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METHODEN DER HYDROLOGISCHEN REGIONALISIERUNG IM ...

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Wiener Mitteilungen Band 164: Niederschlag-Abfluss Modellierung - Simulation und Prognose<br />

Verteilungen, während die Verteilung in Abb. 7h ist genauso schlecht ist wie der Fall,<br />

in dem keine Zusatzinformation verwendet wurde (Abb. 7f).<br />

Für die Interpolation hydrologischer Größen mit und ohne Zusatzinformationen stehen<br />

zahlreiche Softwarepakete zur Verfügung. Zu diesen zählen Geographische<br />

Informationssysteme wie etwa ARC-Info (siehe z.B. DeMers, 2000) oder spezielle<br />

Programmsysteme wie etwa GSLIB (Deutsch and Journel, 1997). Ein einfaches und<br />

für die räumliche Interpolation sehr geeignetes Softwarepakete ist SURFER (Golden<br />

Software, 2001). Ein Beispiel der Softwareoberfläche von SURFER zeigt Abb. 8.<br />

4. Ähnlichkeitsschlüsse<br />

Die oben diskutierten Verfahren der Interpolation mittels Zusatzinformationen können<br />

verwendet werden, wenn sowohl Daten der zu interpolierenden Variablen (z.B.<br />

Niederschlag) als auch Daten der Zusatzvariablen (z.B. Geländehöhe) im oder in der<br />

Nähe des Untersuchungsgebietes vorhanden sind. In vielen Fällen sind nur Daten der<br />

Zusatzinformationen vorhanden, und Messungen der eigentlichen (zu<br />

regionalisierenden) Variablen stehen nicht zur Verfügung. In diesem Fall werden<br />

verschiedene Arten von Ähnlichkeitsschlüssen verwendet. Diese Verfahren können<br />

mitunter aus ziemlich komplexen Modellen der regionalen Übertragung bestehen oder<br />

aus sehr einfachen qualitativen Analogieschlüssen.<br />

Zu den am häufigsten verwendeten Verfahren der regionalen Übertragung mittels<br />

Ähnlichkeitsschlüssen zählen Regressionsansätze zwischen den gesuchten Werten<br />

(meist Modellparametern) und breitenverfügbaren Gebietseigenschaften (wie etwa<br />

Bodenart und Landnutzung). Dabei werden diese Regressionsbeziehungen oft nicht für<br />

das Untersuchungsgebiet aufgestellt sondern aus der Literatur oder aus eigenen Daten<br />

in ähnlichen Gebieten übernommen. Zahlreiche Regressionsbeziehungen sind in der<br />

Literatur verfügbar, die in speziellen Studien bestimmt wurden. Allerdings ist die<br />

Übertragbarkeit für praktische Anwendungen nicht immer gegeben.<br />

Ein wichtiges Beispiel für solche Ansätze sind Pedotransferfunktionen (z.B. Romano<br />

and Santini, 1997; Elsenbeer, 2001). Bei Pedotransferfunktionen werden hydraulische<br />

Bodeneigenschaften (wie die Saugspannungskurve oder die hydraulische<br />

Leitfähigkeit) als Funktion des Bodentyps bzw. Korngrößenverteilung (ausgedrückt<br />

als Anteile von Sand, Schluff und Ton) angegeben (Abb. 9). Eine typische<br />

Pedotransferfunktion ist (Rawls et al., 1983):<br />

θ ( ) = a + b ⋅ Sa + c ⋅ Si + d ⋅Cl<br />

+ e ⋅Om<br />

(4)<br />

hi i i<br />

i<br />

i<br />

i<br />

Dabei ist θ der volumetrische Wassergehalt (-), hi ist die Saugspannung (kPa), Sa ist<br />

der Gehalt an Sand, Si ist der Gehalt an Schluff, Cl ist der Gehalt an Ton, und Om ist<br />

der organische Anteil des Boden (jeweils in %). Typische Parameter dieser<br />

Pedotransferfunktion sind in Tabelle 1 angegeben.<br />

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