus -<br />
dauerleistungen mit optimaler kohlenhydrat-<br />
und beeinflusst in applikationen<br />
wichtige Parameter<br />
wie Viskositätsbildung,<br />
schlagfähigkeit und fettemulgierbarkeit.<br />
Filtration von Proteinen<br />
Mit der entwicklung der<br />
Membrantechnologie ist es<br />
heute möglich, das eiweiss<br />
mittels filtration direkt<br />
zu konzentrieren und anschliessend<br />
zu trocknen.<br />
die eigenschaften des so<br />
gewonnen Milchproteins<br />
kommen den eigenschaften<br />
von natürlichem kasein und kaseinaten<br />
sehr nahe, enthalten aber meistens auch die<br />
wertvollen Molkenproteine. sie werden heute<br />
in der lebensmittelindustrie gezielt für die Proteinanreicherung<br />
eingesetzt. in der internationalen<br />
Milchindustrie finden die Milchproteine in<br />
der Herstellung von Milchfrischprodukten wie<br />
frischkäse und sauermilchprodukten, aber<br />
auch in der käseherstellung ihren einsatz.<br />
das über die ultrafiltration anfallende koppelprodukt<br />
Milchpermeat wird ebenfalls gezielt<br />
weiterverarbeitet und als konzentrat oder<br />
getrocknet vermarktet.<br />
proTeine auS miLch und moLke für SporT und weLLneSS<br />
Die HOCHDORF Nutrifood AG<br />
verfügt über ein vollständiges<br />
Sport- und Wellness-Produkt-<br />
sortiment für Drittmarken.<br />
aufnahme. Werden für entsprechende Pro dukte<br />
sogenannte hydrolysierte Molkenproteine<br />
eingesetzt, kann die ausdauerleistung länger<br />
aufrechterhalten werden. Hydrolysierte Molken-<br />
proteine sind vereinfacht gesagt «vorverdaute»<br />
Molkenproteine. die aminosäureketten werden<br />
durch säure- oder enzymatische Hydrolyse<br />
«zerschnitten», es entstehen Peptide, die noch<br />
schneller absorbiert werden und den Magendarm-trakt<br />
weniger belasten, damit sie im<br />
sportgetränk sogar während des trainings und<br />
Wettkampfs schnell aufgenommen werden<br />
können. in diesem sinne sind die Proteine<br />
«noch schneller».<br />
Spezifische Sport- und Wellness-Produkte<br />
das sortiment der HocHdorf nutrifood ag<br />
umfasst eine gesamte Produktlinie sport-<br />
und Wellness-Bereich, für die Proteine in<br />
verschiedenen formen verwendet werden.<br />
allen voran der klinisch getestete regenera-<br />
UF-Modul am Standort Medeikiai.<br />
Ein Teil der Nano- und R/O-Anlage in Medeikiai.<br />
Produktepalette in Medeikiai<br />
das Werk in Medeikiai stellt rund 2›000 tonnen<br />
MPc pro Jahr her. Je nach Milcheingang<br />
werden auch Magermilch- und Vollmilchpulver<br />
hergestellt. Praktisch 99 Prozent der Produktion<br />
wird auf den internationalen Märkten<br />
ausserhalb litauens vermarktet.<br />
Roland Unternährer<br />
Leiter Projekte und Wirtschaftspolitik<br />
tionsdrink in den aromen Vanille, erdbeer,<br />
schokolade und Banane, welcher z.B. unter<br />
der Marke Verofit erhältlich ist. dieser regenerationsdrink<br />
enthält Molkenprotein. spezielle<br />
für kraftsportler entwickelte, hochproteinhaltige<br />
Produkte sind ebenfalls mit Molkenprotein<br />
ausgestattet. Verschiedene weitere Produkte<br />
von HocHdorf nutrifood enthalten Milchproteinbestandteile:<br />
das sportgetränk long<br />
energy mit Molkenproteinhydrolysat ist zum<br />
Beispiel speziell für längere ausdauereinheiten<br />
geeignet. Zur aufnahme am abend vor der<br />
nachtruhe wurde ein regenerationsprodukt<br />
entwickelt mit kasein und diversen weiteren<br />
funktionellen inhaltsstoffen für die optimale<br />
erholung von Muskulatur und geist während<br />
des schlafes.<br />
Roman Müller<br />
Projektleiter Entwicklung & Applikation<br />
HOCHDORF Nutrifood AG<br />
7 HocHdorf
ewegTer Schweizer miLchmarkT<br />
hochdorf-gruppe<br />
Ist die Branchenorganisation Milch über dem (Butter-)Berg?<br />
Die Branchenorganisation Milch (BOM)<br />
stand zum Jahresanfang an einem<br />
Scheide weg. Entweder rauft sich die<br />
Branche zu einer gemeinesamen Lösung<br />
zusammen, oder aber die Politik entscheidet<br />
wieder, wie sich der Milchmarkt in<br />
Zukunft weiterentwicklen kann. Hauptproblem<br />
ist der grosse Butterberg.<br />
Am 3. Mai entschieden die Delegierten<br />
der BOM, wie sie die nahe Zukunft im<br />
Milchmarkt gestalten wollen.<br />
«die delegierten der Branchenorganisation<br />
haben an der Versammlung vom 3. Mai <strong>2011</strong><br />
sämtliche vorgeschlagenen Massnahmen zur<br />
stabilisierung des Milchmarktes genehmigt.<br />
Mit einem neu geschaffenen fonds zur<br />
Marktentlastung werden exporte von Butter<br />
und weiteren Produkten finanziell gestützt. der<br />
standardvertrag mit verbindlichen regeln zum<br />
erst- und zum Zweitmilchkauf soll die Ver-<br />
tragssicherheit erhöhen, und die angestrebte<br />
allgemeinverbindlichkeit des interventionsfonds<br />
soll einen nachhaltigen Beitrag zur<br />
Verhinderung des Veredlungsverkehrs leisten.»<br />
so stand es in der Medienmitteilung der BoM<br />
zu ihrer ausserordentlichen delegiertenversammlung.<br />
diese war im Vorfeld als letzte<br />
chance für die Branche bezeichnet worden.<br />
Wenn hier keine einigung erzielt werde, müsse<br />
die Politik das Zepter wieder in die Hand<br />
nehmen. das wäre wohl gleichbedeutend mit<br />
einer rückkehr zum alten, gelenkten Markt<br />
gewesen.<br />
«Motion Aebi» als privatwirtschaftliche<br />
Kontingentierung<br />
die von nationalrat andreas aebi eingereichte<br />
«Motion aebi» verlangte eine sehr hohe<br />
abgabe auf die sogenannte Mehrmengenmilch.<br />
Wegen der hohen abgaben hätten sich<br />
die strukturen der Milchproduzenten für Jahre<br />
zementiert. Mit dem eingenommenen geld<br />
sollte vor allem der Butterexport gestützt<br />
werden. Vor allem wegen des Butterproblems<br />
hat der nationalrat im letzten Herbst die<br />
«Motion aebi» mit einer überwältigenden<br />
Mehrheit angenommen. auch die Wirtschaftskommission<br />
des ständerates wollte die Motion<br />
nicht einfach «bodigen». in der politischen<br />
debatte wurde einzig die von aebi vorgeschlagene<br />
abgabe von 30 rp./kg auf die Hälfte<br />
reduziert. die dachorganisation der schweizerischen<br />
Milchproduzenten (sMP) hätte nach<br />
annahme der «Motion aebi» den Milchmarkt<br />
kontrolliert.<br />
8 HocHdorf<br />
Rückkehr in alte Strukturen verhindert<br />
um diese rückkehr zum alten, gelenkten<br />
Markt zu verhindern haben die delegierten der<br />
BoM mit überwältigendem Mehr einem<br />
kompromiss zugestimmt. es gibt zwar noch<br />
eine stützung des Butterexportes. diese wird<br />
aber zum allergrössten teil über eine lineare<br />
abgabe von 1 rp./kg auf der gesamten<br />
Milchmenge und nur zu einem ganz kleinen teil<br />
über eine Zusatzabgabe von 4 rp./kg auf der<br />
sogenannten Mehrmenge finanziert.<br />
ist damit die viel geschmähte Branchenorganisation<br />
nun endlich über dem Berg? kritiker<br />
werfen ihr vor, bis jetzt nichts erreicht zu haben.<br />
sie sei ein reiner debattierklub, und beschlossene<br />
Massnahmen würden nicht umgesetzt.<br />
diese Vorwürfe sind nicht ganz unberechtigt.<br />
Bei einer Beurteilung der BoM muss man aber<br />
zwei dinge in Betracht ziehen. erstens ist der<br />
systemwechsel in der Milchwirtschaft einschneidend<br />
– von gelenkter Planwirtschaft mit<br />
Milchkontingentierung, garantierten Preisen<br />
und Margen dank massiver Produktstützung<br />
durch den staat sowie geschlossener grenzen<br />
hin zu teilliberalisierter Marktwirtschaft mit freier<br />
Produktion, stark reduzierten staatlichen<br />
sub ventionen und halboffenen grenzen. und<br />
zweitens hat die BoM nicht nichts erreicht. seit<br />
der gründung der BoM im sommer 2009 sind<br />
es vor allem der quartalweise ausgehandelte<br />
richtpreis für a-Milch, der monatlich berechnete<br />
richtpreis für B-Milch und die ergänzungszahlungen<br />
für das «schoggigesetz», die für<br />
einige stabilität im Milchmarkt gesorgt haben.<br />
natürlich kann man argumentieren, solche<br />
instrumente seien in einem freien Markt über-<br />
flüssig, und wir wissen auch nicht, wo wir stehen<br />
würden, wenn wir sie nicht hätten. trotzdem,<br />
eine rückkehr in die alten tage der staatlichen<br />
intervention wollen wir nicht, und dafür würde<br />
sich auch keine Mehrheit mehr finden. aber<br />
auch ein vollkommen liberalisierter Markt wäre<br />
in der heutigen situation wahrscheinlich zu<br />
anspruchsvoll. der kompromiss, den die BoM<br />
gefunden hat, ist darum zu begrüssen. Jetzt<br />
muss er nur noch umgesetzt werden.<br />
Verbindliche Vertragsstruktur<br />
der ausgehandelte kompromiss besteht<br />
grundsätzlich aus zwei elementen. das erste<br />
element ist die verbindliche Vertragsstruktur<br />
für den erst- und Zweitmilchkauf. das zweite<br />
element bildet die Milchfettstützung. dass<br />
Verträge verbindlich sind, sollte eigentlich<br />
selbstverständlich sein. Was es im fall der<br />
Milch etwas komplizierter macht, ist die<br />
Volatilität der Produktion und des absatzes<br />
und die sogenannte segmentierung. die<br />
Milchproduktion kann nicht aufs kilogramm<br />
genau geplant werden. dasselbe gilt für die<br />
Vermarktung. insbesondere zwischen dem<br />
inland- und dem exportmarkt besteht dank<br />
dem verbleibenden grenzschutz in der<br />
schweiz immer noch ein deutlicher Preisunterschied.<br />
das gilt für den Milchpreis, aber<br />
auch für den Preis von Butter und Milchpulver.<br />
die segmentierung sorgt dafür, dass diese<br />
Preisunterschiede auch weiterhin aufrechterhalten<br />
werden können. das funktioniert<br />
bereits recht gut und sollte auch in Zukunft in<br />
einem vernünftigen Mass funktionieren.<br />
Export von Milchfett ermöglichen<br />
ein wichtiges element dieser segmentierung<br />
ist die unterstützung des exports von<br />
Milchfett, das in der schweiz nicht vermarktet<br />
werden kann. grundsätzlich hat die BoM<br />
beschlossen, das ursprüngliche segmentierungsmodell<br />
(a-Milch: inlandmarkt; B-Milch:<br />
Butter im inland, Magermilchpulver im export;<br />
c-Milch: exportmarkt) abzufedern in einem<br />
system, bei dem die c-Milch auf das niveau<br />
der B-Milch minus 3 rp. gestützt wird. dieses<br />
system soll dazu führen, dass das segmentierungsmodell<br />
auch tatsächlich umgesetzt<br />
werden kann.<br />
die umsetzung des c-Milchkonzeptes für den<br />
export von Milcheiweiss und Milchfett, also<br />
MMP und Butter oder VMP, war schwierig.<br />
dies wird klar, wenn man die richtpreise für<br />
die letzten 18 Monate betrachtet. für a-Milch<br />
lag dieser bei 64.5 rp., für B-Milch bei<br />
57.1 rp. Zu diesen Preisen kann man in der<br />
schweiz Milch produzieren. Zum durchschnittlichen<br />
c-Milchpreis von 36.3 rp. wollte aber<br />
niemand Milch abliefern. das ist aber notwendig,<br />
wenn man an der heutigen Milchproduktion<br />
festhalten will oder diese sogar noch<br />
ausdehnen möchte. Mit dem neuen Modell der<br />
Milchfettstützung wird prinzipiell der a-Milchpreis<br />
um 1 rp. gesenkt (bzw. um 1.5 bis 2 rp.<br />
bei einem Milchproduzenten, der die Produktion<br />
in den letzten Jahren ausgedehnt hat) und<br />
der c-Milchpreis auf das niveau B minus 3 rp.<br />
angehoben. im durchschnitt der letzten Jahre<br />
wäre das von 36.3 rp. auf 54.1 rp.<br />
Ist jetzt alles oder nichts in Butter?<br />
die frage stellt sich nun, ob jetzt alles in Butter<br />
ist oder nichts? eher nichts, wenn man den<br />
artikel von Benita Vogel in der «Handelszeitung»<br />
vom 26. Mai liest. darin werden die offiziellen<br />
statistiken hinterfragt, und den Butterherstellern<br />
wird unterstellt, dass sie auf dem Buckel<br />
der Bauern ein gutes geschäft machen. egal,<br />
wie gut oder wie schlecht die autorin über die<br />
tatsächliche lage am Buttermarkt informiert<br />
ist, zeigt der artikel aber doch einiges auf. Zum<br />
Beispiel, dass die situation nach wie vor wenig<br />
transparent ist und die altlasten aus dem<br />
staatlich regulierten Butterregime und den<br />
unzähligen Überganslösungen einen Übergang<br />
zu einer freieren Marktordnung nicht gerade<br />
erleichtern. die tatsache, dass dieser artikel in<br />
einer der wichtigsten Wirtschaftszeitungen des<br />
landes erscheint, macht auch klar, dass der<br />
kampf um die neue Marktordnung weitergeführt<br />
wird.<br />
trotzdem, die chancen in der schweizer<br />
Milchwirtschaft, zur ruhe und weg von der<br />
Milchpolitik hin zum Milchmarkt zu kommen,<br />
sind so gut wie nie zuvor. dies auch deshalb,<br />
weil sich eben dieser Milchmarkt aktuell in<br />
einer sehr guten Verfassung zeigt. am Welt-<br />
markt sind die Preise für Milchfett so gut wie<br />
nie zuvor, und das jetzt schon seit einigen<br />
Wochen. Wir von der HocHdorf swiss Milk<br />
ag werden uns jedenfalls dafür einsetzen,<br />
dass das BoM-system umgesetzt wird. damit<br />
man wirklich sagen kann: «die BoM ist jetzt<br />
definitiv über dem Berg.» Wir wollen uns<br />
zu künftig wieder vermehrt dem Markt widmen<br />
und nicht politische grabenkämpfe ausfechten.<br />
Werner Schweizer<br />
Geschäftsführer<br />
HOCHDORF Swiss Milk AG
aus dem archiv<br />
auS dem hochdorf archiv: miLchverkauf in früheren Jahren<br />
Als die Milch noch franko Haus geliefert wurde<br />
Der Verkauf von Milch und Milchprodukten<br />
war bis in die 1950er-Jahre ganz anders<br />
organisiert als heute. Es ist eigentlich noch<br />
nicht lange her, seit Milch noch an der Tür<br />
verkauft wurde.<br />
Bis 1966 war der Milchverkauf eigentlichen<br />
«Milchverkaufsstellen» vorbehalten. am<br />
Beispiel von <strong>Hochdorf</strong>: noch in den 1950er-<br />
Jahren warben an der Baldeggstrasse in<br />
<strong>Hochdorf</strong> (vom restaurant sommerhaus<br />
richtung Baldegg), auf einer länge von ca.<br />
einem kilometer neun lebensmittel-läden um<br />
kunden – und das bei ungefähr der halben<br />
Bevölkerungszahl von heute. kein geschäft<br />
verkaufte jedoch Milch. ich erinnere mich an<br />
– allg. konsumverein luzern (coop)<br />
– Bäckerei, konditorei, café Hegi<br />
– kolonialwaren Bellaria Josef Bühlmann<br />
– Metzgerei Balmer<br />
– comestibles otto Bussien<br />
– ein lebensmittelgeschäft in der schlossergasse<br />
(seitenstrasse)<br />
– Merkur-kaffee-lebensmittelgeschäft<br />
Bachmann-Bucher<br />
– lebensmittelgeschäft köpfli<br />
– lebensmittelgeschäft Piazza<br />
Milchverkauf, eine Exklusivität<br />
der Milchgeschäfte und Molkereien<br />
Bis weit in die 1950er-Jahre verfügten die<br />
wenigsten detailhandelsgeschäfte über<br />
kühlmöglichkeiten. Musste ein Produkt<br />
gekühlt werden, wie z.B. beim fischhändler<br />
Bussien, so war er auf die tägliche lieferung<br />
von eisstangen der Brauerei <strong>Hochdorf</strong><br />
angewiesen. ein Verkauf von Milch war allein<br />
schon aus diesem grunde unmöglich. ab<br />
ende der 1950er-Jahre wurden Pastmilch-<br />
Packungen (dreieckige tetra) angeboten.<br />
damit begann der siegeszug des Milchverkaufs<br />
in «gewöhnlichen» lebensmittelgeschäften.<br />
noch scheiterte der Milchverkauf in den läden<br />
an den gesetzlichen Hindernissen. der Migros-<br />
gründer und damalige landesring-nationalrat<br />
gottlieb duttweiler erstritt sich das recht auf<br />
Milchverkauf in seinen läden. nach der<br />
referendumsabstimmung von 1965 musste<br />
der Bundesrat den Pastmilchverkauf ab 1966<br />
freigeben. duttweiler war einer der innovativsten<br />
detailhändler, den die schweiz je kannte.<br />
Die «Südi» betrieb zwei Milchverkaufsgeschäfte<br />
früher hiess die HocHdorf Holding ag<br />
über 100 Jahre lang «schweizerische Milchgesellschaft<br />
ag».<br />
da dieser name umgangssprachlich ganz<br />
einfach zu lang war, sprach man kurz von der<br />
«südi». «siedereistrasse» ist ein abklatsch<br />
davon. die «südi» betrieb auf dem fabrikareal<br />
und im dorfzentraum je ein Milch verkaufsgeschäft.<br />
Milchkäufer waren vom gesetz her<br />
verpflichtet, einen Milchverkauf zu organisieren.<br />
neben offenmilch wurden käse und Butter<br />
verkauft, selbstverständlich auch kondensmilch<br />
Pilatus und HelioMalt und bis ca.<br />
ende der 1950er-Jahre eigene Joghurts im<br />
glas – auch dieses Produkt gehörte damals<br />
zum fabrikationssortiment.<br />
es bleibe nicht unerwähnt: der laden bei der<br />
fabrik führte während annähernd 50 Jahren<br />
«fräulein» Habermacher. sie stammte aus der<br />
familie eines Milchlieferanten. und nachdem<br />
dieser laden nur morgens und abends<br />
während einiger stunden geöffnet war, half<br />
Josy Habermacher selbstverständlich auf dem<br />
Hof ihrer familie im heutigen sagen-Quartier.<br />
sie wurde vom leben wahrlich nicht verwöhnt.<br />
Bis gegen ende des 20. Jahrhunderts<br />
identifizierten sich übrigens dutzende von<br />
«südi»-Mitarbeitenden während ihres ganzen<br />
erwerbslebens mit «ihrer» firma.<br />
Der Offenmilch-Verkauf von Haus zu Haus<br />
in <strong>Hochdorf</strong> begann der offenmilch-Verkauf<br />
von Haus zu Haus im Jahre 1899, als die<br />
«südi» die Milch vom Bauern franz Josef<br />
Bachmann, vom Hof kölbli, nicht entgegen-<br />
nahm. der grund: Bachmann hätte trotz auf -<br />
forderung, es nicht zu tun, seine stiere und<br />
Munis mit Brauereimalz gefüttert. Bachmann<br />
machte «rechts umkehrt», fuhr durchs dorf<br />
und verkaufte die Milch von Haus zu Haus.<br />
und dies auch an den darauffolgenden tagen.<br />
die «südi» musste ebenfalls einen Milchverkauf<br />
von Haus zu Haus organisieren. die<br />
«südi» und Bachmann unterboten sich im<br />
Preis. Bachmann gab nicht auf. endlich, 1914<br />
einigte man sich. Bachmann führte den<br />
Haus lieferdienst fortan in Zusammenarbeit mit<br />
der «südi» weiter. 1926 übernahm der sohn,<br />
Josef Bachmann jun., diese aufgabe – bis<br />
1973. er zog tag für tag seine runden, auch<br />
am samstag und sonntag.<br />
am 31. oktober 1973 wurde der offenmilchverkauf<br />
und Hauslieferdienst eingestellt. die<br />
1988 erfolgte Petition von 609 <strong>Hochdorf</strong>er-<br />
Haushalten für die neuaufnahme eines<br />
Hauslieferdienstes blieb erfolglos. die Zeit für<br />
Hauslieferdienste war abgelaufen. oder doch<br />
nicht? Verschiedene detailhändler offerieren<br />
heute wieder Hauslieferdienste, so Perry<br />
luzern, Migros, coop. das angebot nennt<br />
man heute «online-shopping»!<br />
Hans Peter Ineichen<br />
Archivar Firmenarchiv<br />
Literatur:<br />
«Milchverwertung <strong>Hochdorf</strong>»<br />
1937, f. Xaver Zumbühl<br />
«Die Milcher von <strong>Hochdorf</strong>»<br />
1973, robert geisseler<br />
«Milch für alle»<br />
2007, Peter Moser, Beat Brodbeck<br />
Milcher Josef Bachmann (1911-2001). Bild aus dem Jahre 1945.<br />
Milchausmessen in <strong>Hochdorf</strong> (ab 1964).<br />
Milchausmessen in <strong>Hochdorf</strong> (ab 1964).<br />
9 HocHdorf
Als Sekretär des Verwaltungsrates kam ich<br />
im Zusammenhang mit der Verwaltungsratssitzung<br />
in Birzai in den Genuss einer<br />
Litauen-Reise, die ich noch um ein paar<br />
Tage verlängerte. Dazu gebe ich in diesem<br />
kurz gehaltenen Bericht gerne ein paar<br />
Eindrücke und mache so etwas Werbung<br />
für dieses wunderbare Land.<br />
litauen ist das südlichste land der drei baltischen<br />
staaten estland, lettland und litauen.<br />
es umfasst ein staatsgebiet von 65'200 km 2<br />
(schweiz: 41'285 km 2 ). litauen gehört der europäischen<br />
union an. die Hauptstadt Vilnius ist<br />
mit knapp 550'000 einwohnern die grösste<br />
stadt.<br />
menschen für hochdorf<br />
erSTe verwaLTungSraTSSiTzung im auSLand<br />
Der Verwaltungsrat besucht das HOCHDORF Werk in Medeikiai<br />
Am 5. Mai <strong>2011</strong> tagte der Verwaltungsrat<br />
der HOCHDORF-Gruppe in Birzai (Litauen).<br />
Birzai liegt nur wenige Kilometer von der<br />
UAB MGL Baltija entfernt, dem Milchwerk,<br />
welches HOCHDORF per Anfang 2014<br />
vollständig übernehmen wird.<br />
die HocHdorf swiss Milk ag übernahm<br />
per 1. Januar 2010 30% des Milchwerks uaB<br />
Mgl Batija in Medeikiai (litauen). die Beteiligung<br />
wurde per 1. Januar dieses Jahres auf<br />
45% erhöht. Per 1. Januar 2014 übernimmt die<br />
HocHdorf swiss Milk ag die Verantwortung<br />
für das Werk zu 100%.<br />
Anreise auf zwei Flugrouten<br />
dem Verwaltungsrat der HocHdorf-gruppe<br />
ist es ein anliegen, den Mitarbeitenden in<br />
litauen zu zeigen, dass ein grosses interesse<br />
am gelingen der Übernahme und an einer<br />
Weiterentwicklung des standorts besteht.<br />
deshalb fand die zweite Verwaltungsratssitzung<br />
dieses Jahres in Birzai/litauen statt –<br />
dem grösseren nachbarort von Medeikiai. es<br />
war die erste im ausland stattfindende<br />
Verwaltungsratssitzung.<br />
auf zwei verschiedenen flugrouten reisten der<br />
Verwaltungsrat und die gruppenleitung in zwei<br />
gruppen zunächst nach riga. Von dort ging<br />
die reise in einem kleinbus weiter nach Birzai.<br />
am Mittwochmorgen, 5. Mai <strong>2011</strong>, stand die<br />
Verwaltungsratssitzung auf dem Programm.<br />
die vorbereiteten traktanden konnten in der<br />
geplanten Zeit abgehandelt werden. nach dem<br />
Mittagessen brachte audrius Jukna, Werksleiter<br />
der uaB Mgl Baltija, seinen gästen<br />
zunächst litauen, Birzai und dann die uaB<br />
Mgl Baltija etwas näher. Mit diesem Hintergrundwissen<br />
wurde anschliessend das Milch-<br />
werk in Medeikiai besucht.<br />
LiTauen iST eine reiSe werT – oder auch mehrere<br />
Ein Land mit langer Geschichte, aber kurzer Unabhängigkeit<br />
Die Litauerinnen und Litauer pflegen ihre Kultur aktiv.<br />
Interessante Werksbesichtigung<br />
der Verwaltungsrat war beeindruckt vom<br />
gelände und vom inneren des Werkes. das<br />
unternehmen wurde übrigens in den 1950er-<br />
Jahren gegründet. die uaB Mgl Baltija<br />
beschäftigt heute 39 Personen und verfügt<br />
über rund 5.5 Hektaren land. das gesamte<br />
Produktionsgelände ist heute von einem Zaun<br />
umgeben. Zudem verfügt das Werk über eine<br />
eigene abwasser-reinigungsanlage. die<br />
gebäude, die anlagen und die Qualitätssicherungs-Massnahmen<br />
präsentierten sich in<br />
einem fortschrittlichen Zustand. der anlagepark<br />
umfasst anlagen zur separation, ultra-<br />
filtration und trocknung von Milch bzw.<br />
Milchbestandteilen.<br />
Besuch bei Milchlieferant<br />
in litauen wird die Milch über genossenschaften<br />
an die verschiedenen Milchverarbeitungswerke<br />
geliefert. dennoch ist grösstenteils<br />
bekannt, von welchen Milchproduzenten die<br />
Milch ins Werk angeliefert wird. die Verwaltungsräte<br />
und die gruppenleitung besuchten<br />
einen dieser Milchlieferanten. der familienbetrieb<br />
umfasst 150 Hektaren nicht zusammenhängendes<br />
land. Mit mehreren angestellten<br />
werden die 150 kühe täglich zweimal gemolken<br />
und das futter beschafft. dabei wird gemäss<br />
auskunft kein fremdes futter zugekauft. die<br />
sommermonate werden genutzt, um genügend<br />
futter für den harten Winter zu produzieren.<br />
alles in allem präsentierte sich der Bauern hof<br />
nicht gross anders als in der schweiz. ein<br />
grosser unterschied ist jedoch auszumachen –<br />
es gibt keine steile Hänge, die bewirtschaftet<br />
werden müssen.<br />
Unterschiede und eine Gemeinsamkeit<br />
der grösste unterschied wird einem schweizer<br />
schnell klar: litauen ist praktisch flach. der<br />
höchste Punkt liegt gerade mal ca. 300 Meter<br />
über Meer. die litauer sprechen zwar von<br />
ihrem «Berg», was bei uns schweizern aber<br />
eher zu einem schmunzeln führt. als weiterer<br />
unterschied ist das land viel weniger stark<br />
bevölkert: im staatsgebiet leben 3.2 Millionen<br />
litauerinnen und litauer, davon über eine<br />
Million in den drei grössten städten (Vilnius,<br />
kaunas, klaipeda). die Bevölkerungsdichte<br />
liegt bei 50.3 Personen je km 2 (schweiz: 188<br />
Personen je km 2 ).<br />
die schweiz kann auf über 700 Jahre staatliche<br />
unabhängigkeit zurückblicken. litauen wurde<br />
erst am 11. März 19<strong>90</strong> unabhängig (von der<br />
damaligen udssr). das land besitzt aber eine<br />
bewegte geschichte mit verschiedenen<br />
Machthabern. in den annalen von Quedlinburg<br />
wurde litauen erstmals erwähnt – damals<br />
schrieb man das Jahr 1009.<br />
10 HocHdorf<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
als gemeinsamkeit kann sicherlich<br />
der Wasserreichtum erwähnt werden.<br />
litauen ist wie die schweiz reich an<br />
flüssen und seen.<br />
Neu und Alt<br />
auf der fahrt über das land sind<br />
grössere und kleinere landwirtschaftsbetriebe<br />
und auch dörfer zu erkennen.<br />
Bei der dorfdurchfahrt sind neuere gebäude<br />
zu erkennen und auch solche, an<br />
welchen der Zahn der Zeit schon etwas<br />
länger genagt hat. dies gilt auch für die<br />
Hauptstadt Vilnius. neue Büro gebäude<br />
und Wohnhäuser stehen nicht weit entfernt<br />
von den «Wohnsilos» aus der sowjetzeit.<br />
glücklicherweise haben viele kulturell wertvolle<br />
gebäude die sowjetzeit relativ gut überstanden<br />
oder wurden in der Zwischenzeit wieder renoviert<br />
– Vilnius war vor einigen Jahren kulturhauptstadt<br />
europas. die Zahl der besuchenswerten<br />
kirchen in Vilnius ist relativ hoch.<br />
5<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1 Die historischen Gebäude der UAB MGL Baltija<br />
in den 1950er-Jahren…<br />
2 …und so präsentieren sich die Milchannahme<br />
und das Milchlager heute.<br />
3 Damian Henzi im Gespräch mit Werksleiter<br />
Audrius Jukna.<br />
4 Werner Schweizer (links), Geschäftsführer der<br />
HOCHDORF Swiss Milk AG, gibt den beiden<br />
Verwaltungsräten Anton von Weissenfluh (Mitte)<br />
und Josef Leu Auskunft während der<br />
Werksbesichtigung.<br />
5 Hans-Rudolf Schurter, VR-Präsident, im<br />
Gespräch mit Meike Bütikofer während der<br />
Werksbesichtigung.<br />
6 Rolf Schweiger, Josef Leu, Damian Henzi und<br />
Werner Schweizer (v.l.) im werkeigenen Labor.<br />
7 Werner Schweizer bei der Stallbesichtigung<br />
zusammen mit Audrius Jukna und dem<br />
Milchproduzenten (v.l.).<br />
8 Neben der Arbeit darf auch der kulturelle Aspekt<br />
nicht fehlen. Damian Henzi und Urs Renggli<br />
versuchen sich unter Anleitung an einem<br />
traditionellen Musikinstrument.<br />
Die Stadt Vilnius mit ihren vielen Kirchen und anderen<br />
Sehens würdigkeiten ist absolut eine Städtereise wert.<br />
Mit ziemlicher sicherheit war das nicht mein<br />
letzter Besuch in litauen. das land und die<br />
leute haben mich sehr beeindruckt. und gesehen<br />
habe ich noch lange nicht alles – so zum<br />
Beispiel habe ich keinen Meter des insgesamt<br />
knapp 100 kilometer langen strandes gesehen.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
6<br />
8<br />
7
menschen für hochdorf<br />
generaLverSammLung <strong>2011</strong> der hochdorf-gruppe<br />
Sämtliche Traktanden grossmehrheitlich genehmigt<br />
An der diesjährigen Generalversammlung<br />
der HOCHDORF-Gruppe befürworteten die<br />
Aktionärinnen und Aktionäre alle vom<br />
Verwaltungsrat vorgeschlagenen Traktanden.<br />
Damit ermöglichten sie auch die<br />
Herausgabe einer Wandelanleihe.<br />
am freitag, 13. Mai <strong>2011</strong>, trafen sich 278 ak tio-<br />
närinnen und aktionäre der HocHdorfgruppe<br />
bei wunderschönem Wetter und mit<br />
guter stimmung zur generalversammlung.<br />
aufgrund der traktandenliste konnte davon<br />
ausgegangen werden, dass die gV <strong>2011</strong> etwas<br />
länger dauern könnte.<br />
Dividendenausschüttung aus Kapitaleinlagereserven<br />
die traktanden 1 bis 5 führten zu keinen<br />
diskussionen und wurden grossmehrheitlich<br />
von den aktionärinnen und aktionären ange-<br />
nommen. sie stimmten unter anderem einer<br />
Beibehaltung der dividende in der Höhe von<br />
cHf 3.– pro aktie zu. im unterschied zu den<br />
Vorjahren wurde die dividende nicht aus dem<br />
gewinnvortrag bzw. dem gewinn, sondern von<br />
den kapitaleinlagereserven ausbezahlt. dies<br />
hat den Vorteil, dass die dividendenzahlung für<br />
natürliche Personen steuerfrei ausbezahlt<br />
werden kann.<br />
Bedingtes Aktienkapital genehmigt<br />
Beim traktandum 6 gab es mehrere Wortmeldungen<br />
von kleinaktionären. Zu diskussionen<br />
führte das Vorwegzeichnungsrecht der<br />
Wandelanleihe, von welchem nur aktionäre<br />
profitieren konnten, die <strong>90</strong> aktien oder ein<br />
Vielfaches davon besitzten. rolf knell von der<br />
neue Helvetische Bank versprach jedoch,<br />
dass in der freien Zeichnung darauf geachtet<br />
werde, wer bereits aktien der HocHdorf<br />
Holding ag besitzt und wer nicht. der statutenänderung<br />
für das bedingte aktienkapital wurde<br />
mit 498’392 Ja-stimmen, 29’651 gegenstimmen<br />
und 4083 enthaltungen zugestimmt. die<br />
Wandelanleihe wurde in der Zwischenzeit<br />
ausgegeben (siehe artikel auf dieser seite).<br />
Wiederwahl des Verwaltungsrates<br />
die Wahltraktanden 7 und 8 gaben zu keinen<br />
diskussionen anlass. der gesamte Verwaltungsrat<br />
wurde grossmehrheitlich für eine<br />
weitere amtsperiode von drei Jahren wieder -<br />
gewählt. auch die revisionsstelle, die Bdo ag,<br />
erhielt ihr Mandat für ein weiteres Jahr ver -<br />
längert.<br />
Gesellschaftliches Erlebnis<br />
die generalversammlung der HocHdorf<br />
Holding ag ist aber nicht nur eine trockene<br />
angelegenheit. nach der generalversammlung<br />
genossen die aktionärinnen und aktionäre<br />
einen feinen apéro und ein noch besseres<br />
nachtessen und begutachteten die neuen,<br />
innovativen Produkte der HocHdorf Ver-<br />
kaufs gesellschaften. gerne standen ihnen die<br />
Mitarbeitenden der jeweiligen Verkaufsgesellschaften<br />
bei fragen rede und antwort.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
erSTer handeLSTag der hochdorf akTien an der Six SwiSS exchange<br />
17. Mai <strong>2011</strong>: ein besonderer Tag im HOCHDORF Geschichtsbuch<br />
Kurz nach der Generalversammlung startete<br />
der Handel der HOCHDORF Aktie an der<br />
Zürcher Börse SIX Swiss Exchange. Vom<br />
Börsenwechsel verspricht sich die Gruppe<br />
ein höheres Handelsvolumen und einen entsprechend<br />
besseren Kurs. Der Börsenwechsel<br />
fand abgestimmt mit der Herausgabe<br />
einer Wandelanleihe statt.<br />
am dienstag, 17. Mai <strong>2011</strong>, startete der Handel<br />
der HocHdorf aktie an der Zürcher Börse<br />
siX swiss exchange. die kleine delegation<br />
der HocHdorf-gruppe wurde an der Börse<br />
herzlich in empfang genommen. Hans-rudolf<br />
schurter, Verwaltungsratspräsident, hielt eine<br />
kurze ansprache und begründete unter anderem<br />
den Wechsel an die siX swiss ex change.<br />
um 9 uhr läuteten er und damian Henzi den<br />
Handel der HocHdorf aktien symbolisch mit<br />
einer «trychle» ein.<br />
in den folgenden tagen standen damian Henzi<br />
und Marcel gavillet zahlreichen möglichen<br />
investoren rede und antwort. die Präsenta tionen<br />
der HocHdorf-gruppe haben sich ge -<br />
lohnt. am 25. Mai <strong>2011</strong> konnte die Platzierung<br />
der Wandelanleihe erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. aufgrund der grossen nachfrage<br />
wurde das Mindestvolumen von cHf 40 Mio.<br />
um cHf 10 Mio. auf cHf 50 Mio. erhöht. der<br />
coupon konnte bei 3.0 Prozent und der Wandelpreis<br />
bei cHf 124 festgelegt werden. seit dem<br />
30. Mai <strong>2011</strong> kann die Wandel anleihe auch an<br />
der siX swiss exchange gehandelt werden.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Weblink: www.six-swiss-exchange.com<br />
Roland Unternährer im Gespräch mit<br />
einem Aktionär am «Innovationstisch»<br />
der HOCHDORF Swiss Milk AG.<br />
Interessierte Aktionärinnen am<br />
«Innovationstisch» der Nutribake AG ...<br />
Aktionärinnen und Aktionäre informieren sich bei Nadia<br />
Balcon über die Produktneuheiten am Stand der<br />
HOCHDORF Nutrifood AG<br />
Die Mitarbeitenden des Aktienregisters sorgten für eine<br />
zügige und reibungslose Eingangskontrolle. Auf dem Bild:<br />
Huong Ngo.<br />
Hans-Rudolf Schurter und Damian Henzi läuten am<br />
Dienstag, 17. Mai <strong>2011</strong>, den Handel der HOCHDORF Aktien<br />
an der SIX Swiss Exchange ein.<br />
11 HocHdorf<br />
... und der HOCHDORF Nutricare AG.<br />
Zahlreiche Analysten und Journalisten nahmen<br />
am Anlass teil und folgten interessiert der Präsentation<br />
der HOCHDORF-Gruppe.
menschen für hochdorf<br />
die hochdorf-gruppe aLS gaSTgeberin<br />
Das Unternehmerfrühstück der IDEE SEETAL AG bei HOCHDORF zu Gast<br />
Alljährlich organisiert die IDEE SEETAL AG<br />
vor ihrer Generalversammlung ein Unternehmerfrühstück<br />
für Geschäftsleute, Politiker<br />
und interessierte Personen aus dem<br />
Seetal. Dieses Jahr war die lokale Prominenz<br />
zu Gast bei der HOCHDORF-Gruppe.<br />
am 20. Mai <strong>2011</strong> fanden dieses Jahr das unter -<br />
nehmerfrühstück und die generalversammlung<br />
der idee seetal ag statt. gemeinsam<br />
mit der geschäftsstelle der idee seetal ag<br />
organisierten Yvonne nicole und christoph<br />
Hug den diesjährigen anlass bei der<br />
HocHdorf-gruppe.<br />
Frühstück für rund 60 Personen<br />
im sitzungszimmer «seetal» begrüsste karl<br />
gschwend, geschäftsführer der HocHdorf<br />
nutritec ag und Mitglied der gruppenleitung,<br />
rund 60 Personen aus Wirtschaft und Politik<br />
des seetals. Mit einem kurzen historischen<br />
und aktuellen abriss zeigte er die Wichtigkeit<br />
der HocHdorf-gruppe für das luzerner<br />
seetal auf. Viele wussten beispielsweise nicht,<br />
dass die englische kundschaft früher in der<br />
seetalbahn nicht auf ihre tea-time verzichten<br />
wollte. entsprechend verfügte die seetalbahn<br />
früher über einen tee- bzw. speisewagen.<br />
damals dauerte die fahrzeit von <strong>Hochdorf</strong><br />
nach luzern aber auch etwas länger. die<br />
gesamte Breite der HocHdorf-gruppe<br />
zeigte der unternehmensfilm.<br />
Die guten Geister, u.a. Tamara Stofer,<br />
bewirteten die Gäste mit Kaffee oder Tee.<br />
Lob für die gute Organisation<br />
alles in allem kann das unternehmerfrühstück<br />
als erfolg gewertet werden. die gäste waren<br />
nach dem Morgenessen, den kurzen Präsentationen<br />
und den vielen interessanten gesprächen<br />
sehr zufrieden mit dem anlass. die<br />
HocHdorf-gruppe nutzte die gelegenheit<br />
und stellte sich den Wirtschaftsleuten und<br />
den Politikern des seetals wieder einmal vor.<br />
Zum abschluss konnte jeder gast noch ein<br />
«Bhaltis» mit nach Hause nehmen.<br />
12 HocHdorf<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
neuer faLTproSpekT «weg der miLch»<br />
Verständnis und Wissen für unsere Arbeit schaffen<br />
Milchpulver ist in den Augen vieler Personen<br />
einfach eine haltbare Form der schnell<br />
verderbbaren Frischmilch. Die HOCHDORF-<br />
Gruppe ist sich dessen bewusst und versucht,<br />
mit dem neuen Faltprospekt «Weg<br />
der Milch», etwas Gegensteuer zu geben.<br />
Viele Menschen wissen nicht, dass der allergrösste<br />
teil der schweizer Milchschokolade<br />
nicht mit frischer Milch bzw. mit Milchkonzentrat<br />
hergestellt wird, sondern mit Walzenvollmilchpulver.<br />
noch weniger bekannt ist der<br />
anspruchsvolle Prozess zur Herstellung von<br />
Walzenvollmilchpulver oder von Babynahrung.<br />
Mit dem faltprospekt «Weg der Milch» will die<br />
HocHdorf-gruppe gezielt auf die wertvolle<br />
arbeit von HocHdorf aufmerksam machen.<br />
der faltprospekt ist auch in englischer sprache<br />
vorhanden. damit werden in erster linie unserer<br />
exportkundschaft die Produkther stellung und<br />
auch das schweizer Qualitäts management<br />
genauer erklärt.<br />
Qualitätssicherung<br />
1<br />
Faltprospekte bestellen<br />
der informative faltprospekt kann bei<br />
der unternehmenskommunikation be -<br />
stellt werden: HocHdorf Holding ag,<br />
unternehmenskommunikation,<br />
siedereistrasse 9, 6281 <strong>Hochdorf</strong>; oder<br />
per e-Mail: holding@hochdorf.com.<br />
14<br />
8<br />
Hans Peter Stutz, Geschäftsführer<br />
der IDEE SEETAL AG, begrüsst die Gäste.<br />
So präsentiert sich das volle Sitzungszimmer<br />
«Seetal» bei einem Frühstück.<br />
9<br />
2 3<br />
10 12<br />
11<br />
13<br />
Karl Gschwend informiert die Gäste über<br />
Historisches und Aktuelles der HOCHDORF-Gruppe.<br />
7<br />
Standardisierte<br />
Milch Rahmtank<br />
5<br />
6<br />
4<br />
Rahm<br />
Milcheiweiss
eST parTner-auSzeichnungen<br />
menschen für hochdorf<br />
BEST PARTNER-Award für sehr gute Leistungen<br />
Die HOCHDORF-Gruppe erkürt seit dem<br />
letzten Jahr viermal jährlich den oder die<br />
BEST PARTNER.<br />
die anspruchsvolle Vision «Best Partner»<br />
wird in der HocHdorf-gruppe aktiv gelebt.<br />
das beweisen die von der Jury quartals weise<br />
gewählten Best Partner.<br />
Hans-Ruedi Waltisberg, Martin Vogel,<br />
Predrag Djordjevic, Josip Miljak, Zoran<br />
Milojevic und Pjeter Daka trugen viel zum<br />
Gelingen des Umzugs von Steinhausen bei.<br />
im Zusammenhang mit dem Projekt «get the<br />
line» hat die HocHdorf-gruppe verschiedene<br />
anlagen zur Weizenkeimverarbeitung von<br />
steinhausen nach <strong>Hochdorf</strong> gezügelt. Hans-<br />
ruedi Waltisberg, Martin Vogel, Predrag<br />
djordjevic, Josip Miljak, Zoran Milojevic und<br />
Pjeter daka haben grossen anteil am gelingen<br />
dieses Projekts und als gruppe die Best<br />
Partner-leistung vollbracht.<br />
Hans-ruedi war verantwortlich für die aufstellung<br />
der bestehenden anlagen in <strong>Hochdorf</strong>.<br />
dank seines Wissens und seines einsatzes<br />
konnte die HocHdorf-gruppe u. a. auf die<br />
Zusammenarbeit mit einem ingenieurbüro<br />
verzichten. er plante, zeichnete und organisierte<br />
alles selber. Martin hat die aufgabe des<br />
zuständigen Prozessleiters erst im März 2010<br />
übernommen. er musste die Prozesse in<br />
sehr kurzer Zeit kennenlernen und hat dann den<br />
transfer von steinhausen nach <strong>Hochdorf</strong><br />
Anlässlich der Frühlings-Infoversammlung überreichten Damian Henzi (links) und Karl Gschwend (rechts)<br />
die BEST PARTNER-Award-Urkunde an Predrag Djordjevic, Martin Vogel, Josip Miljak und Pjeter Daka (v.l.)<br />
für ihre Leistungen im Zusammenhang mit dem Umzug von Steinhausen nach <strong>Hochdorf</strong>.<br />
orangen für einen guTen zweck<br />
Zwei Fliegen auf einen Streich<br />
Die HOCHDORF-Gruppe unterstützt mit<br />
ihrem Sponsoring regelmässig sportliche<br />
Anlässe und karitative Aktivitäten. In diesem<br />
Jahr beteiligte sie sich auch an der Orangenaktion<br />
von Terre des hommes.<br />
an den standorten <strong>Hochdorf</strong> und sulgen<br />
kamen unsere Mitarbeitenden diesen frühling<br />
in den genuss einer Zusatzdosis Vitamine in<br />
form von feinen orangen. Mit der aktion stärkt<br />
die HocHdorf-gruppe auf der einen seite<br />
die gesundheit der Mitarbeitenden und auf der<br />
anderen seite die kinder, die von den gesundheitsprojekten<br />
von terre des hommes (tdh)<br />
profitieren. das ge sammelte geld ermöglicht<br />
es, kinder mit krankheiten zu heilen, die in<br />
ihrem Heimatland nicht behandelt werden<br />
können. tdh stellt die organisatorische und<br />
medizinische unterstützung der kinder und<br />
ihrer familien sicher. in der schweiz werden<br />
die kinder in lausanne oder genf operiert.<br />
Vor und nach der Behandlung werden sie im<br />
tdh-Haus «la Maison» betreut. in den Heimatländern<br />
setzt sich tdh zudem für den Zugang<br />
zur medizinischen grundversorgung von<br />
familien und kindern ein.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Weblink: www.tdh.ch<br />
personell sowie produktionsseitig an vorderster<br />
front begleitet und implementiert. Predrag,<br />
Josip, Zoran und Pjeter haben als anlagenführer<br />
der Hauptprozesslinien zahlreiche Überstunden<br />
geleistet, um die anlagen wieder<br />
einzufahren und die angelaufenen Bestellungen<br />
rasch abzuarbeiten.<br />
Fabian Kurmann und Christian Kuhn –<br />
hilfreiche Staplerschulung<br />
auf initiative von fabian kurmann und christian<br />
kuhn wurde ein konzept zur internen staplerfahrer-ausbildung<br />
erstellt und umgesetzt.<br />
fabian und christian ermöglichten mit ihrer<br />
instruktorenausbildung die rasche, kompetente<br />
und praxisbezogene ausbildung von rund<br />
120 Mitarbeitenden zu staplerfahrerinnen und<br />
Für ihre Tätigkeit als Staplerfahrer-Experten haben Fabian Kurmann und Christian Kuhn<br />
den BEST PARTNER-Award erhalten.<br />
Hilfswerk terre des<br />
hommes<br />
terre des hommes (tdh) ist ein<br />
schweizer Hilfswerk, das kindern in<br />
not und ihren gemeinschaften eine<br />
bessere Zukunft bietet. in mehr als<br />
30 ländern entwickelt und setzt<br />
tdh-Projekte in den Bereichen<br />
gesundheit und kinderschutz um.<br />
dank innovativen ansätzen und<br />
konkreten, nachhaltigen lösungen<br />
verbessert tdh das leben von mehr<br />
als einer Million kindern und ihren<br />
angehörigen. dies wird durch individuelle<br />
und institutionelle geldgeber<br />
ermöglicht, wobei 85% der finanziellen<br />
Mittel direkt in die Projektarbeit<br />
fliessen. tdh wurde 1960 gegründet.<br />
staplerfahrern. dank den von ihnen angebotenen<br />
internen staplerfahrerkursen, die häufig<br />
an Wochenenden durchgeführt wurden und<br />
immer noch durchgeführt werden, tragen beide<br />
aktiv zur arbeitssicherheit und zur kostenminimierung<br />
bei. in der kurzen Zeit hätten bedeutend<br />
weniger Mitarbeitende externe kurse<br />
besuchen können. die externen kurse hätten<br />
zudem bedeutend mehr gekostet.<br />
Herzlichen dank an alle award-gewinner für<br />
ihren alltäglichen Best Partner-einsatz.<br />
13 HocHdorf<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation
menschen für hochdorf<br />
Laborumbau und -erweiTerung in SuLgen<br />
Zum Abschluss der Umbauarbeiten ein Rundgang für die Mitarbeitenden<br />
Ende 2010 und Anfang <strong>2011</strong> wurde das<br />
Labor in Sulgen umgebaut und erweitert.<br />
Am 8. Feb ruar hatten die Mitarbeitenden<br />
die Mög lich keit, die neuen Räumlichkeiten<br />
zu besichtigen.<br />
die neue sprühturmlinie 8 verdoppelte nahezu<br />
die produzierte Menge des standorts sulgen.<br />
das massiv höhere Produktionsvolumen und<br />
die hohen erwartungen an die Qualitätssicherung<br />
und die analyse von Babynahrung<br />
machten den laborumbau notwendig.<br />
Hellere Arbeitsräume<br />
allen labor-Mitarbeitenden gefallen vor allem<br />
die helleren arbeitsräume. die Mitarbeitenden<br />
der Mikrobiologie verfügen zudem für ihre<br />
arbeit über grosszügigere Platzverhältnisse<br />
und einzelne neue arbeitsgeräte, die einige<br />
arbeitsabläufe vereinfachen. Zudem erhielt<br />
das Milchlabor einen eigenen raum.<br />
die Mitarbeitenden am standort sulgen<br />
machten rege gebrauch von der angebotenen<br />
Besichtigungsmöglichkeit. Beispielsweise<br />
nutzte eine gruppe von Werkstatt-Mitarbeitenden<br />
den rundgang, damit sie wissen, was sich<br />
wo befindet und was wo gemacht wird. sie<br />
müssen sich schliesslich im gesamten Betrieb<br />
zurechtfinden. oder: Mitarbeitende der neuen<br />
sprühturmlinie erkundigten sich darüber, was<br />
eigentlich mit den abgefüllten Babynahrungsdosen<br />
im labor passiert, sobald sie diese als<br />
Muster rausgenommen und weitergeleitet<br />
haben. so betrachtet, kann die Besichtigung<br />
auch als Weiterbildung abgebucht werden.<br />
14 HocHdorf<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
einSaTz von rT pcr in der anaLyTik<br />
Schnellere und exaktere Analysen<br />
Die Babynahrung der Sprühturmlinie 8 wird<br />
inline in Dosen verpackt. Damit steigt neben<br />
der produzierten Menge auch das Risiko<br />
grösserer Schadenfälle. Nicht zuletzt deshalb<br />
hat HOCHDORF ein rt PCR-Analysegerät<br />
angeschafft. Was aber ist eigentlich<br />
rt PCR?<br />
der Mensch ist von Milliarden von Bakterien<br />
umgeben. es gibt sehr nützliche Bakterien, so<br />
z.B. im erdboden, in fermentierten lebensmitteln<br />
oder im menschlichen körper. ohne<br />
Bak terien würde unsere darmflora nicht funk -<br />
tio nieren, auch die Haut ist von harmlosen<br />
Bakterien besiedelt. Bakterien können aber<br />
auch pathogen (krankmachend) sein. Viele<br />
unerwünschte Bakterien lösen durchfall und<br />
erbrechen aus. die jüngsten ereignisse des<br />
eHec-erregers zeigen, dass pathogene Bakterien<br />
zu gefährlichen krankheiten führen können.<br />
Säuglinge besonders gefährdet<br />
säuglinge haben ein noch nicht vollständig<br />
ausgebildetes immunsystem und können<br />
die Bakterien weniger effizient abwehren als<br />
gesunde erwachsene. Pathogene Bakterien<br />
können bei säuglingen gravierende, lebensbedrohliche<br />
auswirkungen haben. aus diesen<br />
gründen ist eine zuverlässige und rasche analytik<br />
dieser Bakterien von grosser Wichtigkeit.<br />
Entdeckung von Mikroorganismen<br />
die entdeckung der Mikroorganismen wird<br />
mit der entwicklung des Mikroskops gleichgesetzt.<br />
die entdeckung der Mikroorganismen<br />
geht auf den niederländer antonie van leeuwenhoek<br />
(1632–1723) zurück, der mit selber<br />
konstruierten lupenähnlichen Mikroskopen<br />
kleinstlebewesen beobachtete. die moderne<br />
medizinische Mikrobiologie wurde durch robert<br />
koch (1843–1910) begründet. er verfasste<br />
verschiedene arbeiten zum thema Milzbrand<br />
(Bacillus anthracis), einer weit verbreiteten<br />
krankheit von Huftieren, die auch auf Menschen<br />
übertragen werden kann. Mit zuneh-<br />
menden molekularbiologischen kenntnissen<br />
stellte sich heraus, dass zwei grosse gruppen<br />
von Bakterien existieren: die archaebakterien<br />
(Bakterien aus alter Zeit, die extreme lebensräume<br />
wie heisse Quellen besiedeln) und die<br />
eubacterien («alltagsbakterien»).<br />
Klassischer Nachweis von Bakterien<br />
der klassische nachweis von Bakterien basiert<br />
auf spezifischen nährböden mit Wachstumssubstraten,<br />
z.B. glukose, und gleichzeitiger<br />
Hemmung von unerwünschter konkurrenzflora,<br />
z.B. durch antibiotika. diese Methode braucht<br />
allerdings Zeit, damit die Bakterien wachsen<br />
(18–72 h) und als koloniebildende einheiten<br />
identifiziert werden können. Zudem ist der<br />
nach weis mittels klassischer Mikrobiologie nicht<br />
in jedem fall genügend selektiv. Molekularbiologische<br />
Methoden basieren hingegen auf den<br />
nachweis (bakterien-)spezifischer abschnitte<br />
auf der dna (desoxyribonucleinsäure), der<br />
spezifischen erbinformation einer jeden Zelle.<br />
Bakteriennachweis mittels PCR<br />
die Polymerase-ketten-reaktion (englisch:<br />
Polymerase chain reaction = Pcr) stellt eine<br />
rasche und zuverlässige Methode zum nachweis<br />
von Bakterien dar. Bei der (konventionellen)<br />
Pcr wird ein (z.B. für ein Bakterium)<br />
spezifischer abschnitt auf der dna so oft<br />
vervielfältigt, bis sie durch anfärben mittels<br />
spezieller farbstoffe sichtbar und damit bestimmbar<br />
gemacht wird. «rt» ist die abkürzung<br />
für real time (echtzeit) und bedeutet, dass die<br />
analyse durch die Zugabe spezifischer Marker<br />
in echtzeit vorgenommen werden kann. das<br />
ergebnis lässt sogar aussagen über die anzahl<br />
der ursprünglich in der Probe vorhandenen<br />
Bakterien zu.<br />
Die PCR basiert auf folgendem Prinzip:<br />
1) nukleinsäure-doppelstränge (dna) werden<br />
einzelsträngig gemacht (denaturierung).<br />
dies passiert im fall der Pcr durch eine<br />
temperaturerhöhung auf <strong>90</strong>–96°c.<br />
Paul Kistler schaut auf seinem Rundgang Ramon Gmür bei der Arbeit im Labor der Mikrobiologie über die Schulter.<br />
Die angereicherte Probe wird mit Pufferlösung<br />
versetzt und bei 95°C denaturiert.<br />
2) anlagern (annealing) von zwei kurzen dnafragmenten<br />
(Primer, startermoleküle) an ihre<br />
spezifischen Zielsequenzen. damit wird der<br />
in der Pcr zu vervielfältigende abschnitt auf<br />
der dna festgelegt. dies passiert bei exakt<br />
gewählten temperaturen und ist von Primer<br />
zu Primer unterschiedlich.<br />
3) Verlängerung (elongation) dieser definierten<br />
abschnitte durch ein enzym, einer hitzesta -<br />
bilen Polymerase. die Polymerase synthetisiert<br />
den dna-komplementärstrang bei<br />
spe zi fischen temperaturen, sodass eine<br />
Verdoppelung der dna stattfindet. im gegensatz<br />
zur konventionellen Pcr verwendet<br />
die rt Pcr eine zusätzliche sonde mit einem<br />
farbstoff, damit die Pcr-Produkte während<br />
der analyse sichtbar gemacht werden<br />
können.<br />
4) die schritte 1–3 werden 30–40 Mal wiederholt,<br />
sodass schlussendlich genug dna-<br />
kopien vorhanden sind, um ein Pcr-resultat<br />
zu ermitteln.<br />
Abb.1: Schematische Darstellung der rt PCR.<br />
(Bildquelle: http://www.dnassequencing.<br />
com/<strong>2011</strong>/04/11/real-time-pcr-11/)<br />
Die vorbereiteten Proben werden ins PCR-Gerät eingelegt.<br />
Die Probenauswertung wird am Bildschirm aufgezeigt.<br />
die Pcr ist keine neue Methode, sie wurde<br />
1983 von kary Mullis erfunden. 10 Jahre später<br />
erhielt er für seine entdeckung den nobelpreis.<br />
die klassische Pcr war aber über lange Zeit<br />
forschungslaboratorien vorbehalten, da sie<br />
aufwändig in der anwendung war und hohe<br />
detailkenntnisse verlangte. seit der entwicklung<br />
von kommerziellen analyse-kits erfreut<br />
sich die rt Pcr einer breiteren anwendung.<br />
Folgende Vorteile bietet der Einsatz von<br />
rt PCR:<br />
– rasch verfügbare analysenresultate<br />
– Hohe sensitivität und spezifität<br />
– automatisierte Prozesse<br />
– gerät kann für verschiedene Bakterien<br />
verwendet werden<br />
die HocHdorf nutritec hat vor sechs Monaten<br />
ein rt Pcr-gerät angeschafft. aktuell<br />
analysieren wir im Mikrobiologielabor in sulgen<br />
cronobacter spp. in pulverförmiger säuglingsnahrung<br />
auf Basis der rt Pcr. in naher Zukunft<br />
werden wir die salmonellenanalytik umstellen,<br />
anschliessend sollen auch listerien detektiert<br />
werden.<br />
Claudia Fricker-Feer<br />
Leiterin Qualitätssicherung
menschen für hochdorf<br />
5. hygieneTag der hochdorf-gruppe<br />
Mitarbeitende werden Spurenleser im Bereich Hygiene<br />
Am 23. Februar fand in <strong>Hochdorf</strong> der fünfte<br />
Hygienetag für die Mitarbeitenden der<br />
HOCHDORF-Gruppe statt. Neben internen<br />
Themen wie dem QS-Jahresbericht und<br />
dem Hygiene-Monitoring hörten die Mitarbeitenden<br />
auch Vorträge zu Themen wie<br />
Luftentkeimungsverfahren, Schädlingsmonitoring<br />
und Biofilm.<br />
insgesamt besuchten 27 Mitarbeitende aus der<br />
Produktion und der entwicklung den 5. Hygienetag<br />
in <strong>Hochdorf</strong>. nach einer kurzen Begrüssung<br />
informierte claudia fricker-feer über den<br />
Jahresbericht 2010 der Qualitätssicherung. sie<br />
wies unter anderem darauf hin, dass im 2010<br />
neben den elf offiziellen audits zusätzlich fünf<br />
lieferantenaudits, zwei lageraudits, zehn<br />
3 Fragen an Claudia Fricker-Feer, Leiterin Qualiätssicherung,<br />
zum 5. Hygienetag<br />
1. Weshalb organisiert die QS einen<br />
gruppenweiten Hygienetag?<br />
Hygiene ist ein zentrales thema in einem<br />
lebensmittel produzierenden Betrieb und<br />
kann immer noch optimiert werden. an<br />
unseren Produktionsstandorten sind<br />
Produktionsleiter und Prozessleiter für<br />
den hygienischen status ihrer abteilungen<br />
verantwortlich. Mitarbeitende aus der Qs<br />
unterstützen sie dabei beim Musterzug,<br />
bei Verbesserungsmassnahmen und<br />
interpretieren die ergebnisse.<br />
es gibt viele neue technologien und<br />
anwendungen im Bereich reinigung/<br />
Hygiene. diese sollten anhand einer<br />
konzentrierten Veranstaltung vorgestellt<br />
werden. die teilnehmenden sollen damit<br />
auch die gängige reinigungspraxis<br />
kritisch hinterfragen und nach alternativen<br />
suchen.<br />
2. Wie war das Feedback der Mitarbeitenden?<br />
Welche Themen sind für den<br />
nächsten Hygienetag vorgesehen?<br />
die rückmeldungen waren generell sehr<br />
positiv. Vielen teilnehmenden haben<br />
erSTer LieferanTenTag der hochdorf-gruppe<br />
Viele positive Rückmeldungen der Teilnehmenden<br />
Das Team der Beschaffung organisierte am<br />
Freitag, 15. April <strong>2011</strong>, den ersten Lieferantentag<br />
der HOCHDORF-Gruppe. Themen<br />
rund um die Anforderungen zur Herstellung<br />
von Babynahrung und auch das Wachstum<br />
der HOCHDORF-Gruppe waren die Schwerpunktthemen<br />
des Anlasses. Bruno Friedli,<br />
Leiter Beschaffung und in diesem Sinne<br />
Gastgeber, beantwortete einige Fragen zum<br />
Lieferantentag <strong>2011</strong>.<br />
Neben interessanten Referaten kam auch der soziale<br />
Aspekt nicht zu kurz.<br />
das referat zum thema Biofilm und der<br />
anschauliche Vortrag über schädlingsbekämpfung<br />
gut gefallen. fürs nächste<br />
Jahr gibt es bereits verschiedene themenvorschläge:<br />
Hochdrucktechnologie<br />
zur entkeimung von lebensmitteln, analytische<br />
schnellmethoden oder anreizsysteme<br />
für Mitarbeitende, um das Verhalten<br />
bezüglich Hygiene im Betrieb<br />
intrinsisch zu fördern.<br />
3. Welche zwei oder drei Punkte sollen<br />
unbedingt in den Arbeitsalltag integriert<br />
werden?<br />
grundsätzlich ist es wichtig, das thema<br />
Hygiene immer wieder anzusprechen.<br />
dies gilt auch für Bereiche ausserhalb der<br />
Produktion, z.B. in der Werkstatt oder in<br />
der entwicklungsabteilung. konkret<br />
wollen wir reinigungsprogramme zur<br />
Vermeidung von Biofilmbildung optimieren.<br />
durch häufigere reinigungen neigen<br />
die Bakterien weniger dazu, einen Biofilm<br />
aufzubauen. im rahmen dieses Projekts<br />
laufen nun mehrere Versuche und evaluationen<br />
mit alternativen reinigungsmitteln.<br />
<strong>Kurier</strong>: Weshalb hat die Beschaffung der<br />
HOCHDORF-Gruppe den ersten Lieferantentag<br />
überhaupt organisiert?<br />
Bruno friedli: Wir wollten unseren lieferanten<br />
zeigen, wie die strategie der HocHdorfgruppe<br />
aussieht und wie wir uns in der nächsten<br />
Zeit weiterentwickeln werden. ebenfalls<br />
war es uns wichtig, unser enormes Wachstum<br />
Damian Henzi begrüsste die Lieferanten<br />
und stellte ihnen die HOCHDORF-Gruppe näher vor.<br />
kundenaudits sowie acht interne audits durchgeführt<br />
wurden. alleine die anzahl bestandener<br />
audits zeigt, dass HocHdorf die Qualitätsstandards<br />
garantieren kann.<br />
Wichtiges Hygiene-Monitoring<br />
Petra Binder und sylvia Bolzan erklärten die<br />
aufgaben und das Ziel des internen Hygiene-<br />
Monitorings. die einhaltung der Hygienemassnahmen<br />
für die Mitarbeitenden ist nur ein<br />
kleiner teil der arbeit. Zu den aufgaben des<br />
Hygiene-Monitorings gehört die regelmässige<br />
kontrolle des Wassers, der luft, der Bodenabläufe,<br />
der staubsauger, der schädlinge und<br />
eben des Personals. Zur Verbesserung der<br />
Hygiene wurden in den letzten Jahren einige<br />
Massnahmen getroffen wie z.B. Personalschleusen,<br />
staubsauger mit HePa-filtern,<br />
reduktion von nassreinigungen und häufigere<br />
desinfektion von Bodenabläufen.<br />
Lehrreiche externe Referate<br />
Wie in den Vorjahren bewährt, kommen am<br />
Hygienetag externe referenten zum Zug. in<br />
diesem Jahr informierte die firma sterilair<br />
über die Wirksamkeit von luftentkeimungsverfahren,<br />
die firma iss Pest control über<br />
ein wirksames schädlingsmonitoring und<br />
die sinnvolle schädlingsbekämpfung sowie die<br />
firma ecolab über die entstehung und entfernung<br />
von Biofilmen sowie Biofouling. direkt in<br />
den arbeitsalltag der meisten Mitarbeitenden<br />
können die beiden letzten themengebiete integriert<br />
werden. die Mitarbeitenden müssen zu<br />
«spurenlesern» werden. auf diese Weise<br />
können schädlinge und Biofilme frühzeitig<br />
erkannt und beseitigt werden. oder noch<br />
besser: dank aufmerksamem Beobachten<br />
werden schwachstellen frühzeitig erkannt und<br />
behoben.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
aufzuzeigen. und für dieses Wachstum brauchen<br />
wir lieferanten, die zusammen mit der<br />
HocHdorf-gruppe wachsen wollen und<br />
können. Wir haben unsere lieferanten auch<br />
sensibilisiert, dass wir nur über lebensfähig sind,<br />
wenn wir preislich auf europä ischem niveau<br />
anbieten und offerieren können. ein weiterer<br />
wichtiger Punkt war der Bereich Babynahrung.<br />
Wir informierten über die anfor derungen<br />
von kunden und Märkten,<br />
die aktuellen entwicklungen bei<br />
Babynahrungen sowie über lieferanforderungen<br />
an Produkte, die<br />
zur Herstellung von Babynahrung<br />
eingesetzt werden.<br />
<strong>Kurier</strong>: Wurden die gesetzten<br />
Ziele erreicht? Bist du mit dem<br />
Lieferantentag zufrieden?<br />
es war ein sehr anstrengender,<br />
aber interessanter tag. einige der<br />
lieferanten staunten über die<br />
grosse sortimentsbreite, andere<br />
Interessiertes Publikum<br />
am 5. HOCHDORF Hygienetag.<br />
Petra Binder erklärt die Aufgaben<br />
und die Ziele des internen Hygiene-Monitorings.<br />
Claudia Fricker-Feer, Leiterin Qualitätssicherung,<br />
erklärt die Funktionsweise des Luftkeimsammlers<br />
(Impaction-Verfahren).<br />
Jürg Buchli, Hansruedi Waltisberg, Bruno Roth<br />
und Pius Kaufmann bei der Feedbackrunde.<br />
über das Wachstum. alles in allem können wir<br />
sagen, dass die Ziele erreicht wurden.<br />
<strong>Kurier</strong>: Gibt es aus deiner Sicht ein Highlight<br />
des Lieferantentages? Falls ja, welches?<br />
ich wage sagen zu dürfen, dass der ganze tag<br />
ein Highlight war. die vielen positiven rückmeldungen<br />
der Besucher bestätigen mich in<br />
dieser Meinung.<br />
<strong>Kurier</strong>: Waren die Erfahrungen so gut, dass<br />
schon bald ein zweiter Lieferantentag<br />
organisiert wird?<br />
es ist geplant, dass wir in ca. 3 bis 4 Jahren<br />
wieder einen ähnlichen event organisieren<br />
werden. ob wir diesen in <strong>Hochdorf</strong>, in sulgen<br />
oder an einem ganz anderen ort durchführen<br />
werden, ist allerdings noch nicht definiert. auf<br />
alle fälle haben wir bereits einige Punkte<br />
notiert, die wir beim nächsten Mal anders<br />
machen wollen.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
15 HocHdorf
hochdorf Swiss milk ag<br />
werkSbeSichTigung der hochdorf direkTLieferanTen in SuLgen<br />
Eindrücklich, was mit unserer Milch gemacht werden kann<br />
Die Freiämter HOCHDORF Direktlieferanten.<br />
16 HocHdorf<br />
Am Dienstag, 29. März <strong>2011</strong>, nutzten über<br />
50 Direktlieferanten der HOCHDORF-Gruppe<br />
die Gelegenheit und besuchten unser Werk<br />
in Sulgen.<br />
im Vordergrund stand dabei vor allem die<br />
Besichtigung der neuen sprühturmlinie 8. die<br />
anlage kann aus Hygienegründen nicht von<br />
innen besichtigt werden. einen guten eindruck<br />
von den dimensionen der sprühturmlinie 8<br />
erhält man aber auch bereits durch die<br />
«schaufenster».<br />
Beeindruckt waren die direktlieferanten von den<br />
Möglichkeiten der ultrafiltrations-anlage. sie<br />
zeigten sich fasziniert über die Möglichkeiten,<br />
die Milch in ihre einzelteile zu zerlegen und diese<br />
dann zu vermarkten. ebenfalls hat der insgesamt<br />
hochdorf unTerSTüTzT regionaLe braunviehSchau<br />
Kuh Diega lässt die Konkurrenz alt aussehen<br />
Am Samstag, 9. April <strong>2011</strong>, fand die fünfte<br />
Seetaler Braunvieh Regioschau in <strong>Hochdorf</strong><br />
statt. Die HOCHDORF-Gruppe unterstützte<br />
diesen Anlass mit dem Hauptpreis, der<br />
MISS SEETAL.<br />
an der fünften regioschau «kämpften» rund<br />
200 kühe von 60 Betrieben an verschiedenen<br />
Wettbewerben um die begehrten Preise.<br />
Beispielsweise um den schöneuterpreis für<br />
jüngere oder ältere kühe, um den Preis der<br />
Miss Protein, der Miss genetic und natürlich<br />
um den Hauptpreis: die Miss seetal.<br />
Diega räumt ab<br />
die kuh diega von HocHdorf direktlieferant<br />
und Züchter andy Widmer räumte an der<br />
regioschau gleich mehrfach ab. sie entschied<br />
nicht nur die Miss-seetal-Wahl für sich sondern<br />
auch den schöneutertitel in ihrer kategorie und<br />
den Miss-Protein-titel. Besitzer andy Widmer<br />
ist stolz auf seinen Zuchterfolg und hofft mit ihr<br />
auf weitere titel an schweizerischen und<br />
internationalen Wettbewerben. die von der<br />
HocHdorf-gruppe gesponserte trophäe für<br />
die siegerin der Miss-Wahl, eine geschnitzte<br />
kuh, erhält bei andy Widmer einen ehrenplatz.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
hochdorf SwiSS miLk zeigT Sich bei miLchproduzenTen<br />
Der Auftritt der HOCHDORF-Gruppe wird geschätzt<br />
Die HOCHDORF Swiss Milk AG präsentierte<br />
sich dieses Jahr an den zwei Generalversammlungen<br />
von HOCHDORF Milchlieferorganisationen.<br />
der HocHdorf stand wurde an der generalversammlung<br />
der nordostmilch ag aufgestellt<br />
(Bild). Zudem besuchte Peter Meier die<br />
gV der thur Milch ring ag. Mit einigen Produkten<br />
und dem einfachen HocHdorf stand<br />
erhielten die gV-Besucherinnen und -Besucher<br />
einen eindruck der aktivitäten der gesamten<br />
HocHdorf-gruppe. der genuss der mitgebrachten<br />
schokolade, hergestellt mit HocHdorf<br />
Milchpulver, versüsste den auftritt der<br />
swiss Milk ag und bleibt bestimmt in guter<br />
erinnerung.<br />
Peter Meier<br />
Leiter Milchbeschaffung<br />
grosse anlagepark beeindruckt, welcher für die<br />
Verarbeitung der Milch notwendig ist.<br />
ein feines Mittagessen im restaurant thurberg<br />
rundete den anlass ab. Mit dabei war auch das<br />
gesamte thur-Milch-team. urs schwizer<br />
stellte unseren HocHdorf direktlieferanten<br />
die thur Milch ag und den kanton thurgau<br />
näher vor. Präsident roland Werner erklärte in<br />
einem interessanten referat seine sicht zur<br />
aktuellen Milchpolitik.<br />
die direktlieferanten genossen den ausflug in<br />
den kanton thurgau. Wir erhielten viele positive<br />
rückmeldungen nach dem anlass.<br />
Peter Meier<br />
Leiter Milchbeschaffung<br />
Kuh Diega aus dem Stall von HOCHDORF Direktlieferant Andy Widmer (Mitte) entschied den Hauptpreis,<br />
die Miss-Seetal-Wahl, für sich. Der Preis wurde von der HOCHDORF-Gruppe gesponsert.
hochdorf nutricare ag<br />
neue geSeTzLiche vorgaben für den ganzen china-markT<br />
Schnelle und erfolgreiche Änderungen der Babynahrungs-Rezepturen für China<br />
Im Frühsommer 2010 wurde bekannt, dass<br />
für den chinesischen Markt bis zum 1. April<br />
<strong>2011</strong> sämtliche Babynahrungs-Rezepturen<br />
aufgrund einer Gesetzesänderung angepasst<br />
werden müssen. Ein speziell zusammengestelltes<br />
Team verfolgte dieses<br />
anspruchsvolle Ziel mit Erfolg.<br />
im Bereich der Babynahrung bestehen zwei<br />
umfangreiche regelwerke, die deren Zusammensetzung<br />
und teilweise<br />
auch deren<br />
Auch die in China verkaufte<br />
HOCHDORF Babynahrung «Babina»<br />
musste überarbeitet und eine neue<br />
Verpackung organisiert werden.<br />
markeTingunTerSTüTzung der hochdorf nuTricare ag<br />
Einzigartige Unterstützung für unsere Partner<br />
Die HOCHDORF Nutricare AG verkauft<br />
nicht nur Babynahrung unter dem Swiss-<br />
Made Label. Nein, sie unterstützt ihre<br />
Partner weltweit auch beim Verkauf der<br />
HOCHDORF Produkte.<br />
darin ist das unternehmen als drittmarkenanbieter<br />
einzigartig. im letzten halben Jahr<br />
unterstützten Michiel de ruiter, fons togtema,<br />
Janny Vedder und edith koch die Partner<br />
an vielen Verkaufsschulungen, Produktpromotionen<br />
und Ärzteseminaren. die Bilder und<br />
Bild legenden geben einen kleinen eindruck<br />
von der reise- und arbeitstätigkeit des Verkaufs-<br />
und schulungsteams der HocHdorf<br />
nutricare ag.<br />
Janny Vedder<br />
Marketing<br />
Januar<br />
Herstellung reglementieren: das eu-gesetz<br />
und der codex alimentarius für Babynahrung.<br />
daneben bestehen noch weitere länderspezifische<br />
Vorschriften. insbesondere china hat im<br />
frühsommer 2010, mitunter als folge der<br />
zahl reichen skandale, eine neue regelung mit<br />
sehr kurzer Übergangsfrist veröffentlicht. Bis<br />
zum 1. april <strong>2011</strong> musste sämtliche Babynahrung<br />
nach den neuen Vorschriften hergestellt<br />
werden. die vielen anpassungen hatten<br />
also in weniger als einem Jahr zu erfolgen.<br />
HocHdorf konnte diese zwingende<br />
Vorgabe einhalten.<br />
15 Rezepturen angepasst<br />
in china werden neben der anfangsnahrung<br />
für säuglinge auch folgenahrungen für kleinkinder<br />
aus dem Hause HocHdorf verkauft.<br />
entsprechend überarbeitete das entwicklungsteam<br />
insgesamt 15 rezepturen. Weil mehrere<br />
Zutaten angepasst werden mussten, waren<br />
ver schiedene testproduktionen notwendig.<br />
einen grossen<br />
anteil daran, dass die<br />
neuen rezepturen pünkt-<br />
lich ausgeliefert werden<br />
konnten, hatten die zwei<br />
entwicklerinnen karin Wehrmüller<br />
und katrin kremer. edith<br />
koch stellte die Verbindung zu<br />
den chinesischen Partnern sicher<br />
und kommunizierte mit diesen<br />
zusammen die neuen rezepturen.<br />
Februar<br />
März<br />
Januar Kurz nach der «Revolution» Ende Januar<br />
führte Janny Vedder eine Verkaufsschulung in<br />
Tunesien für den Partner Pharmalyse durch. Das V<br />
steht für den erst kürzlich errungenen Sieg. Neben<br />
der Schulung wurde häufig über demokratische<br />
Rechte gesprochen.<br />
Februar Das Team von EMEA Trading verkauft seit<br />
April die HOCHDORF Babynahrung in Bulgarien<br />
unter dem Namen «Prima». Janny Vedder schulte das<br />
Team Anfang Februar <strong>2011</strong>.<br />
März In Argentinien wird Schweizer Babynahrung<br />
noch nicht lange verkauft. Am 15. und 16. März<br />
schulte Janny Vedder das Verkaufs- & Marketing-<br />
personal von SanCor.<br />
Ein Teil des erfolgreichen Teams, dank dem auch nach dem 1. April <strong>2011</strong> Babynahrung nach China verkauft<br />
werden kann. v.l: Katrin Kremer, Karin Wehrmüller, Claudia Balmer, Jasmin Iten und Michaela Korner.<br />
Viele kleine Räder tragen zum Erfolg bei<br />
neben karin Wehrmüller, katrin kremer und<br />
edith koch haben viele weitere Personen zum<br />
erfolg beigetragen. die besten rezepturen<br />
bringen nichts, wenn dafür nicht die entsprechenden<br />
Zutaten zum richtigen Zeitpunkt am<br />
richtigen ort zum verarbeiten bereitstehen.<br />
deshalb waren der Verkaufsinnendienst mit<br />
Michaela korner und die Beschaffung mit<br />
Bruno Mörgeli von anfang an im Projekt mit<br />
involviert. neben den Zutaten mussten sich<br />
diese beiden abteilungen zusammen mit<br />
claudia Balmer auch um die neue Beschriftung<br />
und die rechtzeitige Beschaffung des Verpackungsmaterials<br />
sowie der Begleitbroschüren<br />
kümmern.<br />
April 1<br />
April 2<br />
April 1 Unter dem Namen «Milkid» kennt man<br />
HOCHDORF Babynahrung in Portugal. Mit dem<br />
aufgestellten medizinischen Aussendienst-Team<br />
machte Janny Vedder die Produkt- und Berater-<br />
schulung Anfang April umso mehr Spass.<br />
April 2 In Bangladesch führten Fons Togtema und<br />
Janny Vedder im April eine Verkaufsschulung für 60<br />
Baby Nutrition Mitarbeiter durch und verteilten zum<br />
Abschluss in traditioneller Kleidung die Zertifikate.<br />
Mai Anfang Mai waren Michiel de Ruiter und Janny<br />
Vedder am Verkaufsstart der HOCHDORF Baby -<br />
nahrung unter dem Namen «Liptomilk» von Liptis in<br />
Ägypten mit dabei. Vor 200 Kinderärzten in<br />
El Alamein stellten sie und Dr. Jan Taminiau, ein<br />
Analyse anpassen<br />
neben den Produkten und den Verpackungen<br />
mussten auch die analyseprozesse und<br />
nahrungstabellen neu erstellt bzw. angepasst<br />
werden. diese komplexen anpassungen<br />
mussten in weniger als einem Jahr durchgeführt<br />
werden. dabei musste auch immer<br />
wieder beachtet wer den, dass nicht zu viele<br />
Zutaten und zu viel Verpackungsmaterial gemäss<br />
den alten rezep turen vorbestellt wurde.<br />
die HocHdorf-gruppe liefert weiterhin<br />
Babynahrung nach china. das können nicht<br />
alle Produzenten von sich behaupten.<br />
Michiel de Ruiter<br />
Geschäftsführer HOCHDORF Nutricare AG<br />
Mai<br />
Juni<br />
holländischer Kinder-Gastroentorologe, die Produkte<br />
und deren ernährungsphysiologische Wirkung sowie<br />
die HOCHDORF-Gruppe vor. Das Bild unten zeigt<br />
Dr. Jan Taminiau während seines Vortrages.<br />
Juni Edith Koch (re)präsentiert die HOCHDORF-<br />
Gruppe anlässlich des Verkaufsstarts der Natrapure<br />
Babynahrung in der Provinz Chengdou in China.<br />
17 HocHdorf
Superior TaSTe award <strong>2011</strong><br />
And the winner is: Mousse au Chocolat noir und VIOGERM ® Weizenkeimöl<br />
Das International Taste & Quality Institute<br />
(iTQi) ist die führende Organisation, die sich<br />
mit unabhängigen Küchenchefs und Sommeliers<br />
der Bewertung, Auszeichnung und<br />
Förderung von hochwertigen Nahrungsmitteln<br />
und Getränken widmet. Für den<br />
Award <strong>2011</strong> hat Nutrifood zwei Produkte<br />
eingereicht, die erfolgreich ausgezeichnet<br />
wurden: das Mousse au Chocolat noir und<br />
das VIOGERM ® Weizenkeimöl.<br />
im international taste & Quality institute in<br />
Brüssel degustiert und bewertet eine hochkarätige<br />
Jury aus 120 anerkannten küchenchefs<br />
und sommeliers aus ganz europa verschiedenste<br />
Produkte aus dem lebensmittelsektor.<br />
Jedes Produkt wird in seiner kategorie nach<br />
seinem spezifischen geschmack bewertet,<br />
nicht aber mit anderen verglichen. Bewertet<br />
werden sensorische kriterien wie zum Beispiel<br />
der erste eindruck, aussehen, aroma, Beschaffenheit,<br />
aber auch geschmack und<br />
geruch. Je nach Punktezahl werden die<br />
Produkte mit einem, zwei oder drei sternen<br />
ausgezeichnet.<br />
Femtorp Mousse au Chocolat noir und<br />
VIOGERM ® Weizenkeimöl<br />
Zum ersten Mal sandte HocHdorf nutrifood<br />
zwei Produkte zur Bewertung an das international<br />
taste & Quality institute nach Brüssel –<br />
beide Produkte wurden ausgezeichnet.<br />
das aussehen, der geschmack sowie der<br />
geruch unseres ViogerM ® Weizenkeimöls<br />
überzeugten die fachjury, es wurde mit einem<br />
stern bewertet. noch besser schnitt unsere<br />
innovation femtorp Mousse au chocolat noir<br />
ab. das feine dessert erhielt auf anhieb zwei<br />
sterne und überzeugte die fachjury vor allem<br />
in den Bereichen aussehen, textur und geschmack.<br />
Zu jedem bewerteten Produkt<br />
erhielten wir einen detaillierten Bericht. das<br />
hochdorf preiS <strong>2011</strong><br />
hochdorf nutrifood ag<br />
gibt uns die Möglichkeit, das ViogerM ®<br />
Weizenkeimöl sowie das femtorp Mousse au<br />
chocolat noir noch weiter zu optimieren.<br />
Superior Taste Award <strong>2011</strong><br />
Produkte, die mit dem superior taste award<br />
ausgezeichnet werden, erfahren weltweit eine<br />
besondere Beachtung, weil sie von führenden<br />
unabhängigen küchenchefs und sommeliers<br />
getestet und hervorgehoben wurden. Wir sind<br />
überzeugt, dass uns diese auszeichnung<br />
bei der Bewerbung und dem Verkauf unserer<br />
hochwertigen ViogerM ® und femtorp-<br />
Produkte in Zukunft aktiv unterstützen wird.<br />
18 HocHdorf<br />
Sandra Leu<br />
Marketing<br />
Preis für Masterarbeit über Starter-Kulturen für die Fleischverarbeitung<br />
Die HOCHDORF-Gruppe verleiht jährlich<br />
einen Förderpreis für eine herausragende<br />
Masterarbeit im Studiengang Lebensmittel-<br />
und Ernährungswissenschaften der ETH<br />
Zürich. Dieses Jahr wurde der Preis bereits<br />
zum achten Mal vergeben. Vincent Lebet,<br />
Geschäftsführer der HOCHDORF Nutrifood<br />
AG, übergab den Preis anlässlich der<br />
Diplomfeier an Martin Salzmann für<br />
seine Arbeit im Bereich Biotechnologie.<br />
dieses Jahr honorierte der HocHdorf Preis<br />
eine arbeit aus dem labor für lebensmittel-<br />
Biotechnologie von Prof. dr. christophe<br />
lacroix. Martin salzmann entwickelte, charakterisierte<br />
und testete in seiner arbeit starterkulturen<br />
für die fleischverarbeitung. die arbeit<br />
wurde von einem industriellen Partner in<br />
auftrag gegeben. Martin salzmann führte die<br />
arbeit mit vielen neuen ideen, grosser eigenständigkeit<br />
und grosser Brillanz durch. er<br />
Weitere informationen zum<br />
award unter: www.itqi.com<br />
positionierte sich so als verbindende Brücke<br />
zwischen Wissenschaft und Praxis. auch<br />
sprachlich überzeugt die in einem klaren und<br />
präzisen englisch verfasste arbeit. Martin<br />
salzmann lieferte eine glanzarbeit ab.<br />
Bei der Preisübergabe wies dr. Vincent lebet<br />
darauf hin, dass die absolventinnen und<br />
absolventen einen spannenden arbeitsbereich<br />
gewählt haben und dass die HocHdorfgruppe<br />
zahlreiche lebensmittelingenieurinnen<br />
und lebensmittelingenieure beschäftigt. «Wir<br />
sind auf qualifizierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter auf allen stufen und in allen funktionen<br />
angewiesen. deswegen ist es uns<br />
ein wichtiges anliegen, den nachwuchs von<br />
herausragenden fachkräften zu fördern», so<br />
lebet weiter.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
87,3<br />
Christian De Bauw<br />
Managing Partner<br />
Evaluation Results<br />
Femtorp Mousse au chocolat noir<br />
by<br />
HOCHDORF Nutrifood AG<br />
Superior Taste Award <strong>2011</strong><br />
with<br />
2 Stars<br />
INTERNATIONAL TASTE & QUALITY INSTITUTE<br />
Sensory Evaluation Graph (in %)<br />
85,5<br />
89,5<br />
Final Mark First Impression Vision Smell Texture Taste<br />
85,0<br />
The Final Mark is the result of a weighted average calculation<br />
Brussels, April 22, <strong>2011</strong><br />
INTERNATIONAL TASTE & QUALITY INSTITUTE<br />
www.itqi.com<br />
92,0<br />
Louis Frère<br />
Managing Partner<br />
Unsere Innovation, das Femtorp Mousse au Chocolat<br />
noir, erzielte hohe Werte bei der Textur, beim<br />
Geschmack und beim Aussehen.<br />
89,5<br />
Das VIOGERM ® Weizenkeimöl wurde<br />
mit einem Stern ausgezeichnet.<br />
Von der Jury mit zwei Sternen<br />
ausgezeichnet: das feine<br />
Femtorp Mousse au Chocolat noir.<br />
Dr. Vincent Lebet, Geschäftsführer der HOCHDORF Nutrifood AG, übergibt den HOCHDORF Preis dem<br />
glücklichen Gewinner Martin Salzmann.
hochdorf nutribake ag<br />
zum abSchied der hochdorf nuTribake ag: ein bLick zurück<br />
Adieu, HOCHDORF Nutribake AG<br />
Im Bereich Babynahrung hat die HOCHDORF-<br />
Gruppe zwar langjährige Erfahrung. Als<br />
strategisch wichtiger Zukunftspfeiler ist<br />
dieser Geschäftsbereich aber eigentlich<br />
erst im Jahre 2006 wieder internationalisiert<br />
worden. Den umgekehrten Weg machte<br />
HOCHDORF, als sie sich verstärkt auf das<br />
Bäckereigeschäft fokussierte.<br />
damals nämlich, um 1931/1932, mit dem<br />
eintritt von dr. Moritz lustenberger als geschäftsführer,<br />
entschieden die HocHdorf<br />
Verantwortlichen, die bisherige ausland-Priorität<br />
des geschäftes auf die schweiz zu verlagern.<br />
in den folgenden Jahrzehnten wurden viel<br />
engagement, fleiss, ausdauer und innovationskraft<br />
in die Produktion, das Marketing, in den<br />
Verkauf und die distribution von Produkten für<br />
das Bäckerei-geschäft hineingesteckt. unter<br />
Bäckern sprach man immer von HocHdorf,<br />
daher wurde in den 1970er-Jahren das frühere<br />
sMg-logo durch das HocHdorf logo mit<br />
dem Pilatus abgelöst. und das Bäckereigeschäft<br />
ist auch der grund, weshalb die firma<br />
heute HocHdorf Holding ag heisst. entsprechend<br />
war die Mitteilung vom Verkauf der<br />
nutribake ag per 1. april <strong>2011</strong> für altgediente<br />
HocHdorfer keine gute nachricht.<br />
Der hart erkämpfte Aufbau<br />
das firmenarchiv hütet eine Medaille der<br />
schweiz. ausstellung für Bäckerei-konditorei,<br />
Zürich, 1913. Mit der 1911 in Betrieb genommenen<br />
sprüh-trocknungs-anlage trufood<br />
konnten sprüh-Milchpulver an Bäckereien<br />
geliefert wer den. erste schritte für den aufbau<br />
eines Bäcker-sortimentes liegen also rund<br />
100 Jahre zurück. der eigentliche start für<br />
eine konsequente Bearbeitung dieses Marktes<br />
erfolgte 1931/32 mit dem eintritt von dr. Moritz<br />
lustenberger als neuer geschäftsführer. der<br />
norwegische lebensmittel-Wissenschaftler,<br />
dr. r. Hellerud, konnte für eine Zusammenarbeit<br />
gewonnen werden. er vermittelte die Patente<br />
um das neuartige Backmittel alBako und half<br />
mit, die Margarine- und fettfabrikation aufzubauen.<br />
neue aussendienst-Mitarbeiter wurden<br />
angestellt.<br />
die enge Zusammenarbeit mit der fachschule<br />
richemont, luzern, führte dazu, dass die<br />
Herstellung und Vermarktung der leVit-<br />
Produkte Mitte der 1950er-Jahre HocHdorf<br />
anvertraut wurde.<br />
Bild einer Aussendienst-Konferenz in <strong>Hochdorf</strong> bei der Einführung von Albako F<br />
(Frühjahr 19<strong>90</strong>).<br />
Die Selbständigkeit gab man nicht auf<br />
anfang der 1960er-Jahre entschieden sich<br />
die meisten, vorher selbständigen Margarine-<br />
Hersteller zur gründung einer zentralen<br />
Marketing- und Verkaufsorganisation Margo,<br />
bei welcher unilever mit über 50% der angepeilten<br />
Verkaufsmenge das sagen hatte. unter<br />
der leitung von dr. Heinz stöcklin entschied<br />
sich HocHdorf, unabhängig zu bleiben. das<br />
resultat: innert Jahresfrist vervierfachte sich<br />
der HocHdorf Verkauf. in der folge wurde<br />
die logistik ausgebaut. HocHdorf unterhielt<br />
auslieferungslager in Zürich, Basel, Belp,<br />
lausanne, Visp, Magadino und Haldenstein.<br />
Wachsendes HOCHDORF Sortiment<br />
das HocHdorf Backwarensortiment wuchs<br />
laufend. dutzende von Backvormischungen<br />
und Halbfabrikaten ergänzten die Produkte-<br />
Palette, um den veränderten Produktionsweisen<br />
in den Bäckereien rechnung zu tragen.<br />
intensive kundenbeziehungen gehörten zur<br />
stärke des HocHdorf Marketings. Bäckerreisen,<br />
skiwochen, originelle Verkaufsförderungsideen<br />
(z.B. eine erwerbsausfall-Versicherung)<br />
fanden grossen anklang.<br />
um 1970 unterhielt HocHdorf ein aussendienst-team<br />
von 28 Verkäufern/Beratern und<br />
8 telefonistinnen. darunter befanden sich<br />
legendäre Verkaufspersönlichkeiten wie – um<br />
nur einige zu nennen – fritz Mühlethaler in<br />
Zürich; Jean Perreten, lausanne, der in den<br />
1970er-Jahren erstmals einen Jahresumsatz<br />
von über cHf 1 Mio. stemmte; franz künzli,<br />
<strong>Hochdorf</strong>, der noch vom spitalbett aus seine<br />
kunden anrief und Ware verkaufte; alfred<br />
renggli, Basel, der einen Bäcker-turnverein<br />
gründete; Walter schmid, chur, der dreisprachig<br />
in allen Bündner dörfern bekannt war; Walter<br />
fiechter, losone, der sowohl in den städten<br />
wie in allen tessiner tälern HocHdorf zum<br />
durchbruch verhalf.<br />
nicht zu übersehen war jedoch die schleichende<br />
erosion des selbständigen Bäckereigewerbes,<br />
ursprünglich eine stärke der HocHdorf<br />
Marktbearbeitung. Zählte man 1960 noch<br />
6'150 selbständige Betriebe, sank diese Zahl<br />
1980 auf 4'500 und 19<strong>90</strong> auf 3'800. Heute<br />
existieren noch 1'815 selbständige gewerbliche<br />
Betriebe neben den immer noch wachsenden<br />
industriellen grossbetrieben.<br />
Vertreterfahrzeug in den 1940er-Jahre. Am Steuer sitzt Fritz Mühlethaler, Vertreter in der<br />
Region Zürich.<br />
Ein Depotfahrzeug der HOCHDORF (1940er-Jahre).<br />
Aufbruch zu neuen Ufern<br />
die frage, ob die nutribake auf lange frist, bei<br />
immer offeneren grenzen und mehr importen<br />
von günstigen Produkten, im Bäckerei-<br />
konditorei-confiserie-geschäft bei der<br />
HocHdorf-gruppe keine chance gehabt<br />
hätte, bleibt unbeantwortet. die HocHdorf<br />
Verantwortlichen sind jedoch überzeugt, dass<br />
sich nutribake zukünftig in einem reinen<br />
Bäckereiumfeld besser behaupten und weiterentwickeln<br />
kann. Vor allem, weil der druck<br />
Aussendienstvertreter Yves Bochent (Rayon Waadt und Fribourg)<br />
in der Versuchsbäckerei in <strong>Hochdorf</strong> (Aufnahme 1992).<br />
durch importe weiter steigen wird. nichtsdestotrotz<br />
wird sich nutribake zukünftig als<br />
mittelgrosses unternehmen sein Überleben<br />
durch Qualität sowie durch die leistung und<br />
das engagement seiner Mitarbeitenden sichern<br />
müssen – der Preiskampf wird auch bei<br />
der Bakels gruppe nicht zu gewinnen sein.<br />
Hans Peter Ineichen<br />
Archivar des HOCHDORF Firmenarchivs<br />
Benno Eigenmann, Geschäftsführer der Nutribake AG,<br />
in einer Aufnahme aus dem Jahre 1993.<br />
19 HocHdorf
20 hochdorf<br />
English page<br />
Editorial agEnda<br />
There is a lot to do – and we go for the challenge!<br />
The HOCHDORF Group has dealt with many<br />
issues and implemented significant change<br />
in the first six months of <strong>2011</strong>: the sale of<br />
HOCHDORF Nutribake AG, the switch to the<br />
Zurich stock exchange SIX Swiss Exchange<br />
and the issue of a conversion loan are just<br />
the tip of the iceberg. The Group has<br />
processed more milk and whey in the first<br />
five months of the year than at any other<br />
time in its history.<br />
The first five months of this year were a real<br />
challenge. We processed a record 206 million<br />
kg of milk and whey into high-quality products.<br />
This equates to the hochdorf Group pro-<br />
ce ssing a daily total of 1.4 million kg of milk and<br />
whey in hochdorf, Sulgen and Medeikiai. The<br />
monthly record for Switzerland was achieved in<br />
April. In this month alone, 42.2 million kg of milk<br />
and whey were processed – a truly remarkable<br />
achievement. This result is in keeping with<br />
our BEST PArTNEr status and our employees<br />
deserve a heartfelt vote of thanks.<br />
Good results mean a share of the profits<br />
for the HOCHDORF employees<br />
The hochdorf employees have produced<br />
valuable work in other areas too, alongside the<br />
record amounts processed at our plants. This is<br />
reflected in the results for the previous business<br />
year of 2010. We were able to present a more<br />
than satisfactory result for the business year at<br />
the annual media conference. Both, shareholders<br />
and employees, reap the benefits of these<br />
positive results. The hochdorf Group’s profit<br />
sharing policy covers profit sharing for all<br />
hochdorf employees. In accordance with<br />
the policy, a profit sharing payout was made to<br />
employees and the first management level for<br />
the last business year. It was no more than they<br />
deserved, given the efforts they made on our<br />
behalf. A higher benchmark is set for members<br />
of the senior management team and so no<br />
profit sharing payment was made to them.<br />
HOCHDORF Nutribake AG sale<br />
At the start of May an agreement was successfully<br />
reached for the sale of hochdorf<br />
Nutribake AG to the BAKELS Group. This<br />
means that the hochdorf Group relinquished<br />
ownership of Nutribake retrospectively<br />
with effect from 1 April <strong>2011</strong>. hochdorf<br />
Nutritec AG and other Swiss producers will<br />
continue to manufacture the brands that came<br />
under the hochdorf Nutribake AG range and<br />
that are well known in the industry, such as<br />
LEVIT, ALBAKo, SUMAX, MoUL-BIE. They will<br />
be produced exclusively in Switzerland to the<br />
same high quality standard. The hochdorf<br />
Group will therefore retain its control over a<br />
substantial proportion of the production. We<br />
also have the option of supplying Bakels Inter-<br />
national with large quantities of our products.<br />
There were certain spatial implications to the<br />
Nutribake sale, which in turn resulted in a wave<br />
of moves at hochdorf. It was a complex<br />
project and presented us with a big challenge,<br />
but all the new rooms are occupied now. I would<br />
like to take this opportunity to offer the work -<br />
shop team and hansruedi Waltisberg my sincere<br />
thanks for their painstaking organisation and<br />
BEST PArTNEr commitment to the task.<br />
Market successes for the HOCHDORF<br />
Group<br />
hochdorf Nutricare AG was able to register<br />
further market success thanks to the great<br />
efforts made in the infant formula area. New<br />
customers were convinced of the merits of<br />
our high-quality products in six countries.<br />
hochdorf Nutrifood is also on the point of<br />
concluding a distribution contract with one of<br />
the largest European ingredients distributors.<br />
And negotiations are now underway with<br />
interesting new partners in the burgeoning<br />
economic area of the Indian subcontinent.<br />
Visit to Medeikiai<br />
In May, the Board of directors convened in<br />
Medeikiai, Lithuania (see article, page 10). This<br />
gave the Board of directors the opportunity to<br />
gain a personal impression of our future milk<br />
plant in Lithuania. The visit left an impression<br />
on the employees as well as on the Board of<br />
directors and the management team was<br />
encouraged by the visit and the prestige it lent<br />
to the plant. It also became clear during the<br />
subsequent visit to an agricultural business and<br />
the journey across country that there is still<br />
much untapped potential for additional milk<br />
production in this country. And this is exactly<br />
what the hochdorf Group was looking for.<br />
The annual general meeting of 13 May <strong>2011</strong><br />
agrees a conditional capital increase with<br />
the issue of a conversion loan.<br />
The hochdorf holding AG conversion loan<br />
was successfully completed under the direction<br />
of the Neue helvetische Bank AG. The coupon<br />
was set at 3.0% and the conversion price at<br />
chf 124. A conversion price of chf 124<br />
amounts to a bonus payment of 13% above the<br />
volume-weighted average market price of the<br />
hochdorf registered share of chf 109.746<br />
on 25 May <strong>2011</strong>. The innovative design of the<br />
conversion loan was a perfect marriage of the<br />
investors’ and hochdorf’s own interests. The<br />
shareholders therefore made ample use of their<br />
pre-emptive subscription rights and about 25 %<br />
of previous shareholders also subscribed. The<br />
proportion of shares set aside for free subscription<br />
was over-subscribed. Provisional trading<br />
began on 27 May <strong>2011</strong> with payment in full on<br />
30 May <strong>2011</strong>.<br />
Agricultural policy 2014–2017 – is it heading<br />
in the right direction?<br />
The hochdorf Group cannot afford to look<br />
inwards or focus its attention on market<br />
challenges alone. decisions made by the milk<br />
industry organisation (BoM) are of immense<br />
importance for the milk business. Important<br />
decisions about the future of the industry were<br />
made at the delegates’ conference in November.<br />
It is only a matter of time before these<br />
decisions are implemented. There are further<br />
details on this topic in Werner Schweizer’s<br />
article on page 8.<br />
The Swiss federal office for Agriculture<br />
recommends a more robust ecological focus for<br />
agricultural policy from 2014-2017. however,<br />
this ecological approach must not be achieved<br />
at the expense of productive agriculture – there<br />
are still a few adjustments to be made here.<br />
one step in the right direction is, for instance,<br />
the increase in the standard labour unit (SLU)<br />
for drawing direct payments. This leads to a<br />
particular structural adjustment, which is of<br />
benefit to Swiss agriculture. The 2014–2017<br />
agricultural policy also favours vegetable food<br />
production over animal production. however,<br />
the natural conditions in Switzerland favour<br />
animal production in agriculture, so adjustments<br />
need to be made in this area too. The<br />
consultation process for the agricultural policy<br />
for 2014–2017 ends on 26 June <strong>2011</strong>.<br />
A debate is also being held about the prerequisite<br />
for "Swissness" in the Swiss National<br />
council and the council of States. This debate<br />
is of vital importance to the hochdorf<br />
Group. In general, what is regarded as Swiss is<br />
any thing that is processed in Switzerland. how -<br />
ever, various possible changes are currently<br />
under discussion. The main demand of the fial<br />
(federation of Swiss food Industries) is that the<br />
processing site should be decisive. The Swiss<br />
farmers’ Association has adopted a different<br />
approach in recommending that every food<br />
product carrying the Swiss cross must contain<br />
80% of Swiss ingredients – protection of pure<br />
cultural heritage.<br />
Solutions implemented in the second half<br />
of <strong>2011</strong>…<br />
In the second half of the year we have to pick<br />
up on the impetus of the first six months and<br />
bring the initial work to a conclusion. The switch<br />
to SIX Swiss Exchange sharpened the focus of<br />
the financial world on the hochdorf Group<br />
and it is for us to prove that we can achieve the<br />
results we have promised.<br />
<strong>2011</strong><br />
13./14. August <strong>2011</strong><br />
Töffausflug<br />
16. September <strong>2011</strong><br />
BEST PARTNER-Fest<br />
Informationsversammlungen<br />
für die Mitarbeitenden:<br />
22. September <strong>2011</strong><br />
07. Dezember <strong>2011</strong><br />
2012<br />
11. April 2012<br />
Bilanzmedienkonferenz<br />
11. Mai 2012<br />
Generalversammlung<br />
Businesses currently run separately in the infant<br />
formula sector will be concentrated under the<br />
hochdorf Nutricare AG umbrella as of 1 July.<br />
This will allow us to wield greater power and<br />
focus our energies in the area of infant formula.<br />
It also enables hochdorf Nutrifood AG to<br />
concentrate more on the cereal-based business<br />
as well as the sport and well-being sector.<br />
Two important products – the femtorp Mousse<br />
au chocolat noir and the VIoGErM ® wheat<br />
germ oil – have been rightly recognised by<br />
independent jurors of the International Taste &<br />
Quality Institute with awards (see also article<br />
on page 18). These awards show that the<br />
hochdorf Group is on the right path. We<br />
can only make an impact on the international<br />
market if we have quality products to offer.<br />
…and sustainable growth<br />
The hochdorf Group remains focused on the<br />
growth targets it has set itself. The integration<br />
of the Medeikiai site proceeds apace. further<br />
possible acquisitions are constantly under<br />
review, as well as joint ventures with powerful<br />
partners in the infant formula industry in the<br />
growth markets of china and Brazil. however,<br />
they must match our key skill areas and join us<br />
on a journey into a world that is opening its<br />
borders to foodstuff producers like ourselves.<br />
We are not looking for growth just for the sake<br />
of size; we are looking for sustainable growth.<br />
This is essential with the prospect of borders<br />
that will be much more open sooner or later. We<br />
are expecting this, irrespective of the European<br />
and agricultural free trade debate being<br />
thrashed out in parliament – it is an election<br />
year after all.<br />
The market environment is moving faster and<br />
becoming ever more volatile. So we are<br />
continually reviewing our strategy and its<br />
structures as well as constantly checking the<br />
process efficiency of our activities.<br />
With this in mind, I would like to convey my<br />
sincerest thanks to all our employees for their<br />
BEST PArTNEr performance and to the<br />
shareholders for the faith they have placed in<br />
the hochdorf Group and for their over-subscription<br />
to the conversion loan. I wish you all a<br />
peaceful summer break with restful and<br />
enjoyable holidays.<br />
Damian Henzi<br />
CEO HOCHDORF Group