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Kurier Nr. 94 - Hochdorf

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Menschen für HOCHDORF<br />

wichtige unterstützung in der Arbeitsvorbereitung<br />

AVORPlus für höhere Prozesssicherheit und bessere Rückverfolgbarkeit<br />

Unter der Leitung von Kaspar Stiep erstellte<br />

der Bereich Operations gemeinsam mit den<br />

involvierten Stellen eine Unterstützungsapplikation<br />

für die Arbeitsvorbereitung.<br />

Unter dem Namen AVORPlus ist am Standort<br />

<strong>Hochdorf</strong> innert Jahresfrist ein Programm<br />

entstanden, welches die Prozessleiter<br />

nicht mehr hergeben würden.<br />

«Wie kompliziert und aufwendig war das noch<br />

vor der Einführung von AVORPlus?», fragt sich<br />

Ueli Gassmann, Prozessleiter der HOCHDORF<br />

Nutritec AG und Mitglied des Projektteams.<br />

Zum Beispiel mussten die für die Rückverfolgbarkeit<br />

und Qualitätssicherung notwendigen<br />

Dokumente zusammengesucht werden, weil<br />

sie in verschiedenen Datenbanken gespeichert<br />

waren. «Mit AVORPlus sind sie zwar immer<br />

noch an verschiedenen Orten abgespeichert,<br />

aber AVORPlus liefert mir die richtigen Dokumente<br />

zum richtigen Produkt. Und zwar auf<br />

Knopfdruck», erklärt Ueli Gassmann begeistert.<br />

Bis es so weit war, war es aber ein langer<br />

Weg mit Absprachen und einigen Testläufen.<br />

Startschuss Anfang 2012<br />

«Das Projekt AVORPlus haben wir Anfang<br />

2012 konkret in Angriff genommen. Überlegungen,<br />

in welcher Art und Weise die moderne<br />

Informationstechnologie die Prozesssicherheit,<br />

die Rückverfolgbarkeit und die Verfahrensanweisungen<br />

besser unterstützen könnten,<br />

haben uns aber schon vorher immer wieder<br />

beschäftigt», erklärt Kaspar Stiep, Leiter IT und<br />

Operations der HOCHDORF-Gruppe. Grundsätzlich<br />

ging es bei diesem Projekt darum, die<br />

zahlreichen Papiere und Anweisungen zu einer<br />

Produktionscharge zu bündeln. AVORPlus<br />

ermöglicht dem Prozessleiter und der Produktion<br />

heute, alle notwendigen Dokumente und<br />

Informationen von einer Plattform aus zu erhalten,<br />

zu bearbeiten und auszudrucken.<br />

Die Ziele des Projekts wurden Anfang 2012<br />

wie folgt definiert:<br />

– Prozesssicherheit erhöhen<br />

– Rückverfolgbarkeit sichern/verbessern<br />

– Verfahrensanweisungen vereinheitlichen,<br />

d.h. die Anweisungen zur Herstellung des<br />

Produkts auf einer Anlage vereinheitlichen<br />

– die Fehlerquelle Mensch so gut wie möglich<br />

entlasten<br />

Aufwendiges Projekt mit vielen Beteiligten<br />

«Ein Projekt in der Produktion wird sehr rasch<br />

komplex, weil Personen aus verschiedenen<br />

Abteilungen und unterschiedliche Anforderungen<br />

mit einbezogen werden müssen», berichtet<br />

Kaspar Stiep. An diesem Projekt arbeiteten<br />

neben zwei Spezialisten aus der IT auch mehrere<br />

Entwicklerinnen und Entwickler sowie<br />

Leute aus der Qualitätssicherung und selbstverständlich<br />

auch Mitarbeitende aus der Produktion.<br />

In einem ersten Schritt wurden die<br />

Arbeitsabläufe, die Dokumente, die Verfahrensanweisungen<br />

etc. gesammelt. «Wir sammelten<br />

einfach alle Informationen, die mit einer<br />

Produktionsanlage und der Herstellung eines<br />

Produkts im Zusammenhang stehen», erzählt<br />

Theo Muff, IT-Spezialist der HOCHDORF<br />

Nutritec AG. Sozusagen als Nebeneffekt dieses<br />

Prozesses konnten auch einige Abläufe<br />

vereinfacht und sicherer gemacht werden.<br />

In einem weiteren Schritt wurden die bis anhin<br />

unterschiedlichen Verfahrensanweisungen –<br />

als Laie ist das in etwa die Kochanleitung – für<br />

alle Anlagen und Produkte vereinheitlicht. Das<br />

heisst, sämtliche Zahlen wurden in eine Verfahrensanweisungs-Matrix<br />

eingepflegt. Für<br />

Anpassungen und für die Erfassung der Anweisung<br />

für neue Produkte wurde ein neuer,<br />

sicherer Prozess angelegt. Damit ist sichergestellt,<br />

dass die Daten im System korrekt sind.<br />

Bis die Anweisung für die Produktion freigegeben<br />

werden kann, muss sie von drei bis<br />

fünf Personen abgesegnet werden – je nachdem,<br />

wie komplex die Verfahrensanweisung<br />

des Produkts ist.<br />

Im dritten Schritt programmierte die IT die<br />

AVORPlus-Applikation. Gleichzeitig wurden<br />

Formulare erstellt, die ihre Informationen aus<br />

den verschiedenen Datenbanken bei jedem<br />

Abruf neu abholen. Dazu zählt beispielsweise<br />

ein Formular, in welches die Resultate der<br />

In-line-Prozess-Kontrollen notiert werden.<br />

Dieses Formular zeigt nun den aktuell gültigen<br />

Toleranzbereich der Prozesskontrolle. Die<br />

Eckwerte des Toleranzbereiches werden aus<br />

dem für die Qualitätssicherung relevanten<br />

Programm geholt. Daraus ergibt sich ein riesiger<br />

Vorteil: Die Werte müssen nun nur noch in<br />

einem System erfasst werden. Von diesem<br />

System holen sich die Formulare jeweils die<br />

aktuell gültigen Werte. Die Programmierungsarbeiten<br />

sind auch deshalb sehr komplex, weil<br />

AVORPlus-Daten aus vier grossen Datenbanken<br />

zusammenfasst.<br />

Die Praktikermeinung zu AVORPlus<br />

Losnummer als zentraler Teil<br />

Zentral für AVORPlus ist die 8-stellige Losnummer.<br />

Diese Nummer enthält alle Angaben,<br />

welche für die Rückverfolgung eines Produkts<br />

wichtig sind. Nach Eingabe der Losnummer<br />

zeigt das System alle für die Produktion notwendigen<br />

Dokumente an. Diese werden zudem<br />

automatisch beim richtigen Drucker ausgedruckt.<br />

Dank dieser Verknüpfung entfällt für<br />

die Prozessleiter und die Mitarbeitenden der<br />

Produktion das Zusammensuchen der Dokumente<br />

und Richtwerte. Neben diesem Zeitgewinn<br />

ist das System damit auch deutlich sicherer.<br />

Umfassende Tests<br />

Zu guter Letzt wurde AVORPlus ab November<br />

2012 ausführlich getestet, und die Feineinstellungen<br />

konnten vorgenommen werden. Anfang<br />

2013 wurde das neue System mit Erfolg den<br />

BRC- und ISO-Auditoren vorgeführt. In den vergangenen<br />

Monaten wurde das System nun in<br />

<strong>Hochdorf</strong> noch weiter verfeinert. Demnächst<br />

wird AVORPlus auch in Sulgen eingeführt<br />

werden.<br />

Christoph Hug<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Ueli Gassmann (Prozessleiter der HOCHDORF Nutritec AG) arbeitet seit einigen<br />

Monaten mit AVORPlus und war im Projektteam mit dabei. Er würde das neue,<br />

sichere System nicht mehr hergeben.<br />

<strong>Kurier</strong>: Am Standort <strong>Hochdorf</strong> wird AVORPlus seit einigen Monaten eingesetzt.<br />

Inwiefern hat sich deine Arbeit damit verändert?<br />

Ueli Gassmann: Die Arbeitsvorbereitung geht damit wesentlich schneller. Vor allem das<br />

Zusammenstellen der verschiedenen Dokumente geht schneller. AVORPlus erleichtert<br />

die Arbeitsvorbereitung enorm.<br />

Welches sind die drei wichtigsten Vorteile von AVORPlus für deine Arbeit?<br />

An erster Stelle steht das Tempo. Für eine normale Arbeitsvorbereitung spare ich für das<br />

Zusammenstellen der verschiedenen Dokumente bis zu einem Drittel der Zeit ein. Die<br />

übrigen Tätigkeiten der Arbeitsvorbereitung sind nicht wesentlich schneller.<br />

Als zweiter Punkt ist die höhere Sicherheit zu erwähnen. Wir können nun alle – und die<br />

richtigen – Dokumente mit den aktuell gültigen Parametern in einem System abrufen.<br />

Vorher mussten wir diese Dokumente aus verschiedenen Systemen holen.<br />

Zu guter Letzt möchte ich erwähnen, dass mit AVORPlus einige Fehlerquellen in der<br />

Arbeitsvorbereitung eliminiert wurden. Beispielsweise wird das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

automatisch in das Dokument eingepflegt. Dieses muss nun nicht mehr gesucht<br />

und abgetippt werden.<br />

Du hast einen Wunsch frei. Was könnte man nun an AVORPlus noch verbessern?<br />

Das System übernimmt nur jede Stunde einmal die Daten von unserem ERP. Dieser<br />

Rhythmus könnte durchaus noch verkürzt werden. Zudem könnte das System noch<br />

etwas schneller arbeiten. Manchmal ist die Wartezeit, z.B. bis die Dokumente ausgedruckt<br />

werden, schon etwas lang bzw. kommt einem lange vor.<br />

Theo Muff, IT-Mitarbeiter, schult Isidor Elmiger, Leiter Produktion 2 (Mitte) und Markus Zbinden, Prozessleiter,<br />

auf dem AVORPlus-System.<br />

Besten Dank für das Gespräch.<br />

10 hochdorf

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