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Fachklinik Villa Maria - Ludwigsmühle

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Jahresstatistik 2009 / 2010<br />

Therapieverbund <strong>Ludwigsmühle</strong> gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 2 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

Vorwort<br />

Der vorliegende Bericht erfasst den Zeitraum von 2009 bis 2010. Für die beiden<br />

<strong>Fachklinik</strong>en <strong>Ludwigsmühle</strong> und <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>, die in den gesamten Therapieverbund<br />

<strong>Ludwigsmühle</strong> eingebunden sind, werden jeweils eigene Jahresberichte verfasst.<br />

Träger und Einrichtung werden kurz vorgestellt. Im Anschluss wird ein Überblick<br />

gegeben über Qualitätsentwicklung, Selbsthilfe, Kontakte zu Ehemaligen und zu<br />

laufenden Projekten. Danach werden relevante Kernzahlen aus den Jahresstatistiken<br />

des DKS erläutert und abschließend kommentiert. Der Bericht soll einladen zu<br />

fachlichem Austausch und zu vertiefender kollegialer Diskussion.<br />

Die Geschäftsführung dankt allen Mitarbeitenden und Kooperationspartnern,<br />

Leistungsträgern und sozialpolitisch Verantwortlichen sowie den Gesellschaftern der<br />

Therapieverbund <strong>Ludwigsmühle</strong> GmbH ganz herzlich für die gedeihliche<br />

Zusammenarbeit in 2009 und 2010.<br />

Landau, September 2011<br />

Dr. Manfred Nowak Helmut Schwehm


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 3 / 30<br />

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1. Der Träger<br />

Träger der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> ist die gemeinnützige Therapieverbund<br />

<strong>Ludwigsmühle</strong> GmbH Lustadt, mit Sitz der Zentralverwaltung in 76829 Landau.<br />

Die <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> ist eine Einrichtung des Therapieverbundes <strong>Ludwigsmühle</strong>.<br />

Zu diesem Therapieverbund gehören die <strong>Fachklinik</strong>en <strong>Ludwigsmühle</strong> und <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>,<br />

der Beratungsstellenverbund Nidro in Speyer und Germersheim, die Einrichtungen<br />

der Gesellschaft für Suchttherapieeinrichtungen mit der <strong>Fachklinik</strong> Flammersfeld, der<br />

Adaption Quellenhof in Rengsdorf und der Therapie-Sofort-Einrichtung Cleantime,<br />

sowie die gemeinnützige Gesellschaft für Nachsorge und soziale Rehabilitation mit<br />

dem Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebot ADH, dem Frauenprojekt JobKOM<br />

und der Fachstelle COP. Die Suchtambulanz Landau gehört ebenfalls zum Netzwerk<br />

des Therapieverbundes.<br />

Die Einrichtungen des Therapieverbundes kooperieren eng miteinander, aber auch<br />

mit anderen Einrichtungen des regionalen und überregionalen Netzwerkes der<br />

Suchtkrankenhilfe.<br />

Gesellschaft für Nachsorge und soz. Rehabilitation mbH<br />

Projekt JobKOM<br />

Projekt COP<br />

Projekt ADH<br />

Therapieverbund <strong>Ludwigsmühle</strong><br />

Gesellschafter<br />

Vereinigung gegen Drogenmissbrauch Neustadt e.V.<br />

<strong>Fachklinik</strong><br />

<strong>Ludwigsmühle</strong><br />

Eingangshaus<br />

Adaption<br />

Therapiezentrum <strong>Ludwigsmühle</strong> gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

Adaption<br />

Kinderhaus<br />

Klinikambulanz und Nachsorge<br />

Suchtambulanz Landau<br />

Gesellschafter<br />

Der Paritätische LV Rheinland-Pfalz / Saarland<br />

Beratungsstellen<br />

Speyer und<br />

Germersheim<br />

Betreutes Wohnen<br />

Gesellschaft für Suchtherapieeinrichtiungen mbH<br />

<strong>Fachklinik</strong><br />

Flammersfeld<br />

Adaptionseinrichtung<br />

Quellenhof<br />

Cleantime stat.<br />

Drogenhilfe sofort


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 4 / 30<br />

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2. Die <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

Die <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> liegt am Ortsrand von Ingenheim/Pfalz zwischen Landau<br />

und Bad Bergzabern in landschaftlich reizvoller Umgebung. Sie bietet in einem 1992<br />

umgebauten und 2001 erweiterten alten Landhaus Platz für 18 Erwachsene und 14<br />

Kinder.<br />

Die Einrichtung wurde 1992 als Spezialeinrichtung für suchtmittelabhängige Mütter<br />

und Eltern aufgebaut, die ihre Suchtmittelabhängigkeit zusammen mit ihren Kindern<br />

stationär behandeln lassen wollen.<br />

Die <strong>Fachklinik</strong> ist eine sucht- und familientherapeutische Einrichtung zur stationären<br />

medizinische Rehabilitation für mehrfachabhängige alleinerziehende Frauen oder<br />

Eltern, die zusammen mit ihren bis zu 14 Jahre alten Kindern eine Behandlung<br />

durchführen möchten. Die Erwachsenen befinden sich in stationärer medizinischer<br />

Rehabilitation. Die Kinder werden im Kinderhaus <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>, einer eigenständigen<br />

Jugendhilfeeinrichtung, betreut und bei Bedarf heilpädagogisch behandelt.<br />

Medizinische Reha und Jugendhilfe befinden sich unter einem „Dach“.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 5 / 30<br />

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3. Lagebericht<br />

Die <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> wurde in den Jahren 2009 / 2010 als Spezialeinrichtung zwar gut<br />

nachgefragt. Die Belegung der Einrichtung war aber in 2010 phasenweise schwierig.<br />

Dies hing mit komplexen Kriseninterventionen infolge der Multiproblemlagen der<br />

Klientel zusammen, und auch damit, dass die Vorbereitung der Rehabilitand/innen<br />

auf die Behandlung viel Vorlaufzeit erforderte.<br />

Die intensive, aber auch zeitaufwendige Zusammenarbeit mit den<br />

Kooperationspartnern hat hohe Qualität und ist von großer Bedeutung für die <strong>Villa</strong><br />

<strong>Maria</strong>. Viele Jugendämter schätzen die transparenten Vereinbarungen und<br />

Hilfeplangespräche. Das Behandlungsangebot der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> ist in hohem Maße<br />

arbeitsintensiv. Die Multiproblemlage der Erwachsenen wie Suchterkrankung,<br />

psychiatrische Auffälligkeiten und häufig gestörte Beziehungen in der Partnerschaft<br />

sowie in der eigenen Herkunftsfamilie, problematische soziale Netzwerke und auch<br />

finanzielle Schwierigkeiten bilden zusammen mit den oft deutlichen<br />

Entwicklungsbeeinträchtigungen der Kinder einen komplexen Behandlungsauftrag.<br />

Schwerpunkte in den Jahren 2009 und 2010 bildeten die Veränderung des<br />

Wochenplanes, eine Intensivierung der Kinderbetreuung, Integration des<br />

Behandlungsangebotes Video Feedback, die Weiterentwicklung der<br />

Vereinbarungskultur mit Kooperationspartnern und der Aufbau sozialpädagogischer<br />

Familienhilfe im Rahmen der Nachsorge.<br />

Bewährt hat sich die berufliche und soziale Teilhabeorientierung. Durch gezielte<br />

Maßnahmen, wie z. B. PC-Schulung in der Klinik, Alltagsorientierung in der Adaption<br />

sowie Eltern-Kind-Training als Vorbereitung auf mögliche Doppelbelastungen nach<br />

der Therapie werden die Rehabilitand/-innen auf die Zeit nach der Rehabilitation<br />

vorbereitet. Hierbei spielen auch spezifische Nachsorgevereinbarungen mit der<br />

Jugendhilfe eine wesentliche Rolle.<br />

Zur Unterstützung nach der Rehabilitation können Orientierungshilfen in der<br />

Fachstelle COP (Clearing, Orientierung, Praktika-Begleitung) des Therapieverbundes<br />

sowie Betreutes Wohnen angeboten werden. Ergänzend zum Betreuten Wohnen<br />

werden seit Ende 2007 auch Nachsorgewohnungen in Landau vorgehalten.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 6 / 30<br />

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4. Qualitätsentwicklung<br />

Die Therapiezentrum <strong>Ludwigsmühle</strong> GmbH nimmt seit Beginn des 5-Punkte-<br />

Programms an der Qualitätsentwicklung der DRV teil.<br />

Mit der Leitbildentwicklung in 2004 hat der Therapieverbund die Grundlagen für ein<br />

eigenes QM System gelegt auf der Grundlage EN ISO 9001:2000.<br />

Mit der Weiterbildung eines weiteren Mitarbeiters in 2007 zum QMB verfügt der<br />

Therapieverbund insgesamt über zwei QMB.<br />

Neben der Zertifizierung nach EN ISO 9001:2008 verfolgt die <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> seit 2010<br />

die Zertifizierung nach dem Paritätischen Qualitätssigel Reha.<br />

4.1 Zertifizierung<br />

Die Vorbereitungen auf eine externe Zertifizierung nach EN ISO 9001:2008 werden<br />

bis September 2011 abgeschlossen sein. In 2009 und 2010 fanden die erforderlichen<br />

internen Audits statt.<br />

Nach der Verabschiedung der Vereinbarung zu externer Zertifizierung durch die BAR<br />

in 2010 wurden parallel zur EN ISO Zertifizierung die Einrichtungen des Verbundes<br />

auch auf die Zertifizierung nach den Kriterien der BAR vorbereitet. Es wurde ein<br />

fester Zeitrahmenplan für die Zertifizierung festgelegt. Die Zertifizierung der beiden<br />

<strong>Fachklinik</strong>en <strong>Ludwigsmühle</strong> und <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> ist für September 2011 terminiert.<br />

Mittlerweile sind die Zertifizierungen erfolgreich abgeschlossen worden.<br />

4.2 Beiträge zur Ergebnis-Qualität – Katamnese<br />

2008 beantworteten 17 Rehabilitand/-innen den Katamnesebogen des Deutschen<br />

Kerndatensatz (26,99% Responder). 2009 waren es 13 Rehabilitand/-innen (19,12%<br />

Responder). Für 2008 gaben 76,47% der Rehabilitand/-innen an keine Suchtmittel<br />

mehr zu konsumieren. 2009 waren es 76,93%. Die Frage „Überwiegende<br />

Erwerbssituation in den letzten 12 Monaten“ beantworteten 2008 58,83% der<br />

Befragten mit „Schüler; Auszubildende; Arbeiter/Angestellter; berufl. Rehabilitation;<br />

Hausmann/Hausfrau oder Rentner“. 2009 erhöhte sich die Anzahl auf 61,54%.<br />

94,12% der Befragten gaben für 2008 an, mit der Behandlung sehr zufrieden oder<br />

zufrieden gewesen zu sein. 2009 gaben 76,93% an mit der Behandlung zufrieden<br />

oder sehr zufrieden gewesen zu sein.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 7 / 30<br />

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4.3 Beiträge zur Prozess-Qualität<br />

Die Diagnostik wurde weiter verbessert.<br />

Für die Reha-Prozessdiagnostik steht der <strong>Fachklinik</strong> die hauseigene<br />

Testzentrale zur Verfügung. In Kooperation mit der Suchtambulanz Landau<br />

werden für die <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> die erforderlichen psychiatrischen Diagnosen auch<br />

für die Kinder erstellt. Mitbehandlung der Kinder ist dort möglich.<br />

Parallel zur psychologischen Diagnostik finden auch die Instrumente von<br />

MELBA Anwendung. Die entsprechenden Mitarbeiter/innen wurden für die<br />

Anwendung von MELBA fortgebildet.<br />

Seit 2009 wird BORIS kontinuierlich in Anspruch genommen.<br />

Für die Mitarbeiter/innen wurden 2009 und 2010 weitere Schulungen zur ICF<br />

durchgeführt. Diese ist mittlerweile gut integriert.<br />

Im Rahmen des internen Qualitätsmanagement wurden Patientenbefragungen<br />

durchgeführt und ein förmliches Beschwerdeverfahren für die Patienten<br />

eingeführt.<br />

Seit 2007 werden standardisierte Mitarbeiterzufriedenheitsbefragungen<br />

durchgeführt, zuletzt 2008.<br />

2010 schlossen die Mehrzahl der Mitarbeiter/-innen der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> eine<br />

Weiterbildung in Video-Feedback nach Marte Meo erfolgreich ab.<br />

Der Leitbildprozess wurde weiter gepflegt. Das Leitbild wird jährlich überprüft<br />

und 2011 letztmals angepasst.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 8 / 30<br />

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4.4 Peer Review<br />

In der 11-stufigen Skala, schlecht (0) bis sehr gut (10), konnte die <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong><br />

<strong>Maria</strong> den hervorragenden Durchschnitt von 8,4 im Jahre 2007 nochmals auf 8,5<br />

Bewertungspunkte steigern.<br />

10<br />

9,5<br />

9<br />

8,5<br />

8<br />

7,5<br />

7<br />

6,5<br />

6<br />

5,5<br />

5<br />

8,2<br />

7,9<br />

7,5<br />

8,9<br />

8,1<br />

Ergebnisse Peer Review 2007 und 2010<br />

9,1<br />

8,8<br />

7,6 7,6<br />

Anamnese Diagnostik Therapieziele und<br />

Therapie<br />

9,5<br />

9,3<br />

7,8<br />

8<br />

7,5<br />

7,2<br />

Klinische Epikrise Sozialmedizinische<br />

Epikrise<br />

8,9<br />

8,7<br />

7,9<br />

Weiterführende<br />

Maßnahmen<br />

8,5<br />

8,3<br />

7,3<br />

Gesamter Reha-<br />

Prozess<br />

Bewertungspunkte<br />

<strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> 2007 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> 2010 Vergleichsgruppe N=204<br />

4.5 Fort- und Weiterbildung<br />

Im und in Kooperation mit dem Therapieverbund <strong>Ludwigsmühle</strong> wurden in 2009 /<br />

2010 folgende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt:<br />

November 2008 Fachtagung Jugend und Sucht<br />

April 2009 Symposion Substitution Chance oder Irrweg<br />

Oktober 2009 Jugendamt Landau, Drogen-Wirkungen-Schäden<br />

November 2009 Gesamtklausur mit diesen Themen:<br />

- Neurologie – Hirnforschung – Sucht<br />

- Neurofeedback – Videofeedback<br />

- Standardbehandlungsbausteine<br />

2009 / 2010 innerbetriebl. Fortbildung Video-Feedback nach Marte Meo


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 9 / 30<br />

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Februar 2010 Symposion Sucht-Sichten, Lustadt<br />

Mai 2010 Symposion Therapie statt Strafe - Strafe als Therapie, Neustadt<br />

2010 Gesamtklausur mit den Themen:<br />

- Kommunikation und Beziehung<br />

- Mitarbeitergespräche<br />

- Rehabilitation und Substitution<br />

November 2010 Fachtagung Familie und Sucht<br />

5. Selbsthilfe<br />

In Landau hat sich eine Selbsthilfegruppe für ehemals drogenabhängige Frauen<br />

gebildet. Patient/innen der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>, die aus der Region kommen oder in der<br />

Region verbleiben, werden nach Möglichkeit in diese Gruppe integriert.<br />

Grundsätzlich werden die RehabilitandInnen schon während ihres Aufenthaltes mit<br />

den Angeboten der Selbsthilfe vertraut gemacht.<br />

6. Ehemaligen-Treffen<br />

Einmal im Jahr findet ein Treffen ehemaliger Patientinnen und Patienten in der <strong>Villa</strong><br />

<strong>Maria</strong> statt. Diese Treffen haben eine gute Resonanz. In 2009 nahmen 25<br />

Erwachsene und 27 Kinder teil, in 2010 nahmen 32 Erwachsene und ca. 30 Kinder<br />

teil.<br />

7. Projekte<br />

7.1 Reha-Fall-Begleitung<br />

Im Rahmen der Reha-Fallbegleitung, einem Projekt der DRV RLP, werden<br />

Therapiewiederholer bzw. sogenannte „Nicht-Antreter“ prä- und poststationär in<br />

besonderer Weise betreut. Dieses Angebot gilt nur für die Klientel der DRV RLP.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 10 / 30<br />

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2009 wurden 21 Klienten, 2010 13 Klienten von der DRV RLP für die Reha-<br />

Fallbegleitung in den <strong>Fachklinik</strong>en <strong>Ludwigsmühle</strong> und <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> vorgesehen. 2009<br />

konnten 12 Patienten, 2010 9 Patienten für die <strong>Fachklinik</strong> <strong>Ludwigsmühle</strong> und <strong>Villa</strong><br />

<strong>Maria</strong> zur Teilnahme an dem Projekt motiviert werden.<br />

7.2 BORIS<br />

Ende 2008 hat die DRV RLP das Projekt BORIS ins Leben gerufen. An diesem<br />

besonderen Assessment zur Unterstützung der beruflichen Orientierung und<br />

Integrierung nimmt auch die <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> teil. Dieses Angebot gilt nur für die<br />

Klientel der DRV RLP. Sofern die DRV RLP Leistungsträger ist, können auch<br />

Rehabilitand/-innen der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> an diesem besonderen diagnostischen<br />

Instrument zur Verbesserung der beruflichen Integrationsmöglichkeiten teilnehmen.<br />

Die Ergebnisse werden in die Therapieplanung und Therapiedurchführung integriert.<br />

7.3 Video-Feedback<br />

2009 und 2010 fanden die Weiterbildungen für die Mitarbeiter/innen der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

und des Kinderhauses <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> in Video-Feedback statt, das seit 2010 als<br />

therapeutisches und pädagogisches Angebot zur Verfügung steht. Für weitere<br />

Fortbildungen in Video-Feedback steht als Kooperationspartner der Anbieter Marte<br />

Meo zur Verfügung.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 11 / 30<br />

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8. Statistik <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

Statistische Daten <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

aus dem Erhebungszeitraum<br />

01.01.2009 - 31.12.2009<br />

01.01.2010 - 31.12.2010


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 12 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

1. Patientenanzahl<br />

16; 24%<br />

Weiblich<br />

Männlich<br />

Anwesende Patient/-innen 2009 N=68<br />

52; 76%<br />

Weiblich<br />

Männlich<br />

Anwesende Patient/-innen 2010 N=64<br />

9; 14%<br />

55; 86%<br />

In der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> waren 2009 insgesamt 68 Rehabilitand/innen anwesend. Davon waren<br />

76% (52) Frauen und 24% (16) Männer.<br />

2010 waren 64 Rehabilitand/innen in der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> anwesend, mit einer Verteilung von<br />

86% (55) Frauen und 14% (9) Männer.<br />

2. Status bei Aufnahme<br />

36; 54%<br />

Satus bei Aufnahme 2009 N=68<br />

3; 4%<br />

§§ 35 und §§ 36Bt mG §§ 57 STGB Bewährungsauflage<br />

Auf lage Jugendamt Ohne Auflage<br />

9; 13%<br />

20; 29%<br />

26; 41%<br />

Status bei Aufnahme 2010 N=64<br />

6; 9%<br />

§§ 35 und §§ 36BtmG §§ 57 STGB Bewährungsauflage<br />

Auf lage Jugendamt Ohne Auf lage<br />

25; 39%<br />

Von den 68 Rehabilitand/innen waren 2009 54% ohne erkennbare Auflage in der<br />

<strong>Fachklinik</strong>. 29% wiesen eine Auflage durch das Jugendamt auf, nur 4% waren im<br />

Rahmen einer Therapieauflage nach § 35/36 BtMG in der Einrichtung und 13% hatten<br />

eine Bewährungsauflage.<br />

2010 zeigt sich eine deutlich andere Verteilung: nur noch 41% der Rehabilitand/innen<br />

waren ohne erkennbare Auflage in der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>. 39% waren mit Jugendamtsauflage in<br />

der Einrichtung, 9% hatten eine Auflage gemäß § 35 BtMG, 11% führte eine<br />

Bewährungsauflage in die Einrichtung.<br />

Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil der Frauen ohne Auflage in der <strong>Villa</strong><br />

<strong>Maria</strong> deutlich zurückgegangen.<br />

7; 11%


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 13 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

3. Verteilung der Leistungsträger<br />

7; 11%<br />

1%1;<br />

1%<br />

2; 3%1;<br />

1; 1%<br />

1; 1%<br />

Leistungsträgerverteilung 2009 N=68<br />

7; 10%<br />

1; 1%<br />

25; 38%<br />

DRV Bund DRV Rheinland-Pf alz DRV Nordbayern<br />

DRV Bayern Süd DRV Baden-Würt tenberg DRV Hessen<br />

DRV Knappschaf t DRV Schwaben Krankenkassen<br />

Soziahlilf et räger<br />

22; 33%<br />

4; 6%<br />

1; 2 %<br />

1; 2 %2; 3%<br />

1; 2 %<br />

2; 3%<br />

Leistungsträgerverteilung 2010 N=64<br />

22; 34%<br />

6; 9%<br />

DRV Bund DRV Rheinland-Pf alz DRV Nordbayern<br />

DRV Bayern Süd DRV Baden-Würt t enberg DRV Hessen<br />

DRV Saarland DRV Knappschaf t Krankenkassen<br />

2009 war bei 38% (25 Rehabilitand/innen) Leistungsträger die DRV Rheinland-Pfalz, bei<br />

33% (22) die DRV Bund der Leistungsträger.<br />

2010 stellte bei 34% der Rehabilitand/innen die DRV Rheinland-Pfalz den<br />

Leistungsträger, mit 39% war die DRV Bund erstmals der häufigste Beleger der<br />

Einrichtung.<br />

Ein Anstieg zeigt sich bei Rehabilitand/innen, die über die Krankenkassen in die<br />

Einrichtung kamen. 2009 waren es 10% (7), 2010 9% (6). In den Jahren 2007 5% (3) und<br />

2008 6% (4)<br />

4. Verweildauer (inkl. Adaption)<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

194,6<br />

153,5<br />

Verweildauer inkl. Adaption<br />

34,8<br />

Verweildauer<br />

96,4<br />

160,6<br />

123,7<br />

Regulär Irregulär Durchnitt aller Entlassungen<br />

25; 39%<br />

2009 N=47<br />

2010 N=46<br />

Rehabilitand/innen, die ihre Therapie regulär abschlossen, waren 2009 im Schnitt 194,6<br />

Tage in der Einrichtung. 2010 waren es 153,5 Tage.<br />

Die Durchschnittsdauer derjenigen, die ihre Therapie vorzeitig beendeten, lag 2009 bei 34<br />

Tagen, 2010 bei 96,4 Tagen. Ähnlich wie in der <strong>Ludwigsmühle</strong>, finden die meisten<br />

Abbrüche in der Anfangszeit statt.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 14 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

In beiden Jahren kam es in der Adaptionsphase wie in den Vorjahren nur selten zu<br />

irregulären Beendigungen.<br />

5. Entlassungsarten<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

33<br />

19<br />

regulär vorzeitig, auf<br />

ärztliche<br />

Veranlassung<br />

1<br />

Entlassform<br />

3 3<br />

vorzeitig, mit<br />

ärztlichen<br />

Einverständnis<br />

8<br />

14<br />

vorzeitig, gegen<br />

ärztlichen Rat<br />

2<br />

9<br />

disziplinarisch<br />

2009 N=47<br />

2010 N=46<br />

2009 beendeten 33 Personen von 47 Entlassenen die Therapie regulär, das sind 70%.<br />

2010 waren es nur 41%.<br />

17,4% brachen 2009 die Therapie vorzeitig gegen ärztlichen Rat ab.<br />

2010 waren es 30,4%.<br />

4,3% mussten 2009 disziplinarisch entlassen werden. 2010 wurden jedoch 19,5% (9<br />

Rehabilitand/innen) disziplinarisch entlassen.<br />

Damit zeigt sich für das Jahr 2010 im Unterschied zu 2009 ein Trend zu disziplinarischen<br />

Entlassungen.<br />

6. Alter bei Aufnahme<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Alter bei Aufnahme<br />

2009 N=68 5 15 19 17 7 3 2<br />

2010 N=64 7 13 20 14 8 1 1<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

Unter 20 20- 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 15 / 30<br />

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Die Altersverteilung zeigt 2009 die Hauptgruppe wie bereits 2008 bei den 25 – 34<br />

Jährigen mit 36 Personen = 53%.<br />

2010 blieb dieser Anteil bei 53%.<br />

Nach wie vor hoch ist auch der Anteil der 20 – 24 Jährigen (15 Personen = 22%).<br />

2010 waren 20% im Altersbereich 20 - 24 Jahre.<br />

Durchschnittsalter 2009: 28,79 Jahre<br />

Durchschnittsalter 2010: 27,98 Jahre<br />

7. Konsumierte Hauptdroge<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

6<br />

5<br />

32<br />

28<br />

11<br />

20<br />

1 1<br />

Alkohol Opioide Cannabinoide Sedativ e/Hy pnotika Kokain Stimulantien<br />

2010 - 28 Rehabilitand/innen mit Hauptdroge Heroin (43,75%)<br />

2009 - 32 Rehabilitand/innen mit Hauptdroge Heroin (47%)<br />

2008 - 34 Rehabilitand/innen mit Hauptdroge Heroin (54%)<br />

2007 - 37 Rehabilitand/innen mit Hauptdroge Heroin (68%)<br />

Hauptdiagnose Sucht 2009 N=68 2010 N=64<br />

2009 war bei 11 Personen (16%) Cannabis die Hauptdroge, bei 6 Personen (9%)<br />

war Alkohol die Hauptdroge. Amphetamine bei 15 Personen (22%) zeigen einen<br />

deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren an.<br />

2010 war bei 5 Personen Alkohol die Hauptdroge (7,3%), Cannabis bei 20 Personen<br />

(29,4%) und Amphetamine bei 8 Personen (12,5%). Es liegt in 2010 eine Zunahme<br />

bei Cannabis und eine Abnahme bei Amphetaminen vor.<br />

3<br />

2<br />

15<br />

8


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 16 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

8. Schulabschluss<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

15<br />

10<br />

42<br />

keinen / ohne Hauptschule-/<br />

Volksschule<br />

Höchster Schulabschluss<br />

47<br />

11<br />

6<br />

Mittlere Reife / Polytech.<br />

Obersch<br />

1<br />

(Fach) Hochschulreife /<br />

Abitur<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

In der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> verfügten 2009 42 Personen (62%) über<br />

Hauptschulabschluss. 11 Personen (16%) verfügten über Mittlere Reife, 22%<br />

konnten keinen Schulabschluss aufweisen.<br />

2010 hatten 47 Personen (73,4%) einen Hauptschulabschluss. 6 Personen (9,4%)<br />

verfügten über eine mittlere Reife. 1 Person (1,6%) wiesen eine (Fach)<br />

Hochschulreife nach, 10 Personen (15,6%) waren ohne Nachweis eines<br />

Schulabschlusses in der Einrichtung.<br />

Der Anteil der Rehabilitand/innen ohne grundlegenden Schulabschluss ist im<br />

Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt sehr hoch.<br />

9. Abgeschlossene Berufsausbildung<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2<br />

Berufsausbildung /<br />

Umschulung<br />

19<br />

14<br />

Berufsausbildung<br />

abgeschlossen<br />

Abgeschlossene Berufsausbildung<br />

4<br />

3<br />

Berufsausbildung<br />

abgebrochen<br />

44<br />

45<br />

Keine Ausbildung sonstiges<br />

1<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

29% (19) der Rehabilitand/innen hatten 2009 in der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung, 6% (4) hatten ihre Berufsausbildung abgebrochen, 65% verfügten<br />

über keinerlei Ausbildung.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 17 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

2010 konnten 14 Personen (22%) einen abgeschlossenen Beruf nachweisen. 3<br />

Personen (5%) hatten ihre Berufsbildung abgebrochen. 45 Personen (70% verfügten<br />

über keinen Berufsabschluss. 3% (2) Personen befanden sich in Berufsausbildung<br />

bzw. Umschulung.<br />

Der Anteil der Rehabilitand/-innen ohne Berufsausbildung ist sehr hoch!<br />

10. Erwerbstätigkeit bei Aufnahme<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2<br />

3<br />

35<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Erw erbstätig Arbeitslos Nicht Erw erbstätig<br />

21<br />

31<br />

40<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

Von den 68 Rehabilitand/innen, die sich 2009 in der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> aufhielten, waren 31<br />

(46%) nicht erwerbstätig, z.B. in Erziehungsurlaub/zeit, 35 Personen (51%) waren<br />

arbeitslos und nur 2 Personen (3%) waren erwerbstätig.<br />

2010 waren 40 Personen (62,5%) nicht erwerbstätig. 21 Personen (33%) waren<br />

arbeitslos. 3 Personen (4,5%) waren erwerbstätig.<br />

Nur ein sehr geringer Prozentsatz ist erwerbstätig.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 18 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

11. Anzahl der Aufnahmen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

64<br />

60<br />

Anzahl der Aufnahmen<br />

3<br />

1 Aufnahme 2 Aufnahme 3 Aufnahme<br />

3<br />

1<br />

1<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

64 der 68 Personen, die sich 2009 in der <strong>Villa</strong> aufhielten, waren erstmals in dieser<br />

<strong>Fachklinik</strong> (94%). Bei 3 (4%) handelte es sich um die 2. Aufnahme. Eine<br />

Rehabilitandin wurde bereits zum 3. Mal in der Einrichtung aufgenommen (2%).<br />

2010 waren 60 Personen der 64 Aufnahmen, entsprechend 94%, zu ihrer ersten<br />

Entwöhnungsbehandlung in der <strong>Villa</strong>. Bei 4% (3 Personen) war es die zweite<br />

Aufnahme. Eine Patientin (2%) wurde ein drittes Mal in der Einrichtung<br />

aufgenommen.<br />

12. Beziehungspartner<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

15<br />

9 8<br />

Partnerbeziehung<br />

Alleinstehend Zeitw eilige Beziehungen Feste Beziehung<br />

12<br />

51<br />

37<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

75% der 68 Personen (51) waren 2009 in festen Beziehungen. 12% (8) gaben an,<br />

dass sie zeitweilig in Beziehungen lebten. 9 Personen (13%) waren alleinstehend,<br />

damit auch alleinerziehend.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 19 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

2010 befanden sich 37 Personen (58%) in festen Beziehungen. 12 Personen gaben<br />

an, zeitweilig in Beziehungen gelebt zu haben (19%). 23% (15 Personen) der<br />

Patienten/innen waren 2010 alleinstehend.<br />

13. Anzahl der Kinder<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Anzahl der eigenen Kinder / Kinder im eigenen Haushalt<br />

0 Kinder 1 2 3 4 Kinder<br />

2009 N=68 e.K. 24 35 6 2 1<br />

2010 N=64 e.K. 24 32 7 0 1<br />

2009 N=68 K.i.H. 27 32 5 3 1<br />

2010 N=64 K.i.H 36 21 6 1<br />

2009 gaben 35 Rehabilitand/innen (51%) an, dass sie ein Kind haben, 6 Personen<br />

(9%) hatten 2 Kinder, 3 Personen (5%) waren Eltern von 3 und mehr Kindern. 24<br />

Personen (35%) hatten keine eigenen Kinder.<br />

2010 gaben 32 Rehabilitand/innen an, dass sie ein Kind haben (50%). 7 Personen<br />

gaben an, dass sie 2 Kinder haben (11%), 1 Person (2%) hatte mehr als 3 Kinder. 24<br />

Rehabilitand/innen hatten von den 2010 in der <strong>Villa</strong> befindlichen Rehabilitand/innen<br />

keine Kinder (37%).<br />

Bei 27 der 2009 in der Einrichtung befindlichen Rehabilitand/innen (40%) lebten die<br />

Kinder nicht im Haushalt der Eltern. Bei 32 Personen lebte ein Kind im Haushalt<br />

(47%), bei 5 Personen waren 2 Kinder (7%) und bei vier Frauen (6%) 3 Kinder und<br />

mehr im Haushalt.<br />

2010 lebten den Angaben zufolge bei 36 Rehabilitand/innen (54%) nicht im Haushalt<br />

der Eltern, bei 21 Rehabilitand/innen (34%) lebte ein Kind im Haushalt, bei 6<br />

Personen (10%) 2 Kinder, bei 1 Person (2%) 4 Kinder.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 20 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

15. Schuldensituation<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Keine<br />

Schulden<br />

Schulden<br />

über 2500<br />

über 500 €<br />

bis 500 € € bis 5000<br />

bis 2500 €<br />

€<br />

über 5000<br />

€ bis<br />

10.000 €<br />

über<br />

10.000 €<br />

bis 25.000<br />

über<br />

25.000 €<br />

bis 50.000<br />

über<br />

50.000 €<br />

2009 N=68 8 3 19 12 12 8 4 1 1<br />

2010 N=64 8 2 15 14 9 7 2 2 5<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

Schuldenh<br />

öhe unklar<br />

Mit Schulden bis zu 2.500 Euro waren 2009 22 Personen (32%) belastet. 12<br />

Personen (18%) wiesen bis zu 5.000 Euro Schulden auf. Immerhin 24 Personen<br />

(35%) haben mehr als 5.000 Euro Schulden, bis zu 50.000 Euro. 1 Person (2%)<br />

hatte Schulden über 50.000 Euro. Nur 8 Personen (11%) waren schuldenfrei. Bei 1<br />

Person (2%) bestand eine ungeklärte Schuldensituation.<br />

2010 wiesen 8 Personen (13%) keine Schulden auf. Bis zu 2.500 Euro wiesen 17<br />

Personen auf, entsprechend 27%. Bis zu 5.000 Euro Schulden hatten 14 Personen<br />

(22%). Über 5.000 Euro bis zu 50.000 Euro Schulden lagen bei 28%, also bei 18<br />

Personen vor. Bei 2 Personen (3%) lag die Schuldenhöhe bei über 50.000 Euro. Bei<br />

5 Personen (7%) war die Schuldensituation unklar.<br />

16. Verteilung der Nationalitäten<br />

Polen<br />

Bosnien; Herzegow ina<br />

Algerien<br />

Griechenland<br />

Tschechische Rep<br />

Türkei<br />

Portugal<br />

Italien<br />

Deutschland (ehemals GUS Staaten)<br />

Deutschland<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

Nationalitäten<br />

60<br />

62<br />

2010 N=64<br />

2009 N=68<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

In der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> hielten sich 2009 insgesamt 62 Personen (91,2%)<br />

deutscher Nationalität auf, 2 Rehabilitandinnen kamen aus den ehemaligen GUS


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 21 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

Staaten, 1 Rehabilitandin stammte aus Portugal, 1 Rehabilitandin kam aus<br />

Griechenland, 1 Rehabilitandin aus Algerien und eine aus Bosnien Herzegowina.<br />

2010 waren 60 Personen (93,7%) deutscher Nationalität. Eine Person kam aus<br />

Italien, eine aus der Türkei, eine, eine von der Tschechischen Republik und eine<br />

Person kam aus Polen.<br />

17. Komorbiditäten<br />

17.1 ADHS<br />

ADHS ist in der <strong>Villa</strong> ein wichtiges Thema, da vor allem Kinder der<br />

Rehabilitand/innen davon betroffen sind, oftmals auch mit<br />

Behandlungsnotwendigkeit. Aber bei diesen Kindern stehen meist die massiven<br />

Teilleistungsschwächen im Vordergrund.<br />

Bei den Eltern finden wir oftmals gut kompensierte ADHS Störungen, die keiner<br />

Behandlung bedürfen.<br />

17.2 Hepatitis C<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

18<br />

Hepatitis C (getestet)<br />

Hepatitis C<br />

19<br />

2009 N=68<br />

2010 N=64<br />

2009 waren insgesamt 12 Rehabilitand/innen (37%) mit dem HC-Virus infiziert.<br />

2010 waren es 7 Rehabilitand/innen (25%).


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 22 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

17.3 Psychiatrische Erkrankungen<br />

a) Drogeninduzierte Psychosen/Schizophrenie<br />

Drogeninduzierte Psychosen sind in der <strong>Villa</strong> eher selten. 2009 und 2010 wurde in<br />

keinem einzigen Fall eine drogeninduzierte Psychose diagnostiziert. In einem Fall<br />

wurde eine remittierte schizophrene Psychose diagnostiziert und mitbehandelt.<br />

b) Depressionen<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

30<br />

Depression ICD F34.1 / F33.1<br />

2009 N=68 2010 N=64<br />

14<br />

Depression ICD F34.1 / F33.1<br />

2009 wurde bei 19 Rehabilitand/innen (32%) die Diagnose Depression gestellt. In<br />

drei Fällen handelte es sich nicht um reaktive Depressionen (ICD F 34.1), sondern<br />

um rezidivierende mittelschwere Depressionen, die mitbehandelt werden mussten.<br />

2010 waren 6 Rehabilitand/innen (27%) mit der Diagnose Depression aufgenommen<br />

worden.<br />

c) Posttraumatische Belastungsstörung<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Posttraumatische Belastungsstörung<br />

13<br />

12<br />

2007 N=43 2008 N=40<br />

Posttraumatische Belastungsstörungen wurden in 2009 bei 10 Rehabilitand/innen<br />

(30%) diagnostiziert.<br />

Der Prozentsatz blieb in 2010 mit 11 Rehabilitand/innen, wie auch schon in den<br />

Vorjahren nahezu gleich (30%).


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 23 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

9. Statistik Heilpädagogisches Kinderhaus <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

1. Überblick<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

50<br />

Heilpädagogisches Kinderhaus<br />

der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

Heilpädagogisches Kinderhaus d. <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

47<br />

32<br />

Anwesend Aufnahmen Entlassungen<br />

2009 befanden sich 50 Kinder im Kinderhaus der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>. 23 Kinder<br />

wurden in 2009 neu aufgenommen und 39 Kinder wurden entlassen.<br />

In 2010 befanden sich 47 Kinder im Kinderhaus, hiervon wurden 36 neu<br />

aufgenommen und ebenso viele (36) wurden entlassen.<br />

2. Geschlechterverteilung<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Geschlechterverteilung Heilpäd. Kinderhaus<br />

25 25<br />

2009 N=50 2010 N=47<br />

36<br />

26<br />

39<br />

21<br />

36<br />

2009<br />

2010<br />

w eiblich<br />

männlich<br />

Mädchen und Jungen waren 2009 mit 25 Mädchen und Jungen gleichmäßig verteilt.<br />

2010 waren es 26 Mädchen und 21 Jungen.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 24 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

3. Alter bei Aufnahme<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

25<br />

22<br />

13<br />

8<br />

Alter bei Aufnahme Heilpä. Kinderhaus<br />

9<br />

7<br />

4<br />

3 3<br />

0-2 Jahre 3-4 Jahre 5-6 Jahre 7-8 Jahre 9- und älter<br />

2009 N=50<br />

2010 N=47<br />

Der Anteil, der unter 2-jährigen Kinder ist wie in den vergangenen Jahren mit 44%<br />

2009 und 53% 2010 sehr hoch.<br />

Der Anteil der 3- bis 6-Jährigen betrug 2009 44% und fiel 2010 auf 32%.<br />

Im schulpflichtigen Alter befanden sich 2009 12% der Kinder. Der Anteil stieg 2010<br />

leicht auf 15% an.<br />

4. Auffälligkeiten bei den betreuten Kindern im Kinderhaus <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong><br />

Altersgruppe: 0-1. LJ<br />

Bereich somatische Entwicklung:<br />

Beeinträchtigungen zeigen sich überwiegend im motorischen Bereich, gelegentlich<br />

auch Auffälligkeiten bei der Wahrnehmungsentwicklung,<br />

Bereich sozio-emotionale Entwicklung<br />

Auffälligkeiten kommen eher selten vor; einige Säuglinge wirken emotional labil,<br />

zeigen bisweilen auch Verlustängste, anhaltendes Schreien, einen unsteten Wach-<br />

Schlaf-Rhythmus bis hin zu ausgewachsenen Schlafstörungen.<br />

Auffälligkeiten sind schwer unterscheidbar von Symptomen des neonatalen<br />

Entzugssyndroms!


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 25 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

Altersgruppe: 1-3. LJ<br />

Bereich somatische Entwicklung<br />

Somatische Entwicklungs-Beeinträchtigungen sind schon etwa bei einem Drittel der<br />

Kinder beobachtbar. Es dominieren motorische Entwicklungsbeeinträchtigungen und<br />

Sprachentwicklungsverzögerungen. Bei einigen Kindern sind Anzeichen einer ADS-<br />

Symptomatik erkennbar, eine eindeutige Diagnose ist aber in diesem Alter nicht<br />

möglich.<br />

Bereich sozio-emotionale Entwicklung<br />

Sozial-emotionale Auffälligkeiten nehmen in diesem Alter gegenüber den Säuglingen<br />

deutlich zu (mehr als die Hälfte der Kinder). Es dominieren Probleme der<br />

emotionalen Belastbarkeit und des Kontaktverhaltens. Vereinzelt tritt<br />

Selbstwertproblematik (Vermeidung, Misserfolgserwartung) auf. Ausgesprochene<br />

Verhaltensauffälligkeiten sind selten.<br />

Altersgruppe: 3. - 6. LJ<br />

Bereich somatische Entwicklung<br />

Somatische Entwicklungs-Beeinträchtigungen sind bei etwa der Hälfte der Kinder<br />

beobachtbar. Es dominieren motorische Entwicklungsbeeinträchtigungen.<br />

Sprachentwicklungsverzögerung und Beeinträchtigungen der<br />

Wahrnehmungsentwicklung nehmen gegenüber den Kleinkindern deutlich zu und<br />

treten oft auch in Kombination auf.<br />

Etwa ein Drittel der Kinder zeigen eindeutige ADS (ADSH) Symptomatik.<br />

Bereich sozio-emotionale Entwicklung<br />

Sozial-emotionale Auffälligkeiten sind bei den meisten Kindern dieser Altersgruppe<br />

beobachtbar. Neben Problemen des Kontaktverhaltens und einer fast durchgängig<br />

eingeschränkten emotionalen Belastbarkeit der Kinder tritt bei dieser Altersgruppe<br />

zunehmend die Selbstwertproblematik in den Vordergrund. Ausgesprochene<br />

Verhaltensauffälligkeiten nehmen zu (z.B. aggressive Ausbrüche, kindlich<br />

depressives Verhalten, Distanzlosigkeit, Flucht in Phantasiewelten; ). Viele Kinder<br />

sind mit Gruppensituation überfordert.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 26 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

Altersgruppe: 6. - 14. LJ<br />

Bereich somatische Entwicklung<br />

Hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei 3-6 Jährigen. Bei einigen Kindern wurden<br />

Lese-Rechtschreib-Schwächen festgestellt. Etwa bei einem Drittel der Schulkinder<br />

wurde ADS (ADHS) diagnostiziert (Tendenz steigend). Weitere Kinder zeigen ADHS-<br />

Symptomatik, die aber eher auf emotionale Belastungen zurückzuführen sind.<br />

Bereich sozio-emotionale Entwicklung<br />

Es wird zunehmend eine stark verinnerlichte Selbstwertproblematik wahrgenommen.<br />

Bei vielen Kindern zeigen sich Schwierigkeiten im Sozialverhalten und<br />

Verhaltensauffälligkeiten.<br />

Auffallend häufig beobachten wir Verschiebung der Generationsgrenzen. Wir<br />

beobachten auch vermehrt „zerrüttete“ Eltern-Kind-Bindungen und, insbesondere bei<br />

den Mädchen, frühes Adoleszenz-Verhalten.<br />

Hilfebedarf<br />

Der Hilfe-, bzw. Betreuungsbedarf ist in den unterschiedlichen Altersklassen<br />

verschieden. Bei den Säuglingen ist besteht grundsätzlich ein hoher Personalbedarf<br />

sowohl für die Betreuung der Säuglinge als auch für die Unterstützung der Eltern, die<br />

häufig auffallend geringe Kompetenz in der Säuglingspflege mitbringen. Es geht<br />

dabei um Basiskompetenzen: pflegerische Anforderungen, Füttern, Körperkontakt,<br />

angemessene Körperhaltung und emotionale Versorgung.<br />

Der Bedarf an individueller Förderung nimmt mit dem Lebensalter kontinuierlich zu.<br />

Je älter die Kinder sind, umso höher ist der individuelle Förderbedarf der Kinder. Oft<br />

sind Ergotherapie und Logopädie erforderlich. „Ältere“ Kinder (3-6) brauchen viel<br />

Einzelbetreuung, um mit Anforderungen in der Gruppe zurechtzukommen.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 27 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

5. Video Feedback<br />

Zur weiteren Verbesserung der Elternarbeit wurde von November 2009 bis Mai 2010<br />

eine Teamweiterbildung in der „Marte Meo Methode“ durchgeführt. Alle<br />

Mitarbeiter/innen des Kinderhauses haben den Marte Meo Anwenderkurs („Marte<br />

Meo Practioner“) abgeschlossen. Eine Kollegin hat die Ausbildung zur Marte Meo<br />

Beraterin („Therapist“) begonnen und wird diese voraussichtlich im Juni 2012<br />

abschließen.<br />

MARTE MEO bedeutet sinngemäß: „..etwas aus eigener Kraft erreichen … „ ; es<br />

geht darum die erzieherischen Ressourcen der Eltern zu entdecken,<br />

wiederzugewinnen oder auszubauen. Wesentlicher Bestandteil dieser Methode ist<br />

eine gezielte Video-Interaktionsanalyse familiärer Interaktion zum Bewusst-machen<br />

elterlicher Ressourcen und zur Verbesserung der Kommunikation/Interaktion<br />

zwischen Eltern und Kindern. Die Auswahl bestimmter Szenen<br />

(Videointeraktionsanalyse) ermöglicht die Konzentration auf das Wesentliche,<br />

nämlich auf Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten von Eltern und Kindern. Das<br />

beraterische Geschehen (Review-Arbeit) wird aus der Ebene des „nur darüber<br />

Redens …..“ herausgeholt Unterstützungsprozesse können visuell erlebbar gemacht<br />

werden.<br />

Wir machen gute Erfahrungen mit dieser Form videogestützter Elternarbeit. Wir<br />

haben Strukturen entwickelt, dies verlässlich in die erziehungsberaterische Arbeit<br />

einzubauen. Die Eltern sind der Marte Meo-Arbeit gegenüber zunehmend<br />

aufgeschlossen.<br />

6. Kooperationen<br />

Die interne Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe (Kinderhaus) und REHA<br />

(<strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong>) funktioniert gut. Die externe Netzwerkarbeit wird immer<br />

intensiver, wobei die Einbindung der ambulanten Drogenhilfe bisweilen nicht so<br />

einfach ist. Die Hilfeplanung der Jugendhilfemaßnahme bewährt sich als Bindeglied<br />

für die Vernetzung suchttherapeutischer und familiärer Nachsorgemaßnahmen. Z.B.<br />

sind viele Jugendämter mittlerweile bereit, die Kosten für Drogenscreenings als


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 28 / 30<br />

___________________________________________________________________________<br />

Bestandteil „Kindeswohl sichernder Maßnahmen“ nach stationärer Therapie zu<br />

übernehmen.<br />

Kooperationspartner des Kinderhauses sind in erster Linie die Jugendhilfeträger der<br />

Heimatgemeinden der Familien, aber auch die Deutsche Rentenversicherung (Bund /<br />

Länder), die über die sogn. Haushaltshilfe etwa drei Viertel der Kosten für die<br />

Unterbringung der Kinder im Kinderhaus übernehmen.<br />

Mit den örtlichen Jugendhilfeträgern (Landau, Südliche Weinstraße) gibt es<br />

zusätzlich eine enge Kooperation hinsichtlich Kinderschutz (§ 8a, SGB VIII) und seit<br />

November 2009 in Form des Angebots „Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) für<br />

von Sucht bedrohten oder von Sucht belasteten Familien“. Entsprechende<br />

Kooperationsvereinbarungen wurden 2009 und 2010 abgeschlossen.<br />

2009 und 2010 wurden vier SPFH-Maßnahmen begonnen. Zwei dieser Maßnahmen<br />

wurden aufgrund mangelnder Mitarbeit bzw. Rückfälligkeit der Eltern während der<br />

Clearingphase beendet. Eine Maßnahme wurde im Juni 2010 erfolgreich beendet.<br />

Die Vierte wird voraussichtlich im März 2011 nach 17-monatiger Dauer erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Drei SPFHs wurden als Nachsorgemaßnamen der stationären<br />

Entwöhnungsbehandlung in der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> eingeleitet; davon zwei zur<br />

Begleitung von suchtgefährdeten Müttern aus Landau. Eine weitere begleitete die<br />

Neuansiedlung einer 4-köpfigen Familie (alleinerziehender Vater mit drei Kindern) im<br />

Landkreis Südliche Weinstraße.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 29 / 30<br />

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10. Zusammenfassung<br />

Gerade von Frauen mit Kindern und Eltern werden die Angebote der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> und<br />

deren Adaption sehr geschätzt. Die <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> ist trotz der Krisen in 2010<br />

eine Einrichtung mit grundsätzlich hoher Haltekraft. Es gab in beiden Jahren keine<br />

irregulären Entlassungen aus der Adaption.<br />

Bei der Klientel der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> werden wenig Therapiewiederholer/innen gezählt.<br />

Charakteristisch für das Konzept der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> ist über das Kinderhaus der <strong>Villa</strong><br />

<strong>Maria</strong> die konzeptionelle Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe. Diese<br />

Zusammenarbeit wird von der Klientel akzeptiert und oft auch gewünscht. Die<br />

Zusammenarbeit findet auf hohem fachlichen Niveau statt. Es werden immer öfter<br />

bei entsprechender Sachlage Auflagen von Jugendämtern erteilt, die Mütter und<br />

Eltern mit Kindern in eine stationäre Reha führen. Dies ist im Sinne früher Hilfen sehr<br />

zu begrüßen, besonders auch im Blick darauf, dass die Klientel der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> relativ<br />

jung ist, und gemeinsam mit Ihren Kleinkindern oder Säuglingen aufgenommen<br />

werden.<br />

Die Rehabilitand/innen konsumieren immer noch überwiegend Heroin. Die<br />

Politoxikomanie ist das grundlegende Konsummuster. Im letzten Jahr gewannen<br />

Cannabis und Amphetamine mehr an Bedeutung.<br />

Komorbiditäten werden in der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> mitbehandelt.<br />

Psychiatrische Erkrankungen, aber auch somatische, wie Hepatitis C, können den<br />

Verlauf einer Suchterkrankung und den Verlauf der Rehabilitation selbst nachhaltig<br />

beeinflussen. Die diagnostische Abklärung und Mitbehandlung sind daher wichtige<br />

Bestandteile des Rehabilitationsprozesses.<br />

Auffallend sind die Diagnosen depressive Störungen/reaktive Depressionen und<br />

posttraumatische Belastungsstörungen. Auf gut 1/3 der Klientel treffen diese<br />

Diagnosen zu. Wie die biografischen Anamnesen belegen, verbergen sich hinter<br />

diesen Diagnosen oft Gewalterfahrungen sowie sexuelle Grenzverletzungen und<br />

Gewalt.


Jahresstatistik 2009/2010 <strong>Fachklinik</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> Seite 30 / 30<br />

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Im Blick auf diese Diagnosen sind in der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> der geschlechtsspezifische<br />

Ansatz und der besondere Augenmerk auf die Genderproblematik von besonderer<br />

Bedeutung.<br />

Bedauerlich ist, dass der Anteil der Rehabilitand/innen, die keinen Schulabschluss<br />

und keinen Berufsabschluss nachweisen können, gestiegen ist. Ebenso ist die Zahl<br />

der Erwerbstätigen besorgniserregend gering. Hier sind geeignete Folgemaßnahmen<br />

zu entwickeln.<br />

Die Klientel der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> braucht in der Regel eine lange Behandlungszeit. Oftmals<br />

muss Behandlungsbudget in Anspruch genommen werden, um eine reguläre<br />

Entlassung verantworten zu können. Manchmal reichen aber auch diese Zeiträume<br />

nicht aus.<br />

Um nachhaltig Ergebnisse sichern zu können, ist Schnittstellenarbeit und<br />

Kooperation mit Nachbehandlern unabdingbar. Ein großer Teil der Klientel kann nicht<br />

ohne intensive nachsorgende Betreuung entlassen werden. Für viele ist eine<br />

unmittelbare Rückkehr in das alte Umfeld nicht förderlich für die Sicherung des<br />

Teilhabeprozesses.<br />

Die verbindliche Kooperation mit den Unterstützungsmöglichkeiten der Jugendhilfe<br />

ist nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig.<br />

Die Vorbereitung auf die berufliche Teilhabe muss für die Klientel der <strong>Villa</strong> weiter<br />

optimiert werden. Hier sind Lösungsverbesserungen anzustreben.<br />

Bedauerlicherweise können nur die Rehabilitand/innen der DRV RLP an dem Projekt<br />

BORIS teilnehmen. Andere Leistungsträger haben bislang ihre Mitwirkung nicht<br />

zugesagt.<br />

Es ist auch zu überlegen, wie zusätzliche Bildungsangebote, und zu welchen Kosten,<br />

in die Arbeit der <strong>Villa</strong> <strong>Maria</strong> integriert werden könnten.

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