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Kandidaten im Profil: Volker Grönhagen, Anton Haimerl, Rupert ...

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Fünf Fragen – Fünf Antworten<br />

<strong>Kandidaten</strong> <strong>im</strong> <strong>Profil</strong>: <strong>Volker</strong> <strong>Grönhagen</strong>, <strong>Anton</strong> Ha<strong>im</strong>erl, <strong>Rupert</strong> Tosolini<br />

Die drei Hagelstädter<br />

Bürgermeisterkandidaten<br />

antworten auf fünf Fragen<br />

der MZ<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Grönhagen</strong>, Wählergemeinschaft<br />

Hagelstadt<br />

geb. 18.6.1956, verheiratet;<br />

Studium der Wirtschafts- und<br />

Organisationswissenschaften,<br />

seit 2002 Stabsoffizier in<br />

Regensburg bei der Division<br />

Spezielle Operationen (DSO).<br />

<strong>Anton</strong> Ha<strong>im</strong>erl, Freie Wählergruppe<br />

Hagelstadt<br />

geb. 18.1.1948, verheiratet,<br />

Versicherungskaufmann; seit<br />

1984 Bürgermeister.<br />

1 2 3 4 5<br />

Abwasserbehandlung:<br />

Welcher Weg ist der<br />

richtige?<br />

Seit zehn Jahren fordert das<br />

Wasserwirtschaftsamt die<br />

Gemeinde auf, die Abwasserproblematik<br />

zu lösen. Problem<br />

ist der Langenerlinger Bach,<br />

der als Vorfluter viel zu wenig<br />

Wasser führt. Da sich dies<br />

nicht ändern wird und die<br />

Abwassermenge durch neue<br />

Baugebiete eher steigt, gibt es<br />

nur zwei Lösungen: Entweder<br />

wir schalten unsere Kläranlage<br />

ab und leiten das Abwasser in<br />

den Kanal des Abwasserzweckverbandes<br />

oder wir<br />

behalten die Anlage und<br />

nutzen die Pfatter als Vorfluter.<br />

Wir müssen alles dafür tun,<br />

um die Abwassergebühren<br />

möglichst stabil zu halten. Die<br />

gesetzlichen Vorgaben für die<br />

Abwasserreinigung und die<br />

Wasserqualität des Langenerlinger<br />

Baches sind gestiegen<br />

und die Behörden machen<br />

Druck. Es müssen deshalb<br />

kostengünstige Lösungen<br />

gefunden werden. Die Gemeinde<br />

hat bereits beschlossen<br />

Ingenieure zu beauftragen,<br />

die noch dieses Jahr den<br />

nach heutigem Stand wirtschaftlichsten<br />

Weg aufzeigen<br />

werden.<br />

Hochwasserschutz:<br />

Wie soll es weitergehen?<br />

Der amtierende Bürgermeister<br />

möchte in Langenerling einen<br />

fünf Meter hohen Hochwasserschutzwall<br />

bauen lassen.<br />

Es gibt andere, schonende<br />

und in die Landschaft eingepasste<br />

Lösungen, Stichwort<br />

„grüne Becken“, sagen auch<br />

Experten. Wir haben uns<br />

Beispiele in umliegenden<br />

Gemeinden angeschaut und<br />

werden die Langenerlinger<br />

natürlich in eine Entscheidung<br />

von Anfang an mit einbinden.<br />

Wir werden uns Zeit nehmen.<br />

Alle müssen ins Boot geholt<br />

werden. Die letzten Monate<br />

haben gezeigt, dass zum<br />

Hochwasserschutz noch<br />

erheblicher Diskussionsbedarf<br />

besteht. Es geht um den<br />

Schutz der Bürger und die<br />

Interessen betroffener Landwirte.<br />

Der Ausbau des Hochwasserschutzes<br />

ist wichtig: In<br />

Zukunft werden Ausweisungen<br />

von Bauland und auch Einzelbaugenehmigungen<br />

in der<br />

ganzen Gemeinde vermehrt<br />

von einem effektiven Hochwasserschutz<br />

abhängig sein.<br />

Gewerbestandort –<br />

Wohnort: Wo liegt<br />

die Zukunft von<br />

Hagelstadt?<br />

In erster Linie wollen wir Hagelstadt<br />

zu einer Gemeinde<br />

mit einem hohen Wohn- und<br />

Erholungswert weiterentwickeln.<br />

Da gibt es noch viel<br />

Verbesserungsbedarf, wenn<br />

wir uns nur die Öffnungszeiten<br />

des Wertstoffhofes oder das<br />

unansehnliche Bahnhofsgebäude<br />

in Gemeindebesitz<br />

anschauen. Wir sind strikt<br />

gegen den Ausbau des Bahnhofs<br />

zu einem neuen Rathaus<br />

und setzen uns für einen<br />

Umbau in ein für alle Bürger<br />

nutzbares Gebäude mit hoher<br />

Aufenthaltsqualität ein.<br />

Beides hängt zusammen:<br />

Handwerks- und Handelsbetriebe<br />

sind Teil unseren guten<br />

Infrastruktur; sie tragen bei zu<br />

einer hohen Wohnqualität. Der<br />

Gemeindebereich ist längst<br />

eine Wohngemeinde und hat<br />

am Rande des Speckgürtels<br />

von Regensburg mit guter<br />

Bahnanbindung langfristig ein<br />

hohes Entwicklungspotenzial.<br />

Aufgelassene landwirtschaftliche<br />

Hofstellen bieten zudem<br />

gute Chancen, verträgliches<br />

Gewerbe anzusiedeln. Das<br />

spart Erschließungsaufwand<br />

und Kosten.<br />

Wie stellen Sie sich<br />

die weitere Jugendarbeit<br />

<strong>im</strong> Ort vor?<br />

Jugendarbeit durch die Gemeinde<br />

gab es noch nie.<br />

Derzeit wird die gesamte<br />

Jugendarbeit ausschließlich<br />

von unseren Vereinen und der<br />

Kirche geleistet. Deshalb kann<br />

man die ehrenamtliche Tätigkeit<br />

all dieser Helfer nicht hoch<br />

genug anrechnen. Daher gilt<br />

unserer Hauptaugenmerk der<br />

Förderung der Vereinsarbeit<br />

und kirchlichen Jugendarbeit.<br />

Wir sehen aber auch die<br />

Verantwortung bei der Gemeinde<br />

und wollen daher auch<br />

selbst tätig werden.<br />

Die gute Jugendarbeit der<br />

Feuerwehren, der örtlichen<br />

Vereine und der Kirche muss<br />

nach Kräften gefördert werden.<br />

Denn sie vermag etwas<br />

sehr Wichtiges zu leisten: Eine<br />

nachhaltige Integration junger<br />

Menschen in den dörflichen<br />

Sozialverbund. Die Grundlagen<br />

dafür werden in den<br />

Familien, <strong>im</strong> Kindergarten und<br />

in der Schule gelegt. Leider<br />

kann mit den bescheidenen<br />

Mitteln einer kleinen Gemeinde<br />

nicht alles repariert werden,<br />

was andernorts falsch gemacht<br />

wird.<br />

Was könnte zur<br />

dauerhaften guten<br />

finanziellen Basis der<br />

Gemeinde beitragen?<br />

Die Gemeinde steht oberflächlich<br />

betrachtet finanziell nicht<br />

schlecht da. Allerdings ist dies<br />

nur der Fall, weil die Gemeindeführung<br />

sich den großen<br />

Herausforderungen wie die<br />

Problematik der Gemeindebrücken<br />

in Langenerling, die<br />

Problematik des schlechten<br />

Abwassers in Hagelstadt und<br />

dem Abschluss der Dorferneuerung<br />

in Gailsbach jahrelang<br />

nicht angenommen hat.<br />

Umso wichtiger ist es jetzt,<br />

intelligente und finanziell<br />

tragbare Konzepte zu entwickeln.<br />

Die bisherige, langfristig angelegte<br />

Finanzpolitik und die<br />

Ausgabendisziplin müssen<br />

beibehalten werden. Dies<br />

bedeutet, dass die laufenden<br />

Kosten niedrig gehalten werden<br />

durch die Organisation<br />

einer schlanken Gemeindeverwaltung<br />

und die Vergabe<br />

gemeindlicher Aufgaben an<br />

selbstständige Dienstleister<br />

und Handwerker (Klärwärter,<br />

Winterdienst, Schülerbeförderung,<br />

Gemeindearbeiter), weil<br />

dadurch in einer kleinen Gemeinde<br />

die Kosten besser<br />

kalkulierbar bleiben.


<strong>Rupert</strong> Tosolini, pro Bürger<br />

Hagelstadt<br />

geb. 8.5.1965, verheiratet, vier<br />

Kinder; Diplomverwaltungswirt<br />

(FH), seit 2001 Geschäftsleiter<br />

der Gemeinde Köfering;<br />

2001 Gründungsmitglied von<br />

pro Bürger, seit 2003 deren<br />

Vorsitzender.<br />

Die Wähler zahlen derzeit für<br />

den privaten Betrieb der eigenen<br />

Kläranlage über Beiträge<br />

und Abwassergebühren einen<br />

hohen Preis. Wegen notwendiger<br />

Investitionen wurden weitere<br />

Ausgaben <strong>im</strong> sechsstelligen<br />

Bereich angekündigt. Vor<br />

dieser Entscheidung mit Tragweite<br />

für 20 bis 30 Jahre muss<br />

schleunigst eine Varianten-Untersuchung<br />

in Auftrag gehen.<br />

Auf Dauer könnte eine Ableitung<br />

über Alteglofshe<strong>im</strong> oder<br />

Moosham zum Zweckverband<br />

Pfattertal wirtschaftlicher sein.<br />

Grundlage des mit 75 Prozent<br />

bezuschussten Planungskonzeptes<br />

ist unterm Strich der<br />

Schutz vor einem hundertjährigem<br />

Hochwasser. Ein Fehler<br />

der bisherigen Vorgehensweise<br />

war sicher, die betroffenen<br />

Bürger aus Langenerling mit<br />

einem fertigen Planungskonzept<br />

zu konfrontieren. Eine<br />

frühzeitige Beteiligung der<br />

Betroffenen hätte hier viel<br />

Ärger vermieden. Pro Bürger<br />

wird sich allgemein für eine<br />

bessere und frühere Beteiligung<br />

der Bürger - bei allen<br />

Planungen - einsetzen.<br />

Ein großes Plus für Gewerbe<br />

stellen B15 und Bahnlinie dar.<br />

Firmen nutzen diesen Standortvorteil.<br />

Trotzdem wird es<br />

schwierig, aufgrund begrenzter<br />

Flächen Gewerbe anzusiedeln.<br />

Auch soll das Ortsbild<br />

nicht unter einer „Gewerbeansiedlung<br />

um jeden Preis"<br />

leiden. Wir werden uns für<br />

eine verträgliche Erweiterung<br />

durch Baugebiete einsetzen,<br />

allerdings will ich mit der<br />

Tradition brechen, dass landwirtschaftliche<br />

Grund-<br />

Eigentümer selbst verkaufen<br />

dürfen.<br />

Ich meine, die Jugendarbeit<br />

der Vereine und der Pfarrei<br />

läuft sehr gut. Nachholbedarf<br />

ist aber bei den nicht organisierten<br />

Jugendlichen vorhanden,<br />

die sich in keinen Verein<br />

einbinden lassen wollen.<br />

Diese „Offene Jugendarbeit"<br />

kann aber nur von professionellen<br />

Kräften erfolgreich<br />

gestaltet werden. Bereits vor<br />

etwa zehn Jahren stellte<br />

meine Ehefrau Marion Tosolini<br />

einen Antrag auf „Streetworker“<br />

<strong>im</strong> Gemeinderat.<br />

Die Gemeinde steht finanziell<br />

auf einer gesunden Basis. Natürlich<br />

bin ich aber dafür, die<br />

künftig geplanten Ausgaben<br />

nochmals auf ihre Notwendigkeit<br />

hin zu überprüfen. Zum<br />

Beispiel ein neues Rathaus <strong>im</strong><br />

alten Bahnhof, hier sehe ich<br />

keinen Bedarf. Viel günstiger<br />

wären Nutzung und Ausbau<br />

der vorhandenen Räume in<br />

der Gemeindekanzlei mit<br />

Schaffung eines barrierefreien<br />

Zugangs. Notwendige Ausgaben<br />

für den Brandschutz<br />

stehen für mich dagegen<br />

außer Frage.<br />

MZ vom 14.02.2008

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