28.02.2013 Aufrufe

SPECIAL - Staufenbiel.de

SPECIAL - Staufenbiel.de

SPECIAL - Staufenbiel.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

die politischen Rahmenbedingungen, und davon sind wir<br />

natürlich abhängig.<br />

Wie sind Absolventen auf diese Bedingungen vorbereitet?<br />

Das kommt immer darauf an, wie man die Schwerpunkte<br />

im Studium gelegt hat. Mir hat mein Nebenfach Medizinische<br />

Physik geholfen. Dadurch wusste ich viel über die<br />

Produkte und hatte einen Einblick, wie so ein MR funktioniert,<br />

was ein CT ist – und solche Dinge. Üblicherweise<br />

haben wir in unserem Unternehmen ein sehr ausführliches<br />

Ausbildungsprogramm,<br />

das hilft, wenn man von<br />

<strong>de</strong>r Universität kommt<br />

und in <strong>de</strong>n Vertrieb gehen<br />

möchte. Hier wer<strong>de</strong>n Einsteiger<br />

genau auf dieses<br />

spezielle Marktumfeld vorbereitet. Es kommen ja noch<br />

ganz an<strong>de</strong>re Aspekte dazu, die man im Studium mit Sicherheit<br />

nicht in <strong>de</strong>r Breite kennengelernt hat.<br />

Sie sind nach <strong>de</strong>m Studium zuerst in <strong>de</strong>n Vertrieb gegangen?<br />

Ja, in <strong>de</strong>n Vertrieb <strong>de</strong>r Medizintechnik. Prinzipiell kann<br />

man sagen: Man hat als Naturwissenschaftler nach <strong>de</strong>m<br />

Studium das Rüstzeug einzusteigen und ein unglaubliches<br />

Spektrum an möglichen Aufgabenbereichen.<br />

Was macht die Branche für einen Physiker interessant?<br />

Ich bin im Bereich bildgeben<strong>de</strong> Systeme tätig und dort für<br />

Magnetresonanztomographie verantwortlich. Aber wenn<br />

ich die Frage auf <strong>de</strong>n kompletten Bereich bildgeben<strong>de</strong> Systeme<br />

ausweite, egal, ob das jetzt mit Röntgenstrahlen zu<br />

tun hat, Nuklearmedizin, Magnetresonanztomographie –<br />

das sind alles Bereiche, in <strong>de</strong>nen physikalische Kenntnisse<br />

eine ganz wichtige Rolle spielen.<br />

Für Quereinsteiger ist die Branche also nichts?<br />

Ich glaube, <strong>de</strong>r naturwissenschaftliche Hintergrund hilft,<br />

weil wir auch im Marketing und Vertrieb mit Wissenschaftlern<br />

zu tun haben. Wir agieren ja in einem Forschungsumfeld.<br />

Aber auch für Quereinsteiger, etwa aus<br />

<strong>de</strong>r Psychologie o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Chemie, ist die Branche offen.<br />

Natürlich müssen physikalische Grundlagen dazukommen.<br />

Aber das ist keine Pflichtvoraussetzung.<br />

Wie verläuft ein typischer Einstieg?<br />

Bei uns gibt es die Möglichkeit, über ein Trainee-Programm<br />

einzusteigen, etwa für Account Manager. Hier<br />

wer<strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong> Kenntnisse über unsere Produkte,<br />

das Gesundheitssystem und unseren Markt vermittelt.<br />

Und alles, was mit <strong>de</strong>m Verkauf von Investitionsgütern zu<br />

staufenbiel.<strong>de</strong>/naturwissenschaftler<br />

tun hat. Ich selbst bin über solch ein Programm eingestiegen.<br />

Natürlich kann man auch <strong>de</strong>n Direkteinstieg nach<br />

<strong>de</strong>m Studium wählen, etwa im Produktmanagement.<br />

Gibt es einen hohen Bedarf an Naturwissenschaftlern?<br />

Viele Absolventen fragen sich, warum sie das Studium auf<br />

sich genommen haben. Aber die Möglichkeiten für Naturwissenschaftler<br />

nach <strong>de</strong>m Studium sind beeindruckend.<br />

Sie können in allen Bereichen Teile ihres Wissens einbringen.<br />

Natürlich kann ich im Marketing kein Grundlagenforschungswissen<br />

In <strong>de</strong>r Branche geht es um Produkte, von<br />

<strong>de</strong>nen das Leben von Menschen abhängt.<br />

<strong>SPECIAL</strong> !<br />

Healthcare/Medizintechnik<br />

anwen<strong>de</strong>n. Aber die<br />

Bandbreite, die<br />

mein Studium mir<br />

gegeben hat, und<br />

die Möglichkeiten,<br />

schnell Wissen zu verarbeiten, hilft mir je<strong>de</strong>n Tag.<br />

Es gibt die Vorstellung, dass <strong>de</strong>r Forscher längere Zeit alleine vor<br />

sich hinarbeitet.<br />

Das ist ein aussterben<strong>de</strong>s Klischee. Auch an <strong>de</strong>n Universitäten<br />

wird heute alles in Teams organisiert. In unserem<br />

Forschungslabor wer<strong>de</strong>n Teams ebenfalls für bestimmte<br />

Aufgaben zusammengestellt. Den vereinsamten Forscher<br />

gibt es längst nicht mehr.<br />

Wie sieht die Forschung bei Philips aus?<br />

Unser Forschungslabor ist eigenständig und nicht Bestandteil<br />

einer Vertriebsorganisation o<strong>de</strong>r einer Fabrik. Direkte<br />

Produktforschung hat damit nichts zu tun. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

aber auch nicht um freie Grundlagenforschung, wo über<br />

fundamentale Fragen nachgedacht wird. Natürlich gehen<br />

wir dabei Problemen nach, die in irgen<strong>de</strong>iner Art und<br />

Weise Bezug zum menschlichen Körper haben.<br />

Ist Praxiserfahrung wichtiger als die Abschlussnote?<br />

Ja, und vor allem eine Affinität zu Medizin und Medizintechnik.<br />

Bewerber sollten außer<strong>de</strong>m Interesse am Menschen<br />

mitbringen. Ihre Kun<strong>de</strong>n sind Ärzte und Krankenhäuser<br />

– und sie arbeiten am En<strong>de</strong> gemeinsam für das Patientenwohl.<br />

Interview: Edgar Naporra<br />

Zur Person<br />

Rouven Lippe, Jahrgang 1979, studierte Physik an <strong>de</strong>r<br />

Universität Hamburg. 2004 stieg er bei Philips Healthcare als<br />

Werkstu<strong>de</strong>nt in <strong>de</strong>n Vertrieb ein. Heute ist er dort Business Unit<br />

Manager HR.<br />

<strong>Staufenbiel</strong> Naturwissenschaftler 2011/12 | 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!