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Morgen früh, wenn Gott will ... Über das Schlafen als spirituelle ...

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10<br />

Margit<br />

Ich würde natürlich jetzt sagen, Erholung auch, ja, aber ich glaube, es ist<br />

auch so ein bisschen Flucht aus dem Alltag und irgendwie auch so<br />

Flucht aus dem Leben. Bei meiner Trennung hab ich <strong>das</strong> ganz stark<br />

erlebt. Da bin ich auch immer ganz <strong>früh</strong> ins Bett gegangen, obwohl ich<br />

eigentlich immer eine Nachteule gewesen bin, und wollte einfach meine<br />

Ruhe haben. Und einfach wegschlafen. Und irgendwie ist mir <strong>das</strong> heute<br />

auch noch vertraut. So sich aus dem Alltag verabschieden und wegtauchen.<br />

Was natürlich auch Erholung ist, aber es ist auch so ein bisschen<br />

wie tot umfallen (Lachen).<br />

O-Ton 27, 0'17<br />

Vera<br />

Schlaf ist ja auch was, ach, da muss man nicht weiter nachdenken, ist<br />

manchmal auch so eine Form von Flucht. Ist aber selten geworden, <strong>als</strong>o<br />

ich denke, <strong>das</strong> war so in der Pubertät so. Dass ich da teilweise einfach<br />

alles weggeschlafen habe. Wobei ich schon festgestellt habe, nach dem<br />

<strong>Schlafen</strong> ging's eigentlich auch in der Regel besser.<br />

Sprecherin<br />

Was passiert eigentlich beim <strong>Schlafen</strong> in unserem Kopf? Die<br />

Forschung geht zurzeit von folgender Theorie aus: Unser Gehirn<br />

verarbeitet alle Eindrücke, die im wachen Zustand auf uns einströmen,<br />

indem es ständig neue Kontakte zwischen den Nervenzellen<br />

knüpft. Nach einer gewissen Zeit wird dieses Assoziationsgeflecht<br />

so komplex, <strong>das</strong>s es wieder vereinfacht werden muss.<br />

Deshalb werden wir müde. Wenn wir eingeschlafen sind, kann im<br />

Gehirn "aufgeräumt" werden, <strong>das</strong> heißt: Die wichtigen Kontakte<br />

werden gefestigt und die unwichtigen aufgelöst. Deshalb fühlen<br />

wir uns nach dem <strong>Schlafen</strong> erfrischt und können klarer denken.<br />

Der Theologe Detlef Wendler plädiert dafür, den Schlaf <strong>als</strong> eine<br />

Kraftquelle zu betrachten, vor allem in schwierigen Lebenssituationen.<br />

O-Ton 28, 0'41<br />

Wendler<br />

Also ich glaube nicht, <strong>das</strong>s man Probleme bewältigen kann nur durch<br />

bewusstes rationales Denken. Bei der Mehrzahl der Lebensprobleme<br />

glaube ich, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> eine Mischung ist aus Aktivität und rationalem Denken<br />

und auch Loslassen. In den Schlaf gehen, in die Phantasien gehen,<br />

man findet oft eine Problemlösung, indem man sich mit was ganz<br />

anderem beschäftigt <strong>als</strong> mit dem Problem. Wir haben es auch oft nicht in<br />

der Hand, wo uns eine solche Lösung herkommt. Und im Kleinen kennen<br />

wir <strong>das</strong> eigentlich alle, <strong>als</strong>o <strong>wenn</strong> man ein Problem hat und man<br />

schafft es, mal kurz wegzusacken, vielleicht nur ein Viertelstündchen

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