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Healthcare/Medizintechnik
„Neue biologische Fragestellungen“
LABORLEITERIN IM FORSCHUNGSBEREICH RHEUMATOLOGIE
Für die Themen Biologie,
Medizin und Chemie
habe ich mich seit jeher
interessiert. Ich wollte
die Vorgänge, die
Krankheiten zugrunde liegen, im Detail
verstehen. Nach meiner Ausbildung
zur pharmazeutisch-technischen
Assistentin und der Arbeit in einer
Apotheke entschied ich mich für ein
Biochemie-Studium. Der Studiengang
ist interdisziplinär ausgerichtet und
vereint die Fachgebiete Biologie, Chemie
und Medizin.
Forschung nutzbar machen
Zunächst hatte ich das Ziel, in die
medizinische Forschung zu gehen.
Während meiner Doktorarbeit im Bereich
Immunologie/Rheumatologie
wurde mir jedoch bewusst, dass ich
Forschungsergebnisse nicht nur sammeln
möchte. Ich wollte sie auch in
ein Produkt umsetzen und auf diesem
Weg Menschen zunutze machen. Deshalb
bewarb ich mich vor der Fertigstellung
meiner Doktorarbeit in der
Pharmaindustrie auf die Position einer
Laborleiterin im Forschungsbereich
Rheumatologie.
22 | Staufenbiel Naturwissenschaftler 2011/12
Dr. Lisa Bruns
JAHRGANG 1975
UNTERNEHMEN Merck
STUDIUM Biochemie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Promotion an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Labore planen
Als Laborleiterin gehörte es zu meinen
ersten Aufgaben, die Labore zu
planen und einzurichten, neue Methoden
zu etablieren und sie den Mitarbeitern
zu vermitteln. Zusätzlich
habe ich mich mit dem „Drug Discovery
Process“ vertraut gemacht und
wurde schon bald in präklinische Entwicklungsprojekte
eingebunden.
Testergebnisse liefern
Im Rahmen der Projektarbeit muss
ich zum einen über die Biologie des
Targets informiert sein, schlage biologische
Assays, also Nachweisverfahren
vor und wirke bei der Gestaltung
der Assay-Kaskaden mit. Zum anderen
liefere ich als Laborleiterin Testergebnisse,
auf deren Basis das Projektteam
Entscheidungen treffen kann.
Biologen, Chemiker, Pharmazeuten,
Toxikologen und Mediziner
arbeiten eng zusammen.
Darüber hinaus kann ich neue Target-
Moleküle vorschlagen und damit zur
Entstehung eines neuen Projekts beitragen.
Das Spannende an meiner Position
ist die Vielfalt der Aufgaben. Jedes
Projekt ist anders. Neue biologische
Fragestellungen erfordern andere
Analysemethoden und stellen das
Team vor neue Herausforderungen.
Auch das interdisziplinäre Arbeiten
ist ein interessanter Aspekt meiner
Tätigkeit. Biologen, Chemiker, Pharmazeuten,
Toxikologen und Mediziner
arbeiten eng zusammen und tragen
zum Fortschritt des Projekts bei.
Englisch kommunizieren
Für meine Arbeit sind Fachkenntnisse
der Biologie, insbesondere der Immunologie,
erforderlich, und ich muss
die Labor- und Analysemethoden beherrschen.
Das nötige Wissen wurde
mir im Rahmen meines Studiums und
meiner Doktorarbeit vermittelt.
Durch Praktika in verschiedenen Forschungseinrichtungen
habe ich lernen
können, mich immer wieder in neue
Themengebiete und Teams einzuarbeiten.
Das Arbeiten im
Team setzt selbstständiges
und zuverlässiges
Arbeiten voraus.
Wichtig sind außerdem
soziale Kompetenzen
und ein hohes
Maß an Kommunikationsfähigkeit
– auch
in Englisch.
Berufseinsteigern empfehle ich, sich
möglichst frühzeitig Einblicke in die
Praxis zu verschaffen. Ein Praktikum
hilft, sich mit den Anforderungen des
Berufs vertraut zu machen. Außerdem
werden durch ein Auslandssemester
die Fremdsprachenkenntnisse
verbessert.
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