Kurier Nr. 94 - Hochdorf
Kurier Nr. 94 - Hochdorf
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Juni 2013 / nr. <strong>94</strong><br />
kurier<br />
Mitarbeiter- und Unternehmenszeitung Der <strong>Hochdorf</strong>-Gruppe<br />
<strong>Hochdorf</strong><br />
sulgen<br />
Medeikiai<br />
(Litauen)<br />
Siegburg<br />
(Deutschland)<br />
Themen<br />
2 Interview mit Dr. Thomas Eisenring<br />
3 HOCHDORF-Gruppe<br />
Schwerpunkt Supply Chain in der<br />
Babynahrung<br />
– Produktentwicklung<br />
– Beschaffung der Komponenten<br />
– Produktionsvorbereitung und Produktion<br />
– Strategie und Marketingdienstleistungen<br />
der HOCHDORF Nutricare AG<br />
– Milchmarkt Schweiz<br />
8 Aus dem Archiv<br />
Schwerpunkt<br />
Supply Chain in der Babynahrung<br />
Komplexes Geschäft mit<br />
Babynahrung<br />
9 Menschen für HOCHDORF<br />
– Hygienetag 2013<br />
– AVORPlus<br />
– Ausgezeichnete BEST PARTNER<br />
– Was macht eigentlich... ?<br />
– Generalversammlung 2013<br />
– 10 Jahre Standort Sulgen<br />
– Wintersporttag<br />
– Sponsoring der Spitex<br />
– Stadtlauf<br />
– Ausflug der Pensionierten<br />
– Die Arbeit in der Unternehmenskommunikation<br />
15 Swiss Milk<br />
16 MGL Baltjia<br />
17 Nutricare<br />
18 Nutrifood<br />
19 Nutrimedical<br />
20 English page/Agenda<br />
– Editorial<br />
– Agenda<br />
Babynahrung herzustellen, ist eine komplexe Angelegenheit. Bereits<br />
die Entwicklung kann sich nicht in den Elfenbeinturm zurückziehen –<br />
schon gar nicht die Produktion. Die Produktion von Babynahrung<br />
ist ein vielschichtiger Abstimmungsprozess mit vielen involvierten<br />
Abteilungen.<br />
Diese Ausgabe des «HOCHDORF <strong>Kurier</strong>s»<br />
be schreibt auf den ersten Seiten die Supply<br />
Chain in der Babynahrung. Wir wollen zeigen,<br />
wie komplex der Prozess von der Entwicklung<br />
der Babynahrung über die Beschaffung der<br />
verschiedenen Komponenten (Zutaten) und<br />
die Produktionsplanung bis zur Produktion ist.<br />
Immer sind mehrere interne Abteilungen und<br />
auch externe Stellen involviert. Eine enge<br />
Zusammenarbeit ist auch in der Kundenbetreuung<br />
und den Marketingdienstleistungen<br />
für den Kunden wichtig. Zu guter Letzt steht<br />
irgendwann das Produkt im Regal und kann<br />
vom Konsumenten gekauft werden.<br />
Neben diesem Schwerpunkt enthält diese<br />
Ausgabe des «<strong>Kurier</strong>s» wie gewohnt auch<br />
Informationen zum Milchmarkt und zu<br />
den Verkaufsgesellschaften. Auf Seite zehn<br />
berichten wir über ein erfolgreiches Projekt<br />
in der Arbeitsvorbereitung. Das System<br />
AVORPlus startete erst vor einigen Monaten.<br />
Die Produktionsleiter machten sehr gute<br />
Erfahrungen damit und würden es nicht mehr<br />
hergeben.<br />
Dieser «HOCHDORF <strong>Kurier</strong>» enthält viele<br />
Informationen für spannende Leseminuten.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und einen<br />
Sommer mit vielen Sonnenstunden.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation
HOCHDORF-Gruppe<br />
Editorial: Der neue CEO im Gespräch<br />
«Die HOCHDORF-Gruppe ist ein Chancen-Unternehmen»<br />
impressum<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – Juni 2013<br />
38. Jahrgang<br />
Auflage: 2200 Exemplare<br />
Dr. Thomas Eisenring übernahm am 1. Juni<br />
2013 das Ruder der HOCHDORF-Gruppe.<br />
Kurz nach seinem Stellen antritt stand<br />
er bereits Rede und Antwort für den<br />
«HOCHDORF <strong>Kurier</strong>».<br />
<strong>Kurier</strong>: Dr. Thomas Eisenring, Sie hatten<br />
vor wenigen Tagen Ihren ersten Arbeitstag.<br />
Wie ist der Tag verlaufen?<br />
Dr. Thomas Eisenring: Wenn ich mich richtig<br />
erinnere, war da die offizielle Begrüssung, dann<br />
der Bezug meines Büros und am Nachmittag<br />
die Vorstellung der Nutrifood AG. Beim Bezug<br />
des Büros ist mir aufgefallen, dass dieses mit<br />
einen Laptop und einem Flachbildschirm ausgerüstet<br />
ist. Ich kenne aus vergangenen Tätigkeiten<br />
eigentlich nur das eine oder das andere.<br />
Die Vorstellung der Nutrifood AG war sehr<br />
gelungen und zeigte mir, über welch fähige<br />
Mitarbeitende wir verfügen.<br />
Was hat Sie dazu bewogen, sich um die<br />
Stelle des CEO bei der HOCHDORF-Gruppe<br />
zu bewerben?<br />
Was mich sehr angesprochen hat, waren der<br />
mittelständische Charakter, die Branche und<br />
die vielseitigen Aufgaben über alle Unternehmensbereiche.<br />
Es war am Anfang mehr so ein<br />
Bauchgefühl, dass HOCHDORF perfekt zu mir<br />
passen könnte; ein Gefühl, das sich dann im<br />
weiteren Verlauf immer mehr bestätigte.<br />
mengen kürzt, steigt der Ölpreis und damit der<br />
Benzinpreis. Bei uns steigt der Milchpreis durch<br />
die Verknappung auch, aber die Gretchenfrage<br />
ist dann doch, welchen Preis wir am Markt<br />
für unsere Produkte erzielen können. Global<br />
gesehen ist Schweizer Milch sogar ein extrem<br />
knappes Gut; aus dieser Gesamtkonstellation<br />
machen wir heute meines Erachtens viel zu<br />
wenig.<br />
Was verbindet Sie mit der Landwirtschaft<br />
bzw. mit dem Bauernstand?<br />
Meine Mutter kommt aus einem kleinen Bergdorf<br />
im Kanton Graubünden, wo ich als Kind<br />
meine Sommerferien immer mit Heuen verbrachte.<br />
Ich konnte als Kind sogar schon eine<br />
Kuh melken. Ich bin aber Städter geblieben, und<br />
meine eigent liche Affinität zur Landwirtschaft<br />
habe ich erst mit der Übernahme der Zifru entwickelt.<br />
Ich habe alle Rohmaterialien selber<br />
beschafft und musste z.B. für Unilever die Rückverfolgbarkeit<br />
bis auf den Acker sicherstellen.<br />
Die lokale Tageszeitung hat Sie als «Sanierer»<br />
bezeichnet. Trifft diese Bezeichnung zu?<br />
Ich hatte in der Vergangenheit tatsächlich mit<br />
Sanierungsfällen zu tun und habe einige Turnaround-Projekte<br />
geleitet. Ich weiss, wie man<br />
Unternehmen saniert, würde mich deswegen<br />
aber nicht als klassischen Sanierer bezeichnen.<br />
Die SEVEX war z.B. alles andere als ein Sanie-<br />
Welt bereisen. Asien hatte es mir in den 80ern<br />
sehr angetan, und ich wollte damals dorthin<br />
auswandern. Airlines wie Thai Airways oder<br />
Philippine Airlines waren damals auch Wartungskunden<br />
der Swissair, und ich habe öfters<br />
in Thailand oder auf den Philippinen gearbeitet.<br />
So habe ich mitbekommen, wie meine lokalen<br />
Arbeitskollegen leben mussten. Mir wurde klar,<br />
dass ich als Mechaniker in Asien nicht das<br />
Leben führen könnte, wie ich es mir vorstellte.<br />
Das war meine ursprüngliche Moti vation, die<br />
Matura nachzuholen und zu studieren. Wie Sie<br />
aber sehen, bin ich dann doch nicht nach Asien<br />
ausgewandert.<br />
Sie haben Ihr Studium mit dem Doktortitel in<br />
Ökonomie abgeschlossen. Zu welchem<br />
Thema schrieben Sie Ihre Doktorarbeit?<br />
In den 90ern war die Konzentration auf die<br />
Kernkompetenzen und das damit verbundene<br />
Outsourcing Mode. Das führte zu sehr intransparenten<br />
Strukturen bei den Zulieferer-Bereichen,<br />
was v.a. in den USA zu neuen Unternehmensformen<br />
führte. Sog. «Integrators» schoben<br />
sich zwischen die Zulieferer und die eigentlichen<br />
Produzenten, womit zahlreiche Zulieferer<br />
ihre traditionellen Kundenbeziehungen verloren.<br />
Meine Dissertation befasste sich mit dem<br />
Thema, wie sich traditionelle Zulieferer transformieren<br />
müssen, um selbst den Mehrnutzen<br />
der Integrators abdecken zu können.<br />
Redaktor/innen<br />
Hansjörg Bucher, Michel Burla, Helmut<br />
Büstrow, Christian Fanger, Bruno Friedli,<br />
Monique Inderbitzin, Sarah Helbig, Lisa<br />
Hölzl, Christoph Hug, Hans Peter Ineichen,<br />
Audrius Jukna, Werner Schweizer, Fons<br />
Togtema, Roland Unternährer, Marc Vissers.<br />
Lektorat<br />
SWS Medien AG Print, <strong>Hochdorf</strong><br />
Fotos<br />
Urs Bigler, Helmut Büstrow, Doris Dörig,<br />
Chris toph Hug, Daniel Hurter, Monique<br />
Inderbitzin, Audrius Jukna, Joséphine Portmann.<br />
Design/Konzept<br />
Goodimage GmbH ASW, 8384 Kollbrunn<br />
Layout/Produktion<br />
SWS Medien AG Print<br />
Buchenstrasse 3, 6210 Sursee<br />
Redaktionsleitung<br />
HOCHDORF Holding AG<br />
Dr. Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Siedereistrasse 9, Postfach 691<br />
CH-6281 <strong>Hochdorf</strong><br />
Telefon 041 914 65 62<br />
Fax 041 914 66 66<br />
christoph.hug@hochdorf.com<br />
Sie haben sich sicher sehr gut auf die Bewer -<br />
bungsgespräche vorbereitet. Was ist Ihnen<br />
damals an HOCHDORF aufge fallen?<br />
Ja, das stimmt, ich habe mich sehr intensiv mit<br />
der HOCHDORF-Gruppe auseinandergesetzt.<br />
Ich sah natürlich die sehr bescheidene Per formance<br />
der Gruppe und die für die Umsatzgrösse<br />
sehr komplizierte Struktur. Weiter ist mir<br />
aufgefallen, dass Kosteneinsparungen in der<br />
Vergangenheit offenbar nie zu besseren Ergebnissen<br />
führten. Vom Bauchgefühl her hatte ich<br />
den Eindruck, dass sich die HOCHDORF-<br />
Gruppe weit unter ihrem Preis verkauft.<br />
Sie haben in der Zwischenzeit auch einige<br />
Gespräche geführt und die HOCHDORF-<br />
Gruppe besser kennengelernt. Welchen<br />
Eindruck haben Sie gewonnen?<br />
Ja, ich hatte einige interessante Gespräche und<br />
glaube, dass wir hier ein gutes Team haben,<br />
das erfolgreich sein will und offen ist für Veränderungen.<br />
Handlungsbedarf sehe ich an vielen<br />
Stellen, aber eine Frage stelle ich mir immer<br />
wieder: Wir verarbeiten einen wertvollen, knappen<br />
Rohstoff. Wenn z.B. die OPEC die Ölförder-<br />
rungsfall, ganz im Gegenteil. Ein Sanierungsfall<br />
ist man dann, wenn man seine Rechnungen<br />
nicht mehr pünktlich bezahlen kann und nahe<br />
an der Überschuldung ist. So weit ist es aber<br />
mit der HOCHDORF-Gruppe nicht. Ich will aber<br />
auch nichts beschönigen. Die HOCHDORF-<br />
Gruppe war 2012 nicht in der Lage, die Zinsen<br />
für das eingesetzte Fremdkapital zu bezahlen;<br />
d.h. HOCHDORF erzielt ganz klar nicht die<br />
Ergebnisse, die sie erzielen müsste. Wir<br />
müssen jetzt etwas unternehmen, um diese<br />
Situation zu verbessern. Für mich ist die<br />
HOCHDORF-Gruppe ein typisches Chancen-<br />
Unternehmen; wenn wir jetzt kon sequent die<br />
richtigen Schritte einleiten, sind Quantensprünge<br />
durchaus möglich.<br />
Sie haben einen Hintergrund als Mechaniker<br />
und haben die Matura auf dem zweiten<br />
Bildungsweg gemacht. Was war der Auslöser,<br />
dass Sie sich entschieden, die Matura<br />
nachzuholen?<br />
Da muss ich jetzt etwas ausholen. In meinen<br />
jungen Jahren bei der Swissair war ich sehr<br />
privilegiert. Ich konnte für wenig Geld die ganze<br />
Eine Ihrer Stationen war die Sevex AG.<br />
Was können Sie von diesem Unternehmen<br />
als Erfahrung in die HOCHDORF-Gruppe<br />
einbringen?<br />
Die SEVEX produzierte Wärmeabschirmungen<br />
für den Unterboden von Autos. Die Automobilzuliefererindustrie<br />
ist wahrscheinlich eine<br />
der kompetitivsten Industrien der Welt. Man<br />
ist gezwungen, mit schlanksten Strukturen<br />
und höchst effizienten Produktionsprozessen<br />
beste Qualität zu produzieren. Dieses organisatori<br />
sche und prozessuale Wissen kann ich<br />
in die HOCHDORF-Gruppe einbringen. Zudem<br />
hat sich die SEVEX unter meiner Führung zu<br />
einem ernst zu nehmenden Global Player<br />
entwickelt; HOCHDORF sollte ebenfalls etwas<br />
globaler denken.<br />
Zuletzt waren Sie für die ZIFRU GmbH tätig,<br />
ein Unternehmen der Nahrungsmittelbranche.<br />
Welche Erfahrungen sind aus dieser<br />
Station für die HOCHDORF-Gruppe nutzbar?<br />
Die Zifru hatte ich mit einem Partner aus der<br />
Insolvenz übernommen. Wir hatten zwei Produktionsanlagen<br />
mit einer Kapazität von 3000<br />
Tonnen Fertigware und konnten einen Auftrag<br />
von Unilever über gerade einmal 90 Tonnen<br />
Zwiebeln retten. Ich weiss also, was es heisst,<br />
mit Überkapazitäten umzugehen. Der Zwiebel-<br />
Auftrag von Unilever ist zu vergleichen mit unserem<br />
Walzenmilchpulver-Geschäft; ich nenne<br />
es Non-Direct-Food. Der Konsument sieht unser<br />
Produkt also nicht direkt. Wir begannen<br />
dann, Snack-Produkte im Bereich Direct-Food<br />
zu entwickeln und unter verschiedenen Private<br />
Labels zu vertreiben; die Marge war dort deutlich<br />
höher. Hier sehe ich bei HOCHDORF erhebliche<br />
Potenziale. Des Weiteren habe ich bei der<br />
Zifru mein eigenes Geld investiert, und wir<br />
hatten keine grossen Budgets. Ich habe bei der<br />
Zifru gelernt, mit minimalem Ressourceneinsatz<br />
und unter extre mem Zeitdruck maximale Ergebnisse<br />
zu erzielen. Diese Arbeitsweise wird<br />
HOCHDORF sicher nicht schaden.<br />
© HOCHDORF Holding AG<br />
Auszüge oder Publikationen sind nur mit dem<br />
Einverständnis der Redaktionsleitung erlaubt.<br />
Sie wohnen in Winterthur und haben eine<br />
Familie. Was unternehmen Sie in Ihrer<br />
Freizeit? Welche Hobbies haben Sie?<br />
Im Moment ist mein Leben natürlich von<br />
HOCHDORF geprägt; meine Familie habe ich<br />
für ein Sabbatical-Jahr nach Afrika verfrachtet.<br />
Ich verbringe sonst möglichst viel Zeit mit<br />
meiner jungen Patchwork-Familie. Ansonsten<br />
gelten meine Leidenschaften der Architektur,<br />
dem Garten und dem Kochen.<br />
Die Mitarbeitenden der HOCHDORF-Gruppe<br />
sind auf Ihren Führungsstil gespannt. Wie<br />
würden Sie Ihren Führungsstil bezeichnen?<br />
Führung muss wirksam sein; Führungsstile<br />
müssen deshalb situativ adaptiert werden. Von<br />
meinem Grund-Set-up pflege ich einen kollegialen,<br />
direkten Führungsstil. Ich versuche,<br />
möglichst authentisch und verbindlich zu sein.<br />
Zudem setze ich auf die Stärken der Mitarbeitenden,<br />
Schwächen versuche ich regulativ oder<br />
organisatorisch wegzubügeln.<br />
Wollen Sie den Mitarbeitenden noch einen<br />
Tipp mit auf den Weg geben?<br />
In der Karnevals-Hochburg Köln pflegt man zu<br />
sagen: «Jeder Jeck ist anders.» Ich werde also<br />
nicht meine Weltanschauung auf andere projizieren.<br />
Den jüngeren Semestern empfehle ich,<br />
viel zu reisen; das erweitert den Horizont. Den<br />
älteren Semestern empfehle ich, HOCHDORF<br />
während der Arbeitszeit als ihr Unternehmen<br />
zu betrachten; in der Freizeit sollten sie sich<br />
bewusst sein, dass das Leben zu kurz ist, um<br />
schlechten Wein zu trinken.<br />
Danke für die Beantwortung der Fragen.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
2 hochdorf
HOCHDORF-Gruppe<br />
entwicklung von babynahrung<br />
Bei der Produktentwicklung muss vieles beachtet werden<br />
Als Drittmarken-Anbieter von Babynahrung<br />
erhält die HOCHDORF Nutricare AG immer<br />
wieder Anfragen von potenziellen Kunden.<br />
Nach der Anfrage ist es ein weiter Weg bis<br />
zur ersten Produktion. Es gilt, regulatorische<br />
Vorschriften einzuhalten, auf Kundenwünsche<br />
einzugehen, aber auch die<br />
eigene Effizienz hochzuhalten. In diesem<br />
Artikel wird der Prozess bis zur Produktionsreife<br />
von Babynahrung aufgezeigt –<br />
und nicht die Entwicklung eines neuen<br />
Produkts.<br />
Die HOCHDORF Nutricare AG unterscheidet<br />
grob betrachtet zwei Prozesse der Produktentwicklung:<br />
erstens die Entwicklung für einen<br />
Neukunden und zweitens die Anpassung<br />
bestehender Rezepturen. Beim ersten Prozess<br />
steht die Kundenanfrage an erster Stelle und<br />
beim zweiten entweder ein Kundenwunsch<br />
oder eine Anpassung aus regulatorischen<br />
Gründen.<br />
Von der Anfrage…<br />
Die HOCHDORF Nutricare AG erhält viele<br />
Anfragen zur Zusammenarbeit. In einem ersten<br />
Gespräch wird mit dem potenziellen Kunden<br />
über mögliche Volumina und den Babynahrungs-Markt<br />
im Zielland gesprochen. Weil fast<br />
in jedem Land verschiedene lebensmittelrechtliche<br />
Vorschriften zur Herstellung und zum<br />
Vertrieb von Babynahrung gelten, ist die mögliche<br />
Rezeptur der Babynahrung ebenfalls<br />
bereits ein Thema.<br />
die HOCHDORF Nutricare AG über mehrere<br />
am Markt gut etablierte Rezepturen verfügt.<br />
Falls der Kunde als interessant eingeschätzt<br />
wird, können vorhandene Rezepturen eventuell<br />
auch leicht angepasst werden, wobei sehr<br />
rasch von einer kundenspezifischen Rezeptur<br />
ausgegangen wird. Der Aufwand für neue,<br />
kundenspezifische Rezepturen ist deshalb so<br />
hoch, weil diese Produkte zahlreichen Tests<br />
unterzogen werden müssen. Beispielsweise<br />
muss eine Testproduktion durchgeführt, die<br />
Haltbarkeit geprüft und die Beschaffung einzelner<br />
Zutaten abgeklärt werden. Zudem muss<br />
die Analytik bestimmt und die Rezeptur extra<br />
im System gepflegt werden. Dieser Prozess ist<br />
entsprechend kosten- und zeitaufwendig.<br />
Beides möchte der Kunde nicht – vor allem ist<br />
meist ein rascher Markteintritt gewünscht.<br />
…bis zur Erstproduktion<br />
Die Erstproduktion findet erst statt, nachdem<br />
die notwendigen Tests gemacht wurden und<br />
positive Resultate vorliegen. Zudem muss<br />
zwingend auch das OK des Kunden für die<br />
rezeptur vorliegen. Gibt dieser das OK, wird<br />
die Rezeptur von der Entwicklerin aus dem<br />
Testsystem in das HOCHDORF Produktions-<br />
System eingepflegt. Der Kontakt mit dem<br />
Kunden ist in dieser Zeit sehr intensiv. Neben<br />
der Produkt-Spezifikation müssen bis zur<br />
Erstproduktion auch die notwendigen Bewilligungen<br />
für den Verkauf im Markt eingeholt und<br />
das Verpackungs design<br />
bestimmt werden. Fehlt<br />
davon etwas, kann die Erstproduktion<br />
nicht erfolgen.<br />
rund 50 Ländern erhältlich ist, sind wir auf die<br />
Unterstützung unserer Partner angewiesen. In<br />
Zusammenarbeit mit der Fachstelle Regulatory<br />
Affairs der HOCHDORF Nutritec AG beobachtet<br />
die HOCHDORF Nutricare AG die lebensmittelrechtlichen<br />
Veränderungen in der EU und<br />
in der Schweiz. Dadurch ist die Entwicklung<br />
hinsichtlich lebensmittelrechtlicher Änderungen<br />
immer auf dem Laufenden. Aber auch wichtigere<br />
Märkte wie zum Beispiel China werden<br />
regelmässig beobachtet. In Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kunden ist es uns bisher sehr gut<br />
gelungen, die Rezepturen rechtzeitig den<br />
regulatorischen Anforderungen entsprechend<br />
anzupassen. Beispielsweise konnte die<br />
HOCHDORF-Gruppe als eines der ersten<br />
Unternehmen Babynahrung gemäss den angepassten<br />
Richtlinien der chinesischen Behörden<br />
liefern. Dabei war unter anderem die gute<br />
Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern<br />
erfolgsentscheidend.<br />
Entwicklung ist nicht abgeschottet<br />
Dieser Artikel macht deutlich, dass die Entwicklungsabteilung<br />
nicht abgeschottet ein<br />
Babynahrungs-Produkt entwickeln kann. Internationale<br />
und länderspezifische Vorschriften,<br />
Kundenwünsche und auch die unternehmerische<br />
Effizienz nehmen grossen Einfluss und<br />
müssen beachtet werden. Dieses Zusammenspiel<br />
der verschiedenen Faktoren haben die<br />
HOCHDORF Entwicklerinnen sehr gut im Griff.<br />
Und natürlich gilt dies auch für die Entwicklung<br />
der Babynahrung an und für sich, die immerhin<br />
aus bis zu 50 verschiedenen Zutaten besteht<br />
und höchsten Ansprüchen genügen muss. Das<br />
Wohl der Mutter oder des Säuglings stehen<br />
jederzeit im Zentrum.<br />
Sarah Helbig<br />
Leiterin Entwicklung HOCHDORF<br />
Nutricare AG<br />
Babynahrung muss den höchsten<br />
Konsumentenansprüchen genügen.<br />
…über die Entwicklung…<br />
Die länderspezifischen Vorschriften zur Herstellung<br />
von Babynahrung bilden die Grundlage<br />
für die Entwicklung der Babynahrung. Diese<br />
müssen zwingend eingehalten werden. Die<br />
Regularien lassen aber einen gewissen Spielraum,<br />
womit der Kunde die Möglichkeit erhält,<br />
sein Produkt am Markt von Wettbewerbsprodukten<br />
zu unterscheiden. Auf entsprechende<br />
Kundenwünsche einzugehen, ist vor allem eine<br />
Frage der potenziellen Volumen. Kundenspezifische<br />
Produktentwicklungen machen sich erst<br />
ab einem entsprechend grossen Volumen<br />
bezahlt. Ist dies nicht der Fall, muss sich der<br />
Kunde für bereits vorhandene Rezepturen<br />
entscheiden. Dies ist meist kein Problem, weil<br />
Anpassungen<br />
auf Kundenwunsch<br />
Im Laufe der Zusammen arbeit<br />
kann es zu Änderungen an<br />
Rezepturen kommen. Diese<br />
werden auf Hinweis der<br />
HOCHDORF Nutricare AG, auf<br />
Kundenwunsch oder aber<br />
aufgrund von veränderten<br />
Regularien<br />
vorgenommen.<br />
Wünscht der<br />
Kunde eine<br />
Anpassung der<br />
Rezeptur, ist das<br />
produzierte Volumen<br />
erneut eine wichtige<br />
Entscheidungsgrundlage.<br />
Ist das Volumen des einzelnen Kunden<br />
zu klein, wird aber auch geprüft, ob die Rezepturänderung<br />
auch für andere Kunden interessant<br />
sein könnte. Neueste wissenschaftliche<br />
Forschungsergebnisse spielen für Anpassungsvorschläge<br />
seitens der Produktentwicklerinnen<br />
bzw. der Ernährungsspezialistin eine<br />
wichtige Rolle. Mit aktuellen Forschungsresultaten<br />
sind Kunden einfacher von einer neuen,<br />
angepassten Rezeptur zu überzeugen.<br />
Anpassungen aufgrund veränderter<br />
Regularien<br />
Rezepturen für Babynahrung müssen aber<br />
auch immer wieder an veränderte gesetzliche<br />
Vorgaben angepasst werden. Weil<br />
HOCHDORF Babynahrung inzwischen in<br />
Die Entwicklung von Babynahrung kann nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet<br />
werden. Regularien, Kundenwünsche und auch die unternehmerische Effizienz sind wichtige<br />
Faktoren, die bei der Entwicklung eine bedeutende Rolle spielen. Auf dem Bild führt Angela<br />
Schumacher eine Qualitätskontrolle durch.<br />
3 hochdorf
HOCHDORF-Gruppe<br />
beschaffung von komponenten für die babynahrung<br />
Jeder Lieferant muss die Qualitätsvereinbarung unterzeichnen<br />
Für die Produktion von Babynahrung<br />
bestellt die HOCHDORF-Gruppe zahlreiche<br />
Komponenten von verschiedenen Lieferanten<br />
aus diversen Ländern. Bis ein Lieferant<br />
Produkte an HOCHDORF liefern kann,<br />
werden die Produkte einer intensiven<br />
Prüfung unterzogen. Zudem muss der<br />
Lieferant eine Qualitätsvereinbarung unterzeichnen.<br />
Produkte, die auftragsbezogen<br />
bestellt werden, haben teilweise eine relativ<br />
lange Lieferfrist.<br />
Grundsätzlich beginnt der Prozess der Beschaffung<br />
bereits mit der Lieferanten-Auswahl.<br />
Um den richtigen Lieferanten zu evaluieren,<br />
werden Fachzeitschriften, Fachkataloge, Internet<br />
und die Entwicklungsabteilung mit einbezogen.<br />
Natürlich helfen bei der Auswahl auch<br />
das eigene Know-how und das persönliche<br />
Netzwerk sowie der Besuch verschiedener<br />
Messen.<br />
Langer Weg bis zur Erstlieferung<br />
Vom ausgewählten Hersteller fordert die<br />
Beschaffung ein entsprechendes Muster mit<br />
der dazugehörenden Spezifikation an. Dieses<br />
Muster wird gemäss dem vorgegebenen<br />
Ablauf «Rohwaren-Evaluation» in den Rundlauf<br />
gegeben. Das heisst, die Entwicklungsabteilung,<br />
die Qualitätssicherung, das Label-<br />
Management und natürlich auch die Produktion<br />
haben die Möglichkeit und die Pflicht, das<br />
Muster zu analysieren und seine Verarbeitung<br />
zu überprüfen.<br />
Ist das Muster so weit in Ordnung, wird eine<br />
grössere Menge für einen ersten Versuch bestellt.<br />
Zeitgleich senden wir dem potenziellen<br />
Lieferanten unsere Qualitätsvereinbarung, die<br />
er ausfüllen muss und uns zusammen mit<br />
Bruno Friedli, Leiter Beschaffung der HOCHDORF-Gruppe, für einmal nicht<br />
an seinem Büro-Arbeitsplatz, sondern bei der Anlieferung der bestellten Waren.<br />
seiner eigenen Produktspezifikation und einer<br />
unterzeichneten Konformitäts-Erklärung wieder<br />
retourniert. Erst wenn die Qualitätsvereinbarung<br />
intern freigegeben ist, darf das Produkt<br />
in den normalen Produktionsfluss aufgenommen<br />
werden.<br />
Häufig werden die einzusetzenden Artikel<br />
auch bereits durch die Entwicklungs-Abteilung<br />
vorgegeben. Das ist zum Beispiel der Fall,<br />
wenn mit einem möglichen Lieferanten zusammen<br />
das Produkt entwickelt wurde. In einem<br />
solchen Fall kann der Einkauf keinen Einfluss<br />
auf die Beschaffung des Produkts bzw. auf die<br />
Auswahl des Lieferanten nehmen.<br />
Lieferantenbeziehungen pflegen<br />
Ein Ziel jeder Beschaffung muss es sein, die<br />
Anzahl der Lieferanten zu minimieren. Denn<br />
jede Lieferantenbeziehung muss gepflegt<br />
werden. Nur so können wir im Markt auch als<br />
«Best Partner» auftreten. Eine Reduktion der<br />
Zulieferer hat meistens auch den zusätzlichen<br />
Effekt, dass eine Bündelung der Menge oder<br />
des Umsatzes erreicht wird und somit die<br />
Ausgangslage für Verhandlungen optimiert<br />
werden kann.<br />
Für die Beschaffung von Babynahrungs-<br />
Komponenten arbeiten wir mit verschiedenen<br />
Bestellverfahren: Bestellung auf Lager, auftragsbezogene<br />
Bestellung und Just-in-time-<br />
Lieferungen.<br />
Bestellung auf Lager<br />
Bei der Bestellung auf Lager hat jeder Artikel<br />
seine eigene, vorgängig definierte Mindestlager-<br />
und Bestellmenge. Wird der Mindestlagerbestand<br />
aufgrund einer geplanten Produktion<br />
unterschritten, löst die Beschaffung<br />
Diese Dosen für Babynahrung werden beispielsweise just-in-time angeliefert.<br />
eine Bestellung beim Lieferanten aus. Damit<br />
dieses System funktioniert, ist es enorm wichtig,<br />
dass der Artikel in der richtigen Menge<br />
einer Stückliste zugewiesen wird. Denn nur<br />
so generiert die geplante Produktion einen<br />
Bedarf, den wir auf unseren täglich «abzuarbeitenden»<br />
Dispolisten sehen.<br />
Die Bestellung wird per E-Mail oder Fax<br />
übermittelt. Der Lieferant muss innert 48 Stunden<br />
den Auftrag bestätigen. Diese Bestätigung<br />
dient der Beschaffung als Kontrolle, dass<br />
erstens die Bestellung beim Lieferanten angekommen<br />
ist, zweitens der geforderte Liefertermin<br />
eingehalten werden kann und schlussendlich<br />
der vereinbarte Preis auch verrechnet<br />
wird. Trifft die Bestätigung nicht ein, fragen wir<br />
beim Lieferanten nach.<br />
Auftragsbezogene Bestellungen<br />
Vitaminmischungen, Mineralstoff-Vormischungen<br />
und Fettmischungen bestellen wir jeweils<br />
auftragsbezogen. Vitaminmischungen und<br />
Mineralstoff-Vormischungen sind zwei Produkte,<br />
die jeweils spezifisch für ein Produkt<br />
hergestellt werden und deshalb nicht an Lager<br />
genommen werden können. Diese beiden<br />
Produkte haben zudem eine Lieferfrist von fünf<br />
bis sechs Wochen. Die Fettmischungen<br />
werden auftragsbezogen bestellt, weil diese<br />
unverarbeitet über eine sehr kurze Haltbarkeit<br />
verfügen. Die Lieferfrist dieses Produkts<br />
beträgt rund zwei Wochen.<br />
Just-in-time-Lieferungen<br />
Es ist uns ein Bestreben, wo möglich und<br />
auch sinnvoll, mit Just-in-time-Lieferungen zu<br />
arbeiten. Das bedeutet, dass die Ware mehr<br />
oder weniger exakt zum Produktions-Zeitpunkt<br />
angeliefert wird. Dieses System funktioniert<br />
jedoch praktisch nur mit inländischen<br />
Lieferanten, weil die Eigenheiten und Öffnungszeiten<br />
der Zollabfertigung die zeitgenaue Anlieferung<br />
enorm erschweren. Selbstverständlich<br />
ist es ein grosser Vorteil, wenn diese Lieferanten<br />
in der näheren Umgebung des jeweiligen<br />
Produktionswerkes liegen. Damit verkürzen<br />
sich die Reaktionszeiten maximal. Vor<br />
der Anlieferung der Just-in-time-Waren erhalten<br />
wir in den meisten Fällen vom Lieferanten<br />
ein Analyse-Zertifikat. Dieses wird von der<br />
Qualitätssicherung geprüft und freigegeben.<br />
Dank diesem Ablauf können die Produkte<br />
sofort in den Produktionsablauf gelangen.<br />
Die HOCHDORF-Gruppe bestellt z.B. Dosen<br />
und Kartons just-in-time (siehe Artikel im<br />
«HOCHDORF <strong>Kurier</strong>» vom Dezember 2012,<br />
Seite 11).<br />
Kontrakte geben Sicherheit<br />
Für viele unserer Rohstoffe schliessen wir<br />
Kontrakte ab. Damit erhalten wir die Sicherheit<br />
der Warenverfügbarkeit, der Preisgarantie und<br />
nicht zuletzt auch kürzere Wiederbeschaffungszeiten.<br />
Für die Fettmischungen besteht<br />
beispielsweise ein Jahreskontrakt für 2000<br />
Tonnen. Die Mengen werden jedoch auftragsbezogen<br />
abgerufen. Kontrakte helfen aber<br />
auch dem Lieferanten. Sie erhalten eine<br />
Absatzsicherung für die kontraktierte Menge,<br />
damit kann er auch die Produktion besser<br />
planen. So kann er beispielsweise ein Produkt<br />
herstellen, wenn es betriebsintern optimal<br />
passt oder wenn Maschinen ausgelastet<br />
werden sollen.<br />
Die Beschaffung der HOCHDORF-Gruppe<br />
kauft jährlich im Umfang von CHF 55 Millionen<br />
Waren zur Weiterverarbeitung ein (ohne Milch).<br />
Ein wichtiges Ziel der Beschaffung ist es<br />
deshalb, die Lagerhaltungskosten im Griff zu<br />
haben. Denn der Warenwert jedes Lagers<br />
bedeutet gebundenes Kapital und erhöhte<br />
Lagerkosten. Zudem wird die Gefahr des Ablaufs<br />
des Mindesthaltbarkeits-Datums erhöht.<br />
Bruno Friedli<br />
Leiter Beschaffung<br />
4 hochdorf
HOCHDORF-Gruppe<br />
Produktionsplanung und Produktion von Babynahrung<br />
Bei der Produktionsplanung laufen die Fäden zusammen<br />
In die Produktion von Babynahrung sind<br />
zahlreiche Abteilungen der HOCHDORF-<br />
Gruppe involviert. Die Fäden laufen bei der<br />
Produktionsplanung zusammen. Die Produktionsplaner<br />
stimmen die Bestellungen<br />
der Verkaufsgesellschaften, die Beschaffung,<br />
die Logistik, die Produktion und die<br />
Qualitätssicherung aufeinander ab. Ganz<br />
und gar keine einfache Arbeit.<br />
Die Herstellung von Babynahrung ist für die<br />
HOCHDORF-Gruppe eine Kundenanfertigung.<br />
Das heisst, das Produkt wird erst auf Bestellung<br />
hin hergestellt und nicht bereits vorgängig<br />
auf Lager produziert. Baby- und Juniornahrung<br />
kann entsprechend auch nicht quasi am<br />
nächsten Tag ausgeliefert werden. Rund sechs<br />
bis acht Wochen liegen zwischen der Bestellung<br />
und der Produktion und je nach Produkt<br />
nochmals zwei bis vier Wochen bis zum Versand<br />
des Produkts in der gewünschten Endverpackung.<br />
Die Lieferfristen für Baby- und<br />
Juniornahrung betragen dementsprechend<br />
rund acht bis zwölf Wochen.<br />
Erste Planungsrunde<br />
Den Kunden ist die «lange» Lieferfrist für Babynahrung<br />
bekannt. Deshalb bestellen sie frühzeitig<br />
und geben einen Wunsch-Liefertermin<br />
an. Der Verkaufsinnendienst klärt unter anderem<br />
bei seiner Entwicklung ab, ob die Stückliste<br />
für das gewünscht Produkt vollständig und<br />
korrekt ist. Zudem fragt er über das Produktionsplanungs-Tool<br />
beim Produktionsplaner<br />
nach, ob der gewünschte Liefertermin möglich<br />
ist. Der Termin bestimmt sich aufgrund verschiedener<br />
Faktoren wie zum Beispiel der<br />
Rohwarenbeschaffungszeit, der Maschinenleistung<br />
pro Produkt, der Mindest-Produktionsgrösse<br />
pro Anlage, der Maschinenverfügbarkeit<br />
und der vorgegebenen Quarantäne-Zeiten der<br />
Qualitätssicherung. Ist diese virtuelle Planung<br />
abgeschlossen, erhält der Kunde den Liefertermin<br />
bestätigt – nach Möglichkeit trifft sich dies<br />
mit dem Wunsch-Liefertermin. Erst wenn diese<br />
erste Planungsrunde abgeschlossen ist, wird<br />
die Bestellung im HOCHDORF ERP (Planungssystem)<br />
erfasst. Damit wird der interne Prozess<br />
von Beschaffung, Produktion, Logistik etc. erst<br />
richtig in Gang gesetzt.<br />
Während dieser ersten Planungsrunde besteht<br />
auch die Möglichkeit, bei anderen Kunden mit<br />
derselben Rezeptur nachzufragen, ob bald<br />
auch mit einer Bestellung gerechnet werden<br />
kann. Ziel dieser Nachfrage ist es, die Produktionscharge<br />
möglichst gross zu halten. Damit<br />
verringern sich die Anzahl der Reinigungen<br />
und auch die Umstellzeiten. Beispielsweise<br />
liegt die Mindestbestellmenge für die grosse<br />
Sprühturmlinie in Sulgen bei 20'000 kg. Das<br />
Ziel sind jedoch Tagesproduktionen von<br />
45'000 kg.<br />
Bestellungen auslösen<br />
Am Morgen, nachdem die Bestellung im Planungssystem<br />
erfasst ist, erhält die Beschaffungsabteilung<br />
eine elektronisch generierte<br />
Bedarfsmeldung. Aufgrund dieser Meldung<br />
werden die verschiedenen Komponenten in<br />
der passenden Menge und auf den richtigen<br />
Zeitpunkt hin bestellt. Dabei muss sich der<br />
Einkauf auf die von der Verkaufsgesellschaft<br />
gepflegte Stückliste für das Produkt verlassen<br />
können. Der grössere Teil der relativ langen<br />
Vorbereitungszeit – rund sechs bis acht<br />
Wochen – begründet sich mit der Lieferfrist<br />
der Vitamin- und Mineralstoffvormischungen.<br />
Diese können nicht auf Lager bestellt werden,<br />
weil sie für praktisch jede Rezeptur anders<br />
zusammengesetzt werden müssen und nicht<br />
sehr lange haltbar sind. Andere Produkte wie<br />
zum Beispiel die Dosen werden zwar beim<br />
Lieferanten bestellt, jedoch erst zum Zeitpunkt<br />
der Abfüllung just-in-time abgerufen. Während<br />
der gesamten Zeit bis zur Produktion steht die<br />
Beschaffung in regelmässigem Kontakt mit der<br />
Produktionsplanung und der Logistik.<br />
An der wöchentlich stattfindenden Planungssitzung wird die Produktion der nächsten zwei<br />
Wochen im Detail besprochen.<br />
Die eigentliche Produktion<br />
Die angelieferten Zutaten für die Babynahrung<br />
werden von der Qualitätssicherung kontrolliert<br />
und freigegeben. Ohne diese Freigabe wird<br />
nicht produziert. An den Standorten in<br />
hochdorf und Sulgen sind die Prioritäten der<br />
Anlagenbelegung klar geregelt. In <strong>Hochdorf</strong><br />
haben der Sprühturm Niro 4 (Babynahrung)<br />
und die beiden Walzen (Walzenvollmilchpulver<br />
für die Schokoladeindustrie) Vorrang vor den<br />
anderen Produktionslinien. In Sulgen haben<br />
ebenfalls die Walzen und die Sprühturmlinie 8<br />
(Baby nahrung) Vorrang. Erst wenn die Produktionen<br />
dieser Anlagen geplant sind, können die<br />
anderen Anlagen verplant werden. Auch<br />
müssen die Produktionsleiter der vorgelagerten<br />
Prozesse informiert werden, welche<br />
Zwischenprodukte zu welchem Zeitpunkt für<br />
die Produktion benötigt werden. Dabei geht es<br />
beispielsweise darum, welchen Fettanteil das<br />
Milchkonzentrat für die Herstellung der Babynahrung<br />
enthalten muss. Die Leiter der<br />
Produktion erhalten vom Produktionsplaner in<br />
der Vorwoche die entsprechenden Details für<br />
die Produktion.<br />
Das Personal an der Linie ist für den reibungslosen<br />
Betrieb der Anlage verantwortlich. Das<br />
heisst, die einzelnen Komponenten werden<br />
zum richtigen Zeitpunkt in den Herstellungsprozess<br />
eingegeben sowie die Zwischenverpackungen<br />
bereitgestellt und wieder für den<br />
Weitertransport vorbereitet. Zudem wird der<br />
Produktionsprozess ständig überwacht, und<br />
es werden regelmässig verschiedene In-Prozess-Kontrollen<br />
durchgeführt. Auch werden in<br />
festgelegten Abständen Proben für die vertiefte<br />
mikrobiologische und chemische Laboranalyse<br />
entnommen.<br />
Nach der Produktion<br />
Die Babynahrung wird nach der Produktion in<br />
Big-Bags zwischengelagert. Bis sie in Dosen<br />
oder Faltschachteln abgefüllt wird, werden im<br />
Labor diverse Analysen durchgeführt. Erst<br />
nach der Freigabe durch die Qualitätssicherung<br />
kann die Ware in die End ge binde<br />
abgefüllt und an den Kunden versandt werden.<br />
Die entsprechenden Anlagen werden vorgängig<br />
eingeplant und die Dosen, Faltschachteln<br />
sowie die Umkartons just-in-time beim<br />
Lieferanten abgerufen. Dabei arbeiten wiederum<br />
die Qualitätssicherung, die Produktionsplanung,<br />
die Beschaffung und die Verkaufsgesellschaften<br />
eng zusammen.<br />
Die HOCHDORF-Gruppe produziert vor allem auf zwei Produktionslinien Babynahrung.<br />
Die Sprühturmlinie 8 in Sulgen ist die Anlage für grosse Volumina.<br />
Wöchentliche Besprechungen<br />
Die komplexe Zusammenarbeit zwischen<br />
Verkauf, Produktionsplanung, Produktion,<br />
Beschaffung, Logistik und Qualitätssicherung<br />
macht einen laufenden Informationsaustausch<br />
notwendig. Dazu findet neben den ständigen<br />
bilateralen Besprechungen an jedem Standort<br />
wöchentlich eine Planungsbesprechung statt.<br />
An diesem Meeting wird die Detailplanung der<br />
kommenden zwei Wochen besprochen. Die<br />
Produktionsplanung steht zwischen diesen<br />
«grossen» Planungssitzungen in regelmässigem<br />
Kontakt mit allen Schnittstellen. Ein gut<br />
funktionierendes Miteinander und eine gute<br />
IT-Unterstützung ermöglichen, dass der Kunde<br />
zu guter Letzt ein qualitativ einwandfreies<br />
Produkt erhält. Das ist vor allem für das Null-<br />
Toleranz-Produkt Babynahrung sehr wichtig.<br />
Hansjörg Bucher<br />
Leiter Produktionsplanung<br />
5 hochdorf
HOCHDORF-Gruppe<br />
Das Geschäftsmodell der HOCHDORF Nutricare AG<br />
«Wir bieten Swissness, hohe Qualität und Unterstützung im medizinischen Marketing»<br />
Die HOCHDORF Nutricare AG ist nicht der<br />
einzige Drittmarken-Anbieter von Babynahrung.<br />
Dank der hohen Produktqualität,<br />
dem erweiterten Sortiment mit Spezialitäten<br />
und der Marketingunterstützung<br />
erreicht das Unternehmen aber doch eine<br />
Einzigartigkeit im Markt für Babynahrung.<br />
Dieser Artikel beschreibt die Strategie der<br />
HOCHDORF Nutricare AG und die Art und<br />
Weise, wie strategische Partnerschaften<br />
gelebt werden.<br />
Das Geschäftsmodell der HOCHDORF Nutricare<br />
AG beschreibt das Unternehmen als<br />
Produktions-Spezialist von Baby- und Juniornahrung<br />
mit einem Mehrwert in Marketing- und<br />
Ernährungswissenschaftswissen. Diese Eigenschaften<br />
machen die HOCHDORF Nutricare<br />
AG zu einem einzigartigen Unternehmen im<br />
Geschäftsbereich der milchbasierten Mama-,<br />
Baby- und Juniornahrung. Das Unternehmen<br />
ist nicht nur wegen der spezifischen Kenntnisse<br />
einzigartig, sondern auch wegen der gut<br />
ausgebildeten Mitarbeitenden, die über eine<br />
grosse Erfahrung verfügen und viel Engagement<br />
zeigen.<br />
Dank dem aktuellen Expertenwissen der Mitarbeitenden<br />
sind die HOCHDORF Babynahrungen<br />
immer auf dem neuesten Stand der Ernährungswissenschaften.<br />
Eine weitere wichtige<br />
Rolle spielen die modernen Produktionstechniken<br />
und die Hygieneanforderungen bei der<br />
Herstellung von Babynahrung. Produktionstechniken<br />
sowie Hygieneanforderungen sind<br />
auf dem neuesten Stand der Technik. Die<br />
beste Technik reicht aber nicht aus, wenn die<br />
Mitarbeitenden nicht verstehen, weshalb die<br />
Hygieneanforderungen so sind, wie sie sind,<br />
und weshalb das Produkt so und nicht anders<br />
im Produktionsprozess hergestellt werden<br />
muss. Deshalb führt die HOCHDORF-Gruppe<br />
mit ihren Mitarbeitenden immer wieder Weiterbildungen<br />
durch. Die Mitarbeitenden halten<br />
sich zudem strikt an die Vorschriften und internen<br />
Regelungen.<br />
Wir investieren in Qualität, Entwicklung<br />
und Support<br />
Die HOCHDORF Nutricare AG orientiert ihre<br />
Strategie an drei Hauptthemen:<br />
1. Schweizer Qualität: Damit ist nicht nur die<br />
Qualität der Produkte gemeint, sondern<br />
auch die Qualität der Dienstleistungen. Die<br />
Ausarbeitung des Swissness-Gesetzes wird<br />
zeigen, wie unsere Produkte auch zukünftig<br />
als «made in Switzerland» ausgelobt werden<br />
dürfen.<br />
2. Spezialitäten: Neben den hochwertigen<br />
Standardprodukten für «gesunde» Babys<br />
und Kinder bietet die HOCHDORF Nutricare<br />
AG auch verschiedene Spezialprodukte mit<br />
hoher medizinischer Anerkennung. Dabei<br />
handelt es sich um Produkte wie z.B. Anti-<br />
Reflux. Diese Produkte werden nur von<br />
wenigen Drittmarken-Anbietern angeboten.<br />
3. Angestrebt werden strategische Partnerschaften<br />
mit renommierten und leistungsfähigen<br />
Partnern. Die Partner sollten international<br />
fokussiert und bereits im Pharmaoder<br />
im Milchgeschäft tätig sein. Damit ist<br />
ein rascher Markteintritt möglich. Vor allem<br />
die Partner, die mit unseren Marken «Babina»<br />
oder «Alpen» arbeiten, unterstützen wir in<br />
den Bereichen Marketing und Verkauf.<br />
Das unter drittens erwähnte Unterstützungspaket<br />
übernehmen oftmals auch unsere<br />
Partner, die ihre eigenen Marken bei der<br />
HOCHDORF Nutricare AG produzieren lassen.<br />
Als Drittmarken-Anbieter haben wir ein Interesse<br />
daran, die bei uns hergestellten Produkte<br />
möglichst gut im Markt zu positionieren. Wenn<br />
im Markt das Swissness-Konzept Erfolg verspricht,<br />
wird dieses auch eingesetzt. Wenn der<br />
Kunde Marketingunterstützung wünscht, können<br />
wir ihm diese geben. Das unterscheidet<br />
die HOCHDORF Nutricare AG von anderen<br />
Lohnherstellern!<br />
Der Kunde investiert in den Markt<br />
Dank den von uns gelieferten Qualitätsprodukten,<br />
die sich am neuesten Wissenstand<br />
der Ernährungswissenschaft orientieren, und<br />
unserem umfassenden Sortiment an Spezialitätennahrung<br />
kann sich unser Partner voll und<br />
ganz auf das Marketing im Markt fokus sieren.<br />
Im Heimmarkt kennt sich unser Partner meist<br />
bestens aus. Diesen muss und will er deshalb<br />
selbstständig bearbeiten. Weil die Vermarktung<br />
von Babynahrung aber etwas spe ziell ist,<br />
können wir ihn trotzdem bei einigen Arbeiten<br />
unterstützen.<br />
Medizinisches Marketing ist wichtig<br />
Das Marketing Babynahrung unterscheidet<br />
sich grundsätzlich von FMCG-Marketing. Die<br />
Gruppe bewegt sich eher auf der Schnittstelle<br />
von FMCG und Pharma. Beim FMCG-Marketing<br />
liegt die Fokussierung auf Handelsund<br />
Konsumentenmarketing. Das Marketing<br />
für Baby- und Kindernahrung wird mit medizinischem<br />
Marketing ergänzt. Diese Disziplin<br />
des Marketings wird sonst praktisch nur im<br />
Pharmabereich angewendet.<br />
Eine Mutter ist meist enorm loyal gegenüber<br />
einer Marke für Babynahrung. Erhält ein Baby<br />
die Anfangsnahrung einer bestimmten Marke,<br />
wird meist auch die Folgemilch derselben<br />
Marke gewählt. Deshalb ist das Marketing für<br />
eine bestimmte Marke beim medizinisch<br />
geschulten Personal in Spitälern, Arztpraxen,<br />
Apotheken, Drogerien etc. enorm wichtig.<br />
Für den Erfolg am Markt ist es wichtig, dass<br />
das Marketingbudget über die drei Marketingbe<br />
reiche (Handel, Konsument und medizinisches<br />
Personal) richtig verteilt wird.<br />
Dank des weltweit ähnlichen Wissens des<br />
medizinischen Personals können Massnahmen<br />
im medizinischen Marketing auch weltweit<br />
angewendet werden. Mit unseren Kenntnissen<br />
und unseren weltweiten Erfahrungen<br />
können wir von der HOCHDORF Nutricare AG<br />
unsere Partner im wichtigen Bereich des medizinischen<br />
Marketings unterstützen. Diese<br />
Unterstützung enthält u.a.:<br />
– Schulungen von medizinischen<br />
Repräsentanten<br />
– Erstellen medizinischer Prospekte/<br />
Unterlagen<br />
– Vergleichsmodelle mit Konkurrenzprodukten<br />
erstellen<br />
Wir haben dank unserem breiten Netzwerk und<br />
den guten Kontakten in die Wissenschaft auch<br />
die Möglichkeit, Referenten zu vermitteln.<br />
Diese halten Vorträge vor dem medizinisch<br />
geschulten Personal oder vermitteln ihr<br />
Wissen an die medizinischen Repräsentanten.<br />
Partner der HOCHDORF Nutricare AG haben<br />
auch schon Ärzte in die Schweiz eingeladen<br />
und die Vorträge mit einer Besichtung unserer<br />
Werke verbunden (soweit dies die Hygienevorschriften<br />
zulassen).<br />
Konsumenten- und<br />
Handelsmarketing<br />
Im Konsumentenund<br />
Handelsmarketing<br />
können<br />
wir unseren<br />
Partnern lediglich<br />
einen<br />
Erfahrungsaustausch<br />
anbieten und Empfehlungen abgeben.<br />
Die Marketingmassnahmen gegenüber<br />
den Konsumenten und dem Handel sind abhängig<br />
von der jeweiligen Kultur. Beispielsweise<br />
hat eine chinesische Mutter eine ganz<br />
andere Vorstellung, wie «Qualität» bildhaft<br />
dargestellt werden soll, als dies eine europäische<br />
Mutter hat. Deshalb ist in diesem<br />
Bereich hauptsächlich der lokale Partner gefordert.<br />
Schliesslich ist er für den Aufbau seiner<br />
Marke im Markt auch selber verantwortlich.<br />
Nach Möglichkeit selektieren wir unsere (potenziellen)<br />
Partner anhand der oben genannten<br />
Kriterien. Ein Partner sollte deshalb im Idealfall<br />
den eigenen Markt gut kennen und bereits<br />
über ein passendes und genügend grosses<br />
Vertriebsnetz verfügen.<br />
Kulturelle Unterschiede – anderes Design<br />
Die oben erwähnten kulturellen Unterschiede<br />
zeigen sich in den länderspezifischen Verpackungen<br />
unserer Partner. Wir versuchen nach<br />
Möglichkeiten, dass sich zwar die Layouts der<br />
Dosen, aber nicht der Inhalt der Dosen unterscheiden.<br />
Leider ist dies vor allem aufgrund<br />
verschiedener gesetzlicher Vorschriften nicht<br />
immer möglich.<br />
Innovation für noch bessere Hygiene<br />
Unseren Partnern bieten wir unsere Produkte<br />
in Dosen, Beuteln oder Faltschachteln an. Die<br />
Grösse der Verpackung orientiert sich jeweils<br />
am Bedürfnis des Marktes. Beispielsweise<br />
haben wir während der Finanzkrise im Jahre<br />
2010 angefangen, kleinere Faltschachteln<br />
anzubieten. Diese<br />
wurden am Markt zu<br />
einem entsprechend<br />
günstigeren Preis<br />
angeboten.<br />
Ab September<br />
führt die<br />
HOCHDORF<br />
Nutricare AG in<br />
ihrem Verpackungssortiment<br />
einen neuen,<br />
innovativen Deckel.<br />
Der Löffel ist bereits<br />
im wiederverschliessbaren<br />
Deckel integriert<br />
und nicht wie bisher üblich im<br />
Pulver verpackt. Der neue Verschluss<br />
mit dem integrierten<br />
Löffel verbessert<br />
die hygienischen<br />
Bedingungen des<br />
Pulvers, weil die<br />
Mutter nicht<br />
mehr ins Pulver<br />
greifen muss,<br />
um an den<br />
Löffel zu gelangen.<br />
Erste Kunden<br />
werden wir<br />
im September mit<br />
dieser Innova tion<br />
beliefern.<br />
Fons Togtema<br />
Sales Director<br />
Ab September im Angebot der HOCHDORF Nutricare AG: der wiederverschliessbare Deckel mit integriertem Löffel für noch bessere hygienische Bedingungen.<br />
6 hochdorf
HOCHDORF-Gruppe<br />
betrachtungen zum schweizer Milchmarkt<br />
Die Milchversorgung bleibt knapp – aber es gibt Alternativen<br />
Nicht nur der Schweizer Milchmarkt hat<br />
sich innert kurzer Zeit verändert. Dasselbe<br />
Phänomen gilt auch für den internationalen<br />
Milchmarkt. Die Nachfrage steigt wie vor -<br />
her gesagt. Aber das Angebot ist knapp –<br />
und das nicht nur in der Schweiz, sondern<br />
auch im restlichen Europa und in Neuseeland.<br />
Läuft der Milchmarkt in eine Blase<br />
bzw. läuft der Milchmarkt heiss?<br />
Angebot und Nachfrage sind ein instabiles<br />
Gefüge im Markt. Diese beiden Faktoren sind<br />
selten im Gleichgewicht. Dies gilt auch für das<br />
Produkt Milch, welches von vielen Faktoren<br />
beeinflusst wird.<br />
Marktlage in der EU<br />
Läuft der Milchmarkt heiss? Diese Frage stellt<br />
der Leitartikler von «top agrar», einer deutschen<br />
Landwirtschaftzeitung, die auch hierzulande<br />
viel gelesen wird. Die Milchpreise in der EU<br />
steigen tatsächlich. In Deutschland rechnet<br />
man für den Herbst, dass die 40-Cent-Marke<br />
teilweise geknackt werden kann. Woher<br />
kommt dieser Boom? In funktionierenden<br />
Märkten ist der Preis meist das Resultat von<br />
Angebot und Nachfrage. Betrachten wir zunächst<br />
einmal die Angebotsseite: Das Angebot<br />
ist vor allem witterungsbedingt schwach –<br />
sowohl in Europa mit dem späten und nassen<br />
Frühling als auch in Neuseeland mit einer<br />
Dürreperiode in der Hauptproduktionszeit.<br />
Auf der anderen Seite ist die Nachfrage am<br />
Weltmarkt nach wie vor gross und weiter zunehmend.<br />
Fazit: Das Angebot ist gering, die<br />
Nachfrage gut bis sehr gut – die Preise für<br />
milchbasierte Produkte steigen. Es ist auch<br />
kein Zufall, dass die Milchpreissteigerung in<br />
der EU vor allem von den guten Milchpulverund<br />
Butterpreisen getrieben wird.<br />
Steigende Preise auch in der Schweiz<br />
Und in der Schweiz? Da ist die Situation nach<br />
wie vor noch etwas speziell. Das Angebot ist<br />
stärker als anderswo zurückgegangen, minus<br />
5,1% in den ersten drei Monaten dieses<br />
Jahres, und die Preise steigen jetzt markant<br />
an. Aber diese Preissteigerung kommt nur zu<br />
einem kleinen Teil aus höheren Preisen der<br />
Milchprodukte am Markt. Den grössten Effekt<br />
bei den meisten Milchproduzenten hat die<br />
Tatsache, dass sie jetzt keine Milch mehr für<br />
den Export in Form von Butter oder Pulver<br />
liefern und daher der durchschnittliche Milchpreis<br />
steigt. Das ist kurzfristig sicher erfreulich<br />
für den Milchproduzenten, langfristig findet<br />
das Marktwachstum aber in Märkten statt, die<br />
von Natur aus zu wenig Milch haben. Und das<br />
heisst vor allem gute Aussichten für den Export<br />
von Milchpulver. Die Schweizer Milchproduzenten<br />
tun gut daran, sich auch für diese<br />
Märkte zu interessieren.<br />
Was heisst das für die HOCHDORF<br />
Swiss Milk AG?<br />
Die HOCHDORF Swiss Milk AG beliefert die<br />
Exportmärkte bereits seit mehreren Jahren.<br />
Und unsere Strategie geht dahin, dass wir<br />
Standard-Magermilchpulver mehr und mehr<br />
durch höher verarbeitete und damit höherwertige<br />
Milchpulver ersetzen. Der Aufbau und die<br />
Pflege der Kundenbeziehungen werden aber<br />
schwierig, wenn eine konstante Versorgung<br />
mit Rohstoffen nicht mehr gewährleistet ist.<br />
Diese Situation haben wir jetzt, und wir setzen<br />
alles daran, unsere Exportkunden trotzdem<br />
weiter bedienen zu können.<br />
Kurzfristig ist das natürlich nicht einfach,<br />
längerfristig haben wir aber einige Möglichkeiten.<br />
Eine davon ist der Ausbau des Molkengeschäftes.<br />
Dabei kommt uns jetzt zugute,<br />
dass wir vor vier Jahren in dieses Geschäftsfeld<br />
eingestiegen sind. Bei uns sinken die<br />
Milchmengen ja nicht nur, weil die Bauern<br />
weniger melken, sondern auch, weil mehr<br />
Milch in den Käse – in die gelbe Linie – fliesst.<br />
Bei der Produktion von Käse fällt zwangsläufig<br />
Molke an, die wir nun veredeln können.<br />
Eine weitere Möglichkeit, fehlende Milch zu<br />
kompensieren, ist der Einsatz von Nicht-Milchkomponenten.<br />
Hier bietet sich vor allem Pflanzenfett<br />
an. Gerade in Märkten, die sich teures<br />
Milchfett nicht leisten können, sind diese sogenannten<br />
«fatfilled powder» eine interessante<br />
Alternative.<br />
Als dritte Möglichkeit besteht auch noch die<br />
Möglichkeit des aktiven Veredelungsverkehrs –<br />
Milch bzw. Magermilchkonzentrat wird importiert,<br />
zu höher veredelten Produkten verarbeitet<br />
und wieder exportiert. Diese Möglichkeit<br />
hat uns die Oberzolldirektion bewilligt. Dank<br />
diesem Entscheid können wir unsere internationalen<br />
Kunden weiter bedienen und unsere<br />
Anlagen auslasten – eine Win-win-Situation.<br />
Und wenn man dann noch bedenkt, dass das<br />
für unseren langfristigen Erfolg sehr positiv ist,<br />
wird klar, dass schlussendlich auch unsere<br />
Schweizer Milchlieferanten davon profitieren.<br />
Nur ein nachhaltig erfolgreiches Unternehmen<br />
ist in der Lage, nachhaltig marktkonforme (und<br />
das wird in nächster Zeit eher höhere heissen)<br />
Milchpreise auszuzahlen – eine Win-win-win-<br />
Situation also.<br />
Der Milchmarkt in Litauen<br />
Zum Schluss noch ein kurzer Kommentar zur<br />
Lage unserer litauischen Tochterfirma: Auch<br />
hier präsentiert sich der Markt ähnlich. Sehr<br />
gute Marktaussichten auf der einen Seite und<br />
eine knappe Milchversorgung auf der anderen.<br />
Bei der Milchversorgung kommt für Litauen<br />
erschwerend hinzu, dass der Käseabsatz nach<br />
Russland sehr gut läuft. Das rührt vor allem<br />
daher, dass ein grosser Teil der deutschen<br />
Käseproduzenten für Russland gesperrt sind.<br />
Diese Ausgangslage ist für die litauischen<br />
Käseproduzenten natürlich sehr interessant.<br />
Für die UAB MGL Baltija bedeutet es aber<br />
einen höheren Wettbewerbsdruck bei der<br />
Milchbeschaffung.<br />
Und? Läuft der Milchmarkt heiss?<br />
Und ganz zum Schluss zurück zur Frage vom<br />
Anfang. Läuft der Milchmarkt heiss? Er ist<br />
ganz bestimmt in einer Boomphase. Zurzeit<br />
gibt es aber eher Anzeichen einer «Normalisierung»<br />
und nicht eines Absturzes, wie wir<br />
ihn im Anschluss an den grossen Boom 2008<br />
hatten. Das ist im Sinne einer nachhaltigen<br />
Entwicklung natürlich absolut wünschenswert.<br />
Werner Schweizer<br />
Geschäftsführer HOCHDORF Swiss Milk AG<br />
7 hochdorf
Aus dem Archiv<br />
1913: ein belangloses Jahr? – auch für die HOCHDORF-gRUPPE?<br />
Vor 100 Jahren: einige Schlagzeilen<br />
Ein Jahrhundert, ein grosser Zeitraum für<br />
ein Menschenleben, eine Fussnote im Laufe<br />
der Geschichte. Wir wollen ein paar Schlaglichter<br />
auf das Jahr 1913 werfen. Dieses<br />
Jahr ist insofern bedeutungsvoll, als es das<br />
letzte volle Jahr vor dem 1. Weltkrieg 1914 –<br />
1918 war, mit einer freiheitlichen, liberalen<br />
Weltordnung, mit freiem Personen- und<br />
Warenverkehr.<br />
1913 wurde unsere Firma 18 Jahre alt, nach<br />
heutigem Rechtsverständnis also «volljährig».<br />
Sie musste bereits gefährliche Klippen umschiffen:<br />
Die unzureichenden finanziellen Mittel<br />
verhinderten nach der Gründung 1895 den<br />
erhofften raschen Markteintritt. Der Konkurs<br />
des wichtigsten Kunden, der Schokoladefabrik<br />
Lucerna 1911, brachte die Firma in eine<br />
kritische finanzielle Phase. 1913 gelangen<br />
aber auch nachhaltige Erfolge: HOCHDORF<br />
gewann die britische Admiralität als Kunden<br />
(die damals mächtigste Flotte der Welt), neben<br />
Walzenmilchpulver (seit 1905) produzierte<br />
HOCHDORF neu Sprühmilchpulver nach dem<br />
Trufood-Verfahren.<br />
CEO war Georges Barrelet, ein Neuenburger,<br />
Verwaltungsratspräsident Dr. L.F. Meyer,<br />
Luzern, später Nationalrat und Brigade-<br />
Kommandant.<br />
Interessant ist das Porträt unserer Firma<br />
im Schweiz. Finanz-Jahrbuch 1913. Die<br />
HOCHDORF Aktien waren bereits an der<br />
Zürcher Börse kotiert (siehe Ausschnitt der<br />
Publikation).<br />
Schweizer Exportländer und Exportgüter<br />
Die wichtigsten schweizerischen Export -<br />
länder 1912 und die entsprechenden Beträge<br />
in Franken (vor der Frankenabwertung):<br />
Deutschland<br />
307 Mio.<br />
Grossbritannien<br />
230 Mio.<br />
Frankreich<br />
137 Mio.<br />
USA<br />
135 Mio.<br />
Italien<br />
90 Mio.<br />
Total<br />
1,357 Mio.<br />
Interessant ist auch die Reihenfolge der<br />
wichtigsten Exportgüter 1912, in Frankenwerten:<br />
Stickereien<br />
219 Mio.<br />
Uhren<br />
178 Mio.<br />
Seidenstoffe<br />
115 Mio.<br />
Maschinen<br />
108 Mio.<br />
Käse<br />
64 Mio.<br />
Schokolade<br />
55 Mio.<br />
Kondensmilch<br />
47 Mio.<br />
Die Uhren- und die Maschinenindustrie<br />
spielten bereits damals eine wichtige Rolle.<br />
Im Gegensatz zur Textilindustrie konnten<br />
diese beiden Industriezweige ihre Wichtigkeit<br />
behaupten.<br />
Quellen: «Schweizerisches Finanz-Jahrbuch<br />
1913», Prof. Dr. J. Steiger, Bern, 1913, Neukomm<br />
& Zimmermann / «Berliner Illustrirte<br />
Zeitung», Ausgaben <strong>Nr</strong>. 1–52, 1913, gebunden<br />
/ Firmenarchiv HOCHDORF Holding AG<br />
Einige bemerkenswerte Vorkommnisse aus<br />
dem Jahr 1913:<br />
– Ein Karl Rapp gründet in München die Rapp<br />
Motorenwerke GmbH, Vorgänger der BMW.<br />
– Im Mai 1913 wird die Berner Alpen-Bahn<br />
Bern-Lötschberg-Simplon eröffnet.<br />
– Am 7. Juni 1913 besteigt Hudson Stuck als<br />
Erster den Mt. McKinley (61<strong>94</strong> m) in Alaska.<br />
– der Schweizer Alfred Werner (1866–1919)<br />
erhält den Nobelpreis für Chemie.<br />
– Am 23. August wird in Kopenhagen die von<br />
Edvard Eriksen geschaffene «Kleine Meerjungfrau»<br />
enthüllt.<br />
– 14. September: In Mühlhausen bei Stuttgart<br />
tötet ein Lehrer 15 Schüler und Erwachsene<br />
mit einem Revolver.<br />
– Am 16. Oktober: Uraufführung von Bernard<br />
Shaw’s «Pygmalion» am Wiener Burgtheater,<br />
Vorlage für das Musical und den Film<br />
«My Fair Lady».<br />
– die Reichsten im deutschen Kaiserreich:<br />
mit 280 Mio. Mark Bertha von Krupp vor<br />
Fürst Henckel von Donnersmarck mit<br />
250 Mio. Mark.<br />
– 1913 wird der Panama-Kanal eröffnet. Bau<br />
durch eine französische Gesellschaft, Fertigstellung<br />
durch die amerikanische Armee.<br />
– Aus St. Moritz, Pontresina, Davos, Mürren<br />
berichten die Berliner Illustrierten mehrmals<br />
von Ski-, Schlittel-und Eissport-Vergnügen.<br />
– Am 21. Dezember erscheint das erste Kreuzworträtsel<br />
in der Zeitschrift «New York<br />
World», Erfinder: Arthur Wynne.<br />
– fanny Bullock-Workman erreicht auf ihrer<br />
drei Monate dauernden Himalaya-Expedition<br />
eine Höhe von 7700 m im Karakorum-<br />
Gebirge. Die Grossexpedition mit weit über<br />
100 Teilnehmenden führt zur Verpflegung<br />
auch eine Herde von 15 Ziegen und 25<br />
Schafen mit.<br />
– oskar Bider fliegt über die Alpen.<br />
– In England kämpfen die Suffragetten (Womens<br />
Social and Political Union) für das<br />
Frauenstimmrecht.<br />
Am 24. August 1913 widmet die «Berliner<br />
Zeitung» der Zürcher Beerdigung des grossen<br />
deutschen Sozialdemokraten August Bebel<br />
eine ganze Seite. Bebel vertrat Berlin und<br />
Hamburg 25 Jahre im Reichstag – man habe<br />
25'000 Teilnehmende geschätzt, mit 500<br />
Kranzträgern. Extrazüge aus Deutschland<br />
hätten Hunderte von Anhängern nach Zürich<br />
gebracht. Die sozialdemokratische Politprominenz<br />
aus ganz Deutschland mit Scheidemann,<br />
Liebknecht, Molkenbuhr, Pfannkuch, Rosa<br />
Luxemburg habe sich versammelt.<br />
In der «Berliner Illustrirte Zeitung» erscheinen<br />
regelmässig Anzeigen für Nivea-Seife, -Creme<br />
und -Puder. Inserate für Mercedes-Automobile,<br />
Sunlight-Seifen, Gillette-Sicherheits-Rasierapparate<br />
oder Kodak-Filme. «Omega, nur in<br />
besseren Uhrenhandlungen erhältlich», Biomalz,<br />
Puma Schuhe, Odol «nachweislich das<br />
beste Mittel zur Pflege der Zähne und des<br />
Mundes».<br />
Statistische Angaben zur Landwirtschaft<br />
Deutschlands<br />
Die «Berliner Zeitung» (<strong>Nr</strong>. 19, 11.5.1913) erwähnt<br />
375 Ackerbau- und landwirtschaftliche<br />
Winterschulen mit 15'000 Bauernsöhnen,<br />
60 landwirtschaftliche Versuchsstationen,<br />
26'000 landwirtschaftliche Genossenschaften,<br />
2,5 Mio. Landwirtschaftsbetriebe im deutschen<br />
Reich (zu beachten gilt, dass sich Deutschland<br />
bis 1918 vom Elsass bis zur ostpreussischen<br />
Stadt Memel, heute Klaipeda, Litauen, und<br />
von den ostfriesischen Inseln bis nach Ratibor<br />
in Schlesien, heute Polen, erstreckte).<br />
In der gleichen Ausgabe zur Milchleistung:<br />
«… während noch vor 25 Jahren Milcherträge<br />
von 2000 Liter als eine befriedigende Jahresleistung<br />
angesehen wurden, betragen heute in<br />
gut geleiteten Wirtschaften die durchschnittlichen<br />
Jahreserträge 3000 bis 3500 Liter, ja<br />
mehrfach sogar 4000 Liter…».<br />
Hans Peter Ineichen<br />
Archivar Firmenarchiv HOCHDORF<br />
Holding AG<br />
Porträt der Schweizerischen Milchgesellschaft<br />
im Schweiz. Finanz-Jahrbuch 1913.<br />
2. Juli 1913: Stapellauf des Dampfschiffs «Gallia» auf den Vierwaldstättersee. Gebaut wurde das heute ehrwürdige Dampfschiff von<br />
Escher-Wyss, Zürich.<br />
8 hochdorf
Menschen für HOCHDORF<br />
7. hochdorf hygienetag<br />
Hygienetag zum Thema Zoonoseerreger und ihre Auswirkungen<br />
Der 7. HOCHDORF Hygienetag fand am<br />
14. März 2013 in den Räumlichkeiten der<br />
HOCHDORF-Gruppe in <strong>Hochdorf</strong> statt.<br />
Externe Referenten informierten über<br />
biologische Gefahren im Zusammenhang<br />
mit Zoonosen. In Gruppenarbeiten definierten<br />
die Mitarbeitenden danach die<br />
mögliche Integration und Umsetzung des<br />
Gehörten und diskutierten interne Fehlervermeidungsstrategien.<br />
Die Organisatorin, Dr. Claudia Fricker-Feer,<br />
Leiterin Food Safety, begrüsste die zahlreich<br />
anwesenden HOCHDORF Mitarbeitenden zum<br />
7. HOCHDORF Hygienetag. Sie führte ins<br />
Thema Zoonose (Erklärung siehe Kasten) ein<br />
und stellte die beiden Referenten vor.<br />
Bewusstsein mit Referaten erhöht<br />
Prof. Dr. Roger Stephan, Direktor des Instituts<br />
für Lebensmittelsicherheit und -hygiene an der<br />
Universität Zürich, erläuterte in seiner verständlichen<br />
und zudem sehr professionellen<br />
Art verschiedene Zoonose-Erreger sowie<br />
deren Vorkommen und Gefahren in der<br />
menschlichen Ernährung. Er erklärte auch, wie<br />
die Erreger bei der Herstellung von Nahrungsmitteln<br />
eliminiert werden können. Wichtig dafür<br />
sei, dass man eine Grundlage für eine fundierte<br />
Gefahrenanalyse erarbeite. Anschliessend<br />
Was ist HACCP?<br />
könne man mit korrekt gewählten Massnahmen<br />
die Gefahren beseitigen.<br />
Dr. Silvio Arpagaus, Kantonschemiker, erklärte<br />
das «One Health»-Konzept der Dienststelle<br />
Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen im<br />
Bereich der Zoonosenüberwachung. Er startete<br />
mit dem anschaulichen Beispiel der «Horwer<br />
Epidemie» in den 60er-Jahren. Mit diesem<br />
Praxisbezug erläuterte er anschliessend kurz<br />
die gesetzlichen Grundlagen und die Werkzeuge<br />
der Lebensmittelkontrolle. Dabei beschränken<br />
sich die Kontrollen nicht nur auf Lebensmittel.<br />
Die Lebensmittel produzierenden Unternehmen<br />
werden ebenfalls mindestens einmal<br />
jährlich kontrolliert. Dabei werden auch die<br />
Herstellprozesse und die Hygiene genau betrachtet.<br />
Grundsätzlich wird unter HACCP ein vorbeugendes Konzept verstanden, welches die<br />
Lebensmittelsicherheit gewährleistet. Unser firmeninternes HACCP ist nach den Regeln<br />
des Codex Alimentarius aufgebaut. Die Abkürzung HACCP steht für für Hazard Analysis<br />
and Critical Control Points (Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte).<br />
Gemäss Art. 51 der Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung LGV ist die<br />
Etablierung eines HACCP-Konzepts vorgeschrieben. Das Gesetz fordert konkret: «Wer<br />
Lebensmittel herstellt, verarbeitet, behandelt, lagert, transportiert oder abgibt, hat ein oder<br />
mehrere Verfahren zur ständigen Überwachung der spezifischen biologischen, chemischen<br />
und physikalischen Gefahren zu entwickeln und anzuwenden, die auf den Grundsätzen<br />
des HACCP-Konzepts beruhen.»<br />
Für die HOCHDORF-Gruppe bedeutet dies, dass ein Konzept zur Garantierung der<br />
Lebensmittelsicherheit über die gesamte Prozesskette (= alle Rohstoffe, Produktionslinien<br />
und Prozessmedien) bestehen muss. Dieses wird im Tagesgeschäft konsequent umgesetzt<br />
und von einem multidisziplinären Team regelmässig überprüft. Für den System aufbau<br />
gibt der Codex Alimentarius einen 12-Punkte-Plan vor.<br />
Prof. Dr. Roger Stephan, Direktor des Instituts<br />
für Lebensmittelsicherheit und -hygiene an der<br />
Universität Zürich, verstand es einmal mehr, sein<br />
Wissen verständlich zu vermitteln.<br />
Dr. Silvio Arpagaus, Kantons chemiker, erklärte<br />
den Ablauf der «Horwer Epidemie» und<br />
welchen Einfluss diese Epidemie auf die Arbeit<br />
der Dienststelle Lebensmittelsicherheit hatte.<br />
HACCP-Konzept unter die Lupe genommen<br />
Nach dem Stehlunch war die Umsetzungsstärke<br />
der Mitarbeitenden gefragt. In der ersten<br />
Gruppenarbeit überprüften und erweiterten sie<br />
das HOCHDORF eigene HACCP-Konzept.<br />
«Dabei ging es mir vor allem darum, dass die<br />
Mitarbeitenden das Gehörte vom Morgen in<br />
die Praxis übertragen und anwenden», erklärt<br />
Claudia Fricker. Die erarbeiteten Vorschläge<br />
und Rückmeldungen lassen darauf schliessen,<br />
dass die Vorträge das Verständnis für mikrobiologische<br />
Zusammenhänge gefördert und<br />
das Bewusstsein für qualitätssichernde Massnahmen<br />
bei den Mitarbeitenden erhöht haben.<br />
Fehler vermeiden ist besser als<br />
Fehler korrigieren<br />
In der zweiten Gruppenarbeit setzten sich die<br />
Mitarbeitenden mit Fehlervermeidungsstrategien<br />
auseinander. Ziel dieser Arbeit war und ist<br />
es nach wie vor, Rework-, Liquidations- und<br />
Vernichtungskosten zu senken. Dazu erarbeiteten<br />
und definierten die einzelnen Arbeitsteams<br />
Massnahmen, die in den kommenden<br />
Monaten an den Linien umgesetzt werden<br />
sollen. Der zum Abschluss erstellte Katalog<br />
umfasste Massnahmen in der Mitarbeiterführung,<br />
im technischen Unterhalt, in der Prozessführung<br />
und auch in der Arbeitsvorbereitung.<br />
Viele der Massnahmen wurden in der<br />
Zwischenzeit an der Linie umgesetzt und sind<br />
in den Arbeitsalltag integriert.<br />
Der 7. Hygienetag darf ohne Weiteres als sehr<br />
erfolgreich bezeichnet werden. Die Rückmeldungen<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
waren durchwegs positiv. Die Mischung<br />
aus praxisrelevanten Referaten und eigener<br />
Theorie-Praxis-Umsetzung kam gut an und<br />
wurde geschätzt. Auch die Organisatorin,<br />
claudia Fricker, ist mit dem Tag rundum zufrieden.<br />
Die Latte für den 8. Hygienetag ist nun<br />
hoch angesetzt.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Was sind Zoonosen?<br />
Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die vom Tier zum Menschen und vom Menschen<br />
zum Tier übertragen werden können. Heute sind rund 200 Krankheiten bekannt, die sowohl<br />
beim Tier wie auch beim Menschen vorkommen und in beide Richtungen übertragen<br />
werden können. Dazu zählen folgende Erreger:<br />
– Bakterien: z. B. Salmonellen, Listerien, EHEC<br />
– Pilze: z. B. Sporen von Fadenpilzen<br />
– Viren: z. B. Vogelgrippe, SARS, Tollwut<br />
– Prionen: z. B. BSE<br />
– Protozoen: z. B.Toxoplasmose<br />
– helminthen: z. B. Würmer<br />
– Arthropoden: z. B. Milben<br />
Die in der Schweiz am häufigsten vorkommende Zoonose ist die Campylobacteriose. 2011<br />
wurden knapp 8000 Fälle gemeldet und bestätigt. Die Infektionskrankheit ist langwierig<br />
und ähnlich unangenehm wie die durch Salmonellen ausgelöste Krankheit (starker Durchfall,<br />
hohes Fieber). Die Salmonellosen sind mit rund 1300 bestätigten Fällen die zweithäufigste<br />
durch Zoonose verursachte Infektionskrankheit. Beide Erreger werden über Geflügel-<br />
oder Schweinefleisch übertragen. Der wirksamste Schutz vor einer Infektion ist bei<br />
beiden Erregern der hygienische Umgang mit Lebensmitteln sowie die korrekte Zubereitung,<br />
z.B. Durchgaren von Geflügel- und Schweinefleisch.<br />
Die HOCHDORF Mitarbeitenden hörten sich die spannenden Vorträge aufmerksam an.<br />
In der Gruppenarbeit zum Thema Fehlervermeidungsstrategien suchten und diskutierten die Produktionsteams<br />
Möglichkeiten, Fehler in der Produktion zu vermeiden und damit Vernichtungskosten zu senken.<br />
9 hochdorf
Menschen für HOCHDORF<br />
wichtige unterstützung in der Arbeitsvorbereitung<br />
AVORPlus für höhere Prozesssicherheit und bessere Rückverfolgbarkeit<br />
Unter der Leitung von Kaspar Stiep erstellte<br />
der Bereich Operations gemeinsam mit den<br />
involvierten Stellen eine Unterstützungsapplikation<br />
für die Arbeitsvorbereitung.<br />
Unter dem Namen AVORPlus ist am Standort<br />
<strong>Hochdorf</strong> innert Jahresfrist ein Programm<br />
entstanden, welches die Prozessleiter<br />
nicht mehr hergeben würden.<br />
«Wie kompliziert und aufwendig war das noch<br />
vor der Einführung von AVORPlus?», fragt sich<br />
Ueli Gassmann, Prozessleiter der HOCHDORF<br />
Nutritec AG und Mitglied des Projektteams.<br />
Zum Beispiel mussten die für die Rückverfolgbarkeit<br />
und Qualitätssicherung notwendigen<br />
Dokumente zusammengesucht werden, weil<br />
sie in verschiedenen Datenbanken gespeichert<br />
waren. «Mit AVORPlus sind sie zwar immer<br />
noch an verschiedenen Orten abgespeichert,<br />
aber AVORPlus liefert mir die richtigen Dokumente<br />
zum richtigen Produkt. Und zwar auf<br />
Knopfdruck», erklärt Ueli Gassmann begeistert.<br />
Bis es so weit war, war es aber ein langer<br />
Weg mit Absprachen und einigen Testläufen.<br />
Startschuss Anfang 2012<br />
«Das Projekt AVORPlus haben wir Anfang<br />
2012 konkret in Angriff genommen. Überlegungen,<br />
in welcher Art und Weise die moderne<br />
Informationstechnologie die Prozesssicherheit,<br />
die Rückverfolgbarkeit und die Verfahrensanweisungen<br />
besser unterstützen könnten,<br />
haben uns aber schon vorher immer wieder<br />
beschäftigt», erklärt Kaspar Stiep, Leiter IT und<br />
Operations der HOCHDORF-Gruppe. Grundsätzlich<br />
ging es bei diesem Projekt darum, die<br />
zahlreichen Papiere und Anweisungen zu einer<br />
Produktionscharge zu bündeln. AVORPlus<br />
ermöglicht dem Prozessleiter und der Produktion<br />
heute, alle notwendigen Dokumente und<br />
Informationen von einer Plattform aus zu erhalten,<br />
zu bearbeiten und auszudrucken.<br />
Die Ziele des Projekts wurden Anfang 2012<br />
wie folgt definiert:<br />
– Prozesssicherheit erhöhen<br />
– Rückverfolgbarkeit sichern/verbessern<br />
– Verfahrensanweisungen vereinheitlichen,<br />
d.h. die Anweisungen zur Herstellung des<br />
Produkts auf einer Anlage vereinheitlichen<br />
– die Fehlerquelle Mensch so gut wie möglich<br />
entlasten<br />
Aufwendiges Projekt mit vielen Beteiligten<br />
«Ein Projekt in der Produktion wird sehr rasch<br />
komplex, weil Personen aus verschiedenen<br />
Abteilungen und unterschiedliche Anforderungen<br />
mit einbezogen werden müssen», berichtet<br />
Kaspar Stiep. An diesem Projekt arbeiteten<br />
neben zwei Spezialisten aus der IT auch mehrere<br />
Entwicklerinnen und Entwickler sowie<br />
Leute aus der Qualitätssicherung und selbstverständlich<br />
auch Mitarbeitende aus der Produktion.<br />
In einem ersten Schritt wurden die<br />
Arbeitsabläufe, die Dokumente, die Verfahrensanweisungen<br />
etc. gesammelt. «Wir sammelten<br />
einfach alle Informationen, die mit einer<br />
Produktionsanlage und der Herstellung eines<br />
Produkts im Zusammenhang stehen», erzählt<br />
Theo Muff, IT-Spezialist der HOCHDORF<br />
Nutritec AG. Sozusagen als Nebeneffekt dieses<br />
Prozesses konnten auch einige Abläufe<br />
vereinfacht und sicherer gemacht werden.<br />
In einem weiteren Schritt wurden die bis anhin<br />
unterschiedlichen Verfahrensanweisungen –<br />
als Laie ist das in etwa die Kochanleitung – für<br />
alle Anlagen und Produkte vereinheitlicht. Das<br />
heisst, sämtliche Zahlen wurden in eine Verfahrensanweisungs-Matrix<br />
eingepflegt. Für<br />
Anpassungen und für die Erfassung der Anweisung<br />
für neue Produkte wurde ein neuer,<br />
sicherer Prozess angelegt. Damit ist sichergestellt,<br />
dass die Daten im System korrekt sind.<br />
Bis die Anweisung für die Produktion freigegeben<br />
werden kann, muss sie von drei bis<br />
fünf Personen abgesegnet werden – je nachdem,<br />
wie komplex die Verfahrensanweisung<br />
des Produkts ist.<br />
Im dritten Schritt programmierte die IT die<br />
AVORPlus-Applikation. Gleichzeitig wurden<br />
Formulare erstellt, die ihre Informationen aus<br />
den verschiedenen Datenbanken bei jedem<br />
Abruf neu abholen. Dazu zählt beispielsweise<br />
ein Formular, in welches die Resultate der<br />
In-line-Prozess-Kontrollen notiert werden.<br />
Dieses Formular zeigt nun den aktuell gültigen<br />
Toleranzbereich der Prozesskontrolle. Die<br />
Eckwerte des Toleranzbereiches werden aus<br />
dem für die Qualitätssicherung relevanten<br />
Programm geholt. Daraus ergibt sich ein riesiger<br />
Vorteil: Die Werte müssen nun nur noch in<br />
einem System erfasst werden. Von diesem<br />
System holen sich die Formulare jeweils die<br />
aktuell gültigen Werte. Die Programmierungsarbeiten<br />
sind auch deshalb sehr komplex, weil<br />
AVORPlus-Daten aus vier grossen Datenbanken<br />
zusammenfasst.<br />
Die Praktikermeinung zu AVORPlus<br />
Losnummer als zentraler Teil<br />
Zentral für AVORPlus ist die 8-stellige Losnummer.<br />
Diese Nummer enthält alle Angaben,<br />
welche für die Rückverfolgung eines Produkts<br />
wichtig sind. Nach Eingabe der Losnummer<br />
zeigt das System alle für die Produktion notwendigen<br />
Dokumente an. Diese werden zudem<br />
automatisch beim richtigen Drucker ausgedruckt.<br />
Dank dieser Verknüpfung entfällt für<br />
die Prozessleiter und die Mitarbeitenden der<br />
Produktion das Zusammensuchen der Dokumente<br />
und Richtwerte. Neben diesem Zeitgewinn<br />
ist das System damit auch deutlich sicherer.<br />
Umfassende Tests<br />
Zu guter Letzt wurde AVORPlus ab November<br />
2012 ausführlich getestet, und die Feineinstellungen<br />
konnten vorgenommen werden. Anfang<br />
2013 wurde das neue System mit Erfolg den<br />
BRC- und ISO-Auditoren vorgeführt. In den vergangenen<br />
Monaten wurde das System nun in<br />
<strong>Hochdorf</strong> noch weiter verfeinert. Demnächst<br />
wird AVORPlus auch in Sulgen eingeführt<br />
werden.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Ueli Gassmann (Prozessleiter der HOCHDORF Nutritec AG) arbeitet seit einigen<br />
Monaten mit AVORPlus und war im Projektteam mit dabei. Er würde das neue,<br />
sichere System nicht mehr hergeben.<br />
<strong>Kurier</strong>: Am Standort <strong>Hochdorf</strong> wird AVORPlus seit einigen Monaten eingesetzt.<br />
Inwiefern hat sich deine Arbeit damit verändert?<br />
Ueli Gassmann: Die Arbeitsvorbereitung geht damit wesentlich schneller. Vor allem das<br />
Zusammenstellen der verschiedenen Dokumente geht schneller. AVORPlus erleichtert<br />
die Arbeitsvorbereitung enorm.<br />
Welches sind die drei wichtigsten Vorteile von AVORPlus für deine Arbeit?<br />
An erster Stelle steht das Tempo. Für eine normale Arbeitsvorbereitung spare ich für das<br />
Zusammenstellen der verschiedenen Dokumente bis zu einem Drittel der Zeit ein. Die<br />
übrigen Tätigkeiten der Arbeitsvorbereitung sind nicht wesentlich schneller.<br />
Als zweiter Punkt ist die höhere Sicherheit zu erwähnen. Wir können nun alle – und die<br />
richtigen – Dokumente mit den aktuell gültigen Parametern in einem System abrufen.<br />
Vorher mussten wir diese Dokumente aus verschiedenen Systemen holen.<br />
Zu guter Letzt möchte ich erwähnen, dass mit AVORPlus einige Fehlerquellen in der<br />
Arbeitsvorbereitung eliminiert wurden. Beispielsweise wird das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
automatisch in das Dokument eingepflegt. Dieses muss nun nicht mehr gesucht<br />
und abgetippt werden.<br />
Du hast einen Wunsch frei. Was könnte man nun an AVORPlus noch verbessern?<br />
Das System übernimmt nur jede Stunde einmal die Daten von unserem ERP. Dieser<br />
Rhythmus könnte durchaus noch verkürzt werden. Zudem könnte das System noch<br />
etwas schneller arbeiten. Manchmal ist die Wartezeit, z.B. bis die Dokumente ausgedruckt<br />
werden, schon etwas lang bzw. kommt einem lange vor.<br />
Theo Muff, IT-Mitarbeiter, schult Isidor Elmiger, Leiter Produktion 2 (Mitte) und Markus Zbinden, Prozessleiter,<br />
auf dem AVORPlus-System.<br />
Besten Dank für das Gespräch.<br />
10 hochdorf
Menschen für HOCHDORF<br />
best partner auszeichnung 2012<br />
Warenwirtschaftsprozess für den EU-Raum entwickelt<br />
Die HOCHDORF-Gruppe hat bis Ende 2012<br />
quartalsweise den oder die BEST PARTNER<br />
ausgezeichnet. Die interne Jury hat ihren<br />
Entscheid für das vierte Quartal 2012 gefällt<br />
und damit die vorläufig letzten BEST<br />
PARTNER gekürt.<br />
Für ihren unkomplizierten und grossen Einsatz<br />
beim Aufbau der Warenwirtschaftsprozesse<br />
der HOCHDORF Deutschland GmbH und der<br />
HOCHDORF Nutrimedical AG hat das Team<br />
mit Edith Bürgler, Elisabeth Gander, Peter<br />
Küng und José Lopez den BEST PARTNER<br />
Award erhalten. Sie haben von Beginn an volle<br />
Flexibilität gezeigt und sind vor keiner Aufgabe<br />
zurückgewichen. Auch wenn manches bei der<br />
ersten Bearbeitung eines Themas noch nicht<br />
klar war und Entscheide wieder korrigiert wurden,<br />
haben sie das Ziel eines gemeinsamen<br />
Prozesses nie aus den Augen verloren. Die<br />
Organisation der Prozesse für Einkauf, Absatz<br />
und Distribution, die Umsetzung internationaler<br />
Anforderungen auf Lieferpapieren sowie die<br />
Umsetzung der Adress- und Artikelkonditionen<br />
ins CSB-System sind nur einige Beispiele der<br />
erfüllten Aufgaben.<br />
Das Team hat mit dieser Leistung massgeblich<br />
dazu beigetragen, dass die HOCHDORF-<br />
Gruppe seit 1. Januar 2013 über einen Warenwirtschaftsprozess<br />
verfügt, der vollständig<br />
innerhalb des EU-Raums abgewickelt wird.<br />
Besten Dank.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Edith Bürgler (Verkaufsinnendienst HOCHDORF Nutrimedical AG), Peter Küng (IT), Elisabeth<br />
Gander (Verkaufsinnendienst HOCHDORF Nutrifood AG) und José Lopez (Logistik) erarbeiteten als<br />
interdisziplinäres Team den Warenwirtschaftsprozess der HOCHDORF-Gruppe für den EU-Raum.<br />
Was macht eigentlich...<br />
Katrin Kremer-Hartmann, Leiterin Regulatory Affairs<br />
Wer weiss schon, was eine Leiterin Regulatory<br />
Affairs in einem Unternehmen wie<br />
der HOCHDORF-Gruppe macht! In dieser<br />
«<strong>Kurier</strong>»-Ausgabe schildert Katrin Kremer-<br />
Hartmann, welche Aufgaben sie in ihrer<br />
Funktion hat und wie ein Arbeitstag bei ihr<br />
in etwa aussieht.<br />
spannend. Fixe Punkte sind das Bearbeiten<br />
von Spezifikationen, das Überprüfen des EU-<br />
Schnellwarnsystems für Warnmeldungen aus<br />
dem Bereich Lebensmittel sowie weiterer<br />
Plattformen, damit wir hinsichtlich lebensmittelrechtlicher<br />
Änderungen in der EU und in der<br />
Schweiz auf dem Laufenden sind.<br />
Christoph Hug: Katrin, ich kann mir nicht<br />
so recht vorstellen, was eine Leiterin Regulatory<br />
Affairs genau macht, und so geht es<br />
noch vielen Leuten. Welche Aufgaben<br />
gehören zu deinen Haupttätigkeiten?<br />
Katrin Kremer: Ganz grob unterteilen sich<br />
meine Hauptaufgaben in die Bereiche<br />
Lebensmittelrecht und Labelmanagement.<br />
Im Bereich Lebensmittelrecht informiere ich<br />
über lebensmittelrechtliche Änderungen,<br />
mache Abklä rungen zu Fragen der einzelnen<br />
internen Ffachbereiche im Lebensmittelrecht,<br />
gebe Spezifikationen frei und vertrete die<br />
firma in verschiedenen Fachgruppen der fial<br />
(Föderation der Nahrungsmittelindustrien).<br />
Im Labelmanagement kümmere ich mich um<br />
die Audits der Zertifizierer und melde neue<br />
und geänderte Etiketten sowie Rezepturen an.<br />
Dazu kommen noch viele weitere verschiedene<br />
Aufgaben.<br />
Wie sieht ein typischer Tagesablauf<br />
für dich aus?<br />
Diese Stelle hat in vielen Bereichen keinen<br />
festen Tagesablauf, das macht sie auch so<br />
Mit welchen Abteilungen arbeitest du<br />
am meisten zusammen?<br />
Das ist sehr unterschiedlich. Ich arbeite eng<br />
zusammen mit der Qualitätssicherung und der<br />
Produktentwicklung für rechtliche Abklärungen<br />
sowie im Bereich Produktspezifikationen. Mit<br />
den Marketing- und den Verkaufsabteilungen<br />
aller Verkaufsgesellschaften habe ich Berührungspunkte<br />
im Bereich Labelmanagement.<br />
Mit welchen externen Organisationen<br />
arbeitest du häufig zusammen? Weshalb?<br />
Wie bereits erwähnt, vertrete ich die<br />
hochdorf-Gruppe in verschiedenen<br />
Arbeits gruppen der fial. Weiter arbeite ich<br />
eng mit unseren Zertifi zierungsstellen (Bio<br />
Inspecta, Bio Suisse, Halal und Kosher) für die<br />
jeweiligen Label zusammen. Für die SGS bin<br />
ich Ansprechpartnerin für unsere BRC- und<br />
ISO-Zertifizierung.<br />
Was schätzt du am meisten an deiner Arbeit?<br />
Es gibt wenig Standardabläufe und Routinearbeit.<br />
Das macht die Arbeit interessant,<br />
spannend und sehr abwechslungsreich.<br />
Welche Arbeiten erledigst du weniger gern?<br />
Es gibt bei jeder Arbeit Dinge, die man gerne<br />
und die man weniger gerne erledigt. Das<br />
gehört aber dazu.<br />
Von welcher Stelle oder von wem möchtest<br />
du im nächsten «<strong>Kurier</strong>» lesen?<br />
Gerne möchte ich etwas über die Arbeit von<br />
Reto Reinli, Leiter Werk <strong>Hochdorf</strong>, erfahren.<br />
Danke für deine Antworten.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
11 hochdorf
Menschen für HOCHDORF<br />
GEneralversammlung der hochdorf-gruppe vom 17. mai 2013<br />
Knapp 77 Prozent der Aktionärsstimmen nehmen ihr Stimmrecht wahr – ein hoher Wert<br />
1<br />
An der Generalversammlung der HOCHDORF<br />
Holding AG nutzten knapp 300 Aktionärinnen<br />
und Aktionäre ihr Stimmrecht und<br />
unterstützten grossmehrheitlich den eingeschlagenen<br />
Kurs des Verwaltungsrates.<br />
Die Aktionäre sind sich jedoch auch der<br />
Herausforderungen bewusst, die in der<br />
nahen Zukunft gelöst werden müssen.<br />
3<br />
Hans-Rudolf Schurter, Präsident des Verwaltungsrates,<br />
führte durch die Generalversammlung,<br />
die mit 298 Aktionärinnen und Aktionären<br />
mit total 605’589 Aktienstimmen oder knapp<br />
77 Prozent des Aktienkapitals sehr gut besucht<br />
war. Die Aktionäre stimmten zwar allen<br />
Anträgen zu, es waren aber auch einige kritische<br />
Voten zu hören. So waren zum Beispiel<br />
nicht alle Aktionäre mit der Auszahlung einer<br />
Dividende einverstanden. Die Aktie der<br />
hochdorf Holding AG wird aber im Moment<br />
als Dividendenaktie positioniert, d.h. der Verwaltungsrat<br />
strebt eine regelmässige Dividendenauszahlung<br />
an. Die Versammlung genehmigte<br />
dann aber mit grossem Mehr die Auszahlung<br />
einer gleichbleibenden Dividende in<br />
der Höhe von CHF 3.00 pro Namenaktie.<br />
Die Dividende wurde, wie von der Generalversammlung<br />
bewilligt, am 27. Mai 2013 aus der<br />
Kapitaleinlagereserve ausgeschüttet.<br />
2<br />
4<br />
5<br />
Apéro und Nachtessen kommen gut an<br />
Der an die Generalversammlung anschliessende<br />
Apéro und das Nachtessen sind bei den<br />
Aktionärinnen und Aktionären beliebt. Dabei<br />
ergeben sich immer wieder spannende Gespräche,<br />
und auch Fragen an den Geschäftsführer<br />
oder an Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
werden beantwortet. Ein Highlight des Nachtessens<br />
war das feine Bratapfelmousse der<br />
HOCHDORF Nutrifood AG. Dieses Produkt<br />
wird dieses Jahr im Herbst in Schweden und<br />
Deutschland erstmals lanciert. Die erhaltenen<br />
Rückmeldungen waren durchwegs positiv.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
<br />
Hans-Rudolf Schurter, Verwaltungsratspräsident, führt durch die<br />
Generalversammlung der HOCHDORF Holding AG.<br />
<br />
An der Generalversammlung 2013 nahmen rund 300 Aktionärinnen und<br />
Aktionäre teil. Sie vertraten knapp 77 Prozent des Aktienkapitals.<br />
<br />
Peter Meier, Leiter Milchbeschaffung (r.), im Gespräch mit Sepp Leu und<br />
Joachim Rüegg (v.l.).<br />
<br />
An der Generalversammlung präsentierten die Geschäftsführer ihre<br />
jeweilige Strategie in aller Kürze vor der Versammlung. Auf dem Bild erklärt<br />
Werner Schweizer, Geschäftsführer der HOCHDORF Swiss Milk AG, einige<br />
Einsatzbereiche der HOCHDORF Milchpulver.<br />
<br />
Sander Ketelaar (links) und Michiel de Ruiter (Mitte) beantworten beim<br />
Apéro die Fragen eines Aktionärs.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
10 Jahre Werk Sulgen – ein kleines Jubiläum<br />
Das Werk in Sulgen ist sehr wichtig<br />
Im Januar 2003 übernahm die HOCHDORF-<br />
Gruppe die Milchpulverfabrik Sulgen. In den<br />
zehn Jahren wurden rund CHF 90 Mio.<br />
Franken investiert und die Produktion<br />
verdoppelt.<br />
Karl Gschwend, Geschäftsführer der<br />
hochdorf Nutritec AG, weiss es noch sehr<br />
genau. Als Ostschweizer kannte er die Milchpulverfabrik<br />
Sulgen bereits sehr gut, und<br />
genau an seinem Geburtstag im Jahr 2003<br />
wurde das Werk von der HOCHDORF-Gruppe<br />
übernommen. Das Werk wurde zunächst als<br />
autonomes Unternehmen mit allen operativen<br />
Ein heiten weitergeführt. Nach und nach<br />
wurden der Verkauf und die Administration<br />
(Personalabteilung und Rechnungswesen)<br />
nach <strong>Hochdorf</strong> verlagert. Bei der Gründung<br />
der Holding-Struktur im Jahr 2006 wurde<br />
das Werk in die Produktionsgesellschaft<br />
HOCHDORF Nutritec AG eingegliedert.<br />
Mit Investitionen die Produktion verdoppelt<br />
Heute werden jährlich rund 230 Mio. Kilogramm<br />
Milch und 60'000 Tonnen Molke verarbeitet.<br />
Damit hat sich die Produktion seit 2003<br />
in etwa verdoppelt. Um dies zu erreichen, hat<br />
die HOCHDORF-Gruppe rund CHF 90 Millionen<br />
in das Werk investiert und es zum strategischen<br />
Milch- und Molkeverarbeitungszentrum<br />
ausgebaut. Investiert wurde beispielsweise in<br />
eine moderne Sprühturmlinie für Babynahrung,<br />
in die Molketrocknung, in die Ultra- und Nanofiltration<br />
sowie auch in moderne Laborräumlichkeiten.<br />
Letzteres wurde notwendig, weil in<br />
den alten Räumlichkeiten die Volumen nicht<br />
mehr zeitgerecht analysiert werden konnten.<br />
Umweltschutz ist wichtig<br />
Das Trocknen von Milch und Molke ist ein<br />
energieaufwendiger Prozess. Das Werk in<br />
Sulgen benötigt pro Jahr rund 15 GWh Strom,<br />
74 GWh Erdgas sowie 500'000 Kubikmeter<br />
Das neueste Gebäude auf dem Areal der HOCHDORF-Gruppe in Sulgen beherbergt eine moderne Sprüh -<br />
turm linie zur Herstellung von Babynahrung.<br />
Frisch- und Betriebswasser. Der Umweltschutz<br />
ist der HOCHDORF-Gruppe ein wichtiges<br />
Anliegen. Schliesslich sind wir auf eine intakte<br />
Natur angewiesen, damit wir einen qualitativ<br />
hochstehenden und hygienisch sauberen<br />
Rohstoff erhalten. Im Jahr 2005 haben wir<br />
dafür im Werk Sulgen den Energieträger<br />
Heizöl durch Erdgas ersetzt und damit den<br />
CO 2<br />
-Ausstoss markant reduziert. In Sulgen<br />
nutzen wir zudem die Abwärme der Druckluftkompressoren<br />
und heizen damit ein ganzes<br />
Produktionsgebäude. Auch zukünftig wird die<br />
HOCHDORF-Gruppe im Werk Sulgen in nachhaltiges<br />
Arbeiten und in eine moderne Infrastruktur<br />
investieren.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
12 hochdorf
Menschen für HOCHDORF<br />
Wintersporttag 2013<br />
Herrliches Wetter, gute Stimmung und ausgezeichnete Pisten<br />
Am 23. März 2013 traf sich eine fröhliche<br />
Schar HOCHDORF Mitarbeitende zum<br />
Wintersporttag im Pizol-Gebiet. Der Tag<br />
lässt sich mit den Adjektiven sonnig und<br />
stimmungsvoll beschreiben.<br />
Nicht nur die Ski- und Snowboardfahrer wurden<br />
belohnt: Die Höhenwanderung lockte bis<br />
lange in den Nachmittag mit einer guten Weitsicht.<br />
So konnte der Blick in die Berge, aber<br />
auch in die Täler und in die Weite schweifen.<br />
Nach den sportlichen Aktivitäten genossen wir<br />
die gemeinsame Zeit im gemütlichen Restaurant<br />
Heidihof in Maienfeld. Gestärkt und erfrischt<br />
machten wir uns irgendwann wieder auf<br />
den Heimweg – es war nicht mehr ganz so<br />
ruhig im Car wie in den frühen Morgenstunden.<br />
1<br />
Am Morgen früh beim Aufwachen musste ich<br />
mir eine grosse Portion Schlaf aus den Augen<br />
reiben, bevor ich mich für den Wintersporttag<br />
bereitmachen konnte. Abfahrt in <strong>Hochdorf</strong> um<br />
06.30 Uhr – zum Glück konnte man die Fahrt<br />
im Car auch dösend verbringen. Entsprechend<br />
ruhig war es dann auch.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
2<br />
Frühaufsteher wurden belohnt<br />
Die Belohnung für das frühe Aufstehen liess<br />
aber nicht lange auf sich warten. Zum ersten<br />
Mal wurden die Frühaufsteher bei der Talstation<br />
belohnt – von Anstehen konnte keine Rede<br />
sein. Die zweite und längere Belohnung erwartete<br />
uns auf den super präparierten und breiten<br />
Pisten: sehr viel Platz! Da konnten die Kurvenradien<br />
auch mal etwas grösser sein. Einfach<br />
ein genial schönes Gefühl – aber auch ermüdend.<br />
So liess der erste Besuch im Restaurant<br />
nicht lange auf sich warten. Schliesslich mussten<br />
die Energiereserven wieder aufgeladen<br />
werden. Aber die tollen Pisten riefen uns auch<br />
rasch wieder zurück.<br />
3<br />
1<br />
<br />
Aber auch eine Pause auf der Sonnenterasse ist ganz<br />
gemütlich. Hier trafen sich Skifahrer und Wanderer.<br />
3<br />
<br />
Guido fand beim Mittagessen den passenden<br />
Sonnenschutz.<br />
Auf diesen Pisten und bei diesem Wetter<br />
macht Skifahren einfach grossen Spass.<br />
2<br />
<br />
À propos gemütlich! Sitzen konnte man nicht nur<br />
in den Restaurants.<br />
4<br />
<br />
Bei der Talstation versuchte sich der eine<br />
oder andere beim Hämmerli-Spiel.<br />
4<br />
HOCHDORF am luzerner stadtlauf<br />
3,28 Kilometer durch die Luzerner Altstadt<br />
Sponsoring für die spitex AachThurLand<br />
Das HOCHDORF Logo unterwegs<br />
Auch dieses Jahr nahmen einige Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der HOCHDORF-<br />
Gruppe am Luzerner Stadtlauf in der Firmenkategorie<br />
City-Runners teil. Bei widrigen<br />
Bedingungen liefen sie die 3,28 Kilometer<br />
durch die Luzerner Altstadt. Die<br />
Stimmung war trotz kühlem Regenwetter<br />
sehr gut. Das HOCHDORF Team rangierte<br />
auf dem 64. Rang von 119 Firmen. Die<br />
HOCHDORF Bestzeit lief in diesem Jahr<br />
Martin Vogel. Er legte die Strecke in ziemlich<br />
genau 15 Minuten zurück und erreichte<br />
damit den guten 287. Rang von 1268 klassierten<br />
Läuferinnen und Läufern. Herzliche<br />
Gratulation an alle Läuferinnen und Läufer<br />
der HOCHDORF-Gruppe zu ihrer sportlichen<br />
Leistung. Für das Gruppenbild fanden<br />
sich zusammen (v.l.): Simeon Motzer,<br />
Simone Eckstein, Jusko Frantisek, Martin<br />
Vogel und Gabriela Oehen. Imke Thust,<br />
Yvonne Widmer und Janny Vedder waren zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits wieder an die<br />
Wärme geflüchtet.<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Die HOCHDORF-Gruppe konzentriert ihre<br />
Sponsoring-Aktivitäten auf die Bereiche<br />
Sport und karitative Organisationen. Seit<br />
diesem Jahr fahren die Spitex AachThur-<br />
Land und die Kinderspitex mit ihrem eigenen<br />
Auto in der Umgebung von Sulgen auf<br />
Pflegetouren. Pro Jahr werden rund 45'000<br />
Kilometer zurückgelegt. Bisher waren die<br />
Spitex-Mitarbeiterinnen mit ihren Privatautos<br />
unterwegs. Die HOCHDORF-Gruppe<br />
ist stolz, die Mobilität dieses sehr sinnvollen<br />
Vereins mit zu unterstützen. Das Sponsoring<br />
wurde von Karl Gschwend, Geschäftsführer<br />
der HOCHDORF Nutritec AG, in die<br />
Wege geleitet. Mitte Januar konnte das<br />
Fahrzeug den Spitex-Mitarbeiterinnen<br />
übergeben werden.<br />
<br />
<br />
Christoph Hug<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
13 hochdorf
Menschen für HOCHDORF<br />
Ausflug der Pensionierten<br />
Zu Besuch auf der Habsburg<br />
Am sonnigen Spätfrühlingstag vom 6. Juni<br />
trafen sich die HOCHDORF Pensionierten zu<br />
ihrem Jahresausflug. Pensionierten-Ausflüge<br />
der HOCHDORF-Gruppe verbinden<br />
immer den so wichtigen freundschaftlichgesellschaftlichen<br />
Aspekt mit einer kulturellen<br />
Begegnung.<br />
Am diesjährigen Ausflug der Pensionierten der<br />
HOCHDORF-Gruppe nahmen über 70 Damen<br />
und Herren aus <strong>Hochdorf</strong>, Sulgen und Steinhausen<br />
teil. Sie fuhren mit Cars in den Aargau<br />
über die Flüsse Limmat, Reuss und Aare zur<br />
Habsburg im schweizerischen Wasserschloss.<br />
Informationen zu historischen und aktuellen<br />
Ereignissen<br />
Die Aargauer Historikerin Barbara Stüssi-Lauterburg<br />
referierte auf der grossen Burgterrasse.<br />
Sie wies auf die strategische Bedeutung des<br />
Raums Brugg-Windisch hin, welche bereits die<br />
Römer erkannt und deshalb in Vindonissa ein<br />
Legionslager gebaut hatten (eine Legion =<br />
3000 bis 6000 Soldaten). Dass zu Beginn des<br />
2. Weltkrieges General Guisan die Limmattal-<br />
Befestigung bauen liess, war nur folgerichtig<br />
und logisch. Die einst mächtige, von dieser<br />
Burg stammende Habsburger-Familie, die rund<br />
800 Jahre, bis 1918, von Wien aus die euro -<br />
päische Geschichte massgebend mitgestaltete,<br />
gehörte natürlich in den Mittelpunkt des Referats.<br />
Man fühlte sich wohl unter den schattenspendenden<br />
Bäumen, genoss den «Schinznacher»<br />
und die Köstlichkeiten der Burgküche. Marcel<br />
Gavillet von der HOCHDORF Geschäftsleitung<br />
und Geschäftsführer der Pensionskasse, gab<br />
einen Überblick als Ergänzung des verschickten<br />
Jahresberichts und beantwortete die Fragen<br />
der Pensionäre.<br />
Zufrieden, einen erholsamen und anregenden<br />
Tag im Kreise ehemaliger Arbeitskolleginnen<br />
und -kollegen erlebt zu haben, verabschiedeten<br />
sich die Gäste.<br />
Hans Peter Ineichen<br />
Archivar des Firmenarchivs<br />
Marcel Gavillet bringt die Pensionäre als CFO der<br />
HOCHDORF-Gruppe und als Geschäftsführer der<br />
HOCHDORF Penisonskasse auf den aktuellsten<br />
Stand. Das Interesse an der HOCHDORF-Gruppe<br />
ist nach wie vor sehr gross.<br />
Bei Sonnenschein macht ein Apéro unter Bäumen<br />
enorm viel Freude. Noch grösser ist die Freude,<br />
weil man sich nicht wie früher alle Tage sieht. Hans<br />
Lechermaier, Walter Edelmann und Annelies<br />
Lötscher im Gespräch beim Apéro.<br />
Organisator Hans Peter Ineichen (r) im Gespräch mit<br />
Heinz Dubach.<br />
Die Pensionierten der HOCHDORF-Gruppe trafen<br />
sich bei Sonnenschein im Garten der Habsburg zu<br />
einigen gemütlichen Stunden unter ehemaligen<br />
Arbeitskolleginnen und -kollegen. Sie erhielten viele<br />
Informationen und tauschten auch Geschichten und<br />
Anekdoten aus früheren Zeiten bei der HOCHDORF-<br />
Gruppe aus.<br />
Artikel der HOCHDORF Lernenden<br />
Ein Tag in der Unternehmenskommunikation<br />
Während der dreijährigen Lehrzeit zur<br />
Kauffrau/Kaufmann wechseln wir<br />
Lernenden halbjährlich die Abteilung:<br />
Ver kaufs innendienst, Empfang oder Unternehmenskommunikation.<br />
Ein HOCHDORF<br />
Lernender erhält Einblick in verschiedene<br />
Abteilungen und deren Arbeiten. In meinem<br />
letzten Halbjahr durfte ich den Bereich der<br />
Unternehmenskommunikation kennenlernen.<br />
Die Unternehmenskommunikation managt die<br />
interne und externe Kommunikation. Grundsätzlich<br />
werden alle News von der Unternehmenskommunikation<br />
gegengelesen. Der<br />
einheitliche Auftritt der HOCHDORF-Gruppe<br />
(Corporate Design) wird vom Leiter der Unternehmenskommunikation,<br />
Christoph Hug,<br />
umgesetzt und kontrolliert.<br />
Tägliche Arbeiten<br />
Um 7.30 Uhr startet mein Arbeitstag mit der<br />
Kontrolle der E-Mails, egal, ob es sich dabei<br />
um mein Postfach handelt oder jenes der<br />
HOCHDORF Holding AG. Werbungen werden<br />
gelöscht, und wichtige Anfragen oder Informationen<br />
werden weitergeleitet. Danach wähle<br />
ich Witze und Tagesweisheiten aus, welche ich<br />
auf die Telenews aufschalte. Dasselbe mache<br />
ich auch mit den Geburtstagen, Jubiläen,<br />
Medienmitteilungen oder TopLines. Ausserdem<br />
überprüfe ich die Zeitungen NZZ, NLZ<br />
und den «Tages Anzeiger», ob etwas über die<br />
Agrarpolitik, Konkurrenten, Lieferanten oder<br />
die HOCHDORF-Gruppe zu lesen ist.<br />
Zu meinen Haupttätigkeiten und in meinen<br />
Verantwortungsbereich gehört auch das Sponsoring.<br />
Grundsätzlich erhalten Schulen, Vereine<br />
oder Lager aus der Umgebung von der<br />
HOCHDORF-Gruppe eine Unterstützung. Bei<br />
Lagern wird nach Teilnehmeranzahl entschieden,<br />
wie viel gesponsert wird und bei Tombolas<br />
und Kilbis je nach Möglichkeit. In der Regel<br />
handelt es sich dabei um Héliomalt und Crisp<br />
Flakes. Ausserdem wird Leihmaterial, wie zum<br />
Beispiel Milchkannen, zur Verfügung gestellt.<br />
Gelegenheitsarbeiten<br />
Neben dem Sponsoring und den Telenews<br />
passe ich bei Bedarf die Türschilder bei den<br />
Büros an und beschrifte die Postfächer am<br />
Empfang. Einmal pro Woche kontrolliere ich<br />
unsere Parkplätze. Falschparkierer (damit sind<br />
keine Besucher und keine Mitarbeitenden<br />
gemeint) werden gebüsst.<br />
Einmal pro Woche führe ich jeweils von 13.30<br />
bis 14.30 Uhr den HOCHDORF Shop, wobei<br />
ich ausschliesslich die Produkte verkaufe und<br />
die Abrechnung erstelle. Aktionen werden<br />
jeweils vom Lernenden der Nutrifood geplant.<br />
Dieser füllt auch den Shop wieder auf und<br />
bestellt, falls notwendig, Produkte nach.<br />
Meine normalen Lehrlingsaufgaben wie das<br />
Verteilen der Post, das Auffüllen des Büromaterialschranks<br />
und das Besuchen der<br />
Lehrlingsvorträge dürfen ebenfalls nicht vernachlässigt<br />
werden.<br />
Mithilfe bei der Generalversammlung 2013<br />
Als Lernende der Unternehmenskommunikation<br />
hatte ich dieses Semester das Glück,<br />
bei der Generalversammlung mit dabei zu sein.<br />
Abwechslungsreiche Vorbereitungsaufgaben<br />
warteten auf mich. Ich erstellte die Präsentation,<br />
die Namensschilder, forderte Offerten für<br />
den Apéro an und bereitete die «Bhaltis» vor.<br />
Selbstverständlich durfte ich dann auch beim<br />
eigentlichen Anlass helfen, «Bhaltis» und<br />
Bändeli zu verteilen und am feinen Abendessen<br />
teilnehmen.<br />
Grundsätzlich wird es in der Unternehmenskommunikation<br />
nie langweilig, da man abwechslungsreiche<br />
Arbeiten hat und eigentlich<br />
immer etwas los ist, sei es im Büro selbst oder<br />
am Telefon.<br />
Lisa Hölzl<br />
Lernende Kauffrau<br />
Vier Helferinnen an der Generalversammlung 2013 (v.l.): Seraina Haas (Lernende Kauffrau), Yvonne Nicole<br />
(CEO-Assistentin), Livia Schwery (Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung) und Lisa Hölzl (Lernende Kauffrau)<br />
14 hochdorf
HOCHDORF Swiss Milk AG<br />
fachschule 1 aus sursee zu besuch im werk sulgen<br />
Anschauungsunterricht in der Praxis<br />
Die HOCHDORF Swiss Milk AG organisierte<br />
für den Modulabschluss Fett- und Proteinkonzentrate<br />
der Fachschule 1 aus Sursee<br />
am 1. Februar 2013 zum ersten Mal eine<br />
Betriebsführung im Werk Sulgen. Bereits<br />
bei früheren Lehrgängen wurde zum Modulabschluss<br />
eine Besichtigung in unserem<br />
Werk in <strong>Hochdorf</strong> durchgeführt. Beat<br />
Schöpfer, Fachlehrer am BBZN Milchwirtschaft<br />
Sursee, gibt Auskunft über den<br />
Hintergrund dieser Praxisbesuche.<br />
<strong>Kurier</strong>: Beat Schöpfer, was macht die<br />
Fachschule 1 eigentlich, und wer nimmt an<br />
Ihren Modulen teil?<br />
Beat Schöpfer: In der Fachschule 1 wird der<br />
technologische Teil der höheren Berufsbildung<br />
im Bereich Milchwirtschaft vermittelt. Die<br />
Das BBZN in Sursee<br />
Das Berufsbildungszentrum Natur und<br />
Ernährung (BBZN) Milchwirtschaft ist<br />
eine vom Kanton Luzern getragene<br />
Aus- und Weiterbildungsstätte für die<br />
Milchwirtschaft. In Sursee führt sie die<br />
Berufsfachschulen für Milchpraktiker<br />
und Milchtechnologen sowie die Fachschulen<br />
zur Vorbereitung auf die Abschlüsse<br />
der höheren Berufsbildung für<br />
Milchtechnologen. Die Dienstleistungen<br />
umfassen zudem ein breites Weiterbildungsangebot<br />
für Berufsleute aus der<br />
Lebensmittelbranche und den nahestehenden<br />
Fachbereichen. Daneben bietet<br />
es als Kompetenzzentrum für die Milchverarbeitung<br />
den Unternehmen fachliche,<br />
technologische und betriebswirtschaftliche<br />
Unterstützung. Für Schulung<br />
und Entwicklung stehen ein kompetentes,<br />
initiatives Team sowie ein topmoderner<br />
Modellbetrieb mit Laboratorien<br />
zur Verfügung. Die Zusammenarbeit<br />
mit milchwirtschaftlichen Organisationen<br />
und Unternehmen sowie das breite<br />
Netzwerk gewährleisten einen hohen<br />
Praxisbezug.<br />
Fachschule ist für Milchtechnologinnen und<br />
Milchtechnologen mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis<br />
sowie für Fachhörerinnen und<br />
Fachhörer offen. Die Schule bereitet die Absolventen<br />
auf die eidg. Berufsprüfung für Milchtechnologen<br />
vor.<br />
Welche Bedeutung haben solche Praxisbesuche<br />
für die Schule und die Lernenden?<br />
Die Fachbesuche sind für die Lernenden sehr<br />
wertvoll. Die theoretischen Kenntnisse können<br />
mit einem Fachbesuch vertieft werden. Die<br />
Kursteilnehmer schätzen auch die Abwechslung<br />
zum Schulalltag. Zudem verweise ich im<br />
Unterricht häufig auf die Technologie bei der<br />
HOCHDORF-Gruppe.<br />
Was ist speziell bei den Besuchen in den<br />
Werken der HOCHDORF-Gruppe?<br />
Die wenigsten der Lernenden haben einmal in<br />
einem Trockenwerk gearbeitet. Während der<br />
Exkursion erfahren die Teilnehmer die Bedeutung<br />
und die Vielfalt der speziellen Milchverarbeitung.<br />
Sie erkennen, wie komplex die Anlagen<br />
sind und wie wichtig es ist, die Milchinhaltsstoffe<br />
sinnvoll zu verarbeiten. Es wird den<br />
Absolventen der höheren Berufsbildung bewusst,<br />
dass die HOCHDORF-Gruppe nebst<br />
der traditionellen Milchtrocknung viele Spezialprodukte<br />
für die Lebensmittelindustrie und für<br />
die Humanernährung herstellt. Als spezielle<br />
und beeindruckende Technologien fallen den<br />
Kursteilnehmern jeweils die Walzentrocknung<br />
sowie die Membrantechnologie auf. Oftmals<br />
geben die Besuche den Teilnehmern auch<br />
Perspektiven für künftige Arbeitsstellen.<br />
Wie und in welchen Themen finden wir die<br />
Zusammenarbeit der Fachschüler und der<br />
HOCHDORF-Gruppe?<br />
Die Fachschul-Absolventen stammen aus<br />
gewerblichen und industriellen Milchverarbeitungsbetrieben.<br />
Wir können mit den Teilnehmenden<br />
mit unseren Modellanlagen das Eindampfen<br />
und Trocknen exemplarisch durchführen.<br />
Wir zeigen auch auf, wie der anfallende<br />
Rahm aus den Trocknungsbetrieben industriell<br />
verbuttert wird. Auf der anderen Seite erfahren<br />
die Käsereifachleute, dass die Molkenproteine<br />
aus der Molke als funktionelle oder ernährungsphysiologische<br />
Zutat genutzt werden. Es<br />
zeigt ihnen auch auf, dass die in der Käserei<br />
mittels Umkehrosmose aufkonzentrierte Molke<br />
für die industrielle Milchverarbeitung durchaus<br />
ein wertvoller Rohstoff darstellt. Wir vermitteln<br />
auch Modulinhalte wie zum Beispiel Informatik,<br />
Analytik oder Automation, die in industriellen<br />
Milchverarbeitungsbetrieben Anwendung<br />
finden.<br />
Zudem fand eine enge Zusammenbarbeit mit<br />
der HOCHDORF-Gruppe im Rahmen der Bearbeitung<br />
und der Gestaltung des Lehrmittels<br />
der Fachschule 1 statt. Dieses Lehrmittel wurde<br />
für den Lehrgang 2013/2014 auf den neuesten<br />
Stand der Technik und der Prozessentwicklungen<br />
gebracht. Es gibt den Lernenden<br />
einen vertieften Einblick in die Trocknungstechnologie<br />
sowie in die vorgelagerten Prozesse<br />
und vermittelt den breiten Einsatz der Pulverprodukte<br />
in der modernen Nahrunsgmittelindustrie.<br />
Was nehmen Sie aus dem Besuch für die<br />
Zukunft mit?<br />
Die Zusammenarbeit mit der HOCHDORF-<br />
Gruppe ist für uns sehr wertvoll, und wir schätzen<br />
diese sehr. Wir sind daran interessiert, die<br />
Beat Schöpfer ist seit dem Jahr 2000<br />
Berufs- und Fachschullehrer und Leiter<br />
der Berufsfachschule am BBZN Milchwirtschaft.<br />
Er selbst besuchte die Fachschule<br />
und absolvierte die Käser-Meisterprüfung.<br />
Nach dem anschlies senden<br />
Studium an der Fachhochschule in<br />
Zollikofen sammelte er während zehn<br />
Jahren Erfahrungen in der industriellen<br />
Milchverarbeitung.<br />
Kursteilnehmer stets auf dem aktuellen Stand<br />
der Technik und der Produkt-Innovationen zu<br />
halten. Die HOCHDORF-Gruppe ermöglicht<br />
uns dies mittels Einblicks in die technologischen<br />
Prozesse.<br />
Besten Dank für das Interview.<br />
Christian Fanger<br />
Marketing & Verkauf Food<br />
Die aktuelle Klasse 2012/2013 der Fachschule 1 besuchte am 1. Februar 2013 das HOCHDORF Werk in Sulgen.<br />
hochdorf inside – hier steckt hochdorf drin<br />
Läderach: Frische und Handwerk an erster Stelle<br />
Läderach steht seit 1962 für hochwertigste<br />
Schweizer Schokoladen- und Confiseriespezialitäten.<br />
Seit 2012 stellt das Glarner<br />
Familienunternehmen auch seine Schokoladenmasse<br />
selbst her und steuert somit<br />
eigenverantwortlich die gesamte Produktions-<br />
und Wertschöpfungskette von der<br />
Kakao bohne bis zur fertigen Kreation. Das<br />
Vollmilchpulver für die feine Milchschokolade<br />
wird von der HOCHDORF Swiss Milk AG<br />
geliefert.<br />
Läderach Professional – Problemlöser und<br />
Dienstleister für Profis<br />
Läderach geniesst bei professionellen Abnehmern<br />
einen ausgezeichneten Ruf als Hersteller,<br />
Problemlöser und Dienstleister. Die unter<br />
«Läderach Professional» vertriebenen Halbund<br />
Fertigfabrikate finden weltweiten Absatz<br />
bei Fachkunden im Bäcker-, Confiseur- und<br />
Gastronomie-Gewerbe.<br />
Läderach Chocolatier Suisse –<br />
Entdecken, Erleben, Geniessen<br />
Die Original FrischSchoggi, eine breite<br />
Auswahl an Pralinés und Truffes sowie<br />
weitere handwerkliche Premiumprodukte<br />
werden in rund 50 Läderach-<br />
Chocolaterien in der Schweiz und<br />
Deutschland sowie über Vertriebspartner<br />
im Mittleren Osten<br />
und Asien angeboten.<br />
Schoggi-Erlebnis im Glarnerland<br />
Im Schoggi-Erlebnis.ch in der Schokoladefabrik<br />
in Bilten können Besucher und interessierte<br />
Fachgruppen den Weg von der<br />
Kakaobohne bis zur fertigen<br />
Schokoladespezialität verfolgen<br />
und erfahren.<br />
FrischSchoggi-Summer-Specials<br />
Entdecken Sie die fruchtig frischen Sommersorten<br />
Erdbeer-Joghurt, Erdbeer-Mandel<br />
und Zitrone. Geniessen Sie den intensiven<br />
Geschmack und erleben Sie mit Ihrem ganz<br />
individuellen Stück FrischSchoggi pure Freude!<br />
Für weitere Informationen: www.laederach.ch<br />
Roland Unternährer<br />
Leiter Marketing & Verkauf<br />
Die Summer-Specials-FrischSchoggi von<br />
Läderach begeistert – auch wenn das Wetter<br />
nicht so gut sein sollte.<br />
15 hochdorf
MGL Baltija<br />
Arbeitsbesuch in der schweiz<br />
Werksaustausch – die Eindrücke von Ramunė und Gintaras<br />
Ramunė Jankevičienė (QS-Leiterin) und<br />
Gintaras Žiaukas (Produktionsleiter) von<br />
der UAB MGL Baltija kamen auf einen<br />
Kurz austausch zur HOCHDORF-Gruppe.<br />
Ziele des Austauschs waren der Erfahrungsaustausch,<br />
sich gegenseitig besser<br />
kennenzulernen und auch die Geschäftsbeziehung<br />
zu vertiefen. Der «HOCHDORF<br />
<strong>Kurier</strong>» wollte wissen, welche Eindrücke<br />
Ramunė und Gintaras sammelten.<br />
<strong>Kurier</strong>: Was waren eure persönlichen Ziele<br />
des Austauschs?<br />
Gintaras Žiaukas (Produktionsleiter): Ich freute<br />
mich, meine zukünftigen <strong>Hochdorf</strong>er Arbeitskolleginnen<br />
und -kollegen zu treffen. Mich<br />
interessierte es zu sehen, wie ein moderner<br />
Patrick Waltert zeigt Ramunė Jankevičienė die<br />
Laborausrüstung in <strong>Hochdorf</strong>.<br />
Milchverarbeitungsbetrieb, der unserem sehr<br />
ähnelt, organisiert wird. Ich wollte mich so<br />
schnell wie möglich in meinen neuen Job einarbeiten.<br />
Ebenfalls ein wichtiges Thema war<br />
für mich der Hygienestandard.<br />
Ramunė Jankevičienė (QS-Leiterin): Ich wollte<br />
einen Einblick gewinnen, wie und mit welchen<br />
Methoden euer mikrobiologisches und physikalisch-chemisches<br />
Labor arbeitet, womit es<br />
ausgestattet ist und wie ihr eure Arbeit organisiert.<br />
Ich wollte das neue Umwelt-Monitoring-<br />
Programm kennenlernen und erfahren, wie es<br />
in der Praxis umgesetzt wird.<br />
Habt ihr vom Austausch profitiert?<br />
Gintaras: Weil ich von der Bier- zur Milchpulverproduktion<br />
wechselte, war der Austausch<br />
für mich sehr hilfreich. Ich konnte mich mit den<br />
Produkten und Produktionsprozessen, mit den<br />
Anlagen sowie den Hygienestandards vertraut<br />
machen.<br />
Ramunė: Ich konnte sehr viel profitieren. Nach<br />
meiner Rückkehr starteten wir ebenfalls mit<br />
dem neuen Umwelt-Monitoring-Programm. Ich<br />
konnte auch viele gute Ideen im Bereich der<br />
Mikrobiologie mit nach Hause nehmen.<br />
Welcher Jobunterschied besteht zwischen<br />
Medeikiai und <strong>Hochdorf</strong>/Sulgen?<br />
Ramunė: Es gibt nur wenige Unterschiede. Die<br />
Labors sind besser eingerichtet und grösser.<br />
Und ihr seid erfahrener im Qualitäts-Management.<br />
Gibt es Gemeinsamkeiten?<br />
Gintaras: Ja, die Leute sind überall gleich. Sie<br />
versuchen, am Arbeitsplatz ihr Bestes zu geben.<br />
Ramunė: Viele Themen wie beispielsweise die<br />
Erreichung des Qualitäts standards sind dieselben;<br />
ebenso die gewal tige Papierarbeit, die<br />
dahintersteckt.<br />
Hattet ihr mit Verständigungsproblemen<br />
zu kämpfen?<br />
Gintaras: Eigentlich nicht, ausser wenn Marc<br />
Vissers deutsch-holländisches Kauderwelsch<br />
sprach (lacht). Mit den Maschinisten hatte ich<br />
etwas mehr Schwierigkeiten. Wir verständigten<br />
uns halt einfach in der Zeichensprache. Ich<br />
möchte wirklich nochmals allen für ihre Geduld<br />
danken.<br />
Ramunė: Alle meine Arbeitskolleginnen und<br />
-kollegen, mit welchen ich Kontakt hatte, sprechen<br />
sehr gut Englisch. Der Umgang in Sulgen<br />
und in <strong>Hochdorf</strong> war sehr zuvorkommend und<br />
freundlich.<br />
Welchen Eindruck habt ihr von der Schweiz<br />
erhalten?<br />
Gintaras: Ich hörte viel über euer wunderschönes<br />
Land. Bisher hatte ich nie die Gelegenheit,<br />
länger hier zu sein. Ich mag die<br />
Schweiz. Die Leute sind sehr freundlich und<br />
sportlich. Trotz dem wechselhaften Wetter und<br />
dem Nebel gefiel es mir, die Berge zu besuchen.<br />
Mich beeindruckten Luzern und Zürich,<br />
Gintaras Žiaukas (rechts) wird von Werner Schweizer,<br />
Geschäftsführer HOCHDORF Swiss Milk AG, in die<br />
Besonderheiten der Milchverarbeitung eingeführt.<br />
die Sauberkeit und Sicherheit der Städte und<br />
Dörfer sowie das gut ausgebaute öffentliche<br />
Schienennetz. Die Schweiz ist für mich ein<br />
Land, in welches ich jederzeit gerne zurückkehren<br />
möchte.<br />
Ramunė: Die Schweiz ist ein attraktives Land<br />
und bietet seiner Bevölkerung einen angenehmen<br />
Lebensstandard.<br />
Möchtet ihr unseren Leserinnen und Lesern<br />
noch etwas mitteilen?<br />
Gintaras: Ich möchte mich für die freundliche<br />
Aufnahme sowie für die Offenheit und die<br />
Unterstützung bedanken. Erst recht, weil für<br />
mich die Milchtechnologie ziemlich neu war<br />
und ich sehr hilfreiche Tipps erhielt.<br />
Ramunė: Ein herzliches Dankeschön für all<br />
die interessanten Begegnungen. Ich bin sehr<br />
froh, dieses Austauschprogramm gemacht zu<br />
haben.<br />
Marc Vissers<br />
Leiter Entwicklung<br />
Milchmarkt Litauen hat noch Potenzial<br />
Eindrücke von einem der grössten und modernsten Milchproduzenten in der Region Birzai, zu welcher<br />
Medeikiai gehört. Der Hof gehört der Familie Stankevicius. Die Milch wird im Werk in Medeikiai verarbeitet.<br />
Litauen – Milchtradition im Wandel der Zeit<br />
In Litauen ist die Milchproduktion der wichtigste<br />
Zweig der Agrarwirtschaft. Unter der<br />
ehemaligen Sowjetunion versorgte das Land<br />
die grössten russischen Städte. Nach der<br />
Unabhängigkeit musste sich die Milchwirtschaft<br />
neu definieren, was nicht ganz einfach<br />
war.<br />
Seit jeher ist Litauen bekannt für seine prosperierende<br />
Milchwirtschaft und produziert mehr<br />
Milch, als im Inland konsumiert wird. Die exportierten<br />
litauischen Milchprodukte haben deshalb<br />
schon seit Langem einen hervorragenden<br />
Ruf. Bis zum 2. Weltkrieg bevorzugten z.B. die<br />
Bürger Deutschlands Butter aus Litauen.<br />
Steiniger Weg in die Unabhängigkeit<br />
Mit der Einverleibung in die Sowjetunion (1<strong>94</strong>0<br />
bis 1991) wurde Litauen für die grössten Städte<br />
Russlands zum wichtigsten Milchlieferanten.<br />
Als Litauen 1991 seine Unabhängigkeit wiedererlangte,<br />
verschlechterten sich die Wirtschaftsbeziehungen,<br />
was auch die Milchwirtschaft<br />
schwächte. Der Handel mit Russland wurde<br />
später wieder auf- und sogar ausgebaut. Dies<br />
vor allem, weil Milcherzeugnisse aus Litauen<br />
nach wie vor sehr beliebt sind.<br />
Der Wechsel von der sozialistischen Planwirtschaft<br />
zur westlichen Marktwirtschaft war<br />
schwierig und herausfordernd. Denn die grossen<br />
Milchfarmen (Kolchosen) waren damals im<br />
Besitz der Sowjetrepublik und produzierten<br />
ausschliesslich für den russischen Markt. Nach<br />
der Unabhängigkeit wurden die Betriebe liquidiert<br />
und unter den ehemaligen Angestellten<br />
neu aufgeteilt. Jeder Mitarbeitende erhielt<br />
3 Hektaren Land und einige Kühe. Dies war der<br />
Beginn der Landwirtschaftsreform, welche man<br />
auch als grosse Agrar-Rezession bezeichnen<br />
könnte. Sie endete im Jahr 2004, als Litauen<br />
der Europäischen Union beitrat.<br />
Während der letzten zehn Jahre stabilisierte<br />
sich die Situation. Mit der Unterstützung der<br />
EU konnten die Milchbetriebe modernisiert<br />
und vergrössert werden. Wir erwarten, dass<br />
die Milchproduktion noch weiter gesteigert<br />
werden kann. Die topografischen wie auch<br />
wirtschaftlichen Voraussetzungen würden eine<br />
Verdoppelung der momentanen Milchmenge<br />
zulassen, denn Litauens Milchbetriebe gehören<br />
zu den kleinsten unter den 27 EU-Staaten. Im<br />
Jahr 2005 besass jeder Betrieb im Schnitt erst<br />
2,5 Stück Vieh, im Jahr 2013 bereits 4,5.<br />
Der Bestand an Milchkühen verdoppelte sich<br />
zwischen 1996 und 2013 auf nun rund 280'000<br />
Milchkühe.<br />
Milchwirtschaft im Wandel<br />
Die grösste Milchmenge produzieren immer<br />
noch die zahlreichen kleinen Familienbetriebe.<br />
Allerdings gewinnen die Grossbetriebe und<br />
landwirtschaftlichen Genossenschaften stetig<br />
an Bedeutung. Sie steigern ihre Produktionsmenge<br />
kontinuierlich.<br />
Trotzdem herrscht in Litauen nach wie vor ein<br />
Mangel an Milch. Der weiterverarbeitende Produktionszweig,<br />
welcher von vier grossen Unternehmen<br />
dominiert wird, ist deshalb in seinem<br />
Wachstum gebremst. Denn von den 1,67 Mio.<br />
Tonnen verarbeiteter Milch mussten 380'000<br />
Tonnen eingeführt werden – vor allem aus Lettland<br />
und Estland.<br />
Trotz dieser Milchknappheit verstärkt sich seit<br />
einigen Jahren leider der Trend, vermehrt Rohmilch<br />
ins Ausland zu liefern. Im Jahr 2012 waren<br />
dies bereits 67'000 Tonnen, davon entfielen<br />
rund 90 Prozent auf Polen. Litauen ist trotz<br />
Import in der Summe ein Milchexportland. Bei<br />
den importierten Milchprodukten handelt es<br />
sich vor allem um Käse, Eiscreme und um fermentierte<br />
Milchprodukte.<br />
Spezialisierung auf Käseproduktion<br />
Mehrheitlich spezialisierten sich die Verarbeitungsbetriebe<br />
auf die Käseproduktion. Ein<br />
grosser Teil des Käses wird exportiert. Im Jahr<br />
2012 wurden rund 50 Prozent der Milchprodukte<br />
ins Ausland verkauft. 64 Prozent davon wurden<br />
in die EU geliefert (vor allem nach Italien,<br />
Deutschland und Polen), 30 Prozent nach Russland.<br />
Die hohen Exporte nach Russland begründen<br />
sich damit, dass Litauens Käse dort als<br />
Markenartikel zu einem höheren Preis abgesetzt<br />
werden können als in der EU. Dort wird Litauens<br />
Käse hauptsächlich im Industriebereich verkauft.<br />
MGL Baltija<br />
Das Werk der UAB MGL Batija befindet sich im<br />
nördlichen Teil Litauens. In unserem Betrieb<br />
sind 44 Mitarbeitende beschäftigt. Wir sind<br />
spezialisiert auf trockene Milchprodukte wie<br />
z.B. Milch- und Molkenproteinpulver, Rahm,<br />
Magermilch- und Vollmilchpulver sowie flüssiges<br />
und pulverisiertes Permeat. 90 Prozent<br />
unserer Produkte werden exportiert.<br />
Unser Unternehmen hat dasselbe Problem wie<br />
alle Milchverarbeiter Litauens: Die Beschaffung<br />
der Milch, die auch in Litauen knapp ist. Doch<br />
wir sind überzeugt, dass in naher Zukunft die<br />
Milchmenge stark zunehmen wird und wir die<br />
Produktion beträchtlich erhöhen können.<br />
Audrius Jukna<br />
Geschäftsführer MGL Baltija<br />
16 hochdorf
HOCHDORF Nutricare AG<br />
China: Ein Markt voller Superlative<br />
Hungrig nach Babynahrung aus der ganzen Welt<br />
China ist das Land der Superlative – das<br />
Land mit der bevölkerungsreichsten Stadt,<br />
den höchsten Währungsreserven und dem<br />
grössten Energieverbrauch. Die Bevölkerung<br />
ist hungrig nach Rohstoffen, nach<br />
Luxus und nach ausländischer Babynahrung.<br />
Der Skandal mit gepanschtem Babymilchpulver<br />
ist zwar vier Jahre her, doch<br />
vergessen hat ihn das Reich der Mitte<br />
längst noch nicht.<br />
Die Bevölkerung in China wird im Jahr 2013<br />
voraussichtlich rund 1,4 Milliarden betragen.<br />
China ist damit das Land mit der höchsten<br />
Einwohnerzahl weltweit. Es gibt in China<br />
ca. 120 Millionenstädte. Die grösste Stadt ist<br />
allerdings nicht Shanghai oder Peking, sondern<br />
Chongqing mit rund 32 Millionen Einwohnern<br />
– zugleich auch die grösste Stadt der<br />
Welt. China hat heute den grössten Automarkt<br />
der Welt und besitzt die höchsten Währungsreserven,<br />
ist der grösste Goldproduzent der Welt<br />
und gleichzeitig der grösste Goldimporteur.<br />
China ist heute nicht nur der grösste Warenproduzent,<br />
sondern auch der grösste Energieverbraucher<br />
und benötigt mehr Zement als der<br />
gesamte Rest der Welt zusammen.<br />
Zwischen 100 und 150 Millionen Chinesen<br />
zählen zur Mittelklasse: Sie verdienen mindestens<br />
10'000 Dollar pro Jahr (ca. 9500 Franken),<br />
besitzen eine Eigentumswohnung sowie ein<br />
Auto und machen regelmässig Urlaub. Umgerechnet<br />
auf die Gesamtbevölkerung ist das<br />
Land mit einem geschätzten Bruttoinlandprodukt<br />
pro Kopf von rund 5200 US-Dollar<br />
(ca. 4937 Franken) im Jahr 2011 allerdings<br />
noch deutlich von den Industrienationen entfernt<br />
– das Schweizer BIP beträgt 79'000 US-<br />
Dollar (75'015 Franken).<br />
die USA? Darüber kann man sich sicherlich<br />
streiten. Fakt ist jedoch, dass China die Weltspitze<br />
anstrebt und China im Gegensatz zu<br />
den USA ein extrem aufstrebendes und schnell<br />
wachsendes Land ist.<br />
Chinesische Eltern haben meistens nur ein<br />
Kind, und dieses ist das Wichtigste in ihrem<br />
Leben. Sowohl die Eltern als auch beide<br />
Gross eltern wollen nur das Beste für das Kind<br />
Messestand in China mit der Marke Babina der HOCHDORF Nutricare AG.<br />
und sind besonders vorsichtig, wenn es um<br />
Säuglingsnahrung geht. Einheimische Produkte<br />
kommen für viele chinesische Eltern<br />
nicht in Frage, obwohl sie deutlich günstiger<br />
sind. Die Eltern machen sich Sorgen um die<br />
Gesundheit ihrer Babys. Immer wieder verunsichern<br />
Nahrungsmittelskandale die chinesischen<br />
Verbraucher.<br />
Vertrauen in chinesisches Milchpulver fehlt<br />
Der Hauptgrund für die Besorgnis liegt bereits<br />
vier Jahre zurück. Damals erkrankten in China<br />
fast 300'000 Neugeborene wegen Melamin im<br />
Milchpulver. Sechs Babys starben damals<br />
durch die gepanschte Milch. Heute, sagen die<br />
chinesischen Behörden, habe der Skandal<br />
keine Bedeutung mehr. So gut wie alle getesteten<br />
Milchpulverprodukte aus heimischer<br />
Herstellung seien bedenkenlos, so die aktuellen<br />
Tests, welche in den vergangenen Wochen<br />
in chinesischen Zeitungen erschienen sind.<br />
Viele chinesische Eltern haben jedoch kein<br />
Vertrauen mehr zu Säuglingsnahrung aus dem<br />
eigenen Land. Lieber ernähren sie ihre Babys<br />
mit «direkt importiertem» Milchpulver. Die<br />
große Nachfrage führt gelegentlich zu kleineren<br />
Lieferengpässen in einigen Ländern<br />
Europas. Nachdem Masseneinkäufe zu<br />
Knappheit bei Milchpulvermarken wie Aptamil<br />
von der deutschen Danone-Tochter Milupa<br />
und Enfamil von Mead Johnson Nutrition Co.<br />
geführt haben, sind unter anderem in Deutschland,<br />
Grossbritannien und Neuseeland bereits<br />
Verkaufsbeschränkungen eingeführt worden.<br />
Starke Nachfrage nach Babynahrung aus<br />
Europa<br />
Besonders dramatisch ist der Milchpulvermangel<br />
in Hongkong. In der Sonderverwaltungszone<br />
gelten andere Handelsgesetze als<br />
in der Volksrepublik China, und es heisst, die<br />
Lebensmittelkontrollen seien dort auch verlässlicher.<br />
Seit Monaten sind die Regale für<br />
Babynahrung in Hongkong deshalb wie leergefegt.<br />
Inzwischen hat die Regierung die Ausfuhr<br />
von Milchpulver radikal begrenzt. Seit<br />
dem 1. März dürfen Reisende maximal zwei<br />
Dosen in die Volksrepublik China mit über<br />
die Grenze nehmen. Regelverstösse werden<br />
mit Geld strafen von umgerechnet maximal<br />
40'000 Franken oder mit maximal zwei Jahren<br />
Haft geahndet.<br />
Der ein oder andere wird sich fragen, ob es<br />
wegen der hohen Portokosten überhaupt Sinn<br />
macht, Babynahrung von Europa aus nach<br />
China zu versenden. Dazu muss man wissen,<br />
dass importiertes Milchpulver in China zu<br />
«horrenden» Preisen verkauft wird.<br />
Unsere Produkte findet man in einem Preisgefüge<br />
von ca. 350 – 400 RMB (Renminbi)<br />
im Regal, dies entspricht ca. 50 bis 60 Franken<br />
für eine 800/900-Gramm-Dose. In der Schweiz<br />
kostet dasselbe Produkt ungefähr zwischen 25<br />
und 30 Franken.<br />
Grosse Chance für die Nutricare AG<br />
Für HOCHDORF Nutricare AG bietet sich nun<br />
die Chance, unseren Marktanteil zu Lasten<br />
einheimischer Konkurrenten wie China Mengniu<br />
Dairy Co. und Inner Mongolia Yili Industrial<br />
Group Co. zu vergrössern. Der Umsatz von<br />
Babynahrung ist im letzten Jahr um 29 Prozent<br />
auf 95,2 Mrd. Yuan (ca. 14 Mrd. Franken) angestiegen,<br />
mehr als viermal so viel, wie in den<br />
USA umgesetzt wird, so Daten des Branchenanalysten<br />
Mintel Group. Die fünf grössten<br />
internationalen Anbieter von Babynahrung im<br />
Land, Danone, Nestlé, Mead Johnson, Abbott<br />
und Wyeth, werden dieses Jahr ihren Marktanteil<br />
um 5 Prozentpunkte auf 55 Prozent<br />
ausweiten, schätzt China Market Research.<br />
Tendenz steigend. Dies ist der Regierung des<br />
Landes natürlich ein Dorn im Auge. Deshalb<br />
wird mit allen Mitteln versucht, die Importbestimmungen<br />
zu verschärfen (GB-Standard)<br />
sowie die einheimischen Produkte auszuloben.<br />
Wegen des Misstrauens gegenüber der heimischen<br />
Lieferkette werden ausländische<br />
Marken immer noch als Luxusgüter angesehen.<br />
Die chinesischen Konsumenten sind<br />
so verunsichert und sensibel gegenüber<br />
Sicherheitsthemen bei Milchpulver, dass sie<br />
bereit sind, einen höheren Aufpreis zu zahlen<br />
als Verbraucher irgendwo sonst. Durch viele<br />
sogenannte «Fake-products» (Imitationen/<br />
Fälschungen) setzen sich viele Mütter aus<br />
China sogar per E-Mail mit <strong>Hochdorf</strong> in<br />
Kontakt, um eine Bestätigung zu erhalten,<br />
dass dieses Produkt auch zu 100 Prozent bei<br />
HOCHDORF ab gefüllt wurde. Bei einem Preis<br />
von 50 Franken kein Wunder.<br />
Die Reaktion kann man verstehen, wenn man<br />
die Vergangenheit und die Skandale in China<br />
kennt. Sie mag für uns Mitteleuropäer, die<br />
grosses Vertrauen in die Lebensmittelbranche<br />
haben, etwas übertrieben sein, aber wenn es<br />
um die Gesundheit der eigenen Kinder geht, ist<br />
letztendlich jedes Mittel recht.<br />
Helmut Büstrow<br />
Regional Sales Manager HOCHDORF<br />
Nutricare AG<br />
Der grösste Markt für Babynahrung<br />
Und wie sieht der Markt bei Säuglingsnahrung<br />
aus? Zurzeit gibt es ca. 16 bis 18 Millionen<br />
Neugeborene pro Jahr in China. Die Anzahl der<br />
1- bis 3-Jährigen beläuft sich auf knapp über<br />
70 Millionen. Der grösste Markt weltweit für<br />
Babynahrung. Dazu muss man wissen, dass<br />
über 70 Prozent der chinesischen Bevölkerung<br />
im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64<br />
Jahren sind.<br />
China ist für unseren Export von Säuglingsmilch<br />
ein wichtiges Standbein. Die USA hingegen<br />
überhaupt nicht. Aber wer hat nun das<br />
Sagen auf den weltweiten Märkten: China oder<br />
Chinesische Babynahrung im Verkaufsregal.<br />
17 hochdorf
HOCHDORF Nutrifood AG<br />
Interview mit Michel Burla<br />
Die ersten Monate als Geschäftsführer<br />
Im Februar 2013 übernahm Michel Burla<br />
die Geschäftsführung der HOCHDORF<br />
Nutrifood AG. In einem Gespräch erfuhr der<br />
«HOCHDORF <strong>Kurier</strong>» vom umtriebigen<br />
Mikrobiologen einiges über seine Arbeit<br />
und wie er die Nutrifood für die Zukunft<br />
ausrichtet.<br />
HOCHDORF <strong>Kurier</strong>: Michel, wie waren<br />
deine ersten Monate bei der HOCHDORF<br />
Nutrifood AG?<br />
Michel Burla: Ich hatte die HOCHDORF Nutrifood<br />
AG im 2010 bereits bei einer Beratungstätigkeit<br />
kennengelernt. Deswegen kannte ich<br />
die Produkte und Zielmärkte schon. Zudem<br />
werde ich von meinem motivierten Team profes<br />
sionell unterstützt. Die intensive Arbeit<br />
macht mir grossen Spass.<br />
Wo siehst du die HOCHDORF Nutrifood AG<br />
mittelfristig?<br />
Wir verfolgen eine Spezialitäten-Strategie mit<br />
Produkten, die auf hochentwickelten Technologien<br />
und Innovationen basieren, zur Gesundheit<br />
beitragen und viel Convenience bieten.<br />
Die Nutrifood AG ist ja auch der Teil der<br />
HOCHDORF-Gruppe, der nicht Milch, sondern<br />
Weizen, ein weiteres Grundnahrungsmittel des<br />
Menschen, veredelt. Mit wertschöpfungsstarken<br />
Marken wie VIOGERM ® Weizenkeimprodukte,<br />
unseren ALIA Fett- oder Ölpulvern<br />
und mit den Femtorp ® Desserts möchten wir<br />
pro Jahr um 3 bis 5 Prozent wachsen. Das<br />
bedeutet, dass wir im Heimmarkt unsere gute<br />
Markt position halten und neue Exportmärkte<br />
erschliessen werden, beispielsweise mit<br />
neuen Produkten in den verschiedenen Marktsegmenten.<br />
Wenn wir gerade von Innovationen<br />
sprechen: Wie kam an der GV das Dessert<br />
mit der neu lancierten Femtorp ® Bratapfelmousse<br />
an?<br />
Unsere Bratapfelmousse erntete grossen Zuspruch<br />
und war ein voller Erfolg. Für die Herstellung<br />
braucht es übrigens nur Wasser. Aufgepeppt<br />
mit frischen Äpfeln, Rahm oder einigen<br />
Pfefferminzblättern wird aus einem unscheinbaren<br />
Pulver ein raffiniertes Dessert! Ich erhielt<br />
nach der GV durchwegs positive Rückmeldungen.<br />
Das hat uns bestärkt, die Distributionskanäle<br />
weiter auszubauen. Die angesprochene<br />
Bratapfelmousse wird diesen Herbst zuerst in<br />
Schweden und in Deutschland eingeführt.<br />
Wie sieht es aus mit Innovationen in anderen<br />
Bereichen?<br />
Hier würde ich gerne die «VIOGERM ® Gold<br />
Chips» erwähnen. In diesem VIOGERM ®<br />
Weizenkeimprodukt steckt die geballte Kraft<br />
von fast 200 Weizenkeimen! Dank schonender<br />
Stabilisierung ist der Geschmack hervorragend<br />
und erinnert leicht an Nüsse, eine ideale Zutat<br />
für Müesli und auch Joghurts. Wir durften im<br />
Zur Person Michel Burla<br />
Michel Burla schloss an der Universität Basel sein Studium in Mikrobiologie ab. Er verfügt<br />
über rund 20 Jahre Erfahrung im Verkauf und Marketing – davon 15 Jahre im Bereich der<br />
Nahrungsmittel-Industrie.<br />
Der 45-jährige Michel Burla arbeitete bereits im Jahre 2010 als Berater und Coach für die<br />
HOCHDORF Nutrifood AG. Er lebt in einer Partnerschaft, ist Vater von zwei Kindern und<br />
wohnt in Lyss.<br />
Magazin «dei» (Die Ernährungsindustrie) sogar<br />
auf einer Doppelseite darüber berichten. Wir<br />
entwickeln im Moment VIOGERM ® Gold Chips<br />
mit Schokolade-Mantel für einen süssen Snack<br />
oder als Joghurt oder Müesli-Zutat. Hier streiten<br />
wir uns noch, ob dunkle oder helle Schokolade.<br />
Am Ende werden wir wohl beides lancieren!<br />
Welche spannenden Projekte erwarten dich<br />
in den nächsten Monaten?<br />
Unser Highlight im Jahr 2013 wird sicher unser<br />
Messe auftritt an der «Food Ingredients Europe»<br />
(FiE 2013) im November in Frankfurt sein.<br />
Zusammen mit der HOCHDORF Swiss Milk<br />
AG werden wir dort mit einem attraktiven<br />
Stand vertreten sein und neue Produkte<br />
vorstellen.<br />
Monique Inderbitzin<br />
Assistentin Unternehmenskommunikation<br />
Im November an der FIE in Frankfurt<br />
Mit kreativem Auftritt zu neuen Ufern<br />
Die FiE ist in Europa die wichtigste Messe<br />
der Nahrungsmittelbranche im Bereich<br />
Ingredienzien. Erwartet werden diesen<br />
November 1500 Aussteller und über 26'000<br />
Besucher aus der Lebensmittelindustrie.<br />
Die HOCHDORF Nutrifood AG und die<br />
HOCHDORF Swiss Milk AG werden mit<br />
einem gemeinsamen Stand vertreten sein.<br />
Der neue Messeauftritt wird auffallen. Wie ein Ährenkorn<br />
ist er aufgebaut. Der Kern und das Wertvollste<br />
ist VIOGERM ® .<br />
«Die Ziele sind klar definiert», erklärt Karin<br />
Bucher, Verantwortliche für das Marketing der<br />
HOCHDORF Nutrifood AG, «wir wollen an der<br />
FiE wichtige Business-Kontakte knüpfen,<br />
Kunden gewinnen und neue Märkte erschliessen.<br />
Wir wollen die Besucher vom gesunden<br />
und ehrlichen Zusatznutzen unserer Produkte<br />
überzeugen und die vielen Einsatzmöglichkeiten<br />
aufzeigen – kurz, sie einfach begeistern!<br />
Sie sollen unsere Produkte anfassen, degustieren<br />
und erleben können.»<br />
Wenn man einer unter 1500 Ausstellern ist,<br />
braucht es einiges, um aufzufallen und um<br />
Besucher an seinen Stand zu locken. Ein gewisses<br />
Mass an Kreativität ist gefragt. «Unser<br />
Messeauftritt wird anders als die anderen»,<br />
berichtet Karin Bucher begeistert. «Dieses<br />
Jahr ist der Stand in verschiedene Zylinder<br />
unterteilt, die die einzelnen Produkte und<br />
damit unsere Vielfalt widerspiegeln.<br />
Unser VIOGERM ® bzw. das<br />
Korn mit seinen Schichten und<br />
dem Keim bildet das Kernstück.<br />
Mit unserer Schwestergesellschaft,<br />
der HOCHDORF Swiss<br />
Milk AG, verbinden uns ALIA, die<br />
Fett- und Ölpulver. Auch die<br />
HOCHDORF Swiss Milk AG nutzt<br />
die Messe als Kontaktplattform<br />
und zeigt ihre Produkte. In dekorativen<br />
Zylindern aus Plexiglas können<br />
unsere verschiedenartigen Ingredienzien<br />
angeschaut werden. Die vielen Endprodukte<br />
zeigen die Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen<br />
Branchen.»<br />
Monique Inderbitzin<br />
Assistentin Unternehmenskommunikation<br />
Produkte-Innovation<br />
VIOGERM ® Gold Chips – vielseitig<br />
einsetzbare Natürlichkeit<br />
Mit den VIOGERM ® Gold Chips lanciert die<br />
HOCHDORF Nutrifood AG ein innovatives<br />
Produkt, das sich durch lange Haltbarkeit,<br />
hohen Genussfaktor und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten<br />
auszeichnet. Zudem ist<br />
es sehr gesund. In einem einzigen Gold Chip<br />
steckt die Kraft von fast 200 Weizenkeimen.<br />
Im Bereich der Weizenkeim-Granulationen ist<br />
den Entwicklerinnen und Entwicklern mit den<br />
VIOGERM ® Gold Chips ein neuer Wurf gelungen.<br />
Das Produkt mit einer Korngrösse von<br />
2–5 Millimetern zeichnet sich durch verbesserte<br />
Haltbarkeit von rund einem Jahr und seine<br />
goldene Farbe aus. Der Weizenkeim macht<br />
zwar nur 1–2 Prozent des Weizenkorns aus.<br />
Dennoch stecken in ihm über 70 essenzielle<br />
Nährstoffe wie zum Beispiel Vitamin E, Folsäure,<br />
Vitamin B1, Vitamin B6, Proteine, Nahrungsfasern<br />
und viele weitere Mineralstoffe und<br />
Spurenelemente.<br />
Die Gold Chips setzen Glanzpunkte<br />
VIOGERM ® Gold Chips können als Monoprodukt<br />
oder als Zutat in zahlreichen Applikationen<br />
eingesetzt werden. Ein Einsatz in Frühstücksflocken,<br />
Getreideriegeln, Backwaren und Snacks<br />
sowie Schokolade ist unkompliziert. Auch können<br />
die goldenen Chips als Top Cup auf Joghurts<br />
verwendet werden. Beliebt ist auch die Anwendung<br />
als nährstoffreiche und dekorative Streusel<br />
auf frischem Salat. VIOGERM ® Gold Chips<br />
werten das Endprodukt in Bezug auf Gesundheit,<br />
Nährstoffe und Natürlichkeit auf. Ein wichtiges<br />
Argument für den Einsatz von VIOGERM ®<br />
Weizenkeimen ist die Tatsache, dass heute<br />
Produkte ohne E-Nummern von Konsumenten<br />
sehr stark nachgefragt werden. Dabei ist es gut<br />
zu wissen, dass etwa vier Esslöffel der feinen<br />
Gold Chips einen grossen Teil des mittleren<br />
menschlichen Tagesbedarfs an lebensnotwendigen<br />
Vitaminen und Nährstoffen abdecken,<br />
und dies ohne nennenswerte Natrium-Zufuhr.<br />
Michel Burla<br />
Geschäftsführer HOCHDORF Nutrifood AG<br />
Der detaillierte Bericht über VIOGERM ® Weizenkeime<br />
erschien im Magazin «dei» (Die Ernährungsindustrie),<br />
Ausgabe 6/2013 vom 17.6.2013.<br />
18 hochdorf
HOCHDORF Nutrimedical AG<br />
Die Entwicklung und die ersten Verkäufe der Trinknahrung<br />
NutriGain – wie ein marktreifes Produkt entsteht!<br />
Die HOCHDORF Nutrimedical AG zeigte auf<br />
eindrückliche Weise, wie schnell aus einer<br />
Idee mit Fachwissen und Wille ein marktreifes<br />
Produkt entstehen kann. In nur fünf<br />
Monaten entwickelte sie die medizinische<br />
Trinknahrungslinie NutriGain für Patienten<br />
mit erhöhtem Energiebedarf. Das Produkt<br />
überzeugte – Sander Ketelaar erzielte<br />
schon in der Einführungsphase erste Verkaufserfolge.<br />
NutriGain schmeckt ausgezeichnet<br />
und wird ausschliesslich mit<br />
natürlichen Aromen hergestellt.<br />
Nicht selten leiden Menschen infolge einer<br />
Krankheit, nach einer Operation oder in der<br />
letzten Phase des Alterns an Mangelernährung.<br />
Jetzt wäre es wichtig, die fehlende<br />
Energie über die Nahrung zuzuführen. Doch<br />
das Kauen fällt schwer, und das Essen bleibt<br />
buchstäblich im Halse stecken. Freudlos<br />
stochern deshalb täglich Millionen von Frauen<br />
und Männer im Essen herum. Sie beginnen,<br />
die regelmässige Nahrungsaufnahme zu vernachlässigen.<br />
«In solchen Momenten ist die<br />
leicht verdauliche und einfach einzunehmende<br />
Flüssignahrung am angenehmsten», erzählt<br />
mir Sander Ketelaar, Geschäftsführer der<br />
Nutri medical AG. Bisher gab es aber ein grosses<br />
Problem: Trinknahrung mundet nicht und<br />
sieht unappetitlich aus.<br />
Trinknahrung sollte schmecken<br />
«Viele handelsübliche Produkte riechen nach<br />
Inhaltsstoffen und hinterlassen einen unangenehmen<br />
Nachgeschmack.» Sander hält mir<br />
dabei schmunzelnd ein Muster unter die Nase.<br />
Nach einem Schluck, der eigenartig schmeckt,<br />
Verpackung ist wichtiges Verkaufs argument<br />
Grosses Augenmerk wurde auf das Verpackungsdesign<br />
gelegt. Die Verpackung muss<br />
Vertrauen vermitteln und den Erwartungen<br />
eines internationalen Marktes entsprechen.<br />
Mit schönem Design alleine lässt sich jedoch<br />
noch kein Markterfolg erzielen. «Der Inhalt<br />
muss leicht erkennbar sein, um Fehlkäufe bzw.<br />
Falschabgaben seitens Kunden oder Personal<br />
auf ein Minimum zu reduzieren», bemerkt der<br />
quirlige Geschäftsführer. Für NutriGain bedeutete<br />
dies, dass sich der Konsument innerhalb<br />
eines Produktesortiments zurechtfinden muss,<br />
das unterschiedliche Aromen und Nährgehalte<br />
umfasst. Es sei sehr wichtig, dass das Pflegepersonal<br />
und die älteren Personen die vorgeschriebenen<br />
Produkteinformationen und<br />
Inhaltsangaben leicht lesen und schnell verstehen<br />
können. Der Markt erwarte dies von einem<br />
Top-Produkt, meint Sander zu mir.<br />
Die Lösung fand sich in der Kombination eines<br />
Farbkonzepts mit Piktogrammen, was für die<br />
Branche der Trinknahrung neuartig ist. Isokalorische<br />
Getränke erhielten eine blaue, hochkalorische<br />
eine violette und hocheiweisshaltige<br />
Produkte eine grüne Verpackung. Enthalten sie<br />
zusätzlich Nahrungsfasern, werden sie mit<br />
gelben Streifen ausgezeichnet. Zudem wurde<br />
jedem Aroma ein passendes Symbol zugeteilt<br />
wie etwa eine Erdbeere oder Banane. Damit<br />
sind auch die Geschmacksrichtungen klar<br />
gekennzeichnet.<br />
Stolz erklärt Sander: «Mit diesen Früchtesymbolen<br />
hebt sich NutriGain deutlich von den<br />
Mitbewerbern ab. Denn innerhalb Europas<br />
dürfen sich nur Produkte mit natürlichen<br />
Aromen entsprechender Echtdarstellungen<br />
bedienen. Einer der gewichtigen Gründe, dass<br />
wir auf künstliche Aromen und Farben verzichteten.»<br />
«Wie bringt ihr aber all die Informationen gut<br />
lesbar auf eine kleine 200-ml-Flasche?», frage<br />
ich neugierig. Auch dafür erhielt ich eine markttaugliche<br />
und kundenfreundliche Antwort: Vier<br />
PET-Flaschen der gleichen Sorte werden mit<br />
einem Karton zu einem Cluster umwickelt. So<br />
erhält man genügend Platz für die mehrsprachigen<br />
Informationen.<br />
Degustationen überzeugten<br />
Sander Ketelaar nutzte für die Markteinführung<br />
der Trinknahrung sein langjähriges Geschäftsnetzwerk.<br />
Er und sein Team versandten zahlreiche<br />
Kostproben an Sanitätshäuser, Apothekenketten<br />
und wichtige Institutionen in die<br />
Niederlande, nach Deutschland und nach<br />
Belgien. Das Feedback war durchwegs positiv,<br />
die Produkte mundeten. «Stell dir vor», erklärt<br />
mir Sander den NutriGain Erfolg, «17 Prozent<br />
der Patienten eines unserer niederländischen<br />
Kunden entschieden sich vor Diätbeginn anhand<br />
von Musterpaketen für NutriGain und<br />
gegen Mitbewerberprodukte wie Nestlé oder<br />
Danone!»<br />
Das Gesamtpaket findet Anklang<br />
Das Konzept überzeugte die Patienten, das<br />
medizinische Personal und den Handel. Neben<br />
Deutschland, Belgien und den Niederlanden<br />
wird neu ab diesem Herbst auch ein Kunde aus<br />
Spanien beliefert. Mit weiteren Interessenten<br />
aus Frankreich, Grossbritannien,<br />
Griechenland,<br />
dem Nahen<br />
Die wichtigsten Kriterien<br />
der Produktentwicklung<br />
für die HOCHDORF<br />
Trinknahrung:<br />
1. Geschmack<br />
2. Mundgefühl<br />
3. Aroma<br />
4. Aussehen<br />
5. Nachgeschmack<br />
Gemäss einer Studie selektieren die<br />
Konsumenten primär nach den oben<br />
erwähnten Empfindungen bei ihrer<br />
Entscheidung, ob eine Trinknahrung<br />
gut oder schlecht ist.<br />
Osten und Südamerika ist Sander Ketelaar im<br />
Gespräch.<br />
Die HOCHDORF Nutrimedical AG bietet übrigens<br />
im Bereich Trinknahrung als einziges<br />
Unternehmen den Geschäftspartnern die<br />
Möglichkeit, die HOCHDORF Trinknahrung<br />
unter eigener Marke und in eigener Verpackung<br />
zu verkaufen. Die dafür benötigte Mindestbestellmenge<br />
ist auf 5000 Liter pro Geschmacksrichtung<br />
festgelegt. Neben diesem Drittmarken-Konzept<br />
wird auch in neue Märkte und in<br />
den Ausbau des Sortiments investiert. Wir<br />
dürfen gespannt sein. Sicher werden auch die<br />
neuen Sorten eine Gaumenfreude und Augenweide<br />
sein. Ich freue mich darauf!<br />
Monique Inderbitzin<br />
Assistentin Unternehmenskommunikation<br />
pflichte ich ihm naserümpfend bei. Nun verstehe<br />
auch ich, weshalb Patienten nicht unbedingt<br />
nach solcher Trinknahrung zumute ist.<br />
«Nun weisst du, weshalb wir uns zum Ziel<br />
setzten, eine Trinknahrung zu entwickeln, die<br />
gut schmeckt», betont Sander mit Nachdruck.<br />
Und als gäbe es nichts Einfacheres, schüttelten<br />
er und sein Team nach nur fünf Monaten<br />
die neue Trinknahrung in den vier leckeren<br />
Sorten Schokolade, Banane, Erdbeere und<br />
Vanille aus dem Ärmel.<br />
Die vier leckeren Sorten sind dank den aufgedruckten Symbolen<br />
wie Erdbeere, Banane, Vanillestengel oder Tafelschokolade leicht<br />
auseinanderzuhalten.<br />
Bis die Marktreife erreicht war, wurde das<br />
Produkt unzählige Male auf sein Aroma, seine<br />
Konsistenz und Farbe hin geprüft. «Speziell<br />
wenn ein Produkt mit Vitaminen und Mineralien<br />
angereichert wird, braucht es viel Expertenwissen,<br />
ihm einen schönen Farbton und einen<br />
guten Geschmack zu verleihen. Erst recht, weil<br />
wir nur natürliche Farbstoffe und Aromen verwenden<br />
wollten. Zusätzlich mussten die<br />
Produkt eigenschaften der industriellen Herstellung<br />
standhalten. Nach jeder Rezepturveränderung<br />
brauchte es einen neuen Testlauf»,<br />
beschreibt Sander die Entwicklungsphase.<br />
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