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Fachhochschule Darmstadt - Heinz Schmidt-Walter

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Wahlpflicht Brennstoffzellen Seite - 1 -<br />

Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Fachbereich EUI<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />

Hausarbeit: Die Brennstoffzelle als BHKW<br />

Datum: 24.06.2005<br />

Dozent: Prof. Dr. Ing. <strong>Heinz</strong> Schmitt-<strong>Walter</strong><br />

Gruppe : Name, Vorname<br />

Serba, Oliver<br />

Jörg, Andreas<br />

Andreas Jörg (595395), Oliver Serba (554029)


Wahlpflicht Brennstoffzellen Seite - 2 -<br />

Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Die Brennstoffzelle, Grundprinzip:<br />

Die Brennstoffzelle als BHKW<br />

Die Brennstoffzelle kehrt den Prozess der aus dem Schulunterricht bekannten Elektrolyse um.<br />

Erinnern wir uns: bei der Elektrolyse wird Wasser mit Hilfe elektrischer Energie in die gasförmigen<br />

Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.<br />

Die Brennstoffzelle nimmt genau diese beiden Stoffe, Wasserstoffgas und Sauerstoff und wandelt sie<br />

wieder in Wasser. Dabei wird theoretisch die Menge elektrischer Energie wieder abgegeben, die bei der<br />

Elektrolyse zur Spaltung notwendig war. In der Praxis führen verschiedene physikalisch-chemische<br />

Prozesse und innere elektrische Widerstände zu geringfügigen Verlusten.<br />

Man kann also sagen, die elektrische Energie wird im Wasserstoff gespeichert. Mit dem Wasserstoff<br />

haben wir also ein Gas, in dem wir elektrische Energie speichern können, und mit der Brennstoffzelle<br />

produzieren wir daraus wieder elektrischen Strom. Die meisten Brennstoffzellen funktionieren mit Luft, so<br />

dass der Sauerstoff nicht gespeichert werden muss.<br />

Es gibt verschiedene Brennstoffzellentypen, die sich in Aufbau und Funktionsweise unterscheiden.<br />

Exemplarisch soll anhand einer PEM-Brennstoffzelle das grundlegende Arbeitsprinzip beschrieben<br />

werden:<br />

Befindet sich an der Anode Wasserstoff und an der Kathode Sauerstoff, läuft folgender Vorgang ab: Ein<br />

Wasserstoffmolekül wird unter Abgabe von Elektronen in zwei Wasserstoffatome gespalten. Die<br />

entstehenden Wasserstoff-Ionen (H+) wandern durch den für sie durchlässigen Elektrolyten zur Kathode<br />

und oxidieren mit Sauerstoff zu Wasser.<br />

Damit Wasser entstehen kann, werden jene Elektronen benötigt, die vorher an der Anode abgegeben<br />

wurden. Der Elektrolyt stellt aber einen Isolator dar, durch den sich die Elektronen nicht bewegen können.<br />

Verbindet man nun die beiden Elektroden mit einem elektrischen Leiter, so wandern die Elektroden durch<br />

diesen von der Anode zur Kathode: es fließt ein nutzbarer, elektrischer Strom.<br />

Dieser Prozess läuft kontinuierlich ab solange ausreichend Wasserstoff und Sauerstoff an Anode und<br />

Kathode zur Verfügung stehen.<br />

Andreas Jörg (595395), Oliver Serba (554029)


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Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Prinzip der Brennstoffzelle<br />

Prinzip der Elektrolyse<br />

Was ist ein BHKW:<br />

Blockheizkraftwerke können sowohl aus herkömmlichen Verbrennungsmotoren als auch aus Mini-<br />

[[Gasturbine]]n und andere Motoren, etwa [[Stirlingmaschinen]], oder aus [[Brennstoffzelle]]n bestehen.<br />

Als [[Kraftstoff]]e kommen vorwiegend relativ preiswerte fossile oder regenerative Kohlenwasserstoffe wie<br />

[[Heizöl]], [[Pflanzenöl]], [[Biodiesel]] (für einen [[Dieselmotor]]) oder [[Erdgas]], [[Biogas]] (für einen<br />

[[Ottomotor]], [[Zündstrahlmotor]] oder eine [[Gasturbine]]) zum Einsatz.<br />

Vorteilhaft ist, dass eine bestehende Heizungsinstallation bei Umstellung auf ein BHKW unverändert<br />

weiterbenutzt werden kann.<br />

Bei Verbrennungsmotoren ist der [[Motorblock]], dessen Abwärme mit Hilfe der [[Kühlflüssigkeit]] in den<br />

Heizkreislauf der [[Zentralheizung|Gebäudezentralheizung]] überführt wird, der Hauptwärmelieferant.<br />

Eine deutliche Erhöhung des thermischen Wirkungsgrades wird durch Ausnutzung der Abgaswärme<br />

([[Wärmetauscher|Auspuffwärmetauscher]]) erreicht. Blockheizkraftwerke arbeiten durch diese Art der<br />

[[Kraft-Wärme-Kopplung]] mit Wirkungsgraden von bis zu ca. 95 %, abhängig von der jeweiligen<br />

[[Auslastung]].<br />

Kleine BHKWs bis ca. 5 [[Kilowatt|kW]] elektrischer Leistung eignen sich für den Betrieb in<br />

Mehrfamilienhäusern. Große BHKWs mit Schiffsdieselmotoren von ca. 10.000 kW können für die Strom-<br />

und Wärmeproduktion von Wohngebieten und Fabriken verwendet werden.<br />

Randbedingungen für die Auslegung von Blockheizkraftwerken<br />

Die Auslegung des BHKW verfolgt drei Ziele: Es wird eine Minimierung der zur Wärme und<br />

Stromversorgung eingesetzten Brennstoffe und damit eine Reduzierung der Schadstoffemissionen<br />

angestrebt, zugleich muss ein wirtschaftlicher Betrieb des BHKW-Systems gewährleistet werden. Die<br />

Auslegung gliedert sich in drei Schritte: Wärme- und Strombedarfsberechnung für das zu versorgende<br />

Objekt, Simulation des BHKW-Betriebs und Wirtschaftlichkeitsanalyse.<br />

Das Programm BHKW-Plan führt auf der Basis einer umfangreichen Gebäudedatenbank oder<br />

individueller Eingaben eine detaillierte Bedarfsberechnung durch und simuliert in Stundenschritten den<br />

Betrieb des gewählten BHKW-Systems. Ein Vergleich mit der getrennten Erzeugung von Wärme und<br />

Strom gibt Auskunft über die Wirtschaftlichkeit und die Schadstoffreduzierung.<br />

Andreas Jörg (595395), Oliver Serba (554029)


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Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Wärme- und Strombedarf<br />

Die grundlegenden Parameter für die Auslegung des BHKW sind der Wärme- und Strombedarf. Hierbei<br />

spielt neben dem jährlichen Verbrauch auch das Lastprofil eine entscheidende Rolle, da das BHKW in der<br />

Regel die Grund- und Mittellast des Wärmebedarfes deckt. Ein gleichmäßiger Wärmebedarf mit zeitlich<br />

parallel verlaufendem Strombedarf stellt somit den Idealfall für die BHKW-Nutzung dar, da hier lange<br />

BHKW-Laufzeiten erreicht werden und der produzierte Strom im Objekt selbst genutzt werden kann.<br />

Anhand von Jahresdauerlinien und Tagesganglinien wird die erforderliche thermische bzw. elektrische<br />

Leistung des BHKW ermittelt.<br />

Kosten<br />

Die Wirtschaftlichkeitsanalyse vergleicht die Wärme- und Stromversorgung durch das BHKW mit der<br />

getrennten Erzeugung. Wichtige Einflußgrößen dabei sind:<br />

• Investitionskosten<br />

• Brennstoffkosten<br />

• Betriebskosten<br />

Bewertung des erzeugten Stroms<br />

Ausschlaggebend für die wirtschaftlichkeit des BHKW ist die Bewertung des erzeugten Stroms. Bei<br />

Eigennutzung ergibt sich diese Bewertung aus den vermiedenen Strombezugskosten und hängt somit<br />

vom bisher zu bezahlenden Strompreis ab. Wird der im BHKW erzeugte Strom ins Netz eingespeist,<br />

richtet sich der Erlös nach der Einspeisevergütung; aufgrund der geringen Vergütung ist der eingespeiste<br />

Strom heute immer geringer zu bewerten als der selbst genutzte Anteil. Dies kann sich jedoch künftig<br />

ändern.<br />

Verschieden Maßnahmen werden bereits diskutiert: Einheitliche und höhere Festlegung der Vergütung im<br />

Stromeinspeisegesetz, KWK-Quotenregelung, CO2-Zertifikate und Stromnetzstützungs-Vereinbarungen<br />

werden zu höherer Bewertung des eingespeisten Stroms führen.<br />

Betriebsweise der BHKW-Module<br />

Neben der richtigen Dimensionierung der BHKW-Module hat auch die Betriebsweise einen großen Einfluß<br />

auf ihre Wirtschaftlichkeit und Effizienz. So wird z.B. durch eine stromoptimierte Betriebsweise der Nutzen<br />

des BHKW gesteigert, da ein größerer Anteil des erzeugten Stroms im Objekt selbst verbleibt. Durch die<br />

Einbindung des BHKW-Systems in eine dezentrale Energieversorgungsstruktur kann die Wirtschaftlichkeit<br />

noch erheblich gesteigert werden, da direkt auf Angebot und Nachfrage im Stromnetz reagiert werden<br />

kann. Die Ausgestaltung des gesamten BHKW-Systems mit Wärmespeicher, Spitzenkessel und u.U.<br />

mehreren parallel geschalteten Modulen und die Einbindung in ein Versorgungsnetz wird anhand von<br />

Simulationen optimiert.<br />

Auslegung von Blockheizkraftwerken mit BHKW-Plan und MiniBHKW-Plan<br />

Die Wirtschaftlichkeit eines BHKW hängt von zahlreichen Randbedingungen ab, die im vorherigen<br />

Abschnitt aufgezeigt wurden. Um einen schnellen Überblick über den zu erwartenden Nutzen eines<br />

BHKW zu verschaffen, wurde das Programm MiniBHKW-Plan entwickelt, das für BHKW mit kleiner<br />

Leistung bis 100 kWth eineWirtschaftlichkeitsanalyse durchführt und die Brennstoffeinsparung und<br />

Schadstoffreduzierung berechnet.<br />

Um eine zukünftig wachsende Nachfrage nach Mini-BHKW bedienen zu können und eine große<br />

Verbreitung zu erreichen, müssen Handwerker, Heizungsbauer und Heizungsplaner in die Lage versetzt<br />

werden, Planung, Auslegung und Installation der Mini-BHKW zu übernehmen. MiniBHKW-Plan richtet<br />

sich an diese Zielgruppe und stellt dem Handwerk ein einfaches, schnelles und effizientes Instrument zur<br />

Planung und Auslegung zur Verfügung.<br />

Andreas Jörg (595395), Oliver Serba (554029)


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Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Praxis: Anwendung der Brennstoffzelle als BHKW<br />

Herkömmliche Blockheizkraftwerke sind mit einem Generator ausgestattet. Stattdessen kann man auch<br />

auf Brennstoffzellen zurückgreifen. Da sie den Strom direkt aus dem Energieträger erzeugen, entfällt in<br />

einer solchen Anordnung der Stromgenerator.<br />

Brennstoffzellengeräte sind somit für vielfältige stationäre Anwendungen interessant. Sie versorgen Ein-<br />

oder Mehrfamilienhäuser, Gewerbebetriebe und Hotels mit Strom und Wärme und können als<br />

Blockheizkraftwerk ganze Gebäudekomplexe mit Hunderten von Haushalten versorgen. Alle<br />

Leistungsklassen von einigen Watt bis in den Megawattbereich lassen sich abdecken.<br />

Je nach verwendetem Betriebsgas werden, wie bei den Brennstoffzellen-Fahrzeugen auch, Brennstoff-<br />

Reformer benötigt, die das Gas aufbereiten.<br />

Die Funktion und den Aufbau eines Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerks kann man schematisch<br />

darstellen:<br />

Vorteile von Brennstoffzellen:<br />

Brennstoffzellen sind Schlüsseltechnologien. Sie verändern die Energieversorgung grundlegend,<br />

und helfen damit, ökologische Herausforderungen zu meistern und ökonomische Chancen zu nutzen.<br />

Brennstoffzellen stellen in stationären, mobilen und portablen Systemen für einen breiten<br />

Anwendungsbereich effizient und daher umweltfreundlich Energie bereit.<br />

Brennstoffzellen haben in verschiedensten Leistungsklassen selbst im Teillastbereich je nach Größe<br />

einen sehr hohen elektrischen Wirkungsgrad bis deutlich über 50% und bei Nutzung der Wärme einen<br />

Gesamtnutzungsgrad von bis über 90%.<br />

Zur Versorgung der Brennstoffzellen eignen sich fossile und erneuerbare Brennstoffe. Erdgas,<br />

Flüssiggas, Kohlegas, Biogas, Methanol und Wasserstoff sind flexibel einsetzbar. Die<br />

Energieumwandlung in Brennstoffzellen führt zu einer optimalen Nutzung der Primärenergie und<br />

vermeidet Treibhausgasemissionen. Minimale Schadstoff- und Lärmemissionen von Brennstoffzellen<br />

ermöglichen den uneingeschränkten dezentralen Einsatz in sensiblen Bereichen bspw. in<br />

Ballungsräumen direkt beim Verbraucher. Die intensive Entwicklung und beschleunigte Markteinführung<br />

der Brennstoffzellen - Technologie führt zu hoher Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und<br />

Forschung auf dem nationalen Markt sowie auf den globalen Märkten und sichert damit hochwertige<br />

Arbeitsplätze.<br />

Andreas Jörg (595395), Oliver Serba (554029)


Wahlpflicht Brennstoffzellen Seite - 6 -<br />

Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Stand der weltweiten Entwicklung<br />

Viele Firmen, von kleineren Unternehmen bis hin zu global aktiven Konzernen, erproben derzeit<br />

Brennstoffzellensysteme und erhalten hieraus wichtige Informationen für den späteren Einsatz<br />

zuverlässiger und wirtschaftlicher Produkte. Zur stationären Strom- und Wärmeversorgung sind bis Ende<br />

2003 rund 2.500 Anlagen installiert worden. Mehrere Hersteller aus der Heiztechnik- und der<br />

Energieanlagenbranche testen aktuell weltweit ihre Brennstoffzellenanlagen direkt beim Kunden. Im<br />

letzten Jahr waren bereits etwa 350 Brennstoffzellen-Fahrzeuge im Einsatz. 30 Stadtbusse bewähren sich<br />

in zehn europäischen Städten im Alltagsbetrieb.<br />

Weltweit werden Brennstoffzellen in allen Anwendungen demonstriert, erprobt und auch bei uns<br />

erfolgreich eingesetzt. Zu wenige der Brennstoffzellen-Systeme werden allerdings bisher in Deutschland<br />

hergestellt.<br />

Stand der nationalen Entwicklung<br />

Deutschland ist z.Zt. noch ein führender Know-how-Träger im Bereich der Brennstoffzellen-Technologie.<br />

Dies beginnt bei der Forschung und geht über die Komponenten- und Systementwicklung bis hin zum<br />

Betrieb und der Zertifizierung von Brennstoffzellen. Deutsche Unternehmen und Institute sind Pioniere in<br />

allen Bereichen: In der Industrieanwendung sind die<br />

Firmen<br />

Beispiel das Konzept von Vaillant:<br />

Andreas Jörg (595395), Oliver Serba (554029)<br />

Am Anfang war die Idee: für jedes Haus eine eigene kleine<br />

Brennstoffzellen-Einheit, die Strom, Heizenergie und Warmwasser erzeugt.<br />

Die Vaillant Brennstoffzellen-Heizgeräte realisieren diese Vision. Möglich<br />

wird das, indem der umweltfreundlichste klassische Energieträger, das<br />

Erdgas, mit den Brennstoffzellen kombiniert wird.<br />

Strom und Wärme<br />

Das Brennstoffzellen-Heizgerät wird an das Erdgasnetz angeschlossen.<br />

Zusammen mit Wasserdampf und Luft strömt das Erdgas in den Reformer<br />

und wird zu wasserstoffreichem Gas, dem Reformat, umgewandelt. Es<br />

gelangt zum Brennstoffzellen-Stapel, wird dort befeuchtet und reagiert mit<br />

dem Luftsauerstoff: Elektrische Energie und Wärme entstehen. Ein<br />

Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in haushaltsüblichen<br />

Wechselstrom um. Die entstehende Wärme geht in den Heizkreis.<br />

Plus und Minus<br />

Kernstück der maßstabsetzenden Technologie ist die PEM*-Zelle, in der elektrochemisch Wasserstoff H2<br />

und Sauerstoff O2 zu reinem Wasser H2O reagieren. An der Anode gibt der Wasserstoff seine Elektronen<br />

ab, durchdringt die Elektrolytmembran und verbindet sich auf der Kathodenseite mit dem Sauerstoff.<br />

Wichtig dabei: Die Elektrolytmembran ist nur für die Wasserstoff-Protonen H+ durchlässig. Die<br />

abgegebenen Elektronen werden gezwungen,den Umweg über den Stromkreislauf zu nehmen: Strom<br />

fließt, Wärme wird genutzt.<br />

Zukunft und Zunft<br />

Das Brennstoffzellen-Heizgerät sorgt für neue Energie –auch bei der Geschäftsentwicklung des<br />

Fachhandwerks. Die gleichzeitige Strom- und Wärmeversorgung eröffnet ein breiteres<br />

Leistungsspektrum. Ohne nennenswerten Mehraufwand. Das Gerät lässt sich in vorhandene<br />

Installationen integrieren und ist auf Kundenservice programmiert: So garantiert z.B. die Kombination mit<br />

einem Fernüberwachungssystem höchste Servicequalität. Und die leichte Installation ist bei Vaillant<br />

ohnehin Ehrensache.


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Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Phasen der Markteinführung<br />

Die Markteinführung ist ein komplexer Prozess aus mehreren, sich rückkoppelnden Schritten. Bereits<br />

während der Entwicklungs- und Erprobungsphasen ist es<br />

erforderlich, die anschließende Marktaufbauphase gezielt<br />

vorzubereiten. Ohne Erfahrung aus dem Markt ist<br />

anwendungsorientierte F&E nicht möglich. Dies gilt<br />

insbesondere bei neuen Technologien, da die<br />

Innovationszyklen im Frühstadium sehr schnell sind. Ohne<br />

begleitende F&E können die Kosten der Markteinführung nicht<br />

reduziert werden. F&E, Felderprobung und<br />

Markteinführungsprogramme müssen ineinander greifen.<br />

Entscheidend für einen langfristigen Erfolg ist eine intensive<br />

Rückkopplung der in Feldversuchen und im Markt<br />

gewonnenen Erfahrungen hinein in die Forschung und<br />

Entwicklung der Technologien der nächsten Generation, die dann wiederum erfolgreich kommerzialisiert<br />

werden muss.<br />

Hoher Forschungs- und Entwicklungsbedarf<br />

Zur Markteinführung der Brennstoffzellen ist massive Unterstützung bei Forschung und Entwicklung nötig.<br />

Trotz enormer Fortschritte im F&E Bereich, insbesondere auch durch deutsche Institute und Firmen, sind<br />

Materialien sowie Produktionstechnik weiterhin Bereiche mit größten Kostenreduktionspotentialen. Dazu<br />

zählen Hochtemperaturmembranen und Katalysatoren für die PEM-Brennstoffzelle, korrosionsbeständige<br />

Hochtemperaturwerkstoffe Beschichtungen und Dichtungen für die MCFC, Materialien mit reduzierter<br />

Arbeitstemperatur und Temperaturwechselbeständigkeit bei der SOFC, sowie Wasserstofferzeugung<br />

durch Mikroorganismen und reversible chemische Wasserstoffspeicher. Parallel dazu müssen Prozesse<br />

und Verfahren entwickelt werden, mit denen die Materialien<br />

optimal verarbeitet werden können. Der Produktionstechnik<br />

kommt dabei neben der Materialentwicklung eine<br />

Schlüsselfunktion zu. Die Prozesse beeinflussen dabei<br />

nachhaltig die Qualität, die Lebensdauer, Zuverlässigkeit<br />

sowie die Verfügbarkeit der Brennstoffzellensysteme. Zur<br />

effizienten Produktentwicklung und Anwendung müssen<br />

auch innovative Fernwartungsmethoden entwickelt und<br />

optimiert werden. Die Leistung von Brennstoffzellen lässt<br />

sich auch durch Druckaufladung erhöhen. Um diese und<br />

weitere für die Markteinführung substantiellen F&E-Aufgaben<br />

erfolgreich zu lösen und den hohen Stand bei F&E in<br />

Deutschland zu erhalten, müssen Politik und Industrie den<br />

Bereich besonders unterstützen, mit Programmen, die auf die Schwerpunkte gerichtet sind. Im Rahmen<br />

globaler Märkte sind auch hier internationale Kooperationen sinnvoll, um die nationale Position zu<br />

stützen.<br />

Hemmnisse in Deutschland<br />

Im internationalen Vergleich gibt es in Deutschland zu wenig nationale Koordination und eine viel zu<br />

geringe politische Flankierung der Markteinführung von Brennstoffzellen. Forschungs- und<br />

Entwicklungsvorhaben und deren Ergebnisse werden zu wenig mit Unternehmen, Verbänden und<br />

Initiativen abgestimmt. Im Vergleich zu den USA gibt es in Deutschland kaum Venture Capital.<br />

Hochinnovative KMU haben kaum Zugang zu Investitionsmitteln. Mangelnde Koordinierung der<br />

Maßnahmen und Aktivitäten im Bereich Brennstoffzellen und das Fehlen einer konzertierten Strategie<br />

verschleppen die Markteinführung und führen zu Zurückhaltung von Industrieunternehmen und KMUs.<br />

Deutschland braucht deshalb eine stringente Strategie zur Markteinführung von Brennstoffzellen.<br />

Andreas Jörg (595395), Oliver Serba (554029)


Wahlpflicht Brennstoffzellen Seite - 8 -<br />

Hausarbeit: Brennstoffzellen als BHKW 28.6.2005<br />

Markteinführungsszenario für Deutschland<br />

Die deutsche Brennstoffzellenindustrie hat Szenarien für die verschiedenen Anwendungen entwickelt.<br />

Unter der Voraussetzung der industriellen und politischen Unterstützung können ambitionierte Ziele<br />

erreicht werden. Aufbauend auf den aktuellen Feldtests will die deutsche Industrie stufenweise in die<br />

kommerzielle Phase einsteigen.<br />

Im Bereich der stationären Stromerzeugung für die industrielle Anwendung kann ab dem Jahr 2006 mit<br />

Unterstützung durch Industrie und Politik die<br />

erste Serienfertigung mit einer Kapazität von<br />

jährlich 15 MW gestartet werden.<br />

2010 könnten bei politischer Flankierung mit<br />

einem industriepolitischen Instrument ca.<br />

320 MW installiert werden. Bis zum Jahr<br />

2015 kann die jährliche Produktion unter<br />

günstigen Rahmenbedingungen sogar auf<br />

ca. 1,3 GW pro Jahr erhöht werden.<br />

Für die Hausenergieversorgung können in<br />

der Periode von 2008-2010 die ersten<br />

Anlagen mit Stückzahlen von einigen<br />

Tausend gefertigt werden. Mit Beginn der<br />

kommerziellen Markteinführung ab 2010<br />

können in der Periode 2010-2015 mit Hilfe<br />

von Markteinführungsprogrammen einige<br />

zehntausend Anlagen installiert werden.<br />

Ab dem Jahr 2015 kann sich die Zahl auf<br />

einige Zehntausend Einheiten pro Jahr erhöhen. Die Automobilindustrie hat aktuell auch in Deutschland<br />

mit der Erprobung der Alltagstauglichkeit in kleinen Flotten begonnen. Die Erhöhung von Zuverlässigkeit<br />

und Reduktion der Produktkosten stellen die Basis für die nächste Fahrzeuggeneration dar, die im<br />

Rahmen von sog. europäischen Leuchtturmprojekten und gefolgt von kommerziellen Flotten umgesetzt<br />

wird. Parallel dazu muss die Betankungsinfrastruktur kontinuierlich ausgebaut werden. Ab 2015 wird eine<br />

breite, flächendeckende Markteinführung angestrebt. Portable Brennstoffzellen werden bei<br />

entsprechenden Investitionen in den nächsten Jahren über eine begrenzte Serienproduktion in nicht<br />

preisempfindlichen Nischenmärkten (z.B. Camping, Boote etc.) als erstes in die kommerzielle Phase<br />

eintreten.<br />

Vergleich von Brennstoffzellen-BHKW und herkömmlichen BHKW<br />

PEM PAFC MCFC SOFC Diesel Sterling<br />

Elektr. Wirkungsgrad [%] 35 40 45-50 45-50 35 30<br />

Performance Abnahme [%/1000h] >1 0,44 0,6

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