ZEIT
ZEIT
ZEIT
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
107<br />
108<br />
109<br />
110<br />
111<br />
112<br />
113<br />
114<br />
115<br />
116<br />
117<br />
118<br />
119<br />
120<br />
121<br />
122<br />
123<br />
124<br />
125<br />
126<br />
127<br />
128<br />
129<br />
130<br />
131<br />
132<br />
133<br />
134<br />
135<br />
136<br />
137<br />
138<br />
139<br />
140<br />
141<br />
142<br />
143<br />
144<br />
Debatte. Sie sind Partner – auch bei der Umsetzung von Gleichstellung.<br />
Stärkung von Geschlechterdemokratie bedeutet auch Stärkung von männerpolitischen<br />
Vernetzungsstrukturen, die die Anliegen von Jungen, Männern und Vätern in<br />
Deutschland zusammenbringen. Die verschiedenen, häufig aber auch gemeinsamen<br />
Anliegen und Bedürfnisse von Frauen und Männern müssen gleichermaßen im Blick<br />
sein und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.<br />
Die Politik muss ebenso wie die Wissenschaft die Veränderungen der Rollenbilder auch<br />
von Männern stärker berücksichtigen. Eine geschlechtersensible Pädagogik stellt die<br />
Frage, inwieweit Kinder – egal welchen Geschlechts – individuell am besten gefördert<br />
werden können. Auch im Bereich der Gesundheitspolitik wurden Männer als Zielgruppe<br />
ausgemacht, da beispielweise ihre Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen ausbaubar<br />
ist. Männer als Opfer von Gewalt sind ein Thema, über das immer noch nicht<br />
ausreichend Daten und Gegenmaßnahmen vorliegen.<br />
3. Die Demokratie vervollständigen<br />
Unsere Demokratie lebt vom Engagement, vom Mitmachen. Tatsächlich sinkt in vielen<br />
Landtagen und Kommunalvertretungen der Anteil von Frauen. Das ist knapp 100 Jahre<br />
nach Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland ein äußerst bedenklicher Trend.<br />
Wir wollen auch mit gesetzlichen Regelungen den Frauenanteil und die politische<br />
Teilhabe erhöhen, ähnlich wie das mit dem französischen Paritätsgesetz ermöglicht<br />
wurde. Erfahrungsgemäß erhöhen vor allem feste Quoten den Anteil von Frauen in<br />
Parteien und Parlamenten.<br />
Wir halten an der Strategie des Gender Mainstreaming fest, mit der bei allen politischen<br />
Handlungen nach den Auswirkungen auf Frauen und Männer gefragt wird. Unser Ziel ist<br />
Geschlechterdemokratie, die ein gerechtes Verhältnis von Frauen und Männern<br />
beinhaltet. Eine bundesweite Forschungseinrichtung zur Gleichstellung soll<br />
wissenschaftliche Expertise bündeln, Diskussionsprozesse initiieren und unterstützen.<br />
4. Über den Körper selbst bestimmen<br />
Selbstbestimmung umfasst auch den eigenen Körper. Frauen müssen über ihre<br />
Schwangerschaften frei und ohne Kriminalisierung entscheiden können. Das Recht auf<br />
Information und freiwillige Beratung muss allen offen stehen. Dazu gehören auch<br />
Angebote rund um vorgeburtliche Untersuchungsmethoden. Für BezieherInnen von<br />
Transferleistungen sind Verhütungsmittel unentgeltlich bereit zu stellen. Die „Pille<br />
danach“ muss rezeptfrei erhältlich sein.<br />
Der Druck, auch den eigenen Körper so weit wie möglich zu optimieren, ist real<br />
vorhanden. Abweichungen von der Norm sind schwer zu leben, Fälle von Magersucht<br />
nehmen zu, ebenso wie der Anteil von Schönheitsoperationen. Dabei kommt der<br />
BTW-G-01 Seite 4 / 8