Unser Neuer Freund - Hessischer Rundfunk
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„Europäischer geht es nicht“<br />
Statt einer Jury haben die Zuschauer ihren Star<br />
für Oslo gewählt. Demokratie beim Grand Prix<br />
– gefällt Ihnen das?<br />
Sky du Mont: Oh, ja. Ich finde, dass die Zuschauer<br />
entscheiden sollen, wer das schönste, beste Lied<br />
auf die Bühne bringt. Dazu gehört eben nicht nur<br />
die Musik, sondern auch die Show. Außerdem ist<br />
die öffentliche Abstimmung viel spannender!<br />
Was verbinden Sie persönlich mit dem<br />
Grand Prix?<br />
Die Tatsache, dass sich so viele verschiedene<br />
Nationen dem Urteil anderer Länder stellen.<br />
Europäischer geht es nicht, und das war und<br />
ist ein großer Schritt in die Zukunft Europas.<br />
Gerade die Musik ist ein so emotionaler<br />
Faktor. Sich da dem Lob oder der Kritik<br />
einer Gemeinschaft vieler, doch sehr unterschiedlicher<br />
Länder auszusetzen, ist mutig<br />
und vielversprechend!<br />
Sie sind in Buenos Aires geboren, in England<br />
und in der Schweiz zur Schule<br />
gegangen. Mit welcher Musik sind Sie<br />
aufgewachsen?<br />
Merkwürdigerweise bin ich mit klassischer<br />
Musik aufgewachsen. Zu Hause<br />
wurde immer Klassik gehört.<br />
Und heute?<br />
Heute ist Pop und Klassik mein Geschmack, Klassik aus<br />
Deutschland und Österreich, Pop aus England und den<br />
USA.<br />
Zur Schauspielausbildung gehört eine Gesangsausbildung.<br />
Singen Sie?<br />
Ich hatte eine Gesangsausbildung, habe aber immer<br />
vor einem musikalischen Engagement zurückgeschreckt.<br />
Angebote hatte ich allerdings einige.<br />
Aber Sie spielen ein Instrument?<br />
Ich habe vor hundert Jahren Gitarre gespielt.<br />
03 | MAi/Juni | 2010 5<br />
... und Sky du Mont Fotos: hr/ Jens Naumann<br />
Die erfolgreichsten Grand-Prix-Hits gehen in ganz<br />
Europa zu Herzen. Welche Musik berührt Sie?<br />
Die Filmmusik von „Gladiator“ und ABBA.<br />
Gibt es ein Stück, zu dem Sie mit Ihrer Frau am liebsten<br />
tanzen?<br />
Wir, beziehungsweise meine Frau (!!) liebt „Moon<br />
River.“ Und das kriege ich tänzerisch auch gerade noch<br />
hin ... [Interviews: sr] n<br />
„Die schönsten Grand Prix Hits aller Zeiten“, das<br />
Erste, Do, 27. Mai, 20.15 Uhr<br />
Der „Eurovision Song Contest“<br />
Ach, so schön ...<br />
Wer erinnert sich nicht an ganz besondere Fernsehabende,<br />
wenn die feierliche Eurovisionshymne<br />
erklingt! Zwei Tage vor dem großen Finale in Oslo<br />
präsentieren Kim Fisher und Sky du Mont am Donnerstag,<br />
27. Mai, 20.15 uhr, mit der Sendung „Die<br />
schönsten Grand Prix Hits aller Zeiten“ das Beste<br />
aus fünf Jahrzehnten internationaler Grand-Prix-<br />
Geschichte. Dabei reisen sie auch durch die Länder<br />
der Eurovision und erleben spannende Momente in<br />
Oslo, Kiew, Hamburg, Rotterdam und Jerusalem.<br />
und viele Prominente wie Hellmuth Karasek, Katja<br />
Ebstein, Rolf Seelmann-Eggebert, Johnny Logan<br />
oder Patricia Kaas kommentieren auf sehr persönliche<br />
Weise die Höhepunkte des Wettbewerbs.<br />
Wie alles begann ...<br />
Als 1950 in Genf 23 <strong>Rundfunk</strong>anstalten die<br />
Europäische <strong>Rundfunk</strong>union (EBu) gründeten,<br />
verabredete man gegenseitige<br />
(technische) unterstützung bei der internationalen<br />
Berichterstattung. Aber zumindest<br />
einmal im Jahr – überlegten<br />
fünf Jahre später die dazugehörigen<br />
unterhaltungschefs – sollte es ein<br />
großes, gemeinsames Fernsehereignis<br />
geben. 1956 übertrugen<br />
EBu-Länder zum ersten Mal<br />
gleichzeitig und live den internationalen<br />
Lieder-Wettstreit „Le<br />
Grand-Prix Eurovision de la<br />
Chanson Européenne“ – übrigens<br />
auch technisch ein Experiment.<br />
Heute ist der „Eurovision<br />
Song Contest“ (ESC) eine<br />
der ältesten Fernsehsendungen<br />
überhaupt.<br />
Wer mitmachen darf ...<br />
Ein europäischer Wettstreit, bei<br />
dem Länder wie Georgien, israel oder<br />
Marokko mitmachen? Schon 1932 teilte<br />
der internationale Fernmeldevertrag die<br />
Welt in drei Funkregionen auf. Die europäische<br />
Funkregion reicht noch heute bis<br />
zum 40. Längengrad Ost, im Süden bis<br />
zum 30. Breitengrad nord und im Westen<br />
quer durch den Atlantik. Damit sind die<br />
Grenzen der Europäischen <strong>Rundfunk</strong>union<br />
nicht politisch definiert, und große<br />
Teile Russlands, die nordküste Afrikas<br />
sowie der nahe Osten gehören zum<br />
Einzugsgebiet der EBu.<br />
Der hr und der Grand Prix ...<br />
Als Deutschland 1957 Gastgeberland des zweiten<br />
Grand Prix war, produzierte und sendete der Hessische<br />
<strong>Rundfunk</strong> die Show aus dem großen Sendesaal<br />
des Funkhauses am Dornbusch in Frankfurt. in<br />
den folgenden zwanzig Jahren übernahm der hr für<br />
die ARD meist die Federführung bei den deutschen<br />
Vorentscheiden. und ermöglichte übrigens 1969 die<br />
Übertragung des Grand Prix in Farbe. Denn Spanien,<br />
das damalige Gastgeberland, verfügte noch<br />
nicht über die neue Technik für Farbsendungen. Die<br />
fuhr Hans-Otto Grünefeld, der damalige Fernsehdirektor<br />
des hr, daraufhin persönlich nach Madrid.