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Naturwissenschaftler<br />

Der Karriere-Ratgeber<br />

Im Interview<br />

Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r bei Bayer<br />

Special Healthcare/Medizintechnik<br />

Die biologische Epoche<br />

Promotion zahlt sich aus<br />

Einstiegsgehälter für Naturwissenschaftler<br />

Unsere Partner:<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

2011/12<br />

5. Ausgabe


Starten Sie Ihre Karriere als Inhouse-Berater bei Siemens Management Consulting.<br />

Sie beraten für Ihr Leben gern – Sie lieben die Abwechslung, die Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />

<strong>de</strong>n Teamgeist. Gleichzeitig möchten Sie die Weichen für Ihre zukünftige Karriere stellen.<br />

Das Management ist Ihr langfristiges Ziel?<br />

Dann kommen Sie zu Siemens Management Consulting. Wir bereiten Sie exzellent für<br />

Ihre spätere Verantwortung in <strong>de</strong>r Linie vor. SMC, als Talentpool für Management Talente<br />

bei Siemens, bietet Ihnen die Möglichkeit, eine leiten<strong>de</strong> Position in einem <strong>de</strong>r weltgrößten<br />

Technologieunternehmen zu übernehmen. Im Rahmen globaler Strategieprojekte in<br />

unseren Geschäftsdivisionen und Regionalgesellschaften haben Sie die außergewöhnliche<br />

Chance, sowohl Ihre Fachkenntnisse als auch Ihr persönliches Netzwerk weiterzu-<br />

entwickeln. Work Life Balance und die Aufstiegsperspektive in eine Führungsposition<br />

– bei<strong>de</strong>s fin<strong>de</strong>n Sie bei SMC.<br />

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Heute Strategieberater.<br />

Morgen ins Management.


Chancen für Talente<br />

„Europa gehen die Talente verloren“, befürchtet Marijn Dekkers,<br />

<strong>de</strong>r nach mehr als zwei Jahrzehnten in <strong>de</strong>n USA nach Europa zurückkehrte<br />

und dort Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r von Bayer wur<strong>de</strong>. Jungen<br />

Forschern rät <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch, ihre Laufbahn in Europa<br />

zu beginnen. Warum das so ist, erklärt Dekkers, selbst promovierter<br />

Chemiker, im Interview ab Seite 8.<br />

Auch bei <strong>de</strong>n Naturwissenschaftlern stehen immer mehr Stu<strong>de</strong>nten<br />

mit Bachelor-Abschluss vor <strong>de</strong>r Entscheidung, wie es weitergehen<br />

soll. Robert Klapper, Studien<strong>de</strong>kan im Fachbereich Biologie,<br />

berichtet über die Erfahrungen an <strong>de</strong>r Universität Münster. Die Bachelor-Absolventen<br />

seien gut und breit ausgebil<strong>de</strong>t, und fast alle,<br />

die ein Master-Studium anschließen möchten, haben auch eine realistische<br />

Chance auf einen Studienplatz. Ist <strong>de</strong>r Bachelor-Abschluss<br />

also viel besser als sein Ruf? Mehr dazu auf Seite 12.<br />

Ebenfalls in <strong>de</strong>r Diskussion stehen Naturwissenschaftler, wenn es<br />

um Schlüsseltechnologien wie Gentechnik, Bionik o<strong>de</strong>r biologische<br />

Medikamente geht. Hier fin<strong>de</strong>n sie spannen<strong>de</strong> Jobs – und eine ganz<br />

neue gesellschaftliche Beachtung. Im Special „Healthcare/Medizintechnik“<br />

ab Seite 18 beschäftigen wir uns ausführlich mit <strong>de</strong>n<br />

Chancen für Absolventen in dieser Sparte.<br />

Und zum guten Schluss verrät <strong>de</strong>r Mathematik-Professor und<br />

Schach-Experte Christian Hesse, warum Schachspieler nicht nur von<br />

Mathematikern, son<strong>de</strong>rn auch von Boxern etwas lernen können.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Aus <strong>de</strong>m Inhalt<br />

über<br />

Naturwissenschaftler<br />

14Mythen<br />

Immer noch hängt ihnen <strong>de</strong>r<br />

Mythos von fachverliebten Einzelgängern<br />

an. Experten aus Unternehmen verraten, wie<br />

sie wirklich sind – die Naturwissenschaftler.<br />

Wi(e)<strong>de</strong>r die<br />

Klischees<br />

Sie wer<strong>de</strong>n gesucht und haben einen guten Ruf. Und doch hängt ihnen<br />

immer noch <strong>de</strong>r Mythos von fachverliebten Einzelgängern an. Experten aus<br />

Unternehmen verraten, wie sie wirklich sind – die Naturwissenschaftler.<br />

Dr. Claus Feußner, Jahrgang<br />

1967 arbeitet l<br />

„Naturwissenschaftler tragen<br />

immer weiße Kittel“<br />

Ich bin zwar Pharmazeut, aber einen weißen Kittel habe ich selten an. Mein Arbeitsalltag<br />

ist sehr vielfältig – und das sieht man auch an <strong>de</strong>r Kleidung. Meist trage<br />

ich Stoffhose und Hemd. In Anzug und Krawatte bin ich unterwegs, wenn ich<br />

Kontakt zu unseren Kun<strong>de</strong>n habe, allesamt Vertreter von internationalen Pharma-<br />

o<strong>de</strong>r Biotech-Unternehmen. Nur wenn ich bei meinen Mitarbeitern im Labor<br />

bin, ziehe ich mir natürlich die vorgeschriebene Schutzkleidung üb<br />

ßer Kittel und Schutzbrille Aber h<br />

ich d<br />

im Profil<br />

Hier fin<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>taillierte<br />

49Arbeitgeber<br />

Informationen über führen<strong>de</strong><br />

Arbeitgeber. Dieses Verzeichnis hilft Ihnen<br />

direkt bei <strong>de</strong>r konkreten Vorbereitung Ihrer<br />

individuellen Bewerbung.<br />

ARBEITGEBER IM PROFIL ANZEIGE<br />

Arbeitgeber<br />

Das Angebot<br />

Lernen Sie Ihren Wunsch -<br />

im Profil<br />

Alles Wichtige auf einen Blic<br />

Zahlen und Fakte<br />

2011/12<br />

In <strong>de</strong>r Jobfin<strong>de</strong>r-Tabelle fin<strong>de</strong>n<br />

53Jobfin<strong>de</strong>r<br />

Sie die wichtigsten Arbeitgeber<br />

auf einen Blick – mit gesuchter Fachrichtung,<br />

Einstellungskriterien, Startgehältern<br />

und Anzahl freier Stellen.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 3<br />

Startgehalt<br />

Fachrichtungen<br />

Standorte<br />

Einsat<br />

Heinz Peter Krieger<br />

verantwortlicher Redakteur<br />

heinz.krieger@staufenbiel.<strong>de</strong><br />

JOBFINDER<br />

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Profil<br />

staufenbiel.<strong>de</strong><br />

EDITORIAL<br />

Jobfin<strong>de</strong>r 2011/12<br />

Unternehmen und Website Anzahl freier Stellen<br />

2011/12<br />

36 Contact Singapore ja ja ja ja<br />

37 www.contactsingapore.sg<br />

4 50 Continental AG rd. 1.500 k.A. rd. 1.20<br />

www.continental-karriere.<strong>de</strong><br />

51 d-fine GmbH ca. 80<br />

www.d-fine.<strong>de</strong><br />

41 Hannover Rück 20–30 k.A. 10 30<br />

www.hannover-rueck.jobs<br />

U4 LANXESS AG<br />

Hochschulabsolventen<br />

Nachwuchskräfte mit Promotion<br />

Young Professionals<br />

2 ja ja ja<br />

Praktikanten


Trainees wanted!<br />

Die automobilen Megatrends im Blick entwickelt Continental Mobilität für je<strong>de</strong>r-<br />

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gemeinsam mit uns die Zukunft <strong>de</strong>r Mobilität zu gestalten:<br />

www.continental-karriere.<strong>de</strong> · www.facebook.com/ContinentalKarriere<br />

11


8„Europa<br />

gehen die Talente verloren“<br />

Interview mit Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r bei Bayer<br />

EINSTEIGEN<br />

Forschung in <strong>de</strong>r Industrie: „Europa gehen die Talente<br />

verloren“ – Interview mit Marijn Dekkers,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r bei Bayer ............................................8<br />

Bachelor: Besser als <strong>de</strong>r Ruf ......................................................12<br />

Mythen über Naturwissenschaftler:<br />

Wi(e)<strong>de</strong>r die Klischees ............................................................14<br />

Gehälter: Promotion zahlt sich aus ..........................................16<br />

ARBEITEN<br />

Special Healthcare/Medizintechnik<br />

Die biologische Epoche............................................................18<br />

„Umfeld mit echter Konkurrenz“ –<br />

Interview mit Rouven Lippe, Business Unit Manager HR<br />

bei Philips Healthcare ..........................................................20<br />

Erfahrungsberichte<br />

„Neue biologische Fragestellungen“ ..................................22<br />

„Selbstständig Projekte vorantreiben“ ....................................24<br />

Einsatzfel<strong>de</strong>r<br />

Consulting ................................................................................26<br />

Forschung ................................................................................27<br />

Optik und Photonik ..................................................................30<br />

Patentanwalt ............................................................................31<br />

Pharmaberater ........................................................................32<br />

Versicherung ............................................................................33<br />

Konsumgüterindustrie: Notwendiges und Schönes ..............34<br />

BEWERBEN<br />

Erfolgreich im Vorstellungsgespräch: Schritte zum Job<br />

Step 1: Vorbereitung ................................................................38<br />

Step 2: Das Gespräch ..............................................................39<br />

Step 3: Die häufigsten Fragen ................................................40<br />

Step 4: Nachbereitung ............................................................42<br />

WEITERKOMMEN<br />

Zusatzqualifikationen: Die richtige Wahl ................................44<br />

Online-Netzwerke:<br />

„Je mehr Menschen, <strong>de</strong>sto mehr Wissen“ – Interview mit<br />

Ijad Madisch, Geschäftsführer von Researchgate ..............46<br />

ARBEITGEBER IM PROFIL<br />

Detaillierte Informationen über führen<strong>de</strong> Arbeitgeber..........49<br />

Jobfin<strong>de</strong>r 2011/12 ......................................................................53<br />

ZUM SCHLUSS<br />

Inhalt<br />

18 Die biologische Epoche<br />

Special Healthcare/Medizintechnik<br />

Eine E-Mail von Christian Hesse ..............................................54<br />

Mehr Infos unter<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 5


IMPRESSUM<br />

Mehr Infos unter<br />

staufenbiel.<strong>de</strong><br />

mba-master.<strong>de</strong><br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/twitter<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/facebook<br />

Verantwortlicher Redakteur: Heinz Peter Krieger<br />

Redaktion: Rebekka Baus, Thomas Frie<strong>de</strong>nberger,<br />

Natalia Kotischewski, Katrin Mingels, Edgar Naporra<br />

Redaktionsleitung: Stefanie Zimmermann<br />

Korrektorat: Ulrike Kösterke<br />

Online-Redaktion: Kirsten Gregus, Maurice Hein,<br />

Ina Oberhoff, Julia Orgelmacher<br />

Anzeigenmarketing: Bert Alkema, Jana Becker, Fritz<br />

Bruchmann, Christina Elsner, Nadine Eppmann,<br />

Anne Moog, Nina Otto vor <strong>de</strong>m gentschen Fel<strong>de</strong>,<br />

Thorsten Volpers<br />

Sales Director: Holger Fäßler,<br />

Telefon: 0221/91 26 63 33,<br />

E-Mail: holger.faessler@staufenbiel.<strong>de</strong><br />

Client Support: Maria Gorki, Natascha Wie<strong>de</strong>nfeld<br />

Finanz- und Rechnungswesen: Britta Janshen<br />

Marketing/Distribution:<br />

Karen Herold, Melanie Perrone<br />

Design: Yvonne Bäumgen, Simon Pietsch<br />

(Coverbild © shutterstock/Péter Gu<strong>de</strong>lla; istockphoto/dddb)<br />

Leitung Grafik & Produktion: Simon Pietsch<br />

Druck: Stürtz, Würzburg<br />

Herausgeberin: Birgit Giesen<br />

Herausgegeben von<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Institut GmbH<br />

Postfach 10 35 43, 50475 Köln<br />

Tel.: +49 (0)221/91 26 63 0<br />

Fax: +49 (0)221/91 26 63 9<br />

E-Mail: info@staufenbiel.<strong>de</strong><br />

Internet: www.staufenbiel.<strong>de</strong><br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler ist eine<br />

Publikation <strong>de</strong>r internationalen TARGETjobs-Reihe<br />

ISSN 1865-2549<br />

© 2011 by <strong>Staufenbiel</strong> Institut GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in On line-Dienste<br />

und Internet sowie Vervielfälti gung auf<br />

Datenträgern wie CD-ROM, DVD-ROM etc. dürfen nur<br />

nach vorheriger schriftlicher Genehmi gung <strong>de</strong>s Verlages<br />

erfolgen. Die einzige Aus nah me ist das Fotokopieren<br />

mit Quellennachweis durch Career Services und<br />

Hochschulteams, Hoch schulmitar bei ter und stu<strong>de</strong>n tische<br />

Vereine zum Zweck <strong>de</strong>r Berufs beratung. Die<br />

Inhalte <strong>de</strong>r Artikel geben nicht notwendigerweise die<br />

Meinung <strong>de</strong>r Redaktion wie<strong>de</strong>r.<br />

Die Informationen in dieser Publikation sind sorgfältig<br />

recherchiert und geprüft wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nnoch kann keinerlei<br />

Garantie übernommen wer<strong>de</strong>n. Eine Haftung für<br />

Personen-, Sach- und Vermögensschä<strong>de</strong>n ist ausgeschlossen.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler wird von <strong>de</strong>r<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Institut GmbH als Teil <strong>de</strong>r Group GTI<br />

herausgegeben. GTI ist Euro pas führen<strong>de</strong>r<br />

Karriere-Verlag für Nach wuchs aka <strong>de</strong>miker.<br />

Unsere Anzeigenkun<strong>de</strong>n<br />

Biotechnologische Stu<strong>de</strong>nteninitiative (btS) e.V. ............................................................................25<br />

Contact Singapore ........................................................................................................................36–37<br />

Continental AG..................................................................................................................................4, 50<br />

d-fine GmbH..........................................................................................................................................51<br />

Fraunhofer-Gesellschaft zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r angewandten Forschung e.V...................................U3<br />

Hannover Rück ....................................................................................................................................41<br />

jobvector/Capsid GmbH ......................................................................................................................43<br />

LANXESS AG ..........................................................................................................................................U4<br />

Miltenyi Biotec GmbH ..........................................................................................................................11<br />

Munich Re ............................................................................................................................................51<br />

R+V Versicherung ................................................................................................................................17<br />

Siemens Management Consulting ..............................................................................................U2, 52<br />

Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG ........................................................................................17<br />

Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. – VBIO ....................23<br />

Unsere Autoren<br />

Justus Beck ....................................................Roche Diagnostics Deutschland GmbH ......................15<br />

Dr. Axel B. Berger ............................................Kanzlei BARDEHLE PAGENBERG ..................................31<br />

Heike Bossert..................................................Hannover Rückversicherung ......................................33<br />

Cornelia Bren<strong>de</strong>l ............................................Johnson Controls Power Solutions EMEA ..................27<br />

Dr. Lisa Bruns ..................................................Merck ..............................................................................22<br />

Dr. Steve Fenning............................................Dr. Fenning Biomed GmbH, BioValley Deutschland ..18<br />

Dr. Claus Feußner ..........................................Vetter Pharma-Fertigung ..............................................14<br />

Martin Fischer ................................................Fraunhofer Aca<strong>de</strong>my ....................................................44<br />

Michael Hartmann ..........................................Bausch + Lomb/Dr. Mann Pharma ..............................42<br />

Myriam Herrmann ..........................................LANXESS AG ....................................................................38<br />

Professor Christian Hesse ............................Universität Stuttgart ....................................................54<br />

Claudia Israel ..................................................QIAGEN GmbH ................................................................39<br />

Dr. Melanie Jungblut ......................................Miltenyi Biotec GmbH....................................................15<br />

Dr. Yoshihiko Katayama ................................Carl Zeiss ........................................................................30<br />

Dr. Robert Klapper ..........................................Westfälische Wilhelms-Universität Münster..............12<br />

Dr. Harald Magg ..............................................Reckitt Benckiser ..........................................................14<br />

Sarah Monib ....................................................Paul Hartmann AG ........................................................24<br />

Simone Oehler ................................................Otto Bock HealthCare GmbH ........................................15<br />

Dr. Jörn Rank ..................................................d-fine GmbH ..................................................................26<br />

Dr. Katrin Stapput ..........................................MKM Co-Pharma GmbH ................................................32<br />

Michael Vogel ..................................................Fraunhofer-Gesellschaft ..............................................44<br />

Sven Zeising ....................................................UCB Pharma GmbH........................................................40<br />

Unsere Interviewpartner<br />

Dr. Marijn Dekkers ..........................................Bayer AG ............................................................................8<br />

Rouven Lippe ..................................................Philips Healthcare ........................................................20<br />

Dr. Ijad Madisch ..............................................Researchgate ................................................................46<br />

Redaktion und Verlag sind stets bemüht, sowohl re daktionelle<br />

Beiträge als auch Anzeigen daraufhin zu prüfen, dass Formulierungen<br />

nicht gegen gelten<strong>de</strong>s Recht, insbeson<strong>de</strong>re gegen das<br />

Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, verstoßen. Sollte im Einzelfall<br />

eine Formulierung von <strong>de</strong>r Rechtsprechung als diskriminierend<br />

bewertet wer<strong>de</strong>n, weisen wir bereits jetzt darauf hin,<br />

dass wir uns von je<strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Diskriminierung distanzieren und<br />

dies je<strong>de</strong>nfalls nicht die Ansicht <strong>de</strong>r Redaktion darstellt.<br />

Soweit in redaktionellen Beiträgen und in Beiträgen von Kun<strong>de</strong>n<br />

ausschließlich o<strong>de</strong>r überwiegend die maskuline Form verwen-<br />

<strong>de</strong>t wird, erfolgt dies lediglich aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lesbarkeit und<br />

stellt in keinem Fall eine Wertung gegenüber weiblichen Personen<br />

dar. Entsprechend ist mit <strong>de</strong>m Gebrauch <strong>de</strong>s Begriffs „Young<br />

Professionals“ keine Diskriminierung hinsichtlich <strong>de</strong>s Alters intendiert,<br />

son<strong>de</strong>rn es soll lediglich die Gruppe <strong>de</strong>r Berufseinsteigerinnen<br />

und Berufseinsteiger angesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />

Sofern Sie sich durch Inhalte dieser Publikation benachteiligt<br />

fühlen, bitten wir Sie, sich mit unserer Beauftragten für<br />

Gleichbehandlung, Frau Nadine Eppmann, nadine.eppmann@<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>, in Verbindung zu setzen.<br />

6 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


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Noch mehr im Netz<br />

Online gibt es mehr: Auf staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler fin<strong>de</strong>n Sie viele weitere<br />

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Alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie als<br />

Naturwissenschaftler Karriere machen wollen<br />

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Ob Forschung, Consulting o<strong>de</strong>r Vertrieb –<br />

welche Jobs und Aufgaben auf<br />

Naturwissenschaftler warten<br />

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staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 7


© Bayer AG<br />

EINSTEIGEN: FORSCHUNG IN DER INDUSTRIE<br />

„Europa gehen<br />

Talente<br />

verloren“<br />

Marijn Dekkers kehrte nach mehr als zwei Jahrzehnten in <strong>de</strong>n USA nach Europa<br />

zurück und wur<strong>de</strong> dort Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r von Bayer. Im Interview vergleicht er<br />

die amerikanische und europäische Haltung zur Forschung und beschreibt die<br />

wichtigsten Einstiegsbereiche für Naturwissenschaftler.<br />

8 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


Herr Dr. Dekkers, Sie studierten Chemie und Chemieingenieurwesen<br />

in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>n<br />

USA arbeiteten Sie als Forschungsleiter und CEO.<br />

Heute sind Sie Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bayer<br />

AG in Deutschland. Wo fühlen Sie sich zu Hause?<br />

Ich fühle mich dort zu Hause, wo meine Familie ist. Und<br />

das ist jetzt in Deutschland. Als Jugendlicher war ich in<br />

Holland heimisch, dann 25 Jahre in <strong>de</strong>n USA. Dort habe<br />

ich auch meine Frau kennengelernt, dort besitzen wir auch<br />

nach wie vor ein Haus. Meine Kin<strong>de</strong>r besuchen nun in<br />

Düsseldorf eine internationale Schule und wachsen mit<br />

Gleichaltrigen aus vielen Län<strong>de</strong>rn auf. Ich <strong>de</strong>nke, das ist<br />

ein großer Vorteil, <strong>de</strong>nn sie lernen, global zu <strong>de</strong>nken.<br />

Nach Ihrer Promotion wechselten Sie Mitte <strong>de</strong>r 1980er-Jahre in die<br />

Forschungsabteilung von General Electric in <strong>de</strong>n USA. Eine Karriere<br />

in <strong>de</strong>r Hochschulforschung stand für Sie nicht zur Debatte?<br />

Meine beruflichen Planungen sahen ursprünglich vor, als<br />

Chemiker in <strong>de</strong>r Hochschulforschung zu arbeiten. Doch<br />

vorher wollte ich Erfahrungen in <strong>de</strong>r Industrie sammeln<br />

und startete als Forscher bei General Electric im US-Bun<strong>de</strong>sstaat<br />

New York. Die zentrale Forschungsabteilung von<br />

GE war eine <strong>de</strong>r renommiertesten<br />

und traditionsreichsten<br />

in Nordamerika mit rund<br />

2 000 Wissenschaftlern.<br />

Weshalb entschie<strong>de</strong>n Sie sich für<br />

einen Start in einem amerikanischen<br />

Unternehmen?<br />

Die Aufgaben waren sehr<br />

reizvoll. Ich konnte meine<br />

Kenntnisse aus <strong>de</strong>m Chemie-Studium anwen<strong>de</strong>n. Die Station<br />

war zwar als Zwischenschritt zu einer Universitätsprofessur<br />

geplant, aber die Arbeit und die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

bei GE waren so interessant, dass ich blieb. Ich<br />

fand so großen Gefallen an <strong>de</strong>r Forschung in einem Unternehmen<br />

und später an an<strong>de</strong>ren Funktionen in <strong>de</strong>r Wirtschaft,<br />

dass eine Rückkehr an eine Hochschule für mich<br />

nie wie<strong>de</strong>r ein Thema war.<br />

Im vergangenen Jahr kehrten Sie nach Europa zurück. Wie haben<br />

sich die Bedingungen für Forscher in Europa verän<strong>de</strong>rt?<br />

Die Akzeptanz in Deutschland und in einigen europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn ist für manche Forschungsbereiche – etwa<br />

die grüne Gentechnik – nicht so hoch wie in <strong>de</strong>n USA. Daher<br />

schauen sich Hochschulabsolventen, die auf solchen<br />

Gebieten arbeiten und forschen wollen, außerhalb Europas<br />

um. Europa gehen so lei<strong>de</strong>r Talente verloren, die für<br />

die Zukunft benötigt wür<strong>de</strong>n.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

EINSTEIGEN: FORSCHUNG IN DER INDUSTRIE<br />

Raten Sie jungen Forschern <strong>de</strong>nnoch, ihre Laufbahn in Europa zu<br />

beginnen?<br />

Ja, in je<strong>de</strong>m Fall. Auch in Europa gibt es für junge Forscher<br />

vielfältige Möglichkeiten zum Start in <strong>de</strong>n Beruf. Bei Bayer<br />

betreiben wir <strong>de</strong>n größten Teil unserer Forschungseinrichtungen<br />

an europäischen Standorten. Ohne gut ausgebil<strong>de</strong>te<br />

und motivierte Mitarbeiter wäre dies nicht möglich.<br />

Der Fachkräftemangel ist eines <strong>de</strong>r großen Themen in Wirtschaft<br />

und Politik. Gefähr<strong>de</strong>t er wirklich die wirtschaftliche Entwicklung<br />

o<strong>de</strong>r geht es eher um einige Positionen für rare Spezialisten?<br />

Generell trifft <strong>de</strong>r Fachkräftemangel Industrie und Branchen<br />

sehr unterschiedlich. In unseren Kern-Einstellbereichen,<br />

<strong>de</strong>n Naturwissenschaften, aber auch bei Verfahrenstechnikern<br />

und Chemieingenieuren sehen wir <strong>de</strong>rzeit für<br />

unser Unternehmen noch keine problematische Situation.<br />

Bei <strong>de</strong>n produktionsnahen, technischen Berufen spüren<br />

wir allerdings einen Nachwuchs-Rückgang.<br />

Wer wird vor allem gesucht?<br />

Für unsere Forschungs- und Entwicklungsbereiche sind<br />

dies in erster Linie Chemiker, Biologen, Mediziner, Phar-<br />

Forschung und Entwicklung wer<strong>de</strong>n weiterhin die<br />

wichtigsten Bereiche für Naturwissenschaftler sein.<br />

mazeuten sowie Verfahrenstechniker und Chemieingenieure.<br />

Daneben stellen wir verstärkt IT-Experten und Wirtschaftswissenschaftler<br />

ein.<br />

In welchen Bereichen <strong>de</strong>r Chemie- und Pharmabranche haben<br />

Naturwissenschaftler beson<strong>de</strong>rs gute Zukunftschancen?<br />

Forschung und Entwicklung wer<strong>de</strong>n weiterhin die wichtigsten<br />

Bereiche für Naturwissenschaftler sein. Wichtig ist<br />

auch die technische Verfahrensentwicklung. Sie ermöglicht<br />

die Produktion und Vermarktung neuer Produkte zu<br />

marktgerechten Preisen und mit umweltschonen<strong>de</strong>n, energiesparen<strong>de</strong>n<br />

Verfahren.<br />

Ein weltweit bekanntes Unternehmen wie Bayer sollte doch genügend<br />

Bewerber fin<strong>de</strong>n. Ist <strong>de</strong>r Fachkräftemangel nicht eher ein<br />

Problem für <strong>de</strong>n Mittelstand?<br />

Nicht unbedingt. Wir erhalten zwar <strong>de</strong>rzeit noch ausreichend<br />

Bewerbungen. Die Quantität allein ist aber nicht ent-<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 9<br />

>>>


© Bayer AG<br />

EINSTEIGEN: FORSCHUNG IN DER INDUSTRIE<br />

Marijn Dekkers: „Ich fand so großen Gefallen an <strong>de</strong>r<br />

Forschung in einem Unternehmen, dass eine Rückkehr<br />

an eine Hochschule für mich nie wie<strong>de</strong>r ein Thema war.“<br />

Zur Person<br />

Dr. Marijn Dekkers studierte Chemie und Chemie ingenieur wesen<br />

an <strong>de</strong>n Universitäten Nijmegen und Eindhoven. Nach sei -<br />

ner Promotion wechselte er 1985 als Wissenschaftler in die<br />

zentrale Forschung von General Electric im US-Bun<strong>de</strong>sstaat<br />

New York. Mit einer kurzen Unterbrechung setzte er seine beruf -<br />

liche Laufbahn bis 1999 in <strong>de</strong>n USA fort und war dort zuletzt<br />

Presi<strong>de</strong>nt und CEO <strong>de</strong>s Laborgeräteherstellers Thermo Fisher<br />

Scientific Inc.<br />

Anfang 2010 wechselte Marijn Dekkers in <strong>de</strong>n Vorstand von<br />

Bayer, seit Oktober 2010 ist er dort Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r. Es<br />

ist nicht seine erste Station in Deutschland: Als Stu<strong>de</strong>nt spielte<br />

er für Rot-Weiß Emmerich in <strong>de</strong>r Tennis-Oberliga.<br />

10 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

@<br />

Weitere Interviews gibt es<br />

im „Insi<strong>de</strong>rtalk“ unter<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

schei<strong>de</strong>nd. Wir müssen freie Stellen mit <strong>de</strong>n am besten geeigneten<br />

Mitarbeitern besetzen. Der Wettbewerb um die<br />

bes ten Köpfe wird wegen <strong>de</strong>s knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Angebots<br />

schwieriger. Um künftige Absolventen für einen Berufseinstieg<br />

bei Bayer zu interessieren, setzen wir weiterhin auf Kooperationen<br />

von unseren Forschern mit Hochschulen.<br />

Was erwarten Sie heute von Bewerbern – Hauptsache gut forschen?<br />

Fundiertes wissenschaftliches Arbeiten ist natürlich sehr<br />

wichtig. Aber wir erwarten mehr: Dazu gehören etwa ausgezeichnete<br />

englische Sprachkenntnisse, sehr gute Kommunikationsfähigkeiten<br />

o<strong>de</strong>r Führungskompetenz und die<br />

Übereinstimmung mit unseren Werten.<br />

Wir waren auch in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

mit <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />

Absolventen sehr zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Verlassen Stu<strong>de</strong>nten die Hochschulen nach <strong>de</strong>r Umstellung auf<br />

Bachelor- und Master-Studiengänge als bessere Bewerber?<br />

Wir waren auch in <strong>de</strong>r Vergangenheit mit <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />

Absolventen sehr zufrie<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Einstieg in die<br />

Forschung ist eine breite fachliche Ausbildung erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

die nicht zulasten einer zu frühen Spezialisierung gehen darf.<br />

Welche attraktiven Jobs können Sie Bachelor-Absolventen in<br />

Aussicht stellen?<br />

Die typische Einstiegsposition für Naturwissenschaftler,<br />

Mediziner und Pharmazeuten in <strong>de</strong>r Forschung ist die <strong>de</strong>s<br />

Laborleiters. Dazu gehört die Promotion. Daneben gibt es<br />

für Bachelor- und Master-Absolventen Einstiegsmöglichkeiten<br />

im Laborbetrieb sowie außerhalb <strong>de</strong>r Forschung,<br />

etwa im IT-Bereich o<strong>de</strong>r Inhouse Consulting.<br />

Wann sollten Naturwissenschaftler Ihrem Beispiel folgen und ins<br />

Ausland gehen?<br />

Die Bologna-Reform ermöglicht verschie<strong>de</strong>ne Zeitfenster.<br />

So können die Stu<strong>de</strong>nten während <strong>de</strong>s Bachelor- o<strong>de</strong>r<br />

Master-Studiums ein Auslandssemester einplanen o<strong>de</strong>r für<br />

die Abschlussarbeit zu einem interessanten Hochschullehrer<br />

wechseln. Für Chemiker run<strong>de</strong>t nach wie vor eine Postdoc-Zeit<br />

in einem renommierten Arbeitskreis die universitäre<br />

Laufbahn ab.<br />

Welche Län<strong>de</strong>r bieten Forschern beson<strong>de</strong>rs attraktive Bedingungen?<br />

Meine Empfehlung ist, sich bei <strong>de</strong>r Wahl für einen Postdoc-Aufenthalt<br />

herausragen<strong>de</strong> themenbezogene Arbeitskreise<br />

zu suchen. Diese können in Europa, Nordamerika<br />

o<strong>de</strong>r Asien sein.<br />

Sie gelten als sportbegeistert. Setzen Sie eher auf die erste<br />

Fußball-Meisterschaft von Bayer Leverkusen – o<strong>de</strong>r doch eher auf<br />

<strong>de</strong>n ersten WM-Titel <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>?<br />

Bei<strong>de</strong>s wür<strong>de</strong> mir große Freu<strong>de</strong> bereiten, wobei bei<strong>de</strong>n<br />

Teams – Bayer 04 als aktueller Vizemeister und <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

als Vize-Weltmeister – zum ganz großen Wurf nicht<br />

viel gefehlt hat. Ich bleibe in bei<strong>de</strong>n Fällen optimistisch.<br />

Interview: Heinz Peter Krieger<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


Zur ersten Kontaktaufnahme steht<br />

Ihnen unser HR - Team zur Verfügung.<br />

Telefon +49 2204 8306-2550<br />

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Erfolg forschen.<br />

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und vermarkten.<br />

Seit zwanzig Jahren entwickelt, produziert und vertreibt Miltenyi Biotec<br />

Spitzentechnologie für die Zellforschung in aller Welt und ist zu einem <strong>de</strong>r<br />

größten Biotechnologieunternehmen in Deutschland gewachsen. Die Basis<br />

dieses Erfolgs sind die Menschen bei Miltenyi Biotec. Sie kombinieren<br />

ihr Wissen und ihre Energie in einer inspirieren<strong>de</strong>n und herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Arbeitsatmosphäre. Die beson<strong>de</strong>re Verbindung aus Wissenschaft und<br />

Wirtschaft eröffnet persönlich zugeschnittene Karrierewege in einem<br />

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© istockphoto/CurvaBezier/Andreas Reh<br />

EINSTEIGEN: BACHELOR<br />

Besser<br />

als <strong>de</strong>r<br />

Ruf<br />

War zu Zeiten<br />

<strong>de</strong>r Diplom-<br />

Studiengänge<br />

alles besser?<br />

Die Stu<strong>de</strong>nten<br />

erreichten in hervorragend konzipierten<br />

und auf spätere Berufe optimal<br />

vorbereiten<strong>de</strong>n Studiengängen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Regelstudienzeit <strong>de</strong>n<br />

Diplom-Abschluss und traten dann<br />

direkt hoch dotierte Stellen in Forschung<br />

o<strong>de</strong>r Industrie an. Aka<strong>de</strong>mikerarbeitslosigkeit<br />

gab es nicht –<br />

schon gar nicht in <strong>de</strong>n MINT-Fächern.<br />

Und plötzlich drängen rudimentär<br />

ausgebil<strong>de</strong>te Bachelor in die Arbeitslosigkeit.<br />

Wer einen Job ergattert,<br />

quält sich schlecht o<strong>de</strong>r gar<br />

nicht bezahlt von einem Praktikum<br />

zum nächsten, weil ausreichen<strong>de</strong><br />

Studienplatzangebote in Master-Studiengängen<br />

fehlen.<br />

So – könnte man meinen – hat die<br />

Bologna-Reform die Universitäts- und<br />

Arbeitslandschaft in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren überrollt. Aber stimmt das auch?<br />

Gut ausgebil<strong>de</strong>t<br />

Eine aktuelle Studie <strong>de</strong>s Stifterverbands<br />

für die Deutsche Wissenschaft wirft ein<br />

überraschend positives Licht auf die<br />

Entwicklung. Sowohl bei Stu<strong>de</strong>nten<br />

und Absolventen als auch bei Unternehmen<br />

schnei<strong>de</strong>n die neuen Studiengänge<br />

nicht schlechter ab als die alten<br />

Diplom-Studiengänge. In etlichen<br />

Punkten lassen sich sogar <strong>de</strong>utlich positive<br />

Entwicklungen nachweisen.<br />

Wie sehen die Erfahrungen aus,<br />

die wir an <strong>de</strong>r Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster im Fach-<br />

12 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


ereich Biologie mit <strong>de</strong>r Umstellung<br />

auf Bachelor- und Master-Strukturen<br />

gemacht haben? Wir sind selbst erstaunt,<br />

wie gut und breit ausgebil<strong>de</strong>t<br />

unsere Bachelor-Absolventen bereits<br />

nach sechs Semestern sind. Bei entsprechend<br />

entschlackten Studieninhalten<br />

lassen sich in diesem Zeitraum<br />

neben einer soli<strong>de</strong>n naturwissenschaftlichen<br />

Grundausbildung auch<br />

überfachlicher Kompetenzerwerb,<br />

Auslandsstudien o<strong>de</strong>r ein Betriebspraktikum<br />

und eine experimentelle<br />

Bachelor-Arbeit unterbringen. Dies<br />

geht aber nur, wenn sich die Lehrpläne<br />

auf exemplarischen Wissenserwerb<br />

fokussieren – und man nicht darauf<br />

aus ist, dass die Stu<strong>de</strong>nten enzyklopädisches<br />

Faktenwissen anhäufen.<br />

Eintauchen in die Forschung<br />

In <strong>de</strong>n experimentellen Naturwissenschaften<br />

sollten die Stu<strong>de</strong>nten bei <strong>de</strong>r<br />

Erstellung <strong>de</strong>r Bachelor-Arbeit einmal<br />

in eine echte Forschungsarbeit eintauchen.<br />

Das ist auch eine wichtige<br />

Grundlage bei <strong>de</strong>r Entscheidung, ob<br />

ein Stu<strong>de</strong>nt weiterhin das Lernen im<br />

Forschungskontext auf sich nehmen<br />

will o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n ersten berufsqualifizieren<strong>de</strong>n<br />

Abschluss als solchen nutzen<br />

und <strong>de</strong>r Hochschule erst einmal <strong>de</strong>n<br />

Rücken kehren möchte.<br />

Die meisten Stu<strong>de</strong>nten wollen einen<br />

konsekutiven Master-Studiengang<br />

anschließen. So möchten in<br />

Münster über 90 Prozent <strong>de</strong>r Absolventen<br />

aus <strong>de</strong>n Biowissenschaften<br />

weiterstudieren. Unsere eigenen Befragungen<br />

haben ergeben, dass das<br />

nicht notgedrungen daran liegt, dass<br />

adäquate Jobs fehlten, son<strong>de</strong>rn am<br />

fachlichen Interesse.<br />

Wer wird Master?<br />

In <strong>de</strong>n Naturwissenschaften sehen die<br />

Möglichkeiten zum Weiterstudieren<br />

gar nicht schlecht aus. Allein in <strong>de</strong>n<br />

Biowissenschaften existieren im<br />

<strong>de</strong>utschsprachigen Raum über 540<br />

Master-Studiengänge. Nahezu alle<br />

Bachelor-Absolventen haben eine realistische<br />

Chance auf einen Master-<br />

Studienplatz.<br />

Diese Beobachtung <strong>de</strong>ckt sich<br />

auch mit <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Studie<br />

<strong>de</strong>s Stifterbands. Sie belegt, dass die<br />

überwiegen<strong>de</strong> Mehrheit <strong>de</strong>r Bachelor-<br />

Absolventen ihr weiteres Studium sowohl<br />

in <strong>de</strong>m von ihnen angestrebten<br />

Fach als auch an <strong>de</strong>r von ihnen favorisierten<br />

Hochschule aufnehmen<br />

kann. In Münster kommen in <strong>de</strong>n<br />

Biowissenschaften auf rund 110 Absolventen<br />

pro Jahr 96 Master-Plätze.<br />

An vielen Hochschulen bleiben sogar<br />

etliche Plätze unbesetzt, da die Nachfrage<br />

zu gering ist.<br />

Spezialisierung und<br />

Promotion<br />

Einige Hochschulen versuchen, sich<br />

durch sehr spezialisierte Master-Programme<br />

zu profilieren. Das birgt auch<br />

eine Gefahr: Unter Umstän<strong>de</strong>n wird<br />

mit zunehmen<strong>de</strong>r Spezialisierung die<br />

Auswahl möglicher Beschäftigungsfel<strong>de</strong>r<br />

geringer.<br />

Viele Master-Absolventen aus <strong>de</strong>n<br />

MINT-Fächern streben eine Promotion<br />

an. Master-Absolventen ohne<br />

Doktortitel haben <strong>de</strong>shalb in Zukunft<br />

auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt möglicherweise<br />

einen schweren Stand. Denn die<br />

Wirtschaft hat inzwischen erkannt,<br />

dass die jungen Bachelor-Absolventen<br />

gut ausgebil<strong>de</strong>t sind – das notwendige<br />

Spezialwissen wird ihnen ohnehin firmenintern<br />

vermittelt –, dafür aber<br />

EINSTEIGEN: BACHELOR<br />

Naturwissenschaftler mit Bachelor-Abschluss haben schlechtere Aussichten auf <strong>de</strong>m<br />

Arbeitsmarkt und wenig Chancen auf ein Master-Studium – glauben viele. Robert Klapper,<br />

Studien<strong>de</strong>kan an <strong>de</strong>r Universität Münster, kommt zu ganz an<strong>de</strong>ren Ergebnissen.<br />

Fachkräftemangel?<br />

Die Wirtschaft prognostiziert seit Langem einen Fachkräftemangel in <strong>de</strong>n MINT-Fächern.<br />

Hier muss zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Naturwissenschaften sowie <strong>de</strong>n Technik-Berufen differenziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Mangel in <strong>de</strong>n Ingenieurwissenschaften ist nicht neu. Unter an<strong>de</strong>rem<br />

aus diesem Grund wur<strong>de</strong>n vor 40 Jahren die Fachhochschulen gegrün<strong>de</strong>t. Hier hat<br />

auch die Bologna-Reform keine Abhilfe geschaffen. Solange es gesellschaftlich akzeptiert<br />

ist, dass Informatik, Maschinenbau, Chemie und Physik nur etwas für weltfrem<strong>de</strong> Nerds<br />

ist und Hochschulen versuchen müssen, eklatante Lücken im Schulwissen zu schließen,<br />

wird sich dieser Mangel eher noch verschärfen.<br />

preiswerter als die Master sind. Für<br />

leiten<strong>de</strong> Positionen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

meisten Fällen weiterhin promovierte<br />

Mitarbeiter gesucht, bei <strong>de</strong>nen es keine<br />

Rolle spielt, ob sie vorher noch ein<br />

Diplom o<strong>de</strong>r schon einen Master erworben<br />

haben.<br />

Nach <strong>de</strong>m Berufseinstieg<br />

Bachelor, die nach ihrem Abschluss<br />

erst einmal Berufserfahrungen sammeln,<br />

können später immer noch entschei<strong>de</strong>n,<br />

ob sie nach einiger Zeit einen<br />

Master-Studiengang beginnen<br />

möchten. In einigen Fällen unterstützen<br />

Firmen ein berufsbegleiten<strong>de</strong>s<br />

Master-Studium. Die Nachfrage nach<br />

Studienangeboten, die eine berufsbegleiten<strong>de</strong><br />

Weiterqualifizierung ermöglichen,<br />

wird zukünftig steigen.<br />

Fazit: Der Bachelor ist besser als<br />

sein Ruf. In <strong>de</strong>n MINT-Fächern haben<br />

Absolventen mit Bachelor vergleichsweise<br />

gute Chancen auf <strong>de</strong>m<br />

Arbeitsmarkt, und es steht ihnen ein<br />

breites Angebot an weiterqualifizieren<strong>de</strong>n<br />

Master-Studiengängen offen.<br />

Mehr Wahl als Qual.<br />

DR. ROBERT KLAPPER,<br />

Jahrgang 1965, ist Studien<strong>de</strong>kan<br />

im Fachbereich<br />

Biologie <strong>de</strong>r WESTFÄLI-<br />

SCHEN WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNS -<br />

TER (WWU). Er studierte Biologie<br />

(Hauptfach Zoologie) an <strong>de</strong>r WWU und<br />

promovierte auch dort.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 13


EINSTEIGEN: MYTHEN ÜBER NATURWISSENSCHAFTLER<br />

Wi(e)<strong>de</strong>r die<br />

Klischees<br />

Sie wer<strong>de</strong>n gesucht und haben einen guten Ruf. Und doch hängt ihnen<br />

immer noch <strong>de</strong>r Mythos von fachverliebten Einzelgängern an. Experten aus<br />

Unternehmen verraten, wie sie wirklich sind – die Naturwissenschaftler.<br />

Dr. Claus Feußner, Jahrgang<br />

1967, arbeitet als Bereichsleiter<br />

Qualitätskontrolle bei<br />

<strong>de</strong>r Vetter Pharma-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG. Er studierte<br />

Pharmazie an <strong>de</strong>r Universität<br />

Würzburg und promovierte<br />

in <strong>de</strong>r Industrie.<br />

Dr. Harald Magg, Jahrgang<br />

1955, ist Leiter Forschung<br />

und Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsbereichs Geschirrspüler<br />

bei Reckitt Benckiser.<br />

Er studierte Chemie an<br />

<strong>de</strong>r Universität Ulm.<br />

„Naturwissenschaftler tragen<br />

immer weiße Kittel“<br />

Ich bin zwar Pharmazeut, aber einen weißen Kittel habe ich selten an. Mein Arbeitsalltag<br />

ist sehr vielfältig – und das sieht man auch an <strong>de</strong>r Kleidung. Meist trage<br />

ich Stoffhose und Hemd. In Anzug und Krawatte bin ich unterwegs, wenn ich<br />

Kontakt zu unseren Kun<strong>de</strong>n habe, allesamt Vertreter von internationalen Pharma-<br />

o<strong>de</strong>r Biotech-Unternehmen. Nur wenn ich bei meinen Mitarbeitern im Labor<br />

bin, ziehe ich mir natürlich die vorgeschriebene Schutzkleidung über – also weißer<br />

Kittel und Schutzbrille. Aber schon wenn es in die Produktion geht, tausche<br />

ich <strong>de</strong>n Kittel wie<strong>de</strong>r gegen einen aus mehreren Schichten bestehen<strong>de</strong>n Reinraumanzug.<br />

Unser Unternehmen füllt Arzneimittel unter aseptischen Bedingungen<br />

in Spritzensysteme, Karpulen und Vials ab. Deshalb sind die Hygienevorgaben<br />

im Produktionsbereich sehr streng.<br />

„Naturwissenschaftler arbeiten<br />

im Elfenbeinturm“<br />

Naturwissenschaftler haben einen enormen Einfluss<br />

auf Produkte <strong>de</strong>s täglichen Bedarfs. Markenartikel<br />

für Haushalt o<strong>de</strong>r Körperpflege zu entwickeln<br />

und das Produkt nur wenige Monate später<br />

manchmal millionenfach weltweit im Regal zu sehen,<br />

kann auch für Wissenschaftler ein faszinieren<strong>de</strong>s Erlebnis sein. Wissenschaftler<br />

in <strong>de</strong>r Produktentwicklung eines Konsumgüterunternehmens sind keineswegs<br />

weltfrem<strong>de</strong>, einsame Forscher. Ganz im Gegenteil: Gefragt sind eine hohe Fachkompetenz<br />

und Kommunikationsfähigkeit. Denn es gilt, technische Sachverhalte in fachübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Projektteams in verständlicher Form darzustellen, sie zu vertreten<br />

und unter Umstän<strong>de</strong>n kontrovers zu diskutieren. Die bei Naturwissenschaftlern<br />

stark ausgeprägte Neugier an neuen Dingen ist in diesem Job ein großer Vorteil,<br />

wenn sie mit einem Interesse an an<strong>de</strong>ren Fachgebieten wie Marktforschung, Produktion<br />

o<strong>de</strong>r Marketing einhergeht.<br />

14 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


„Naturwissenschaften sind<br />

nichts für Frauen“<br />

Vor 50 Jahren mussten Frauen, die sich in die Natur wissenschaften<br />

wagten, noch gegen massive Vorurteile kämpfen und sich gegen<br />

ihre männlichen Mitstreiter durch beson<strong>de</strong>re Leistungen behaupten.<br />

Heute ist es sicher leichter gewor<strong>de</strong>n, als Frau einen Beruf im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Naturwissenschaften zu ergreifen. Allerdings kommt es<br />

auch heute noch vor, dass eine Frau, die eine aka<strong>de</strong>misch-natur -<br />

wissenschaftliche Laufbahn beginnt, skeptisch beäugt wird. Dabei<br />

stehen Frauen ihren männlichen Mitstreitern hier in nichts nach.<br />

Frauen, die im naturwissenschaftlichen Bereich ihre berufliche<br />

Zukunft sehen, sei ans Herz gelegt, ihrem Interesse zu folgen und<br />

sich keinesfalls durch überholte Vorurteile davon abhalten zu lassen.<br />

Wer sein Ziel mit Talent und Fleiß verfolgt, wird es auch erreichen –<br />

ob als Frau o<strong>de</strong>r Mann.<br />

„Naturwissenschaftler machen nur<br />

mit Promotion Karriere“<br />

Dass Naturwissenschaftler ohne Promotion keine Aussichten auf eine spannen<strong>de</strong><br />

Karriere hätten, gilt sicher nicht im Vertrieb. Die Studienzeit im Labor<br />

war interessant und wichtig für mich. Im Beruf wollte ich aber stärker mit<br />

unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen, flexibel arbeiten und mein<br />

naturwissenschaftliches Know-how mit betriebswirtschaftlichen Inhalten<br />

verzahnen. Im Vertrieb habe ich die Möglichkeit, Gespräche auf unterschiedlichen<br />

fachlichen Ebenen mit meinen Kun<strong>de</strong>n zu führen. Ein fundierter wissenschaftlicher<br />

Hintergrund ist hierbei wichtig. Auch wenn eine Promotion<br />

beim Entree helfen kann, sind eine aufgeschlossene Persönlichkeit und gute<br />

Menschenkenntnisse wichtiger, ebenso ein schnelles Erlernen von Verhandlungsgeschick<br />

und Marktkenntnissen. Nächstes Karriereziel ist, Führungsaufgaben<br />

zu übernehmen – auch das ist im Vertrieb ohne Promotion<br />

möglich. Was zählt, ist die Persönlichkeit.<br />

„Naturwissenschaftler sind Einzelgänger“<br />

Auch unter Naturwissenschaftlern gibt es ein paar verschrobene Einzelgänger<br />

– doch die haben es im heutigen Berufsleben verdammt<br />

schwer. Denn da sind kommunikative Teamplayer statt schweigsame<br />

Eigenbrötler gefragt. Meine Kollegen und ich arbeiten eng mit an<strong>de</strong>ren<br />

Unternehmensbereichen, Forschungspartnern aus aller Welt und<br />

mit <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>rn unserer Produkte zusammen. Um etwa Amputierten<br />

Mobilität und damit ein Stück Lebensqualität zurückzugeben,<br />

ist es wichtig, ihre Bedürfnisse genau zu kennen und ihre Erfahrungen<br />

im Alltag mit einer Prothese für künftige Produktentwicklungen<br />

zu nutzen. Die Vielfalt an Themen und <strong>de</strong>r Kontakt zu unterschiedlichen<br />

Menschen machen einen beson<strong>de</strong>ren Reiz meiner beruflichen<br />

Tätigkeit aus. Und ich bin mir sicher: Das sehen die meisten Naturwissenschaftler<br />

genauso!<br />

EINSTEIGEN: MYTHEN ÜBER NATURWISSENSCHAFTLER<br />

Dr. Melanie Jungblut, Jahrgang<br />

1975, ist Project Manager<br />

Neurobiology bei <strong>de</strong>r<br />

Miltenyi Biotec GmbH. Sie<br />

studierte Biologie und Chemie<br />

an <strong>de</strong>r Universität Kaiserslautern<br />

und promovierte<br />

am Max-Planck-Institut<br />

für Polymerforschung in<br />

Mainz.<br />

Justus Beck, Jahrgang<br />

1984, ist Account Manager<br />

im Vertrieb bei <strong>de</strong>r Roche<br />

Diagnostics Deutschland<br />

GmbH. Er studierte Biomedizin<br />

an <strong>de</strong>r Universität<br />

Würzburg.<br />

Dipl.-Ing. Simone Oehler,<br />

Jahrgang 1977, ist Leiterin<br />

<strong>de</strong>s Prüfwesens (Forschung<br />

& Entwicklung) bei <strong>de</strong>r Otto<br />

Bock HealthCare GmbH. Sie<br />

studierte Maschinenbau,<br />

Biomedizinische Technik,<br />

Biomedical Science und<br />

Liberal Arts an <strong>de</strong>r TU Berlin, <strong>de</strong>r<br />

TU Berg ak a <strong>de</strong>mie Freiberg, <strong>de</strong>r University<br />

of Auckland und <strong>de</strong>m Monroe Com munity<br />

College in Rochester, New York.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 15<br />

© Von oben nach unten: istockphoto/dddb/Daniel Grill/Andreas Reh; photocase.com/kallejipp


EINSTEIGEN: GEHÄLTER<br />

Promotion<br />

zahlt sich aus<br />

Die Einstiegsgehälter von Naturwissenschaftlern können sich sehen lassen.<br />

Chemiker und Medizintechniker belegen die vor<strong>de</strong>ren Plätze.<br />

Die Einstiegsgehälter für Naturwissenschaftler<br />

variieren <strong>de</strong>utlich. Je nach Fachrichtung,<br />

Branche und Abschluss ist in <strong>de</strong>n ers -<br />

ten bei<strong>de</strong>n Berufsjahren ein Jahresein -<br />

kommen zwischen 28 000 und 56 000<br />

Euro möglich. Das ermittelte die Vergütungsberatung Personalmarkt<br />

im Mai 2011. Wie bei je<strong>de</strong>r Gehaltsstudie hilft<br />

ein Blick auf die Details.<br />

Bei <strong>de</strong>n Fachrichtungen liegen die Chemiker vorne. Sie<br />

kommen auf Einstiegsgehälter zwischen 36 000 und 47 000<br />

Euro im Jahr. Nicht weit davon entfernt liegen die Gehälter<br />

von Medizintechnikern und Physikern.<br />

Lukrative Gehälter in Industrie und Beratung<br />

Attraktiv ist ein Einstieg in <strong>de</strong>r Industrie und Beratung. So<br />

kann eine Anstellung in <strong>de</strong>r Chemie- und Pharmaindustrie<br />

zwischen 38 000 und 56 000 Euro einbringen. Und auch<br />

die Consulting-Branche zeigt mit Einstiegsgehältern zwischen<br />

37 000 und 53 000 Euro, wie viel Ihnen das analytische<br />

Geschick von Naturwissenschaftlern wert ist. Abstriche<br />

muss laut Personalmarkt hinnehmen, wen es in ein<br />

Forschungsinstitut zieht. Dennoch sind hier im Schnitt<br />

etwa 39 000 Euro drin.<br />

Der Master hat aufgeholt<br />

Gera<strong>de</strong> bei Naturwissenschaftlern hat <strong>de</strong>r Hochschulabschluss<br />

großen Einfluss auf das Gehalt. Der Master genießt<br />

– nimmt man die Einstiegsgehälter als Maßstab – inzwischen<br />

ein gleich hohes Ansehen wie das Uni-Diplom.<br />

Bachelor-Absolventen müssen im Vergleich dazu Abschläge<br />

von durchschnittlich immerhin 7 000 Euro hinnehmen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs lukrativ ist für Naturwissenschaftler <strong>de</strong>r Doktortitel.<br />

Kein Wun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn er ist weiterhin die Einstiegsvoraussetzung<br />

für Positionen wie als Laborleiter.<br />

Personalmarkt weist auch auf große regionale Unterschie<strong>de</strong><br />

bei <strong>de</strong>n Einstiegsgehältern hin. Generell sind in<br />

Ballungsgebieten die Gehälter höher als auf <strong>de</strong>m Land.<br />

Außer<strong>de</strong>m zahlen Konzerne ten<strong>de</strong>nziell besser als mittelständische<br />

Unternehmen. Eine Ausnahme können Mittelständler<br />

mit Bedarf an hoch spezialisierten Fachkräften<br />

sein.<br />

Edgar Naporra<br />

16 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

@<br />

Weitere Infos zu Gehältern und<br />

Verhandlungstechniken fin<strong>de</strong>n<br />

Sie unter staufenbiel.<strong>de</strong>/gehalt<br />

Einstiegsgehälter für Naturwissenschaftler<br />

(bis zwei Jahre Berufserfahrung)<br />

Q1 Median Q3<br />

Jahresgehalt in Euro (gesamt) 32 423 39 000 46 073<br />

nach Fachrichtung<br />

Chemie 36 851 42 213 47 717<br />

Medizintechnik 38 990 41 990 47 595<br />

Physik 35 820 40 210 47 123<br />

Pharmazie 34 500 39 044 46 002<br />

Medizin 31 495 37 820 44 381<br />

Biologie 30 836 35 563 42 013<br />

nach Branche<br />

Pharma 37 992 46 316 53 781<br />

Chemie, Verfahrenstechnik 38 937 46 084 56 352<br />

Beratung 37 167 45 800 53 043<br />

Automobilindustrie 40 270 44 599 49 038<br />

Medizintechnik 36 325 43 900 48 000<br />

Energie, Wasser, Umwelt 37 200 42 618 51 085<br />

Feinmechanik, Optik 35 436 41 000 49 352<br />

Halbleiterindustrie 30 000 39 321 45 209<br />

Biotechnologie 30 000 37 241 45 296<br />

Forschungsinstitute 30 000 36 228 40 878<br />

nach Firmengröße<br />

klein (< 101 Mitarbeiter) 29 799 35 750 42 004<br />

mittel (101–1000 Mitarbeiter) 32 911 39 065 45 607<br />

groß (> 1000 Mitarbeiter) 37 200 43 200 50 039<br />

nach Abschluss<br />

Bachelor 27 896 33 119 37 734<br />

Diplom FH 30 113 36 250 42 000<br />

Diplom Uni 34 000 40 800 48 100<br />

Master 35 019 40 672 48 723<br />

Promotion 39 126 45 000 54 326<br />

Hinweis: Jeweils 50 % aller erhobenen Werte sind höher o<strong>de</strong>r niedriger als <strong>de</strong>r Median. Unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Quartils Q1 und oberhalb <strong>de</strong>s Quartils Q3 liegen jeweils 25 % <strong>de</strong>r Werte. Die genannten<br />

Gehälter entsprechen <strong>de</strong>m Gesamtjahresbruttogehalt in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Berufsjahren.<br />

Darin enthalten sind alle fixen und variablen Anteile am Gehalt (Stand: Mai 2011). Ausgewertet<br />

wur<strong>de</strong>n insgesamt 1 221 Datensätze.<br />

Quelle: PMSG PersonalMarkt Services GmbH<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


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© Vetter 2009


© istockphoto/Alexan<strong>de</strong>r Kozachok<br />

! <strong>SPECIAL</strong><br />

Healthcare/Medizintechnik<br />

biologische<br />

Schlüsseltechnologien wie Gentechnik, biologische Medikamente o<strong>de</strong>r die Bionik<br />

verän<strong>de</strong>rn schon jetzt Wirtschaft und Gesellschaft. Naturwissenschaftler fin<strong>de</strong>n<br />

hier spannen<strong>de</strong> Jobs und eine ganz neue gesellschaftliche Beachtung.<br />

Healthcare bezeichnet alles, was gemeinhin<br />

unserem Gesundheitssystem zuzuordnen<br />

ist: Krankenhäuser, Reha, Versicherungen<br />

und die dazugehören<strong>de</strong>n Therapiemaßnahmen<br />

und die technische Ausstattung.<br />

Der Begriff Biotech – o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unterschiedlich weit gefasste<br />

Terminus „Life Sciences“ – beschreibt dabei die technische<br />

Biologie aus <strong>de</strong>n Bereichen Molekularbiologie, Zellbiologie,<br />

Mikrobiologie und Biochemie in Kombination<br />

mit an<strong>de</strong>ren Fachrichtungen. Beson<strong>de</strong>re wirtschaftliche<br />

Be<strong>de</strong>utung hat <strong>de</strong>r Pharmabereich. Hierunter sind Wirkstofferforschung<br />

und -herstellung zu verstehen, ebenso <strong>de</strong>r<br />

Vertrieb von Pharmazeutika.<br />

Zur Medizintechnik zählen jegliche Formen von Apparateentwicklung<br />

und -bau. Dazu gehören minimal-invasive<br />

medizinische Geräte, orthopädische Implantate, technische<br />

Ausstattungen von computertomographischen Geräten<br />

bis hin zu Patientenbetten und OP-Räumen.<br />

Zukunftstrend: Maßgeschnei<strong>de</strong>rte Präparate<br />

Die Zukunftstrends in <strong>de</strong>n Life Sciences liegen in <strong>de</strong>r sogenannten<br />

roten, also <strong>de</strong>r medizinischen Biotechnologie. Unter<br />

diesem Begriff wer<strong>de</strong>n Point-of-Care-Diagnostik und<br />

18 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

Die<br />

Epoche<br />

Medizin, Personalized Drugs und Biologicals zusammengefasst.<br />

Personalized Drugs sind Präparate, die maßgeschnei<strong>de</strong>rt<br />

auf konkrete Bedürfnisse <strong>de</strong>s Patienten abgestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n. Biologicals sind Medikamente auf Basis biologischer<br />

Moleküle. 2015 soll <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Biologicals am<br />

Arzneimittelmarkt die 60 Prozent-Marke erreichen.<br />

In <strong>de</strong>r weißen Biotechnologie geht <strong>de</strong>r Trend zu technischen<br />

Molekülen für die Industrie. Innerhalb <strong>de</strong>r grünen<br />

Biotechnologie sind die neuen Nutzpflanzen ein wichtiges<br />

Wachstumsfeld.<br />

Intelligente Verknüpfung<br />

In Zukunft wird Software eine große Rolle spielen. Sie<br />

wird etwa die intelligente Verknüpfung von riesigen Datensätzen<br />

unterstützen, die im Bereich <strong>de</strong>r Biologie erhoben<br />

wer<strong>de</strong>n. Unerlässlich wer<strong>de</strong>n neue Netzwerke, die sich<br />

interdisziplinär und übergreifend zwischen Institutionen<br />

aus Forschung, Wissenschaft, Unternehmen und Politik<br />

bil<strong>de</strong>n. Priorität in <strong>de</strong>r EU haben <strong>de</strong>swegen regionale und<br />

überregionale Technologie-Cluster: Synergien sollen gemeinsam<br />

geschaffen und genutzt wer<strong>de</strong>n. Solche Gemeinschaftsprojekte<br />

bieten die Chance zu einem schnelleren<br />

und größeren Erfolg als durch individuelle Ansätze.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


Ein neues Zeitalter<br />

Nach <strong>de</strong>r mechanischen, physikalischen und chemischen<br />

Epoche hat die biologische Epoche begonnen. Sie wird<br />

ähnlich wie die vorhergehen<strong>de</strong>n Zeitalter große, fundamentale<br />

Umwälzungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

bewirken. Dazu tragen schon jetzt Schlüsseltechnologien<br />

wie Gentechnik, biologische Medikamente und die<br />

Bionik bei. Aber auch Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie<br />

– in Verbindung mit Biologie – spielen eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Rolle.<br />

Die Entwicklung dieser Technologien birgt immense<br />

Chancen für zukünftige Gesellschaften. Neue Erkenntnisse<br />

in Forschung und Technik führen zu neuen Industrien,<br />

Produkten und Dienstleistungen. Daraus resultieren<br />

auch neue Berufsfel<strong>de</strong>r und Arbeitsplätze. Insgesamt wer<strong>de</strong>n<br />

biologische Technologien zu einer gesteigerten Lebensqualität<br />

für die Gesellschaft beitragen.<br />

In <strong>de</strong>r Bionik fließen Prinzipien <strong>de</strong>r Natur in die Technik<br />

ein, die helfen, Ressourcen zu sparen und Technik<br />

ökonomischer und ökologischer zu gestalten. Bessere Medikamente,<br />

die zielgerichtet das System regulieren und<br />

nicht <strong>de</strong>n gesamten Körper beeinflussen – wie gängige Präparate<br />

heute –, sind in <strong>de</strong>r Entwicklungspipeline. Ertragssteigerung<br />

in <strong>de</strong>r Ernährung und ein hoffentlich gesün<strong>de</strong>res<br />

Essen sind vorstellbar. Die Vernetzung <strong>de</strong>r Daten aus<br />

verschie<strong>de</strong>nen Disziplinen wird zwangsläufig zu neuen Erkenntnissen<br />

und somit auch zu neuen Produkten führen.<br />

Überzeugungsarbeit leisten<br />

Die neuen Technologien wer<strong>de</strong>n in Deutschland sehr gut geför<strong>de</strong>rt.<br />

In <strong>de</strong>n Medien wer<strong>de</strong>n sie aber häufig einseitig und<br />

unsachlich dargestellt und treffen <strong>de</strong>swegen auf gesellschaftlichen<br />

Wi<strong>de</strong>rstand. Hier ist Überzeugungsarbeit gefragt, sowohl<br />

aus <strong>de</strong>r Politik als auch vonseiten <strong>de</strong>r Wirtschaft.<br />

Ein weiteres Problem ist die Gesundheitspolitik, die vor<br />

allem auf staatliche Regulation setzt. Hier lohnt sich ein<br />

Blick auf an<strong>de</strong>re Gesundheitssysteme <strong>de</strong>r Welt: Die positiven<br />

Ansätze, fokussiert und filtriert, bergen vielleicht auch<br />

für uns innovative I<strong>de</strong>en.<br />

Hochschule o<strong>de</strong>r Industrie?<br />

Für Naturwissenschaftler sind die Möglichkeiten vielfältiger<br />

gewor<strong>de</strong>n. Sie arbeiten fächerübergreifend und in ganz<br />

unterschiedlichen Umgebungen. Für <strong>de</strong>n Jobeinstieg ist ein<br />

fundiertes, naturwissenschaftliches Verständnis erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

gepaart mit entsprechen<strong>de</strong>n theoretischen und praktischen<br />

Qualifikationen. Wer keine aka<strong>de</strong>mische Laufbahn<br />

anstrebt, sollte nicht zu lange an <strong>de</strong>r Universität verweilen.<br />

Deren Ausrichtung ist häufig zu speziell und für einen<br />

Wechsel in die Industrie ab einem gewissen Punkt kontraproduktiv.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

Der Master-Abschluss ist ein gutes Fundament für <strong>de</strong>n<br />

Einstieg in <strong>de</strong>n Life-Sciences-Bereich. Master-Absolventen<br />

können in <strong>de</strong>r Forschung, Entwicklung und Produktion<br />

starten und sich schnell weiterentwickeln. Im Qualitätsmanagement<br />

sind sie ebenfalls gefragt. Auch Bachelor-Absolventen<br />

fin<strong>de</strong>n in diesen Bereichen viele Möglichkeiten,<br />

jedoch meist auf einem einfacheren fachlichen Level.<br />

© fotolia/Alexan<strong>de</strong>r Raths<br />

<strong>SPECIAL</strong> !<br />

Healthcare/Medizintechnik<br />

Aufstieg mit Promotion<br />

Der Doktorgrad spielt in <strong>de</strong>r Firmenhierarchie häufig eine<br />

große Rolle. Professoren wer<strong>de</strong>n in Unternehmen dagegen<br />

fast nie gebraucht, da sie in <strong>de</strong>r Regel für die Industrie zu<br />

einseitig qualifiziert sind.<br />

Um sich <strong>de</strong>n Einstieg zu erleichtern, sollten Absolventen<br />

Praktika absolvieren – so oft es geht und bei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Unternehmen. Hier können junge Naturwissenschaftler<br />

frühzeitig Industrieluft atmen und wertvolle<br />

Kontakte knüpfen.<br />

DR. STEVE FENNING, Jahrgang 1961, studierte Biologie<br />

an <strong>de</strong>r TH Darmstadt sowie <strong>de</strong>n Universitäten<br />

Tübingen, Freiburg und Konstanz. 1995 grün<strong>de</strong>te er<br />

die DR. FENNING BIOMED GMBH, <strong>de</strong>ren Geschäftsführer<br />

er heute ist. Außer<strong>de</strong>m ist Steve Fenning Präsi<strong>de</strong>nt von<br />

BIOVALLEY DEUTSCHLAND – einem Netzwerk von Biotech-Firmen<br />

am Oberrhein, das mit <strong>de</strong>r Universität Freiburg sowie mit Unternehmen<br />

und Hochschulen im Elsass und <strong>de</strong>r Schweiz kooperiert.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 19


! <strong>SPECIAL</strong><br />

Healthcare/Medizintechnik<br />

„Umfeld mit echter<br />

Konkurrenz“<br />

Herr Lippe, was reizt Sie beson<strong>de</strong>rs an Ihrer Branche:<br />

die Medizin o<strong>de</strong>r die Technik?<br />

Gera<strong>de</strong> das Feld dazwischen ist spannend. Das Übersetzen<br />

von technischer Innovation in Anwendungen für die Medizin<br />

steht bei meiner Arbeit im Mittelpunkt. Aus <strong>de</strong>r<br />

Sicht eines studierten Physikers ist es spannend, dass man<br />

hier nicht ins Leere hinein entwickelt, son<strong>de</strong>rn an Produkten<br />

beteiligt ist, die einen persönlichen Bezug zu <strong>de</strong>n Menschen<br />

haben.<br />

Viele Naturwissenschaftler zieht es ja zunächst in die Forschung.<br />

Ich habe meine Diplomarbeit an einer Forschungsstelle geschrieben.<br />

Dort wur<strong>de</strong> mir bald klar, dass ich die Früchte<br />

meiner Arbeit sehen möchte. Das ist in <strong>de</strong>r reinen Grundlagenforschung<br />

manchmal etwas schwer.<br />

Funktioniert die Branche auch schneller?<br />

Die Innovationszyklen verlaufen mit einer höheren Geschwindigkeit.<br />

Außer<strong>de</strong>m gibt es – im Gegensatz zur For-<br />

20 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

Die Medizintechnik steht im Spannungsfeld<br />

zwischen Wirtschaft und Politik. Rouven Lippe<br />

von Philips Healthcare erklärt, was das Beson<strong>de</strong>re<br />

am Gesundheitsmarkt ist und wieso es<br />

ihn reizte, als Physiker im Vertrieb zu starten.<br />

schung – ein Umfeld mit echter Konkurrenz. Das macht<br />

die Sache aber gera<strong>de</strong> spannend.<br />

Was sind die wichtigsten Trends im Bereich Healthcare?<br />

Aktuell gibt es zwei große Trends. Zum einen die Emerging<br />

Marktes <strong>de</strong>r Schwellenlän<strong>de</strong>r, also China, Indien o<strong>de</strong>r<br />

Brasilien. Das sind Regionen, in <strong>de</strong>nen sich <strong>de</strong>r Lebensstandard<br />

hebt und <strong>de</strong>r Bedarf an Medizintechnik steigt.<br />

Dort geht es darum, Produkte anzubieten, die das Lebensniveau<br />

verbessern. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite steht die alte<br />

Welt. Hier ist die wichtigste Aufgabe, das aktuelle Niveau<br />

<strong>de</strong>r Medizintechnik zu halten. Und zwar bei gleichzeitigem<br />

Kostendruck und einer altern<strong>de</strong>n Bevölkerung.<br />

Die Healthcare-Branche wird von vielen Faktoren beeinflusst, von<br />

Wissenschaft, vom Gesundheitsmarkt und auch von <strong>de</strong>r Politik.<br />

Wie spüren Sie das bei Ihrer Arbeit?<br />

In <strong>de</strong>r Branche geht es um Produkte, von <strong>de</strong>nen das Leben<br />

von Menschen abhängt. Dadurch ist die Regulierung natürlich<br />

strenger als etwa in <strong>de</strong>r reinen Forschung. Dieser<br />

Verantwortung müssen wir gerecht wer<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite finanzieren sich unsere Kun<strong>de</strong>n auch sehr über<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

© PHILIPS


die politischen Rahmenbedingungen, und davon sind wir<br />

natürlich abhängig.<br />

Wie sind Absolventen auf diese Bedingungen vorbereitet?<br />

Das kommt immer darauf an, wie man die Schwerpunkte<br />

im Studium gelegt hat. Mir hat mein Nebenfach Medizinische<br />

Physik geholfen. Dadurch wusste ich viel über die<br />

Produkte und hatte einen Einblick, wie so ein MR funktioniert,<br />

was ein CT ist – und solche Dinge. Üblicherweise<br />

haben wir in unserem Unternehmen ein sehr ausführliches<br />

Ausbildungsprogramm,<br />

das hilft, wenn man von<br />

<strong>de</strong>r Universität kommt<br />

und in <strong>de</strong>n Vertrieb gehen<br />

möchte. Hier wer<strong>de</strong>n Einsteiger<br />

genau auf dieses<br />

spezielle Marktumfeld vorbereitet. Es kommen ja noch<br />

ganz an<strong>de</strong>re Aspekte dazu, die man im Studium mit Sicherheit<br />

nicht in <strong>de</strong>r Breite kennengelernt hat.<br />

Sie sind nach <strong>de</strong>m Studium zuerst in <strong>de</strong>n Vertrieb gegangen?<br />

Ja, in <strong>de</strong>n Vertrieb <strong>de</strong>r Medizintechnik. Prinzipiell kann<br />

man sagen: Man hat als Naturwissenschaftler nach <strong>de</strong>m<br />

Studium das Rüstzeug einzusteigen und ein unglaubliches<br />

Spektrum an möglichen Aufgabenbereichen.<br />

Was macht die Branche für einen Physiker interessant?<br />

Ich bin im Bereich bildgeben<strong>de</strong> Systeme tätig und dort für<br />

Magnetresonanztomographie verantwortlich. Aber wenn<br />

ich die Frage auf <strong>de</strong>n kompletten Bereich bildgeben<strong>de</strong> Systeme<br />

ausweite, egal, ob das jetzt mit Röntgenstrahlen zu<br />

tun hat, Nuklearmedizin, Magnetresonanztomographie –<br />

das sind alles Bereiche, in <strong>de</strong>nen physikalische Kenntnisse<br />

eine ganz wichtige Rolle spielen.<br />

Für Quereinsteiger ist die Branche also nichts?<br />

Ich glaube, <strong>de</strong>r naturwissenschaftliche Hintergrund hilft,<br />

weil wir auch im Marketing und Vertrieb mit Wissenschaftlern<br />

zu tun haben. Wir agieren ja in einem Forschungsumfeld.<br />

Aber auch für Quereinsteiger, etwa aus<br />

<strong>de</strong>r Psychologie o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Chemie, ist die Branche offen.<br />

Natürlich müssen physikalische Grundlagen dazukommen.<br />

Aber das ist keine Pflichtvoraussetzung.<br />

Wie verläuft ein typischer Einstieg?<br />

Bei uns gibt es die Möglichkeit, über ein Trainee-Programm<br />

einzusteigen, etwa für Account Manager. Hier<br />

wer<strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong> Kenntnisse über unsere Produkte,<br />

das Gesundheitssystem und unseren Markt vermittelt.<br />

Und alles, was mit <strong>de</strong>m Verkauf von Investitionsgütern zu<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

tun hat. Ich selbst bin über solch ein Programm eingestiegen.<br />

Natürlich kann man auch <strong>de</strong>n Direkteinstieg nach<br />

<strong>de</strong>m Studium wählen, etwa im Produktmanagement.<br />

Gibt es einen hohen Bedarf an Naturwissenschaftlern?<br />

Viele Absolventen fragen sich, warum sie das Studium auf<br />

sich genommen haben. Aber die Möglichkeiten für Naturwissenschaftler<br />

nach <strong>de</strong>m Studium sind beeindruckend.<br />

Sie können in allen Bereichen Teile ihres Wissens einbringen.<br />

Natürlich kann ich im Marketing kein Grundlagenforschungswissen<br />

In <strong>de</strong>r Branche geht es um Produkte, von<br />

<strong>de</strong>nen das Leben von Menschen abhängt.<br />

<strong>SPECIAL</strong> !<br />

Healthcare/Medizintechnik<br />

anwen<strong>de</strong>n. Aber die<br />

Bandbreite, die<br />

mein Studium mir<br />

gegeben hat, und<br />

die Möglichkeiten,<br />

schnell Wissen zu verarbeiten, hilft mir je<strong>de</strong>n Tag.<br />

Es gibt die Vorstellung, dass <strong>de</strong>r Forscher längere Zeit alleine vor<br />

sich hinarbeitet.<br />

Das ist ein aussterben<strong>de</strong>s Klischee. Auch an <strong>de</strong>n Universitäten<br />

wird heute alles in Teams organisiert. In unserem<br />

Forschungslabor wer<strong>de</strong>n Teams ebenfalls für bestimmte<br />

Aufgaben zusammengestellt. Den vereinsamten Forscher<br />

gibt es längst nicht mehr.<br />

Wie sieht die Forschung bei Philips aus?<br />

Unser Forschungslabor ist eigenständig und nicht Bestandteil<br />

einer Vertriebsorganisation o<strong>de</strong>r einer Fabrik. Direkte<br />

Produktforschung hat damit nichts zu tun. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

aber auch nicht um freie Grundlagenforschung, wo über<br />

fundamentale Fragen nachgedacht wird. Natürlich gehen<br />

wir dabei Problemen nach, die in irgen<strong>de</strong>iner Art und<br />

Weise Bezug zum menschlichen Körper haben.<br />

Ist Praxiserfahrung wichtiger als die Abschlussnote?<br />

Ja, und vor allem eine Affinität zu Medizin und Medizintechnik.<br />

Bewerber sollten außer<strong>de</strong>m Interesse am Menschen<br />

mitbringen. Ihre Kun<strong>de</strong>n sind Ärzte und Krankenhäuser<br />

– und sie arbeiten am En<strong>de</strong> gemeinsam für das Patientenwohl.<br />

Interview: Edgar Naporra<br />

Zur Person<br />

Rouven Lippe, Jahrgang 1979, studierte Physik an <strong>de</strong>r<br />

Universität Hamburg. 2004 stieg er bei Philips Healthcare als<br />

Werkstu<strong>de</strong>nt in <strong>de</strong>n Vertrieb ein. Heute ist er dort Business Unit<br />

Manager HR.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 21


! <strong>SPECIAL</strong><br />

Healthcare/Medizintechnik<br />

„Neue biologische Fragestellungen“<br />

LABORLEITERIN IM FORSCHUNGSBEREICH RHEUMATOLOGIE<br />

Für die Themen Biologie,<br />

Medizin und Chemie<br />

habe ich mich seit jeher<br />

interessiert. Ich wollte<br />

die Vorgänge, die<br />

Krankheiten zugrun<strong>de</strong> liegen, im Detail<br />

verstehen. Nach meiner Ausbildung<br />

zur pharmazeutisch-technischen<br />

Assistentin und <strong>de</strong>r Arbeit in einer<br />

Apotheke entschied ich mich für ein<br />

Biochemie-Studium. Der Studiengang<br />

ist interdisziplinär ausgerichtet und<br />

vereint die Fachgebiete Biologie, Chemie<br />

und Medizin.<br />

Forschung nutzbar machen<br />

Zunächst hatte ich das Ziel, in die<br />

medizinische Forschung zu gehen.<br />

Während meiner Doktorarbeit im Bereich<br />

Immunologie/Rheumatologie<br />

wur<strong>de</strong> mir jedoch bewusst, dass ich<br />

Forschungsergebnisse nicht nur sammeln<br />

möchte. Ich wollte sie auch in<br />

ein Produkt umsetzen und auf diesem<br />

Weg Menschen zunutze machen. Deshalb<br />

bewarb ich mich vor <strong>de</strong>r Fertigstellung<br />

meiner Doktorarbeit in <strong>de</strong>r<br />

Pharmaindustrie auf die Position einer<br />

Laborleiterin im Forschungsbereich<br />

Rheumatologie.<br />

22 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

Dr. Lisa Bruns<br />

JAHRGANG 1975<br />

UNTERNEHMEN Merck<br />

STUDIUM Biochemie an <strong>de</strong>r Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Promotion an <strong>de</strong>r<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Labore planen<br />

Als Laborleiterin gehörte es zu meinen<br />

ersten Aufgaben, die Labore zu<br />

planen und einzurichten, neue Metho<strong>de</strong>n<br />

zu etablieren und sie <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

zu vermitteln. Zusätzlich<br />

habe ich mich mit <strong>de</strong>m „Drug Discovery<br />

Process“ vertraut gemacht und<br />

wur<strong>de</strong> schon bald in präklinische Entwicklungsprojekte<br />

eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Testergebnisse liefern<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Projektarbeit muss<br />

ich zum einen über die Biologie <strong>de</strong>s<br />

Targets informiert sein, schlage biologische<br />

Assays, also Nachweisverfahren<br />

vor und wirke bei <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

<strong>de</strong>r Assay-Kaska<strong>de</strong>n mit. Zum an<strong>de</strong>ren<br />

liefere ich als Laborleiterin Testergebnisse,<br />

auf <strong>de</strong>ren Basis das Projektteam<br />

Entscheidungen treffen kann.<br />

Biologen, Chemiker, Pharmazeuten,<br />

Toxikologen und Mediziner<br />

arbeiten eng zusammen.<br />

Darüber hinaus kann ich neue Target-<br />

Moleküle vorschlagen und damit zur<br />

Entstehung eines neuen Projekts beitragen.<br />

Das Spannen<strong>de</strong> an meiner Position<br />

ist die Vielfalt <strong>de</strong>r Aufgaben. Je<strong>de</strong>s<br />

Projekt ist an<strong>de</strong>rs. Neue biologische<br />

Fragestellungen erfor<strong>de</strong>rn an<strong>de</strong>re<br />

Analysemetho<strong>de</strong>n und stellen das<br />

Team vor neue Herausfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Auch das interdisziplinäre Arbeiten<br />

ist ein interessanter Aspekt meiner<br />

Tätigkeit. Biologen, Chemiker, Pharmazeuten,<br />

Toxikologen und Mediziner<br />

arbeiten eng zusammen und tragen<br />

zum Fortschritt <strong>de</strong>s Projekts bei.<br />

Englisch kommunizieren<br />

Für meine Arbeit sind Fachkenntnisse<br />

<strong>de</strong>r Biologie, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Immunologie,<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, und ich muss<br />

die Labor- und Analysemetho<strong>de</strong>n beherrschen.<br />

Das nötige Wissen wur<strong>de</strong><br />

mir im Rahmen meines Studiums und<br />

meiner Doktorarbeit vermittelt.<br />

Durch Praktika in verschie<strong>de</strong>nen Forschungseinrichtungen<br />

habe ich lernen<br />

können, mich immer wie<strong>de</strong>r in neue<br />

Themengebiete und Teams einzuarbeiten.<br />

Das Arbeiten im<br />

Team setzt selbstständiges<br />

und zuverlässiges<br />

Arbeiten voraus.<br />

Wichtig sind außer<strong>de</strong>m<br />

soziale Kompetenzen<br />

und ein hohes<br />

Maß an Kommunikationsfähigkeit<br />

– auch<br />

in Englisch.<br />

Berufseinsteigern empfehle ich, sich<br />

möglichst frühzeitig Einblicke in die<br />

Praxis zu verschaffen. Ein Praktikum<br />

hilft, sich mit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Berufs vertraut zu machen. Außer<strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n durch ein Auslandssemester<br />

die Fremdsprachenkenntnisse<br />

verbessert.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


! <strong>SPECIAL</strong><br />

Healthcare/Medizintechnik<br />

„Selbstständig Projekte vorantreiben“<br />

PRODUKTENTWICKLERIN<br />

In meinem Studium <strong>de</strong>s Technologiemanagements<br />

wählte<br />

ich die Vertiefungsrichtung<br />

Me dizintechnik/Medi zinische<br />

Verfahrenstechnik. Dies blieb<br />

auch <strong>de</strong>r Bereich, <strong>de</strong>r mich am meisten<br />

interessierte. Ich bewarb mich <strong>de</strong>shalb<br />

schließlich für einen Job in <strong>de</strong>r<br />

Medizintechnik. Auf die Stellenausschreibung<br />

war ich ganz klassisch in<br />

einer Online-Jobbörse gestoßen.<br />

Einstieg im OP-Management<br />

Mein Fachpraktikum hatte ich in einem<br />

großen Medizintechnikunternehmen<br />

absolviert. Auch während meiner<br />

Studienarbeit konnte ich bereits<br />

Erfahrungen in einem Institut für Medizinische<br />

Verfahrenstechnik<br />

und Textiltechnik sammeln.<br />

Der Einstieg im Bereich OP-<br />

Management war <strong>de</strong>shalb<br />

optimal. Als Einsteigerin hatte<br />

ich sofort die Gelegenheit,<br />

zusammen mit einem erfahrenen<br />

Mitarbeiter Projekte<br />

im Bereich OP-Ab<strong>de</strong>ckungen<br />

zu bearbeiten. Dabei han<strong>de</strong>lte<br />

es sich um Neu- o<strong>de</strong>r Weiterentwicklungen<br />

von Produktkonzepten,<br />

Material- und Lieferantenqualifizierungen<br />

und die technische Betreuung<br />

von OP-Produkten.<br />

Nach ein paar Monaten übernahm<br />

ich eigenverantwortlich <strong>de</strong>n kleinen<br />

Produktbereich <strong>de</strong>r chirurgischen<br />

Einweginstrumente und konnte hier<br />

selbstständig die Projekte vorantreiben.<br />

Es ging um Lieferantenqualifizierungen<br />

und um eine Sortimentserwei-<br />

24 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

Sarah Monib<br />

JAHRGANG 1983<br />

UNTERNEHMEN Paul Hartmann AG<br />

STUDIUM Technologiemanagement an <strong>de</strong>r Universität Stuttgart<br />

terung. In dieser Zeit erhielt ich<br />

zusätzlich Projekte in <strong>de</strong>m Produkt -<br />

bereich OP-Ab<strong>de</strong>ckungen. Nach insgesamt<br />

etwas mehr als zwei Jahren<br />

wur<strong>de</strong> ich beför<strong>de</strong>rt. In Zukunft wer<strong>de</strong><br />

ich <strong>de</strong>n Bereich OP-Bekleidung betreuen.<br />

Einführung auf <strong>de</strong>m Markt<br />

Das Spannen<strong>de</strong> an meiner Arbeit ist<br />

die Vielfalt <strong>de</strong>r Projekte. In erster Linie<br />

wer<strong>de</strong>n Materialien und Produkte<br />

neu o<strong>de</strong>r weiterentwickelt. Außer<strong>de</strong>m<br />

arbeite ich eng mit <strong>de</strong>n Bereichen Einkauf,<br />

Supply Chain Management<br />

(SCM), Labor und Marketing zusammen,<br />

um Projekte abzustimmen und<br />

zu planen.<br />

Regelmäßige Besuche bei Lieferanten<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n eigenen, auch internationalen<br />

Betrieben, gehören ebenfalls dazu.<br />

Hier geht es darum, Probeläufe zu begleiten<br />

o<strong>de</strong>r neue Prozesse zu entwickeln.<br />

Dabei bin ich in <strong>de</strong>n kompletten<br />

Prozess einbezogen, <strong>de</strong>n ein Produkt<br />

durchläuft, bis zu Einführung<br />

auf <strong>de</strong>m Markt. Durch die technische<br />

Betreuung, die in <strong>de</strong>r Verantwortung<br />

<strong>de</strong>r Produktentwicklung liegt, bin ich<br />

auch nach <strong>de</strong>r Markteinführung noch<br />

involviert und bekomme so einen Einblick,<br />

wie erfolgreich sich das Produkt<br />

verkauft.<br />

Wissen im Projekt -<br />

management<br />

Aus meinem Studium hilft mir beson<strong>de</strong>rs<br />

mein Wissen aus <strong>de</strong>n medi -<br />

zintechnischen Vorlesungen. Aber<br />

auch auf das Wissen im Projektmanagement<br />

kann ich immer wie<strong>de</strong>r<br />

zurückgreifen.<br />

Lösungsorientiertes Arbeiten ist<br />

für meine Tätigkeit beson<strong>de</strong>rs wichtig.<br />

Essenzielle Qualifikationen in<br />

meinem Job sind aber auch Teamund<br />

Kontakt- sowie Kommunikationsfähigkeit,<br />

da es in einer großen<br />

Als Einsteigerin hatte ich sofort die Gelegenheit,<br />

mit einem erfahrenen Mitarbeiter Projekte<br />

zu bearbeiten.<br />

Firma viele Ansprechpartner gibt, die<br />

in die Projekte involviert sind.<br />

Stu<strong>de</strong>nten, die sich für <strong>de</strong>n Einstieg<br />

in die Medizintechnik interessieren,<br />

sollten auf je<strong>de</strong>n Fall entsprechen<strong>de</strong><br />

Praktika absolvieren. Außer<strong>de</strong>m ist es<br />

hilfreich, für die Abschlussarbeit ein<br />

Unternehmen aus <strong>de</strong>r Branche zu<br />

wählen. So lernen Absolventen schon<br />

die Tätigkeiten kennen und knüpfen<br />

erste Kontakte.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


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ARBEITEN: EINSATZFELDER<br />

„13 JAHRE IM<br />

BERATUNGSGESCHÄFT“<br />

DR. JÖRN RANK,<br />

Jahrgang 1969<br />

POSITION<br />

Partner<br />

UNTERNEHMEN<br />

d-fine GmbH<br />

STUDIUM<br />

Physik an <strong>de</strong>r<br />

Universität Bielefeld<br />

und am<br />

Supercomputer<br />

Computations Research Institute,<br />

Tallahassee (Florida/USA)<br />

Zwei Grün<strong>de</strong> waren ausschlaggebend<br />

für meine Entscheidung, Physik zu studieren:<br />

zum einen die Aussicht auf eine<br />

mathematisch fundierte Ausbildung, die<br />

die lösungsorientierte Anwendung <strong>de</strong>r<br />

Mathematik auf Fragestellungen <strong>de</strong>r<br />

Physik im Fokus hat. Zum an<strong>de</strong>ren war<br />

es die auch heute noch zutreffen<strong>de</strong> Meinung,<br />

als fertiger Physiker ein klassischer<br />

Generalist zu sein, <strong>de</strong>m bei einem<br />

Wechsel in die Berufswelt vielfältige<br />

Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung<br />

offenstehen.<br />

Ähnliche Arbeitsweisen<br />

Nach 13 Jahren im Beratungsgeschäft<br />

kann ich sagen, dass mich das Physikstudium<br />

hervorragend auf meine jetzige<br />

Rolle als Berater vorbereitet hat. Sie ähnelt,<br />

gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n ersten Jahren <strong>de</strong>r Beraterlaufbahn,<br />

stark <strong>de</strong>r Arbeitsweise<br />

gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Physikstudiums und<br />

während meiner Zeit als Doktorand.<br />

Damals ging es darum, physikalische<br />

Sachverhalte näher zu untersuchen und<br />

die Ergebnisse in Form wissenschaftlicher<br />

Artikel o<strong>de</strong>r Konferenzbeiträge zu<br />

veröffentlichen. In meiner heutigen Rolle<br />

als Berater schlage ich unseren Kun<strong>de</strong>n<br />

etwa neue Geschäftsprozesse vor und beschreibe<br />

sie in Form von Fachkonzepten.<br />

Mathematik-Kenntnisse die Grundlage<br />

Die Gebiete Risk und Finance, in <strong>de</strong>nen<br />

ich heute beheimatet bin, beinhalten in<br />

<strong>de</strong>n sich anschließen<strong>de</strong>n Umsetzungsphasen<br />

häufig nicht nur die Erzeugung<br />

von Risiko- und Bewertungs-Kennziffern<br />

mithilfe entsprechen<strong>de</strong>r Systeme,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die quantitative Validierung<br />

<strong>de</strong>r eingesetzten Mo<strong>de</strong>lle. Meine<br />

während <strong>de</strong>s Studiums erworbenen Mathematik-<br />

und IT-Kenntnisse sind hierfür<br />

die notwendige Grundlage.<br />

Consulting<br />

Consulting-Gesellschaften suchen<br />

Persönlichkeiten, die Soft Skills<br />

wie analytische Fähigkeiten,<br />

Überzeugungskraft und Stressresistenz<br />

vorweisen können. Für gewöhnlich<br />

wer<strong>de</strong>n diese Attribute ambitionierten<br />

Wirtschaftswissenschaftlern zuge -<br />

schrieben. Doch die wachsen<strong>de</strong><br />

Be<strong>de</strong>utung von Beratungsfel<strong>de</strong>rn, die<br />

Spezialwissen verlangen, ermöglichen<br />

auch Absolventen naturwissen -<br />

schaftlicher und mathematischer<br />

Studienrichtungen <strong>de</strong>n Einstieg in die<br />

Consulting-Branche.<br />

Lösungsorientierte Berater<br />

Naturwissenschaftler wer<strong>de</strong>n zwar<br />

primär forschungsorientiert ausgebil<strong>de</strong>t,<br />

Beratungsgesellschaften schätzen<br />

qualifizierte Biologen, Chemiker, Physiker<br />

und Co. aber wegen ihrer Fähigkeit,<br />

komplexe Zusammenhänge zu<br />

durchschauen und, wenn nötig, zu<br />

© fotolia/vgstudio<br />

vereinfachen. Dank ihrer Ausbildung<br />

arbeiten sie lösungsorientiert und<br />

sorgfältig. In betriebswirtschaftlich<br />

ausgerichtete Teams bringen sie frische<br />

I<strong>de</strong>en und innovative Lösungen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs gefragt sind Naturwissenschaftler<br />

in Consulting-Unternehmen,<br />

die etwa Pharmagesellschaften,<br />

Energieversorger und Telekommunikationsanbieter<br />

beraten. Hier gibt es häufig<br />

Fragestellungen, die spezifisches<br />

Fachwissen und progressive Lösungen<br />

verlangen. Auch die Kun<strong>de</strong>n legen ihre<br />

Anliegen vorzugsweise in Hän<strong>de</strong> von<br />

Beratern, die mit branchentypischen<br />

Fragen vertraut sind. Deshalb können<br />

Absolventen mit naturwissenschaftlichem<br />

Hintergrund auch im Inhouse<br />

Consulting großer Konzerne einsteigen,<br />

etwa als Projektmanager.<br />

Wirtschaftliche Kenntnisse<br />

Naturwissenschaftler, die sich für eine<br />

Karriere in <strong>de</strong>r Consulting-Branche<br />

entschei<strong>de</strong>n, sollten über betriebswirtschaftliche<br />

Grundkenntnisse verfügen.<br />

Ob über Ergänzungsseminare<br />

während <strong>de</strong>s Erststudiums o<strong>de</strong>r ein<br />

MBA-Studium – wer sich ökonomische<br />

Zusatzqualifikationen aneignet,<br />

erleichtert sich <strong>de</strong>n Einstieg. I<strong>de</strong>al ist<br />

die Mitarbeit in einer stu<strong>de</strong>ntischen<br />

Unternehmensberatung. Diese Gruppen<br />

sind an vielen Hochschulen aktiv<br />

sind und suchen fast immer Mitglie<strong>de</strong>r<br />

aus allen Fakultäten.<br />

Extrovertierte Naturwissenschaftler,<br />

die Affinität zu Zahlen besitzen und<br />

sich ein spannen<strong>de</strong>s Berufsleben wünschen,<br />

sind bei einem Consulting-<br />

Unternehmen gut aufgehoben.<br />

Mobilität und Stressresistenz sind<br />

notwendig. Dafür bietet die Consulting-Branche<br />

neben attraktiver<br />

Bezahlung vielseitige Projekte, viel<br />

Kun<strong>de</strong>nkontakt und gute Aufstiegs -<br />

chancen.<br />

Natalia Kotischewski<br />

26 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


Forschung<br />

Für Naturwissenschaftler lautet die<br />

Gretchenfrage nach Abschluss <strong>de</strong>s<br />

Studiums: Hochschulforschung<br />

o<strong>de</strong>r eine Stelle in <strong>de</strong>r Industrie?<br />

Attraktiv sind bei<strong>de</strong> Wege.<br />

Die Exzellenzinitiative hat dazu<br />

beigetragen, die Forschung in<br />

Deutschland wie<strong>de</strong>r attraktiver zu<br />

machen. Spitzenkräfte hält es häufiger<br />

im Inland als noch vor einigen<br />

Jahren. Aber auch in <strong>de</strong>r Industrie<br />

sind die Naturwissenschaftler begehrt.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n dringend benötigt,<br />

um innovative Produkte für <strong>de</strong>n<br />

Markt entwickeln zu können.<br />

Anwendungsforschung in <strong>de</strong>r<br />

Industrie<br />

Die Grenzen zwischen <strong>de</strong>n Bereichen<br />

sind oft durchlässiger, als viele glauben.<br />

In <strong>de</strong>n Forschungseinrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Hochschulen wird häufig die<br />

Grundlagenforschung betrieben,<br />

während in <strong>de</strong>r Industrie die Anwendungsforschung<br />

und Produktentwicklung<br />

im Fokus stehen.<br />

Geson<strong>de</strong>rte Abteilungen in <strong>de</strong>n<br />

Hochschulen organisieren <strong>de</strong>n Wissenstransfer<br />

und die Lizenzierung <strong>de</strong>r<br />

Entwicklungen. Wer plant, in <strong>de</strong>r Industrie<br />

zu starten, sollte schon während<br />

<strong>de</strong>s Studiums kennenlernen, wie<br />

ein produzieren<strong>de</strong>s Unternehmen<br />

funktioniert – etwa, wie eine Entwicklung<br />

marktfähig gemacht wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Auch <strong>de</strong>r begabteste For-<br />

scher muss <strong>de</strong>n Kollegen aus <strong>de</strong>r Qualitätssicherung,<br />

<strong>de</strong>r Produktzulassung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Marketing seine Ergebnisse<br />

darstellen können. Deshalb sind Berufspraktika<br />

o<strong>de</strong>r die Teilnahme an<br />

Forschungskooperationen mit Unternehmen<br />

während <strong>de</strong>s Studiums so<br />

wertvoll.<br />

Forschung fin<strong>de</strong>t nicht nur in<br />

Teams, son<strong>de</strong>rn häufig interdisziplinär<br />

und in Kooperationen über das<br />

eigene Unternehmen hinaus statt.<br />

Kommunikationsfähigkeit ist <strong>de</strong>shalb<br />

enorm wichtig. Auch Projekte zu<br />

managen o<strong>de</strong>r ein Team zu leiten und<br />

zu motivieren, gehört heute zu <strong>de</strong>n<br />

Aufgaben eines Forschers. Und: Spitzenforschung<br />

fin<strong>de</strong>t auf Englisch<br />

statt. Ohne entsprechen<strong>de</strong> Sprachkenntnisse<br />

geht es nicht.<br />

Promotion als<br />

Research Assistant<br />

Eine mögliche Einstiegsposition für<br />

Naturwissenschaftler ist die <strong>de</strong>s Re -<br />

search Assistant. An Instituten <strong>de</strong>r<br />

Hochschulen wird sie oft als Promotionsstelle<br />

angeboten.<br />

Eine Promotion zahlt sich in <strong>de</strong>r<br />

Forschung fast immer aus. Für eine<br />

Stelle als Laborleiter ist sie die Grundvoraussetzung.<br />

Aber auch ohne Doktortitel<br />

haben Absolventen die Chance,<br />

in einer Forschungsgruppe mitzuarbeiten<br />

und dort Projekte zu betreuen.<br />

Heinz Peter Krieger<br />

ARBEITEN: EINSATZFELDER<br />

„ZWISCHEN BÜRO<br />

UND LABOR“<br />

CORNELIA<br />

BRENDEL,<br />

Jahrgang 1980<br />

POSITION<br />

Senior Engineer<br />

Advanced Electrochemistry<br />

UNTERNEHMEN<br />

Johnson Controls<br />

Power Solutions<br />

EMEA<br />

STUDIUM<br />

Chemie an <strong>de</strong>r TU Clausthal<br />

Was meine Arbeit beson<strong>de</strong>rs spannend<br />

und anspruchsvoll macht, ist die Abwechslung<br />

zwischen Büro- und Labortätigkeit.<br />

So arbeite ich an Literaturrecherchen<br />

und stelle Prüfaufträge an die Labore<br />

<strong>de</strong>r Entwicklungsabteilung, führe<br />

aber auch selbstständig Experimente<br />

an ganzen Batterien und Einzelteilen<br />

durch. Bei Son<strong>de</strong>rprüfungen, die auch<br />

verschie<strong>de</strong>ne Labore betreffen können,<br />

bespreche ich die Termine und die genauen<br />

Prüfabläufe vorher mit unseren<br />

technischen Angestellten.<br />

Laborergebnisse präsentieren<br />

Gelegentlich besuche ich selbst die Produktionslinie<br />

und führe Messungen im<br />

Labor durch. Die gewonnenen Messdaten<br />

werte ich aus und interpretiere sie.<br />

Die Ergebnisse bespreche ich mit <strong>de</strong>m<br />

Vorgesetzten, schreibe sie in Wochenberichte<br />

und präsentiere sie mit <strong>de</strong>n<br />

weiteren Plänen vor <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />

und <strong>de</strong>m Management.<br />

Bei meiner Arbeit kommen mir viele<br />

Komponenten aus <strong>de</strong>n Elektrochemie-<br />

Veranstaltungen meines Studiums zugute.<br />

Wenn es darum geht, zu fundierten<br />

Aussagen zu kommen, helfen die Fähigkeit<br />

zu analytischem Denken und<br />

wissenschaftlichem Arbeiten. Genauso<br />

notwendig ist eine ausgeprägte Kommunikationsstärke<br />

– gera<strong>de</strong> gegenüber<br />

Kollegen aus an<strong>de</strong>ren Fachrichtungen,<br />

die einen ganz an<strong>de</strong>ren Blick auf <strong>de</strong>n<br />

gleichen Sachverhalt haben können.<br />

Viele Aufgaben in <strong>de</strong>r Industrie<br />

Stu<strong>de</strong>nten, die in <strong>de</strong>r Forschung arbeiten<br />

möchten, sollten offen und neugierig<br />

sein. In <strong>de</strong>r Industrie gibt es viele Aufgaben,<br />

von <strong>de</strong>nen man in <strong>de</strong>n naturwissenschaftlichen<br />

Studiengängen wenig<br />

mitkriegt.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 27<br />

© fotolia.<strong>de</strong>/Olivier


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ARBEITEN: EINSATZFELDER<br />

„FLEXIBILITÄT UND<br />

KREATIVITÄT“<br />

DR. YOSHIHIKO<br />

KATAYAMA,<br />

Jahrgang 1978<br />

POSITION<br />

Product & Application<br />

Specialist<br />

(Trainee)<br />

UNTERNEHMEN<br />

Carl Zeiss<br />

STUDIUM<br />

Physik an <strong>de</strong>r TU Darmstadt,<br />

Promotion am Institut für Physika -<br />

lische Chemie <strong>de</strong>r LMU in München<br />

Im Sommer 2010 begann ich mein Trainee-Programm,<br />

an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> ich im<br />

Unternehmensbereich Mikroskopie als<br />

Produkt- und Applikationsspezialist tätig<br />

sein wer<strong>de</strong>. Hier geht es um die Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Vertriebs. Ich gebe interne<br />

Schulungen, helfe bei Kun<strong>de</strong>nrückfragen,<br />

bin aber auch für Kun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>mos<br />

o<strong>de</strong>r Geräteeinweisungen zuständig und<br />

wirke bei externen Workshops mit.<br />

Entwicklung eines Experiments<br />

Der Arbeitsalltag als Trainee ist spannend<br />

und sehr unterschiedlich: Ich habe<br />

etwa Marktanalysen unterstützt, in <strong>de</strong>n<br />

USA Kun<strong>de</strong>n besucht und in <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

ein Experiment aufgebaut. Es han<strong>de</strong>lte<br />

sich um einen speziellen optischen<br />

Aufbau eines Mikroskops im Labor,<br />

das es so noch nicht gibt, um die<br />

Machbarkeit einer neuartigen Anwendung<br />

prüfen zu können.<br />

Grundkenntnisse <strong>de</strong>r Optik sind dafür<br />

essenziell. Aber es waren weitere Kenntnisse<br />

aus <strong>de</strong>r Promotion, insbeson<strong>de</strong>re<br />

das Justieren und Messen an optischen<br />

Apparaturen, die mir eine schnelle Einarbeitung<br />

erst ermöglichten.<br />

Wechseln<strong>de</strong> Arbeitsgruppen<br />

Gera<strong>de</strong> als Trainee hilft es, Flexibilität<br />

und Kreativität mitzubringen, da man<br />

sich in kürzester Zeit in neue Arbeitsgruppen<br />

und Abläufe einarbeitet. Im<br />

Unternehmen sind es aber oft die sogenannten<br />

weichen Faktoren, die die Zusammenarbeit<br />

mit Kollegen und Kun<strong>de</strong>n<br />

erleichtern: Zuhören können, Verständnis<br />

für verschie<strong>de</strong>ne Kulturen und Aufgabengebiete<br />

sowie Neugier und Offenheit.<br />

Das kann man auch schon während <strong>de</strong>s<br />

Studiums in Unternehmenspraktika erproben.<br />

Wichtig ist, dass man Spaß hat – auch<br />

wenn die Aufgaben herausfor<strong>de</strong>rnd sind.<br />

30 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

Optik und Photonik<br />

Optik ist längst kein Synonym<br />

mehr für Brillengläser, Kon -<br />

taktlinsen o<strong>de</strong>r Fernrohre, also<br />

<strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Consumer Optics. In<br />

<strong>de</strong>r Photonik hat sich die Hoch -<br />

leistungsoptik zu einer Schlüssel -<br />

technologie für verschie<strong>de</strong>ne Wachs -<br />

tumsbranchen entwickelt. Ent sprechend<br />

groß sind ihre Be<strong>de</strong>utung in<br />

Wissenschaft und Forschung und <strong>de</strong>r<br />

Bedarf an Nachwuchskräften.<br />

Optik und Elektronik<br />

Die Photonik entwickelte sich als<br />

Kombination aus Optik und Elektronik<br />

zu einer Schlüsseltechnologie für<br />

die medizinische Forschung und die<br />

elektronische Erzeugung von Licht.<br />

Die Einsatzfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r technischen Optik<br />

sind kaum zu überblicken. LED-<br />

Lichtquellen o<strong>de</strong>r die Laser- Mess -<br />

technik sind Beispiele für Impulse aus<br />

<strong>de</strong>r Optik, die für an<strong>de</strong>re Bereiche unverzichtbar<br />

gewor<strong>de</strong>n sind.<br />

Als Basistechnologie spielt die<br />

Photonik in ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen eine Rolle. Dazu gehören<br />

die Medizintechnik o<strong>de</strong>r die Energieversorgung,<br />

aber auch <strong>de</strong>r Maschinenbau,<br />

die Halbleitertechnik o<strong>de</strong>r<br />

die Kommunikationstechnologie. Mit<br />

entsprechend vielen Industriezweigen<br />

ist die Photonik heute verbun<strong>de</strong>n. So<br />

ist die Solarenergie ohne optische<br />

Technologien nicht <strong>de</strong>nkbar. Dabei ist<br />

die Photovoltaik nur ein Gebiet <strong>de</strong>r<br />

Halbleitertechnik, in <strong>de</strong>r die Photonik<br />

eine zentrale Rolle spielt.<br />

Wachstumsmarkt für<br />

Hightech-Produkte<br />

Wegen ihrer zahlreichen Einsatzbereiche<br />

im Hochtechnologiesektor gilt die<br />

Photonik als Wachstumsmarkt. Die<br />

optischen Technologien wer<strong>de</strong>n nicht<br />

nur ständig verbessert, son<strong>de</strong>rn erschließen<br />

auch neue Anwendungsfel<strong>de</strong>r.<br />

Hightech-Produkte leben von<br />

Innovationen. Flexibilität und Kun<strong>de</strong>norientierung<br />

sind <strong>de</strong>shalb wichtige<br />

Kriterien, um international konkurrenzfähig<br />

zu bleiben. Entsprechend<br />

groß ist die Nachfrage nach<br />

sehr gut ausgebil<strong>de</strong>ten Fachkräften.<br />

In <strong>de</strong>r mittelständisch geprägten<br />

Branche haben Absolventen <strong>de</strong>r Physik,<br />

<strong>de</strong>r Elektrotechnik, <strong>de</strong>s Maschinenbaus<br />

und <strong>de</strong>r Informationstechnik<br />

gute Einstiegschancen. Naturwissenschaftler<br />

wer<strong>de</strong>n häufig für die Betreuung<br />

von Forschungsschwerpunkten,<br />

aber auch für Tätigkeiten im Vertrieb<br />

gesucht. Die Hochschulen<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren<br />

immer mehr spezialisierte Studiengänge<br />

im Bereich Photonik anbieten.<br />

Vor allem Physiker haben in <strong>de</strong>r innovativen<br />

Branche schon jetzt gute Aussichten<br />

auf einen spannen<strong>de</strong>n Job.<br />

Edgar Naporra<br />

© pixmac/KrishnaKumar Sivaraman<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


Patentanwalt<br />

Dass in einer Kanzlei für<br />

Patentrecht Anwälte arbeiten,<br />

überrascht nieman<strong>de</strong>n. Für viele<br />

neu ist aber, dass je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r etwa 2 300<br />

Patentanwälte in Deutschland ein<br />

ingenieur- o<strong>de</strong>r naturwissenschaftliches<br />

Studium an einer Universität abge -<br />

schlossen hat. Ein Fachhochschul -<br />

studium reicht nicht aus, und auch <strong>de</strong>n<br />

Bachelor akzeptiert die zuständige<br />

Patentanwaltskammer nicht. Ein<br />

Diplom- o<strong>de</strong>r Master-Abschluss muss<br />

es also sein.<br />

Naturwissenschaftler arbeiten im<br />

Patentwesen an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwischen<br />

Technik und Recht. Sie helfen<br />

<strong>de</strong>n oft hoch spezialisierten Experten<br />

aus <strong>de</strong>n Entwicklungsabteilungen <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen, sich im komplizierten<br />

System <strong>de</strong>s gewerblichen Rechtsschutzes<br />

zurechtzufin<strong>de</strong>n.<br />

© istockphoto/100pk<br />

Patentanwalt o<strong>de</strong>r<br />

Patentingenieur?<br />

Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />

mit <strong>de</strong>m Berufsziel Patentanwalt<br />

schließen an das Erststudium eine dreijährige<br />

Weiterbildung im gewerblichen<br />

Rechtsschutz an. Das umfasst auch ein<br />

spezielles Studium im Recht für Patentanwälte,<br />

das an <strong>de</strong>r Fernuniversität<br />

Hagen absolviert wer<strong>de</strong>n kann. Alternativ<br />

wer<strong>de</strong>n auch das erste juristische<br />

Staatsexamen o<strong>de</strong>r ein juristischer Bachelor<br />

einer Universität anerkannt.<br />

Aber auch wer die formelle juristische<br />

Zusatzausbildung scheut, hat<br />

Aussichten, einen attraktiven Job als<br />

Patentingenieur zu fin<strong>de</strong>n. Denn für<br />

Patentingenieure gibt es keinen offiziellen<br />

Ausbildungsweg. Ihr Knowhow<br />

erlangen sie über ein Zusatzstudium<br />

o<strong>de</strong>r per Direkteinstieg im Training<br />

on the job. Sie arbeiten in<br />

Patentanwaltskanzleien o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Entwicklungs- o<strong>de</strong>r Patentabteilungen<br />

von Unternehmen.<br />

Markenerfolg sichern<br />

Die Arbeit im Patentwesen ist anspruchsvoll:<br />

Wer hier tätig ist, muss<br />

sowohl technisch als auch juristisch<br />

einwandfrei formulieren können, was<br />

an einer Entwicklung das Neuartige<br />

ist. Dabei geht es um Patentanmeldungen<br />

für Neuentwicklungen o<strong>de</strong>r<br />

um die Sicherung bereits erteilter<br />

Schutzrechte. Patentanwälte beraten<br />

ihre Mandanten in allen Fragen <strong>de</strong>s<br />

gewerblichen Rechtsschutzes und vertreten<br />

sie vor <strong>de</strong>m Patentamt und <strong>de</strong>m<br />

Patentgericht.<br />

Patentingenieure dürfen dagegen<br />

keine Rechtsberatung Dritter vornehmen.<br />

Sie prüfen zum Beispiel, welche<br />

Erfindungen für Unternehmen neu<br />

und lukrativ sind. Dabei machen sie<br />

auch Vorschläge, wie Produkte<br />

weiterentwickelt und geschützt wer<strong>de</strong>n<br />

können – und damit langfristige<br />

Umsatzgaranten bleiben.<br />

Heinz Peter Krieger<br />

ARBEITEN: EINSATZFELDER<br />

„TÄGLICH SPANNENDE<br />

FÄLLE“<br />

DR. AXEL B.<br />

BERGER,<br />

Jahrgang 1979<br />

POSITION<br />

Patentanwalts -<br />

kandidat<br />

UNTERNEHMEN<br />

Kanzlei BARDEHLE<br />

PAGENBERG<br />

STUDIUM<br />

Biologie an <strong>de</strong>n<br />

Universitäten Würzburg,<br />

Hei<strong>de</strong>lberg und Paris (Paris VI)<br />

Nach meinem Studium und <strong>de</strong>r Promotion<br />

war für mich klar, dass ich mittelfristig<br />

nicht in <strong>de</strong>r Forschung weiterarbeiten<br />

wollte. Grund hierfür waren allerdings<br />

keinesfalls fachliche Aspekte, weshalb<br />

ich nach Alternativen suchte, bei <strong>de</strong>nen<br />

ich auch außerhalb <strong>de</strong>s Labors weiter<br />

mit <strong>de</strong>r mich faszinieren<strong>de</strong>n technischen<br />

Materie verbun<strong>de</strong>n bleiben wür<strong>de</strong>.<br />

Unterschiedliche Patentbereiche<br />

Mit <strong>de</strong>m Patentwesen kam ich das erste<br />

Mal konkret in Kontakt, als zwei meiner<br />

damaligen Kollegen nacheinan<strong>de</strong>r eine<br />

Stelle als Patentprüfer beim Europäischen<br />

Patentamt antraten. Nach Gesprächen<br />

mit Personen aus <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Patentbereichen (Amt, Industrie,<br />

Kanzlei) entschied ich mich für eine Ausbildung<br />

zum Patentanwalt in einer Kanzlei.<br />

Hier erschien mir <strong>de</strong>r Aufgabenbereich<br />

am abwechslungsreichsten.<br />

Nach knapp zwei Ausbildungsjahren hat<br />

mich meine Entscheidung nicht gereut:<br />

Ich habe täglich mit spannen<strong>de</strong>n Fällen<br />

zu tun, die aus einem breiten technischen<br />

und rechtlichen Bereich stammen<br />

und für die ich mich ständig neu einlesen<br />

und vorbereiten muss.<br />

Ausbildung zum Patentanwalt<br />

Neben <strong>de</strong>r Kanzleitätigkeit umfasst die<br />

Ausbildung unter an<strong>de</strong>rem einen auf<br />

Patentanwälte zugeschnittenen Jura-<br />

Fernstudiengang. Eine gewisse Affinität<br />

zur juristischen Denkweise ist daher –<br />

natürlich auch für <strong>de</strong>n späteren Beruf –<br />

unerlässlich.<br />

Weiter sollte man Formulierungsgeschick<br />

mitbringen und Spaß daran haben,<br />

einen Sachverhalt – auf Deutsch<br />

und auf Englisch – verständlich darzustellen.<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 31


ARBEITEN: EINSATZFELDER<br />

„KARRIERECHANCEN IN<br />

DER PHARMAINDUSTRIE“<br />

DR. KATRIN<br />

STAPPUT,<br />

Jahrgang 1968<br />

POSITION<br />

Pharmaberaterin<br />

UNTERNEHMEN<br />

MKM Co-Pharma<br />

GmbH<br />

STUDIUM<br />

Biologie an <strong>de</strong>r Johann Wolfgang<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Nach meinem Promotionsstudium in<br />

Frankfurt und mehrjährigen Postdoc-Anstellungen<br />

in rein forschungsorientierten<br />

Institutionen habe ich mich dazu entschlossen,<br />

für ein international agieren<strong>de</strong>s<br />

Dienstleistungsunternehmen <strong>de</strong>r<br />

Pharmabranche tätig zu wer<strong>de</strong>n. Hier fin<strong>de</strong><br />

ich die gesamte Bandbreite von Marketing,<br />

Marketingforschung, Außendienst<br />

bis hin zu Fortbildung und Training vor.<br />

Fachgespräche mit Ärzten<br />

Derzeit bin ich im Außendienst als<br />

Pharma beraterin tätig und wen<strong>de</strong> mein<br />

im Studium erworbenes Wissen direkt am<br />

Kun<strong>de</strong>n an. Die Fachgespräche mit Ärzten<br />

sind täglich eine abwechslungsreiche<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung. Ich plane eigenverantwortlich<br />

die Besuche und lerne ständig<br />

neue und interessante Menschen kennen.<br />

Durch meine fundierte naturwissenschaftliche<br />

Ausbildung sehen mich meine<br />

Kun<strong>de</strong>n als adäquate Gesprächspartnerin,<br />

was oft zu einem befruchten<strong>de</strong>n Austausch<br />

von Fachwissen führt.<br />

Klar und <strong>de</strong>utlich kommunizieren<br />

Nach meiner langjährigen Tätigkeit in einem<br />

hochgradig spezialisierten aka<strong>de</strong>mischen<br />

Umfeld gefällt es mir sehr, jetzt<br />

mit einer Vielzahl von Menschen zusammenarbeiten<br />

und komplizierte Sachverhalte<br />

klar und <strong>de</strong>utlich kommunizieren<br />

zu können.<br />

In meinem Studium habe ich gelernt,<br />

strukturiert zu <strong>de</strong>nken, mich schnell in<br />

frem<strong>de</strong> Materie einzuarbeiten, wissenschaftliche<br />

Studien zu präsentieren und<br />

zu interpretieren – alles Voraussetzungen<br />

für die erfolgreiche Tätigkeit als<br />

Pharmaberaterin. Ich sehe sehr gute Karrierechancen<br />

in <strong>de</strong>r Pharmaindustrie,<br />

<strong>de</strong>nn Vertriebserfahrung ist die Basis für<br />

eine erfolgreiche Tätigkeit in Bereichen<br />

wie Produktmanagement, Verkaufsleitung<br />

o<strong>de</strong>r Marketing.<br />

32 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

Pharmaberater<br />

Für viele Naturwissenschaftler ist<br />

ein Beruf im Pharma-Vertrieb<br />

nicht die erste Wahl – zu verbreitet<br />

ist das Bild eines Kofferträgers und<br />

Klinkenputzers, <strong>de</strong>r mühsam seine<br />

Produkte mithilfe von Mustern und<br />

Geschenken an <strong>de</strong>n Mann bringt. Dieses<br />

Bild entspricht jedoch selten <strong>de</strong>r<br />

Realität. Ein Pharmaberater genießt<br />

einen abwechslungsreichen Job, <strong>de</strong>r<br />

gute Verdienst- und Aufstiegs -<br />

möglichkeiten bietet.<br />

© fotolia.<strong>de</strong>/Photocharts<br />

Die Aufgabe <strong>de</strong>r Vertriebsmitarbeiter<br />

im Außendienst ist, medizinische Geräte,<br />

Medikamente o<strong>de</strong>r biotechnische<br />

Produkte zu vertreiben. Sie besuchen<br />

Kliniken, Labore und Arztpraxen<br />

und stellen die Produkte ihres<br />

Unternehmens vor. Pharmaberater<br />

sind auf Fachwissen und technisches<br />

Verständnis angewiesen. Deshalb haben<br />

Absolventen, die ihr Studium in<br />

Biologie, Chemie, Biochemie, Medizin,<br />

Pharmazie o<strong>de</strong>r Ernährungswissenschaft<br />

abgeschlossen haben, sehr<br />

gute Einstiegschancen.<br />

Kun<strong>de</strong>norientiert und<br />

flexibel<br />

Absolventen, die sich für eine Karriere<br />

im Vertrieb entschei<strong>de</strong>n, sollten<br />

kommunikativ und aufgeschlossen<br />

sein. Außer<strong>de</strong>m müssen sie technisches<br />

und wissenschaftliches Knowhow<br />

verständlich vermitteln und ihre<br />

Kun<strong>de</strong>n für die angebotenen Produkte<br />

begeistern können. Auch bei langen<br />

Weitere Einsatzfel<strong>de</strong>r gibt<br />

es unter staufenbiel.<strong>de</strong>/<br />

naturwissenschaftler @<br />

Wartezeiten und schwierigen Klienten<br />

müssen Vertriebsspezialisten stets<br />

freundlich und geduldig agieren.<br />

Wichtig ist auch, Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse<br />

zu erkennen. Das ermöglicht eine optimale<br />

Kun<strong>de</strong>nbetreuung und gibt<br />

manchmal sogar Anregungen zur<br />

Entwicklung neuer Produkte.<br />

Pharmaberater müssen echte Organisationstalente,<br />

stressresistent und<br />

flexibel sein. Ihre Kun<strong>de</strong>n betreuen<br />

sie direkt vor Ort, was hohe Mobi-<br />

lität verlangt. Erfolgreiche Berater<br />

können durchaus auf einem internationalen<br />

Niveau arbeiten. Deshalb<br />

sind Fremdsprachkenntnisse und<br />

interkulturelle Kompetenz erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Neben <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />

sind Pharmaberater auch für die Steuerung<br />

und Überwachung von Lieferprozessen<br />

zuständig.<br />

Tagungen und Lehrgänge<br />

Wer als Vertriebsmitarbeiter in einem<br />

Pharmaunternehmen Karriere machen<br />

möchte, sollte sich kontinuierlich<br />

weiterbil<strong>de</strong>n. Schließlich gehören<br />

pharmazeutische und biotechnische<br />

Innovationen zum Berufsalltag eines<br />

Pharmaberaters. Fachzeitschriften,<br />

wissenschaftliche Tagungen und<br />

Lehrgänge sind ein notwendiger Teil<br />

<strong>de</strong>s Jobs – i<strong>de</strong>al für Naturwissenschaftler,<br />

die ihren Wissensdurst und<br />

Forscherdrang weiterhin ausleben<br />

möchten.<br />

Natalia Kotischewski<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


Versicherung<br />

Versicherungsmathematiker sind<br />

so etwas wie die Propheten <strong>de</strong>r<br />

Versicherungs- und Investment -<br />

branche. Sie analysieren die Wirt -<br />

schaftslage und prognostizieren ihre<br />

weitere Entwicklung. Dabei bedienen<br />

sie sich aber keiner Glaskugel, son<strong>de</strong>rn<br />

mathematischer Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Wahrscheinlichkeitsrechnung und<br />

Statistik.<br />

Gleich, um welche Fragestellungen<br />

es geht: Versicherungs- o<strong>de</strong>r Investmentrisiken,<br />

Altersversorge o<strong>de</strong>r Bausparwesen<br />

– in keinem Versicherungsunternehmen<br />

wer<strong>de</strong>n wichtige Entscheidungen<br />

ohne Absegnung <strong>de</strong>r<br />

Aktuare – also <strong>de</strong>r Experten im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Versicherungsmathematik –<br />

getroffen.<br />

Sozio-ökonomische<br />

Statistiken<br />

Versicherungsmathematiker kalkulieren<br />

Prämien und Reserven, entwickeln<br />

neue Tarife, bereiten Vertragsän<strong>de</strong>rungen<br />

und Spezialofferten vor.<br />

Sie sind auch für Bilanzierung zuständig.<br />

Darüber hinaus beschäftigen sie<br />

sich mit sozio-ökonomischen Statisti-<br />

© fotolia.<strong>de</strong>/Uwe Annas<br />

ken. Geht es etwa um <strong>de</strong>n Abschluss<br />

einer Lebensversicherung o<strong>de</strong>r Altersvorsorge,<br />

beschaffen sie Daten zur Lebenserwartung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Bevölkerungsgruppen<br />

und ermitteln so die<br />

Höhe <strong>de</strong>r individuellen Prämien. Als<br />

Spezialisten für Risikoanalyse und<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

-kalkulation sind Versicherungsmathematiker<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Risikomanagements<br />

beson<strong>de</strong>rs gefragt.<br />

Auch auf <strong>de</strong>r europäischen Ebene<br />

bekommen Aktuare eine immer größere<br />

Be<strong>de</strong>utung: Mit <strong>de</strong>r Richtlinie<br />

Solvency II wer<strong>de</strong>n ihnen 2013 zusätzliche<br />

Befugnisse als Revisoren zugeteilt.<br />

Dadurch sollen kurzfristige,<br />

mit hohen Risiken belastete Investitionen<br />

vermie<strong>de</strong>n und das europäische<br />

Versicherungswesen stabilisiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Richtlinie soll ferner zur<br />

Transparenz <strong>de</strong>s Versicherungsbereichs<br />

beitragen und Versicherungsnehmer<br />

schützen.<br />

Kommunikative Rechner<br />

Absolventen mathematischer und naturwissenschaftlicher<br />

Studiengänge<br />

haben gute Ein- und Aufstiegschancen,<br />

vor allem, wenn sie Kenntnisse<br />

<strong>de</strong>r Finanz- o<strong>de</strong>r Versicherungsmathematik<br />

mitbringen. Verständnis gesamtwirtschaftlicherZusammenhänge<br />

muss vorhan<strong>de</strong>n sein, ebenso wie<br />

analytisches Denken.<br />

Aktuare sollen komplizierte Themen<br />

verständlich vermitteln können,<br />

teamfähig und belastbar sein. Probleme<br />

müssen sie i<strong>de</strong>ntifizieren und flexibel<br />

passen<strong>de</strong> Lösungen erarbeiten<br />

können. Wer diese Qualifikationen<br />

mitbringt, wird sich in <strong>de</strong>r Versicherungsbranche<br />

wohlfühlen.<br />

Natalia Kotischewski<br />

ARBEITEN: EINSATZFELDER<br />

„IN JEDEM LAND<br />

ANDERS“<br />

HEIKE BOSSERT,<br />

29<br />

POSITION<br />

Un<strong>de</strong>rwriterin<br />

UNTERNEHMEN<br />

Hannover Rückversicherung<br />

STUDIUM<br />

Wirtschaftsmathematik<br />

an <strong>de</strong>r<br />

Universität Ulm<br />

Einer <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>, weshalb es mich nach<br />

meinem Wirtschaftsmathematikstudium<br />

in Ulm in die Rückversicherungsbranche<br />

zog, war das internationale Umfeld.<br />

Man arbeitet mit Menschen – Kun<strong>de</strong>n<br />

und Kollegen – aus vielen Län<strong>de</strong>rn<br />

zusammen und hat daher täglich mit<br />

unterschiedlichen Mentalitäten zu tun.<br />

Analysen und Quotierungen<br />

Bereits während meines Studiums verbrachte<br />

ich zwei Semester an einer Universität<br />

in Valencia. Dort eignete ich mir<br />

meine guten Spanischkenntnisse an.<br />

Sie waren sicherlich einer <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>,<br />

weshalb ich seinerzeit zum Vorstellungsgespräch<br />

eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>.<br />

Heute arbeite ich als sogenannte Un<strong>de</strong>rwriterin<br />

im Geschäftsfeld Personen-<br />

Rückversicherung und bin für die Märkte<br />

Lateinamerika, Karibik und Spanien<br />

zuständig. Ich erstelle aktuarielle Analysen<br />

und Quotierungen von Lebensrückversicherungsgeschäften.<br />

Hierzu zählen<br />

unter an<strong>de</strong>rem Vertragsanalysen<br />

und Prämienberechnungen.<br />

Internationale Märkte kennen<br />

Darüber hinaus entwickle ich für und<br />

mit unseren Kun<strong>de</strong>n neue Versicherungsprodukte.<br />

Das setzt eine genaue<br />

Kenntnis <strong>de</strong>r jeweiligen Märkte voraus,<br />

da die Versicherungsbranche in je<strong>de</strong>m<br />

Land an<strong>de</strong>rs strukturiert ist. Aus diesem<br />

Grund habe ich direkten Kontakt zu unseren<br />

Kun<strong>de</strong>n und reise zweimal pro<br />

Jahr in die jeweiligen Län<strong>de</strong>r.<br />

Aktuell entwickle ich mit einem mexikanischen<br />

Unternehmen eine Unfallversicherung<br />

für Senioren, die es bislang auf<br />

<strong>de</strong>m mexikanischen Markt nicht gibt. All<br />

dies garantiert je<strong>de</strong> Menge Abwechslung<br />

– Langeweile kenne ich je<strong>de</strong>nfalls<br />

nicht.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 33<br />

© Hannover Rück


ARBEITEN: KONSUMGÜTERINDUSTRIE<br />

Notwendiges<br />

und Schönes<br />

Auch in <strong>de</strong>r Konsumgüterindustrie wird geforscht. Aber <strong>de</strong>r Bezug zur alltäglichen<br />

Anwendung ist größer und die Entwicklungszyklen sind kürzer als in <strong>de</strong>r Grundlagenforschung.<br />

Für viele Absolventen ist das <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Reiz.<br />

Vor Kurzem habe ich in<br />

einem Drogeriemarkt<br />

ein Produkt gesehen,<br />

das ich selbst mitentwickelt<br />

habe. Das ist<br />

natürlich ein tolles Erfolgserlebnis“,<br />

berichtet Nicole Plath. Die 29-jährige<br />

promovierte Biophysikerin arbeitet in<br />

<strong>de</strong>r Waschmittelforschung bei Henkel.<br />

Das reizvolle an <strong>de</strong>r Konsumgüterindustrie<br />

ist für sie das greifbare<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r Arbeit.<br />

In <strong>de</strong>r Branche geht es um die Entwicklung<br />

von Artikeln, die später in<br />

fast je<strong>de</strong>m Haushalt vorzufin<strong>de</strong>n sind.<br />

Es sind oft Alltagsprodukte, die das Leben<br />

einfacher und komfortabler machen.<br />

Der persönliche Bezug ist entsprechend<br />

groß. „In <strong>de</strong>r wissenschaft-<br />

lichen Forschung ist es ganz an<strong>de</strong>rs“,<br />

erzählt Plath. „Dort arbeitet man in<br />

meist an sehr langfristigen Projekten,<br />

die von einer industriellen Anwendung<br />

weit entfernt sind. In <strong>de</strong>r Kon sum -<br />

güterindustrie geht es viel dynamischer<br />

zu. Die Zyklen bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

sind kürzer und die Produkte kommen<br />

schnell an die Verbraucher.“<br />

Von Nahrungsmitteln<br />

bis Autos<br />

Zur Konsumgüterindustrie zählen<br />

ganz unterschiedliche Unternehmen,<br />

die <strong>de</strong>n Verbraucher mit allem Notwendigen<br />

– o<strong>de</strong>r auch weniger Notwendigem,<br />

dafür aber Schönem – versorgen.<br />

Von Nahrungs- und Genussmitteln<br />

über Drogerie- und<br />

Kosmetikartikel bis zur Elektrogeräten<br />

und Autos – je nach Qualifikation<br />

und Neigung können Naturwissenschaftler<br />

in beinahe je<strong>de</strong>m Konsumgüterunternehmen<br />

einsteigen. Dabei<br />

wer<strong>de</strong>n auch Naturwissenschaftler<br />

gern bereichsübergreifend eingesetzt.<br />

„Die Aufgabenvielfalt, etwa als Entwickler,<br />

ist sehr hoch“, erläutert Nils<br />

Hoffmann, Laborleiter im Bereich<br />

Personal Care bei Beiersdorf. „Man<br />

ist Projektmanager, Naturwissenschaftler,<br />

Ingenieur, Marketeer und<br />

noch einiges mehr in einem.“<br />

Interessen nachgehen<br />

Die Nachfrage nach Naturwissenschaftlern<br />

in <strong>de</strong>r Branche ist da. Doch<br />

wie erkennen Berufseinsteiger, ob die<br />

34 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

© pixmac/YuriArcurs


Konsumgüterindustrie zu ihnen passt?<br />

„Absolventen sollten echtes Interesse<br />

für die jeweilige Branche mitbringen<br />

und sich mit <strong>de</strong>n Produkten i<strong>de</strong>ntifizieren<br />

können“, rät Nicole Plath. Wer also<br />

tagtäglich etwa mit Forschung o<strong>de</strong>r<br />

Entwicklung im Bereich <strong>de</strong>r Körperpflege<br />

zu tun hat, sollte sich bei diesem<br />

Thema auch wohlfühlen.<br />

Zentrale Einstiegsbereiche für Absolventen<br />

<strong>de</strong>r Naturwissenschaften<br />

sind die Forschung o<strong>de</strong>r die Entwicklung.<br />

Bei<strong>de</strong> sind in großen Unternehmen<br />

vertreten. Die Arbeit und die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>r Forschungsabteilung<br />

ähneln <strong>de</strong>nen einer Promotion:<br />

„Unsere Mitarbeiter arbeiten sich<br />

hier in ein fachspezifisches Thema ein<br />

und erforschen es über einen längeren<br />

Zeitraum“, erklärt Nils Hoffmann. In<br />

<strong>de</strong>r Industrie ist jedoch <strong>de</strong>r Zeitdruck<br />

höher, hinzu kommt die Konzentration<br />

auf <strong>de</strong>n Anwendungsnutzen.<br />

„Die Forschung verläuft hier zielgerichteter.<br />

Man erkennt, wenn man eine<br />

Untersuchung been<strong>de</strong>n sollte, weil<br />

sie nicht mehr zielführend o<strong>de</strong>r nicht<br />

in ein Produkt überführbar ist“, so<br />

Hoffmann weiter.<br />

Erfolge vermarkten<br />

In <strong>de</strong>r Entwicklung sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

ähnlich. „Hier kommt es aber<br />

auf ein breiteres naturwissenschaft -<br />

liches Fachwissen an“, stellt Nils<br />

Hoffmann fest. Außer<strong>de</strong>m kommen<br />

Ergebnispräsentationen und Projektleitung<br />

als Anfor<strong>de</strong>rungen hinzu.<br />

Zeitmanagement und Multitasking<br />

sind gefragt, <strong>de</strong>nn Mitarbeiter in <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung müssen mehrere Aufgaben<br />

gleichzeitig erfüllen.<br />

Das ist für viele Naturwissenschaftler<br />

die größte Umstellung. Zunächst<br />

scheinen die Aufgaben nicht an<strong>de</strong>rs<br />

zu sein als an Hochschulen: Forschen,<br />

entwickeln – das kennt man<br />

schon. Eine ganz neue Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

sind jedoch die Präsentation<br />

von Forschungsergebnissen und die<br />

Vermarktung eigener Erfolge. Anfangs<br />

ist es oft eine Hür<strong>de</strong>, vor einem<br />

großen Publikum die eigenen Leistungen<br />

zu präsentieren. „Hier gilt es,<br />

sich aufs Wesentliche zu beschränken<br />

und die Ergebnisse klar zu erläutern<br />

– gegenüber Vorgesetzten und auch<br />

Mitarbeitern, die keinen naturwissenschaftlichen<br />

Hintergrund haben,<br />

etwa aus <strong>de</strong>m Marketing“, beschreibt<br />

Hoffmann von Beiersdorf<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Über wissenschaftliche Themen ohne<br />

das an <strong>de</strong>r Uni obligatorische Fachchinesisch<br />

zu berichten, ist jedoch<br />

nicht einfach und muss geübt wer<strong>de</strong>n.<br />

„Am Anfang meiner Karriere habe ich<br />

mich gefragt, wie ich ein Projekt o<strong>de</strong>r<br />

einen Sachverhalt meiner Tante erklären<br />

wür<strong>de</strong>, die nicht Chemie studiert<br />

hat“, lacht Hoffmann.<br />

Wann einsteigen?<br />

Die Einstiegsmöglichkeiten in <strong>de</strong>n<br />

Unternehmen sind unterschiedlich.<br />

„Bachelor- und Master-Absolventen<br />

können bei einem Kosmetikunternehmen<br />

als Labormitarbeiter ins Berufsleben<br />

starten, zum Junior Manager<br />

aufsteigen und schließlich zum Laborleiter<br />

beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n“, erläutert<br />

Elke Grefe, Human-Resources-Managerin<br />

bei Beiersdorf, die möglichen<br />

Karriereschritte.<br />

ARBEITEN: KONSUMGÜTERINDUSTRIE<br />

Bei promovierten Berufseinsteigern<br />

ist <strong>de</strong>r Weg kürzer: „Sie starten bei<br />

uns bereits als Research Scientist o<strong>de</strong>r<br />

Junior Manager. Der nächste Schritt<br />

könnte die Beför<strong>de</strong>rung zum Laborund<br />

Abteilungsleiter sein. Wer eine<br />

Karriere jenseits <strong>de</strong>r Forschung machen<br />

will, kann etwa im Supply Chain<br />

Management eingesetzt wer<strong>de</strong>n“, so<br />

Grefe. Einige Unternehmen bieten<br />

Trainee-Programme an, bei <strong>de</strong>n meisten<br />

erfolgt jedoch <strong>de</strong>r Direkteinstieg<br />

als Training on the Job.<br />

Verbraucher kennen<br />

Doch gleich, wo und wie Naturwissenschaftler<br />

in die Konsumgüterindustrie<br />

einsteigen: Sie müssen sich mit<br />

<strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Verbraucher<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren können. „Nur wer Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse<br />

kennt, kann optimale<br />

Lösungen anbieten“, erklärt Henkel-<br />

Forscherin Plath. Einzelkämpfer haben<br />

bei Konsumgüterunternehmen<br />

schlechte Karten. Gearbeitet wird in<br />

Teams, die Forschungsmitarbeiter kooperieren<br />

mit an<strong>de</strong>ren unternehmensinternen<br />

und -externen Bereichen, um<br />

schnell effektive Ergebnisse zu liefern.<br />

Große Konzerne sind meist weltweit<br />

vertreten und arbeiten eng mit<br />

internationalen Kollegen zusammen.<br />

„Unsere Konzernsprache ist Englisch.<br />

Schließlich sind wir ein internationales<br />

Team, und unsere Kollegen aus <strong>de</strong>r<br />

ganzen Welt müssen problemlos auf<br />

unsere Ergebnisse zugreifen können“,<br />

sagt Nicole Plath. Offenheit und Freu<strong>de</strong><br />

an <strong>de</strong>r Kommunikation gehören in<br />

<strong>de</strong>r Konsumgüterindustrie <strong>de</strong>shalb<br />

auch für Naturwissenschaftler dazu.<br />

Und das nicht nur auf Deutsch.<br />

Natalia Kotischewski<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 35<br />

© fotolia.<strong>de</strong>/Elena Schweitzer


MAKE YOUR MARK IN SINGAPORE –<br />

THE RESEARCH HUB OF ASIA<br />

“With lots of new<br />

scientists arriving here,<br />

there would be new<br />

i<strong>de</strong>as and mentors.”<br />

Dr. David Coomber<br />

A conversation with his old supervisor Professor Sir<br />

David Lane sparked off Dr. David Coomber’s interest<br />

in Singapore. Professor Lane, one of the world’s<br />

most respected scientists in cancer research, was<br />

setting up a laboratory at the Institute of Cell and<br />

Molecular Biology (IMCB) in Singapore and he<br />

asked David to join him in his research effort.<br />

“It was a great opportunity. The research<br />

environment here is well-fun<strong>de</strong>d and wellresourced,”<br />

said Dr. Coomber, 40, a molecular<br />

biologist who was working in Cambridge in the<br />

United Kingdom. “And I would be closer to Australia<br />

where my family is.“<br />

In 2005, he joined ICMB and became part of<br />

���� ��������� �������������� ���������� ����������<br />

in Singapore. The government had launched<br />

bold initiatives – cutting edge research facilities,<br />

generous grants and research funds – and was<br />

wooing the world’s top scientists to live and work<br />

here.<br />

“With lots of new scientists arriving here, there would<br />

be new i<strong>de</strong>as and mentors,” he said.<br />

Research Scientist<br />

Experimental Therapeutics Centre<br />

Photo courtesy of the Singapore Tourism Board<br />

������ ����������� ��� ���� ����� ���������� ��� �������<br />

the Experimental Therapeutics Centre (ETC), a<br />

new organisation that was set up to focus on the<br />

commercialisation of science in A*STAR (Agency for<br />

Science, Technology & Research) and the training<br />

of young scientists.<br />

So far, he has found Singapore an easy place to<br />

live but still muses at the national preoccupation<br />

with property prices, food and shopping. That,<br />

and getting used to the heat was about the most<br />

challenging part of the transition.<br />

����������������������������������������������������<br />

Singapore is a mo<strong>de</strong>rn city. In fact, I had moved<br />

from Cambridge in the UK, which was much smaller,<br />

so it felt good to be back in a city.”<br />

The best perk for him is that Singapore is a few<br />

hours away from all the major cities in Asia and<br />

has a well connected airport. Since moving here,<br />

he has visited Australia, Japan, Malaysia, Vietnam,<br />

Indonesia and Thailand.<br />

Having settled comfortably in Singapore, Dr.<br />

Coomber has bought a place of his own in<br />

Tiong Bahru, a heritage district of 50s-era low-rise<br />

apartment blocks.<br />

“Tiong Bahru is interesting because it still has that<br />

‘village-like’ feel, and it is well known around the<br />

island for having good local food,” he chuckled.<br />

“My family have visited, and they love where I live.”


For more information, visit:<br />

www.contactsingapore.sg<br />

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raymond_tan@contactsingapore.sg<br />

Or julia_rasche@contactsingapore.sg<br />

1./2. Dezember 2011, Köln<br />

Work, Live And Play<br />

In Cosmopolitan<br />

Singapore<br />

Singapore<br />

>>> Das exklusive Recruiting-Event für angehen<strong>de</strong> Berater:<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/consultingdays


BEWERBEN: ERFOLGREICH IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />

„PRAKTISCHE ERFAH-<br />

RUN GEN HERVORHEBEN“<br />

MYRIAM<br />

HERRMANN,<br />

Jahrgang 1966<br />

POSITION<br />

Leiterin HR-<br />

Personalmarketing<br />

UNTERNEHMEN<br />

LANXESS AG<br />

STUDIUM<br />

Europäische BWL<br />

an <strong>de</strong>r ESB Reutlingen<br />

Eine Bewerbung ist wie ein sportlicher<br />

Wettkampf: Wer auf <strong>de</strong>m Siegertreppchen<br />

stehen will, muss mehr trainieren, sprich:<br />

sich optimal vorbereiten. Regelverstöße<br />

wer<strong>de</strong>n hier wie dort geahn<strong>de</strong>t.<br />

Ein<strong>de</strong>utig und vollständig<br />

Elementar ist die ein<strong>de</strong>utige Zuordnung<br />

<strong>de</strong>r Bewerbung. Denn bei größeren Unternehmen<br />

gehen viele Online-Bewerbungen<br />

ein. Tragen Sie die Kenn ziffer <strong>de</strong>r Stellenanzeige<br />

in die Betreffzeile <strong>de</strong>s Anschreibens<br />

ein, bei Initiativ bewerbungen <strong>de</strong>n<br />

gewünschten Fach bereich und die angestrebte<br />

Position.<br />

Zentrale Grundlage für das Vor stellungsgespräch<br />

ist <strong>de</strong>r Lebenslauf. Er muss<br />

sinnvoll strukturiert und sollte chronologisch<br />

rückläufig verfasst sein. Nennen<br />

Sie hier unbedingt Ihre Zeugnisnoten. Die<br />

Unterlagen müssen vollständig sein.<br />

Lassen Sie sich <strong>de</strong>shalb für je<strong>de</strong> praktische<br />

Tätigkeit zeitnah ein Arbeitszeugnis<br />

ausstellen.<br />

Um fachspezifisches Know-how und<br />

praktische Erfahrungen hervorzuheben,<br />

sollten Naturwissenschaftler ihr Profil<br />

mit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r ausgeschriebenen<br />

Stelle abgleichen. Auch die Persönlichkeit<br />

<strong>de</strong>s Bewerbers sollte zum<br />

Unternehmen passen. Führen Sie <strong>de</strong>shalb<br />

im Lebens lauf auch Kenntnisse und<br />

Aktivitäten auf, die mit Ihrer fachlichen<br />

Qualifikation scheinbar nichts zu tun haben<br />

– im Vorstellungsgespräch wer<strong>de</strong>n<br />

sie ebenfalls Thema sein. Denn Unternehmen<br />

sehen es gerne, wenn Bewerber<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Studiums praktische Erfahrungen<br />

gesammelt haben.<br />

Recruiting-Veranstaltungen nutzen<br />

Nutzen Sie je<strong>de</strong> Gelegenheit, sich über<br />

das Unternehmen Ihrer Wahl vorab zu informieren.<br />

Dazu bieten sich das Internet,<br />

Recruiting-Veranstaltungen und organisierte<br />

Betriebs besich tigungen an.<br />

38 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

Schritte<br />

Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />

zeigt,<br />

dass <strong>de</strong>r Bewerber auf<br />

<strong>de</strong>m Papier schon mal<br />

überzeugen konnte.<br />

Nun gilt es, die fachliche und persönliche<br />

Eignung auch im Gespräch zu<br />

beweisen. Um diese Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

zu meistern, ist eine fundierte Vorbereitung<br />

notwendig.<br />

Vor allem für jüngere Bewerber ist<br />

ein Vorstellungsgespräch oft eine<br />

Stresssituation. Gegen eine zittrige<br />

Stimme und kalte Hän<strong>de</strong> hilft, sich im<br />

Vorfeld gut zu informieren und intensiv<br />

mit <strong>de</strong>m Unternehmen und <strong>de</strong>r<br />

Branche zu beschäftigen.<br />

Fakten sammeln<br />

Naturwissenschaftler wer<strong>de</strong>n wegen<br />

ihrer präzisen und sorgfältigen Arbeitsweise<br />

geschätzt. So sollten sie auch bei<br />

<strong>de</strong>r Recherche vorgehen. Im Bewerbungsgespräch<br />

geht es um Kriterien,<br />

die <strong>de</strong>m Lebenslauf nicht unmittelbar<br />

zu entnehmen sind. Hier fit zu sein,<br />

gibt Sicherheit und schont die Nerven.<br />

Erste Informationsquelle ist das<br />

Internet. Produkt- und Dienstleistungsangebote,<br />

Geschäfts- und Jahresberichte,<br />

aktuelle Projekte <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

– auf <strong>de</strong>r Unternehmenswebseite<br />

fin<strong>de</strong>n sich meist alle<br />

notwendigen Informationen über <strong>de</strong>n<br />

möglichen Arbeitgeber. Wer nicht fündig<br />

wird, kann zum Hörer greifen und<br />

sich Image-Broschüren o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n letz-<br />

zum Job<br />

Die Einladung zum Vorstellungsgespräch liegt auf <strong>de</strong>m<br />

Tisch. Jetzt geht es darum, nicht nur mit Fachwissen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch persönlich zu überzeugen. Wer die wichtigsten<br />

Tipps beherzigt, hat gute Karten.<br />

STEP 1 VORBEREITUNG<br />

ten Jahresbericht zusen<strong>de</strong>n lassen.<br />

Über Suchmaschinen, Online-Archive<br />

und soziale Netzwerke können weitere<br />

Informationen zum Unternehmen<br />

gesammelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch ein Besuch auf einer Jobmesse<br />

lohnt sich. Welche Unternehmen<br />

dort vertreten sind, steht vorher auf<br />

<strong>de</strong>r Messe-Website. Und selbst wenn<br />

<strong>de</strong>r Wunsch-Arbeitgeber nicht vor<br />

Ort ist, lässt sich im Gespräch mit<br />

Personalern einiges über mögliche Berufe<br />

und Anfor<strong>de</strong>rungen an Naturwissenschaftler<br />

erfahren.<br />

Anschaulicher Lebenslauf<br />

Zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch<br />

gehört außer<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>n<br />

eigenen Lebenslauf erläutern zu können.<br />

Dabei geht es nicht um die bloße<br />

Wie<strong>de</strong>rgabe o<strong>de</strong>r die Überprüfung<br />

<strong>de</strong>s Fachwissens. Bewerber sollten<br />

praktische Erfahrungen belegen und<br />

anschaulich beschreiben können.<br />

Hier punktet, wer Praktika, stu<strong>de</strong>ntische<br />

Werktätigkeiten und Forschungsprojekte<br />

vorweisen kann und<br />

dabei eine Verbindung zu <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r ausgeschriebenen Stelle<br />

herstellt.<br />

Offenes Auftreten und ein gepflegtes<br />

Äußeres bringen zusätzliche Pluspunkte.<br />

Bei <strong>de</strong>r Klei<strong>de</strong>rfrage gilt: im<br />

Zweifelsfall lieber seriös als leger. Das<br />

gilt beson<strong>de</strong>rs bei Jobs mit häufigem<br />

Kun<strong>de</strong>nkontakt.<br />

Natalia Kotischewski<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


STEP 2 DAS GESPRÄCH<br />

Je<strong>de</strong>s Vorstellungsgespräch<br />

verläuft individuell – und<br />

doch ähnlich. Die Personalentschei<strong>de</strong>r<br />

wollen herausfin<strong>de</strong>n,<br />

ob <strong>de</strong>r Bewerber<br />

fachlich und persönlich für die<br />

Stelle geeignet ist. Der Bewerber erhält<br />

weitere Informationen zur offenen<br />

Position und Einblicke in die<br />

Unternehmenskultur.<br />

„Erzählen Sie doch mal…“<br />

Oft wer<strong>de</strong>n Vorstellungsgespräche<br />

mit folgen<strong>de</strong>r Bitte eröffnet: „Erzählen<br />

Sie doch mal über sich…“. Auf<br />

diese Weise versuchen die Personalexperten,<br />

unangenehme Spannung aus<br />

<strong>de</strong>m Gespräch zu nehmen und <strong>de</strong>m<br />

Bewerber die Möglichkeit zu geben,<br />

sich vorzustellen. Diese Chance sollte<br />

<strong>de</strong>r Kandidat nutzen, <strong>de</strong>nn die wenigen<br />

ihm zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Minuten<br />

können viele Sympathiepunkte<br />

bringen.<br />

Es geht hier nicht darum, die Daten<br />

aus <strong>de</strong>m Lebenslauf nochmals aufzuzählen.<br />

Der Bewerber sollte vielmehr<br />

seine Selbstpräsentation auf die<br />

zu besetzen<strong>de</strong> Stelle abstimmen. Dabei<br />

hilft, individuelle Interessen und Erfahrungen<br />

anzusprechen, die zum Studium<br />

eines naturwissenschaftlichen<br />

Fachs und zum Interesse für <strong>de</strong>n Job<br />

geführt haben. Vom Studium sollten<br />

Bewerber berichten, wo ihre Schwerpunkte<br />

lagen, an welchen Forschungs-<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

BEWERBEN: ERFOLGREICH IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />

projekten sie sich beteiligt haben und<br />

welche praktischen Erfahrungen sich<br />

im Unternehmen nutzen lassen.<br />

Wer Auslandserfahrungen vorweisen<br />

kann, sollte sie auch ansprechen.<br />

Denn in forschen<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

wird in internationalen Teams gearbeitet,<br />

und die Fachsprache in <strong>de</strong>r<br />

Forschung ist Englisch. Naturwissenschaftler<br />

mit sehr guten Sprachkenntnissen<br />

und interkulturellen Kompetenzen<br />

stehen hoch im Kurs.<br />

Kein Fachchinesisch<br />

Einige Fachtermini dürfen durchaus<br />

fallen. Schließlich wollen Unternehmensvertreter<br />

die Angaben aus <strong>de</strong>m<br />

Lebenslauf überprüfen. Im Vorstellungsgespräch<br />

sitzen <strong>de</strong>m Bewerber<br />

aber nicht nur Experten aus <strong>de</strong>r Forschung<br />

gegenüber. Deshalb ist es<br />

wichtig, sich auch von <strong>de</strong>r Fachsprache<br />

lösen und die eigenen Kenntnisse<br />

anschaulich darstellen zu können.<br />

Das Angebot, selbst Fragen zum<br />

Unternehmen und <strong>de</strong>r ausgeschriebenen<br />

Position zu stellen, sollte auf keinen<br />

Fall höflich abgelehnt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hier han<strong>de</strong>lt es sich um keine Floskel,<br />

son<strong>de</strong>rn um die Chance, mehr über<br />

<strong>de</strong>n Job und das Unternehmen zu erfahren.<br />

Und um einen Test, ob <strong>de</strong>r<br />

Kandidat sich nur oberflächlich o<strong>de</strong>r<br />

wirklich intensiv auf seine Bewerbung<br />

vorbereitet hat.<br />

Natalia Kotischewski<br />

© IStockphoto/craftvision<br />

„MÖGLICHST VIEL VON-<br />

EINANDER ERFAHREN“<br />

CLAUDIA ISRAEL,<br />

Jahrgang 1979<br />

POSITION<br />

Recruiting<br />

Managerin<br />

UNTERNEHMEN<br />

QIAGEN GmbH<br />

STUDIUM<br />

Internationale<br />

Betriebswirtschaft<br />

(ISM Dortmund)<br />

Die Struktur eines Vorstellungsgesprächs<br />

lässt sich vom Bewerber nur<br />

grob planen, da sie stark vom jeweiligen<br />

Interviewer abhängt. Dennoch gibt es<br />

einige allgemeine Regeln, auf die sich<br />

<strong>de</strong>r Kandidat einstellen kann.<br />

Warming-up<br />

Ein Vorstellungsgespräch beginnt<br />

grundsätzlich mit <strong>de</strong>r Begrüßung und einem<br />

kurzen Warming-up. Gera<strong>de</strong> das<br />

Warming-up („Haben Sie uns gut gefun<strong>de</strong>n?“,<br />

„Wie war die Anreise?“, ...) hilft,<br />

die Atmosphäre aufzulockern und <strong>de</strong>m<br />

Bewerber die Nervosität zu nehmen.<br />

Anschließend wird <strong>de</strong>r Kandidat meist<br />

gebeten, sich selbst vorzustellen und<br />

einen fundierten Überblick über seine<br />

fachlichen und persönlichen Erfahrungen<br />

zu geben. Der Bewerber sollte dabei<br />

<strong>de</strong>n Fokus auf das für die Position relevante<br />

Know-how legen. Stationen, die<br />

für <strong>de</strong>n Interviewer weniger interessant<br />

sind, sollten – wenn überhaupt – nur<br />

kurz angesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />

Passen<strong>de</strong> Beispiele wählen<br />

Sein fachliches Wissen sollte <strong>de</strong>r Bewerber<br />

immer anhand passen<strong>de</strong>r Beispiele<br />

erläutern, etwa durch Projekte, an <strong>de</strong>nen<br />

er teilgenommen hat. Der Interviewer<br />

wird dabei Zwischen fragen stellen. Hier<br />

ist wichtig, nicht <strong>de</strong>n roten Fa<strong>de</strong>n zu verlieren<br />

und die angesprochenen Punkte<br />

zu En<strong>de</strong> zu führen.<br />

Im letzten Teil <strong>de</strong>s Gesprächs stellen die<br />

Interviewer üblicherweise das Unter nehmen<br />

und die ausgeschriebene Position<br />

im Detail vor. Dann ist <strong>de</strong>r Bewerber mit<br />

seinen Fragen an <strong>de</strong>r Reihe, falls dazu<br />

während <strong>de</strong>s Gesprächs keine Gelegenheit<br />

war. Ein gutes Vorstellungsgespräch<br />

ist immer ein Dialog zwischen Interviewer<br />

und Bewer ber – mit <strong>de</strong>m Ziel, dass<br />

bei<strong>de</strong> Seiten möglichst viel voneinan<strong>de</strong>r<br />

erfahren.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 39


BEWERBEN: ERFOLGREICH IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />

„LÄNGERFRISTIG BEI<br />

UNS BLEIBEN“<br />

SVEN ZEISING,<br />

Jahrgang 1974<br />

POSITION<br />

Head of HR<br />

Germany<br />

UNTERNEHMEN<br />

UCB Pharma GmbH<br />

STUDIUM<br />

BWL (Universität<br />

Wuppertal), Orga -<br />

nisationspsychologie (Fernuni Hagen)<br />

Zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs<br />

checken wir gemeinsam mit <strong>de</strong>m Bewerber<br />

<strong>de</strong>n Lebenslauf. Dabei achten wir vor<br />

allem auf beson<strong>de</strong>re Eckpunkte o<strong>de</strong>r<br />

auch Brüche wie relativ kurze Anstellungen<br />

bei an<strong>de</strong>ren Unternehmen, die erklärt<br />

wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Theorie in Praxis einbringen<br />

Experten aus <strong>de</strong>n Fachabteilungen vertiefen<br />

das Gespräch mit Fragen nach theoretischen<br />

Kenntnissen etwa aus <strong>de</strong>r<br />

Promotion. Hier wollen wir herausfin<strong>de</strong>n,<br />

ob das fachliche Know-how zu <strong>de</strong>n praktischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Stelle passt.<br />

Wichtig ist, dass <strong>de</strong>r Kandidat erklären<br />

kann, warum es ihn in die Pharma industrie<br />

und in unser Unternehmen zieht und<br />

welche Vorstellung er über die Arbeit in<br />

<strong>de</strong>r Forschung und Entwicklung in <strong>de</strong>r<br />

Branche hat. Dabei geht es sowohl um<br />

die fachlichen Inhalte als auch um die<br />

Einbettung <strong>de</strong>r Position im Unter nehmen.<br />

Denn bei uns spielt weniger die Grundlagenforschung<br />

als die angewandte Forschung<br />

und Entwicklung eine Rolle.<br />

Fragen zur Gesundheitspolitik<br />

Hier merken wir oft, dass <strong>de</strong>r Bewerber<br />

sich bislang wenig mit <strong>de</strong>r Arbeit in einem<br />

Industrieunternehmen beschäftigt<br />

hat. Deshalb fragen wir gezielt nach seinem<br />

Interesse und Verständnis für betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenhän ge,<br />

nach <strong>de</strong>r Situation <strong>de</strong>r Pharma branche<br />

und seiner Beurteilung <strong>de</strong>r Gesundheitspolitik.<br />

Wechselt <strong>de</strong>r Kandidat aus <strong>de</strong>m aka<strong>de</strong>mischen<br />

Umfeld, möchten wir auch wissen,<br />

was er dort zurückzulassen glaubt.<br />

Wir sind schließlich interessiert an Personen,<br />

die längerfristig bei uns bleiben<br />

wollen. Deshalb ist immer auch ein Thema,<br />

wo <strong>de</strong>r Bewerber sich in einigen Jahren<br />

sieht. Hierzu sollte er schon Vorstellungen<br />

entwickelt haben.<br />

40 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

STEP 3 DIE HÄUFIGSTEN FRAGEN<br />

Im Vorstellungsgespräch geht<br />

es darum, <strong>de</strong>n Bewerber<br />

möglichst gut kennenzulernen.<br />

Die Personaler prüfen<br />

hier, wie schlüssig die<br />

Bewerbungsunterlagen sind, klären<br />

Lücken im Lebenslauf und versuchen<br />

herauszufin<strong>de</strong>n, ob <strong>de</strong>r Kandidat ins<br />

Team passt.<br />

Gut informiert sein<br />

Zunächst lassen sich die Unternehmensvertreter<br />

<strong>de</strong>n Lebenslauf erläutern.<br />

Anschließend folgen meist Fragen<br />

zur Motivation für die Berufswahl<br />

und die Bewerbung. Hier sollte<br />

<strong>de</strong>r Bewerber auf Fragen zu seinen<br />

fachlichen Schwerpunkten, zu seinen<br />

Erwartungen an die Stelle und zu seinen<br />

Zukunftsplänen vorbereitet sein.<br />

Zu Größe, Umsatz und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Sparten <strong>de</strong>s Unternehmens sollte<br />

er ebenfalls etwas sagen können.<br />

Wichtig ist, das Interesse am<br />

Unternehmen praktisch zu belegen.<br />

Wer sich etwa für eine Stelle im Vertrieb<br />

bewirbt, sollte auf Erfahrungen<br />

im Kun<strong>de</strong>nkontakt verweisen können.<br />

Wer sich für eine Stelle in <strong>de</strong>r<br />

Qualitätssicherung eines Pharmaherstellers<br />

interessiert, überzeugt mit einem<br />

Praktikum in <strong>de</strong>r Branche.<br />

Das Fachwissen überprüfen Unternehmen<br />

auf unterschiedliche Weise:<br />

mit kleinen Aufgaben, Vorträgen o<strong>de</strong>r<br />

Präsentationen <strong>de</strong>r Doktorarbeit o<strong>de</strong>r<br />

eher beiläufig in einem Gespräch über<br />

aktuelle Entwicklungen in Politik und<br />

Forschung.<br />

Stressfragen<br />

Auch wenn das Naturwissenschaftlern<br />

manchmal schwerfällt: Das Gespräch<br />

sollten sie offen mitgestalten<br />

und sich dabei vom Fachjargon lösen.<br />

Im besten Fall ergeben sich die Antworten,<br />

ohne dass gezielt nachgebohrt<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Klappt das nicht auf<br />

Anhieb, versuchen manche Personaler,<br />

ihr Gegenüber durch heikle Fragen<br />

aus <strong>de</strong>r Reserve zu locken. Beispiele<br />

für sogenannte Stressfragen sind:<br />

Woher kommen die Lücken im<br />

Lebenslauf?<br />

Was sind Ihre Schwächen?<br />

Was spricht gegen Sie als Bewerber?<br />

Wie lange sind Sie schon auf<br />

Jobsuche?<br />

Wieso sollten wir gera<strong>de</strong> Sie ein -<br />

stellen?<br />

Warum haben Sie so lange studiert?<br />

Die Absicht hinter solchen Fragen:<br />

Der Kandidat soll ein wenig aus <strong>de</strong>m<br />

Konzept gebracht wer<strong>de</strong>n, um zu sehen,<br />

wie er in unerwarteten Situationen<br />

reagiert. Wichtig ist, sich we<strong>de</strong>r zu<br />

rechtfertigen noch zum Gegenangriff<br />

überzugehen. Statt<strong>de</strong>ssen sollten Bewerber<br />

gelassen reagieren und belegen,<br />

wie sie Wartezeiten sinnvoll genutzt<br />

haben o<strong>de</strong>r weshalb sie sich für<br />

geeignet für die Stelle halten – schließlich<br />

haben diese Qualifikationen <strong>de</strong>n<br />

Ausschlag dafür gegeben, zum Gespräch<br />

eingela<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n. Wer sich<br />

gut vorbereitet hat, kann auch provokante<br />

Fragen selbstsicher parieren.<br />

Heinz Peter Krieger<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

© IStockphoto/AlexRaths


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BEWERBEN: ERFOLGREICH IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />

„IN GUTER<br />

ERINNERUNG BLEIBEN“<br />

MICHAEL<br />

HARTMANN,<br />

Jahrgang 1965<br />

POSITION<br />

Personalleiter<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bausch + Lomb/<br />

Dr. Mann Pharma<br />

STUDIUM<br />

BWL, Jura in Stutt gart, Würzburg,<br />

München, Konstanz<br />

Ein wichtiger Schritt, um zu Ihrer<br />

Wunschposition zu kommen, liegt mit<br />

<strong>de</strong>m ersten Vorstellungsgespräch hinter<br />

Ihnen. Sie hatten die Chance, von sich<br />

zu überzeugen und Fragen zu stellen.<br />

Nicht nur Fachkenntnisse<br />

Naturwissenschaftler fokussieren sich in<br />

Interviews häufig zu stark auf ihre Fachkenntnisse.<br />

Sie sitzen jedoch immer<br />

Menschen gegenüber, die neben <strong>de</strong>r<br />

fachlichen Qualifikation beurteilen, wie<br />

gut <strong>de</strong>r Kandidat zum Unternehmen<br />

passt. Soft Skills wie etwa Kommu nikationsstärke<br />

und Teamfähig keit sind insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Naturwissenschaftler, die<br />

sich für Leitungsfunktionen bewerben,<br />

wichtig.<br />

Eine Möglichkeit, nach einem Vor stellungs<br />

gespräch in guter Erinnerung zu<br />

bleiben, ist, sich für das angenehme Gespräch<br />

zu bedanken. Damit drücken Sie<br />

sowohl Ihre Souveränität in <strong>de</strong>r Situation<br />

als auch Ihre Sympathie für das Unternehmen<br />

aus.<br />

Sollte sich ein Unternehmen nach <strong>de</strong>m<br />

ersten Gespräch nicht in <strong>de</strong>r vereinbarten<br />

Zeit bei Ihnen mel<strong>de</strong>n, können Sie<br />

sich mit einem Anruf in Erinnerung bringen<br />

und Ihre Motivation bekun<strong>de</strong>n. Im<br />

Falle einer Absage ist es sinnvoll, beim<br />

zuständigen Personaler die Grün<strong>de</strong> zu<br />

erfragen, um besser vorbereitet in an<strong>de</strong>re<br />

Gespräche zu gehen.<br />

Vor <strong>de</strong>m zweiten Gespräch<br />

Haben Sie das Unternehmen von sich<br />

überzeugt, wer<strong>de</strong>n Sie zur zweiten Run<strong>de</strong><br />

eingela<strong>de</strong>n. Diese fin<strong>de</strong>t oftmals mit<br />

<strong>de</strong>m zukünftigen Vorgesetzten statt.<br />

Hier sollten Sie durch gezielte Fragen<br />

zeigen, dass Sie bereits etwas aus <strong>de</strong>m<br />

ersten Gespräch mitgenommen haben<br />

und sich im Vorfeld nochmals über die<br />

Produkte und Prozesse <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

informieren.<br />

STEP 4 NACHBEREITUNG<br />

Kandidaten, die das<br />

Vor stellungsgespräch<br />

gemeistert haben,<br />

sind erst einmal erleichtert.<br />

Doch dann<br />

beginnt das Warten auf eine Rückmeldung<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens. Wer jetzt<br />

nicht untätig bleibt und die Nachbereitung<br />

so sorgfältig angeht wie zuvor die<br />

Bewerbung, wird davon profitieren.<br />

Reflektion über<br />

Präsentation<br />

Nach <strong>de</strong>m Vorstellungsgespräch sind<br />

die Eindrücke frisch und die Erinnerung<br />

an einzelne Fragen und Informationen<br />

noch <strong>de</strong>tailliert. Das sollten Bewerber<br />

nutzen, um über das Gespräch<br />

kritisch zu reflektieren. Dazu gehört,<br />

wichtige Informationen aus <strong>de</strong>m Gespräch<br />

zu notieren. Wer<strong>de</strong>n Kandidaten<br />

zur zweiten Run<strong>de</strong> eingela<strong>de</strong>n,<br />

© Fotolia/Mellimage<br />

kann ihnen das helfen. Bei einer Absage<br />

können sie es beim nächsten Vorstellungsgespräch<br />

besser machen.<br />

Wer das Gefühl hat, bei einzelnen<br />

Fragen ins Schlingern gekommen zu<br />

sein, sollte über <strong>de</strong>n Grund nach<strong>de</strong>nken.<br />

War die Vorbereitung nicht<br />

gründlich genug? Welche Antwort<br />

wäre die bessere Alternative gewesen?<br />

Habe ich mein Fachwissen nicht verständlich<br />

vermitteln können?<br />

Die Selbstpräsentation hat einen<br />

hohen Stellenwert, <strong>de</strong>nn es geht nicht<br />

nur um die fachliche Qualifikation <strong>de</strong>s<br />

Bewerbers. Im Gespräch interessieren<br />

Mehr Bewerbungstipps<br />

unter staufenbiel.<strong>de</strong>/<br />

naturwissenschaftler @<br />

seine Persönlichkeit, die Begeisterung<br />

für Position und Aufgaben und seine<br />

Soft Skills. Das zu vermitteln, fällt<br />

manchem Naturwissenschaftler<br />

schwer. Umso wichtiger ist <strong>de</strong>r kritische<br />

Blick auf die Selbstdarstellung.<br />

Wer sich einige Tage nach <strong>de</strong>m<br />

Termin für das Gespräch bedankt<br />

und noch einmal das Interesse an <strong>de</strong>r<br />

ausgeschriebenen Stelle betont, bleibt<br />

<strong>de</strong>n Gesprächspartnern in guter Erinnerung.<br />

Per E-Mail o<strong>de</strong>r Anruf können<br />

Kandidaten <strong>de</strong>n Ansprechpartner<br />

kontaktieren und dadurch Engagement<br />

und Motivation zeigen.<br />

Zweite Run<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

neues Spiel?<br />

Informationen über das Unternehmen,<br />

künftige Aufgaben und Projekte,<br />

die beim ersten Termin thematisiert<br />

wur<strong>de</strong>n, können Anknüpfungspunkte<br />

für das zweite Gespräch sein. Wer hier<br />

noch einmal nachhakt, beweist Interesse<br />

und hinterlässt einen aufmerksamen<br />

und positiven Eindruck.<br />

Wem es schwerfällt, sich in Vorstellungsgesprächen<br />

selbst zu vermarkten,<br />

kann die Selbstpräsentation trainieren.<br />

Freun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kommilitonen können<br />

ein ehrliches und kritisches Feedback<br />

geben. Auch viele Career Services<br />

an <strong>de</strong>n Hochschulen bieten<br />

Seminare zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche<br />

an. Denn es gilt:<br />

Nächstes Gespräch, neue Chance.<br />

Ina Oberhoff<br />

42 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


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WEITERKOMMEN: ZUSATZQUALIFIKATIONEN<br />

Soft<br />

Skills<br />

Die<br />

richtige<br />

Wahl<br />

Naturwissenschaftler sind begehrt –<br />

in <strong>de</strong>r Wissenschaft wie in <strong>de</strong>r Industrie.<br />

Wer erfolgreich im Beruf sein will,<br />

braucht aber mehr als eine erstklassige<br />

fachliche Ausbildung. Sich gezielt weiterentwickeln,<br />

heißt es nun.<br />

44 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

lebenslanges<br />

Lernen<br />

MBA<br />

MINT liegt im Trend. Zahlreiche Initiativen<br />

werben für einen Studienbeginn<br />

in <strong>de</strong>n MINT-Fächern. Denn die Absolventen<br />

sind bei Unternehmen gefragt,<br />

und kaum eine Sonntagsre<strong>de</strong><br />

kommt ohne <strong>de</strong>n Hinweis auf die Abhängigkeit Deutschlands<br />

von seiner Innovationskraft in naturwissenschaftlich-technischen<br />

Bereichen aus. Doch sich für ein naturwissenschaftliches<br />

Studium zu entschei<strong>de</strong>n, ist allein noch<br />

keine Karrieregarantie. Die Perspektiven hängen stark von<br />

<strong>de</strong>r Spezialisierung und <strong>de</strong>n individuellen Kompetenzen<br />

ab. Deshalb sollten die Stu<strong>de</strong>nten alle Chancen nutzen, ein<br />

starkes persönliches Profil zu entwickeln.<br />

Chancen durch Bologna<br />

Der vielgeschmähte Bologna-Prozess bietet dabei viele<br />

Chancen. Zwar haben sich die Unternehmen mit <strong>de</strong>m<br />

zweistufigen System <strong>de</strong>r neuen Studienabschlüsse lange<br />

schwergetan. Doch die Skepsis gegenüber Bachelor- und<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

© istockphoto/Ataner Ugŭrer


@<br />

Weitere Tipps zu Master<br />

und Promotion unter<br />

mba-master.<strong>de</strong><br />

INTERDISZIPLINÄRES ARBEITEN TEAMARBEIT<br />

Interdisziplinäres Arbeiten ist mehr als nur ein Schlagwort. Denn es<br />

setzt voraus, die Sprache und Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Gegenübers zu verstehen<br />

und sie sowohl inhaltlich als auch kulturell zu akzeptieren. Das<br />

stellt hohe Ansprüche an die kommunikativen Fähigkeiten <strong>de</strong>r Mitarbeiter.<br />

Master-Studiengängen scheint langsam zu weichen. Dass<br />

Erwartungen an Master-Absolventen höher sind, liegt auf<br />

<strong>de</strong>r Hand. Bachelor-Absolventen sieht man Defizite in ihrer<br />

Forschungskompetenz o<strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong> Erfahrung in<br />

internationalen Tätigkeitsfel<strong>de</strong>rn eher nach.<br />

Fachgrenzen überwin<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen schätzen an Naturwissenschaftlern vor allem<br />

ihre analytischen Fähigkeiten. Gera<strong>de</strong> Mathematiker<br />

und Physiker haben sich <strong>de</strong>shalb in vielen Tätigkeitsfel<strong>de</strong>rn<br />

und Branchen etabliert. Die Fähigkeit, sich über die<br />

Grenzen <strong>de</strong>r eigenen Fachdisziplin hinweg Wissen anzueignen,<br />

ist auch in <strong>de</strong>r Wirtschaft eine zentrale Schlüsselkompetenz.<br />

Das gilt umso mehr, weil es immer schwieriger<br />

wird, feste Grenzen zwischen einzelnen Fachgebieten<br />

zu ziehen.<br />

Die rasanten Entwicklungen im Bereich <strong>de</strong>r Lebenswissenschaften<br />

sind dafür das beste Beispiel. Daraus ergeben<br />

sich zwei zentrale Anfor<strong>de</strong>rungen für zukünftige Fachkräfte:<br />

Interdisziplinäres Arbeiten und Teamarbeit.<br />

Angesichts <strong>de</strong>r kurzen Halbwertzeit <strong>de</strong>s heutigen Wissens<br />

kann keine noch so gute aka<strong>de</strong>mische Ausbildung auf<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen zukünftiger Entwicklungen vorbereiten.<br />

Die einzige Erfolg versprechen<strong>de</strong> Strategie kann daher<br />

nur sein: lebenslanges Lernen. Den fortwähren<strong>de</strong>n Dialog<br />

zwischen Theorie und Praxis zu suchen, liegt dabei in <strong>de</strong>r<br />

Eigenverantwortung je<strong>de</strong>s Naturwissenschaftlers.<br />

Praxiserfahrungen sammeln<br />

Während <strong>de</strong>s Studiums heißt das vor allem, frühzeitig Praxiserfahrungen<br />

zu sammeln. Für Berufserfahrene bestimmt<br />

das Wissen um aktuelle Entwicklungen – in <strong>de</strong>n eigenen<br />

wie in benachbarten Themengebieten – <strong>de</strong>n persönlichen<br />

Marktwert. Das gilt beson<strong>de</strong>rs für Berufseinsteiger<br />

mit Bachelor-Abschluss. Deshalb bietet für sie ein berufsbegleiten<strong>de</strong>r<br />

Master-Studiengang die Chance auf weitere<br />

fachliche Spezialisierung, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Master verbin<strong>de</strong>t aktuellen<br />

Forschungsbezug mit anwendungsorientierter Praxisnähe.<br />

Gera<strong>de</strong> Naturwissenschaftlern hilft das, auf <strong>de</strong>m<br />

Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Die Personalentwicklungsabteilungen großer Unternehmen<br />

investieren oft viel in die überfachliche Qualifizierung<br />

<strong>de</strong>r Arbeitnehmer. An<strong>de</strong>rerseits erwarten sie schon von Berufseinsteigern<br />

große persönliche und soziale Kompetenz.<br />

Vor allem die stetige Internationalisierung erfor<strong>de</strong>rt neben<br />

interdisziplinärem Wissen interkulturelles Einfühlungsvermögen<br />

und Fremdsprachenkenntnisse. Nach <strong>de</strong>m Berufseinstieg<br />

zeigt sich oft, welche fachlichen Vertiefungen für<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

WEITERKOMMEN: ZUSATZQUALIFIKATIONEN<br />

Teamarbeit erfor<strong>de</strong>rt einen Blick fürs Ganze. Nur das Wissen über<br />

das Gesamtsystem ermöglicht die Integration komplementärer Bereiche.<br />

Ob Energiewen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r neue Mobilitätskonzepte – ohne eine<br />

systemische Perspektive lassen sich die aktuellen gesellschaftlichen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen nicht lösen.<br />

die weitere Laufbahn wichtig sind. Hierbei spielen persönliche<br />

Neigungen, Branchenkenntnisse und die strategische<br />

Ausrichtung <strong>de</strong>s eigenen Arbeitgebers eine Rolle.<br />

Wie sage ich’s <strong>de</strong>m Chef?<br />

Unternehmen sind vor allem dann bereit, die Weiterbildung<br />

ihrer Mitarbeiter zu för<strong>de</strong>rn, wenn die Qualifizierungen<br />

auf neue Anfor<strong>de</strong>rungen und Märkte vorbereiten.<br />

Unterstützen können sie die Maßnahmen durch befristete<br />

Freistellungen von <strong>de</strong>r Arbeit o<strong>de</strong>r finanziell. Eine gute<br />

Gelegenheit, das Thema Weiterbildung anzusprechen, sind<br />

Mitarbeitergespräche. Wichtig ist, <strong>de</strong>m Arbeitgeber zu zeigen,<br />

wie auch das Unternehmen davon profitieren kann.<br />

Der Weg zur Führungslauf bahn<br />

Wer als Naturwissenschaftler mit einem ersten berufsqualifizieren<strong>de</strong>n<br />

Abschluss eine Karriere im Management anstrebt,<br />

ist mit einem MBA-Programm gut beraten. Hier<br />

wer<strong>de</strong>n – meist mit internationaler Ausrichtung – betriebswirtschaftliche<br />

Kenntnisse und Führungskompetenzen<br />

vermittelt.<br />

Auch für eine Professionalisierung in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Forschungsmanagement o<strong>de</strong>r Wissenschaftsjournalismus<br />

– bei<strong>de</strong>s Domänen, die sich natürlich Naturwissenschaftler<br />

bislang häufig durch einen beruflichen Quereinstieg erschlossen<br />

haben – ist ein entsprechen<strong>de</strong>s Weiterbildungsstudium<br />

am besten geeignet.<br />

Die Wahl <strong>de</strong>s Programms<br />

Unabhängig davon, welche Schwerpunkte Naturwissenschaftler<br />

in ihrer Weiterbildung setzen möchten: Wichtig<br />

ist, die infrage kommen<strong>de</strong>n Weiterbildungsprogramme<br />

sorgfältig zu prüfen. Obligatorisch ist das Gütesiegel einer<br />

Akkreditierungsagentur. Viel wichtiger und informativer<br />

ist aber <strong>de</strong>r Kontakt zu ehemaligen Absolventen und aktuell<br />

Studieren<strong>de</strong>n. Sie können am besten beurteilen, wie<br />

praxistauglich die Programme sind, und abschätzen, welche<br />

Möglichkeiten <strong>de</strong>r Studienabschluss bietet – für eine<br />

weiter erfolgreiche Karriere.<br />

MARTIN FISCHER, Jahrgang 1975, studierte Pädagogik<br />

an <strong>de</strong>r Universität Düsseldorf und ist Bildungsreferent<br />

bei <strong>de</strong>r FRAUNHOFER ACADEMY.<br />

MICHAEL VOGEL, Jahrgang 1959, studierte Psychologie<br />

an <strong>de</strong>r Universität Frankfurt am Main und<br />

ist Abteilungsleiter Personalentwicklung <strong>de</strong>r<br />

FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 45


WEITERKOMMEN: ONLINE-NETZWERKE<br />

„Je mehr<br />

Menschen,<br />

<strong>de</strong>sto<br />

mehrWissen“<br />

Am Anfang stand ein ungelöstes wissenschaftliches Problem: Für Ijad Madisch und<br />

seine Kommilitonen Anlass, Forscher miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen und das Online-<br />

Netzwerk Researchgate zu grün<strong>de</strong>n. Die I<strong>de</strong>e dahinter erläutert Madisch im Interview.<br />

Herr Madisch, in einem Interview sagten Sie: „Wir<br />

wer<strong>de</strong>n die Wissenschaft signifikant verän<strong>de</strong>rn.“<br />

Was genau meinen Sie damit?<br />

Ein Wissenschaftler kann sich jahrelang mit einem Thema<br />

beschäftigen: Ein Drei-Jahres-Projekt ist keine Seltenheit,<br />

son<strong>de</strong>rn Normalität. Wenn man bei bestimmten, vor allem<br />

interdisziplinären Fragen nicht weiterkommt und auf Hilfe<br />

angewiesen ist, ist es oft schwer, <strong>de</strong>n richtigen Ansprechpartner<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Unser Projekt setzt da an: Wir<br />

46 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

vernetzen Wissenschaftler, damit sie ihr Wissen und ihre<br />

Erfahrungen austauschen können. Dadurch wer<strong>de</strong>n Forschungsabläufe<br />

beschleunigt. Die Wissenschaft entwickelt<br />

sich auf diese Weise spürbar schneller, weil Problemlösungen<br />

schneller gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Frühsommer beherrschte <strong>de</strong>r EHEC-Bakterium die Schlagzeilen<br />

in Deutschland. War er auch ein Thema in Ihrem Netzwerk?<br />

In unserem Netzwerk wur<strong>de</strong> das Thema nicht behan<strong>de</strong>lt.<br />

Überhaupt erlangte EHEC die große öffentliche Resonanz<br />

wegen Fehlinformationen zu seiner Herkunft. Das ist auf<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


mangeln<strong>de</strong> Kommunikation zwischen Behör<strong>de</strong>n und Medien<br />

zurückzuführen. Dennoch wur<strong>de</strong> unser Netzwerk ins<br />

Thema EHEC involviert. Da das Bakterium vor allem zum<br />

Nierenversagen führt, arbeiten wir seit September mit <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Gesellschaft für Nephrologie daran, mithilfe<br />

von Researchgate ihre Spezialisten besser zu vernetzen.<br />

Was steht bei Researchgate im Fokus: das Vernetzen von<br />

Personen, die einen beruflich weiterbringen können, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Austausch über Forschungsprojekte?<br />

Im Fokus <strong>de</strong>r Plattform stehen <strong>de</strong>r Wissenschaftler und<br />

sein individuelles Profil, seine Schwerpunktsetzung im jeweiligen<br />

Forschungsgebiet, sein Beitrag zur Wissenschaft.<br />

Der Austausch mit an<strong>de</strong>ren Forschern erweitert sein Fachwissen<br />

und hilft durch neue, dazugewonnene Blickwinkel<br />

bestimmte Probleme schneller zu lösen. Also kommt er<br />

auch beruflich weiter.<br />

Ihr Projekt wird auch als „Facebook für Forscher“ bezeichnet.<br />

Fin<strong>de</strong>n Sie das Etikett treffend?<br />

Nein, zumin<strong>de</strong>st nicht ganz. Facebook vernetzt<br />

die Menschen privat. Bei uns steht <strong>de</strong>r wissenschaftliche<br />

Austausch im Vor<strong>de</strong>rgrund und<br />

nicht die Unterhaltung. Die Menschen tauschen<br />

sich beruflich aus, publizieren wissenschaftliche<br />

Arbeiten, diskutieren zu vielen Themen in<br />

Foren. Ich persönlich verwen<strong>de</strong> die Bezeichnung<br />

„Facebook für Wissenschaftler“ nicht.<br />

Wie muss ein Social-Media-Netzwerk konzipiert sein, damit ein<br />

interdisziplinärer Austausch stattfin<strong>de</strong>t? Ein Informatiker und ein<br />

Biologe müssen sich ja erst einmal fin<strong>de</strong>n.<br />

Darüber mussten wir uns keine Gedanken machen. Gibt<br />

man ihnen die Möglichkeit, frei zu diskutieren und sich<br />

auszutauschen, fin<strong>de</strong>n Menschen verschie<strong>de</strong>ner Fachrichtungen<br />

einan<strong>de</strong>r von selbst. Wenn ich ein Biologe bin und<br />

einen Programmierer für mein Projekt suche, schaue ich<br />

einfach in entsprechen<strong>de</strong>n Foren o<strong>de</strong>r Gruppen nach. So<br />

fin<strong>de</strong>t man Spezialisten, die man sucht.<br />

Sie sind Virologe und Informatiker und forschten 2007 an <strong>de</strong>r<br />

Harvard Medical School in Boston. Wieso grün<strong>de</strong>t man dann ein<br />

Online-Portal mit Sitz in Hannover?<br />

Ich war damals in Boston, mein Freund und Mitbegrün<strong>de</strong>r<br />

von Researchgate, Sören Hofmayer, jedoch in Hannover.<br />

Researchgate wur<strong>de</strong> also in bei<strong>de</strong>n Städten gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Wie kamen Sie auf die I<strong>de</strong>e für Researchgate??<br />

Die I<strong>de</strong>e verdanke ich meiner wissenschaftlichen Arbeit.<br />

Während meiner Forschung kam ich wegen eines Problems<br />

nicht weiter. Nach langem, erfolglosem Suchen und<br />

Stöbern in <strong>de</strong>r Fachliteratur dachte ich mir, dass man<br />

durch ein Netzwerk für Wissenschaftler solche Wissens-<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

WEITERKOMMEN: ONLINE-NETZWERKE<br />

sackgassen umgehen könnte. Inzwischen beschäftige ich<br />

mich ausschließlich mit Researchgate. Für die Wissenschaft<br />

habe ich gar keine Zeit mehr.<br />

Sie konnten Kapitalgeber im Silicon Valley gewinnen, <strong>de</strong>r<br />

Firmensitz liegt jetzt in Berlin. Wieso sie<strong>de</strong>ln Sie nicht mit<br />

Researchgate in die USA um?<br />

Zuerst hatten wir uns tatsächlich überlegt in die USA zu<br />

gehen. San Francisco hatten wir im Blick. Doch dann entschie<strong>de</strong>n<br />

wir uns bewusst gegen diese Möglichkeit, weil<br />

die Stadt als Finanzzentrum Kaliforniens gilt und wir somit<br />

mit starker Konkurrenz und hohen Kosten hätten<br />

kämpfen müssen.<br />

Eine Geldfrage?<br />

Absolut. In Berlin sind die Kosten niedriger, man muss<br />

nicht so hart wie in Amerika um etwa IT-Spezialisten<br />

kämpfen. Außer<strong>de</strong>m ist Berlin eine wun<strong>de</strong>rvolle Stadt, die<br />

in kultureller Hinsicht vieles bietet.<br />

Unser Netzwerk hat inzwischen 1,1 Millionen<br />

Mitglie<strong>de</strong>r und es wer<strong>de</strong>n immer mehr.<br />

Vermitteln die Hochschulen ausreichend, wie wichtig <strong>de</strong>r<br />

Austausch zwischen Wissenschaftlern ist?<br />

Hier wür<strong>de</strong> ich differenzieren: Deutsche Universitäten vermitteln<br />

die Wichtigkeit <strong>de</strong>s wissenschaftlichen Austausches<br />

nicht genügend. In <strong>de</strong>n USA sieht es an<strong>de</strong>rs aus. Dort<br />

wird beson<strong>de</strong>rs viel Wert auf Netzwerke und Wissenstransfer<br />

zwischen <strong>de</strong>n Forschern gelegt. Dass sollte sich in<br />

Deutschland unbedingt än<strong>de</strong>rn. Vor allem für junge Wissenschaftler<br />

wür<strong>de</strong> dies vieles erleichtern.<br />

Kennen Naturwissenschaftler die Möglichkeiten <strong>de</strong>s<br />

Wissenstransfers?<br />

Langsam verbreitet es sich. Unser Netzwerk hat inzwischen<br />

1,1 Millionen Mitglie<strong>de</strong>r, und es wer<strong>de</strong>n immer<br />

mehr. Wissenschaftler erkennen und nutzen die Möglichkeiten<br />

zum Austausch gern.<br />

Befürchten Sie manchmal, dass <strong>de</strong>r Erfolg das Projekt<br />

erschlagen könnte?<br />

Nein, auf keinen Fall. Ich bin davon überzeugt, dass die<br />

wachsen<strong>de</strong> Mitglie<strong>de</strong>rzahl Netzwerkausbau be<strong>de</strong>utet. Das<br />

Konzept von Researchgate ist so angelegt, dass Menschen<br />

vom Wissen an<strong>de</strong>rer profitieren können. Je mehr Menschen,<br />

<strong>de</strong>sto mehr Wissen. Das eröffnet immer mehr Möglichkeiten,<br />

die eigene Forschung voranzutreiben.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 47<br />

>>>


WEITERKOMMEN: ONLINE-NETZWERKE<br />

Zur Person<br />

Dr. Ijad Madisch, Jahrgang 1981,<br />

studierte Medizin und Informatik an <strong>de</strong>r<br />

Universität Hannover und <strong>de</strong>r Harvard<br />

Medical School in Boston. 2008 grün<strong>de</strong>te<br />

er mit Kommilitonen Researchgate,<br />

ein Online-Netzwerk für Wissenschaftler.<br />

Die Mitgliedschaft bei Researchgate ist kostenfrei. Wie finanzieren<br />

Sie das Projekt?<br />

Ja, die Mitgliedschaft ist kostenlos und wird es auch immer<br />

bleiben. Wir wer<strong>de</strong>n durch Investitionen unterstützt, unter<br />

an<strong>de</strong>rem aus <strong>de</strong>m Silicon Valley. Auch unsere Stellenbörse<br />

bringt Einnahmen. Der Bedarf an Wissenschaftlern, vor allem<br />

aus <strong>de</strong>m MINT-Bereich, ist hoch. So wen<strong>de</strong>n sich viele<br />

Unternehmen an uns, damit wir sie bei <strong>de</strong>r Suche nach qualifizierten<br />

Mitarbeitern unterstützen. Außer<strong>de</strong>m helfen wir<br />

wissenschaftlichen Institutionen, wie etwa <strong>de</strong>r Max-Planck-<br />

Gesellschaft, bei <strong>de</strong>r Vernetzung ihrer Mitarbeiter. Auf Researchgate<br />

errichten wir für sie eine eigene Kommunika-<br />

tionsplattform. Über sie können Institutsmitarbeiter zu an<strong>de</strong>ren<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn weltweit Kontakt aufnehmen.<br />

Ihr liebstes Netzwerk außer Researchgate?<br />

Facebook. Das nutze ich aber ausschließlich für private<br />

Zwecke.<br />

Sind die Mitbegrün<strong>de</strong>r von Researchgate noch an Bord?<br />

Ja, sind sie. Alle Grün<strong>de</strong>r sind immer noch bei Researchgate<br />

und arbeiten hier in Vollzeit.<br />

Interview: Natalia Kotischewski<br />

30. Nov./1. Dez. 2011, Messe Köln<br />

>>> Jetzt anmel<strong>de</strong>n: absolventenkongress.<strong>de</strong>


ANZEIGENTEIL ARBEITGEBER IM PROFIL<br />

Arbeitgeber<br />

im Profil<br />

Das Angebot<br />

Lernen Sie Ihren Wunsch -<br />

arbeitgeber kennen.<br />

Kontaktdaten für Ihre Bewerbung<br />

Bewerben Sie sich und beziehen Sie sich auf<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler in Ihren Bewerbungen!<br />

Die Übersicht – Wer passt am besten zu mir?<br />

Die Jobfin<strong>de</strong>rtabelle auf Seite 53 bietet Ihnen alle<br />

Arbeitgeber aus dieser Ausgabe im Schnellvergleich.<br />

Weitere Karriere-Infos, Profile und Jobangebote auch unter<br />

staufenbiel.<strong>de</strong><br />

Alles Wichtige auf einen Blick<br />

Zahlen und Fakten<br />

PROFILE<br />

Startgehalt<br />

Fachrichtungen<br />

StandorteEinsatzgebiete<br />

Continental AG................................................50<br />

d-fine GmbH ..................................................51<br />

Munich Re ......................................................51<br />

Siemens Management Consulting ................52


ARBEITGEBER IM PROFIL<br />

CONTINENTAL AG<br />

Das Unternehmen in Fakten und Zahlen<br />

Leistung ist unsere Lei<strong>de</strong>nschaft!<br />

Continental profiliert sich als innovationsorientierter<br />

Technologiekonzern und ist einer <strong>de</strong>r<br />

weltweit führen<strong>de</strong>n Zulieferer <strong>de</strong>r Automobilindustrie.<br />

Über diesen Branchenfokus hinaus<br />

agiert Continental im Zuge einer Strategie <strong>de</strong>s<br />

nachhaltigen Unternehmenswachstums, die<br />

gesellschaftliche Verantwortung sowie ökologische<br />

Aspekte einschließt. Als Innovationsführer<br />

nimmt Continental im Großteil seiner<br />

Geschäftsbereiche min<strong>de</strong>stens eine führen<strong>de</strong><br />

Marktposition, wenn nicht die Marktführerschaft<br />

ein. Continental beschäftigt <strong>de</strong>rzeit<br />

rund 160.000 Mitarbeiter in 45 Län<strong>de</strong>rn. Als<br />

Anbieter von Bremssystemen, Systemen und<br />

Komponenten für Antrieb und Fahrwerk, Instrumentierung,<br />

Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik,<br />

Reifen und technischen Elastomerprodukten<br />

trägt das Unternehmen zu<br />

mehr Fahrsicherheit und zum Klimaschutz<br />

bei. Continental ist darüber hinaus ein kompetenter<br />

Partner in <strong>de</strong>r vernetzten, automobilen<br />

Kommunikation.<br />

Unsere Divisionen<br />

Continental glie<strong>de</strong>rt sich in zwei Gruppen. Die<br />

Automotive-Gruppe setzt sich aus <strong>de</strong>n Divisionen<br />

Chassis & Safety, Interior und Powertrain<br />

zusammen. Zur Rubber-Gruppe gehören<br />

die Divisionen Reifen und ContiTech. Chassis<br />

& Safety entwickelt und produziert elektronische<br />

und hydraulische Brems- und Fahrdynamikregelsysteme,<br />

Fahrerassistenzsysteme,<br />

Airbagelektronik, Scheibenreinigungssysteme<br />

sowie elektronische Luftfe<strong>de</strong>rsysteme und<br />

Sensoren. Die Division Interior bün<strong>de</strong>lt sämtliche<br />

Aktivitäten, die sich mit <strong>de</strong>m Informationsmanagement,<br />

d. h. <strong>de</strong>m Darstellen, Austauschen<br />

und Verwalten von Informationen<br />

im Auto beschäftigen. Powertrain integriert<br />

innovative und effiziente Systemlösungen<br />

rund um <strong>de</strong>n Antriebsstrang von Fahrzeugen.<br />

Die Reifendivision entwickelt und produziert<br />

Pkw-Reifen für Kompakt-, Mittel-, Oberklasseund<br />

Gelän<strong>de</strong>fahrzeuge sowie Reifen für Nutzfahrzeuge,<br />

Vans, Kleintransporter und Wohnmobile.<br />

Als Spezialist für Kautschuk und Kunststofftechnologie<br />

ist ContiTech weltweit ein<br />

gefragter Partner. Die Division entwickelt und<br />

produziert als Technologiepartner und Erstausrüster<br />

Funktionsteile, Komponenten und<br />

Systeme für die Automobilindustrie, <strong>de</strong>n<br />

Maschinen- und Apparatebau, die Schienenverkehrs-,<br />

Druck-, Bau- sowie die chemische<br />

und petrochemische Industrie, die Schiff- und<br />

Luftfahrt sowie die Bergbauindustrie.<br />

Are you auto-motivated? Welcome!<br />

Egal ob Praktikant, Diplomand, Werkstu<strong>de</strong>nt,<br />

Doktorand, Trainee o<strong>de</strong>r Direkteinsteiger: Bei<br />

Continental dürfen Sie sich auf ein spannen<strong>de</strong>s<br />

Umfeld freuen. Antrieb, offene Türen und Flexibilität<br />

kennzeichnen<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren “Continental-Spirit”.<br />

Füllen Sie ihn mit Leben. In<strong>de</strong>m<br />

Sie unsere flachen Hierarchien als Abkürzung<br />

zur Verwirklichung Ihrer I<strong>de</strong>en nutzen und<br />

Ihren Horizont mit unserer internationalen<br />

Reichweite ausstatten. Denn wenn Sie Verantwortung<br />

suchen, fin<strong>de</strong>n Sie bei uns täglich<br />

neue Herausfor<strong>de</strong>rungen. Wer also will, <strong>de</strong>r<br />

kann. Zusätzliche Informationen gibt es unter<br />

www.continental-karriere.<strong>de</strong><br />

Wir suchen und bieten<br />

UMSATZ/BILANZSUMME<br />

mehr als 26 Mrd. Euro (2010)<br />

PERSONALPLANUNG<br />

weltweit rund 1.500 (2011),<br />

Hochschulabsolventen und Young<br />

Professionals<br />

FACHRICHTUNGEN<br />

Chemie, Elektrotechnik,<br />

Fahrzeugtechnik, Feinwerktechnik,<br />

Maschinenbau, Mechatronik,<br />

Ingenieurwissenschaften, Informatik,<br />

Naturwissenschaften, Physik,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen und<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

EINSATZGEBIETE<br />

Forschung & Entwicklung, Elektronik,<br />

Mechatronik, strategische Technologie,<br />

Einkauf, Fertigung, Fertigungsplanung,<br />

Konstruktion, Logistik, Marketing,<br />

Controlling, Montage und<br />

Inbetriebnahme, Operation Research,<br />

Qualitätssicherung, Vertrieb,<br />

Arbeitssicherheit, Personal<br />

EINSTIEGSMÖGLICHKEITEN<br />

Direkteinstieg o<strong>de</strong>r über eines <strong>de</strong>r<br />

Traineeprogramme<br />

STARTGEHALT<br />

abhängig von <strong>de</strong>r zu besetzen<strong>de</strong>n<br />

Position<br />

MITARBEITER IN DEUTSCHLAND<br />

rund 45.000<br />

MITARBEITER WELTWEIT<br />

rund 160.000<br />

STANDORTE WELTWEIT<br />

Standorte in 45 Län<strong>de</strong>rn<br />

Bewerbungen<br />

Continental AG<br />

Jennifer Pager<br />

Tel.: 0511/9381124<br />

www.continental-karriere.<strong>de</strong><br />

FORM DER BEWERBUNG<br />

Online-Formular<br />

(www.continental-karriere.<strong>de</strong>)<br />

WEITERE INFORMATIONEN AUF DEN<br />

SEITEN 4 UND 53<br />

50 | staufenbiel Naturwissenschaftler 2011/12 Beziehen Sie sich auf <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler in Ihren Bewerbungen.


D-FINE GMBH<br />

Das Unternehmen in Fakten und Zahlen<br />

d-fine ist mit über 300 Beratern und Büros in<br />

Frankfurt, München, London, Zürich und Hong<br />

Kong eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n auf die Finanzwelt<br />

spezialisierten Beratungsunternehmen in<br />

Europa.<br />

Wir beraten Banken, Versicherungen, Asset-<br />

Manager und Industrieunternehmen zu allen<br />

Themen im Bereich Han<strong>de</strong>l und Risiko mana ge -<br />

ment – von <strong>de</strong>r Strategie-Entwicklung über<br />

die fachliche Konzeption <strong>de</strong>r zugehörigen<br />

Metho<strong>de</strong>n und Prozesse bis zur professio -<br />

nellen Implementierung, vom finanzmathematischen<br />

Mo<strong>de</strong>ll bis zur real-time<br />

Schnittstelle, vom einfachen Kredit bis zum<br />

exotischen Derivat, vom Ratingsystem bis zur<br />

Portfoliosteuerung, von IFRS bis Solvency II.<br />

Unsere Kun<strong>de</strong>n schätzen unseren kompromisslos<br />

hohen Qualitätsanspruch und vor<br />

allem, dass wir diesen Anspruch auch<br />

realisieren.<br />

Ihr Einstieg bei d-fine<br />

Sie besitzen einen exzellenten Universitätsabschluss,<br />

sprechen fließend Englisch und<br />

MUNICH RE<br />

Das Unternehmen in Fakten und Zahlen<br />

Munich Re ist einer <strong>de</strong>r weltweit führen<strong>de</strong>n<br />

Rückversicherer. Wir <strong>de</strong>cken die Risiken unserer<br />

Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Erstversicherern: Zum Beispiel<br />

Naturkatastrophen, Großbauprojekte, Haftpflichtfälle<br />

o<strong>de</strong>r Personenschä<strong>de</strong>n. Zu unseren<br />

Kun<strong>de</strong>n zählen über 5000 Gesellschaften aus<br />

160 Län<strong>de</strong>rn. Wir selbst sind mit über 50 Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

rund um <strong>de</strong>n Globus vertreten.<br />

Die großen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zukunft<br />

angehen – das ist seit rund 130 Jahren unser<br />

Geschäft. So machen wir die Welt von morgen<br />

versicherbar. In neuen und sich wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Märkten mit immer komplexeren Risiken reichen<br />

Rückversicherungsprodukte von <strong>de</strong>r Stange<br />

nicht mehr aus. Unser Erfolgsrezept: Wir erkennen<br />

Risiken frühzeitig, beraten unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

individuell und entwickeln bedarfsorientierte<br />

Lösungen.<br />

Unterstützen Sie uns dabei: Die Qualifikationen<br />

unserer Mitarbeiter sind so vielfältig wie unser<br />

Geschäft. Wer<strong>de</strong>n Sie Teil eines internationalen<br />

und interdisziplinären Teams und profitieren<br />

Sie vom Know-how unserer rund 13.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Deutsch und haben weit überdurchschnittliche<br />

mathematische Fähigkeiten. Sie haben darüber<br />

hinaus sehr gute IT-Kenntnisse und sind<br />

i<strong>de</strong>aler weise bereits mit Statistik, Numerik<br />

und Finanzmathematik vertraut. Unbedingt<br />

erwarten wir von Ihnen analytisches Denken,<br />

ergebnisorientiertes Vorgehen, uneingeschränkte<br />

Reisebereitschaft und exzellente<br />

Kommunikationsfähigkeiten. Sie sind teamfähig,<br />

er fassen auch sehr komplexe Aufgaben<br />

schnell und können sich rasch in neue Umgebungen<br />

einarbeiten. Sie haben Beratungstalent,<br />

hohe Einsatzfreu<strong>de</strong> und sind flexibel und<br />

belastbar.<br />

Ihre Entwicklungsmöglichkeiten bei d-fine<br />

Sie beginnen als Consultant (m/w) mit <strong>de</strong>r<br />

Bearbeitung inhaltlich anspruchsvoller Detail -<br />

aufgaben, sind als Senior Consultant (m/w)<br />

anerkannter Experte für komplexe Frage -<br />

stellungen und Projektleiter und haben schließlich<br />

als Manager (m/w) und Partner (m/w)<br />

zunehmend Managementaufgaben und strategische<br />

Verantwortung für das Unternehmen.<br />

Informationen zu Tätigkeiten und Einstiegsmöglichkeiten<br />

bei Munich Re fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.munichre.com/karriere.<br />

ARBEITGEBER IM PROFIL<br />

Wir suchen und bieten<br />

GESCHÄFTSFELDER/ARBEITSGEBIETE<br />

Quantitative und technische Beratung<br />

im Risikomanagement<br />

PERSONALPLANUNG<br />

Universitätsabsolventen 60–70<br />

FACHRICHTUNGEN<br />

Physik, Mathematik, Wirtschaftsinformatik,<br />

Wirtschaftswissenschaften mit<br />

entsprechend quantitativ ausgerichteten<br />

Vertiefungsrichtungen<br />

Bewerbungen<br />

d-fine GmbH<br />

Frau Sabrina Adam<br />

Opernplatz 2<br />

60313 Frankfurt am Main<br />

Tel: 069/90737-555<br />

E-Mail: careers@d-fine.<strong>de</strong><br />

www.d-fine.<strong>de</strong><br />

FORM DER BEWERBUNG Online<br />

WEITERE INFORMATIONEN AUF SEITE 53<br />

Wir suchen und bieten<br />

GESCHÄFTSFELDER/ARBEITSGEBIETE<br />

Rückversicherung<br />

PERSONALPLANUNG<br />

Hochschulabsolventen 40<br />

Promotion auf Anfrage je<strong>de</strong>rzeit möglich<br />

Praktikanten 160<br />

FACHRICHTUNGEN<br />

Mathematik/Physik, Wirtschafts -<br />

ingenieurwesen, Geowissen schaften,<br />

interdisziplinäre Studiengänge<br />

Bewerbungen<br />

www.munichre.com/karriere<br />

FORM DER BEWERBUNG<br />

Online-Bewerbung<br />

WEITERE INFORMATIONEN AUF SEITE 53<br />

Beziehen Sie sich auf <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler in Ihren Bewerbungen. staufenbiel Naturwissenschaftler 2011/12 | 51


ARBEITGEBER IM PROFIL<br />

SIEMENS MANAGEMENT CONSULTING<br />

Das Unternehmen in Fakten und Zahlen<br />

Siemens Management Consulting ist die Top<br />

Management Strategieberatung <strong>de</strong>s Siemens<br />

Konzerns.<br />

Mit rund 150 Beratern in vier Büros (München,<br />

Mumbai, New York und Peking) unterstützen<br />

wir das Siemens Geschäft weltweit im Wettbewerb<br />

um die Marktführerschaft – von Erneuerbaren<br />

Energien und Medizintechnik bis hin<br />

zur Digitalen Fabrik und Produkten für Emerging<br />

Markets.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Vielseitigkeit <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

bietet SMC ein breites Spektrum an Beratungsleistungen,<br />

u.a. Strategie, Benchmarking, Post-<br />

Merger-Integration, Restrukturierung, Wachstum<br />

und Innovation.<br />

Die Projekte gehen dabei weit über die<br />

Konzeption und Erarbeitung intelligenter<br />

Lösungsansätze hinaus und sind erst nach<br />

<strong>de</strong>r ergebniswirksamen Implementierung<br />

abgeschlossen.<br />

Berater bei SMC sind Inhouse Consultants. Sie<br />

übernehmen beson<strong>de</strong>re Verantwortung mit<br />

Ihrer Arbeit. Schließlich sind unsere Klienten<br />

auch gleichzeitig Kollegen.<br />

Neben <strong>de</strong>m Ziel, nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Siemens zu steigern, ist es die<br />

Mission von SMC, einen Pool von Nachwuchsführungskräften<br />

auszubil<strong>de</strong>n.<br />

Für eine Karriere als Strategieberater bei SMC<br />

sind ein exzellenter Hochschulabschluss,<br />

gerne auch mit Promotion o<strong>de</strong>r MBA, sowie<br />

erste relevante Praxiserfahrung (z.B. in Form<br />

von Praktika) i<strong>de</strong>alerweise in <strong>de</strong>r Beratung<br />

und/o<strong>de</strong>r einer Siemens-nahen Industrie erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Fließen<strong>de</strong> Deutsch- und Englischkenntnisse<br />

sowie Auslandsaufenthalte setzen<br />

wir ebenso voraus. Wir suchen Persönlichkeiten<br />

mit Teamfähigkeit, herausragen<strong>de</strong>n analytischen<br />

und kommunikativen Fähigkeiten<br />

sowie Energie und Humor.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann legen<br />

Sie heute <strong>de</strong>n Grundstein für eine erfolgreiche<br />

Karriere in <strong>de</strong>r Beratung und darüber hinaus.<br />

Wir suchen und bieten<br />

GESCHÄFTSFELDER/ARBEITSGEBIETE<br />

Management Beratung<br />

PERSONALPLANUNG<br />

Hochschulabsolventen 50–60<br />

Young Professionals siehe oben<br />

Praktikanten siehe oben<br />

FACHRICHTUNGEN<br />

Wirtschaftswissenschaften,<br />

(Wirtschafts-)Ingenieurwesen, Natur -<br />

wissenschaften, Medizin, Informatik<br />

Bewerbungen<br />

Festeinstieg: Diana Reiß<br />

Tel: +49 89 636 82651<br />

Praktikum: Vera Moser<br />

Tel: +49 89 636 81490<br />

www.siemens.com/smc<br />

Bitte bewerben Sie sich mit Ihren<br />

vollständigen Unterlagen über<br />

www.smc.siemens.<strong>de</strong>/apply<br />

WEITERE INFORMATIONEN AUF DER<br />

ZWEITEN UMSCHLAGSEITE UND SEITE 53<br />

Erfolg ist kein Geheimnis!<br />

individuelle Bewerbungs-Checks<br />

professionelle Assessment Center Trainings<br />

maßgeschnei<strong>de</strong>rte Jobangebote per Mail<br />

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u.v.m...<br />

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Infos unter staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

Weitere Anzeigenkun<strong>de</strong>n: btS, Seite 25; Fraunhofer-Gesellschaft, Seite U3; jobvector/Capsid GmbH, Seite 43; VBIO, Seite 23<br />

Information ist ein Rohstoff. Hier ist Ihre Bohrinsel.<br />

U2 = Umschlagseite vorne, innen; U3 = Umschlagseite hinten, innen; U4 = Umschlagseite hinten, außen. 1 weltweit; 2 inkl. Abschlussarbeiten; 3 mit und ohne Promotion<br />

36 Contact Singapore ja ja ja ja verhandlungs-<br />

37 www.contactsingapore.sg abhängig<br />

4 50 Continental AG insgesamt rund 1.5001 rd. 1.2002 positionswww.continental-karriere.<strong>de</strong><br />

abhängig<br />

51 d-fine GmbH ca. 803 ja ja ja k.A.<br />

www.d-fine.<strong>de</strong><br />

41 Hannover Rück 20–30 k.A. 10 30 ca. 40.600<br />

www.hannover-rueck.jobs<br />

U4 LANXESS AG siehe www.karriere-lanxess.<strong>de</strong> abh. von Funktion<br />

www.karriere-lanxess.<strong>de</strong> und Qualifikation<br />

11 Miltenyi Biotec GmbH 10 10 10 10 je nach<br />

www.miltenyibiotec.com Einsatzgebiet<br />

51 Munich Re 40 a.A. k.A. 160 47.000–51.000<br />

www.munichre.com/karriere<br />

17 R+V Versicherung 30 k.A. 30 50 bis 43.000<br />

www.jobs.ruv.<strong>de</strong><br />

U2 52 Siemens Management Consulting 50–60 insgesamt wettbewerbswww.siemens.com/smc<br />

gerecht<br />

17 Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG k.A. k.A. k.A. k.A. branchenüblich<br />

www.vetter-pharma.com/karriere<br />

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Profil<br />

staufenbiel.<strong>de</strong><br />

Hochschulabsolventen<br />

Nachwuchskräfte mit Promotion<br />

Young Professionals<br />

Praktikanten<br />

Biologie<br />

Chemie<br />

Ingenieure<br />

Mathematik/Wirtschaftsmathematik<br />

Medizin<br />

Ökotrophologie<br />

Pharmazie<br />

Physik<br />

Wirtschaftswissenschaftler<br />

Informatiker/IT/Wirtschaftsinformatiker<br />

Rechtswissenschaften<br />

Sozial- und Geisteswissenschaften<br />

Aktuarwesen<br />

Arzneimittelsicherheit/-zulassung<br />

Biometrie/Statistik<br />

Consulting<br />

Controlling<br />

Einkauf/Beschaffung/Materialwirtschaft<br />

Entwicklung<br />

Finanz- und Rechnungswesen<br />

Forschung<br />

Gesundheitsmanagement<br />

IT<br />

Konstruktion<br />

Logistik<br />

Marketing/Vertrieb<br />

Patentwesen<br />

Personalwesen<br />

Produktion<br />

Produktentwicklung/-management<br />

Prüfwesen<br />

Qualitätssicherung<br />

Risikomanagement<br />

Sonstige<br />

JOBFINDER<br />

Unternehmen und Website Anzahl freier Stellen<br />

2011/12<br />

Gesuchte Fachrichtungen Einsatzfel<strong>de</strong>r<br />

Startgehalt<br />

(in Euro pro Jahr)<br />

Jobfin<strong>de</strong>r 2011/12<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 53


ZUM SCHLUSS<br />

Eine E-Mail von Christian Hesse<br />

VON: Christian Hesse, Institut für Stochastik und Anwendungen,<br />

Universität Stuttgart<br />

AN: <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler<br />

BETREFF: Fünf Fragen an <strong>de</strong>n Autor von „Warum Mathematik glücklich macht“<br />

Mit Büchern wie „Warum Mathematik glücklich macht“ o<strong>de</strong>r „Expeditionen<br />

in die Schachwelt“ wur<strong>de</strong> Christian Hesse auch außerhalb<br />

<strong>de</strong>r mathematischen Fachwelt bekannt. Seine wissenschaftliche<br />

Karriere führte ihn zunächst an verschie<strong>de</strong>ne Hochschulen in <strong>de</strong>n<br />

USA, bevor er 1991 mit 31 Jahren Professor für Mathematische<br />

Stochastik an <strong>de</strong>r Universität Stuttgart wur<strong>de</strong>.<br />

Mehr auf staufenbiel.<strong>de</strong><br />

Die vollständige E-Mail von Christian Hesse gibt es unter<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler.<br />

© Ivo Kljuce<br />

Sie haben ein ganzes Buch <strong>de</strong>r Frage gewidmet, warum Mathematik<br />

glücklich macht. Wie lässt sich die Antwort in einem<br />

Satz zusammenfassen?<br />

Mathematik ist ein lei<strong>de</strong>nschaftliches Ringen um Wahrheit,<br />

das die Seele, das Herz und <strong>de</strong>n Verstand erfreut und bei <strong>de</strong>m<br />

je<strong>de</strong>r hart umkämpfte Einblick Glückshormone freisetzt.<br />

Braucht die Welt mehr mathematisches Denken?<br />

Ein<strong>de</strong>utig ja! Mathematik ist ja eine große Schule <strong>de</strong>s Denkens.<br />

Je<strong>de</strong>s quantitative Problem im Alltag und <strong>de</strong>r Wissenschaft<br />

kann man mit <strong>de</strong>r Mathematik-Brille betrachten, und<br />

oft vermittelt diese Sicht nützliche Einblicke. Überhaupt täte<br />

unserer Welt ein bisschen mehr Rationalität ganz gut.<br />

Sie waren Botschafter <strong>de</strong>r Schacholympia<strong>de</strong> 2008 in Dres<strong>de</strong>n,<br />

unter an<strong>de</strong>rem zusammen mit <strong>de</strong>n Klitschko-Brü<strong>de</strong>rn.<br />

Was können Schachspieler von Boxern lernen?<br />

Wladimir Klitschko hat einmal gesagt, Boxen sei für ihn wie<br />

Schach. Da ist was dran. Denn Schachpartien können wie<br />

Boxkämpfe selbst aus nachteiliger Gesamtsituation immer<br />

noch durch eine fulminante Taktik entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit 31 Jahren wur<strong>de</strong>n Sie Professor an <strong>de</strong>r Universität<br />

Stuttgart. Wie fan<strong>de</strong>n das Stu<strong>de</strong>nten, die älter waren als<br />

Sie?<br />

So viele Stu<strong>de</strong>nten, die älter waren als ich, gab es nicht. Und<br />

die, die es waren, haben mich nichts Negatives spüren lassen.<br />

Doch es kam damals öfter vor, dass man mich selbst<br />

noch für einen Stu<strong>de</strong>nten hielt und mich duzte, was mir immer<br />

gefiel.<br />

Wie lautet Ihr Karrieretipp für Nachwuchs-Wissenschaftler?<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall inhaltlich das machen, was einen begeistert<br />

und wofür man eine Lei<strong>de</strong>nschaft hat und nicht immer vorrangig<br />

darauf schielen, was gera<strong>de</strong> en vogue ist. Wenn man<br />

irgendwo hervorragen<strong>de</strong> Arbeit leistet, wird davon früher<br />

o<strong>de</strong>r später auch Notiz genommen.<br />

54 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler


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