BOLLETTINO 'UFFICIALE -AMTSBLATT rw - Regione Autonoma ...
BOLLETTINO 'UFFICIALE -AMTSBLATT rw - Regione Autonoma ...
BOLLETTINO 'UFFICIALE -AMTSBLATT rw - Regione Autonoma ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diverse Verbundstoffe<br />
5%<br />
Sonstige<br />
"14%<br />
Melalla<br />
4%<br />
4%<br />
Diverse Verbundstoffe<br />
8%<br />
9%<br />
Kunstoffe<br />
8%<br />
Kurlstoffe<br />
8%<br />
1991<br />
1996<br />
2%Textilien Holz<br />
2% 2%<br />
Abb. 6: Zusammensetzung des Restmillls in % in Sildtirol: 1991 und 1996 im Vergleich<br />
2.3. Gegenwéìrtige Ve<strong>rw</strong>ertungsquoten<br />
Glas<br />
5%<br />
Organische Abfiille<br />
35%<br />
Organische Abliille<br />
35%<br />
Bezogen auf die Ve<strong>rw</strong>ertungsquote der Wertstoffe im Jahr 1990 (siehe Tab. 3) sind dank der heute vorhandenen<br />
Sammelstrukturen (Wertstoffglocken, -inseln, Recyclinghofe) und der Steuerung durch die teilweise eingefuhrte<br />
verursachergerechte Milllgebiihr sehr groBe Fortschritte erzielt worden, die vor allem auf eine gezielte<br />
Sammlung von Glas, Papier/Karton und Metallen zUrUckzufiihren sind.<br />
Eine flachendeckende Bioabfallsammlung erfolgte bis Ende 1997 hingegen bisher nur in 15 der insgesamt<br />
116 Gemeinden.<br />
11<br />
I,
12<br />
Von den insgesamt 369 kg an "Abfall" (Haus- und Gewerbemiill). welche im Jahr 1996 im Durchschnitt in<br />
Sudtirol pro EWG anfielen, wurden 88 kg uber gemeindeeigene Strukturen der Ve<strong>rw</strong>ertung zugefiihrt; die restiichen<br />
281 kg/EWG landeten bei Entsorgungsanlagen. In diesen 281 kg/EWG Restmiill verblieben 120 kg/EWG an<br />
ve<strong>rw</strong>ertbaren Stoffen, davon 79.2 kg/EWG an orgéU1Ìschen Abfàllen. 25,1 kg/EWG an Papier/Karton, 10.3 kg/EWG<br />
an Glas und 5,3 kg/EWG an Metallen.<br />
Abfallve<strong>rw</strong>ertung von Hausmiill und hausmiillahnliehenGewerbeb(itllen<br />
Gesamt Siidtirol<br />
Ve<strong>rw</strong>ertung Ve<strong>rw</strong>ertung Ve<strong>rw</strong>ertung Ve<strong>rw</strong>ertung Ve<strong>rw</strong>ertung Ve<strong>rw</strong>ertùng<br />
Abb. 7: Ve<strong>rw</strong>ertungsariteil der Wertstoffe pro BWG in lcg (1996)
Altpapier/Karton Altglas I\ltmetalle Kunststoffe SChadstoffe Org AbfAlle<br />
'"<br />
Abb 8: Antril an Ve<strong>rw</strong>ertungdet Wertstoffepro BWG in 1cg<br />
4:t<br />
13
22<br />
4. Bestehende Anlagen fiir die sammlung/Behandlung des Abfalls<br />
4.1. Sammelstrukturen<br />
Als Sammelstrukturen fur Wertstoffe, Schadstoffe, Reste von Pflanzenschutzmitteln, Kleinstmengen an Bauschutt<br />
u.A. werden seit 1991 RecyclinghOfe auf Gemeindeebene errichtet.<br />
Derzeit ergibt sich folgender Stand:<br />
Pustertal 10<br />
Salten-Schlem 10<br />
13<br />
Unterland<br />
Vinschgau 12<br />
Abb. 10: Recyc/inghOfe und WertstoJJhofe in Sildtirol1997, (vorgesehen bzw. in Betrieb)<br />
Sexten,<br />
Als Weiterentwick1ung der Recyclinghof-Strategie wurden in mehreren Bezirken sog. WertstofThofe auf Bezirksebene<br />
errichtet, welche me zentrale Sammlung; Konfektionierung und Lagemng der Wertstoffe vomehmen<br />
sollen und somit me Grundlage fur eine wirtschaftlich orientierte Vermarktung der Materialien bilden (siehe Abb.<br />
9).<br />
In Bozen ist me Errichtung einer fiir den Biirger und das Gewerbe zuganglichen Sammelstelle dringend nOtig.<br />
Die Konfektionierung und Zwischenlagerung der Wertstoffe von Bozen, Salten-Schlem (ohne Groden) konnte<br />
in der Halle des Kompostwerkes Bozen erfolgen.
24<br />
4.3.1. Das Kompostwerk Natz-Schabs<br />
1997 verarbeitete Mengen: 9.900 t Hausmiill und 2.000 t KUirschlamm<br />
Das Milll-Kompostwerk Natz-Schabs wurde Un Jahr 1986 in Betneb genommen und fiihrt die Sortierung,<br />
Aufbereitung und Kompostierung von Gesamtmilll durch. Die Anlage besteht aus Bunker, Hammermiihle, SomertrommeI,<br />
Mischgerat fiir die Zumischung von KIarschlamm, und einer uberdachten Rottefliiche mit BeluftungsschIitzen<br />
am Boden zur Rotte des Kompostes, wo die. Dreiecksmieten mit einem automatischen Umsetzgerat gewendet<br />
werden. Die Abluft der Rotteflache geht uber ein Biofilter ..<br />
Das dringend zu ersetzende Umsetzgerat und die Hammermiihle sollen im Zuge der notigen Renovierung ersetzt<br />
werden.<br />
Mit der Errichtung einer getrennten Bioabfallinie wurde bereits 1995 begonnen; sie besteht aus Rotteboxen,<br />
nutzt einen Teil der bestehenden Rotteflache fur dieHauptrotte, die Feinaufbereitung ist bestehend. Die Rotteboxen<br />
sind, was die Abluft anbelangt. mit jeweilseigenen Abluft-Komposttiltem versehen.<br />
Veifahren:<br />
Milllfahrzeuge kippen den Milll in den Bunker; von wo er uber ein Forderband in die Hammermuhle beftirdert<br />
wird; das zerkleinerte Material wird uber ein Forderband in die Siebtrommel gebracht, wo KIiirschlamm zur<br />
Befeuchtung des Mulls beigemischt wird. Affi Ende der Siebtrommel erfoIgt Iinks der Feinaustrag (Kompostmaterial)<br />
und rechts der Grobaustrag (Siebreste). Die·Siebreste bestehen zur Hauptsache aus Kunststoffe/Folien, Papier,<br />
Textilien. Gummi usw.. Sie machen ca. 35 % des Ausgangsmaterials aus, enthalten aber mit ca. 70 % einen gro<br />
&en Teils des im Rohmull enthaltenen Heizwertes. Sie konnen zu Ballen mit hohem Raumgewicht (= 1) gepre&t<br />
werden.<br />
Presse I<br />
Das mit KIiirschlamm vermischte Rottegut wird ca. 90 Tage unter mehrfachem Umsetzen kompostiert und<br />
anschlie&end abgesiebt.<br />
Der entstandene Kompost aus Gesamtmull isttrotz AufbereitUng aufgrtl.nd seines Gehaltes aÌl Storstoffen<br />
(Glas, Kunststomeilchen) selbst fur eine untergeordnete Ve<strong>rw</strong>endung kaum mehr zulassig.
·28<br />
• Vorteilè:<br />
Geringe Investitione.n bei der PJ{A Meran (ca. 3.300 Mill. Lire)<br />
• Nachteile:<br />
Hohe Investitionen beim Kompostwerk (Anschatfung der Rotteboxen) ca. 7.000 M:ilLLire;<br />
Hohe Betriebskosten betreffend Entsorgung des zusatzlichen Schiammes und Ankauf des fur die Kompostierung<br />
notwendigen Strukturmaterials (ca. 1.380 Ton./a);<br />
unbedeutende Energiegewinnung bei der Co-Vergarung;<br />
2. Vergiirung: die Bioabféille ca. 11.000 Ton. aus Raum Meran (8.000 Ton.) und Bozen'(3.000 Ton.) sollten in einer<br />
eigenen Anlage vergart und die Garreste im Kompostwerk verarbeitet werdén. Dieses Verfahren sieht zwei<br />
Varianten vor:<br />
- Vergarung und Kompostierung in Kompostwerk "Tisner Au"<br />
- Vergarung und Kompostierung beim AreaI der Bauschuttrécyc1inganlage Sinich;<br />
• Vorteile der beiden Varianten:<br />
Beschrankte Investitionen beim Kompostwerk .<br />
Gewinrimoglichkeiten bei der Stromnutzung .<br />
Niedrige Bemebskosten' .<br />
• Nachteile:<br />
Hohe Investitionen fur die Vergarung<br />
Synergien PIatzbedarf<br />
+ ++<br />
+<br />
++ +++<br />
+++<br />
+++ + +<br />
Wertung: + + + sehr gut bzw. gilnstig, + gut, + schlecht<br />
Trotz der Gleichwertigkeit der Investitionen aller 3 Varianten stelIte sich die Vergarungsanlage an den "risner<br />
Auen" aufgrund der niedrigeren Betriebskosten und vorhandenen Synergien (Stromerzeugung, Personaleinsatz)<br />
als giinstigste Variante heraus (siehe auch ECO-Team 1998) und solI baldmoglichst realisiert werden. Eine<br />
vollstandige Einhausung der Anlage ist vorzusehen.<br />
4.5. Miillverbrennungsanlage Bozen<br />
Kenndaten der MVA Bozen:<br />
cThermische Gesamtleistung: 31 MW (18.3 + 12,5 MW)<br />
Mengenkapazitat: ca. 95.000 Janrestonnen<br />
Durchsatz: 300 tfTag (Linie 1120 t/d - Linie II 180 t/d)<br />
Mittlerer unterer Heizwert: 2300 kcal/kg(10.800 kJ/kg)<br />
Jahrliche Betriebszeit: 7000 h/a<br />
Elektrische Warmeleistung: cà. 5 MW (3,2 + 2.6 MW) bzw.<br />
Nutzbare Abwarme: 17 MW (nach Bau des Verbindungskanales zur Femwarmezentrale des<br />
Inst.f.Geforderten·Wohnbau ab 1998 moglich) + 2,5 MW elektrisch<br />
AbIuftmenge: 135.000 Nm 3 /h<br />
Thermische Behandlung<br />
Der Abfall wird in den Bunker gekippt; vonwo ilin Greiferkrane in den Aufgabetrichter der beiden Verbrennungsofen<br />
geben. Der Mull wird durch Besthièk:ungskolben geregelt aùf den Verbrennungsrost berordert, wo die<br />
eigentliche Verbrennung bei iiber' 950°C erfolgt. Die stufenmaEig angeordneten walzenformigen Roste drehen<br />
sich mit regelbarer Geschwindigkeit, um einen optimalen AUsbrand zu erzielen. Die fiir die Verbrennung und die'<br />
Nachverbrennung notige Luft Wird eingeblasen, um dieFlammengase' zu ve<strong>rw</strong>irbeln' und vollig auszubrennen.<br />
Die Verbrennungsruckstande werden getrennt aufgefangen. .
Wiinnenutzung<br />
1m Dampferzeuger wird die Temperatur der Verbrennungsgase ZUÌ' Erzeuguìlg von elektrischem Strom geni.ltzt<br />
und kann uber Warme'tauscher zur Fernwarmeversorgung genutzt werden. Nach Fertigstellung des notigen<br />
Verbindungskanals zur Fernwarmezentrale des Institutes fiir géforderten Wohnbaus, welche fiir Ende 1997 vorgesehen<br />
ist, konnen in Bozen ca. 1300 Wohnungen mit Fernwarme versorgt werden.<br />
Gasreinigung<br />
Die ausgebrannten Abgase werden in der Schlauchgewebefilteranlage entstaubt. Anschlie&end werden die<br />
sauren Gasbestandteile (HO, HF, usw.) im mehrstufigen Waschturm abgeschieden. 1m Katalysator erfolgt die<br />
Entstickung der Abgase und die Zerstorung der restlichen Dioxine. "<br />
Die angefallenden schadstoffreicheii'Kessel- und Filterstiiube werden mit Zement und Additiven zu Betonklotzen<br />
verfestigt. Die Waschflussigkeiten des Waschturmes 'werden der internen Abwasserreinigungsanlage<br />
zugefiihrt.<br />
Emissionen<br />
Durch einekontinuierliche Messung der Emissionen in der Abluft am Ende der Abgasbehandlung wird die<br />
Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte standig ube<strong>rw</strong>acht. Diese Daten werden on-line,dem Amt fiir Luft<br />
und Larm direkt iibermittelt.<br />
Schlacken '<br />
Die Schlacken der MVA Bozen enthalten ca. 15% Fe-Metalle. Dennoch werden diese derzeit vor der Deponierung<br />
nicht abgetrennt, sondern gemeinsam mit den Schlacken abgelagert. EineAbtrennung des Grobkorns (Unverbranntes,<br />
Metalle etc.) aus den Schlacken findet ebenfalls nicht statte<br />
Mit der einfachen mechanischen Aufarbeitung der Schlacken wiÌrden drei Vorteile erreicht:<br />
1. Die Qualitat der Schlacken verbessert sich' da Unverbranntes abgetrennt und der Verbrennung nochmals<br />
zugefiihrt wird; , <br />
2. Die zu deponierende Menge sinkt mindestens um 15%;<br />
3. Ve<strong>rw</strong>ertbare Metalle werden einer Ve<strong>rw</strong>ertung zugefiihrt.<br />
5. Gegeniiberstellung der Verfabren Biologisch-Mechanische Vorbehandlung I Miillverbrennung<br />
Die BiologischMechanische Vorbehandlung hat den Zweck, de'n Miill vor der Deponierung soweit zu konditionieren,<br />
da& spatere Abbauprozesse im Deponiekorpei auf,eine kontrollierte Weise'vo<strong>rw</strong>eggenommen werden.<br />
Die spatere :Reaktionsféihigkeit des Deponiegutes wird damit staÌk herabgesetzt, zusatzlich kann eine hohe Einbaudichte<br />
erzielt werden.<br />
Durch den kontrollierten Abbau der abbaubaren Inhaltsstoffe wird die Moglichkeit zu einer spateren Gasbildung<br />
im anaeroben Deponiemilieu und zur Schadstoflbefrachtung des Sicke<strong>rw</strong>asser reduziert. Vor allem die Bildung<br />
des klimaschadlichen Methangases ist weitgehend verhindert.<br />
'Eine Energieausbeute der biologischen Abbauprozesse findet nichtstatt.<br />
Veifahren:<br />
Zuerst wird die heizweItreiche Grobfraktion abgetrennt, falls eine Verbrennungsanlage zu deren energetischer<br />
Ve<strong>rw</strong>ertung zur Verfiigung steht.<br />
Der restliche Miill wird zerkleinert und einem biologischen Abbau in Mieten - ahnlich wie bei einer Kompostierung<br />
- ausgesetzt, wobei die Rottezeit entsprechend verlangert ist (ca; 6 Monate), was den Flachenbedarf im<br />
Vergleich zu einer herkommlichen Kompostierung in etwa verdoppelt. Auch Mischformen mit Vergarung/Kompostierung<br />
sind ll10glich. Das Volumen des Rottegutes wird durch Abbau und Verdunstung um ca. 25<br />
bis 30 % reduziert.<br />
Um die erzielte Stabilitat bzw. den Grad an Inertisierung des Materials nach dieser Vorbehandlung zu charakterisieren,<br />
werden verschiedene Kenngro&en herangezogen wie .l.B. Gliihverlust (= Summe von Gesamtkohlenstoff<br />
+ Carbonate), Atmungsaktivitat, Selbster-hitzungsféihigkeit, Anteil Zellulose und Fett (Mi.iller 1995). In<br />
der bundesdeutschen technischen Anleitung Siedlungsabfall vom 1. Juni 1993, welche verbindliche Richtlinien fiir<br />
die umweltvertragliche Deponiel1l1?-g vorgibt, wirdfiir Deponiegut ab demJahr 2005 ein Gliihverlust von maximai<br />
5 % bzw. ein TOC-Wert von3 % gefordert. Mitder Mechanisch-Biologischen Vorbehandlung kann ein so hoher<br />
Inertisierungsgrad nicht erreicht werden, der Gliihverlust liegt im Endprodukt nicht unter 20 %. Ungeachtet der<br />
in Fachkreisen gefiihrten Diskussionen um die Aussagekraft des Parameters Gliihverlust fiir die biologische Restreaktivitat<br />
des Deponiegutes steht fest, , 'daS eine vollstandige Inertisierung nui durch eine thermischen Behandlung<br />
erreicht werden kann.<br />
29
42<br />
160000<br />
140000<br />
160000<br />
140000<br />
IMPORT<br />
••<br />
IMPORI<br />
BURGGRAFENAMT<br />
Abb.18<br />
EISACKTAL/WIPPTAL<br />
Abb.19
10. Durchzufiihrende MaSnahmen im. Rahmen dieses Konzeptes und vorgesehene Kosten<br />
12.500 Mio. Lire<br />
10.000 Mio. Lire<br />
2.500 Mio. Lire<br />
Literatur:<br />
Giersig, K. und Steiner M. (1995): Konzept zur Behandlung der Restabfàlle Tirols 2000, Abt. Umweltschutz der<br />
Tiroler Landesregierung, Innsbruck<br />
Milller, W. (1995): Leistungsfàhigkeit der biologischen Restmilllbehandlung und Auswirkungen der biologischen<br />
Vorbehandlung auf die Stabilitat des zu deponierenden Materials. Abfall-Now e.V., Band 14, Stuttgart<br />
Wiemer, K. u. Kern, M (Hrsg.) (1995): Mechanisch-Biologische Restabfallbehandlung nach dem Trockenstabilatverfahren.<br />
Abfall-Wirtschaft.Neues aus Forschung und Praxis<br />
Kuhn M. (1990):-KIimaanderungen: Treibhauseffekt und Ozono Kulturverlag<br />
Studie Ing.Ryser/lng.Giacotnelli (1996): "Konzept zur Behandlung von KIiirschlamm und Bioabfàllen im Raum<br />
Bozen/Meran<br />
Mengenauslegung Kompostwerk Bozen Ing. Greeb<br />
Bericht uber Lokalaugenschein in Portland (ECO-Center)<br />
Studie ROI Team (1997): "Erstellung einer Marktanalyse ftir den Kliirschlamm aus den KIiiranlagen in SudtiroI"<br />
Ministero delle Risorse Agricole e Forestali Gesetzentwurf 748/84<br />
45
1. EINI.EITUNG<br />
MASSNAHMENPROGRAMM ZUR<br />
Kl.AR.sc:HI..AMRWERTUNG<br />
UND -BNTSORGUNG DER<br />
AUTONOMBN PROVINZ BOZEN-SÙDTIROL<br />
Mit der Zielsetzung, die Gewiissergiite unserer Flie&gewiisser nachhaltig zu verbessern, werden gro&e Investitionen<br />
irn Bau von KUiranlagen und Kanalisationen getatigt. In wenigen Jahren durfte der Landesplan zur<br />
Kliirung der Abwasser weitestgehend ve<strong>rw</strong>irldicht sein. Auf Grund dieser Bemuhungen fiir die Gewiisserreinhaltung<br />
ist aberauch ein starkes Anwachsen der Kliirschlammmengen, welche bei der Abwasserreinigung anfal1en,<br />
zu verzeichnen. Bei Vollausbau der Kliiranlagen wird mit einer jiihi:'lichen anfallenden Menge von ca. 65.100 m 3<br />
Kliirschlamm mit 25% Trockensubstanz (bzw. ca. 16.275 Tonnen Trockensubstanz) zu rechnen sein. Eine Kliirschlammvermeidung<br />
ist nkht denkbar ohne den Gewasserschutz zu gefahrden. Vermehrtes Augenmerk mu&<br />
hingegen auf die Qualitat der eingeleiteten' Abwasser gerichtet werden, um einen moglichst schadstoffarmen<br />
Kliirschlamm zu erzielen. Es sind daher fiir die Entsorgung dieser Mengen technische und organisatorische<br />
LOsungen zu rmden, welche auch langfristig keine schadlichen Folgewirkungen mit sich bringen.<br />
2. ,RECHTLlOIE GRUNDLAGBN<br />
• Legislativdekret vom 27.01.1992 Nr.99 (EU-Richtlinie): Richtlinie uber den Schutz der Umwelt und<br />
insbesondere der Boden bei der Ve<strong>rw</strong>endung von Kliirsch1amm in der Landwirtschaft.<br />
• Legislativdekret vom 5.02.1997 Nr. 22 ("Ronchi Dekret") und Beschlu& des interministeriellen Komitees vom<br />
27.07.1984 enthalten Richtlinien uber das Ausbringen von Mullkomposten und Mi.illklarschlammkomposten.<br />
• Landesgesetz Nr. 61 vom 06.09.1973 Art., Art.l0 und 11 betreffend die Klassifizierung der AbfaIle sowie die<br />
Ermachtigung zur Inbetriebn9hme der Dienste.<br />
• Landesgesetz Nr. 63 vom 06.09.1973, Art. 16 und D.L.H. Nr. 3 vom 29.01.1980, Art. 20, enthalten<br />
Bestimmungen betreffend die Benutzung bzw. Beseitigung der Klar- und Industrieschlamme.<br />
• Beschlu& des Interministeriellen Komitees vom 27.07.1984 Punkt 3.4.1 und 3.4.2 betreffend Ausbringung<br />
minderqualitativer Komposte<br />
3. QUAUTAT DES KLARsCHLAMMES<br />
Die bisherigen Untersuchungen des Kliirschlammes aus verschiedenen Klaranlagen haben durchwegs zufriedenstellende<br />
Ergebnisse gebracht. Die mittlere Belastung der Klarschlamme an toxischen Stoffen wie Dioxinen ist<br />
als niedrig einzustufen; die Werte der im Klarschlamm enthaltenen Sdiwermetallen liegen deutlich unter den<br />
vom Lgs. D. 99/92 vom 27.01.1992 festgelegten Grenzwerten und zum Teil werden auch die untenangefi.ihrten<br />
strengeren Werte gema& Vorschlag der technischen Richtlinien zum Gesetz 478/1994 (Herstellung von Klarschlamm-Kompost)<br />
eingehalten. Aus dieser Sicht ist somit auch eine landwirtschaftliche Ve<strong>rw</strong>ertung zum Teil<br />
moglich. Selbstverstaridlich mu& dabei die Qualitat des Klarschlammes standig einer Ube<strong>rw</strong>achung tinterliegen.<br />
Die. Qualitat der Kliirschlamme wird ma&geblich von den geologischen Gegebenheiten einerseits sowie von<br />
der Einleitung anthropogen verunreinigter Abwasser in die Kliiranlagen anderseits bedingt.<br />
In allen Gebieten auf BOden oder Gesteinen mit saurer Reaktion fi.ihrt das aggressivere weiche Wasser zu<br />
hohen Gehalten an Zink sowie auch an Kupfer. Die teilweise anzutreffenden erhOhten Arsen-Gehaltè in Siidtiroler<br />
Klarsch1ammen sind vermutlich geogener Natur.<br />
ErhOhte Gehalte an Blei, Cadmium, Bor und zum Teil an Kupfer sind hingegen der Tatigkeit des Menschen<br />
zuzusc:hreiben. wobei im Bereich Haushalt durch die sorgsame Auswahl und sparsame Ve<strong>rw</strong>endung von Waschund<br />
Putzmitteln eine Verringerung der Schadstoffgehalte moglich erscheint; im Bereich IndustriejGewerbe werden<br />
bereits regelma&ige Analysen der eingeleiteten Abwasser durchgefiihrt.<br />
Ziel mu& es sein, durch vermehrte Kontrolle der eingeleiteten Abwasser KlarschUimme von guter Qualitat zu<br />
erzielen, welche der Ve<strong>rw</strong>ertung zugefiihrt werden konnen. Dies gilt insbesondere fiir mittlere und ldeinere<br />
Kliiranlagen. .<br />
Nachfolgend werden die Grenzwerte gemii& Legislativdekret 99/92 betreffend die Bestimmungen fiir die<br />
Anwendung in der Landwirtschaft und die zukiinftigen Werte fiir Klarschlammkompost gema& Gesetz 748 vom<br />
Jahr 1984 angefiihrt:<br />
47
I<br />
I<br />
Nr. I<br />
, , Kosten ,.<br />
I Investi-<br />
Einzugsgebiet<br />
Ambito territoriale<br />
bestehend oder in Bau<br />
Esistente o in costruzione Costi<br />
Vorgesehen<br />
Previsti<br />
tionkost.<br />
Costi di<br />
..<br />
investo<br />
1.1 Oberes Vinschgau Rotebox bei ARA Prad 1.000<br />
Alta Val venosta Box di maturazione presso<br />
i IDA Prato<br />
1.2 Oberes Vinschgau Kompostieranlage<br />
ARA Glurns<br />
bei 300<br />
i Alta Val venosta Impianto di compostag-<br />
I<br />
gio presso IDA Glorenza<br />
2 Mittel-Untervinschgau Kompostieranlage 1.500<br />
I<br />
3<br />
Media-Bassa Val Venosta<br />
(Tscharms+Naturns)<br />
Schnals<br />
,<br />
Kompostieanlage<br />
Imp. di compostaggio<br />
Senales Imp.to di compostaggio<br />
! 4.1 Ulten IKompostieranlage 150<br />
i Ultimo Impianto di compostaggio<br />
4.2<br />
I<br />
Laurein<br />
Lauregno I<br />
I Kompostieranlage<br />
I Imp. di compostaggio<br />
150<br />
4.3 Proveis i i Kompostieranlage 150<br />
Proves Imp. di compostaggio<br />
4.4 · St. Felix KA oder Solartrocknung 150 i<br />
· S. Felice Comp. o essicam solare<br />
5 I Passeiertal Kompostieranlage 370<br />
100<br />
6<br />
• Val Passiria<br />
Burggrafenamt. EtschtaI, Bozen<br />
Imp. di compostaggio<br />
I Trocknung in Tramin Trocknung in Sinich.<br />
I<br />
! 6.000<br />
Burgraviato, Val d'Adige, Bolzano · Essicamento a Termeno Essicamento a Sinigo<br />
6.1 Gies von Branzoll Sanierung Schottçrgrubr<br />
Fossa di Bronzolo Risanamento cava<br />
Trocknung in Tramin<br />
Essicamento a Termeno<br />
7 Sarntal<br />
Sarentino<br />
• Schlammpolder<br />
I Deposito di fango<br />
Oberdach. Kompostierung<br />
Copertura compostaggio<br />
280<br />
8 Molten-jenesien I Vererdung in Schilfbecken 400<br />
9<br />
Meltina-S.Genesio<br />
Ritten<br />
Renon<br />
Sistemierung Komposti<br />
platz + Maschinen<br />
(2 Anlagen)<br />
• Trasformazione in terra I<br />
I i con letto di canne<br />
400 I<br />
I Sistemazione impianto di<br />
i compostaggio+macchine<br />
lO Uberetsch-Unterland i Trocknungsanlage bei 6.000<br />
I<br />
Oltradige-Bassa Atesina<br />
ARA Tramin<br />
Imp.to di essicamento<br />
i<br />
11 Eggental<br />
presso IDA Termeno<br />
Schlammpolder 190 ev.Kompostierung 200<br />
Val (Ì'Ega<br />
DeEosito di fango<br />
12 Tiers<br />
Solartrocknung ! 350<br />
Tires<br />
Kompostierung<br />
Essicamento solare<br />
i<br />
Compostaggio<br />
I<br />
13 IGroden-Schlerngebiet<br />
•Val gardena zona Sciliar<br />
Kompostwerk Pontives<br />
imp.to di compost. Pontives<br />
14 , Wipptal. Eisacktal, Unteres Pustertal · Kompostwerk Schabs<br />
•Wipptal, Valle Isarco, Bassa Pusteria imp.to di compost..<br />
15<br />
i<br />
Schabs<br />
Mittleres und Oberes Pustertal, Abtei Trocknungsanlage bei 4.000<br />
Media e Alta Val Pusteria, Badia ARA Tobi<br />
Imp.to di essicamento<br />
Umriistung Kompostwerk 4.000<br />
Adattamento imp. compost<br />
presso IDA di Tobi ..<br />
Gesamt 11.260 14.430.<br />
i Totale<br />
55
Ma.&nahmen<br />
Bau einer Schlammkompostierungsanlage bei der Klaranlage Mittelvinschgau in Tschars fiir· das gesamte<br />
Einzugsgebiet. Der Kompost soli in der Land- und Forstwirtschaft und zur Begrfinung ve<strong>rw</strong>ertet werden; .<br />
Falls in Burggrafenamt eine eigene Klarschlammtrocknungsanlage errichtetwird, kann die Anlieferung der<br />
Klarschlamme aus dem Mittelvinschgau erfolgen.<br />
bestehende Klaranlagen:<br />
Schnals 4.100EGW<br />
Kurzras 1.500EGW<br />
5.600EWG<br />
Der Bau der Klaranlagen ist abgeschlossen.<br />
Schlammmengen: 200 m3/a (25%TS)<br />
Nr. 3 Gemeinde Schnals<br />
Derzeitige Schlammbehandlung und -entsorgung<br />
. Der Klarschlamm wird bei der Klaranlage Schnals kompostiert. Die entsprechÉmden Anlagen sind bereits realisiert.<br />
Ma.&nahmen<br />
Keine..<br />
Nr. 4 Binzugsgebiet Ultental, Laurein, Proveis, Sto Felix<br />
Gemeinden: Ulten, St. Pankraz, Laurein, Proveis, St. Felix, Unsere liebe Frau im Wald.<br />
bestehende Klaranlagen:<br />
St. Pankraz 1.500EGW<br />
St. Walburg 1.200EGW<br />
Sto Nikolaus 500EGW<br />
3.200EGW<br />
zuldinftig: St. Pankraz 1.500EGW<br />
Ulten 5.000EGW<br />
Proveis/Laurein 1.000EGW<br />
St. Felix 1.000EGW<br />
8.500 EGW<br />
Schlammmengen: 350 m 3 /a (25%TS)<br />
Derzeitige Schlammbehandlung und -entsorgung<br />
Zur Zeit wird der Klarschlamm der Anlagen von Ulten in fliissiger und entwasserter Form in der Landwirtschaft<br />
ve<strong>rw</strong>ertet.<br />
57
Schlammengen: 20.000 m3/a mit (25 % TS)<br />
Derzeitige Schlammbehandlung und -entsorgung<br />
Derzeit wird der -Schlamm der KHiranlage Bozen in der Po-Ebene in die Landwirtschaft ausgebracht.<br />
MaBnahmen<br />
Der entwasserte Klarschlamm der Klaranlagen Meran, Bozen und Lana sol1 -soweit er keine Anwendung als<br />
entwasserter Schlamm fmdet- an der Trocknungsanlage Tramin getrocknet werden. Hier ist die Mischung qualitativ<br />
unterschiedlicher Klarschlamme moglichst zu vermeiden. Die Moglichkeit der Errichtung einer eigenen Klarschlammtrocknungsanlage<br />
fur das Burggrafenamt ist zu priifen<br />
Eine gute Absatzmoglichkeit ist die Autbringung von getrocknetem Klarschlamm im Rahmen der anstehendenDeponiesanierungen.<br />
Klaranlage Andrian: Fiir die Weiterbehandlung des Schlammes wird eine Vererdung in Schiltbeeten vorgeschlagen.<br />
.<br />
Klaranlage Tisens: Der Schlamm sol1 mit der mobilen Entwasserung entwassert und mit Zuschlagstoffen<br />
vermischt kompostiert werden. Der Kompost kann in der Landwirtschaft und zur Begriinung ve<strong>rw</strong>endet werden.<br />
6.1 Einzugsgebiet Abwasserverband Gies von Branzoll<br />
Gemeinden: Bozen (Fraktion St. Jakob), Leifers, Branzoll, Pfatten, Deutschnofen, Petersberg<br />
derzeit bestehen folgende Klaranlagen:<br />
zukiinftig:<br />
Klaranlage Branzoll 93.000EGW<br />
Pfatten 250EGW<br />
Klaranlage Branzoll 93.000 EGW<br />
Schlammengen: 3.000 m 3 /a (25 % TS)<br />
Ma&nahmen<br />
Der Schlamm wird anaerob ausgefault, entwassert und im Trentino zu Wurmkompost verarbeitet.<br />
Nachdem die Kliiranlage rum GroISteil von einem obstverarbeitenden Betrieb belastet wird, ist von einer guten<br />
Qualitat des Schlammes auszugehen.<br />
Losung 1: Begriinung Schottergrube "Monte dei Giudei" oder Wurmkompostkultur<br />
Losung 2: Trocknung in der Trocknungsanlage Tramin.<br />
bestehende Klaranlage:<br />
Sarnthein 7.000 EGW<br />
zukiinftig: Sarnthein 7.000EGW<br />
Durnholz 250EGW<br />
Weissenbach 650EGW<br />
7.900EGW<br />
Nr. 7 Gemeinde Sarntal<br />
59<br />
.1<br />
l
Nr. 13 Binzugsgebiet Groden - Scblerngebiet<br />
Gemeinden: St. Ulrich, St. Christina, Wolkenstein, Kastelruth, Vols.<br />
bestehende KUiranlagen:<br />
Pontives 42.000EGW<br />
Seis 6.400 EGW<br />
Kastelruth 6.600EGW<br />
Seiser Alm 2.850EGW<br />
Saltria 3.800EGW<br />
Vols 7.800 EGW<br />
69.450EGW<br />
Der ,Bau der KUiranlagen in diesem Einzugsgebiet ist abgeschlossen. Es ist in nachster Zukunft mit keiner<br />
wesentlichen Steigerung der Schlammengen zu rechnen.<br />
Die mittlere auf25% entwasserte Schlammenge betragt ca. 2.300 m 3/a.<br />
Der Schlamm aus den Gemeinden Kastelruth und Vols wird zum Kompostwerk Pontives gebrachtund .dort je<br />
nach Bedarf teils fliissig teils entwassert mit dem Hausmilll mitkompostiert.<br />
MaSnahm.en<br />
In Zukunft solI der Kliirschlamm im KW Pontives -getrennt vom Biomiill- mit Strukturmaterial kompostiert<br />
werden, um die Wiederve<strong>rw</strong>ertung zu gewiihrleisten.<br />
Die Moglichkeit einer Anlieferung des iiberschiissigen Kliirschlammes an die Trocknungsanalage Tramin ist<br />
zu priifen.<br />
Nr. 14 Einzugsgebiet wipptal, Eisaèk:tal, Unteres Pustertal<br />
Gemeinden: Waidbruck, Barbian, Lajen, Villanders, Klausen, Feldthurns, Villnoss, Brixen, Liisen, Vahrn,<br />
Millùbach, Natz-Schabs, Franzensfeste, Freienfeld, Sterzing, Brenner, Pfitsch, Ratschings, Vintl. Kiens, Terenten,<br />
pfalzen, Rodeneck (23 Gemeinden)<br />
Kliiranlagen derzeit:<br />
Brixen 35.000EGW<br />
Villnoss 3.200EGW<br />
Unteres Eisacktal 36.000EGW<br />
Liisen 2.200EGW<br />
zukiinftig: Brixen 65.000EGW<br />
Unteres Eisacktal 36.000EGW<br />
Unteres Pustertal 35.000EGW<br />
Freienfeld 30.000EGW<br />
Villnoss 3.200EGW<br />
Liisen 2.200EGW<br />
171.400EGW<br />
Schlammengen: 7.000 m 3 /a (25% TS)<br />
Derzeitige SclÌlammbehandlung und -entsorgung<br />
Derzeit wird der Schlamm der ARA Brixen ausgefault, entwassert und im Kompostwerk von Schabs mit dem<br />
Hausmiill kompostiert.<br />
63
Derzeitige Schlammbehandlung und -entsorgung<br />
Der KHirschlamm wird hyghienisiert, ausgefault und mittels Siebbandpresse auf ca. 25 % TS entwassert.<br />
Der Schlamm wird vorzugsweise zur Begriinung von Schipisten und Boschungen oder in der Landwirtschaft<br />
ve<strong>rw</strong>ertet. Jenen Teil, der nicht auf diese Weise ve<strong>rw</strong>ertet werden kann. soll zu der zentralen Trocknungsanlage<br />
fùr den Bereich mittleres und oberes Pustertal zur Weiterbi;!handlung transportiert werden.<br />
Ma.&nahmen<br />
Keine.<br />
\<br />
65<br />
./<br />
I
3.1. Eigenkompostierung/Gemeinschaftslwmpostierung<br />
Die sinnvollste Form der Bioabfallve<strong>rw</strong>ertung ist die Eigenkompostierung im Hausgarten. Hier werden die<br />
Abfàlle ohne zusatzliche Infrastruktur von den Verursachern noch am Ort des Anfallens ve<strong>rw</strong>ertet. Der Kreislauf<br />
wird auf kiirzestem Weg geschlossen. Fur die Bewohner von Wohnanlagen gibt es me MBglichkeit der Gemeinschaftskompostierung.<br />
Als Beispiel fiir eine Region, die sehr stark auf die Eigenkompostierung setzt. kann das Sudtiroler Unterland<br />
genannt werden.<br />
In der Vergangenheit wurden jedoch oftmals, p.ach Erstellung teurer Konzepte. lediglich Kompostparties abgehalten<br />
und Gutscheine fili Kompostbehalter verteilt, mit der Illusion das Bioabfa11problem auf diese Weise zu<br />
IBsen. Vielfach wurde der Aufwand zur Eigenkompostierung falsch eingeschatzt und die Bev61kerung unzureichend<br />
informiert. Es zeigte sich, daE Eigenkompostierung mehr ist, als nur Bioabfàlle oben in einen Komposter<br />
zu geben, und den fertigen Kompost dann unten herauszuholen. Gerade in groEen Garten ist ein Behiilter zu wenig,<br />
in Wohnanlagen werden mehrere schlecht versorgte Behiilter sehr schnell zur Geruchs- und Schiidlingsplage.<br />
Der'Eigenkompostierung so11 hierm,it nicht die Berechtigung abgesprochen werden. Erfahrungen aus Osterreich<br />
und Deutschland zeigen, daE in liindlichen Gebieten in der Regel 30 bis 50 % der Bevolkerung in der Lage<br />
und Willens sind. siimtliche Abfàlle ordnungsgemiiE zu kompostieren. Die anderen nehmen me Einrichtung der<br />
Bioabfallsammlung teilweise oder zur Ganze in Anspruch.<br />
In diesem Zusammenhang zeigt sich immer wieder, daE vor alle m Besitzer groEer Gmen im Sommer<br />
Schwierigkeiten mit der Kompostierung von Rasenschnitt haben. Auch im Winter wo fast ausschlieElich Kuchenabféille,<br />
und dies oft mit einem hohen Anteil von Orangenschalen kompostiert werden mussen, stoEen viele Eingenkompostierer<br />
an ihre Grenzen. Nicht zuletzt diirfen me offentlichen Griinanlagen (Sportpliitze. Parks. Wegrander)<br />
nicht vergessen werden. auf denen groEe Mengen an Griinschnitt und Strauchschnittanfallen, me ent-'<br />
sorgt werden mussen. In der Regel wird die Einfiihrung einer Bioabfallsammlung notwenmg sein.<br />
3.2. Kleinkompostieranlagen<br />
In Gemeinden in denen die Errichtung einer Kompostierungsanlage aus wirtschaftlichen Griinden nicht<br />
moglich ist, und sich wegen der Entfernung auch ein ZusamnlenschluE mit anderen Gemeinden nicht realisieren<br />
UiEt. solite versucht werden, me Kompostierung weitgehend zu verhindern.<br />
Ein wichtiger Schritt dazu ist die FBrderung der Eigenkompostierung. Zusa.tzlich kOnnen auch Landwirte gesucht<br />
werden, me sich bereit erkliiren. Abféille zu ubernehmen und auf dem Misthaufen zu entsorgen. Durch diese<br />
MaEnahmen li:iEt sich die Menge der zu entsorgenden Abfàlle wesentlich reduzieren und die Notwenmgkeit einer<br />
Sammlung uuter Umstanden verhindern. 1st me Einfuhrung der Bioabfallsammlung unumganglich bietet sich fiir<br />
Mengen unter 50 t Biotonnenabfàlle pro ]ahr die Kompostierung in Kleinanlagen ano Nach den technischen Richtlinien<br />
in Kap. 6 sind dafiir keine besonderen baulichen MaEnahmen notwendig. Dennoch empfiehlt es si ch, den<br />
Platz behelfsmaEig zu befestigen und einzuzaunen.<br />
4. BIOABFALLBEHANDLUNG . VERFAHREN<br />
Fur die Provinz Bozen Sudtirol bzw. einzelne Landesteile und Bezirksgemeinschaften wurden bereits mehrere<br />
Konzepte zur Abfallbewirtschaftung und Bioabfallve<strong>rw</strong>ertung in Auftrag gegeben. Einige Studien beinhalten<br />
aU:ch Verfahrensvergleiche verschiedener aerober und anaerober Behandlungsmethoden.<br />
Viele meser beschriebenen Verfahren sittd noch wenig erprQbt. verfiigen uber mangelnde Referenzen bzw.<br />
bestehen nur in Form von Pilotanlagen. Aussagen uber Moglichkeiten der Rottesteuerung bzw. Emissionsverhalten<br />
in Konzepten sind oft sehr einseitig bzw. beruhen lediglich auf Firmenangaben. Deshalb ist es auch verstandlich,<br />
daE z.B. Anlagentypen die in Nordtirol errichtet und in verschiedenen Konzepten auch als tauglich beschrieben<br />
wurden, heute nicht mehr in Betrieb und vom Markt verschwunden sind.<br />
Die folgenden Ausfuhrungen erheben nicht den Anspruch als vollstandiger Verfahrensvergleich einzelner Systeme<br />
gesehen zu werden, sondern verstehen sich viel mehr als Erganzung zu bisherigen Studien unter besonde<br />
. rer Beriicksichtigung der Rottesteuerung, des Emissionsverhaltens, der Hygiene, der Kompostqualitiit sowie der<br />
Kosten. '<br />
Weiters muE den folgenden Ausfuhrungen vorausgeschickt werden. daE es sich bei den technischen Systemen<br />
um Anlagen einer mittleren Technologie handelt, also um GroEenordnungen wie sie fùr die Einzugsgebiete<br />
in Sudtirol in Frage kommen « 5.000 t/a).<br />
69
76<br />
werden. Verschiedene Untersuchungen (z.B. FRICKE et al. 1987) haben gezeigt daB, sich mit der einfachen Mietenkompostierung<br />
innerhalb von 12 Wochen volI pflanzenvertragliche Komposte erzeugen lassen.<br />
Gehalt an e<strong>rw</strong>ilnschten und unelWunschten Inhaltsstoffen<br />
Nahrstoff- und Schadstoffgehalte hangen hauptsachlich vom Kompostrohstoff ab, weshalb sich verfahrensspezifisch<br />
kaum Unterschiede erge ben.<br />
Fremdstoffe wie Glast, Kunststoff oder Metalle haben einen wesentlichen Einflul? auf die optische Qualitat<br />
und somit fiir die Ve<strong>rw</strong>ertbarkeit des Kompostes. Der Fremdstoffgehalt kann durch verschiedene Reinigungs- Il<br />
schritte teilweise reduziert werden. Mit erhOhtem Aufwand an Reinigungsschritten erhOhen sich gleichzeitig<br />
auch die Sortierverluste, die wiederum die Effizienz der Behandlung sehr rasch reduzieren. I<br />
Es ist daher eine hohe Trennscharfe bei der Sammlung anzustreben, die nur durch AufkUirung und Motivati- .<br />
on der Biirger erreicht werden kann. Die Motivation ist um so groger je besser man sich mit der Kompostieranla- I<br />
ge identifizieren kann. Alle Verfahrensschritte mussen transparent und verstandlich sein. Die Bevolkerung sollte !<br />
den Weg vom Abfall uber den Kompost zur Anwendung verfolgen konnen, und die Schwierigkeiten und Probleme<br />
von Verunreinigungen und Schadstoffen bei mesem Prozeg kennen. Diese Forderungen lassen sich besonders<br />
leicht in dezentralen bi:i.uerlichen Mietenkompostieranlagen erfiillen. Durch die Nahe und oft durch me personliche<br />
Beziehung zum Kompostìerer ist man eher bereit sauber zu trennen, als bei 'anonymen Groganlagen mit<br />
"black-box" Charakter.<br />
Die Kompostqualitat hangt wesentlich von AusgangsmateriaIien und Kompostverfahren ab. Alle geforderten<br />
Qualitatsmerkmale konnen mit Hilfe der eìnfachen Mietenkompostierung erreicht werden. Durch die dezentrale<br />
Lage dieser meist kleineren Anlagen lassen sich sehr hohe Trennscharfen erreichen, die beste Voraussetzung fiir<br />
gute Kompostqualitaten bieten. .<br />
l<br />
, I<br />
I
82<br />
L_ Verarbeitungskosten Kompostieranlage 6.000 Einwohnergleichw:erte<br />
!<br />
Verarfieitungsmenge t / a 600<br />
Fixkosten IJahr It<br />
Kompostieranlage 1<br />
42.000.000 70.000<br />
Traktor 90 PS Allrad, Frontladef 8.700.000 14.500<br />
Umsetzgerae 10.800.000 18.000<br />
Personal 4 20.000.000 33.333,<br />
Kompostanalysen 5 1.800.000 3.000<br />
sonstiges (Vlies etc.t 1.200.000 - 2.000<br />
Summe Fixkosten 84.500.000<br />
Varlable Kosten \ "<br />
Shreddern 7<br />
Traktor Treibstoff, Reparatur 8<br />
Stromkosten 9<br />
Sieben 10<br />
Entsorgung Storstoffe, Siebrest ll<br />
Abwasser 12<br />
"<br />
,<br />
140.833.<br />
5.592.857 9.321<br />
5.940.000 9.900<br />
1.500.000 2.500<br />
4.365.714 7.276<br />
2.250.000 3.750<br />
2.880.000 4.800<br />
Summe variable Kosten 22.528.571 37.548<br />
Gesamtkosten 107.028.571 Lit. 178.381<br />
Verarbeitungskosten /t bei verschiedener Auslastung13<br />
400 t 248.798<br />
500 t 206.548<br />
700 t 158.262 -<br />
Errichtungskosten Lit. 300.000.000., AfA 20 Jabre, Verzinsung 6 %, Instandhaltung 2 %, Versicherung 1 % jeweils vom Neuwert<br />
Anschaffungskosten tit. 60.000.000., AfA lO Jabre, Verzinsung 6 % vom halben Neuwert, 1,5 % versicherung, Unterbringung \rom<br />
Neuwert<br />
siehe Kostenermittlung Wendegerlit<br />
4.' BeschliftigungsausmaF..: 20 Wochenstunden, Nettoeinkommen tit. 9 Mio., 13 Gehiilter<br />
pauschal tit. 3.000 It<br />
pauschal tit. 2.000 It I<br />
600 m 3 Hlickselgut il tit. 11.721 siehe Kosten Hlicksler !<br />
pauschal tit. 9.900 I t<br />
pauschal tit. 2.500 I t !<br />
10 600 m 3 il tit. 9.676 siehe Kosten Sieb<br />
11 2,5 % der Bioabfallmenge il tit. 150.000<br />
12<br />
pauschal tit. 5.000 I t<br />
13 bei gleichen Fixkosten inkl. Personalkosten. bei verlinderlichen variablen Kosten I<br />
I
90<br />
Lagerflacbe<br />
,"._.-.-._._._._._._ .._._._._._._._._._._.-.-._.<br />
Arbeits- '<br />
Manipulationsflacbe<br />
Anlieferung<br />
Betriebsgebaute<br />
I<br />
Abb. l Musteranlage filr 6.500 angeschlossene Hinwohnergleichwerte<br />
6.3.6. NachrottefUi.che<br />
20m 10m<br />
Hackselgut<br />
Straucbscbnitt<br />
Die Nachrottefliiche dient zur Lagerung und Nachrotte des Kompostmaterials bis zur Erreichung des gewiinschten<br />
Rottegrades. Das Kompostmaterial kann wie bei der Hauptrotte in Dreiecksmieten, oder auch in grò<br />
Beren Trapezmieten gelagert werden.<br />
6.3.7 Lagerflache fiir Fertigkompost<br />
Der fertige Kompost muB vor der weiteren Ve<strong>rw</strong>endung abgesiebt werden, um gròBere holzige Teile und<br />
noch vorhandene Stòrstoffe abzuscheiden. Ahnlich Wie beim Hackseln bietet sich hier der iiberregionale Einsatz<br />
einer mobilen Siebanlage ano Nach dem Sieben solIte der Kompost vor NiederschIag geschiitzt gelagert werden<br />
kqnnen. Dies kann mit Hilfe eines KompostvIieses oder einer Uberdachung erreicht werden. Das AusmaE der<br />
Lagerfliiche richtet sich nach der gewiinschten Lagerdauer. Auch hier erleichtern Schiittwande (mindestens 2 m<br />
hoch) die Arbeit und verringern den Platzbedarf.<br />
-o<br />
El<br />
N<br />
o<br />
El
3. VORAUSSIiTZUNGEN ZUM BETRlEB DER KOMPOSTlERANLAGEN<br />
Drei verschiedene Organisationsformen des Biomiill-Entsòrgungsdienstes sind moglich;<br />
a) Die Gemeinde schreibt den Dienst an private Unternehmer aus;<br />
b) die Gemeinde beauftragt einen Bauern mit der Fiihrung des Dienstes an dergemeindeeigenen Anlage;<br />
c) die Gemeinde fiihrt den Dienst selberdurch. .<br />
a) Selbstiindige Sammlung und Kompostienmg: Voraussetzungen: Bereitstellung der Kompostanlage; Sammlung:<br />
Einschreibung in das staatliche Album der Miillentsorger (laut Gesetz Nr. 97 vom 23.12.1994);<br />
Kompostierung: Fiir die Fiihrung der eigenen Anlage ist keine Einschreibung ins Album notwendig.<br />
b) Abhiingige Arbeit (Gesetz Nr. 97 vom 31.1.94, Art. 18): Ein Landwirt fiilirt fiir die Gemeinde die Kompostierung<br />
und/oder die Sammlung von Bioabfàllen durch; die Gemeinde ist gema& Art. 18 des "Berggesetzes" von<br />
der Entrichtung von Sozialabgaben befreit, sofern folgende Bedingungen erfiillt sind:<br />
der Bauer ist in der Bauernversicherung eingeschrieben;<br />
er ist innerhalb der Wohnsitzgemeinde beschaftigt;<br />
die Arbeit stellt eine Saison- oder Teilzeitarbeit dar.<br />
Da es sich um eine abhangige Arbeit handelt, darf der Bauer fiir diese Tatigkeit keine eigenen Betriebsmittel<br />
(z.B. Schlepper) ve<strong>rw</strong>enden (dies wiirde niimlich eine gewerbliche Tatigkeit des Landwirtes darstellen); ebenso<br />
mu8 der Kompostplatz sowie dienotwendigen Maschinen von der Gemeinde zur Verfugung gestellt werden.<br />
c) Abhàngige Arbeit: die Anlage wird direkt von einem Angestellten der Gemeinde gefuhrt.<br />
4. TECHNISCHE AUFLAGEN UND FINANzmRUNG:<br />
4.1. Eigen- und Gemeinschaftskompostierung:<br />
Auflage: Um eine sinnvolle Nutzung des gewonnenen Kompostes zu ermoglichen und Ùberdiingungen zu vermeiden,<br />
ist eine Gartenfliiche von 50 m 2 pro beteiligter Person zu empfehlen.<br />
Finanzierung: Zur Forderung der Eigenkompostierung wurde vonseiten des Assessorates fiir Umweltschutz in<br />
den Jahren 1991-94 ein umfassendes Programm durchgefuhrt. Die Eigenkompostierung wird daher nicht mehr<br />
finanziell unterstiitzt. .<br />
4.2. Biogasanlagen:<br />
,[<br />
Auflage: Um die Bioabfàlle zu verarbeiten, sind .die.Voraussetzungen (gema& Kap.3, Punkt a) sowie die Betriebsgenehmigung<br />
vonseiten derGemeinde der Biogasanlage :erforderlich;'<br />
Mitteilung,gema& 'Art. 31 und 33 desRofichi-Dekretes.'<br />
Finanzierung': Die Errichtung der Biogasanlagen wird vonseiten des Amtes fiir Energieeinsparung im Rahmen der<br />
Forderung erneuerbarer Energiequellen bis zu 50% der Ausgaben finanziert. .<br />
4.3. Kleinkompostieranlagen<br />
Verarbeitung von max. 50 Tonnen/Jahr an Kiichen- und Griinabfàllen(entsprechend ca. 700 Einwohnern)<br />
oder Verarbeitung von max. 100 Tonnen/Jahr an Griinabfàllen).<br />
Auflagen:<br />
a) Auswàhl des Standortes<br />
- . verkehrstechnisch giinstige Lage<br />
-ausreichende Entfernung zu Wohngebiiuden (>300 m)<br />
Anschlu8moglichkeit an das offentliche Kanalnetz ist von Vorteil.<br />
91
Sto Martin i.T. Wengen, Abtei. Corvara sind Ideinere bis mittlere Gemeinden mit intensivem Fremdenverkehr. In<br />
Summe zahlt die Region fast 7.000 EW und 2 Mio. Gastennachtigungen. Bedingt durch die Lage und den hohen<br />
Gastronomieanteil wurde es bei einer einfachen Mietenkompostierung sicherlich zu Problemen kommen. Bauerliche<br />
Biogasanlagen sind derzeit keine vorhanden, eine Ko-Vergarung nach vorgeschalteter automatischer Storstoffauslese<br />
an der Klaranlage Hochabtei ist aufgrund der bereits gegebenen Auslastung der Anlage nicht durchfuhrbE<br />
.<br />
Losung: Vergiirung der Kiichenabfà1le in eigener Vergarungsanlage mit integrierter Nachrotte, fiir die Kompostve<strong>rw</strong>endung<br />
kann voraussichtlich ein privater Betrieb gewonnen werden. Eigenkompostierung der Gartenabfàlle.<br />
Welsberg und Prags sind Ideine bis mittlere Gemeinden (2.400 bzw. 650 EGW), die sich bei der KA Bruneck nicht<br />
beteiligen wollen; mer fehlen Einrichtungen zur Bioabfallentsorgung.<br />
LOsung 1: Eigenkompostierung, Gemeinschaftskompostierung; Losung 2: falls getrennte Sammlung notwendig<br />
dezentrale Griinschnittkompostieranlage erganzt durch bauerliche Biogasanlagen, sowie Verfiitterung von Kiichenabfà11en.<br />
Bruneck, St.Lorenzen, Kiens, pfalzen. Gais, Percha, Enneberg. Rasen Antholz und Olang errichten zusammen<br />
eine KA in Bruneck. Die KA wird vorerst als einfache Mietenkompostierung realisiert mit der Option einer Intensivrotteeinheit,<br />
sollte die Mietenkompostierung wider E<strong>rw</strong>arten AnlaB zu Geruchsproblemen geben.<br />
Losung: Einbindung der (bereits vorhandenen) landwirtschaftlichen Biogasanlagen als Erganzung fiir die Verarbei1J.!.ng<br />
von Abfàllen aus der Gastronomie.<br />
Oberes Pusrertal<br />
1m Bereich der Gemeinden Toblach. Niederdorf, Gsies, Innichen und Sexten gibt es eine Verfiitterungsanlage und<br />
mehrere bauerliche Biogasanlagen und die erIdarte Bereitschaft Bioabfàlle zu iibemehmen.<br />
Losung: Verfiitterung und bauerliche Biogasanlagen sowie dezentrale Kompostieranlage v.a. zur Verarbeitung<br />
von Griinschnitt.<br />
103
104<br />
lBur IGargazon 1pos<br />
30-0kt-98<br />
Bur pos Ill.NOV.98 Der Miilltourismus ist nicht nur vorubergehend<br />
• Ma&nahmen notwendig wie<br />
z.B.Mindestentleerungen nach Gebietsaufkommen.<br />
Entsorgungsgebuhr bei Neukauf von<br />
Autoreifen, Elektrogeraten - Eigenkompostierung<br />
OK • Mindestgartenflache weniger als<br />
____-'--__-L-____-'--SOm2jPerson erforderlich<br />
ANLAGE 1<br />
Forderung, den Elektronikschrott weiterhin fiir<br />
auf Deponie zu bringen (fiir Handwerker. die<br />
den Elektronikschrott annehmen mi.iEten,<br />
waren dies zu hohe Kosten und Platzprobleme)<br />
- Verursacherprinzip ist fi.ir die Handwerksbetriebe<br />
eine kostentechnische Erleichterung -<br />
Féirderung der Eigen- und Gemeinschaftskompostierung<br />
- Einfiihrung der Biomullsammlung<br />
im Bezirk friihestens 2000 - Kompostierung<br />
von anaeoroben Giirresten im geschlossenen<br />
System - Passeirer Gemeinden sollen an die<br />
Vergiirungs-Kompostieranlage "Tisner Auen"<br />
angeschlossen werden.<br />
Gutachten Vergiirungsanlage bezuglich<br />
Auswirkungen auf Umwelt. Bevolkerung und<br />
bewohnte Gebiete erarbeiten • Gutachten der<br />
Gemeinde zur Einsicht vorlegen- Kostenfaktor<br />
soli nicht ma&gebend sein • Standortwahl bei<br />
negativen Auswirkungen iiberdenken • keine<br />
politischen Aspekte<br />
schrottve<strong>rw</strong>ertung steht den Bezirksgemeinschaften<br />
frei, die Sammlung kann auch uber<br />
Deponie erfolgen.<br />
Die Eigenkompostierung wurde in den vergangenen<br />
Jahren von der Landesve<strong>rw</strong>altung<br />
durch verschledene Ma&nahmen· gefordert.<br />
Jetzt mussen die Gemeinden. Bezirke. vor art<br />
Informations- ùnd Betreuungsarbeit fortfiihren<br />
(Kompostberater nutzen!).<br />
Beim Bau der Vergarungsanlage wird das Problem<br />
der Geruchsemission besonders berUcksichtigt.<br />
Mindestentleerungen fiir Restmiill werden in<br />
das neue Landesabfallgesetz aufgenommen.<br />
. Biomiillve<strong>rw</strong>ertung zu bevorzugen sind, wird<br />
der Vorschlag einer méiglichen Anlieferung der<br />
Passeirer Geineinden an die Vergiirungsanlage<br />
"Tisner Auenl! in den PIan aufgenommen. Termin<br />
fiir die . Einfiibrung der Bioabfallsammlung<br />
mr Gro&verbraucher wird<br />
mit 01.10.1999 festgelegt.<br />
Die Geldmittel fiir die Enichtung der Vero<br />
giirungsanlage ''Tisner Auen" werden erhi:iht,<br />
eine vollstindige Hinhausung wird vorgesehen.<br />
Die Mindestgartentlache von 50 mZjPerson ist<br />
ein Richtwert, der notwendige<strong>rw</strong>eise die DUngewirkung<br />
des Kompostes beriicksichtigt; er<br />
wird im PIan in Empfehlungswert" umbenannt.
106<br />
,__<br />
St.Leonhard 14-0kt-98<br />
Nals 14-Dez-98<br />
Die Kriterien laut Punkten 1,2 und 3 der Bezirksgemeinschaft<br />
Burggrafenamt sind zu<br />
unterstiitzen sortenreine Wertstoffsammlung<br />
unterstiitzen<br />
___<br />
Termin Einfuhrung· Biomiillsammlung verfmht,<br />
moglich auf 2002 zu verlegen - Mindestgartenflache<br />
von 50 m;! bei Eigenkompostierung<br />
zu hoch - Klarschlammkompostierung<br />
weiterbehalten - nicht sinnvoll,<br />
Biomiill mit Klarschlamm kompostieren<br />
Anschlug an Garanlage KTisner Auen"<br />
Kompostieranlagen einhausen, um Geruchsbelastigungen<br />
zu verhindern.<br />
Beim Bau der Vergarungsanlage wird das Problem<br />
der Geruchsemission besonders bemcksichtigt.<br />
Die Vergarungsanlage ist so bald als moglich<br />
zu errichten.<br />
Die Geldmittel fùr die Errichtung der Vero,<br />
garungsanlage "Tisner Auen" werden erhoht,<br />
eine vollstandige Einhausung wird vorgesehen.<br />
Obwohl dezentrale LOsungen fur die<br />
Biomiillve<strong>rw</strong>ertung zu bevorzugen sind, wird<br />
der Vorschlag einer moglichen Anlieferung der<br />
Passeirer Gemeinden an die Vergarungsanlage<br />
"Tisner Auen" in den PIan<br />
Termin fiir die· Einfiibrung der Bioabfallsammllillg<br />
fiir Gro&verbraucher wird<br />
mit 01.10.1999 festgelegt. Die Mindestgartenflache<br />
von 50 m 2JPerson ist ein Richtwert, der<br />
notwendige<strong>rw</strong>eise die Diingewirkung des<br />
Kompostes bemcksichtigt; er wird im PIan in<br />
"Empfehlungswert" umbenanrit. Die finanziellen<br />
Mittel fùr die baùlichen Ma&nahmen<br />
zur Klarschlammkompostierung werden in<br />
den PIan aufgenommen. Obwohl dezentrale<br />
Losungen fùr me Biomiillve<strong>rw</strong>ertung zu bevorzugen<br />
sind, wird der Vorschlag einer moglichen<br />
Aiilieferung der Passeirer Gemeinden an<br />
die Vergarungsanlage "Tisner Auen" in den<br />
PIan<br />
Sinnvolle Losungen werden von seiten des<br />
Landes finanziell unterstiitzt. J
=--<br />
Brixen<br />
FORTSETZ.<br />
Eisacktal Ipos 19-0kt-98 Einfiihrungszeit ftir Haushalte verlangern;<br />
Bioabfall soll auch von landwirtschaftlichen<br />
Betrieben angenommen werden kèinnen; bei<br />
bauerlichen Kompostlerung. Einspruchmoglichkeiten<br />
der USL; keine Mehrkosten bei Kontolle<br />
der Eigenkompostierung e<strong>rw</strong>iinscht -<br />
Holzftaktion mit Sperrmilll zur Verbrennung,<br />
da keine kostengiinstige Ve<strong>rw</strong>endung moglich;<br />
einige Gemeinde wUnschen, jetzige<br />
Kunststoffsammlungen beizubehalten; Deponie<br />
Sachsenklemme notwendig - 1m Kompostwerk<br />
Schabs' mussen Biomilll und Klarschlamm<br />
behandelt werden (im Konzept negativeBewertung);<br />
Ubernahme Transportkosten<br />
schriftliche Bestatigung Ecocenter; -Mitspra<br />
cherechtbei Ecocenter; ftir sudliche Gemein·<br />
Gemeinden, Bezirke, vor Ort Informationsund<br />
Betreuungsarbeit fortfiihren (Kompostberater<br />
nutzenl).<br />
Bauerliche Vergarungsanlagen werden von<br />
der Landesve<strong>rw</strong>altung bereits zu 500A! gefordert;<br />
sie sind im Kapitel 3 des Planes bereits<br />
-einbezogen. Die biiuerliche Kompostierung<br />
bedarf einer abfallrechtlichen Genehmigung.<br />
Die Begleitl.\Ilg der Eigenkompostierung<br />
durch die Gemeinden ist aus hygienischen<br />
Griinden unerlli.&lich, andernfalls muP.. die<br />
Gemeinde einen eigenen Entsorgungsdienst<br />
anbieten. Einbeziehen der vorhandenen<br />
Kompostberater ware eine kostengiinstige<br />
Mèiglichkeit.<br />
Die Verarbeitung von Biomilll und Klarschlamm<br />
im Kompostwerk Schabs ist vorgesehen,<br />
allerdings in gettennten Mieten.<br />
Die Landesve<strong>rw</strong>altung setzt sich -ftir eine<br />
den RestmUll direkt nach BZstatt zuerstGleichbehandlung aller Biirger in Hinblick auf<br />
Schabs. Millltarife ein.<br />
.C Mitspracherecht bei ECO-Center ist héute<br />
uber Vertreter des Landes im Ve<strong>rw</strong>altungsrat<br />
ECo-Center oder uber den Gemeindenverband<br />
gegeben. Der Beitritt der Eisacktaler Gemeinden<br />
zum ECo-Center ist nicht Gegenstand des<br />
Termin fiir die EiDfii.hnmg der Bioabfallsammlung<br />
fiir Gro8verbraucher wird<br />
mit 01.10.1999 festgelegt. Uber die Binfiihrung<br />
einer weitergehenden Bio·<br />
abfallsammlung -und deren Ausma.& entscheidet<br />
die Bezirksgémeinschaft in- Absprache<br />
mit den Gemeinden und dem: Amt fiir<br />
Abfallwirtschaft. Der Vorschlag ftir Seite 15<br />
"das AusmalS der E<strong>rw</strong>eiterung der<br />
Biomilllsammlung" sollen die Bezirksgemein-schaften<br />
in Absprache mit den Gemeinden<br />
und dem AIÌlt ftir Abfallwirt:Schaft bestimmen",<br />
wird angenommen.<br />
Der Votschlag zu prtifen, ob eine direkte An·'<br />
l.teferung der sudlichen Gemeinden der Bezirksgemeinschaft<br />
Eisacktal (Barbian, Klausen,<br />
Lajen, Waidbruck) zur MVA Bozen wirtschàftlicher<br />
ist als uber Schabs, witd aiigenomIÌl.én.<br />
109
110<br />
Umsetzung des Konzeptes durch Recyclinghof<br />
im Hauptort und Minirecyclinghof in Fraktionen,<br />
Sammlung bei monatlichen Mirltten,<br />
Kunststoffsammlung nur Behilter bis zu lO lt.<br />
Sachsenklemme notwendig - Biomilllsammlung<br />
bis rum Jahr 2001 aufbauen<br />
Stéllungnalùne der Bezirksgemeinschaft Eisaclttal<br />
anzunehmen ..<br />
_ Bioabfallsammlung<br />
fiir Gro&verbraucher wird<br />
mit 01.10.1999 festgelegt. Ober me Binfiihnmg<br />
einer weitergehenden Bioabfallsammlung<br />
und deren Ausma& entscheidet<br />
me· Bezirksgemeinschafl: iÌl Absprache<br />
mit den· Gemeinden und dem· Amt fiir<br />
ÀbfallwirtScììaft. DerVorsch1ag fiir Seite 15<br />
"das AusmalS . der E<strong>rw</strong>eiterung der<br />
Biomilllsammlung" sollen· die Bezirksgemeinschaften<br />
in Absprache mit den Gemeinden und<br />
dem Amt· fiir AbfaJlwirtsèhaft . bestimmen",<br />
wird angenommen.<br />
Der Vorschlag ru priifen, ob eine direltte Anlieferung<br />
der siidlichen Gemeinden der Bezirksgemeinschaft<br />
Eisacktal (Barbian, Klausen,<br />
Waidbruck) zur NfVA Bozen wirtschaft