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Das Experiment ist gelungen - Hotellerie et Gastronomie Verlag

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14 Forum der Köche<br />

Nr. 25 –16. Juni 2009<br />

Fernsehköche:Sie schwitzen<br />

im Scheinwerferlicht<br />

Sind TV-Köche schlechte oder gute Vorbilder für die Jugend? Profitiert oder leid<strong>et</strong> das Berufsbild des<br />

Kochs unter den Fernsehkochshows? Ein «Promi» und drei Berufskollegen fachsimpelten darüber.<br />

TV-Koch Andreas C. Studer, in der Schweiz bekannt durch «al dente»,<br />

sorgt mit knackigen Aussagen für Unterhaltung: «Mein Stress sind die<br />

heissen Scheinwerfer und die qui<strong>et</strong>schende Sybille Sager neben mir.»<br />

Seit zwölf Jahren kocht Andreas<br />

C. Studer («Studi») auf deutschen<br />

und schweizerischen Kanälen.<br />

«Kochshows sind Teil unseres Lifestyles<br />

geworden», sagt er. Er habe<br />

kein schlechtes Gewissen bei seiner<br />

Tätigkeit und fühle sich «sauwohl»<br />

am Forum. Der TV-Star <strong>ist</strong> in<br />

Interlaken aufgewachsen und hat<br />

seine Kochlehre im Hotel Jungfrau<br />

in Wilderswil absolviert. Studers<br />

Aussage, er sehe sich als «Vorbild<br />

für die Hausfrauen» sorgte für Heiterkeit<br />

im Saal. Der Koch widersprach<br />

der Ansicht von Tim Mälzer,<br />

dass einTV-Koch keine Kenntnisse<br />

vom Kochen brauche. «Hinter jedem<br />

Fernsehauftritt steckt viel Vorbereitungsarbeit,<br />

die man nicht<br />

Kochnati und Juniorennati: Abschied<br />

von zwei Topteams<br />

Die Mitglieder der Kochnationalmannschaft und der Juniorennati der Jahre 2006 bis 2008 wurden am<br />

Forum noch einmal auf die Bühne gerufen. Georges Knecht erinnerte an ihre Erfolge.<br />

«Die wahren Le<strong>ist</strong>ungen eines<br />

Teams lassen sich nicht immer nur<br />

an den Resultaten messen», sagte<br />

Georges Knecht, Präsident des<br />

Schweizer Kochverbandes. Er b<strong>et</strong>onte<br />

in seiner Dankesrede, wie<br />

stolz er auf die Kochnati sei, auch<br />

wenn es an W<strong>et</strong>tbewerben nicht<br />

immer aufs Treppchen reichte.<br />

In der Tat hatte es die Berner Regionalequipe,<br />

die zwischen 2006<br />

und 2008 die Nationalmannschaft<br />

stellte, nicht immer einfach. Als<br />

ehemalige Europame<strong>ist</strong>er der Regionalmannschaften<br />

war der Erfolgsdruck<br />

von Anfang an gross.<br />

Am Culinary World Cup 2006 in<br />

Luxemburg unterlief der Mannschaft<br />

in der Pâtisserie ein kleiner<br />

Fehler. Trotz grosser Aufholjagd in<br />

der warmen Kategorie reichte es<br />

damals nur zum sechstenGesamtrang.<br />

Eine Enttäuschung, die das<br />

Team jedoch rasch wegsteckte.<br />

Denn ein Jahr später holte man sich<br />

unter anderem dank einer furiosen<br />

Le<strong>ist</strong>ung in der Pâtisserie den Sieg<br />

an den American Culinary Classics<br />

in Chicago. Zum Abschluss ihrer<br />

Nati-Karriere gewannen die Berner<br />

l<strong>et</strong>ztes Jahr an der Olympiade in<br />

Erfurt zweimal Gold und belegten<br />

den achten Gesamtrang.<br />

Am Forum ebenfalls verabschied<strong>et</strong>,<br />

wurde die Juniorennati.<br />

Mit dem Sieg am Culinary World<br />

Cup 2006, dem zweiten Platz an<br />

der Olympiade der Köche 2008<br />

und diversen, viel beacht<strong>et</strong>en Auftritten<br />

im Schweizer Fernsehen<br />

geht das Team als eine der erfolg-<br />

sieht. Ohne Kenntnisse des Handwerks<br />

funktioniert das me<strong>ist</strong>ens<br />

nicht.»<br />

Was halten die anderen Podiumsteilnehmer<br />

von TV-Kochsendungen?<br />

Daniela Manser, Mitglied<br />

der Juniorennati, vermitteln die Sendungen<br />

Ideen für neue Kreationen.<br />

«Ich selbst will aber nicht prominent<br />

sein und im Hintergrund bleiben»,<br />

sagt die ehrgeizige Appenzellerin,<br />

die momentan in Weggis für die Berufs-WM<br />

trainiert.<br />

Michael Ramseier, Kochfachlehrer<br />

in Bern, find<strong>et</strong> die Shows<br />

lehrreich. Er analysiere sie manchmal<br />

mit seinen Schülern im Unterricht.<br />

DieJugendlichen bräuchten<br />

VorbilderimBeruf, sagte Ramseier.<br />

TV- Köche vermittelten aber oft<br />

ein falsches, allzu leichtes Bild des<br />

Berufs. Dieser Aussage stimmte<br />

auch Louis Bischofberger vom<br />

Gasthof Kreuz in Egerkingen zu.<br />

«Gute Kochshows sind unterhaltend»,<br />

meinte der bekannte Gastronom<br />

und Lehrlingsausbildner.<br />

«Es braucht aber 10 000 Stunden<br />

Fleiss, um den Beruf zu erlernen.»<br />

Auch «Studi» habe viel geübt, um<br />

so locker rüberzukommen.<br />

Franz Jonke (r.) verabschied<strong>et</strong> die<br />

Mitglieder der Juniorennati.<br />

reichsten Mannschaften in die<br />

noch junge Geschichte der Schweizer<br />

Juniorenequipen ein.<br />

Für die abtr<strong>et</strong>ende Kochnati gab es die Verdienstmedaille des Kochverbandes.<br />

Muharem Musagic, Pâtissier Rolf Mürner, Thomas Riesen,<br />

Richard Lang, Captain Rasmus Springbrunn und Coach Beat Weibel.

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