01.03.2014 Aufrufe

Morgen früh, wenn Gott will ... Über das Schlafen als spirituelle ...

Morgen früh, wenn Gott will ... Über das Schlafen als spirituelle ...

Morgen früh, wenn Gott will ... Über das Schlafen als spirituelle ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dieses Manuskript stimmt nicht unbedingt mit dem Wortlaut der Sendung überein.<br />

Es darf nur zur Presse- und Hörerinformation verwendet<br />

und nicht vervielfältigt werden,<br />

auch nicht in Auszügen.<br />

Eine Verwendung des Manuskripts für Lehrzwecke<br />

sowie seine Vervielfältigung und Weitergabe <strong>als</strong> Lehrmaterial<br />

sind nur mit Zustimmung der Autorin/des Autors zulässig.<br />

hr2-kultur | Camino – Religionen auf dem Weg<br />

Autorin:<br />

Thema:<br />

Stefanie Pütz<br />

<strong>Morgen</strong> <strong>früh</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>Gott</strong> <strong>will</strong> ... <strong>Über</strong> <strong>das</strong> <strong>Schlafen</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>spirituelle</strong> Erfahrung<br />

Sendung: HR2 "Camino", 1.9.2013<br />

Länge: 24'10 min.<br />

O-Ton 1, 0'26<br />

Birgit<br />

Ich schlafe sehr gerne, aber erst seit ein paar Jahren. Als ich jünger war,<br />

war <strong>Schlafen</strong> für mich Zeitraub, Zeitverschwendung. Da bin ich sehr spät<br />

ins Bett gegangen, hab wenig geschlafen, hab auch so teilweise die<br />

Nacht zum Tag gemacht, um noch mehr zu erleben, aber die letzten<br />

Jahre hat es sich geändert, gekehrt, <strong>als</strong>o ich gehe sehr gern <strong>früh</strong> ins<br />

Bett, <strong>als</strong>o ich genieße <strong>das</strong> und <strong>das</strong> ist keine Zeitverschwendung mehr,<br />

sondern es ist einfach eine pure Erholung.<br />

O-Ton 2, 0'20<br />

Gerhard<br />

Ich schlafe sehr gerne, <strong>als</strong>o Schlaf hat etwas für mich von Freizeitgestaltung<br />

auch, <strong>wenn</strong> ich von der Arbeit zurück komme, dann ist für mich <strong>das</strong><br />

<strong>Schlafen</strong> ganz wichtig, sich hinlegen, ein, zwei Stunden schlafen, und<br />

damit beginnt die Freizeit. Und sie hört ja dann auch morgens mit dem<br />

Aufwachen vom nächtlichen Schlaf wieder auf (Lachen).<br />

O-Ton 3, ca. 0'21<br />

Margit Ich schlafe sehr gerne. Ich find <strong>das</strong> schön, überhaupt, ich halte mich<br />

sehr gerne im Bett auf (Lachen). Ich glaube, ich bin auch abends mehr<br />

dann noch in meinem Bett und lese dort, <strong>als</strong> <strong>das</strong>s ich im Wohnzimmer<br />

auf dem Sofa sitze und da lese. Ich mag <strong>das</strong> Bett überhaupt sehr gerne<br />

(Lachen). Was aber eben auch mit dem <strong>Schlafen</strong> verbunden ist.<br />

Sprecherin<br />

Drei Menschen geben es offen zu: Sie schlafen gerne. Andere<br />

runzeln die Stirn, <strong>wenn</strong> sie solche Sätze hören, und sagen<br />

"Schlafmütze". Der Schlaf hat in unserer Kultur kein gutes Image.<br />

Man verbindet ihn mit Trägheit, Faulheit und mangelnder Disziplin.


2<br />

Anerkennung bekommen eher diejenigen, die <strong>früh</strong> aus den Federn<br />

springen, einen prall gefüllten Terminkalender haben und nur<br />

wenige Stunden im Bett verbringen. Der Pfarrer Detlef Wendler<br />

hat sich bei den Recherchen für ein Buch mit diesen Zuschreibungen<br />

befasst und dabei auch die Rolle der Kirche unter die Lupe<br />

genommen.<br />

O-Ton 4, 0'35<br />

Wendler<br />

Ich bin dann zum Beispiel dahinter gekommen, <strong>das</strong>s wir in unserer normalen<br />

christlichen Verkündigung in den Kirchen oft einfach blind sind für<br />

diese Thematik, <strong>als</strong>o wir haben oft eher die Tendenz, die Aktivität der<br />

Leute zu unterstützen. Das Wachsein, <strong>das</strong>s die Menschen sich Mühe<br />

geben sollen, auch <strong>das</strong> Gute zu tun, und <strong>das</strong>s wir eigentlich fast gar<br />

keinen Wert darauf legen, Leute anzuregen loszulassen, sich auch mal<br />

fallen zu lassen, dem Schlaf und allem was dazu gehört zu vertrauen.<br />

Sprecherin<br />

"Vom Zauber des Schlafes. Ein Weg zur Lebenskunst" heißt <strong>das</strong><br />

Buch von Detlef Wendler. Die Idee dazu kam ihm bei seiner Arbeit<br />

<strong>als</strong> Seelsorger in der Psychiatrie. Ihm fiel auf, wie viele Menschen<br />

dort unter massiven Schlafstörungen leiden. Er überlegte, wie man<br />

die Spiritualität der Patienten nutzen könnte, um ihren Schlaf zu<br />

verbessern. Doch erst einmal war es dem Pfarrer wichtig zu<br />

vermitteln, <strong>das</strong>s der Schlaf kein notwendiges Übel, sondern ein<br />

Geschenk ist. Unterstützung für diese Haltung findet der Pfarrer in<br />

der Bibel.<br />

Zitat 1<br />

Sprecher<br />

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, Herr, hilfst<br />

mir, <strong>das</strong>s ich sicher wohne.<br />

Sprecherin<br />

lautet zum Beispiel ein Psalmwort. Bekannter noch <strong>als</strong> dieser Satz<br />

aus dem 4. Psalm ist ein anderer, der es zum geflügelten Wort<br />

gebracht hat:<br />

Zitat 2<br />

Sprecher<br />

Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf.


3<br />

O-Ton 5, 0'40<br />

Wendler<br />

Ich hab <strong>das</strong> <strong>früh</strong>er immer verstanden wie eine ironische Aussage. So<br />

nach dem Motto, guck mal da, die Faulen. Also ich war selber so geprägt<br />

von dieser Kultur des ständigen tätig sein Müssens, <strong>das</strong>s ich <strong>das</strong><br />

nur <strong>als</strong> ironischen Satz verstehen konnte. Und ich habe in der Psychiatrie<br />

gelernt und in meiner Seelsorgepraxis gelernt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> ein ganz<br />

wahrer Satz ist. Also im Schlaf bekommt der Mensch <strong>das</strong> geschenkt,<br />

was er zum Leben braucht. Neue Ideen, Erholung, Lebensfreude,<br />

Genuss, der Satz ist einfach wahr! Den Seinen gibt es <strong>Gott</strong> im Schlaf.<br />

Atmo 1<br />

Vogelgezwitscher<br />

O-Ton 6, 0'17<br />

Astrid<br />

Ich schlafe eigentlich so gut wie nie eine Nacht durch, <strong>als</strong>o ich wache<br />

immer auf nachts und liege dann mehr oder weniger lang wach. Also, im<br />

Sommer wo es so <strong>früh</strong> hell wird und diese Vögel so <strong>früh</strong> mit ihrem Gezwitscher<br />

anfangen, dann nehme ich alle Waffen um zu schlafen, <strong>als</strong>o<br />

dann (Lachen) Schlafbrille und Ohropax, ja klar.<br />

Sprecherin<br />

Etwa ein Drittel aller Menschen in unserem Kulturkreis klagt über<br />

Schlafstörungen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, denn<br />

niemand gibt gerne zu, <strong>das</strong>s er nachts keine Ruhe findet. Entsprechend<br />

vielfältig sind die Hilfsangebote: Es gibt Tausende von<br />

Ratgeberbüchern und Online-Foren, Schlafkurse und Selbsthilfegruppen,<br />

familiäre und ärztliche Ratschläge. Die Verzweiflung der<br />

Schlafgestörten ist groß, denn sie tragen ein enormes Schlafdefizit<br />

mit sich herum. Das mindert nicht nur ihre Leistungsfähigkeit,<br />

sondern kann – wie Schlafmediziner betonen – auf Dauer sogar<br />

krank machen. Hinzu kommt: Der Schlafmangel beeinträchtigt<br />

unser soziales Miteinander.<br />

O-Ton 7, 0'17<br />

Gerhard<br />

Wenn ich nicht genug schlafe, dann werde ich für meine Mitmenschen<br />

unausstehlich, ich fühle mich unwohl, <strong>früh</strong>er nannte man <strong>das</strong> wohl<br />

Granteln oder so, und dann gucke ich, <strong>das</strong>s ich möglichst bald wieder<br />

eine Auszeit (Lachen) nehmen kann und einfach zur Ruhe zu kommen.<br />

O-Ton 8, 0'17<br />

Birgit<br />

Wenn ich mehr schlafe, habe ich auch weniger Falten, <strong>das</strong> ist wirklich<br />

(Lachen) so, und ich bin auch einfach dann nervlich nicht so angespannt<br />

und nicht so empfindlich, <strong>wenn</strong> ich viel schlafe. Dann läuft es einfach<br />

total glatt. Und ich stehe den Tag auch komplett gut durch so, ne.


4<br />

O-Ton 9, 0'19<br />

Astrid<br />

Wenn ich zu wenig schlafe, werde ich super gereizt, dann zicke ich auch<br />

Leute an, und <strong>wenn</strong> dann einer einen f<strong>als</strong>chen Satz sagt, und ich bin<br />

schon an der Belastungsgrenze, dann möchte ich den erschießen. Ich<br />

denke, es ist auch ein Gutteil, den ich mir einfach selber eingebrockt<br />

habe, weil ich mir einfach mein Leben viel zu voll packe und dann, <strong>wenn</strong><br />

ich weniger machen würde, würde ich vielleicht besser schlafen.<br />

O-Ton 10, 0'16<br />

Carola<br />

Ich würde jetzt nie sagen, och, jetzt mal so ein Nachmittagsschläfchen<br />

oder so, ist ja super! Ich finde <strong>Schlafen</strong> ist so was Notwendiges, natürlich<br />

geht <strong>das</strong> nicht ohne, und deshalb mache ich <strong>das</strong> auch. Aber <strong>wenn</strong><br />

man mit fünf Stunden auskommen könnte, wäre <strong>das</strong> super. Dann kann<br />

ich was anderes in der anderen Zeit machen, <strong>als</strong>o ich finde <strong>Schlafen</strong><br />

langweilig.<br />

Sprecherin<br />

Was könnte man nicht alles tun, <strong>wenn</strong> man nicht so viel schlafen<br />

müsste! Als erstes alle lästigen Aufgaben erledigen. Dann Filme<br />

angucken, Musik hören, Bücher lesen, Sport treiben, Veranstaltungen<br />

besuchen, mit Freunden plaudern oder auch einkaufen. Ist<br />

<strong>das</strong> nicht viel spannender, <strong>als</strong> sich regungslos unter eine Decke<br />

zu legen und die Augen zu schließen? Die Verlockung, <strong>das</strong> <strong>Schlafen</strong>gehen<br />

hinauszuzögern, ist jedenfalls groß. Denn wir können<br />

auch in der Nacht jede Menge erleben: Das Internet mit seinen<br />

Shops und sozialen Netzwerken ist immer geöffnet, <strong>das</strong> Fitness-<br />

Studio immerhin bis Mitternacht, und der Sendeschluss im<br />

Fernsehen ist auch längst Geschichte. <strong>Schlafen</strong> bedeutet <strong>als</strong>o<br />

immer, auf etwas anderes zu verzichten.<br />

O-Ton 11, 0'34<br />

Wendler<br />

Also hinter der Angst etwas zu verpassen steckt eine schreckliche<br />

Lebensgier, und <strong>wenn</strong> ich gierig immer mehr genießen und erleben <strong>will</strong>,<br />

und <strong>das</strong> habe ich auch sehr oft erlebt an anderen Leuten, an mir selber<br />

auch, dann schlägt <strong>das</strong> um. Dann schaffe ich nicht mehr, durch eine<br />

Steigerung dessen, was ich erlebe, noch mehr Genuss zu haben, sondern<br />

es kippt um und es wird ein Stress. Während umgekehrt, <strong>als</strong>o zum<br />

wirklichen Genießen gehört ein Stück Gelassenheit. Und diese Gelassenheit<br />

wird wieder durch den Schlaf gefördert.<br />

Atmo 2<br />

Spieluhr (Somewhere over the rainbow)


5<br />

Sprecherin<br />

Doch wie gelingt es, genügend und vor allem erholsam zu schlafen?<br />

Ein wichtiger Punkt scheint zu sein, auf den eigenen Körper<br />

zu achten und sein Ruhebedürfnis erst einmal wahrzunehmen.<br />

Dann kommt <strong>das</strong> Schwierigste: die Entspannung. Spirituelle<br />

Menschen haben in der Regel weniger Schlafprobleme, sagt<br />

Detlef Wendler. Denn sie können leichter loslassen und Geborgenheit<br />

empfinden. Der Pfarrer empfiehlt grundsätzlich, Rituale zu<br />

entwickeln, um sich den <strong>Über</strong>gang vom wachen in den schlafenden<br />

Zustand zu erleichtern.<br />

O-Ton 12, 0'33<br />

Birgit<br />

Erst mal bereite ich mich schon irgendwie den Abend aufs <strong>Schlafen</strong>gehen<br />

vor, muss ich sagen, <strong>als</strong>o <strong>das</strong>s ich mir so sage, so ab acht mache<br />

ich nicht mehr viel, komme ich runter, gucke mir keine spannenden<br />

Sendungen an und werde einfach ein bisschen ruhiger von der Bewegung,<br />

und dann denke ich mir so neun, halb zehn, ach ja, oder auch<br />

zehn dann, ne, jetzt könntest du ins Bett gehen, und dann freue ich<br />

mich, weil ich mich lang machen kann. Also ich leg mich gern hin. Und<br />

nehme mir meist noch ein Buch und lese ein, zwei Seiten. Und <strong>das</strong> ist<br />

so ein schönes Ende vom Tag. Das ist so rund und harmonisch so.<br />

O-Ton 13, 0'22<br />

Margit<br />

Also abends höre ich die Lesung im Radio. Die kommt immer von elf bis<br />

halb zwölf, alles Mögliche wird da gelesen, immer in mehreren Folgen,<br />

zur Zeit ist Fallada dran, und dann mache ich <strong>das</strong> Licht aus und <strong>das</strong><br />

Radio an, und <strong>das</strong> heißt für mich so, jetzt kann ich langsam runterfahren<br />

und einschlafen.<br />

O-Ton 14, 0'15<br />

Birgit<br />

Ja, und ab und an gehe ich gerne baden. Ich nehme dann gerne ein<br />

Vollbad, <strong>das</strong> ist für mich so eine Art Wellness-Programm, ob Schaum,<br />

ob Öl, ob gegen Rückenbeschwerden, liege ich im Bad, und dann gehe<br />

ich direkt ins Bett, und <strong>das</strong> ist unheimlich wohltuend, <strong>das</strong> ist schön.<br />

O-Ton 15, 0'34<br />

Vera<br />

Das einzige Ritual, was ich habe, ist, <strong>wenn</strong> ich schon im Bett liege, dann<br />

immer ein bisschen zu lesen. Das ist so was, was mich beruhigt. Wobei,<br />

es fällt mir jetzt ein, seit ein paar Jahren habe ich ja jetzt eine Lesebrille.<br />

Und jetzt ist <strong>das</strong> Leseritual abends im Bett etwas ungemütlicher geworden,<br />

weil (Lachen) ich ja jetzt mit Brille lesen muss. Und da ist es dann<br />

schon mal vorgekommen, <strong>das</strong>s ich morgens aufgewacht bin und die<br />

Brille immer noch im Gesicht hatte (Lachen) und richtig Abdrücke im<br />

Gesicht, <strong>das</strong> war unangenehm!


6<br />

Sprecherin<br />

Ein gesegneter Schlaf, würde der Volksmund dazu sagen – beneidenswert!<br />

Andere liegen nachts wach und lassen sich von jedem<br />

kleinen Lichtstrahl oder Geräusch ablenken.<br />

O-Ton 16, 0'30<br />

Astrid<br />

Also <strong>das</strong> erste ist erst mal ich nehme Ohropax, <strong>das</strong> hilft schon mal.<br />

Dann ist es so ruhig, da bin ich dann so eher bei mir, <strong>das</strong> beruhigt mich.<br />

Und <strong>das</strong> zweite ist, ich habe ja so diverse Hilfsmittel einfach im Lauf der<br />

Zeit ausprobiert, <strong>das</strong> eine ist so eine Yoga-Atmung, <strong>das</strong>s ich so ein<br />

bisschen zum Entspannen komme, weil ich fange dann an, so mit den<br />

Gedanken so rumzukreiseln, aber natürlich keine Lösung zu finden,<br />

denn nachts um halb drei findet man meistens keine Lösung, sondern<br />

hakt sich irgendwo fest, oder <strong>wenn</strong> <strong>das</strong> überhaupt nicht klappt, dann<br />

nehme ich Baldrian, <strong>als</strong>o <strong>das</strong> habe ich auch immer da. (Lachen)<br />

Atmo 3<br />

tickender Wecker<br />

Sprecherin<br />

Sich rechtzeitig ins Bett legen, ist <strong>das</strong> eine – einschlafen <strong>das</strong><br />

andere. Manche brauchen dafür ein paar Minuten, andere mehrere<br />

Stunden. Letztere nehmen den Stress des Tages mit in die<br />

Nacht. Sie sind todmüde, aber sie starren an die Decke und<br />

grübeln: über den letzten Familienstreit, <strong>das</strong> merkwürdige Verhalten<br />

ihrer Arbeitskollegen, eine anstehende Prüfung oder ein<br />

körperliches Unwohlsein. Dazu können tief liegende Urängste<br />

kommen, sagt Pfarrer Wendler, zum Beispiel die Angst, im Schlaf<br />

überfallen zu werden. Früher schlief man deshalb immer in<br />

Gruppen zusammen. Religiöse Menschen fühlen sich meist<br />

sicherer: Sie vertrauen darauf, <strong>das</strong>s sie in der Nacht von <strong>Gott</strong><br />

beschützt werden.<br />

O-Ton 17, 0'21<br />

Wendler<br />

Darum kommt <strong>als</strong>o in den Schlafgebeten, Schlafliedern sehr oft diese<br />

schützende Vorstellung von <strong>Gott</strong> vor, darum schläft übrigens auch <strong>Gott</strong><br />

nicht. Also <strong>Gott</strong> schläft nicht, weil er weiß, <strong>das</strong>s wir <strong>das</strong> Bedürfnis nach<br />

Schutz haben, auch dann, <strong>wenn</strong> wir schlafen. Also wir möchten uns<br />

darauf verlassen können, <strong>das</strong>s da einer wacht.


7<br />

Zitat 3<br />

Sprecher<br />

Müde bin ich, geh zur Ruh, schließe meine Augen zu.<br />

Vater, lass die Augen dein über meinem Bette sein.<br />

Müden Herzen sende Ruh, nasse Augen schließe zu,<br />

lass den Mond am Himmel stehn und die stille Welt besehn.<br />

O-Ton 18, 0'21<br />

Margit<br />

Das habe ich <strong>früh</strong>er <strong>als</strong> Kind gemacht, immer ein bestimmtes Gebet,<br />

und <strong>das</strong> musste dann auch immer sein, weil ich genau wusste, <strong>wenn</strong> ich<br />

<strong>das</strong> jetzt nicht bete, mein Gebet, dann passiert irgendwas ganz Schlimmes.<br />

Das war ein Gebet auf der Grundlage eines Reimgebets, <strong>das</strong> mir<br />

meine Mutter mal beigebracht hat:<br />

Zitat 4<br />

Sprecher<br />

Lieber <strong>Gott</strong>,<br />

bitte beschütze alle, die ich lieb,<br />

alles Böse mir vergib,<br />

kommt der helle Sonnenschein,<br />

lass uns wieder fröhlich sein.<br />

O-Ton 19, 0'40<br />

Margit<br />

Und aus diesem Gebet habe ich dann gemacht: "Lieber <strong>Gott</strong>, bitte<br />

beschütze alle, die ich lieb, beschütze meine Schwester, meinen Vater,<br />

meine Mutter, meine Freunde, meine Tanten, meine Onkel", alles, <strong>als</strong>o<br />

es war eine ganz lange Liste von Menschen, die ich beschützt haben<br />

wollte, und natürlich die Haustiere kamen dann auch noch, <strong>das</strong> hat auch<br />

wirklich immer sehr lange gedauert, und dann kam "alles Böse mir<br />

vergib", da hab ich dann manchmal so die eine oder andere Tat auch<br />

noch gleich mit gebeichtet, was ich jetzt gerade gemacht habe, was<br />

vielleicht nicht so schön gewesen ist, und dann kam am Ende noch<br />

"kommt der helle Sonnenschein, lass uns wieder fröhlich sein. Amen."<br />

Dann war es vorbei, und alles war gut.<br />

Sprecherin<br />

Eine solche Fürbitte vor dem Einschlafen kann enorm entlasten:<br />

Die Betende äußert ihre Sorge um andere Menschen und übergibt<br />

sie voller Vertrauen in die Hände <strong>Gott</strong>es, zumindest für die Dauer<br />

der Nacht. So kann sie sich entspannen und leichter einschlafen.<br />

Anderen hilft es daran zu denken, welche schönen Dinge sie am<br />

Tag erlebt haben und sich dafür zu bedanken. Wer nicht zu <strong>Gott</strong><br />

beten möchte, kann sich in Gedanken einen Satz vorsagen, wie<br />

zum Beispiel "Alles wird gut", schlägt der Krankenhausseelsorger<br />

Detlef Wendler vor.


8<br />

O-Ton 20, 0'26<br />

Wendler<br />

Ich habe auch ganz wunderbare Erfahrungen gemacht, zum Beispiel<br />

habe ich auf manchen Stationen abends vor der <strong>Schlafen</strong>szeit so<br />

Liederabende angeboten im Krankenhaus, wo wir dann Wanderlieder<br />

gesungen haben, aber viele Schlaflieder auch, <strong>als</strong>o ganz altmodische,<br />

kitschige Schlaflieder, zum Beispiel "Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein"<br />

oder "Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht, mit Nelklein<br />

besteckt – "<br />

O-Ton 21, 0'12<br />

Margit<br />

(singt) " – schlupf unter die Deck. <strong>Morgen</strong> <strong>früh</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>Gott</strong> <strong>will</strong>, wirst du<br />

wieder geweckt, morgen <strong>früh</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>Gott</strong> <strong>will</strong>, wirst du wieder geweckt."<br />

O-Ton 22, 0'38<br />

Wendler<br />

Also all diese uralten Sachen, und hatte damit erstaunliche Erfolge, die<br />

Schwestern haben mir dann hinterher gesagt, die Leute brauchen weniger<br />

Schlafmittel, die gehen anders in den Abend und in die Nacht hinein,<br />

<strong>als</strong>o ich habe sozusagen entdeckt, es macht einen Unterschied, ob ich<br />

in der letzten Phase vor dem Einschlafen solche Lieder singe, oder ob<br />

ich in der letzten Phase vor dem Einschlafen eine politische Diskussion<br />

im Fernsehen angucke. Weil die politische Diskussion im Fernsehen<br />

einen innerlich aufregt, <strong>wenn</strong> sie ein interessantes Thema hat, und eher<br />

den Schlaf beeinträchtigt.<br />

Sprecherin<br />

Ebenso ungünstig vor dem <strong>Schlafen</strong>gehen sind Problemgespräche<br />

mit dem Partner oder ein Besuch im Fitness-Studio – <strong>als</strong>o<br />

alles, was Herz und Kreislauf in Wallungen bringt. Detlef Wendler<br />

empfiehlt dagegen Lieder, die beruhigen und einlullen. Manche<br />

summen sie einfach vor sich hin. "Aba heidschi bumbeidschi bum<br />

bum", "La-Le-Lu, nur der Mann im Mond schaut zu", "Weißt du,<br />

wie viel Sternlein stehen" – alle Kulturen haben eine reiche<br />

Tradition an Wiegenliedern.<br />

O-Ton 23, ca. 0'47<br />

Margit Die Enkelin von meinem Freund, die braucht <strong>das</strong> immer. Diese Schlaflieder.<br />

Da hab ich ihr jetzt ein Lied vorgesungen, weil sie hatte, <strong>als</strong> sie<br />

jetzt da war, so ein riesenweißes Schaf, und da ist mir eingefallen, <strong>das</strong>s<br />

ich zu meinen Studienzeiten in Wien einen Freund hatte, der ein Lied<br />

komponiert hat. Das Wolkenschaflied. (singt) "Ich bin ein kleines Wolkenschaf,<br />

und alle glauben, ich bin brav, und <strong>wenn</strong> ich hops und <strong>wenn</strong><br />

ich spring, macht eine kleine Glocke kling, kling, kling". Das ist jetzt die<br />

erste Strophe, aber sie war so begeistert davon, <strong>das</strong> musste ich ihr dann<br />

immer und immer wieder vorsingen, diese erste Strophe. Und <strong>wenn</strong> ich


9<br />

Pech hatte, ist sie dann auch noch mal aufgestanden und gehopst und<br />

gesprungen (Lachen).<br />

Atmo 2<br />

Spieluhr (Somewhere over the rainbow)<br />

Sprecherin<br />

Singen, Beten, Geschichten erzählen oder vorlesen – viele Kinder<br />

erfahren liebevolle Zuwendung, <strong>wenn</strong> sie schlafen gehen. Selbst<br />

<strong>wenn</strong> sie längst eingeschlafen sind, sitzen manche Erwachsene<br />

noch an ihrer Bettkante. Sie lauschen den regelmäßigen Atemzügen<br />

und lassen sich vom Anblick des schlummernden Kindes<br />

verzaubern. Doch warum nehmen wir nur den Schlaf von Kindern<br />

so ernst, schenken ihm so viel Aufmerksamkeit? Der Psychiatriepfarrer<br />

Detlef Wendler findet es bedauerlich, <strong>das</strong>s so viele Erwachsene<br />

den Schlaf nicht wertschätzen.<br />

O-Ton 24, 0'25<br />

Wendler<br />

Ich hab oft erlebt, <strong>das</strong>s ich jemanden besuchen wollte und derjenige<br />

schlief gerade, und die Schwestern im Krankenhaus sagten, ach,<br />

wecken Sie den doch ruhig, und ich merkte, <strong>das</strong>s ich <strong>das</strong> nicht möchte,<br />

weil da irgendetwas ist, was mich Abstand halten lässt, und <strong>das</strong> ist<br />

eigentlich <strong>das</strong> Heilige. Das Heilige ist, hier ist ein Bereich, wo jemand<br />

sozusagen mit seiner <strong>spirituelle</strong>n Quelle in Verbindung ist, <strong>wenn</strong> ich den<br />

jetzt wecke, nehme ich dem Betreffenden was.<br />

O-Ton 25, 0'26<br />

Gerhard<br />

Schlaf ist auf jeden Fall etwas Heiliges. Weil er ja auch dazu dient, <strong>das</strong>s<br />

der Mensch praktisch wieder zu Kräften kommt, nicht umsonst nennt<br />

man ja dieses Ausruhen auch Rekreation, recreatio, <strong>als</strong>o wieder neu<br />

erschaffen, und da gehe ich davon aus, <strong>das</strong>s der liebe <strong>Gott</strong> <strong>das</strong> ganz<br />

bewusst bei der Schöpfung eingeplant hat, <strong>das</strong>s wir regelmäßig schlafen,<br />

und drum ist auch der Schlaf heilig.<br />

Sprecherin<br />

"Wie neu geboren" fühlen wir uns, <strong>wenn</strong> wir gut geschlafen haben.<br />

Der Körper hat sich ausgeruht und ist gerüstet für die Aufgaben<br />

des Tages. Wenn unsere Energien verbraucht sind, sehnen wir<br />

uns wieder nach Schlaf. Doch er wirkt nicht nur gegen körperliche<br />

Erschöpfung.<br />

O-Ton 26, 0'39


10<br />

Margit<br />

Ich würde natürlich jetzt sagen, Erholung auch, ja, aber ich glaube, es ist<br />

auch so ein bisschen Flucht aus dem Alltag und irgendwie auch so<br />

Flucht aus dem Leben. Bei meiner Trennung hab ich <strong>das</strong> ganz stark<br />

erlebt. Da bin ich auch immer ganz <strong>früh</strong> ins Bett gegangen, obwohl ich<br />

eigentlich immer eine Nachteule gewesen bin, und wollte einfach meine<br />

Ruhe haben. Und einfach wegschlafen. Und irgendwie ist mir <strong>das</strong> heute<br />

auch noch vertraut. So sich aus dem Alltag verabschieden und wegtauchen.<br />

Was natürlich auch Erholung ist, aber es ist auch so ein bisschen<br />

wie tot umfallen (Lachen).<br />

O-Ton 27, 0'17<br />

Vera<br />

Schlaf ist ja auch was, ach, da muss man nicht weiter nachdenken, ist<br />

manchmal auch so eine Form von Flucht. Ist aber selten geworden, <strong>als</strong>o<br />

ich denke, <strong>das</strong> war so in der Pubertät so. Dass ich da teilweise einfach<br />

alles weggeschlafen habe. Wobei ich schon festgestellt habe, nach dem<br />

<strong>Schlafen</strong> ging's eigentlich auch in der Regel besser.<br />

Sprecherin<br />

Was passiert eigentlich beim <strong>Schlafen</strong> in unserem Kopf? Die<br />

Forschung geht zurzeit von folgender Theorie aus: Unser Gehirn<br />

verarbeitet alle Eindrücke, die im wachen Zustand auf uns einströmen,<br />

indem es ständig neue Kontakte zwischen den Nervenzellen<br />

knüpft. Nach einer gewissen Zeit wird dieses Assoziationsgeflecht<br />

so komplex, <strong>das</strong>s es wieder vereinfacht werden muss.<br />

Deshalb werden wir müde. Wenn wir eingeschlafen sind, kann im<br />

Gehirn "aufgeräumt" werden, <strong>das</strong> heißt: Die wichtigen Kontakte<br />

werden gefestigt und die unwichtigen aufgelöst. Deshalb fühlen<br />

wir uns nach dem <strong>Schlafen</strong> erfrischt und können klarer denken.<br />

Der Theologe Detlef Wendler plädiert dafür, den Schlaf <strong>als</strong> eine<br />

Kraftquelle zu betrachten, vor allem in schwierigen Lebenssituationen.<br />

O-Ton 28, 0'41<br />

Wendler<br />

Also ich glaube nicht, <strong>das</strong>s man Probleme bewältigen kann nur durch<br />

bewusstes rationales Denken. Bei der Mehrzahl der Lebensprobleme<br />

glaube ich, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> eine Mischung ist aus Aktivität und rationalem Denken<br />

und auch Loslassen. In den Schlaf gehen, in die Phantasien gehen,<br />

man findet oft eine Problemlösung, indem man sich mit was ganz<br />

anderem beschäftigt <strong>als</strong> mit dem Problem. Wir haben es auch oft nicht in<br />

der Hand, wo uns eine solche Lösung herkommt. Und im Kleinen kennen<br />

wir <strong>das</strong> eigentlich alle, <strong>als</strong>o <strong>wenn</strong> man ein Problem hat und man<br />

schafft es, mal kurz wegzusacken, vielleicht nur ein Viertelstündchen


11<br />

oder ein halbes Stündchen zu schlafen, dann sieht hinterher oft <strong>das</strong><br />

Problem schon ein bisschen anders aus.<br />

Zitat 5<br />

Sprecher<br />

Das Kopfkissen ist der beste Ratgeber.<br />

deutsches Sprichwort<br />

O-Ton 29, 0'36<br />

Gerhard<br />

Es kann schon mal passieren, <strong>als</strong>o <strong>wenn</strong> mich irgendetwas sehr beschäftigt,<br />

<strong>das</strong>s ich nachts plötzlich wach werde und dann aber so gründlich<br />

wach bin, hellwach bin und ganz klare Gedanken habe, <strong>das</strong>s ich<br />

dann auch erst mal nicht wieder einschlafen kann. Weil ich oftm<strong>als</strong> dann<br />

den Ansatz für eine Lösung habe von Fragen, von Problemen, die mich<br />

tagsüber beschäftigen oder wo ich tagsüber einfach nicht dazu komme.<br />

So <strong>das</strong>s <strong>das</strong> eigentlich sogar recht fruchtbare Pausen sind. Das geht<br />

dann meistens so, dann stehe ich auf, schreibe mir die Gedanken auf<br />

und dann kann ich mich wieder hinlegen und weiterschlafen.<br />

Sprecherin<br />

Auch berühmte Forscher und Erfinder hatten oft im Schlaf gute<br />

Ideen. Der Chemiker Friedrich August Kekulé soll in einem Traum<br />

die Struktur des Benzols gefunden haben – er habe die Kohlenstoff-<br />

und Wasserstoffatome vor seinen Augen tanzen sehen. Von<br />

Thomas Edison, dem Erfinder der Glühlampe, sind ähnliche<br />

Geschichten überliefert. Detlef Wendler meint: Wenn man mit<br />

einer genialen Idee oder mit einer unerwartet positiven Stimmung<br />

aufwacht, könne es sich auch um eine göttliche Eingebung<br />

handeln.<br />

O-Ton 30, 0'25<br />

Wendler<br />

Man kann <strong>Gott</strong> im Schlaf begegnen, <strong>wenn</strong> man sich von der Vorstellung<br />

löst, <strong>das</strong>s die Begegnung mit <strong>Gott</strong> sozusagen ein Denkvorgang ist. Und<br />

mit denkerischen Inhalten verknüpft ist. Aber <strong>Gott</strong>esbegegnung ist ja ein<br />

anderes Lebensgefühl. Ein Berührtwerden, ja, ein Stück Heilung. Auch<br />

<strong>wenn</strong> ich <strong>das</strong> gar nicht mit Wörtern ausdrücken kann. Und <strong>das</strong> passiert<br />

im Schlaf. Genauso wie im Wachen.<br />

Atmo 2<br />

Spieluhr (Somewhere over the rainbow)<br />

O-Ton 31, 0'29<br />

Birgit<br />

Meine Mutter hat immer gesagt, <strong>wenn</strong> es ihr schlecht geht, dann denkt<br />

sie an <strong>Gott</strong> und betet und sie bekommt eine Kraft. Ich hab <strong>das</strong> nicht<br />

verstanden bis vor einiger Zeit, und jetzt weiß ich, <strong>wenn</strong> man loslässt


12<br />

und wirklich so auf <strong>Gott</strong> vertraut und sagt, da ist einer, der passt auf dich<br />

auf, vertraue, lass los, es wird gut gehen. Und <strong>das</strong>, allein der Gedanke,<br />

da geht es mir gut bei. Also <strong>Gott</strong>vertrauen, Urvertrauen erleichtert einem<br />

<strong>das</strong> Leben.<br />

O-Ton 32, 0'36<br />

Gerhard<br />

Also für mich ist <strong>Gott</strong>vertrauen und <strong>das</strong> Leben in der Gegenwart, mit der<br />

Gegenwart <strong>Gott</strong>es sowieso ein ganz, ganz wichtiges grundlegendes<br />

Thema, ich denke <strong>Gott</strong>vertrauen führt dazu, <strong>das</strong>s man leichter loslassen<br />

kann, <strong>das</strong>s man nicht so viele Dinge mit sich herumschleppen muss und<br />

auch mit in den Schlaf nimmt, aber ich glaube nicht, <strong>das</strong>s ich jetzt besser<br />

schlafe, weil ich <strong>Gott</strong>vertrauen habe. Wenn ich müde bin, <strong>wenn</strong> ich<br />

Gelegenheit habe, kann ich in jeder Situation schlafen, ob ich jetzt im<br />

Bus bin, ob ich zu Hause bin, bin sogar schon mal im Stehen eingeschlafen.<br />

O-Ton 33, 0'19<br />

Margit<br />

(singt) "<strong>Morgen</strong> <strong>früh</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>Gott</strong> <strong>will</strong>, wirst du wieder geweckt, morgen<br />

<strong>früh</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>Gott</strong> <strong>will</strong>, wirst du wieder geweckt." (spricht) Vielleicht hab ich<br />

daher auch <strong>das</strong> mit dem Gebet am Abend, <strong>das</strong>s ich immer beten musste.<br />

Damit der liebe <strong>Gott</strong> auch <strong>will</strong>, <strong>das</strong>s ich morgens wieder wach werde.<br />

Sprecherin<br />

So gesehen könnte die abendliche Beschäftigung mit <strong>Gott</strong> auch<br />

Angst auslösen. Natürlich steckt in diesem Lied auch der Gedanke,<br />

<strong>das</strong>s es für jeden Menschen einen Tag geben wird, an dem er<br />

nicht mehr aufwacht, sagt Pfarrer Wendler. Doch auch hier<br />

plädiert er für Zuversicht und eine positive Einstellung zum Schlaf.<br />

O-Ton 34, 0'32<br />

Wendler<br />

Ich bin ein gläubiger Mensch (Lachen). Und ich vertraue darauf und lade<br />

alle Leute ein, darauf zu vertrauen, <strong>das</strong>s sie am nächsten <strong>Morgen</strong> noch<br />

wieder aufwachen werden. Weil der liebe <strong>Gott</strong> <strong>das</strong> <strong>will</strong>. (singt) "Schlafe<br />

selig und süß, schau im Traum s Paradies, schlafe selig und süß, schau<br />

im Traum s Paradies."

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!