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BEWERBEN: ERFOLGREICH IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />

„LÄNGERFRISTIG BEI<br />

UNS BLEIBEN“<br />

SVEN ZEISING,<br />

Jahrgang 1974<br />

POSITION<br />

Head of HR<br />

Germany<br />

UNTERNEHMEN<br />

UCB Pharma GmbH<br />

STUDIUM<br />

BWL (Universität<br />

Wuppertal), Orga -<br />

nisationspsychologie (Fernuni Hagen)<br />

Zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs<br />

checken wir gemeinsam mit <strong>de</strong>m Bewerber<br />

<strong>de</strong>n Lebenslauf. Dabei achten wir vor<br />

allem auf beson<strong>de</strong>re Eckpunkte o<strong>de</strong>r<br />

auch Brüche wie relativ kurze Anstellungen<br />

bei an<strong>de</strong>ren Unternehmen, die erklärt<br />

wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Theorie in Praxis einbringen<br />

Experten aus <strong>de</strong>n Fachabteilungen vertiefen<br />

das Gespräch mit Fragen nach theoretischen<br />

Kenntnissen etwa aus <strong>de</strong>r<br />

Promotion. Hier wollen wir herausfin<strong>de</strong>n,<br />

ob das fachliche Know-how zu <strong>de</strong>n praktischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Stelle passt.<br />

Wichtig ist, dass <strong>de</strong>r Kandidat erklären<br />

kann, warum es ihn in die Pharma industrie<br />

und in unser Unternehmen zieht und<br />

welche Vorstellung er über die Arbeit in<br />

<strong>de</strong>r Forschung und Entwicklung in <strong>de</strong>r<br />

Branche hat. Dabei geht es sowohl um<br />

die fachlichen Inhalte als auch um die<br />

Einbettung <strong>de</strong>r Position im Unter nehmen.<br />

Denn bei uns spielt weniger die Grundlagenforschung<br />

als die angewandte Forschung<br />

und Entwicklung eine Rolle.<br />

Fragen zur Gesundheitspolitik<br />

Hier merken wir oft, dass <strong>de</strong>r Bewerber<br />

sich bislang wenig mit <strong>de</strong>r Arbeit in einem<br />

Industrieunternehmen beschäftigt<br />

hat. Deshalb fragen wir gezielt nach seinem<br />

Interesse und Verständnis für betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenhän ge,<br />

nach <strong>de</strong>r Situation <strong>de</strong>r Pharma branche<br />

und seiner Beurteilung <strong>de</strong>r Gesundheitspolitik.<br />

Wechselt <strong>de</strong>r Kandidat aus <strong>de</strong>m aka<strong>de</strong>mischen<br />

Umfeld, möchten wir auch wissen,<br />

was er dort zurückzulassen glaubt.<br />

Wir sind schließlich interessiert an Personen,<br />

die längerfristig bei uns bleiben<br />

wollen. Deshalb ist immer auch ein Thema,<br />

wo <strong>de</strong>r Bewerber sich in einigen Jahren<br />

sieht. Hierzu sollte er schon Vorstellungen<br />

entwickelt haben.<br />

40 | <strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12<br />

STEP 3 DIE HÄUFIGSTEN FRAGEN<br />

Im Vorstellungsgespräch geht<br />

es darum, <strong>de</strong>n Bewerber<br />

möglichst gut kennenzulernen.<br />

Die Personaler prüfen<br />

hier, wie schlüssig die<br />

Bewerbungsunterlagen sind, klären<br />

Lücken im Lebenslauf und versuchen<br />

herauszufin<strong>de</strong>n, ob <strong>de</strong>r Kandidat ins<br />

Team passt.<br />

Gut informiert sein<br />

Zunächst lassen sich die Unternehmensvertreter<br />

<strong>de</strong>n Lebenslauf erläutern.<br />

Anschließend folgen meist Fragen<br />

zur Motivation für die Berufswahl<br />

und die Bewerbung. Hier sollte<br />

<strong>de</strong>r Bewerber auf Fragen zu seinen<br />

fachlichen Schwerpunkten, zu seinen<br />

Erwartungen an die Stelle und zu seinen<br />

Zukunftsplänen vorbereitet sein.<br />

Zu Größe, Umsatz und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Sparten <strong>de</strong>s Unternehmens sollte<br />

er ebenfalls etwas sagen können.<br />

Wichtig ist, das Interesse am<br />

Unternehmen praktisch zu belegen.<br />

Wer sich etwa für eine Stelle im Vertrieb<br />

bewirbt, sollte auf Erfahrungen<br />

im Kun<strong>de</strong>nkontakt verweisen können.<br />

Wer sich für eine Stelle in <strong>de</strong>r<br />

Qualitätssicherung eines Pharmaherstellers<br />

interessiert, überzeugt mit einem<br />

Praktikum in <strong>de</strong>r Branche.<br />

Das Fachwissen überprüfen Unternehmen<br />

auf unterschiedliche Weise:<br />

mit kleinen Aufgaben, Vorträgen o<strong>de</strong>r<br />

Präsentationen <strong>de</strong>r Doktorarbeit o<strong>de</strong>r<br />

eher beiläufig in einem Gespräch über<br />

aktuelle Entwicklungen in Politik und<br />

Forschung.<br />

Stressfragen<br />

Auch wenn das Naturwissenschaftlern<br />

manchmal schwerfällt: Das Gespräch<br />

sollten sie offen mitgestalten<br />

und sich dabei vom Fachjargon lösen.<br />

Im besten Fall ergeben sich die Antworten,<br />

ohne dass gezielt nachgebohrt<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Klappt das nicht auf<br />

Anhieb, versuchen manche Personaler,<br />

ihr Gegenüber durch heikle Fragen<br />

aus <strong>de</strong>r Reserve zu locken. Beispiele<br />

für sogenannte Stressfragen sind:<br />

Woher kommen die Lücken im<br />

Lebenslauf?<br />

Was sind Ihre Schwächen?<br />

Was spricht gegen Sie als Bewerber?<br />

Wie lange sind Sie schon auf<br />

Jobsuche?<br />

Wieso sollten wir gera<strong>de</strong> Sie ein -<br />

stellen?<br />

Warum haben Sie so lange studiert?<br />

Die Absicht hinter solchen Fragen:<br />

Der Kandidat soll ein wenig aus <strong>de</strong>m<br />

Konzept gebracht wer<strong>de</strong>n, um zu sehen,<br />

wie er in unerwarteten Situationen<br />

reagiert. Wichtig ist, sich we<strong>de</strong>r zu<br />

rechtfertigen noch zum Gegenangriff<br />

überzugehen. Statt<strong>de</strong>ssen sollten Bewerber<br />

gelassen reagieren und belegen,<br />

wie sie Wartezeiten sinnvoll genutzt<br />

haben o<strong>de</strong>r weshalb sie sich für<br />

geeignet für die Stelle halten – schließlich<br />

haben diese Qualifikationen <strong>de</strong>n<br />

Ausschlag dafür gegeben, zum Gespräch<br />

eingela<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n. Wer sich<br />

gut vorbereitet hat, kann auch provokante<br />

Fragen selbstsicher parieren.<br />

Heinz Peter Krieger<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

© IStockphoto/AlexRaths

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