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48. Auktionskatalog - Seiten 13-18 - Auktionshaus Gutowski

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Sachsen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen<br />

neben geringfügigem Streubesitz die Riebeck-Aktien<br />

wieder bei I. G. Farben (rd. 50 %) und Rheinstahl<br />

(rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von Halle<br />

(Saale) nach Frankfurt (Main), Mit restlichem<br />

Kuponbogen. Immer noch gültiges Stück, extrem<br />

schwer erhältlich.<br />

Nr. 66<br />

Nr. 66 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Aachener Rückversicherungs-<br />

Gesellschaft AG<br />

Namens-Aktie 50 DM, Nr. 479335<br />

Aachen, Dezember 1988 EF+<br />

Auflage 100.000. Gründung <strong>18</strong>53 durch die Aachener<br />

und Münchener Feuer-Versicherung als älteste<br />

Rückversicherungs-Gesellschaft der Welt.<br />

Neben einer Mehrheitsbeteiligung an der Atlas<br />

Lebensversicherungs-AG in Ludwigshafen (Rhein)<br />

wurde 1938 fast die Hälfte des Kapitals der Volkshilfe<br />

Lebensversicherungs-AG in Berlin erworben.<br />

Nach Verkauf der Aktienmehrheit an eine US-<br />

Gesellschaft zunächst Umfirmierung in AM Konzern-Rückversicherung,<br />

1997 ging der traditionsreiche<br />

Name durch Verschmelzung unter. Rückseitig<br />

als ungültig abgestempelt.<br />

Nr. 67<br />

Nr. 67 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Aachener Strassenbahn<br />

und Energieversorgungs-AG<br />

Aktie 2.500 DM, Nr. 4847<br />

Aachen, September 1954 EF+<br />

Auflage 1.500 (R 7).Gründung <strong>18</strong>80 als „Aachener<br />

und Burtscheider Pferdeeisenbahn“. Im gleichen<br />

Jahr Inbetriebnahme der ersten Strecke Hotmannspief-Jülicher<br />

Bahnhof (Nordbahnhof). Dampfbetrieb<br />

ab <strong>18</strong>84, elektrischer Betrieb ab <strong>18</strong>95. Zeitweise<br />

über 200 km Betriebslänge. <strong>18</strong>94 Umfirmierung<br />

in Aachener Kleinbahn, seit 1942 Name wie<br />

oben. O-Bus- und Straßenbahnbetrieb wurden<br />

1974 eingestellt, seitdem Betrieb eines weitverzweigten<br />

Omnibuslinien-Netzes mit 55 Linien und<br />

über 1.000 km Betriebslänge im Gebiet der Städte<br />

Aachen, Stolberg, Eschweiler, Herzogenrath, Würselen,<br />

Alsdorf und Baesweiler. Die Energieversorgung<br />

in Teilen der Stadt und des Kreises Aachen<br />

wurde 1992 in die ASEAG Energie GmbH ausgegliedert.<br />

Bis 2005 sogar noch börsennotiert gewesen<br />

(mit Stadt und Landkreis Aachen als Großaktionären),<br />

dann squeeze-out der Kleinaktionäre.<br />

Strommast und Straßenbahnwagen im Unterdruck.<br />

Rückseitig stempelentwertet.<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • <strong>48.</strong> Auktion Historischer Wertpapiere am 14. November 2011<br />

Nr. 68<br />

Nr. 68 Schätzpreis: 450,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

Aachener und Burtscheider<br />

Pferdeeisenbahn-Gesellschaft<br />

Actie 500 Mark, Nr. 3586<br />

Berlin, 15.6.<strong>18</strong>81 VF<br />

Auflage 1.400 (R 8). Gründung <strong>18</strong>80 als Aachener<br />

und Burtscheider Pferdeeisenbahn, Dampfbetrieb<br />

ab <strong>18</strong>84, elektrischer Betrieb ab <strong>18</strong>95. Zeitweise<br />

über 200 km Betriebslänge. <strong>18</strong>94 Umfirmierung in<br />

Aachener Kleinbahn, seit 1942 (die bis heute börsennotierte)<br />

Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG.<br />

Großaktionäre sind seit langer<br />

Zeit Stadt und Landkreis Aachen. Dekorative<br />

Umrandung und schöne Kapitälchen. Nicht entwertet<br />

und sehr günstig angeboten!<br />

Nr. 69<br />

Nr. 69 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Aachener und Münchener<br />

Versicherung AG<br />

Namensaktie 50 DM, Blankette<br />

Aachen, August 1970 UNC<br />

(R 6) Gründung <strong>18</strong>25 als Aachener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.<br />

Als die Gesellschaft <strong>18</strong>34 ihren<br />

Geschäftsbetrieb auf Bayern ausdehnte, regte<br />

König Ludwig I. persönlich die Umfirmierung in<br />

„Aachener und Münchener Feuer-Versicherung“<br />

an. Erst <strong>13</strong>6 Jahre später (1970) erneute Umfirmierung<br />

in Aachener und Münchener Versicherung<br />

AG und 1979 anläßlich der Neuordnung der<br />

Aachener und Münchener Gruppe in Aachener<br />

und Münchener Beteiligungs-AG. Nunmehr Holding<br />

für die ganze Gruppe, der Versicherungsbestand<br />

wurde auf die Cosmos Allgemeine Versicherungs-AG<br />

übertragen, die gleich im Anschluß neu<br />

als Aachener und Münchener Versicherung AG firmierte.<br />

1998 erlangte im Zuge eines Ringtausches<br />

mit der Allianz und der französischen AGF die italienische<br />

Generali-Versicherung die Aktienmehrheit.<br />

Umfirmiert 2001 in AMB Generali Holding AG<br />

und 2009 in Generali Deutschland Holding AG. Mit<br />

Kuponbogen. Rückseitig entwertet.<br />

<strong>13</strong><br />

Nr. 70<br />

Nr. 70 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 90,00 EUR<br />

Actien-Bauverein Passage<br />

Actie 100 Thaler, Nr. <strong>13</strong>987 (<strong>13</strong>012)<br />

Berlin, 1.7.<strong>18</strong>70 EF<br />

Autograph: Aron Hirsch Heymann. Gründeraktie<br />

Auflage 20.000 (R 8). Äußerst dekorativ nach<br />

einem Entwurf des bekannten Illustrators Ludwig<br />

Burger, mit großer Innenansicht der Kaisergalerie.<br />

Original signiert von dem grossen jüdischen Bankier<br />

und Financier Aron Hirsch Heymann (<strong>18</strong>03-<br />

<strong>18</strong>80), einem engen Vertrauten des berühmten<br />

Eisenbahngründers Bethel Henry Strousberg. Heymann<br />

war beteiligt an zahlreichen Gründungen,<br />

u.a. Märkisch-Schlesische Maschinenbau- und<br />

Hütten-Gesellschaft. Die Heymann-Signatur ist<br />

sehr kräftig, tadellos.<br />

Nr. 71<br />

Nr. 71 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz<br />

Genussschein A zu einer Actie, Nr. 457<br />

Plauen b. Dresden, 24.4.<strong>18</strong>96 EF/VF<br />

Auflage 2.500 (R 8). Gründung <strong>18</strong>68. Neben der<br />

Brauerei auf dem Areal des Vorwerks Reisewitz<br />

besaß die Gesellschaft diverse Bauareale in den<br />

Dresdner Vorstädten Löbtau und Nausslitz sowie<br />

in Döltschen. 1907 wurde gemeinsam mit der<br />

Ersten Kulmbacher Aktien-Exportbierbrauerei in<br />

der Zwangsversteigerung das Lincke’sche Bad<br />

(Konzert- und Ball-Etablissement) erworben. Seit<br />

1921 Interessengemeinschaft mit der Brauerei<br />

zum Felsenkeller in Dresden, die vor der Enteignung<br />

nach 1945 auch die Aktienmehrheit hielt.<br />

Äußerst dekorativer Druck von G&D mit Abb. der<br />

Brauerei. Doppelblatt, lochentwertet.<br />

Bitte beachten Sie: die Mehrzahl der angebotenen Positionen in dieser Auktion wird<br />

zu 50% der aktuellen Marktpreise ausgerufen, teilweise noch niedriger.<br />

Damit Ihre Gebote eine Chance auf Zuschlag haben, empfehle ich Ihnen, die<br />

Gebotshöhe entsprechend hoch über dem Startpreis zu bemessen!


Nr. 72<br />

Nr. 72 Schätzpreis: 1.000,00 EUR<br />

Startpreis: 460,00 EUR<br />

Actien-Zucker-Fabrik Sehnde<br />

Actie 300 Mark, Nr. 16<strong>13</strong><br />

Sehnde, 1.8.<strong>18</strong>83 EF/VF<br />

Auflage 240 (R 8). Gründung <strong>18</strong>76. Erbaut von der<br />

Braunschweigischen Maschinenbauanstalt und<br />

dem Zickerickwerk. Seit 1968 Vertriebsvertrag mit<br />

der Norddeutschen Zucker GmbH & Co. KG in Uelzen,<br />

später wie alle anderen Fabriken der Region<br />

in der Nordzucker aufgegangen. Sehr dekorativ<br />

mit großer Abb. der Fabrik. Originalunterschriften.<br />

Doppelblatt, leichte Gebrauchsspuren (Knickfalten<br />

nur rückseitig sichtbar).<br />

Nr. 73<br />

Nr. 73 Schätzpreis: 500,00 EUR<br />

Startpreis: 240,00 EUR<br />

Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben<br />

Aktie 1.500 Mark, Nr. 527<br />

Alleringersleben, 31.12.1921 EF/VF<br />

Auflage 30 (R 8), ausgestellt auf den Gutspächter<br />

Werner Bethge in Morsleben. Gründung <strong>18</strong>89. Herstellung<br />

von Zucker und Sirup, Trocknen von landwirtschaftlichen<br />

Produkten sowie Herstellung von<br />

Ziegeleifabrikaten. 1922/23 Umstellung auf Weißzucker-Produktion.<br />

Die Fabrik hatte Eisenbahnan-<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • <strong>48.</strong> Auktion Historischer Wertpapiere am 14. November 2011<br />

schluß an die Marienborn-Beendorfer Kleinbahn.<br />

Ihr Ende war 1961 die Schließung der innerdeutschen<br />

Grenze, als der Ort nahe dem Grenzübergang<br />

Helmstedt-Marienborn im Sperrgebiet zu liegen<br />

kam. Großes Hochformat, Originalunterschriften.<br />

Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Übertragungsvorgänge<br />

bis 1943.<br />

Nr. 74<br />

Nr. 74 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 70,00 EUR<br />

Actien-Zuckerfabrik Rethen a.d. Leine<br />

Namens-Actie II. Emission 300 Mark, Nr. 1161<br />

Rethen, 1.7.<strong>18</strong>85 VF+<br />

(R 8) Gründung <strong>18</strong>76. Zunächst nur Produktion<br />

von Rohzucker, seit 1923 Verarbeitung zur weißen<br />

Ware. 1943 befand sich das ganze Aktienkapital in<br />

den Händen der Südzucker AG, Mannheim. 1963<br />

Verschmelzung mit der Zuckerfabrik Weetzen,<br />

Warnecke & Co. KG und Umfirmierung in Hannoversche<br />

Zucker AG. Doppelblatt. Nicht gelochtes<br />

Stück!<br />

Nr. 75<br />

Nr. 75 Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

Adt AG<br />

Aktie 50 DM, Nr. 1107<br />

Frankfurt a.M., Dezember 1985 EF+<br />

Ursprung sind die <strong>18</strong>39-86 errichteten Hartpapier-<br />

Fabriken der Gebrüder Adt oHG in Ensheim<br />

(Saar), Forbach (Lothr.), Schwarzenacker (Saar),<br />

Pont-a-Mousson (Frankreich) und Marienau. Die<br />

Expansion verlief sehr erfolgreich, bereits <strong>18</strong>60<br />

waren Absatzmärkte auf allen Kontinenten<br />

erschlossen. Zum 50. Firmenjubiläum <strong>18</strong>89<br />

beschäftigte das Unternehmen über 2500 Arbeiter,<br />

die über 6 Mio. Artikel pro Jahr absetzten. Adt bot<br />

in seinen Katalogen 10000 verschiedene Artikel<br />

(u.a. 370 Artikel für Raucher, <strong>18</strong>0 verschiedene<br />

Federkästen für Schüler, 300 Teller- und Untertassenmuster<br />

für die Haushälterin, 290 Toilettenarti-<br />

14<br />

kel, 270 Artikel für die Wohnungsgestaltung, etc.)<br />

an und war mit dieser Angebotsform weltweit einzigartig.<br />

Der Niedergang des ruhmreichen Konzerns<br />

begann mit dem 1. Weltkrieg. Die Gesellschaft<br />

kam nach dem Krieg unter französische<br />

Zwangsverwaltung, deshalb 1919 Sitzverlegung<br />

nach Villingen, 1920 ins hessische Wächtersbach,<br />

wo die Kartonagen-Industrie Friedrich Christian<br />

GmbH übernommen wurde. Die Firma erreichte<br />

jedoch niemals mehr die Stellung wie vor dem 1.<br />

Weltkrieg. 1970/71 Sitzverlegung nach Frankfurt<br />

a.M. und Einstieg in’s Bauträgergeschäft, außerdem<br />

Alleingesellschafter der Allibert GmbH<br />

(Badezimmerausstattungen etc.) und der Adt-<br />

Götze GmbH (Rolläden, Markisen). Mehrheitsaktionär<br />

war inzwischen die französische Sommer-<br />

Allibert S.A. 1985 Vergleich (später wieder aufgehoben),<br />

das dafür ursächliche Bauträgergeschäft<br />

wurde abgestoßen. Mit Restkupons. Prägesiegel<br />

lochentwertet.<br />

Nr. 76<br />

Nr. 76 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Aesculap-Werke AG<br />

vormals Jetter & Scheerer<br />

Aktie 50 DM, Nr. 562<br />

Tuttlingen, August 1971 EF<br />

(R 7) Gründung <strong>18</strong>95 als „AG für Feinmechanik<br />

vormals Jetter & Scheerer“ zur Übernahme der<br />

Firma Jetter & Scheerer, die aus der <strong>18</strong>67 von dem<br />

Tuttlinger Messerschmied Gottfried Jetter gegründeten<br />

Werkstatt hervorgegangen ist. <strong>18</strong>87 nahm<br />

Jetter seine langjährigen Mitarbeiter Christian<br />

und Wilhelm Scheerer als Teilhaber auf. Herstellung<br />

von chirurgischen Instrumenten, Frisörartikeln,<br />

Bestecken und Teilen für die Automobilindustrie.<br />

1969 Umbenennung in Aesculap-Werke AG<br />

vormals Jetter & Scheerer. Heute als Aesculap-<br />

Werke AG & Co. KG firmierend. Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 77 Schätzpreis: 120,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Aeternitas AG für naturwissenschaftliche<br />

u. medizinische Dauerpräparate<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 107<br />

Berlin-Dahlem, September 1928 EF<br />

Auflage 150 (R 7). Gründung 1927 zur Verwertung<br />

des von Prof. Hochstetter und Dr. Gustav Schmeidel<br />

in Wien erfundenen Verfahrens zur Dauerkonservierung<br />

von Menschen, Tieren und Pflanzen.<br />

Aeternitas, lateinisch = Ewigkeit. Das Geschäft mit<br />

der Ewigkeit hielt nicht ewig, im Februar 1934<br />

wurde die Firma gelöscht. Lochentwertet. Mit<br />

komplett anhängendem Kuponbogen.<br />

Nr. 78 Schätzpreis: 500,00 EUR<br />

Startpreis: 200,00 EUR<br />

AG Apollinarisbrunnen<br />

vormals Georg Kreuzberg<br />

Namens-Actie Lit. A 300 Mark, Nr. 563<br />

Apollinarisbrunnen bei Ahrweiler,<br />

1.1.<strong>18</strong>76 EF<br />

Gründeraktie, Auflage 1500. <strong>18</strong>51 stellte der Ahrweiler<br />

Weinbergsbesitzer Georg Kreuzberg fest,<br />

daß die Weinstöcke seines Weinbergs zwischen<br />

Heppingen und Wadenheim an einer bestimmten


Stelle nur kümmerlich wuchsen. Eine geologische<br />

Untersuchung ergab: Ein starkes Kohlensäurevorkommen<br />

beeinträchtigte das Wachstum der<br />

Reben. Zunächst ließ Kreuzberg das schädliche<br />

Gas nur durch einen Stollen ableiten, ging aber<br />

der Sache dann doch weiter nach, da auch in der<br />

Nachbarschaft Mineralquellen lagen. Im Frühjahr<br />

<strong>18</strong>52 stieß er auf eine mächtige Quelle, die die<br />

Möglichkeit zu einer geschäftlichen Verwertung<br />

eröffnete. Der Volksmund nannte die Quelle gleich<br />

nach ihrer Entdeckung “Apollinarisbrunnen”,<br />

nach einem Bildstock zu Ehren des Hl. Apollinaris,<br />

der auf dem Brunnengelände stand.<br />

Die <strong>18</strong>76 gegründete Aktiengesellschaft übernahm<br />

diesen Namen. Sorgsam ließ Kreuzberg zunächst<br />

die Quelle nach allen Regeln der Kunst fassen. Die<br />

Leitung dieser Arbeiten übernahm, zusammen mit<br />

seinem Bruder Carl, Dr. Gustav Bischof, Professor<br />

in Bonn und Geheimer Bergrat. Die Tiefe und<br />

Ergiebigkeit der Quelle und die natürliche Härte<br />

des anstehenden Gesteins schlossen dabei ein<br />

Versiegen der Quelle oder eine Veränderung der<br />

mineralischen Zusammensetzung aus. So gut vorbereitet<br />

prosperierte das Unternehmen. Im Jahr<br />

<strong>18</strong>74, 20 Jahre nach der Gründung wurde das Auslandsgeschäft<br />

aufgenommen. Auf Vorschlag des in<br />

London lebenden Kaufmanns Eduard Steinkopff<br />

gründete man zu diesem Zweck die “Apollinaris<br />

Company Limited”. <strong>18</strong>76 starb Georg Kreuzberg.<br />

Sein Leben hatte er zuletzt ganz den Mineralquellen<br />

gewidmet. Die herausragendste Leistung war<br />

das Aufbohren der warmen Quellen von Beul,<br />

womit er die Grundlagen zur Entwicklung des<br />

Bades Neuenahr schuf. Kreuzbergs Erben wandelten<br />

die Firma in eine Aktiengesellschaft um. Vor<br />

allem Dank des forcierten Auslandsgeschäfts ging<br />

der Absatz weiter sprunghaft in die Höhe. Apollinaris-Wasser<br />

verbreitete sich in alle damals zivilisierten<br />

Gebiete der Erde. 1923 wird der Firmenname<br />

auf “Apollinaris-Brunnen AG” verkürzt. Das<br />

Kapital befindet sich jetzt mehrheitlich in britischem<br />

Besitz, AR-Vorsitzender ist der Kölner Bankier<br />

C. Th. Deichmann. 1956 erwirbt die Dortmunder<br />

Union-Schultheiß Brauerei AG alle Anteile. Die<br />

ertragsstarke Apollinaris wird in der Folge eine<br />

wichtige Stütze für das nicht immer renditestarke<br />

Biergeschäft der späteren Brau + Brunnen AG.<br />

1991 wird Apollinaris in ein Joint Venture mit der<br />

deutschen Schweppes GmbH eingebracht, 2002<br />

übernimmt Cadbury Schweppes alle Anteile.<br />

Heute als Apollinaris & Schweppes GmbH firmierend.<br />

Herrlich gestaltet mit Porträt von Georg<br />

Kreuzberg, Statuen des Hl. Apollinaris und des<br />

Aesculap, Ansicht von Ahrweiler und Brunnenutensilien.<br />

Der Nennwert der Aktie wurde 1950 auf<br />

300 DM umgestellt.<br />

Nr. 78<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • <strong>48.</strong> Auktion Historischer Wertpapiere am 14. November 2011<br />

Nr. 79<br />

Nr. 79 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

AG Bad Homburg<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 1464<br />

Bad Homburg v.d.H., 1.4.19<strong>18</strong> EF<br />

Gründeraktie, Auflage 1500 (R 8). Die Gesellschaft<br />

übernahm unter der Leitung des Kurdirektors<br />

Richard Feldsieper die Kur- und Badeeinrichtungen<br />

der Stadt Bad Homburg. Innerhalb von nur<br />

zwei Jahren verwirtschaftete Feldsieper das<br />

gesamte Aktienkapital. Ein Sanierungsversuch des<br />

Aufsichtsrats unter Führung des Oberbürgermeisters<br />

hatte keinen Erfolg mehr, am 24.12.1920<br />

wurde das Konkursverfahren eröffnet.<br />

Nr. 80<br />

Nr. 80 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

AG Elektricitätswerke<br />

(vorm. O. L. Kummer & Co.)<br />

Actie 1.000 Mark, Nr. 6091<br />

Dresden, <strong>18</strong>.6.<strong>18</strong>98 VF+<br />

Auflage 3000 (R 8). Gründung <strong>18</strong>94 zur Übernahme<br />

der Kummer’schen Fabrik für Elektrotechnik,<br />

Mechanik und Maschinenbau in Niedersedlitz.<br />

Außerdem baute und betrieb die Gesellschaft die<br />

15<br />

normalspurigen elektrischen Bahnen Murnau-<br />

Oberammergau und Aibling-Jenbach-Wendelstein<br />

(Eröffnung <strong>18</strong>97), jeweils an die Kgl. Bayr. Staatsbahn<br />

anschließend. Kurz nach der Jahrhundertwende<br />

ging die AG spektakulär pleite. Als Auffanggesellschaft<br />

gründeten die Gläubigerbanken die<br />

Sachsenwerk Licht- und Kraft-AG, die sich zu<br />

einem sehr bedeutenden, elektrotechnischen<br />

Betrieb entwickelte und später Teil des AEG-Konzerns<br />

wurde. Lochentwertet.<br />

Nr. 81<br />

Nr. 81 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

AG „Ems“<br />

Actie 1.000 Mark, Nr. 923<br />

Emden, 20.5.1922 EF/VF<br />

Auflage 350 (R 7). Gründung <strong>18</strong>43 als Dampfschiffsgesellschaft<br />

Concordia, <strong>18</strong>89 Umwandlung<br />

in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen<br />

Emden-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-<br />

Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland.<br />

2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg<br />

verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der<br />

Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem<br />

sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr<br />

zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG entwickelte.<br />

Außerdem besitzt die AG „Ems“ die „Borkumer<br />

Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG“ (heute eine<br />

GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum<br />

sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfriesische<br />

Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und<br />

der Ostsee-Flug Rügen GmbH. Doppelblatt, lochentwertet.<br />

Nr. 82


Nr. 82 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

AG „Ems“<br />

Aktie 600 DM, Nr. 6<strong>13</strong>0<br />

Emden, Oktober 1968 EF+<br />

Auflage 350 (R 8). Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 83<br />

Nr. 83 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 85,00 EUR<br />

AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation<br />

zu Stolberg und in Westfalen<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 70012<br />

Aachen, Juni 1926 EF<br />

(R 8) Die Firma entstand aus der Verschmelzung<br />

der seit <strong>18</strong>34 bestehenden Metallurgischen Ges.<br />

mit dem Rheinisch-Westfälischen Bergwerks-Verein.<br />

Die erste Ges., im Besitz von belgischen Geldgebern,<br />

verhüttete seit <strong>18</strong>34 in ihrer Zinkhütte auf<br />

Münsterbusch bei Stolberg den im Aachener Herrenberge<br />

gewonnenen Galmei. Über den Rhein.-<br />

Westfälischen Bergwerks-Verein in Arnsberg kam<br />

ausgedehnter Bergwerksbesitz bei Ramsbeck<br />

hinzu, später noch Kohlenfelder bei Dortmund.<br />

<strong>18</strong>60 wurde in Dortmund eine große Zinkhüttenanlage<br />

errichtet. 1926 Übernahme der Rheinisch-<br />

Nassauischen Bergwerks- und Hütten-AG. 1938<br />

Umfirmierung in den noch heute gebräuchlichen<br />

Namen „Stolberger Zink“. Gehörte jahrzehntelang<br />

zum Konzern der Metallgesellschaft. Ende der<br />

90er Jahre als Börsenmantel an eine Investorengruppe<br />

veräußert und als „Stolberger Telecom“<br />

dem Auf und Ab der Neue-Markt-Spielchen preisgegeben.<br />

Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 84<br />

Nr. 84 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

AG für Biervertrieb<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 1056<br />

Berlin, Januar 1928 EF<br />

Auflage 150 (R 6). Die 1900 gegründete AG übernahm<br />

die Berliner Generalvertretung der Pilsener<br />

Genossenschaftsbrauerei. Über vier Töchter-<br />

GmbH’s, Bierimport und Biervertrieb in Kannen<br />

und Flaschen. Als Alleinaktionär ist 1950 ein Mr.<br />

Arthur Kallman aus New York angegeben. 1953<br />

nach Abschluß der Abwicklung gelöscht. Lochentwertet.<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • <strong>48.</strong> Auktion Historischer Wertpapiere am 14. November 2011<br />

Nr. 85<br />

Nr. 85 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

AG für Bürsten-Industrie vormals<br />

C. H. Roegner in Striegau i. Schlesien<br />

& D. J. Dukas in Freiburg in Baden<br />

Actie 1.000 Mark, Nr. 10276<br />

Striegau i.Schl., 26.10.1922 EF<br />

Auflage 7.000 (R 9). Gründung <strong>18</strong>93. Fortbetrieb<br />

und Erweiterung der früher von der Firma C.H.<br />

Roegner, Striegau betriebenen mechanischen und<br />

der von der Firma D.J. Dukas in Freiburg betriebenen<br />

Bürstenfabrik. Außerdem gehörten dazu die<br />

Bürstenzurichterei Neusalz GmbH in Neusalz<br />

a.d.Oder und die Bürsten- und Pinselfabrik vorm.<br />

Mez & Co. GmbH in Donaueschingen. 1929<br />

Beschluß der Auflösung und Liquidation. Nicht<br />

entwertet, mit Restkupons.<br />

Nr. 86<br />

Nr. 86 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 120,00 EUR<br />

AG für Feinmechanik<br />

vormals Jetter & Scheerer<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 4569<br />

Tuttlingen, September 1928 EF<br />

Auflage 4.600 (R 10). Zur Firmengeschichte siehe<br />

bitte das Los Nr. 76. Nicht entwertet.<br />

Nr. 87 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

AG für Historische Wertpapiere<br />

Aktie 50 DM, Nr. 1693<br />

Wolfenbüttel, August 1994 EF+<br />

Als 10er-Aktie gültig, Auflage 4.000. Gründung<br />

1994 durch Umwandlung der seit 1976 bestehenden<br />

Benecke und Rehse GmbH. Heute mit den<br />

Tochterfirmen Benecke & Rehse, Freunde Historischer<br />

Wertpapiere und Hanseatisches Sammlerkontor<br />

das weltweit führende Unternehmen auf<br />

dem Spezial-Sammelgebiet “Historische Wertpapiere”.<br />

Börsennotiz: Freiverkehr München. Sehr<br />

dekorativer Sicherheitsdruck mit historisch entlehnter<br />

Aktiengestaltung, die markante Einzelheiten<br />

der industriellen Revolution aufgreift. Mit<br />

Restkupons (Nr. 14 bis 20)<br />

Durch die Überweisung der Kataloggebühr, sichern Sie sich<br />

die Zusendung des nächsten <strong>Auktionskatalog</strong>es!<br />

16<br />

Nr. 87<br />

Nr. 88<br />

Nr. 88 Schätzpreis: 375,00 EUR<br />

Startpreis: 175,00 EUR<br />

AG für Korbwaren- und Kinderwagen-<br />

Industrie Hourdeaux-Bergmann<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 1797 (3797)<br />

Lichtenfels, 16.6.1922 VF+<br />

Auflage 2.000 (R 9). Gründung <strong>18</strong>90. Herstellung<br />

von Kinder-, Kinderklapp-, Puppen- & Stubenwagen,<br />

Holzwaren, wie Kinderstühle, ferner Puppensportwagen,<br />

Schlitten, Korbwaren und Korbmöbel,<br />

Polstermöbel. 1943 bestanden Werke in Lichtenfels,<br />

Seubelsdorf, Hirschaid und Zapfendorf.<br />

1943 mußte auf höheren Befehl zur Rüstungsproduktion<br />

der Firma Kugelfischer in Schweinfurt der<br />

Betrieb in Hirschaid zur Verfügung gestellt werden,<br />

deshalb Verlegung der dortigen Produktion<br />

nach Zapfendorf. 1952 Verlegung der Holzwarenfertigung<br />

von Seubelsdorf nach Hirschaid und<br />

Umsiedlung der Polstermöbelfertigung vom Werk<br />

Lichtenfels nach Seubelsdorf. Firmenänderung in<br />

Hourdeaux-Bergmann AG. 1971 mußte die Produktion<br />

eingestellt werden. Danach nur noch Verpachtung<br />

und schrittweise Verwertung der Grundstücke,<br />

der Sitz wurde nach Köln verlegt. 1978<br />

wurde die AG aufgelöst. Lochentwertet. Nur 7<br />

Stücke sind bekannt!<br />

Nr. 89<br />

Nr. 89 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

AG für Kunstdruck<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 363<br />

Niedersedlitz, April 1938 EF<br />

Auflage 400 (R 9). Gründung <strong>18</strong>96 als AG für<br />

Kunstdruck vorm. Willner & Pick, ab 1900 AG für<br />

Kunstdruck. Erzeugung und Vertrieb photolithographischer<br />

und sonstiger auf graphischem Wege<br />

hergestellter Artikel. Erzeugt wurden: Reklame-


druckarbeiten aller Art: Plakate, Affichen, Kalender,<br />

Reklamekarten, Katalogumschläge, Postkarten<br />

sowie Faltschachteln und Verkaufskästen. Prägesiegel<br />

lochentwertet.<br />

Nr. 90<br />

Nr. 90 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

AG für Licht- und Kraftversorgung<br />

Aktie 50 DM, Nr. 4522<br />

München, August 1974 UNC/EF<br />

Auflage 5.420 (R 8). Gründung 1904 als AG Gaswerk<br />

Volkach, ab 19<strong>13</strong> AG für Licht- und Kraftversorgung<br />

Dresden, 1919 Sitzverlegung nach München.<br />

Die 1923 gegründete Fränkische Licht- und<br />

Kraftversorgung AG, Bamberg, war die erste von<br />

zuletzt 15 größeren Beteiligungen (außer der<br />

Frankenluk auch beim Fränkischen Überlandwerk<br />

und der Württ. Elektrizitäts-AG). Unmittelbar wurden<br />

mit Schwerpunkt in der Pfalz über 1.000 Orte<br />

mit Strom und fast 200 Orte mit Gas versorgt. Börsennotiz<br />

München, 1978 mit dem Großaktionär<br />

ThüGa fusioniert. Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 91<br />

Nr. 91 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 90,00 EUR<br />

AG für Metallindustrie<br />

vormals Gustav Richter<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 697<br />

Pforzheim, 8.7.1907 EF<br />

Auflage 300 (R 7). Gründung <strong>18</strong>99 in Pforzheim<br />

zwecks Fortführung des Betriebes der Fa. Gustav<br />

Richter Tubenfabrik. Herstellung von Tuben,<br />

Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen. 1920 Sitzverlegung<br />

nach Karlsruhe. Äußerst dekorativer,<br />

großformatiger Druck. Lochentwertet.<br />

Nr. 92 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

AG für Verwertung<br />

von Kartoffelfabrikaten<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. <strong>18</strong>192<br />

Berlin, Mai 1923 EF<br />

Auflaghe <strong>18</strong>.000 (R 8). Gründung 1912 zwecks<br />

Übernahme und Fortführung der Geschäftsbetrie-<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • <strong>48.</strong> Auktion Historischer Wertpapiere am 14. November 2011<br />

be der “Verwertungsstelle für Kartoffelfabrikate<br />

mbH” in Berlin und der “Fabriken für Kartoffelfabrikate<br />

Frankfurt a.O. und Wronke GmbH i.L.”.<br />

Herstellung und Verwertung von Kartoffelmehl,<br />

Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und anderen<br />

Kartoffelfabrikaten. Fabriken zuletzt in Frankfurt<br />

a.O., Zörbig und Rosenig, während die Fabriken in<br />

Wronke, Bronislaw und Birnbaum als Folge des 1.<br />

Weltkrieges 1919/20 an eine zu diesem Zweck neu<br />

gegründete poln. AG abgegeben werden mussten.<br />

Ab 1921 in Berlin börsennotiert. Ende 1925 nach<br />

erheblichen Verlusten in Liquidation gegangen.<br />

Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 92<br />

Nr. 93<br />

Nr. 93 Schätzpreis: 500,00 EUR<br />

Startpreis: 120,00 EUR<br />

AG für Wagen- u. Räderbau<br />

Aktie 10.000 Mark, Nr. 6947<br />

Georgenthal, 6.9.1923 EF<br />

Gründeraktie, Auflage 10000 (R 10). Gründung im<br />

August/September 1923 zur Übernahme und Weiterführung<br />

des bereits seit <strong>18</strong>75 bestehenden Wasser-<br />

und Dampfhammerwerks mit Eisen-Dreherei<br />

und Achsenfabrik von Florenz Saul in Georgenthal<br />

bei Gotha. Fabriziert wurden Wagen, eiserne und<br />

hölzerne Räder sowie sonstige, insbesondere für<br />

die Landwirtschaft notwendige Geräte und<br />

Maschinen. 1925 wieder in Liquidation gegangen.<br />

Mit kpl. Kuponbogen. Nicht entwertet.<br />

Nr. 94 Schätzpreis: 140,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

AG für Waggonbau-Werte<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 829<br />

Berlin, Juli 1934 EF<br />

Auflage 900 (R 6). Gründung <strong>18</strong>71 als „Breslauer<br />

AG für Eisenbahn-Wagenbau“, bis 1934 als Linke-<br />

Hofmann-Busch-Werke AG firmierend. In den Werken<br />

Breslau (Linke-Werk und Hofmann-Werk),<br />

Köln-Ehrendfeld und Köln-Müngersdorf (Herbrandwerk)<br />

sowie Bautzen (Busch-Werke) wurden<br />

Güter-, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen,<br />

Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven, Dieselmotoren<br />

und Dampfkesselanlagen hergestellt, im<br />

17<br />

(1934 verkauften) Werk Warmbrunn bei Hirschberg<br />

(Füllnerwerk) Maschinen für Papierherstellung<br />

und -verarbeitung. 1934 wurde das operative<br />

Geschäft in die neugegründete Linke-Hofmann-<br />

Werke AG ausgegliedert (nach 1945 nach Salzgitter<br />

verlagert, heute Alsthom), die AG für Waggonbau-Werte<br />

wurde nach Verwertung des Restvermögens<br />

1943 gelöscht. Lochentwertet.<br />

Nr. 94<br />

Nr. 95<br />

Nr. 95 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

AG Grand Hotel Royal<br />

Actie 200 Thaler, Nr. 260<br />

Bonn, 15.9.<strong>18</strong>72 EF-<br />

Gründeraktie, Auflage 1.250 (R 7). Erwerb und<br />

Fortbetrieb des Grand Hotel Royal, das noch<br />

heute als “Hotel Königshof” geführt wird. Die AG<br />

machte ihren Aktionären mit mehreren Kapitalschnitten<br />

und meist dividendenlosen Abschlüssen<br />

nie richtig Freude. 1944 wurden der Königshof<br />

und der Stadtgarten bei Luftangriffen zerstört,<br />

1954-56 wieder aufgebaut und die Gesellschaft in<br />

„Königshof AG“ umbenannt. Heute zum Schmunzeln<br />

eine Notiz im Geschäftsbericht 1945:<br />

“Beschlagnahme des Ausweichbetriebes Anfang<br />

März. Durch Beanspruchung seitens der amerikanischen<br />

Besatzungsmacht wurden der Gesellschaft<br />

die nicht unerheblichen Bestände der Weinhandlung<br />

entzogen, wodurch die letzte Grundlage<br />

für gewinnbringende Betätigung verlorenging.”<br />

Hübsche Umrandung, viele Umstellungs-Stempel.<br />

Nr. 96<br />

Nr. 96 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

AG J. G. Leistner<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 209<br />

Chemnitz, März 1933 EF


Kompletter Aktienneudruck wegen Umfirmierung,<br />

Auflage 290 (R 6). Uralte, bereits <strong>18</strong>37 gegründete<br />

Firma, die auf das Sägewerk von Johann Georg<br />

Leistner zurückgeht. 1921 Umwandlung in die<br />

“Holzwarenfabrik J.G. Leistner AG”, 1932 umbenannt<br />

wie oben. Werksanlagen in Chemnitz (in der<br />

Herrenstraße, später Sonnenstr. 64) und Hennersdorf.<br />

Die Firma fertigte auch außergewöhnliche<br />

Möbelstücke z.B. für Theaterzwecke, die in die<br />

ganze Welt exportiert wurden. Lochentwertet.<br />

Nr. 97<br />

Nr. 97 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 45,00 EUR<br />

AG Johannes Jeserich<br />

Aktie 50 DM, Nr. 60661<br />

Köln, Oktober 1980 EF<br />

Auflage 1.000 (R 7). Gründung <strong>18</strong>62, Umwandlung<br />

<strong>18</strong>88 in die “AG für Asphaltierung und Dachbedeckung<br />

vorm. Johannes Jeserich”, seit 19<strong>13</strong> kurz<br />

“AG Johannes Jeserich”. Straßen- und Straßendeckenbau<br />

(Niederlassungen in Berlin-Charlottenburg,<br />

Königsberg i.Pr., Breslau, Stettin und Posen),<br />

Herstellung von Rostschutz- und Anstrichfarben,<br />

Dichtungsmitteln und Dachpappen (Werk HH-<br />

Eidelstedt, Ottensener Str. 2-4) sowie von Nähr-,<br />

Stärkungs- und Entfettungsmitteln, insbesondere<br />

Kindernährzucker in der Nährmittelfabrik München<br />

GmbH, Berlin-Spandau. 1951 Auflösungsbeschluß,<br />

1952 Vergleich, 1956 Fortsetzungsbeschluß.<br />

Sitzverlegungen 1959 nach Hamburg und<br />

1975 nach Köln. Ebenfalls 1975 Produktionseinstellung,<br />

fortan nur noch Verwaltung des Fabrikareals<br />

in Hamburg sowie von Gewerbeimmobilien<br />

in Köln, Berlin und Wuppertal. Seit 1990 fokussierte<br />

sich die immer noch börsennotierte Jeserich<br />

AG auf Logistikimmobilien und Gewerbeparks.<br />

Nach größeren Mietausfällen 2004 insolvent<br />

geworden. Mit Firmensignet in allen vier Ecken.<br />

Lochentwertet.<br />

Nr. 98<br />

Nr. 98 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 120,00 EUR<br />

AG Milowicer Eisenwerk<br />

Actie 1.000 Mark, Nr. 5022<br />

Friedenshütte, Kreis Beuthen, 10.8.1911 VF+<br />

Auflage 1.500 (R 9). Gründung <strong>18</strong>83. Roheisen-Verarbeitung,<br />

Herstellung von Halb- und Fertigfabrikaten<br />

insbesondere für den Eisenbahnoberbau.<br />

Kapitalerhöhung 1911 zur Übernahme der Hälfte<br />

des Kapitals von 500.000 Rubel des Eisenwerks<br />

Puschkin in Sosnowice in Russisch Polen. Da die<br />

Gesellschaft ihre Erzeugnisse ausschließlich in<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • <strong>48.</strong> Auktion Historischer Wertpapiere am 14. November 2011<br />

Russland absetzte, musste die Produktion bei<br />

Ausbruch des 1. Weltkrieges eingestellt werden.<br />

Börsennotiz Berlin. Sehr dekorativ, Umrandung im<br />

Historismus-Stil.<br />

Nr. 99<br />

Nr. 99 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

AG Norddeutsche Steingutfabrik<br />

Actie 1.000 Mark, Nr. 411<br />

Grohn bei Vegesack, April 1901 VF+<br />

Auflage 238 (R 6). Gründung <strong>18</strong>69 in Lesum. Auf<br />

dem 120.000 qm großen Werksgelände zwischen<br />

dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung<br />

werden glasierte Wand- und Bodenfliesen<br />

hergestellt, bis <strong>18</strong>90 auch Haushaltsgeschirr.<br />

1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber<br />

Steingutfabrik Witteberg AG in Farge und Grohner<br />

Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen, Berlin und<br />

Hamburg börsennotierte AG ist noch heute eines<br />

der erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche.<br />

Lochentwertet.<br />

Nr. 100 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 35,00 EUR<br />

AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm<br />

9 % Teilschuldv. 1.000 Goldmark, Nr. 399<br />

Bad Berka, 1.7.1928 EF<br />

Auflage 400 (R 7). Gründung 1901, noch im gleichen<br />

Jahr ging das Zementwerk nahe dem Haltepunkt<br />

Schloßberg der Weimar-Berkaer Bahn mit<br />

77 Arbeitern und 10 Angestellten in Betrieb.<br />

Außerdem betrieb die Ges. ab 1908 auch eine<br />

Ueberlandzentrale und versorgte den bekannten<br />

Kurort Bad Berka bei Weimar und umliegende Ortschaften<br />

mit elektrischer Energie. Technische Probleme<br />

beeinträchtigten das relativ kleine Werk<br />

immer wieder, das schließlich nur noch saisonal<br />

produzierte und 1939 vorläufig ganz stillgelegt<br />

wurde; die Gebäude wurden zu Lagerzwecken an<br />

die Wehrmacht vermietet. 1946 wurde die Zementproduktion<br />

wieder aufgenommen, 1948 enteignet<br />

und als VEB Zementwerk Bad Berka der VVB<br />

Zement Halle unterstellt (1964 Anschluss an den<br />

VEB Zementwerke Göschnitz und 1968 an den VEB<br />

Zementwerke Karsdorf). Gegen eine 1961 geplante<br />

Werkserweiterung liefen wegen der erhöhten<br />

Staubbelastung der Luft vor allem die örtlichen<br />

Kureinrichtungen Sturm und setzten sich auch<br />

durch: Statt Zement wurden in dem Werk an der<br />

Ilm ab 1971 Dämmstoffe (Mineralwolle) produziert.<br />

Nach der Wende 1991 zunächst als “Vereinigte<br />

Dämmstoffwerke und Mineralwolle GmbH”<br />

tätig. Der Gesamtvollstreckung 1993 folgte eine<br />

Neugründung als Berkatherm GmbH (ab 1994<br />

Thüringer Dämmstoffwerke GmbH). Nach Investitionen<br />

von über 30 Mio. DM mit rd. 160 Mitarbeitern<br />

am Markt sehr erfolgreich, 1999 durch die<br />

<strong>18</strong><br />

österreichische Heraklith-Gruppe übernommwn<br />

worden. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig<br />

Anleihebedingungen. Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 101<br />

Nr. 101 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 90,00 EUR<br />

AG Professor Dr. Schweninger’s<br />

Sanatorium Schloss Heidelberg<br />

Actie 1.000 Mark, Nr. 366<br />

Heidelberg, 27.3.<strong>18</strong>88 EF/VF<br />

Gründeraktie, Auflage 1200. Im Jahr <strong>18</strong>88 wurde<br />

das Sanatorium eine AG. Schon <strong>18</strong>90 umfirmiert in<br />

„AG Schloss-Hotel und Hotel Bellevue“, 1939<br />

erneut umbenannt in „Schloß-Hotel Heidelberg<br />

AG“. Betrieb des Schlosshotels sowie Restaurantbetrieb<br />

und Weinhandel. Nach dem Krieg wurde<br />

das Anwesen von der US-Armee genutzt. Großformatiges<br />

Papier, sehr dekorativ verziert. Originalunterschriften.<br />

Nr. 102<br />

Nr. 102 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

AG Reederei Norden-Frisia<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 1441<br />

Norderney, 19.5.1922 EF/VF<br />

Auflage 1.100. <strong>18</strong>71 Gründung der Dampfschiffs-<br />

Reederei “Norden” als Partenreederei, <strong>18</strong>72 Eröffnung<br />

des Sommerverkehrs auf der Linie Norddeich-Norderney,<br />

ab <strong>18</strong>88 auch fahrplanmäßige

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