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Seiten 222-228 - Auktionshaus Gutowski

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<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 47. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. Juli 2011<br />

Hoffmann AG. Belegstück aus dem Archiv der<br />

Druckerei Orell Füssli, Zürich. Mit anh. Kupons,<br />

lochentwertet. Vermutlich ein Unikat.<br />

Nr. 1357 (Aktienrückseite)<br />

Nr. 1358<br />

Nr. 1358 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Lake Constance and Basle Railway<br />

(First Section from Rorschach to Wyl)<br />

Share 20 £ = 500 Franken, Nr. 7105<br />

St. Gallen, 6.12.1852<br />

EF<br />

Gründeraktie. Eine der ältesten Eisenbahngesellschaften<br />

der Schweiz. Die offiziellen Stellen in der<br />

Schweiz blockierten zwar das Vorhaben nicht,<br />

eine Eisenbahn vom Bodensee über St. Gallen<br />

nach Basel und Schaffhausen zu bauen, betrachteten<br />

es aber ohne erkennbare Begeisterung. So<br />

kam es, daß sich in dieser Bahngesellschaft überwiegend<br />

englisches Kapital interessierte und die<br />

erste Einzahlung von 10 % leistete. Die Verhältnisse<br />

änderten sich erst, als die meisten der englischen<br />

Aktionäre im Mai bzw. September 1853 der<br />

Aufforderung zur Leistung der zweiten und dritten<br />

Zahlung nicht nachkamen und ihre Aktien kaduziert,<br />

also entschädigungslos eingezogen wurden<br />

(was auch erklärt, warum einige dieser alten Aktienurkunden,<br />

auf die nur die erste Einzahlung<br />

geleistet war, die Zeitläufe in England überdauert<br />

haben). Der erste Spatenstich erfolgte am<br />

30.3.1853 bei St. Leonhard im Kanton St. Gallen.<br />

Der Bahnbau war in vier Sektionen unterteilt (Rorschach-St.<br />

Gallen, St. Gallen-Flawyl, Flawyl-Wyl<br />

und Wyl-Winterthur), die alle gleichzeitig begonnen<br />

wurden. Am 22.10.1856 wurde die Bahn auf<br />

ihrer ganzen Länge eröffnet. Schon kurz zuvor im<br />

Mai 1856 war, der ersten großen Eisenbahn-Fusionswelle<br />

folgend, diese St. Gallisch-Appenzellische<br />

Eisenbahngesellschaft mit der Südostbahn<br />

und der Glattthalbahn zur Vereinigten Schweizerbahnen<br />

(VSB) fusioniert. Die VSB mit einer<br />

Streckenlänge von 269 km wurde 1902 verstaatlicht<br />

und gehört seitdem zur SBB. Druck auf Kalbspergament,<br />

Originalsignaturen der Direktoren J. C.<br />

Bärlocher und Stäheli. Aktientext englisch/französisch.<br />

Prägesiegel mit Eisenbahnzug.<br />

Nr. 1359<br />

Nr. 1359 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

Ligne Internationale d’Italie<br />

par le Simplon S.A.<br />

2,857 % Obligation 525 Franken, Nr. 48896<br />

27.7.1868 VF<br />

Der Simplonpaß zwischen den Penninischen und<br />

Leopontinischen Alpen war wegen seiner verhältnismäßig<br />

geringen Höhe (2010 m ü.NN.) schon<br />

immer ein wichtiges Bindeglied zwischen dem<br />

oberen Rhonetal in der Schweiz und Italien. Napoleon<br />

ließ 1800-06 eine 66 km lange Paßstraße von<br />

Brig bis Domo d’Ossala anlegen. Bereits 1856<br />

wurde die erste Simplonbahn geplant und man<br />

arbeitete sich von beiden <strong>Seiten</strong> mit Zufahrtsbahnen<br />

zum Paß vor. Über das Mittelstück Brig-Domo<br />

d’Ossala (Luftlinie 35 km) erzielte man 1895 auf<br />

einer Konferenz in Mailand Einigkeit über alle<br />

technischen Punkte: Der Bau des bei Brig beginnenden<br />

und auf italienischer Seite bei Iselle<br />

endenden 19,7 km langen Simplontunnels konnte<br />

beginnen. Veranschlagt waren Baukosten in Höhe<br />

von 54,5 Mio. Fr, die Bauzeit auf 5 Jahre. Sehr<br />

dekorative Umrandung mit Allegorien. Mit anh.<br />

restlichen Kupons.<br />

Nr. 1360<br />

Nr. 1360 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Rigibahn-Gesellschaft<br />

Actie 500 Franken, Nr. 284<br />

Luzern, 31.12.1889<br />

EF/VF<br />

Auflage 2.500. Konstituiert 1869. Die erste Zahnradbahn<br />

Euopas wurde am 21.5.1871 eröffnet.<br />

Geplant von dem schweizer Ingenieur Riggenbach.<br />

Die eigene 5,3 km lange Strecke führt von<br />

Vitznau nach Staffel. Das 2 km lange Schlussstück<br />

von Staffel nach Rigi-Kulm ist von der Arth-Rigibahn<br />

gepachtet. Originalunterschrift von Riggenbach.<br />

Sehr dekorativ, Panorama-Ansicht der Bahn<br />

und des Rigi. Knickfalten, sonst tadellos erhalten.<br />

Mit restlichem Kuponbogen. Niedriger Startpreis!<br />

Nr. 1361<br />

Nr. 1361 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

S.A. des C.d.F. du Salève<br />

Action de Priorité 25 Franken, Nr. 17603<br />

Annemasse, 17.9.1921<br />

EF/VF<br />

Gründung 1890. “Wer Genf sehen will, fährt auf<br />

den Salève!”, hieß es im Werbeprospekt der 1984<br />

neu in Betrieb genommenen Seilbahn. Der Hausberg<br />

der Genfer (er liegt auf französischem Territorium)<br />

war seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel.<br />

Die C.d.F. du Salève wurde im französischen Annemasse<br />

mit Schweizer Kapital gegründet und als<br />

erste elektrische Zahnradbahn der Welt 1893<br />

eröffnet. Die 600-V-Stromzufuhr über eine dritte<br />

isolierte Schiene galt als technische Errungenschaft,<br />

brachte aber auch einigen Unvorsichtigen<br />

den Tod. Zu den beiden Talstationen Veyrier und<br />

Etrembières gelangte man mit der Genfer Trambahn.<br />

1935 wurde die Bahn geschlossen. Hochdekorativ,<br />

mit Alpenpanorama und Abb. eines Teilstücks<br />

der Bahn mit einer Ausweichstelle. Mit<br />

anhängenden restlichen Kupons.<br />

Nr. 1362<br />

Nr. 1362 Schätzpreis: 200,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

Société The Majestic Palace-Hotel S.A.<br />

Action 500 Franken, Nr. 329<br />

Vevey, 15.2.1906<br />

EF<br />

Gründeraktie, Auflage 4.000. Nennwert 1921 auf Fr.<br />

10 reduziert. Betrieb des Prachthotels “Palace”<br />

am Nordostufer des Genfersees in Vevey. Bekanntheit<br />

erlagte die Stadt Vevey später als Hauptsitz<br />

des Lebensmittel-Weltkonzerns Nestlé. Sehr dekorative<br />

Zierumrandung im Jugendstil. Mit anhängenden<br />

restlichen Kupons.<br />

Spanien<br />

Nr. 1363 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Casino Primitivo de Albacete<br />

6 % Obligation 100 Peseten, Nr. 786<br />

Albacete, 26.3.1928<br />

EF<br />

Auflage 1.750. Das Kasino in der kastilischen Stadt<br />

Albacete war noch bis in die Mitte der 70er Jahre<br />

tätig, bekannt u.a. durch Kunstausstellungen, die<br />

die jungen Künstler der Region förderten. Sehr<br />

schöne Gestaltung mit Außenansicht des Casinos.<br />

Mehrere Originalsignaturen.<br />

<strong>222</strong>


<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 47. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. Juli 2011<br />

Nr. 1364<br />

Nr. 1364<br />

Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 20,00 EUR<br />

Cia. de los Caminos de Hierro<br />

del Norte de Espana S.A.<br />

3 % Obl. Serie 1. 1.900 Reales, Nr. 491442<br />

Madrid, 3.3.1870<br />

EF/VF<br />

Bedeutende spanische Bahn, gegründet 1858.<br />

Laufzeit: 81 Jahre. Zweisprachig spanisch/französisch.<br />

Hochdekorativ mit Eisenbahn, Landschaftsansichten,<br />

Allegorien etc.<br />

Nr. 1365<br />

Nr. 1365 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

Cia. de los Ferro-Carriles de Puerto-<br />

Rico (Cie. des C.d.F. de Porto-Rico)<br />

6 % Obligation 500 FF, Nr. 19136<br />

Madrid, 15.3.1902<br />

VF<br />

Gegründet 1886 zum Bau von fünf Eisenbahnlinien<br />

in der damals noch spanischen Kolonie Puerto-<br />

Rico mit der Hauptstrecke San Juan-Arecibo-Aguadilla-Mayaguez.<br />

Große Abb. mit Zuckerrohrplantage,<br />

Eisenbahn und Segelschiffen in einer Bucht,<br />

Ansichten der Städte San-Juan und Ponce. Zweisprachig<br />

französisch/spanisch. Zwei kleine Einrisse<br />

am rechten Rand hinterklebt. Mit anh. restlichen<br />

Kupons.<br />

Nr. 1366 Schätzpreis: 300,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

Cia. Ibérica de Telecomunicación S.A.<br />

Accion 500 Peseten, Nr. 2111<br />

Madrid, 26.7.1919<br />

EF<br />

Auflage 3.000. Gegründet am 27.12.1916 von dem<br />

Ingenieur Sr. Castilla für die Herstellung von Radios<br />

und Telegraphen. Bereits 1917 experimentierte<br />

die Ges. mit den ersten Radioübertragungen. Aber<br />

erst 1923 mit der von der Cia. Ibérica de Telecomunicación<br />

S.A. gegründeten RADIO IBÉRICA S.A.<br />

wurde die Geburtsstunde des spanischen Rundfunks<br />

eingeläutet Eine gestempelte und zwei Originalsignaturen.<br />

Mit anhängenden Kupons. Eines<br />

der frühesten Wertpapiere zur europäischen<br />

Radiogeschichte.<br />

Nr. 1367<br />

Nr. 1367 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

„COLÓN“ Cie. Transaerea Espanola<br />

Bono de construccion 250 Peseten, Nr. 5619<br />

Madrid, 24.5.1928<br />

EF<br />

Gegründet 1922 in Vitoria. Man spezialisierte sich<br />

auf den Bau von Luftschiffen. Während des spanischen<br />

Bürgerkrieges übernahm sie die technische<br />

Versorgung der deutschen Flugzeuge. Heute ist sie<br />

ein Teil der CASA. Große Abb. eines Zeppelins<br />

über die gesamte Breite der Aktie. Mit anh. restlichen<br />

Kupons ab 1933.<br />

Nr. 1368<br />

Schätzpreis: 50,00 EUR<br />

Startpreis: 35,00 EUR<br />

Compania de las Hulleras<br />

de Ujo-Mieres S.A.<br />

5 Acciones à 25 Peseten, Nr. 441781-85<br />

Madrid, 3.12.1904<br />

EF<br />

Gründung 1904 zum Betrieb der Steinkohlengruben<br />

von Ujo-Mieres und Riosa in Asturien. Großformatiges<br />

Papier mit zwei künstlerisch wertvollen,<br />

monumental und durchaus sozialkritisch wirkenden<br />

Bergbauszenen: neben muskulösen Bergmännern<br />

sind auch Frauen und Kindern zu sehen,<br />

die die harte Arbeit verrichten. In den Gruben und<br />

Fabriken Asturiens wurde übrigens die spanische<br />

Arbeiterbewegung geboren. Im Spanischen Bürgerkrieg<br />

war Asturien ein Zentrum des republikanischen<br />

Widerstandes. Der Aktie hängen die<br />

Kupons komplett an.<br />

Nr. 1369<br />

Nr. 1369 Schätzpreis: 240,00 EUR<br />

Startpreis: 100,00 EUR<br />

Ford Motor Ibérica S.A.<br />

Accion 500 Peseten, Nr. 7946<br />

Barcelona, 10.7.1929<br />

EF<br />

Ford betrachtete zunächst Frankreich, damals<br />

Heimat der bedeutendsten Autoindustrien Europas,<br />

als geeignete Europa-Zentrale und gründete<br />

in Paris 1908 eine Filiale. Doch bald lag bei den<br />

europäischen Ford-Aktivitäten England vorne, wo<br />

unter Percival Perry 1911 bei Manchester die<br />

erste Ford-Fabrik außerhalb der USA eröffnet<br />

wurde. Henry Ford setzte mit dem später liebevoll<br />

Tin Lizzy (= Blechliesel) genannten “Model T” die<br />

Vision seines “Welt-Autos” erfolgreich um. Dafür<br />

wurde das erste kontinentaleuropäische Montagewerk<br />

1919 errichtet, interessanter Weise im dänischen<br />

Kopenhagen. Das nächste Werk sollte<br />

eigentlich in Frankreich bei Bordeaux entstehen,<br />

doch nachdem Ford ein Joint-Venture-Angebot<br />

von André Citroën abgelehnt hatte, behinderten<br />

die französischen Behörden das Vorhaben und so<br />

wich Ford 1920 zunächst nach Spanien aus, wo<br />

das zweite kontinentaleuropäische Montagewerk<br />

in einem vormaligen Weingut in der Freihandelszone<br />

von Cadiz eröffnet wurde. Das spätere Werk<br />

Barcelona wurde bei Ausbruch des spanischen<br />

Bürgerkrieges 1936 erst von Loyalisten besetzt<br />

und dann nach dem Fall von Barcelona 1939 von<br />

Truppen des General Franco. Hiervon erholte sich<br />

das Werk nie wieder und wurde 1954 an einheimische<br />

Geschäftsleute verkauft. Großformatig und<br />

dekorativ, mit großem Ford-Enblem und Faksimileunterschrift<br />

des Ford-Europa-Pioniers Percival<br />

Perry. Mit anhängenden restlichen Kupons.<br />

Äußerst selten.<br />

Nr. 1366<br />

Nr. 1368<br />

Nr. 1370<br />

Nr. 1370<br />

Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 40,00 EUR<br />

Great Southern of Spain Railway Co.<br />

5 % Income Debenture Stock 700 £, Nr. 336<br />

12.3.1912 VF+<br />

223


<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 47. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. Juli 2011<br />

Die britische Gesellschaft erhielt 1874 eine Konzession<br />

zum Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen<br />

der Hafenstadt Àquilas und Lorca. Später<br />

richtete sie auch Verbindungen nach Murcia und<br />

Granada ein. 1894 wurde die Strecke von Lorca<br />

nach Baza eröffnet, 168 km lang. Später reorganisiert<br />

zu Compania de los Ferrocarriles de Lorca a<br />

Baza y al Puerto de Àquilas, 1941 aufgegangen in<br />

der RENFE. Originalsignaturen der Direktoren.<br />

Rückseitig Bedingungen.<br />

Nr. 1371 Schätzpreis: 5.000,00 EUR<br />

Startpreis: 2.000,00 EUR<br />

Indemnizacion À Poseedores de Esclavos<br />

6 % Billete del Tesoro 100 Pesos, Nr. <strong>228</strong>64<br />

San Juan de Puerto Rico, 6.4.1876 VF+<br />

Puerto Rico wurde im November 1493 von C.<br />

Kolumbus entdeckt. Unter J. Ponce de León<br />

begann 1508 die spanische Kolonisation. Durch<br />

eingeschleppte Krankheiten und Zwangsarbeit<br />

starb die indianische Bevölkerung rasch aus, so<br />

daß für die Bewältigung der Zuckerrohrernten auf<br />

afrikanische Sklaven zurück gegriffen werden<br />

mußte. Nach wiederholten Aufständen wurde<br />

1873 die Sklaverei abgeschafft, wobei die Sklavenbesitzer<br />

grosszügig vom Staat entschädigt wurden.<br />

Die Gelder für diese Entschädigungen wurden<br />

im Wege der Ausgabe von Schatzanweisungen<br />

bereitgestellt. Grosse, sehr dekorative Vignette<br />

mit Darstellung der Allegorie der Freiheit und<br />

Plantagensklaven. Mit anhängenden restlichen<br />

Kupons, lochentwertet. Äußerst selten und kulturhistorisch<br />

bedeutend.<br />

Nr. 1372<br />

Nr. 1372 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

J. Miró Trepat Construcciones S.A.<br />

Accion 500 Peseten, Nr. 1080<br />

Barcelona, 24.12.1946<br />

EF<br />

Gründeraktie, Auflage 2.000. 1946, also kurz nach<br />

den Zerstörungen des Bürgerkrieges und des 2.<br />

Weltkrieges gegründete Baugesellschaft, die vor<br />

allem in Barcelona Bauten errichtete. Sehr kunstvoll<br />

gestaltet, großflächiger Unterdruck mit einem<br />

gerade im Bau befindlichen Hochhaus, davor zwei<br />

LKW mit Baumaterialien, Umrahmung aus lauter<br />

Ziegelsteinen mit den Initialen M.T. Restkupons<br />

anhängend.<br />

Nr. 1373 Schätzpreis: 450,00 EUR<br />

Startpreis: 350,00 EUR<br />

Königreich Spanien (Don Carlos VI.)<br />

5 % Staatsschatzschein 5.000 $ = 1.080 £,<br />

Nr. 156<br />

London, 15.9.1852<br />

VF<br />

Königliche Staatsanleihe eines Königs in spe, zahlbar<br />

ein Jahr nach der Thronbesteigung durch Don<br />

Carlos VI. Don Carlos Luis de Borbón, Graf von<br />

Montemollin (1818-1861), Sohn von dem Thronprätentenden<br />

Don Carlos Maria Isidoro de Borbón,<br />

der als Karl V. von den Karlisten unterstützt<br />

wurde und die erfolglosen Karlistenkriege entfachte,<br />

erbte 1845 die Thronrechte von seinem<br />

Vater. Die geplante Eheschliessung mit Isabella II.,<br />

der Königin von Spanien 1833-1868, kam nicht<br />

zustande, weil Carlos VI. auf der Anerkennung seiner<br />

Thronrechte bestand. 1850 heiratete er Caroline<br />

of Sicily und regierte über das Königreich von<br />

Neapel-Sizilien. 1860, nachdem er von Garibaldi<br />

aus Sizilien verjagt wurde, unternahm er einen<br />

Aufstandsversuch in Spanien um seinen Thronanspruch<br />

durchzusetzen, wurde aber gefangengenommen<br />

und erst freigelassen, als er seinen Thronansprüchen<br />

entsagt hatte. Seinen Verzicht hatte<br />

er übrigens kurze Zeit später widerrufen und vererbte<br />

den Thronanspruch seinem Sohn Karl VII.<br />

Nr. 1371<br />

Nach der Abdankung des Königs Amadeus 1873<br />

erschien Karl VII. in Spanien und konnte in einigen<br />

baskischen Provinzen festen Fuß fassen. Nach<br />

mehreren Siegen unterlag er und floh nach Frankreich.<br />

Hochinteressantes Dokument zur Geschichte<br />

der Karlisten, die dem Land mehrere blutige<br />

Bürgerkriege aufgezwungen haben. Die Karlisten,<br />

besonders zahlreich in Navarra, schlossen sich<br />

1936 der Erhebung des Generals Franco an und<br />

stellten einen eigenen Wehrverband, die<br />

Requetés, auf. Im April 1937 vereinigte Franco die<br />

Karlisten mit der Falange. Die hier angebotene<br />

Anleihe trägt die eigenhändige Signatur des königlichen<br />

Kommissars Juan F. de Lara. Nur drei<br />

Stücke sind mir bekannt.<br />

224


<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 47. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. Juli 2011<br />

Nr. 1373<br />

Nr. 1374 Schätzpreis: 750,00 EUR<br />

Startpreis: 500,00 EUR<br />

La Salvadora Cia. de Seguros<br />

Maritimos Avales y Subvenciones<br />

5 acciones à 5.000 Reales, Nr. 98<br />

Barcelona, 1.11.1857<br />

VF+<br />

Gründeraktie. Gegründet 1857 mit einem Kapital<br />

von 30 Mio. Reales. Das war damals ein ungeheurer<br />

Betrag, aber auch notwendig in dem damals<br />

hochriskanten Geschäft der Seeversicherung mit<br />

üblicher Weise extrem hohen Schadenssummen.<br />

Wunderschöne Umrandung, reiche Bebilderung<br />

mit Naturkatastrophen: Gestrandete Menschen,<br />

die sich vor dem Ertrinken retten, Matrose rettet<br />

junges Mädchen, zahlreiche Segelschiffe in stürmischer<br />

See, Handelshaus mit vom Sturm zerstörtem<br />

Dachstuhl, Seeungeheuer. Kupferstich, entworfen<br />

von Antonio Roca (1864 verstorbener<br />

Künstler aus Barcelona). Originalsignaturen. Doppelblatt,<br />

unterer Rand ganz leicht wurmstichig.<br />

Rarität: von diesem Nennwert ist mir überhaupt<br />

nur ein weiteres Stück bekannt.<br />

Nr. 1376<br />

Nr. 1376<br />

Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

Minas de Hierro y Ferrocarril<br />

de Carreno S.A.<br />

Accion 500 Peseten, Nr. 2867<br />

Gijon, 1.12.1901<br />

EF<br />

Die 1900 gegründete Ges. baute Eisenerze ab und<br />

transportierte sie selbständig zur Weiterverarbeitung.<br />

Sehr dekorativ von Ch. Crabbe im Jugendstil<br />

entworfene Aktie mit kleiner Werksansicht und<br />

Güterbahn. Originalsignaturen. Anh. Kuponbogen.<br />

Nr. 1374<br />

Nr. 1378<br />

Syrien<br />

Nr. 1375<br />

Nr. 1375<br />

Schätzpreis: 60,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

Les Tramways Réunis S.A.<br />

Action ordinaire ohne Nennwert, Nr. 8319<br />

Brüssel, von 1898<br />

EF-<br />

Auflage 2.000. Tochtergesellschaft der deutschen<br />

Helios Elektricitäts-AG in Köln, gegründet 1898 in<br />

Brüssel als Strassenbahn-Trust in Spanien. Sehr<br />

dekorative Jugendstilgestaltung mit weiblicher<br />

Allegorie des Fortschritts, Lithographie. Mit<br />

anhängenden Kupons. Niedriger Startpreis!<br />

Nr. 1377 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 75,00 EUR<br />

Sociedad de Minas EL TRIUNVIRO<br />

Accion 1/4 Anteil, Nr. 46<br />

Cartagena, 1.6.1857<br />

EF/VF<br />

Die am 30.3.1855 gegründete Gesellschaft betrieb<br />

drei Eisenerz-, Blei- und Silberminen in der Sierra<br />

de Cartagena. Sehr dekorativ mit vier Landschaftsvignetten<br />

in der geometrischen Zierumrandung.<br />

Originalsignaturen. Linker Rand knapp<br />

geschnitten. Äußerst selten.<br />

Nr. 1378 Schätzpreis: 175,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

Sociedad Minera titulada la Feliz<br />

Primera para la Esplotacion de la<br />

Mina Llamada Naufragio<br />

Accion ohne Nennwert, Nr. 158<br />

Barcelona, 20.10.1851<br />

EF/VF<br />

Gründeraktie. Bergbaugesellschaft in der katalanischen<br />

Provinz Gerona im Nordosten Spaniens.<br />

Sehr dekorative, großformatige Gestaltung, zwei<br />

Vignetten mit Siedlungen in hügeliger Landschaft.<br />

Nr. 1379<br />

Nr. 1379 Schätzpreis: 145,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

S.A. Syriennè pour la Fabrication<br />

de la Bière<br />

Aktie 200 syr. £, Nr. 11026<br />

Aleppo, von 1959<br />

VF<br />

Brauerei in der nordsyrischen Stadt Aleppo, wo<br />

noch heute gutes Bier gebraut wird (Scharq). Es<br />

gibt sonst nur noch eine andere Brauerei in Syrien,<br />

in Damaskus. Dekorativ. Fast vollständig in<br />

arabisch, nur Firmenname und Nennwert auch in<br />

französisch. Mit anh.ängenden restlichen Kupons.<br />

225


<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 47. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. Juli 2011<br />

Tschechoslowakei<br />

Nr. 1380<br />

Nr. 1380<br />

Schätzpreis: 85,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Casino Playing Games a.s.<br />

Aktie 2.000 Kc., Nr. 493102<br />

Raudnitz (Roudnice nad Labem),<br />

3.9.1993 UNC/EF<br />

Auflage 500.000. Gültige Aktie! Gegründet 1993<br />

zum Betrieb des Spielkasinos in Raudnitz an der<br />

Elbe. In Prag wurde 1997 ein zweites Spielcasino<br />

eröffnet. Zweisprachig tschechisch/englisch.<br />

Unentwertet, mit kpl. Kuponbogen!<br />

Nr. 1383<br />

Nr. 1383<br />

Schätzpreis: 80,00 EUR<br />

Startpreis: 50,00 EUR<br />

Karel Holoubek Trade Group A.S.<br />

Aktie 1 Mio. Kc., Specimen<br />

Prag, 29.6.2005<br />

UNC/EF<br />

1990 gründete Karel Holoubek in Prag einen<br />

Brennstoffhandel, 1996 Umwandlung in eine AG<br />

und heute das zehntgrößte Unternehmen an der<br />

Prager Börse. Über 1 Mio. t feste Brennstoffe (vor<br />

allem Braunkohle) werden jährlich geliefert. Tochtergesellschaften<br />

betreiben in Karlsbad einen<br />

Golfplatz, die Pferderennbahn sowie den Erstliga-<br />

Eishockeyclub HC Energy. Vignette mit Hradschin.<br />

Nr. 1386<br />

Schätzpreis: 50,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

Solo Energetika A.S.<br />

Aktie 8.300 Kc., Specimen<br />

Brünn, 19.3.2004<br />

UNC/EF<br />

Mit einem Kapital von nur etwas mehr als 2 Mio.<br />

Kc die siebtkleinste an der Prager Börse notierte<br />

AG. Ovale Vignette mit fotografischer Ansicht des<br />

Werksareals.<br />

Nr. 1387<br />

Schätzpreis: 50,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

SOLODOOR A.S.<br />

Aktie 500.000 Kc., Specimen<br />

Susice, 10.2.2005<br />

UNC/EF<br />

Aus dem SOLO-Industriekomplex in Susice 1996<br />

ausgegründeter Hersteller von Innentüren und<br />

Türzargen. Gehört heute zum Baustoffbereich des<br />

deutschen Raab-Karcher-Konzerns. Ovale Vignette<br />

mit fotografischer Ansicht des Werksareals.<br />

Nr. 1381<br />

Nr. 1381 Schätzpreis: 100,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

CZ Strakonice A.S.<br />

Aktie 790 Kc., Specimen<br />

Strakonitz, 25.2.2004<br />

UNC/EF<br />

1916 gründete der Skoda-Konzern im südböhmischen<br />

Strakonitz eine Fabrik für Waffen und<br />

Motorräder. Nach 1945 verstaatlicht, 1990 wieder<br />

privatisiert. Die Motorräder der Marke CZ sind<br />

inzwischen legendär.<br />

Nr. 1384<br />

Nr. 1384 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Ringhoffer-Werke AG<br />

Aktie 400 Kr., Nr. 94127<br />

Smichow, 1.6.1923<br />

EF<br />

Gründung 1911. Hervorgegangen aus der Waggonund<br />

Tenderfabrik in Smichow und dem Kupfer- und<br />

Messingwerk der Gebr. Ringhoffer in Kamenitz.<br />

1935 Übernahme der Tatra-Werke Automobil- und<br />

Waggonbau AG, Nesselsdorf, Firma nunmehr Ringhoffer-Tatrawerke<br />

AG. Schönes Doppelblatt, eine<br />

Seite in deutsch, andere in tschechisch.<br />

Nr. 1388<br />

Nr. 1388 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 45,00 EUR<br />

TELEGRAFIA<br />

Tschechoslowakische Fabrik<br />

für Telegraphen und Telephone AG<br />

Aktie 25 x 200 Kr., Nr. 4301-4325<br />

Prag, 2.12.1919<br />

EF<br />

Gründung 1919, um - nach Errichtung der Republik<br />

- in der Herstellung von Telefon- und Telegrafen-Zentralanlagen<br />

vom Ausland unabhängig zu<br />

werden. Fabriken in Pardubitz, Gabel a. Adler und<br />

Velesin. 1920 massive Kapitalerhöhung von 1 auf 8<br />

Mio. Kc. und Übernahme der “Jevan” Südböhmische<br />

elektrotechnische Wertstätten und “Automat”<br />

Fabrik für Telephone. Wegen der besonderen<br />

Bedeutung für das Fernmeldewesen war an dieser<br />

AG auch der tschechoslowakische Staat mit 51 %<br />

beteiligt. Nur 15 Stücke wurden 1994 in einem Prager<br />

Banktresor gefunden.<br />

Nr. 1382<br />

Nr. 1382<br />

Schätzpreis: 50,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

ERGON A.S.<br />

Aktie 1.000 Kc., Specimen<br />

Prag, 25.6.2000<br />

UNC/EF<br />

Gegründet 1994. Heute der größte tschechische<br />

Hersteller von orthopädischen Schuhen, Einlagen<br />

und Stützkompressen.<br />

Nr. 1385<br />

Nr. 1385<br />

Schätzpreis: 50,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

SOLO Drevarská A.S.<br />

Aktie 500.000 Kc., Specimen<br />

Susice, 3.11.2003<br />

UNC/EF<br />

Aus dem SOLO-Industriekomplex in Susice 1996<br />

ausgegründeter Hersteller von Innentüren und<br />

Türzargen. Gehört heute zum Baustoffbereich des<br />

deutschen Raab-Karcher-Konzerns. Ovale Vignette<br />

mit fotografischer Ansicht des Werksareals.<br />

Nr. 1389<br />

Nr. 1389 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 75,00 EUR<br />

Textilwerke<br />

Johann Hernych & Sohn AG<br />

Aktie 200 Kc., Nr. 1703<br />

Prag, 15.1.1940<br />

EF<br />

Gründung 1917 zur Übernahme der schon seit 1852<br />

bestehenden Baumwollspinnerei und -weberei von<br />

226


<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 47. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. Juli 2011<br />

Johann Hernych in Daudleb a. d. Aller. Börsennotiz<br />

Prag. Die dekorativste Aktie der 40er Jahre! Herrliche<br />

Randgestaltung: Frau am Spinnrad reicht<br />

einem Mann, der ein edles Tuch begutachtet, das<br />

fertiggesponnene Garn.Text tschechisch/deutsch.<br />

Doppelblatt, mit restlichen Kupons.<br />

Türkei/Osmanen<br />

Die 1914 gegründete Gesellschaft betrieb das<br />

Tchaj-Damar-Bergwerk bei Zonguldak (im Nordwesten<br />

der Türkei am Schwarzen Meer). Noch<br />

heute beruht die Wirtschaft der Stadt Zonguldak<br />

(zugleich Hauptstadt der gleichnamigen Provinz<br />

in Anatolien) hauptsächlich auf dem Steinkohle-<br />

Bergbau, und die entsprechende Erfahrung ist<br />

auch der Grund, warum heute etwa 30 % der<br />

ursprünglichen Einwohner dieser Region im Ruhrgebiet<br />

leben. Sehr dekorativ, mit Abb. des Bergwerks.<br />

Zweisprachig ottomanisch/französisch.<br />

Noch nie zuvor angeboten gewesener Nennwert,<br />

Einzelstück aus einer alten Sammlung. Kompletter<br />

Kuponbogen anhängend.<br />

Nr. 1390<br />

Nr. 1390 Schätzpreis: 250,00 EUR<br />

Startpreis: 125,00 EUR<br />

Banque du Liban S.A.<br />

Part de Fondateur, Nr. 3183<br />

Paris, 20.12.1913<br />

EF<br />

Gründung 1913 in Paris mit Filiale in Beirut. Libanon<br />

war zu der Zeit Teil des Osmanischen Reiches<br />

(1920 von Frankreich besetzt, ab 1923 zusammen<br />

mit Syrien franz. Völkerbundmandat). Als Notenbank<br />

von Libanon fungierte die 1919 gegründete<br />

Banque de Syrie. 1964 wurde die neu gegründete<br />

Banque du Liban mit der Ausgabe des Staatspapiergeldes<br />

beauftragt. Äußerst dekorativ mit Kartenausschnitt<br />

der Anrainerstaaten des östlichen<br />

Mittelmeeres im Unterdruck. Mit komplett<br />

anhänngenden Kupons. Äußerst selten.<br />

Nr. 1391<br />

Nr. 1391 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 75,00 EUR<br />

Kaiserlich Ottomanische Regierung<br />

4 % Obligation 500 Fr. = 20 £ = 405 Mark,<br />

Nr. 204514<br />

Constantinopel, 30.9./13.10.1909 VF+<br />

D/H TR 2560. Ausgegeben zur “Finanzierung von<br />

Staatsausgaben” (sprich: Haushaltsdefiziten).<br />

Abgesichert auf verschiedenen Zehnten sowie der<br />

Hammelsteuer des Vilajet Aleppo. Viersprachig,<br />

auch in deutsch. Großformatig mit Säulenumrandung.<br />

Mit anh. restlichen Kupons, nicht entwertet.<br />

Nr. 1392 Schätzpreis: 125,00 EUR<br />

Startpreis: 75,00 EUR<br />

La Minière S.A. Ottomane de Mines<br />

Aktie 10 x 1 £ tq., Nr. 63811-20<br />

Constantinopel, 1.2.1921<br />

EF/VF<br />

Nr. 1392<br />

Nr. 1393<br />

Nr. 1393 Schätzpreis: 150,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Société Ottomane des Allumettes<br />

Action 5,50 £ tq. = 125 FF, Nr. 524<br />

Constantinople, 1.11.1891<br />

EF<br />

Gründeraktie, Auflage 8000, D/H TR 1100. Älteste<br />

Streichholzfabrik der Türkei. Zweisprachig französisch/ottomanisch.<br />

Mit kpl. anh. Kupons. Überaus<br />

selten.<br />

Tunesien<br />

Nr. 1394 Schätzpreis: 350,00 EUR<br />

Startpreis: 150,00 EUR<br />

S.A. des Tramways de Tunis<br />

4 % Obligation 500 FF, Blankette<br />

Liége, 1.1.1896<br />

EF<br />

Gründung im Juni 1888. Bau des Straßenbahnnetzes<br />

in der tunesischen Hauptstadt, finanziert mit<br />

belgischem Kapital und Know-how. Wunderschön<br />

illustriertes Papier mit großem, ornamental verzierten<br />

Portal mit zwei kleinen Ansichten von<br />

Tunis mit Straßenbahnen; Farblithographie. Mit<br />

anhängenden Kupons. Rarität.<br />

Nr. 1394<br />

Ungarn<br />

Nr. 1395<br />

Nr. 1395 Schätzpreis: 180,00 EUR<br />

Startpreis: 80,00 EUR<br />

Barcs-Pakracer Eisenbahn-AG<br />

Aktie Kat. B 25 x 380 Pengö, Nr. 1251-75<br />

Budapest, 1.7.1937<br />

EF<br />

Gründung 1884. Die über 100 km lange Hauptstrecke<br />

Barcs-Pakrac lag fast vollständig in Kroatien, was<br />

nach dem Zerfall der Donaumonarchie zu bis zum<br />

Völkerbund gehende Finanzstreitigkeiten mit Jugoslawien<br />

führte. Text ungarisch/deutsch. Doppelblatt,<br />

mit komplett beiliegendem Kuponbogen.<br />

Nr. 1396<br />

Nr. 1396 Schätzpreis: 120,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

“Egisz” Vereinigte Kurorte-,<br />

Immobilien- und Hotel-AG<br />

Aktie 200 Kronen, Nr. 687<br />

Budapest, 5.6.1918<br />

EF<br />

Gründeraktie. Gründung am 5.6.1918 durch die<br />

Ungarische Bank- und Handels AG (später umbe-<br />

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<strong>Auktionshaus</strong> <strong>Gutowski</strong> • 47. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. Juli 2011<br />

nannt in Britisch-Ungarische Bank), die als Holding<br />

für ihre Bäder-, Terraingesellschaften, Reiseund<br />

Lokalbahnunternehmungen zwecks Förderung<br />

des Fremdenverkehrs dienen sollte. Zum<br />

Konzern gehörten Balaton Bäder AG, Balatoner<br />

Yachtwerfte AG, Parkstadt AG, Reiseunternehmungs-<br />

und Fremdenverkehrs-AG, Schwabenberger<br />

Zahnradbahn-AG, Tatra elektrische Lokaleisenbahn,<br />

Tatraer Immobilien AG. Die Gesellschaft<br />

bestand mindenstens bis 1945. Im Unterdruck<br />

weibliche und männliche Allegorie im Jugendstil,<br />

links Hotelabb. Zweisprachig engarisch/deutsch.<br />

Originalsignaturen. Doppelblatt, mit beiliegenden<br />

Kupons ab 1924. Äußerst selten.<br />

während die Automobilproduktion von Austro-<br />

Daimler in Wr. Neustadt nach Steyr verlegt wurde.<br />

Nach Wiederaufbau des Hauptwerkes Steyr nach<br />

dem 2. Weltkrieg wurden dort Traktoren und Lastkraftwagen<br />

gebaut. An die Stelle der eigenen PKW-<br />

Produktion trat ein Assembling-Vertrag mit FIAT,<br />

wonach 1957-73 ein modifizierter Fiat 500 als<br />

“Steyr-Puch 500” endmontiert wurde. Um 1980<br />

war die Firma mit rd. 17.000 Beschäftigten das<br />

drittgrößte österreichische Industrieunternehmen<br />

mit Werken in Steyr, Letten, Graz, Wien-Simmering<br />

und St. Valentin. Produziert wurden LKW’s<br />

(kam später an MAN), Omnibusse (kam später an<br />

VOLVO), Traktoren (kam später an den US-Konkurrenten<br />

Case), Kleinautos (bis 1973), Geländewagen<br />

(u.a. für Mercedes-Benz, bis 2000), Radund<br />

Kettenfahrzeuge, Wälzlager, Waffen sowie<br />

Motorräder, Mopeds und Fahrräder (Zweiradproduktion<br />

eingestellt 1987). In den 90er Jahren veräußerte<br />

der Mehrheitsaktionär alle nicht mit der<br />

Automobilindustrie zusammenhängenden Aktivitäten,<br />

danach wurde die Steyr-Daimler-Puch-AG<br />

an den Automobilzulieferer Magna verkauft. Doppelblatt.<br />

Nur 2 Stücke sind seit Jahren bekannt.<br />

Uruguay<br />

Nr. 1400<br />

Nr. 1400<br />

Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

Banco del Trabajo Italo Americano<br />

(antes Banco Americano)<br />

Accion 100 Pesos, Nr. 18556<br />

Montevideo, 17.8.1954<br />

EF<br />

Gegründet 1951 als “Banco Americano”. Großformatig,<br />

drei alte Segelschiffe im Unterdruck. Originalunterschriften.<br />

Nr. 1397<br />

Nr. 1397 Schätzpreis: 120,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Ganz & Comp.-Danubius Maschinen-,<br />

Waggon- und Schiff-Bau AG<br />

Aktie 20.000 Kronen, Nr. 48090<br />

Budapest, 1.10.1923<br />

VF+<br />

Gegründet 1844 von dem Schweizer Abraham<br />

Ganz als kleine Werkstatt mit 7 Arbeitern zur Herstellung<br />

von Hartguss. 1869, ein Jahr nach seinem<br />

Tod, Umfirmierung in eine AG als Ganz & Comp.,<br />

Eisengießerei und Maschinen-Fabriks-AG. 1879<br />

Erwerb des Etablissements der Ersten Ungarischen<br />

Waggonfabrik AG und Beginn mit dem Bau<br />

elektrischer Maschinen. Die elektrotechnische<br />

Fabrik wurde 1906 als Ganz’sche Elektrizitäts-AG<br />

verselbständigt. 1911 Fusion mit der 1896 gegr.<br />

Danubius Schiffbau- und Maschinenfabriks-AG<br />

und Umbenennung in Ganz & Comp.-Danubius<br />

Maschinen-, Waggon- und Schiff-Bau AG. 1929 Wiedereingliederung<br />

der elektrotechnischen Fabrik<br />

sowie Fusion mit der Ungar. Nähmaschinen- und<br />

Fahrradfabrik AG und Umbenennung in Ganz &<br />

Co. Elektrizitäts, Maschinen-, Waggon- und Schiffbau<br />

AG. 1930 Kooperationsvertrag mit der International<br />

General Electric Co., New York. Dekorativ.<br />

Zweisprachig ungarisch/deutsch. Doppelblatt, mit<br />

restlichen Kupons.<br />

Nr. 1399<br />

Nr. 1399<br />

Schätzpreis: 75,00 EUR<br />

Startpreis: 30,00 EUR<br />

Banco del Trabajo Italo Americano<br />

Accion 5 x 100 Pesos, Nr. 25544<br />

Montevideo, 3.10.1966<br />

EF/VF<br />

Gegründet 1951 als “Banco Americano”. Großformatig,<br />

Abb. der römischen Wölfin beim Säugen<br />

von Romulus und Remus.<br />

Nr. 1401<br />

Nr. 1401 Schätzpreis: 120,00 EUR<br />

Startpreis: 60,00 EUR<br />

Banco Israelita del Uruguay<br />

Accion preferida 10 Pesos, Nr. 389<br />

Montevideo, 16.3.1938<br />

VF+<br />

Ausgestellt auf Salomón Schwartzberg. In der Zeit<br />

von 1900 bis 1940 entwickelte sich in mehreren<br />

Einwanderungswellen eine starke jüdische<br />

Nr. 1398 Schätzpreis: 650,00 EUR<br />

Startpreis: 300,00 EUR<br />

Steyr-Austro Daimler-Puchmüvek<br />

Magyar Kereskedelmi R.T.<br />

(Steyr-Austro Daimler-Puchwerke<br />

Ungarische Handels-AG)<br />

Aktie 100 x 50 Pengö, Nr. 4701-4800<br />

Budapest, 24.6.1937<br />

EF<br />

Auflage 100. Gründung 1869 vom Wiener Bankverein<br />

zur Übernahme der seit 1830 bestehenden<br />

Gewehrfabrik von Leopold Werndl in Steyr und<br />

Letten als “Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft”<br />

(weshalb die seit 1916 gebauten Autos im<br />

Volksmund “Waffen-Autos” hießen). Lange Zeit<br />

eine der größten Waffenfabriken. 1894 Aufnahme<br />

der Produktion von Fahrrädern. 1916 Bau einer<br />

großen Fabrik in Steyr für Flugmotoren, LKW’s<br />

und Personenwagen. Für die PKW-Entwicklung<br />

wurde 1917 Hans Ledwinka, der berühmte Konstrukteur<br />

der Tatra-Wagen, gewonnen. 1929-30<br />

konstruierte Ferdinand Porsche den luxuriösen<br />

Steyr “Austria”, der aber nie in Serie ging. 1926<br />

umbenannt in Steyr-Werke AG. 1934 Fusion mit<br />

dem bisherigen Konkurrenten Austro-Daimler-<br />

Puchwerke AG. Damit kam auch die Fahrrad- und<br />

Motorräderfabrik in Graz zu Steyr-Daimler-Puch,<br />

Nr. 1398<br />

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