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Visualisation and Dynamic Aggregation of Semantic Graphs

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22 2. Theoretische Grundlagen<br />

• Minimierung von Kantenkrümmungen<br />

Gekrümmte oder geknickte Linien sind wesentlich schwerer zu verfolgen als eine Gerade. Aus<br />

diesem Grund sollte sowohl die Gesamtzahl an Kantenkrümmungen als auch die Anzahl der<br />

Krümmungen einer einzelnen Kante so niedrig wie möglich gehalten werden.<br />

• Minimierung der Zeichenfläche<br />

Weitläufige Darstellungen können vom Betrachter nur schwer erfasst werden. Eine Minimierung<br />

der Zeichenfläche (bzw. des Drawing Space) erhöht die Informationsdichte.<br />

• Weitere strukturelle Regeln<br />

Neben den bisher vorgestellten grundlegenden strukturellen bzw. semantischen Regeln gibt es<br />

noch eine Reihe weiterer ästhetischer Forderungen. So sollten etwa Nodes, welche einen hohen<br />

Degree aufweisen, im Zentrum platziert werden (’Sternform’). Isomorphe Subgraphen sollten<br />

identisches Layout aufweisen. Weiters wäre eine Minimierung der durchschnittlichen Kantenlänge<br />

wünschenswert.<br />

Je nach Anwendungsfall widersprechen sich einzelne Regeln und Konventionen. Die Einhaltung<br />

bzw. Beachtung sämtlicher Kriterien ist somit unmöglich. Diverse Usability Studien und Untersuchungen<br />

zeigten zudem, dass sich Ästhetikkriterien unterschiedlich auf einen Betrachter auswirken (siehe<br />

dazu auch [Purchase, 1997]). Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse und zur Vermeidung von<br />

Abhängigkeiten bzw. Widersprüchen zwischen einzelnen Regeln/Konventionen nehmen Layoutalgorithmen<br />

meist eine Priorisierung der Kriterien vor ([Herman et al., 2000] [Sugiyama, 2002]). Weiters ist zu<br />

erwähnen, dass viele ästhetische Forderungen, im Speziellen jene struktureller Natur, in erster Linie im<br />

Falle kleinerer Graphen zu erfüllen sind. Die Verhinderung von Überschneidungen und Überlagerungen<br />

oder die Maximierung von Kantenwinkeln wird hinsichtlich Graphkonstrukten mit weit über 1000 Elementen<br />

nur bedingt möglich sein.<br />

2.2.5 Layout-Techniken<br />

Dieser Abschnitt bietet einen generellen Überblick über unterschiedliche Techniken und Algorithmen<br />

zur Berechnung eines Graphlayouts. Bei der Wahl eines Layout-Algorithmus spielen Aspekte wie die<br />

Größe des Graphen, die Vorhersagbarkeit des Algorithmus oder die Zeitkomplexität eine wichtige Rolle.<br />

Die Anzahl der Elemente eines Graphen hat entscheidenden Einfluss auf die Performance eines<br />

Layout-Algorithmus. Die Darstellung großer Graphen ist mit einigen Problemen verbunden und erfordert<br />

spezielle Techniken zur Visualisierung (siehe dazu auch Abschnitt 2.2.7.<br />

Vorhersagbarkeit ist eine wichtige Eigenschaft eines Graph-Algorithmus. Zwei unterschiedliche<br />

Durchläufe des Algorithmus sollten in annähernd identischen Layouts des selben Graphen resultieren.<br />

Ändert sich die Darstellung nach jedem Durchlauf zu stark, kann dies u.a. die Möglichkeiten zur Interaktion<br />

bzw. Navigation beeinträchtigen.<br />

Zeitkomplexität ist ein weiterer entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Layout-Algorithmus.<br />

Interaktion in annähernd Echtzeit ist eine der Grundvoraussetzungen eines Visualisierungssystems. [Herman<br />

et al., 2000]<br />

Ob ein Algorithmus zufriedenstellende und brauchbare Ergebnisse liefert, hängt unter <strong>and</strong>erem auch<br />

stark vom jeweiligen Anwendungsgebiet ab. Je nach Anwendung weisen Graphen eine unterschiedliche<br />

Bedeutung auf. Ein anwendungsspezifische Bedeutung kann jedoch von St<strong>and</strong>ardalgorithmen in den seltensten<br />

Fällen berücksichtigt werden. Diese sind zumeist auf die Einhaltung allgemeiner Ästhetik- bzw.<br />

Performancekriterien optimiert, welche mitunter im Gegensatz zu semantischen Forderungen stehen.<br />

Aus diesem Grund ist eine Anpassung der Algorithmen notwendig. Ziel ist dabei die Erfüllung sowohl<br />

anwendungsspezifischer, semantischer Kriterien als auch die Berücksichtigung allgemeiner struktureller

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