4/09 als PDF... - ÖZIV
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Attila Bedo<br />
4/<strong>09</strong><br />
info<br />
ten mit zwei Begleitern. Das<br />
Anziehen von Tauchanzug und<br />
übriger Ausrüstung war zwar –<br />
trotz Hilfe – anfangs mühevoll,<br />
wurde aber zur Routine.<br />
Fische und andere<br />
Meerestiere tauchten auf<br />
Auch in diesem Jahr war ich vor<br />
meinem ersten Tauchgang nervös.<br />
Musste mich an die Technik drum<br />
herum erst wieder gewöhnen. Dies<br />
erfolgte allerdings sehr schnell und<br />
ich genoss bald wieder das schwerelose<br />
Gleiten durchs Wasser. Alle<br />
Last war von meinen Beinen<br />
genommen.<br />
Bei den weiteren Tauchgängen<br />
fühlte ich mich in jedem Moment<br />
total sicher. Die Tauchtechnik<br />
wurde mir vertraut und ich<br />
erspähte Meeresbewohner, die mir<br />
zuvor aufgrund meiner Nervosität<br />
entgangen waren. Besonders für<br />
die unterschiedlichen Drachenkopf-<br />
Arten benötigt man ein gutes<br />
Auge, da diese unbewegt und versteckt<br />
zwischen Steinen liegen.<br />
Ich fühlte mich an meine<br />
Erfahrungen mit einem anderen<br />
Hobby erinnert – der Astronomie.<br />
Auch da benötigt der Blick durchs<br />
Fernrohr Erfahrung und Geduld.<br />
Nur so sind die Schönheiten des<br />
Weltalls in ihrer ganzen Pracht zu<br />
erkennen. Hat man – wie beim<br />
Tauchen – die Technik im Griff,<br />
sieht man wunderschöne Details,<br />
die vorher nicht auffielen.<br />
Aber zurück ins Wasser. Ganze<br />
Fischschwärme schwammen an<br />
mir vorbei. Sobald ich Sand vom<br />
Meeresboden aufwirbelte, kamen<br />
sie neugierig herbei. Seeigel,<br />
Meeresschnecken und Seegurken<br />
rückten in Griffweite. Der Abend<br />
gehörte der Identifizierung der<br />
gesehenen Tiere mit Hilfe eines<br />
Tauch-Führers. Die wirkliche<br />
Identifizierung gelang meist erst<br />
nach weiteren Tauchgängen, bei<br />
denen man die besonderen<br />
Merkmale einer Art gezielt feststellen<br />
konnte.<br />
Eindrucksvoll gestalteten sich die<br />
Tauchgänge an einer Steilwand,<br />
die senkrecht in die Tiefe abfiel.<br />
Nach Angaben meines Tauchlehrers<br />
ging es hier auf 55 Meter<br />
hinunter – zu tief für mich. Einen<br />
Teil der eindrucksvollen Wand<br />
erkundete ich aber mit meinen<br />
Begleitern. Wir begegneten dabei<br />
nicht nur vielen Tieren und<br />
Pflanzen, sondern auch einer<br />
Polizistenattrappe aus Metall, wie<br />
sie an den Straßenrand gehört.<br />
Spaßvögel versetzten sie allerdings<br />
in die Tiefe des Meeres.<br />
Grenzen testen<br />
Im Juli 20<strong>09</strong> sind wir insgesamt<br />
vier Menschen im Rolli gewesen,<br />
die sich ins Tauchabenteuer stürzten.<br />
Als Mensch mit Behinderung<br />
sollte man seine Grenzen real austesten<br />
und sie dann auch erkennen.<br />
Sich seine Grenzen von vorn<br />
herein zu eng zu setzen behindert<br />
wirklich – mehr <strong>als</strong> die reale<br />
Behinderung. Durch das Tauchen<br />
LebensWert<br />
habe ich mir eine neue faszinierende<br />
Möglichkeit erschlossen, die<br />
Welt kennenzulernen. Eine<br />
Möglichkeit die viele andere<br />
Menschen gar nicht nutzen.<br />
INFO:<br />
Institut für SCUBA-Neuro-<br />
Rehabilitation<br />
Der Arzt Heinz Hasch leitet das<br />
Institut für SCUBA-Neuro-<br />
Rehabilitation (www.scubarehab.com).<br />
Dieses führt seit<br />
2004 Tauchgänge für behinderte<br />
Menschen in Kroatien<br />
durch. Zweck der Tauchkurse<br />
ist, den Gesundheitszustand<br />
behinderter Menschen zu verbessern.<br />
„Studien zeigen, dass<br />
sich die Verkrampfungen in<br />
den Muskeln und<br />
Atemprobleme, die Menschen<br />
im Rollstuhl oft haben, durch<br />
diese Form der Therapie deutlich<br />
verbessern“, erklärte Heinz<br />
Hasch.<br />
Die finanziellen Mittel werden<br />
durch Sponsoren aufgebracht<br />
– im letzten Jahr waren dies:<br />
Moser Wurst, Wieselburg;<br />
Josef Recheis<br />
Eierteigwarenfabrik; Steinecker<br />
Moden, Randegg; Matzka<br />
Rehatechnik, Wien. Die<br />
Tauchbegleiter und –betreuer<br />
stellen ihre Zeit kostenlos zur<br />
Verfügung. Von den<br />
Teilnehmern werden geringe<br />
Eigenbeiträge eingehoben.<br />
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