08.04.2013 Aufrufe

Hawa - Auktionshaus Gutowski

Hawa - Auktionshaus Gutowski

Hawa - Auktionshaus Gutowski

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Straßenbahn fahren mussten. Am 20.5.1899 wurde<br />

der Betrieb von Elbing zunächst bis Frauenburg<br />

eröffnet, ab 7.9.1999 fuhr die Bahn durchgehend<br />

bis Braunsberg. Von Cadinen führte ein<br />

Anschlußgleis zur hohenzollerischen Herrschaft<br />

Cadinen mit dem berühmten Gestüt. Die Bahn war<br />

für die Industrie (Anschluss der Ziegelindustrie<br />

bei Tolkemit und der Elbinger Schichauwerft an<br />

die Staatsbahn) und für den Ausflugsverkehr an<br />

das Frische Haff wichtig. 1939 bestand der Fahrzeugpark<br />

aus 9 Dampflokomotiven sowie 26 Personen-,<br />

3 Gepäck- und 111 Güterwagen. Gleich<br />

nach dem 2. WK wurde die Bahn von Polen wieder<br />

in Betrieb genommen, nur ein innerstädtisches<br />

Teilstück in Braunsberg war wegen der zerstörten<br />

Brücke über die Passarge zunächst nicht wieder<br />

befahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt von<br />

Elbing umgehenden Anschlusses an die Hauptbahn,<br />

der Stadtbahnhof (der schon 1958 für den<br />

Personenverkehr geschlossen worden war und<br />

nur noch dem Güterverkehr diente) wurde stillgelegt.<br />

Erst am 1.4.2006 wurde der Personenverkehr<br />

auf der HUB eingestellt. Bis heute existiert die<br />

noch gelegentlich von Güterzügen befahrene<br />

Bahnlinie an der Binnenküste des Frischen Haffs<br />

und ist von der weitgehend parallel verlaufenden<br />

Hauptstraße aus bestens zu erkennen. Großformatiges<br />

Papier. Umgestellt auf 500 RM. Lochentwertet.<br />

Extrem niedriges Einlieferer-Limit!<br />

Nr. 405<br />

Nr. 405 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 20,00 EUR<br />

Haffuferbahn-AG<br />

Aktie Lit. B 500 RM, Nr. 2110<br />

Elbing, Dezember 1924 EF+<br />

Auflage 2.171. Lochentwertet.<br />

Nr. 406<br />

Nr. 406 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 20,00 EUR<br />

Halle-Hettstedter Eisenbahn-<br />

Gesellschaft<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 5269<br />

Halle (S.), 1.4.1929 EF+<br />

Auflage 5.875. Gründung 1895. Strecken Halle-Hettstedt<br />

(50 km) und Gerbstedt-Friedeburg (10 km).<br />

1896 Erwerb der Halleschen Hafenbahn, ferner<br />

Betrieb des Saalehafens Friedeburg und eines<br />

Lokomotiv- und Wagenausbesserungswerkes. Die<br />

Hafenbahn umfaßte anfangs sieben Fabrikanschlüsse.<br />

1950 wurde selbige von der DR übernommen.<br />

Schöne Zierumrandung. Mit Eisenbahnabb.<br />

im Trockenprägesiegel. Prägesiegel lochentwertet.<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

Nr. 407<br />

Nr. 407 Schätzpreis: 160,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

Haller-Werke AG<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 2999<br />

Hamburg-Altona, Oktober 1942 EF+<br />

Auflage 550 (R 6). Gründung als AG 1895, hervorgegangen<br />

aus den Firmen Hopf & Co. (gegr. 1875)<br />

und Georg Haller (gegr. 1876). Bis August 1938:<br />

Vereinigte Metallwaarenfabriken vormals Haller &<br />

Co., dann Haller-Werke AG. Herstellung und Vertrieb<br />

von Koch- und Heizeinrichtungen, Stahl- und<br />

Grauguß. 1907 Erwerb der Eisengießerei der Herren<br />

P.L. Saurer & Co. in Torgelow, 1919 der Eisengießerei<br />

Otto Wendorf & Co. in Torgelow. 1944<br />

Fusion mit dem Eisenwerk G. Meurer in Cossebaude.<br />

1951 Halle-Meurer-Werke AG, 1986 Konkurs.<br />

Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 408<br />

Nr. 408 Schätzpreis: 120,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Handelsbank in Lübeck<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 1613<br />

Lübeck, April 1941 EF<br />

Auflage 2.000. Die älteste Lübecker Bank. Gründung<br />

1856 als „Credit- und Versicherungsbank in<br />

Lübeck“, schon 1859 umbenannt in “Commerz-<br />

Bank in Lübeck”. 1937 Zusammenschluß mit der<br />

Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938<br />

Übernahme des Bankgeschäftes Alfons Frank &<br />

Co. 1940 Umfirmierung zur “Handelsbank in<br />

Lübeck”, um Verwechslungen mit der “großen”<br />

Commerzbank zu vermeiden. 1943 Verschmelzung<br />

mit dem Spar- und Vorschuß-Verein AG, Bad<br />

Schwartau. Mit 55 Geschäftsstellen die Regionalbank<br />

des Lübecker Raumes einschließlich der<br />

Kreise Stormarn, Ost-Holstein und Herzogtum<br />

Lauenburg. Börsennotiz Berlin und Hamburg.<br />

Lange war die Hansestadt Lübeck größter<br />

Aktionär, Ende der 70er Jahre kauften sich die<br />

Commezbank (über 25 %) und die Deutsche Bank<br />

(über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche<br />

Bank Lübeck AG”, 2003 nach squeeze-out der letzten<br />

Kleinaktionäre komplett in die Deutsche Bank<br />

eingegliedert. Prägesiegel lochentwertet.<br />

71<br />

Nr. 409<br />

Nr. 409 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 85,00 EUR<br />

Hannoversche Waggonfabrik AG<br />

(<strong>Hawa</strong>)<br />

Aktie 100 RM, Nr. 19859<br />

Hannover-Linden, 15.3.1926 EF<br />

(R 8) Gründung 1898 als „Hannoversche Holzbearbeitungs-<br />

u. Waggonfabriken (vorm. Max Menzel<br />

und Buschbaum & Holland)“. Herstellung von<br />

Eisenbahn- und Strassenbahnwagen: Salon-, Speise-<br />

und D-Zug-Wagen sowie Kesselwagen auf dem<br />

849.000 qm großen Fabrikareal gegenüber des<br />

Bahnhofs Linden-Fischerhof. 1920 Fusion mit der<br />

Zuckerfabrik Linden. Ab 1921 auch Herstellung<br />

von Dreschmaschinen und Automobil-Karosserien.<br />

Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 410<br />

Nr. 410 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 35,00 EUR<br />

Hans Windhoff Apparate-<br />

und Maschinenfabrik AG<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 716<br />

Berlin, August 1942 UNC/EF<br />

Auflage 1.500. Gründung 1907 als GmbH, AG seit<br />

1915. Das Werk in Berlin-Schöneberg (Bülowstraße)<br />

produzierte auf den Patenten von Dipl.-<br />

Ing. Hans Windhoff beruhende Kühler, die in Kraftfahrzeugen,<br />

aber auch in Flugzeugen Verwendung<br />

fanden. Anfang der 1920er Jahre begann Windhoff<br />

mit der Entwicklung eines Zweitaktmotorrades<br />

bei der Tochter Windhoff Motorenbau GmbH in<br />

Johannistal (später Friedenau). Ab 1924 wurden<br />

diese Motorräder in Serie gefertigt und gewannen<br />

schon im Mai 1925 beim Avus-Rennen die beiden<br />

ersten Plätze. 1928 wurden auf der Opel-Rennbahn<br />

mit Windhoff-Motorrädern zwei Weltrekorde<br />

aufgestellt. Kein Erfolg dagegen war die Entwicklung<br />

großvolumiger Viertakt-Modelle. Auch ein<br />

Zweizylinder-Boxer, der den damaligen BMW-<br />

Boxern sehr ähnelte, floppte am Markt. 1931 stellte<br />

Windhoff die Motorrad-Produktion wieder ein.<br />

Nach dem Krieg produzierten die zwei Werke in<br />

Friedenau und Neukölln dann wieder Wasser- und<br />

Ölkühler für PKW, Lastwagen und Diesellokomoti-<br />

Die in diesem Auktionskatalog angegebenen Startpreise sind Mindestpreise.<br />

Gebote unter den Startpreisen werden nicht angenommen!<br />

Die Schätz- bzw. Marktpreise liegen meistens deutlich über den Startpreisen.<br />

Damit Ihre Gebote eine Chance auf Zuschlag haben, empfehle ich Ihnen, die<br />

Gebotshöhe entsprechend hoch über dem Startpreis zu bemessen!


ven sowie Anlagen für Sendestationen, Wärmetauscher<br />

für Bootsmotoren und Getriebe und Lager.<br />

1976 wieder in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet.<br />

Nr. 411<br />

Nr. 411 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 45,00 EUR<br />

Hans Windhoff Apparateund<br />

Maschinenfabrik AG<br />

Aktie 1.000 DM, Nr. 933<br />

Berlin-Schöneberg, Februar 1952 UNC/EF<br />

Auflage 1.000 (R 6). Unentwertet, mit Kupons.<br />

Nr. 412<br />

Nr. 412 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 85,00 EUR<br />

Hansa-Brauerei AG<br />

Namensaktie 1.000 Goldmark, Nr. 272<br />

Stendal, 23.12.1924 EF+<br />

Auflage 300 (R 6). Gründung 1899 als Bergbrauerei<br />

AG zu Stendal. Produktion ober- und untergäriger<br />

Biere, alkoholfreier Getränke und Eis. 1920 Übernahme<br />

der Aktien-Bierbrauerei Bürgerliches Brauhaus<br />

in Stendal, auf deren Gelände die Braustätten<br />

konzentriert wurden. Die alte Bergbrauerei wurde<br />

stillgelegt und das Grundstück an die Stadtgemeinde<br />

Stendal verkauft. Bierniederlagen (1943):<br />

Arneburg, Bismarck, Gardelegen, Goldbeck,<br />

Oebisfelde, Osterburg, Schönhausen, Tangerhütte,<br />

Tangermünde, Werben. 1950 Hansa-Brauerei<br />

Stendal, Hogrefe & Co. KG, 1955 VEB Hansa-Brauerei<br />

Stendal, 1990 Hansa-Getränke Stendal GmbH,<br />

1990 Hansa-Brauerei Stendal GmbH, 1992<br />

Schließung. Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 413 Schätzpreis: 250,00 EUR<br />

Startpreis: 135,00 EUR<br />

Hansa-Lloyd Werke AG<br />

Genüsse 100 RM, Nr. 260<br />

Bremen, Januar 1926 EF/VF<br />

(R 6) Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke<br />

AG in Varel. 1914 Übernahme der Norddeutsche<br />

Automobil- und Motoren-AG in Bremen. Lange Zeit<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

eine der erfolgreichsten deutschen Automarken.<br />

Der Vertrieb erfolgte in 18 deutschen Großstädten<br />

durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Hansa-Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf<br />

dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise in Konkurs<br />

gegangen. Marke und Produktionsanlagen<br />

übernahm 1931 der Selfmademan und vorherige<br />

Vorstand Carl Friedrich Wilhelm Borgward, der<br />

schon zuvor mit seiner Goliathwerke Borgward &<br />

Co. GmbH die Aktienmehrheit erworben hatte.<br />

Der 1890 in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers<br />

geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen<br />

eine Kühlerfabrik gegründet und 1924 mit dem<br />

Dreirad-”Blitzkarren” und dem Goliath-Transporter<br />

erste Erfolge im Automobilgeschäft gehabt.<br />

Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch Hansa<br />

wieder zu einem Spitzenunternehmen der Branche<br />

und stellte 1949 mit dem Borgward Hansa die<br />

erste deutsche PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion<br />

vor. Die 1955 erschienene “Isabella” galt in jener<br />

Zeit als die sportlichste deutsche Limousine. Mit<br />

seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward),<br />

in denen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward<br />

damals den Konkurrenten BMW und Porsche<br />

ebenbürtig. Doch in der Automobilflaute<br />

1960/61 wurden nach einer Überprüfung der<br />

Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am<br />

31.1.1961 musste Borgward die Zahlungen einstellen.<br />

Ob das nötig war? Die Gläubiger wurden<br />

schließlich zu fast 100 % befriedigt, aber der “Ein-<br />

Mann-Konzern” des Selfmademans Borgward passte<br />

wohl nicht mehr in die Zeit - die Werke wurden<br />

demontiert und nach Mexiko verkauft, Borgward<br />

starb am 28.7.1963 an Herzversagen, als der erste<br />

Frachter voller Maschinenteile den Bremer Freihafen<br />

verließ. Großes Firmensignet im Unterdruck.<br />

Lochentwertet.<br />

Nr. 413<br />

Nr. 414<br />

72<br />

Nr. 414 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Hartmann & Braun AG<br />

8 % Teilschuldv. 1.000 DM, nullgeziffertes<br />

Muster<br />

Frankfurt a.M., Januar 1957 UNC/EF<br />

(R 10) Gegründet 1879 von Eugen Hartmann als<br />

„optische Anstalt, physikalisch astronomische<br />

Werkstätte“ in Würzburg. 1882 trat Wunibald<br />

Braun, der Bruder Ferdinand Brauns (Erfinder der<br />

Braunschen Röhre, Nobelpreisträger für Physik)<br />

als Teilhaber ein. 1884 erfolgte auf dessen Empfehlung<br />

die Verlegung des Betriebes nach Frankfurt-Bockenheim.<br />

Seit 1901 AG. Produktionsschwerpunkt<br />

waren elektrische Meßgeräte. Ab<br />

1930 vollzog man den Schritt von der Meß- zur<br />

Regelungstechnik. Nach dem Krieg folgte die Entwicklung<br />

zu einem modernen Unternehmen der<br />

Meß-, Regel- und Automatisierungstechnik. 1981<br />

ging der von der AEG seit 1968 gehaltene Aktienanteil<br />

an die Firma Mannesmann über, die Hartmann<br />

& Braun 1995 an das internationale Unternehmen<br />

Elsag Bailey Process Automation verkaufte.<br />

1999 wurde Hartmann & Braun dann vollständig<br />

in die ABB integriert. Doppelblatt, inwendig<br />

Anleihebedingungen.<br />

Nr. 415<br />

Nr. 415 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 90,00 EUR<br />

Harzer Werke zu Rübeland und Zorge<br />

4,5 % Teilschuldv. 500 Mark, Nr. 889<br />

Blankenburg am Harz, 1.1.1905 EF/VF<br />

Auflage 400 (R 6). Gründung 1870 zur Übernahme<br />

der fiskalisch braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke<br />

mit 4 Holzkohlen-Hochöfen und Eisengießerei,<br />

Maschinenfabrik, Kesselschmiede,<br />

Eisensteingruben. Die Gesellschaft war ferner<br />

Pächter der bekannten Baumannshöhle und der<br />

damals neuentdeckten Hermannshöhle und versah<br />

diese mit elektrischem Licht. Börsennotiz Berlin.<br />

1990 in Besitz der treuhandanstalt und<br />

Umwandlung in SKL Harzer Werke GmbH Blankenburg.<br />

1991 Privatisierung als Harzer Werke GmbH.<br />

1996 wurde ein Gesamtvollstreckungsverfahren<br />

eröffnet. Loch- und einschnittentwertet. Doppelblatt,<br />

inwendig Anleihebedingungen. Originalunterschriften.<br />

Nr. 416 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Hasseröder Bierbrauerei AG<br />

Aktie Lit. A 10.000 Mark, Nr. 100<br />

Wernigerode am Harz, 15.10.1923 EF<br />

Auflage 420 (R 7. Gründung 1872 im Wernigeröder<br />

Stadtteil Hasserode als Brauerei “Zum Auerhahn”<br />

(Ursprung des bis heute benutzten Firmenzeichens,<br />

einem Auerhahn), 1882 übernahm Ernst<br />

Schreyer die Brauerei, 1896 Umwandlung in die


Schreyer’sche Bierbrauerei-AG. Niederlagen in<br />

Halberstadt, Ilsenburg, Badersleben und Braunschweig.<br />

1918 Umfirmierung in Hasseröder Bierbrauerei<br />

AG. 1950 Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft<br />

mit staatlicher Beteiligung (eine<br />

DDR-typische Regelung für Kleinbetriebe unterhalb<br />

der frühen Verstaatlichungsschwelle). 1972<br />

als VEB Hasseröder Bierbrauerei vollständig verstaatlicht,<br />

1980 dem VEB Getränkekombinat Magdeburg<br />

zugeordnet. Nach der Wende begann 1990<br />

mit der Übernahme der Hasseröder Brauerei<br />

GmbH durch die Gilde-Brauerei aus Hannover eine<br />

beispiellose Erfolgsgeschichte: Durch cleveres<br />

Marketing wurde die bis dahin mit kaum 100.000 hl<br />

jährlichem Produktionsvolumen bedeutungslose<br />

Provinzbrauerei praktisch aus dem Nichts nach<br />

wenigen Jahren zur viertgrößten deutschen Premium-Pils-Marke<br />

mit einem Jahresabsatz von rd. 2,5<br />

Mio. hl. Deshalb war Hasseröder auch das eigentliche<br />

Ziel, als der belgische Interbrew-Konzern 2003<br />

die Gilde-Brauerei übernahm. Lochentwertet.<br />

Nr. 416<br />

Nr. 417<br />

Nr. 417 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Hausleben Versicherungs-AG<br />

Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 37137<br />

Berlin, Juli 1923 EF-<br />

Auflage 55000 (R 12). Gründung 1920. Die Gesellschaft<br />

war „Erfinder“ der Neuwertversicherung im<br />

Sachversicherungsbereich. Zunächst für Gebäudeversicherungen,<br />

ab 1925 auch für die Universal-<br />

Maschinen-Versicherung zugelassen. Arbeitsgemeinschaft<br />

mit folgenden Versicherungen, die<br />

zugleich auch Aktionäre waren: Frankfurter Allgemeine,<br />

Nordstern, Vaterländische und Rhenania,<br />

Colonia, Schlesische Feuer, Mannheimer, Gladbacher<br />

Feuer und Stuttgarter Verein. 1931 in Konkurs<br />

gegangen. Mit anhängendem vollständigen<br />

Kuponbogen. Lochentwertet. Das einzige<br />

bekannte Stück aus dieser Emission!<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

Nr. 418<br />

Nr. 418 Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Hegener + Glaser AG<br />

Aktie 50 DM, nullgeziffert<br />

München, Mai 1984 UNC<br />

(R 10) Gegründet 1968 als GbR, seit 1969 GmbH.<br />

1984 wurde der damals sehr erfolgreiche Hersteller<br />

von Schach-Computern in eine AG umgewandelt<br />

und an die Börse gebracht. Nachdem dieses<br />

Geschäft kein Geld mehr brachte, erlebte der<br />

Mantel nebst Börsennotiz 2001 eine ungewöhnliche<br />

Verwandlung: Die AG wurde in STELLA Entertainment<br />

AG umbenannt und war jetzt Betreiber<br />

von erfolgreichen Musicals wie Cats, Phantom der<br />

Oper, Miss Saigon u.a. - doch dieses Geschäft<br />

hatte seine beste Zeit schon hinter sich, nur ein<br />

Jahr später kam die Pleite. Mit Kuponbogen.<br />

Nr. 419<br />

Nr. 419 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

Heidelberger Straßen- und Bergbahn<br />

Aktie 100 RM, Nr. 2562<br />

Heidelberg, Oktober 1935 EF+<br />

Auflage 2.050, kompletter Aktienneudruck nach<br />

Sanierung,. Gründung 1887 unter Übernahme der<br />

seit 1885 bestehenden Heidelberger Straßen- und<br />

Bergbahn-Gesellschaft Leferenz & Co. Am<br />

13.5.1885 wurde die erste Pferdebahn zwischen<br />

Hauptbahnhof und Marktplatz eingesetzt. 1890<br />

Eröffnung der Drahtseil- und Zahnradbahn Kornmarkt-Schloß-Molkenkur<br />

(1907 elektrifiziert und<br />

um die Bergbahn Molkenkur-Königstuhl erweitert).<br />

1902 auf den Straßenbahnlinien Umstellung<br />

von Pferdebahn- auf elektrischen Betrieb. Die<br />

erste Einrichtung von Omnibuslinien 1905 war ein<br />

Fehlschlag: Schon 1906 wurden die beiden Linien<br />

wieder eingestellt und die Omnibusse zu Lastwagen<br />

umgebaut, die beim Bau der oberen Bergbahn<br />

zum Einsatz kamen. 1923 Übernahme aller der<br />

Stadtgemeinde Heidelberg gehörenden Bahnen<br />

und Betriebseinrichtungen. 1928 erneuter Einsatz<br />

von Omnibussen im Linienverkehr, doch auch dieser<br />

Versuch mißlingt: Die Busse werden anschließend<br />

für Vereins- und Ausflugsfahrten verwendet,<br />

woraus sich bei der HSB ein eigenes Reisebüro<br />

entwickelt. 1939 zudem Übernahme der Vertretung<br />

des Mitteldeutschen Reisebüros und des<br />

Norddeutschen Lloyd. 1945 Kauf der Straßenbahn<br />

73<br />

Walldorf-Wiesloch von der Stadtgemeinde Walldorf.<br />

Erst 1948 wird im dritten Anlauf der Omnibusbetrieb<br />

auf 4 Linien dauerhaft etabliert. 1951<br />

Inbetriebnahme des elektrischen Personenaufzuges<br />

auf den Königstuhlturm. Ende der 1960er<br />

Jahre wurden auf 9 Straßenbahn- und 14 Omnibus-<br />

Linien sowie der Bergbahn Kornmarkt-Schloß-<br />

Molkenkur-Königsstuhl insgesamt ca. 35 Mio. Passagiere<br />

jährlich befördert. 2005 Zusammenschluß<br />

mit der MVV Verkehr, der Rhein-Haardtbahn und<br />

der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen zur RNV Nahverkehr<br />

Rhein-Neckar. Lochentwertet.<br />

Nr. 420 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Heidelberger Straßen- und Bergbahn<br />

Aktie 100 DM, Nr. 18397 (geändert in 1233)<br />

Heidelberg, März 1951 UNC/EF<br />

Auflage 2.050.<br />

Nr. 421 Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Heidelberger Straßen- und Bergbahn<br />

Aktie 100 DM, Nr. 3169<br />

Heidelberg, November 1960 UNC/EF<br />

Auflage 2.050.<br />

Nutzen Sie das 3-Jahre-Vorteils-Abonnement für 8 Auktionskataloge: für nur 49,00 EUR bekommen Sie drei Jahre lang alle Kataloge<br />

des <strong>Auktionshaus</strong>es <strong>Gutowski</strong> geliefert. Nach jeder Auktion bekommen Sie ohne Mehrkosten die Ergebnisliste.<br />

Sie sparen 31,00 EUR gegenüber Einzelbezugspreisen von 80,00 EUR!<br />

Nr. 420<br />

Nr. 421<br />

Nr. 422


Nr. 422 Schätzpreis: 250,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Heimstätten-AG<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 489<br />

Berlin, 10.1.1895 VF<br />

Gründeraktie, Auflage 500 (R 8). Gründung 1893.<br />

Die Gesellschaft erschloß Grundstücke in<br />

Schlachtensee-West, Nikolassee und Zehlendorf-<br />

Süd. Beteiligung am Aufbau der Villenkolonie Karlshorst<br />

in Berlin-Lichtenberg, deren erste drei<br />

Siedlungshäuser vom Kaiser-Paar gestiftet wurden.<br />

Als Folge der Weltwirtschaftskrise 1932 Vergleich,<br />

1936 Konkurs. Großformatiges Papier,<br />

dekorativ gestaltet. Faksimileunterschriften der<br />

Gründer Lückhoff und Krottnauer. Lochentwertet.<br />

Extrem niedriges Einlieferer-Limit!<br />

Nr. 423<br />

Nr. 423 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Heinemann’s Büstenfabrik AG<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 23511<br />

Berlin, Februar 1923 EF.<br />

Auflage 32.300 (R 9). Gründung 1921 unter Übernahme<br />

des Aktienmantels der „Berliner Papier-<br />

Teppich AG“. Die AG übernahm vom Fabrikanten<br />

Arno Goldstein dessen Fabrik in der Kurstr. 51<br />

(später Landsberger Straße). Hergestellt wurden<br />

Büsten, Schaufensterpuppen, Dekorationsutensilien<br />

und Ladeneinrichtungen. Das nicht unbedeutende<br />

Unternehmen mit Filialen in Leipzig, Hamburg,<br />

Kopenhagen, Prag, Amsterdam, Budapest,<br />

London und Helsinki war in Hamburg börsennotiert.<br />

Ende 1923 umbenannt in “Heinemanns Vereinigte<br />

Fabriken AG”. Danach verliert sich die Spur<br />

der AG, die Fabrik taucht als “Vereinigte Holz- und<br />

Metallbearbeitungsfabriken” später noch einmal<br />

als Phonomöbel-Hersteller (u.a. für Radio Lloyd)<br />

auf. Nicht lochentwertet und mit kpl. Kuponbogen,<br />

in dieser Form letztmals 1999 katalogisiert.<br />

Nr. 424<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

Nr. 424 Schätzpreis: 250,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

Hennenbrauerei AG<br />

vormals Adolf Schröder<br />

Vorzugs-Aktie 100 RM, Nr. 86<br />

Naumburg-Henne, 16.3.1936 EF+<br />

Auflage 100 (R 6). Die Brauerei wurde 1889 von<br />

Adolf Schröder vor den Toren von Naumburg<br />

direkt an der Saale an den Weinbergen im Blütengrund<br />

erbaut. Bei Gründung der AG 1913 brachte<br />

Frau Charlotte Schröder folgende Immobilien ein:<br />

Grüner Baum, Deutsche Schenke, Turnvater Jahn<br />

(Naumburg, Wasserstr. 27). Betrieb der Hennenbrauerei,<br />

Herstellung von Selters und Limonade.<br />

1917 wurde die Brückner’sche Brauerei in Kösen<br />

hinzuerworben. Für eine Enteignung anfangs zu<br />

klein, deshalb bis 1972 in der DDR als Kommanditgesellschaft<br />

mit staatlicher Beteiligung weitergeführt<br />

(staatlicher Gesellschafter war der VEB<br />

Stadtbrauerei Weißenfels), danach VEB Stadtbrauerei<br />

Naumburg (zuletzt zum VEB Getränkekombinat<br />

Dessau gehörig). Nach der Wende 1990<br />

stillgelegt. Im Gebäude der ehemaligen Brauerei<br />

wurde 2005 mit viel Liebe zum Detail das heutige<br />

“Hotel zur Henne” eingerichtet. Lochentwertet.<br />

Nr. 425<br />

Nr. 425 Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Herdfabrik Delligsen AG<br />

Aktie 100 DM, Nr. 119<br />

Delligsen (Kr. Hildesheim), Jan. 1951 EF<br />

Auflage 3.000 (R 7). Gründung Ende 1933 durch<br />

die Anleihegläubiger der 1931 in Konkurs gegangenen<br />

Maschinen- und Fahrzeugfabriken Alfeld-<br />

Delligsen AG (gegr. 1899 als „Bernburger Maschinenfabrik“,<br />

Sitzverlegung 1915 nach Alfeld und<br />

1923 nach Hannover; Fabrikationsprogramm:<br />

Maschinen für die Papier- und Chemieindustrie,<br />

Herde, Öfen, Waggons). Die ursprünglich 1904<br />

eröffnete Herdfabrik Delligsen verfügte auch über<br />

ein Emaillierwerk, eine Graugießerei und eine Vernickelung.<br />

Die nach dem Einmarsch der Alliierten<br />

1945 stillgelegte Fabrik fiel der Demontage zum<br />

Opfer, lief aber schon Ende 1946 wieder mit voller<br />

Kapazität. Die in Hannover börsennotierte AG<br />

wurde 1959 insolvent (Eröffnung des Vergleichsverfahrens).<br />

Mit Kupons.<br />

Noch Fragen?<br />

Rufen Sie mich an!<br />

Telefon: 0 53 31 / 97 55 24<br />

Nr. 426<br />

74<br />

Nr. 426 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 200,00 EUR<br />

HERMANIA AG vormals Königlich<br />

Preußische Chemische Fabrik<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 6397<br />

Schönebeck, Mai 1921 EF-VF.<br />

Auflage 4.000 (R 10). Als die 1772 gegründete<br />

Preußische Seehandlung (später: Preußische<br />

Staatsbank) 1795 bis auf den Salzhandel alle<br />

Monopole verlor, wurde ihr als Ausgleich gestattet,<br />

“allenthalben Comptoire zu errichten”. So<br />

gründete die Seehandlung bereits 1797 als älteste<br />

chemische Fabrik in Deutschland überhaupt in<br />

Schönebeck a.E. die Kgl. Preussische chemische<br />

Fabrik. In den 40er Jahren des 19. Jh. zwangen<br />

liberale Kreise die Seehandlung zum Rückzug aus<br />

fast allen ihren industriellen Unternehmungen, die<br />

als unzulässige staatliche Konkurrenz zum privaten<br />

Unternehmertum begriffen wurden. So gelangte<br />

die Fabrik in Schönebeck später in den Besitz<br />

des Rittmeisters O. Hermann, wurde 1873 gänzlich<br />

neu erbaut und 1877 in eine AG, die Hermania AG<br />

umgewandelt. 1927 wurde die Chemische Werke<br />

Schönebeck AG zur Übernahme der Werkanlagen<br />

der in Konkurs befindlichen Hermania AG vorm.<br />

Kgl. Preußische chemische Fabrik gegründet. Das<br />

Werk in der Königstraße (nach 1945: Geschwister-<br />

Scholl-Straße) Nr. 127 stellte Schwerchemikalien,<br />

Metallsalze sowie Farben für die Emaille- und<br />

keramische Industrie her. Letzter Großaktionär<br />

war der Possehl-Konzern in Lübeck. Großes Querformat<br />

mit sehr hübscher Umrahmung. Nur 4<br />

Stücke wurden vor Jahren im Archiv einer<br />

großen deutschen Bank gefunden! Mit Kupons<br />

ab 1926.<br />

Nr. 427<br />

Nr. 427 Schätzpreis: 275,00 EUR<br />

Startpreis: 125,00 EUR<br />

HERMANIA AG vormals Königlich<br />

Preußische Chemische Fabrik<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 14357<br />

Schönebeck, August 1923 UNC/EF<br />

Auflage 42.000 (R 8). Nicht lochentwertet, mit<br />

Kupons ab 1926.<br />

Nr. 428<br />

Nr. 428 Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 45,00 EUR<br />

Hermann Schött AG<br />

Aktie 100 DM, Nr. 873<br />

Rheydt, Juli 1961 UNC/EF<br />

Auflage 2.000 (R 6). Eines der weltweit ältesten<br />

Unternehmen der graphischen Industrie, gegründet<br />

bereits 1818, AG seit 1899. Die Großdruckerei


eschäftigte zuletzt um die 400 Leute und war auf<br />

den Druck von Zigarrenbanderolen, Zigarrenkistenetiketten,<br />

Schokoladeumschläge, Pralinenpackungen,<br />

Plakate, Wein- und Liköretiketten<br />

sowie Faltschachteln aller Art spezialisiert. Börsennotiz:<br />

Freiverkehr Düsseldorf. 1982 Konkurs.<br />

Nr. 429<br />

Nr. 429 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

Herrenmühle vormals C. Genz AG<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 303<br />

Heidelberg, 17.10.1933 EF<br />

Auflage 420 (R 6). Die Ursprünge der Herrenmühle<br />

als Wassermühle am Neckar reichen bis ins 14. Jh.<br />

zurück. AG seit 1897. Die Getreide-Mühle arbeitete<br />

bis 1926 mit Dampf, dann wurde auf elektrischen<br />

Betrieb umgestellt. Der Betrieb wurde bis zuletzt<br />

ständig modernisiert und erweitert, war aber am<br />

Ende kaum noch rentabel. Deshalb zog der<br />

Großaktionär Berliner Handels-Gesellschaft die<br />

Reißleine: 1962 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt<br />

und die AG 1964 aufgelöst. Lochentwertet.<br />

Nr. 430<br />

Nr. 430 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Herrenmühle vormals C. Genz AG<br />

Aktie 100 DM, Nr. 997<br />

Heidelberg, 8.10.1953 EF+<br />

Auflage 500 (R 8). Herrliche Vignette mit Ansicht<br />

der Mühle am Neckar sowie dem Heidelberger<br />

Schloß.<br />

Nr. 431<br />

Nr. 431 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Hessen-Nassauische Gas-AG<br />

Aktie 100 RM, Nr. 3459<br />

Frankfurt a.M.-Höchst, April 1928 UNC/EF<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

Auflage 12.800. Gründung 1864 durch Höchster<br />

Bürger als „Höchster Gasbeleuchtungs-AG“. 1913<br />

Umfirmierung wie oben. 1925 Erwerb des Gaswerks<br />

Salmünster, das 3 Städte mit Gas versorgte.<br />

Großaktionäre: Thüringer Gasgesellschaft (über<br />

25 %), Stadt Frankfurt (über 50 %). Börsennotiz<br />

Frankfurt. Aufgegangen in der Maingas AG, diese<br />

fusionierte 1998 mit den Stadtwerken Frankfurt<br />

zur Mainova AG. Lochentwertet. Ausgestellte Vorkiegsaktien<br />

dieser AG waren bis dahin völlig unbekannt!<br />

Nr. 432<br />

Nr. 432 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Hessen-Nassauische Gas-AG<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 4147<br />

Frankfurt a.M.-Höchst, April 1928 EF<br />

Auflage 4.500 (R 7). Lochentwertet.<br />

Nr. 433<br />

Nr. 433 Schätzpreis: 500,00 EUR<br />

Startpreis: 250,00 EUR<br />

Hessen-Nassauische Gas-AG<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 5343<br />

Frankfurt a.M.-Höchst, Juli 1929 VF<br />

Auflage 880 (R 11). Gründung 1864 durch Höchster<br />

Bürger als „Höchster Gasbeleuchtungs-AG“.<br />

1913 Umfirmierung wie oben. 1925 Erwerb des<br />

Gaswerks Salmünster, das 3 Städte mit Gas versorgte.<br />

Großaktionäre: Thüringer Gasgesellschaft<br />

(über 25 %), Stadt Frankfurt (über 50 %). Börsennotiz<br />

Frankfurt. Aufgegangen in der Maingas AG,<br />

diese fusionierte 1998 mit den Stadtwerken Frankfurt<br />

zur Mainova AG. Lochentwertet. Nur 2 Stücke<br />

sind bekannt!<br />

Nr. 434 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 125,00 EUR<br />

Hessen-Nassauische Gas-AG<br />

Aktie 1.000 DM, Muster<br />

Frankfurt a.M.-Höchst, Nov. 1951 UNC/EF<br />

(R 10) Mit Kupons.<br />

Nr. 435 Schätzpreis: 160,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

Hickstein-Werke AG<br />

für Keks- und Waffelfabrikation<br />

Aktie 20 RM, Nr. 23661<br />

Magdeburg, Oktober 1925 EF<br />

Auflage 25.000 (R 7). Gründung 1922. Fabrikation<br />

von Keksen, Waffeln, Zwieback, Teigwaren, Schokolade<br />

und verwandten Produkten. In den 30er<br />

75<br />

Jahren die Werksanlagen übernommen durch die<br />

Makefa Keksfabrik GmbH, Ohrestr. 52. Prägesiegel<br />

lochentwertet.<br />

Nr. 434<br />

Nr. 435<br />

Nr. 436<br />

Nr. 436 Schätzpreis: 250,00 EUR<br />

Startpreis: 75,00 EUR<br />

Hildesheim-Peiner-Kreis-Eisenbahn-<br />

Gesellschaft<br />

Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 586<br />

Hildesheim, 16.10.1896 EF<br />

Gründeraktie, Auflage 725. Gründung 1895, normalspurige<br />

Bahn Hildesheim-Hohenhameln-Hämelerwald<br />

(31,4 km). Zuerst führte die Ver. Eisenbahnbau-<br />

und Betriebs-Gesellschaft den Betrieb<br />

und hatte auch eine Dividenden-Garantie von 4 %<br />

abgegeben, ab 1902 dann die Allg. Dt. Kleinbahn-<br />

Gesellschaft (einer der Vorläufer der AGIV, die<br />

zuletzt auch Mehrheitsaktionär war). Die Strecke<br />

wurde zwischen 1956 und 1965 schrittweise stillgelegt,<br />

die AG ist seit 1964 in Liquidation. Dekorativ,<br />

mit Originalunterschriften. Doppelblatt, lochentwertet.<br />

Extrem niedriges Einlieferer-Limit!<br />

Nr. 437 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Hilgers AG<br />

Aktie 100 DM, Nr. 3111<br />

Rheinbrohl, Mai 1953 EF/VF<br />

Auflage 2.000 (R 8). Gründung 1867 in Rheinbrohl,<br />

1888 Umwandlung in die “AG für Verzinkerei und<br />

Eisenkonstruktion vorm. Jacob Hilgers”. Herstellung<br />

von Stahlhoch- und Brückenbauten, Behältern<br />

und Apparaten insbesondere für die Chemieindustrie,<br />

Tanks, Wellblechen, Stahlfenstern<br />

und -toren, Transportanlagen, Kränen und Rühr-


werken. Außerdem Betrieb der Hilgers-Werft, auf<br />

der bis zu den größten Abmessungen hunderte<br />

von Rheinschiffen fertiggestellt wurden. 1911<br />

Fusion mit der AG für Brückenbau, Tiefbohrung<br />

und Eisenkonstruktionen, Neuwied (als Werk II<br />

weitergeführt). 1921 Erwerb des Stanz- und Emaillierwerkes<br />

“Moguntia” in Mainz-Kostheim (schon<br />

1922 wieder veräußert). 1927 Umfirmierung in Hilgers<br />

AG. Die börsennotierte Hilgers AG (über 98 %<br />

der Aktien hielt zuletzt die DSD Dillinger Stahlbau<br />

GmbH, Saarlouis) wurde 2004 in die DSD Stahlbau<br />

GmbH umgewandelt und gehört zur MAN-Ferrostaal<br />

Gruppe. Mit Umstellungsstempel auf 50<br />

DM. Rückseitig als ungültig abgestempelt.<br />

Nr. 438<br />

Nr. 438 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Hirschbrauerei AG<br />

Aktie 1.000 DM, Nr. 330<br />

Düsseldorf, Februar 1953 EF<br />

Auflage 650. Gegründet 1897 als oHG Hirschbrauerei<br />

Lichtschlag & Co., 1911 Umwandlung in eine<br />

AG. Ab 1917 Zusammenarbeit mit der Braugemeinschaft<br />

Düsseldorf, wobei die Hirschbrauerei<br />

in Lohnbrauerei auch für 20 Kleinbetriebe aus<br />

Düsseldorf und Neuss braute. Ab 1942 musste der<br />

Betrieb wegen schwerer Kriegsschäden eingestellt<br />

werden, erst im Oktober 1948 konnte die<br />

Brauerei die Produktion wieder aufnehmen.<br />

Bekannt wurde sie dann vor allem durch das Düssel-Alt,<br />

das nach Einstellung des eigenen Brauereibetriebes<br />

seit 1974 extern im Lohnbrauverfahren<br />

gebraut wurde. Lange Zeit war die Königsbacher<br />

Brauerei AG vorm. Jos. Thillmann mehrheitlich<br />

beteiligt, daneben hielt die Dortmunder Union-<br />

Schultheiss-Brauerei AG (heute Brau und Brunnen<br />

AG) mehr als 25 % der Aktien. 1996 erwarb die<br />

Peters & Bambach Privatbrauerei GmbH & Co. KG<br />

diese Aktienpakete und brachte die Hirschbrauerei<br />

AG dann 2004 per squeeze-out zu 100 % in<br />

ihren Besitz. Rückseitig als ungültig abgestempelt.<br />

Nr. 439<br />

Nr. 439 Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 45,00 EUR<br />

Hochtief AG für Hoch- und<br />

Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann<br />

Aktie 1.000 DM, Nr. 10572<br />

Essen, Februar 1951 EF+<br />

Auflage 7.000 (R 7). Gründung 1896 zur Übernahme<br />

des Baugeschäfts der Gebr. Helfmann in Frankfurt/Main.<br />

Filialen bestanden in Berlin, München,<br />

Amsterdam, Hannover, Hamburg, Karlsruhe und<br />

Königsberg. Mitte 1922 Sitzverlegung nach Essen,<br />

1924 wurde dem Firmennamen das Wort „Hoch-<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

tief“ vorangestellt. Heute der größte deutsche<br />

Baukonzern. Großaktionäre nach 1945 waren<br />

zuerst das RWE und die AEG, dann das RWE, die<br />

Commerzbank und Merck, Finck & Co., schließlich<br />

erlangte das RWE mit zuletzt 62 % allein eine satte<br />

Mehrheit, von der man sich 2004 trennte und die<br />

Aktien breit streute. 2005/06 erwarb Baron August<br />

von Finck über die Custodia Holding AG (die<br />

frühere Löwenbräu AG) über 25 % von Hochtief<br />

und verkaufte das Paket im März 2007 zum mehr<br />

als doppelten Preis an die spanische Baufirma<br />

ACS. Rückseitig als ungültig abgestempelt.<br />

Nr. 440<br />

Nr. 440 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

Hofbrauhaus Coburg AG<br />

Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 769<br />

Coburg, 30.9.1941 EF<br />

Auflage 1.500 (R 6). Die erste bayerische Aktienbrauerei<br />

wurde 1858 als Coburger Bierbrauerei AG<br />

gegründet. 1912 Umbenennung in Hofbrauhaus<br />

Coburg AG. Mit der Teilung Deutschlands 1945<br />

wurde die Innerdeutsche Grenze bis vor die Tore<br />

Coburgs gelegt, wodurch dem Unternehmen das<br />

Hauptabsatzgebiet entzogen wurde. 1950/51<br />

gelang es der Brauerei, den Bierabsatz mit der Einführung<br />

des Spezialbieres „Coburger Grenzfürst“<br />

wieder zu steigern. Hauptaktionär war die Paulaner-Salvator-Thomasbräu<br />

AG, München, mit der<br />

das Unternehmen 1980/82 einen Beherrschungsund<br />

Gewinnabführungsvertrag abschloss. 1993<br />

Umbenennung in Hofbrauhaus Coburg Verwaltungs-AG.<br />

1997/98 Verschmelzung mit dem<br />

Hauptaktionär. Lochentwertet.<br />

Nr. 441<br />

Nr. 441 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

Hofbrauhaus Wolters AG<br />

Aktie 600 RM, Nr. 3884<br />

Braunschweig, 3.1.1942 EF<br />

Auflage 5.000 (R 6). Das Unternehmen hat zwei<br />

Wurzeln: Das Hofbrauhaus selbst wurde mit<br />

Genehmigung des Herzogs von Braunschweig<br />

bereits 1627 gegründet. Der Stammsitz in der Güldenstraße,<br />

heute das ”Wirtshaus zur Hanse”, ist<br />

eines der wenigen vom Krieg verschonten prachtvollen<br />

Fachwerkhäuser der Stadt (1998 haben wir<br />

in diesen Traditionsräumen übrigens die herrliche<br />

Textil-Sammlung Greissinger versteigert). Die<br />

Bierbrauerei Balhorn (gegr. 1763 in der Broitzemer<br />

Straße) wurde 1887 eine AG. 1920 fusionierten<br />

beide zur “Hofbrauhaus Wolters und Balhorn<br />

AG” (der Zusatz “und Balhorn” fiel 1940 weg). Der<br />

Braubetrieb wurde am heutigen Standort an der<br />

76<br />

Wolfenbütteler Straße konzentriert. Börsennotiz<br />

Braunschweig, ab 1934 Hannover. Nach dem Krieg<br />

verkaufte die Erbengemeinschaft Dr. Wolters die<br />

Aktienmehrheit an die Gilde-Brauerei in Hannover,<br />

zu deren Konzern Wolters heute gehört. Der belgisch-brasilianische<br />

Braukonzern InBev (zuvor<br />

Interbrew), der Gilde 2003 übernahm, hatte kein<br />

Interesse an der Marke Wolters. Die Brauerei<br />

wurde 2006 an regionale Interessenten und ehemalige<br />

Mitarbeiter verkauft, die AG firmierte<br />

zwecks Liquidation in “HBW Abwicklungs AG” um.<br />

Lochentwertet.<br />

Nr. 442<br />

Nr. 442 Schätzpreis: 450,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Hofer Bierbrauerei AG<br />

Deininger-Kronenbräu<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 317<br />

Hof, 17.1.1905 VF<br />

Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 7). Entstanden<br />

1905 durch Zusammenlegung der beiden Privatbrauereien<br />

Wilh. Deininger (gegr. 1854) und Kronenbräu,<br />

Hagenmüller und Hick (gegr. 1888). Spezialitäten:<br />

Deininger Edelpils, Hofquell, Hofator<br />

und „Krona“ Malztrunk. Bis 1944 und auch ab 1950<br />

wurden immer gute Dividenden gezahlt. 1975<br />

Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag<br />

mit der Ersten Kulmbacher Aktienbrauerei AG, die<br />

1995 fast 97 % der Aktien besaß. Lochentwertet.<br />

Großformatiges Papier. Knickfalten am Rand eingerissen,<br />

trotzdem überdurchschnittlich guter<br />

Erhaltungszustand. Niedriger Startpreis!<br />

Nr. 443<br />

Nr. 443 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 20,00 EUR<br />

Hohburger Quarz-Porphyr-Werke AG<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 147<br />

Röcknitz , 9.11.1933 EF+<br />

Auflage 982 (R 8). Gründung 1899 unter Übernahme<br />

der früher vom Frhr. von Schönberg auf Thammenhain<br />

betriebenen Quarzporphyrbrüche in den<br />

Hohburger Bergen bei Wurzen. Außerdem (von<br />

den Bahnhöfen Collmen-Böhlitz und Seelingstädt<br />

ausgehend) Betrieb einer normalspurigen Privateisenbahn<br />

für Personen- und Güterverkehr. Schöner<br />

Druck von G&D. Unentwertet, günstig angeboten!<br />

Historische Wertpapiere<br />

Spiegelbilder<br />

der Finanz- und Wirtschaftsgeschichte


Nr. 444<br />

Nr. 444 Schätzpreis: 120,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Holzverwertungs-AG<br />

Aktie 5.000 Mark, Nr. 54687<br />

Meißen, August 1923 VF<br />

Auflage 10.000 (R 10). Gründung 1922. Anschaffung<br />

und Verwertung von Holz für Tongruben,<br />

Erwerb und Abholzung von Waldbeständen,<br />

Errichtung von Sägewerken. 1925 Konkurs. Lochentwertet.<br />

Nur das eine Stück wurde in der<br />

Reichsbank vorgefunden!<br />

Nr. 445 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Horten AG<br />

Aktie 100 DM, Nr. 49230<br />

Düsseldorf, Mai 1969 UNC<br />

Auflage 50.000 (R 8). 1936 eröffnete Helmut Horten<br />

sein erstes Kaufhaus in Düsseldorf. Bald darauf<br />

öffneten je drei weitere Häuser im Rheinland und<br />

in Ostpreußen. 1953 Erwerb der von den Gebrüdern<br />

Schocken 1901 gegründeten Merkur AG mit<br />

11 Häusern in Süddeutschland. 1954 Erwerb der<br />

Emil Köster AG mit 10 Defaka-Niederlassungen.<br />

1968 Umwandlung in eine AG. Mehrheitsaktionär<br />

war lange der Tabakriese B.A.T. Industries PLC in<br />

London, Minderheitsanteile hielten auch die Deutsche<br />

Bank und die Commerzbank. 1996 erwarb die<br />

METRO über 95 % des Horten-Kapitals. Die 37 Horten-Kaufhäuser<br />

wurden der ebenfalls zur METRO<br />

gehörenden Kaufhof AG übertragen, die noch<br />

heute bestehende Horten AG verwaltet seitdem<br />

nur noch ihre Immobilien. Vignette mit Porträt<br />

von Helmut Horten. Lochentwertet.<br />

Nr. 446 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 85,00 EUR<br />

Hotel AG Frankfurt a. M.<br />

Aktie 1.000 RM, Nr. 1282<br />

Frankfurt am Main, Juli 1942 EF<br />

Auflage 2.600 (R 6). Die Gesellschaft erwarb bei<br />

ihrer Gründung im Jahr 1899 das Hotel „Frankfurter<br />

Hof“ von der 1874 gegründeten Frankfurter<br />

Hotel-AG. Der Hotelbetrieb umfaßte auch eine<br />

Lohnwäscherei, eine Weingroßhandlung und eine<br />

Abteilung für Zigarrenhandel. 1910 wurde außerdem<br />

am Bahnhofsplatz der „Englische Hof“<br />

gepachtet (der Name war am Vorabend des 1.<br />

Weltkrieges nicht mehr opportun, deshalb umbenannt<br />

in „Hessischer Hof“). Die Aktien notierten<br />

an der Frankfurter Börse. Nach Übernahme der<br />

Aktienmehrheit durch Albert Steigenberger<br />

(wobei Steigenberger das von ihm 1930 erworbe-<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

ne Hotel “Europäischer Hof” in Baden Baden mitbrachte)<br />

umbenannt 1941 in “Hotel AG” und 1951<br />

in “A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA”. 1949<br />

pachtweise Übernahme des Badhotels “Badischer<br />

Hof” in Baden Baden, 1950 Erwerb eines 50 %igen<br />

Anteils an Ritter’s Park Hotel in Bad Homburg<br />

v.d.H. (1956 vollständig übernommen), 1952<br />

Erwerb der Aktienmehrheit der Feist-Belmont’schen<br />

Sektkellerei AG in Frankfurt/Main (1965 wieder<br />

verkauft), 1953 Anpachtung des Park Hotels in<br />

Düsseldorf, 1955 Erwerb des Palasthotels Mannheimer<br />

Hof in Mannheim, 1956 Erwerb des Grandhotels<br />

Axelmannstein sowie Pachtung der Kurhausbetriebe<br />

in Bad Reichenhall, 1957 Inbetriebnahme<br />

des Hotels Graf Zeppelin in Stuttgart, 1958<br />

Erwerb von 95 % der Aktien der Hotel Duisburger<br />

Hof AG sowie Anpachtung des Kurhaus-Hotels in<br />

Bad Kissingen vom Freistaat Bayern. 1964<br />

Anpachtung des Insel-Hotels in Konstanz vom<br />

Land Baden-Württemberg, 1965 Anpachtung des<br />

Kurhotels, des Sanatoriums und der Kurhausgaststätten<br />

in Bad Neuenahr, 1967 Bau des Flughafenhotels<br />

in Frankfurt/Main. So wurde Steigenberger<br />

bis Ende der 60er Jahre zum bedeutendsten deutschen<br />

Hotelunternehmen. 1985 Ausgliederung des<br />

wertvollen Immobilienbesitzes und Umwandlung<br />

in die Steigenberger Hotels AG als reine Betriebsführungsgesellschaft.<br />

Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 445 Nr. 446<br />

Nr. 447<br />

Nr. 447 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 90,00 EUR<br />

Hotel-AG Chemnitzer Hof<br />

Vorzugs-Aktie Lit. C 100 RM, Nr. 421<br />

Chemnitz, 30.6.1931 EF<br />

Auflage 2.000, nach Kapitalherabsetzungen 1932<br />

und 1935 nur noch 666 (R 6). Gründung 1927 zum<br />

Bau und Betrieb des „Chemnitzer Hof“ und eines<br />

Weingroßhandels. Als Folge der Weltwirtschaftskrise<br />

1931 in Vergleich gegangen, der aber erfüllt<br />

werden konnte. Später noch mehrere Kapitalschnitte.<br />

Dividenden erwirtschaftete die AG nie.<br />

Zwischenzeitlich in der DDR ein Haus der Interhotel-Gruppe.<br />

Zur Geltendmachung von Restitutionsansprüchen<br />

wurde die AG nach der Wende<br />

77<br />

reaktiviert. Heute ist der Chemnitzer Hof ein 4-<br />

Sterne-Hotel der Guennewig-Gruppe. Sehr dekorativ,<br />

mit detaillierter Abb. des Hotels und seiner<br />

Umgebung im Unterdruck. Lochentwertet.<br />

Nr. 448<br />

Nr. 448 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Hotel-AG Glauchau<br />

Aktie 200 RM, Nr. 488<br />

Glauchau, 10.12.1925 EF<br />

Auflage 1.400. Gegründet am 27.3.1924. Bau und<br />

Betrieb eines Hotels in Glauchau, am Bahnhof<br />

gelegen. Ein für seine Zeit hochmodernes Hotel<br />

mit Schwimmbad, Bäckerei usw. Seit 1945 dient<br />

das Gebäude als Polizeirevier. Lochentwertet.<br />

Nr. 449<br />

Nr. 449 Schätzpreis: 80,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

ILKA AG Holding für Immobilien<br />

und Effekten-Verwaltung<br />

Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 4523<br />

Hochspeyer/Pfalz, September 1989 EF+<br />

Gründeraktie (R 8). Gründung 1989 in Hochspeyer,<br />

1991 Sitzverlegung nach Hameln. Mehrheitsaktionär:<br />

AG für chemische Industrie, Hameln. Rückseitig<br />

als ungültig abgestempelt.<br />

Nr. 450<br />

Nr. 450 Schätzpreis: 80,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

ILKA AG Holding für Immobilien<br />

und Effekten-Verwaltung<br />

Aktie 50 DM, Nr. 6315<br />

Hochspeyer/Pfalz, September 1989 EF+<br />

Gründeraktie (R 7). Rückseitig als ungültig abgestempelt.


Nr. 451<br />

Nr. 451 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Ilmebahn-Gesellschaft im Kreise Einbeck<br />

Aktie 300 DM, Nr. 302<br />

Einbeck, Dezember 1952 EF<br />

Auflage 1.000 (R 6). Gründung 1882. Normalspurige<br />

Bahn Einbeck-Dassel (13,3 km). Betriebsführung<br />

bis 1924 durch die Braunschweigische<br />

Eisenbahn. 1901 Kauf der Höxterschen Kleinbahn.<br />

1954 Übernahme des Zugförderungsdienstes auf<br />

der DB-Strecke Einbeck-Salzderhelden. Personenverkehr<br />

1975 stillgelegt. Heute die Ilmebahn<br />

GmbH, zuständig für öffentlichen Nahverkehr mit<br />

Bussen und Bahnen in der Region Northeim/Einbeck.<br />

Mit Dampflok-Vignette.<br />

Nr. 452<br />

Nr. 452 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 175,00 EUR<br />

Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG<br />

Aktie 300 Mark, Nr. 732<br />

Ilmenau, 1.1.1888 EF<br />

Auflage 1.000 (R 7). Gründung als AG 1871 zur<br />

Übernahme des seit 1777 bestehenden Unternehmens.<br />

Hauptfabrikate: Haushalts- und Zierporzellan.<br />

Von 1871-1935: Ilmenauer Porzellanfabrik,<br />

danach: Ilmenauer Porzellanfabrik “Graf von Henneberg”<br />

AG. Alle Ilmenauer Porzellanunternehmen<br />

wurden 1973 zum Neuen Porzellanwerk<br />

Ilmenau (NPI) zusammengefasst. Es produzierte<br />

weiter unter dem Namen “Graf von Henneberg”.<br />

1980 arbeiteten 6000 Ilmenauer im NPI. 1990 Graf<br />

von Henneberg Porzellan GmbH. 2002 musste die<br />

Produktion eingestellt werden. Original signiert<br />

von Julius Hering, Inhaber der Firmen Porzellanfabrik<br />

Julius Hering & Weithase und Porzellanfabrik<br />

Julius Hering & Sohn in Sonneberg. Nur 29<br />

Stücke sind bekannt! Lochentwertet.<br />

Nr. 453 Schätzpreis: 500,00 EUR<br />

Startpreis: 250,00 EUR<br />

Immobilien-Gesellschaft “Union” AG<br />

4,5 % Obligation 500 Mark, Nr. 2246<br />

Strassburg, 1.8.1905 VF<br />

Auflage 500 (R 10). Gegründet im Dezember 1894<br />

unter der Firma Katholisches Vereinshaus.<br />

Betrieb des der Gesellschaft gehörenden Union-<br />

Hotels, die Verwertung der in dem Gebäude<br />

befindlichen Räumlichkeiten, insbesondere Ausnützung<br />

des Festsaales. Originalsignatur Emil Doll<br />

für den Vorstand. Rückseitig Anleihebedingungen.<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

Nr. 453<br />

Nr. 454<br />

Nr. 454 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 90,00 EUR<br />

Industriegelände Schöneberg AG<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 1734<br />

Berlin, 15.11.1906 EF<br />

Gründeraktie, Auflage 5.000. Gründung 1905 durch<br />

die Berliner Handels-Ges. im Verein mit privaten<br />

Immobilien-Investoren aus Berlin und Neustrelitz.<br />

Die Firma erwarb von der Handelsgesellschaft für<br />

Grundbesitz für 2,92 Mio. M ein 426.000 qm<br />

großes, in Schöneberg und angrenzend in Tempelhof<br />

gelegenes Grundstück zwischen dem Rangierund<br />

Werkstättenbahnhof und dem Bahnhof Papestrasse.<br />

1906 wurden Regulierungsverträge mit<br />

den Gemeinden Schöneberg und Tempelhof<br />

geschlossen, wonach das Gesamtterrain in verkaufsfähige<br />

Fabrik- und Baugrundstücke zerlegt<br />

werden konnte. Bereits 1918, nachdem 80 % der<br />

Terrains veräußert waren, wurde die Auflösung<br />

der AG beschlossen. Recht schnell wurden in vier<br />

Raten 83 % des Aktiennennwertes zurückgezahlt.<br />

Doch dann mussten die Großaktionäre (Berliner<br />

Handels-Gesellschaft und Bahnhof Lichtenberg-<br />

Friedrichsfelde Boden-Gesellschaft mbH) Geduld<br />

mitbringen: Bis zum Verkauf der übrig gebliebenen<br />

17.000 qm und der Abgabe der Tochterges.<br />

Industriegelände-Gleisanschluß-GmbH dauerte es<br />

fast ein halbes Jahrhundert: Erst 1962 war die<br />

Abwicklung beendet. Lochentwertet.<br />

Nr. 455<br />

78<br />

Nr. 455 Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 45,00 EUR<br />

Innstadt-Brauerei<br />

Aktie 1.000 DM, Nr. 1804<br />

Passau, Juli 1974 UNC/EF<br />

Auflage 250. Uralte, schon 1318 gegründete Brauerei.<br />

1814 von Lorenz Lang neu aufgebaut. 1871<br />

erwarben Ferdinand Rosenberger und Karl Angermann<br />

das Unternehmen und wandelten es 1874 in<br />

eine AG um. 1923 Übernahme des Hofbräuhaus<br />

Deggendorf. Später auch Ausflug ins Automobilgeschäft:<br />

1934 Übernahme des Garagen- und Tankstellenbetriebes<br />

“Zentral-Garage”, 1958 Errichtung<br />

der “Nibelungen-Garage”. 1974 Übernahme<br />

der Brauerei Hirz, Hauzenberg.<br />

Nr. 456<br />

Nr. 456 Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

INTERCONTOR AG für den Handel<br />

mit internationalen Spielwaren<br />

Sammelaktie 10 x 50 DM, Nr. 201022<br />

Nürnberg, August 1992 UNC/EF<br />

(R 7) Gründung 1991. Betrieb eines internationalen<br />

Handelsunternehmens mit Waren aus den<br />

Bereichen Spiel und Freizeit. 2001 in VEDES AG<br />

umbenannt. Schöne große Abb. mit Kinderspielzeug:<br />

Teddybär auf Schaukelpferd, Ritterburg,<br />

Eisenbahn, Trommel und Trompete, Puppe und<br />

Ball. Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 457<br />

Nr. 457 Schätzpreis: 750,00 EUR<br />

Startpreis: 400,00 EUR<br />

Internationale Bank AG<br />

Aktie 50 x 1.000 Mark, Nr. 108201-50<br />

Danzig, April 1923 VF<br />

Gründeraktie (R 12). Gründung 1923 zum Betrieb<br />

von Bank- und Handelsgeschäften im Freistaat<br />

Danzig und in den osteuropäischen Staaten. Ihren<br />

Hauptsitz hatte die Bank in der Laggasse 67, im


mondänen Seebad Zoppot befand sich eine Depositenkasse.<br />

Der Aufsichtsrat war hochkarätig<br />

international besetzt mit Bankiers und Unternehmern<br />

aus Danzig, Berlin, Lübeck, Wien (Baron<br />

Königswarter), London und Genf. G&D-Druck im<br />

Hochformat. Bereits ein Jahr später bei der Kapitalumstellung<br />

auf Danziger Gulden offenbar vergessen<br />

und nicht umgetauscht worden. Diese bislang<br />

völlig unbekannt gewesene Gründeraktie, mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit ein Unikat, dokumentiert<br />

zusammen mit dem nächsten Los sehr schön<br />

die Danziger Währungsgeschichte. Kupons außer<br />

Nr. 1 anhängend.<br />

Nr. 458<br />

Nr. 458 Schätzpreis: 250,00 EUR<br />

Startpreis: 125,00 EUR<br />

Internationale Bank AG<br />

Aktie 25 Gulden, Nr. 1355<br />

Danzig, Juni 1924 VF.<br />

Auflage 56.000 (R 8). Mit schönen österreichischen<br />

Stempelmarken. Kupons außer Nr. 1 anhängend.<br />

Nr. 459<br />

Nr. 459 Schätzpreis: 400,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Internationale Baumaschinenfabrik AG<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 252<br />

Neustadt an der Haardt, 11.7.1912 EF/VF<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

Auflage 1.000 (R 7). Gegründet 1911 in Neustadt an<br />

der Haardt als “Internationale Baumaschinenfabrik<br />

AG” (mit späterem Zusatz IBAG). Hergestellt<br />

wurden Steinbrecher, Betonmischer, Sand- und<br />

Kiessortieranlagen sowie Maschinen für modernen<br />

Straßenbau, außerdem Betrieb eines Sägewerkes<br />

mit Holzbearbeitung. Der Wiederaufbau<br />

des im Krieg schwer beschädigten Werkes war<br />

1954 beendet. Ab 1965 waren die Umsätze rückläufig.<br />

Die Krise weitete sich immer mehr aus, bis<br />

1969 die Midland-Ross-Corporation aus Cleveland/Ohio<br />

und die Korf Industrie und Handel<br />

GmbH & Co. aus Baden-Baden jeweils fast 50 %<br />

des Kapitals übernahmen und die Firma (1970<br />

umbenannt in Korf-Midland Ross Holding AG)<br />

kräftig umstrukturierten. Die Projektierung von<br />

Stahl- und Walzwerken mündete im Jahr 1972<br />

(nach Übernahme der Mehrheit durch Korf erneut<br />

umbenannt in Korf-Stahl AG) in der kompletten<br />

Übernahme der Badische Stahlwerke AG in Kehl<br />

am Rhein und einer 51-%-Beteiligung an der Hamburger<br />

Stahlwerke GmbH. Genau wie die kleinen,<br />

“Brescioni” genannten oberitalienischen Stahlkocher<br />

dieser Zeit bot der Selfmade-Mann Willy Korf<br />

mit seinen Mini-Stahlwerken mit innovativen Konzepten<br />

den übermächtigen traditionellen Montankonzernen<br />

die Stirn - was das Establishment sich<br />

nicht bieten ließ: Die Korf-Stahl AG als Holding<br />

ging 1983 in Konkurs, die Korf’schen Mini-Stahlwerke<br />

aber überlebten bis heute. Großformatiges<br />

Papier, dekorativ gestaltet, im Unterdruck Darstellung<br />

einer Maschine. Lochentwertet.<br />

Nr. 460<br />

Nr. 460 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Isar-Amperwerke AG<br />

Aktie 100 DM, Nr. 46176<br />

München, April 1955 EF+<br />

Auflage 50.000 (R 7). Bis heute börsennotiert. Prägesiegel<br />

lochentwertet. Nach der Umbenennung in<br />

E.ON Bayern AG blieben nur ca. 50 Stück erhalten!<br />

Nr. 461<br />

79<br />

Nr. 461 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Isergebirgsbahn-AG<br />

Aktie 700 RM, Nr. 1376<br />

Bad Flinsberg, 9.12.1924 EF<br />

Auflage 60 (R 6). Gründung 1908 als Friedeberg-<br />

Flinsberger Kleinbahn-AG. Strecke Friedeberg a.<br />

Queis (heute Mirsk) - Flinsberg (heute Swieradów-<br />

Zdrój in Schlesien, südöstlich von Görlitz).<br />

Streckenlänge 10,8 km. 1911 Umfirmierung in<br />

„Isergebirgsbahn AG“. 1945 ging die Bahn auf die<br />

Polnische Staatsbahn PKP über. Güterverkehr bis<br />

1995, Passagierverkehr noch bis 1996. Großformatiges<br />

Papier. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig<br />

Auszug aus dem Gesellschaftsvertrag.<br />

Nr. 462<br />

Nr. 462 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 85,00 EUR<br />

Israelitische Gemeinde<br />

7 % Schuldv. Lit. C 100 RM, Nr. 1507<br />

Frankfurt a.M., 1.4.1928 EF+<br />

Auflage 1.000 (R 7). Seit dem Erlass der Judenordnung<br />

der Stadt Frankfurt im Jahr 1360 blieb die<br />

Israelitische Gemeinde mit einer kurzen Unterbrechung<br />

während des Fettmilch-Aufstandes (1614-<br />

16) bis zu ihrer Auflösung durch die Nazis fast 600<br />

Jahre lang bestehen. Die Gemeinde wurde 1945<br />

wieder aufgebaut, seit 1949 ist sie eine Körperschaft<br />

des Öffentlichen Rechts. Originalunterschriften.<br />

Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen.<br />

Prägesiegel lochentwertet.<br />

Nr. 463<br />

Nr. 463 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

J. H. Wiese Söhne AG<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 104<br />

Neumünster, 105.1914 EF+<br />

Gründeraktie, Auflage 325. Bei der Gründung 1914<br />

brachten die Fabrikanten Karl und Otto Wiese die


von ihnen geerbte Lederfabrik J. H. Wiese in die<br />

AG ein. Grund für die AG-Umwandlung war eine<br />

große Geschäftsausdehnung auf Grund von Heeresaufträgen<br />

zu Beginn des 1. WeltkrieGesellschaft<br />

1936 in Liquidation getreten. Letzter Aufsichtsratsvorsitzender<br />

war der legendäre Hermann J.<br />

Abs. Lochentwertet.<br />

Nr. 464<br />

Nr. 464 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 120,00 EUR<br />

Jacobi, Haniel & Huyssen<br />

Firmenrechnung 157 Thaler, Nr. 14<br />

Gute Hoffnungs-Hütte zu Sterkrade,<br />

30.12.1853 VF<br />

Gründung der GHH 1808/10 als Gewerkschaft, ab<br />

1872 AG. Die Gesellschaft gilt als Keimzelle der<br />

Schwerindustrie des Ruhrgebietes. Drei 1808/10 in<br />

der „Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi,<br />

Haniel & Huyssen“ in Sterkrade zusammengefasste<br />

Hütten waren der Ursprung: die 1758 zu Osterfeld<br />

vom Münsteraner Domkapitular Freiherr von<br />

der Wenge zu Dieck errichtete St. Antony-Hütte zu<br />

Osterfeld, 1793 in den Besitz der Fürstäbtissin<br />

Maria Kunigunde von Essen übergegangen,<br />

1799/1805 an den Hütteninspektor Gottlob Jacobi<br />

und seine Schwager Franz und Gerhard Haniel aus<br />

Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte Gute Hoffnung<br />

in Sterkrade, zu deren Bau Friedrich der<br />

Große 1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber<br />

wegen des Emporkommens der Anthony-Hütte<br />

zahlungsunfähig wurde, in der Zwangsversteigerung<br />

von der Mutter Friedrich Krupps erworben<br />

und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen und dessen<br />

Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und<br />

Franz Haniel weiterverkauft wurde; schließlich<br />

die im Auftrag der Fürstäbtissin von Essen 1791<br />

durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte<br />

Neu-Essen im Emschertal bei Schloss Oberhausen,<br />

1805 ebenfalls an den Jacobi-Haniel-Clan verkauft.<br />

Durch ununterbrochene Firmenaufkäufe<br />

wuchs nach Gründung der AG ein riesiges Gebilde<br />

aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und<br />

weiterverarbeitenden Betrieben. Heute als<br />

MAN/GHH einer der bedeutendsten Maschinenund<br />

Anlagenbau-Konzerne. Doppelblatt, als Brief<br />

gelaufen, rückseitig mit Adresse, 2 Stempeln und<br />

Siegelreste. Hochdekorativer Briefkopf mit zwei<br />

Werksansichten, ausgestellt auf D. Morian. Daniel<br />

Morian war neben August Thyssen, Wilhelm Grillo<br />

und Franz Haniel eine der wichtigsten, wenn auch<br />

weniger bekannten Persönlichkeiten der Industrialisierung<br />

des Ruhrgebiets und des Mitte des<br />

19. Jh. einsetzenden “Kohle- und Stahlfiebers”.<br />

Morian war auch am Bau der ersten Eisenbahn<br />

durch das Ruhrgebiet beteiligt, der Stammstrecke<br />

der Köln-Mindener Eisenbahn. 1858 gründete<br />

Morian die Zeche “Neu-Duisburg”, 1867 die<br />

Gewerkschaft Hamborn (1871 umbenannt in<br />

Gewerkschaft Deutscher Kaiser). Sehr früher und<br />

äußerst seltener GHH-Beleg.<br />

<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 44. Auktion Historischer Wertpapiere am 12. Juli 2010<br />

Nr. 465<br />

Nr. 465 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 175,00 EUR<br />

Jätzdorfer Mühle AG<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 492<br />

Jätzdorf bei Ohlau, 29.9.1916 EF<br />

Auflage 300 (R 7). Als AG gegründet 1892,<br />

ursprünglich errichtet 1854. Zweigniederlassung<br />

in Ohlau. 1899 brannte die Mühle nieder und<br />

wurde wieder aufgebaut. Betriebseröffnung 1900.<br />

Die Gesellschaft gehörte zum Kampffmyer-Konzern.<br />

1938 ist sie infolge Umwandlung durch Vermögensübertragung<br />

ohne Abwicklung auf die oHG<br />

Schoeller & Co. in Jätzdorf aufgelöst. Lochentwertet.<br />

Nr. 466<br />

Nr. 466 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 90,00 EUR<br />

Jenaer Elektricitätswerke AG<br />

Aktie 1.000 Mark, Nr. 1031<br />

Berlin, 1.1.1909 EF+<br />

Gründeremission, Auflage 1.200. Bereits 1894 gab<br />

es ein Projekt einer vom Weimar-Geraer Bahnhof<br />

(heute Jena-West) ausgehenden schmalspurigen<br />

elektrischen Bahn, das die Stadt Jena aber ablehnte.<br />

1898 unterbreitete der Berliner Baumeister<br />

Becker der Stadt Jena ein Angebot zum Bau einer<br />

elektrischen Bahn zwischen Jena und Apolda<br />

sowie von Elektrizitätswerken in beiden Städten.<br />

Nach einer ersten Absage erhielt die Eisenbahnbau-Gesellschaft<br />

Becker & Co. GmbH von der<br />

Stadt Jena 1899 doch die Konzession. Sowohl die<br />

Straßenbahn (mit zunächst 4 Linien und 11 km<br />

Betriebslänge) wie auch das Elektrizitätswerk in<br />

Jena wurden 1901 eröffnet. Die 1902 in Berlin<br />

gegründete AG übernahm von der Initiatorin<br />

Becker & Co. die Konzession nebst Straßenbahn<br />

und das schon in Betrieb befindliche E-Werk. 1916<br />

Sitzverlegung nach Jena. 1926 Aufnahme der<br />

80<br />

Thüringische Elektricitätsversorgungs-AG in Jena<br />

durch Fusion. 1939 erreichte das Jenaer Straßenbahnnetz<br />

seinen dann bis 1963 unveränderten<br />

Stand mit den drei Linien Lobeda-Zwätzen, Mühltal-Jena<br />

Ost und Westbahnhof-Saalbahnhof. Bis zu<br />

4 Mio. Fahrgäste jährlich wurden befördert.<br />

Großaktionäre waren zuletzt die Elektrische Lichtund<br />

Kraftanlagen AG, Berlin mit 51,94% und die<br />

Stadt Jena mit 41,8%. Zu DDR-Zeiten wurden die<br />

Energieversorgung von Jena und dem Umland<br />

(eigenes Wasserkraftwerk Stadtroda, ansonsten<br />

Strombezug vom Thüringenwerk) und die<br />

Straßenbahn in Volkseigentum überführt. Die<br />

Energieversorgung übernahm nach der Wende die<br />

1991 gegründete Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH<br />

(51 % Stadt Jena, 49 % Saarberg Fernwärme<br />

GmbH). Der Straßenbahnbetrieb ging an die 1990<br />

gegründete Jenaer Nahverkehrsgesellschaft<br />

(JeNah). Heute verkehren moderne Niederflurzüge<br />

auf den umfassend modernisierten Strecken.<br />

Schöne plastische Umrahmung im Stil gotischer<br />

Maßwerkfenster mit teppichartiger Bordüre.<br />

Lochentwertet.<br />

Nr. 467<br />

Nr. 467 Schätzpreis: 80,00 EUR<br />

Startpreis: 45,00 EUR<br />

John Deere-Lanz AG<br />

Aktie 100 DM, Nr. 101993<br />

Mannheim, Dezember 1963 EF+<br />

Auflage 25.000. Bereits 1859 gründete Heinrich<br />

Lanz eine Einzelfirma für den Handel mit landwirtschaftlichen<br />

Maschinen, insbesondere mit englischen<br />

Ackergeräten. 1860 richtete er in einem Gartenhaus<br />

eine Reparaturwerkstatt ein und beschäftigte<br />

zwei in England geschulte Mechaniker. Im<br />

selben Jahr gelang der profitable Verkauf einer<br />

transportablen Dreschmaschine der Firma<br />

Clayton & Shuttleworth, 1863 verkaufte Lanz erstmals<br />

eine US-amerikanische Getreidemähmaschine<br />

der Firma McCormick. Seit 1867 entwickelte<br />

und baute Heinrich Lanz eigene landwirtschaftliche<br />

Maschinen, 1870 war die Firma Heinrich Lanz<br />

& Co. die zweitgrößte Maschinenfabrik in Mannheim.<br />

1879 begann Lanz mit dem Bau von Lokomobilen<br />

und brachte die erste Dampfdreschmaschine<br />

mit dazugehöriger Lokomobile heraus.<br />

1900 ist Heinrich Lanz auf der Weltausstellung in<br />

Paris mit den größten Lokomobilen der Welt vertreten.<br />

1902 knüpfte Heinrich Lanz während einer<br />

Reise durch die USA erste Kontakte mit dem Landmaschinen-<br />

und Traktorenhersteller John Deere.<br />

Drei Jahre später starb Heinrich Lanz im Alter von<br />

66 Jahren. 1923 wurde nach nur einem Jahr Entwicklung<br />

der erste 12 PS Acker-Bulldog mit Vierradantrieb<br />

und Knicklenkung unter der Bezeichnung<br />

HP angeboten, bereits 2 Jahre später lieferte<br />

Lanz den 5.000sten Bulldog aus. 1925 Umfirmierung<br />

in eine AG. In den 20er Jahren war das Unternehmen<br />

Teil des Röchling-Konzerns. 1924-27 Interessengemeinschaft<br />

mit Buckau-Wolf in Magdeburg:<br />

Lanz übernahm für beide Firmen den Dreschmaschinen-<br />

und Schlepperbau, Buckau-Wolf<br />

die Fertigung von Lokomobilen und stationären<br />

Motoren. Nach einem unschönen Verlustabschluss<br />

1931 übernahm eine der Deutschen Bank<br />

nahestehende Gruppe die Kontrolle. 1932 Fusion<br />

mit der Lanz-Wery Maschinenfabrik AG, Zweibrücken.<br />

1938 Erwerb von 95% der Aktien der<br />

Firma Hofherr-Schrantz Clayton-Shuttleworth<br />

Landwirtschaftliche Maschinenfabrik AG, Wien.<br />

1942 lief der 100.000ste Bulldog vom Fließband.<br />

Ab 1945 Wiederaufbau des im Krieg zerstörten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!