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METHODEN DER HYDROLOGISCHEN REGIONALISIERUNG IM ...

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Wiener Mitteilungen Band 164: Niederschlag-Abfluss Modellierung - Simulation und Prognose<br />

Großbritannien ablesen. Das FEH empfiehlt also einen datenbasierten Ansatz, der auch<br />

für Österreich in abgewandelter Form sinnvoll erscheint.<br />

Für die maßgebende Niederschlagsdauer D wird eine Gleichung als Funktion der<br />

Scheitelverzögerungszeit und des mittleren Jahresniederschlags angegeben:<br />

D = ( 1+<br />

SAAR / 1000)<br />

⋅t<br />

(6)<br />

p<br />

wobei SAAR der mittlere jährliche Niederschlag (mm) und tp die<br />

Scheitelverzögerungszeit sind. Für den Fall, dass in einem Gebiet keine<br />

Direktmessungen des Abflusses vorliegen, wird im FEH betont, dass die<br />

Scheitelverzögerungszeit womöglich aus einem Vergleich mit ähnlichen Gebieten mit<br />

Abflussmessungen zu bestimmen ist (d.h. Analogieschlüsse), da bei Verwendung von<br />

Regressionsbeziehungen zu Gebietseigenschaften (z.B. Gebietsfläche, Seehöhe etc.)<br />

Fehler von tp im Bereich von mehreren hundert Prozent auftreten können. Diese<br />

Aussage ist auch für Österreich gültig (Merz et al., 1999).<br />

Für die Wahl der Jährlichkeit des Niederschlags wird im FEH eine Gleichung als<br />

Funktion der gewünschten Jährlichkeit des Abflusses angeführt. Ist beispielsweise eine<br />

Jährlichkeit des Abflusses von 100 Jahren gesucht, so ist die Jährlichkeit des<br />

Niederschlags mit 140 Jahren zu wählen. Die Beziehung wurde aus umfangreichen<br />

Untersuchung in britischen Einzugsgebieten abgeleitet. Allerdings gelten diese<br />

Angaben freilich nur für die im FEH angegebenen Modelle sowie Parameter und für<br />

britische Verhältnisse. Die Zuordnung zwischen Jährlichkeit des Niederschlags und<br />

Jährlichkeit des Abflusses ist nämlich eine Funktion der Wahl der Modellparameter<br />

(z.B. Abflussbeiwert) sowie der Eingangsdaten (z.B. zeitliche Verteilung des<br />

Niederschlages innerhalb eines Ereignisses) (siehe z.B. Sivapalan and Blöschl, 1996).<br />

Deshalb lassen sich für andere Niederschlag-Abflussmodelle und andere Methoden zur<br />

Bestimmung der Eingangsdaten sowie Modellparameter (etwa für österreichische<br />

Verhältnisse) keine allgemeingültigen Aussagen über die geeignete Wahl der<br />

Jährlichkeit des Niederschlags geben.<br />

Regionalisierung von Modellparametern für das NA-Modell: Das FEH unterscheidet<br />

Modellparameter, die die Abflussbildung und die Abflusskonzentration wiedergeben.<br />

Die Abflussbildung wird mit einem Abflussbeiwertansatz beschrieben, wobei der<br />

Abflussbeiwert PR als Summe eines Beiwertes für die Bodeneigenschaften und eines<br />

Beiwertes für die dynamischen Ereigniseigenschaften formuliert wird (SPR bzw.<br />

DPR):<br />

PR = SPR + DPR<br />

(7)<br />

Der Beiwert für die Bodeneigenschaften wird als Funktion von Landnutzung und<br />

Versiegelung angesetzt und der Beiwert für die dynamischen Eigenschaften wird als<br />

Funktion von Bodenfeuchte und Ereignisniederschlagshöhe angesetzt. Je nach<br />

Datenlage können diese Beiwerte auf unterschiedliche Weise bestimmt werden. Bei<br />

Vorliegen von Abflussmessungen sind diese Beiwerte jedenfalls aus den Abflussdaten<br />

rückzurechnen. Liegen keine Direktmessungen des Abflusses vor, so sind die Beiwerte<br />

durch Analogieschlüsse aus ähnlichen Gebieten abzuleiten. Nur als letzte Möglichkeit<br />

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