VÖB-ImmobilienAnalyse - VÖB Service GmbH
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Der Begriff „Rating“ in der Immobilienwirtschaft<br />
1 Der Begriff „Rating“ in der Immobilienwirtschaft<br />
1.1 Rating<br />
Über die Nützlichkeit von Ratings auf den Finanzmärkten herrscht seit<br />
langem internationaler Konsens. Jedes international tätige Unternehmen<br />
lässt entweder sich selbst (Emittentenrating) oder seine an den Börsen<br />
platzierten Anleihen (Emissionsrating) von renommierten Ratingagenturen<br />
bewerten, um eine möglichst günstige Finanzierung zu erhalten. Auch der<br />
Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht erkannte die Bedeutung des Ratings<br />
und forderte in seinem ersten Vorschlag zur Neuordnung der Messung<br />
der Eigenkapitalanforderungen von Kreditinstituten im Jahre 1999,<br />
die Eigenmittelunterlegung im Kreditgeschäft an das externe Rating zu<br />
koppeln. Spätestens seit der Erlaubnis, eigene bankinterne Ratingverfahren<br />
zu entwickeln und für bankaufsichtliche Zwecke zu nutzen, hat sich<br />
der Begriff „Rating“ im deutschen Sprachgebrauch fest etabliert.<br />
Im Oktober 2003 veröffentlichte der europäische Dachverband der nationalen<br />
Immobilienbewertungsorganisationen, The European Group of<br />
Valuers´ Associations (TEGoVA), seine Broschüre „Markt- und Objektrating“.<br />
1 Mit diesem Messansatz sollen Chancen und Risiken von Einzelimmobilien<br />
und Immobilienportfolien differenzierter untersucht und verglichen<br />
werden können. Auch TEGoVA verwendet den Begriff „Rating“, um<br />
die Bedeutung des Produkts hervorzuheben.<br />
Zum Begriff „Rating“ existiert eine Fülle von Definitionen, die je nach Anwendungsfall<br />
in einem anderen inhaltlichen Sinnzusammenhang verwendet<br />
werden. Grundsätzlich spiegelt Rating in der Finanzwirtschaft eine<br />
durch Symbole ausgedrückte Meinung wider, inwiefern ein Schuldner<br />
über die wirtschaftliche Fähigkeit, die rechtliche Bindung sowie den Willen<br />
verfügt, seinen zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen stets voll-<br />
1 siehe TEGoVA: Europäisches Markt- und Objektrating. Ein Leitfaden für Gutachter, London<br />
2003. Im folgenden: TEGoVA, 2003<br />
TEGoVA: The European Group of Valuers’ Associations, gegründet im Jahre 1977, ist der<br />
europäische Dachverband nationaler Immobilienbewertungsorganisationen mit Sitz in<br />
Brüssel. Sein Hauptziel ist die Schaffung und Verbreitung einheitlicher Standards für die<br />
Bewertungspraxis. Heute vertritt er die Interessen von 38 Verbänden aus 27 Ländern mit<br />
insgesamt über 500.000 Mitgliedern.<br />
8 <br />
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands