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20 K I W A N I S C O N T A C T D O S S I E R<br />

GASTFREUNDSCHAFT<br />

IN DER TRADITION DES<br />

BENEDIKTINERORDENS<br />

Klösterliche Gastfreundschaft ist so alt wie die<br />

Klöster selber. Waren es am Anfang Arme, Kranke,<br />

Pilger oder fremde Mönche, Priester oder<br />

Adelige, die auf ihren oft beschwerlichen Reisen<br />

in den Klöstern um Unterkunft und Verpflegung<br />

baten, so sind es heute in erster Linie Menschen,<br />

die eine Auszeit brauchen; die Ruhe und<br />

Stille, aber auch den Glauben suchen; die sich<br />

neu orientieren möchten; die – um es modern zu<br />

sagen – ein «chill-out» brauchen.<br />

So versuchen die benediktinischen Frauen- und<br />

Männerklöster heutzutage, vor allem für diese Menschen<br />

einen Ort zur Verfügung zu stellen, der sie neu<br />

die innere Ruhe und die Mitte finden lässt. Denn für<br />

Benedikt sollen seine Mönche und Nonnen in erster<br />

Linie Menschen sein, die Gott suchen und so einander<br />

und anderen Menschen auf diesem Weg der Gottsuche<br />

Stütze und Halt sein.<br />

Was Gastfreundschaft für die Benediktiner bedeutet<br />

In insgesamt 6 Kapiteln ist in der Regel des heiligen Benedikt<br />

(* 480/+ 547) von den Gästen die Rede. Es handelt<br />

sich dabei meistens um kleine Hinweise, wie man<br />

sich um die Gäste kümmern, oder wie man ihnen begegnen<br />

soll. Das Kapitel 53 jedoch ist ganz und gar den<br />

Gästen gewidmet. «Einem Kloster soll es nie an Gästen<br />

fehlen», heisst es da. Für Benedikt ist Gastfreundschaft<br />

nicht einfach Wohnung geben, Essen und Trank reichen.<br />

Er braucht Wörter, die sonst in der Sprache des<br />

Gottesdienstes ihre Heimat haben, um die Betreuung<br />

der Gäste zu regeln. Man soll mit ihnen beten, man soll<br />

sie segnen, sich vor ihnen verneigen, ja ihnen nach der<br />

langen Reise sogar die Füsse waschen. Er möchte,<br />

dass die Mönche in den Gästen Christus sehen, der ihnen<br />

begegnen will. Es sind biblische Bilder und Wörter,<br />

die das Kapitel über die Gästeaufnahme prägen.<br />

Grundlage sind für Benedikt die Worte Jesu aus dem<br />

Matthäusevangelium: «Ich war hungrig, und ihr habt<br />

mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir<br />

zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich<br />

aufgenommen.» (Mt 25,35). Diese Grundhaltung Benedikts<br />

versuchen wir auch heute in die Tat umzusetzen.<br />

Gäste beherbergen und sie betreuen ist für uns<br />

Benediktiner deshalb auch heute in erster Linie ein<br />

geistliches Geschehen<br />

Wie Gastfreundschaft heute von der Gemeinschaft<br />

der Benediktiner gelebt wird<br />

Gemäss der Regel Benedikts fehlt es auch den Klöstern<br />

der heutigen Zeit selten an Gästen. Für viele Benediktiner<br />

und Benediktinerinnen sind die klösterlichen Gästehäuser<br />

eine wichtige Aufgabe und ein erfüllendes Arbeitsfeld<br />

geworden. Oft sind Brüder und Schwestern<br />

sogar speziell ausgebildet, um für die Menschen mit ihren<br />

Fragen und Problemen, ihren Sorgen und Ängsten<br />

ein offenes Ohr, aber auch ein helfendes Wort zu haben.<br />

Wir wollen keine Hotels oder Ferienhäuser mit lautem<br />

Spass und Vergnügen sein, sondern unsere Gästehäuser<br />

verstehen sich als Orte der Ruhe und Stille, der<br />

Besinnung und des Auftankens. Wir bieten den Gästen<br />

keine Programme mit «fun» und «action», sondern wir<br />

möchten die Menschen nach Möglichkeit spirituell be-

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