Initiativkreis Europäische Metropolregion München
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Expertise zum Aufbau eines <strong>Initiativkreis</strong>es <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong><br />
vergessen werden, dass vor allem die tatsächlichen Merkmale und die Leistungsfähigkeit einer<br />
Region im internationalen Maßstab zählen. Kaum ein internationales Großunternehmen wird<br />
nur deswegen in eine Region gehen, weil es dort ein neues oder bestimmtes Label gibt.<br />
Das kann die EMM aus dem Quervergleich „Bedeutung des Labels <strong>Metropolregion</strong>“<br />
lernen<br />
<strong>München</strong> ist bereits eine <strong>Metropolregion</strong>, ohne über angemessene Organisationsformen zu<br />
verfügen bzw. ohne sich aktiv damit zu vermarkten. Es gibt zwar eine Studie der IHK aus dem<br />
Jahr 2003, in der die Planungsregion 14 (<strong>München</strong>) mit dem Label <strong>Metropolregion</strong> über<br />
statistische Daten mit den anderen <strong>Metropolregion</strong>en verglichen wird, diese Veröffentlichung<br />
(IHK 2003) war jedoch nicht mit den anderen Akteuren der Region koordiniert.<br />
Um im Konzert mit den übrigen <strong>Metropolregion</strong>en gut erkennbar zu sein, gilt es nun den Begriff<br />
auch hier intensiver einzuführen und mit geeigneten Strukturen positiv zu besetzen. Zum<br />
Beispiel könnte man laufende Projekte und Informationsangebote durch einen gemeinsamen<br />
Internetauftritt mit der Überschrift <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> besser wahrnehmbar<br />
bzw. für den Bürger spürbar machen. Mit dem Label „<strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong>“ könnten die<br />
konkurrierenden Begriffe „Greater Munich Area“ und „Wirtschaftsraum Südbayern“<br />
vereinheitlicht werden.<br />
2.3 Fazit: Das kann die <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> lernen<br />
Der Vergleich der vier <strong>Metropolregion</strong>en verdeutlicht die Pfadabhängigkeit der Entwicklungen in<br />
den einzelnen <strong>Metropolregion</strong>en. Das heißt, dass die nächsten Entwicklungsschritte einer<br />
Region wesentlich bestimmt werden durch den bislang zurück gelegten Weg. Genese und<br />
„Alter“ der einzelnen Räume bringen spezifische Herausforderungen mit sich und prägen nicht<br />
nur die Kooperationsform, sondern auch den räumlichen Umgriff und die bearbeiteten Themen<br />
der Kooperation. Diese sehr spezifischen Entwicklungen in den einzelnen <strong>Metropolregion</strong>en<br />
werfen die Frage nach der Übertragbarkeit für die <strong>Europäische</strong> <strong>Metropolregion</strong> <strong>München</strong> (EMM)<br />
auf. Was lässt sich für die EMM überhaupt aus dem Quervergleich lernen, über die in Kapitel<br />
2.2 aufgeführten vereinzelten Erkenntnisse hinaus?<br />
Eine wesentliche Motivation für die Zusammenarbeit in allen vier <strong>Metropolregion</strong>en ist der<br />
Versuch, die jeweilige Region im internationalen Standortwettbewerb besser zu positionieren.<br />
Die wesentlichen Argumente für Kooperationen im Maßstab von <strong>Metropolregion</strong>en sind dabei<br />
die sich herausbildenden großräumigen, administrative Grenzen überschreitenden, funktionalen<br />
Zusammenhänge und wirtschaftlichen Verflechtungen innerhalb der Region, die wachsende<br />
Bedeutung der wissensintensiven Tätigkeiten und die damit verbundenen räumlichen<br />
Entwicklungstrends wie zum Beispiel die Rekonzentration auf Kompetenzzentren der<br />
Wissensproduktion und -verwendung.<br />
Die administrative Grenzen überschreitende Kooperation in <strong>Metropolregion</strong>en setzt einerseits<br />
auf Synergieeffekte, Optimierungen und Effizienzsteigerungen nach innen. Dies erweist sich als<br />
immer wichtiger, angesichts der langfristig knapp bleibenden öffentlichen Haushalte und des<br />
anstehenden demografischen Wandels. Diese sollen nach außen als Standortvorteile wirken.<br />
Anderseits geht es um eine verbesserte nationale und internationale Wahrnehmbarkeit der<br />
<strong>Metropolregion</strong>en, welche durch die Zusammenarbeit im Regionalmarketing erreicht werden<br />
soll. Dabei handelt es sich aber um langfristige Prozesse. Sowohl die Kooperationskultur als<br />
auch die erhoffte Wirkung entfalten sich nur langsam und stellen sich nur über längere<br />
Zeiträume ein. Da aber das Bemühen und die Debatte um <strong>Metropolregion</strong>en noch recht jung<br />
sind, lässt sich die tatsächliche Wirkung der Zusammenarbeit im internationalen<br />
Standortwettbewerb in einzelnen Wirkungsdimensionen – noch – nicht nachweisen.<br />
Neben dieser beabsichtigten Hauptwirkung zeigt sich aber in allen vier untersuchten<br />
<strong>Metropolregion</strong>en eine wesentliche weitere Wirkung der Kooperation: Die Zusammenarbeit auf<br />
der Ebene der <strong>Metropolregion</strong> wirkt sich positiv auf die Leistungsangebote und mittelbar auf die<br />
Lebensqualität in der ganzen Region aus. Das Bemühen um verbesserte Chancen der<br />
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