Download - Mülheimer Stimmen
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Ich möchte hier ein heftigeres Beispiel anführen, was aber kein<br />
Einzelfall ist.<br />
Ein Facharbeiter arbeitete über eine Leiharbeiterfi rma 1,5 Jahre<br />
in der selben Firma. Alles lief und jeder war zufrieden. Nach<br />
einer Weile war absehbar, dass der Einsatz enden würde und der<br />
Arbeiter meldete dies seinem Personaldisponenten. Es geschah<br />
nichts, bis die Befürchtungen eintraten. Nun begann eine Reihe<br />
von Einsätzen als Helfer und somit auch Auseinandersetzungen<br />
über die Zumutbarkeit der Tätigkeiten. Er hatte das Gefühl, ihm<br />
wurde befohlen und er hatte zu gehorchen. Nun zeigte sich das<br />
wahre Gesicht seines Arbeitgebers. Dem Mann wurde gedroht er<br />
bekäme Einsätze, die er eh nicht lange machen würde und dann<br />
gäbe es die erste Abmahnung und eine zweite könne man auch<br />
provozieren.<br />
Nach einigem Hin und Her lag irgendwann die Kündigung, ohne<br />
Begründung im Briefkasten. Kurz darauf folgte eine absurde<br />
Abmahnung, was einfach dämlich war. Erst Kündigung, dann<br />
Abmahnung? Die Disponenten bemerkten wohl, dass sie sich auf<br />
dünnem Eis befanden. Der Arbeiter machte von seinem Recht<br />
Gebrauch und legte beim Arbeitsgericht Widerspruch ein. Was<br />
zur Folge hatte, dass ihm weder sein noch ausstehender Lohn,<br />
noch sein Urlaubsgeld etc. gezahlt wurden. Die darauff olgende<br />
Güteverhandlung ergab nichts außer der Einsicht, dass ihm<br />
Dinge unterstellt wurden, die falsch und haltlos sind. In seiner<br />
Not nahm sich der Mann eine Anwältin, die seinen Fall prüfte,<br />
für erfolgreich hielt und somit die Gerichtskostenbeihilfe eine<br />
richtige Verhandlung fi nanziell absichern konnte.<br />
Das war ein guter Schritt, denn vor dem Arbeitsgericht bekam<br />
er Recht und man einigte sich auf eine Abfi ndung, Zahlung der<br />
ausstehenden Forderungen, eine fristgemäße ordentliche Kündigung<br />
und ein gutes Arbeitszeugnis.<br />
Lasst euch nicht alles gefallen. Ihr seid Menschen und ihr<br />
habt eine gesetzlich verankerte Würde. Wehrt euch, damit<br />
diese Art der Beschäftigung irgendwann wieder ihren Sinn<br />
erfüllt und man begreift, dass es kein Humankapital gibt.<br />
BEITRÄGE<br />
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