GrundlTechnInfra T1.pdf - Hochschule RheinMain
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Grundlagen der technischen Infrastruktur Prozesse in Wasserkörpern<br />
2 Prozesse in Wasserkörpern<br />
Die Zielsetzung der Siedlungswasserwirtschaft ist der verantwortungsvolle Umgang<br />
mit Wasser. Um Wasser für menschliche Zwecke verwenden zu können bedarf es<br />
weitreichender Kenntnisse über chemische, physische und biologische Abläufe.<br />
Nur so kann sichergestellt werden, dass die aquatische Umwelt keinen Schaden<br />
nimmt, wenn gereinigte Abwässer einem Flusslauf zugeführt werden. Außerdem sind<br />
diese Kenntnisse ebenso für die Trinkwasserförderung und -aufbereitung notwendig.<br />
Man kann 4 Wasserkörper unterscheiden: Stillgewässer, Fließgewässer,<br />
Grundwasser und Ozeane.<br />
2.1 Stillgewässer<br />
Durch die jahreszeitbedingten Außentemperaturunterschiede ändern sich die<br />
Temperaturverhältnisse im Gewässer entsprechend. Es stellt sich eine thermale<br />
Schichtung ein. Die damit einhergehende Mischung hat Einfluss auf den Sauerstoffund<br />
Nährstoffgehalt der einzelnen Schichten. So durchläuft das Gewässer von Jahr<br />
zu Jahr den gleichen Kreislauf. Bei diesem Prozess spielt die Anomalie des<br />
Wassers eine entscheidende Rolle. Je wärmer das Wasser ist, je weniger dicht ist<br />
es und steigt umso weiter nach oben. Die höchste Dichte besitzt Wasser bei ca. 4°C.<br />
Fällt die Temperatur darunter dehnt sich das Wasser wieder aus, selbst wenn es den<br />
festen Aggregatzustand (Eis) erreicht.<br />
1. Frühjahrszirkulation (Vollzirkulation): Im Frühjahr erwärmt sich das<br />
Oberflächenwasser. Frühjahrsstürme sorgen für eine vollständige<br />
Durchmischung des Sees.<br />
2. Sommerstagnation (Teilzirkulation): Im Sommer erwärmt sich das<br />
Oberflächenwasser deutlich stärker als das Tiefenwasser. Es bildet sich ein<br />
deutlicher Temperaturgradient aus, der den Bereich des Metalimnions<br />
kennzeichnet. Darunter liegt bei ausreichender Seetiefe ein bei 4°C<br />
homogener Bereich, das Hypolimnion. Die ständigen Zirkulationen durch<br />
Wind und nächtliche Konvektion beschränken sich auf das sich dadurch<br />
ausbildende Epilimnion, dessen Tiefe je nach Wetterlage schwankt.<br />
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