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Katalog - Auktionspreise Online

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christian hesse auktionen<br />

Moderne Kunst · Bücher · Autographen Auktion 6<br />

Christian Hesse Auktionen<br />

Osterbekstraße 86<br />

22083 Hamburg<br />

Telefon +49 (0)40 6945 42 47<br />

Fax +49 (0)40 6945 42 66<br />

www.hesse-auktionen.de<br />

mail@hesse-auktionen.de<br />

Auktion Osterbekstraße 86<br />

Samstag, 17. November 2012 14 Uhr<br />

Vorbesichtigung Osterbekstraße 86<br />

Montag, 12. November 10 – 18 Uhr<br />

Dienstag, 13. November 10 – 18 Uhr<br />

Mittwoch, 14. November 10 – 18 Uhr<br />

Donnerstag, 15. November 10 – 18 Uhr<br />

Freitag, 16. November 10 – 18 Uhr<br />

Samstag, 17. November 10 – 11 Uhr


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Katalog</strong>nummer<br />

Moderne Kunst – Gemälde, Zeichnungen, Graphiken 1 – 104<br />

Bücher · 16. bis 19. Jahrhundert 105 – 155<br />

Für Kinder – aber nicht nur 156 – 165<br />

Buchkunst der Moderne – Pressendrucke I<br />

Doves Press, Bremer Presse, Cranach-Presse<br />

166 – 233<br />

Der Insel-Verlag, Insel-Bücherei und Pressen des Verlages<br />

Insel-Bücherei, unter anderem 60 Lederausgaben 327 – 366<br />

234 – 370<br />

Die Pressen der Brüder Kleukens<br />

Ernst Ludwig Presse, Kleukenspresse, Ratiopresse, Mainzer Presse<br />

371 – 403<br />

Buchkunst der Moderne – Einbände, Pressendrucke II<br />

Avalun, Hundertdrucke, Rupprechtpresse, Officina Serpentis, Hyperion u. a.<br />

404 – 458<br />

Dada, Sturm, Bauhaus, Werkbund – Architektur und Design 459 – 487<br />

Zeitschriften – Literatur, Kunst, Zeitgeschehen 488 – 493<br />

Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 494 – 638<br />

Expressionismus 499 – 521<br />

Literatur bis 1945 548 – 588<br />

Literatur und Kunst nach 1945 589 – 612<br />

Pressendrucke nach 1945 613 – 638<br />

Register, Auktionsbedingungen und Hinweise am Ende des <strong>Katalog</strong>es<br />

Von »Seitenstücken« abgesehen, sind die Bücher aus der Sammlung Professor Joachim Gerchow<br />

jeweils bei der <strong>Katalog</strong>nummer mit seinem Monogramm gekennzeichnet.<br />

Alle Objekte wurden von uns vermessen. Bei Graphiken werden zunächst die Maße der Druckplatte<br />

angegeben, danach folgen in der Regel die Maße des Papierbogens.<br />

Bei allen Objekten in unserem <strong>Katalog</strong> handelt es sich um »gebrauchte« Dinge. Daher sind nach<br />

unserer Auffassung Spuren, die dem jeweiligen Alter und einer angemessenen »Nutzung« entsprechen,<br />

selbstverständlich und werden nicht in allerletzter Ausführlichkeit erwähnt. Zu allen<br />

Stücken geben wir auf Nachfrage natürlich gern detailliert Auskunft.<br />

Englische Beschreibungen und zusätzliche Abbildungen stehen auf Anfrage zur Verfügung.<br />

English translations, condition reports, and additional pictures are available on request.<br />

Abbildung links (in Originalgröße): Marcus Behmer. Der Sozialist. Radierung. 1908/1924.<br />

2 In: Dreißig Radierungen. 1924. – <strong>Katalog</strong>nummer 258<br />

3


1 Beide aus 2<br />

1 Alastair (1887–1969). Colombine. Aquarellierte Tuschzeichnung. 34,0 : 25,0 cm. Rückseitig signiert,<br />

betitelt und bezeichnet. € 900<br />

Auf bräunlichem Papier. – Entstanden für eine Illustrationsfolge zu Gustav Meyrinks Erzählung<br />

»Der Mann auf der Flasche« und rückseitig entsprechend bezeichnet. – Meyrinks Text war erstmals<br />

1920 mit elf Radierungen von Fritz Janowski erschienen, verlegt von Alfred Hoennicke in<br />

kleinster Auflage. – Alastairs Zeichnungen entstanden wohl Anfang bis Mitte der 1960er Jahre,<br />

wurden aber nicht mehr publiziert.<br />

Hinter dem Pseudonym Alastair verbarg sich der deutsche Künstler Hans-Henning von Voigt<br />

(1887?-1969), um dessen Herkunft und Jugend sich allerlei Gerüchte ranken. So galt er einem<br />

Vertrauten seiner letzten Lebensjahrzehnte als illegitimer Sohn des englischen Königs Edward<br />

VII. und einer spanischen Sängerin russisch-jüdischer Herkunft. Offiziell wurde er als Sohn eines<br />

in Karlsruhe lebenden preußischen Offiziers geboren, wobei gemutmaßt wird, er habe lediglich<br />

die Identität eines verstorbenen Sohnes dieser Familie angenommen. Etwa 1907–1910 trat er in<br />

nahezu allen europäischen Metropolen mit großem Aufsehen verbunden auf die künstlerische<br />

Bühne und hatte mit mehreren Ausstellungen großen Erfolg. 1912 nahm er Kontakt zu John Lane,<br />

dem Verleger von Aubrey Beardsley, dessen Stil in zeitlebens prägen sollte.<br />

2 Alastair. Sammlung von 21 Originalfotografien, davon 14 rückseitig eigenhändig beschriftet<br />

und signiert, und vier eigenhändige Briefe. Baden-Baden, 1965–1969 € 750<br />

Aufschlussreiche Dokumentation der nicht publizierten Illustrationen zu Gustav Meyrinks »Der<br />

Mann auf der Flasche«. – Alastair plante offensichtlich in seinen letzten Lebensjahren eine Neuausgabe<br />

des Meyrinkschen Textes mit Illustrationen nach Tuschzeichnungen. – Die Mehrzahl der<br />

Fotografien zeigen neun dazu entstandene Zeichnungen, rückseitig sämtlich mit genauer Betitelung,<br />

Datierung und teils auch mit Hinweisen, wer die Originalzeichnungen erworben hat.<br />

Im Einzelnen: Rückseitig beschriftet und signiert: Elf Fotografien zu Meyrink, davon eine Dublette<br />

mit englischer Beschreibung. – Eine Fotografie zu »Jeun de cirque«, Titel der Zeichnung<br />

»Zwerg-Bändiger und wütende Katze«. – Drei Porträtfotografien des Künstlers, rückseitig mit Widmung<br />

und Signatur. – Rückseitig unbeschriftet: Sieben Fotografien, teils Dubletten. – Vier eigenhändige<br />

Briefe, ohne Datum bzw. Januar – Juni 1969. – Alle an Ortwin Rüttger, der Alastair<br />

mehrfach in seinem Münchner Domizil in München Schwabing besucht hatte. – Alastair schildert<br />

seine Lebensumstände, erwähnt den Verleger Georg Müller (»ein ungewöhnlicher Mensch und<br />

ein Freund. Dass er sich umbrachte – ist mir eine dunkle Schuld geblieben«). – Er kündigt die<br />

Übersendung der Fotografien an, damit sich der Empfänger eine Zeichnung aussuchen könne:<br />

»Zeichnungen werde ich Ihnen senden lassen – ehe sie alle verkauft oder gemopst sind. Ich bin<br />

fast ganz wehrlos. Und die Leute wissen das.« – Bis in die Grußzeilen von der blumenhaften, verzierten<br />

Sprache Alastairs: »Frühlingsgrüsse trotz aller Düsternis – Ihr Alastair« oder »Möchten Sie<br />

aller Lauheit entsagen und sich dem Eigentlichen verschreiben in dieser Zeit des Anfangs und des<br />

Endes – Alastair«. – Dazu: Visitenkarte mit eigenhändigem Gruß. – Fünf Telegramme. – Fünf eigenhändig<br />

adressierte Briefumschläge.<br />

Format der Fotografien: ca. 32 : 24 cm, Format der Briefe: 30 : 21 cm.<br />

4 Rückseitig mit Montierungsresten. – Unten rechts kleiner Wasserrand. – Passepartoutkanten gebräunt<br />

5<br />

Beide aus 2


3 4<br />

3 Gerhard Altenbourg (1926–1989). Im gleichen Schritt mit der Schimäre. Lithographie. 1968.<br />

61,0 : 45,5 cm (65,0 : 48,0 cm). Signiert, datiert, nummeriert und betitelt. € 450<br />

Exemplar 19/35. – Mit dem Prägestempel des Künstlers.<br />

4 Horst Antes (geboren 1936). Weiß-weißes Bildnis des Fürsten Putjatin. Aquarellierter farbiger<br />

Siebdruck. 1967. 51,0 : 40,0 cm (65,0 : 50,0 cm). Signiert, datiert, im Sieb nochmals signiert,<br />

und mit signierter und datierter Widmung bezeichnet. € 350<br />

Unikum. – Farbig gedruckt auf Chromoluxkarton. – 1967 entstanden eine Reihe von Weiß-auf-<br />

Weiß-gedruckten Serigraphien, zunächst für die zum Ausmalen gedachte Folge »Do it yourself«,<br />

dann aber auch vier Einzelblätter, darunter das vorliegende. – Lutze verzeichnet 330 in Weiß gedruckte<br />

Exemplare auf Chromoluxkarton und weitere 30 in Schwarz gedruckte auf Bütten. – Das<br />

vorliegende Künstlerexemplar wurde in verschiedenenen Farben gedruckt und zudem in einigen<br />

Partien koloriert. – Mit längerer Widmung Antes’ vom 12. XI. 1967 am Unterrand.<br />

4a Horst Antes. Ohne Titel. Aquarellierte Tuschfederzeichnung. 1969. 20,0 : 20,0 cm. Signiert, datiert<br />

und mit Widmung. € 700<br />

5 Karel Appel (1921–2006). Komposition mit drei Figuren. Farbserigraphie. 51,0 : 67,0 cm (56,5<br />

: 76,0 cm). Signiert und nummeriert. € 400<br />

Exemplar 74/200. – Auf Velin d’Arches.<br />

6 Archibald Bajurat (1923–2009). Heulende Wölfe. Tuschzeichnung.1964. 32,5 : 22,5 cm. Signiert,<br />

datiert und betitelt. € 300<br />

Auf einem großformatigen Briefumschlag, rückseitig an den Künstler adressiert. – Rückseitig mit<br />

Montierungsspuren.<br />

6<br />

Kopffüßler serviert eine Dankesgabe. – Auf dem Vortitel des Ausstellungskataloges »República<br />

Federal da Alemanha«, der X. Bienale Sao Paulo 1969. – Bedankt sich bei Leo Cremer (1911–1989,<br />

Konservator der Münchner Pinakothek und selbst künstlerisch tätig) »für die Leihgabe des Tisches«.<br />

4a<br />

7<br />

5<br />

6


7 Ernst Barlach (1870–1938). Das Unsichtbare 2. Lithographie. 26,4 : 29,6 cm (51,4 : 66,2 cm). Signiert.<br />

€ 450<br />

Eins von 150 Exemplaren aus der Vorzugsausgabe B von »Der tote Tag«. – Blatt 21 der Folge. – Auf<br />

cremefarbenem Bütten.<br />

Links im breiten Rand zwei, in der Darstellung ein weiterer kleiner Stockfleck.<br />

Schult II, 40. – Laur 9.25<br />

8 Ernst Barlach. Abendlicher Strom. Lithographie. 1919. 26,9 : 35,3 cm (34,0 : 48,0 cm). Signiert.<br />

€ 250<br />

Auf gelblichem festen Velin. – Blatt 5 der graphischen Folge »Der arme Vetter«. – Unten links nummeriert<br />

»13/4« und wohl neben den verschiedenen Auflagen von insgesamt 300 Exemplaren.<br />

Im Passepartoutausschnitt leicht gebräunt.<br />

7<br />

8<br />

9 Max Beckmann (1884–1950). Die Kriegserklärung. Kaltnadelradierung. 1914. 20,2 : 24,8 cm<br />

(33,4 : 50,5 cm). Signiert. € 7.000<br />

Eins von insgesamt 50 Exemplaren der Auflage auf drei verschiedenen Papieren, hier Abzug auf<br />

Velin. – In den Tagen der deutschen Kriegserklärungen gegen Russland, Frankreich, Belgien und<br />

England skizzierte Beckmann die Menge auf der Straße und dem Schlossplatz. Sieben Blätter aus<br />

dieser Zeichnungsfolge erschienen in »Kunst und Künstler« (Jahrgang XIII, Heft 2). – Ausgezeichneter<br />

Druck, sehr kontrastreich und im Grat tiefschwarz. – Auf breitrandigem, unbeschnittenen<br />

Velin. – Erworben in der Galerie Neumann-Nierendorf, Berlin, in den Jahren 1925–1933.<br />

Umlaufend in Passepartout montiert; kleine, recto nicht sichtbare, Ausdünnung im Oberrand.<br />

Hofmaier 78 B b (von c)<br />

Max Beckmann – siehe auch <strong>Katalog</strong>nummern 499–501<br />

Schult II, 121. – Laur 54.09<br />

8<br />

9<br />

9


10 Joseph Beuys (1921–1986). 15 Ausstellungsplakate, davon sieben signiert. Drei Seri graphien,<br />

zwölf Offsetdrucke, meist farbig € 1.800<br />

Signiert: Tabernakel (Beuys, Dibbets, Gernes u.a.). Humlebæk, Louisiana 1970, drei Stempel und<br />

signiert. – JB, Köln, Art Intermedia 1971. – Maifest im Kunstverein Hannover – Uraufführung. Ich<br />

durchsuche Feldcharakter. Hannover 1973. – The Secret Block for a Secret Person in Ireland. Belfast<br />

1974. – Discussion. Monday 19 November, Belfast 1974. – Bilder / Objekte. Wien, Klewan 1976.<br />

– Multiplizierte Kunst –Slg. Ulbricht, Düsseldorf, Bonn, Städt. Kunstmuseum 1977.<br />

Unsigniert: Objekte und Zeichnungen aus der Sammlung van der Grinten. Wuppertal 1971. – FIU<br />

– Discussione con Beuys. Pescara 1978. Serigraphie. – B. Hamburg, Munro 1979. Serigraphie. – JB.<br />

New York, Guggenheim 1979/80. – Stripes from the House oft he Shaman. London 1980. – Beuys.<br />

Hamburg, Kammer 1982. Serigraphie. – Braunkreuz. [Nimwegen] 1985 (Zustand vor der Schrift). –<br />

Wasserfarben. Appeldoorn 1987.<br />

Verschiedene Formate, 2 Plakate mit Randknittern, sonst sehr gut erhalten.<br />

von der Osten 12, 27, 38, 50, – , 75, 92 und 24, 98, 124, 133, 163, 185, 268, – (Das Plakat zur Veranstaltung im Rahmen der<br />

10 11<br />

Belfaster Ausstellung blieb von der Osten unbekannt; das Plakat von 1987 nicht mehr verzeichnet.)


11 Max Bill (1908 – 1994). Kompositionen. – Drei Farblithographien. 1957. Je 59,8 : 84,3 cm (68,5 :<br />

93,0 cm). Signiert, datiert und mit »I«, »II« und »III« sowie »probe« bezeichnet. € 300<br />

Seltene Probedrucke der kleinen Serie. – Farbflächenkompositionen mit je zwei Quadraten auf<br />

großem Rechteck. – Blatt »II« mit unleserlicher Widmung des Künstlers.<br />

Blatt II mit leichten Randknittern.<br />

12 Max Bill. Geometrische Kompositionen. – Drei Farbserigraphien. Signiert, datiert und nummeriert,<br />

zwei mit Widmung. € 500<br />

I: 1968. 36,0 : 36,0 cm (61,5 : 44,0 cm). – II: 1969. 36,0 : 36,0 cm (65,8 : 45,5 cm). Mit Widmung. – III:<br />

1972. 50,2 : 50,2 cm (76,0 : 56,5 cm). Auf Velin »BFK Rives«. Mit Widmung.<br />

13 Julius Bissier (1893–1965). Komposition. Farbige Monotypie. 1949. 24,0 : 31,8 cm. Signiert und<br />

mit »49« datiert. € 2.000<br />

Aus der Schaffensphase nach Kriegsende, als sich Bissier der Monotypie als Zwischenform zwischen<br />

Zeichnung und Graphik zuwandte. – Auf chamoisfarbenem Japan. – Mit Ausschnitt aus der<br />

alten Rahmenrückwand mit eigenhändiger Widmung Bissiers »Für Freund Pierre Jaulet herzlichst<br />

21. II. 60, Julius Bissier« und dem Datum »7.9.48«.<br />

Auf Karton montiert. – Leicht stockfleckig, winzige Druckstellen.<br />

14 Bernhard Johannes Blume (geboren 1937). natürlich. Sechs Farbserigraphien. 1985. Ca. 50 :<br />

35 cm (68 : 50 cm). Signiert und datiert. € 500<br />

Auf festem Velin. – Vollständige Folge der sechs Serigraphien, gedruckt in Schwarz und Grün. –<br />

Edition 240 der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg.<br />

12 13<br />

13<br />

Aus 12<br />

Aus 11<br />

Aus 14


Aus einer norddeutschen Privatsammlung<br />

15 Ervin Bossányi (1891–1975). Lichtanbeterin. Öl auf Holz. Um 1920. 50,0 : 40,0 cm. Signiert.<br />

€ 3.500<br />

Der in Südungarn geborene Ervin Bossányi studierte in Budapest, Paris und London. Nach kurzem<br />

Aufenthalt im revolutionären Budapest reiste er 1919 auf Einladung des Lübecker Gartenbaudirektors<br />

Wilhelm Maasz in die Hansestadt und ließ sich dort als freischaffender Künstler nieder.<br />

Zur Existenzsicherung (»Da Bilder nicht essbar sind«, der Künstler an einen Freund) entwarf er<br />

Einrichtungen, Lampen, Schmuck, Teppiche und erste keramische Werke für Villeroy & Boch. Nach<br />

1920 entstanden die ersten Glasgemälde, 1926 das preisgekrönte Wandgemälde in der Lübecker<br />

Stadtbibliothek. 1929 holte Fritz Schumacher, der Hamburger Baudirektor, Bossányi und dessen<br />

Familie nach Hamburg, 1930 wurde er Mitglied der »Neuen Hamburger Sezession«. Anfang der<br />

1930er Jahre schuf Bossányi unter anderem die dreißig Glasfenster für das von Fritz Schumacher<br />

erbaute Krematorium des Ohlsdorfer Friedhofs. 1934 ging Bossányi nach London ins Exil. – Das<br />

vorliegende Gemälde ist stilistisch sicher den frühen 1920er Jahren, also der Lübecker Schaffensphase<br />

Ervin Bossányis zuzuordnen. Bildaufbau und Farbstruktur ähneln den Glasbildern der damaligen<br />

Zeit.<br />

15<br />

16 Uwe Bremer (geboren 1940). Dracula, Frankenstein & Compagnie. Mit einem Geleitwort von<br />

Wieland Schmied. Hannover, Edition Rosenbach 1972. Siebzehn signierte Radierungen, eine weitere<br />

als Bezugspapier der Kassette. Lose in Originalpappkassette. € 450<br />

Exemplar VI/XXX, wie die zwölf Vorzugsexemplare mit einer originalen Radierplatte aus der Folge.<br />

Es erschienen 100 arabisch nummerierte Exemplare, davon die ersten zwölf als Vorzugsausgabe.<br />

Die 30 römisch nummerierten Künstlerexemplare werden im Druckvermerk nicht erwähnt. – Jede<br />

der 17 Radierungen, die mit Tonplatte gedruckt wurden, signiert, datiert, nummeriert und bezeichnet.<br />

– Die Kassette mit einem radierten Selbstbildnis Bremers. – Die Textblätter (Titel, Druckvermerk,<br />

Vorwort) auf grünem Bütten, die Radierungen auf Velin. – Tadellos erhalten.<br />

41,0 : 28,5 cm (Kassette).<br />

Rosenbach 284 A<br />

17 Uwe Bremer. Paraphrasen. Hannover, Edition Rosenbach 1974. Fünf Radierungen, davon drei<br />

farbig. Alle signiert, datiert und nummeriert. Mit dem Titelblatt lose in Originalleinenkassette.<br />

€ 600<br />

Exemplar 14/100. – Auf Velin. – Paraphrasen zu Werken von Dürer, Parmigianino, Manet, Prud hone<br />

und Cosimo.<br />

28 : 42 cm (53 : 77 cm). – Mappe leicht berieben.<br />

Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland. – Auktion 347, Ketterer Hamburg 2008, LotNr. 40.<br />

– Privatsammlung Hamburg.<br />

14<br />

Mit schriftlicher Echtheitsbestätigung durch den Sohn des Künstlers, Jo Bossányi.<br />

Aus 16 Aus 17<br />

15


Aus 18 19<br />

18 Erich Buchholz (1891–1972). Akka. Sechs Serigrafien. Zum 80. Geburtstag von Erich Buchholz.<br />

Frankfurt am Main, Edition Hoffmann 1971. Sechs Farbserigraphien, alle signiert, datiert und<br />

nummeriert, zusammen mit einem farbigen Deckblatt und vier Blättern Text (Titel und drei Faksimiles)<br />

lose in Originalkassette. € 750<br />

Exemplar 76/100. – Der Titel der Mappe erinnert an die Benennung des Künstlers durch seinen<br />

1922 geborenen Sohn. – Anfang der 1920er Jahre gewannen die konstruktivistischen Arbeiten<br />

für Buchholz an Bedeutung. Er lernte Hannah Höch, Raoul Hausmann, Richard Hülsenbeck und<br />

El Lissitzky kennen und kam so in Kontakt zu den dadaistischen Künstlern. 1922 wechselte er von<br />

der bildenden zur angewandten Kunst und arbeitete als Architekt, Werbegraphiker und Designer.<br />

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er als »entartet« verfolgt. – Die stark farbigen, konstruktivistischen<br />

Serigraphien auf verschiedene Papiere (Bütten, Velin, Japan) und eine auf Acrylglas<br />

gedruckt. – Mit einem Beiheft der Galerie Daedalus, Berlin.<br />

20 Aus 21<br />

20 Walter Dexel (1890–1973). Kompositionen. Zwei Blatt Tempera über Bleistift. 5,0 : 5,0 cm bzw.<br />

5,0 : 7,0 cm (je 10,4 : 14,8 cm). € 1.800<br />

Entwurfszeichnungen für Motive der Serie »Scheibe im Quadrat«, die 1969 entstand. – Blatt I wohl<br />

der Entwurf für die größerformatige Tempera- und Tuschzeichnung »Mit gelbem Dreieck« (Wöbkemeier<br />

507), das Motiv von Blatt II konnten wir nicht als ausgeführte Arbeit nachweisen. – Beide<br />

auf Karteikarten des »Rates für Formgebung« (vgl. Wöbkemeier 516). – Aus dem Nachlass des<br />

Künstlers und mit dem Prägestempel »Nachlass | Walter Dexel«. – Tadellos erhalten, sehr farbfrisch.<br />

– Beide zusammen in ein Passepartout montiert.<br />

21 Walter Dexel. Drei Serigraphien. 1968-1970. Alle signiert. € 1.000<br />

Ca. 61 : 61 cm (Darstellung, Blatt, Kassette). – Kassette mit leichten Lagerungsspuren, innen makellos.<br />

I: Komposition mit zwei roten Scheiben. 1968, nach einem Motiv von 1929. 34,0 : 31,0 cm (58,0<br />

: 42,5 cm). Signiert und datiert »29«, unten rechts bezeichnet »4«. Blatt 4 aus »Sechs Serigraphien<br />

1926–1930«, ediert von Editions Panderma Carl Laszlo, Basel. – II: Figuration mit rotem Haken.<br />

19 Gerd Burtchen (1920–1959). Herrn Prof. Dexel mit 1000 Dank für d’art moderne. Tempera<br />

und Tusche. 1958. 24,3 : 17,5 cm. Monogrammiert und datiert. € 300<br />

1968, nach einem Motiv von 1930. 30,2 : 30,2 cm (58,0 : 42,5 cm). Signiert und datiert »30«, unten<br />

rechts bezeichnet »6«. Blatt 6 aus »Sechs Serigraphien 1926–1930«, ediert von Editions Panderma<br />

Carl Laszlo, Basel. – III: Ziffer 4. 1970. 34,0 : 34,0 cm (67,7 : 53,0 cm). Signiert und nummeriert.<br />

Originelle Widmungszeichnung, die in Anlehnung an Julian Keys bekannte Deckelillustration<br />

Exemplar 78/100. Aus der Serie »Scheibe im Quadrat«. Jahresgabe 1970 der Kestner-Gesellschaft<br />

für den ebenso legendären <strong>Katalog</strong> »50 ans d’art moderne« entstand. Dieser war anlässlich der<br />

Hannover.<br />

Kunstausstellung auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel erschienen. – Burtchen variierte die Vignette<br />

zum Selbstporträt und widmete die Zeichnung seinem Braunschweiger Künstlerkollegen<br />

Walter Dexel. – Die Zeichnung entstand ein Jahr vor dem frühen Tod des Künstlers. – Auf Velin<br />

von Schoeller. – Drei Beigaben: <strong>Katalog</strong> »50 ans d’art moderne«. Brüssel 1958. – Friedrich Rasche.<br />

Die Gehenkten. Hannover 1948. Mit Illustrationen von Gerd Burtchen. Illustratives Frühwerk des<br />

Künstlers. – Burtchen. 1920–1959. Zeichnung, Graphik, Ölbilder, Tempera. Gedächtnisausstellung<br />

II: Leichte Knickspuren, meist außerhalb des Drucks. – III: Oberrand mit verschmutzter Quetschfalte.<br />

Vitt 21, 23 und 48<br />

16 im Kunstverein Braunschweig. 1960. <strong>Katalog</strong>redaktion: Peter Lufft.<br />

17


Aus 22 Aus 23<br />

22 Walter Dexel (1890–1973). Drei Serigraphien. 1969–1971. Alle mit Stempelsignatur. € 500<br />

I: Das harte P-Bild. 1969, nach einem Motiv von 1925. 56,5 : 38,5 cm (65,0 : 50,0 cm). Zustand vor<br />

der Schrift und vor der Verwendung als Plakat der Galerie Schmücking (Braunschweig 1971). 1925<br />

entstand eine Collage und ein Hinterglasbild (Wöbkemeier 282 und 283). – II: Krieger im Lederhelm.<br />

1971, nach dem Blatt von 1930/1932. 68,9 : 36,7 cm (68,9 : 50,8 cm). – III: Das große H. 1971,<br />

nach einem Motiv von 1924. 40,0 : 35,0 cm (68,0 : 54,0 cm). – Alle aus dem Nachlass des Künstlers,<br />

Blatt I rückseitig mit entsprechendem Stempel. – Alle auf Velin.<br />

Blatt I unten links mit leichter Knickspur.<br />

Vitt 51, 52 und 61<br />

23 Walter Dexel. Drei Serigraphien. 1971–1972. Alle mit Stempelsignatur. € 500<br />

I: Komposition mit rotem Balken. 1971, nach einem Motiv von 1925. 33,3 : 33,5 cm (68,0 : 53,0<br />

cm). – II: Blaue Scheibe. 1971, nach einem Hinterglasbild von 1926. 40,1 : 30,1 cm (65,0 : 50,0 cm).<br />

Auf festem Karton. – III: Figuration in Weiß mit zwei roten Quadraten. 1972, nach einem Motiv<br />

von 1926. 42,3 : 29,0 cm (65,0 : 50,0 cm). – Alle aus dem Nachlass des Künstlers, Blatt III mit dem<br />

Prägestempel »Nachlass | Walter Dexel«. – Blatt I erschien auch als Jahresgabe des Kunstvereins<br />

für die Rheinlande 1971, II und III auch in der Mappe »Zehn Serigraphien nach Hinterglasbildern«.<br />

24 Jim Dine (geboren 1935). Robe for the 1988 Korean Olympics. Farblithographie. 1988. 89,0 :<br />

68,5 cm. Signiert, datiert und nummeriert. € 1.500<br />

Exemplar 269/300. – Nahezu blattfüllend gedruckt in vielen Farben.<br />

25 WP Eberhard Eggers (1939–2004). Lysistrata. A Scenario in 9 Etchings for Aristophanes »Lysistrata«.<br />

Baltimore, Aquarius Press und Hannover, Steintor Verlag Rudolf Jüdes 1971. Neun signierte<br />

Farbradierungen und zwei Textblätter, lose in Originalleinenkassette. € 650<br />

Exemplar 20/100, darüber hinaus erschienen 20 römisch nummerierte Vorzugsausgaben und<br />

zehn Künstlerexemplare. – Alle Radierungen, auch die nur halbformatige Titelradierung, signiert,<br />

datiert und nummeriert. – Die Arbeiten entstanden 1970 in Hannover. – Gedruckt bei W. Schneider,<br />

Berlin, auf Zerkall-Bütten. – Die Typographie besorgte Willie Lindhorst, Hannover.<br />

Ca. 41 : 30 cm (59 : 48 cm). – Mappe etwas berieben, die Graphiken tadellos.<br />

18 Vitt 53, 71 und 74<br />

19<br />

Aus 25 24


26 HM Erhardt (geboren 1935) – Samuel Beckett. Acte sans paroles | Akt ohne Worte | Act<br />

with out words | 1 & 2. Linolschnitte von HM Erhardt. Stuttgart, manus presse 1965. Mit 18 blattgroßen<br />

farbigen Linolschnitten und 16 Vignetten. Originaljuteeinband im illustrierten Originalhalbleinenschuber.<br />

€ 200<br />

Eins von 140 Exemplaren (Gesamtauflage 200). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Dem<br />

Pantomimen Deryk Mendel gewidmet. – Die Texte wurden ursprünglich in Französisch geschrieben,<br />

von Beckett ins Englische und von Elmar Tophoven ins Deutsche übersetzt.<br />

42,7 : 35,5 cm. [60] Seiten. – Schubergelenke leicht eingerissen.<br />

Spindler 161, 4<br />

27 HM Erhardt – Franz Kafka. Die Bäume. Acht Original-Radierungen von HM Erhardt. Stuttgart,<br />

Manus Presse 1968. Lose in Originalumschlag und -leinenkassette (H. Wennberg, Stuttgart).<br />

€ 200<br />

Eins von 45 nummerierten Exemplaren, ferner erschienen acht Künstlerexemplare. – Alle Radierungen<br />

signiert und nummeriert. – Die Radierungen auf BFK Rives, gedruckt bei G. Leblanc, der<br />

Text wurde bei Chr. Belser, Stuttgart, auf Hahnemühle-Bütten gedruckt. – Tadellos.<br />

17,0 : 14,3 cm (Plattengröße); 39,0 : 30,0 cm (Kassette). 2 Doppelblätter Text und 8 Radierungen.<br />

Nicht bei Spindler<br />

28 HM Erhardt – Mood indigo. Duke Ellington zu Ehren. Zehn Original-Linolschnitte von HM<br />

Erhardt. Gedichte von Severo Sarduy. Stuttgart, Manus Presse 1970. Zehn Farblinolschnitte, alle<br />

sig niert und nummeriert. Mit Textblättern lose in Originalleinenkassette (H. Wennberg, Stuttgart).<br />

€ 250<br />

Eins von 75 Exemplaren, daneben erschienen 15 Künstlerexemplare. – »Den beiden Autoren lagen<br />

zehn Schallplattenaufnahmen von Duke Ellington und seinem Orchester als Thema vor. Sie haben<br />

diese unabhängig voneinander in Gedichte und Graphiken übersetzt.« – Auf Velin d’Arches. – Der<br />

kubanische Dichter Sarduy (1937–1993) ging bereits 1960 nach Paris.<br />

26<br />

Aus 27 Aus 28<br />

29 Friedrich Einhoff (geboren 1936). Ohne Titel. (Im Krankenhaus). Aquarell über Bleistift. 1982.<br />

20,8 : 29,5 cm. Signiert und datiert. € 400<br />

Gerade durch die Reduzierung der Figuren auf das Schatten- und Schemenhafte gewinnt die dargestellte<br />

Situation eine allgemeinere Bedeutung. – Friedrich Einhoff wurde in Magdeburg geboren<br />

und studierte von 1957 bis 1962 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, unter<br />

anderem bei Alfred Mahlau und Willem Grimm. Von 1978 bis 1991 unterrichtete er an der Fachhochschule<br />

für Gestaltung in Hamburg, 1985 wurde er Mitglied der dortigen Freien Akademie<br />

der Künste.<br />

20<br />

39,6 : 29,8 cm (Mappe). 15, [1] Seiten, 10 Linolschnitte.<br />

Spindler 161, 30<br />

29<br />

21


30 Max Ernst (1891–1976)– Werner Heisenberg. Die Bedeutung des Schönen in der exakten<br />

Naturwissenschaft. The meaning of beauty in exact natural science. Mit drei Original-Farblithographien<br />

von Max Ernst. Stuttgart, Belser 1971. Handgebundener grüner Originalmaroquinband<br />

mit Blindprägung und Originalleinenmappe, beide in Originalleinenkassette. € 3.500<br />

Siebter Druck der Belser-Presse. – Exemplar 46 von 185 und somit eins der 60 Vorzugsexemplare.<br />

Diese Luxusausgabe (im Druckvermerk nicht erwähnt, aber in den Werkverzeichnissen beschrieben)<br />

enthält eine signierte Extrasuite der drei Lithographien auf Japan, das Buch wurde in<br />

grünes Ziegenleder gebunden. – Den Festvortrag zur öffentlichen Jahressitzung der Bayerischen<br />

Akademie der Schönen Künste, München, hielt Heisenberg am 9. Juli 1970. – Englische Übersetzung<br />

von Enrico Cantore, New York. – Die Farblithographien wurden von Pierre Chave in Vence<br />

gedruckt. – Sehr schönes Exemplar der Vorzugsausgabe, komplett mit der Suite inzwischen sehr<br />

selten.<br />

39,0 : 29,0 cm. 79, [5] Seiten. 3 und 3 lose Lithographien. – Vorsatzränder wie stets leimschattig, sonst tadellos. – Die Blätter<br />

der Extrasuite gerahmt.<br />

Spies/Leppien 198 I–III B und D (von D). – Spindler 64.7<br />

31 Max Ernst – Georges Ribemont-Dessaignes. La ballade du soldat. 34 Original Lithographs by<br />

Max Ernst. Vence, Pierre Chave & Kenneth Nahan 1989. Mit 34 Farblithographien, davon 25 blattgroß,<br />

und zwei lithographierten Vignetten. Lose Doppelblätter in illustriertem Originalumschlag<br />

und hellblauer -leinenchemise und -schuber. € 1.200<br />

Eins von 199 Exemplaren der englischen Ausgabe, darüber hinaus 18 nicht für den Handel bestimmte<br />

Exemplare. – Im Auflagenvermerk von Max Ernst und Ribemont-Dessaignes signiert, da<br />

dieser Bogen bereits 1972 gedruckt vorlag. – Die französische und die deutsche Ausgabe erschienen<br />

1972. Pierre Chave hatte damals die Lithographien für die Gesamtauflage aller drei Varianten<br />

auf die Bögen gedruckt, ebenso die Titelseite und die Seite für die Nummerierung. Erst 1989<br />

wurden die englischen Texte in die Bögen eingedruckt und das Werk – nach dem Tod des Dichters<br />

(1884–1974) und des Künstlers (1891–1976) – vollendet. – Eines der letzten von Max Ernst<br />

geschaffenen Malerbücher mit den eindrucksvollen Farblithographien. – Sehr schönes Exemplar.<br />

32 Max Ernst. Histoire naturelle. Stuttgart, Hatje 1972. Eine signierte Farblithographie und 34<br />

Tafeln nach Frottagen. Mit zwei Doppelblättern Text lose in Originalleinenmappe. € 1.000<br />

Exemplar 91 von 111 der deutschen Vorzugsausgabe mit der signierten Lithographie auf Vélin<br />

d’Arches. – Wie 1926 mit dem Vorwort von Hans Arp. – Gegenüber der Originalausgabe von 1926<br />

wurden die Tafeln geringfügig verkleinert reproduziert. – Sehr gut erhalten.<br />

52,0 : 34,0 cm (Mappe), 56,0 : 39,0 cm (Blattmaß der Lithographie).<br />

Spies/Leppien 222 A (von C)<br />

22<br />

39,7 : 29,5 cm. [4], 95, [7] Seiten.<br />

Vgl. Spies/Leppien 218, Brusberg 176 und Lang, Surrealismus 45 (alle die französische Ausgabe)<br />

Aus 31<br />

Aus 32<br />

23<br />

Alle aus 30


33 Lyonel Feininger (1871–1956). Pariser hohe Häuser. Holzschnitt. 1911. 13,4 : 10,5 cm (22,5 :<br />

17,2 cm) Signiert und mit der Werknummer »1811« bezeichnet. € 3.000<br />

Schöner, tiefschwarzer Abzug auf fasrigem, cremefarbenen Japan.<br />

Leicht verfärbt.<br />

Prasse W 14<br />

34 Esteban Fekete (1924–2009). Der goldene Hahn. 18 Holzschnitte. Darmstadt, Wissenschaftliche<br />

Buchgesellschaft 1961. Neun Farbholzschnitte und neun Linolschnitte, diese 18 signiert<br />

und nummeriert, sowie ein Farblinolschnitt (Titelblatt) und ein Doppelblatt Text. Lose in Originalleinenmappe.<br />

€ 800<br />

Exemplar 35/40. – Handpressendruck des Künstlers auf Kupferdruckbütten. – Die Farbholzschnitte<br />

in leuchtenden Lack- und Ölfarben gedruckt von jeweils fünf Platten. – Jeder Farbholzschnitt<br />

eingelegt in ein gefalztes Doppelblatt mit je einem Linolschnitt. – Den Text des Puschkin-Märchens,<br />

in der Übersetzung von W. E. Groeger, druckte L.C. Wittich in Darmstadt. – Sehr schönes<br />

Exemplar der frühen graphischen Folge des Künstlers.<br />

33<br />

35 Rupprecht Geiger (1908–2009). Kompositionen. – Zwei Farbserigraphien. Signiert, eine nummeriert.<br />

€ 250<br />

I: Orange auf Gelb. 41,0 : 37,5 cm (43,5 . 40,0 cm). Exemplar 6/150. – II: Gelb. 29,3 : 36,7 cm (30,3 :<br />

43,6 cm). Unnummeriert. Leichte Lagerungsspuren.<br />

36 Rupprecht Geiger. Komposition. Farbserigraphie. 38,8 : 48,3 cm (43,0 : 59,0 cm). Signiert und<br />

mit »f.d.K. 3/5« bezeichnet. € 200<br />

Eins von fünf Exemplaren, die für den Künstler gedruckt wurden. – Auf Velin.<br />

Oberrand mit leichtem Passepartoutschatten.<br />

24<br />

Plattenformate von 17 : 29 cm bis 50 : 37 cm. – Blattgröße : 53,5 : 39,5 cm.<br />

Küfner 49–67<br />

Aus 34<br />

25<br />

Aus 35<br />

36


37 Otto Gleichmann (1887–1963). Aufbrechendes Erkennen. Bleistiftzeichnung, 1923. 18,5 : 27,7<br />

cm. Signiert, datiert, betitelt und mit der Werknummer »374« bezeichnet. € 900<br />

Eine der skurrilen, traumartigen Szenerien Gleichmanns. – 1919 war er nach Hannover gegangen<br />

und kam schnell in Kontakt mit Kurt Schwitters. Im Entstehungsjahr der Zeichnung wurde Gleichmann<br />

Kunsterzieher am dortigen Realgymnasium. – Rückseitig: Verworfene Bleistiftzeichnung. –<br />

Ausstellungen: O.G., Kestner-Museum Hannover 1970, Kat.-Nr. 27. – O.G. Ein Maler aus Hannover.<br />

Galerie Brusberg, Hannover 1978/79, Nr. 54. – O.G., Kunstamt Berlin-Tempelhof/Galerie im Rathaus,<br />

1971, Kat.-Nr. 91. – O.G. Zum 100. Geburtstag, Sprengel Museum Hannover 1987 / Kunsthalle<br />

Emden / Kulturhaus der Stadt Graz, Kat.-Nr. 66.<br />

Minimal fleckig, rechts oben winziger Eckverlust. – Rückseitig mit Montierungsspuren.<br />

Die Zeichnung ist bei Frau Petra Wenzel unter der vorläufigen Werknummer 374 registriert. Wir danken für deren Hinweise.<br />

38 HAP Grieshaber (1909–1981). Kreuzweg. 14 Farbholzschnitte. Berlin, Rembrandt 1967. 14 signierte<br />

Farbholzschnitte und ein Textblatt, lose in Originalhalbleinenkassette. € 2.500<br />

Exemplar VIII/L der seltenen Mappenausgabe mit den Holzschnitten auf Kochi-Japan. – Gedruckt<br />

unter Aufsicht des Künstlers bei Otto von Holten, Berlin. – Über den Planungen für ein Kreuzweg-Relief<br />

für die wiederaufgebaute Schlosskirche in Bruchsal entstand die Folge, ursprünglich<br />

konzipiert für Reliefarbeiten in Porzellan, »Porzellanschnitte«. – »Auf Tafeln skizzierte er dann mit<br />

Farben, die er gerade brauchte, um seine Volière zu streichen […] und plötzlich waren diese 14<br />

Tafeln, 80 x 70 cm, bemalt, und es war ein Kreuzweg im Stile der biblia pauperum geworden. […]<br />

Aus der biblia pauperum und aus der Schwierigkeit, jeden Morgen wieder eine Station zu erfinden,<br />

half die Farbe, zu feineren Unterschieden zu kommen und dichter heran an das Motiv, als<br />

die mittelalterliche Form es zugelassen hätte. Obwohl Grieshaber sagt: ›Die Kunst ist nicht hehr<br />

und heilig‹, war es die Farbe dann doch.« (Margot Fuerst im Vorwort). – Die Marlborough Gallery<br />

regte eine Mappenausgabe an, die Buchausgabe (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 599) enthält zusätzlich<br />

den Kreuzwegtext des Primas von Polen, Stefan Kardinal Wyszynski. – Die Holzschnitte tadellos<br />

erhalten.<br />

37<br />

39 HAP Grieshaber. Paar. Farbholzschnitt. 1960. Ca. 60 : 50 cm (86,5 : 61,5 cm). Signiert und datiert<br />

»Achalm 15/VI/60«. € 450<br />

Unnummeriertes Exemplar. – Wie die bei Fürst genannten 90 Exemplare noch ohne Schrift, hier<br />

jedoch auf größerem Papierformat gedruckt; möglicherweise Probedruck. – Druck in Blau, Grün<br />

und Orange.<br />

Gebräunt, Ränder stärker. – Größerer Einriss (noch außerhalb der Darstellung) laienhaft hinterlegt.<br />

Fürst 60/37<br />

26<br />

52 : 67 cm (Mappenformat).<br />

Fuerst 67/19–32 a. – Fichtner/Bartelke 62. – Spindler 119, 34 a<br />

39<br />

27<br />

Beide aus 38


40 41<br />

42 44 Aus 45<br />

40 Willem Grimm (1904–1986). Schneeballschlacht. Farbiger Holzschnitt. 1947. 16,2 : 24,7 cm<br />

(28,4 : 38,2 cm). Signiert, rückseitig betitelt und datiert. € 120<br />

Monotypieartig gedruckt, wohl späterer Abzug. – Auf Velin.<br />

41 Willem Grimm. Ohne Titel (Vier Männerköpfe). Farbholzschnitt und Monotypie. Um 1950. 17,2<br />

: 25,0 cm (25,4 : 35,3 cm). Signiert und mit »Selbstdruck« bezeichnet. € 180<br />

42 Willem Grimm. Rummelpottfiguren. Aquarellierte Lithographie. 32,0 : 22,5 cm (45,0 : 31,2 cm).<br />

Signiert. € 150<br />

43 Rolf Händler (geboren 1938). Drei Farblithographien. 1989–1990. Je etwa 49 : 67 cm (53 : 72<br />

cm). Signiert, datiert und nummeriert. € 450<br />

Exemplare 39/62, 18/76 und 16/51. – Auf Velin. – In zahlreichen Farbtönen gedruckt. – Rückseitig<br />

mit dem Atelierstempel des Künstlers. – Nach seiner Ausbildung zum Retuscheur studierte Händler<br />

1956–59 Gebrauchsgraphik in Magdeburg und 1961–66 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.<br />

– In seinem späten graphischen Œuvre ist der Vogel im Käfig ein zentrales Motiv.<br />

44 Erich Heckel (1883–1970). 21. Jahresblatt: Zuspruch. Holzschnitt. 1951. 18,2 : 12,5 cm (22,4 :<br />

15,4 cm), Signiert und mit »Für 1952 mit guten Wünschen« bezeichnet. € 300<br />

Heckels Neujahrsgruß mit dem Hölderlinzitat »Geht es mit dem einen vorwärts, so wird auch der<br />

andere nicht liegen bleiben«. – Auf Japan.<br />

Montiert. – Leichte Knickfalten in den Rändern.<br />

Dube 398<br />

45 Karl Georg Hirsch (geboren 1938). Holzstiche zu Brecht »Die Mutter«. [Berlin] 1980. 13 signierte<br />

Holzstiche. Mit Textblättern und einer Schallplatte lose in Originalleinenkassette. € 450<br />

Exemplar 19/100. – Die 13 Holzstiche signiert, nummeriert und datiert; die Blätter entstanden bereits<br />

in den Jahren 1976–1979. – Jede Graphik in ein Doppelblatt mit den Textzitaten eingelegt. –<br />

Schallplatte: Hanns Eisler. Kantate »Die Mutter« von B. Brecht. – Schönes Exemplar.<br />

50,2 : 35,5 cm (Mappenformat).<br />

28 29<br />

Aus 43


47<br />

46 Friedensreich Hundertwasser (1928 – 2000). Good Morning City – Bleeding Town. Farbserigraphie<br />

mit Metallapplikationen. 1970/71. 84,4 : 55,7 cm. Signiert, datiert »3. März 1971« und<br />

nummeriert. € 1.800<br />

Exemplar 6199/10.000. – Eins von viermal 50 Exemplaren der Serie »PP«, laut Hundertwassers<br />

»Key of the colour variants« in Farbstellung »Black/Grass/Gold«. – Die Gesamtauflage von 10.000<br />

der beiden Serigraphien teilt sich in 80 Farbvarianten mit Teilauflagen von 50 bis 200 Stück. – Die<br />

Varianten mit den goldfarbenen Metallprägedruckflächen sind besonders attraktiv und gesucht.<br />

– »Ich glaube nicht, dass mir jemand dieses gigantische Unternehmen gleichtun kann, das mich<br />

zwei Jahre beanspruchte. Ich verwendete völlig neue Techniken in der Druckgraphik: Metallprägedruck,<br />

Phosphorfarben, die in der Nacht leuchten, reflektierende Glasperlenauf drucke, konvexe<br />

Prägungen und eine unglaubliche Anzahl von Farbüberdrucken […] ich wollte das Fließband ad<br />

absurdum führen. In die Enge getrieben, zwischen einer unglaublich einsetzenden Nachfrage<br />

und meinem Stolz, Original und nicht Massenware zu schaffen […]«. – Farbfrisch.<br />

Koschatzky 42. – Œuvre-<strong>Katalog</strong> 686<br />

47 Friedensreich Hundertwasser. Die Häuser hängen unter den Wiesen. Farbserigraphie. 1971/<br />

1972. 40,0 : 60,0 (49,2 : 67,0 cm). In der Form signiert. € 1.200<br />

Unnummeriertes Exemplar, wohl über die Auflage von 3.000 hinaus gedruckt. – Druck in 19 Farben<br />

mit Lackfirnis auf Rot und Metallprägungen in drei Farben. – Mit den typischen Farbmustern<br />

und Druckerstempeln im Rand. – Blatt 9 der Folge »Regentag«. – Auf Karton »Schoeller Parole«.<br />

– Farbfrisch.<br />

30 Koschatzky 52. – Œuvre-<strong>Katalog</strong> 699 A<br />

31<br />

46


48 Aus 49<br />

48 Horst Janssen (1929–1995). » … ich bin ›hübsch‹ geworden – «. Bleistiftzeichnung. 1972. 38,5 :<br />

29,0 cm. Zweifach signiert und datiert sowie betitelt. € 800<br />

Eines der typischen Selbstporträts des Künstlers mit dem selbstironischen Kommentar. – Auf dem<br />

Vortitelblatt von: Horst Janssen. Tessin. Hamburg, Galerie Brockstedt 1972. Mit 20 blattgroßen<br />

farbigen Abbildungen nach Zeichnungen. Originalpappband. Eins von 120 Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />

mit einer Originalzeichnung (Gesamtauflage 1300). – Das schöne Selbstporträt<br />

geht in seiner künstlerischen Bedeutung weit über die Vielzahl von Widmungszeichnungen mit<br />

Apfelstrünken und verwelkten Blättern hinaus – die vorliegende frühe Buchpublikation ist in der<br />

Vorzugsausgabe sehr selten, zumal von den angegebenen 120 Exemplaren lt. Rüden nur ein Teil<br />

realisiert wurde. – Tadellos erhalten.<br />

38,5 : 29,0 cm. [50] Seiten.<br />

Rüden A.28<br />

49 Horst Janssen – Paul Gavarni. 1804–1866. Herausgegeben von Gerhard Schack. Hamburg 1971.<br />

Mit zwei signierten Radierungen von Horst Janssen und zahlreichen blattgroßen Abbildungen<br />

nach Arbeiten von Janssen und Gavarni. Originalleinenband. € 200<br />

Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den beiden signierten Radierungen »Porträt<br />

Gavarni« und »Unterhaltung« von Horst Janssen. – Der <strong>Katalog</strong> erschien anlässlich der Ausstellungen<br />

in der Griffelkunst Hamburg, in der Kunsthalle Bielefeld und dem Kulturgeschichtlichen<br />

Museum Osnabrück, 1971–1972.<br />

24,4 : 16,4 cm. [58] Seiten.<br />

50 Horst Janssen. Belästigung. Monotypieartig gedruckter, farbiger Holzschnitt. 1957. 80,7 : 52,2<br />

cm (93 : 62 cm). € 6.000<br />

Schöner Druck in acht Farben/drei Stöcken auf Japan, außerhalb der Auflage von nur 25 Exemplaren<br />

(laut WV Brockstedt). – Mit den typischen Ausfettungen der Druckfarbe. – Rückseitig mit dem<br />

Nachlass-Stempel, signiert von der Tochter des Künstlers, Lamme Janssen, dort datiert 2005 und<br />

Carl Vogel dediziert.<br />

Leichte Randknitter und zwei Flecken im Rand (Atelierspuren).<br />

Vogel 49. – Brockstedt H 25 (Farbvariante)<br />

Frielinghaus 737 und 738. – Rüden C.75.1<br />

32 33<br />

50


51 Aus 53<br />

51 Paul Jenkins (1923–2012). Komposition. Lithographie. 1969. 58,3 : 45,7 cm. Signiert, datiert<br />

und nummeriert. € 400<br />

Exemplar 2/100. – Auf Velin d’Arches. – Mit dem Prägestempel der Chiron Press New York.<br />

52 Anatoli Kaplan (1902–1980). Lithographien zu »Scholom-Alejchem. Tevje – Molocnik«.<br />

Lenin grad, Chudoschnik RSFSR 1966. 29 Lithographien, davon 26 signiert und betitelt und drei<br />

Blätter (Titel, Druckvermerk, Inhalt) mit lithographiertem Text und lithographierter Bordüre. Lose<br />

in Originalleinenmappe. € 1.500<br />

Exemplar 42 von 125. – Alle 26 Lithographien signiert und jeweils betitelt. – Die Lithographien<br />

entstanden bereits 1957–1961 und wurden von W. I. Wolodin auf der Handpresse von den Originalsteinen<br />

gedruckt. – Mit »Tewje, der Milchmann« schuf Scholem Alejchem (1859–1916) eine<br />

der bekanntesten Figuren der ostjüdischen Literatur. An dem Roman, der erst posthum erschien,<br />

arbeitete er von 1894 bis zu seinem Tod. – Die Lithographien Kaplans entstanden, als er sich mit<br />

verschiedenen Texten Scholem Alejchems beschäftigte. Eine erste, von diesem Dichter beeinflusste,<br />

Graphikfolge war bereits vor Kriegsbeginn erschienen. Die künstlerische Ausrichtung auf<br />

die Themen der jüdischen Literatur und des jüdischen Lebens erschwerten Kaplan seine Lebens-<br />

und Arbeitsumstände in der UdSSR erheblich. – Sehr selten.<br />

63,0 : 48,5 cm (Mappenformat). – Titelblatt stärker, einzelne Blattränder unbedeutend gebräunt.<br />

53 Anatoli Kaplan – Mendele Mojcher Sforim. Fischke der Lahme. Bettlerroman. Mit 26 Lithographien<br />

von Anatoli Kaplan. Leipzig, Reclam 1978. Mit einer signierten Radierung und 26 Tafeln<br />

nach Lithographien. Originalleinenband und -mappe in Originalschuber. € 180<br />

34<br />

Exemplar 18 von 25 römisch nummerierten der Vorzugsausgabe mit der beigelegten signierten<br />

Radierung (Gesamtauflage 225).<br />

35<br />

Alle aus 52


54 Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938). Nackte Frau am Fenster. Radierung. 1912/1979. 15,9 :<br />

11,8 cm (30,5 : 24,5 cm). € 200<br />

Exemplar 37/50 des Nachlassdruckes von 1979. – Auf Velin. – Rückseitig mit dem Nachlass-Stempel,<br />

dem Stempel »Nachlassdruck 1979« und der gestempelten Exemplarnummer.<br />

Dube R 147<br />

55 Konrad Klapheck (geboren 1935). Sportschuh. Farblithographie. 1968. (28,4 : 35,5 cm) 39,0 :<br />

52,5 cm. Signiert und nummeriert. € 300<br />

Exemplar 5/130. – Auf Velin.<br />

Kleine Knicke im Oberrand.<br />

56 Konrad Klapheck. Dampfbügeleisen (Die Schwiegermutter). Lithographie. 1968. 46,0 : 36,7<br />

cm (69,3 : 50,3 cm). Signiert und nummeriert. € 300<br />

Exemplar 5/80. – Auf festem, leicht getönten Karton. – Eins der monochrom gedruckten Exemplare.<br />

57 Jiri Kolár (1914–2002). Volkswagen. Collage. 1961. 34,0 : 24,0 cm (49,8 : 41,2 cm). Rückseitig signiert,<br />

datiert und nummeriert. € 300<br />

Exemplar 17/100. – Der Offsetdruck in 30 Streifen zerschnitten und auf Karton montiert.<br />

58 Jiri Kolár. Diolen Markant. Collage. 1969. 23,7 : 25,3 cm (38,5 : 40,0 cm). Rückseitig signiert, datiert<br />

und nummeriert. € 250<br />

54<br />

55 56<br />

57 58<br />

36 Exemplar 2/100. – Collage aus 32 Streifen eines Offsetdrucks.<br />

37


59 Max Liebermann (1847–1935). Bildnis Karl Kautsky. Lithographie. 1919. 54,0 : 40,0 cm (64,0 :<br />

46,0 cm). Signiert. € 250<br />

Exemplar 24/100. – Großes Brustbild des wichtigen und einflussreichen Theoretikers der Sozialdemokratie.<br />

Nach seiner scharfen Kritik der russischen Oktoberrevolution wurde er 1919/20 innerhalb<br />

der USPD isoliert und 1922 wieder SPD-Mitglied. – Auf Bütten.<br />

Ränder unfrisch, oberer leicht geknickt.<br />

Schiefler 322<br />

60 Gerhard Marcks (1889–1981). Bildnis Theodor Heuss II. Lithographie. 1952. 19,1 : 14,4 cm<br />

(53,9 : 38,3 cm). Signiert und mit »Pr.« bezeichnet. € 200<br />

Probedruck, vor der Auflage von 200 nummerierten Exemplaren. – Auf Zanders-Bütten. – Die Kreidelithographie<br />

entstand im Zusammenhang mit der Bronzebüste des Bundespräsidenten, die<br />

Gerhard Marcks 1952 schuf. Im selben Jahr erhielt er von Theodor Heuss als einer der ersten Empfänger<br />

nach dem Krieg den »Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste«. – Tadellos.<br />

Lammek L 27<br />

61 André Masson (1896–1987). La coeur volé. Farblithographie. 1960. 52,5 : 41,5 cm (56,5 : 45,0<br />

cm). Signiert. € 350<br />

Auf Velin »BFK Rives«. – Rückseitig mit Stempel »Jahresgabe 1961 Kunstverein Hamburg«.<br />

Links oben minimal geknickt.<br />

59 60 Aus 63<br />

62 André Masson. Deux oiseaux. Farblithographie. 55,0 : 46,5 cm (65,0 : 55,0 cm). Signiert. € 300<br />

63 Almir da Silva Mavignier (geboren 1925). Geometrische Strukturen. – Zwei Farbserigraphien.<br />

Signiert, datiert und nummeriert. € 450<br />

I: Gold-Schwarz. 1968. 59,5 : 42,0 cm (63,0 : 46,0 cm). Exemplar 6/100. – II: Orange-Schwarz. 1968.<br />

50,7 : 50,7 cm (60,0 : 60,0 cm). Exemplar 38/100. Untere linke Ecke im Rand leicht geknickt.<br />

38<br />

Künstlerexemplar, bezeichnet als »ea«. – Auf starkem Velin. – Ränder teils leicht gebräunt und minimal<br />

stockfleckig.<br />

61<br />

39<br />

62


64 Otto Mueller (1874–1930). Badende am Strand (Fehmarn?). Farbige Kreiden und Aquarell.<br />

Wohl 1913. 35,5 : 50,0 cm. Signiert, rückseitig mit signierter Widmung. € 12.000<br />

Schöne, großformatige Zeichnung aus dem wichtigen Jahr 1913. – Otto Mueller besuchte bereits<br />

1908/09 erstmals die Ostseeinsel, die in den Folgejahren besonders durch die häufigen Aufenthalte<br />

von Ernst Ludwig Kirchner zu einem wichtigen und inspirierenden Domizil der Brücke-Künstler<br />

werden sollte. – Seit 1912 besuchte Kirchner zusammen mit seinem neuen Modell Erna Schilling<br />

regelmäßig Fehmarn und wählte als Quartier das Haus des Leuchtturmwärters Lüthmann. – Zahlreiche<br />

Künstlerkollegen besuchten Kirchner, so Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff und 1913<br />

auch Otto Mueller mit seiner Frau Maschka. Im Sommer 1913 waren zudem noch die beiden Berliner<br />

Malschüler Hans Gewecke und Werner Gothein im Hause Lüthmann untergebracht und es<br />

bestand, zusammen mit den Kindern Lüthmann, kein Mangel an Modellen. – Die Zeichnung in<br />

den Kreidestrichen skizzenhaft angelegt und durch die spätere Aquarellierung bildhaft vollendet.<br />

– Den Empfänger der rückseitigen Widmung, Friedrich Zolok (?), konnten wir nicht ermitteln.<br />

Ehemals Privatbesitz Kiel. – Sammlung Professor Joachim Gerchow, Frankfurt<br />

Gleichmäßig gebräunt, besonders in den grünen Partien verblasst.<br />

Mit Echtheitsbestätigung von Dr. Mario von Lüttichau, dem wir für freundliche Auskunft, besonders hinsichtlich der Datierung<br />

und Betitelung, danken.<br />

40 41


65 Rolf Nesch (1893–1975). Eselreiter. Farbiger Metalldruck. 1968. 49,5 : 31,9 cm (70,0 : 55,5 cm).<br />

Signiert und nummeriert. € 500<br />

Exemplar 166/300. – Druck in zehn Farben, mit dem deutlich-typischen Plattenrelief. – Auf Velin<br />

von »Johannot«. – Jahresgabe des Kunstvereins Hamburg 1968, rückseitig mit dem Stempel. –<br />

Farbfrisch, kleiner Einriss am Unterrand, sonst gut erhalten.<br />

Helliesen/Sørensen 805<br />

66 Karl Opfermann (1891–1960). Drei weibliche Akte vor liegendem Kind. Holzschnitt. Um<br />

1925. 23,5 : 15,5 cm ( 37,0 : 26,4 cm). Signiert und als »Handabzug« bezeichnet. € 150<br />

Auf getöntem Bütten. – Karl Opfermann war künstlerischer Mitarbeiter mehrerer Hamburger und<br />

norddeutscher expressionistischer Zeitschriften und Almanache. Seine typischen Holzschnitte<br />

finden sich unter anderem in der »Kündung«, der »Gelben Posaune«, dem »Almanach der Götzenpauke«,<br />

in Karl Lorenz’ »Das neue Hamburg« und besonders in »Die Rote Erde« und »Der Sturmreiter«.<br />

– »Besonders gelingen Opfermann die Madonnengesichter mit den großen, unendlich<br />

tiefen Augen und dem kleinen, Mitleid erweckenden Mund« (Rezension 1921, zitiert aus: Volker<br />

Pirsich, Verlage, Pressen und Zeitschriften des Hamburger Expressionismus, 1988, S. 210). – Wie<br />

die nachfolgenden wohl aus dem Nachlass des Künstlers erworben. – Alle sehr gut erhalten.<br />

67 Karl Opfermann. Sitzender Frauenakt und Kirschbaum. Holzschnitt. Um 1925. Ca. 29,0 : 21,5<br />

cm (32,7 : 25,2 cm). Signiert und als »Handabzug« bezeichnet. € 150<br />

65<br />

68 Karl Opfermann. Klagende Frauen. Holzschnitt. Um 1925. 23,7 : 17,2 cm (30,0 : 22,0 cm). Signiert<br />

und als »Handabzug« bezeichnet. € 150<br />

42 Auf getöntem Bütten.<br />

68 69<br />

43<br />

Auf Japan.<br />

69 Karl Opfermann. Elternpaar mit Kind. Holzschnitt. Um 1925. 29,0 : 23,8 cm (38,0 : 30,7 cm).<br />

Signiert und als »Handabzug« bezeichnet. € 150<br />

Auf getöntem Bütten.<br />

66 67


70 Max Pechstein (1881–1955). Reisebilder. Italien. Südsee. 50 Federzeichnungen auf Stein. Berlin,<br />

Paul Cassirer 1919. Mit 50 Lithographien und fünf lithographierten Textseiten. Pergamentband<br />

mit vergoldetem Rückentitel und illustrativer Vorderdeckelvignette aus farbigen Lederauflagen<br />

mit vergoldeten Fileten (signiert: J. Niederhöfer Frankfurt a.M.). € 1.200<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 179 von 750 Exemplaren auf Bütten (Gesamtauflage 810). – Im Druckvermerk<br />

vom Künstler signiert. – XV. Werk der Pan-Presse. – Die Lithographien entstanden nach<br />

Zeichnungen in den Reisetagebüchern von Max Pechstein und seiner Frau in den Jahren 1911–<br />

1915. Das Ehepaar bereiste unter anderem die Gegend zwischen Genua und La Spezia, besonders<br />

den Ort Monterosso al Mare. 1914 reisten sie nach Palau, damals eine deutsche Kolonie, und lebten,<br />

ähnlich wie Gauguin und im Gegensatz zu den deutschen Kolonisten, unter den Eingeborenen.<br />

– »Mein Lieber, diese paar Federstriche auf dem Lithographiesteine, sollen Ihnen erzählen<br />

wo ich mich 1913 und 1914 herumgetrieben. Im Vorübergehen und Verweilen entstandene Zusammenhänge<br />

zwischen Mensch und Umgebung, schnell hingeschrieben, werden Ihnen diese<br />

Notizen zugleich sagen, daß die Einheit überall zu finden ist. Unbekümmert mit dem Zeichenstift<br />

des Malers festgehalten, ersetzen ihm dieselben die Schriftzeichen des Dichters« (Max Pechstein<br />

im Vorwort). – Max Pechsteins Werk ist das einzige Werk eines Brücke-Künstlers in Paul Cassirers<br />

Verlag. – Außergewöhnlicher Einband des Frankfurter Buchbinders Niederhöfer (siehe auch <strong>Katalog</strong>nummern<br />

123–126, 401, 445 und 448).<br />

Ehemals Sammlung Gustav Zumsteg, Kronenhalle Zürich.<br />

28,7 : 36,7 cm. 56 Blätter, erstes leer. – Deckel minimal fleckig und berieben. – Vorsätze erneuert. – Die ersten und letzten<br />

Blätter an den Ränder stärker stockfleckig,sonst nur leicht gebräunte Ränder.<br />

Krüger L 303–357. – Feilchenfeldt/Brandis 155.B. – Rodenberg 454, 15<br />

71 JG Max Pechstein. Fischer in der Kneipe. Holzschnitt. 1922/1961. 39,5 : 49,5 cm (49,5 : 62,5 cm).<br />

€ 300<br />

Nachlassdruck, rückseitig mit dem Nachlass-Stempel und der Stempelsignatur. – Auf Velin mit<br />

dem Wasserzeichen der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg.<br />

Oberrand mit starker und gebräunter Knickfalte.<br />

Krüger H 274<br />

44 45<br />

71 Beide 70


72<br />

72 Pablo Picasso (1881–1973). Le peintre et son modèle. Lithographie. 1962. 39,0 : 59,0 cm (42,5 :<br />

62,0 cm). Im Stein signiert und datiert und mit der Widmung »pour mon cher Mac-Orlan« bezeichnet.<br />

€ 2.500<br />

Schöner Druck auf Japon nacré, einer von zehn unsignierten. – Die Lithographie war mit zwei<br />

anderen Blättern gleichen Titels in dem bei André Sauret erschienenen Band »Regards sur Paris«<br />

enthalten, zusammen mit Originalgraphiken von Chagall, Masson, Braque und anderen. Das Buch<br />

erschien 1962 in einer Auflage von 180 Exemplaren und zehn Suiten und enthielt Texte von Preisträgern<br />

der »Academie Goncourt«, unter anderem Pierre Mac-Orlans »Flore et Faune«. – Rückseitig<br />

mit der Nummer der »Succession Picasso« und der Echtheitsbestätigung. – Der Successions-<br />

Nummer nach ehemals im Besitz von Christine Ruiz-Picasso.<br />

73 Paul Preuß (1885 – 1962). Kindermord – Frauenraub. Gouache. 1919. 20,3 : 18,5 cm. Beidseitig<br />

monogrammiert und datiert. € 500<br />

Die Dramatik der dargestellten Szene steht in irritierendem Widerspruch zur Farbigkeit des Bildes.<br />

– In Passepartout montiert.<br />

74 Sigmar Polke (1941–2010). Fotografie. 11. Feb. - 25. März 1990. Ausstellungsplakat. Farbige<br />

Offsetlithographie. 1990. 68,8 : 84,0 cm. Signiert. € 300<br />

Für die Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. – Mit einer Metallfolienplakette,<br />

auf dieser signiert.<br />

46 Bloch 1036. – Vgl. Bloch livres 115 und Goeppert/Cramer 120<br />

47<br />

74<br />

73


Aus 75 Aus 76<br />

75 Caspar Walter Rauh (1912–1983). Fische über Land gehend. 10 Radierungen. 1970. Mit einem<br />

Doppelblatt Text lose in Originalhalbleinenmappe. € 400<br />

Exemplar 27/100. – Alle Blätter signiert und betitelt, teils datiert. – Auf Velin. – Rauh zählt zu den<br />

Vertretern des phantastischen Realismus deutscher Schule. Kurz vor seinem Tod schuf er Radierzyklen<br />

für mehrere Drucke der Bear Press von Wolfram Benda. – Die Blätter makellos, die Mappe<br />

sehr gut erhalten.<br />

Ca. 20 : 14 cm (35 : 26 cm).<br />

Josua Reichert – siehe <strong>Katalog</strong>nummer 96<br />

76 Gerda Rotermund (1902–1982). De profundis clamavi ad te, Domine. Zyclus von 16 Radierungen<br />

1947 – 1952. Berlin, Edition Schwarz auf Weiß 1982. € 250<br />

77 Gerhard Richter (geboren 1932). Schweizer Alpen. (I, Motiv B 2). Farbserigraphie. 1969. 69,5 :<br />

69,5 cm. Signiert. € 1.800<br />

Eins von 300 unnummerierten Exemplaren. – Rückseitig mit dem Editionsstempel, die Motivnummer<br />

mit Bleistift eingekreist. – Die insgesamt zehn Serigraphien (zwei Serien mit je fünf Blättern)<br />

entstanden nach den gleichnamigen Gemälden aus dem Jahr 1969. Während einer Reise nach<br />

Mailand hatte Gerhard Richter 1968 die Motive aus dem Flugzeugfenster fotografiert.<br />

Links oben leicht stockfleckig. – Einige Knicke fachmännisch restauriert.<br />

Butin 20<br />

48<br />

Exemplar 62/75. – Im Druckvermerk signiert. – Auf Kupferdruckbütten mit vollem Rand. – Mit<br />

dem Titelblatt lose in Originalleinenkassette. – Gerda Rotermund war Schülerin von Corinth und<br />

Orlik und lange Jahre mit Käthe Kollwitz befreundet. Kurz nach ihrem 80. Geburtstag, aus dessen<br />

Anlass die vorliegende Mappe ediert wurde, starb die Künstlerin, nicht alle Mappen sind deshalb<br />

signiert.<br />

77<br />

49


78 79<br />

80 Christian Schad. Hommage à Dada. Rottach-Egern, Edition Richter 1976. Eine Radierung und<br />

zehn Schadographien, alle signiert. Lose in Originalleinenkassette mit Titelaufdruck. € 2.000<br />

78 Christian Schad (1894–1982). Selbstporträt 1929. Radierung. 1969. 19,4 : 14,3 cm (33,5 : 24,5<br />

cm). € 600<br />

Exemplar 45 von 90. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Radierung: Hommage à Dada.<br />

41,0 : 32,5 cm. Signiert, datiert, nummeriert und mit »Dada 1916–1976« bezeichnet. – Die Radierung<br />

ist den Künstlerfreunden aus der Zürcher Dada-Zeit gewidmet, die auch porträtiert werden:<br />

Hugo Ball und Emmy Hennings, Hans Arp sowie Walter Serner. – Gedruckt auf der Handpresse im<br />

Atelier Sammet mit dessen Prägestempel. – Schadographien: Zehn Photogramme, jeweils ausgeschnitten<br />

und aufgezogen auf schweren Bristol-Karton, auf diesem jeweils signiert, nummeriert<br />

und mit dem jeweiligen Entstehungsjahr der Originalschadographie (1918 bis 1962) bezeichnet.<br />

Exemplar 10/15. – Von Bettina Schad, der Witwe des Künstlers, betitelt, datiert, nummeriert und<br />

– Die Züricher Dadaisten bezeichneten Schads Experimente mit der kameralosen Fotografie als<br />

mit »Nachlaß Christian Schad« bezeichnet sowie signiert. – Nach einer Zeichnung von 1929 ent-<br />

»Schadographien«: Es waren Fotogramme, die Schad anfertigte, indem er Gegenstände, auch Pastanden.<br />

– Auf Velin »BFK Rives«. – Einwandfrei erhalten.<br />

pierschablonen, auf lichtempfindlichen Fotopapieren anordnete und belichtete. Dabei entstanden<br />

schattenrissartige Gebilde, hell auf dunklem Grund. – Das beiliegende Titelblatt mit einem<br />

79 Christian Schad. Selbstporträt. Radierung. 1981. 17,3 : 13,2 cm (38,0 : 28,5 cm). Signiert, datiert<br />

und nummeriert. € 800<br />

montierten Porträtfoto Christian Schads und einem Vorabdruck des Textes »Gaspard de la nuit«<br />

von Aloysius Bertrand. – Vollständiges und tadellos erhaltenes Exemplar dieses großartigen Erinnerungs-Portfolios.<br />

Exemplar 73/100. – Auf Velin »BFK Rives«. – Einwandfrei erhalten.<br />

Blattgröße je 59,0 ; 42,0 cm, Kassette geringfügig größer.<br />

50 Richter 75<br />

Richter/Corvey 76–86<br />

51<br />

Beide aus 80


81 82<br />

81 Wolfgang Schlick (geboren 1941). Fund beim Pilzesammeln. Unikatbuch. 1994/95. 36 Blätter,<br />

davon 33 meist doppelseitig bemalt und collagiert. Halblederband mit bemalten Deckelbezügen.<br />

€ 600<br />

Originelles Unikatbuch des in Frankfurt am Main geborenen Künstlers. – Nahezu jede Seite signiert<br />

und datiert. – Angeregt und entstanden durch den Fund eines Pornoheftes im Wald, welches<br />

der Künstler zerschnitt, collagierte und übermalte. Dazu vielfach launige, handschriftliche<br />

Kommentare und Anmerkungen für den Freund und Leser Günter Czepek. – Auf schwerem, unbeschnittenen<br />

Bütten, dies meist übermalt oder grundiert. – Schlick widmete das Buch Hieronymus<br />

Bosch. – Beilage: Malbrief des Künstlers an Günter Czepek. Auf einer Papiertüte.<br />

49,5 : 33,5 cm.<br />

82 William Scott (1913–1989). Iona. Farblithographie. 1961. 50,3 : 62,0 cm. Signiert, nummeriert<br />

und datiert. € 1.000<br />

Exemplar 206/300. – Auf Velin.<br />

Kleine Druckspuren, ein winziger Kratzer im hellblauen Bereich ausgebessert.<br />

83 Georg Tappert (1880–1957). Weiblicher Kopf. Tuschzeichnung. Um 1910. 25 : 25 cm (37,0 : 37,0<br />

cm). € 450<br />

Zügig ausgeführtes, durch die Umrahmung kräftig akzentuiertes Porträt von Georg Tapperts damals<br />

bevorzugtem Modell Betty. – Auf festem Karton. – Rückseitig mit dem Nachlass-Stempel und<br />

dort von Annalise Tappert signiert.<br />

52 Einige Randeinrisse sorgsam restauriert, leicht fleckig.<br />

53<br />

83


84 Max Uhlig (geboren 1937). Bewegungsstudie. Kaltnadelradierung. 1982. 36,3 : 29,6 cm (56,5 :<br />

47,2 cm). Signiert, datiert, nummeriert und betitelt. € 300<br />

Exemplar 3/20. – Auf Velin.<br />

85 Max Uhlig. Studie B. sitzend. Lithographie. 1989. 77,0 : 58,5 cm (77,8 : 61,0 cm). Signiert, datiert,<br />

bezeichnet »E.A.« und betitelt. € 280<br />

Künstlerexemplar, Auflage unbekannt. – Auf Bütten. – Großformatige, blattfüllende Arbeit.<br />

2 Ecken leicht geknickt.<br />

86 Max Uhlig. Ohne Titel (Kopfstudie). Lithographie. 67,0 : 53,5 cm (75,5 : 57,0 cm). Signiert und mit<br />

»E.A.« bezeichnet. € 250<br />

Auf gelblichem Kupferdruckkarton.<br />

87 Paul Wunderlich (1927–2010). Porträt, weiblicher Kopf. Tempera, Kreide und Bleistift. 2003.<br />

37,0 : 25,5 cm (42,0 : 29,5 cm). Signiert und datiert. € 1.800<br />

Auf dem grau lavierten Hintergrund gezeichnet und farbig akzentuiert. – Auf festem Velin. – Atelierspuren<br />

am Rand.<br />

88 Paul Wunderlich. Porträt, weiblicher Kopf. Tempera und Bleistift. 2003. 37,0 : 26,5 cm (42,0 :<br />

29,5 cm). Signiert und datiert. € 1.500<br />

Auf festem Velin.<br />

87 88<br />

54 84 85 86<br />

55


89 Tsuyoshi-Yayanagi Go (geboren 1933). The Tale of Genji. Zehn Farbserigraphien. 1974. 74,5 :<br />

50,5 cm (79,0 ; 54,7 cm). Signiert, datiert, nummeriert und bezeichnet. € 750<br />

Exemplar 35/70. – In leuchtenden Farben, wie eine Mischung aus Mangas und Pop-Art wirkend,<br />

illustrieren die großformatigen Serigraphien des japanischen Künstlers die berühmte japanische<br />

Dichtung aus dem 11. Jahrhundert. – Lose in Originalleinenmappe, dort im Druckvermerk nochmals<br />

signiert und nummeriert.<br />

90 Yoshikuni-Iida (1923–2006). Chromatopoiema. Poetry: Junzaburo-Nishiwaki. – Graphics: Yoshikuni-Iida.<br />

[Tokio], Nantenshi Gallery 1972. 22 farbige Serigraphien, alle signiert. Lose in Originalleinenmappe.<br />

€ 1.000<br />

56<br />

Exemplar 26/50. – Die eigentliche Folge umfasst 18 Serigraphien, jede mit einem Folienblatt kombiniert.<br />

– Dazu vier Serigraphien mit Porträtsilhouette mit verschiedenen Texten (Titel, Texte der<br />

Gedichte, Einleitungstext). – Alle Serigraphien sind signiert und nummeriert, das Titelblatt auch<br />

vom Dichter. – Ein Textblatt mit Druckvermerk etc. – Der japanische Künstler Yoshikuni Iida studierte<br />

in Japan und lebte danach lange Zeit in Europa (1956–1967). Hier wandte er sich der Bildhauerei<br />

zu. – Junzaburo-Nishiwaki (1894–1982) gründete u.a. 1927 die erste japanische Zeitschrift<br />

für surrealistische Lyrik. – Selten, da in Deutschland wohl nur wenige Exemplare vertrieben wurden.<br />

57<br />

Beide aus 89<br />

Beide aus 90


91 Heinrich Zille (1858–1929). Der späte Schlafbursche. Heliogravüre. 1902/1958. 19,1 : 23,7 cm<br />

(26,5 : 38,8 cm). In der Platte signiert und datiert. . € 250<br />

Auf gelblichem Bütten. – Wohl aus der Auflage von 300 ungezählten Drucken, die 1958 von der<br />

Griffelkunst-Vereinigung Hamburg ediert wurden, jedoch ohne deren Trockenstempel. – Nach<br />

einer farbigen Zeichnung bereits 1902 für das 1909 erschienene Mappenwerk »Zwölf Künstlerdrucke«<br />

graviert.<br />

Rosenbach 30 b (von f)<br />

92 Heinrich Zille. Zur Mutter Erde. Heliogravüre. Um 1905/1958. 22,7 : 50,7 cm (35,5 : 62,0 cm). In<br />

der Platte signiert. € 250<br />

Auf gelblichem Bütten. – Wohl aus der Auflage von 300 ungezählten Drucken, die 1958 von der<br />

Griffelkunst-Vereinigung Hamburg ediert wurden, jedoch ohne deren Trockenstempel. – Mit der<br />

Stempelsignatur.<br />

Ränder leicht stockfleckig.<br />

Rosenbach 40 d (von f)<br />

91<br />

93 Propyläen-Mappe. Acht Original-Radierungen. Berlin, Propyläen 1923. Acht signierte Radierungen<br />

und zwei Textblätter (Titel, Druckvermerk und Inhaltsverzeichnis) lose in Originalmaroquinmappe.<br />

Rückentitel und Verlagssignet auf dem Vorderdeckel vergoldet. € 3.000<br />

Exemplar II von X der Vorzugsausgabe auf Japan, darüber hinaus wurden 100 Exemplare auf Bütten<br />

gedruckt.<br />

Inhalt:<br />

Max Liebermann. Lesendes Kind (Vor der Bilderfibel). Achenbach 57<br />

Max Slevogt. Christus und die Händler. Nicht bei Rümann<br />

Lovis Corinth. Weibliches Bildnis (Alice Berend). Kaltnadelradierung. Müller 686<br />

Lesser Ury. Im Café. Kaltnadelradierung. Rosenbach 91<br />

Emil Orlik. Die Sykomore von Aniba<br />

Hans Meid. Am Abend. Kaltnadelradierung. Jentsch 404<br />

Max Pechstein. Fischerkopf (Ein Friese). Kaltnadelradierung. Krüger R 133<br />

Ulrich Hübner. Am Wannsee.<br />

Mit Ausnahme der 1922 entstandenen Radierung von Pechstein datieren alle anderen Blätter<br />

1923. – Jede Radierung in Passepartout montiert. – Vollständige Exemplare, zumal der Vorzugsausgabe<br />

sind sehr selten.<br />

58 92<br />

46,5 : 34,2 cm (Mappenformat). – Blätter zum Teil ganz leicht stockfleckig, das Titelblatt zudem leicht geknittert.<br />

Söhn HDO 350. – <strong>Katalog</strong> Lindenau-Museum 6341–6348<br />

59<br />

Beide aus 93


94 Paroles peintes. Volumes I–IV. Paris, Éditions O. Lazar-Vernet 1962–1970. Mit 42 Radierungen,<br />

davon 26 farbig, und einer signierten Suite mit sieben Radierungen, davon fünf farbig. Lose Doppelblätter<br />

und Graphiken in Originalumschlägen, -leinenchemisen und -schubern. € 5.000<br />

Die Portfolio-Folge vereint Graphiken zeitgenössischer Künstler mit bis dahin unveröffentlichten<br />

Dichtungen verschiedener Autoren, unter anderem von Aragon, Arp, Mandiargues Paulhan, Tardieu,<br />

Brossa. – Jede Mappe erschien in einer Auflage von 200 Exemplaren für den Handel (auf unterschiedlichen<br />

Papieren, teils mit Suiten). – Tadellos erhalten.<br />

Volume I (1962): 14 Radierungen (* = farbig) von Marc Chagall* (K. 121), Magnelli*, Ossip Zadkine,<br />

Gilioli, Ubac*, Bissière*, Jacobsen*, Fiorini, Max Ernst* (Sp./L. 85), Bona, Georges Braque*, Bernard<br />

Dufour, Philippe Lepatre* und Roger Vieillard – Exemplar 35, also eins von 35 auf Auvergne-Bütten,<br />

jedoch ohne die dazu gehörige signierte Suite<br />

Volume II (1965): 14 Radierungen von Vieira da Silva, Giacometti, Serpan*, Vessereau, Bryen*, Wogensky,<br />

Alechinsky* (R. 242), Deyroll *, Lam *, Arp (A. 419), Sugaï*, Zañartu, Baj*, Wessel und Jean<br />

Fautrier* – Exemplar 81, also eins von 150 auf Johannot-Bütten.<br />

Volume III (1967): 7 Radierungen von Robert Motherwell*, Alexander Calder*, Pérez-Roman*,<br />

Sima, Miró* (D. 446), Friedensreich Hundertwasser* (K 639) und Yoshihara – Exemplar 142 also<br />

eins von 150 auf Johannot-Bütten.<br />

Volume IV (1970): 7 Radierungen von Debré*, Tápies* (G. 236), Tal Coat*, Alan Reynolds, Robert<br />

Matta*, Lepatre*, Henry Moore (Cr. 159). – Exemplar 41, also eins von 35 auf Auvergne-Bütten mit<br />

einer signierten Extrasuite der Radierungen.<br />

41,5 : 30,5 cm. – Jede Graphik mit einem, meist aber mehreren Doppelblättern mit den Texten.<br />

Aus II · Arp<br />

Aus III · Hundertwasser<br />

60 Aus IV · Moore 61<br />

Aus IV · Tápies<br />

Aus I · Chagall<br />

Aus III · Miró


95 SMS. A Collection of Original Multiples. Edited by Bill Copley. No. 1–6. New York, The Letter Edged<br />

in Black Press 1968. 73 Originalmultiples verschiedenster Art und Größe in sechs Originalumschlägen<br />

und Originalversandboxen. € 1.800<br />

Vollständige Folge aller sechs erschienenen Ausgaben, verlagsfrisch und absolut vollständig.<br />

1968 gründete der amerikanische Surrealist Bill Copley das SMS Studio im New Yorker »East Village«.<br />

Hier entstanden die 73 Original-Multiples in unterschiedlichen Formaten, Techniken und<br />

Materialien (Papier, Pappe, Kunststoff, Schallplatten, faksimilierte Notizen, Briefe, Bücher, Objekte,<br />

Tonbänder) von folgenden Künstlern:<br />

No. 1: Su Braden, James Lee Byars, Christo, Waller de Maria, Richard Hamilton, Kaspar Koenig,<br />

Julien Levy, Sol Mednick, Nancy Reitkopf, La Monte Young, Marian Zazeela<br />

No. 2: Marcel Duchamp, Nicolas Calas, Bruce Conner, Maria Herscovitz, Alain Jacquet, Ray<br />

Johnson, Lee Lozano, Meret Oppenheim, Bernhard Pfreim, George Reavey, Clovis Trouille<br />

No. 3: John Battan, Aftograf, Enrico Baj, William Bryant, Dick Higgins, Joseph Kosuth, Ronnie Landfield,<br />

Roland Penrose, Man Ray, H. C. Westermann, Hannah Weiner, Terry Riley<br />

No. 4: Robert Stanley, Arman, Paul Bergtold, John Cage, Hollis Frampton, On Kawara, Roy Lichtenstein,<br />

Lil Picard, Domenico Rotella, Robert Watts, Orincess Winifred, La Monte Young, Marian<br />

Zazeela<br />

No. 5: Congo, William Anthony, Wall Batterton, William Copley, Edward Fitzgerald, Neil Jenney,<br />

Angus McLise, Bruce Nauman, Yoko Ono, Mel Ramos, Robert Rohm, William Schwedler, Diane<br />

Wakoski, Lawrence Weiner<br />

No. 6: Richard Artschwager, Ed Bereal, Dieter Roth, Betty Dodson, Ronaldo Ferri, John Giorno,<br />

Toby Mussmann, Adrian Nutbeem, Claes Oldenburg, Mischa Petrov, Jan Reavey, Bernar Vernet<br />

So makellose und vollständige Exemplare dürften heute nur noch schwer zu finden sein.<br />

28 : 18 cm (Umschläge), 35 : 19 cm (Versandboxen). – Wohl vor unserer <strong>Katalog</strong>isierung nie geöffnet und deshalb (nahezu)<br />

unberührt.<br />

Archiv Sohm 177 und Abbildung 319. – Sammlung Schnepel Z-16<br />

96 Josua Reichert (geboren 1937). Hebräisches Konvolut. – Jehuda Halevi. Zionslied. [Eigenverlag<br />

1972]. Acht farbige PVC-Schnitte, drei Typographien. Lose in Originalhalbleinenmappe.<br />

€ 1.500<br />

Eins von 15 Exemplaren. – Teil 1: Hebräisches Konvolut: Sechs farbige, signierte PVC-Schnitte, lose<br />

in gefalztem Doppelblatt mit farbigem PVC-Schnitt als Titel. – Teil II: Das Zionslied von Jehuda Halevi:<br />

Drei Typodrucke, lose in gefalztem Doppelblatt mit farbigem PVC-Schnitt als Titel. – Die drei<br />

Typodrucke auf Japan, alle übrigen Blätter aus Bugra-Bütten. – Josua Reichert […] verschmäht<br />

konventionelle Druckvermerke […] und druckt seine Kompositionen mehr für seine Freunde und<br />

für einige Kenner als für ein breites Publikum.« – Tadellos erhalten, ebenso dekorativ wie selten.<br />

61,0 : 48,5 cm (Mappe).<br />

Pfäfflin/Maurice M 11 (alle Blätter abgebildet). – HAB Wolfenbüttel 8 (Abbildung). – Spindler 120.10<br />

97 Lob der Graphik. Ein Symposium über das gedruckte Blatt, seine Eigenart und seine Herstellung<br />

mit vierunddreißig Abbildungen von Arbeiten lebender deutscher Künstler. Heidelberg, Wolfgang<br />

Rothe 1963. Mit sechs signierten Originalgraphiken und 34, teils blattgroßen und farbigen<br />

Abbildungen. Originalleinenband (Willy Pingel, Heidelberg). € 200<br />

Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den sechs lose beigelegten Originalgraphiken<br />

von Heinz Kreutz, Hubertus von Pilgrim, Rolf Sackenheim, Günther Kirchberger, Karl-Fred Dahmen<br />

und Klaus Jürgen-Fischer, alle signiert, nummeriert »54/100« und teils datiert. – Unter anderem<br />

mit Texten der sechs beteiligten Künstler. – Ohne Abbildung.<br />

24,8 : 16,3 cm. 118, [2] Seiten.<br />

62 63<br />

95 Aus 96


98 Zeichen für Zeichen. 14 Original-Graphiken. Zusammengestellt von Dietrich Mahlow mit einem<br />

Vorwort von Umbro Apollonio. Stuttgart, Typos 1963. 16 Originalgraphiken, davon zwei auf einem<br />

Doppelblatt, eine doppelblattgroß als Titelumschlag. Lose in schwarzer Originalhalbleinenmappe<br />

mit rotem Papierbezug und schwarzem Titelaufdruck. € 3.500<br />

Exemplar 14 von 40. – Einzige Ausgabe, anlässlich der Ausstellung »Schrift und Bild« im Stedelijk<br />

Museum, Amsterdam und in der Kunsthalle Baden-Baden erschienen. – Der Typos Verlag wurde<br />

1962 von Franz Mohn und Ernst Jandl gegründet und war einer der wichtigsten Verlage für »Konkrete<br />

Poesie«. – Die nachfolgend aufgeführten Graphiken liegen in einem gefalzten Doppelblatt:<br />

Farblithographie von Thomas Bayrle und Bernhard Jäger, rück- oder innenseitig der Druckvermerk,<br />

Inhaltsverzeichnis und Vorwort in italienisch-deutschem Paralleltext. – Die Gestaltung der<br />

Mappe lag bei Josua Reichert.<br />

Inhalt:<br />

Alcopley (farbige Lithographie)<br />

Jean Arp (dreifarbiger Siebdruck)<br />

Julius Bissier (Lithographie, nur im Stein signiert)<br />

Gerhard Bogatzky (Handdruck in vier Farben)<br />

Guiseppe Capogrossi (zweifarbige Lithographie)<br />

Winfried Gaul (Lithographie in Weiß auf Rot)<br />

HAP Grieshaber (Holzschnitt in drei Farben, Fürst 62/10)<br />

HAP Griesgaber (Eisenplattendruck in Rot und Schwarz, Fürst 62/4)<br />

Gerhard Hoehme (zwei farbige Radierungen auf Collage, auf einem Doppelblatt; Rothe 69)<br />

Horst Egon Kalinowski (zweifarbige Radierung)<br />

Josua Reichert (3 Handdrucke; Pfäfflin/Maurice PT 16, PT 18 und PT 20)<br />

Bernard Schultze (dreifarbige Lithographie, Heuer 67)<br />

Alle signiert (die Lithographie von Bissier im Stein), datiert und teils nummeriert (meist abweichend<br />

von 14/40).<br />

Der farbige und signierte Siebdruck von Jean Arp und die drei signierten Handdrucke von Josua<br />

Reichert wurden nicht allen Mappen beigelegt. Einige Blätter wurden vom Verlag auch einzeln<br />

ausgeliefert. Nicht zuletzt durch »Vereinzelung« im Laufe von 50 Jahren dürfte die Anzahl noch<br />

vollständiger Exemplare äußerst gering sein, via »Worldcat« konnten wir weltweit nur drei Exemplare<br />

nachweisen, darunter das unvollständige Exemplar der British Library. – Besonders das<br />

attraktive Blatt von Arp (nicht im Werkverzeichnis von Arntz) fehlt fast immer. – Die vorliegende<br />

Mappe wurde Anfang der 1980er Jahre im holländischen Handel erworben und ist seitdem in<br />

Privatbesitz.<br />

65,5 : 44,5 cm. – Mappenkanten etwas berieben, 3 Blatt mit minimalen Knickspuren im Rand. – Die Blätter von Arp und<br />

Grieshaber auf Karton montiert.<br />

Isphording 1. – »Bibliophilie 2000: Sammlung Günther Rossipaul« 1661 (unvollständig). – Nicht bei Spindler und in der<br />

Sammlung Dittmar<br />

64 65


Aus 99 Aus 100<br />

99 Kunstjahrbuch. Herausgegeben von Jürgen Harten, Horst Richter, Wieland Schmied u.a. Bände<br />

1–3. Hannover, Fackelträger 1970, 1972 und 1973. Mit drei signierten Originalgraphiken und zahlreichen<br />

Abbildungen. Originalbroschuren. € 250<br />

Vollständige Folge der ersten drei Jahrgänge, davon die so edierten Bände II und III in der Vorzugsausgabe<br />

mit signierten Originalgraphiken. – Jahrgang II: Eins von 1000 Exemplaren mit einer<br />

Farblithographie von Bernard Schultze und einer Farbserigraphie von Georg Karl Pfahler. – Jahrgang<br />

III: Eins von 200 Exemplaren der Ausgabe B mit einer Farbserigraphie von Günter Fruhtrunk.<br />

– Von Jahrgang I erschien keine Vorzugsausgabe. – Das Kunstjahrbuch zählt mit den Artikeln der<br />

Herausgeber sowie von Klaus Staeck, Helmut R. Leppien, Horst Richter und anderen, mit seinen<br />

Chroniken der jeweiligen Jahre, den Berichten über Neuerwerbungen deutscher Museen sowie<br />

Ausstellungs- und Aktionsverzeichnissen zu den wichtigsten und inhaltsreichsten Dokumentationen<br />

zur Kunst um 1970. – Weitere Jahrgänge, jedoch ohne Originalgraphik erschienen 1975–<br />

1979 im Mainzer Baier-Verlag. – Dazu: Zwei weitere Exemplare von Band III: Jeweils eins von 200<br />

Exemplaren mit einer signierten Radierung von Stefan Wewerka.<br />

23,0 : 16,5 cm. Zusammen etwa 1.300 Seiten.<br />

100 Grafik zu Heinrich Heine. 125. Todestag (1797–1856). Berlin 1981. Zehn signierte Originalgraphiken.<br />

Mit einem Text-Doppelblatt lose in Originalleinenkassette mit Deckel- und Rückenschild.<br />

€ 500<br />

Laut Druckvermerk erschienen 50 Exemplare, die Graphiken allerdings nur bis 30 nummeriert.<br />

– Mit Holzstich von Karl-Georg Hirsch, Lithographien von Rolf Münzner und Ronald Paris, einem<br />

Holzschnitt von Rolf Kuhrt und Radierungen von Ulrich Hachulla, Wieland Förster, Otto Niemeyer-<br />

Holstein, Arno Mohr, Volker Stelzmann und Joachim John. – Alle Graphiken signiert und nummeriert,<br />

meist auch betitelt.<br />

101 Grafikkalender 1983 [und] 1989. Berlin 1982 und 1988. Mit je zwölf signierten Originalgraphiken.<br />

Originalklammerheftung. € 400<br />

Herausgegeben vom Staatlichen Kunsthandel der DDR. – Mit Graphiken von Michael Morgner,<br />

Nuria Quevedo, Steffen Volmer, Horst Hussel und vielen anderen. – Sehr gut erhalten.<br />

49 : 36 cm (Kalender), 36 : 36 cm (Blattformat der eingehefteten Graphiken).<br />

102 Um Brot und Frieden. Grafikmappe anläßlich des 70. Jahrestages der Großen Sozialistischen<br />

Oktoberrevolution. Berlin [1987]. 15 signierte Originalgraphiken. Mit Textblatt lose in roter Originalleinenmappe<br />

mit Deckelschild. € 300<br />

Exemplar 3 /75, des weiteren erschien fünf Beleg- und zwölf Künstlerexemplare. – Alle Blätter signiert<br />

und nummeriert, meist auch betitelt. – Die Mappe enthält Graphiken von Nuria Quevedo,<br />

Christine Perthen (2), Karl-Georg Hirsch (2), Ronald Paris (2), Joachim John (2), Wolfgang Petrovsky,<br />

Rolf Kuhrt (2), Frank Wahle und Bernd Schlothauer. – Auf dem Textblatt zwei Texte von Lenin, einer<br />

von Erich Honnecker (beide mit genauer Quellenangabe) sowie »eingeschleust« ein langes Zitat<br />

von Michail Gorbatschow über die Demokratisierung und Erneuerung der sozialistischen Gesellschaft.<br />

Ein Jahr später wurde das sowjetische Digest »Sputnik« nicht zuletzt wegen der Berichterstattung<br />

über »Glasnost« und »Perestroika« in der DDR verboten.<br />

58,0 : 41,5 cm (Mappenformat). – Deckelschild berieben, sonst tadellos.<br />

66 50,5 : 36,0 cm (Mappenformat). – Mappe leicht fleckig.<br />

67<br />

Aus 102


Aus 103 Aus 104<br />

103 Nachdenken über Carl von Ossietzky. Grafikmappe aus Anlaß des 100. Geburtstages. Berlin<br />

1989. 14 signierte Originalgraphiken. Mit Titelblatt lose in Originalleinenkassette. € 200<br />

Exemplar 36/75, darüber hinaus erschienen 25 Künstler- und Belegexemplare. – Jede Graphik signiert,<br />

datiert, nummeriert und teils auch betitelt. – Mit Graphiken von Frank Wahle, Claus Weidendorfer,<br />

Baldwin Zettl, Michael Morgner u.v.a.<br />

59 : 42 cm (Mappenformat).<br />

104 Grafik zu Liedern der Französischen Revolution. Berlin 1989. 16 signierte Originalgraphiken.<br />

Mit Textblatt und einer Schallplatte lose in Originalleinenkassette mit Deckel- und Rückenschild.<br />

€ 400<br />

Bücher · 16. bis 19. Jahrhundert<br />

105 Erasmus von Rotterdam. Apophthegmatvm ex optimis vtrivsqve linguæ scriptoribus […] collectorum,<br />

libri VIII. Basel, Froben für Episcopius 1558. Pergamentband der Zeit mit Blindprägung<br />

von Platten- und Rollenstempeln. € 900<br />

Bereits die Erstausgabe von 1531 wurde bei Froben für den Basler Buchhändler Niklas Bischoff<br />

gedruckt. – Mit Frobens Druckermarke auf dem Titel und in größerer Version auf der letzten Seite.<br />

– Schönes Exemplar.<br />

17,5 : 12,0 cm. [16], 750, [98] Seiten. – Deckel etwas fleckig, Schließbänder fehlen. – Mit zeitgenössischen Besitzvermerken<br />

und vereinzelten Anmerkungen.<br />

Van der Haeghen I, 18<br />

106 Erasmus von Rotterdam. Colloquia, cum notis selectis variorum, addito indice novo accurante<br />

Corn. Schrevelio. Leiden und Rotterdam, Hackius 1664. Mit einem blattgroßen Titelkupferstich.<br />

Halblederband um 1900 mit Rückenvergoldung und -schild. € 150<br />

Eine von zwei Nachdruckausgaben, die Hackius 1664 druckte. – Das Titelblatt zeigt Erasmus im<br />

Kreise anderer Gelehrter.<br />

19,8 : 12,0 cm. [12], 784, [20] Seiten. – Leicht berieben, Vorsätze erneuert.<br />

Der Druckvermerk nennt fünf römisch nummerierte Herausgeberexemplare, die Graphiken aber<br />

alle nummeriert »IV/VI« (Gesamtauflage 100). – Die Mappe wurde herausgegeben vom Verband<br />

Van der Haeghen I, 40<br />

bildender Künstler der DDR aus Anlass des 200. Jahrestages der Französischen Revolution und<br />

des 40. Jahrestages der DDR-Staatsgründung. – Mit Radierungen von Karl-Georg Hirsch, Joachim<br />

John, Lithographien von Rolf Münzner und Ronald Paris, einem Farbholzschnitt von Frank Wahle,<br />

einem Siebdruck von Trakia Wendisch u.v.a. – Die aufwendig gearbeitete Kassette wurde von<br />

107 Philipp Melanchthon. Loci theologici recogniti. Leipzig, Vogel [um 1569]. Pergament-Holzdeckelband<br />

der Zeit mit reicher Blindprägung mit Rollen- und Plattenstempeln und einer (statt<br />

zwei) Messingschließen. € 400<br />

Gunda Stein gefertigt, das mehrfarbig gedruckte Textblatt im Handsatz von Angelika Kuhrt. –<br />

Nachdruckausgabe der erstmals 1543 erschienenen Texte »De coniugio piae commonefactiones«<br />

Schallplatte: Lieder der französischen Revolution, gesungen von Dieter Süverkrüp. – Die Verein-<br />

und »Definitiones multarum appellationum, quarum in ecclesia usus est«. – Gegenüber den bei<br />

nahmung von »liberté, egalité, fraternité« für den real-existierenden Sozialismus währte nicht<br />

VD 16 online einsehbaren Drucken aus 1569 und 1570 in abweichendem Satz und mit Variante<br />

mehr lange – nur wenige Wochen nach Erscheinen der Mappe erscholl auf den Straßen die ost-<br />

der Druckermarke auf dem Titelblatt. – Der Einband mit Jahreszahl 1568 auf dem Vorderdeckel.<br />

deutsche »Übertragung«: »Wir sind das Volk«.<br />

18,5 : 12,0 cm. [3], 762, [100] Seiten. – Einband fleckig, Rücken verschmutzt, eine Schließe fehlt. – Stellenweise leicht was-<br />

68 58 : 42 cm (Mappenformat). – Textblatt mit Randeinriss.<br />

serrandig.<br />

Vgl. VD 16, M 3667 und 3669<br />

69<br />

105


Die erste Darstellung einer Amputation<br />

108 Medizin – [Hans von Gersdorff]. Feldtbuch [der wundtartzney]. Straßburg, gedruckt durch<br />

Johannes Schott 1517. Mit 24 (statt 30) Holzschnitten, davon 16 blattgroß, und zahlreichen Holzschnitt-Initialen.<br />

Halbpergament-Holzdeckelband der Zeit. € 1.500<br />

Sehr seltene erste Ausgabe des berühmten »Feldbuchs der Wundarznei«, ein »[…] seinen bis jetzt<br />

bekannten deutschen Vorgängern an allgemeiner und ärztlicher Bildung bei Weitem überlegener<br />

Wundarzt« (Hirsch II, 535). – Die eindrucksvollen, meist blattgroßen Holzschnitte werden dem<br />

Straßburger Meister Hans Wächtlin zugeschrieben. Sie illustrieren Gersdorffs ausführliche Erläuterungen<br />

seiner Operationsmethoden und -instrumente. Die Abbildung auf Blatt 71a ist die erste<br />

gedruckte Darstellung einer Amputation überhaupt; auch die Abbildungen zu seinen Streckverbänden,<br />

Extensionsgeräten, die Behandlung von Schusswunden, Brüchen und Kopfverletzungen<br />

sind Pionierleistungen der medizinischen Buchillustration. – Gersdorffs Werk erlebte im deutschen<br />

Sprachraum bis 1606 Nachdrucke und Neuauflagen. Es erschienen Übersetzungen ins Holländische<br />

und Latein. – Die späteren Ausgaben weichen in Text , Satzspiegel und Illustration mehr<br />

oder weniger vom Erstdruck ab, übertreffen ihn jedoch weder in der typographischen Gestaltung<br />

noch in der Schönheit und sorgfältigen Wiedergabe der Holzschnitte. – Die fehlenden fünf<br />

Blätter liegen als Faksimiledruck bei. – Hinterer Innendeckel mit Kaufvermerk: Dr. Edmund Rose<br />

(wohl der Berliner Chirurg und Ophthalmologe, Chefarzt in Zürich und seit 1881 wieder in Berlin<br />

Chefarzt am Bethanien-Krankenhaus) erstand das Werk 1892 im Antiquariat Ludwig Rosenthal,<br />

München, für 24 Mark. Schon damals fehlten die u. g. Blätter. – Beigabe: Kommentierte Faksimileausgabe.<br />

1967.<br />

108<br />

109 110<br />

109 Medizin – Fortunio Liceti. De monstris. Ex recensione Gerardi Blasii […] Qui Monstra quædam<br />

nova & rariora ex recentiorum scriptis addidit. Iconibus illustrata. Amsterdam, Andreas Frisius<br />

1665. Mit drei Kupfertafeln und 70 Kupferstichen im Text, darunter einige mehrfach verwendete.<br />

Halblederband des 19. Jahrhunderts mit reicher Rückenvergoldung. € 1.800<br />

Dritte Ausgabe (die zweite illustrierte). – Liceti (1577–1657) war Professor an den Universitäten<br />

von Pisa, Padua und Bologna »und als Philosoph und Physiker nicht unbedeutend« (Hirsch/Hübotter).<br />

– »In diesem Sammelwerk der Mißbildungen, welches zu den bekanntesten und berühmtesten<br />

seiner Art gehört und in dem sich auf sauberen und ungewöhnlich schönen Kupferstichen<br />

die meisten der uns aus früheren Zeiten bekannten Mißbildungen finden, sind auch die meisten<br />

der Abbildungen vorhanden, welche wir z. B. aus Aldrovandus, Paré und vielen anderen nachweisen<br />

können« (Goldschmid). – Aus der Bibliothek von Rudolph Virchow (1821–1902).<br />

19,8 : 15,5 cm. [16], 316, [26] Seiten, 3 Kupfertafeln. – Einband bestoßen und mit Alterungsspuren. – Titelblatt mit hinterlegtem<br />

Randausschnitt. – Nur die Ränder minimal fleckig. – Weiteres Exlibris und alte Besitzvermerke.<br />

Hirsch/Hübotter III, 775. – Waller 5779. – Goldschmid 42<br />

110 Astronomicum Cæsareum. Peter Apianus und sein Astronomicum Cæsareum. Faksimile und<br />

Kommentarband. Leipzig, Edition Leipzig, und München, Süddeutscher Verlag 1967. Mit zahlreichen,<br />

meist kolorierten und teils mit beweglichen Teilen versehenen Tafeln und Abbildungen.<br />

Originalschweinslederband und Originalhalbleinenband, zusammen in Originalkassette. € 500<br />

3 (von 4) unnummerierte Blätter, 91 (von 95) römisch nummerierte Blättern, 2 unnummerierte Blätter nach Blatt LXX. –<br />

Einband beschädigt. – Es fehlen: Titelblatt, das gefaltete Folioblatt nach dem Inhaltsverzeichnis, Blätter XIV, XVIII, LIV mit<br />

Exemplar 227 von 750, wie die ersten 200 Exemplare ebenfalls koloriert, nach Einklebung im<br />

Kommentarband dies ein Exemplar der Münchner Lizenzausgabe. – Sehr aufwendiger Faksimile-<br />

zusammen 6 blattgroßen Holzschnitten, sowie das Blatt LXXXIX aus dem Register. – Wenige Fehlstellen (leider auch in der<br />

Amputationsdarstellung) und Wurmgänge, zahlreiche Einrisse und Knitter, durchgehend fleckig und mit zahlreichen aldruck<br />

nach dem Original der Landesbibliothek Gotha. – Mit dem Kommentarband.<br />

ten Marginalien. – Erstes Blatt mit Namensstempel, Innendeckel mit Exlibris.<br />

Faksimile: 46,0 : 32,0 cm. [122] Seiten. – Kommentar: 30,0 : 21,0 cm. 71, [1], [34] Seiten. – Deckelkante und 2 Blätter des<br />

70 VD 16 G 1618. – Wellcome I, 2761. – Waller 3507f. – Goldschmid 36<br />

Kommentarbands gering bestoßen. – Kassette beschädigt.<br />

71


111<br />

114<br />

111 Sonnenuhren – François Bedos de Celles. La gnomonique pratique, ou l’art de tracer. Avec la<br />

plus grande précision les cadrans solaires. Nouvelle édition. Paris, Firmin Didot 1790. Mit gestochenem<br />

Frontispiz, 38 gefalteten Kupfertafeln und einer gestochenen, gefalteten Karte. Marmorierter<br />

Kalblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und -schild. € 500<br />

Möglicherweise Titelauflage der zweiten Auflage von 1774. – Der eigentliche Verfasser des Werkes<br />

war Jean François Monniotte, auch viele der Kupferstiche stammen von ihm. – Umfangreiches<br />

und reich illustriertes Werk zur Konstruktion von Sonnenuhren. – Mit zahlreichen Tabellen<br />

und den detaillierten Kupferstichen mit Sonnenuhren, Quadranten, Messinstrumenten, geometrischen<br />

Figuren und vielem mehr.<br />

21,0 : 13,0 cm. XL, 510 Seiten, 39 Kupferstiche, 1 Karte. – Titelblatt leicht fleckig, sonst sehr schön.<br />

Vgl. Poggendorf I, 131 und II, 188<br />

112 Orbis antiqui tabulae geographicae secundum Cl. Ptolemaeum, cum indice philologico absolutissimo<br />

omnium locorum, montium, fluminum, &c. […] in usum geographiae veteris studiosorum.<br />

Amsterdam, Wetsten & Smith 1730. Mit gestochenem Frontispiz, 28 doppelblattgroßen Kupferstichkarten<br />

und zwei gestochenen Vignetten. Neuer rotbrauner Halbmaroquinband im Stil der<br />

Zeit mit reicher Rückenvergoldung. € 2.500<br />

Die letzte Ausgabe der Mercator-Versionen der Ptolemäus-Karten der Alten Welt, gegenüber den<br />

Ausgaben von 1695, 1698 und 1704 bis auf die Sardinien-Sizilien-Karte (Europa VII) unverändert.<br />

– Neben der Weltkarte enthält der Atlas fünf Afrika-, zwölf Asien- und zehn Europakarten. – Mit<br />

ausführlichem Register und einer Vorrede von Abraham Westerveen. – Gerhard Mercator (1512–<br />

1594) wurde schon zu Lebzeiten als der »Ptolemäus seiner Zeit« gelobt. – Schönes, dekorativ gebundenes,<br />

Exemplar, die Kupfer immer noch sehr klar und kontrastreich.<br />

43,8 : 28,8 cm. [86] Seiten, 1 Kupferstich, 28 Kupferstichkarten. – Einige Karten in der Mittelfalte leimschattig.<br />

112 113<br />

menstillleben. Auf dem Titelblatt der ersten Auflage bezeichnet er sich selbst als »painter for her<br />

Majesty«. 1771 wurde er Mitglied der Society of Artists, 1776 deren Direktor. – Die meisten Stiche,<br />

allesamt wohl aus der ersten Auflage stammend, stach Edwards selbst. – Die großformatigen Stiche<br />

in zartem, noch immer farbfrischen Kolorit. – Jeweils vier Tafeln mit einem Blatt erläuterndem<br />

Text. – Schönes Exemplar in dekorativem Einband.<br />

45,5 : 29,0 cm. [2], 50, [2] Seiten, 100 kolorierte Kupferstiche. – Einbandkanten leicht berieben, Ecken etwas bestoßen. –<br />

Vorsatzblätter gebräunt, innen stellenweise leicht fingerfleckig.<br />

Nissen 578. – Thieme/Becker X, 351<br />

114 Botanik – Joseph Seboth. Die Alpenpflanzen nach der Natur gemalt. Mit Text von Ferdinand<br />

Graf und einer Anleitung zur Cultur der Alpenpflanzen von Joh. Petrasch. I. [bis] IV. Band. Prag, F.<br />

Tempsky 1879–1884. Mit vier chomolithographierten Titelbildern und 401 lithographierten Tafeln.<br />

Handgebundene Halblederbände mit Rücken-, Fileten- und Kopfschnittvergoldung (signiert:<br />

Stoakley, Late Hawes). € 750<br />

113 Botanik – John Edwards. A Select Collection of One Hundred Plates; consisting of the most<br />

beautiful Exotic and British Flowers, which blow in our English Gardens, Accurately drawn and<br />

coloured from Nature, which their Botanic Characters, and a short account of their Cultivation,<br />

their uses in Medicine, with their Latin and English Names. London, S. Hooper 1775. Mit 100 altkolorierten<br />

Kupferstichen. Halbmaroquinband um 1900 mit reicher Rückenvergoldung. € 800<br />

Schönes und vollständiges Exemplar, ausgeliefert in 48 Heften, mit den feingezeichneten Pflanzendarstellungen,<br />

die auf verschiedenfarbige Kartonblätter lithographiert wurden. – Die festen<br />

Tafeln in der Binderei auf Fälze montiert. – Die Frontispize mit Abbildungen von Matterhorn,<br />

Großvenediger, Jungfrau und Dachstein. – Alle Bände mit dem eingebundenen Exlibris Alfred<br />

Percy Allsopp (1861–1929), in dessen Auftrag die Einbände wohl entstanden.<br />

16,7 : 14,3 cm. [2], 106; IV, 68; IV, 63, [1]; [4], 70 Seiten. – Band IV in der Lederfarbe etwas abweichend. – Nur geringfügig<br />

72 Die zweite Ausgabe des erstmals 1769–70 unter dem Titel »The British Herbal« erschienenen,<br />

prachtvollen Blumenbuches. – John Edwards wirkte von 1763 in London und malte vor allem Blu-<br />

fleckig.<br />

Nissen 1826<br />

73


115 Hamburg – Johann Balthasar Hempel. Ausführliche Nachricht von dem H. Ritter Georgio<br />

und dem, was von ihm den Nahmen führet, insonderheit aber von dem Gestiffte St. Jürgens bey<br />

Hamburg. Hamburg, J. N. Gennagels Witwe 1722. Mit zwei gefalteten Kupferstichen und einigen<br />

Textholzschnitten. Pergamentband der Zeit. € 300<br />

Titelauflage des Erstdrucks, der im gleichen Jahr, allerdings noch anonym, bei Kießner in Hamburg<br />

erschienen war. – Der mehrfach gefaltete Kupferstich präsentiert das damals recht weitläufige<br />

Stift mit der St. Georg Kirche, im Hintergrund fließen Binnen- und Außenalster, rechts einige<br />

Wohnhäuser an der »Langen Reige«, links oben die Hamburger Stadtbefestigung. – Der zweite<br />

Kupferstich stellt das »Cruzifix unter den Bäumen« vor, die beiden großen Textholzschnitte Darstellungen<br />

von St. Georg, dem Drachentöter. – Nach der ausführlichen Vorrede Hempels folgt<br />

ein Widmungsgedicht von Johann Christoph Krüsikes, Pfarrer an der Hamburger St. Petri Kirche.<br />

– Lose beiliegend ein Widmungsblatt Hempels für Nikolaus Müller, Pastor an St. Georg. – Besitzvermerk<br />

Mutzenbecher, Hamburg, 1820. – Schönes Exemplar dieser frühen Beschreibung des aufstrebenden<br />

Hamburger Stadtteils.<br />

16,6 : 10,4 cm. [30], 297, [7] Seiten, 2 Kupferstiche.<br />

Vgl. Schröder III, 1541 (Erstdruck)<br />

116 August Henning. Ökonomische Beobachtungen einer im Jahre 1779 auf Befehl unternommenen<br />

Reise durch Jütland. Kopenhagen und Leipzig, Friedrich Christian Pelt 1786. Halblederband<br />

der Zeit. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Schildert eine Reise von Aarhuus nach Vendsyssel und die dortigen wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse. – Selten.<br />

20,0 : 12,5 cm. 194 Seiten. – Berieben. – Innendeckel mit Besitzvermerken, etwas stockfleckig.<br />

Aus der legendären Bibliothek Winston H. Hagen<br />

117 [Alexander] Pope. The Temple of Fame: a Vision. London, Bernard Lintott 1715. Roter Maroquinband<br />

um 1850, mit reicher Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenvergoldung (signiert:<br />

Roger de Coverly). € 1.200<br />

Erste Ausgabe. – Alexander Popes (1688–1744) Gedicht, angelehnt an Chaucers »House of Fame«,<br />

erschien kurz nach dem Jugenderfolg »The Rape of the Lock« (1712). – Sehr selten, zumal so hervorragend<br />

erhalten. – Aus der Bibliothek Winston H. Hagen, die 1918 versteigert wurde, und nach<br />

einem damaligen Vorbericht in »The New York Times« für ihre seltenen Ausgaben englischer Dichtungen<br />

berühmt war.<br />

First edition, rare. – Full crimson morocco, rich gilted. – One small tear repaired. – A nice copy of this<br />

scarce edition.<br />

19,3 : 12,5 cm. 52, [4] Seiten. – 1 Blatt mit kaum sichtbar restauriertem Randeinriss.<br />

Griffith 36<br />

74 115<br />

75<br />

Beide 117


Kinderbücher der Zarin<br />

118 [Katharina II.]. Erzählungen und Gespräche. Von I. K. M. d. K. a. R. Berlin und Stettin, Friedrich<br />

Nicolai 1783/1784. Mit einem Titelkupfer von Daniel Chodowiecki. Kalblederband der Zeit mit<br />

reicher Rückenvergoldung und grün-goldenem Rückenschild. € 150<br />

Seltene erste Ausgabe dieser frühen Veröffentlichung der Kaiserin. – Reihentitel: »Bibliothek der<br />

Großfürsten Alexander und Konstantin. Aufsätze betreffend die Russische Geschichte. Erster<br />

Theil«, die Reihe wurde bis 1788 fortgesetzt. – Enthält auch das Reihentitelblatt. – Selten.<br />

118<br />

119<br />

119 [Katharina II.]. Märchen vom Zarewitsch Fewei. Von I. M. d. K. a. R. Berlin und Stettin, Friedrich<br />

Nicolai 1784. Mit gestochenem Frontispiz von Daniel Chodowiecki. Pappband der Zeit. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Schöner Druck mit typographischer Umrandung der Textseiten. – Wie auch »Das<br />

Märchen von Zarewitsch Chlor« von der Zarin geschrieben für ihre Enkelkinder. – Selten.<br />

16,3 : 10,3 cm. 52 Seiten. – Einband und vereinzelte Seiten leicht fleckig. – Exlibrisstempel.<br />

Goedeke IV/1, 628, 3. – Engelmann 491. – Bauer 1002<br />

»Ich kann mir nicht vorstellen …« – »Du brauchst Dir nicht vorstellen – ick kenn Dir schon«<br />

120 Karl Philipp Moritz. Kleine Schriften die deutsche Sprache betreffend. Fünf Teile in einem<br />

Band. Berlin, Arnold Wever 1781. Pappband der Zeit mit Marmorpapierbezug. € 800<br />

Sehr seltene erste Ausgabe dieser frühen Veröffentlichung. – Enthält nach der Einleitung: »Vom<br />

Unterschiede des Akkusativ’s und Dativ’s oder des mich und mir, sie und ihnen, u.s.w. für solche,<br />

die keine gelehrte Sprachkenntnis besitzen« (2. Auflage). – »Anhang […] worinn der Unterschied<br />

zwischen für und vor erklärt wird […] Nebst einer Erklärung von der wahren Beschaffenheit des<br />

Genitiv’s«. – »Zusätze […]«. – »Ueber den märkischen Dialekt.«. – »Anleitung due gewöhnlichsten<br />

Fehler, im Reden, zu verbessern.« – Nach einigen erfolg- und ruhelosen Jahren als Schauspieler<br />

und danach als Lehrer in Potsdam, kam Karl Philipp Moritz 1778 nach Berlin und wurde Lehrer am<br />

dortigen Gymnasium zum Grauen Kloster. 1781 erschienen seine ersten Schriften, darunter die<br />

vorliegende – für einen aus Westfalen an die Spree Verschlagenen sicher sehr wichtige – Sprachlehre.<br />

1783 folgte der Briefroman »Reisen eines Deutschen«, 1785 »Anton Reiser« und in den letzten<br />

Lebensjahren u. a. die »Götterlehre«.<br />

17,0 : 10,5 cm. [8], 52, 24, 106, 24, 36 Seiten. – Beschabt und bestoßen. – Einige winzige Eckknicke.<br />

Goedeke V, 490, 8.4<br />

76<br />

16,2 : 10,0 cm. [2], 170 (paginiert 172) Seiten, 1 Kupfer. – Hinteres Gelenk mit kleinen Fehlstellen. – Exlibrisstempel.<br />

Goedeke IV/1, 628, 2. – Engelmann 467 und Bauer 1001<br />

Beide 120<br />

77


121 [Johann Wolfgang von] Goethe. Werke. Herausgegeben im Auftrage der Großherzogin Sophie<br />

von Sachsen. Erste Abtheilung, Bände 1 – 55, in 63 Bänden. Weimar, Hermann Böhlaus Nachfolger<br />

1887–1918. 60 dunkelgrüne Halbmaroquinbände der Zeit mit vergoldeten Rückentiteln und -fileten,<br />

marmorierten Deckel- und Vorsatzpapieren sowie Schnittbemalung, drei Originalbroschuren.<br />

€ 1.500<br />

Vollständige erste Abteilung, »Werke im engeren Sinne«. – Die Sophien- oder Weimarer Ausgabe<br />

ist, besonders wegen ihrer Anmerkungen und Lesartenverzeichnisse, noch immer die maßgebende,<br />

umfangreichste und zuverlässigste Ausgabe der Werke Goethes. – Es erschienen im Laufe der<br />

Jahrzehnte noch drei weitere Abteilungen mit naturwissenschaftlichen Schriften, Tagebüchern<br />

und Briefen. – Die Bände 53–55 (Nachträge und Register) in den unbeschnittenen Originalbroschuren.<br />

– Dekorativ gebundene Reihe. – Exlibris L. M. Oppenheimer.<br />

20,2 : 13,5 cm. – Rücken teils leicht verfärbt, 2 Rücken stärker verblasst.<br />

Goedeke IV/3, 24, W.A.<br />

122 [Johann Wolfgang von] Goethe. Iphigenie. Abdruck zur Feier des VII. November MDCCCXXV.<br />

Weimar [1825]. Pappband der Zeit. € 180<br />

»Zierlicher Festabdruck«, erschienen anlässlich der Neuaufführung des Stückes an Goethes »Jubeltag«<br />

– am 7. November 1775 war der junge Dichter nach Weimar gekommen. Das 50. Jubiläum<br />

wurde feierlich begangen und die Neuaufführung mag vielleicht Goethes kritische und selbstkritische<br />

Einschätzung aus dem Frühjahr 1825 revidiert haben: »In Italien gibt man eine und dieselbige<br />

Oper vier bis sechs Wochen lang jeden Abend […] Der gebildete Pariser sieht die classischen<br />

Stücke seiner großen Dichter so oft, daß er sie auswendig weiß […] Hier in Weimar hat man mir<br />

wohl die Ehre erzeigt, meine ›Iphigenie‹ […] zu geben; allein wie oft? – Kaum alle drei bis vier<br />

Jahre einmal. Das Publicum findet sie langweilig. Sehr begreiflich! Die Schauspieler sind nicht geübt,<br />

die Stücke zu spielen, und das Publicum ist nicht geübt, sie zu hören. […] Ich hatte wirklich<br />

einmal den Wahn, als sei es möglich, ein deutsches Theater zu bilden. Ja, ich hatte den Wahn, als<br />

könne ich selber dazu beitragen […] Ich schrieb meine ›Iphigenie‹ und meinen ›Tasso‹ und dachte<br />

in kindischer Hoffnung, so würde es gehen. Allein es regte sich nicht und rührte sich nicht und<br />

blieb alles wie zuvor.« (Gespräche mit Eckermann, zitiert nach Gräf II/3, S. 236). – Mit dem »Prolog<br />

zu Goethe’s Iphigenie am 7. November 1825« von Friedrich von Müller, auf der Feier gesprochen<br />

von Madame Seidel, geb. Meyer. – Selten.<br />

20,5 : 16,5 cm. 138, [2] Seiten, [4] Seiten. – Berieben. – Stockfleckig, Heftung gelockert.<br />

Goedeke IV/3, 264 123 Wertheriaden – Sammelband mit drei »Wertherschriften«. 1776–1783. Marmorierter Kalblederband<br />

mit Vergoldung im Stil der Zeit (signiert: J. Niederhöfer, Frankfurt a. M.). € 750<br />

122<br />

Goethes »Werther« löste sofort eine wahre Flut von Nachahmungen, Karikaturen, Pamphleten<br />

und Übersetzungen aus, von denen in diesem und den drei folgenden Bändchen insgesamt 13<br />

zusammengetragen und -gebunden wurden. – Hier unter anderem zwei Übersetzungen bzw.<br />

Nachdichtungen von Sinners »Les malheurs de l’amour«.<br />

I: [Jean Rodolphe Sinner]. Ernest, oder die unglücklichen Folgen der Liebe; ein Drama in drey<br />

Aufzügen. In einer freien Uebersetzung [von Christian Friedrich von Bonin] aus dem Französischen<br />

nach den Leiden des jungen Werthers gearbeitet. Berlin 1776. – Goedecke IV/3, 185, 27 d.<br />

– Kippenberg 3257. – Fromm VI, 24458.<br />

II: [Heinrich Gottlieb] Schmieder. Kronholm, oder: Gleich ist der Werther fertig. Schauspiel.<br />

Leipzig, Christian Gottlob Hilschern 1783. – Erste Ausgabe. – Goedeke IV/3, 189, 73 und V, 383,<br />

10.1. – Kippenberg 3269.<br />

78<br />

Aus 121<br />

III: [Jean Rodolphe Sinner]. Die Leiden des jungen Werthers. Ein Trauerspiel in drey Aufzügen,<br />

fürs deutsche Theater. Ganz aus dem Original gezogen. Frankfurt am Main, Johann Gottlieb Garbe<br />

1776. – Goedecke IV/3, 185, 27 c. – Kippenberg 3259. – Es existieren zwei Drucke, einer mit 62,<br />

einer wie hier mit 46 Seiten.<br />

15,0 : 9,5 cm. 61, [1]; 93, [1]; 46 Seiten.<br />

79<br />

123 – 126


124 Wertheriaden – Sammelband mit vier »Wertherschriften«. 1775–1778. Marmorierter Kalblederband<br />

mit Vergoldung im Stil der Zeit (signiert: J. Niederhöfer, Frankfurt a. M.). € 750<br />

I: [Johann Heinrich Merck]. Pätus und Arria, eine Künstler-Romanze. Freistadt am Bodensee<br />

1775. – Erste Ausgabe. – Goedeke IV/1, 756, 44. – Kippenberg 3217.<br />

II: [Heinrich Leopold Wagner]. Prometheus Deukalion und seine Recensenten. Berlin [d. i.<br />

Frankfurt] 1775. Mit zahlreichen Holzschnitten. – Erste Ausgabe, einer von verschiedenen Drucken<br />

mit abweichend fingierten Druckorten. – Goedeke IV/1, 768, 16 a. – Kippenberg nach 3373<br />

(»Stimme für Goethe im Streite der Rezensenten«)<br />

III: [Christian August Bertram oder J. W. B. von Hymnen]. Etwas über die Leiden des jungen<br />

Werthers, und über die Freuden des jungen Werthers. Ohne Ort 1775. – Goedeke IV/3, 182, 10<br />

c. – Kippenberg 3167<br />

IV: Und er erschoß sich – nicht. Leipzig, Christian Gottlob Hilscher 1778. Mit gestochener Titelvignette.<br />

– Erste Ausgabe. – Goedecke IV/3, 188, 47<br />

16,0 : 9,5 cm. 15, [1]; 28; 38; 112 Seiten.<br />

125 Wertheriaden – Sammelband mit vier »Wertherschriften«. 1775–1779. Brauner Kalblederband<br />

mit Vergoldung im Stil der Zeit (signiert: J. Niederhöfer, Frankfurt a. M.). € 750<br />

Drei der vier enthaltenen Schriften widmen sich der weiblichen »Sichtweise«; Rathlefs Text zum<br />

Tod der Hamburger Schauspielerin Charlotte Ackermann, der häufig als Selbstmord in Folge des<br />

»Werther-Fiebers« gedeutet wurde. Ihr früher Tod im Alter von nur siebzehn Jahren erregte in der<br />

Hansestadt Aufsehen und öffentliche Trauer in bis dahin unbekanntem Ausmaß.<br />

I: [August Cornelius Stockmann]. Die Leiden der Jungen Wertherinn. Eisenach, Griesbach<br />

1775. Mit gestochener Titelvignette. – Goedeke IV/3, 183, 15. – Kippenberg 3289<br />

II: [Ernst Lorenz Michael Rathlef]. Die letztern Tage der jüngern Demoiselle M.M.Ch.A***.<br />

Aus authentischen Quellen zum Druck befördert von K**. Hamburg, Buchenröder und Ritter 1775.<br />

Mit gestochenem Porträt. – Erste Ausgabe. – Goedeke IV/1, 129, 12.2. – Kippenberg 3286<br />

III: [Ernst Lorenz Michael Rathlef]. Beytrag zu den Letztern Tagen der jüngern Demoiselle M.<br />

M. Ch. A***. Hamburg, Buchenröder und Ritter 1775. Mit Titelkupfer. – Erste Ausgabe. – Goedeke<br />

IV/1, 129, 12.2. – Kippenberg 3287<br />

IV: Man denkt verschieden bey Werthers Leiden, ein Schauspiel in drey Aufzügen. Ohne Ort<br />

1779. – Goedeke IV/3, 188, 53. – Kippenberg 3267<br />

16,2 : 10,5 cm. 112; [4], VIIII, 112; [2], XVI, 91, [1]; 101, [1] Seiten. – In IV fehlt das bei Goedeke und Kippenberg erwähnte<br />

Titelkupfer. – Teils leicht fleckig.<br />

127 [Friedrich Schiller]. Der Venuswagen. Ohne Ort und Jahr [Stuttgart, Metzler 1781]. – Eingebunden<br />

in: Anthologie auf das Jahr 1782. Gedruckt in der Buchdrukerei zu Tobolsko [Ebendort<br />

1781]. Mit einer gestochenen Titelvignette. Karton der Zeit. € 1.800<br />

126 Wertheriaden – Sammelband mit zwei »Wertherschriften«. 1775 und 1788. Roter Kalblederband<br />

mit überaus reicher Vergoldung im Stil der Zeit (signiert: J. Niederhöfer, Frankfurt a. M.).<br />

€ 750<br />

Erste Ausgabe, von legendärer Seltenheit. – »Von Schiller selbst mit solchem Erfolg unterdrückt«,<br />

dass es schon Hayn/Gotendorf als »heute fast unauffindbar« und als »Seltenheit ersten Ranges«<br />

bezeichneten. »Es wendet sich in der feurig-schwunghaften Art, die Schillers Jugendgedichten<br />

eigen ist, und ohne in der Wahl der erotischen Ausdrücke irgendwie an sich zu halten, gegen die<br />

gesellschaftliche und kirchliche Heuchelei in geschlechtlichen Dingen.« In den meisten Schiller-<br />

Ausgaben fehlt dieses Gedicht. – Die 24 Seiten, die ohne Verlags- und Jahresangabe erschienen,<br />

wurden hier nach dem Inhaltsverzeichnis der »Anthologie« eingebunden: Diese erste Sammlung<br />

von Gedichten Schillers erschien ein Jahr nach »Die Räuber« und wie diese anonym. Zusammen<br />

mit Beiträgen von Schubart, Haug und anderen veröffentlichte Schiller die Gedichte in Form eines<br />

Almanachs, durchaus als Parodie auf die »Schwäbischen Musenalmanache«. – »Meinem Prinzipal<br />

I: [William James]. Lottens Briefe an eine Freundin während ihrer Bekanntschaft mit Werthern.<br />

dem Tod zugeschrieben«. – Nur etwa die Hälfte der Gedichte nahm Schiller in spätere Sammlun-<br />

Zwo Theile. Aus dem Englischen übersetzt [von Wilhelm Friedrich Hermann Reinwald]. Berlin und<br />

gen auf. – Die Originalausgabe ist an dem fingierten Druckort und der Apollo-Vignette erkennbar.<br />

Stettin, Friedrich Nicolai 1788. Mit einem Titelkupfer. – Erste deutsche Ausgabe, übersetzt vom<br />

– Über Schillers teils erotische Dichtungen äußert sich Karl Goedeke zutiefst angewidert: »Und<br />

Schwager Friedrich Schillers. – Goedecke IV/3, 191, 90a. – Kippenberg 3330<br />

von dem Schiller, der in der Anthologie vor uns auftritt, wendet man gern den Blick. Sie ist schlim-<br />

II: [Christoph Friedrich Nicolai]. Freuden des jungen Werthers. Leiden und Freuden Werthers<br />

des Mannes. Berlin, Friedrich Nicolai 1775. – Erste Ausgabe. – Goedeke IV/3, 181, 9. – Kippenberg<br />

3281. – Ohne Titelkupfer von Chodowiecki, eine solche Ausgabe erwähnt Goedeke als zweiten<br />

Druck.<br />

mer als die Gedichte der lüsternen Poeten aus Wielands Schule, als der entarteten Anakreontiker<br />

in Grécourts Geschmack, da diese mit der Sittenlosigkeit ein ekelhaftes Spiel treiben, während die<br />

Sittenlosigkeit der Anthologie zur wirklichen Natur geworden ist«. – Beide sehr selten, in dieser<br />

Form und Erhaltung sicher nahezu unauffindbar.<br />

80<br />

16,5 : 10,3 cm. [12], 160; 60, [4] Seiten.<br />

17,8 : 11,0 cm. [16], 24, 271, [1] Seiten. – Etwa 30 Blätter mit leichter Feuchtigkeitsspur im äußersten Seitenrand.<br />

Goedeke V, 1657, 29 und 165, 28. – Marcuse 34 und 35. – Hayn/Gotendorf VIII, 85f. und VII, 162<br />

81<br />

Beide 127


128<br />

128 Thalia. Herausgegeben von [Friedrich von] Schiller. Erster [bis] Dritter Band, I. [bis] XII. Heft. Leipzig,<br />

Georg Joachim Göschen 1787–1791. Rehbraune Kalblederbände im Stil der Zeit mit überaus<br />

reicher Einband- und Schnittvergoldung sowie je zwei farbigen Rückenschildchen (signiert: Spamersche<br />

Buchbinderei Leipzig). In dem dazugehörigen Schuber mit Lederkanten. € 1.500<br />

Erste Ausgabe aller zwölf Hefte. – 1785 zunächst als »Rheinische Thalia« begonnen – es erschien<br />

allerdings nur ein einziges Heft – wandelte Schiller für die Herausgabe in Göschens Verlag das<br />

Konzept zu einer allgemein-literarischen Zeitschrift. – Die drei Jahrgänge enthalten zahlreiche<br />

Erstdrucke, unter anderem von Schillers Dichtungen »Don Karlos«, »An die Freude«, »Der Geisterseher«<br />

und »Iphigenie in Aulis«. – Die etwa 1920 bei Spamer aufwendig gebundenen Hefte ohne<br />

die Originalumschläge und – wie meist – ohne die Musikbeilage in Heft 2. – Vollständige Exemplare<br />

sind selten. – Sehr dekorativ gebunden.<br />

18,7 : 11,5 cm. Zusammen etwa 1750 Seiten, Kollation wie bei Goedecke im Einzelnen beschrieben. – Unbedeutend stockfleckig,<br />

Titelblatt von Band III am Rand sorgsam restauriert.<br />

Goedeke V, 175–180. – Marcuse 66 und 99 (Sammelband III nicht verzeichnet), die Einzelhefte unter 55, 62, 63, 66, 85,<br />

97–99, 106, 107 und 118a<br />

129 Jean Paul. Die unsichtbare Loge. Eine Lebensbeschreibung. Erster [und] Zweiter Teil. Zweite,<br />

verbesserte Auflage. Berlin, G. Reimer 1822. Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung.<br />

€ 180<br />

»Die unsichtbare Loge«, Jean Pauls erster Roman, den er später als »corpus vile« (minderwertiges<br />

Werk) empfand, blieb ein Fragment. Er hatte offenbar nie ernsthaft daran gedacht , die »geborne<br />

Ruine« zu vollenden. An Christian Otto, seinen Freund und Verleger, schrieb er, er »habe jetzt etwas<br />

besseres im Kopf« - »Hesperus«, seinen zweiten Roman (vgl. KNLL 690 und 675). –Vorsatzblatt<br />

mit handschriftlichem Gedicht »Drei Federn hat Jean Paul: die eine gab ein Engel) von Johann<br />

Wilhelm Ludwig Gleim. – Hübsches Exemplar.<br />

130 Heinrich von Kleist. Hinterlassene Schriften, herausgegeben von L. Tieck. Berlin, G. Reimer<br />

1821. Halblederband der Zeit mit rot-goldenem Rückenschildchen. € 500<br />

Erste Ausgabe. – Enthält die Erstdrucke der Dramen »Prinz Friedrich von Homburg« und »Die Hermannsschlacht«,<br />

»Fragmente aus dem Trauerspiel Robert Guiskard, Herzog der Normänner«, einige<br />

Epigramme, Fabeln und Gedichte (darunter ein Sonett an Luise von Preußen) sowie die Idylle<br />

»Der Schrecken im Bade«. – Der Herausgeber Ludwig Tieck hat Heinrich von Kleist »nicht viel<br />

gekannt«; er war ihm 1808 in Dresden begegnet. Aber er hatte »Prinz von Homburg« und die<br />

»Hermannsschlacht« öffentlich vorgelesen; mit dem Druck der »Hinterlassenen Schriften« wurden<br />

diese beiden Dramen der Vergessenheit entrissen. Tieck blieb zudem bis zur Herausgabe von<br />

Eduard von Bülows Werk 1848 Kleists einziger Biograph. Er beginnt sein Vorwort mit einer biographischen<br />

Skizze, gefolgt von »Bruchstücken aus einer Korrespondenz mit einer geistreichen<br />

Verwandtinn« (Kleists Schwägerin Marie von Kleist). Hier teilt Tieck Auszüge aus Briefen mit, die<br />

der Dichter in seiner Gefangenschaft in Frankreich, in Dresden und während seines letzten Aufenthaltes<br />

in Berlin verfasst hatte. Den Schluss des Vorwortes, das ein wichtiges Zeugnis der frühen<br />

Kleistforschung ist, bilden kurze, aber konzentrierte Interpretationen der Dramen Kleists und der<br />

wichtigsten Erzählungen. – Exlibris H. K. Gessner, Zürich.<br />

20,3 : 12,7 cm. LXXVIII, 290 Seiten. – Rücken leicht berieben. – Teils stockfleckig.<br />

Goedeke VI,103. – Sembdner 33. – Slg. Borst 1371<br />

131 Heinrich von Kleist. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck. Erster [bis] Dritter<br />

Theil. Berlin, G. Reimer 1826. Grüne Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung. € 600<br />

Erste Gesamtausgabe der Werke Kleists, der dadurch auch im Ausland bekannt wurde. – Herausgeber<br />

Ludwig Tieck hatte 1821 bereits Kleists »Hinterlassene Schriften« publiziert; das dort abgedruckte<br />

Vorwort hat er in diese Ausgabe mit nur geringen Änderungen übernommen. – Sehr<br />

schöne Ausgabe in dekorativen Einbänden der Zeit.<br />

19,2 : 11,8 cm. LXVI, 330 Seiten; [2], 418 Seiten; [4], 340 Seiten.<br />

Goedeke VI, 104, 13. – Sembdner 41. – Slg. Borst 1497<br />

82<br />

17,4 : 11,0 cm. [2], XL, 392; [2], 462, [2] Seiten.<br />

Goedeke V, 464, 3<br />

130 | 131<br />

83


132 [Matthias Claudius]. Auch ein Beytrag über die Neue Politick; herausgegeben von Asmus.<br />

[Hamburg 1794]. Moderner Lederband mit Vergoldung im Stil der Zeit. € 600<br />

Erste Ausgabe von Claudius’ Schrift über die Menschenrechte und seine Auseinandersetzung mit<br />

dem alten monarchistischen und dem neuen republikanischem System. – Neu aufgebunden, innen<br />

in tadelloser Erhaltung. – Sehr selten.<br />

15,2 : 9,7 cm. 74 Seiten. – Titelblatt rückseitig mit Bibliotheks- und Dublettenstempel.<br />

Goedeke IV/1, 981, 23. – Schröder I, 537, 12.<br />

133 [Matthias Claudius]. Urians Nachricht von der neuen Aufklärung, nebst einigen anderen<br />

Kleinigkeiten. Von dem Wandsbecker Bothen. Hamburg, Friedrich Perthes 1797. Späterer Pappband<br />

mit blau-goldenen Deckel- und Rückenschildchen. € 400<br />

Erste Ausgabe. – Sehr seltene satirische Auseinandersetzung Claudius’ mit dem dänisch-holsteinischen<br />

Beamten August von Hennings. – Auf holländischem Bütten »Pro patria«. – Der Vers »Wenn<br />

einer eine Reise tut, dann kann er viel verzählen« aus Claudius’ Gedicht »Herrn Urians Reise« ist<br />

weit bekannter als »Herr Urian« selbst.<br />

14,1 : 9,0 cm. 24 Seiten. – Im Falz neu gefasst, Titelblatt etwas angestaubt.<br />

Goedeke IV/1, 981, 27<br />

134 Matthias Claudius – [Louis Claude de Saint-Martin]. Irrthümer und Wahrheit oder Rückweiß<br />

für die Menschen auf das allgemeine Principium aller Erkenntniß. Von einem unbek. Ph. Aus dem<br />

Französischen übersetzt von Matthias Claudius. Breslau, Gottlieb Löwe 1782. Marmorierter Pappband<br />

der Zeit. € 600<br />

Erste deutsche Ausgabe dieses innerhalb der freimaurerischen Literatur wichtigen Werkes, berühmt<br />

für seine rätselhafte und symbolreiche Sprache. Die französische Erstausgabe erschien<br />

1775, 1781 gefolgt von einer überarbeiteten Fassung. Wegen seiner antiklerikalen Tendenzen<br />

wurde das Werk auf den Index gesetzt, die meisten französischen Ausgaben erschienen mit fin-<br />

giertem Druckort. – Nach den bei Wolfstieg verzeichneten Drucken scheint erst 1782 eine größere<br />

Verbreitung erreicht. Der deutschen Übersetzung des Wandsbeker Freimaurers Matthias Claudius<br />

war offensichtlich kein großer Erfolg beschieden, noch 13 Jahre später entstand aus den Restexemplaren<br />

eine Titelauflage. – Auf dem Vorsatzblatt ausführliche Anmerkung wohl von Christian<br />

von Haugwitz (preußischer Staatsbeamter, 1752–1832); »In den Jahren siebzehnhundert achtzig<br />

und siebenzig schickte mir der Verleger dieses Werkes, G. Loewe aus Breslau, der schon verschiedene<br />

meiner Schriften verlegt hatte, das Originalbuch des erreurs et de la verité mit der Anfrage<br />

zu, ob es mir wohl gefällig seÿn möchte, eine deutsche Uebersetzung davon herauszugeben.« Er<br />

lehnte das Ansinnen ab, da er sich an sich nicht mit Übersetzungen belasten wollte und das Buch<br />

an vielen Stellen für unübersetzbar hielt. Auf die Bitte des Verlegers »ihm einen anderen Uebersetzer<br />

vorzuschlagen, schlug ich ihm Hr. Claudius, Verf. des Wandsbecker Boten vor. […] Auf diese<br />

Weise kam diese Uebersetzung zur Welt.« – Haugwitz und Claudius hatten sich auf dem Gut des<br />

gemeinsamen Freundes Christian Graf von Stolberg kennengelernt, beide waren von dem Werk<br />

des französischen Mystikers begeistert. »Die Freundschaft zwischen Claudius und Haugwitz hat<br />

viel zum Gelingen der Übersetzung beigetragen, da beide die verschiedensten Fragen des Buches<br />

oft gemeinsam erörterten.« (vgl. Dieter Allnoch, Matthias Claudius und Schlesien. In: Schlesien<br />

- Kunst, Wissenschaft, Volkskunde 1/1992, S. 19-23). Dieter Allnochs Aussage, dass Claudius<br />

das Buch ohne Auftrag eines Verlegers übersetzte, erfährt durch Haugwitz’ Anmerkungen eine<br />

Korrektur. – Mit Besitzvermerk von E. von Heydebrand (und der Lasa, 1780-1835). – Wir danken<br />

Eberhard Köstler, Tutzing, für den entscheidenden Hinweis.<br />

20,3 : 12,5 cm. XVI, 614 Seiten. – Leicht berieben, fleckig und bestoßen.<br />

Goedeke IV/1, 980, 17. – Wolfstieg 43100. – Fromm VI, 23138<br />

84<br />

132 133<br />

85<br />

134


136 137<br />

135 [Emmanuel Joseph de] Sieyes. Europa in Bezug auf den Frieden. Eine Rede […] gehalten<br />

nach der Auflösung der Jacobiner in dem geheimen Ausschusse der Revolution am 12ten Frimaire<br />

im dritten Jahr der Französischen Republik. London [Frankfurt am Main, Esslinger] im<br />

Dezember 1794. Karton der Zeit. € 300<br />

Erste deutsche Ausgabe, erkennbar am Druck in der Antiqua-Type. Ein Nachdruck mit abweichender<br />

Paginierung wurde in Fraktur gesetzt. – Der Verfasser der wichtigen Flugschrift »Qu‘est-ce que<br />

le Tiers État?« (Was ist der Dritte Stand?), der Abbé Sieyes (1748–1836) gilt als einer Haupttheoretiker<br />

der französischen Revolution und einflussreicher Abgeordneter der Nationalversammlungen<br />

seit 1791. Nach dem Sturz Robespierres meldete sich Sieyes wieder zu Wort und ging in seiner<br />

Rede auf die Beziehungen der verschiedenen europäischen Staaten zur französischen Republik<br />

ein. – Der Text wurde von dem späteren preußischen Generalfeldmarschall Karl Friedrich von dem<br />

Knesebeck übersetzt.<br />

16,5 : 10,0 cm. 78, [2] Seiten. – Rücken mit zwei Papierschildchen, Titelblatt mit getilgter Nummer.<br />

Fromm VI, 24391. – Weller, Druckorte 159 (mit Hinweis auf Knesebeck).<br />

136 Adelbert von Chamisso. Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Zweite mit den Liedern<br />

und Balladen des Verfassers vermehrte Ausgabe. Nürnberg, Johann Leonhard Schrag 1827. Mit einem<br />

gestochen Frontispiz von Fr. Leopold und sechs Kupferstichen nach George Cruikshank von<br />

Rosée. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. € 300<br />

Erste illustrierte deutsche Ausgabe, nur in einer Auflage von 750 Exemplaren erschienen und<br />

nach fast zweihundert Jahren entsprechend selten. – Gegenüber der ersten Ausgabe von 1814<br />

mit kleinen Textänderungen und, vor allem, um »Lieder und Balladen«, Chamissos erste Gedichtsammlung,<br />

erweitert. – Der englische Künstler Cruikshank hatte 1823 den Schlemihl in der Übersetzung<br />

von La Motte-Fouqué illustriert. Diese Illustrationen erfreuten sich so großer Beliebtheit,<br />

daß sie auch für die neue deutsche Ausgabe als Vorlage verwendet wurden. Die ebenso fein gezeichneten<br />

wie gestochenen Bilder zur berühmten Geschichte des schattenlosen Schlemihls bilden<br />

einen der Glanzpunkte der Buchillustration im 19. Jahrhundert.<br />

137 Annette von Droste-Hülshoff. Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hannover, Carl Rümpler<br />

1860. Blauer Leinenband der Zeit mit hübscher Verzierung in Gold- und Blindprägung. € 350<br />

Erste Ausgabe, herausgegeben von Droste-Hülshoffs Dichterfreund Levin Schücking. – Enthält<br />

neben zahlreichen Gedichten – thematisch gegliedert in »Gemüth und Leben«, »Erzählende Gedichte«,<br />

»Denkblätter« und »Klänge aus dem Orient« – auch die Novelle »Die Judenbuche« (zuerst<br />

1842) und die »Bilder aus Westphalen« (erstmals 1845 in Guido Görres‘ »Historisch-politischen<br />

Blättern«). – Sehr schönes Exemplar.<br />

17,8 : 11,2 cm. [10], 292 Seiten. – 5-6 Seiten leicht fleckig. – Titelblatt mit Sammlerstempel.<br />

Slg. Borst 2752<br />

138 Karl Gutzkow. Der Zauberer von Rom. Roman in neun Büchern. Erster [bis] Neunter Band.<br />

Leipzig, F. A. Brockhaus 1858–1861. Grüne Halbleinenbände der Zeit mit Rückenvergoldung und<br />

marmorierten Deckelbezügen. € 300<br />

Erste Ausgabe von Gutzkows berühmtem Roman, nach dem Urteil Arno Schmidts »die unvergleichlich<br />

beste Schilderung der katholischen Welt«. – Von der österreichischen Zensur sofort verboten,<br />

erschien 1872 eine stark umgearbeitete Fassung. – Wegen der schonungslos realistischen<br />

Beschreibung von Missbrauch und Alkoholexzessen von vielen Rezensenten und vom Publikum<br />

begeistert aufgenommen, wurde Gutzkows Roman aber auch Ziel heftiger Kritikerangriffe, so z.B.<br />

von Gustav Freytag.<br />

18,2 : 11,8 cm. Zusammen etwa 3.700 Seiten. – Leicht berieben. – Besitzvermerk auf allen Vortitelblättern. – Vorsatzblatt<br />

von Band V entfernt. – Leicht stockfleckig, vereinzelt unten im Falz auch wasserrandig.<br />

Rasch 2.34. – Bibliothek Arno Schmidt 200.9<br />

139 August Becker. Des Rabbi Vermächtniß. Roman in drei Abtheilungen. Erster [bis] Sechster<br />

Band. Berlin, Otto Janke 1866–1867. Halbleinenbände der Zeit. € 180<br />

Erste Ausgabe, selten. – Der Roman des jüdischen Autors August Becker unterteilt sich in die Abteilungen<br />

»Der Maler« (Band I: Auf der Reise, Band II: Im Forst), »Der Kabbalist« (Band I: Im Pfarrhofe,<br />

Band II: Im Grafenschloß) und »Der Erbgraf« (Band I: Im Schatten, Band II: Im Licht). – Ludwig<br />

Fränkel würdigt innerhalb des mehrseitigen Artikels in der ADB über den pfälzerischen Dichter<br />

August Becker (1828–1891), der lange Jahre in München und später in Thüringen lebte und arbeitete,<br />

den Roman »Des Rabbi Vermächtniß« als dessen »Hauptwerk […] bedeutend und anerkannt«.<br />

16,5 : 11,5 cm. Zusammen etwa 1800 Seiten.<br />

ADB XLVI, 309ff.<br />

86<br />

17,5 : 10,8 cm. XVI, 213, [3] Seiten. 7 Kupfer. – Berieben. – Teils leicht stockfleckig, eine Seite stärker fleckig.<br />

Goedeke VI, 148, 14 b. – Rath 3. – Rümann 257<br />

138<br />

87


140 Theodor Fontane. Vor dem Sturm. Roman aus dem Winter 1812 auf 13. Erster [bis] Vierter Band.<br />

Berlin, Wilhelm Hertz 1878. Zwei blaue Originalleinenbände mit Gold-, Schwarz- und Blindprägung.<br />

€ 900<br />

Erste Buchausgabe von Fontanes erstem Romans, zuvor in 36 Fortsetzungen in der Leipziger Wochenschrift<br />

»Daheim« erschienen. – Band I: Hohen-Vietz. – Band II: Schloß Guse. – Band III: Alt-Berlin.<br />

– Band IV: Wieder in Hohen-Vietz. – Anknüpfend an seine Kriegsberichte behandelt Fontane<br />

die Situation der preußischen Gesellschaft in der Zeit der Befreiungskriege. Auch seine Erfahrungen<br />

aus der literarischen Vereinigung »Tunnel über der Spree« schlagen sich im Roman nieder.<br />

– Selten.<br />

19,0 : 13,5 cm. Zusammen etwa 900 Seiten. – Leicht berieben.<br />

Rasch I, 386<br />

141 Einband des 19. Jahrhunderts – The Country and Town Ladies’ Memorandum Book, or,<br />

Polite Pocket Museum for the Year 1813. London, Champante and Whitrow [1812]. Mit zwei<br />

Kupfer stichen, davon einer gefaltet. Leuchtend roter Maroquineinband der Zeit mit Einstecklasche.<br />

€ 250<br />

Hübscher Almanach mit einem Modekupfer »Portrait of a Lady in a Promenade Dress«. – Neben<br />

dem ausführlichen Kalendarium enthält der kleine Almanach ein Haushaltsbuch sowie Charaden,<br />

Rebusse und Sonette. – Bis auf wenige Bleistifteintragungen am Anfang unbenutzt und vorzüglich<br />

erhalten.<br />

12,0 : 8,0 cm. [132] Seiten. 2 Kupfer.<br />

140<br />

142<br />

142 Souvenir E. R. Böhme 1843. Album amicorum mit 31 Blättern. St. Afra, Meißen, meist Mai 1849.<br />

Lose in dunkelgrüner Halbleder-Lackpapierkassette mit Gold- und Blindprägung. € 250<br />

Allesamt Schüler der berühmten Meißner Fürstenschule. – Ein Blatt mit kleiner aquarellierter<br />

Vignette. – Sehr gut erhalten.<br />

143 Johann Gottlieb Fichte. Der geschloßne Handelsstaat. Ein philosophischer Entwurf als<br />

Anhang zur Rechtslehre, und Probe einer künftig zu liefernden Politik. Tübingen, J. G. Cotta 1800.<br />

Marmorierter Karton der Zeit. € 1.000<br />

Erste Ausgabe. – Fichte selbst betrachtete, nach Aussage seines Sohnes, den »Handelsstaat« als<br />

»sein bestes und durchdachtestes Werk«. – »Er entwirft hier als erster Deutscher ein in seinen<br />

Grundzügen sozialistisches Staatswesen. Die Aufgabe des Staates sieht er nicht in erster Linie<br />

darin, den überkommenen Besitzstand des einzelnen zu sichern, sondern darin, aufgrund des<br />

wichtigsten Menschenrechts – des Rechts zu leben – jedem Bürger allmählich zu dem Besitz zu<br />

verhelfen, der ihm infolge seiner Arbeit im Staatsverband zustehe, und eine Güterverteilung anzustreben,<br />

die übermäßigen Reichtum in der Hand eines einzelnen ebenso wie Armut verhindere.<br />

[…] Der Entwurf ist eine rationale Konstruktion, [… die] in vielen Zügen utopischen Charakter hat.<br />

Doch weist der hier dargestellte Eigentumsbegriff schon auf die Lehren von Marx und Lassalle voraus.«<br />

(KNLL). – Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar.<br />

19,0 : 11,7 cm. [22], 290 Seiten. – Leicht stockfleckig, 2 Blätter (Inhaltsverzeichnis) lose beigelegt. – Titelblatt mit Besitzvermerk.<br />

Goedeke V, 8, 14, – KNLL V, 542. – Sammlung Borst 860<br />

144 Rheinischer Merkur. [Herausgegeben von Joseph Görres]. Nummern 262–352, 1. July – 31. Dezember<br />

1815. Koblenz, gedruckt bei Pauli bzw. B. Heriot 1815. Pappband der Zeit mit handschriftlichem<br />

Rückenschild. € 600<br />

Vollständige Folge aller 91 Ausgaben des zweiten Halbjahres 1815, davon zehn Nummern mit<br />

Beilage. – Die von 1814 bis Anfang 1816 erschienen Zeitschrift, herausgegeben von dem katholisch-liberalen<br />

Journalisten Joseph Görres, verfolgte die Bildung eines deutschen Nationalstaates,<br />

die Auseinandersetzung mit dem napoleonischen Frankreich (Napoleon soll die Zeitschrift als<br />

»fünfte feindliche Großmacht« bezeichnet haben). Zu den Beiträgern gehörten auch Achim von<br />

Arnim und Clemens Brentano. Nur wenige Tage nach dem Jahreswechsel 1815/16 wurde die Zeitung<br />

wegen zunehmend kritischer Berichterstattung über Preußen durch Friedrich Wilhelm III.<br />

verboten; als letzte Ausgabe erschien die Nummer 357.<br />

32,0 : 21,0 cm. [388] Seiten. – Außen und gelegentlich auch innen etwas fleckig. – Stempel auf Titelblatt.<br />

Goedeke VI, 204.21. – Diesch 1582<br />

145 Giambattista Vico. Grundzüge einer Neuen Wissenschaft über die gemeinschaftliche Natur<br />

der Völker. Aus dem Italienischen von Wilhelm Ernst Weber. Leipzig, Brockhaus 1822. Mit einer<br />

mehrfach gefalteten Tabelle. Halblederband um 1850 mit Rückenvergoldung. € 300<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Das Hauptwerk des italienischen Historikers und Geschichtsphilosophen<br />

(1668–1744) führte den »Begriff der historischen Entwicklung endlich ins westeuropäische<br />

Bewußtsein« (Carter/Muir). – »Das Konzept der menschlichen Ideengeschichte, die Prinzipien<br />

der Universalgeschichte und ihrer philosophischen Kritik, die Erkenntnis der Bedeutung<br />

der Gesellschaftsklassen – das alles beginnt mit Vico«. – Schon Goethe und Herder griffen seine<br />

grundlegenden Erkenntnisse auf, nach 1822 sorgte die nun endlich vorliegende deutsche Übersetzung<br />

für weitere Verbreitung. – Schönes Exemplar der seltenen Ausgabe.<br />

20,8 : 13,0 cm. [III]-XXVI, [29]-118, 880 Seiten. – Gelenke restauriert. – Nur leicht stockfleckig.<br />

Carter/Muir 184 (die italienische Originalausgabe von 1725)<br />

88 8,5 : 14,5 cm<br />

89


146 Thüringen und der Harz mit ihren Merkwürdigkeiten, Volkssagen und Legenden. Historischromantische<br />

Beschreibung aller in Thüringen und auf dem Harz […] vorhandenen Schlösser, Burgen,<br />

Klöster, […] malerischen Gegenden und sonst beachtenswerther Gegenstände aus dem<br />

Reicher der Geschichte und Natur. Redacteur: Friedrich von Sydow. Erster [bis] Siebenter Band.<br />

Sonderhausen, Friedrich August Eupel 1839–1842. Mit 84 lithographierten Ansichten. Vier Pappbände<br />

der Zeit mit schwarzem Lackprägepapierbezügen und 18 Originalbroschuren. € 450<br />

Vollständige Reihe, 1844 erschien noch ein Supplementband. – Friedrich von Sydow (1780–1845)<br />

veröffentlichte bereits während seiner militärischen Laufbahn in sächsischen und preußischen<br />

Diensten einige literarische Werke, unter anderem über den Wildschütz des Erzgebirges, Karl<br />

Stülpner. – Zu den Mitarbeitern am vorliegenden Werk zählten unter seiner Redaktion: Ludwig<br />

Bechstein, Heinrich Döring und viele andere. – Die Lithographien mit schönen Ansichten verschiedener<br />

Städte, Schlösser, Burgen und Landschaften, darunter Arnstadt, Clausthal, Eisenach,<br />

Eisleben, Erfurt, Goslar, Gotha, Jena, Langensalza, Meiningen, Merseburg, Naumburg, Nordhausen,<br />

Osterode, Rudolstadt, Sondershausen, Weimar. – Bände I–IV aus dem Besitz von Wolfgang<br />

Maximilian von Goethe, dem Lieblingsenkel »Wölfchen« des Dichterfürsten.<br />

21,8 : 13,6 cm. bzw. 23,5 : 14,5 cm. – Pappbände leicht bestoßen und mit kleinen Fehlstellen, Broschuren mit leichten Alterungsspuren.<br />

– Teilweise stockfleckig.<br />

Goedeke IX, 334, 17. – Engelmann 981<br />

147 Eisenbahn – General-Versammlung des deutschen Eisenbahn-Vereins in Hannover am 9.,<br />

10. und 11. August 1864. Hannover, Gebr. Jänecke 1864. Mit zehn Originalfotografien von Hannover<br />

und einer gefalteten Karte. Originalpappband mit farbig lithographierter Deckelillustration.<br />

€ 180<br />

Nach Text- und Bildauswahl mehr ein Reiseführer als ein Dokument zu erwähnter Versammlung.<br />

– Der kleine Band enthält zehn sehr frühe fotografische Ansichten der Stadt Hannover: Bahnhofsplatz,<br />

Generaldirection der Eisenbahnen sowie Marktkirche/Rathaus, Leipnitz’ens Haus, Residenz-<br />

Schloss, Welfenschloss, Theaterstraße, Hoftheater, Palais Solms-Braunfels und die Marienburg.<br />

Alle Aufnahmen stammen von Eugen Lulves. – Die Originalfotografien wurden auf Kartontafeln<br />

aufgewalzt. – Sehr selten und insgesamt gut erhalten.<br />

14,3 : 11,5 cm. 36, [2] Seiten, 10 Fotografien auf Tafeln. – Leicht fleckig. – Vorsatzblatt und die lose Karte mit Stempel, die<br />

Karte am Rand etwas beschnitten und mit drei kleinen, späteren Eintragungen.<br />

148 Eisenbahn – Die Lokomotive in Kunst, Witz und Karikatur. Hannover, Hanomag-Nachrichten-<br />

Verlag 1922. Mit zwölf Farbtafeln und zahlreichen Abbildungen. Halbleinenband mit aufgezogener<br />

Deckelillustration. € 100<br />

Originelle Festschrift der Hannoveraner Lokomotiven- und Maschinenbaufirma, erschienen anlässlich<br />

der Auslieferung der 10.000 Lokomotive.<br />

27,5 : 22,0 cm. 129, [1] Seiten. – Leicht berieben. – Am Ende drei Blätter verheftet.<br />

90<br />

146<br />

91<br />

147


149 Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins und der Hansestädte. Herausgegeben<br />

von dem Verbande der jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins und der Hansestädte<br />

e.V. No. 1–9. Hamburg, Ackermann und Wulff 1929/1930–1937/1938. Mit zahlreichen Abbildungen<br />

und Tafeln. In drei Leinenbänden mit vergoldetem Rückentitel. € 450<br />

Vollständige Folge aller erschienenen Hefte. – Umfangreiche Dokumentation des Lebens der jüdischen<br />

Gemeinden Norddeutschlands mit zahlreichen Artikeln zu Geschichte, Rechtssprechung,<br />

Architektur, Friedhöfen, Synagogen und mit ausführlichen Personalien. – Spätestens mit dem 9.<br />

November 1938 endete (nicht nur) das öffentliche Leben der jüdischen Gemeinden und damit<br />

auch das Jahrbuch. – Jedes Heft mit zahlreichen, aufschlussreichen Anzeigen. – Alle Originalumschläge<br />

eingebunden. – Vollständige Exemplare aller neun Bände sind sehr selten geworden.<br />

22,8 : 15,5 cm. – Zusammen etwa 1200 Seiten. – Papierbedingt einige Hefte stärker gebräunt. – Insgesamt sehr gut erhalten.<br />

150 Hermann Cohen. Philosophorum de antinomia necessitatis et contingentiae doctrinae.<br />

Particula I. Dissertatio inauguralis philosophica. Halle, Ploetz (1865). Ohne Umschlag. € 200<br />

Dissertation des in Coswig geborenen jüdischen Philosophen Hermann Cohen (1842–1918). – Er<br />

studierte jüdische Religion, Altertumswissenschaften und Philosophie in Breslau und Berlin und<br />

promovierte 1865 in Halle. Kurze Zeit später lieferte er mehrere Beiträge zur Kant-Renaissance<br />

und gilt als der bedeutendste Neukantianer. Sein für die jüdische Religionsphilosophie so wichtiges<br />

Werk »Die Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums« erschien erst posthum<br />

1919. – Sehr selten.<br />

19,3 : 12,3 cm. 34, [2] Seiten.<br />

151 Wilhelm Wundt. Logik. Eine Untersuchung der Principien der Erkenntnis und der Methoden wissenschaftlicher<br />

Forschung. Zweite, umgearbeitete Auflage. Erster [und] Zweiter Band, Erste [und]<br />

Zweite Abtheilung. Stuttgart, Ferdinand Enke 1893. Drei schwarz-blaue Halbmaroquinbände der<br />

Zeit. Rückentitel, Deckelfileten und Kopfschnitt vergoldet. – Originalumschläge eingebunden.<br />

€ 150<br />

Erste Ausgabe der endgültig erweiterten Fassung. – I: Erkenntnislehre. – II: Methodenlehre. 1:<br />

Allgemeine Methodenlehre. Logik der Mathematik und der Naturwissenschaften. – 2: Logik der<br />

Geisteswissenschaften. – Vor allem der zweite Teil wurde gegenüber der Erstausgabe (1880–83)<br />

auf etwa den doppelten Umfang erweitert. – Am Ende eingebunden: Hans Lindau. Namensverzeichnis<br />

und Sachregister zu Wundt’s Logik. Zweite Auflage. Stuttgart, Ferdinand Enke 1902. – Insgesamt<br />

sehr schönes Exemplar.<br />

25,5 : 17,0 cm<br />

152 Franz Liszt in Weimar. Porträtfotografie von Louis Held, Weimar. Um 1880. Vintage. 20,0 : 14,7<br />

cm. Mit Prägestempel. € 200<br />

Eindrückliches Porträt des Komponisten, montiert auf den Originalkarton des Fotostudios und<br />

darauf von Pauline Apel eigenhändig bezeichnet »Fr. Liszt in Weimar seine alte 30jährige Dienerin<br />

Pauline Apel«. – Pauline Apel diente Liszt seit ihrem 18. Lebensjahr. Bis zu ihrem Tod 1926 leitete<br />

sie das nach seinem Tod in der »Hofgärtnerei« eingerichtete Museum und setzte später ihre Tochter<br />

als Nachfolgerin ein.<br />

153 Friedrich Nietzsche. Die fröhliche Wissenschaft. (“la gaya scienza“). Neue Ausgabe mit einem<br />

Anhange: Lieder des Prinzen Vogelfrei. Leipzig, E. W. Fritzsch 1887. Ziegelroter Halblederband<br />

der Zeit mit reicher Rücken- und dezenter Filetenvergoldung sowie goldgeprägtem Rückentitel,<br />

Buntpapierdeckelbezügen und marmorierten Vorsätzen. € 900<br />

Titelauflage der ersten Ausgabe und zugleich erste Ausgabe der erweiterten Fassung. – Eins von<br />

nur 788 Exemplaren. – Gegenüber der 1882 erschienenen Erstausgabe kamen ein neues Titelblatt,<br />

die Vorrede, das fünfte Buch »Wir Furchtlosen« und die »Lieder des Prinzen Vogelfrei« sowie<br />

das Berichtigungsblatt neu hinzu. Für die Seiten 3–256 verwendete Fritzsch die restlichen<br />

Rohbogen der Erstausgabe. – Als eines der Hauptwerke, das seiner mittleren Schaffensperiode<br />

zuzuordnen ist, steht Nietzsches philosophische Aphorismensammlung »Die fröhliche Wissenschaft«<br />

dem Gleichnisredestil von »Also sprach Zarathustra« schon sehr nahe. Auch die Themen<br />

– der »höhere« Mensch und damit die Kritik an der abendländischen Moral – sind dem Spätwerk<br />

so nahe, dass man »Die fröhliche Wissenschaft« gewissermaßen als Vorstufe zu »Jenseits von Gut<br />

und Böse« oder »Zur Genealogie der Moral« ansehen kann. – So schöne, dekorativ gebundene<br />

Exemplare sind selten.<br />

22,5 : 14,5 cm. – XII, 3–350, [2] Seiten (so komplett). – Gelenke und Kanten minimal berieben. – 6 Blätter am Anfang mit<br />

winzigen Löchern.<br />

Krummel I, (S. 138:) Xa. – Schaberg 51<br />

92 93<br />

152<br />

153


Zwei Nietzsche-Erstausgaben aus der Sammlung Max Dreger,<br />

Max Dreger (1852–1927) war während des Ersten Weltkrieges Mitglied des Direktoriums der<br />

Friedrich Krupp AG in Essen. Er war passionierter Bibliophiler und als vermögender Sammler auch<br />

Sponsor des Nietzsche-Archivs in Weimar. Seine bedeutende waffenhistorische Bibliothek befindet<br />

sich seit 1950 in der Bibliothek des Königlichen Palastes in Stockholm. Andere Teile seiner Bibliothek,<br />

darunter auch einzelne Werke Nietzsches, wurden in London und in unserer Frühjahrsauktion<br />

2012 (Auktion 6, KatNrn. 142 und 143) versteigert.<br />

154 Friedrich Nietzsche. Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift. Leipzig, C. G. Naumann 1887.<br />

Dunkelgrüner Ecrasélederband um 1920; Rückentitel, Sammlermonogramm, Stehkanten- und<br />

Kapitalfileten sowie Kopfschnitt vergoldet. Marmorierte Vorsatzpapiere. Im Original-Oleographiepapierumschlag<br />

und im Originalschuber mit Lederkanten und Oleographiepapierbezügen.<br />

€ 4.500<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 600 Exemplaren. – Das zweite von Nietzsche auf eigene Kosten veröffentlichte<br />

Buch. – Nietzsche hatte diesen Prosatext als Nachtrag zu »Jenseits von Gut und Böse«<br />

konzipiert. Angesichts des schleppenden Absatzes der Erstausgabe – nach mehr als zwei Monaten<br />

waren nur 203 Exemplare bestellt, was immerhin Nietzsche Erwartungen noch übertraf –<br />

schrieb er an Naumann: »Mir selber ist inzwischen der Zweifel gekommen, ob der ›Titel‹ glücklich<br />

(ich meine im Sinne des buchhändlerischen Vertriebs glücklich) gewählt ist. Vielleicht wäre es<br />

ratsam gewesen, den Titel von ›Jenseits von Gut und Böse‹ zu wiederholen und darüberzusetzen<br />

›Anhang. Drei Abhandlungen‹.«<br />

Der Originalumschlag liegt als Faksimile bei. – Der dunkelgrüne Maroquin-Handeinband durch<br />

Schutzumschlag und Schuber absolut unberührt und ohne jede Verfärbung. – So perfekt erhaltene<br />

Exemplare zumal bedeutender Provenienz sind am Markt fast unauffindbar.<br />

22,7 : 15,0 cm. XIV , [2],182, [2] Seiten. – Titelblatt im Falz mit kaum merklicher Bräunung und drei kleinen, sorgsam restaurierten<br />

Einrissen. – Sonst tadellos.<br />

Krummel XVI. – Schaberg 53<br />

Aus der Sammlung Max Dreger<br />

155 Friedrich Nietzsche. Der Fall Wagner. Ein Musikanten-Problem. Leipzig, C. G. Naumann 1888.<br />

Dunkelgrüner handgebundener Ecrasélederband mit marmorierten Vorsatzpapieren. Rückentitel<br />

und Sammlermonogramm, Stehkanten- und Kapitalfileten sowie Kopfschnitt vergoldet. Im Originalschuber<br />

mit Lederkanten und Oleographiepapierbezügen. € 5.000<br />

Erste Ausgabe. – Eins von nur 500 Exemplaren, weitere 500 Exemplare wurden irrtümlich bereits<br />

als »zweite Ausgabe« bezeichnet, diese erschien aber erst 1891. – Der Text entstand als Folge einer<br />

Unterhaltung zwischen Friedrich Nietzsche und Peter Gast in einer Reihe von Briefen. Von<br />

Mitte der 1860er Jahre bis zu Wagners angeblicher Hinwendung zum Christentum hatte Nietzsche<br />

den Komponisten bewundert, dann schlug die Freundschaft in offene Feindschaft um. Nur<br />

ein Jahr später erschien Nietzsches Resümeé der jahrzehntelangen Beziehung »Nietzsche contra<br />

Wagner«.<br />

Der ursprüngliche Broschurumschlag liegt als Faksimile bei. – Innen und außen tadellos erhaltenes<br />

Exemplar; das lichtempfindliche Grün ohne jede Verfärbung. – So von allergrößter Seltenheit..<br />

22,8 : 14,8 cm. [8], 57, [1] Seiten.<br />

94 95<br />

154<br />

Krummel XVII. – Schaberg 54<br />

Beide 155


Für Kinder – aber nicht nur<br />

156 Non-book – History of England – Compendium of Games. Spielkassette mit zahlreichen Spielsteinen,<br />

-figuren, Würfeln, Spielkarten und anderem. London (?) um 1900. 46,5 : 26,0 : 8,0 cm.<br />

Holzkassette mit verschiedenfarbigem Lederbezug. € 400<br />

Originell getarnte Sammlung von zehn beliebten Tisch-, Brett- und Kartenspielen. – Die Kassette<br />

ist in Form von zwei Folianten gearbeitet. Geschlossen sieht der Betrachter die beiden reich<br />

vergoldeten Rückentitel »Hist. of England«. – Die beiden Deckel sind mit einem Schachfeld aus<br />

verschieden gefärbtem Kalbleder bezogen. – Aufgeklappt wird der reiche, und trotz langer Be-<br />

(und daraus folgender Ab-)nutzung erstaunlich vollzählige Inhalt sichtbar. Nach dem beiliegenden<br />

Heft »Rules for the Compendium of Games« sind enthalten: Backgammon (Spielfeld aus teils<br />

farbigem Leder mit Goldprägung auf der Innenseite der Kassette, je 15 Spielsteine aus Holz in<br />

Weiß und Schwarz), Besique (Kartenspiel mit zweimal 32 Karten, das Lieblingsspiel Winston Churchills),<br />

Schach (zweimal 16 Figuren aus Holz in Weiß und Schwarz), Cribbage (Kartenspiel mit 52<br />

Karten, wohl später ergänzt, und dem Zähl-Brett), Domino (Doppel-6er, mit 28 Steinen, schwarzes<br />

Holz, weißes Bein, in Extrakästchen), Draughts (unter Verwendung der Backgammonsteine auf<br />

dem Schachbrett zu spielen), Race Game (mit sechs Zinnguss-Pferdefiguren, Würfelbecher und<br />

Anleitungsheft in Extrakästchen), Spellicans (Mikado; mit ca. 50 Stäbchen), Spoil Five (irisches Kartenspiel,<br />

unter Verwendung des 52erBlatts), Whist (unter Verwendung des 52er-Blatts, dazu drei<br />

Zähltafeln) sowie zahlreiche rote und weiße Hornplättchen (Zählsteine?) und zwei Würfelbecher. –<br />

Alles Spielzubehör in einer Extraeinlage mit Unterteilung. – Nach einer Firmierung auf einer Karte<br />

des Besique-Spiels wohl hergestellt bei James Englisch, Manufactor in London.<br />

Lederbezug außen teils stärker beschabt, innen leicht fleckig. – Die Unterteilungen der Innenkassette beschädigt, meist<br />

lose. – Dem Alter und der Bestimmung nach angemessene Gebrauchsspuren.<br />

157 158<br />

157 Bilibin – Alexander Sergejevic Puschkin. Zolotoj petusok: Pebylica v licach. (russisch: Der<br />

goldene Hahn: Unglaubliche Geschichte). Moskau, A. A. Levinson 1907. Mit zwei Porträts, 25<br />

ganzseitigen Illustrationen, davon eine farbig, und 24 montierten farbigen Figurinen von Iwan<br />

Jakowlewitsch Bilibin. Illustrierte Originalbroschur. € 300<br />

Außerordentlich seltene Ausgabe, die nicht für den Handel sondern lediglich zur Aufführung der<br />

Oper herausgegeben wurde. – Nach dem Puschkin-Text von 1834 schrieb Wladimir Bjelski das<br />

Libretto, die Musik komponierte Nikolai Rimski-Korsakov. – Die Uraufführung fand 1909 in der<br />

Zimin-Oper statt. – Die Einleitung mit biographischen Texten zu Puschkin und Rimski-Korsakov.<br />

– Illustrationen: Der Astrologe, der die Handlung einleitet, (farbig) und 24 Bildtafeln, jeweils in<br />

Schwarz gedruckt und mit je einer kleinen eingeklebten farbigen Abbildung verziert, die Bühnendekorationen<br />

bzw. Kostüme darstellen. – Vorblatt mit Widmung.<br />

[54] statt 58 Seiten. – Umschlag minimal stockfleckig, Innendeckel mit Einklebung. – Ohne die beiden, bei Bode verzeichneten,<br />

letzten Blätter mit den Fotografien der Mitwirkenden.<br />

Bode 9<br />

158 Andersen Kalender 1921. Zwölf Märchen, nacherzählt von Hugo Salus, illustriert von Heinrich<br />

Lefler und Joseph Urban. Wien, M. Munk [1920]. Mit zwölf ganzseitigen farbigen Illustrationen<br />

und reichem Buchschmuck in Grau und Gold. Originalbroschur mit farbiger Deckelvignette.<br />

€ 300<br />

Bereits 1897 erschien Andersens Märchen »Die Prinzessin und der Schweinehirt« »in einer völlig<br />

neuartigen Illustrationstechnik« von Heinrich Lefler für die Wiener »Gesellschaft für vervielfältigende<br />

Kunst«. »Mit seinem Schwager, dem Architekten Joseph Urban, illustrierte Lefler noch einige<br />

Märchenausgaben des Scholz-Verlages in Mainz, die als »Lefler- und Urban-Produkte« bald<br />

großes Ansehen genossen. – Die Märchen-Kalender des Munk-Verlages erschienen seit 1905,<br />

mehrfach wurden Andersen-Märchen ausgewählt. – Heinrich Lefler war seit 1902 Vorsitzender<br />

des 1899 entstandenen »Hagen-Bundes« (benannt nach dem Wirt des Caféhauses, in dem sich<br />

die Künstler regelmäßig trafen), zu dessen Mitgliedern auch Egon Schiele, Gustav Klimt, der junge<br />

Oskar Kokoschka und der Graphiker Rudolf Junk gehörten.<br />

96 156<br />

30,3 : 26,2 cm. [56] Seiten. – Das erste Blatt (original?) auf den Innendeckel der Broschur aufgezogen.<br />

97


159 JG Aladdin und die Wunderlampe. Mit acht Bildern von Edmund Dulac. Potsdam, Müller 1920. Mit<br />

acht farbigen auf Tafeln montierten Abbildungen. Originalkalbpergamentband mit marmorierten<br />

Buntpapiervorsätzen und reicher Vergoldung (Otto Dorfner, Weimar). € 450<br />

Exemplar 19 von 30 der absoluten Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Van Geldern-Bütten<br />

und im Pergament-Handeinband, weitere 120 Vorzugsexemplare wurden auf deutschem Bütten<br />

gedruckt und in Leder gebunden. – Der Einbandentwurf stammt von Bernhard Lorenz. – Exlibris<br />

Waldfried, aus der Sammlung Carl von Weinberg (siehe <strong>Katalog</strong>nummer XXX 195). – Tadellos erhalten.<br />

25,4 : 19,0 cm. [4], 154, [4] Seiten. 8 Tafeln.<br />

160 Karl F. Edmund von Freyhold. Osterbuch (Hasenbuch). Verse von Christian Morgenstern. Berlin,<br />

Bruno Cassirer [1908]. Kolorierter Titel und 16 kolorierte Tafeln. Illustrierter Originalhalbleinenband<br />

mit kolorierten Vorsätzen. € 200<br />

Erste Ausgabe, gedruckt in der etwas größeren Type und auf weichem, leicht gelblichen Werkdruckpapier.<br />

– »Ich bin entzückt von Ihren beiden Bilderbüchern, die ich dieser Tage zufällig sah«,<br />

schrieb der Verleger Bruno Cassirer an Freyhold und trug diesem seinen Plan vor, ein »Osterbuch«<br />

mit Bildern von Freyhold und Versen von Christian Morgenstern zu verlegen. Da sich die Auslieferung<br />

schließlich bis Weihnachten 1908 verzögerte, entschied man sich, auf dem Einband den<br />

etwas unsaisonaleren Titel »Hasenbuch« zu verwenden. – »Manifeste der modernen Kinderbuchillustration.<br />

Ihre Wirkung auf die Bilderbuchkunst der folgenden Jahrzehnte ist offensichtlich und<br />

weittragend.« (Roland Stark).<br />

24,0 : 31,0 cm. [17] Blätter. – Einband fleckig. – Heftung gelockert, Innengelenke überklebt. – Mehrere, meist mit Filmoplast<br />

überklebte Randeinrisse mit den dadurch meist unvermeidlichen Abklatschspuren auf den Folgeseiten.<br />

Brüggemann I, 241. – Doderer/Müller 679. – Stuck-Villa II, 186. – Kat. Marbach S. 239ff. – Nicht im <strong>Katalog</strong> Köln.<br />

161 Karl F. Edmund von Freyhold. Osterbuch (Hasenbuch). Verse von Christian Morgenstern. Berlin,<br />

Bruno Cassirer ohne Jahr. Kolorierter Titel und 16 kolorierte Tafeln. Illustrierter Originalhalbleinenband<br />

mit kolorierten Vorsätzen. € 900<br />

Neuauflage, auf deutlich glatterem, gestrichenen Papier. Der Text wurde neu gesetzt. – Auch diese<br />

zweite Auflage wurde handkoloriert. – Schönes Exemplar.<br />

24,0 : 31,0 cm. [17] Blätter. – Vorderdeckel minimal fleckig, hinterer mit zwei kleinen Fehlstellen.<br />

Vgl. Brüggemann I, 241, Doderer/Müller 679, Stuck-Villa II, 186, Kat. Marbach S. 239ff.<br />

162 Arthur Rackham – J[ames] M[atthew] Barrie. Peter Pan in Kensington Gardens. From the<br />

Little White Bird. A New Edition. Illustrated by Arthur Rackham. London, Hodder & Stoughton<br />

[1912]. Mit 50 farbigen Tafeln und acht ganzseitigen sowie einigen kleinen Textillustrationen.<br />

Grüner Originalleinenband mit Rücken- und Deckelillustration in Golddruck. Mit dem Originalschutzumschlag.<br />

€ 300<br />

Aus dem 1902 erschienenen »Little White Bird« schuf der schottische Schriftsteller James Matthew<br />

Barrie (1860–1937) 1904 das erfolgreiche Bühnenstück »Peter Pan, or The Boy who wouldn‘t grow<br />

up«. 1906 erschien eine erste Buchausgabe mit Illustrationen von Arthur Rackham, die in der umfangreicher<br />

ausgestatteten und großformatigeren Ausgabe von 1912 alle wieder enthalten sind,<br />

erweitert um einige neue Aquarelle und Zeichnungen. – Rackham stellte an Literatur und Kunst<br />

für Kinder höchste Ansprüche, »weil die Eindrücke der frühen Kindheit für das ganze spätere Leben<br />

entscheidend seien« (Klaus Doderer). – Seine Aquarelle, »unter dem zarten Farbklang immer<br />

tief poetisch, oft skurril bis gespenstisch, mitunter sogar an das Surreale reichend« (ebenda),<br />

illustrieren meisterhaft den bis heute weltbekannten Text. – Schönes Exemplar der seltenen<br />

Quart ausgabe.<br />

159 162<br />

98<br />

28,0 : 22,0 cm. [8], 125, [3] Seiten. 50 Tafeln mit montierten Farbabbildungen, 6 Tafeln. – Minimal bestoßen, Schutzumschlag<br />

mit kleinen Einrissen und Läsuren.<br />

Vgl. Lex. KJL I, 108 und III, 114<br />

99<br />

160 | 161


163 Lotti Prinzessin von Schokoland, ein süsses lustiges Märchen von Paula Max. Mit Versen von<br />

Onkel Paul. Berlin, Sarotti AG [1922]. Mit farbigen Illustrationen. Originalhalbleinenband mit Deckelillustration.<br />

€ 200<br />

Erste und wohl einzige Ausgabe. – Originelles Werbebilderbuch der Schokoladenfabrik »Sarotti«,<br />

das die Abenteuer der aus Schokolade bestehenden Prinzessin Lotti Sarotti schildert, die nach<br />

Deutschland reist. Die hilfsbereite Zauberin S-i verleiht ihr Leben und die Prinzessin trifft (und verschmäht)<br />

die um ihre Hand anhaltenden Herren von Kuchentopf, von Zucker, von Mandeln, von<br />

Fondant, von Likör und von Milchrahm. Dem letzten, Herrn von Appetit, wäre Lotto beinah zum<br />

Opfer gefallen, hätte die Zauberin sie nicht (»Ich rett’ dich«) in einen Rettich verwandelt.<br />

26,5 : 22,5 cm. [20] Seiten. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />

Bilderwelt 2111<br />

164 Ernst Growald. Reklame-Fetische. – Anhang, enthaltend »Beispiele« Berlin, Verlag Erasmusdruck<br />

1926. Mit sechs farbigen Illustrationen nach Aquarellen und Vorsatz- und Umschlagillustrationen<br />

von Fritz Wolff; im Beiheft 45, teils blattgroße Abbildungen. Originalbroschuren, eine in<br />

Blockbuchheftung mit Deckelbild. € 800<br />

Erste Ausgabe. – Wohl nur in kleiner Auflage erschienen. – Gesetzt aus der Schneidler Latein, gedruckt<br />

in aufwendigem Farbdruck auf Bütten. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Ernst<br />

Growald gilt als der Begründer der modernen Plakatkunst in Deutschland. Bereits 1904 erschien<br />

sein »Plakat-Spiegel«. – Im vorliegenden Werk erläutert Growald die suggestive und eher langfristig-unbewusste<br />

Wirkung guter Werbung. Die märchenhaften Illustrationen stammen von Fritz<br />

Wolff (1897–1946), der auch als Plakatkünstler und Kinderbuchillustrator bekannt wurde. 1933<br />

emigrierte er nach Frankreich. – Im separaten, auf Kunstdruckpapier gedruckten, »Anhang« stellt<br />

Growald Entwürfe von Atelier Bernhard, Franz Christophe, Rudolf Growald, Trias und Fritz Wolff,<br />

realisiert unter seiner Leitung, als Beispiele vor. – Sehr selten.<br />

22,0 : 16,7 cm. [18] und 32 Seiten (einschließlich Umschlag). – Titelblatt I und Umschlagränder II geringfügig lichtrandig.<br />

164<br />

165 Alois Bohla. Neue Motive für moderne Flächenverzierung. 24 Tafeln in Farbendruck, Studien<br />

nach der Natur mit daraus gewonnenen Motiven und Musterungen für verschiedene Arten kunstgewerblicher<br />

Verwendung, als Lehrbehelf für Schulen, gewerbliche Fachkurse u. Ateliers. Brünn,<br />

Kunstverlag A. Bohla und Sohn [um 1910]. Titelblatt und 24 Tafeln lose in farbig illustrierter Originalhalbleinenmappe.<br />

€ 450<br />

Vollständige Folge der schönen Vorlagentafeln, hier teils farbig gedruckt, teils koloriert. – Neben<br />

verschiedenen Pflanzen und daraus abgeleiteten Ornamenten sind besonders mit schematischen,<br />

nahezu piktogramm-artigen Darstellungen von Tieren bemerkenswert. – Druck und Verlag:<br />

Photo-Kunst- u. Lichtdruckindustrie, wohl der Eigenverlag des Herausgebers. – Innendeckel<br />

der Mappe mit einer Einführung »Erläuternde Worte für die Benützer des Werkes«. – Vollständige<br />

Exemplare sind selten.<br />

100 46,0 : 32,5 cm. 25 Blätter. – Mappe mit leichten Lagerungsspuren, innen tadellos.<br />

101<br />

163<br />

Beide aus 165


166 168<br />

Buchkunst der Moderne – Pressendrucke<br />

166 George Auriol. Le (1.-3.) livre des cachets, marques et monogrammes (et ex-libris). Paris,<br />

Henry Floury 1901, 1908 und 1924. Mit zahlreichen zweifarbigen Abbildungen auf Tafeln. Drei<br />

Originalbroschuren. – Widmungsexemplar (I und II). € 800<br />

Erste Ausgaben aller drei Bände. – Mit eigenhändiger Widmung Auriols für William Ritter (1867–<br />

1955, in der Schweiz geborener Kunstkritiker), der sich 1901 in München niedergelassen hatte.<br />

– George Auriol (1863–1938) zählt zu den wichtigsten Vertretern des Art nouveau. Er war erfolgreicher<br />

Gebrauchsgraphiker und Schriftzeichner. – Die drei bibliophil gestalteten Bände dokumentieren<br />

sein umfangreiches Werk. – Mit Vorworten von Roger Marx (I), Anatole France (II) und<br />

Geoffroy Tory (III). – Beilagen: Werbeblatt für Band 2. – Fragment des von Auriol adressierten Briefumschlags<br />

an William Ritter. – Vollständige, so gut erhaltene und zudem gewidmete Exemplare<br />

sind selten.<br />

19,0 : 14,3 cm (Bd. III etwas höher). Mit zusammen 246 Tafeln. – Vorsätze etwas gebräunt und fleckig. – Heftung teils etwas<br />

gelockert, vereinzelte Bräunungen durch Lesezeichen.<br />

Fanelli/Godoli I, 16f.<br />

167 Taschenbuch für Bücherfreunde (ab Band II: Büchersammler). Herausgegeben von Albert<br />

Schramm. Erster [bis] Dritter Jahrgang. München, Münchner Drucke 1924–28. Mit zahlreichen Tafeln.<br />

Originalleinenbände. € 200<br />

168 JG T[homas] J[ames] Cobden-Sanderson. Das Idealbuch oder das Schöne Buch. Eine Abhandlung<br />

über Kalligraphie, Druck und Illustration und über das schöne Buch als ein Ganzes. Berlin,<br />

Euphorion 1921. Rotbrauner Originalecrasélederband mit goldgeprägtem Rückentitel, vergoldeten<br />

Deckel- und Innenkantenfileten, Eckfleurons und Kopfgoldschnitt (signiert: Hübel & Denck,<br />

Leipzig Euphorion Einband). € 250<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Exemplar 15 von 30 der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Zanders-Bütten<br />

(Gesamtauflage 830). – Gesetzt aus der Ehmcke-Rustika nach Anordnung von F. H.<br />

Ehmcke. – Gedruckt bei Knorr & Hirth, München. – Der bis heute programmatische Text des Gründers<br />

der Doves Press erschien in deren Gründungsjahr 1900 in englischer Originalfassung »The<br />

Ideal Book«. – Die Übersetzung stammt von Richard Stettiner.<br />

24,9 : 17,7 cm. [6], 13, [9] Seiten. – Kanten minimal berieben.<br />

Horodisch, Euphorion 6.<br />

169 Doves Press – John William Mackail. William Morris. An Address delivered the XIth November<br />

MDCCCC at Kelmscott House Hammersmith before the Hammersmith Socialist Society. Hammersmith<br />

1901. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The<br />

Doves Bindery). € 800<br />

Eins von 300 Exemplaren auf Bütten, 15 weitere Exemplare wurden auf Pergament gedruckt. –<br />

Thomas J. Cobden-Sanderson und seine Ehefrau, die Bürger- und Frauenrechtlerin Annie, waren<br />

engagierte Mitglieder der von William Morris gegründeten Hammersmith Socialist Society.<br />

Mackail hielt den biographischen Vortrag vier Jahre nach dem Tod von Morris, bald danach wurde<br />

er auf der Doves Press gedruckt. – Satzanordnung von J. H. Mason, Drucker: H. Gage-Cole. – Das<br />

erste in Rot und Schwarz gedruckte Buch der Doves Press. – Nach Tacitus’ »De vita et moribus Julii<br />

Agricolae liber« und dem künstlerischen Credo Cobden-Sandersons »The Ideal Book« bildet<br />

der letzte der drei Drucke im Gründungsjahr der Presse sein politisches Statement. – Sehr selten.<br />

23,5 : 16,5 cm. [4], 27, [1] Seiten. – Pergament leicht gräulich.<br />

Tidcombe DP3. – Tomkinson 52,3<br />

Vollständige Folge aller drei erschienenen Jahrgänge. – Noch immer wegen der zahlreichen, komprimierten<br />

Informationen über Buchkunst und -künstler, Einbände, bibliophile Vereinigungen<br />

etc. reizvolles Kompendium. – Dazu: Otto Mühlbrecht. Die Bücherliebhaberei in ihrer Entwicklung<br />

bis zum Ende des XIX. Jahrhunderts. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. Bielefeld und<br />

Leipzig 1898. – Der Zwiebelfisch. Eine kleine Zeitschrift für Geschmack in Büchern und anderen<br />

Dingen. Jahrgänge IV, VI und VII. München 1912–1916. – Emil Kloth. Geschichte des Deutschen<br />

Buchbinderverbandes und seiner Vorläufer. Erster Band. Berlin 1910. – Inhaltsreiches Konvolut für<br />

170<br />

102 Bücherfreunde und -sammler. – Fünf Beigaben. – Insgesamt gut erhalten.<br />

· · ·<br />

183<br />

103<br />

169


170 Doves Press – T[homas] J[ames] Cobden-Sanderson. London. A Paper read at a Meeting of<br />

the Art Workers Guild, March 6 1891. Hammersmith 1906. Flexibler Originalpergamentband (signiert:<br />

The Doves Bindery). € 450<br />

Eins von 300 Exemplaren auf Bütten, fünf nicht für den »Verkauf« bestimmte Exemplare wurden<br />

auf Pergament gedruckt. – Gedruckt von Thomas und Annie Cobden-Sandersons Sohn Richard<br />

(genannt »Dickie«) und als Präsent an die Subskribenten der Presse versandt. – 1884 wurde die<br />

bis heute existierende »Art Workers Guild« als Zusammenschluss von Architekten gegründet, die<br />

sich William Morris’ Gedanken von der Zusammengehörigkeit aller Künste und der entsprechenden<br />

Gewerke verschrieben hatten.<br />

23,4 : 16,7 cm. 7, [1] Seiten. – Pergament mit leichten materialbedingten Verfärbungen.<br />

Tidcombe DP9. – Tomkinson 54, 8<br />

171 Doves Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Faust. Eine Tragödie. Hammersmith 1906. Flexibler<br />

Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The Doves Bindery). € 1.000<br />

Eins von 300 Exemplaren auf Bütten, daneben wurden 25 Exemplare auf Pergament gedruckt. –<br />

Satzanordnung: J. H. Mason und William Jenkins. – Druck von H. Gage-Cole und Albert Lewis. –<br />

Druck in Rot und Schwarz, mit vier großen Initialen. – Aufgrund des großen deutschen Interesses<br />

an den Luxusdrucken der Presse edierte Cobden-Sanderson im Laufe der Jahre sechs deutschsprachige<br />

Goethe-Drucke: 1906 und 1910 die beiden Teile des »Faust«, 1911 »Die Leiden des jungen<br />

Werther«, 1912 »Iphigenie auf Tauris«, 1913 »Torquato Tasso« und schließlich als einen der<br />

letzten Drucke der Presse 1916 Goethes »Auserlesene Lieder, Gedichte und Balladen«. – Siehe<br />

auch die <strong>Katalog</strong>nummern 174, 177f. und 180f.<br />

23,5 : 16,7 cm. 260, [4] Seiten. – Rücken mit einigen kleinen weißen Flecken; eine Ecke leicht geknittert. – Vereinzelte Blätter<br />

leicht stockfleckig.<br />

Tidcombe DP10. – Tomkinson 55,10<br />

172 Doves Press – Thomas Carlyle. Sartor resartus: The Life & Opinions of Herr Teufelsdroeckh.<br />

Hammersmith 1907. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The<br />

Doves Bindery). € 900<br />

Eins von 300 Exemplaren auf Bütten, daneben erschienen 15 Exemplare auf Pergament. – Satzanordnung:<br />

J. H. Mason und W. Jenkins. – Druck von H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Druck in Rot<br />

und Schwarz mit drei großen und zahlreichen kleineren Initialen in Rot. – Carlyles bedeutendstes<br />

fiktionales Werk in seiner endgültigen Fassung von 1831, auf dem Titel mit dem Goethe-Zitat:<br />

»Mein Vermächtniss, wie herrlich weit und breit! Die Zeit ist mein Vermächtniss, mein Acker ist die<br />

Zeit.« – Einer der frühen, noch von Cobden-Sanderson und Emery Walker gemeinsam initiierten<br />

Drucke der Presse. – Innen makelloses Exemplar.<br />

23,5 : 16,8 cm. 341, [3] Seiten. – Pergament mit leichten Leimschatten und am Oberrand des Hinterdeckels mit kleinen<br />

Stockfleckchen.<br />

Tidcombe DP13. – Tomkinson 55, 13<br />

173 Doves Press – Thomas Carlyle. Sartor resartus: The Life & Opinions of Herr Teufelsdroeckh.<br />

Hammersmith 1907. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The<br />

Doves Bindery). € 600<br />

Eins von 300 Exemplaren auf Bütten, daneben erschienen 15 Exemplare auf Pergament.<br />

23,5 : 16,7 cm. 341, [3] Seiten. – Innendeckelränder und Seitenschnitt der ersten und letzten Blätter etwas fleckig.<br />

Tidcombe DP13. – Tomkinson 55, 13<br />

174 Doves Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Faust. Eine Tragödie. Zweiter Theil. Hammersmith<br />

1910. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The Doves<br />

Bindery). € 900<br />

Eins von 250 Exemplaren auf Bütten, darüber hinaus wurden wiederum 25 Exemplare auf Pergament<br />

gedruckt. – Satzanordnung von W. Jenkins. – Druck von H. Gage-Cole und Albert Lewis. –<br />

Druck in Rot und Schwarz, mit vier großen Initialen und den beiden Überschriften »Die Tragödie«<br />

und »Anmuthige Gegend«, gezeichnet von Edward Johnston und von Eric Gill geschnitten. – 1909<br />

hatte dieser das erste Mal für Cobden-Sanderson gearbeitet (Shakespeare-Sonette). Während seiner<br />

Kalligraphie-Ausbildung lernte Johnston den jungen Eric Gill kennen, der wie auch Graily<br />

Hewitt und Cobden-Sanderson Schüler der »Central School« war. Nur noch zwei weitere Drucke<br />

der Presse wurden mit Holzschnitt-Titeln von Gill gedruckt, zeitgleich begann dessen Zusammenarbeit<br />

mit Harry Graf Kessler. – Der zweite Goethe-Druck der Presse.<br />

23,8 : 17,0 cm. 373, [3] Seiten. – Umschlag und Vorsatzblätter minimal stockfleckig.<br />

Tidcombe DP20. – Tomkinson 56,20<br />

175 Doves Press – Incipit Pervigilium veneris trocaico metro versus XXII. (Edited, rearranged and<br />

supllemented by J. W. Mackail). Hammersmith 1910. Flexibler Originalpergamentband (signiert:<br />

The Doves Bindery). € 450<br />

Eins von 150 Exemplaren auf Bütten, weitere zwölf Exemplare wurden auf Pergament gedruckt. –<br />

Satzanordnung: William Jenkins, gedruckt von H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Druck in Rot (unter<br />

anderem der berühmte Refrain) und Schwarz. – Auswahl aus den 93 Versen der anonymen lateinischen<br />

Dichtung mit dem Refrain »Cras amet qui numquam amavit quique amavit cras amet«<br />

(Morgen liebe, wer niemals geliebt hat; wer schon geliebt hat, liebe morgen). – Selten.<br />

23,6 : 16,8 cm. [4], 7, [1] Seiten. – Vorderdeckel mit kleiner Schabstelle.<br />

Tidcombe DP21. – Tomkinson 56, 24<br />

176 Doves Press – Robert Browning. Dramatis personae (1864). Hammersmith 1910. Flexibler Originalpergamentband<br />

mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The Doves Bindery). € 900<br />

Eins von 250 Exemplaren auf Bütten, 15 weitere wurden auf Pergament gedruckt. – Satzanordnung:<br />

William Jenkins, gedruckt von H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Druck in Schwarz und Rot,<br />

darunter auch die große Initiale »D« auf dem Titel. – Ausgeliefert erst Anfang 1911. – »Dramatis<br />

personae« erschien erstmals 1864, nach dem Tod von Brownings Ehefrau Elisabeth und seiner<br />

nachfolgenden Rückkehr aus Italien nach England. Die Texte sind geprägt von zeitkritischen Ansätzen,<br />

das Buch wurde Brownings erster auch kommerzieller Erfolg.<br />

23,5 : 16,8 cm. 202, [6] Seiten. – Rücken minimal stockfleckig und leicht verzogen. – Innendeckelbezüge leicht wellig.<br />

Tidcombe DP22. – Tomkinson 56, 23<br />

177 Doves Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Die Leiden des jungen Werther. Hammersmith<br />

1911. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The Doves<br />

Bindery). € 1.000<br />

Eins von 200 Exemplaren auf Bütten, daneben erschienen 25 auf Pergament. – Satzanordnung:<br />

William Jenkins. – Druck von H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Druck in Rot und Schwarz mit zwei<br />

großen Initialen in Rot. – Der dritte Goethe-Druck der Doves Press. – Besonders innen sehr schönes<br />

Exemplar.<br />

23,6 : 17,0 cm. 187, [9] Seiten. – Etwas dunkleres, leicht marmoriertes Pergament.<br />

Tidcombe DP24. – Tomkinson 56, 26<br />

104 105


178 JG Doves Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Die Leiden des jungen Werther. Hammersmith<br />

1911. Rotbrauner handgebundener Originalmaroquinband; Rückentitel, Deckel-, Steh- und<br />

Innenkantenfileten sowie Kopfschnitt vergoldet (signiert: The Doves Bindery, 19 C – S 11).<br />

€ 1.500<br />

Eins von 200 Exemplaren auf Bütten. – Druck von H. Gage-Cole & Albert Lewis. – Druck in Rot und<br />

Schwarz mit zwei großen Initialen in Rot. – Der »Werther« war der dritte Goethe-Druck Cobden-<br />

Sandersons. – Neben den bekannten Pergamentbroschuren wurden ein kleiner Teil der ohnehin<br />

niedrigen Auflagen in roten Maroquinbänden ausgeliefert. – Siehe auch die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer.<br />

23,5 : 17,1 cm. [8], 187, [13] Seiten. – Deckel minimal berieben, Rücken unten ganz leicht bestoßen.<br />

Tidcombe DP24. – Tomkinson 56, 26<br />

179 Doves Press – William Wordsworth. A Decade of Years. Poems 1798–1807. Hammersmith<br />

1911. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The Doves Bindery).<br />

€ 900<br />

Eins von 200 Exemplaren auf Bütten, daneben erschienen zwölf Pergament-Exemplare. – Satzanordnung:<br />

William Jenkins, Druck: H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Druck in Rot und Schwarz. –<br />

William Wordsworth (1770–1850) gehört zu den wichtigsten Vertretern der englischen Romantik,<br />

als sein Meisterwerk gilt seine posthum veröffentlichte Dichtung »Prelude«. – Cobden-Sanderson<br />

schuf durch Auswahl und Anordnung der Gedichte »one great poem, as Wordworth himself had<br />

intended, although he never completed the work« (Marianne Tidcombe). – Innen makellos schönes<br />

Exemplar.<br />

23,5 : 17,0 cm. 230, [2] Seiten. – Hinterdeckel minimal fleckig.<br />

Tidcombe DP25. – Tomkinson 56, 27<br />

Auf Pergament gedruckt<br />

180 JG Doves Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel. Hammersmith,<br />

Doves Press 1912. Hellroter Originalmaroquinband mit vergoldetem Rückentitel und<br />

teils gepunzter Schnittvergoldung sowie goldgeprägten Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten<br />

(signiert: The Doves Bindery 19 C – S 12). € 5.000<br />

Eins von 20 Exemplaren auf Pergament, weitere zwölf Pergamentexemplare wurden mit vergoldeten<br />

Initialen und weitere 200 Exemplare auf Bütten gedruckt. – Satzanordnung von William<br />

Jenkins, gedruckt von H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Titel, Personen, Regieanweisungen und<br />

die Akt- und Szenentitel in Rot gedruckt. – Der Text folgt – wie alle Goethe-Drucke der Presse –<br />

der Weimarer Ausgabe, die 1887–1919 erschien und nach der Herausgeberin, der Großherzogin<br />

Sophie von Sachsen auch als »Sophienausgabe« bezeichnet wird. – Die Pergamentexemplare<br />

wurden ausschließlich durch die Doves Bindery gebunden und zum schon damals stolzen Preis<br />

von etwa 10–25 Pfund verkauft. – Insgesamt sehr gut erhaltenes Exemplar der seltenen Pergamentausgabe.<br />

23,5 : 17,0 cm. [8], 110, [10] Seiten. – Untere Stehkanten und eine Ecke minimal berieben. – 6 Seiten mit kleinen materialbedingten<br />

Verfärbungen des Pergaments. – 2 Seiten mit kleinem Farb(?)-Spritzer.<br />

Tidcombe DP28. – Tomkinson 57, 30. – Slg. Achilles 4<br />

106 107<br />

180<br />

178


181 Doves Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel. Hammersmith<br />

1912. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The<br />

Doves Bindery). € 800<br />

Eins von 200 Exemplaren auf Bütten, daneben erschienen 32 Exemplare auf Pergament, davon<br />

zwölf mit vergoldeten Initialen. – Satzanordnung: William Jenkins, Druck von H. Gage-Cole und<br />

Albert Lewis. – Titel, Personen, Regieanweisungen und die Akt- und Szenentitel wurden in Rot gedruckt.<br />

– Mit drei Initialen. – Wie alle sechs Goethe-Drucke der Presse (dies hier ist deren vierter)<br />

folgt der Text der seit 1887 erschienenen Weimarer Sophienausgabe, damals und für Jahrzehnte<br />

in textkritischer Hinsicht die verbindlichste Goethe-Edition, initiiert von der Großherzogin Sophie<br />

von Sachsen. – Besonders innen tadellos.<br />

23,4 : 16,9 cm. 110, [2] Seiten.<br />

Tidcombe DP28. – Tomkinson 57, 30.<br />

182 Doves Press – William Shakespeare. The Tragedie of Anthony and Cleopatra. (1623). Hammersmith<br />

1912. Flexibler Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The<br />

Doves Bindery). € 800<br />

Eins von 200 Exemplaren auf Bütten, 15 Exemplare wurden auf Pergament gedruckt. – Satzanordnung:<br />

William Jenkins, Druck von H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Druck in Rot und Schwarz, mit<br />

einer großen Initiale. – Auch diese Shakespeare-Edition verzögerte sich, wie viele von Cobden-<br />

Sandersons Drucken, durch die beteiligten Buchkünstler, hier unter anderem durch Probleme in<br />

der Binderei. 1911 hatte Cobden-Sanderson noch notiert »but I must have my eye on ›Anthony<br />

and Cleopatra‹«. Gedruckt wurde der Band erst im Sommer 1912, ausgeliefert gar erst im Frühjahr<br />

1913. – Textgrundlage bildete der First Folio von 1623, nur ganz offensichtliche Druckfehler wurden<br />

korrigiert (am Ende entsprechendes Verzeichnis). – Tadellos schönes Exemplar.<br />

23,8 : 17,0 cm. 140, [4] Seiten.<br />

Tidcombe DP29. – Tomkinson 57, 31<br />

183 Doves Press – William Shakespeare. Venus and Adonis. Vilia miretur vulgus: mihi flauus Apollo<br />

Pocula Castalia plena ministret aqua. (1593). Hammersmith 1912. Flexibler Originalpergamentband<br />

mit vergoldetem Rückentitel (signiert: The Doves Bindery). € 450<br />

Eins von 200 Exemplaren auf Bütten, wiederum wurden zusätzlich 15 Pergamentexemplare gedruckt.<br />

– Satzanordnung: William Jenkins, gedruckt von H. Gage-Cole und Albert Lewis. – Teile des<br />

Titels, die gesamte Widmung des Dichters an Henrie Wriothesley, Earl of Southampton, sowie die<br />

Initialen und der Druckvermerk in Rot gedruckt. – Der Text folgt dem Erstdruck bei Richard Field,<br />

einige Druckfehler wurden korrigiert.<br />

23,5 : 17,0 cm. 57, [3] Seiten. – Hinterdeckel teils leicht verfärbt.<br />

Tidcombe DP30. – Tomkinson 57, 32<br />

184 Doves Press – Drei »Letters« der Doves Press. Hammersmith 1911 und 1914. Brauner Originalumschläge.<br />

€ 600<br />

I: Shakespearian Punctuation. A Letter Addressed to the Editor of »The Times.« October 26, 1911.<br />

– II: The New Science Museum. A Letter, with additions, Addressed to the Editor of »The Times.« 16<br />

September 1913. 1914. – III: Note on a Passage in Shelley’s Ode to Liberty. 1914. – Insgesamt erschienen<br />

neun Briefe Cobden-Sandersons an die Herausgeber von »The Times«, »The Westminster<br />

Gazette« und »The Athenaeum«, alle gedruckt auf der Doves Press, auf Bütten. – Nach Tidcombe<br />

betrug die Auflage wohl je etwa 300 Exemplare. – Wegen ihres ephemeren Charakters sind<br />

Cobden-Sandersons »Letters« selten geworden. – Makellos erhalten.<br />

23,5 : 16,5 cm. 4 bzw. 8 Seiten.<br />

185 Doves Press – Catalogue raisonné of Books printed & published at the Doves Press No. 1<br />

The Terrace Hammersmith. Hammersmith May 1908. Originalhalbleinenband (signiert: The Doves<br />

Bindery). € 400<br />

Eins von 300 Exemplaren, wobei ein Teil der kleinen Auflage nur in Schwarz, die übrigen wie hier<br />

in Rot und Schwarz gedruckt wurden. – Auf Bütten. – Dieses erste Verzeichnis der Presse entstand<br />

durch Cobden-Sandersons Absicht, die Presse und Binderei wegen der schlechten wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse und der Trennung von Emery Walker zu schließen. Noch während der Entstehung<br />

des <strong>Katalog</strong>es plante Cobden-Sanderson jedoch neue Projekte und kündigte diese im Vorwort<br />

an. – Dazu: Catalogue raisonné of Books printed & published at the Doves Press 1900<br />

– 1915. Hammersmith 1914. Lose Doppelblätter. – 1916 erschien der abschließende <strong>Katalog</strong> und<br />

die Presse wurde endgültig geschlossen.<br />

23,5 : 16,8 cm. 7, [1] Seiten und 14, [2] Seiten.<br />

Tidcombe DPE 14 und DPE 61. – Tomkinson 55, 14 (nur 1908)<br />

186 Eragny Press – Charles Perrault. Histoire de peau d’ane. (Conte de ma mère Loye). Hammersmith<br />

1902. Mit drei Holzschnitten von T. Sturge Moore und zwei Holzschnittvignetten, zahlreichen<br />

-Initialen und -bordüren von Lucien Pissarro. Originalpappband mit vergoldetem Titel<br />

und zwei vergoldeten Fleurons auf dem Rücken sowie blau bedruckten Bezugspapieren. Mit<br />

Schuber. € 300<br />

Eins von 230 Exemplaren, von denen 200 für den Handel bestimmt waren. – Handpressendruck<br />

von Lucien und Esther Pissarro. – Gesetzt aus der Vale-Type, gedruckt – teils in Rot – auf Arches-<br />

Bütten. – Die Herstellung des Buches war mit einigen Aufregungen verbunden: Durch ein Feuer<br />

in der Binderei wurden bereits gedruckte Bogen in Mitleidenschaft gezogen und mussten neu<br />

gedruckt werden. Wohl als Folge der dadurch notwendigen Eile sind die Holzschnitte nicht so<br />

angeordnet, wie ursprünglich geplant. – Mit dem sehr seltenen Ankündigungs- und Bestellzettel:<br />

»Issued by Hacon & Ricketts […] Now ready: Historie de Peau«. – Innendeckel mit gestochenem<br />

englischen Exlibris. – Schönes Exemplar.<br />

21,1 : 13,5 cm. 38, [2] Seiten, 1 Blatt. – Kapitale minimal berieben. – Vorsätze leimschattig, 2 Seiten mit Bräunungsabklatsch.<br />

Tomkinson 63, 14. – Genz EP 14<br />

Tidcombe DPL 3, 6 und 7. – Tomkinson 57f., 33, 40 und 42<br />

108 186<br />

109


187 Bremer Presse – Cornelius Tacitus. De situ moribus et populis Germaniae qui fertur libellus.<br />

– Deutschland. Rudolf Borchardt. Bremen 1914. Handgebundener schwarzblauer Saffianlederband<br />

mit vergoldetem Rückentitel, blindgeprägten Fileten und Kopfschnittvergoldung (signiert:<br />

G. Dietz Freiburg). € 600<br />

Exemplar 97 von 285 Exemplaren auf Van Gelder-Bütten. Es wurden 15 Exemplare auf Pergament<br />

gedruckt. – Mit zwei Titeln, zwei Initialen und einem Signet von Anna Simons. – Das zweite Buch<br />

der Presse und das letzte noch in deren Heimatstadt gedruckte (ausgeliefert allerdings erst nach<br />

Kriegsende). Bis Ende des Krieges unterbrach die Presse ihre Arbeit und öffnete die Werkstatt erst<br />

wieder 1919 nach dem Umzug nach Bad Tölz, wo man das Landhaus von Thomas Mann erworben<br />

hatte. 1921 erfolgte der endgültige Umzug nach München. – Wie der Erstling der Presse gesetzt<br />

aus der von Willy Wiegand entworfenen und von Louis Hoell geschnittenen 16 pt-Antiqua, der<br />

ersten eigenen Schrift der Presse. – Nach der Buchbinderin Frieda Thiersch stieß 1914 auch Anna<br />

Simons, Schülerin des weltbekannten englischen Schriftkünstlers Edward Johnston, zum Mitarbeiterkreis<br />

und zeichnete für viele Jahre die Titel, Initialen und Signete: Das von Rudolf Alexander<br />

Schröder entworfene Pressensignet, 1913 auf dem Titel von Hofmannsthals »Die Wege und die<br />

Begegnungen« verwendet, wandelte sie für den Tacitus leicht ab. – Sehr schönes Exemplar.<br />

29,0 : 19,0 cm. [12], XXVIII, [6], [2], 33, [5] Seiten.<br />

Lehnacker 2. – Rodenberg 57, 2<br />

187<br />

188 JG Bremer Presse – Sophokles. Ödipus der Tyrann. Übersetzt von Friedrich Hölderlin. Bad Tölz<br />

1919. Originalpergamentband mit vergoldeten Rücken- und Deckelfileten, goldgeprägtem Rückentitel<br />

und Kopfgoldschnitt (signiert: Bremer Binderei F. Th.). Im Originalpappschuber. € 450<br />

Exemplar 74 von 270. – Auf Van Gelder-Bütten. – Gesetzt aus der 16 pt Antiqua. – Textdurchsicht<br />

von Erich Petzet. – Einband von Frieda Thiersch. – Das erste in Bad Tölz gedruckte Buch der Presse.<br />

– Tadellos erhalten.<br />

189 Bremer Presse – Sophokles. Ödipus der Tyrann. Übersetzt von Friedrich Hölderlin. Bad Tölz<br />

1919. Originalhalbpergamentband; Rückentitel und Fileten vergoldet (signiert: Bremer Binderei).<br />

€ 200<br />

Exemplar 214 von 270. – Gesetzt aus der 16pt Antiqua. – Textdurchsicht von Erich Petzet.<br />

27,0 : 17,5 cm. [6], 94, [8] Seiten. – Rücken etwas nachgedunkelt. – Hinterer Innendeckel mit zwei Buchschildchen.<br />

Lehnacker 3. – Rodenberg 57,3<br />

190 JG Bremer Presse – Heinrich von Kleist. Robert Guiskard. Herzog der Normänner. Fragment<br />

aus dem Trauerspiel. Bad Tölz 1919. Handgebundener Originalpergamentband mit goldgeprägten<br />

Rücken- und Deckelfileten, vergoldetem Rückentitel sowie Kopfschnittvergoldung (signiert:<br />

Bremer Binderei, F. Th.). € 200<br />

Exemplar 56 von 270. – Handpressendruck auf Zanders-Bütten. – Titel und Initialen von Anna<br />

Simons. – Der zweite Druck nach dem Umzug nach Bad Tölz, wo die 1913 in Bremen begründete<br />

Presse in dem Landhaus betrieben wurde, das sich Thomas Mann hatte bauen lassen. Vor dem erneuten<br />

Umzug nach München entstanden sechs Drucke. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar.<br />

27,0 : 17,6 cm. 36, [6] Seiten. – Oberränder leicht angestaubt.<br />

Lehnacker 4. – Rodenberg 57, 4. – Schauer II, 68.<br />

110<br />

27,1 : 17,7 cm. [6], 94, [8] Seiten.<br />

Lehnacker 3. – Rodenberg 57,3<br />

111<br />

196 191 197 194 419 195 190 189 214


191 Bremer Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Faust. Nach der Abschrift der Luise von<br />

Goechhausen (Urfaust) mit Übertragung in Goethes Schreibweise. Bad Tölz 1920. Originalpergamentband.<br />

Rückentitel, Fileten und Kopfschnitt vergoldet (signiert: Bremer Binderei). € 500<br />

Exemplar 159 von 270. – Auf Zanders-Bütten. – Herausgegeben von Max Hecker. – Titel und Initialen<br />

von Anna Simons. – Nicht von ungefähr verweist Julius Rodenberg hier auf die Faust-Drucke<br />

von Cobden-Sandersons Doves Press: Auch beim Druck der Bremer Presse übernahm man z.B. die<br />

in Hammersmith übliche Bogensignatur „a“ auf der ansonsten leeren und unpaginierten ersten<br />

Seite. – Sehr schönes Exemplar.<br />

27,4 : 18,0 cm. [6], 110, [8] Seiten.<br />

Lehnacker 7. – Rodenberg 57, 7<br />

192 Bremer Presse – E[rnst] T[heodor] A[madeus] Hoffmann. Ritter Gluck. Illustrationen von<br />

Rudolf Grossmann. Herausgegeben von Julius Meier-Graefe. München, R. Piper 1920. Mit 18 Textholzschnitten,<br />

davon acht blattgroß, von Johann Tempel und Albert Fallscheer nach Rudolf Grossmann.<br />

Halbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel. € 180<br />

22. Druck der Marées-Gesellschaft. – Exemplar 69 von 135 auf handgeschöpftem, getönten Zanders-Bütten<br />

(Gesamtauflage 200). – Handpressendrucke der Bremer Presse, gesetzt aus der 16pt<br />

Antiqua.<br />

26,8 : 17,8 cm. [6], 39, [7] Seiten. – Schönes Exemplar.<br />

Lehnacker 7 a. – Rodenberg 368, 22 (unter Marées-Gesellschaft). – Sennewald 20, 5<br />

193 JG Bremer Presse – Rudolf Borchardt. Dantes Comedia Deutsch München 1922. Hellbrauner<br />

Schweinslederband mit blindgeprägten Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten sowie<br />

Kopfgoldschnitt (signiert: AL). Im Originalschuber mit Lederkanten. € 600<br />

Erster Sonderdruck für die Vereinigung von Freunden der Bremer Presse. – Exemplar 37 von 153,<br />

davon 33 Belegexemplare. – Gesetzt aus der 16pt Antiqua. – Gedruckt auf Zanders-Bütten. – Titel,<br />

Untertitel und die Initialen zeichnete Anna Simons. – Tadellos schönes Exemplar der seltenen<br />

Ausgabe, der Einband stammt wohl von dem Solothurner Buchbindemeister Arthur Victor Altermatt<br />

(1900–1964).<br />

34,2 : 21,7 cm.[6], 159, [7] Seiten.<br />

Lehnacker 10. – Rodenberg 58, 10<br />

194 Bremer Presse – [Johann Gottlieb] Fichte. Reden an die deutsche Nation. Herausgegeben<br />

von Carl Georg von Maassen. München 1922. Originalpergamentband. Rückentitel, Fileten und<br />

Kopfschnitt vergoldet (signiert: Bremer Binderei, F. Th.). € 450<br />

Exemplar 86 von 270. – Auf Zanders-Bütten. – Den Titel und die Initialen zeichnete Anna Simons.<br />

– Einer der besonders geschätzten großformatigen Drucke der Presse.<br />

32,3 : 22,3 cm. [6], 318, [8] Seiten. – Einband etwas fleckig. – Vereinzelte Stockfleckchen.<br />

Lehnacker 11. – Rodenberg 58, 11<br />

195 Bremer Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel.<br />

München 1922. Originalpergamentband. Rückentitel, Fileten und Kopfschnitt vergoldet (signiert:<br />

Bremer Binderei, F. Th.). € 400<br />

Exemplar 297 von 300, davon 280 für den Handel. – Herausgegeben von Max Hecker. – Titel und<br />

Initialen von Anna Simons. – Mit dem gestochenen Wappenexlibris des Goethe-Sammlers Günther<br />

Hildebrandt auf einem der leeren Vorblätter.<br />

27,0 : 17,7 cm. [6], 111, [7] Seiten. – Einband leicht fleckig. – Minimal gebräunt und vereinzelte kleine Stockflecken.<br />

196 JG Bremer Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel. München<br />

1922. Originalpergamentband mit goldgeprägten Rücken- und Deckelfileten, vergoldetem<br />

Rückentitel sowie Kopfschnittvergoldung (signiert: Bremer Binderei, F. TH.). € 300<br />

Exemplar 29 von 300 auf Bütten, von denen 20 nicht in den Handel gelangten. – Den Titel und die<br />

Initialen zeichnete Anna Simons. – Durchsicht des Textes von Max Hecker.<br />

27,0 : 18,0 cm. [6], 111, [7] Seiten.<br />

Lehnacker 12. – Rodenberg 58, 12<br />

197 Bremer Presse – Lieder der deutschen Mystik. Ausgewählt und herausgegeben von Josef<br />

Bernhart. München 1922. Originalpergamentband, Rückentitel, Deckelkantenfileten und Kopfschnitt<br />

vergoldet (signiert: Bremer Binderei, F. Th.). Im Originalschuber. € 400<br />

Exemplar 34 von 270 Exemplaren. – Auf blütenweißem Zanders-Bütten. – Titel, Untertitel und die<br />

66 Initialen stammen von Anna Simons. – Mit Inhalts- und Wörterverzeichnis (mit Erläuterungen).<br />

– Makelloses Exemplar.<br />

27,3 : 18,0 cm. [6], 93, [25], [8] Seiten.<br />

Lehnacker 13. – Rodenberg 58, 13<br />

Lehnacker 12. – Rodenberg 58, 12<br />

112 193<br />

113


198 Bremer Presse – Lieder der deutschen Mystik. Ausgewählt und herausgegeben von Josef<br />

Bernhart. München 1922. Stahlblauer Ecrasélederband mit Deckel- und Innenkantenfileten in<br />

Gold- und Schwarzprägung. Rücken, Stehkantenbordüren und Buchschnitt ebenfalls vergoldet<br />

(signiert: Walter Gerlach - Berlin). Im Originalschuber mit Lederkanten. € 1.000<br />

Exemplar 39 von 270. – Auf Zanders-Bütten. – Gesetzt aus der 16pt Antiqua, den Titel, die Untertitel<br />

und die 66 Initialen zeichnete Anna Simons. – Mit einem ausführlichen Wörterverzeichnis am<br />

Ende. – Der schöne Einband von Walter Gerlach entstand in dessen frühen Berliner Jahren. – Von<br />

der Rückenverfärbung abgesehen sehr gut erhalten.<br />

26,8 : 17,3 cm. 93, [27] Seiten. – Rücken etwas verfärbt und mit einer winzigen Bereibung.<br />

Lehnacker 13. – Rodenberg 58, 13. – Schauer II, 70 (mit Abbildung). – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 5<br />

199 Bremer Presse – Lieder der Sappho (griechisch). München 1922. Originalpergamentband, Rückentitel<br />

und Deckelkantenfileten vergoldet (signiert: Bremer Presse, F. Th.). Im Originalschuber<br />

mit Pergamentkanten. € 400<br />

Eins von 486 Exemplaren auf Bütten, 14 Exemplare wurden auf Pergament gedruckt. – Dieser erste<br />

Druck aus der neuen griechischen Type der Presse war eine Weihnachtsgabe der Bremer Presse.<br />

Die acht Gedichte der Sappho, von denen sechs erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden,<br />

sind hier erstmals veröffentlicht. – Sehr schönes Exemplar.<br />

28,2 : 19,0 cm. [6], [16], [6] Seiten.<br />

Lehnacker 14. – Rodenberg 58, 14<br />

200 201<br />

200 Bremer Presse – S. Aurelius Augustinus. De civitate dei libri XXII. Herausgegeben von Carl<br />

Weyman. München 1925. Originalpappband mit Rückenschild (signiert: Bremer Binderei). € 400<br />

Exemplar 320 von 385 römisch nummerierten. – Auf Zanders-Bütten. – Gesetzt aus der 12pt Antiqua,<br />

die griechischen Zitate aus der neuen 12pt Griechisch. – Den Titel und die 22 Initialen zeichnete<br />

Anna Simons.<br />

36,0 : 26,2 cm. [12], XXXII, 607, [53] Seiten. – Rücken gebräunt, Gelenke leicht angeplatzt. – 2 Blätter mit Randeinriss.<br />

Lehnacker 17. – Rodenberg 485, 17<br />

201 Bremer Presse – Imanuel Kant. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Herausgegeben von<br />

Erich Becher. München 1925. Handgebundener dunkelbrauner Maroquinband mit vergoldetem<br />

Rückentitel, blindgeprägten Fileten und Kopfschnittvergoldung (signiert: G. Dietz Freiburg).<br />

€ 600<br />

Exemplar 137 von 285. – Auf Zanders-Bütten. – Erstmals wurde hier die Antiqua der Bremer Presse<br />

in der 11pt-Größe verwendet. – Titel und Initialen von Anna Simons. – Tadellos schönes Exemplar.<br />

114 198<br />

27,5 : 19,5 cm. [4], 122, [10] Seiten.<br />

Lehnacker 19. – Rodenberg 485, 19<br />

115


203 206<br />

202 Bremer Presse – Imanuel Kant. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Herausgegeben von<br />

Erich Becher. München 1925. Originalpappband mit Rückenschild und -schuber. € 150<br />

Exemplar 116 von 285. – Auf Zanders-Bütten. – Erstmals wurde hier die Antiqua der Bremer Presse<br />

in der 11pt-Größe verwendet. – Titel und Initialen von Anna Simons. – Tadellos schönes Exemplar.<br />

27,5 : 19,5 cm. [4], 122, [10] Seiten.<br />

Lehnacker 19. – Rodenberg 485, 19<br />

203 Bremer Presse – Homer. Odyssee. Übersetzt von Johann Heinrich Voss. München 1926. Handgebundener<br />

ziegelroter Maroquinband, Rückentitel und Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten<br />

sowie Buchschnitt vergoldet (signiert: Frieda Thiersch). € 1.000<br />

Exemplar 30 von 280. – Auf Zanders-Bütten. – Wie zuvor Kants Metaphysik in der 11pt-Größe der<br />

Antiqua gesetzt. – Zwei Jahre zuvor hatte die Presse sowohl die »Odyssee« als auch die »Ilias« in<br />

der Originalfassung, gesetzt aus der berühmten Griechisch-Type der Presse, gedruckt. – Die Voss-<br />

Übersetzung erschien erstmals 1781, der Text wurde für die Neuausgabe durchgesehen von Carl<br />

Georg von Maassen. – Schöner Handeinband von Frieda Thiersch.<br />

27,8 : 18,8 cm. [6], 10, [384], [6] Seiten. – Oberes Kapital mit kleinem Verlust. – Rücken leicht verblasst.<br />

Lehnacker 21. – Rodenberg 485, 21<br />

204 JG Bremer Presse – Homer. Odyssee. Übersetzt von Johann Heinrich Voss. München 1924. Pergamentband<br />

auf fünf Pergamentbünden, mit vergoldetem Rückentitel und Kopfgoldschnitt. Im<br />

Schuber mit Pergamentkanten. € 300<br />

Exemplar 270 von 280. – Gesetzt aus der 11pt Antiqua, gedruckt auf Zanders-Bütten. – Titel und<br />

Initialen von Anna Simons. – Abdruck der ersten, 1781 veröffentlichten Fassung, mit dem Widmungsgedicht<br />

für Friedrich Leopold Graf zu Stolberg; Textdurchsicht von Carl Georg von Maassen.<br />

– Tadellos erhalten.<br />

205 Bremer Presse – Biblia. Das ist: Die Gantze Heilige Schrifft - Deudsch. D. Martin Luther. Erster<br />

[bis] Fünfter Band. München 1926–1928. Blau-graue handgebundene Maroquinbände. Rückentitel,<br />

Fileten und Kopfschnitt vergoldet. € 750<br />

Exemplar 89 von 365. – Auf unbeschnittenem Zanders-Bütten. – Gesetzt aus der für diese Bibel-<br />

Ausgabe geschnittenen »Deutschen Schrift«, der sogenannten »Bibel-Type«. – Die Titel und alle<br />

Initialen zeichnete Anna Simons. – Dieses umfangreichste Werk der Bremer Presse erschien anlässlich<br />

der Vollendung der Luther-Übersetzung vor 400 Jahren. Die Textdurchsicht auf Grundlage<br />

der Luther-Ausgaben von 1545 und 1546 übernahm der Münchner Germanist Carl von Kraus<br />

(1868–1952), der bereits die Ausgaben von Dichtungen Heinrichs von Morungen (1925) und<br />

Walthers von der Vogelweide (1926) der Bremer Presse betreut hatte. – Aufteilung: Band I: Die<br />

fünf Bücher Mose. – Band II: Die historischen Bücher des Alten Testaments. – Band III: Die prophetischen<br />

Bücher und die Apokryphen. – Band IV: Die Propheten. – Band V: Das Neue Testament.<br />

– Vor allem innen beeindruckend gut erhaltenes Exemplar dieser typographischen Großtat. Die<br />

»Bibel-Type« wurde, wie alle Druckschriften der Presse, 1944 bei einer Bombardierung Münchens<br />

vernichtet.<br />

36,2 : 26,2 cm. Zusammen etwa 2200 Seiten. – Rücken mit kleinen Schabstellen, sonst sehr gut erhalten.<br />

Lehnacker 26–26. – Rodenberg 485, 22. – Schauer II, 69 (mit Abbildungen)<br />

206 Bremer Presse – Ralph Waldo Emerson. Nature. München 1929. Mit acht zweifarbigen großen<br />

figürlichen Initialen von Anna Simons. Leuchtend roter Maroquinband mit grün-goldenem<br />

Rückenschild. € 200<br />

Exemplar 191 von 530 und somit eines der 150 für den Buch-Bund Hamburg mit dessen Signet<br />

auf dem Vorblatt. Die ersten 130 wurden für die Subskribenten der Bremer Presse, weitere 250<br />

römisch nummerierte für Random House, New York, gedruckt. – Auf Zanders-Bütten. – Den Titel<br />

und die Initialen zeichnete Anna Simons. – Sehr schönes Exemplar.<br />

29,0 : 19,8 cm. [6], 86, [8] Seiten.<br />

Lehnacker 29. – Rodenberg 486, 25<br />

116<br />

28,4 : 20,0 cm. 10, [374] Seiten.<br />

Lehnacker 21. – Rodenberg 485, 21. – Schauer II, 68.<br />

117<br />

205


207 Bremer Presse – Geerten Gossaert. Gedichte. Übersetzt von Rudolf Alexander Schröder.<br />

München 1929. Orangefarbener Saffianlederband mit breiten vergoldeten und blindgeprägten<br />

Deckel- und Innenkantenbordüren. Stehkantenfileten, Rückentitel und Buchschnitt vergoldet<br />

(signiert: Walter Gerlach – Berlin). € 750<br />

Exemplar 39 von 180. – Handpressendruck auf Zanders-Bütten, für die Vereinigung der Freunde<br />

der Bremer Presse. – Den Titel zeichnete Anna Simons. – Die Übersetzung erfolgte nach der holländischen<br />

Originalausgabe von 1916. – Hinter dem Pseudonym Geerten Gossaert verbarg sich<br />

der niederländische Essayist und Historiker Frederik Carel Gerretson (1884–1958), der mit seiner<br />

erstmals 1911 in nur 60 Exemplaren erschienenen Gedichtsammlung »Experimenten« erstes Aufsehen<br />

erregte. – Innen tadellos.<br />

27,5 : 18,5 cm. 66, [6] Seiten. – Rücken berieben und etwas fleckig. Schuber lichtrandig.<br />

Lehnacker 30. – Rodenberg 486, 24. – Schauer II, 69. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 46<br />

208 Bremer Presse – Reflexions et maximes. La Rochefoucauld / Vauvenargues / Chamford. München<br />

1931. Originalhalbleinenband mit Rückenschild. € 180<br />

Exemplar 260 von 270. – Auf Zanders-Bütten. – Den Titel zeichnete Anna Simons.<br />

207<br />

Nach 400 Jahren von den Originalstöcken gedruckt<br />

209 Bremer Presse – Andreas Vesalius. Icones anatomicae. Ediderunt Academia Medicinae Nova-<br />

Eboracensis et Bibliotheca Universitatis Monacensis. München 1932–1935. Mit 286 Holzschnitten<br />

auf 95 Tafeln sowie zehn Lichtdrucken. Originalhalbschweinslederband mit Blind- und Goldprägung<br />

sowie Rückenschild (signiert: Frieda Thiersch). € 2.500<br />

Der letzte Druck der Bremer Presse und zugleich ihr »Opus magnum«. – Exemplar 438 von 615<br />

mit den Erläuterungen, 150 römisch nummerierte Exemplare enthielten diesen Text nicht. – Die<br />

Holzschnitte wurden auf handgeschöpftem Hanfbütten gedruckt, der Text auf feinstes Hadernpapier<br />

von Zanders. – Dem Begründer der Presse, Dr. Willy Wiegand, gelang nach langem Forschen<br />

ein für die Geschichte der medizinischen Illustration sensationeller Fund: Auf dem Speicher<br />

der Münchner Universitätsbibliothek entdeckte er die um 1540 entstandenen Originalholz stöcke,<br />

die dem Druck der Vesal Originalausgaben gedient hatten. Nun gelang nach langer Vorbereitung<br />

und Arbeit der großformatige Neudruck von den Originalstöcken. – Der Kriegsbeginn beendete<br />

1939 das Werk der Presse endgültig, 1944 wurden während eines Bombenangriffs auf München<br />

sowohl die Werkstatt der Presse als auch die Vesal-Holzstöcke vernichtet. – Vesals Werk »De humani<br />

corporis fabrica libri septem« von 1543 gilt als die Geburtsstunde der modernen Anatomie.<br />

Die Holzschnitte, die wohl der Tizianschüler Johann Stephan von Calcar schnitt, blieben für lange<br />

Zeit unübertroffen. – Sehr schönes Exemplar.<br />

55,5 : 39,0 cm. 105, teils gefaltete Tafeln, 15 Titelblätter, 16 Seiten Index und Nachwort, 130 Seiten Erläuterung. – Das weiße<br />

Schweinsleder minimal fingerfleckig, innen tadellos.<br />

Lehnacker 39<br />

118<br />

29,7 : 20,3 cm. [6], 295, [7] Seiten. – Außen leicht fleckig, innen tadellos.<br />

Lehnacker 36. – Nicht mehr bei Rodenberg<br />

119<br />

209


210 211<br />

210 Bremer Presse – Max Mell. Das Apostelspiel. München, Verlag der Bremer Presse 1923. Stahlblauer<br />

Ecrasélederband mit reicher Vergoldung und schwarzen Eckfeld- und Streifenintarsien.<br />

Rückentitel, Steh- und Innenkantenbordüren sowie Buchschnitt vergoldet (signiert: W. Gerlach -<br />

Berlin). Im Originalschuber mit Lederkanten. € 500<br />

Exemplar 71 von 130. – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Handpressendruck der Bremer<br />

Presse für den eigenen Verlag. – Das Werk des österreichischen Dichters Max Mell (1882–1971)<br />

war besonders in der Zeit zwischen den beiden Kriegen geprägt von Fest- und Volksschauspielen<br />

und deren Hang zum Mysterienhaften. In der Zeit des Nationalsozialismus war Mell engagierter<br />

Anhänger der deutschen Politik und Präsident des »Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs«.<br />

– Walter Gerlachs Einbandgestaltung greift die christliche Symbolik der Dichtung auf.<br />

27,0 : 18,3 cm. [2], 55, [5] Seiten. – Rücken verfärbt, Lederkanten des Schubers verblasst.<br />

Lehnacker 45. – Rodenberg 60. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 97<br />

211 Bremer Presse – Rudolf Borchardt. Über den Dichter und das Dichterische. Ansprache<br />

gehalten in München am 20. Juni 1923. München 1924. Weinroter Maroquinband mit reicher<br />

Deckel vergoldung und grün intarsierten Deckelvignetten. Rückentitel, Steh- und üppige Innenkantenbordüren<br />

sowie Buchschnitt ebenfalls vergoldet (signiert: Walter Gerlach – Berlin). € 900<br />

Erste Veröffentlichung der Gesellschaft der Münchner Bücherfreunde. – Exemplar 97 von 160. –<br />

Auf handgeschöpftem Zanders-Bütten mit dem Wasserzeichen der Presse. – Handpressendruck<br />

der Bremer Presse. – Der Satz erfolgte aus der 12pt Antiqua, Titel und Initiale zeichnete Anna<br />

Simons. – Der prachtvolle Handeinband des Berliner Meisters in geradezu barocker Üppigkeit<br />

vergoldet.<br />

212 JG Bremer Presse – Neue Deutsche Beiträge. Unter Mitwirkung Anderer herausgegeben von<br />

Hugo von Hofmannsthal. Erste Folge. Erstes [bis] Drittes Heft. München, Verlag der Bremer Presse<br />

1922/1923. Zwei stahlblaue Maroquinbände mit schwarz-braunen Deckelintarsien, reicher ornamentaler<br />

Filetenvergoldung auf Deckeln, Steh- und Innenkanten sowie Rücken. Rückentitel und<br />

Buchschnitt vergoldet, farbige Marmorpapierspiegel und -vorsätze (signiert: W. Gerlach - Berlin<br />

MDE). Im gefütterten Originalschuber mit Lederkanten. € 2.000<br />

Die erste von zwei erschienenen Folgen (siehe auch die folgende <strong>Katalog</strong>nummer) der von Hofmannstal<br />

herausgegebenen Beiträge, hier mit Texten (darunter Erstdrucke) von Rudolf Alexander<br />

Schröder, Rudolf Borchardt, Rudolf Kassner, Karl Eugen Neumann, Hugo von Hofmannsthal und<br />

anderen. – Eins von 1100 (Heft I) bzw. 1200 (Hefte II und III) Exemplaren. – Gesetzt in der Werkstatt<br />

der Bremer Presse aus deren 12pt Antiqua, gedruckt von der Mandruck AG München (abweichend<br />

von Lehnacker). – Titel und Initialen von Anna Simons.<br />

Die beiden meisterhaft schönen Handeinbände stammen von Walter Gerlach (1892–1982), der<br />

sich nach seiner Lehre und nachfolgendem Unterricht bei Paul Kersten 1924 in Berlin selbständig<br />

gemacht hatte und zu den Mitbegründern der »Meister der Einbandkunst« gehörte.<br />

25,9 : 18,7 cm. [10], 172, [10] Seiten; [6],152, [4] Seiten; 125, [9] Seiten. – Rücken leicht verfärbt, Schuberkanten unten<br />

etwas bestoßen.<br />

Lehnacker 54. – Rodenberg 59<br />

120<br />

29,8 : 20,8 cm. [6], 31, [7] Seiten. – Rücken und Lederkanten des Schubers aufgehellt, Schuber lichtrandig, sonst tadellos.<br />

Lehnacker 47. – Rodenberg 487. – Deutsche Bibliophile 1898–1930, Seite 194. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 10<br />

212<br />

121


213 Bremer Presse – Neue Deutsche Beiträge. Unter Mitwirkung Anderer herausgegeben von<br />

Hugo von Hofmannsthal. Zweite Folge. Erstes [und] Zweites Heft (von drei). München, Verlag der<br />

Bremer Presse 1924–1925. Weinroter Ecrasélederband mit Deckel- und Rückenverzierung durch<br />

zahlreiche vergoldete Fileten und grüne Lederintarsien. Stehkantenbordüren, Innenkantenfileten<br />

und Buchschnitt ebenfalls vergoldet (signiert: W. Gerlach - Berlin). Im Originalschuber. € 450<br />

Fortsetzung der vorherigen <strong>Katalog</strong>nummer, ohne das abschließende, erst 1927 erschienene Heft<br />

3. – Eine Auflagenhöhe wie in Folge I ist nicht angegeben. – Enthält unter anderem den Erstdruck<br />

von Walter Benjamins »Goethes Wahlverwandschaften«, eine der frühesten Veröffentlichungen<br />

des Autors. – Sehr schönes Exemplar.<br />

25,5 : 18,5 cm. 152, [4]; 181, [3] Seiten. – Rücken, ebenso die Kanten und Ränder des Schubers ausgeblichen.<br />

Lehnacker 54. – Rodenberg 59 und 489. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 68<br />

214 Bremer Presse – Deutsches Lesebuch. Herausgegeben von Hugo von Hofmannsthal. Erster<br />

[und] Zweiter Teil. München, Verlag der Bremer Presse 1922–1923. Zwei Halbpergamentbände<br />

mit vergoldeten Rückentiteln und Fileten sowie marmorierten Deckelbezügen. € 200<br />

Erste Ausgabe dieser »Auswahl deutscher Prosastücke aus dem Jahrhundert 1750–1850«. – Gesetzt<br />

in der Werkstatt der Bremer Presse, gedruckt bei der Mandruck AG, München. – Nach den<br />

»Neuen Deutschen Beiträgen« (siehe <strong>Katalog</strong>nummern 212 und 213) folgten die hier vorliegenden<br />

Texte der Goethezeit und »Deutsche Epigramme«, alle herausgegeben von Hugo von<br />

Hofmannsthal. – Die Einbände unsigniert, Rückenvergoldung jedoch ganz im Stil von Frieda<br />

Thierschs Originaleinbänden.<br />

24,5 : 16,5 cm. [2], XIV, 205, [3] Seiten; 247, [5] Seiten.<br />

Lehnacker 55. – Rodenberg 60<br />

215 Bremer Presse – Eranos. Hugo von Hofmannsthal zum 1. Februar 1924. München, Verlag der<br />

Bremer Presse 1924. Mit drei Originalgraphiken. Originalpappband. € 200<br />

213<br />

Schröder. – Den Titel und die Initialen zeichnete Anna Simons. – Dazu: Geerten Gossaert. Gedichte.<br />

Übersetzt von Rudolf Alexander Schröder. München, Bremer Presse 1929. Originalpappband.<br />

Exemplar 178 von 180. Erste deutsche Ausgabe. – Lehnacker 30. Rodenberg 486, 24<br />

28,8 : 20,5 cm. [8], XXXV, [1], 159, [9] Seiten, 3 Graphiken. – Einband leicht gebräunt.<br />

Lehnacker 58. – Rodenberg 60<br />

216 Bremer Presse – Schillers Selbstcharakteristik aus seinen Schriften. Nach älterem Vorbilde<br />

neu herausgegeben von Hugo von Hofmannsthal. München 1926. Flaschengrüner Ecrasélederband<br />

mit vergoldeten, mehrfachen Fileten und Bordüren auf Deckel-, Steh- und Innenkanten. Rückentitel<br />

und Buchschnitt vergoldet (signiert: W. Gerlach - Berlin). Im Originalschuber mit Lederkanten.<br />

€ 300<br />

Gesetzt in der Werkstatt der Bremer Presse, gedruckt auf Zanders Alpha-Papier bei Meissenbach<br />

Riffarth & Co. – Die Titelzeile und die Eingangsinitiale zeichnete Anna Simons. – Die Texte folgen<br />

den Briefeditionen von Jonas und der Säkularausgabe. – Innen tadellos.<br />

24,5 : 16,5 cm. 186, [14] Seiten. – Rücken und ebenso die Schuberkanten stark verblasst.<br />

Lehnacker 72. – Rodenberg 490. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 70<br />

217 Bremer Presse – Missale romanum. Editio Lacensis. München 1928–1931. Originalhalbleinenband<br />

mit Rückenschild, Kopfschnitt vergoldet. € 300<br />

Gesetzt aus der für dieses Werk von der Bremer Presse geschnittenen »Liturgica« und gedruckt<br />

in Rot und Schwarz bei Gebr. Oppacher, München. – Auf Zanders »Missale«-Papier. – Das Titelbild<br />

und das Canonbild zeichnete Sepp Frank, die zweifarbigen Initialen Frieda Thiersch. – Hier die bei<br />

Lehnacker beschriebene »Originalvariante«. – Die Existenz einer Variante für das Erzbistum Freiburg/Breisgau<br />

(siehe die folgende <strong>Katalog</strong>nummer) ist Lehnacker unbekannt geblieben.<br />

38,0 : 26,0 cm. LXVI, [2], 250, CXXIII, [1], 251–372, 336, 230, 33, [7] Seiten. – Deckel minimal fleckig. – Gering gelockert.<br />

Lehnacker 90<br />

122<br />

Eins von 1050 Exemplaren. – Festschrift zu Hofmannsthals 50. Geburtstag. – Mit einer Radierung<br />

von Ludwig von Hofmann und je einer Lithographie von Max Liebermann und Emil Orlik. – Mit<br />

Textbeiträgen u. a. von Rudolf Borchardt, Rudolf Kassner, Thomas Mann und Rudolf Alexander<br />

217<br />

123


218 Bremer Presse – Missale romanum. Edition Lacensis. München 1928–1933 (1936). Zwei braune<br />

Maroquinbände mit reicher Vergoldung (signiert: Herder). € 450<br />

Gesetzt aus der für dieses Werk von der Bremer Presse geschnittenen »Liturgica« und gedruckt<br />

in Rot und Schwarz bei Gebr. Oppacher, München. – Auf Zanders »Missale«-Papier. – Das Titelbild<br />

und das Canonbild zeichnete Sepp Frank, die zweifarbigen Initialen Frieda Thiersch. – Dieses Exemplar<br />

wurde für den Gebrauch im Erzbistum Freiburg angepasst und von dem dortigen Herder<br />

Verlag verlegt: Abweichendes Grußwort (Erzbischof Karl von Freiburg statt Franz Xaver Eberle,<br />

Bischof des Bistums Augsburg), teils leicht abweichender Satz und anders laufende Paginierung,<br />

Zwischentitel, nachgebundene Ergänzungen von 1936 etc. – Die besonders am Ende der einzelnen<br />

Teile abweichenden Seiten wurden aus der gleichen Type der Bremer Presse gesetzt. – In dieser<br />

Form sehr selten. – Mit handschriftlichen Widmungen auf den beiden Titelblättern von 1936<br />

»Festum S. Guilelmi Abbatis«.<br />

Kollation: Band I: LXVI, [2], 250, CXVII, 90, 170, 219–230, 33, [5], 16 Seiten (Nachträge); Band II: LXVI, [2], 251–372, CXII, CX-<br />

VII–CXXIII, [1], 74–336, 150, 169–230, 33, [5], 22 Seiten (Nachträge). – Lederbände leicht berieben, 1 Blattweiser abgerissen,<br />

1 Randeinriss restauriert.<br />

Vgl. Lehnacker 90<br />

219 JG Bremer Presse 1923. [München 1923]. Halbleinenband. € 100<br />

Sonderdruck aus Anlass der zehnjährigen Drucktätigkeit der Presse, mit einem Verzeichnis der bis<br />

dahin erschienenen Drucke. – Titel und Initialen von Anna Simons. – Auf Bütten. – Gesetzt aus der<br />

16pt Antiqua. – Dieses erste Verzeichnis der Presse ist durch seinen ephemeren Charakter inzwischen<br />

sehr selten geworden.<br />

26,8 : 18,3 cm. [8] Seiten.<br />

Lehnacker 95<br />

221 222<br />

220 Bremer Presse – Sieben Drucke der Presse. Bad Tölz 1920, meist aber München 1922–1926. Originalpappbände.<br />

€ 450<br />

Alle auf Zanders-Bütten. – Titel und Initialen zeichnete Anna Simons. – Drei Handpressendrucke:<br />

I: Francis Bacon. The Essays. Bad Tölz 1920. 270 Exemplare. Lehnacker 6. – II: Sappho. Gedichte.<br />

(griechisch). 1922. 486 Exemplare. Erste Verwendung der neuen griechischen Type der<br />

Presse. – III: Aischylos. Prometheus (griechisch). Mit Holzschnitten von Ludwig von Hofmann.<br />

1926. 250 Exemplare. – Vier Bücher des Verlages der Bremer Presse, gedruckt in der Mandruck<br />

AG: IV: Goethe. Hermann und Dorothea. 1922. 500 Exemplare. – V: Schiller. Demetrius. 1922.<br />

500 Exemplare. – VI: Rudolf Borchardt. Der ruhende Herakles. 1924. 180 Exemplare. Druckvermerk<br />

vom Verfasser signiert. – VII: Friedrich Hölderlin. Hymnen. 1924. 200 Exemplare.<br />

Meist 28,5 : 19,5 cm. – Einbände teils gebräunt, zwei an den Kapitalen beschädigt. – Zwei Bände innen leicht, einige am<br />

Schnitt auch stärker stockfleckig.<br />

Lehnacker 6, 14, 20, 41, 43, 46 und 63<br />

221 Anna Simons – Dante Alighieri. Sonetti, Ballate, Sestine. Scritta a mano die Anna Simons […]<br />

dall’originale nel xv. centenario del Poeta. München, Drei Masken [1921]. Violetter Maroquinband<br />

mit vergoldeten Deckelkantenfileten. € 200<br />

Bibliotheca manu scripta (Münchner Skriptor-Drucke), Reihe I, Band VI. – Exemplar XV von 100,<br />

im Druckvermerk von der Schriftkünstlerin der Bremer Presse signiert. – Gedruckt in Blau und<br />

Schwarz auf Japan nach der Kalligraphie von Anna Simons.<br />

19,0 : 16,0 cm. [36] Seiten. – Kapitale mit kleinen Schabstellen. – Ein leeres Vorblatt mit Filmoplastspuren.<br />

Rodenberg 441, I, 2<br />

222 Hertha von Gumppenberg – Die sieben Bußpsalmen aus der Vulgata übertragen. München,<br />

Theatiner 1923. Originalhalbmaroquinband. Rückentitel und Deckelfilete vergoldet. € 150<br />

Unnummeriertes Exemplar, über die Auflage von 350 hinaus gedruckt. – Nach der Kalligraphie<br />

von Hertha von Gumppenberg und mit deren schönen verzierten Initialen bei F. Bruckmann in<br />

Lichtdruck reproduziert. – Die Übertragung der sieben Psalmen stammt von dem Jesuitenpater<br />

Peter Lippert. – Hertha von Gumppenberg schuf auch die Vorlage für einen der Münchner Scriptor-Drucke,<br />

weshalb Rodenberg das hier vorliegende Werk bei dieser Reihe ausführlich erwähnt.<br />

124<br />

218<br />

34,6 : 27,0 cm. [44] Seiten. – Rücken minimal berieben.<br />

Rodenberg 442 Anmerkung<br />

125


223 JG Cranach-Presse – [Homer]. Die Odyssee. Neu ins Deutsche übertragen von Rudolf Alexander<br />

Schröder. Erster bis zwölfter Gesang [und] Dreizehnter bis vierundzwanzigster Gesang. Zwei Bände.<br />

Leipzig, Insel [1907–1910]. Mit Titeln und Initialen von Eric Gill und fünf Holzschnitten von<br />

Aristide Maillol. Originalhalbpergamentbände mit Rückenvergoldung und vergoldeter Bordüre<br />

sowie Buntpapierdeckelbezügen. € 3.000<br />

Exemplar 104 von 425, von denen 350 für den Verkauf bestimmt waren. – Satz aus der Caslon-<br />

Antiqua. – Druck unter Leitung von Harry Graf Kessler bei R. Wagner Sohn, Weimar. – Auf Bütten.<br />

– Eric Gill entwarf die Titelblätter - jeweils mit einer Holzschnittvignette von Maillol - und die Holzschnittinitialen,<br />

von denen drei von Maillol ornamentiert wurden. – Die Titel- und Zwischentitelzeilen<br />

sowie die Ornamentierungen der Initialen wurden in Rot gedruckt. – Die Bezugspapiere<br />

der Deckel sollten nach Kesslers Plan (und langjährigen Annahmen der Fachwelt) Mario Fortuny<br />

liefern. Da sich dies aber für Kessler unannehmbar lange verzögerte, übernahm Eric Gill auch die<br />

Gestaltung nach einem alten mykenischen Muster. – Beide Bände mit handschriftlichem Besitzvermerk<br />

von Raoul Hausmann, datiert 1910 bzw. 1911: Dass der junge Hausmann dieses luxeriöse<br />

Werk erworben hat, überrascht. Doch waren in seiner Bibliothek ganz offensichtlich auch andere<br />

Luxusausgaben des Insel-Verlages vorhanden, so zum Beispiel auch Nietzsches »Ecce homo« in<br />

der van de Velde-Ausgabe von 1908. – Sehr schönes Exemplar mit interessanter Provenienz.<br />

28,2 : 21,7 cm. [8], 178, [2] Seiten; [6], 169, [3] Seiten.<br />

Müller-Krumbach 17 u. 17 a. – Brinks 29 u. 30. – Schauer II, 50. – Sarkowski 784. – Gill 301<br />

224 225<br />

224 JG Cranach-Presse – Albert Verwey. Gedichte. Übertragen von Paul Cronheim. Leipzig, Insel 1917.<br />

Originalpappband mit einem Deckelholzschnitt von E. R. Weiß. € 150<br />

Eins von 1050 Exemplaren als Handdruck hergestellt. – Kriegsdruck der Cranach-Presse, Weimar.<br />

– Einbandentwurf von E. R. Weiß. – Die Kriegsjahre zeigten auch im Druck- und Verlagsgewerbe<br />

ihre Auswirkungen: Dieses Buch wurde auf Bütten, allerdings mit dem Wasserzeichen der Ernst<br />

Ludwig Presse gedruckt. – Satz aus der Caslon-Antiqua. – Gedruckt von Walter Tanz und Max<br />

Geski, »Harry Graf Kessler trägt technisch für den Druck, den er nicht überwachen konnte, keine<br />

Verantwortung« (Druckvermerk).<br />

25,7 : 18,8 cm. 173, [3] Seiten. – Einband teils gebräunt und leicht berieben.<br />

Müller-Krumbach 28. – Brinks 45. – Sarkowski 1834<br />

225 JG Cranach-Presse – Max Goertz. Gedichte. Leipzig, Insel 1922. Mit je einer Holzschnittvignette<br />

von Georg Alexander Mathéy auf dem Titel und dem Vorderdeckel. Gelber Originalpappband<br />

(Handeinbände-Abteilung E. A. Enders, Leipzig). Im hellblauen Originalschuber. € 200<br />

Eins von 50 unnummerierten Exemplaren, die nicht für den Handel bestimmt waren (Gesamtauflage<br />

300). – Typographische Gestaltung von Georg Alexander Mathéy. – Satz von Walter Tanz<br />

und Max Kopp aus der Caslon-Antiqua und Kursiv. – Druck von Walter Tanz und Max Kopp. – Auf<br />

Bütten. – »Wilma Marquise von Brion in tiefer Ehrfurcht gewidmet«.<br />

126 223<br />

24,2 : 18,8 cm. 59, [5] Seiten. – Das zitronengelbe Bezugspapier der Deckel mit kleinen, leichten Stockflecken, unteres<br />

Kapital und Schuberkanten etwas bestoßen. – Innen tadellos.<br />

Müller-Krumbach 34. – Brinks 56. – Schauer II, 75. – Sarkowski 538<br />

127


226 Cranach-Presse – William Shakespeare. Die tragische Geschichte von Hamlet Prinzen<br />

von Dænmark in deutscher Sprache. Neu übersetzt und eingerichtet von Gerhart Hauptmann<br />

[…] Mit Figurinen und Holzschnitten […] von Edward Gordon Craig. Leipzig, Insel und Berlin, S.<br />

Fischer 1929. Mit 74 Holzschnitten im Text und einer figürlichen Initiale. Handgebundener dunkelroter,<br />

besonders grobnarbiger Originalmaroquinband mit vergoldeten Fileten auf sechs Rückenfeldern,<br />

Deckel- und Innenkanten; Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet (signiert: O. Dorfner).<br />

€ 6.000<br />

Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Exemplar 187 von 230 auf Maillol-Kessler-Bütten. Es wurden<br />

weitere acht Exemplare auf Pergament und 17 auf Kaiserlich Japan gedruckt. – Satz von Walter<br />

Tanz und Hans Schulze aus der von Edward Johnston entworfenen Hamlet-Fraktur. – Gedruckt<br />

von H. Gage-Cole und Max Kopp unter Beihilfe von Hugo Bergmann und Franz Hornik.<br />

Kesslers Vorhaben, eine Hamlet-Ausgabe mit Holzschnitten von Craig zu drucken, reichen bis<br />

in das Jahr 1910 zurück. Aber erst das Zusammentreffen mit Gerhart Hauptmann und Anton<br />

Kippenberg auf der BUGRA in Leipzig im Mai 1927 brachten die Pläne in eine konkrete Realisierungsphase.<br />

– Die Holzschnitte Craigs entstanden ganz im Hinblick auf seine Bühnenbildentwürfe,<br />

sie waren zum Teil wirkliche Figurinen und Versatzstücke für das kleine Modelltheater von<br />

Craig in Florenz. – Der Satz der Schrift mit den verschiedenen Text- und Kommentarblöcken und<br />

der oft aus mehreren Stücken bestehenden Holzschnitte stellte höchste Anforderungen an Walter<br />

Tanz. Der Druck der Holzschnitte erfolgte teils mit mehreren »Zurichtungen«, um die feinen Farbnuancen<br />

in einem Druckvorgang zu erzielen. Fachleute bewunderten diese Leistung: »Poeschel<br />

sagte mir privatim, der ›Hamlet‹ habe ihm eine schlaflose Nacht bereitet, so habe er sich über<br />

ihn aufgeregt. Er begreife nicht, wie wir die Zweifarbendrucke von einem einzigen Holzstock gemacht<br />

hätten. Da Poeschel wohl der beste deutsche Drucker ist, will das allerhand heißen, wenn<br />

er mir das sagt.« (Harry Graf Kessler, Tagebücher, 14. III. 1930; ausführliche Bilddokumentation bei<br />

Brinks, S. 323ff.). – Der »Hamlet« wurde von der Jury 1929 einstimmig zum schönsten Buch des<br />

Jahres gewählt.<br />

36,0 : 24,5 cm. [6], 202, [8] Seiten. – Einband mit winzigen Bereibungen und kleinen Kratzern. – Teils mit kleinen Stockflecken,<br />

etwa 10 Blätter etwas stärker betroffen. Vorsatzblätter am Rand leimschattig.<br />

Müller-Krumbach 48. – Brinks 76. – Schauer II, 74 (Abb.). – Sarkowski 1585. – Eyssen Seite 95: »zweifellos der typographisch<br />

interessanteste Druck Kesslers«. – Gill 340a<br />

227 JG Cranach-Presse – William Shakespeare. Die tragische Geschichte von Hamlet Prinzen<br />

von Dænmark in deutscher Sprache. Neu übersetzt und eingerichtet von Gerhart Hauptmann<br />

[…] Mit Figurinen und Holzschnitten […] von Edward Gordon Craig. Leipzig, Insel und Berlin, S.<br />

Fischer 1929. Mit 74 Holzschnitten im Text und einer figürlichen Initiale. Handgebundener helllroter<br />

Maroquinband. Rückentitel und -fileten, Deckelkanten- und doppelte Innenkantenfileten,<br />

Stehkanten- und Kapitalbordüren sowie Kopfschnitt vergoldet. Mit Japanvorsätzen. Im Originalschuber<br />

mit Lederkanten. € 6.000<br />

Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Exemplar 208 von 230 auf Maillol-Kessler-Bütten. – Insgesamt<br />

hervorragend erhaltenes Exemplar in zwar unsigniertem, aber meisterhaften und den Originalen<br />

von Dorfner und Prade in nichts nachstehenden Einband.<br />

36,8 : 25,0 cm. [4], 202, [6] Seiten. – Einige Seiten mit kaum sichtbaren, nur vier mit etwas stärkeren Stockfleckchen.<br />

Müller-Krumbach 48. – Brinks 76. – Schauer II, 74 (Abb.). – Sarkowski 1585. – Eyssen Seite 95: »zweifellos der typographisch<br />

interessanteste Druck Kesslers«. – Gill 340a<br />

128 227<br />

129<br />

226


228 Cranach-Presse – William Shakespeare. Hamlet – Daraus: Ein Doppelblatt auf Kaiserlich Japan.<br />

Mit drei Holzschnitten. Weimar um 1928. € 200<br />

Die Seiten 117–120 des berühmten Buches. – Gesetzt aus der Hamlet-Fraktur von Edward Johnston<br />

und hier gedruckt auf Kaiserlich Japan (wie die 17 Vorzugsexemplare). – Die Holzschnitte von<br />

Edward Gordon Craig. – Kolumnentitel in Rot gedruckt. – Tadellos erhalten.<br />

34,9 : 48,0 cm (offen). – Mit Mittelfalz.<br />

Vgl. Müller-Krumbach 48 und Brinks 76<br />

229 JG Cranach-Presse – Rainer Maria Rilke. Gesammelte Gedichte. Erster [bis] Vierter Band. Leipzig,<br />

Insel 1930–1934. Hellrote Maroquinbände mit schwarz-goldenen Rückenschildchen und blindgeprägter<br />

Filetenverzierung auf Rücken und Deckeln. € 1.500<br />

Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Exemplar 173 von 200 auf handgeschöpftem Maillol-Kessler-<br />

Bütten (Gesamtauflage 225). – Satz von Walter Tanz und Max Kopp aus der Jenson-Antiqua und<br />

Johnston-Kursiv. – Die Bände I–III wurden unter Aufsicht von Max Goertz und Harry Graf Kessler<br />

auf der Weimarer Cranach-Presse gedruckt, Band IV nach deren Auflösung unter Verwendung der<br />

gleichen Schriften in der Offizin Poeschel & Trepte, Leipzig, teils noch unter Aufsicht von Kessler<br />

selbst. – Die Titelzeilen der Gedichte und die Zwischentitel wurden in Rot gedruckt. – Die Titelschrift<br />

und Initialen zeichnete Eric Gill, die Initialen wurden von Aristide Maillol ornamentiert. –<br />

Mit gestochenem Exlibris.<br />

27,0 : 18,8 cm. [2], 271, [3]; [2], 282, [8]; [2], 222, [4]; 265, [7] Seiten. – Vereinzelte Blattkanten mit winzigen Stockflecken,<br />

insgesamt sehr gut erhalten.<br />

Müller-Krumbach 52. – Brinks 82, 83 und 94. – Schauer II, 75. – Sarkowski 1348. – Ritzer G 2. – Gill 342<br />

230 JG Cranach-Presse – Rainer Maria Rilke. Duineser Elegien. Elegies from the Castle of Duino.<br />

Translated from the German of Rainer Maria Rilke by V. Sackville-West and Edward Sackville-West.<br />

London, Hogarth Press & Leipzig, Insel 1931. Mit 20 Holzschnitt-Initialen von Eric Gill. Originalhalbpergamentband<br />

mit vergoldetem Rückentitel und Kopfgoldschnitt. € 1.500<br />

Erste Ausgabe der englisch-deutschen Parallelausgabe. – Exemplar 114 von 230 auf handgeschöpftem<br />

Maillol-Kessler-Bütten. – Druck der Cranach Presse. – Im Druckvermerk von den<br />

Übersetzern signiert. – Satz von Walter Tanz und Hans Schulze aus der Johnston-Kursiv und<br />

Jenson-Antiqua. – Druck von Willy Laste. – Die Titelzeile und die Übersetzerhinweise am Ende der<br />

zehn Elegien wurden in Rot gedruckt. – Tadelloses Exemplar.<br />

25,3 : 16,3 cm. [6], 132, [6] Seiten.<br />

Müller-Krumbach 54. – Brinks 87. – Schauer II, 75 (Abbildung). – Sarkowski 1338a. – Gill 347<br />

130 230<br />

131<br />

229


231 JG Cranach-Presse – Paul Valery. Gedichte. Übertragen durch Rainer Maria Rilke. Leipzig, Insel<br />

1925. Handgebundener gelber Originalecrasélederband; Rückentitel, Deckelvignette, Stehkantenfileten<br />

und Kopfschnitt vergoldet (H. Sperling). € 1.200<br />

Erste deutsche Ausgabe der »Poésies«. – Exemplar 37 von 50 der Vorzugsausgabe auf Japan, weitere<br />

400 und 25 nicht für den Handel bestimmte Exemplare wurden auf Bütten gedruckt und in<br />

Halbpergament gebunden. – Handdruck unter Leitung und nach Satzanordnung von Harry Graf<br />

Kessler und Alexander Mathéy. – Gesetzt aus der Caslon-Antiqua von Walter Tanz. – Gedruckt von<br />

Max Kopp und Erich Hillhof. – Von Eric Gill stammen die beiden floral verzierten Initialen (Vorderdeckel<br />

und Textanfang) sowie die Inselschiff-Titelvignette und die Colophon-Vignette am Ende,<br />

letztere drei wurden in Rot gedruckt. – Der Einband stammt zweifelsfrei aus der Werkstatt H. Sperling,<br />

Leipzig, blieb aber unsigniert.<br />

27,5 : 19,3 cm. 60, [4] Seiten. – Rücken kaum sichtbar verfärbt. – Letzte Seite leicht stockfleckig.<br />

Müller-Krumbach 38. – Brinks 59. – Sarkowski 1798. – Gill 326. – Slg. Achilles 235. – Fromm VI, 25924<br />

232 Cranach-Presse – John Dieter Brinks. Das Buch als Kunstwerk. Die Cranach Presse des<br />

Grafen Harry Kessler. Laubach und Berlin, Triton 2003. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen.<br />

Originalleinenband mit Schuber. € 120<br />

Eins von 800 Exemplaren der ersten Ausgabe. – Neben der Bibliographie von Renate Müller-<br />

Krumbach das Standardwerk zu einer der bedeutendsten deutschen Pressen des 20. Jahrhunderts.<br />

– Mit Beiträgen von Renate Müller-Krumbach, Anne Hyde Greet, Lindsay Newman, Thomas<br />

Föhl und Gunnar A. Kaldewey. – Mit einem <strong>Katalog</strong> der Presse sowie zahlreichen Abbildungen von<br />

Einband- und Druckvarianten. – Tadellos.<br />

30,5 : 24,5 cm. 453, [3] Seiten<br />

233 Aristide Maillol – Longus. Les pastorales ou Daphnis et Chloe. Traduction d‘Amyot. Revue et<br />

complétée par P.-L. Courier. Bois originaux d‘Aristide Maillol. Paris, Frères Gonin 1937. Mit 47 Holzschnitten,<br />

davon einer auf dem Umschlag, und vier Holzschnittinitialen. Originalhalbpergamentband<br />

mit eingebundenem Originalumschlag. Im Originalschuber. € 1.500<br />

Exemplar 184 von 500. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Maillol-Bütten. – »Small in<br />

scale, it is perhaps the most harmonious of Maillol‘s illustrated books« (Garvey). – Nach den Vergil-<br />

Eclogen (Cranach-Presse 1926) und Ovids »L’art d’aimer« (Lausanne 1935) das dritte von Maillol<br />

illustrierte Buch mit antikem Text. 1937–1944 folgte dann der zweite Teil der Vergil-Dichtungen<br />

(Georgica). – John Rewald über die Holzschnitte Maillols: »Die wenigen Striche, mit denen er seine<br />

Personen schafft, sind von klarer Lebendigkeit und angeborener Grazie, sie sind kindlich und anmutig,<br />

keusch und sinnlich zugleich […]« – Kaum eine Holzschnittfolge Maillols ist anmutiger als<br />

die zu der Erzählung von der unschuldigen Liebe der Hirtenkinder Daphnis und Chloe. »Sensual,<br />

sometimes erotic but in the best sense of both terms Maillol […] is a perfect illustrator of ancient<br />

and modern classics« (W. J. Strachan).<br />

132 Beide 231<br />

21,3 : 14,2 cm. [6], 217, [11] Seiten. – Schuber leicht fleckig, Rücken mit kleinem Braunfleck.<br />

Rauch 141. – Garvey 174 (Anzahl der Holzschnitte auch untereinander abweichend)<br />

133<br />

233


Der Insel-Verlag, Insel-Bücherei und die Pressen des Verlages<br />

Die meisten Bücher des folgenden Kapitels, wie auch weitere moderne Pressendrucke, illustrierte<br />

Bücher und Graphiken in diesem <strong>Katalog</strong>, stammen aus der Sammlung des Frankfurter Rechtsmediziners<br />

Professor Dr. Joachim Gerchow (1921–2012). Wir freuen uns, dass heute die von ihm<br />

in Jahrzehnten zusammengetragenen Schätze wieder in neue Sammlungen gelangen werden.<br />

Aus der Bibliothek von Alfed Walter Heymel, dem Begründer der »Insel«<br />

234 JG Die Insel. Monatsschrift mit Buchschmuck und Illustrationen. Herausgegeben von Otto Julius<br />

Bierbaum, Alfred Walter Heymel, Rudolf Alexander Schröder. Erster [bis] Dritter Jahrgang [in zehn<br />

Bänden]. Berlin, Schuster & Löffler, ab Band II: im Verlage der Insel bei Schuster & Löffler 1899–<br />

1902. Mit zahlreichen Abbildungen und Buchschmuck. Originalpergamentbände mit vergoldetem<br />

Rückentitel, blindgeprägter Deckelvignette und Kopfschnittvergoldung (I-VIII) bzw. Halbpergamentbände<br />

mit vergoldetem Rückentitel (IX und X). € 5.000<br />

Vollständiges Exemplar der bedeutenden literarischen Zeitschrift der Jahrhundertwende aus<br />

dem Besitz von Alfred Walter Heymel und mit dessen von Heinrich Vogeler entworfenem<br />

Exlibris in allen zehn Bänden. – Alle Bände in der jeweils bestmöglichen Ausstattung: Erster Jahrgang<br />

(Bände I–IV): Eins von 15 Exemplaren der ersten Vorzugsausgabe auf Japan und in Ganzpergamenteinbänden<br />

von Hübel & Denck. – Zweiter Jahrgang (V–VIII): Exemplar der Vorzugsausgabe<br />

auf Insel-Bütten (Sarkowski unbekannt), die Japanausgabe war entfallen, der Satz generell sehr<br />

vereinfacht. – Dritter Jahrgang (IX–X): Es erschien keine Vorzugsausgabe, Druck auf Maschinenpapier.<br />

– Das berühmte erste Verlagssignet, entworfen von Peter Behrens, wurde als Wasserzeichen<br />

der Büttenpapiere und als Deckelvignette der Pergamentbände verwendet.<br />

Nach Angaben von Rudolf Alexander Schröder wurde die Gründung des Insel-Verlages und der<br />

Zeitschrift mit Otto Julius Bierbaum in dessen Dresdner Wohnung im Frühjahr 1899 besprochen.<br />

Er hatte ihn zusammen mit seinem Vetter Alfred Walter Heymel besucht. Heymel wurde als unehelicher<br />

Sohn eines hohen sächsischen Beamten und einer Amerikanerin 1878 in Dresden geboren<br />

und von dem reichen Bremer Kaufmann Adolph Heymel (1865-1910) adoptiert. Nach dem<br />

frühen Tode seiner Adoptiveltern, von denen er neben dem Namen ein beachtliches Geldvermögen<br />

geerbt hatte, kam er zu Verwandten des Vaters nach Bremen. Hier lebte auch sein Vetter<br />

Rudolf Alexander Schröder. Dieser zog nach dem Abitur 1897 nach München und Heymel folgte<br />

ihm ein Jahr später. – Das erste Heft erschien in einer vor allem für Werbezwecke gedachten Auflage<br />

vom 10.000 Exemplaren, die Auflagen wurden im Folgenden stätig reduziert.<br />

Die buchkünstlerische Gestaltung der ersten vier Quartale lag jeweils exklusiv bei Gustav Lemmen,<br />

Heinrich Vogeler, Thomas Theodor Heine und Emil Rudolf Weiß, die auch weiterhin maßgeblich<br />

zu Buchschmuck und Illustration beitrugen. Besonders die ersten zwölf Hefte sind in bis<br />

dahin unbekannt üppiger Art illustriert. – Gesetzt aus der hauseigenen Fraktur und gedruckt bei<br />

Drugulin, Leipzig. – Ab Jahrgang II wurde die Ausstattung aus Kostengründen vereinfacht, ab<br />

Jahrgang III nochmals drastisch reduziert. – »Die Insel« druckte zahlreiche Erstveröffentlichungen<br />

ihrer Herausgeber aber auch anderer Dichter, so z.B. Hofmannsthals »Der Kaiser und die Hexe«<br />

mit Doppeltitel von Heinrich Vogeler und Paul Scheerbarts »Raakóx der Billionaer« mit den Illustrationen<br />

von Valloton. Die Zeitschrift stellte viele junge, bis dahin unbekannte Künstler erstmals<br />

einer – wenn auch elitären – Öffentlichkeit vor: Bereits im Sommer 1900 veröffentlichte »Die<br />

Insel« erste Zeichnungen von Marcus Behmer. – Meinungsverschiedenheiten unter den Herausgebern<br />

und die unzureichende Absatzsituation führten zum Ausscheiden von Heymel und<br />

Schröder am Ende des zweiten Jahres. Die Zeitschrift, nun mit dem Untertitel »Aesthetisch-<br />

Gesamtwerk. – Die Zeitschrift steht am Beginn eines der renommiertesten und auf dem Gebiet<br />

der Buchkunst engagiertesten deutschen Verlage. Als die Zeitschrift aufgrund wirtschaftlicher<br />

Schwierigkeiten (Sarkowski: »die aufwendige Ausstattung des ersten Jahrgangs war für deutsche<br />

Verhältnisse ungewöhnlich«) 1902 eingestellt wurde, gliederten die drei Herausgeber den »Verlag<br />

der Insel« aus dem Berliner Unternehmen aus und gründeten unter Leitung von Rudolf von<br />

Poellnitz die Insel-Verlag GmbH.<br />

24,5 : 19,5 cm bzw. 21,0 : 15,5 cm. – Die Pergamentbände etwas fleckig und vereinzelt leicht berieben. – 2 Blätter unsachgemäß<br />

geöffnet. – Teils unaufgeschnitten. – Band I ohne Titelei und Inhaltsverzeichnis (liegt in Kopie bei). – Bei der fehlenden<br />

Seite 119/120 in Band II handelt es sich um einen Paginierungsfehler. – In Band V (Jahrgang II, Heft 2) wurden die<br />

134 belletristische Monatsschrift mit Bildbeigaben« wurde im letzten Jahr von Bierbaum und Franz<br />

Blei herausgegeben. Am Ende erschien ein, nach Sarkowski »recht fehlerhaftes«, Register zum<br />

Seiten 191–200 herausgerissen. Diese »Selbstzensur« des Verfassers – es handelt sich um Heymels eigenen Text »Unter<br />

Freunden«, bedürfte näherer Untersuchung.<br />

Sarkowski 1974–1983. – Diesch 2696. – Schauer I, 28<br />

135


235 237<br />

235 Almanach der Insel für 1900. Herausgegeben von Otto Julius Bierbaum, Alfred Walter Heymel,<br />

Rudolf Alexander Schröder. Berlin, Schuster & Loeffler 1899. Kordelgeheftete Originalbroschur.<br />

€ 300<br />

Erste Ausgabe des einzigen Almanachs, der zu der Zeitschrift »Die Insel« erschien. – Mit einem Vorwort<br />

der Herausgeber über das Projekt »Die Insel«, das Mappenwerk zur Zeitschrift und andere<br />

Publikationen. – Auf Insel-Bütten.<br />

18,3 : 12,5 cm. [64] Seiten. – Leicht geknickt, hinterer Umschlag unten mit leichtem Wasserrand.<br />

Sarkowski 1984<br />

Aus 236 Aus 236<br />

236 Insel-Almanach auf das Jahr 1906 [bis] 1961. Leipzig, Insel [1905–1960]. Alle 44 Bände der Reihe.<br />

Mit Illustrationen und Tafeln. Illustrierte Originalbroschuren. € 120<br />

Vollständige Folge aller von 1906 bis 1961 erschienenen Almanache – zur Ausnahmestellung des<br />

»Almanachs von 1900« siehe die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer. – 1906: Exemplar 12 von 200 der<br />

Vorzugsausgabe auf Bütten. – Mit den beiden Lücken in der Jahresfolge: Es erschien kein Jahrgang<br />

1920 (durch die damals neu ausgegebene Reihe »Das Inselschiff«) und kriegs- und zeitbedingt<br />

ebenfalls keine Almanache zwischen 1942 bis 1951. – Anfangs noch in Umfang, Gestaltung<br />

und Format wechselnd, ziert seit 1908 fast jeden Umschlag eine Variante des Verlagssignets. Die<br />

Entwürfe für die Monatszeichnungen der Kalendarien und für die Umschlagillustrationen stammen<br />

von Rudolf Alexander Schröder, Friedrich Wilhelm Kleukens, F. H. Ehmcke, Emil Rudolf Weiß,<br />

Thomas Theodor Heine, Emil Preetorius, Walter Tiemann, Max Slevogt, Marcus Behmer, Jan Tschichold,<br />

Hans Alexander Müller, Fritz Kredel, Rudolf Koch, Imre Reiner, Felix Hoffmann und vielen<br />

anderen bekannten Künstlern.<br />

Meist 18-20 : 13 cm. – Etwa 10 Umschläge mit kleinen Fehlstellen, durchgehend mit leichten Lagerungsspuren.<br />

Sarkowski 1985 VA, 1986–2028<br />

237 Die Abenteuer Sindbad’s des Seefahrers wie sie aufgezeichnet sind in dem Buche genannt<br />

Tausend u. eine Nacht. Leipzig, Insel 1913. Mit farbig illustriertem Doppeltitel, acht farbigen Tafeln<br />

und acht figürlichen Initialen von Agnes Peters. Dunkelblauer Halblederband mit Rücken- und<br />

Kantenvergoldung. € 120<br />

Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Die Übersetzung stammt von Felix Paul Greve. – Deckelvignette<br />

und Verlagssignet des Originalpappbandes in den Innendeckel eingelassen.<br />

23,5 : 16,5 cm. 119, [5] Seiten, 10 Tafeln. – Doppeltitel in den Rändern leicht fleckig.<br />

Sarkowski 2<br />

136 137


240<br />

238 JG Gabriele d’Annunzio. In memoriam Friedrich Nietzsche. Dichtung. Leipzig, Insel 1906. Originalpergamentbroschur<br />

mit goldgeprägtem Titel. € 400<br />

Exemplar 6 von 25 der Vorzugsausgabe auf Pergament, weitere 375 Exemplare wurden auf Velin<br />

gedruckt. – Druck bei Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Schöner, breitrandiger Druck in Rot und<br />

Schwarz. – Übertragung ins Deutsche von Otto Freiherr von Taube. – D’Annunzio war glühender<br />

Wagner- und Nietzsche-Verehrer, nach Aussagen von Nietzsche-Kenner Masini jedoch ohne<br />

jedwede Nietzsche-Kenntnis: »einer jener lästigen Nachfolger, denen schon Zarathustra mit dem<br />

Knüppel drohte.« (Bruno Hillebrand, Nietzsche, Göttingen 2000). – Exlibris Max Kirdorf, dessen<br />

berühmte Sammlung 1929 bei Emil Hirsch, München, versteigert wurde.<br />

25,9 : 17,6 cm. [30] Seiten. – Pergamentumschlag etwas geknittert, innen teils verfärbt und fleckig.<br />

Sarkowski 31<br />

239 JG Arien und Bänkel aus Altwien. Gesammelt und eingeleitet von Oskar Wiener. Leipzig, Insel<br />

1914. Blauer Originalmaroquinband mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung (signiert: E. A.<br />

Enders, Leipzig). € 250<br />

Exemplar 22 von 800, wobei nur der kleinste Teil dieser Auflage in diesem vorzüglichen, von Emil<br />

Rudolf Weiß entworfenen, Handeinband der Leipziger Binderei erschienen ist. – Gedruckt bei<br />

Breitkopf & Härtel, Leipzig, auf getöntem Bütten. – Abbildung auf Seite 182.<br />

18,5 : 12,0 cm. 403, [5] Seiten. – Rücken fast unmerklich verfärbt.<br />

Sarkowski 46<br />

240 JG Honoré de Balzac. Menschliche Komödie. I–XVI. – Briefe an die Fremde. I/II. – Die dreißig<br />

tolldreisten Geschichten, genannt Contes drolatiques. I/II. – Physiologie der Ehe. – Übersetzt<br />

von Felix Paul Greve (und anderen). Leipzig, Insel 1908–1911. Grüne Originalmaroquinbände<br />

mit vergoldeten Rückentiteln und Kopfschnittvergoldung. € 1.200<br />

Jeweils Exemplare der Vorzugsausgaben (Auflage 100 Exemplare, Bände I und II der »Menschlichen<br />

Komödie« 200 Exemplare). – Vollständige Folge aller 21 Bände mit Werken Balzacs, die als<br />

Vorzugsausgaben in identischer Ausstattung erschienen: Gedruckt auf Insel-Bütten und gebunden<br />

in grünes Maroquin. – Alle Titel und Zwischentitel, durchgehend in Grün gedruckt, und die<br />

Einbände entwarf Eric Gill, der auch die Titel für die Großherzog Wilhelm Ernst-Ausgaben des<br />

Insel-Verlages zeichnete. – Die Normalausgaben erschienen auf Dünndruckpapier. – Mit Einleitungen<br />

von Hugo von Hofmannsthal, Wilhelm Weigand, Benno Rüttenauer und dem Verfasser<br />

selbst. – »Physiologie der Ehe« in zweiter Auflage, von der aber ebenfalls eine Vorzugsausgabe<br />

ediert wurde. – So vollständig und gut erhalten – zumal in ihrer Lichtempfindlichkeit wegen<br />

»berühmt-berüchtigten« grünen Lederbänden – sehr selten.<br />

19,0 : 13,0 cm. Mit 2 Porträts. – Vereinzelte, kaum sichtbare Bereibungen und einige Rücken unmerklich verfärbt, drei etwas<br />

dunkler.<br />

Sarkowski 69, 72, 77 und 88, jeweils VA. – Vgl. Gill 304<br />

138 139<br />

238


241 JG Charles Baudelaire. Blumen des Bösen. In deutsche Verse übertragen von Graf Wolf v. Kalckreuth.<br />

Leipzig, Insel 1907. Mit illustriertem Titel und sechs Vignetten im Text von Heinrich Wilhelm<br />

Wulff. Originalpergamentband, Titel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 500<br />

Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten (Gesamtauflage 850). – Auch der Einbandentwurf<br />

stammt von Heinrich Wilhelm Wulff. – Sehr schönes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />

19,5 : 14,5 cm. [8], 155, [5] Seiten.<br />

Sarkowski 99<br />

242 JG Aubrey Beardsley – Alexander Pope. Der Lockenraub. Ein komisches Heldengedicht von<br />

Alexander Pope. Mit neun Zeichnungen von A. Beardsley. Leipzig, Insel 1908. Mit neun Illustrationen,<br />

davon sieben blattgroß. Blauer Originalkalblederband mit vergoldeter Deckelillustration.<br />

Rückentitel, Deckelfileten und Kopfschnitt vergoldet. € 600<br />

Exemplar 13 von 100 der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauflage 800). – Übersetzung und<br />

Nachwort von Rudolf Alexander Schröder. – Einbandgestaltung von Aubrey Beardsley.<br />

28,8 : 22,5 cm. [10], 43, [7] Seiten. – Kapitale und Kanten minimal berieben. – Innen tadellos.<br />

Sarkowski 1258<br />

263 246 557 542<br />

140 242<br />

141<br />

241


243 243<br />

243 JG Aubrey Beardsley – Oscar Wilde. Salome. Tragödie in einem Akte. Ins Deutsche übertragen<br />

von Hedwig Lachmann. Mit fünfzehn Zeichnungen von Aubrey Beardsley. Leipzig, Insel 1907. Mit<br />

illustriertem Doppeltitel, einer illustrierten Bordüre, einer Schlussvignette und elf blattgroßen<br />

Illustrationen. Flexibler brauner Originalwildlederband mit grün-goldenem Lederdeckelschild<br />

und grünen Seidenspiegeln. In der Originalseidenkassette. € 750<br />

Exemplar 70 von 100 der Vorzugsausgabe, Text und Abbildungen auf Japan gedruckt. – Wohl<br />

kaum ein anderes Illustrationswerk Beardsleys hat so zu seinem Ruhm beigetragen wie die unzählige<br />

Male nachgedruckte »Salome«. Nachdem die Bilder 1893 in »The Studio« erschienen waren,<br />

wurden sie vom Zensor beanstandet und fanden in England keinen Verleger. – 1903 erschien<br />

die »Salome« bereits ein erstes Mal im Insel-Verlag, illustriert von Marcus Behmer. 1907 folgte die<br />

berühmte Beardsley-Ausgabe. – In der Vorzugsausgabe sehr selten.<br />

27,5 : 21,0 cm. [8], 65, [3] Seiten. – Vorderdeckel mit leichten Druckspuren. Seidenbezug und -futter der Kassette etwas<br />

verschlissen.<br />

Sarkowski 1914<br />

244 JG Aubrey Beardsley – Oscar Wilde. Salome. Tragödie in einem Akte. Ins Deutsche übertragen von<br />

Hedwig Lachmann. Mit fünfzehn Zeichnungen von Aubrey Beardsley. Leipzig, Insel 1907. Ziegelroter<br />

handgebundener Maroquinband mit intarsierten Deckelvignetten, vergoldeten Rücken-<br />

und Innenkantenfileten, Kopfgoldschnitt und violetten Seidenspiegeln und -vorsätzen (signiert:<br />

Heyne-Ballmüller, Werkstätten für Bucheinband · Berlin). € 600<br />

Exemplar 429 von 825, auf Insel-Bütten, die ersten 100 Exemplare wurden auf Japan gedruckt. –<br />

Für die Normalausgabe wurden die 15 Illustrationen auf Strathmore-Japan gedruckt und als Tafeln<br />

eingebunden. – Der Satz ist identisch mit der Vorzugsausgabe, jedoch wurde die Paginierung<br />

entfernt.<br />

142<br />

24,5 : 18,2 cm. [48] Seiten, 15 Tafeln. – Rücken minimal verfärbt. – Seidenbezug der Vorsatzblätter an den Seitenrändern<br />

etwas verschlissen. – Sonst makelloses Exemplar.<br />

Sarkowski 1914 A<br />

244<br />

143


245 248<br />

245 JG Beatrix. Eine brabantische Legende. Verdeutscht durch Friedrich Markus Huebner. Mit sechs<br />

Radierungen von Felix Timmermanns. Leipzig, Insel [1921]. Mit sechs Radierungen. Originalhalbpergamentband<br />

mit vergoldetem Rückentitel und Kopfschnitt. € 150<br />

Exemplar 164 von 310, die ersten 50 Exemplare wurden auf Bütten gedruckt. – Druck in der Spamerschen<br />

Buchdruckerei zu Leipzig. – Felix Timmermanns (1886–1947) war flämischer Dichter<br />

und Maler. Viele seiner Romane und Erzählungen illustrierte er selbst. – Die Beatrix-Legende gründet<br />

wohl im 13. Jahrhundert, Huebners Übersetzung basiert auf einer 1841 erschienenen Abschrift<br />

der Handschrift von 1374. – Tadellos schönes Exemplar.<br />

27,8 : 21,0 cm. 39, [1] Seite. 6 Radierungen.<br />

Sarkowski 103<br />

246 JG Joseph Bédier. Der Roman von Tristan und Isolde. Leipzig, Insel 1911. Schwarzer Originalkalblederband<br />

mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung und Kopfgoldschnitt. € 200<br />

Erste Ausgabe dieser Neuübersetzung von Rudolf G. Binding. – Exemplar 83 von 100 der Vorzugsausgabe<br />

auf Van Gelder-Bütten. – Gedruckt in der Spamerschen Buchdruckerei, Leipzig. – Einbandentwurf<br />

von Emil Rudolf Weiß. – Abbildung auf Seite 141.<br />

247 JG Marcus Behmer – Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten. Band I–XII. Leipzig,<br />

Insel 1906–1908. Mit je einem illustrierten Doppeltitel in Grün, Schwarz und Gold. Originalpergamentbände<br />

mit reicher Rückenvergoldung, vergoldeter Vignette auf den Vorderdeckeln und<br />

Kopfschnittvergoldung. € 800<br />

Exemplar 51 von 100 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten von Van Gelder. – Die Doppeltitel, die<br />

reiche Rückenvergoldung und die Vignette der Vorderdeckel entwarf Marcus Behmer, wobei deren<br />

Gestaltung bei der Vorzugsausgabe von der der Normalausgabe abweicht. Die Doppeltitel<br />

zeigen das Porträt des Königs Schahryar und der Erzählerin Schahrazad. – Die Innendeckel der<br />

Vorzugsexemplare wurden mit goldener Wildseide bezogen. – Die Übersetzung nach der englischen<br />

Fassung von Burton stammt von Felix Paul Greve und wurde hier erstmals veröffentlicht. –<br />

Eingeleitet von Hugo von Hofmannsthal, das Nachwort schrieb K. Dyroff. – Sehr selten, zumal so<br />

gut erhalten: die Mehrzahl der Bände noch unaufgeschnitten.<br />

18,6 : 11,8 cm. – Deckel teils leicht, bei Band I und XII auch etwas stärker fleckig, Hinterdeckel von Band I leicht geknickt. –<br />

Band I mit kleinem Eckabriss, die letzten 3 Blätter mit kaum sichtbarem Wasserrand. – Exlibris.<br />

Sarkowski 1718 VA<br />

248 JG Marcus Behmer – Tausendundein Tag. Orientalische Erzählungen. Erster [bis] Vierter Band.<br />

Leipzig, Insel 1909–1910. Mit je einem illustrierten Doppeltitel in Grün, Schwarz und Gold. Ori ginal<br />

pergamentbände mit reicher Rückenvergoldung, vergoldeter Vignette auf den Vorderdeckeln<br />

und Kopfschnittvergoldung. € 450<br />

Exemplar 5 von 100 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten von Van Gelder. – In identischer Ausstattung<br />

wie die zwölfbändige Ausgabe »1001 Nacht« (siehe die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer). –<br />

Die Übersetzungen nach englischen Vorlagen stammen von Felix Paul Greve und Paul Hansmann<br />

und wurden hier erstmals veröffentlicht. – Sehr selten, zumal so gut erhalten, auch hier teils noch<br />

unaufgeschnitten.<br />

18,6 : 11,8 cm.<br />

Sarkowski 1725 VA<br />

Im Folgenden (<strong>Katalog</strong>nummern 249–259) weitere Behmer-Titel, teils auch außerhalb der »Insel«<br />

144<br />

19,0 : 12,5 cm. [6], 226, [4] Seiten.<br />

Sarkowski 118 VA. – Fromm I, 2719<br />

145<br />

247


249 JG Marcus Behmer – Elena de Wiskovatoff. Acht Radierungen eines Kindes. Herausgegeben<br />

von Marcus Behmer. 1908. Acht Radierungen von Marcus Behmer. In Originalumschlag und -halbleinenmappe<br />

mit Deckelschild. € 800<br />

Exemplar 31 von 40, auf dem Deckelschild und dem Umschlag handschriftlich (von Behmer?)<br />

nummeriert. – Herausgegeben als Privatdruck, gedruckt von Luigi Tassini in Florenz. – Die frühen<br />

druckgraphischen Arbeiten Behmers entstanden nach Kinderzeichnungen von Elena di Wiskovatoff,<br />

die vermutlich die Tochter seiner russischen Wirtin Lydia Wiskovatoffa in Florenz war. – »Behmer<br />

interessierte sich lebenslang für naive Ausdrucksformen, bewunderte besonders die unvermittelte<br />

, unverstellte Schöpferkraft des Einfachen. […] die ungeheuren Erregungen der Kindheit<br />

mit ihren mächtigsten Schöpferkräften sind ihm Teil seiner künstlerischen Inspiration und Produktion.«<br />

(M. Haucke). – Sehr selten und tadellos erhalten.<br />

33,0 : 24,0 cm. – 8 Radierungen .<br />

Haucke 93<br />

250 JG Marcus Behmer – [Johann Wolfgang von] Goethe. West-Östlicher Divan. Leipzig, Insel 1910.<br />

Mit Doppeltitel und Initialen von Marcus Behmer. Originalpergamentband mit intarsiertem, grüngoldenen<br />

Lederornament auf dem Vorderdeckel sowie Rücken-, Deckel- und Kopfschnittvergoldung.<br />

€ 600<br />

Exemplar 9 von 100 der Vorzugsausgabe auf Japan, insgesamt druckte man bei Spamer 1300<br />

Exemplare. – Textrevision von Max Hecker. – Die Buchgestaltung lag ganz in den Händen von<br />

Marcus Behmer, der damit seine »erste typographische Leistung, wenn auch nicht aus eigener<br />

Type, so doch im drucktechnischen Aufbau vom ersten bis zum letzten Buchstaben« lieferte. Die<br />

intensive Arbeit an dem Projekt wird in zahlreichen Briefen dokumentiert, 1974 herausgegeben<br />

von Hans Adolf Halbey und Richard von Sichowsky. Eine Vorzugsausgabe auf Japan hatte Behmer<br />

zunächst abgelehnt, widmete sich dann aber deren Ausstattung bis ins kleinste Detail. – Fritz<br />

Hohmeyer würdigte 1929 in seinem Behmer-Artikel im »Philobiblon« die großartige Arbeit mit<br />

der Abbildung des Doppeltitels nahezu in Originalgröße. – Selten und sehr gut erhalten.<br />

146<br />

Alle 249<br />

25,1 : 15,0 cm. 262, [2] Seiten. – Vergoldung unten am Rücken geringfügig abgeplatzt.<br />

Sarkowski 612 VA. – Schauer II, 45. – Hohmeyer 288 und Abb. 294/295<br />

147<br />

Beide 250


252 251 253<br />

251 JG Marcus Behmer – Voltaire. Zadig oder Das Geschick. Eine morgenländische Geschichte mit<br />

vierzig Radierungen von Marcus Behmer. Übertragen von Ernst Hardt. Berlin, Paul Cassirer 1912.<br />

Blauer Originalleinenband mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel. € 300<br />

Elfter Druck der Pan-Presse. – Exemplar 185 von 250 und somit eins von 170 auf Amerikanischem<br />

Japan. – Die Exemplare 1–80 wurden auf Holländischem Bütten gedruckt und vom Künstler signiert.<br />

– Gesetzt aus der Tiemann-Antiqua. – Der Text wurde bei Imberg & Lefson, Berlin, die Radierungen<br />

auf der dortigen Pan-Presse gedruckt. – Die zeitgenössische Kritik zeigte sich begeistert<br />

(Hans Loubier: »Dem alten Spötter Voltaire ist hier ein gleichgesinnter Illustrator erwachsen«),<br />

obwohl man Behmer aus falsch verstandener Sparsamkeit übel mitgespielt hatte. Die Radierungen<br />

wurden nämlich, ohne Rücksicht auf ihre unterschiedliche Technik, fortlaufend auf Bögen gedruckt,<br />

anschließend auseinandergeschnitten und in das Buch eingeklebt. […] Behmers Zorn war<br />

nur allzu gut zu verstehen: ›Das ist allerdings eine Todsünde gegen den Geist des Buches.‹« (zitiert<br />

nach Jürgen Eyssen, Seite 158).<br />

32,5 : 25,5 cm. 77, [1] Seiten. – Heftung etwas gelockert, sonst sehr schönes, fleckenfreies Exemplar.<br />

Haucke 19. – Feilchenfeldt/Brandis 199.B. – Rodenberg 453, 11. – Schauer II, 43. – Slg. Achilles 285<br />

252 Marcus Behmer – Ecclesiastes oder Der Prediger Salomo. Berlin, Otto von Holten 1920. Mit<br />

einer großen ornamentierten Initiale von Marcus Behmer. Originalhalbleinenband mit Deckelschild.<br />

€ 200<br />

Erster von fünf »Behmer-Drucken« bei Otto von Holten. – Exemplar 157 von 250 auf Zanders-<br />

Bütten, davon kamen 200 in den Handel. Darüber hinaus erschienen sechs Exemplare auf Pergament.<br />

– Im Druckvermerk von Marcus Behmer signiert. – Das erste Buch in der von Marcus<br />

Behmer für Otto von Holten entworfenen Schrift, gesetzt von ihm selbst und mit Titel, der großen<br />

Initiale »A« und dem Delphinsignet, alle drei geschnitten von Eduard Klippel nach Behmers<br />

Zeichnungen.<br />

29,0 : 23,0 cm. 17, [3] Seiten. – Einband leicht berieben und fleckig. – Einzelne Lagen leicht gebräunt. – Titelblatt mit kurzem<br />

Randeinriss.<br />

Rodenberg 244, 1. – Haucke 37. – Schauer I, 195 und II, 89 (Abbildung). – Slg. Achilles 289<br />

Exemplar 318 von 450, weitere 50 wurden von den unverstählten Platten gedruckt. – Druckanordnung<br />

und Radierungen von Marcus Behmer. – Druck auf Bütten bei Otto von Holten, Berlin. – Der<br />

Text wurde aus »Ästhetisches und Polemisches«, S. Fischer Verlag, entnommen. – Gesetzt aus der<br />

Cicero Behrens-Mediaeval. – Der Druckfarbe der Radierungen wurde etwas blaue Farbe beigemischt,<br />

was einen zarteren, nicht schmutzigen Plattenton entstehen ließ. – Die Deckelvignette<br />

entwarf Marcus Behmer, der auch für die Typographie des Buches verantwortlich war.<br />

29,2 : 14,5 cm. 19, [3] Seiten. 3 Radierungen. – Vorderdeckel lichtrandig. – Ränder minimal stockfleckig.<br />

Haucke 46. – Halbey 8. – Erlemann X, 48. – Schauer II, 44. – Hayn/Gotendorf 631<br />

254 Marcus Behmer – Gerhart Hauptmann. Das Hirtenlied. Ein Fragment. Mit siebzehn Bildern,<br />

die von Ludwig von Hofmann gezeichnet u. eigenhändig in Holz geschnitten sind. Berlin, Otto<br />

von Holten 1922. Mit 17 Textholzschnitten. Grüner Originalmaroquinband, Rückentitel, Deckelvignette,<br />

Fileten und Buchschnitt vergoldet (signiert: Bruno Scheer, Berlin). € 450<br />

Eins von 40 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf festem Van Gelder-Bütten. Weitere 360 Exemplare<br />

wurden auf Zandersbütten gedruckt. – Im Druckvermerk von Dichter und Künstler und hier,<br />

wohl zusätzlich, auch von Marcus Behmer signiert. – Dieser hatte 1919 für Otto von Holten eine<br />

neue Antiqua gezeichnet, die bei Gebr. Klingspor, Offenbach/M., geschnitten wurde. Alle fünf<br />

deshalb so genannten »Behmer-Drucke« von Otto von Holten wurden aus ihr gesetzt. – Hervorragend<br />

schöner, breitrandiger Druck in Grün und Schwarz.<br />

28,3 : 18,8 cm. [2], 48, [2] Seiten. – Einband mit leichten Verfärbungen. – Vorsatzränder leimschattig.<br />

Rodenberg 244,3<br />

255 JG Marcus Behmer – Homer. Ilias. Deutsch von J[ohann] H[einrich] Voss. Mit Holzschnitten von<br />

Ludwig von Hofmann. Berlin, Askanischer Verlag 1923. Mit Titelholzschnitt und 46 Textholzschnitten.<br />

Originalschweinslederband mit Rückenvergoldung und -blindprägung. Deckelvignetten und<br />

Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Fünftes Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Exemplar 36 von 100 römisch nummerierten<br />

Exemplaren der signierten Vorzugsausgabe. – Im Druckvermerk von Marcus Behmer, der<br />

Titelholzschnitt vom Künstler signiert. – Auf starkem Zanders-Bütten. – In den Jahren 1920–1924<br />

wurden bei Otto von Holten sechs Bücher unter Verwendung der von Marcus Behmer gezeichneten<br />

und bei Klingspor geschnittenen Antiqua gedruckt. – Die Vignette auf dem Hinterdeckel<br />

mit einem für Behmer typischen »Anagramm« der Initialen »LvH«, »AV«, »MB« und »OvH«. – Innen<br />

sehr gut erhalten.<br />

30,5 : 24,0 cm. 420, [8] Seiten. – Deckel stockfleckig, Rücken aufgehellt und unten mit kleinem Einriss. – Vorsätze etwas<br />

fleckig.<br />

Schauer II, 43. – Rodenberg 244, 5.<br />

256 Marcus Behmer – Homer. Odyssee. Deutsch von Johann Heinrich Voss. Mit eigenhändig von<br />

Ludwig von Hofmann in Holz geschnittenen Illustrationen. Berlin, Askanischer Verlag 1924. Mit<br />

Titelholzschnitt und 50 Textholzschnitten. Handgebundener Originalpergamentband mit vergoldeter<br />

Deckelvignette, Rückenvergoldung und Rückentitel in Hellrot. € 250<br />

Sechstes und letztes Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Exemplar 84 von 100<br />

römisch nummerierten Exemplaren der signierten Vorzugsausgabe. – Im Druckvermerk von<br />

Marcus Behmer, der Titelholzschnitt vom Künstler signiert. – Auf starkem Zanders-Bütten. – Unbeschnittenes<br />

Exemplar.<br />

30,4 : 23,5 cm. 337, [7] Seiten. – Vorderdeckel etwas nachgedunkelt.<br />

253<br />

148 149<br />

JG Marcus Behmer – Oscar Wilde. Die heilige Buhlerin. La Sainte Courtisane oder Das Weib mit<br />

den Edelsteinen. Berlin, Hans Heinrich Tillgner 1921. Mit drei Radierungen von Marcus Behmer.<br />

Schauer II, 43. – Rodenberg 244 Anmerkung<br />

Originalpappband mit goldgeprägter Deckelvignette. € 200


Aus einer fränkischen Privatsammlung<br />

257 Marcus Behmer. Landschaften. Fünfzehn Radierungen. Berlin, Otto von Holten 1924. 15 signierte<br />

Radierungen, alle in Passepartout. Zusammen mit einem Doppelblatt (Titel, Inhalt, Druckvermerk)<br />

lose in Originalhalbpergamentmappe. Rückentitel und Deckelvignette (Delphin) vergoldet.<br />

€ 750<br />

Exemplar 41 von 70, davon die ersten zehn auf Japan. – Im Druckvermerk und alle Radierungen<br />

signiert. – Nachdem Marcus Behmer bereits 1914 eine Mappe »Zwölf Exlibris« als Rückschau auf<br />

seine frühen graphischen Arbeiten bei Otto von Holten hatte drucken lassen, erschienen 1924 in<br />

schneller Folge und kleinen Auflagen die drei Mappen mit 15, 24 und 30 Radierungen. – Diese<br />

erste Folge enthält Landschaftsradierungen aus der Vorkriegs- und Kriegszeit und gliedert sich<br />

in zwei Einzelblätter (»Neumühl« und »Bahnhof Grunewald«) und zwei Abteilungen, von Behmer<br />

betitelt: »Bei Florenz« (fünf Radierungen aus Friedensjahren) und – doppeldeutig – »Fern vom<br />

Schuss« (acht Radierungen aus den Jahren 1914–1918). – Max Deri schrieb schon 1912 über Behmers<br />

Landschaften, sie seien »vom feinsten, impressionistischen Naturalismus, Behmer wird an<br />

dieser Stelle vielleicht widersprechen, das tut aber nichts. Man darf sich durch die Künstler nicht<br />

irre machen lassen« (in »Kunst und Künstler«, zitiert nach Haucke). – Sehr selten.<br />

Radierungen: verschiedene Formate: 4,8 : 5,6 cm bis ca. 10 : 10 cm; Mappenformat: 34,0 : 25,5 cm. – Mappe fleckig und mit<br />

Läsuren. – Titelblatt und einige Oberränder der Passepartouts fleckig.<br />

Haucke 97<br />

257<br />

257<br />

Aus einer fränkischen Privatsammlung<br />

258 Marcus Behmer. Dreissig Radierungen. Berlin, Otto von Holten 1924. 30 signierte Radierungen<br />

und drei Lichtdrucktafeln, alle in Passepartout. Mit einem Doppelblatt (Titel, Inhalt, Druckvermerk)<br />

lose in Originalhalbpergamentmappe, Rückentitel und Deckelvignette (Delphin) vergoldet.<br />

€ 900<br />

Exemplar 41 von 100, im Druckvermerk und alle Radierungen signiert. – »Noch mehr als in der<br />

Mappe mit den 24 Radierungen hat Behmer in den »Dreißig Radierungen« einen repräsentativen<br />

Querschnitt durch sein radiertes Œuvre zusammengestellt. Besonderer Schwerpunkt sind die<br />

Neujahrswünsche, hier hat er den 9 Radierungen 3 Lichtdrucke beigegeben«. – Inhalt: Otto von<br />

Holten-Marke, Neujahrswünsche 1911, 1913, 1914, 1919–1924, Exlibris für Hans Loubier, Andreas<br />

Hans Höök, Kurt Breusing, Dora Teuscher, Max Gollop, Hugo und Else Lewin, Karl Klingspor, Max<br />

Schmidt, Lydia Wiskovatoffa, Eva Licht sowie zehn freie Graphiken aus den Jahren seit 1908, darunter:<br />

»Il Pesciolino«, »Der Bastard«, »Der Sozialist« und die vom Cassirer-Verlag abgelehnte fünfte<br />

Radierung für den »Zadig«, »Das abgelehnte Goldhündchen«. – Ob die angegebene Auflage von<br />

100 Exemplaren überhaupt ausgedruckt wurde, darf angesichts der Seltenheit der Mappe bezweifelt<br />

werden.<br />

Radierungen mit verschiedenen Maßen: 1,2 : 2,1 cm bis etwa 10 : 10 cm. Mappenformat: 34,0 : 25,5 cm. – Mappe fleckig<br />

und mit Läsuren. – Titel und einige Oberränder der Passepartouts fleckig.<br />

Haucke 99<br />

150 151<br />

Alle 258


259 JG Marcus Behmer – Enno Littmann. Vom morgenländischen Floh. Dichtung und Wahrheit über<br />

den Floh bei Hebräern, Syriern, Arabern, Abessiniern und Türken. Mit Radierungen von Marcus<br />

Behmer. Leipzig, Insel 1925. Mit 13 Radierungen, davon drei blattgroß, und einer Vignette. Originalpergamentband<br />

mit reicher ornamentaler Vergoldung und blindgeprägten Fleurons sowie<br />

Schnittvergoldung (signiert: Bruno Scheer, Berlin). Im Schuber. € 1.200<br />

Exemplar 1, laut handschriftlichem Zusatz des Künstlers somit das erste »von 12 Exemplaren mit<br />

Abzügen von den unverstählten Platten«. Insgesamt wurden 330 Exemplare gedruckt, 300 arabisch<br />

nummerierte für den Handel und 30 römisch nummerierte. – Im Druckvermerk vom Künstler<br />

signiert. – Auch der Einbandentwurf der äußerst seltenen Vorzugsausgabe stammt von Marcus<br />

Behmer, der Goldschmuck ist hier noch reicher und beide Deckel wurden, neben Fileten und<br />

Bordüren, durch jeweils fünf goldene Flöhe verziert. – Gesetzt aus der Frühling-Schrift von Rudolf<br />

Koch. – Druck der Radierungen vom Bibliographischen Institut, Leipzig, des Textes bei Otto von<br />

Holten, Berlin. – Selbst in den bekannten Insel-Sammlungen konnten wir kein Exemplar der Vorzugsausgabe<br />

nachweisen.<br />

19,3 : 14,4 cm. 68, [4] Seiten. – Hinteres Vorsatzblatt mit sachgerecht restauriertem Einriss, sonst tadellos.<br />

Sarkowski 1037 VA. – Schauer II, 45. – Halbey 9. – Haucke 56<br />

152 153


260<br />

261<br />

260 JG Navigare necesse est. Eine Festgabe für Anton Kippenberg zum zweiundzwanzigsten Mai<br />

MCMXXIV. Leipzig, Insel 1924. Mit sechs signierten Originalgraphiken von Marcus Behmer, Walter<br />

Tiemann, Georg A. Mathéy, Frans Masereel, Ludwig von Hofmann, Felix Timmermanns und E. R.<br />

Weiß, drei Faksimiles, zwei Tafeln nach Zeichnungen und einer Musiknotenbeilage. Roter handgebundener<br />

Ecrasélederband. Rückentitel, Stehkantenbordüren, Innenkantenfileten und Kopfschnitt<br />

vergoldet (signiert: Handeinband Fritzsche A.-G.). € 600<br />

Exemplar 10 von 500. – Die Festschrift zu Kippenbergs 50. Geburtstag wurde von seiner Frau<br />

Katharina herausgegeben und war nicht für den Handel bestimmt. – Wenige Luxusexemplare<br />

wurden in Leder gebunden und enthalten die signierten Graphiken: Radierungen von<br />

Marcus Behmer (Allegorie, Œuvreverz. B 321, dort betitelt »Die Insel«) und Georg A. Matthéy,<br />

Holzschnitte von Walter Tiemann, Frans Masereel und Ludwig von Hofmann sowie eine Lithographie<br />

von Emil Rudolf Weiß (Exlibris Anton Kippenberg). – Textbeiträge von Rudolf Alexander<br />

Schröder (Aus den Kinderjahren der Insel), Harry Graf Kessler (Reminiszenz), Peter Jessen (Von der<br />

Buchkunst im Insel-Verlag), Henry van de Velde (Ein Brief) u. a. – Gesetzt aus der Caslon-Antiqua,<br />

gedruckt bei Spamer, Leipzig. – Der Insel-Verlag, seit seiner Gründung 1901 Vorreiter und Bewahrer<br />

der Buchkunst des 20. Jahrhunderts, ist ohne Anton Kippenberg, der 1905 die Nachfolge des<br />

verstorbenen ersten Verlagsleiters Rudolf von Poellnitz übernahm, nicht denkbar. – Als signierte<br />

Luxusausgabe sehr selten.<br />

261 Otto Julius Bierbaum. Gugeline. Ein Bühnenspiel. Mit Buchschmuck von E. R. Weiß. Berlin,<br />

Schuster & Löffler 1899. Illustrierter Originalpappband mit Japanbezügen und Deckel- und Rückenillustrationen<br />

in Schwarz, Gelb und Grün. € 100<br />

Erste Ausgabe. – »Als erste Buchveröffentlichung der ›Insel‹ herausgegeben von Alfred Walter<br />

Heymel«. – Erstmal wurde hier das im Sommer 1899 von Peter Behrens entworfene Insel-Signet<br />

gedruckt. Im September 1899 gründeten Alfred Walter Heymel, Rudolf Alexander Schröder und<br />

Otto Julius Bierbaum den Verlag. »Die Ungeduld, mit der Heymel zu Werke ging, unterstreicht der<br />

Umstand, daß das erste Buch erschien, bevor am 19. September 1899 die offizielle Verlagsgründung<br />

erfolgte« (Theo Neteler). – E. R. Weiß entwarf den Einband und die berühmten blau-grünen<br />

Vorsatzpapiere, er zeichnete die Bordüren und Vignetten für die Zwischentitel und Zierleisten.<br />

19,8 : 14,3 cm. [8], 105, [3] Seiten.<br />

Sarkowski 167<br />

262 JG Franz Blei. Prinz Hypolit und andere Essays. Leipzig, Insel 1903. Originalpergamentband mit<br />

vergoldeten Titeln und Kopfschnittvergoldung. € 300<br />

Eins von zehn Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan (kein Hinweis auf diese Ausgabe im<br />

Buch). – Die Zwischentitel, Vignetten und Initialen wurden in Rot gedruckt. – Enthält auch Texte<br />

über Aubrey Beardsley, Ninon de Lenclos und E.T.A. Hoffmann. – Abbildung auf Seite 182.<br />

18,2 : 14,3 cm. [4], 223, [1] Seiten.<br />

Sarkowski 182 VA<br />

263 JG Giovanni di Boccaccio. Das Dekameron. [Leipzig, Insel 1912]. Mit Abbildungen. Originalhalbpergamentband<br />

mit Rückenvergoldung. € 200<br />

Exemplar 442 von 825. – Jubiläumsausgabe zum 600. Geburtstag des Dichters. – Mit den Holzschnitten<br />

der Venezianischen Ausgabe von 1492 und Initialen der Zeit. – Auf Bütten. – Übersetzung<br />

von Albert Wesselski. – Der Einbandentwurf stammt von E. R. Weiß. – Sehr schönes Exemplar.–<br />

Abbildung auf Seite 141.<br />

31,0 : 22,3 cm. [8], 415, [5] Seiten. – Rückenvergoldung minimal verblasst.<br />

Sarkowski 186 D. – Hayn/Gotendorf IX, 71<br />

264 JG Robert Browning. Der Ring und das Buch. Übertragen von Cecilie Gräfin Keyserlingk, geb.<br />

v. Below. Leipzig, Insel 1927. Roter Originalmaroquinband mit schwarzem Rückenschildchen.<br />

Rückentitel, blau intarsierte Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet (signiert: Gerhard Prade,<br />

Leipzig). € 300<br />

Exemplar 49 von 100 der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Im Druckvermerk von der Übersetzerin<br />

signiert. – Gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig.<br />

29,2 : 19,7 cm. 448, [4] Seiten. – Bünde mit winzigen Bereibungen, minimale Druckstellen.<br />

Sarkowski 227 VA<br />

265 JG Richard de Bury. Philobiblon das ist der Traktat […] über die Liebe zu Büchern. Erstmalig aus<br />

dem Lateinischen in das Deutsche übertragen und eingeleitet von Franz Blei. Leipzig, Insel 1912.<br />

Originalschweinslederband, Rückentitel und Deckelvignette blindgeprägt. € 150<br />

Eins von 400 Exemplaren auf handgeschöpftem Bütten. – Druck bei Offizin W. Drugulin, Leipzig. –<br />

Die Lobpreisung der Bücher und der Liebe zu ihnen, verfasst von dem englischen Bischof Richard<br />

Aungerville. – In Franz Bleis Übersetzung werden die Bücher mit »Brüsten voll der Milch des Lebens«<br />

und dem »vierfachen Fluß des Paradieses«, mit Noahs Arche und Jakobs Leiter verglichen.<br />

28,6 : 19,1 cm. [2], 275, [4] Seiten. 6 Graphiken, 6 Faksimiletafeln. – Rücken unmerklich aufgehellt und an den Kapitalen<br />

22,0 : 15,0 cm. XII, 104, [2], XXIX, [1] Seiten. – Ecken und Gelenke minimal berieben. – Vorsätze etwas spakig.<br />

geringfügig berieben. – Innengelenke geringfügig angeplatzt.<br />

Sarkowski 262<br />

154 Sarkowski 1186. – Söhn HDO 271. – Slg. Kippenberg 1785 a. – Rodenberg 291<br />

155


266 JG Miguel de Cervantes Saavedra. Don Quixote. Vollständige deutsche Ausgabe unter Benutzung<br />

der anonymen Übertragung von 1837 besorgt von Konrad Thorer. Erster [bis] Dritter Band.<br />

Leipzig, Insel 1908. Mit farbigen, ornamental verzierten Doppeltiteln. Rote Originalmaroquinbände<br />

mit Rücken- und Kopfschnittvergoldung. € 900<br />

Exemplar 12 von 100 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. – Die Bordüren der Doppeltitel, die in<br />

Blau und Schwarz gedruckt wurden, und die schöne ornamentale Rückenvergoldung der Einbände<br />

entwarf Carl Otto Czeschka, der seit 1907 an der Hamburger Staatlichen Kunstgewerbeschule<br />

Lerchenfeld unterrichtete. Ebenfalls 1908 erschien sein bis heute bekanntestes Illustrationswerk,<br />

das »Nibelungenlied« in der Gerlach’schen Jugendbücherei. – Der »Don Quixote« wurde durch<br />

die zweibändige Novellenausgabe ergänzt (siehe die folgende <strong>Katalog</strong>nummer). – Sehr selten,<br />

zumal so gut erhalten.<br />

18,5 : 13,0 cm. [4], XV, [1], 498, [2] Seiten; [6], 573, [2] Seiten; [6], 582, [2] Seiten.<br />

Sarkowski 299 VA. – Schauer II, 49 (Abbildungen). – Slg. Achilles 24<br />

267 JG [Miguel de] Cervantes [Saavedra]. Die Novellen. Vollständige deutsche Ausgabe […] unter<br />

Benutzung älterer Übertragungen besorgt von Konrad Thorer. Erster [und] Zweiter Band. Leipzig,<br />

Insel 1907. Mit farbigen, ornamental verzierten Doppeltiteln. Rote Originalmaroquinbände mit<br />

Rücken- und Kopfschnittvergoldung. € 600<br />

Exemplar 48 von 100 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. – Doppeltitel und Rückenvergoldung<br />

entwarf Carl Otto Czeschka. – Tadellos erhalten. – Ergänzung der dreibändigen Don Quixote-<br />

Ausgabe (siehe die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer).<br />

18,4 : 12,7 cm. [4], XV, 453, [3] Seiten; [4], 383, [3] Seiten.<br />

Sarkowski 301 VA. – Slg. Achilles 24<br />

268 269<br />

268 JG Lovis Corinth – Eli. Nach der Schrift neu geordnet von M. I. bin Gorion. Verdeutscht von Rahel<br />

Ramberg. Mit drei Steinzeichnungen von Lovis Corinth. Leipzig, Insel 1919. Mit drei Lithographien<br />

im Text, davon eine signiert als Frontispiz und zwei als Kopfvignetten. Originalpergamentband.<br />

Deckeltitel und Kopfschnitt vergoldet. € 500<br />

Schriften biblischen Inhalts mit graphischen Urdrucken zeitgenössischer Künstler, Band I. – Unnummeriertes<br />

Exemplar der Vorzugsausgabe auf Ernst Ludwig-Bütten mit der signierten Lithographie,<br />

dieses Exemplar gedruckt »für Lovis Corinth«. – Neben den 30 Vorzugsexemplaren<br />

erschienen 120 unsignierte im Pappband. – Die Druckleitung übernahm E. R. Weiß. – In der Schriftenreihe<br />

erschien lediglich noch »Die Geschichte von Tobia«. – Exlibris Thomas Corinth (Sohn des<br />

Künstlers, eine signierte Radierung von Charlotte Berend-Corinth). – Tadellos schönes Exemplar<br />

mit bemerkenswerter Provenienz.<br />

25,5 : 20,5 cm. 34, [2] Seiten.<br />

Sarkowski 435 VA. – Schwarz L 410, I-III<br />

269 JG Daniel Defoe. Das Leben und die ganz ungemeinen Begebenheiten des weltberühmten<br />

Engelländers Robinson Crusoe. Mit 31 Steinzeichnungen von Richard Janthur. Leipzig, Insel<br />

1922. Mit 31 Farblithographien. Originalhalbpergamentband mit Kopfgoldschnitt, Rückentitel<br />

und Deckelvignette schwarz gedruckt. € 200<br />

Eins von 800 Exemplaren. – Auf Japanbütten. – Die Farblithographien druckte H. F. Jütte in Leipzig.<br />

– Janthur, Mitglied der Berliner Sezession, begründete 1912 zusammen mit Ludwig Meidner<br />

und Jakob Steinhardt die Künstlergruppe »Die Pathetiker« (Ausstellung in Waldens Galerie »Der<br />

Sturm«). 1918 wurde er Mitglied der »Novembergruppe« und trat 1919 dem »Arbeitsrat für Kunst«<br />

bei. In den 1920er Jahren widmete sich Janthur verstärkt der Buchillustration und erst zwanzig<br />

Jahre später wieder der Malerei. – 200 Jahre nach der Originalausgabe und der ersten deutschen<br />

Übersetzung erschienen mehrere bedeutende illustrierte Ausgaben des »Robinson Crusoe«: 1919<br />

mit Zeichnungen von Richard Seewald (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 516), 1922 mit Illustrationen von<br />

Fritz Heubner bzw. Hans Pape. – Nahezu tadelloses Exemplar.<br />

156 267 266<br />

31,5 : 24,2 cm. 104, [2] Seiten. 31 Farblithographien. – Rückendeckel mit zwei Schabstellen im Bezugspapier.<br />

Sarkowski 363 A. – Jentsch 122. – Lang, Expressionismus 154. – Sennewald 22,1<br />

157


270<br />

270 JG Die Geschichte von Kagsagsuk. Leipzig, Insel 1914. Mit Zeichnungen, Vignetten und Initialen<br />

im Text von Charlotte Veit. Illustrierte Originalhalbleinenbroschur mit Kordelheftung. Im Originalschuber<br />

mit Deckelschild. € 200<br />

Exemplar 174 von 200. – Gedruckt nach der Handschrift von Charlotte Veit mit deren Initialen und<br />

Illustrationen. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Das Eskimo-Märchen wurde nacherzählt<br />

von Hinrich Johannes Rink nach der Übertragung aus E. Gross »Die Anfänge der Kunst«. – Für<br />

den Insel-Verlag ungewöhnlich ausgestattete Edition.<br />

30,7 : 17,2 cm. [56] Seiten. – Umschlagecken schmal geknickt, zwei mit kleinen Eckverlusten.<br />

Sarkowski 520<br />

271 JG Johann Wolfgang von Goethe. Sämtliche Werke in siebzehn Bänden. Herausgegeben von<br />

Hans Gerhard Gräf und anderen. Leipzig, Insel [1926–1934]. Flexible ziegelrote Originalkalblederbände.<br />

Rückentitel, Verlagssignet auf den Vorderdeckeln und Kopfschnitt vergoldet. Mit Originalschutzumschlägen<br />

und in den vier Originallieferungskartons. € 1.000<br />

Zweite Werkausgabe im Inselverlag, inhaltlich nahezu übereinstimmend mit der »Großherzog-<br />

Wilhelm-Ernst-Ausgabe« von 1905–1917. – Die Titelschrift für diese Ausgabe entwarf Anna<br />

Simons, die Einbandentwürfe sind eine Gemeinschaftsarbeit von Walter Tiemann und E. R. Weiß. –<br />

Dünndruckausgabe mit Kopfschnittvergoldung. – Enthält »Romane und Novellen«, »Autobiographische<br />

Schriften«, »Dramatische Dichtungen«, »Kunstschriften«, »Übersetzungen und Bearbeitungen«,<br />

»Aufsätze«, »Lyrische und epische Dichtungen« und »Naturwissenschaftliche Schriften«<br />

(nun in zwei Bänden). – Einige Bände in den bei Sarkowski teils nicht datierten Nachauflagen. –<br />

Vollkommen makelloses, verlagsfrisches Exemplar, so schön selten zu finden.<br />

17,5 : 10,5 cm. – Deckel von Karton IV fehlt.<br />

Sarkowski 541<br />

274<br />

272 JG [Johann Wolfgang von] Goethe. Briefe an Charlotte von Stein. Herausgegeben von Julius<br />

Petersen. Erster [bis] Dritter Band. Leipzig, Insel 1907. Originalpergamentbände mit Rohseidenvorsätzen.<br />

Rücken, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 300<br />

Exemplar 90 von 100 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. – Titel und Buchschmuck von Heinrich<br />

Vogeler. – Abbildung auf Seite 182.<br />

273 JG Goethe im Gespräch. Herausgegeben von Franz Deibel und Friedrich Gundelfinger. Erster [und]<br />

Zweiter Band. Leipzig, Insel 1906. Originalpergamentbände mit Rückenvergoldung und vergoldeter<br />

Deckelvignette. € 600<br />

Exemplar 1 von 200 der zweibändigen Luxusausgabe auf Zanders-Bütten. – Der Goethe-Sammler<br />

und -Forscher Anton Kippenberg war 1905 neuer Geschäftsführer des Insel-Verlages geworden.<br />

– Tadellos erhalten. – Exlibris Leopold Biermann. Der kleinwüchsige Sohn des Bremer »Zigarettenkönigs«<br />

war eng mit Alfred Walter Heymel befreundet und einer der engagiertesten Kunstmäzene<br />

seiner Vaterstadt. – Abbildung auf Seite 182.<br />

19,8 : 13,7 cm. [4], XIV, [2], 176, [4] Seiten; [4], 189, [3] Seiten.<br />

Sarkowski 562 VA<br />

274 JG [Johann Wolfgang von Goethe]. Annette. Leipzig, Insel [1923]. Braun marmorierter Originalkalblederband<br />

mit grünem Rückenschildchen und Marmorpapiervorsätzen, Rücken-, Kanten-<br />

und Schnittvergoldung (signiert: H. Sperling, Leipzig). Im Originalschuber. € 300<br />

Exemplar 85 von 350. – Auf Zanders-Bütten. – Faksimile-Ausgabe der 1767 von Ernst Wolfgang<br />

Behrisch aufgeschriebenen und mit Vignetten verzierten Liedersammlung des Leipziger Studenten<br />

Goethe. – Druck der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. –<br />

Sehr gut erhaltenes Exemplar dieses reizenden Faksimiles.<br />

17,9 : 12,5 cm. [108] Seiten.<br />

Sarkowski 576. – Slg. Kippenberg 7919<br />

275 JG Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand. Dramatisiert von J[ohann]<br />

W[olfgang von] Goethe. Bilder von Werner Schmidt. Leipzig, Insel [1925]. Mit 19, teils blattgroßen<br />

Lithographien und zehn lithographierten Vignetten. Handgebundener roter Maroquinband mit<br />

schwarz-goldenem Rückenschild; Stehkantenfileten und Kopfschnitt vergoldet (signiert: Handband<br />

Enders Leipzig MDE). € 250<br />

Exemplar 21 von 220. – »Diese Ausgabe folgt buchstabengetreu der Goetheschen Handschrift<br />

von Jahre 1772« (Druckvermerk). – Exlibris Heinrich Röttinger. – Sehr schönes Exemplar in perfekt<br />

erhaltenem Handeinband.<br />

27,2 : 20,3 cm. 166, [2] Seiten.<br />

Sarkowski 584. – Sennewald 25<br />

158<br />

18,5 : 12,6 cm. – Hinterdeckel von I mit kleinem Fleck. – Rücken geringfügig verzogen.<br />

Sarkowski 555 VA. – Slg. Kippenberg 7995<br />

159<br />

271


276<br />

276 JG [Johann Wolfgang von Goethe]. Das Römische Carneval. Leipzig, Insel 1905. Mit illustriertem<br />

Titel und 20 lithographierten und kolorierten Tafeln. Brauner Originalecrasélederband mit Rückenschildchen,<br />

Rückenvergoldung und goldgeprägten Deckelbordüren. € 300<br />

Exemplar 141 von 250 der Faksimileausgabe, gedruckt bei Offizin W. Drugulin, Leipzig, nach der<br />

Originalausgabe. – Goethes Römischer Carneval erschien zu Ostern 1789 in nur kleiner Auflage<br />

und war schon nach kurzer Zeit völlig vergriffen. Er selbst besaß es in seiner Bibliothek nicht, in<br />

einer Auktion bot er vergebens darauf. Trotzdem hegte er Zweifel an den Aussichten einer Neuauflage.<br />

»Trotz Goethes Zweifel unternahm der Insel-Verlag […] diese ›zweite Auflage‹«. – Goethe<br />

war einer der letzten Augenzeugen des Römischen Carnevals, 1787 marschierten die französischen<br />

Revolutionstruppen in Rom ein und machten dem »unaufgeklärten Spuk« ein Ende. – Tadelloses<br />

Exemplar des schönen und ebenfalls schon selten gewordenen Faksimiles.<br />

27,8 : 22,0 cm. [4], 58 Seiten. 20 Tafeln.<br />

Sarkowski 605<br />

277 JG [Johann Wolfgang von] Goethe. Stella. Ein Schauspiel für Liebende. Erste Fassung. Leipzig, Insel<br />

1924. Mit einer radierten Titelvignette. Rotbrauner handgebundener Originalmaroquinband<br />

mit Rücken-, Deckel-, Kanten- und Kopfschnittvergoldung sowie Buntpapiervorsätzen (signiert:<br />

Handeinband Fritzsche A.-G.). € 250<br />

Vierter Druck der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. –<br />

Exemplar 61 von 320, davon waren 20 nicht für den Handel bestimmt. – Auf Bergisch-Gladbach-<br />

Bütten. – Die kleine radierte Titelvignette stammt wahrscheinlich von Georg Mathéy.<br />

25,2 : 15,5 cm. [6], 88, [6] Seiten. – Vorderdeckel oben leicht lichtrandig.<br />

Sarkowski 609. – Rodenberg 185, 4. – Slg. Achilles 249<br />

278<br />

278 JG [Jacob und Wilhelm] Grimm. Die Märchen. Vollständige Ausgabe. Erster [und] Zweiter Band.<br />

Leipzig, Insel 1910. Mit illustrierten Doppeltiteln und Initialen von Carl Weidemeyer-Worpswede.<br />

Rote Originalkalblederbände; Rücken, Deckelvignetten und Kopfschnitt vergoldet. € 300<br />

Exemplar 78 von 100 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. – Druck der Doppeltitel und Initialen<br />

in Grün.<br />

279 JG [Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen]. Neueingerichter und vielverbesserter<br />

Abentheurlicher Simplicissimus. Leipzig, Insel 1905. Mit 19 blattgroßen Illustrationen nach<br />

Kupferstichen der Nürnberger Ausgabe von 1684. Brauner Originalschweinslederband mit Blindprägung.<br />

€ 150<br />

Exemplar 127 von 400. – Druck auf Bütten bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – Einbandentwurf, Initialen,<br />

Bildrahmen, Haupt- und Untertitel von Walter Tiemann. – Die Initialen in Rot gedruckt. –<br />

Schönes Exemplar.<br />

26,6 : 18,0 cm. [4], 389, [3] Seiten. – Deckel leicht fleckig.<br />

Sarkowski 630<br />

280 JG Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen. Deß Abentheurlichen Simplicissimi sinnreicher<br />

Schriften Zweiter theil enthaltend den: Trutz-Simplex oder ausführliche und wunderseltzame<br />

Lebensbeschreibung der Landstörtzerin Courasche, den seltzamen Springinsfeld, das<br />

wunderbarliche Vogelnest, Geschichten aus dem Ewig-währenden Calender, und andere simplicianische<br />

Bücher. Leipzig, Insel 1908. Mit 32 Illustrationen nach den 12 blattgroßen Kupferstichen<br />

und 20 Holzschnitten der Ausgabe von 1684. Brauner Originalschweinslederband mit Blindprägung.<br />

€ 150<br />

Exemplar 86 von 400. – Gedruckt auf Bütten bei Fr. Richter, Leipzig. – Einbandentwurf, Initialen,<br />

Bildrahmen, Haupt- und Untertitel von Walter Tiemann.<br />

26,7 : 18,5 cm. [6], 441, [4] Seiten. 1 Falttafel. – Deckel leicht fleckig.<br />

Sarkowski 631<br />

20,2 : 14,0 cm. VIII, 403, [1] Seiten; [4], 407, [1] Seiten. – Rücken leicht aufgehellt, Einbände stellenweise minimal berieben.<br />

279<br />

160 Sarkowski 626 VA<br />

—<br />

280<br />

161


281 JG Maurice de Guérin. Der Kentaur. Übertragen durch Rainer Maria Rilke. Leipzig, Insel 1911. Brauner<br />

Originalecrasélederband mit goldgeprägtem Deckeltitel und Kopfgoldschnitt. € 600<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. Daneben erschienen<br />

noch 250 Exemplare auf Bütten. – Mit einer großen, in Gold gedruckten Initiale von<br />

Friedrich Wilhelm Kleukens. – Gesetzt aus der Kleukens-Antiqua. – Druck auf der Ernst Ludwig-<br />

Presse für den Insel-Verlag. – Eine zweite Ausgabe erschien 1919. – Tadellos erhalten.<br />

23,1 : 15,7 cm. [2], 31, [5] Seiten<br />

Sarkowski 638. – Stürz 37. – Rodenberg 78<br />

282 JG Alfred Walter Heymel. Der Tod des Narcissus. Ein dramatisches Gedicht in einem Aufzug.<br />

Bremen 1898. [1900?]. Originalpergamentband mit blindgeprägtem Inselsignet auf dem Vorderdeckel<br />

und Kopfgoldschnitt. € 600<br />

Eins von 200 Exemplaren des seltenen Privatdrucks, hier wohl Exemplar »II«, vom Verfasser auf<br />

dem Vorsatzblatt signiert und die Angabe »gedruckt fuer:« handschriftlich ergänzt »Otto Julius<br />

Bierbaum«. – Im Auftrag des Verfassers als Manuskript gedruckt bei Offizin W. Drugulin, Leipzig. –<br />

Im Format der Zeitschrift »Die Insel«, wie diese auf Inselbütten gedruckt und hier wie die Vorzugsausgabe<br />

derselben (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 234 ) in Pergament gebunden. – Die Angabe »Bremen<br />

1898« auf dem Titelblatt bezieht sich auf die Entstehung des Dramas, das Widmungsgedicht »Mit<br />

Handkuss nah ich mich | Der Freundin […]« ist mit »München 1900« datiert. – Die erste öffentliche<br />

Ausgabe erschien 1901 im Verlag der Insel bei Schuster & Löffler, allerdings in abweichendem<br />

Format und mit anderer Paginierung. – Aus der Bibliothek von Otto Julius Bierbaum mit dessen<br />

Holzschnitt-Exlibris von E. R. Weiß. – Sehr selten und mit herausragender Provenienz.<br />

24,8 : 18,7 cm. 41, [3] Seiten. – Pergament etwas nachgedunkelt. – Minimal stockfleckig. – Vorsatzblatt mit Abklatsch des<br />

Exlibris.<br />

Sarkowski 730. – Insel-<strong>Katalog</strong> Marbach S. 32<br />

281 283<br />

283 JG Alfred Walter Heymel. Gesammelte Gedichte 1895–1914. Leipzig, Insel 1914. Gelber Originalmaroquinband<br />

mit reicher Vergoldung (Rücken, Deckel- und Innenkantenfileten, Eckfleurons,<br />

Kopfschnitt) und marmorierten Buntpapiervorsätzen (E. A. Enders, Leipzig). € 1.000<br />

Erste Gesamtausgabe. – Exemplar 18 von 30 der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Gedruckt in Grün<br />

und Schwarz bei E. Haberland, Leipzig. – Mit dem Exlibris von Walter Metzenberg, dem Inhaber<br />

der Berliner Graphischen Kunstanstalt Richard Labisch & Co. Im Zusammenhang mit der misslichen<br />

wirtschaftlichen Lage seines Unternehmens veruntreute er das gesamte Barvermögen der<br />

Maximilian-Gesellschaft, deren Schatzmeister er bis zu seinem Freitod 1931 war. Kurze Zeit später<br />

wurde seine Privatbibliothek an die Dresdner Bank verpfändet und durch das Berliner Antiquariat<br />

Utopia verkauft. – Vorzugsexemplare dieser wahrhaft bibliophilen Ausgabe der Dichtungen des<br />

Verlagsgründers Alfred Walter Heymel sind, zumal so gut erhalten, kaum noch auffindbar.<br />

25,4 : 17,9 cm. [4], 234, [4] Seiten. – Rücken leicht verfärbt.<br />

Sarkowski 727 VA<br />

284 JG Ernst Hardt. Joseph Kainz. Verse zu seinem Gedächtnis gesprochen bei einer von seinen Freunden<br />

am 20. November 1910 im Neuen Schauspielhause zu Berlin veranstalteten Feier. Leipzig,<br />

Insel 1910. Rotbrauner Originalecrasélederband mit goldgeprägtem Deckeltitel und Kopfgoldschnitt<br />

sowie blindgeprägten Innenkantenbordüren. € 150<br />

Exemplar 8 von 50 auf Japan. – Druck des Titels und einer Initiale in Rot. – Joseph Kainz (1858–<br />

1910) war lange Jahre gefeierter Schauspieler am Deutschen Theater in Berlin. 1899 wechselte er<br />

zurück in seine Heimat und spielte bis zu seinem Tod am Wiener Burgtheater. – Sehr selten und<br />

tadellos erhalten. – Exlibris Lucy Spiegl.<br />

24,6 : 17,5 cm. [14] Seiten.<br />

Sarkowski 669 VA<br />

162 282<br />

163


285 JG Ernst Hardt. Schirin und Gertraude. Ein Scherzspiel. Leipzig, Insel 1913. Mit Titelillustration und<br />

Initialen von Karl Walser. Farbig illustrierter Originalpergamentband mit Kopfgoldschnitt. € 150<br />

Exemplar 52 von 59 der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Bütten.<br />

19,2 : 12,9 cm. 168, [4] Seiten. – Deckel minimal stockfleckig, Vorsätze mit Leimschatten.<br />

Sarkowski 674 VA. – Badorrek-Hoguth B 29.1<br />

286 JG Der Heiligen Leben und Leiden anders genannt das Passional. Erster (Winterteil) [und] Zweiter<br />

Band (Sommerteil). Leipzig, Insel 1913. Mit zahlreichen kolorierten Holzschnitten im Text. Braune<br />

Originalschweinslederbände mit Blindprägung. € 250<br />

Exemplar 185 von 200 der Vorzugsausgabe mit den handkolorierten Holzschnitten. – Herausgegeben<br />

von Severin Rüttgers. – Gedruckt in der Spamerschen Buchdruckerei, Leipzig. – Schönes<br />

Exemplar. – Abbildung auf Seite 182.<br />

22,7 :14,0 cm. [4], 445, [3]; [4], 511, [1] Seiten.<br />

Sarkowski 695 VA<br />

287 JG Hugo von Hofmannsthal. Alkestis. Ein Trauerspiel nach Euripidis. Leipzig, Insel 1911. Dunkelgrüner<br />

Originalecrasélederband. Deckelvignetten, Kantenfileten und Kopfschnitt vergoldet (signiert:<br />

Weimar KGS). € 600<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 3 von nur 30 der Vorzugsausgabe im Handeinband nach Entwurf<br />

von Henry van de Velde. – Die Vorzugsexemplare wurden in der Großherzoglich Sächsischen<br />

Kunstgewerbeschule Weimar gebunden; hinterer Innendeckel mit deren vergoldetem Prägestempel.<br />

– »Nun war Kippenberg seit 1912, seit dem Erfolg von van de Veldes Handeinband für<br />

Hofmannsthals ›Alkestis‹, in steigendem Maße eingenommen für die Kunst van de Veldes […]<br />

›Alkestis‹ hatte[…] ein drittes Feld gemeinsamer Arbeit für Kippenberg und van de Velde eröffnet:<br />

die Anfertigung streng limitierter Vorzugsausgaben von 30, höchstens 50 Exemplaren, die der<br />

Großherzoglichen Kunstgewerbeschule übertragen wurde […] Daß Künstler und Werkstatt bei<br />

Kippenberg einen Durchbruch erzielt hatten, war vor allem dem überaus erfreulichen Echo auf<br />

jene Vorzugsausgabe der ›Alkestis‹ im Jahre 1912 zu verdanken. Hofmannsthal hatte den Einband<br />

van de Veldes deutlich über den Entwurf von E. R. Weiß für den ›Thor und den Tod‹, der ihm zur<br />

gleichen Zeit vorlag, gestellt. Er pries ›den von van de Velde als ein vielleicht sachgemäßer richtiges<br />

wahrhaft elegantes Stück Kunstgewerbe‹. Noch stärker als dieses gedrechselte Lob hatte<br />

Kippenberg das Votum der Kunden überzeugt, waren doch die 30 Exemplare bereits bei Erscheinen<br />

vergriffen.« (John Dieter Brinks, Seite 189). – Die Arbeiten der Weimarer Werkstatt an der von<br />

van de Velde geführten Schule, geleitet von dem jungen Otto Dorfner, wurden vielfach international<br />

ausgestellt.<br />

24,2 : 17,0 cm. [8], 48, [8] Seiten. – Deckelränder und besonders der Rücken verfärbt. – Gelenke angeplatzt, oberes Kapital<br />

etwas bestoßen. – Leicht stockfleckig. Unten gelegentlich mit schmalem Wasserrand.<br />

Sarkowski 759 VA. – Brinks, van de Velde 93 (Abbildung)<br />

288 JG Hugo von Hofmannsthal. Buch der Freunde. Leipzig, Insel 1922. Leuchtend roter Ecrasélederband<br />

mit goldgeprägten Fileten und Verzierungen sowie vergoldetem Buchschnitt. € 450<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe im Handeinband der Buchbinderei<br />

der Staatlichen Akademie für Buchgewerbe und Graphik zu Leipzig (Gesamtauflage 800). – Auf<br />

Bütten. – Die Sammlung enthält Aphorismen von Konfuzius, Diderot, Goethe, Herder, Baudelaire,<br />

Maupassant, Stendhal und vielen anderen sowie Tagebuch-Aufzeichnungen des Verfassers. 1929<br />

erschien eine Neuauflage mit Geleitwort von Rudolf Alexander Schröder, 1963 und 1965 weitere<br />

Nachauflagen mit Quellennachweisen, herausgegeben von Ernst Zinn. – Schönes Exemplar der<br />

sehr seltenen Vorzugsausgabe.<br />

287 288<br />

289 JG Hugo von Hofmannsthal. Das kleine Welttheater oder Die Glücklichen. Leipzig, Insel 1903. Originalpergamentband<br />

mit Deckelillustration und Vorsatzpapieren von Aubrey Beardsley. Rückentitel<br />

und Deckel mit Goldprägung, Kopfgoldschnitt. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 96 von 800. – Gedruckt in Rot und Schwarz auf Holländischem Bütten.<br />

– Die Vorsatzillustration wurde hier – aus dem Nachlass Beardsleys – erstmals verwendet. – Stefan<br />

George: » … das ganze wirkt doch einfach und vornehm« (Briefwechsel zwischen HvH und SG,<br />

zitiert nach Insel-<strong>Katalog</strong> Marbach, S. 36f.).<br />

20,2 : 15,1 cm. [44] Seiten. – Vorsätze etwas angestaubt.<br />

Sarkowski 768. – Slg. Achilles 19<br />

290 JG Hugo von Hofmannsthal. Das Märchen der 672. Nacht. Leipzig, Insel 1918. Originalpergamentband<br />

mit blindgeprägter Deckelvignette, vergoldetem Rückentitel und Kopfgoldschnitt.<br />

€ 400<br />

Drittes Buch der Januspresse. – Exemplar 23 von 50 der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauflage<br />

200). – Gedruckt von Carl Ernst Poeschel und Walter Tiemann in Leipzig. – Den Titel und die<br />

Initialen, beides in Rot gedruckt, entwarf Walter Tiemann. – Sehr schönes Exemplar.<br />

22,5 : 14,5 cm. 103, [3] Seiten. – Vorderdeckel mit drei leichten Kratzern, hinteres Gelenk minimal berieben.<br />

26,3 : 19,3 cm. [4], 28, [4] Seiten.<br />

164 Sarkowski 760<br />

Sarkowski 770. – Rodenberg 95, 3. – Schauer II, 31 (Abbildung)<br />

165


292 293<br />

291 JG Deutsche Erzähler. Ausgewählt von Hugo von Hofmannsthal. Erster [bis] Vierter Band. Leipzig,<br />

Insel 1912. Vier braune Originalkalblederbände mit reicher Rückenvergoldung und Buntpapiervorsätzen.<br />

€ 300<br />

Exemplar 5 von 100 der Vorzugsausgabe auf Chinapapier. – Mit Erzählungen von Goethe, Kleist,<br />

Keller, Jean Paul, Mörike, Eichendorff, Büchner, Arnim, Droste-Hülshoff, Schiller, Gotthelf, de la<br />

Motte-Fouqué, Tieck, Brentano, Sealsfield, Grillparzer, Hoffmann, Hauff und Stifter. – Innen tadellos.<br />

– Abbildung auf Seite 182.<br />

18,7 : 12,2 cm. Zusammen etwa 1900 Seiten. – Deckel etwas fleckig.<br />

Sarkowski 371 VA<br />

292 JG Hans Holbein. Bilder des Todes. Leipzig, Insel [1913]. Mit 41 ganzseitigen Abbildungen. Brauner<br />

Originalsaffianlederband. Vergoldeter Buchschnitt, reiche Rücken- und Deckel vergoldung und<br />

goldgeprägte Deckelvignette mit dem Porträt Hans Holbeins von Walter Tiemann (E. A. Enders,<br />

Leipzig). € 350<br />

Exemplar 74 von 100 der Vorzugsausgabe auf Bütten (Gesamtauflage 800). – Druck der reproduzierten<br />

Stiche von Holbein in der Reichsdruckerei nach Vorlagen der im Kupferstichkabinett<br />

befindlichen Probedrucke der ersten Ausgabe. Das erst in der zweiten Ausgabe enthaltene Blatt<br />

»Der Sternenseher« wurde nach dem Exemplar der Bibliothèque Nationale reproduziert. – Sehr<br />

schönes Exemplar.<br />

18,3 : 13,3 cm. [100] Seiten. – Vorderdeckel mit leichter Druckstelle.<br />

Sarkowski 780 VA<br />

293 JG Jean Paul. Des Rektors Florian Fälbel’s und seiner Primaner Reise nach dem Fichtelberg.<br />

Leipzig, Insel 1913. Roter Originalhalblederband mit grünem Rückenschildchen. € 150<br />

Exemplar 224 von 350. – Für die »Gesellschaft der Bibliophilen« anlässlich ihrer Versammlung<br />

am 28. September 1913. – Gedruckt bei Breitkopf & Härtel, Leipzig, gesetzt aus der »Jean Paul-<br />

Schrift«, die hier erstmals nach ihrer Wiederentdeckung verwendet wurde. 1798 hatte Breitkopf<br />

sie für Jean Pauls »Palingenesien« verwendet, danach geriet sie für lange Zeit in Vergessenheit.<br />

Erst 1912 entdeckte Anton Kippenberg die alten Lettern auf dem Dachboden der Leipziger Druckerei<br />

– diesen Fund »feierten« die beteiligten Firmen mit einer einmaligen Variante des Verlags-<br />

Signets: Im Insel-Schiff sitzt achtern den Breitkopf-Bär.<br />

294 JG Rudolf Kassner. Die Chimäre. Der Aussätzige. Leipzig, Insel 1914. Originalpergamentband, Rücken-<br />

und Deckeltitel sowie Kopfschnitt vergoldet. € 300<br />

Exemplar 17 von 25 der Vorzugsausgabe auf holländischem Bütten. – Sehr selten und tadellos erhalten.<br />

– 1913 war es Anton Kippenberg gelungen, den Dichter und Übersetzer Rudolf Kassner für<br />

seinen Verlag zu gewinnen: »Dass Sie einen Geist des höchsten Ranges, noch von wenigen nach<br />

seinem Wert erkannt, wie Kassner, an sich ziehen […] wird Ihnen von der Nachwelt, auch von<br />

der bald nachwachsenden, hoch angerechnet werden.« (Hugo von Hofmannsthal an Kippenberg,<br />

zitiert nach Insel-<strong>Katalog</strong> Marbach 1965).<br />

22,5 : 14,0 cm. 66, [2] Seiten.<br />

Sarkowski 874 VA<br />

295 JG Rudolf Kassner. Der indische Gedanke. Leipzig, Insel 1913. Bordeauxroter geglätteter Originalmaroquinband.<br />

Titel, Verlagssignet und Kopfschnitt vergoldet. € 400<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 16 von 25 der Vorzugsausgabe in Leder. – Auf holländischem Bütten.<br />

– Exlibris Lucy Spiegl.<br />

22,5 : 14,0 cm. 48, [4] Seiten. – Innengelenke leimschattig und brüchig, sonst sehr gut erhalten.<br />

Sarkowski 879 VA<br />

296 JG Rudolf Kassner. Der Tod und die Maske. Zweite Auflage. Leipzig, Insel 1913. Bordeauxroter geglätteter<br />

Originalmaroquinband. Titel, Verlagssignet und Kopfschnitt vergoldet. € 400<br />

Exemplar 9 von 25 der Vorzugsausgabe in Leder. – Auf holländischem Bütten. – Auch von dieser<br />

stark veränderten Neuausgabe edierte der Insel-Verlag eine kleine Luxusausgabe. – Exlibris Lucy<br />

Spiegl.<br />

22,6 : 14,0 cm. 67, [5] Seiten. – Innengelenke leimschattig.<br />

Sarkowski 886 A VA<br />

166<br />

16,9 : 10,7 cm. [4], 113, [3] Seiten. – Ecken und Kapitale minimal berieben.<br />

Sarkowski 839<br />

167<br />

295 | 296 | 294


297 JG Heinrich von Kleist. Sämtliche Werke und Briefe in 6 Bänden. Herausgegeben von Wilhelm<br />

Herzog. Leipzig, Insel 1908–1911. Mit einem Porträt und vier Faksimiles. Originalpergamentbände<br />

mit Rücken- und Kopfschnittvergoldung. € 450<br />

Exemplar 41 von 100 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten und in Ganzpergament. – Die Einbandgestaltung<br />

lag bei E. R. Weiß.<br />

20,0 : 13,5 cm. – Deckel und Kanten etwas stockfleckig, innen tadellos.<br />

Sarkowski 927 VA<br />

298 JG Carl Arnold Kortum. Die Jobsiade. Ein komisches Heldengedicht in drei Teilen. Leipzig, Insel<br />

1906. Brauner Originalschweinslederband mit blindgeprägter Rückenverzierung und Metallschließen.<br />

€ 250<br />

Exemplar 167 von 200 der Vorzugsausgabe, auf Van Gelder-Bütten und in Schweinsleder gebunden.<br />

– Gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – Titel, Vignetten, Illustrationen und Einband entwarf<br />

Walter Tiemann. Einige Illustrationen entstammen der frühesten Ausgabe von 1784. – Dem<br />

vorliegenden Neudruck liegt die erste vollständige Ausgabe von 1799 zugrunde, die alle drei Teile<br />

umfasste. – Innen makellos und blütenweiß.<br />

19,0 : 12,8 cm. [20], 502, [4] Seiten. – Rücken und Oberrand des Hinterdeckels etwas aufgehellt.<br />

Sarkowski 963 VA<br />

299 Li-Tai-Pe. Nachdichtungen von Klabund. Mit 16 Steinzeichnungen von Rudolf Großmann. Leipzig,<br />

Insel 1923. Mit lithographierter Titelvignette und 15 Lithographien im Text, davon drei blattgroß.<br />

Originalhalbpergamentband mit Deckelvignette. € 120<br />

Erste illustrierte Ausgabe dieser Nachdichtung. – Eins von 300 Exemplaren, darüber hinaus erschienen<br />

20 Belegexemplare. – Breitrandiger Druck auf Zanders-Bütten. – Die Nachdichtungen<br />

erschienen bereits 1916 in der Insel-Bücherei (Band 183).<br />

31,4 : 21,8 cm. 54, [2] Seiten. – Deckel mininal stockfleckig.<br />

Sarkowski 1036. – Raabe/Hannich-Bode 158.66. – Seewald 23, 6<br />

300 JG Frans Masereel – René Arcos. Das Gemeinsame. Übertragen von Friderike Maria Zweig. Mit 27<br />

Holzschnitten von Frans Masereel. Leipzig, Insel [1920]. Mit 27 Holzschnitten im Text. Originalpergamentband<br />

mit Deckelholzschnitt. € 300<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Exemplar 86 von 100 der Vorzugsausgabe auf Bütten und im Pergamentband.<br />

– Druck der Spamerschen Buchdruckerei, Leipzig. – Exlibris Hans Schiff (1907–1976,<br />

Anzeigenagent, später Fotograf)<br />

16,8 : 13,4 cm. 177, [3] Seiten.<br />

Sarkowski 41 VA. – Ritter C a 10.I. – Fromm I, 567<br />

302 JG Frans Masereel – August Vermeylen. Der ewige Jude. Aus dem Flämischen übertragen von<br />

Anton Kippenberg. Mit zwölf Holzschnitten von Frans Masereel. Leipzig, Insel 1921. Mit zwölf<br />

Holzschnitten, davon acht ganzseitig. Originalpergamentband mit Kopfgoldschnitt. Mit Originalschutzumschlag<br />

und -schuber. € 400<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Exemplar 132 von 200, 16 weitere waren nicht für den Handel bestimmt.<br />

– Auf Bütten. – Teils unaufgeschnitten, tadellos erhalten.<br />

25,1 : 20,7 cm. 93, [3] Seiten.<br />

Sarkowski 1832 VA. – Ritter C a 22<br />

301 JG Frans Masereel – René Arcos. Medardus. Mit einem Aquarell und neun Holzschnitten von Frans<br />

Masereel. Leipzig, Insel 1930. Mit einer farbigen Tafel und neun blattgroßen Holzschnitten. Ziegelroter<br />

Originalmaroquinband mit vergoldeten Titeln, Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten sowie<br />

Kopfschnittvergoldung. € 900<br />

Erste deutsche Ausgabe, übertragen von Friederike Maria Zweig. – Eins von 50 Exemplaren der<br />

Vorzugsausgabe auf Japan, die von Verfasser und Künstler signiert wurde (Gesamtauflage 300). –<br />

Makelloses Exemplar.<br />

168 297<br />

23,7 : 16,1 cm. 99, [5] Seiten, 1 Tafel.<br />

Sarkowski 42. – Ritter C a 43. I. – Fromm I, 568<br />

169<br />

Beide 302


Frans Masereel – außerhalb der »Insel«<br />

303 JG Frans Masereel – Charles de Coster. Die Geschichte von Ulenspiegel und Lamme Goedzak<br />

und ihren heldenmäßigen, fröhlichen und glorreichen Abenteuern im Lande Flandern und anderwärts.<br />

Deutsch von Karl Wolfskehl. Mit Holzschnitten von Frans Masereel. Erster [und] Zweiter<br />

Band. München, Kurt Wolff 1926. Mit 150, teils blattgroßen, Holzschnitten und 18 Holzschnitt-Initialen.<br />

Originalpergamentbände mit schwarzen Rückentiteln und Deckelvignetten, Kopfschnitt<br />

vergoldet. € 900<br />

Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Exemplar 12 von 100 der Vorzugsausgabe auf Van<br />

Gelder-Bütten (Gesamtauflage 1600). – Gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – »Nach Anregungen<br />

von Kurt Wolff hatte Masereel eine Reihe von Holzschnittillustrationen zu Costers Buch angefertigt.<br />

[…] Und knapp 40 Jahre später betrachtete der Künstler seine damaligen Bilder als seine<br />

gelungensten Illustrationen überhaupt.« (Papiergesänge, Seite 150). – Tadellos erhalten.<br />

26,2 : 20,0 cm. [4], XLIII, [1], 496, [6] Seiten; [8], 534, [8] Seiten.<br />

Göbel 657. – Ritter C a 33<br />

304 JG Prosper Merimée. Tamango. Eine Erzählung. Mit acht Radierungen von Karl Miersch. Leipzig,<br />

Insel 1923. Mit acht Radierungen, davon sechs ganzseitig. Originalhalbpergamentband mit<br />

schwarzem Deckelschild. Rücken- und Deckeltitel sowie Kopfschnitt vergoldet. € 200<br />

Dritter Druck der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig. –<br />

Exemplar 70 von 200. – Vom Künstler im Druckvermerk signiert. – Satz aus der Walbaum-Antiqua.<br />

– Gedruckt auf Bütten. – Übersetzt von Julius Zeitler.<br />

29,5 : 22,5 cm. [4], 49, [5] Seiten. – Einband leicht berieben und fleckig.<br />

Sarkowski 1104. – Rodenberg 185, 3. – Sennewald 23<br />

305 JG Eduard Mörike. Mozart auf der Reise nach Prag. Eine Novelle. Leipzig, Insel 1906. Dunkelroter<br />

Originalmaroquinband; Rückentitel, große Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 450<br />

Exemplar 2 von 12 der Vorzugsausgabe im Ganzledereinband, innerhalb der Luxusausgabe auf<br />

Van Gelder-Bütten (100 Exemplare). – Buchschmuck von Walter Tiemann. – Unbeschnittenes Exemplar,<br />

sehr gut erhalten.<br />

303<br />

306 JG Friedrich Nietzsche. Also sprach Zarathustra. Ein Buch für alle und keinen. Leipzig, Insel 1908.<br />

Mit Buchschmuck (ornamentaler Doppeltitel, Titelvignetten, vier Zwischentitel, zahlreiche Kopfleisten<br />

und Schlussstücke) in Purpur und Gold von Henry van de Velde. Originalpergamentband<br />

mit vergoldeten Vignetten auf Vorderdeckel und Rücken sowie Kopfschnittvergoldung. € 1.800<br />

Exemplar 114 von 530 und somit eins von 430 Exemplaren im Pergamenteinband. – Gedruckt bei<br />

W. Drugulin in Leipzig. – Die Schrift wurde von Georges Lemmen gezeichnet und unter Mitwirkung<br />

von Harry Graf Kessler geschnitten. – Neben der Buchausstattung übernahm Henry van de<br />

Velde auch die Drucklegung. – »Im feierlichen Prunk kam ›Also sprach Zarathustra‹ (1908) daher,<br />

für den Insel-Verlag in den drei Farben Schwarz, Purpur und Gold gedruckt, monumental im Format<br />

des Foliobandes, monumental in der typographischen Gebärde […] Der dekorative Doppeltitel<br />

unterstreicht […] van de Veldes Absicht, auch dem Gegenstand Buch eine künstlerische Form<br />

aufzuprägen, die diesem Leben gab. […] Der Rückgriff auf die Texte Nietzsches hing übrigens<br />

eng mit der Berufung van de Veldes nach Weimar zusammen. Hier war ja das Nietzsche-Archiv<br />

[…] beheimatet. Hier residierte aber auch mit Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-<br />

Eisenach ein kunstsinniger Landesfürst […]« (Jürgen Eyssen S. 17). – Hervorragend gut erhaltenes<br />

Exemplar.<br />

[8], 160, [4] Seiten. – Kapitale leicht gedrückt. – Oberränder gelegentlich etwas angestaubt, äußerste Seitenränder vereinzelt<br />

mit winzigen Stockfleckchen. – Exlibris Walther Schniewind.<br />

Sarkowski 1193. – Brinks 79 (Abb.). – Schauer II, 16 (mit Abbildung). – Eyssen S. 17ff. (mit doppelseitiger Abbildung)<br />

170<br />

20,0 : 14,0 cm. [8], 97, [3] Seiten.<br />

Sarkowski 1118 VA<br />

171<br />

306


307 JG Friedrich Nietzsche. Ecce Homo. Leipzig, Insel [1908]. Mit illustriertem Doppeltitel und Buchschmuck<br />

von Henry van de Velde. Grauer Originalwildlederband mit goldgeprägtem Rückentitel<br />

und Deckelsignet, Kopfgoldschnitt und goldfarbenem Vorsatzpapier (Königliche Kunstgewerbeschule<br />

Weimar nach Entwurf von Henry van de Velde). € 750<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 42 von 150 der Vorzugsausgabe auf Japan in Wildleder gebunden<br />

(Gesamtauflage 1250 Exemplare). – Druck in Gold und Schwarz. – Henry van de Velde war ein<br />

großer Verehrer Nietzsches und seit seiner Ankunft in Weimar nun auch in räumlicher Nähe zu<br />

dem von der Schwester des Philosophen umstritten geleiteten Archiv. Die Umgestaltung der<br />

Villa Silberblick, Sitz des Archivs, lag in seinen Händen. Van de Velde gestaltete alle drei großen<br />

Nietzsche-Ausgaben des Insel-Verlages: 1908 »Ecce homo« und »Also sprach Zarathustra« (siehe<br />

<strong>Katalog</strong>nummer 306), 1914 dann die »Dionysos Dithyramben«, allesamt Meilensteine der deutschen<br />

Buchkunst am Anfang des 20. Jahrhunderts. – Nietzsches autobiographischer Text (»Wie<br />

man wird, was man ist«) erschien in dieser bibliophilen Ausgabe erstmals; aus dem Nachlass herausgegeben<br />

von Raoul Richter, der auch das ausführliche Nachwort schrieb.<br />

25,0 : 19,5 cm. 154, [6] Seiten. – An den Deckelkanten leicht berieben, minimal fleckig. – Innendeckel mit Abklatsch eines<br />

Schutzumschlages. – Leicht stockfleckig.<br />

Sarkowski 1201. – Schauer II, 15. – Schaberg 61 a<br />

308 JG Friedrich Nietzsche. Ecce Homo. Leipzig, Insel [1908]. Mit illustriertem Doppeltitel und Buchschmuck<br />

von Henry van de Velde. Originalhalbpergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel<br />

und Deckelsignet, sowie Kopfgoldschnitt. € 400<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 618 von 1100 auf Van Gelder-Bütten, 150 Vorzugsexemplare wurden<br />

auf Japan gedruckt. – Druck in Braun und Schwarz. – Vergleiche die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer.<br />

25,0 : 19,5 cm. 154, [4] Seiten. – Pergament mit leichter materialbedingter Verfärbung. – Innen tadellos. – Vortitel mit<br />

chinesischem Stempel.<br />

Sarkowski 1201. – Schauer II, 15. – Schaberg 61 b<br />

309 JG Kakuzo Okakura. Das Buch vom Tee. Mit zwanzig Lithographien von Georg A. Mathéy. Leipzig,<br />

Insel 1922. Mit 20 Farblithographien, davon sieben ganzseitig. Flexibler Originalseidenband<br />

mit Kordelheftung, farbig illustriert. In Originalkassette mit Glanzpapierbezug und Deckelschildchen.<br />

€ 200<br />

Unnummeriertes Exemplar der Vorzugsausgabe auf hauchdünnem China im Seideneinband,<br />

über die Auflage von 100 hinaus gedruckt. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Druck in<br />

den Werkstätten der Staatlichen Akademie zu Leipzig. – Übersetzung von Marguerite und Ulrich<br />

Steindorff. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Der Text erschien auch als Insel-Bändchen.<br />

– Schönes Exemplar der seltenen und reizenden Vorzugsausgabe.<br />

20,8 : 17,3 cm. Seiten [3]–112, [4]. – Kassette leicht berieben. – Die ersten Blätter leicht, dann nur noch der Seitenrand<br />

minimal stockfleckig.<br />

Sarkowski 1210 VA<br />

310 JG Das puch von dem entkrist. Leipzig, Insel 1925. Originalpergamentband mit schwarz-rotem Titel<br />

(signiert: Gerhard Prade, Leipzig). € 300<br />

Blockbücher Band I. – Exemplar 1 von 100 der Vorzugsausgabe mit den handkolorierten Holzschnitten<br />

und im Pergamenteinband (Gesamtauflage 500). – Faksimile des Originals in der<br />

Bayerischen Staatsbibliothek München mit den schönen Holzschnitten des unbekannten Künstlers.<br />

– Auf handgeschöpftem Papier der Firma J. W. Zanders, das nach einem alten Muster hergestellt<br />

wurde. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Mit dem Begleitwort von Kurt Pfister als<br />

Beiheft. – Tadellos erhalten.<br />

29,5 : 20,7 cm. [40] Seiten.<br />

Sarkowski 1271<br />

311 JG Rainer Maria Rilke. Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Erstes [und] Zweites Bändchen.<br />

Leipzig, Insel 1910. Rotbraune Ecrasélederbände mit vergoldeten Rückentiteln, Steh- und<br />

Innenkantenbordüren und Kopfgoldschnitt. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Exemplare 31 von 50 der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. – In der Vorzugsausgabe<br />

eine der seltensten Erstausgaben Rilkes. – Von den Vorsätzen abgesehen innen tadellos.<br />

172 307<br />

18,4 : 11,6 cm. [6], 189, [3] Seiten; [6], 186, [4] Seiten. – Einbände am Rücken mit Wasserrand, Innengelenke angeplatzt,<br />

Vorsatzränder fleckig.<br />

Sarkowski 1332 VA. – Ritzer E 2<br />

173<br />

309<br />

310


312<br />

312 JG Rainer Maria Rilke. Das Marien-Leben. Leipzig, Insel [1913]. Violetter Originalecrasélederband<br />

mit ornamentaler Deckelvergoldung, Titel und Kopfschnitt vergoldet. € 1.500<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 172 von insgesamt 200 auf Van Gelder-Bütten, wobei 150 in vorliegender<br />

Einbandvariante, weitere 50 nach einem zweiten Entwurf gebunden wurden. – Beide Einbandentwürfe<br />

stammen von Henry van de Velde. – Der Einband kann als Paradebeispiel für van<br />

de Veldes Theorie der Linie gelten, »jeweils ein Viertel der Fläche des Deckels ist […] allein dem<br />

Leder überlassen und nur durch eine schmale Goldlinie eingezäunt« (Brinks S. 177.) – Druck bei<br />

W. Drugulin, Leipzig. – »… Kippenberg, der neben dem Fixstern der Vergangenheit, Goethe, für<br />

seinen Verlag einen zweiten, der Gegenwart zugehörigen reklamieren wollte, eben Rilke, hatte<br />

diese Ausgabe in der ›Insel Bücherei‹ ausgezeichnet durch den Abzug von 200 Exemplaren ›auf<br />

Van Gelder-Büttenpapier‹. Für 150 Exemplare sollte Henry van de Velde den Einband entwerfen<br />

und für die restlichen 50 noch einmal, in veränderter Form: ein einzigartiger Vorgang in der deutschen,<br />

und soweit mein Auge reicht, auch der europäischen Buchkunst in ihrer Blütezeit zwischen<br />

1895 und 1925.« (John Dieter Brinks). – Wird häufig (auch bei Ritzer) als »Vorzugsausgabe von Insel-Bücherei<br />

43« bezeichnet, es handelt sich aber bei dem Inselbändchen um einen Neusatz (vgl.<br />

unsere <strong>Katalog</strong>nummer 339)<br />

313 JG Insel-Bücherei – Rainer Maria Rilke. Das Marien-Leben. Leipzig, Insel [1913]. Blauer Originalecrasélederband<br />

mit ornamentaler Vergoldung. Titel, Fileten sowie Buchschnitt vergoldet, marmorierte<br />

Buntpapiervorsätze (signiert: KGS Weimar). € 1.200<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 14 von insgesamt 200. – Von dem hier vorliegenden Einbandentwurf<br />

von Henry van de Velde wurden 50 Exemplare als Handeinband in der Kunstgewerbeschule Weimar<br />

gefertigt. – »Der zweite Einbandentwurf […] ist für mein Auge einer der hinreißendsten Einbände<br />

auf der Schwelle zur Moderne.« (Brinks S. 177). – Der vorliegende Einband im Gegensatz<br />

zu dem bei Brinks abgebildetem Exemplar ohne den Rückentitel »Rilke«. – Sehr selten. – Zur Insel-<br />

Bücherei Nr. 43 vgl. die Anmerkung zur vorherigen <strong>Katalog</strong>nummer.<br />

19,4 : 12,5 cm. 26, [6] Seiten. – Oberkante des Vorderdeckels mit zwei winzigen Schadstellen, davon eine mit Verlust der<br />

Epidermis. – Zwei Blätter minimal stockfleckig.<br />

Sarkowski 1351. – Brinks 111 und Abb. 64. – Ritzer E 34<br />

174<br />

20,4 : 13,5 cm. 26, [6] Seiten. – Hinterdeckel mit kaum sichtbaren Fleckchen, leichte Druckstellen.<br />

Sarkowski 1351. – Brinks 110 und Abb. 63. – Ritzer E 34<br />

313<br />

175


314 JG Rainer Maria Rilke. Duineser Elegien. Leipzig, Insel 1923. Dunkelgrüner Originalmaroquinband<br />

mit rot-goldenem Rückenschildchen und kleinen roten Lederintarsien im Zentrum der rhombenförmigen<br />

vergoldeten Deckelfileten. Kopfschnitt, Rücken- und Innenkantenfileten ebenfalls vergoldet.<br />

€ 2.000<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 114 von nur 300 auf Zanders-Einhorn-Bütten. – Gesetzt aus der Tiemann-Antiqua.<br />

– Wie die »Sonette des Orpheus« (siehe die folgende <strong>Katalog</strong>nummer) erschien<br />

eine bibliophile und erst danach eine öffentliche Ausgabe. – Der Text folgt der Handschrift, die<br />

sich im Besitz der Fürstin Marie von Thurn und Taxis-Hohenlohe befand. – Exlibris Lucy Spiegl. –<br />

Sehr schönes, fast makelloses Exemplar.<br />

29,6 : 19,7 cm. [6], 52, [10] Seiten. – Rücken minimal verfärbt.<br />

Sarkowski 1338. – Ritzer E 9<br />

315 JG Rainer Maria Rilke. Die Sonette an Orpheus. Geschrieben als ein Grab-Mal für Wera Ouckama<br />

Knoop. Leipzig, Insel 1923. Grüner Originalkalblederband; Deckelvignette, Fileten und Kopfschnitt<br />

vergoldet, schwarz-goldenes Rückenschildchen (signiert: H. Sperling, Leipzig). € 600<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 105 von 300 der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Druck bei Offizin W.<br />

Drugulin, Leipzig. – Hier in der grünen Einbandvariante, die die Nähe zu den »Duineser Elegien«<br />

noch mehr verdeutlicht. – Sehr selten und gesucht.<br />

21,8 : 14,2 cm. [2], 63, [7] Seiten. – Rücken leicht verfärbt und mit winzigen Schabstellen. – Die ersten Blätter mit kleinen<br />

Stockflecken.<br />

Sarkowski 1357 VA. – Ritzer E 46<br />

315 316<br />

316 Rainer Maria Rilke – Lou Albert-Lasard (1891–1969). Porträt Rainer Maria Rilke. Kaltnadelradierung.<br />

Um 1920. 15,7 : 11,6 cm (24,0 : 18,7 cm). Signiert, rückseitig betitelt. € 250<br />

Die im lothringischen Metz geborene Bankierstochter begann 1914 eine Liebesaffäre mit Rilke,<br />

trotz ihrer noch bestehenden Ehe mit Eugen Albert. Bis 1916 lebten die beiden in München und<br />

Wien zusammen, bis zu Rilkes Tod blieben sie in engster Verbindung. – In diesen Jahren war die<br />

Künstlerin u. a. mit Rolland, Stefan Zweig, Paul Klee und Oskar Kokoschka befreundet. Nach Rilkes<br />

Tod zog sie nach Paris und verkehrte in den Künstlerkreisen auf dem Montparnasse, u. a. mit<br />

Matisse, Giacometti und Robert Delaunay. 1952 erschien ihr Erinnerungsbuch »Wege mit Rilke«.<br />

– Auf Bütten Gaspard Maillol. – Tadellos erhalten.<br />

317 JG [Louis de Rouvroy, Duc de] Saint-Simon. Der Hof Ludwigs des XIV. Nach den Denkwürdigkeiten<br />

des Herzogs von Saint-Simon. Herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Weigand. Leipzig,<br />

Insel 1913. Mit 34 Tafeln. Roter handgebundener Originalmaroquinband mit reicher Vergoldung,<br />

Rückenschild und blauen Seidenvorsätzen. € 300<br />

Erste Ausgabe dieser Auswahl und Übersetzung. – Exemplar 82 von 100 der Vorzugsausgabe auf<br />

Van Gelder-Bütten. – Einbandzeichnung von E. R. Weiß. – Druck bei Spamer, Leipzig. – Nahezu<br />

tadelloses Exemplar. – Exlibris. – Abbildung auf Seite 182.<br />

26,0 : 18,3 cm. [6], 417, [5] Seiten. 34 Tafeln. – Eine Ecke minimal bestoßen<br />

Sarkowski 1388 VA. – Fromm V, 23261<br />

176 314<br />

177


318 JG Paul Scheerbart. Kometentanz. Astrale Pantomime in zwei Aufzügen. Leipzig, Insel 1903.<br />

Mit Illustrationen von Paul Scheerbart. Handgebundener Pergamentband mit grün-goldenem<br />

Rückenschildchen und Kopfschnittvergoldung (signiert: Fanck, MDE). € 250<br />

Erste Ausgabe. – Auf Japan. – Seit Scheerbarts Beteiligung an der Zeitschrift »Die Insel« erschienen<br />

drei Romane und die Pantomime »Kometentanz« im Leipziger Verlag, allerdings mit desaströsem<br />

wirtschaftlichen »Erfolg«: 1905, nach erfolglosen Versuchen, seinen neuen Münchhausen-Roman<br />

nach der Ablehnung durch Carl Poeschel bei Piper oder S. Fischer drucken zu lassen,<br />

wandte sich Scheerbart verzweifelt an Alfred Walter Heymel: »Für die vier Bücher […] haben Sie<br />

im Ganzen mit den Honoraren 7-8000 M für mich weiter geopfert. […] Wenn ich es nun wage, Sie<br />

noch einmal zu bitten, etwas Wesentliches für mich zu tun, so zittert mir dabei die Hand, mit der<br />

ich schreiben soll; ich möchte nicht gerne aufdringlich erscheinen. Und ich muss es doch, wenn<br />

ich meine Existenz nicht aufgeben will.« Scheerbarts Bitten wurden nicht erhört.<br />

16,3 : 11,0 cm. 64, [4] Seiten. – Rückenschildchen mit kleiner Fehlstelle. – Leicht stockfleckig.<br />

Kohnle S. 45. – Sarkowski 1435<br />

319 JG Rudolf Alexander Schröder. Sonette zum Andenken an eine Verstorbene. Leipzig, Insel 1904.<br />

Brauner Originalkalblederband mit reicher Goldprägung und Schnittvergoldung. € 500<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 26 von 190 auf Bütten. – Laut Druckvermerk wurden nur »die ersten<br />

zehn Exemplare in Ganzleder mit Goldpressung« gebunden, nach diesem und einem weiteren Vergleichsexemplar<br />

scheint das zweifelhaft. – Die Titelvignette zeichnete der Verfasser der Sonette,<br />

Rudolf Alexander Schröder. – Hervorragend gut erhalten.<br />

26,5 : 20,1 cm. Seiten [III]-XVIII, [2], 408 Seiten.<br />

Sarkowski 1545<br />

320 JG Carl Sternheim. Bürger Schippel. Komödie in fünf Aufzügen. Leipzig, Insel 1913. Purpurfarbener<br />

Originalecrasélederband mit vergoldetem Rücken- und Deckeltitel, Verlagssignet und Kopfgoldschnitt.<br />

€ 400<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 5 von 30 der Vorzugsausgabe auf holländischem Bütten und in Ganzleder.<br />

– Das Stück wurde 1913 unter der Regie von Max Reinhardt in den Kammerspielen des<br />

Deutschen Theaters in Berlin uraufgeführt. Sternheim widmete seinen Text Albert Bassermann,<br />

dem »genialen Schauspieler«. – Mit daran angelehnter handschriftlicher Widmung auf Vorsatz<br />

und Vortitel. – Sehr selten.<br />

21,5 : 14,0 cm. 114, [6] Seiten. – Kapitale und Ecken leicht berieben. – Vorsatzränder leimschattig.<br />

Sarkowski 1655 VA. – Raabe/Hannich-Bode 291.10<br />

321 JG Carl Sternheim. Die Kassette. Komödie in fünf Aufzügen. Leipzig, Insel 1912. Purpurfarbener<br />

Originalecrasélederband mit vergoldetem Rücken- und Deckeltitel, Deckelsignet und Kopfgoldschnitt.<br />

€ 400<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 12 von 30 der Vorzugsausgabe auf holländischem Bütten. – Druck<br />

der Offizin W. Drugulin, Leipzig. – Teilweise unaufgeschnitten. – Die Uraufführung fand am 24.<br />

XI. 1911 im Deutschen Theater in Berlin statt. Regie führte Felix Hollaender, die Hauptrolle spielte<br />

Albert Bassermann (vgl. die folgende <strong>Katalog</strong>nummer).<br />

21,4 : 14,8 cm. 137, [3] Seiten. – Ecken und Kapitale berieben. – Vorsatzränder leimschattig, die unbeschnittenen Ränder<br />

gebräunt.<br />

178 Sarkowski 1659 VA. – Raabe/Hannich-Bode 291.9<br />

319<br />

179<br />

320<br />

—<br />

321


322 JG Theodor Storm. Sämtliche Werke in acht Bänden. Herausgegeben von Albert Köster. Leipzig,<br />

Insel 1919–1920. Schwarze Maroquinbände mit grün-goldenen Rückenschildern, Rücken-,<br />

Deckelkanten-, Innenkanten- und Kopfschnittvergoldung sowie Seidenvorsätzen (signiert: Hübel<br />

& Denck, Leipzig). In den Originalschubern. € 600<br />

Albert Köster verfasste auch die Einleitung, das Nachwort und die Anmerkungen. – Sarkowski<br />

nennt keine Ledereinbände, nach Art und Gestaltung handelt es sich sicher um eine vom Verlag<br />

initiierte, unbezeichnete Vorzugsausgabe in kleiner Auflage. – Tadellos schönes Exemplar.<br />

19,3 : 12,5 cm. Zusammen etwa 3.000 Seiten.<br />

Sarkowski 1684. – Teitge 14<br />

323 JG David Friedrich Strauß. Ulrich von Hutten. Mit 35 Lichtdrucktafeln. Neu herausgegeben<br />

von Otto Clemen. Leipzig, Insel 1914. Originalpergamentband mit reicher Rückenvergoldung,<br />

schwarz-goldenem Rückenschild und vergoldeter Deckelvignette. € 300<br />

Erste Auflage der Neuausgabe, gedruckt in nur 2000 Exemplaren. – Eins von 100 Exemplaren der<br />

Vorzugsausgabe auf Van Gelder-Insel-Bütten. – Die Tafeln mit verschiedenen Porträts von Hutten<br />

und berühmten Zeitgenossen, Buchillustrationen, Stadtansichten usw. – Abbildung auf Seite 182.<br />

25,7 : 18,0 cm. VII, [1], 525, [3] Seiten. – Vorsätze (möglicherweise erneuert) vorn etwas stockfleckig.<br />

Sarkowski 1688 VA<br />

324 325<br />

324 JG Emile Verhaeren. Les heures du soir. Leipzig, Insel 1911. Mittelbrauner Originalecrasélederband<br />

mit vergoldetem Rücken- und Deckeltitel sowie Rückenfleurons und Deckelvignette.<br />

€ 1.500<br />

Unnummeriertes Exemplar der Vorzugsausgabe, gedruckt für Alfred Walter Heymel. – Wie die 50<br />

Vorzugsexemplare auf Japan. – Vom Verfasser im Druckvermerk signiert. – Gesetzt aus der Didot-<br />

Antiqua und gedruckt bei Spamer, Leipzig. – Einbandentwurf von Henry van de Velde. – Nach<br />

seinem frühen realistischen Gedichtzyklus »Les flamandes«, der in seiner Heimat einen Skandal<br />

auslöste – die Eltern Verhaerens versuchten, die gesamte Auflage zurückzukaufen – wandte sich<br />

der Dichter Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt sozialkritischen Themen zu. Seine Dichtungen<br />

wurden unter anderem von Rainer Maria Rilke und Stefan Zweig begeistert aufgenommen und<br />

übersetzt. – Tadelloses Exemplar.<br />

28,3 : 19,5 cm. 36, [4] Seiten.<br />

Sarkowski 1822. – Brinks, van de Velde 98<br />

325 JG Paul Verlaine. Ausgewählte Gedichte. Übertragen von Graf Wolf v. Kalckreuth. Leipzig, Insel<br />

1906. Originalpergamentband; Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 200<br />

Exemplar 93 von 100 der Vorzugsausgabe auf Bütten (Gesamtauflage 850). – Deckelillustration,<br />

Titel und die zahlreichen Vignetten zeichnete Heinrich Wilhelm Wulff. – Teilweise unaufgeschnitten.<br />

– Sehr schönes Exemplar.<br />

180 322<br />

19,5 : 14,7 cm. [4],156, [8] Seiten.<br />

Sarkowski 1831. – Fromm VI, 26308<br />

181


326 Heinrich Vogeler-Worpswede – Oscar Wilde. Die Erzählungen und Märchen. Übertragungen<br />

von Franz Blei und Felix Paul Greve. Buchschmuck von Heinrich Vogeler-Worpswede. Leipzig, Insel<br />

1925. Mit illustriertem Titel, zehn blattgroßen Illustrationen, zehn figürlichen Initialen und sechs<br />

Vignetten. Originalkalblederband mit reicher Vergoldung. € 180<br />

Oscar Wildes Erzählungen mit dem Buchschmuck von Heinrich Vogeler waren einer der »long<br />

seller« des Verlages: Der Text erschien von 1907 bis 1926 in drei leicht variierten Fassungen und<br />

insgesamt 140.000 Exemplaren. – Einige Teilauflagen wurden in Leder gebunden. – So schön erhaltene<br />

Exemplare sind selten.<br />

22,5 : 15,0 cm. 213, [3] Seiten. – Kapitale beschabt.<br />

Sarkowski 1907 B<br />

239<br />

456<br />

286<br />

262<br />

553<br />

317 417 291<br />

272 273 368 323<br />

327 Insel-Bücherei – 1350 Bände der Reihe, aus der Bandnummernfolge 1-560. Leipzig (einige<br />

auch Wiesbaden bzw. Frankfurt am Main), Insel 1912–1945. Originalpappbändchen, einige Originalbroschuren,<br />

alle mit farbigen und gemusterteten Bezugs- bzw. Umschlagpapieren und meist<br />

mit Deckel- und Rückenschildchen. € 2.500<br />

Umfangreiche Sammlung der ersten drei Jahrzehnte der wohl bekanntesten und zugleich erfolgreichsten<br />

deutschen Buchreihe des 20. Jahrhunderts. – »Das große Spielfeld des Insel-Verlages, […]<br />

eine Pforte in die unermeßliche Schatzkammer der Weltliteratur und Weltkunst, gleichermaßen<br />

aber auch eine ›Vorschule der Bibliophilie‹« (Schauer, zitiert nach Herbert Kästner). – Die »[…] lange<br />

Geschichte vom Anfang des ›Jahrhunderts der Extreme‹ bis in die Gegenwart [… und der] Erfolg<br />

der Insel-Bücherei ist der Erfolg der weltöffnenden, welterschließenden und durch Vorschläge<br />

für ein besseres Leben den Globus bewohnbar machenden, alle gesellschaftlichen, nationalen<br />

oder religiösen Schranken in sich zum Verschwinden bringenden Literatur und Kunst.« (Raimund<br />

Fellinger, 2012). – Seit ihrer Gründung erschienen bis heute etwa 1700 Titel (Nummern 1–1365).<br />

Die deutlich höhere Anzahl von Bänden, die eine »vollständige« Sammlung umfassen »muss«, ist<br />

in den zahlreichen Varianten (Illustratoren, Vorworte etc.) begründet. – Schwerpunkt der vorliegenden<br />

Sammlung waren die bis 1945 erschienenen Bände. Einige fehlende Erstausgaben wurden<br />

durch spätere Nachauflagen ersetzt.<br />

18,0 : 12,5 cm. Sie benötigen etwa 13 Regalmeter. – Rücken teils gebräunt und leicht bestoßen, vereinzelt auch beschädigt.<br />

– Insgesamt für eine Sammlung der frühen Ausgaben gut bis sehr gut erhalten.<br />

Es existiert eine Liste der seltenen Bändchen innerhalb der Sammlung.<br />

182 183<br />

327 (Ausschnitt)


328 Inselbücherei – Österreichische Bibliothek. Herausgegeben von Hugo von Hofmannsthal und<br />

anderen. Alle 26 Bände der Reihe. Leipzig, Insel 1915–1917. Gelbe Originalpappbändchen mit<br />

Deckel- und Rückenschildern. € 300<br />

Vollständige Folge; alle Titel erschienen innerhalb der Österreichischen Bibliothek nur in einmaliger<br />

Auflage. – »Seitenstück der Insel-Bücherei« in gleichem Format und ähnlicher Ausstattung. –<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Reihe nicht fortgesetzt, Restbestände wurden in roter Broschur<br />

verkauft oder in die Insel-Bücherei übernommen: Die tatsächlich in der Originalausstattung<br />

ausgelieferten Auflagenhöhen dürften also fast durchweg niedriger als die bei Kästner angegebenen<br />

»meist je zehntausend Exemplare« sein.<br />

Einige Rücken leicht gebräunt und fleckig, 2 Rückenschilder beschädigt.<br />

329 Insel-Bücherei – Miguel de Cervantes. Geschichte des Zigeunermädchens. Eine Novelle.<br />

Leipzig, Insel [1913]. Ockerfarbener Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und<br />

Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 2. – 11.–30. Tausend.<br />

330 Insel-Bücherei – Emile Verhaeren. Hymnen an das Leben. Deutsche Nachdichtung von Stefan<br />

Zweig. Leipzig, Insel [1913]. Schwarzer Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und<br />

Kopfschnitt vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 5[1]. – 11.–30. Tausend.<br />

Rücken leicht, Deckel stärker berieben. – Innen makellos.<br />

331 Insel-Bücherei – Gustave Flaubert. Die Sage von Sankt Julianus dem Gastfreien. Über tragen<br />

von Ernst Hardt. Leipzig, Insel [1913]. Blauer Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette<br />

und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 12. – 11.–30. Tausend.<br />

Aus 328<br />

329<br />

· · ·<br />

366<br />

332 Insel-Bücherei – Fünf sehr anmutige Geschichten des vielgelästerten Giovanni di Boccaccio<br />

aus Certaldo. Mit sieben altitalienischen Holzschnitten. Leipzig, Insel [1913]. Brauner Originalziegenlederband.<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 16 [1A]. – 21.–30. Tausend.<br />

Kapitale und Ecken leicht berieben, sonst gut.<br />

333 Insel-Bücherei – Sophokles. Antigone. Eine Tragödie. Übertragen von August Böckh. Leipzig,<br />

Insel [1912]. Ockerfarbener Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt<br />

vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 27 [1A]. Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei.<br />

Kapitale und Kanten minimal berieben. Teils leicht fleckig. – Buchschnitt stockfleckig.<br />

334 Insel-Bücherei – Hugo von Hofmannsthal. Der Tor und der Tod. Leipzig, Insel [1925]. Schwarzer<br />

Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 28. – 107.–127. Tausend.<br />

Kleine Nagespuren an den Kanten des Hinterdeckels, sonst tadellos.<br />

335 Insel-Bücherei – Hugo von Hofmannsthal. Der Tor und der Tod. Leipzig, Insel [1927]. Schwarzer<br />

Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 28. – 128.–140. Tausend. – Makellos.<br />

336 Insel-Bücherei – Alphonse Daudet. Tartarin von Tarascon. Berechtigte Übersetzung von Paul<br />

Stefan. Leipzig, Insel [1913]. Dunkelgrüner Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette<br />

und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 42 [1A]. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei.<br />

184 Rücken etwas verblasst, Kapitale minimal berieben.<br />

Rücken minimal verfärbt. – Ecken leicht bestoßen, sonst gut erhalten.<br />

185


337 / 338 entfallen<br />

339 Insel-Bücherei – Rainer Maria Rilke. Das Marien-Leben. Leipzig, Insel [1924]. Blauer Originalziegenlederband.<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 43. – 61.–70. Tausend. – Vergleiche auch <strong>Katalog</strong>nummern 312 und 313.<br />

Kapitale berieben.<br />

340 Insel-Bücherei – Hans Sachs. Drei Fastnachtsspiele. Leipzig, Insel [1919]. Hellroter Originalziegen<br />

lederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 180<br />

Insel-Bücherei 46. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei. – Beinhaltet: Das Narrenschneiden.<br />

Der fahrend Schüler im Paradeis. Der bös Rauch.<br />

Kapitale leicht bestoßen, Rücken minimal verfärbt.<br />

341 Insel-Bücherei – Friedrich Hölderlin. Gedichte. Leipzig, Insel [1925]. Ziegelroter Originalziegenlederband.<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 50 [1B]. – 46.–55. Tausend.<br />

Oberes Kapital und eine Ecke bestoßen – Eine Seite mit Feuchtigkeitsfleck.<br />

342 Insel-Bücherei – Oscar Wilde. Lehren und Sprüche. Leipzig, Insel [1913]. Brauner Originalziegenlederband.<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 53[1A]. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei.<br />

Kapitale leicht berieben, Deckel mit Druckstellen und Flecken. – Innen frisch.<br />

343 Insel-Bücherei – Ricarda Huch. Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück. Eine Erzählung.<br />

Leipzig, Insel [1913]. Roter Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt<br />

vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 58. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei. – Dazu: Ricarda Huch. Liebesgedichte.<br />

IB 22, 66.–75. Tausend. Titelblatt gebräunt.<br />

Obere Deckelränder mit zwei winzigen Druckstellen, sonst sehr schön.<br />

344 Insel-Bücherei – Friedrich Hebbel. Gedichte. Leipzig, Insel 1913. Dunkelgrüner Originalziegenlederband.<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 59 [1A]. – Auswahl und Nachwort von Friedrich Bartels.<br />

Rücken leicht verblasst, Ecken und Kapitale leicht berieben. – Innen druckfrisch.<br />

345 Insel-Bücherei – Kinderlieder. Aus des Knaben Wunderhorn. Leipzig, Insel [1913]. Dunkelgrüner<br />

Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 60 [1A]. Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei. – Mit Titelbild und gezeichnetem<br />

Titel von Emil Ludwig Grimm.<br />

Rücken und Ecken leicht berieben und verblasst, Rückendeckel mit Quetschspuren. – Innen makellos.<br />

346 Insel-Bücherei – L[eo] N[ikolajewitsch] Tolstoi. Volkserzählungen. Übertragen von Alexander<br />

Eliasberg. Leipzig, Insel [1925]. Hellbrauner Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette<br />

und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

347 Insel-Bücherei – Hugo von Hofmannsthal. Das kleine Welttheater oder Die Glücklichen.<br />

Leipzig, Insel [1913]. Roter Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt<br />

vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 78. Erstausgabe innerhalb der Insel-Bücherei.<br />

Unteres Kapital beschabt. – Eine Ecke geknickt.<br />

348 Insel-Bücherei – Selma Lagerlöf. Eine Gutsgeschichte. Autorisierte Übertragung von M. von<br />

Borch. Leipzig, Insel [1925]. Roter Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und<br />

Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 97 [2].<br />

Rücken und oberer Rand des Rückendeckels ganz leicht berieben, Vorderdeckel mit drei winzigen Wasserflecken. Insgesamt<br />

sehr gut erhalten.<br />

349 Insel-Bücherei – Stefan Zweig. Brennendes Geheimnis. Eine Erzählung. Leipzig, Insel [1927].<br />

Roter Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 122 [1]. – 66.–75. Tausend.<br />

18,5 : 12,4 cm. 77, [3] Seiten. – Kapitale und untere Ränder minimal berieben. – Es fehlt das vordere Vorsatzblatt. – Ränder<br />

stockfleckig.<br />

350 Insel-Bücherei – F[jodor] M[ichailowitsch] Dostojewski. Der Großinquisitor. Übertragen von<br />

Rudolf Kassner. Leipzig, Insel [1924]. Schwarzer Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette<br />

und Kopfschnitt vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 149. – 56.–65. Tausend.<br />

18,5 : 12,4 cm. 37, [3] Seiten. – Kapitale leicht berieben, Buchblock an einer Stelle gebrochen, sonst sehr gut.<br />

351 Insel-Bücherei – Das Buch Ruth in der Übertragung Martin Luthers nach der letzten von ihm<br />

selbst durchgesehenen Ausgabe der Deutschen Bibel 1545. Leipzig, Insel [1914]. Originalhalbpergaminband<br />

mit vergoldetem Rückentitel und Buntpapierbezügen. € 200<br />

Insel-Bücherei 152 [1]. – »Ein Unikum der Buchgeschichte« nennt der Marbacher <strong>Katalog</strong> »Die Insel«<br />

diesen Druck der Darmstädter Ernst Ludwig Presse: Sagenhafte 10.000 Exemplare wurden für<br />

die Insel-Bücherei auf Bütten mit dem Wasserzeichen der Presse gedruckt. – Titel, Pressensignet<br />

und die vier Initialen in Rot gedruckt. – Das Titelblatt mit einem alten Holzschnitt.<br />

Kästner 152 [1]. – Stürz 43b<br />

352 Insel-Bücherei – Heinrich von Kleist. Michael Kohlhaas. Aus einer alten Chronik. Leipzig, Insel<br />

[1922]. Blauer Originalziegenlederband. Deckeltitel und Kopfschnitt vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 161[1A]. – 31.–40. Tausend. – Exemplar der seltenen Einbandvariante: goldgeprägter<br />

Titel und Fleuron auf dem Vorderdeckel.<br />

18,5 : 12,4 cm. 107, [1] Seiten. – Rücken leicht berieben, Kapitale beschädigt, sonst gut erhalten.<br />

353 Insel-Bücherei – Stefan Zweig. Sternstunden der Menschheit. Fünf historische Miniaturen.<br />

– Die Augen des ewigen Bruders. Eine Legende. Leipzig, Insel [1915–1929]. Dunkelblauer bzw.<br />

brauner Originalziegenlederband. € 200<br />

Insel-Bücherei 68. – 51.–55. Tausend.<br />

IB 165 und 349 [1]. – 71.–100. bzw. 81.–100. Tausend. – Dazu vier weitere Lederbändchen: I: IB 1,<br />

Rilke. Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. 73.–88. Tsd. – II: Dasselbe. 401.–<br />

450. Tsd. – III: IB 23, Binding. Der Opfergang. 211.–235. Tsd. – IV: IB 28, Hofmannsthal. Der Tor<br />

186 Kapitale und Ränder ganz leicht berieben, sonst tadellos.<br />

und der Tod. 21.–30. Tsd. – Etwas berieben und bestoßen. – Beigabe.<br />

187


354 Insel-Bücherei – Stefan Zweig. Sternstunden der Menschheit. Fünf historische Miniaturen.<br />

Leipzig, Insel [1929]. Dunkelblauer Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignetten und<br />

Kopfschnitt vergoldet. € 200<br />

IB 165 [2A]. 131.–160. Tausend. – Schönes Exemplar. – Dazu zwei weitere Lederbändchen: IB<br />

23, Rudolf G. Binding. Der Opfergang. 236.–260. Tausend. – IB 408 [1A] Stefan Zweig. Kleine<br />

Chronik. Vier Erzählungen. 1929. – Beide Einbände teils verfärbt, ein Kapital bestoßen. – Beigabe:<br />

IB 1 (Rilke, Cornet) in Originalhalblederband (berieben).<br />

I u. II: Rücken verfärbt.<br />

355 Insel-Bücherei – Ricarda Huch. Das Judengrab. Aus Bimbos Seelenwanderungen. Zwei Erzählungen.<br />

Leipzig, Insel [1919]. Dunkelbrauner Originalziegenlederband. Deckeltitel und Kopfschnitt<br />

vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 193. – 21.–30. Tausend. – Exemplar der seltenen Einbandvariante: goldgeprägter<br />

Titel und Fleuron auf dem Vorderdeckel.<br />

Titelvergoldung »verrutscht«. – Leicht bestoßen, Kapitale beschädigt, Rücken leicht berieben. – Papierbedingt gebräunt.<br />

356 Insel-Bücherei – Oscar Wilde. Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading. Leipzig, Insel [1924].<br />

Schwarzer Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet.<br />

€ 120<br />

Insel-Bücherei 220. – 31.–35. Tausend. – Tadellos.<br />

357 Insel-Bücherei – Theodor Storm. Immensee. Novelle. Leipzig, Insel [1927]. Blauer Originalziegenlederband.<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 120<br />

Insel-Bücherei 246. – 61.–70. Tausend.<br />

Rücken leicht verblasst, Kapitale leicht beschädigt. – Innen durchgehend stockfleckig.<br />

358 Insel-Bücherei – Otto Julius Bierbaum. Aus dem Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte,<br />

moralische und andere Lieder und Gedichte. Leipzig, Insel [1927]. Roter Originalziegenlederband.<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 180<br />

Insel-Bücherei 260 [2]. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei.<br />

Rücken verblasst. – Ecken vereinzelt mit leichten Wasserflecken.<br />

359 Insel-Bücherei – Annette von Droste-Hülshoff. Die Judenbuche. Mit 37 Zeichnungen von<br />

Max Unold. Leipzig, Insel [1924]. Schwarzer Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette<br />

und Kopfschnitt vergoldet. € 180<br />

Insel-Bücherei 271 [1A]. – 26.-35. Tausend. – Tadellos schönes Exemplar.<br />

360 Insel-Bücherei – Gottfried Keller. Romeo und Julia auf dem Dorfe. Leipzig, Insel [1924]. Roter<br />

Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 324. – 20.–30. Tausend.<br />

Rücken leicht, Kapitale etwas stärker berieben.<br />

361 Insel-Bücherei – Gottfried Keller. Sieben Legenden. Leipzig, Insel [1924]. Dunkelblauer<br />

Original ziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 250<br />

Insel-Bücherei 327 [1A]. – 21.–30. Tausend.<br />

362 Insel-Bücherei – Paul Verlaine. Gedichte. Eine Auswahl der besten Übertragungen. Leipzig, Insel<br />

[1927]. Dunkelblauer Originalziegenlederband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet.<br />

€ 250<br />

Insel-Bücherei 394 [1A]. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei. – Auswahl und Nachwort<br />

von Stefan Zweig.<br />

Vorsatzblatt mit Prägestempel. Letzte 8 Seiten mit Wasserrand, sonst sehr frisch.<br />

363 Insel-Bücherei – Drei Lederbändchen. Leipzig, Insel [1926–1930]. Originalziegenlederbände.<br />

Rückentitel, Deckelvignetten und Kopfschnitt vergoldet. € 300<br />

I: IB 1, Rainer Maria Rilke. Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. 1927. 321.–<br />

350. Tausend. – II: IB 8, Hugo von Hofmannsthal. Der Tod des Tizian. Idylle. 61.–68. Tausend. – III:<br />

IB 22, Ricarda Huch. Liebesgedichte. 76.–80. Tausend.<br />

I: Mit Besitzvermerk auf dem Titelblatt. – II: Rücken leicht verblasst.<br />

364 Insel-Bücherei – Vier Lederbändchen. Leipzig, Insel [1922–1926]. Originalziegenlederbände.<br />

Rückentitel, Deckelvignetten und Kopfschnitt vergoldet. € 200<br />

I: IB 274 [1A], Kakuzo Okakura. Das Buch vom Tee. 46.–55. Tausend. – II: IB 302 [2], Stevenson.<br />

Das Flaschenteufelchen. Eine Erzählung. 1925. – III: IB 315 [1A], Runge. Von dem Fischer un<br />

syner Fru. 21.–30. Tausend. – IV: IB 362, Felix Timmermanns. Das Tryptichon von den Heiligen<br />

Drei Königen. 21.–30. Tausend. – Beigabe: IB 1 in Original-Halblederband. Rücken berieben, Kapitale<br />

und Ecken bestoßen.<br />

Einbände mit Alterungsspuren. – Innen teils fleckig.<br />

365 Insel-Bücherei – Sieben Lederbändchen. Leipzig, Insel [1913–1919]. Originalziegenlederbände.<br />

Rückentitel, Deckelvignetten und Kopfschnitt vergoldet. € 700<br />

I: IB 69, Stifter. Nachkommenschaften. Erzählung. [1913]. – II: IB 80, Hebbel. Schnock. Ein niederländisches<br />

Gemälde. [1913]. – III: IB 192, Andersen. Bilderbuch ohne Bilder. [1916]. – IV: IB<br />

195, Stieler. Ein Winteridyll. 81.–90. Tausend, – V: IB 224 [1A], Eichendorff. Aus dem Leben eines<br />

Taugenichts. [1917] – VI: IB 230, Mörike. Mozart auf der Reise nach Prag. 46.–55. Tausend.<br />

– VII: IB 271, Droste-Hülshoff. Die Judenbuche. [1919]<br />

Einige Rücken und einige Kapitale leicht berieben, Innengelenke von VI gebrochen.<br />

366 Insel-Bücherei – Sieben Lederbändchen. Leipzig, Insel [1913–1927]. Originalziegenlederbände.<br />

Rückentitel, Deckelvignetten und Kopfschnitt vergoldet. € 500<br />

I: IB 1, Rilke. Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. 296.–320. Tausend. 1926.<br />

– II: IB 11 [1B], Jacobsen. Mogens. Eine Novelle. 51.– 60. Tausend. – III: IB 13, Hardt. An den Toren<br />

des Lebens. Eine Novelle. 11.–30. Tausend. – IV: IB 76 [1], Flaubert. Herodias. 1913. – V: IB<br />

201 [1A], Klabund. Li-tai-pe. Nachdichtungen. 31.-40. Tausend. – VI: IB 274 [1A], Okakura Kakuzo.<br />

Das Buch vom Tee. 56.–65. Tausend. – VII: IB 361 [1A], Nietzsche. Gedichte. 7.–16. Tausend.<br />

– Beigabe: IB 1 in Original-Halblederband. Rücken berieben, Kapitale und Ecken bestoßen.<br />

Alle etwas berieben, teils bestoßen.<br />

188 Rücken leicht verblasst, sonst sehr gut erhalten.<br />

189


367 Insel-Verlag – John Dieter Brinks. Vom Ornament zur Linie. Der frühe Insel-Verlag 1899 bis<br />

1924. Laubach und Berlin, Triton 2000. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen und Tafeln.<br />

Originalleinenband und -mappe im Schuber. € 120<br />

Wichtige Monographie zu dem die deutsche Buchkunst der Moderne prägendsten Verlag. – Mit<br />

Beiträgen von Susanne Buchinger, Marcus Haucke, Kurt Ifkovits, Renate Müller-Krumbach, Theo<br />

Neteler, Lindsay Newman, Gerhard Schuster, Juergen Seuss, Barbara Stark, Roland Stark , Klaus<br />

Weber und dem Herausgeber. – In einer Mappe lose beigegeben: Faksimiledrucken von Originalvorsatzpapieren<br />

und Prospekten des Insel-Verlages. – Tadellos.<br />

30,5 : 24,5 cm. 391, [5] Seiten, 21 Tafeln<br />

368 JG Januspresse – [Susette Gontard]. Die Briefe der Diotima. Leipzig, Insel 1920. Originalpergamentband<br />

mit vergoldeten Titeln und Kopfgoldschnitt. € 400<br />

Vierter Druck der Januspresse. – Exemplar 89 von 320. – Auf Janus-Bütten. – Veröffentlicht von Frida<br />

Arnold, herausgegeben von Carl Viëtor. – Titel und Initialen von Walter Tiemann. – Mit der Beilage<br />

(Anmerkungen und Nachwort von F. Arnold und C. Viëtor). – Erste Veröffentlichung der Briefe<br />

von Susette Gontard (»Diotima«) an Friedrich Hölderlin. – Die Janus-Presse war die erste deutsche<br />

Privatpresse überhaupt. Im Frühjahr 1923 erschien mit dem »Schlemihl« ihr letzter Druck. » …<br />

ihre Seele, die Schrift, war versenkt, nicht wie Cobden-Sanderson’s Doveslettern in die Themse,<br />

sondern in ein Paket mit grauem Packpapier. Die Janus-Pressen-Schrift wurde im Archiv des Insel-<br />

Verlages aufbewahrt.« (Rodenberg). – Abbildung auf Seite 182.<br />

25,7 : 18,8 cm. [4], 72, [2] Seiten. – Deckel leicht stockfleckig, sonst tadellos.<br />

Sarkowski 392. – Rodenberg 95, 4<br />

369 Insel-Presse – Rudolf Alexander Schröder. Audax omnia perpeti. Gedichte. Leipzig, Insel<br />

[1922]. Violettfarbener Originalmaroquinband. Rücken- und Deckeltitel, Deckelkantenbordüren<br />

und Kopfschnitt vergoldet (Heinrich & Scheffel, Leipzig). € 450<br />

Zweite Ausgabe, die erste erschien 1920 in Haarlem. – Zweiter Druck der Insel-Presse. – Exemplar<br />

26 von 150, weitere 25 waren nicht für den Handel bestimmt. Nur ein Teil der ohnehin kleinen Auflage<br />

wurde in Leder gebunden. – Auf Bütten. – Gedruckt bei Poeschel & Trepte. – Schröder widmete<br />

seine Gedichtsammlung dem niederländischen Dichter Geerten Gossaert, dessen Gedichte<br />

er als Erster ins Deutsche übersetzt hatte. – Der Einband stammt mit Sicherheit aus der Binderei<br />

Heinrich & Scheffelt, Leipzig – vergleiche dazu die Abbildung in Heribert Tenscherts <strong>Katalog</strong> XI<br />

(Pressendrucke I), Nr. 193 (dort in rotem Leder).<br />

22,3 : 14,5 cm. 41, [7] Seiten. – Untere Ecken und zwei Bünde mit winzigen Bereibungen, sonst tadellos erhalten. – Der<br />

Stempel der Binderei auf dem hinteren Innendeckel hier wohl durch Erneuerung der Vorsätze entfallen.<br />

Sarkowski 1533. – Rodenberg 96, 2. – Adolph 19 a<br />

370 Insel-Presse – Albrecht Schaeffer. Die Saalborner Stanzen. Eine Trilogie. Leipzig, Insel 1922.<br />

Handgebundener Originalpergamentband mit Titeln in Schwarz und Rot. Kopfschnitt vergoldet<br />

(signiert: Heinrich & Scheffel, Leipzig). € 120<br />

Erste Ausgabe. – Drittes Buch der Insel-Presse. – Exemplar 107 von 300, daneben erschienen 30<br />

römisch nummerierte Exemplare, die nicht für den Handel bestimmt waren. – Gesetzt aus der<br />

Caslon-Gotisch, gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig, in Rot und Schwarz auf Zanders-Bütten. –<br />

Der letzte Druck der kurzlebigen Insel-Presse, deren drei Werke alle aus der von Carl Ernst Poeschel<br />

in England aufgefundenen gotischen Schrift von 1720 gesetzt wurden. – Laut Sarkowski stammt<br />

die für den Einband verwendete Schrift von Rudolf Koch. – Das leuchtend orange-gestrichene<br />

Buntpapier der Vorsätze lässt an Rilkes »Duineser Elegien« denken, deren Luxusausgabe nur ein<br />

Jahr später erschien. – Schönes Exemplar.<br />

190 369<br />

29,5 : 19,5 cm. [6], 30, [6] Seiten.<br />

Sarkowski 1427. – Rodenberg 96, 3<br />

191<br />

370


Die Pressen der Kleukens-Brüder<br />

371 JG Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Hermann und Dorothea. Leipzig, Insel<br />

1908. Mit illustriertem Titel und neun ornamentierten Initialen von Friedrich Wilhelm Kleukens.<br />

Cremefarbener Originalkalblederband; Deckelvignette, Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet.<br />

In roter Leinenkassette mit goldgeprägter Deckelvignette. € 3.000<br />

Zweites Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 20 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan<br />

und im Kalbledereinband (Gesamtauflage 200). – Gesetzt aus der Cicero Römische Antiqua. – Das<br />

berühmte Titelblatt in Gold und Schwarz, die Initialen in Gold, Grün und Schwarz, die Kapitelüberschriften<br />

in Grün gedruckt. – Besonders so gut erhaltene Exemplare des frühen Drucks der Darmstädter<br />

Presse sind kaum noch auffindbar.<br />

28,5 : 19,5 cm. [4], 57, [3] Seiten. – Rücken an den Kapitalen unmerklich berieben, Deckel mit leichten, kaum störenden<br />

Verfärbungen.<br />

Stürz 2. – Sarkowski 587. – Rodenberg 74. – Schauer II, 63<br />

372 373<br />

372 JG Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Hermann und Dorothea. Leipzig, Insel<br />

1908. Mit einer Titelzeichnung und Initialen von Friedrich Wilhelm Kleukens. Roter Maroquinband<br />

mit marmorierten Buntpapiervorsätzen; Deckelvignette, Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet.<br />

Im Schuber mit Lederkanten und Rückenschildchen. € 1.000<br />

Zweites Buch der Ernst Ludwig-Presse. – Eins von 180 Exemplaren auf Bütten, weitere 20 Exemplare<br />

wurden auf Japan gedruckt (siehe die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer). – Gesetzt aus der Cicero<br />

Römische Antiqua. – Titelzeilen und die schönen Initialen vergoldet, die Zwischentitel in<br />

leuch tendem Grün gedruckt. – Der Einband wurde unter Verwendung des Originalklischees der<br />

Deckelvignette hergestellt und ist, wie auch die Einbände der Vorzugs- und Normalexemplare in<br />

cremefarbenem Kalb- bzw. hellroten Wildleder, nicht signiert.<br />

27,9 : 19,2 cm. [4], 57, [3] Seiten.<br />

Stürz 2. – Sarkowski 587. – Rodenberg 74, 2<br />

373 JG Ernst Ludwig Presse – Heinrich Heine. Die Nordsee. 1825–1826. Leipzig, Insel 1909. Mit Buchschmuck<br />

und Initialen von Friedrich Wilhelm Kleukens. Cremefarbener Originalkalblederband mit<br />

goldgeprägter Deckelvignette und Kopfgoldschnitt (signiert: Carl Sonntag. jun., Leipzig). € 400<br />

Drittes Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 300 Exemplaren. – Auf Japan. – Gesetzt aus der<br />

Korpus Römische Antiqua. – Die Titelvignette, die Zwischentitel und die 32 Initialen, gezeichnet<br />

von Friedrich Wilhelm Kleukens, wurden in Gold gedruckt. – Nach Sarkowski wurden nur 50<br />

Exemplare in Leder gebunden. – Mit radiertem Exlibris Gertrud von Lang-Puchhof, signiert. – Sehr<br />

gutes Exemplar der seltenen Lederausgabe.<br />

192<br />

371<br />

23,2 : 15,3 cm. [4], 45, [7] Seiten. – Untere Stehkanten leicht berieben.<br />

Stürz 3. – Sarkowski 704. – Rodenberg 74. – Schauer II, 63<br />

193


374 376<br />

374 JG Ernst Ludwig Presse – Longus. Die Liebesgeschichte von Daphnis und Chloe. Leipzig, Insel<br />

1910. Mit illustriertem Titel und vier goldgehöhten Initialen von Friedrich Wilhelm Kleukens.<br />

Dunkelroter Maroquinband mit Blindprägung (Rückentitel, Kantenfileten und Deckelbordüren),<br />

Stehkantenfileten und Kopfschnitt vergoldet. € 400<br />

Zehntes Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf getöntem<br />

Japan, weitere 250 Exemplare wurden auf Bütten gedruckt. – Gesetzt aus der Cicero Kleukens-Antiqua.<br />

– Die Buchgestaltung lag in den Händen von Friedrich Wilhelm Kleukens, von ihm<br />

stammen der Titel mit der schmückenden Bordüre, die vier großen, nur in den Vorzugsexemplaren<br />

vergoldeten Initialen und die gesamte Typographie. – Der deutsche Text dieser Ausgabe<br />

stammt von Ludwig Wohle. – Longus’ anrührende Liebesgeschichte hat über Jahrhunderte Künstler<br />

zu Illustrationen animiert; die Ausgabe der Ernst Ludwig-Presse verzichtet ganz auf solche und<br />

reduziert die Rezeption auf den klassischen Text.<br />

25,8 : 17,7 cm. 167, [5] Seiten. – Rücken etwas nachgedunkelt. – Titel unten im Falz gelockert, Folgeblatt neu gefasst.<br />

Stürz 10. – Sarkowski 1039. – Rodenberg 75, 10. – Schauer II, 63. – Slg. Achilles 50<br />

375 JG Ernst Ludwig Presse – Emile Verhaeren. Die Gesichter des Lebens. Deutsche Nachdichtung<br />

von Erna Rehwoldt. Leipzig, Insel 1911. Flexibler weinroter Originalkalblederband, Titel und Kopfschnitt<br />

vergoldet. € 600<br />

Zwölftes Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan,<br />

zudem erschienen weitere 500 Exemplare auf Bütten. – Gesetzt aus der Korpus Kleukens-Antiqua.<br />

– Mit handschriftlichem Besitzvermerk von Heinrich Stinnes. – Wie auch die nachfolgenden drei<br />

Verhaeren-Drucke der Ernst Ludwig Presse sehr gut erhalten.<br />

376 JG Ernst Ludwig Presse – Joseph Eichendorff. Die Glücksritter. Eine Novelle. Leipzig, Insel 1911.<br />

Nachtblauer, fast schwarzer Originalkalblederband, Titel, Bordüren und Kopfschnitt vergoldet.<br />

€ 600<br />

13. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. – Weitere<br />

150 Exemplare wurden auf Old Stratford-Bütten gedruckt und in Pergament gebunden. –<br />

Gesetzt aus der Korpus Römische Antiqua. – Die Einbandgestaltung und Buchausstattung stammt<br />

von Friedrich Wilhelm Kleukens. – Druck des Titels und der Initialen in Braun.<br />

24,1 : 16,6 cm. 75, [5] Seiten. – Einband stellenweise leicht berieben und an den Ecken etwas bestoßen. – Vorsätze erneuert.<br />

– Vereinzelt leicht, die Vorblätter etwas stärker stockfleckig.<br />

Stürz 13. – Sarkowski 431. – Rodenberg 75, 13. – Schauer II, 64 (mit Abbildung). – Slg. Achilles 53<br />

377 JG Ernst Ludwig Presse – Emile Verhaeren. Die geträumten Dörfer. Deutsche Nachdichtung<br />

von Erna Rehwoldt. Leipzig, Insel 1911. Flexibler weinroter Originalkalblederband, Titel und Kopfschnitt<br />

vergoldet. € 600<br />

14. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. Es<br />

erschienen weitere 500 Exemplare auf Bütten. – Gesetzt aus der Korpus Kleukens-Antiqua. – Mit<br />

handschriftlichem Besitzvermerk von Heinrich Stinnes.<br />

19,6 : 13,4 cm. 66, [4] Seiten.<br />

Stürz 14. – Sarkowski 1820. – Rodenberg 75, 14. – Schauer II, 63<br />

388 389 377 375<br />

194<br />

19,6 : 13,4 cm. 62, [4] Seiten.<br />

Stürz 12. – Sarkowski 1819. – Rodenberg 75, 12. – Schauer II, 63<br />

195


379<br />

378 JG Ernst Ludwig Presse – Friedrich Hölderlin. Hyperion oder Der Eremit in Griechenland. 1797.<br />

1799. Leipzig, Insel 1912. Originalpergamentband mit gold-braunem Lederrückenschild und<br />

Kopfgoldschnitt. € 300<br />

17. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 150 Exemplaren auf Bütten (Gesamtauflage 200<br />

Exemplare). – Gesetzt aus der Korpus Kleukens-Antiqua. – Mit 61 ornamentierten Initialen, gezeichnet<br />

von Friedrich Wilhelm Kleukens, die Verzierungen wie der Haupttitel in Gold gedruckt.<br />

– Textrevision von Franz Zinkernagel.<br />

24,5 : 19,3 cm. [6], 255, [7] Seiten. – Rückenschild leicht berieben, Deckel etwas verzogen, dadurch Oberränder innen etwas<br />

angestaubt.<br />

Stürz 17. – Sarkowski 745. – Rodenberg 76, 17<br />

379 JG Ernst Ludwig Presse – Ernst Elias Niebergall. Datterich. Lokalposse in sechs Bildern in der<br />

Mundart der Darmstädter. Leipzig, Insel 1913. Mit sieben Lithographien von Emil Preetorius. Farbig<br />

illustrierter Originalpergamentband. € 700<br />

18. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 75 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japanbütten<br />

und im illustrierten Pergamentband, weitere 325 Exemplare wurden auf Van Gelder-Bütten<br />

gedruckt. – Die Schrift des Titels und der Zwischentitel entwarf Friedrich Wilhelm Kleukens. – Gesetzt<br />

aus der Kleukens-Fraktur. – Mit den Illustrationen von Preetorius nimmt Niebergalls »Datterich«<br />

zusammen mit dem »Reineke Fuchs« von Kleukens eine Ausnahmestellung innerhalb der<br />

typographisch ausgerichteten Ernst Ludwig Presse ein. – In der Vorzugsausgabe sehr selten.<br />

380 JG Ernst Ludwig Presse – Rainer Maria Rilke. Das Buch der Bilder. Leipzig, Insel 1913. Handgebundener<br />

gelber Originalmaroquinband mit marmorierten Buntpapiervorsätzen. Deckelvignette,<br />

Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet (signiert: KGS Weimar). € 750<br />

19. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan und<br />

im Handeinband der Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar. Weitere 250<br />

Exemplare wurden auf Old Stratford gedruckt. – Gesetzt aus der Korpus Helga-Antiqua. – Schönes<br />

Exemplar, selten.<br />

24,1 : 16,8 cm. [4], 205, [15] Seiten. – Rücken leicht verfärbt.<br />

Stürz 19. – Sarkowski 1337. – Rodenberg 76. – Schauer II, 64. – Slg. Achilles 60<br />

196<br />

23,5 : 21,0 cm. 105, [3] Seiten, 7 Lithographien. – Hinterdeckel leicht verfärbt. – Obere Blattränder leicht angestaubt.<br />

Stürz 18. – Sarkowski 1192. – Rodenberg 76, 18. – Schauer II, 63 (mit Abbildung). – Ohr 14<br />

197<br />

396 393 386 378 380


381 385<br />

381 JG Ernst Ludwig Presse – Christian Kleukens. Reinke Voß, eene ole Geschichte, upt Nee vertellt<br />

[…] mit bunte Biller von F. W. Kleukens. Leipzig, Insel 1913. Mit zahlreichen farbigen Illustrationen<br />

im Text. Originalpergamentband mit grün-rot-gold-geprägter Deckelvignette, vergoldetem<br />

Rückentitel und Kopfgoldschnitt. € 750<br />

20. Buch der Ernst Ludwig-Presse. – Exemplar 19 und somit eins von 50 Exemplaren im illustrierten<br />

Pergamentband. 350 Exemplare wurden in Halbpergament gebunden. – Auf Bütten mit Wasserzeichen<br />

»EL«. – Gesetzt aus der Cicero Kleukens Fraktur und gedruckt in Rot und Schwarz, mit<br />

farbigen Illustrationen. – Die frühere der beiden von Friedrich Wilhelm Kleukens illustrierten Reineke-Ausgaben.<br />

Innerhalb der streng typographisch auftretenden Drucke der Darmstädter Ernst<br />

Ludwig-Presse bildeten Kleukens’ »Reinke Voß« und Niebergalls »Datterich« buchkünstlerische<br />

Ausnahmen. Noch war man bestrebt, der »Typographie Raum und Freiheit vom Dekorativen« zu<br />

verschaffen. Erst in der von ihm selbst begründeten Ratio-Presse konnte sich Kleukens unabhängig<br />

seinen eigenen Vorstellungen widmen, die dort erschienenen Drucke, einschließlich der des<br />

Reineke Fuchs von 1929, waren »reich geschmückt und fast durchweg illustriert.« (vgl. Schauer I,<br />

65f.).<br />

28,2 : 18,8 cm. 115, [5] Seiten. – Rücken leicht fleckig. – Vorsätze am Oberrand angestaubt.<br />

Stürz 20. – Sarkowski 934. – Rodenberg 76, 20. – Schauer II, 66 (mit Abbildung)<br />

382 JG Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Gott und Welt. Darmstadt 1913.<br />

Schwarzer Originalkalblederband mit goldgeprägtem Deckeltitel und Kopfgoldschnitt. € 300<br />

21. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan<br />

(Gesamt auflage 100). – Gesetzt in Korpus Helga-Antiqua. – Exlibris Lucy Spiegl.<br />

23,3 : 16,1 cm. 58, [2] Seiten. – Kanten mit einigen leichten Bereibungen. – Vorsätze mit leichten Radierspuren, sonst innen<br />

tadellos.<br />

383 JG Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Gott und Welt. Darmstadt 1913. Originalpergamentband<br />

mit Vergoldung (signiert: Kleukens-Binderei). Im Originalschuber. € 250<br />

21. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 70 Exemplaren auf Old-Stratford, 30 davon wurden<br />

auf Japan gedruckt. – Gesetzt aus der Korpus Helga-Antiqua.<br />

23,5 : 15,9 cm. [6], 58, [4] Seiten. – Schuber mit kleiner Klebespur, sonst absolut makelloses Exemplar.<br />

Stürz 21. – Sarkowski 586. – Rodenberg 76, 21. – Schauer II, 64<br />

384 JG Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von ] Goethe. Gott und Welt. Darmstadt 1913.<br />

Handgebundener Pergamentband mit vergoldetem Titel und Kopfgoldschnitt. € 200<br />

21. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 70 Exemplaren auf Old-Stratford, 30 wurden auf<br />

Japan gedruckt. – Gesetzt aus der Korpus Helga-Antiqua.<br />

24,2 : 16,0 cm. [4], 58, [2] Seiten.<br />

Stürz 21. – Sarkowski 586. – Rodenberg 76, 21. – Schauer II, 64<br />

385 JG Ernst Ludwig Presse – Gottlieb Leon. Rabbinische Legenden. Darmstadt 1913. Dunkelblauer<br />

Originalecrasélederband mit goldgeprägtem Titel, vergoldeter Innenkantenfilete und Kopfgoldschnitt.<br />

€ 400<br />

Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan, darüber hinaus erschienen 70 Exemplare<br />

auf Bütten. – Mit zahlreichen großen Initialen, gezeichnet von Friedrich Wilhelm Kleukens. – Gesetzt<br />

aus der Kleukens-Antiqua. – Gottfried von Leon (1757–1832) war österreichischer Schriftsteller<br />

und zugleich Kustos der k.u.k. Hofbibliothek in Wien. Seine »Rabbinischen Legenden« erschienen<br />

erstmals 1821.<br />

20,1 : 12,7 cm. [2], 50, [2] Seiten. – Rücken etwas verfärbt. – Deckelkante und Hinterdeckel mit kleinen Druckstellen, Rücken<br />

oben minimal berieben. – Titel verso und Widmungsblatt recto mit leichten Leimspuren im Falz.<br />

Stürz 22. – Sarkowski 1014. – Rodenberg 76, 22. – Slg. Achilles 63<br />

198 Stürz 21. – Sarkowski 586. – Rodenberg 76, 21<br />

199<br />

387 382 383


386 JG Ernst Ludwig Presse – Baruch de Spinoza. Ethik. Übersetzt von Otto Baensch. [Leipzig, Insel]<br />

1914–1920. Halbpergamentband mit farbigem Marmorpapierbezug, goldgeprägtem Rückentitel<br />

und Kopfschnittvergoldung (signiert: E. A. Enders, Leipzig). € 300<br />

26. Buch der Ernst Ludwig Presse. – Eins von 100 Exemplaren auf ELP-Bütten, 50 Exemplare wurden<br />

auf Japan gedruckt. – Gesetzt aus der Korpus Schlanke Kleukens-Antiqua. – Druck der Lehrsätze<br />

und der Illustrationen in Rot, die Erläuterungstexte in Schwarz. – Der Druck wurde bereits<br />

1914 von Christian Heinrich Kleukens begonnen, konnte aber erst nach Kriegsende und den Fertigstellungen<br />

der früheren Aufträge von Karl Simon beendet werden. – Der für die Auslieferung<br />

zuständige Insel-Verlag widmete diesen letzten nummerierten Druck der Ernst Ludwig Presse<br />

Raoul Richter. Der Philosoph, der sich 1898 in Leipzig mit einer Arbeit zum Willensbegriff Spinozas<br />

habilitiert hatte, starb 1912 im Alter von erst 41 Jahren. Richter hatte sich als einer der ersten<br />

Philosophen um das Werk Friedrich Nietzsches bemüht und gehörte ab 1908 zum Vorstand der<br />

Stiftung »Nietzsche-Archiv«. – Sehr schönes Exemplar.<br />

26,6 : 19,0 cm. 320, [2] Seiten.<br />

Stürz 26. – Sarkowski 1628. – Rodenberg 76. – Schauer II, 64. – Slg. Achilles 67<br />

387 JG Ernst Ludwig Presse – J[ohann] W[olfgang] von Goethe. Trilogie der Leidenschaft. Leipzig,<br />

Insel 1912. Violetter Originalkalblederband; Deckeltitel, Innenkantenfileten und Kopfschnitt vergoldet.<br />

Im Originalpappschuber. € 400<br />

Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauflage 300). – Gesetzt aus der<br />

Korpus Helga-Antiqua. Diese Schrift hatte Friedrich Wilhelm Kleukens 1911 entworfen und hier<br />

erstmals verwendet. Kleukens zeichnete auch den Titel und die bei der vorliegenden Vorzugsausgabe<br />

vergoldeten Initialen. – Druck des Pressensignets in Gold. – Enthält »An Werther«, »Elegie«<br />

und »Aussöhnung«. – Die Textrevision übernahm Werner Gräf, Weimar.<br />

23,2 : 16,0 cm. [30] Seiten. – Bünde, Ecken und Kapitale mit winzigen Schabstellen.<br />

Stürz 38. – Sarkowski 610. – Rodenberg 78. – Schauer II, 65<br />

388 JG Ernst Ludwig Presse – Emile Verhaeren. Die Stunden. Les heures claires. – Les heures d’aprèsmidi.<br />

– Les heures du soir. Übertragen von Erna Rehwoldt. Leipzig, Insel 1912. Flexibler weinroter<br />

Originalkalblederband, Titel und Kopfschnitt vergoldet. € 450<br />

Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. – Gesetzt aus der Korpus Ingeborg-Antiqua.<br />

– Erste vollständige Fassung, da nun alle drei Teile in deutscher Übersetzung enthalten sind.<br />

– Verhaerens berühmte lyrische Trilogie, seiner Frau Marthe Massin als Epitaph seiner Dankbarkeit<br />

gewidmet, erschien 1905–1911 in französischer Sprache. – Mit handschriftlichem Besitzvermerk<br />

von Heinrich Stinnes.<br />

22,8 : 15,2 cm. 75, [3] Seiten.<br />

Stürz 39. – Sarkowski 1827. – Rodenberg 78. – KNLL XVII, 66<br />

389 JG Ernst Ludwig Presse – Emile Verhaeren. Die Hohen Rhythmen. Übertragen von Johannes<br />

Schlaf. Leipzig, Insel 1912. Flexibler weinroter Originalkalblederband, Titel und Kopfschnitt vergoldet.<br />

€ 450<br />

Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. – Gesetzt aus der Korpus Ingeborg-Antiqua.<br />

23,0 15,4 cm. 85, [3] Seiten. – Einband kaum sichtbar fleckig.<br />

Stürz 40. – Sarkowski 1823. – Rodenberg 78<br />

390 JG Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Faust. – Der Tragödie erster Teil. – Der<br />

Tragödie zweiter Teil. – Der Tragödie ursprüngliche Gestalt (Urfaust). – Darmstadt 1922–1924. Drei<br />

Originalpergamentbände; Rückentitel, Deckel- und Innenkantenfileten, Stehkantenbordüren<br />

und Kopfschnitt vergoldet (signiert: Ernst Rehbein Darmstadt). € 1.500<br />

Druck der Ernst Ludwig-Presse zu Darmstadt. Unternommen von der Kleukens Presse zu Frankfurt<br />

am Main. – Das Papier wurde von Moritz von Bethmann und Hans Passavant gestiftet. – Gesetzt<br />

aus der Antiqua von Christian Heinrich Kleukens, einer »eigens vom Drucker für die Presse bearbeiteten<br />

Schrift«, und gedruckt in Rot und Schwarz. – Man wollte »dem sich rapid ausbreitenden<br />

Protzentum des Luxusdruckes, einer rohen Typographie mit grellen Illustrationseffekten« entgegentreten.<br />

(vgl. Schauer I, 68). – Vollständige Exemplare aller drei Teile in so schönen, originalen<br />

Einbänden des »Kleukensbinders« Ernst Rehbein sind selten.<br />

27,6 : 19,3 cm. 214, [6]; 323, [5]; 147, [5] Seiten. – Pergament mit wenigen leichten Verfärbungen.<br />

Stürz 51. – Rodenberg 81. – Schauer II, 65<br />

391 Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Faust. Eine Tragödie. Darmstadt 1922.<br />

Lose gefalzte Bogen. € 100<br />

Druck der Ernst Ludwig-Presse zu Darmstadt. Unternommen von der Kleukens Presse zu Frankfurt<br />

am Main. – Mit dem Korrekturblatt 113/114.<br />

27,8 : 19,0 cm. 214, [6] Seiten, 1 Blatt.<br />

Stürz 51. – Rodenberg 81. – Schauer II, 65<br />

200 390<br />

201


392 Ernst Ludwig Presse – Walther von der Vogelweide. Gedichte. [Leipzig, Insel 1926]. Dunkelgrüner<br />

Originalecrasélederband mit rot-goldenem Rückenschild und vergoldeten Rücken- und<br />

Innenkantenfileten, Stehkanten- und Kopfschnittvergoldung. € 1.000<br />

Exemplar 24 von 100, gedruckt für den »Kreis der Freunde der Ernst Ludwig Presse«, weitere<br />

150 Exemplare gelangten durch den Insel-Verlag in den Handel. Zudem existieren 20 römisch<br />

nummerierte Dedikationsexemplare. – Auf ELP-Bütten von J. W. Zanders. – Gesetzt aus der Tertia<br />

Shakespeare-Type. – »Für die Reihenfolge wurde die an Gedichten Walthers reichste Handschrift,<br />

die große Heidelberger Liederhandschrift, zu Grunde gelegt, für den Wortlaut die kritische Ausgabe<br />

von Lachmann in der achten, von Carl v. Kraus besorgten Auflage«. – Der unsignierte Einband<br />

wurde wohl von Ernst Rehbein in der Kleukens-Binderei gefertigt. – Tadelloses Exemplar.<br />

27,6 : 18,8 cm. [2], 175, [11] Seiten.<br />

Stürz 63. – Sarkowski 1873. – Rodenberg 499 (II, 23). – Schauer II, 65. – Slg. Achilles 85<br />

393 JG Ernst Ludwig Presse – Frühe Deutsche Dichtung. (Ausgewählt von Hans Naumann). Darmstadt<br />

1926. Hellbrauner Schweinslederband mit Blindprägung und Kopfgoldschnitt. € 400<br />

Exemplar 37 von 135, davon waren 100 Exemplare dem Freundeskreis der Ernst Ludwig-Presse<br />

vorbehalten. – Gesetzt aus der Shakespeare-Type. – Auf Bütten. – Schönes Exemplar.<br />

392<br />

394 JG Ernst Ludwig Presse – Johann Heinrich Voss. Luise. Der Idylle ursprüngliche Gestalt. Darmstadt<br />

1927. Originalpergamentumschlag mit goldgeprägtem Pressensignet auf dem Vorderdeckel<br />

und grüner Durchstichheftung. € 300<br />

Exemplar 75 von 150. – Gesetzt aus der Shakespeare-Type. – Auf hellgrauem Zanders-Bütten. –<br />

Tadellos erhalten.<br />

28,0 : 18,6 cm. 53, [8] Seiten.<br />

Stürz 68. – Rodenberg 500<br />

395 JG Ernst Ludwig Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Die Natur. Ein Hymnus. Leipzig, Insel<br />

1910. Originalbroschur mit Seidenbezug. € 300<br />

Eins von 20 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauflage 120). – »Als Frühlingsgeschenk<br />

des Insel-Verlages zu Leipzig im März 1910 auf der Ernst Ludwig Presse zu Darmstadt<br />

gedruckt«. – Satz aus der Cicero Kleukens-Antiqua. – Druck in Gold und Schwarz. – 1911 erfolgte<br />

eine zweite Auflage in 100 Exemplaren. – Sehr selten.<br />

23,2 : 15,3 cm. [16] Seiten.<br />

Stürz 74. – Sarkowski 598. – Rodenberg 77<br />

396 JG Ernst Ludwig Presse – Rudolf G. Binding. Keuschheitslegende. [Darmstadt 1919]. Mit einer<br />

handvergoldeten Initiale von Luise Kleukens. Originalpergamentband mit goldgeprägtem<br />

Rückentitel und Deckelsignet sowie Kopfgoldschnitt. € 200<br />

Exemplar 33 von 135. – Auf handgeschöpftem Bütten. – »Als Sonderdruck der Ernst Ludwig Presse<br />

zu Darmstadt aus der unveröffentlichten Handschrift […] hergestellt durch C. H. Kleukens.«<br />

(Druckvermerk). – Gesetzt aus der Cicero Kleukens-Antiqua. – Makelloses Exemplar, der Einband<br />

wohl von Ernst Rehbein.<br />

27,6 : 20,4 cm. 50, [4] Seiten.<br />

Stürz 89. – Rodenberg 80<br />

202<br />

27,2 : 19,0 cm. [2], 217, [13] Seiten.<br />

Stürz 64. – Sarkowski 500. – Rodenberg 499<br />

394 395<br />

203


398 399<br />

397 JG Kleukens-Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten.<br />

Frankfurt am Main 1919. Dunkelbrauner neuerer Maroquinband mit goldgeprägtem<br />

Rücken titel (signiert: G. Dietz, Freiburg). € 200<br />

Erster Druck der Kleukens-Presse. – Exemplar 29 von 250. – Auf Japan. – Mit diesem Druck begann<br />

die Kleukens-Presse ihre Arbeit, an der neben Christian Heinrich Kleukens auch Rudolf G. Binding<br />

sowie die schon von der Ernst Ludwig Presse bekannten Buchkünstler Hans Schreiber (Schrift)<br />

und Ernst Rehbein (Einbände) und der Frankfurter Buchhändler Tiedemann beteiligt waren. – Innen<br />

makelloses Exemplar in einem neuen, dem schlichten Original nachempfundenen, Einband.<br />

19,0 : 13,2 cm. [4], 181, [3] Seiten.<br />

Rodenberg 103, 1<br />

398 JG Kleukens-Presse – Gotthold Ephraim Lessing. Fabeln. Drey Bücher. 1759, 1777 und Anhang.<br />

Holzschnitte von Kay H. Nebel. [Frankfurt am Main] 1920. Mit kolorierten Holzschnitten von Kay<br />

H. Nebel, davon 19 im Text, und drei Initialen. Rotbrauner Originalmaroquinband; Rückentitel und<br />

Fileten blindgeprägt. Im Originalschuber. € 300<br />

Sechster Druck der Kleukens-Presse. – Eins von 225 Exemplaren auf Zanders-Bütten, 25 wurden<br />

auf Pergament gedruckt. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – »Die Presse will ›bewußt<br />

dem spielerischen, wahllosen, snobistischen, merkantilen, abgegriffenen Gebaren der vielen<br />

schaustellenden Sonderdarbietungen entgegentreten, die den Interessen und der Anteilnahme<br />

des wahren Bücherfreundes stracks zuwiderlaufen‹.« (Julius Rodenberg). – Kay Nebel (1888–1953)<br />

wurde 1920 Professor an der Staatlichen Werk-Akademie in Kassel (Thieme/Becker XXV, 371).<br />

399 JG Kleukens-Presse – Das Evangelium Sanct Johannis. Letzte Fassung der Übertragung Martin<br />

Luthers. Holzschnitte von Kay H. Nebel. Frankfurt am Main 1920. Mit elf kolorierten Textholzschnitten<br />

und einer -initiale. Originalpergamentband mit grünen Seidenvorsätzen. Rückentitel,<br />

Deckel- und Innenkantenfileten sowie Kopfschnitt vergoldet. € 400<br />

Siebter Druck der Kleukens-Presse. – Exemplar 19 von 50 der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauflage<br />

250). – Der unsignierte Einband stammt aus der Kleukens-Binderei Ernst Rehbeins. –<br />

Makel los.<br />

20,1 : 13,5 cm. 99, [5] Seiten.<br />

Rodenberg 104, 7. – Schauer II, 67. – Slg. Achilles 98<br />

400 JG Kleukens-Presse – Heinrich von Kleist. Penthesilea. Ein Trauerspiel. Frankfurt am Main 1921.<br />

Handgebundener Originalpergamentband mit vergoldeten Fileten, Bordüren und Kopfschnitt<br />

sowie Rückentitel (signiert: Kleukens-Binderei). Im Originalschuber mit Rückenschildchen. € 300<br />

Achter Druck der Kleukens-Presse. – Exemplar 48 von 50 der Vorzugsausgabe auf Van Gelder-<br />

Bütten mit der handvergoldeten Initiale. – Ursprüngliche vom Dichter diktierte und eigenhändig<br />

verbesserte, bisher ungedruckte, Fassung nach der von der Preußischen Staats-Bibliothek in Berlin<br />

verwahrten Handschrift. – Für den Text verantwortlich Dr. Charlotte Bühler. – Tadellos schönes<br />

Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />

25,4 : 17,0 cm. [6], 169, [9] Seiten.<br />

Rodenberg 104, 8. – Schauer II, 67<br />

204<br />

20,0 : 12,5 cm. [2], 71, [11] Seiten. – Rücken mit kleinen Schabstellen. – Monogrammstempel JG.<br />

Rodenberg 104, 6. – Slg. Achilles 97<br />

205<br />

400


401 402<br />

401 Ratio-Presse – Johann Fischart. Die Flohhatz. Darmstadt 1922. Mit 15 kolorierten Illustrationen<br />

von Friedrich Wilhelm Kleukens. Handgebundener Pergamentband mit braunen Intarsien<br />

und Vergoldung (signiert: J. Niederhöfer, Frankfurt a. M.). € 400<br />

Vierter Druck der Ratio-Presse. – Exemplar 3 von 50 der Vorzugsausgabe auf Van Gelder-Bütten.<br />

Weitere 150 Exemplare wurden auf Hadernpapier gedruckt. – Im Druckvermerk von Friedrich Wilhelm<br />

Kleukens signiert und nummeriert, Kleukens war auch für die Typographie verantwortlich. –<br />

Gesetzt aus der Maximilian-Fraktur von Rudolf Koch. – Die Vorzugsexemplare wurden laut Druckvermerk<br />

in Pergament gebunden, wobei es sich hier wohl um einen privaten Einband handeln<br />

dürfte. Den Deckel zieren zwei stilisierte Flöhe. – Der Text folgt der Ausgabe von 1610.<br />

19,0 : 13,0 cm. [2], 170, [4] Seiten. – Ränder leicht stockfleckig.<br />

Rodenberg 121, 4. – Hayn/Gotendorf IX, 166<br />

402 Ratio-Presse – Johann Wolfgang von Goethe. Torquato Tasso. Ein Schauspiel. Darmstadt 1929.<br />

Handgebundener Pergamentband mit vergoldeter Deckelvignette und vergoldetem Rückentitel.<br />

€ 450<br />

Vierte Veröffentlichung der Gesellschaft zur Förderung der Ratio-Presse. – Unnummeriertes<br />

Exemplar, neben der Auflage von 150 Exemplaren gedruckt für Walter H. Cunz. – Satz aus der<br />

Garamond-Antiqua der Stempel AG. – Druck auf festem Japanbütten. – Den Titel mit Vignette, die<br />

Initialen und den Einband entwarf Friedrich Wilhelm Kleukens. – Die Ratio-Presse wurde 1919 von<br />

Kleukens gegründet. Mit ihr wollte er sich von der rein typographischen Gestaltung abwenden<br />

und veröffentlichte eine ganze Reihe von ihm selbst illustrierter Bücher. – Der »Tasso« wurde zu<br />

einem der »50 schönsten Bücher« des Jahres 1929 gewählt. – Prachtvoll erhaltenes Exemplar aus<br />

dem Besitz von Walter Cunz (1869–1951), der seit 1898 zusammen mit Peter Scondo Teilhaber der<br />

von David Stempel 1895 gegründeten Schriftgießerei war.<br />

403 Mainzer Presse – [Johann Wolfgang von] Goethe. West-östlicher Divan. Im Auftrag des<br />

Goethe- und Schiller-Archivs herausgegeben von Konrad Burdach. Mainz 1934–36. Originalpappband<br />

mit vergoldeten Titeln. € 120<br />

Der Begründer der Mainzer Presse widmete die Ausgabe dem 1936 verstorbenen Herausgeber.<br />

– Mit ausführlichen Anmerkungen des Literaturwissenschaftlers zur Editionsgeschichte. – Nur<br />

ein Jahr später druckte die Mainzer Presse den »Divan« erneut: Für die Welt-Goethe-Ausgabe des<br />

Insel-Verlages, herausgegeben von Anton Kippenberg und anderen.<br />

25,0 : 17,0 cm. 458, [22] Seiten.<br />

404 Dunkelgrüner Maroquinband von Walter Gerlach, Leipzig, mit vergoldeten Fileten und Bordüren<br />

auf beiden Deckeln. Rückentitel, Innenkantenfileten und Buchschnitt vergoldet. – Inhalt:<br />

Aeschylus. Die Perser. Herausgegeben von Gertrud Küster. Bonn, Eigenverlag der Herausgeberin<br />

1917. Mit sieben Illustrationen von Bruno Goldschmitt auf Tafeln. € 600<br />

Der Einband signiert »Spamersche Buchbinderei, Leipzig« und auf dem Hinterdeckel monogrammiert<br />

»WG«. – Noch arbeitete Walter Gerlach in der Leipziger Buchbinderei, deren Handbindeabteilung<br />

er bis zu seinem Wechsel in die Selbständigkeit 1924 leitete. – Exemplar 22 von 100.<br />

– Gedruckt bei Wilhelm Gerstung, Offenbach, im Auftrag der Herausgeberin dieser Neufassung.<br />

– Gesetzt aus der Tiemann-Mediaeval. – Auf Bütten. – Die Zeichnungen von Bruno Goldschmitt<br />

wurden bei F. Bruckmann reproduziert.<br />

27,0 : 19,5 cm. [8], 32, [4] Seiten. – Rücken und Lederkanten des Schubers verblasst. – Zwei leere Vorblätter minimal<br />

fleckig, sonst tadellos.<br />

Rodenberg 228. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 1<br />

206<br />

30,8 : 21,5 cm. 176, [4] Seiten.<br />

Rodenberg Nachtrag 532. – Schauer II, 66 (beide nennen irrtümlich nur 105 Exemplare)<br />

404<br />

207<br />

Einbände


406 405<br />

405 Dunkelbrauner Maroquinband von Walter Gerlach, Berlin, mit vergoldetem Rückentitel, breiten<br />

vergoldeten Deckel-, Steh- und Innenkantenbordüren und Schnittvergoldung. – Inhalt: Ludwig<br />

Emanuel Reindl. Deutsche Elegien. Privatdruck. München 1924. € 450<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 59 von 100. – Gesetzt aus der Tiemann-Antiqua, gedruckt auf Zerkall-<br />

Bütten. – Der Verfasser (1899–1983) war Redakteur in München, seine ersten Publikationen erschienen<br />

im Verlag der Nietzsche-Gesellschaft.<br />

26,5 : 19,0 cm. [4], 19, [9] Seite. – Rücken und Schuberkanten ausgeblichen, Rücken leicht fleckig.<br />

Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 104<br />

406 Grüner Saffianlederband von Walter Gerlach, Leipzig, mit Deckel- und Rückenvergoldung in<br />

Fileten und Fleurons sowie Steh- und Innenkantenfileten und -bordüren. Umlaufende Schnittvergoldung.<br />

– Inhalt: Richard Dehmel. Tagebuch 1893–94. [Hamburg], Dehmel-Gesellschaft<br />

1921. € 500<br />

Schöner Einband, signiert »Spamersche Buchbinderei, Leipzig, und »MDE« sowie auf dem Hinterdeckel<br />

monogrammiert »WG«. – Erster Druck der Dehmel-Gesellschaft, die nach dem Tod des<br />

Dichters 1920 gegründet wurde. – Herausgegeben von Gustav Kirstein (Gründungsmitglied der<br />

Gesellschaft), Walter Tiemann und E. R. Weiß. – »Richard Dehmel hat gelegentlich in Gesprächen<br />

dieses Tagebuch als charakteristisch für eine bestimmte Periode seiner Entwicklung bezeichnet,<br />

und als wert aus seinem Nachlaß veröffentlicht zu werden.« (Druckvermerk). – Gesetzt aus der<br />

Mittel Göschen-Antiqua. – Gedruckt unter Leitung von Georg A. Mathéy in den Werkstätten der<br />

Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig. – Auf Zanders-Bütten. –<br />

Sehr schön erhalten.<br />

407 Orangefarbener Ecrasélederband von Walter Gerlach, Berlin, mit vergoldeten Fileten auf Deckel,<br />

Rücken, Steh- und Innenkanten. – Inhalt: Claude Godard d’Aucourt. Themidore oder Von mir<br />

und meiner kleinen Freundin. München, Rösl 1921. Mit vier Heliogravüren nach Kupferstichen<br />

von Moreau. € 400<br />

Eins von 2000 Exemplaren. – Gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – Übersetzt und mit einem<br />

Vorwort von Richard Riess. – Im Vorwort zu Editionsgeschichte und Inhalt schreibt der Übersetzer<br />

auch über seine Eingriffe in den Originaltext: »Es ist selbstverständlich, daß das Büchlein keine<br />

Lektüre für Konfirmanden ist. Erwachsenen, literarisch interessierten Menschen kann man es<br />

aber, unserer Meinung nach, unbedenklich in die Hand geben. Sie werden sich des scharmanten<br />

[sic!], geistreichen Werkchens erfreuen. Ein paar Stellen, die die Grenzen des heutigen guten Geschmacks<br />

[!!] überschritten, habe ich gemildert.« – Nahezu makelloses Exemplar in einem schönen<br />

Gerlach-Einband von schlichter Eleganz. – Verschieden starke Fileten auf den Deckeln führen<br />

zu dem rhombenförmigen Mittelstück. Auch die breiten Innenkanten werden durch doppelte<br />

Fileten verziert und umrahmen die orange-rot-blau marmorierten Buntpapierspiegel. – Der Buchschnitt<br />

umlaufend vergoldet. Im gefütterten Originalschuber mit Lederkanten.<br />

16,5 : 10,8 cm. 218, [6] Seiten, 4 Tafeln. – Rücken nur unbedeutend verfärbt.<br />

Fromm III, 11183. – Hayn/Gotendorf IX, 239 (beide mit falscher Verlagsangabe). – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 19<br />

208<br />

27,3 : 18,8 cm. [4], 82, [2] Seiten. – Rücken und die Schuberkanten etwas verfärbt.<br />

Rodenberg 188,1. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 22<br />

407<br />

209


408<br />

408 Dunkelgrüner Ecrasélederband von Walter Gerlach, Berlin, mit blind- und goldgeprägten Fileten,<br />

vergoldeten Titeln, Steh- und Innenkantenbordüren und Schnittvergoldung. – Inhalt: Maria<br />

Luise Weissmann. Robinson. Eine Dichtung. München, Heinrich F. S. Bachmair 1924. € 450<br />

Im Originalschuber mit Lederkanten. – Erste Ausgabe. – Münchner Liebhaber-Drucke, Neue Folge,<br />

Band II. – Exemplar 14 (gedruckt für Walther Schniewind) von 150, weitere 30 Exemplare wurden<br />

römisch nummeriert. – Gesetzt aus der Nordischen Antiqua. – Gedruckt bei C. Wolf & Sohn,<br />

München, auf starkem, getönten Bütten. – Maria Luise Weissmann (1899–1929) hatte 1922 den<br />

Verleger Bachmair geheiratet. In den Folgejahren bis zu ihrem frühen Tod erschienen vier Buchausgaben<br />

ihrer Dichtungen.<br />

27,8 : 20,5 cm. 23, [1] Seiten. – Rücken, wie die Lederkanten des Schubers, etwas verfärbt und stellenweise leicht fleckig.<br />

Rodenberg 440. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 145<br />

409 Vier farbige Ecrasélederbände von Frida Schoy, mit vergoldeten Rückentiteln auf intarsierten<br />

Rückenschildern. – Inhalt: Tausend und eine Nacht. Arabische Erzählungen. Mit hundert Bildern<br />

von Fernand Schultz-Wettel. Berlin, Neufeld & Henius [1923]. Mit 20 farbigen und 80 schwarz-weißen<br />

Tafeln. € 500<br />

Alle mit Exlibris der Dorfner-Schülerein Frida Schoy (1889-1963), die 1948 die Leitung der Werkgruppe<br />

»Leder und Papier« der Folkwang Werkkunstschule übernahm. – Wohl für die eigene Bibliothek<br />

bestimmt und deshalb nicht signiert. – Jeder Einband in einer anderen Farbe gehalten:<br />

Grün, Orange, Gelb und Blau. – Gold-schwarze Lackpapiervorsätze.<br />

411<br />

Bibliophile Ausgaben und Pressendrucke anderer Verlage<br />

410 JG Avalun-Drucke – Hans Christian Andersen. Reiseblätter aus Österreich. Mit zwölf Original-<br />

Radierungen von Luigi Kasimir. Wien und Leipzig, Avalun 1919. Mit zwölf signierten Radierungen.<br />

Weißer Originallederband mit vergoldeten Fileten, Bordüren und Kopfschnitt (Joseph Bordereaux,<br />

Wien). € 300<br />

Erster Avalun-Druck. – Exemplar 39 von 100 der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen<br />

auf Japan (Gesamtauflage 350). – Auch im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Der österreichische<br />

Künstler Luigi Kasimir (1881–1962) hieß mit bürgerlichem Namen Alois Heinrich. Die schönen,<br />

in verschiedenen Farben gedruckten Radierungen im Unterrand betitelt.<br />

24,3 : 17,2 cm. [4], 72 Seiten. 12 Radierungen. – Einband etwas berieben und leicht fleckig. – Vorblätter und Titel im Falz<br />

mit Verfärbung.<br />

Rodenberg 331, 1<br />

411 JG Avalun-Drucke – Conrad Ferdinand Meyer. Die Hochzeit des Mönchs. Wien und Leipzig 1921.<br />

Mit einer signierten Titelradierung, einer radierten Initiale und zwölf signierten Radierungen von<br />

Alois Kolb. Originalpergamentband mit Rückenvergoldung, vergoldeten Innenkantenfileten und<br />

Kopfgoldschnitt (signiert: E. A. Enders. Leipzig). € 300<br />

Siebter Avalun-Druck. – Exemplar 25 von 100 der Vorzugsausgabe mit den Radierungen auf Japanbütten,<br />

gedruckt für »Frau Mela Ungethüm« (Gesamtauflage 375). – Gesetzt aus der Göschen-<br />

Antiqua, gedruckt bei Poeschel & Trepte. Die Radierungen wurden unter Aufsicht des Künstlers<br />

auf der Handpresse der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig<br />

gedruckt. – Alois Kolb (1875–1942) zählte zu den bekanntesten und erfolgreichsten Buchillustratoren<br />

der 1920er Jahre. Obwohl er die Technik des Radierens autodidaktisch erlernt hatte, wurde<br />

er 1907 Leiter der Radierklasse an der Staatlichen Akademie in Leipzig. – Tadellos schönes Exemplar.<br />

28,8 : 21,0 cm. [4], 152, [4] Seiten. 13 Radierungen.<br />

Rodenberg 331, 7. – Sennewald 21, 4<br />

210<br />

26,0 : 21,0 cm. – Rücken stärker verfärbt, stellenweise leicht berieben.<br />

Hayn/Gotendorf IX, 577<br />

409<br />

211


412 JG Avalun-Drucke – Adalbert Stifter. Nachkommenschaften. Wien, Avalun 1923. Mit 16 Radierungen<br />

von Karl Max Schultheiss, davon eine als Titel, neun blattgroß und sechs im Text, die zehn<br />

ganzseitigen signiert. Hellbrauner Kalblederband mit vergoldeten Fleurons und Fileten und<br />

schwarz-goldenem Rückenschildchen (signiert: Handeinband Enders Leipzig). Im Originalschuber.<br />

€ 300<br />

23. Avalun-Druck. – Exemplar 192 von 250 der Vorzugsausgabe in Ganzleder, weitere 200 wurden<br />

nur im Druckvermerk signiert und in Halbleder gebunden. – Gesetzt aus der Jean-Paul-Fraktur.<br />

– Druck der Graphiken unter Aufsicht des Künstlers in der Münchener Graphischen Gesellschaft<br />

Pick & Co., des Textes bei Jakob Hegner, Dresden-Hellerau. – Entgegen dem Druckvermerk stammen<br />

die Einbände (auch von Vergleichsexemplaren) nicht aus der Werkstatt Richard Österreich<br />

jun., Dresden.<br />

18,6 : 12,5 cm. 140, [4] Seiten. – Rücken leicht berieben, hinteres Gelenk angeplatzt. – Innen tadellos.<br />

Rodenberg 335, 23. – Sennewald 23,5<br />

413 JG Avalun-Drucke – Conrad Ferdinand Meyer. Die Richterin. Hellerau und Wien, Avalun 1923.<br />

Mit Titelradierung, sechs blattgroßen, signierten Radierungen sowie fünf figürlichen Initialen und<br />

fünf Textvignetten, alle von Alois Kolb. Pergamentband mit schwarzem Rückentitel und orangefarbenen<br />

Kleisterpapier-Vorsätzen (E. A. Enders, Leipzig). € 250<br />

29. Avalun-Druck. – Exemplar 15 von 150 der Vorzugsausgabe mit den signierten ganzseitigen Radierungen<br />

(Gesamtauflage 550). – Vom Künstler auch im Druckvermerk signiert. – Gesetzt aus der<br />

Walbaum-Antiqua. – Druck des Textes auf Bütten in den Werkstätten der Staatlichen Akademie für<br />

graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig, der Radierungen unter Aufsicht des Künstlers auf<br />

der Handpresse der Akademie. – Satzanordnung von Alois Kolb. – Tadelloses Exemplar.<br />

28,3 : 20,7 cm. [5], 122, [4] Seiten.<br />

Rodenberg 336, 29. – Sennewald 23, 1. – Slg. Achilles 269<br />

414 JG Avalun-Drucke – E. T. A. Hoffmann. Das Fräulein von Scuderi. Mit zwölf Original-Radierungen<br />

von Karl Max Schultheiss. Hellerau, Avalun 1923. Mit zwölf Radierungen, davon elf signiert und<br />

zehn blattgroß. Handgebundener roter Originalmaroquinband mit blau-goldenem Rückenschildchen<br />

und Vergoldung (E. A. Enders, Leipzig). Im Originalschuber. € 200<br />

32. Avalun-Druck. – Exemplar 100 von 200 (Gesamtauflage 350) der besseren Ausgabe, in der,<br />

von der Kopfvignette abgesehen, alle Radierungen signiert wurden. – Druck des Textes bei Jakob<br />

Hegner, Hellerau, der Radierungen bei Heinrich Wetterroth, München. – Karl Max Schultheiss hat<br />

eine ganze Reihe der Avalun-Drucke illustriert. – Vorzüglich erhalten.<br />

18,4 : 12,7 cm. 145, [3] Seiten.<br />

Rodenberg 337, 32. – Sennewald 23, 2<br />

415 Officina Bodoni – Johann Wolfgang [von] Goethe. Marienbader Elegie. München, Kurt Wolff<br />

1923. Originalbroschur mit marmoriertem Putiospapierumschlag mit Deckelschild. Im orangefarbenen<br />

Originalschuber mit vergoldetem Pressensignet. € 300<br />

Einer der frühesten Drucke der Presse. – Eins von 151 Exemplaren auf Van Gelder-Bütten, vier weitere<br />

Exemplare wurden auf Pergament gedruckt. – Hans Mardersteig verließ 1923 den Kurt Wolff<br />

Verlag, um »das rauhe Klima Münchens gegen ein südlicheres zu tauschen. […] Kurt Wolff hatte<br />

die Gründung der Officina Bodoni mit lebhaftestem Anteil verfolgt […] Als ich ihm im Januar<br />

1923 den ersten Probedruck der Offizin mit Goethes Urworten gesandt hatte, antwortete er mir<br />

bald darauf mit dem Wunsch, die herrliche ›Marienbader Elegie‹ von mir gedruckt zu sehen. Und<br />

so geschah es mit großer Freude.« (Hans Mardersteig in der Bibliographie seiner Presse).<br />

30,0 : 20,5 cm. 14, [2] Seiten. – Rückenfalz des Umschlags (wie meist) mit einigen Fehlstellen. Lockere Interimsheftung. –<br />

Vorsatzblätter mit Abklatsch des Buntpapierumschlags.<br />

416 Officina Bodoni – Rudolf Hagelstange. Die Elemente. Gedichte zu den Mosaiken von Frans<br />

Masereel. Verona, Officina Bodoni 1950. Mit 13 Abbildungen in Kupferdruck. Originalhalbpergamentband<br />

mit vergoldetem Rückentitel. € 300<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren. – Gesetzt aus der Griffo Antiqua, gedruckt auf handgeschöpftem,<br />

festen Fabriano-Bütten. – Privatdruck von Hans Mardersteig für Georg Reinhart,<br />

den Winterthurer Kunstsammler und Mäzen, für dessen Villa Tössertobel die Masereel-Mosaike<br />

zwischen 1930 und 1931 entstanden. 1950 sah Rudolf Hagelstange sie erstmals und dichtete daraufhin<br />

den vorliegenden Zyklus. – Tadellos erhalten.<br />

29,8 : 20,3 cm. [2], 41, [5] Seiten.<br />

Mardersteig/Schmoller 95. – Ritter C a 71<br />

417 JG Daniel Chodowiecki – Aus Lessings Fabeln. Mit 12 Kupfern von Daniel Chodowiecki. Berlin,<br />

Eigenbrödler ohne Jahr. Mit zwölf Kupferstichen nach Chodowiecki. Handgebundener weinroter<br />

Originalkalblederband mit reicher Vergoldung. € 300<br />

Exemplar 3 von 10 römisch nummerierten Vorzugsexemplaren (Gesamtauflage 1000). – Laut<br />

Druckvermerk wurden nur diese zehn Vorzugsexemplare »ganz besonders kostbar in Leder mit<br />

der Hand gebunden«. – Einbandentwurf von Erwin Rechenberg, Berlin. – Den Text druckte Otto<br />

von Holten, Berlin, in Blau und Schwarz auf starkes Bütten. Die Kupfer wurden auf der Kupferpresse<br />

von Meisenbach, Riffarth & Co., Berlin, auf dünnes China gedruckt und aufgewalzt. – Diese<br />

Luxusausgabe vereint erstmals die Chodowiecki-Kupfer mit den Lessing-Fabeln. – So makellose<br />

Exemplare sind selten. – Abbildung auf Seite 182.<br />

24,9 : 18,5 cm. [8], 36, [8] Seiten.<br />

Vgl. Engelmann 320 u. Bauer 676 ff.<br />

212 Mardersteig 3. – Rodenberg 39. – Göbel 599<br />

413<br />

213<br />

414


418 [Johann Wolfgang von] Goethe. Wilhelm Meisters theatralische Sendung. Nach der<br />

Schultheß’schen Abschrift zum ersten Male herausgegeben von Harry Maync. Stuttgart und Berlin,<br />

J. G. Cotta Nachfolger 1911. Marmorierter Originalkalblederband mit reicher Vergoldung.<br />

€ 400<br />

Exemplar 743 von 820 der Luxus-Ausgabe. – Auf fein geripptem Bütten gedruckt und in Kalbleder<br />

gebunden, der Einbandentwurf stammt wie die gesamte Buchgestaltung von Emil Rudolf Weiß.<br />

– Über die bibliophile Schönheit des Bandes hinaus handelt es sich hier zudem um einen Goethe-<br />

Erstdruck: Die Urfassung hatte Goethe in den Jahren 1777 bis 1785 niedergeschrieben, für die<br />

Druckausgabe von »Wilhelm Meisters Lehrjahren« aber stark verändert. Lange Zeit meinte man,<br />

dass der ursprüngliche Text verloren sei, da Goethe das Manuskript selbst vernichtet hatte. 1910<br />

entdeckte Gustav Billeter eine Abschrift in Zürcher Privatbesitz. – Der vorliegende Band ist der<br />

Erstdruck der Urfassung, der entsprechende Band der Weimarer Sophienausgabe erschien kurze<br />

Zeit erst später. – Makelloses Exemplar. – Exlibris Lucy Spiegl.<br />

22,2 : 13,5 cm. [12], 410, [2] Seiten, 11 Tafeln, [6] Seiten. – Rücken leicht aufgehellt.<br />

Goedeke IV/3, 415, b. – Slg. Kippenberg 7947. – Vgl. Roland Stark in »Aus dem Antiquariat« Heft 11/2002<br />

419 JG [Johann Wolfgang von] Goethe. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Ein Schauspiel.<br />

Aachen, Eginhard-Presse 1914–1919. Pergamentband mit Vergoldung (signiert: Frieda Thiersch).<br />

Im Schuber. € 300<br />

Erster Druck der Eginhard-Presse. – Exemplar 15 von 110. – Auf Velinbütten. – Gesetzt aus der<br />

Cicero-Weiß-Fraktur. – Ernst Birkner und Max Kirdorf, gemeinsame Eigentümer der Eginhard-Presse,<br />

begannen mit der Arbeit bereits 1914, mussten kriegsbedingt fünf Jahre pausieren und konnten<br />

den Druck erst 1919 beenden. – Die Eginhard-Presse bestand aus einer Handpresse und einer<br />

Weiß-Fraktur, so dass bis zum Jahr 1921 sämtliche Drucke aus dieser Schrift gesetzt wurden.<br />

27,4 : 18,8 cm. [8], 171, [5] Seiten. – Rücken minimal fleckig.<br />

Rodenberg 66<br />

418 421<br />

420 [Johann Wolfgang von] Goethe. Prometheus. Dramatisches Fragment. München, R. Piper<br />

1920. Mit 18 Radierungen von Felix Meseck, davon elf blattgroß. Originalhalbpergamentband mit<br />

vergoldetem Rückentitel. € 200<br />

21. Druck der Marées-Gesellschaft. – Eins von 135 Exemplaren auf Bütten mit dem Wasserzeichen<br />

der Marées-Gesellschaft, weitere 65 Exemplare wurden auf Japan gedruckt. – Der Text wurde von<br />

Anna Simons handgeschrieben und nach diesen Kalligraphien von Franz Hanfstaengl auf Kupferplatten<br />

übertragen, von denen dann zusammen mit den Radierungen auf der Handpresse gedruckt<br />

wurde.<br />

32,5 : 23,0 cm. [2], 54, [6] Seiten.<br />

Rodenberg 368, 21. – Sennewald 20,1<br />

421 [Johann Wolfgang von] Goethe. Hermann und Dorothea. Lithographien von Werner Schmidt.<br />

München, Drei Masken [1923]. Mit 20 Lithographien im Text, lithographiertem Titel und zahlreichen<br />

lithographierten Vignetten. Originalhalblederband mit reicher, gepunzter Rücken- und<br />

Deckelkantenvergoldung (signiert: Hübel & Denck, Leipzig). Im Originalschuber. € 180<br />

Zehnter Obelisk-Druck. – Exemplar 63 von 250, im Druckvermerk vom Künstler signiert. Es erschienen<br />

70 römisch nummerierte Vorzugsexemplare und 20 nicht für den Handel bestimmte.<br />

– Gesetzt aus der Koch-Fraktur und gedruckt bei C. Wolf & Sohn, München. – Die reizenden Lithographien<br />

erinnern an Karl Walser. – Sehr gut erhaltenes Exemplar in schönem Einband.<br />

28,0 : 19,0 cm. [2], 101, [5] Seiten. – Die Lederecken minimal berieben. – Kleiner Sammlerstempel (gekröntes »H«) auf dem<br />

Vorsatzblatt, sonst tadellos.<br />

214 Rodenberg 448, 10. – Sennewald 23,4<br />

420<br />

215


422 Hoennicke-Drucke – [Johann Wolfgang von] Goethe. Weissagungen des Bakis. Berlin-<br />

Charlottenburg 1916. Handgebundener Pergamentband mit schwarzer Deckelvignette (signiert:<br />

Hübel & Denck, Leipzig). € 120<br />

Exemplar 61 von 80 römisch nummerierten. – Gedruckt von Alfred Hoennicke »für einige Freunde«.<br />

– Satz aus einer Fraktur des 18. Jahrhunderts. – Druck auf der Handpresse bei Johannes Enschedé<br />

en Zonen, Haarlem. – Auf Kaiserlich Japan. – Druck in Rot und Schwarz. – Die Deckelvignette<br />

mit einer Sphinx, monogrammiert wohl »FH«, möglicherweise also von Franz Hein, der<br />

sowohl Bezugspapiere als auch Illustrationen für andere Hoennicke-Drucke schuf. – Sehr gut erhalten.<br />

22,5 : 15,5 cm. 16 einseitig bedruckte Blätter. – Pergament mit wenigen, winzigen Stockflecken. –Seidenschließbänder<br />

leicht verschlissen.<br />

Backe 6. – Rodenberg 324<br />

423 Hoennicke-Drucke – Ossian / Goethe. Die Gesänge an Selma. Berlin 1917. Brauner Kalblederband<br />

mit Fileten- und Bordürenvergoldung auf Deckeln, Steh- und Innenkanten. Rückentitel und<br />

Buchschnitt vergoldet (signiert: Spamersche Buchbinderei, Leipzig, und auf dem Hinterdeckel<br />

monogrammiert »WG«). € 500<br />

Vierter Daphnis-Druck. – Exemplar 53 von 80. – Satz aus der Renaissance-Type N. P. Gandos. –<br />

Druck in Grün und Schwarz bei W. Drugulin, Leipzig, auf Kaiserlich Japanpergament. – Mit Goethes<br />

»Zehn Liedern« als erstem Daphnis-Druck hatte Alfred Hoennicke 1916 seine Drucke begonnen,<br />

bis 1921 erschienen sieben Daphnis-Drucke (bis 1938 noch vier der neuen Folge), davon allein<br />

acht mit Texten von Johann Wolfgang von Goethe. – Schöner Handeinband von Walter Gerlach.<br />

17,3 : 24,5 cm. [28] Seiten. – Rücken etwas verfärbt und mit kleinen Flecken. Stehkanten minimal berieben.<br />

Backe 8. – Rodenberg 322, 4 (irrt. unter N. F.). – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 35<br />

Wer ist denn dieser »Franz Kafka«?<br />

424 JG Hyperion. Eine Zweimonatsschrift. Herausgegeben von Franz Blei und Carl Sternheim. Erstes<br />

[bis] Elftes/Zwölftes Heft. München, Hans von Weber 1908–1910. Mit sieben Originalgraphiken<br />

und 106, teils farbigen Tafeln. Sechs fliederfarbene Originalleinenbände mit Deckel- und Rückenvergoldung<br />

(signiert: Wiener Werkstätte). € 500<br />

Vollständige Folge, die erste und zweite Folge enthielten je drei Bände. – Eins von 1000 Exemplaren<br />

auf englischem Velin, weitere 50 wurden auf Japan gedruckt. – »Sie stand in geradliniger<br />

Nachfolge der ›Insel‹ nahe […] In der Persönlichkeit des jungen Walter Tiemann und in der frühen<br />

Fassung seiner Mediaeval lag die Gewähr für eine heitere Stattlichkeit des Zeitschriftenbildes.<br />

Das Material war so kostbar wie bei den frühen Insel-Heften, die Typographie ruhig, elegant<br />

und durchdacht. Für die Anbringung von dekorativen Zutaten fehlten Anlaß und Notwendigkeit.<br />

Anders als in den Jahren des Jugendstils waren jetzt die Schrift und der Schrifttitel aussagekräftig<br />

genug.« (Schauer I, 102). – Die Zeitschrift enthält zahlreiche Erstdrucke, darunter die erste<br />

Veröffentlichung des jungen Franz Kafka: Im ersten Heft, erschienen im März 1908, finden<br />

sich acht Stücke aus »Betrachtung« (im Inhaltsverzeichnis noch als »Betrachtungen« betitelt). Kafka<br />

war damals noch vollkommen unbekannt; man vermutete hinter seinem Namen deshalb ein<br />

Pseudonym. In Heft 8 folgte ein Jahr später sein »Gespräch mit dem Beter. Gespräch mit dem Betrunkenen«.<br />

Die Bedeutung der Zeitschrift und ihres verdienstvollen Herausgebers Franz Blei beschreibt<br />

Kafka so: »Er sollte denen, die an der Grenze der Literatur wohnen, eine große lebendige<br />

Repräsentation geben; aber sie gebührte jenen nicht und sie wollten sie im Grunde auch nicht<br />

haben.« (zitiert nach Dietz). – Weitere Textbeiträge stammen von Rilke (vier Gedichte in Heft 1 und<br />

Heft 8), Heinrich Mann, Sternheim, Dauthendey, Dehmel, Brod, Borchardt, Schickele, Carl Einstein,<br />

Musil, Alfred Richard Meyer und vielen anderen. – Die Bildtafeln, für deren Auswahl übrigens Alfred<br />

Walter Heymel zuständig war, wurden jeweils am Ende der Hefte eingebunden und zeigen<br />

unter anderem Kunstwerke von Nolde, Heckel, Liebermann, Toulouse-Lautrec, Pascin (kolorierte<br />

Strichätzung), Th. Th. Heine; die Originalgraphiken stammen von Laboureur, Vrieslander, Edward<br />

Gordon Craig und anderen. – Mit den Inhaltsverzeichnissen der beiden Folgen, Musiknoten, Verlagsanzeigen<br />

sowie den Originalvorderumschlägen der Hefte 1–6.<br />

216 424<br />

28,5 : 22,5 cm (Jg. II: 28,0 : 22,0 cm). – Rücken leicht verblasst, stellenweise minimal berieben. Vordergelenk von II mit winzigem<br />

Fleck. – Ränder teils leicht gebräunt.<br />

Diesch 2802. – Söhn HDO 124. – Siehe auch Dietz, Kafka 1 und Ritzer, Rilke T 70<br />

217<br />

423


425 JG Hyperiondrucke – Joseph Freiherr von Eichendorff. Aus dem Leben eines Taugenichts. Mit<br />

Originallithographien von Emil Preetorius. München, Hans von Weber 1914. Mit 29 Lithographien,<br />

fünf davon blattgroß und koloriert. Originalpergamentband mit Rückenschildchen, schwarzem<br />

Titel und Deckelvignette (signiert: H. Fikentscher Leipzig). € 300<br />

Sechster Hyperiondruck. – Exemplar 291 von 600. – Gesetzt aus der Leibniz-Fraktur. – Auf Velin<br />

mit dem Wasserzeichen des Verlegers. – Sehr schönes Exemplar.<br />

29,5 : 19,7 cm. [4], 121, [3] Seiten. – Hinterdeckel mit leichten Verfärbungen im Pergament.<br />

Rodenberg 415, 6. – Schauer II, 63. – Ohr 17<br />

426 Hyperiondrucke – Joseph von Eichendorff. Aus dem Leben eines Taugenichts. Mit Originallithographien<br />

von Emil Preetorius. München, Hans von Weber 1914. Mit 29 Lithographien, fünf<br />

davon blattgroß und koloriert. Originalpergamentband mit Rückenschildchen, schwarzem Titel<br />

und Deckelvignette (signiert: H. Fikentscher Leipzig). € 200<br />

Sechster und zugleich letzter Hyperiondruck. – Eins von 500 Exemplaren, daneben erschienen<br />

100 römisch nummerierte Exemplare. – Nach dem Verkauf des Verlagsnamens »Hyperion« gründete<br />

Hans von Weber die »Dreiangel-Drucke«.<br />

29,2 : 19,5 cm. [4], 121, [3] Seiten. – Einband und vereinzelte Ränder leicht fleckig.<br />

Rodenberg 415, 6. – Schauer II, 63. – Ohr 17. – Slg. Achilles 158<br />

427 Dreiangeldrucke – Jakob Wassermann. Donna Johanna von Castilien. Mit Ur-Steindrucken<br />

von Hans Meid. München, Hans von Weber [1914]. Mit 16 Lithographien, davon fünf blattgroß.<br />

Handgebundener Originalpergamentband (signiert: H. Fikentscher, Leipzig). € 200<br />

Erster Dreiangeldruck. – Eins von 500 Exemplaren auf Velin (Gesamtauflage 525). – Druck der<br />

Lithographien auf der Pan-Presse, Druck des Textes bei Otto von Holten, beide Berlin. – Mit den<br />

Dreiangel-Drucken setzte Hans von Weber 1914 die Hyperion-Drucke fort, deren Reihennamen<br />

er 1913 an Ernst Rowohlt und Julius Schröder verkauft hatte. – Die erste Ausgabe des Textes erschien<br />

1905 bei S. Fischer.<br />

29,0 : 19,0 cm. [4], 76, [4] Seiten. – Pergament etwas verfärbt.<br />

Rodenberg 416, 1. – Schauer II, 62. – Jentsch, Meid XII und 132-147 c. – Slg. Achilles 159<br />

428 JG Dreiangeldrucke – Jean Paul. Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz in Auenthal.<br />

Eine Art Idylle. München, Hans von Weber 1915. Mit zahlreichen Lithographien im Text,<br />

vier davon ganzseitig, von Walo von May. Roter handgebundener Maroquinband mit farbigen<br />

Marmorpapiervorsätzen. Rückentitel, Deckelbordüren, Deckelvignette, Innenkantenfileten und<br />

Buchschnitt vergoldet (signiert: O. Dorfner - Weimar). € 450<br />

Zweiter Dreiangeldruck. – Exemplar 360 von 600 auf Van Gelder-Velin. Es erschienen 25 signierte<br />

Vorzugsexemplare auf Japan sowie einige Mappenausgaben. – Gesetzt aus der Jean Paul-Schrift.<br />

– Gedruckt bei Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Makelloses Exemplar in einem schönen Handeinband<br />

von Otto Dorfner.<br />

27,7 : 18,7 cm. 109, [3] Seiten.<br />

Rodenberg 416, 2. – Schauer II, 62. – Sennewald 15. – Slg. Achilles 160<br />

425 427<br />

218 428<br />

219


429 JG Hundertdrucke – Giovanni Boccaccio. Der Decamerone. Deutsch von Heinrich Conrad […] Mit<br />

den Kupfern und Vignetten von Gravelot, Boucher und Eisen der Ausgabe von 1757. Erster [bis]<br />

Fünfter Band. München und Leipzig, Georg Müller und Hans von Weber [1912-13]. Mit zahlreichen<br />

Tafeln und Textvignetten. Dunkelrote Originalecrasélederbände mit grünen Rückenschildchen.<br />

Rücken, Deckelbordüren und -fileten, Innenkantenfileten sowie Kopfschnitt vergoldet (signiert:<br />

Carl Sonntag jun. Leipzig). € 600<br />

Exemplar 81 von 100 römisch nummerierten der Vorzugsausgabe für die Mitglieder der Vereinigung<br />

»Die Hundert«. – Auf Van Gelder-Velin mit dem Wasserzeichen der »Hundert«. – Weitere 100<br />

Vorzugsexemplare wurden auf Bütten mit dem Boccaccio-Wasserzeichen gedruckt. – Gedruckt<br />

bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – So schön sehr selten.<br />

20,8 : 13,2 cm. Zusammen etwa 1300 Seiten. – Vorsätze mit schmalem Leimschatten, sonst tadellos.<br />

Hayn/Gotendorf IX, 72. – Schauer II, 54 (mit Abbildung). – Nicht bei Rodenberg<br />

430 JG Hundertdrucke – [Johann Wolfgang von ] Goethe. Reineke Fuchs. [München, Hans von Weber<br />

1913]. Brauner handgebundener Ecrasélederband. Fileten, Rückentitel, das Hundertsignet auf<br />

dem Vorderdeckel und Kopfschnitt vergoldet (signiert: E. Ludwig. Frankfurt a/M.). € 1.000<br />

18., ungezählter Hundertdruck. – Exemplar 61 von 100 römisch nummerierten. – Gesetzt aus der<br />

Tiemann-Fraktur. – Gedruckt auf Hundertbütten bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – Schönes Gegenstück<br />

zu Kleukens’ illustriertem Reineke, der im selben Jahr in der Ernst Ludwig Presse erschien.<br />

– Exlibris Lucy Spiegl. – Dies ist der dritte uns mittlerweile bekannt gewordene Hundertdruck<br />

aus der legendären Bibliothek von Lucy Spiegl in einem Einband des Frankfurter Buchbinders<br />

Ernst Ludwig. Dass dieser auch für die Bibliothek Carl von Weinbergs und dessen Frau May, einer<br />

der schönsten Frankfurter Buch- und Kunstsammlungen der ersten Jahrhunderthälfte, arbeitete,<br />

bestätigt unsere Einschätzungen hinsichtlich der Qualität und Bedeutung seiner Arbeiten (vgl.<br />

<strong>Katalog</strong>nummer 440)<br />

28,2 : 20,3 cm. 176, [4] Seiten.<br />

Rodenberg 412. – Schauer II, 60. – Slg. Achilles 132<br />

429 430<br />

431 JG Hundertdrucke – Johann Fischart. Geschichtklitterung I und II. Affentheurlich Naupengeheurliche<br />

Geschichtklitterung. Von Thaten vnd Khaten der […] Helden vnd Herzen Grandgoschier<br />

Gorgellantua und deß […] Fürsten Pantagruel von Durstwelten, Königen in Utopien […]<br />

Etwan von M. Frantz Rabelais Frantzösisch entworffen: Nun aber vberschrecklich lustig in einen<br />

Teutschen Model vergossen […] Durch Huldrich Elloposcleron. Mit 22 Ur-Holzschnitten von Bruno<br />

Goldschmitt. München, Hans von Weber 1914–1915. Mit 22 blattgroßen Holzschnitten. Handgebundene<br />

Pergamentbände mit schwarzbraun-goldenen Rückenschildern. Deckelkantenfileten<br />

und das Hundertdruck-Signet auf den Vorderdeckeln vergoldet (signiert: H. Fikentscher, Leipzig).<br />

€ 400<br />

19. und 20. Druck für die Hundert. – Exemplar LXIX von 100. – Gesetzt aus einer gotischen Schrift<br />

von Fleischmann. – Gedruckt auf Hundertbütten bei Joh. Enschedé en Zonen, Haarlem. – 1575 erschien<br />

die erste Ausgabe Fischarts »Nachdichtung« des Rabelais‘schen »Gargantua«. »Wer seinen<br />

Sprachfundus etwas auffüllen will mit originellen Wortbildungen, witzigen Metaphern, derben<br />

Anachronismen und ›affentheuerlichen‹ Sprachspielen (mit besonderer Berücksichtigung des<br />

Skatologischen), der sollte beim Lesen dieses Werks Augen und Ohren offen, Papier und Bleistift<br />

bereit halten. Da wimmelt es nur so von ethymologischen Kostbarkeiten wie ›Pißkachel‹ und<br />

›Bruntzscherbe‹ (Nachttopf), ›Strohfidel‹ (Schlampe), ›Haußhagel‹ (zänkische Ehefrau) – und dem<br />

gar zu schönen ›Bettanstand‹ (weibliche Willfährigkeit). Fröhliche Renaissance, wo die Menschen<br />

bisweilen ›bachschnadrig‹ (naß), ›mollentrollig‹ (verbummelt) sind, eine ›dachtropfige Nase‹ haben,<br />

und wo der profane Scherz noch ›Gugelfuhre‹ heißt.« (Frank Schäfer. Rezension zur Eichborn-<br />

Ausgabe 1997).<br />

220 431<br />

Je 28,3 : 19,7 cm. [8], 195, [1] und [8], 203, [3] Seiten. – Vordere Vorsätze von Band I gebräunt, sonst sehr schön.<br />

Rodenberg 412. – Schauer II, 60. – Eyssen 141<br />

221


434 436<br />

432 Hundertdrucke – Friedrich Schiller. Wallenstein. Ein dramatisches Gedicht. Erster [und] Zweiter<br />

Band. München, Hans von Weber (1917–1919). Mit 24 Lithographien im Text von Walo von<br />

May. Pergamentbände mit vergoldeten Titeln. € 250<br />

24. und 25. Druck der Hundert. – Eins von 100 nummerierten Exemplaren. – Gesetzt aus der<br />

Ehmcke-Fraktur. – Gedruckt auf Hundert-Bütten. – Erstmals wurde hier für einen Hundertdruck<br />

das neue, von Thomas Theodor Heine entworfene, Verlagssignet Hans von Webers verwendet.<br />

– Ohne die sechs lose beigegebenen Holzschnitte von Bruno Goldschmitt, der die Illustrationsarbeiten<br />

von Walo von May abschloss. – Exlibrisstempel auf beiden Innendeckeln.<br />

28,2 : 19,2 cm. [8], 170, [6] und [4], 160, [4] Seiten. – Pergamentbände etwas unfrisch.<br />

Rodenberg 413. – Schauer II, 60. – Slg. Achilles 137<br />

433 Hundertdrucke – Das Weimarer Liederbuch. Herausgegeben von Max Adolf Pfeiffer. München,<br />

Hans von Weber 1918–1920. Handgebundener dunkelbrauner Schweinslederband mit blindgeprägtem<br />

Rückentitel (signiert: Frieda Thiersch). € 200<br />

bandes 14,6:60 e der Landes-Bibliothek Weimar« (Druckvermerk). – Hans von Weber ließ den Subskribenten<br />

seiner Hundertdrucke bei der Wahl der Buchbinder freie Hand. Auch wenn er besonders<br />

den Leipziger Carl Sonntag empfahl, finden sich – und dies macht einen besonderen Reiz für<br />

Sammler aus – zahlreiche andere namhafte Vertreter der Buchbinderzunft, hier eine Arbeit der<br />

vor allem durch ihre Einbände für die Bremer Presse bekannte Frieda Thiersch. – Kopfschnitt vergoldet,<br />

sonst unbeschnitten.<br />

19,6 : 15,0 cm. [4], 404, [4] Seiten. – Hinteres Gelenk oben unauffällig restauriert.<br />

Rodenberg 413. – Schauer II, 61<br />

434 JG Hundertdrucke – Heinrich Heine. Florentinische Nächte. Leipzig, Hans von Weber 1923. Mit<br />

Urzinkzeichnungen im Text von Franz Kolbrand. Violetter Maroquinband mit Blindprägung und<br />

Vergoldung. € 300<br />

38. Druck für die Hundert. – Gesetzt aus der neuaufgefundenen Härtel-Antiqua, gedruckt bei<br />

Breitkopf & Härtel. – Heines »Florentinische Nächte«, voller »Esprit und funkelnder Ironie« waren<br />

der vorletzte zu Lebzeiten Hans von Webers erschienene Hundertdruck, illustriert mit den<br />

»gekonnt-schmissigen Umrißzeichnungen« Kolbrands (vgl. Jürgen Eyssen, in Philobiblon XXIV,4,<br />

1980, Seite 290). – Bei dem damals sehr beliebten Druckverfahren der Zinkographie, bei dem von<br />

einer geätzten Zinkplatte gedruckt wurde, wurden die Zeichnungen entweder im Umdruckverfahren<br />

auf die Platte aufgebracht oder wie bei den »Urzinkzeichnungen« direkt auf die Platte gezeichnet.<br />

– Hübsches, bis auf den vergoldeten Kopfschnitt, unbeschnittenes Exemplar in interessantem,<br />

jedoch unsignierten Einband.<br />

19,3 : 14,8 cm. 112 Seiten. – Rücken verblasst, Vorsätze erneuert.<br />

Rodenberg 414, 38. – Schauer II, 61<br />

435 JG Hundertdrucke – Hans Carossa. Eine Kindheit. München, Hans von Weber 1923. Handgebundener<br />

Pergamentband mit Rückenvergoldung, vergoldeten Innenkantenfileten und Kopfgoldschnitt<br />

(signiert: Johannes Gerbers. Hamburg). Im Originalschuber mit Pergamentkanten. € 400<br />

39. Druck für die Hundert. – Exemplar 16 von 100 römisch nummerierten. – Gesetzt aus der Cicero<br />

Härtel-Fraktur. – Gedruckt bei Breitkopf & Härtel, Leipzig. – Mit eingebundenem Originalumschlag.<br />

– Hinteres Vorsatzblatt mit goldgeprägtem Sammler(?)-Monogramm »C G P M«. – Dies<br />

ist der letzte von Hans von Weber herausgegebene Hundertdruck. Der berühmte Verleger und<br />

Mäzen starb im April 1924; sein Sohn Wolfgang setzte die Reihe noch mit fünf Drucken bis 1929<br />

fort. – Tadellos erhalten.<br />

28,0 : 17,8 cm. 113, [7] Seiten.<br />

Rodenberg 414. – Schauer II, 61<br />

436 JG Heinrich von Kleist. Der zerbrochene Krug. Ein Lustspiel. [Düsseldorf], Ernst Ohle [1913].<br />

Dunkel blauer Originalmaroquinband mit goldgeprägten Deckel- und Innenkantenfileten, vergoldetem<br />

Rückentitel und Kopfgoldschnitt (signiert: E. A. Enders, Leipzig). € 300<br />

Deutsche Musterdrucke Band III. – Exemplar 49 von 50 der Vorzugsausgabe auf Kaiserlich Japan<br />

und im Maroquinband (Gesamtauflage 200). – Gedruckt in der Reichsdruckerei. – »Die vier Musterdrucke,<br />

die der Verlag Ernst Ohle (Inhaber Fritz Worm) in den Jahren 1912 und 1913 herausgegeben<br />

hat, sind sämtlich in der Reichsdruckerei hergestellt worden. Die vier Drucke sind wie auch<br />

andere bibliophile Erscheinungen des Verlages typographische Meisterwerke.« (Rodenberg).<br />

28. und 29. Druck für die Hundert. – Exemplar 99 von 100 römisch nummerierten. – Gesetzt aus<br />

der Maximilian-Fraktur von Rudolf Koch. – Gedruckt auf Hundert-Velin bei Knorr & Hirth, München.<br />

– »Dieser wortgetreue Neudruck umfaßt sämtliche Volkslieder-Einzeldrucke des unter dem<br />

22,2 : 15,8 cm. [6], 120, [2] Seiten. – Unterkante des Vorderdeckels mit kleinen, restaurierten Bereibungen. – Oberes Kapital<br />

geringfügig bestoßen.<br />

Rodenberg 344, 3<br />

222 Namen des Weimarer Liederbuches bekannten, etwa aus dem Jahre 1540 stammenden Misch-<br />

223


437 JG Maximilian-Gesellschaft – Heinrich von Kleist. Prinz Friedrich von Homburg. Ein Schauspiel.<br />

Berlin 1913. Mit Holzschnitten nach Zeichnungen von E. R. Weiß. Dunkelroter Originalmaroquinband<br />

mit Rückentitel- und Filetenvergoldung, blindgeprägter Deckelvignette sowie hellblauen<br />

Seidenvorsätzen. € 300<br />

Eins von 300 Exemplaren für die Mitglieder der Maximilian-Gesellschaft. – Auf handgeschöpftem<br />

Van Gelder-Bütten. – Gesetzt aus der Leibniz-Fraktur und gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig,<br />

unter der Leitung von E. R. Weiß. – Dessen Zeichnungen (zum Teil nach alten Vorbildern) wurden<br />

von Ernst Böhm, Renée Sintenis (der Ehefrau von E. R. Weiß) und Wilhelm Wagner in Holz geschnitten.<br />

– Der Einband wurde bei E. A. Enders, Leipzig, gefertigt, blieb jedoch unsigniert. – Die<br />

erste eigenständige Jahresgabe der jungen Bibliophilengesellschaft, die im Jahr zuvor in Berlin<br />

gegründet worden war. – Schönes Exemplar.<br />

27,8 : 17,5 cm. [12], 145, [5] Seiten. – Winzige Bereibungen, Stehkante am unteren Kapital etwas stärker betroffen. – Kleine<br />

Druckstellen.<br />

Deutsche Bibliophilie 1898–1930, 119. – Schauer II, 39 (Abbildung)<br />

438 JG Maximilian-Gesellschaft – C. Sallustius Crispus. Die Catilinarischen Unruhen. Catilinae Coniuratio.<br />

Ohne Ort 1929. Handgebundener blauer Maroquinband. Rückentitel, Rücken-, Deckel-,<br />

Steh- und Innenkantenfileten sowie Kopfschnitt vergoldet (signiert: Hans Glökler. Berlin). Im<br />

Originalschuber mit Lederkanten. € 500<br />

Eins von 400 Exemplaren. – Festgabe zur 15. Jahresversammlung der Maximilian-Gesellschaft, die<br />

am 12. Mai 1929 in Essen stattfand. – Gesetzt aus der Original-Didot-Antiqua (lateinischer Text)<br />

und der Kleist-Fraktur von Walter Tiemann (deutsche Übersetzung). – Gedruckt von Gebr. Mann,<br />

Berlin. – Auf Zerkall-Bütten. – Sehr schönes Exemplar.<br />

29,7 : 23,5 cm. [2], 84, [6]Seiten. – Einige Bünde mit winzigen Bereibungen.<br />

Deutsche Bibliophilie 1898–1930, Seite 133<br />

437 439<br />

439 JG Georg Müller Verlag – [A. L. Ch.] de la Garde. Gemälde des Wiener Kongresses 1814–1815.<br />

Erinnerungen, Feste, Sittenschilderungen, Anekdoten. Mit einem Nachwort und zahlreichen Anmerkungen<br />

neu herausgegeben von Gustav Gugitz. Erster [und] Zweiter Band. München, Georg<br />

Müller 1912. Mit zusammen 56 Bildern, zum Teil nach unveröffentlichten Originalen. Rote<br />

Original maroquinbände mit farbigen Rückenschildchen und reicher Vergoldung (P. G. Demeter,<br />

Leipzig). € 250<br />

Exemplar 117 von 150 der prachtvollen Vorzugsausgabe auf holländischem Bütten und in den<br />

schönen, leuchtend roten Demeter-Einbänden. – Erschienen als Teil I/II der Reihe »Denkwürdigkeiten<br />

aus Altösterreich«, von der 1928 immer noch 21 Bände als lieferbar verzeichnet waren. –<br />

Gedruckt in der Spamerschen Buchdruckerei, Leipzig. – Buchausstattung von Paul Renner. – Sehr<br />

gut erhaltene, dekorative Ausgabe.<br />

224 438<br />

21,7 : 14,0 cm. 403, [5] Seiten, 32 Tafeln; 440 Seiten, 24 Tafeln. – Vordere Innengelenke angebrochen, sonst tadellos.<br />

225


440 JG Rupprechtpresse – Johann Heinrich Voß. Luise. München 1918. Pergamentband mit Kopfgoldschnitt.<br />

Rückentitel, Deckelkantenfileten und Innenkantenbordüren sowie das Wappensupralibros<br />

goldgeprägt (signiert: E. Ludwig, Frankfurt/M.). € 300<br />

Zweites Buch der Rupprecht-Presse. – Exemplar 46 von 200. – Auf Bütten gedruckt von F. H.<br />

Ehmcke im Auftrag von Walter C. F. Hirth. – Gesetzt aus der Borgis Ehmcke-Schwabacher. – Druck<br />

in Grün Schwarz. – Der originale Buntpapierumschlag wurde am Ende eingebunden. – Nach dem<br />

Exlibris »Waldfried« und dem Wappensupralibros »Bear and forbear« aus der Sammlung Carl von<br />

Weinberg und seiner Frau May. – Carl von Weinberg (1861–1943), erfolgreicher Industrieller und<br />

einer der größten Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main, besaß eine bedeutende Kunstsammlung.<br />

Als deutscher Jude musste er 1938 von allen Ämtern zurücktreten und seine Sammlung<br />

weit unter Wert an die Stadt abtreten. Er floh 1939 nach Italien ins Exil. – Seine Frau, Mary (May),<br />

geborene Villers-Forbes (1866–1937), wirkte ebenfalls als Wohltäterin in der Mainmetropole. –<br />

Der Einband stammt von Ernst Ludwig, für dessen Anerkennung und wiederholte Beauftragung<br />

besonders durch die vermögenden Frankfurter Bibliophilenkreise wir hier ein weiteres Beispiel<br />

finden. Auch die legendäre Büchersammlerin Lucy Spiegl ließ Bücher bei ihm binden: Vgl. <strong>Katalog</strong>nummer<br />

430 und zwei weitere Hundertdrucke in der Sammlung der Barbara Achilles-Stiftung<br />

(<strong>Katalog</strong> 126 und 156). – Tadelloses Exemplar mit bedeutender Provenienz.<br />

24,3 : 14,3 cm. [4], 76, [6] Seiten.<br />

Rodenberg 129, 2<br />

440<br />

442<br />

441 Rupprecht-Presse – Einhard. Kaiser Karls Leben. München 1922. Dunkelgrüner Maroquinband<br />

mit reicher Filetenvergoldung auf Deckeln, Steh- und Innenkanten. Rückentitel und Buchschnitt<br />

ebenfalls vergoldet (signiert: Spamersche Buchbinderei, Leipzig, auf dem Hinter deckel<br />

monogrammiert »WG«). Im Originalschuber mit Lederkanten. € 450<br />

22. Buch der Rupprecht-Presse. – Exemplar 38 von 150. – Gesetzt aus der Tertia Ehmcke-Fraktur.<br />

– Handpressendruck auf Zanders-Bütten mit dem Wasserzeichen der Presse. – Die rote Eingangsinitiale<br />

»E« wurde von Anna Simons mit der Hand eingemalt. – Innen sehr gut erhalten.<br />

442 Rupprecht-Presse – Edgar Dacqué. Spuren der Vorzeit. Gesammelte Aufsätze. München 1930.<br />

Blauer Maroquinband mit goldgeprägten Rückentiteln und vergoldeten, mehrfachen Fileten auf<br />

Deckeln, Steh- und Innenkanten. Kopfschnitt vergoldet (signiert: Walter Gerlach - Berlin). Im Originalschuber<br />

mit Lederkanten. € 450<br />

49. Buch der Rupprecht-Presse. – Exemplar 90 von 150. – Auf Zanders-Bütten mit dem Wasserzeichen<br />

der Presse. – Gesetzt aus der Ehmcke-Brotschrift, gedruckt von Heinrich Beck im Auftrag<br />

von F. H. Ehmcke. – Der Münchner Paläontologe Edgar Dacqué (1878–1945) vermutete frühere<br />

Landbrücken zwischen den Kontinenten. Als Wegeners Kontinentaldrift allgemein anerkannt<br />

war, wurde Dacque ein eifriger Verfechter dieser Erkenntnis.<br />

26,0 : 20,0 cm. 139, [3] Seiten. – Rücken stark verblasst, ebenso die Lederkanten des Schubers, dieser zudem etwas lichtrandig.<br />

Backe S. 213. – Rodenberg 536, 49. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 18<br />

443 JG Rupprechtpresse – Friedrich Nietzsche. Also sprach Zarathustra. Ein Buch fuer alle und keinen.<br />

München 1932. Roter Maroquinband. Deckelvignette, Rückentitel und -verzierungen sowie<br />

Innenkantenfileten und Kopfschnitt vergoldet. Im Originalschuber mit Lederkanten (wohl K.<br />

Ebert, München). € 600<br />

52. Buch der Rupprecht-Presse. – Exemplar 37 von 150. – Handdruck unter Aufsicht von F. H.<br />

Ehmcke auf Bedenk-Bütten mit dem Wasserzeichen der Presse. – Nach der vom Nietzsche-Archiv<br />

Weimar kritisch durchgesehenen Erstausgabe. – Das Originalmodelpapier wurde hier für die Vorsätze<br />

verwendet. – Hervorragend gut erhalten.<br />

28,2 : 20,0 cm. [4], 311, [5] Seiten.<br />

Backe S. 218ff. – Nicht mehr Rodenberg<br />

226<br />

28,5 : 18,6 cm. 39, [1] Seiten. – Rücken stark ausgeblichen, ebenso die Lederkanten des Schubers, und leicht berieben.<br />

Untere Ecke des Hinterdeckels leicht bestoßen.<br />

Backe S. 166. – Rodenberg 131, 22. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 29<br />

443<br />

227


444<br />

445<br />

444 Officina Serpentis – Paul Zech. Die Sonette aus dem Exil. Berlin 1913. Blauer Maroquinband.<br />

Rückentitel, geometrisch ornamentale Deckelverzierungen, Steh- und Innenkantenbordüren sowie<br />

Kopfschnitt vergoldet (signiert: Spamersche Buchbinderei, Leipzig). Im Originalschuber mit<br />

Lederkanten. € 500<br />

Erste Ausgabe dieser frühen Gedichtsammlung. – Exemplar 24 von 57 auf Zanders-Handbütten,<br />

drei Exemplare wurden auf Pergament gedruckt. – Handpressendruck der Officina Serpentis in<br />

Rot und Schwarz. – Nach den ersten lyrischen Veröffentlichungen Paul Zechs, die nur als Privatdruck<br />

bzw. in kleinsten Auflagen innerhalb von Alfred Richard Meyers lyrischen Flugblättern erschienen,<br />

verlegte E. W. Tieffenbach diese Sammlung in seiner Presse. – Mit nur 60 Exemplaren<br />

zählt dieser Druck zu den seltensten der Serpentis-Drucke. - Nur wenige Monate später erschienen<br />

an gleicher Stelle Zechs Nachdichtungen von Léon Deubels »Die rot durchrasten Nächte«.<br />

28,3 : 20,5 cm. [24| Seiten. – Rücken und Lederkanten des Schubers verblasst, Vorderdeckel minimal fleckig.<br />

Backe 15. – Rodenberg 110. – Schauer II, 76. – Bieber [6]. – Raabe/Hannich-Bode 339.6<br />

445 Officina Serpentis – Arno Holz. Fünf neue Dafnis-Lieder. Berlin 1921. Pergamentband mit<br />

überaus reicher Deckel- sowie Rücken-, Innenkanten- und Kopfschnittvergoldung. € 400<br />

Erste Ausgabe. – Zweites Buch des Schatzbehalters. – Exemplar 18 von 35 der Vorzugsausgabe<br />

auf Zanders-Bütten mit den handgemalten, teils vergoldeten Initialen (Gesamtauflage 175). In<br />

den 140 Normalexemplaren wurden die Initialen als Holzschnitte in Rot gedruckt. – Gesetzt aus<br />

der Leibniz-Fraktur von Genzsch & Heyse. – Die »Daphnis-Lieder«, lyrische Porträts des deutschen<br />

Barock, erschienen erstmals 1903. Bis 1924 erschienen Nachträge und erweiterte Fassungen. –<br />

Die »Bücher des Schatzbehalters« sollten ausgewählten Dichtern »Gelegenheit geben, ein ihnen<br />

besonders liebes Werk ehe sie es der Öffentlichkeit, der Kritik, der Diskussion preisgeben, in würdiger<br />

Ausstattung einem begrenzten Kreis von Liebhabern« vorzustellen (Ankündigung 1919, zitiert<br />

nach Rodenberg). – Der unsignierte Einband stammt wahrscheinlich von Johann Niederhöfer,<br />

Frankfurt (siehe u. a. <strong>Katalog</strong>nummer 448). – Tadellos und sehr selten.<br />

446 Officina Serpentis – Wolfram von Eschenbach. Parzival. München, Georg Müller 1921. Handgebundener<br />

Pappband mit Marmorpapierbezügen, Pergamentkapitalen und -ecken (signiert:<br />

J. Vollherbst). € 200<br />

Erster Druck der Legenden vom Gral. – Exemplar 197 von 313, eins von 200 auf feinstem Handpapier.<br />

– Satz von M. Hoffmann, gedruckt von E. H. und E. W. Tieffenbach. – Die 16 großen, in Grün<br />

gedruckten Initialen entwarf A. Schoppmeyer.<br />

33,2 : 24,5 cm. [2] Blätter, 661 Spalten, [1] Blatt, 16 Zwischentitel. – Vorsatzblatt und eine Textseite mit Stempel.<br />

Backe 51. – Rodenberg 121. – Schauer II, 76<br />

447 Officina Serpentis – Curt Wesse. Der grenzenlose Spiegel. Berlin, Ernst Rowohlt [1922].<br />

Flaschen grüner Saffianlederband mit Rücken-, Deckel-, Stehkanten- und Innenkantenvergoldung<br />

(signiert: Spamersche Buchbinderei, Leipzig). Im Originalschuber mit Lederkanten. € 300<br />

Eins von 250 Exemplaren. – Handpressendruck der Officina Serpentis. – Gesetzt von M. Hoffmann<br />

aus der Alten Schwabacher von Genzsch & Heyse. – Gedruckt auf Hahnemühle-Bütten. – Bei dem<br />

Verfasser handelt es sich wohl um den ab Ende der 1920er Jahre vor allem als Drehbuchautor und<br />

Regisseur wirkenden Schriftsteller.<br />

28,5 : 20,6 cm. 47, [1] Seiten. – Rücken und Lederkanten des Schubers verblasst, Vorderdeckel mit kleinen, unbedeutenden<br />

Druckstellen.<br />

Backe 65. – Rodenberg 119<br />

228<br />

20,5 : 15,7 cm. [52] Seiten.<br />

Backe 50. – Rodenberg 119, 2<br />

229<br />

446<br />

447


448 Officina Serpentis – Carl Hauptmann. Die arme Marie. Berlin 1922. Pergamentband, Rückentitel<br />

und -verzierung, Deckelvignette, Steh- und Innenkantenfileten und Kopfschnitt vergoldet,<br />

Deckelvignette mit brauner Lederintarsie, -kanten mit schwarzen Applikationen (signiert: J. Niederhöfer,<br />

Frankfurt a. M.). Im Schuber. € 400<br />

Erste Ausgabe. – Drittes Buch des Schatzbehalters. – Exemplar 17 von 30 der Vorzugsausgabe<br />

auf starkem Bütten mit der handgemalten Initiale (Gesamtauflage: 175). – In den Ausgaben der<br />

Normalausgabe wurde die von Margarete Grosser gezeichnete Initiale als Holzschnitt von Bruno<br />

Rollitz eingedruckt. – Gesetzt aus der Maximilian-Fraktur von Rudolf Koch, gedruckt von E. W.<br />

Tieffenbach und M. Rühle. – Tadelloses Exemplar in einem schönen Handeinband des Frankfurter<br />

Buchbinders (siehe u. a. <strong>Katalog</strong>nummer 445).<br />

21,0 : 15,5 cm. [6], 20, [6] Seiten.<br />

Backe 72. – Rodenberg 119, 3<br />

449 Officina Serpentis – Walter Hasenclever. Gedichte an Frauen. Berlin, Rowohlt 1922. Leuchtend<br />

roter Maroquinband. Rückentitel, Deckel- und Innenkantenbordüren, Stehkantenfileten sowie<br />

Kopfschnitt vergoldet (signiert: Spamersche Buchbinderei, Leipzig). Im Originalschuber mit<br />

Lederkanten. € 400<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 146 von 200. – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Druck der<br />

Officina Serpentis für den Ernst Rowohlt Verlag, der auch den Vertrieb der Drucke der Presse übernommen<br />

hatte. – Gesetzt aus der Mittel Elzevir-Antiqua. – Makelloses Exemplar der seltenen Erstausgabe.<br />

27,0 : 18,0 cm. [20] Seiten. – Schuber etwas lichtrandig.<br />

Backe 74. – Raabe/Hannich-Bode 107.14. – Rodenberg 119<br />

450 Officina Serpentis – Paul Zech. Omnia mea mecum porto. Die Ballade von mir. Berlin 1923.<br />

Dunkelbrauner Kalblederband mit grün intarsierten und vergoldeten Deckelvignetten. Rückentitel,<br />

Deckel-, Steh- und Innenkantenbordüren sowie Buchschnitt vergoldet (signiert: Spamersche<br />

Buchbinderei, Leipzig, und auf dem Hinterdeckel monogrammiert »WG«). Im Originalschuber mit<br />

Lederkanten. € 450<br />

Erste Ausgabe. – Viertes Buch des Schatzbehalters. – Exemplar 5 von 30 der Vorzugsausgabe auf<br />

starkem Bütten mit der handgemalten Initiale (Gesamtauflage: 175). – Titel gezeichnet von H. Th.<br />

Hoyer, in Holz geschnitten von Bruno Rollitz. In den Ausgaben der Normalausgabe wurde auch<br />

die von Hoyer gezeichnete Initiale als Holzschnitt eingedruckt. – Gesetzt aus der Unger-Fraktur,<br />

gedruckt von E. W. und E. H. Tieffenbach. – Sehr selten.<br />

19,8 : 13,7 cm. [30] Seiten. – Rücken etwas berieben und fleckig, Stehkanten minimal berieben. Vorderdeckel mit einigen<br />

kleinen und leichten Kratzern, Hinterdeckel mit Druckstelle.<br />

Backe 78. – Rodenberg 119. – Bieber [17]. – Raabe/Hannich-Bode 339.22. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 148<br />

451 Officina Serpentis – Albert Ehrenstein. Herbst. Berlin, Ernst Rowohlt 1923. Dunkelbrauner<br />

Maroquinband mit Rücken- und reicher Deckel-, Steh- und Innenkantenvergoldung (signiert:<br />

W. Gerlach - Berlin MDE). Im Originalschuber mit Lederkanten. € 700<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren, weitere 25 erschienen als Vorzugsausgaben. – Handpressendruck<br />

der Officina Serpentis. – Gesetzt von M. Hoffmann aus der Elzevir-Antiqua, gedruckt<br />

von E. W. und E. H. Tieffenbach. – Typischer Einband von Walter Gerlach aus seinen Berliner Jahren,<br />

die Deckelornamentik erinnert ein wenig an die Euphorioneinbände von Hübel & Denck. – Innen<br />

tadellos.<br />

20,2 : 13,8 cm. [6], 28, [10] Seiten. – Rücken ebenso wie die Lederkanten des Schubers leicht ausgeblichen, winziger Materialfehler<br />

am hinteren Gelenk.<br />

Backe 88. – Rodenberg 117. – Raabe/Hannich-Bode 62.17. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 28<br />

448 449<br />

230 451<br />

231


452 Officina Serpentis – Neue alte wunderbare Gesichte. [Chinesisches Märchen]. Berlin 1925.<br />

Grüner Ecrasélederband mit überaus reicher Deckel-, Rücken-, Steh- und Innenkanten- sowie<br />

Kopfschnittvergoldung (signiert: Walter Gerlach - Berlin). Mit dem eingebundenen Originalumschlag.<br />

Im Originalschuber mit Lederkanten. € 500<br />

Handpressendruck der Officina Serpentis. – Eins von 300 Exemplaren. – »Den Mitgliedern der<br />

Maximilian-Gesellschaft zu ihrer 11. Hauptversammlung am 25.1.1925 gewidmet von Dr. Friedr.<br />

Rothe u. Werner Janke« (Druckvermerk). – Auf Yu-Tsching-Papier. – Als Blockbuch gedruckt und<br />

gebunden. – Der eingebundene Umschlag wurde mit einem Holzschnitt nach einem japanischen<br />

Schablonenmuster bedruckt. – Gesetzt aus der Unger-Fraktur, die beiden chinesischen Titel als<br />

Holzschnitt nach Zeichnungen von T. E. Tseng gedruckt. – Mit einer bibliographischen Notiz zur<br />

Editionsgeschichte der Novelle. – Die Jahresgabe der Maximilian-Gesellschaft ist, nicht zuletzt<br />

wegen ihres in der Originalbroschur fragilen Zustands, sehr selten. – Prachtvoller Einband von<br />

Walter Gerlach, die Deckelverzierung von chinesischem Rankwerk inspiriert.<br />

21,4 : 16,0 cm. [8], 20, [4] Seiten. – Rücken und die Lederkanten des Schubers etwas verfärbt.<br />

Backe 101. – Rodenberg 516. – Deutsche Bibliophile 1898–1930, Seite 127. – Das Buch als Gesamtkunstwerk I, 14<br />

453 [Giovanni Francesco] Straparola. Les facétieuses nuits. Traduites par J. Louveau et P. de Larivey,<br />

publiées avec une préface et des notes par G. Brunet. Quatorze dessins de J. Garnier, gravés a<br />

l’eau-forte par Champollion. Tomes I – IV. Paris, Librairie des Bibliophiles 1882. Mit 14 Radierungen.<br />

Blaue Halblederbände um 1900 mit Rückenvergoldung. € 300<br />

Exemplar 128 und somit eins von 170 auf holländischem Bütten (Gesamtauflage 220). – Von Jules-<br />

Arsène Garnier (1847–1889) reizend illustrierte Ausgabe der berühmten Novellensammlung »Le<br />

piacevoli notti«, die Mitte des 16. Jahrhunderts erschien und bereits damals in mehrere europäische<br />

Sprachen übersetzt wurde. – Breitrandig belassen, die Originalumschläge eingebunden.<br />

22,0 : 14,0 cm. Zusammen etwa 800 Seiten. 454 JG Tillgner-Drucke – Oscar Wilde. Der Geburtstag der Infantin und andere Märchen. Mit Steinzeichnungen<br />

von Ludwig Kainer. Berlin, Hans Heinrich Tillgner 1922. Mit lithographiertem Titel<br />

und zahlreichen Lithographien im Text, davon zehn signiert und blattgroß. Türkisfarbener<br />

452<br />

Maroquinband. Rückentitel, Deckelkantenbordüre, Deckelvignette, Innenkantenfileten und Kopfschnitt<br />

vergoldet (signiert: H. Sperling, Leipzig). € 180<br />

453<br />

Das Prisma, Band I/II. – Exemplar 10 von 100 der Vorzugsausgabe auf Bütten und im Ledereinband<br />

(lt. Druckvermerk allerdings von Hacker, es gibt offensichtlich Bindequoten von beiden Buchbindern),<br />

darüber hinaus erschienen (laut Sennewald) ungefähr 200 Exemplare der Normalausgabe.<br />

– Aus dem Englischen übersetzt von Ernst Sander. – Teilweise unaufgeschnitten. – Ludwig Kainer,<br />

künstlerischer Autodidakt, arbeitete als Illustrator für den »Simplizissimus« und verschiedene Modezeitschriften.<br />

– Hans Heinrich Tillgner (1898–1976) gründete nach seinem Literatur- und Kunstgeschichtsstudium<br />

Anfang der 1920er Jahre seinen kleinen bibliophilen Verlag. 1926 wandte er<br />

sich dem Film zu und wirkte unter dem Pseudonym Frank Clifford als Drehbuchautor, Regisseur<br />

und Produzent.<br />

27,0 : 18,0 cm. [2], 139,[1] Seiten. – Rücken unbedeutend verfärbt.<br />

Sennewald 22, 2 und I, 1/2. – Slg. Achilles 218<br />

455 Tillgner-Drucke – Theodor Storm. Eekenhof. Mit Steinzeichnungen von Friedrich Winkler-<br />

Tannenberg. Berlin, Hans Heinrich Tillgner 1923. Mit lithographiertem Titel und 13 Lithographien,<br />

davon sechs blattgroß und signiert. Handgebundener dunkelblauer Saffianlederband mit Vergoldung.<br />

€ 200<br />

Das Prisma, Band IV. – Exemplar 42 von 100 der Vorzugsausgabe auf Bütten mit den signierten<br />

Lithographien. – Die Lithographien druckte A. Ruckenbrod, Berlin. – Frühe Arbeit des Bernburger<br />

Künstlers Friedrich Winckler-Tannenberg (geboren 1888).<br />

232<br />

27,0 : 18,0 cm. 64, [4] Seiten. – Vereinzelt leicht stockfleckig.<br />

Sennewald 23,2 und I, 4<br />

233<br />

454<br />

455


456 JG [François Marie Arouet de] Voltaire. Die Romane und Erzählungen. Vollständige Ausgabe<br />

mit Kupferstichen von Moreau le Jeune. Erster [und] Zweiter Band. Potsdam und Berlin, Gustav<br />

Kiepenheuer 1919. Handgebundene Originalkalbpergamentbände mit reicher Rücken- und<br />

Deckel vergoldung, Kopfgoldschnitt und farbigen Marmorpapiervorsätzen (Otto Dorfner, Weimar).<br />

€ 200<br />

Exemplar 5 von 150 der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Bütten. – Die Moreauschen<br />

Kupfer wurden als Heliogravüren reproduziert. – Der Einbandentwurf stammt von Walter Tiemann.<br />

– Herausgegeben und eingeleitet von Ludwig Rubiner, die Übertragungen stammen von<br />

Frida Ichak, Ludwig Rubiner und Else von Holländer. – Makelloses Exemplar.<br />

20,9 : 15,0 cm. [2], XIX, 443, [7] Seiten, 11 Lichtdrucke; [10], 391, [7] Seiten, 3 Lichtdrucke.<br />

Fromm VI, 26881<br />

Sittengeschichte – bibliophil dargeboten<br />

457 Alexander Gleichen-Russwurm. Elegantiae. Geschichte der vornehmen Welt im klassischen<br />

Altertum. Stuttgart, Julius Hoffmann 1913. Marmorierter Originalkalblederband mit reicher Rückenvergoldung;<br />

Deckelvignetten und Kopfschnitt ebenfalls vergoldet. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 11 einer sicher nur sehr kleinen Luxusausgabe auf japanischem Bütten.<br />

– Titel in Rot und Schwarz gedruckt. – Band 1 der sechsteiligen Reihe »Geschichte der europäischen<br />

Geselligkeit«.<br />

20,8 : 14,5 cm. XVI, 528 Seiten. – Ecken berieben, Rücken etwas aufgehellt. – Vorsatzränder leimschattig.<br />

Hayn/Gotendorf IX, 238<br />

458 Dionysos-Bücherei. 14 von insgesamt 22 erschienenen Titel der Reihe. Berlin, Hyperion [1918–<br />

1919]. Teils mit Illustrationen. Originalpergamentbände mit Vergoldung (teils signiert: E. O. Friedrich,<br />

Buchbinderei Leipzig). € 800<br />

asiatischen Literatur. Herausgegeben von Paul Hansmann. Illustriert. – Zweite Reihe (1919): I: Carlo<br />

Gozzi. Venezianische Liebesabenteuer. Illustriert. – V: Des älteren Philostratos erotische Briefe<br />

nebst den Hetärengesprächen des Alkiphron. Herausgegeben von Paul Hansmann. Illustriert. – X:<br />

Honoré Gabriel Riquetti von Mirabeau. Erotika biblion. Übertragen von Paul Hansmann. Mit Porträt.<br />

– »Wolff, der selbst eine erotische Bibliothek besessen haben soll, knüpfte hier noch einmal<br />

an einen Verlagszweig Zeitlers und Hans von Webers an, die die erotische Literatur unter historischen<br />

und künstlerischen Aspekten fördern wollten und den unter dem Ladentisch verkauften<br />

pornographischen Schund bekämpften. Eine Protesthaltung, die sich gegen die doppelbödige<br />

Moral und die schwüle Atmosphäre des Kaiserreichs richtete, wie sie Stefan Zweig in seiner ›Welt<br />

von Gestern‹ beschreibt« (Göbel, S. 819). – 1913 hatten Hans von Weber seinen Hyperion-Verlag<br />

und Julius Zeitler seinen Verlag an Julius Schröder und Walter de Gruyter verkauft, Geschäftsführer<br />

wurde Ernst Rowohlt. Kurt Wolff, »der in seinen Tagebuchnotizen aufmerksam die Arbeit<br />

seines ehemaligen Kompagnons Rowohlt verfolgt hatte, […] übernahm im Juli 1917 ein zweites<br />

Mal eine Firma, an deren Aufbau Rowohlt beteiligt war.« (Wolfram Göbel, S. 815ff.). – Mit einer<br />

Ausnahme perfekt erhalten.<br />

18,7 : 13,0 cm. – Vorsätze von 2/X stockfleckig.<br />

Goebel, Kurt Wolff 938, 930, 929, 932, 934, 939, 931, 940, 945, 943, 947, 974, 985 und 981. – Hayn/Gotendorf IX, 127f. (abweichende<br />

Reihenfolge)<br />

234<br />

Je eins von 100 Exemplaren (meist Nr. 26, vier abweichend) der ersten Vorzugsausgabe auf festem<br />

Bütten und in Pergamenteinbänden. Weitere 100 Exemplare wurden auf Velin gedruckt<br />

(Gesamtauflage 1.200). – Für die bibliophilen Liebhaberausgaben wurden so namhafte Druckereien<br />

wie Otto von Holten, Berlin, Dietsch & Brückner, Weimar und Imberg & Lefson, Berlin, beauftragt.<br />

– Die reizenden Einbandillustrationen (Vorderdeckelvignetten, Reihensignet und figürliche<br />

Rückenverzierungen) zeichnete Emil Preetorius. – Es erschienen zwei Reihen mit je zwölf<br />

Bänden (davon zwei Doppelbände), hier vorhanden die nahezu vollständige Erste Reihe (1918):<br />

I: Pierre Louys. Lieder der Bilitis. Nachdichtung von Richard Hübner. – II: Celander [d. i. Johann Georg<br />

Gressl]. Der verliebte Studente. – IV: Boccaccio. Das Labyrinth der Liebe. Illustriert. – V: Godard<br />

d’Aucort. Themidor. Meine Geschichte und die meiner Geliebten. Illustriert. – VI: Johann Wolfgang<br />

von Goethe. Das Tagebuch. – VII: Lucian von Samosata. Die Hetärengespräche. Übertragung von<br />

Christoph Martin Wieland. – VIII: Deutsche Schwänke. Illustriert. – IX: Rétif de la Bretonne. Der Pornograph.<br />

Übersetzt von Alfred Semerau. – X: Abbé von Voisenon. Drei galante Erzählungen. Übertragen<br />

von Alfred Semerau. Illustriert. – XI: Schwänke vom Bosporus. Sammlung volkstümlicher<br />

Erzählungen und Anekdoten aus Konstantinopel und Kleinasien. Herausgegeben von Paul Hansmann.<br />

Illustriert. – XII: Die Zauberflöte. Sammlung erotischer Novellen, Märchen und Lieder der<br />

235<br />

458


Dada, Sturm, Bauhaus, Werkbund – Architektur und Design<br />

459 Johannes Baader. Vierzehn Briefe Christi. Ein Geburtstagsgeschenk für seine Abteilung Ernst<br />

Haeckel vom Besitzer des Kabarets zur Blauen Milchstraße. Berlin, Verlag der Tagebücher / Architekt<br />

Johannes Baader [1914]. Originalbroschur. € 4.000<br />

Erste Ausgabe dieser frühen und sehr seltenen Publikation des späteren »Oberdada«. Wann und<br />

wie Johannes Baader (1875–1955) in Kontakt mit den Berliner Dadaisten kam, wird von den damals<br />

Beteiligten unterschiedlich beschrieben: Wieland Herzfelde erinnerte sich 1919: »Wir lernten<br />

ihn […] bei unserem Drucker kennen, wo er das von ihm verfaßte Buch ›14 Briefe Christi‹ abholte.<br />

Er stellte sich uns als der ›Präsident des Weltalls‹ vor. Daß wir ihn sogleich ins Atelier von Grosz mitnahmen,<br />

ihn zum Oberdada ernannten und ihn entsprechend ehrerbietig behandelten, nahmen<br />

später einige Kritiker – zunächst aber auch er, der Architekt Johannes Baader selber – toternst,<br />

wie den Dadaismus überhaupt.« Vier Jahre nach Erscheinen des Buches kann es sich nur um Restexemplare<br />

gehandelt haben oder die Erinnerung ist eine der biographischen Legenden der Berliner<br />

Dadaisten. – Baaders eigene Bezeichnung als »Besitzer des Kabarets zur Blauen Milchstraße«<br />

weist schon auf die 1918 erfolgte Erweiterung des »Club Dada« zum »Club der blauen Milchstraße«.<br />

– Baader neigte zu christlich-religiösen Schwärmereien und bezeichnet sich in der vorliegenden<br />

Publikation als den »wiedererstandenen Christus«. Seine in den Folgejahren veranstalteten<br />

»Christus-Happenings« gelten als Beginn von Dada in Berlin. – Ernst Haeckel war wie Baader Anhänger<br />

des Monismus, Baader widmet dem damals 80jährigen Philosophen und Zoologen diese<br />

Schrift. In Vorbereitung der »14 Briefe Christi« schrieb Baader auch mehrfach an die Schwester<br />

Friedrich Nietzsches und grüßte unter anderem von ihrem verstorbenen Bruder. – Die Briefe richtete<br />

Baader fiktiv an verschiedene Politiker, Theologen und Publizisten, die beiden letzten an die<br />

Schauspielerin Yvette Guilbert und den »Präsidenten des himmlichen Reiches China«. Am Ende<br />

setzt sich Baader für die Seligsprechung Ernst Haeckels ein: »Und wenn das päpstliche Oberhaupt<br />

der Christenheit, der Statthalter Gottes, Ernst Haeckel nicht heilig spricht, so spreche ich ihn heilig.<br />

Der erhöhte Sohn des Menschen Jesus Christus«. – Als Privatdruck wohl nur in kleinster Auflage<br />

erschienen und nicht zuletzt aufgrund des fragilen Zustands im Original sehr selten; selbst in<br />

der berühmten Dada Collection des »Museum of Modern Art« ist nur eine Faksimileausgabe vorhanden.<br />

– Wir konnten kein Exemplar der Originalausgabe im Handel nachweisen.<br />

22,3 : 14,5 cm. 47, [1] Seiten. – Umschlag leicht gebräunt und lose, Heftklammern verrostet, auf Rücken durchschlagend.<br />

– Untere Ecken minimal geknickt, sonst sehr gut erhalten.<br />

Raabe/Hannich-Bode 10.2. – Nicht in den einschlägigen Dada-Bibliographien. – Literatur: Johannes Baader Oberdada.<br />

Hrsg. von Karl Riha. Frankfurt a.M. 1988 und ausführlich: Adrian von Sudhalter. Johannes Baader and the Demise of Wilhemine<br />

Culture. Dissertation New York University 2005<br />

460 Mikhail Fedorovich Larionov. Grand bal travesti – transmental. Lithographie. 1923. 20,0 : 11,0<br />

cm (50,5 : 13,5 cm). Im Stein signiert. € 300<br />

Auf grünem Papier gedrucktes, seltenes Ankündigungsplakat für eine »Foire de nuit«, veranstaltet<br />

von der »Union des Artistes Russes«. – Das Plakat nennt die Programmpunkte, darunter »Gontcharova<br />

et sa boutique de masques«, »Delaunay et sa Compagnie Transatlantique de picpokets«,<br />

»Léger et son orchestre-décor«, »Cliazde (Iliazd) et ses accès de fièvre au 41e degré«, »Tristan Tzara<br />

et ses oiseaux gras«, ferner alle Künstler des Verbandes sowie Menüs, Orchester, Preise und Vorverkauf.<br />

– Interessantes Dokument der russischen Kunstszene im Paris der 1920er Jahre. – Vorderseite<br />

mit der großen Larionov-Lithographie, rückseitig eine kleine lithographierte Vignette von<br />

ihm.<br />

236<br />

Mittig gefaltet, rechter Rand teils verblasst.<br />

Vgl. Dokumentations-Bibliothek III, 23<br />

460<br />

237<br />

459


461 Manomètre. Écrire a: Émile Malespine. No. 6. Lyon 1924. Mit einem Holzschnitt von Laszlo Moholy-<br />

Nagy und Illustrationen von Serge Charchoune und Piet Mondrian. Originalbroschur. € 400<br />

Eins der neun erschienenen Hefte der sehr seltenen Dada-Zeitschrift. – Untertitel: Mèlange les<br />

langues - enregistre des idées indique la pression sur tous les méridiens est polyglotte et supranational.<br />

– Mit Texten des Herausgebers, darunter sein Stück »La Baraque Patétique«, Pierre Laurent,<br />

Gonzales del Valle, César Geoffray sowie von Piet Mondrian und anderen.<br />

22,3 : 17,3 cm. Seiten 93–108. – Ränder leicht gebräunt.<br />

Dokumentations-Bibliothek III, 184. – Nicht bei Verkauf und Dada global<br />

462 Hugo Ball. Die Flucht aus der Zeit. München und Leipzig, Duncker & Humblot 1927. Originalleinenband.<br />

€ 180<br />

Erste Ausgabe. – Querschnitt aus Hugo Balls Tagebuchaufzeichnungen von 1913 bis 1921. – Beschrieben<br />

wird ausführlich die Gründung des »Cabaret Voltaire« und des Dadaismus in Zürich<br />

sowie Balls Beteiligung an den Aktivitäten der Zürcher Dadaisten. – »neben der ›Chronique<br />

zurichoise‹ von Tristan Tzara […] der ausführlichste und authentischste dokumentarische Bericht<br />

über die Dada-Bewegung in Zürich […] erschliesst das enorme Spektrum von Balls Lektüre, seine<br />

Begegnungen mit bedeutenden Geistern der Epoche, nennt die illustren Gäste der breit dokumentierten<br />

Anlässe der Dadaisten […]« (Dada in Zürich). – Den Einband gestaltete Heinrich Jost.<br />

– Sehr schönes Exemplar.<br />

23,5 : 16,0 cm. [8], 330, [2] Seiten. – Letzte, leere Seite mit Spuren einiger Bleistiftanmerkungen.<br />

Dada in Zürich 72. – Verkauf S. 176. – Raabe/Hannich-Bode 14.7<br />

462<br />

463 Marcel Gromaire – Henri Hertz. Vers un monde volage. Illustré de dix eaux-fortes orginales<br />

hors texte par Marcel Gromaire. Paris, Marcel Seheur 1926. Mit zehn blattgroßen Radierungen.<br />

Neuer, silbergrau-grün bemalter Maroquinband mit Deckelillustrationen in Filetenblindprägung,<br />

vergoldetem Rückentitel und versilbertem, gepunzten Kopfschnitt (signiert: Gerit Depping 2006).<br />

Im Schuber. € 1.200<br />

Exemplar 25 von 25 der ersten Vorzugsausgabe auf Shidzouka-Japan mit einer Suite der zehn Radierungen<br />

auf China. – Henri Hertz (1875–1966) war mit Apollinaire, Max Jacob, Alfred Jarry, Henri<br />

Barbusse, Jean Cassou und anderen französischen Symbolisten und Dadaisten befreundet. – Marcel<br />

Gromaire (1892–1971) wurde durch sein graphisches und malerisches Œuvre, dass neben seiner<br />

Tätigkeit als Filmkritiker entstand, in den frühen 1920er Jahren bekannt. 1932 hatte er zusammen<br />

mit Jean Fautrier, Jean Pougny und Jean René Bazaine eine erste Gruppenausstellung. – Der<br />

Originalumschlag wurde eingebunden. – Schönes Malerbuch, breitrandig belassen.<br />

238<br />

461<br />

31,5 : 24,5 cm. 218, [6] Seiten. 10 Radierungen (Suite). – Vier Radierungen der Suite in den Rändern etwas braunfleckig.<br />

Rauch 87. – Nicht bei Garvey<br />

239<br />

463


464 465<br />

464 Der Sturm. Monatsschrift. Herausgeber: Herwarth Walden. 13. Jahrgang, Heft 1. Berlin 1922. Mit<br />

einem Linolschnitt von Laszlo Moholy-Nagy (auf dem Umschlag wiederholt) und Abbildungen<br />

nach Kurt Schwitters und Marc Chagall. Originalbroschur. € 200<br />

Neben Beiträgen des Herausgebers auch ein Text von Kurt Schwitters (Tran 21) und anderes mehr.<br />

– Dazu: Der Sturm. Jahrgang XIII, Heft 7/8. 1922. Den italienischen Futuristen Umberto Boccioni,<br />

Enrico Prampolini und Fortunato Depero gewidmetes Heft mit Texten und Abbildungen derselben.<br />

30,5 : 22,7 cm. 16 Seiten. – Umschlag mit Läsuren, Rückenfalz erneuert, Vorderdeckel lose. – Innen gebräunt und teils<br />

wasserrandig.<br />

Raabe 1. – Motherwell-Karpel 153. – Söhn HDO 54901<br />

465 Der Sturm. Monatsschrift. Herausgeber: Herwarth Walden. 16. Jahrgang, 1. [bis] 11./12. Heft.<br />

Berlin, Verlag der Sturm 1925. Mit zahlreichen Abbildungen und 23, teils auf dem Umschlag wiederholten,<br />

Originalgraphiken. Zehn illustrierte ziegelrote Originalbroschuren. € 1.200<br />

Vollständige Folge aller zehn Hefte (einschließlich der Doppelnummern 7/8 und 11/12), die 1925<br />

erschienen. – »Der Sturm« war und ist die bekannteste expressionistische Zeitschrift und sicher<br />

das wichtigste Organ der europäischen künstlerischen Avantgarde. – Mit Linolschnitten von<br />

Oskar Nerlinger (3), Jozef Peeters, Lothar Schreyer, Waldemar Eckertz, Otto Nebel (4), G. den<br />

Dencker, Ernst Oscar Albrecht, Hans Mattis-Teutsch (2), Pierre Floquet (5) und Karl Heinz Kroll (2)<br />

sowie zwei Holzschnitten von Hans Arp. – Von den zahlreichen Textbeiträgen, die in der Regel<br />

als Erstdruck veröffentlicht wurden, nennen wir: Ruggero Vasari »Maschinenangst«, Herwarth<br />

Walden »Das Märchen von der Ziege«, Otto Nebel »Einige Fingerzeige zur Neun-Runen-Fuge<br />

Unfeig«, Kurt Schwitters »Fam. Hahnepeter III: Das Paradies auf der Wiese« und »Merfüsermär«,<br />

William Wauer »Das entdeckte Gehirn«, Lothar Schreyer »Gespräch von der Freundschaft«. – Mit<br />

Ausnahme von Heft 7/8 enthielt jedes Heft sogenannte »Beilagen«: vier Seiten mit Abbildungen<br />

auf Kunstdruckpapier, darunter Arbeiten von Lothar Schreyer, Vordemberge-Gildewart, Brancusi,<br />

Hugo Scheiber, Adolf Loos, Jan Zrzavy und Vera Idelson. – Gut erhaltene, vollständige Folge.<br />

466 Laszlo Moholy-Nagy – telehor. mezinárodni cosopis pro visualni kulturu. internationale zeitschrift<br />

für visuelle kultur. No. 1/2 (alles). Brno, Telehor 1936. Mit 67 Abbildungen. Farbig illustrierte<br />

Originalbroschur mit Spiralbindung. € 1.200<br />

Erste Ausgabe. – Die »Reihe« wurde herausgegeben und redigiert von Fr. Kalivoda. – Das einzig<br />

erschienene Heft ist Laszlo Moholy-Nagy gewidmet. Mit reichem Abbildungs- und Dokumentationsmaterial<br />

bildet es eine frühe Monographie zum vielseitigen Schaffen des Künstlers. – Texte in<br />

französisch, englisch, deutsch und tschechisch. Mit einleitendem Text von Siegfried Giedion. – Mit<br />

Texten des Künstlers, einem Brief Moholys an Kalidova und mit Bibliographie. – Die empfindliche<br />

Broschur ungewöhnlich gut erhalten.<br />

29,8 : 21,0 cm. 138, [2] Seiten.<br />

Dokumentations-Bibliothek VI, 597<br />

467 Thea von Harbou. Metropolis. Roman. Mit 8 ganzseitigen Bildern nach Aufnahmen aus dem<br />

gleichnamigen Film. Berlin, August Scherl [1927]. Mit acht Tafeln nach Aufnahmen aus dem Film.<br />

Illustrierte Originalbroschur. € 2.000<br />

Erste Ausgabe der textlich gekürzten, nun jedoch um Abbildungen aus dem Film erweiterten<br />

Broschurausgabe. – Nur die Umschlagillustration dieser ersten Broschurauflage ist mit der des<br />

Schutzumschlags der Erstausgabe identisch. Die Folgeauflagen nutzen als Motiv das von Werner<br />

Graul entworfene Filmplakat. – Bereits 1924 hatte Thea von Harbou das Manuskript an Fritz Lang<br />

gegeben. 1926–1927 entstand in einer der teuersten deutschen Produktionen der damaligen Zeit<br />

ein Meilenstein des expressionistischen Stummfilms. Kurz nach der Uraufführung wurde der Film<br />

umgeschnitten und gekürzt. Erst durch das wiederentdeckte Archivmaterial war 2010 eine Rekonstruktion<br />

der Urfassung möglich. – So gute Exemplare dieser fragilen Ausgabe sind selten geworden,<br />

wir konnten kein Exemplar im Handel nachweisen.<br />

First edition with illustrations of the Fritz Lang-film. – Only this first paperback edition with the Willy<br />

Reimann cover. – Fine copy, very scarce.<br />

18,4 : 12,5 cm. 193, [3] Seiten, 8 Abbildungen auf 4 Tafeln. – Deckel minimal geknickt, Hinterdeckel leicht fleckig. – 1 Seite<br />

mit kleinem Randeinriss.<br />

240<br />

Ca. 31 : 24 cm. 176 Seiten (durchpaginiert), 36 Seiten mit Abbildungen. – Rückenfalze mit kleinen Läsuren und teils rostender<br />

Klammerheftung, 2 Umschläge lose. Umschlagränder etwas angestaubt. – Wenige leichte Feuchtigkeitsränder,<br />

wie immer papierbedingt etwas gebräunt.<br />

Raabe 1. – Motherwell-Karpel 153. – Söhn HDO 552<br />

466<br />

241<br />

467


468 Erich Mendelsohn. Amerika. Bilderbuch eines Architekten. Mit 100 meist eigenen Aufnahmen<br />

des Verfassers. Berlin, Rudolf Mosse 1928. Originalbroschur. € 300<br />

Zweite erweiterte Auflage, sechstes Tausend. – »Eines der innovativsten Fotobücher der zwanziger<br />

Jahre« (Roland Jaeger in seiner ausführlichen Würdigung dieses Buches). – Die Aufnahmen in<br />

New York, Chicago, Detroit und Buffalo entstanden während der Amerikareise Mendelsohns, die<br />

dieser 1924 im Auftrag des Verlegers unternahm. Einige Aufnahmen in der Neuausgabe stammen<br />

von den Architektenkollegen Lönberg-Holm und Karweik, eine Aufnahme von dem Regisseur<br />

Fritz Lang. Dieser hatte Mendelsohn auf der Reise begleitet und »seine Reiseeindrücke später<br />

[…] in seinem filmischen Hauptwerk ›Metropolis‹ […] verarbeitet.« (Roland Jaeger). – »[…]<br />

his images are powerfully expressive, romantic in the mode of Alfred Stieglitz, and like Stieglitz’s<br />

works, a combination of the pictorial and the modernist. […] a fascinating transitional photobook«<br />

(Parr/Badger).<br />

33,8 : 24,0 cm. 222, [6] Seiten. – Deckelränder gebräunt.<br />

Heiting/Jaeger, Autopsie I, 174ff. – Jaeger 733. – Parr/Badger I, 77<br />

469 Erich Mendelsohn. Russland · Europa · Amerika. Ein architektonischer Querschnitt. Berlin,<br />

Rudolf Mosse 1929. Mit 100 Bildtafeln. Originalbroschur mit Deckeldruck in Blau und Rot. € 300<br />

Erste Ausgabe. – Vergleichende Untersuchung über die Architektur in Russland, Europa und<br />

Amerika mit hervorragenden Beispielen der Vergangenheit und Gegenwart. Jede der ganzseitigen<br />

Abbildungen mit ausführlicher Legende. – Auswahl: Times Building New York, Ford-Werke<br />

Detroit, Werkbundsiedlung Stuttgart, Kuppel der Erlöserkirche im Kreml, Projektskizze zur Kinofabrik<br />

»Ssowkino« in Moskau, Entwurf des Moskauer Zentralbahnhofs u. a. – Der Verlag Rudolf<br />

Mosse, hervorgegangen aus der »Annoncen-Expedition«, zählte neben Ullstein und Scherl zu den<br />

drei größten Druck- und Verlagshäusern Deutschlands. – Erich Mendelsohn erhielt vom Firmeninhaber<br />

nicht nur Aufträge für mehrere Verlagsbauten sondern auch Mittel für seine Amerika-<br />

und Russland-Reisen. – Schönes Exemplar.<br />

33,5 : 23,8 cm. 214, [10] Seiten. – Rücken restauriert, Einband leicht berieben.<br />

Heiting/Jaeger, Autopsie I, S. 181f. – Jaeger 734<br />

470 Heinz von Perckhammer. Peking. Geleitwort von Arthur Holitscher. Berlin, Albertus 1928. Mit<br />

200 ganzseitigen Abbildungen nach Fotografien und einem Stadtplan. Blauer Originalleinenband<br />

mit vergoldeten Titeln. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Mit Aufnahmen von kulturkundlichen Motiven, entstanden auf seiner Reise Mitte<br />

der 1920er Jahre. Die Aufnahmen in Braundruck reproduziert. – Erschien innerhalb der berühmten,<br />

von C. O. Justh herausgegebenen Reihe »Das Gesicht der Städte«. – Sehr schönes Exemplar.<br />

30,0 : 22,5 cm. XX, [2], 200 Seiten.<br />

Heiting/Jaeger 208<br />

471 Bruno Buch, Industriearchitekt B.D.A. Mit einer Einleitung von Martin Richard Möbius. Berlin,<br />

Leipzig und Wien, Friedrich Ernst Hübsch 1929. Mit 23 Abbildungstafeln. Originalleinenband mit<br />

vergoldeten Titeln. € 250<br />

Erste Ausgabe. – Erschienen in der Reihe »Neue Werkkunst« / »Neuzeitliche Industriebauten« des<br />

F. E. Hübsch-Verlages, eine der wichtigsten Architektur-Buchreihen der 1920er Jahre. – Bruno<br />

Buch entwarf u. a. die neuen Verwaltungsgebäude der Sarotti-Schokoladenfabrik in Berlin.<br />

26,5 : 20,0 cm. XIV, [2] Seiten, 23 Tafeln, 21, [1] Seiten Anzeigen. – Einband minimal fleckig, sonst tadellos.<br />

Jaeger 12<br />

468 469<br />

472 Max Träger. Neubauten der Nachkriegszeit. Mit einer Einleitung von Hans Tischert. Berlin,<br />

Preußen [1931]. Mit zahlreichen Abbildungen. Originalhalbleinenband. € 250<br />

Die Architektur, Band II. – Erste Ausgabe. – An die Typographie und Gestaltung der Bauhaus-<br />

Bücher angelehnt. – Träger entwarf vor allem Wohnbauten in Berlin, die Abbildungen mit Ansichten<br />

und Grundrissen von Bauten in der Zeppelinstraße, Kantstraße, Kastanienallee u. a. m.<br />

242<br />

26,0 : 19,8 cm. 8 Seiten, Tafeln 9–24. – Einband etwas fleckig.<br />

Jaeger 417<br />

243<br />

470<br />

473


474<br />

473 Bauhaus. Zeitschrift für Gestaltung. Herausgeber: Hannes Meyer, Schriftleitung: Ernst Kállai. Jahrgang<br />

III, Hefte 1–4. Dessau, Dünnhaupt 1929. Mit zahlreichen Abbildungen. Neuer weiß-schwarzer<br />

Lederband mit Titel »bauhaus« in Negativprägung. € 750<br />

Vollständige Folge aller vier Hefte des dritten Jahrgangs. – Hannes Meyer war 1927 ans Bauhaus<br />

berufen worden und löste 1928 Walter Gropius als dessen Direktor ab. Bereits 1930 verließ er Dessau<br />

wieder und lebte die nächsten Jahre in der UdSSR. – Mit wichtigen Beiträgen vor allem zu<br />

Architektur (Ernst Kállai, Ludwig Hilbersheimer), Kunst (Feininger, Kandinsky, Klee, Schlemmer),<br />

Fotografie (Andreas Feininger, Walter Peterhans, die ausführliche und euphorische Besprechung<br />

von »Die Welt ist schön« von Renger-Patzsch)und Kindererziehung; Heft IV über Oskar Schlemmer.<br />

– Abbildung auf der vorherigen Seite.<br />

29,0 : 21,0 cm. 32, 32, 32, 32 Seiten. – Nachgebunden sind einige Hefte von »Kunst und Handwerk. Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft<br />

süddeutscher Kunstgewerbe-Vereine« aus dem Jahrgang 1929).<br />

Wingler/Welz Seite 563f.<br />

474 Ruimte. Door W. F. Gouwe. Jaarboek van Nederlandsche Ambachts- & Nijverheidskunst. Rotterdam,<br />

Brusse 1929. Mit zahlreichen, teils farbigen, blattgroßen Abbildungen. Typographisch farbig<br />

illustrierte Originalbroschur. € 800<br />

476 Aus 477<br />

475 Balans. Algemeen Jaarboek der Nederlandsche Kunsten. 1930–31. Maastricht, Leiter-Nypels<br />

[1931]. Originalleinenband mit Titel in Rotdruck. € 200<br />

Erste und einzige Ausgabe des einzig erschienenen Jahrgangs. – Mit zahlreichen Beiträgen zur<br />

modernen niederländischen Kunst, z. B. Architektur, Fotomontagen von Paul Schuitema, Musik,<br />

Theater usw.<br />

27,0 : 20,0 cm. 160 Seiten. – Gelenke restauriert.<br />

476 de 8 en opbouw. 14-daagsch tijdschrift. Jaargang 6, No. 22. Amsterdam, van Holkema & Warendorf<br />

1935. Mit zahlreichen Abbildungen. Originalbroschur. € 180<br />

Schönes Beispiel der holländischen Designkunst, der Umschlag und viele Anzeigen im Stil von<br />

Piet Zwaart und Theo van Doesburg. – Die Zeitschrift wurde gemeinsam von der Rotterdamer<br />

Architektengruppe »opbouw« (Oud, Mart Stam u.a.) und der Amsterdamer »de 8« (Duiker u.a.)<br />

herausgegeben. – »Rotterdam ist funktional, Amsterdam dynamisch«, so Erich Mendelsohns Einschätzung<br />

im Jahre 1919.<br />

28,3 : 22,0 cm. Seiten 231–246. – Angestaubt.<br />

477 Letter-heads – Sammlung von Originalbriefpapieren, gedruckt von der Berliner Kunstprägeanstalt<br />

und Stahlstichdruckerei Curt Schelle. 20 Briefbögen, dazu einige Briefumschläge.<br />

[Berlin um 1930–1935]. € 300<br />

Erste Ausgabe. – Interessante Sammlung von Beiträgen zu vielen Bereichen der angewandten<br />

Schöne und interessante Sammlung von Geschäftspapieren verschiedener, vornehmlich Berliner<br />

Firmen, ausgeführt auf verschiedenen Papieren, in schwarzem Stahlstich, teils mit farbigen oder<br />

blindgeprägten Zusätzen. – Unter den Firmen: Ambi-Budd-Presswerk. – Budd International Cor-<br />

Kunst: Innenarchitektur, Möbel, Teppiche, Buchdruck, Typographie, Einbandkunst, Plakatkunst<br />

poration Philadelphia. – Dr. Otto Croÿ Photo-Aufnahmen. – Ernst Heinkel Flugzeugwerke, T. We-<br />

und Typographie. – Künstler: Piet Zwart, Theo van Doesburg, G. Rietveld, Jac. Jongert u. v. a. –<br />

berpals - Graphiker und auch das Berliner Büro der »The New York Times« in der Kanonierstraße.<br />

Sehr gutes Exemplar.<br />

– Teils mit Auftragstaschen der Druckerei mit Bestellzahlen und Preisen, dazu auch ein Briefbogen<br />

244 24,7 : 19,0 cm. 193 Seiten, 1 Titelbild.<br />

und Umschlag der Druckerei. – Durchweg tadellos erhalten.<br />

245


478 Julius Dirk Domizlaff – 70 Familiendokumente und Arbeitszeugnisse, Typoskripte und<br />

anderes mehr. 1902–1946. € 400<br />

Julius Dirk Domizlaff (Hannover 1902 – 1946 Hamburg) absolvierte dort Schulzeit und Ausbildung.<br />

Schon 1924 bescheinigte ihm das Zeugnis der Kabelwerke Neumeyer: »Aufgrund seiner besonderen<br />

Veranlagung für das Werbewesen waren die unter seiner Leitung vollzogenen Propaganda-<br />

Maßnahmen erfolgreich […]«. Noch im gleichen Jahr wechselte Domizlaff, möglicherweise<br />

durch Vermittlung seines Cousins Hans Domizlaff, in die für ihre Werbung und Markenstrategie<br />

berühmte Zigarettenfabrik von Hermann F. und Philipp F. Reemtsma nach Hamburg. Er wurde<br />

deren erster Werbeleiter und blieb dies 22 Jahre lang bis zu seinem frühen Tod 1946. Das firmeninterne<br />

Lob war zeitlebens und posthum überschwenglich: »Wenn in den vergangenen Jahren<br />

vor seinem Tode im Kreise der Leute, die irgendwie in Deutschland mit Werbung zu tun hatten,<br />

über Reemtsma gesprochen wurde, dann fiel wie selbstverständlich auch der Name Julius Dirk D.<br />

Der Name des Mannes, der 22 Jahre lang die Reemtsma-Werbe-Zentrale leitete […] Er schuf innerhalb<br />

des Unternehmens ein Instrument, das wir mit Recht als innerhalb der deutschen Werbewirtschaft<br />

führend und beispielgebend bezeichnen dürfen.« – Auch in der Literatur steht Julius Domizlaff<br />

im Schatten seines berühmten Cousins, der zunächst als Markenstratege bei Reemtsma,<br />

ab 1934 bei Siemens tätig und überaus erfolgreich war. Philipp Reemtsma berichtete, dass bereits<br />

in den »gemeinsamen« Zeiten der beiden Verwandten Hans Domizlaff nie die Anzeigendirektion<br />

kontaktiert, sonders stets nur mit Reemtsma direkt gesprochen habe. – Das Werk Julius Dirk<br />

Domizlaffs und seine Bedeutung werden durch die vorliegenden etwa 70 Archivalien (Lebensläufe,<br />

Zeugnisse, Redetyposkripte, Fotografien, notarielle Urkunden, Bücher, Fotoalben – auch persönlicher<br />

Art) erschließbar.<br />

479 USA 1928. Zwei Fotoalben von Julius D. Domizlaff. Insgesamt 365 Fotografien, darunter einige<br />

Fotopostkarten und Fotodrucke. € 500<br />

Dokumentiert die Reise der »deutschen Delegation der I. A. A.« 1928 an Bord der »Karlsruhe«. –<br />

Überfahrt nach New York, Aufenthalte in Boston, Philadelphia, Besuch der Niagara-Fälle, ausführlich<br />

Detroit und die dortige Autoindustrie sowie Abreise nach Washington. – Der zweite Band,<br />

möglicherweise auch unabhängig von Teil 1 entstanden, dokumentiert die Reise einer deutschen<br />

Delegation nach Atlantic-City und in zahlreichen Beispielen den Entwicklungsstand der Werbung<br />

und Reklame in den U.S.A. – Private und zugleich fachlich aufschlussreiche Dokumentation von<br />

Industrie und Werbewirtschaft in den Vereinigten Staaten Ende der 1920er Jahre.<br />

478<br />

480 Moskau 1932. Fotoalbum von Julius D. Domizlaff. 100 Fotografien, darunter etwa zehn Fotopostkarten.<br />

In Halbleinenfotoalbum mit Deckelvignette. € 400<br />

Hochinteressante Dokumentation einer Reise in die sowjetische Metropole, fünfzehn Jahre nach<br />

der Oktoberrevolution. – 15 großformatige Aufnahmen vom Roten Platz (mit dem gerade fertig<br />

gestellten Leninmausoleum), vom Iswestja-Gebäude und verschiedenen Plätzen und Bauten. –<br />

Viele kleinere Aufnahmen dokumentieren das alltägliche Leben und die Besucher aus Deutschland.<br />

– Einige Porträtfotokarten von Lenin und Stalin.<br />

25,0 : 36,0 cm. 35 Kartonblätter. – Einband leicht fleckig. – Das erste Blatt herausgerissen, eins lose, eins mit Eckabriss.<br />

25 : 36 cm. Je 36 Kartonblätter. – Etwa 10 Fotos entfernt.<br />

246 247<br />

Beide 479<br />

480


481 482<br />

481 Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit. Für den Deutschen Werkbund herausgegeben von<br />

Walter Riezler. 3. Jahr, Hefte 1, 4, 8, 11, 12, 14 und 15. Berlin, Hermann Reckendorf 1928. Mit zahlreichen<br />

Abbildungen. Graue Originalbroschuren mit verschiedenfarbigen Deckelschildern.<br />

€ 800<br />

Sieben Hefte des frühen Jahrgangs. – Wichtige Beiträge: Über El Lissitzkys »Raum der Abstrakten«,<br />

entstanden 1927 im Auftrag des damaligen Leiters der Hannoveraner Gemäldegalerie, Alexander<br />

Dorner. – Architektur von Lilly Reich und Mies van der Rohe in der Werkbundausstellung »Die<br />

Wohnung« 1927 in Stuttgart. – Fritz Wichert: Max Beckmann und einiges zur Lage der Kunst. – Alle<br />

tadellos erhalten. – Beilage unter anderem: Werbeblatt für »Licht und Beleuchtung« (Bücher der<br />

Form, Band VI). – Unter den folgenden vier <strong>Katalog</strong>nummern bieten wir eine geschlossene Reihe<br />

aller von Juni 1928 bis Dezember 1932 erschienenen 62 Hefte an. Bemerkenswert bei allen hier<br />

vorliegenden 69 Heften ist die, von leichten Alterungsspuren der Umschlagfalze und vereinzelter<br />

Ränder abgesehen, nahezu verlagsfrische Erhaltung. – So geschlossene Reihen der wichtigen<br />

Zeitschrift sind selten zu finden.<br />

29,7 : 21,4 cm.<br />

482 Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit. Für den Deutschen Werkbund herausgegeben von<br />

Walter Riezler. 4. Jahr, Hefte 11-24. Berlin, Hermann Reckendorf 1929. Mit zahlreichen Abbildungen.<br />

14 Originalbroschuren mit Umschlagdruck in Rot und Schwarz. € 800<br />

483 Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit. Für den Deutschen Werkbund herausgegeben von<br />

Walter Riezler. 5. Jahr, Hefte 1–24. Berlin, Hermann Reckendorf 1930. Mit zahlreichen Abbildungen.<br />

20 Originalbroschuren mit Umschlagdruck in Rot und Schwarz. € 1.200<br />

Vollständige Folge aller 24 Hefte (darunter vier Doppelhefte) des Jahrgangs 1930. – Mit dem lose<br />

beiliegenden Gesamtregister für den Jahrgang 1930. – U.a. mit folgenden Beiträgen: Otto Neurath<br />

»Das Sachbild«, »Beiträge zur Frage des Hochhauses« von Marcel Breuer, »Aus dem Unterricht<br />

der Ittenschule« von Johannes Itten, »Neue Bauaufgaben in der Sowjet-Union«, »Zur Auflösung<br />

der Staatlichen Bauhochschule in Weimar« von Justus Bier sowie über die Ausstellung des Deutschen<br />

Werkbundes in Paris. – Ferner »Lichtrequisit einer elektrischen Bühne« von Laszlo Moholy-<br />

Nagy, »Neue Pläne« von Frank Lloyd Wright u. v. m. – Vereinzelte Rückenfalze leicht brüchig, sonst<br />

sehr gut erhalten. – Beilagen u. a.: Werbeblatt für Tro Platten, gestaltet von Rolf Lange. – Vorschaukatalog<br />

der Kestner-Gesellschaft Hannover auf die Max Beckmann-Ausstellung 1931 (acht Seiten<br />

mit Abbildungen).<br />

29,7 : 21,4 cm. Seiten 1–616, zzgl. Werbeseiten.<br />

Vollständige Folge der Hefte ab Juni 1929. – Mit dem lose beiliegenden Gesamtregister für den<br />

Jahrgang 1929. – Einer der wichtigsten Jahrgänge der berühmten Werkbundzeitschrift, dabei das<br />

herausragende Heft 16 mit dem Mies van der Rohe-Pavillon auf dem Umschlag. – Themenbeiträge:<br />

Werkbundausstellung »Wohnung und Werkraum« Breslau, »Vom Kino-Auge zum Radio-Auge«,<br />

Glasarchitektur von Ludwig Hilbersheimer. – Themenheft »Das Buch« mit Beiträgen von Paul<br />

484 Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit. Für den Deutschen Werkbund herausgegeben von<br />

Walter Riezler. 6. Jahr, Hefte 1–12. Berlin, Hermann Reckendorf 1931. Mit zahlreichen Abbildungen.<br />

Zwölf Originalbroschuren mit Umschlagdruck in Rot und Schwarz. € 1.200<br />

Renner »Konstruktive und konstruierte Form«, Theo von Doesburg »Das Buch und seine Gestal-<br />

Vollständige Folge aller zwölf Hefte des Jahrgangs 1931, in dem die Zeitschrift wieder monatlich<br />

tung«, <strong>Katalog</strong> der Dammerstocksiedlung u. v. m. – Vereinzelte Rückenfalze leicht brüchig, sonst<br />

erschien – Aus dem Inhalt: »Fotobücher« von Wilhelm Lotz, »Japanische Wohnung« von Richard<br />

sehr gut. – Beilage u. a.: Werbeblatt für ein Buch von F. H. Ehmcke.<br />

J. Neutra, »Anmerkungen zur Bauausstellung« von Alexander Schwab, »Das Sachbild« von Otto<br />

248 29,7 : 21,4 cm. Seiten 273–674 zzgl. Werbeseiten.<br />

Neurath, »Die Wohnung unserer Zeit« von Ludwig Hilbersheimer, »Betrachtungen zur Bauausstellung<br />

Berlin« von W. Riezler, »Das Haus Tugendhat in Brünn« (Mies van der Rohe) von W. Riezler,<br />

249<br />

482<br />

483


»Neuere Typografie in Frankreich« von Jan Tschichold, »Zur Form der Automobile« von Werner<br />

Gräff, »Jenaer Glas« von Wilhelm Wagenfeld u. v. m. – Vereinzelte Rückenfalze leicht brüchig, sonst<br />

sehr gut erhalten. – Beilagen u. a.: Salubra-Farbmuster.<br />

29,7 : 21,4 cm. Seiten 1–480, zzgl. Werbeseiten.<br />

485 Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit. Für den Deutschen Werkbund herausgegeben von<br />

Walter Riezler. 7. Jahr, Hefte 1–12. Berlin, Hermann Reckendorf 1932. Mit zahlreichen Abbildungen.<br />

Zwölf Originalbroschuren mit Umschlagdruck in Rot und Schwarz. € 1.200<br />

Vollständige Folge aller zwölf Hefte des Jahrgangs 1932, jeweils mit der Beilage »Das Kunstblatt«,<br />

herausgegeben von Paul Westheim. – Mit dem Gesamtregister des Jahrgangs. – U.a. mit folgenden<br />

Beiträgen: »Landhausklinik vom Roten Kreuz, Berlin-Wilmersdorf« von Adolf Silberstein, Walter<br />

Dexel »Zur Problematik des Gestaltungsunterrichts in der Volksschule«, Richard Neutra zum<br />

Schulbau, Moholy-Nagy »Probleme des neuen Films«, Ausstellung »Wohnbedarf«, Werkbund-<br />

Ausstellung Stuttgart 1932, Otto Neurath »Die Internationale Werkbundsiedlung Wien 1932«,<br />

»Das Ende des Bauhauses in Dessau« von W. Lotz, Jubiläumsheft 10 »25 Jahre Deutscher Werkbund«,<br />

Heft 11 zur Geschichte des Werkbundes u. v. m. – Vereinzelte Rückenfalze leicht brüchig,<br />

sonst sehr gut erhalten.<br />

29,7 : 21,4 cm. Seiten 1–392, zzgl. Werbeseiten. – Kunstblatt: 92 Seite, zzgl. Gesamtregister.<br />

486 Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit. Herausgegeben vom Deutschen Werkbund. 10. Jahr,<br />

Heft 7. Berlin, Walter de Gruyter 1934. Mit zahlreichen Abbildungen. Illustrierte Original broschur.<br />

€ 200<br />

Eines der letzten Hefte der legendären Zeitschrift des »Deutschen Werkbundes«. – Unter anderem<br />

mit vier Abbildungen von Plakaten, entworfen von Herbert Bayer, dem Bauhaus-Designer.<br />

Trotz seiner vorübergehenden Tätigkeit für verschiedene NS-Ausstellungen wurde er 1937 als<br />

»entartet« diffamiert. – Die Entwürfe sind gezeichnet mit »Herbert Bayer-Kranz« – Kurt Kranz war<br />

seit seinem Bauhaus-Diplom 1933 Mitarbeiter in Bayers Studio Dorland. – Mit einem Geleitwort<br />

486 487<br />

von Albert Speer, damals noch Leiter des Amtes für »Schönheit der Arbeit«. – Man bedauerte die<br />

»Irrungen der letzten Jahrzehnte« und präsentierte in dem Heft u. a. vorbildliche Betriebsstätten<br />

und abstoßende Gegenbeispiele. – 1934 war die Gleichschaltung unter nationalsozialistischer<br />

Kulturpolitik abgeschlossen, der Werkbund existierte pro forma noch bis 1938, dann lösten ihn<br />

die Regierenden endgültig auf.<br />

30,5 : 23,1 cm. Seiten 161–196. – Ecken leicht bestoßen.<br />

487 Werk und Zeit. Zeitschrift des Deutschen Werkbundes. 5. [bis] 8. Jahrgang Düsseldorf 1956–<br />

1959. Mit zahlreichen Abbildungen. Zwei Originalpappbände mit Deckelvignette. € 1.500<br />

Vollständige Folge aller in diesen Jahren erschienenen 48 Hefte der Monatsschrift. – 1947 war der<br />

»Deutsche Werkbund« wiederbegründet worden, seit 1952 erschien, in Nachfolge der legendären<br />

Zeitschrift »Die Form«, das neue Organ des Werkbundes »Werk und Zeit«. – Wie schon in der Vorkriegszeit<br />

beinhaltet die Zeitschrift Architektur, Industriedesign, Möbel, Keramik, aber auch allgemeine<br />

Themen der Kunstwissenschaft, Städteplanung u. v. m. – Berichtet wird über die Weltausstellung<br />

Brüssel 1958, über Mies van der Rohes 70. Geburtstag, über den 1952 gegründeten<br />

»Rat für Formgebung«, Rückblicke auf das Schaffen am Bauhaus, Klaus Wagenfeld etc. – Aus dem<br />

Nachlass von Erich Wenzel, dem langjährigen Redakteur der Zeitschrift. – Die Zeitschrift wurde<br />

als Streifbandsendung verschickt, die Hefte weisen deshalb Spuren der typischen Mittelfalte<br />

auf. – Gebundene und insgesamt so gut erhaltene Exemplare sind sehr selten. – Zusammen in<br />

Pappschuber mit Ausschnitt für die Deckelvignette (gekonterte Wiederholung des Mataré-Holzschnitts).<br />

250 484<br />

41,0 : 29,5 cm. Zusammen etwa 350 Seiten, jedes Heft meist mit 6, einige auch mit mehr Seiten.<br />

251<br />

485


Zeitschriften in Deutschland – Literatur, Kunst, Zeitgeschehen<br />

488 JG Neue Deutsche Rundschau (ab 1904: Die Neue Rundschau). Herausgegeben von Oscar Bie<br />

(bis 1921, seitdem von Rudolf Kayser). 26 Jahrgänge vom IX.–XLII. Jahrgang. Berlin S. Fischer<br />

1898–1931. 37 Originalhalbpergamentbände sowie sechs Halbleder-, 14 Leinen- und ein Halbleinenband,<br />

alle mit vergoldeten Rückentiteln. € 1.000<br />

Vorhanden: Jahrgänge 1898, 1899, 1901, 1905–1913, 1915, 1918, 1920–1931, meist in zwei Halbjahresbänden<br />

(1908–1910 in vier Quartalsbänden). – Die Jahrgänge ab 1911 (34 Bände) in den<br />

typischen Originalhalbpergamenteinbänden (1918, wohl kriegsbedingt in Halbleinen mit identischer<br />

Gestaltung). – Umfangreiche Folge der wichtigen und langlebigen literarisch-philosophischen<br />

Zeitschrift. – Gegründet wurde sie 1890 unter dem Titel »Freie Bühne für modernes Leben«,<br />

schon 1893 wechselte der Titel unter der kurzen Redaktionszeit von Otto Julius Bierbaum, 1904<br />

wurde der Titel »internationalisiert«. – Besonders in den Jahren nach 1900 nahezu bibliophile ausgestattet,<br />

der Buchschmuck durch die beteiligten Künstler E. R. Weiß und Walter Tiemann fast ein<br />

wenig an »Die Insel« erinnernd. – Enthält u. a. den vollständigen Erstdruck von Thomas Manns<br />

zweitem Roman »Königliche Hoheit« im Jahrgang 1909, Vorabdrucke aus »Der Zauberberg« und<br />

viele weitere Erstdrucke von ihm und zahlreichen anderen Autoren des Fischer Verlages, darunter<br />

Martin Buber, Alfred Döblin, Alfred Kerr, Robert Musil und Rainer Maria Rilke. – Ab 1932 wurde<br />

die Zeitschrift von Peter Mendelsohn herausgegeben und 1944 verboten. Bereits 1945 gründete<br />

Gottfried Bermann-Fischer sie im Stockholmer Exil neu, sie erscheint bis heute.<br />

Etwa 25 : 18 cm. – Gut erhalten, nur wenige Einbände mit Alterungsspuren.<br />

Diesch 2624<br />

489 JG Der Neue Merkur. Monatsschrift für geistiges Leben. Erster Jahrgang. Erster [und] Zweiter Band.<br />

München und Berlin, Georg Müller 1914/1915. Originalhalbpergamentbände mit Rückenvergoldung.<br />

€ 200<br />

Exemplar 3 von 50 der Vorzugsausgabe auf Bütten, gedruckt für »Regierungsrat Dr. Heinrich Stinnes,<br />

Köln-Lindenthal«. – Vollständiges Exemplar des ersten Jahrgangs, besonders wegen der Erstdrucke<br />

von Thomas Mann (Über Frank Wedekind, Potempa G 85.1), Martin Buber, Arthur Holitscher,<br />

Albert Ehrenstein, Klabund, Alfred Döblin, Robert Walser, Jakob Wassermann und anderer wichtig.<br />

– In der Vorzugsausgabe selten. – Mit dem typischen Besitzvermerk von Heinrich Stinnes auf<br />

beiden Vorblättern.<br />

488 (Auschnitt)<br />

24,0 : 16,0 cm. [8], 768; [8], 712 Seiten. – Rücken mit Druckstelle. – Innen nur ganz vereinzelt unbedeutende, kleine Stockflecke.<br />

Diesch 2893a<br />

490 Die Argonauten. Eine Monatsschrift. Herausgegeben von Ernst Blass. Erste Folge, Hefte 1–12.<br />

Heidelberg, Richard Weissbach 1914[–1921]. Halbleinenband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel.<br />

€ 150<br />

Unnummeriertes Exemplar, vollständige Folge aller erschienenen Hefte, deren Publikationszeitraum<br />

sich über den Ersten Weltkrieg hinaus verzögerte. – Mit Beiträgen von Walter Benjamin,<br />

Ernst Bloch, Rudolf Borchardt, Max Brod, Robert Musil, Carl Sternheim, Franz Werfel u. v. a. – »Die<br />

Argonauten« sind die wichtigste Publikation der Heidelberger Expressionisten, die sich um den<br />

Herausgeber Ernst Blass scharten.<br />

21,8 : 14,8 cm. 287, [1]; 271, [1] Seiten.<br />

491 JG Münchner Blätter für Dichtung und Graphik. Eine Monatsschrift in genossenschaftlicher Zusammenarbeit<br />

[…] verantwortlich herausgegeben von Renatus Kuno. Erstes [bis] Zwölftes Heft.<br />

München, Georg Müller 1919. Mit insgesamt 54 Originalgraphiken. Elf Originalbroschuren in einem<br />

Halbleinenband mit Rückenschild. € 1.000<br />

Vollständige Folge aller zwölf erschienenen Hefte (mit Doppelheft 11/12). – Alle Hefte mit den<br />

Originalumschlägen mit der Deckelvignette von Max Unold. – Heft 1 als Vorzugsausgabe mit der<br />

zusätzlichen Farblithographie von Rudolf Grossmann. – Enthalten sind allein fünf Lithographien<br />

von Paul Klee (»Drei Köpfe«, »Akrobaten«, »Zahlenbaumlandschaft« »Versunkenheit« (= »Selbstbildnis«)<br />

und »Der schreckliche Traum«; Kornfeld 70, 71–73 und 76) sowie 49 Lithographien und<br />

Holzschnitte von Richard Seewald, René Beeh, Karl Caspar, Adolf Schinnerer, Walter Teutsch, Heinrich<br />

Campendonk, Edwin Scharff, Max Unold, Alfred Kubin, Joseph Eberz und Hans Gött. – Textbeiträge<br />

von d’Annunzio, Curt Corrinth, Ivan Goll, Georg Kaiser, E. von Sydow (über Paul Klee) und<br />

anderen. – Vollständige und so gut erhaltene Exemplare dieser wichtigen, aber kurzlebigen Zeitschrift<br />

sind selten.<br />

252<br />

28,3 : 23,0 cm. 191, [1] Seiten. 1 Farblithographie. 15 Blätter Werbeanzeigen.<br />

Söhn III, 339 und 340.01. – Dokumentations-Bibliothek VI, 797<br />

253<br />

491


492 JG Genius. Zeitschrift für alte und werdende Kunst. Herausgegeben von Hans Mardersteig, Carl<br />

Georg Heise und Kurt Pinthus. Jahrgang I–III. München, Kurt Wolff 1919–1921. Mit 16 Originalgraphiken<br />

und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen, montiert in den Text oder auf Tafeln.<br />

Originalhalbpergamentbände mit farbigen und vergoldeten Rückenschildern sowie vergoldeten<br />

Deckelvignetten. € 1.200<br />

Vollständige Folge der bedeutenden und repräsentativen Zeitschrift mit Originalgraphik und vielen<br />

wichtigen Text- und Bildbeiträgen, u. a. von und über Wilhelm Worringer, Erwin Redslob, Friedrich<br />

Ahlers-Hestermann, Gustav Pauli, Wilhelm Pinder und Max Sauerlandt über Emil Nolde, Paula<br />

Modersohn-Becker, E. L. Kirchner, Paul Cézanne, Henri Rousseau, Franz Marc und Karl Hofer finden<br />

sich Dichtungen von Franz Werfel, Johannes R. Becher, Kurt Pinthus, Max Brod, Ernst Weiss und<br />

vielen anderen. Bei den literarischen Beiträgen handelt es sich meist um Erstdrucke, so auch bei<br />

Franz Kafkas »Erstes Leid« (Dietz 61). – Hans Mardersteig zeichnete für den Gesamtinhalt verantwortlich,<br />

er gewann Emil Preetorius für den Entwurf des Signets und überwachte Satz, Druck und<br />

Farbreproduktionen.<br />

Originalgraphiken: Jahrgang I: Karl Schmidt-Rottluff. Kopf. Holzschnitt. 1915. – Richard Seewald.<br />

Der Hirte. Holzschnitt, schablonenkoloriert. 1918. – Karl Caspar. Johannes auf Patmos. Lithographie.<br />

1918. – Franz Marc. Tierlegende. Holzschnitt. 1912. – Heinrich Nauen. Mutter und Kind.<br />

Radierung. 1919. – Ignaz Epper. Mädchenkopf. Lithographie. 1919. – Jahrgang II: Erich Heckel.<br />

Mädchenkopf. Holzschnitt. 1913. – Georg Ehrlich. Tröstung. Lithographie. 1920. – Frans Masereel.<br />

Business-Man. Holzschnitt. 1920. – Max Kaus. Kopf. Holzschnitt. 1920. – André Rouveyre. Kopf.<br />

Holzschnitt. 1920. – Jahrgang III: Edwin Scharff. Die Brüder. Lithographie. 1920. – Alexander Archipenko.<br />

Figürliche Komposition. Lithographie. 1920. – Karl Hofer. Das Nest. Lithographie. 1920.<br />

– Karl Schmidt-Rottluff. Lesender Mann. Holzschnitt. 1921. – Alexander Kanoldt. Klausen. Lithographie.<br />

1921.<br />

Sehr schönes und vollständiges Exemplar der seltenen Halbpergamentausgabe.<br />

35,3 : 26,8 cm. VIII, 319, [1] Seiten, 8 Tafeln, 6 Graphiken. – VIII, 332 Seiten, 8 Tafeln, 5 Graphiken. – VIII, 356 Seiten, 8 Tafeln,<br />

5 Graphiken. – Einbände minimal fleckig, Kanten teils etwas berieben. – Band II teils leicht stockfleckig.<br />

493 Kölnische Illustrierte Zeitung. Jahrgänge XI–XIV. Köln, DuMont Schauberg 1936–1939. Mit zahllosen<br />

Abbildungen. Acht Originalhalbleinenbände. € 300<br />

1926 gegründete Wochenzeitung der »Kölnischen Zeitung«. – Die jeweils 32 Seiten umfassenden<br />

Hefte berichteten nach dem Vorbild der »BIZ« aus Politik, Gesellschaft, Sport und aller Welt,<br />

im Sommer 1936 natürlich ausführlich über die Olympischen Spiele in Berlin. – Die Titelblätter<br />

und einzelne Illustrationen wurden mit Schmuckfarben gedruckt. – Die Kölnische Zeitung und ihr<br />

illustriertes Wochenblatt folgten ab 1933 sehr schnell der Medienpolitik der NSDAP. – Dazu: Zwei<br />

Halbjahresbände: 1931 (Nr. 27–52) und 1932 (Nr. 1–26). – Aus dem Nachlass des Reemtsma-Anzeigenleiters<br />

Julius Dirk Domizlaff (siehe <strong>Katalog</strong>nummern 478–480).<br />

37,5 : 27,5 cm. Zusammen etwa 6600 Seiten. – Papierbedingt etwas gebräunt, insgesamt aber sehr gut erhalten. – Nicht<br />

eingehend kollationiert, kein Rückgaberecht.<br />

254 Söhn HDO 120. – Raabe, Zeitschriften 74. – Jentsch 72. – Göbel 419<br />

Beide 493<br />

255<br />

Alle 492


496 497<br />

Illustrierte Bücher – Anfänge, Expressionismus, Goldene Zwanziger<br />

494 Adolph Menzel – Feodor Koni. Istorija Fridricha Welikago (russisch: Geschichte Friedrich des<br />

Grossen). Risunki (Bilder): Adolph Menzel. Isdanie (Herausgeber): M. K. Lips. St. Petersburg 1844.<br />

Mit zahlreichen, teils blattgroßen Holzschnitten nach Adolph Menzel. Roter Halblederband der<br />

Zeit, Rückentitel in Gold- und Schwarzprägung. € 250<br />

Wohl die erste russische Ausgabe von Kuglers berühmter Friedrich-Biographie, wobei der Name<br />

des deutschen Verfassers ungenannt bleibt. – Die bekannten Menzel-Holzschnitte folgen weitestgehend<br />

der deutschen Ausgabe von 1840–1842: Die russische Ausgabe enthält keine Übersetzung<br />

des Einleitungskapitels »Den Freunden des Vaterlandes«, einige der Initialen mussten für<br />

den russischen Text ausgetauscht oder neu geschnitten werden. – Auch die russische Ausgabe<br />

enthält noch die beiden, bereits während des Drucks der deutschen Erstausgabe beanstandeten<br />

und ausgetauschten Holzschnitte vom lockeren Leben am sächsischen Hof, in das der junge<br />

Friedrich während eines Balles geriet (Bock 472 und 473).<br />

26,0 : 18,0 cm. [10], 751, [1] Seiten. – Kanten und Gelenke beschabt und etwas bestoßen. – Etwas braunfleckig, einige Lagen<br />

papierbedingt gebräunt. – Im Falz teils mit Nagelloch.<br />

Vgl. Bock 428–821<br />

495 JG Adolph Menzel – Adelbert von Chamisso. Peter Schlemihls wundersame Geschichte. Mit<br />

den Holzschnitten von Adolph Menzel. Berlin, Propyläen [1925]. Mit 15 Illustrationen im Text und<br />

einer Titelvignette. Handgebundener dunkelgrüner Originalsaffianlederband mit rotem Rückenschildchen<br />

und reicher Vergoldung (Sperling, Leipzig). € 200<br />

Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe. – Auf Bütten, gedruckt in der Reichsdruckerei Berlin.<br />

– Gebunden in der Handbindeabteilung der Buchbinderei Sperling, Berlin, nach einem Entwurf<br />

von Hugo Steiner-Prag.<br />

496 Cézanne. Paris, Bernheim-Jeune 1914. Mit einer Radierung von Paul Cézanne, sechs Lithographien<br />

nach Cézanne und weiteren 52 Tafeln. Neuer dunkelgrüner Halbmaroquinband mit vergoldetem<br />

Rückentitel; Originalumschlag eingebunden. € 800<br />

Erste Ausgabe dieser reicht bebilderten Monographie. – Eins von 400 Exemplaren auf Bütten. –<br />

Neben der Radierung »Paysage à Auvers« enthält der Band Lithographien von E. Vuillard, Pierre<br />

Bonnard, Maurice Denis, Henri Matisse, K.-X. Roussel und Aristide Maillol nach Cezanne. – Texte<br />

von Octave Mirbeau, Theodor Duret, Léon Werth und Frantz Jourdain.<br />

39,0 : 29,0 cm. 75, [1] Seiten, 59 Tafeln, [6] Seiten. – Vereinzelte Tafelränder leicht gebräunt.<br />

497 Renoir – Georges Rivière. Renoir et ses amis. Paris, H. Floury 1921. Mit einer Kaltnadelradierung,<br />

56, teils farbigen Tafeln und zahlreichen Textabbildungen. Originalbroschur mit lithographiertem<br />

-umschlag. € 700<br />

Erste Ausgabe. – Mit der Radierung »Jeunes filles fleurissant leurs chapeau« (Delteil 8).<br />

26,5 : 20,5 cm. [4], 273, [3] Seiten. 56 Tafeln, 1 Radierung.<br />

498 JG Curt Glaser. Die Graphik der Neuzeit. Vom Anfang des XIX. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.<br />

Berlin, Bruno Cassirer 1922. Mit sechs Originalgraphiken und zahlreichen Abbildungen. Bordeauxroter<br />

Originalecrasélederband mit Deckel- und Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt.<br />

€ 1.000<br />

Exemplar 108 von 150 der Vorzugsausgabe; nur diese Exemplare enthalten die sechs Originalgraphiken.<br />

– Mit Radierungen von Edward Munch (»Kinderkopf«, Schiefler 250 IIa), Lovis Corinth<br />

(»Tiergartenlandschaft«, Müller 476), Hans Purrmann (»Landschaft«, Heilmann 97b) und Max<br />

Pechstein (»Fischerfamilie«, Krüger R 127), sowie einer Lithographie von Max Liebermann (»Der<br />

Barmherzige Samariter«, Schiefler 347) und einem Holzschnitt von Max Slevogt (»Tischkarte«, Rümann<br />

24). – Neben seinem medizinischen Studium und ersten Berufspraktika wandte sich Curt<br />

Glaser zunehmend der Kunstwissenschaft zu. Lange Jahre war er am Berliner Kupferstichkabinett<br />

tätig und leitete von 1924 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten und seiner damit einhergehenden<br />

Entlassung die Berliner Kunstbibliothek. – Neben dem umfassenden Blick auf die<br />

Graphik des 19. Jahrhunderts widmete sich Glaser auch den Anfängen der klassischen Moderne.<br />

– Selten.<br />

26,6 : 20,2 cm. [2], IX, [1], 585, [1] Seiten. 6 Graphiken. – Ecken leicht berieben. – Exlibris.<br />

Söhn HDO III, 305<br />

256 22,9 : 15,4 cm. 91, [5] Seiten. – Einband stellenweise leicht berieben.<br />

257<br />

498


499 JG Max Beckmann. Von Curt Glaser, Julius Meier-Graefe, Wilhelm Fraenger und Wilhelm Hauenstein.<br />

München, R. Piper & Co. [1924]. Mit signierten Originalgraphiken, 52 Lichtdrucktafeln und<br />

16 Textabbildungen. Gelber Originalhalblederband mit reicher Rückenvergoldung (Spamersche<br />

Buchbinderei). € 5.000<br />

Exemplar 29 von 180 der signierten Vorzugsausgabe mit allen vier, zudem signierten Graphiken.<br />

Enthält: »Bildnis Naila mit aufgestützten Armen und Glas« (Radierung auf Velin, diese unsigniert<br />

auch in der allgemeinen Ausgabe). – Nur in der vorliegenden Vorzugsausgabe: »Dame und Knabe«<br />

(Radierung auf Japan). – »Tanzendes Paar« (Holzschnitt auf hellrosa Japan). – »Flusslandschaft«<br />

(Lithographie auf dünnen gelben Japan).<br />

Die frühe Monographie, herausgegeben von vier führenden Kunstwissenschaftlern der 1920er<br />

Jahre, wurde mit Lichtdrucken und Strich ätzungen reich illustriert. – Beckmann schrieb war von<br />

dem Ergebnis begeistert und schrieb am 29. November 1923: »Lieber Herr Piper, das Buch habe<br />

ich also erhalten. Es ist wirklich eine grosse Freude. […] Es ist mir ganz klar, was das auch für Sie<br />

bedeutet hat, in dieser Zeit ein solches Opus auf den Markt zu werfen. Ich werde Ihnen das nicht<br />

vergessen.« (zitiert nach Hofmaier). – In der berüchtigten Ausstellung »Entartete Kunst« 1937<br />

wurde ein Exemplar des Buches dafür missbraucht, Besuchern die Möglichkeit zu geben, Kommentare<br />

zu Beckmanns Bildern in das Buch zu schreiben.<br />

Sehr gut erhalten und selten.<br />

31,4 : 23,8 cm. [4], 87, [3] Seiten. 52 Tafeln. 4 Graphiken.<br />

Hofmaier 265–268 B a (von b)<br />

258 259


500 JG Max Beckmann – Kasimir Edschmid. Die Fürstin. Mit sechs Radierungen von Max Beckmann.<br />

Weimar, Gustav Kiepenheuer 1918. Mit sechs signierten Radierungen. Handgebundener dunkelbrauner<br />

Originalmaroquinband. Rückentitel, Deckelvignette und Innenkantenfileten blindgeprägt<br />

(E. A. Enders). € 6.000<br />

Exemplar 109 von 130 der Vorzugsausgabe auf Zanders-Bütten mit den signierten Radierungen,<br />

davon eins von 95 Exemplaren im Maroquineinband. Die ersten 35 Exemplare wurden bei Otto<br />

Dorfner in Schweinsleder gebunden, weitere 370 Exemplare auf holländischem Bütten blieben<br />

unsigniert. – Druck des Textes bei Offizin W. Drugulin, Leipzig, der Radierungen bei Carl Sabo,<br />

Berlin. – Edschmid hatte Max Beckmann im Atelier seines Vetters Ugi Battenberg kennengelernt<br />

und berichtete davon in seinem »Tagebuch 1958–1960«: »Damals begann der neue Beckmann,<br />

der Beckmann jenseits des Titanic-Gemäldes«. – »Aufspießen, demaskieren, entlarven, hinter den<br />

ekstatischen Wortergüssen Edschmids die seelische Situation der Menschen sichtbar machen:<br />

das ist die Aufgabe, die sich Beckmann hier gestellt hat. Leidenschaftlich und erregt, gleichermaßen<br />

gedrängt und verkürzt wie die Prosa Edschmids, radierte er seine seitengroßen Bilder«<br />

(Jürgen Eyssen, in: Buchkunst in Deutschland, S. 163). – Der Einbandentwurf stammt von Else<br />

von Guaita, der Schülerin Henry van de Veldes, dessen ornamentaler Stil in der Deckelvignette<br />

noch deutlich sichtbar ist. – Das starke Bütten unbeschnitten. – Eines der schönsten Beispiele<br />

expressio nistischer Buchillustration. – »The embittered view of society that Beckmann developed<br />

during his hospital duty and subsequent nervous breakdown during World War I is reflected in<br />

prints« (Castleman). – Sehr schönes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />

[3], 81, [5] Seiten. 6 Radierungen. – Die Bünde minimal, die unteren Stehkanten etwas stärker berieben. – Die ersten Blätter<br />

unbedeutend fleckig, sonst innen makellos.<br />

Hofmaier 111–116 Edition B (von C). – Jentsch 37. – Lang, Expressionismus 12. – Castleman 175<br />

260 261


501 JG Max Beckmann – Stephan Lackner. Der Mensch ist kein Haustier. Drama. Mit sieben Originallithographien<br />

von Max Beckmann. Paris, Editions Cosmopolites 1937. Mit sieben signierten blattgroßen<br />

Lithographien. Dunkelblauer Originalmaroquinband mit goldgeprägtem Rückentitel und<br />

Kopfgoldschnitt. € 2.000<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 11 von 20 der ersten Vorzugsausgabe mit den signierten Lithographien,<br />

gedruckt auf Japan und im Druckvermerk vom Verfasser signiert. Weitere 100 Exemplare<br />

wurden auf Van Gelder-Bütten gedruckt und nur vom Verfasser signiert. Die allgemeine Auflage<br />

blieb unnummeriert. – Die Lithographien wurden auf den Handpressen des Maitre-Imprimeur<br />

Desjobert, Paris, gedruckt. – »Stephan Lackner, 1910 in Paris geboren als Ernest Gustave Morgenroth,<br />

hatte 1933 als junger Student sein erstes Bild von Beckmann erworben. Im Laufe einer<br />

lebenslangen Freundschaft konnte Lackner seine Sammlung zu einer der bedeutendsten<br />

Beckmann-Sammlungen ausbauen. Lackner hatte bereits 1934 das Stück ›Der Mensch ist kein<br />

Haustier‹ geschrieben. Für die endgültige Fassung des Dramas, zu der Beckmann einige Verbesserungsvorschläge<br />

gemacht hatte, erteilte Lackner diesem 1936 einen Illustrationsauftrag, den<br />

jener interessiert annahm.« (Ralph Jentsch). – In der von Beckmann signierten Vorzugsausgabe<br />

von größter Seltenheit. – Tadellos erhalten.<br />

22,9 : 14,5 cm. [6], 111, [7] Seiten. 7 Lithographien.<br />

Hofmaier 323-329 A. – Jentsch 168. – Schauer II, 117<br />

262 263


502 JG Lovis Corinth – Karl Schwarz. Das graphische Werk von Lovis Corinth. Zweite erweiterte Auflage.<br />

Berlin, Fritz Gurlitt 1922. Mit zwei signierten Originalgraphiken und zahlreichen, teils blattgroßen<br />

Abbildungen. Illustrierter Originalhalbpergamentband. € 900<br />

Unnummeriertes Exemplar der Vorzugsausgabe auf Van Gelder-Bütten, wie die Exemplare 21–<br />

100 mit den beiden signierten Radierungen »Kanone am Strand« (1916, Schwarz 291, »nur wenige<br />

Drucke«) und »Selbstbildnis (mit Schlapphut)« (1920, Schwarz 426). – Die ersten 20 Exemplare<br />

enthielten noch die Porträtradierung des Verfassers. – Werkverzeichnis bis 1920, verzeichnet 452<br />

Graphiken und graphische Folgen. – Sehr selten und sehr gut erhalten.<br />

25,7 : 19,0 cm. 299, [5] Seiten, 2 Radierungen. – Seitenkanten mit je einer kleinen Druckstelle.<br />

503 JG Dietz Edzard – Fjodor M. Dostojewskij. Ein schwaches Herz. Eine Novelle. Mit sieben Radierungen<br />

von Dietz Edzard. München, Michael 1923. Mit sieben signierten Radierungen. Hellroter<br />

Halblederband mit vergoldetem Rücken, goldgeprägten Deckelfileten und Kopfgoldschnitt.<br />

€ 300<br />

Beide 502<br />

Exemplar 100 von 100, 50 wurden in Halb-, 50 in Ganzleder gebunden, fünf weitere gelangten<br />

nicht in den Handel. – Gedruckt auf Zanders-Bütten, die Radierungen auf Japan. – Übertragung<br />

von Alexander Eliasberg. – Das erste der beiden Dostojewski-Bücher, die Edzard illustrierte. –<br />

Dietz Edzard (1893–1963) war Schüler von Adolf Hölzel und Wilhelm Trübner in Stuttgart und<br />

Karlsruhe und hatte 1911 bei Max Beckmann gearbeitet. 1916 folgte eine erste Kollektivausstellung<br />

bei Gurlitt, 1928 stellte auch Paul Flechtheim seine Arbeiten aus.<br />

26,0 : 18,5 cm. [6], 75, [3] Seiten. – Stellenweise minimal berieben.<br />

Sennewald 23,1<br />

503 504 505<br />

504 JG Dietz Edzard – Fjodor M. Dostojewskij. Die Sanfte. Eine phantastische Erzählung. Mit acht<br />

Radierungen von Dietz Edzard. Deutsch von Johannes von Guenther. München, Pflüger 1923.<br />

Originalhalbpergamentband, Rückentitel, Deckelfileten und Kopfschnitt vergoldet. € 300<br />

Exemplar 95 von 100, weitere fünf kamen nicht in den Handel. In den ersten 30 Exemplaren wurden<br />

alle Radierungen signiert. – Vom Künstler im Druckvermerk signiert. – Druck von Text und<br />

Radierungen von F. Bruckmann A.G., München. – Die feinlinigen Radierungen gedruckt mit zartem<br />

hellgrauen Plattenton. – Sehr schönes Exemplar.<br />

25,4 : 19,8 cm. 75, [1] Seiten. 8 Radierungen. – Deckelkanten berieben.<br />

Sennewald 23,2<br />

505 Dietz Edzard – Nicolai Vasilewic Gogol. Wij. Eine Volkslegende. Mit sechs Radierungen von<br />

Dietz Edzard. München, Pflüger 1924. Mit sechs signierten Radierungen. Originalumschlag und<br />

sechs Passepartouts lose in Originalhalbpergamentmappe. € 450<br />

Eins von fünf nicht für den Handel bestimmten Exemplaren, hier bezeichnet als Exemplar »A«. Darüber<br />

hinaus erschienen 100 nummerierte Exemplare. – Ins Deutsche übertragen von Karl Nötzel.<br />

– Der Text auf Bedenk-Bütten, die Radierungen meist auf chamoisfarbenem Bütten. – Alle Radierungen<br />

bezeichnet als Exemplar »A« und signiert.<br />

42,3 : 30,3 cm (Mappe). [10], 32, [6] Seiten. – Textheft und einige der Radierungen etwas stockfleckig.<br />

<strong>Katalog</strong> Lindenau-Museum 482-487. – Sennewald 24, 2. – Lang, Expressionismus 44. – Jentsch 144<br />

506 Conrad Felixmüller – Gerhart Söhn. Conrad Felixmüller. Das Graphische Werk 1912–1974.<br />

Mit einer Einführung von Friedrich W. Heckmanns. Düsseldorf, Edition Söhn 1975. Mit drei Holzschnitten<br />

und einer Radierung, alle signiert, sowie zahlreichen Abbildungen. Originalleinenband.<br />

€ 300<br />

Exemplar 65 von 100 der Vorzugsausgabe mit insgesamt vier signierten Originalgraphiken<br />

(Gesamtauflage 1.000). – Standardwerk. – Nur die Vorzugsexemplare enthalten die Aquatintaradierung<br />

»Selbstbildnis an der Staffelei (Anny malend)« (1974, Söhn 692) und den Holzschnitt »Berlin,<br />

Bushaltestelle« (1971, Söhn 663), die beiden weiteren Holzschnitte »Weg zur Arbeit (Espenhain)«<br />

(1949, Söhn 495) und »Asphaltarbeiter« (1957, Söhn 544) wurden als Maschinenauflage<br />

gedruckt und allen 1000 Exemplaren beigebunden, aber nur in den Vorzugsausgaben signiert.<br />

264 28,8 : 21,5 cm. 255, [1] Seiten, 4 Graphiken.<br />

265


507 Willi Geiger. Illustrationen zum »Eulenspiegel« des Werner von der Schulenburg. Hamburg,<br />

Victor Singer 1911. Neun Radierungen, alle signiert und datiert, davon eine auf dem Umschlag.<br />

Mit zwei Blättern Text und einer Porträtradierung von Erich Wolfsfeld lose in Originalumschlag<br />

und Mappe. – Widmungsexemplar. € 700<br />

Frühe und eindrückliche graphische Folge Geigers, der 1909 den Preis der Villa Romana für sein<br />

graphisches Werk erhalten hatte. Entstanden während seiner Berliner Jahre, in denen er bei Cassirer<br />

und Gurlitt ausstellte. – Unikates Exemplar mit eigenhändiger Widmung des Verfassers auf<br />

dem Titelblatt und seinen eigenhändigen, signierten Anmerkungen und Textzitaten auf den acht<br />

Radierungen. – Die sehr seltene Folge, entstanden zu dem 1911 bei Carl Reissner erschienenen<br />

Buch, hier vollständig und im Originalumschlag: Gedrucktes Titelblatt (nach Kalligraphie), Inhaltsverzeichnis,<br />

acht Radierungen sowie radiertes Porträt des Verfassers von Erich Wolfsfeld (dieses<br />

von Schulenburg signiert).<br />

51 : 34 cm (Blattformate). – Umschlag am Rücken zerrissen. – Einige Ränder unfrisch.<br />

Slg. Lindenau-Museum 693–701 (ohne die Wolfsfeld-Radierung)<br />

508 JG Willi Geiger. Fjodor [M.] Dostojewskij. Krotkaja. Originalradierungen von Willi Geiger. München,<br />

Drei Masken [1922]. Mit einer signierten Titelradierung und elf radierten Initialen. Pergamentband<br />

mit Deckelvignette und braun-goldenem Leder-Rückenschildchen. Kopfschnitt vergoldet.<br />

€ 300<br />

Siebter Obelisk-Druck. – Exemplar 57 von 70 römisch nummerierten (Gesamtauflage 340, davon<br />

20 Exemplare nicht für den Handel). – Druckvermerk und Titelradierung von Willy Geiger signiert.<br />

– Druck der Radierungen unter Aufsicht des Künstlers bei Heinrich Wetteroth, München. – Nach<br />

der ersten deutschen Übersetzung von 1887 erschien zunächst die vorliegende Neuübertragung<br />

von Alexander Eliasberg, kurze Zeit später dann die von Johannes von Guenther unter dem Titel<br />

»Die Sanfte« (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 504).<br />

28,3 : 19,4 cm. 65, [3] Seiten. – Minimal fleckig. – Die ersten Blätter oben leicht geknickt.<br />

Rodenberg 448, 7. – Slg. Lindenau-Museum 723–734<br />

266 267<br />

508<br />

Alle 507


509<br />

509 Ernst Ludwig Kirchner – Georg Heym. Umbra vitae. Nachgelassene Gedichte. Mit 47 Originalholzschnitten<br />

von Ernst Ludwig Kirchner. München, Kurt Wolff 1924. Grüner Originalleinenband<br />

mit Holzschnitt in Gelb und Schwarz über beide Deckel und zwei farbigen Holzschnittvorsätzen.<br />

€ 4.800<br />

Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Exemplar 12 von 500 Exemplaren (Gesamtauflage 510).<br />

– Diese »Krönung expressionistischer Buchillustration« (Jürgen Eyssen, in: Buchkunst in Deutschland,<br />

S. 130) ist einer Initiative von Hans Mardersteig zu danken. Ende Februar 1922 schrieb er an<br />

den Verleger der (noch unillustrierten) Erstausgabe, Kurt Wolff: »Er [Kirchner] hat in seinen Mußestunden<br />

schon seit Jahren zu eigener Freude Heyms Umbrae vitae illustriert. Und zwar derart,<br />

daß er die alte Ausgabe hernahm und jeweils unter den einzelnen Gedichten […] einen kleinen<br />

Holzschnitt eingefügt hat […] Ich würde Ihnen dringend raten, daß Sie einen Neudruck des Bändchens<br />

mit den Holzschnitten machen. […] Das Buch würde ein Novum unter illustrierten Büchern<br />

darstellen.« (K. W. Briefwechsel eines Verlegers, S. 391). – Neben den Textholzschnitten schuf Ernst<br />

Ludwig Kirchner auch die Holzschnitte für die rosa-blau gedruckten Vorsätze und den farbigen<br />

Einband. – »Umbra vitae was the artist’s major effort« (Castleman S. 229). – »Wer wissen will, was<br />

Expressionismus heißt, braucht nur in den Seiten dieses Buches zu blättern« (Jürgen Eyssen,<br />

S. 162).<br />

23,2 : 16,0 cm. [4], 62, [6] Seiten. – Einband minimal und Vorsätze leicht fleckig, hinterer Vorsatz mit einigen restaurierten<br />

Flecken. – 1 Blatt mit leichter Knickspur.<br />

510 Oskar Kokoschka. Bild, Sprache und Schrift. Ein Vortrag, herausgegeben als Sonderdruck zur<br />

Feier des 1. März 1971. Frankfurt am Main, Edition de Beauclair 1970. Mit einer signierten Kaltnadelradierung.<br />

Originalbroschur. € 300<br />

Edition de Beauclair 15. – Exemplar 15/100, mit der beiliegenden Kaltnadelradierung »Selbstbildnis<br />

mit Radiernadel« auf Velin (Gesamtauflage 200). – Diese erweiterte Fassung des Vortrags »Vom<br />

Sehen und Gaffen«, den Kokoschka 1947 in der Kunsthalle Basel gehalten hatte, erschien anlässlich<br />

seines 85. Geburtstags.<br />

49,5 : 35,0 cm. – Vorderdeckel mit unmerklichem Bräunungsstreifen, sonst tadellos.<br />

Wingler 469. – Spindler 40, 50<br />

511 Oskar Kokoschka – Hans M. Wingler und Friedrich Welz. Oskar Kokoschka. Das druckgraphische<br />

Werk. Salzburg, Galerie Welz 1975. Mit zwei signierten Originalgraphiken und zahlreichen,<br />

teils farbigen Abbildungen. Handgebundener Originalpergamentband mit vergoldeten<br />

Titeln (Ernst Ammering, Ried). In schwarzem Originalleinenschuber. € 500<br />

Eins von 190 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der Lithographie »Selbstbildnis, 1971« und der<br />

Radierung »Gänsemagd«. – Die beiden Graphiken signiert, nummeriert und in Folienpassepartouts<br />

beigegeben. – Tadellos erhalten. – Es erschien noch ein Nachtragsband für die Jahre 1975–<br />

1980.<br />

31,5 : 24,0 cm. 296 Seiten.<br />

Wingler/Welz 470 u. 474<br />

268 Raabe/Hannich-Bode 123.3. – Jentsch 152. – Garvey 142. – Dube 759-807 u. 61 II<br />

269<br />

510<br />

511


512 Oskar Kokoschka – Ernest Rathenau. Oskar Kokoschka. Handzeichnungen 1906–1965. Mit<br />

einem Vorwort und unter Mitwirkung des Künstlers herausgegeben. New York, Ernest Rathenau<br />

1966. Mit einer signierten Lithographie und 134 Tafeln. Gelber Originalleinenband mit Schwarzdruck.<br />

€ 250<br />

Eins von 75 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der Lithographie »Frau mit Schlange« (Gesamtauflage<br />

600). – Dieser erste Band des umfangreichen Œuvreverzeichnisses scheint wie ein<br />

Ruf aus »guter« alter Zeit: Lichtdruck bei Ganymed, Textdruck bei Otto von Holten, Druck der Lithographie<br />

bei Wolfensberger, Zürich, Vertrieb durch den Hamburger Verlag von Ernst Hauswedell.<br />

– Ernest Rathenau hatte bereits 1935 einen ersten Band »Handzeichnungen« ediert, der aber<br />

von der deutschen Zensur verboten und konfisziert wurde. 30 Jahre später, anlässlich Kokoschkas<br />

80. Geburtstags, erschien dieser erste Band; das Werkverzeichnis wurde bis 1977 auf fünf Bände<br />

erweitert (siehe die nachfolgende <strong>Katalog</strong>nummer). – Tadellos erhalten.<br />

28,3 : 23,3 cm. 15, [1] Seiten, 134 Tafeln, 1 Lithographie.<br />

Wingler/Welz 221<br />

513 Oskar Kokoschka – Ernest Rathenau. Oskar Kokoschka. Handzeichnungen. Fünfter Band.<br />

New York, Ernest Rathenau 1977. Mit einer signierten Lithographie und 141 Tafeln. Roter Originalleinenband<br />

mit Golddruck. € 250<br />

Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der Lithographie »Ziege« (Gesamtauflage 650).<br />

– Der abschließende Band des Verzeichnisses bietet Nachträge aus den Jahren 1906–1976. – Tadellos.<br />

28,3 : 23,3 cm. 17, [1] Seiten, 141 Tafeln, 1 Lithographie.<br />

Wingler/Welz 542<br />

514 Ludwig Meidner. Acht Köpfe. Lichtdrucke nach Zeichnungen. Berlin, Verlag Neue Jugend<br />

[1917]. Lose Blätter in Originalmappe mit Deckelschild, dort von Ludwig Meidner signiert.<br />

€ 4.000<br />

Exemplar 10 von 10 der Vorzugsausgabe, vom Künstler auf der Mappe signiert (Gesamtauflage<br />

90). – Die Zeichnungen entstanden von 1912 bis 1916. – Meidner porträtierte sich selbst, die Dichter<br />

Walter Hasenclever, René Schickele, Mynona (Salomon Friedländer), Albert Ehrenstein, Jakob<br />

von Hoddis sowie den jungen Philipp Keller und ein anonymes junges Mädchen. – Der Druckvermerk<br />

auf der Mappe korrigiert Frank Hermanns Aussage, die Mappe sei im Axel Juncker Verlag erschienen.<br />

Sie wurde bereits im »Almanach der Neuen Jugend 1917« angekündigt. Aus der gleichnamigen,<br />

1916 von den beiden Herzfeld-Brüdern gegründeten Zeitschrift, die bereits nach einem<br />

halben Jahr wieder verboten wurde, ging der Malik-Verlag hervor. – Beiliegend: Ludwig Meidner.<br />

Eigenhändige Briefkarte an den Vorbesitzer Bernhard Brach (Bauhaus-Schüler bei Schlemmer,<br />

1902–1980). Darmstadt, 20. III. 1964. 2 Seiten. Mit Nennung der Porträtierten, wobei Meidner irrtümlich<br />

Ferdinand Hardekopf erwähnt, dessen Porträt aber in der Mappe nicht enthalten war.<br />

– Ferner: Maschinengeschriebene biographische Notizen zu den Porträtierten. – Die Meidner-<br />

Zeichnungen wurden vielfach reproduziert, da er als Künstlerkollege und meist auch Freund wie<br />

kaum ein anderer die Eigenarten der Dargestellten einzufangen und auszudrücken wusste. – Vorzugsexemplare<br />

mit der Signatur sind selten, hier zudem mit schöner Provenienz – die Bekanntschaft<br />

zwischen den beiden Künstlern hat wohl Jahrzehnte überdauert.<br />

44,0 : 30,0 cm (Mappe). – Vorderdeckel verblichen und oben etwas wasserfleckig, Gelenke restauriert. – 1 Tafel minimal<br />

fleckig. – Ohne das Textblatt.<br />

Hermann, Malik 244, 5.1<br />

270 271<br />

Alle 514


515 JG Otto Nückel – Thomas Mann. Der kleine Herr Friedemann. München, Phantasus 1920. Mit elf<br />

ganzseitigen Holzschnitten und vier -initialen sowie -vorsatzpapieren von Otto Nückel; Initialen<br />

und Vorsätze koloriert. Bordeauxroter Originalmaroquinband mit vergoldeten Fileten, goldgeprägtem<br />

Rückentitel und Kopfschnittvergoldung (signiert: Frieda Thiersch). Im Originalschuber<br />

mit Lederkanten. € 1.200<br />

515<br />

Zweiter Phantasus-Druck. – Exemplar 7 von 20 römisch nummerierten der Vorzugsausgabe im<br />

Einband von Frieda Thiersch, jedoch ohne die dazugehörige Suite der Holzschnitte. Es erschienen<br />

weitere 200 arabisch nummerierte Exemplare in Kalb- und Halbpergament. – Druckvermerk von<br />

Verfasser und Künstler signiert. – 1898 erschien die Novelle erstmals in der gleichnamigen Sammlung<br />

und begründete den Ruhm des damals erst 23jährigen Schriftstellers. – Otto Nückel, Mitglied<br />

der Münchner Sezession und Mitarbeiter des »Simplizissimus« hatte 1914 mit seinen Holzschnitten<br />

zu Alexander Freys Roman »Solneman« erstes Aufsehen erregt. – Hervorragend schönes<br />

Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />

24,8 : 16,8 cm. [14], 58, [12], Seiten. – Rücken minimal berieben.<br />

Potempa E 4.2. – Rodenberg 457, 2. – Sennewald 20, 3. – Schauer II, 99<br />

516 JG Richard Seewald – Daniel Defoe. Robinson Crusoe. Mit 85 Zeichnungen von Richard Seewald.<br />

München, Goltz 1919. Mit zwei signierten Lithographien und 85, teils blattgroßen Illustrationen<br />

nach Zeichnungen. Handgebundener Originalkalblederband mit Blindprägung. Rückentitel und<br />

Kopfschnitt vergoldet (signiert: Frieda Thiersch). Im Originalschuber mit Lederkanten. € 900<br />

Exemplar 33 und somit eins von 80 der zweiten Vorzugsausgabe auf Zanders-Bütten mit den beiden<br />

signierten Lithographien (Gesamtauflage 500). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und<br />

nummeriert. – Der Text folgt der ältesten deutschen Übersetzung von L. E. Vischer aus dem Jahr<br />

1720. – Defoes »Robinson« hat seit seinem Erscheinen immer wieder Künstler zu Illustrationen<br />

animiert, Seewalds Zeichnungen entstanden 1916. Sie bilden innerhalb seines Frühwerks sicher<br />

einen Höhepunkt. Unter den teils humorigen Zeichnungen finden sich 15 ganzseitige sowie zahlreiche<br />

figürliche Initialen. – Sehr gut, innen tadellos erhalten.<br />

35,0 : 26,0 cm. [8], 317, [3] Seiten, 2 Lithographien. – Einband mit wenigen, kleinen Bereibungen an den Stehkanten und<br />

Bünden.<br />

Seewald L 92-93. – Schauer II, 114<br />

517 Richard Seewald – Hartmann von Aue. Der arme Heinrich. Dachau, Einhorn [1920]. Mit vier<br />

kolorierten Lithographien von Richard Seewald. Handgebundener schwarzer Maroquinband,<br />

Deckelvignette und Rückentitel vergoldet. € 250<br />

Vierter Band der Einhorn-Drucke. – Exemplar 62 von 80 der Vorzugsausgabe. – Im Druckvermerk<br />

vom Künstler signiert und nummeriert. – Gesetzt aus der Tiemann-Fraktur, gedruckt bei Knorr &<br />

Hirth, München. – Auf handgeschöpftem Bütten. – Die Vorzugsexemplare in Ganzleder natürlich<br />

ohne die fünfte (bzw. erste) Lithographie, die bei den Exemplaren der einfachen, unkolorierten<br />

Ausgabe auf den Vorderdeckel der Halblederbände gedruckt wurde. – Die Übertragung ins Hochdeutsche<br />

stammt von Wilhelm Grimm.<br />

272<br />

22,3 : 16,0 cm. 41, [7] Seiten, 4 Lithographien. – Stehkanten minimal berieben.<br />

Jentsch, Seewald L 105–108. – Rodenberg 382, 4. – Lang, Expressionismus 326<br />

273<br />

Beide 516


518 JG Ottomar Starke – F[jodor] M[ichailovic] Dostojewski. Der Spieler. Roman. Illustriert von<br />

Otto mar Starke. München, Phantasus 1922. Mit zahlreichen, teils blattgroßen Holzschnitten nach<br />

Federzeichnungen von Ottomar Starke. Roter Originalmaroquinband mit marmorierten Buntpapiervorsätzen.<br />

Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten, Rückentitel und Kopfschnitt<br />

vergoldet (Spamersche Buchbinderei, Leipzig). Im Originalschuber mit roten Lederkanten. € 600<br />

Exemplar 17 von 30 der römisch nummerierten Vorzugsausgabe im Maroquinhandeinband. Zudem<br />

erschienen 400 arabisch nummerierte Exemplare in Halbleder- und Pappbänden. – Gesetzt<br />

aus der Tiemann-Fraktur. – Die Federzeichnungen von Ottomar Starke wurden von den Münchner<br />

Xylographen Albert Fallscheer und Hans Tempel »faksimilegetreu« in Holz geschnitten. –<br />

Ottomar Starke (1886–1962) zählte vor dem ersten Weltkrieg zu den wichtigsten expressionistischen<br />

Buchillustratoren, für Kurt Wolff illustrierte er mehrere Hefte der Reihe »Der jüngste Tag«,<br />

unter anderem Kafkas »Verwandlung«. – Aus der Bibliothek Fritz Kirchhoff (möglicherweise der<br />

Schauspieler und Regisseur, 1901–1953). – Tadellos schönes Exemplar der äußerst seltenen Vorzugsausgabe.<br />

28,5 : 20,7 cm. [2], 257, [5] Seiten.<br />

Rodenberg 458, 6. – Sennewald 23,1. – Schauer II, 95 (Abbildung).<br />

519 JG Ottomar Starke – Carl Sternheim. Mädchen. Mit vierzehn Lithographien von Ottomar Starke.<br />

Leipzig, Kurt Wolff Verlag 1917. Mit 17 Lithographien, davon sechs im Text und elf auf Tafeln.<br />

Dunkelblauer Originalmaroquinband mit vergoldetem Rücken- und Deckeltitel, vergoldeten<br />

Deckel- und Innenkantenfileten sowie Kopfgoldschnitt (signiert: O. Dorfner - Weimar). € 900<br />

Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Exemplar 85 von 100 der Vorzugsausgabe in Leder. – Auf Bütten.<br />

– Enthält die Erzählungen »Anna«, »Geschwister Stork« und »Meta« (erschien bereits 1916 in »Der<br />

jüngste Tag«) – Die Verfasserin der ersten Erzählung war Thea Sternheim, die Ehefrau des Dichters.<br />

– Sehr schönes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />

25,5 : 17,0 cm. [4], 150, [6] Seiten. 11 Tafeln.<br />

Hayn/Gotendorf IX, 560. – Raabe/Hannich-Bode 291.25. – Sennewald 17,5. – Göbel 348<br />

520 Walter Preisser. Neun Holzschnitte. Die große Stadt. Einleitung von Paul Fechter. [Berlin] 1930.<br />

Neun signierte Holzschnitte. Mit einem Textblatt lose in Originalmappe. € 200<br />

Exemplar 90 von 100. – Handdrucke des Künstlers auf dünnem China, alle in Passepartouts montiert.<br />

– Bildtitel: Ausflug, Hafen, Am Kanal, Stadthafen, Großer Platz, Abend, Hippodrom, Aufruhr,<br />

Verfall. – Im Auftrag des Berliner Bibliophilen Gotthard Laske gedruckt für die Mitglieder der Fontane-Gesellschaft<br />

anlässlich ihres Treffens am 29. XI. 1930. – Schöne Bildfolge mit expressionistischen<br />

Darstellungen, die durchaus reale Städte wie Köln, Hamburg und Berlin erkennen lassen.<br />

– Paul Fechter war mit dem Bibliophilen, Sammler und Mäzen Laske befreundet. – Laut Rodenberg<br />

und Sennewald erschienen bereits 1923 100 Exemplare in identischer Ausstattung. – Innen<br />

tadellos.<br />

25,8 : 33,0 cm (Mappe). – Mappe mit Einrissen im Gelenk.<br />

Deutsche Bibliophile 1898–1930, S. 230. – Vgl. Rodenberg 246 (Otto von Holten) und Sennewald 23<br />

521 60 Jahre Nierendorf. Jubiläum, Rückblick, Dokumentation. 1920–1980. 1955–1980 : Fünfundzwanzig<br />

Jahre seit dem Neubeginn. Berlin 1980. Mit 36 Originalgraphiken und Hunderten Abbildungen.<br />

Illustrierter Originalpappband. € 120<br />

Exemplar 2841 von 3000. – 13. Sonderkatalog der Galerie Nierendorf. – Mit Holz- bzw. Linolschnitten<br />

von Erich Buchholz, Conrad Felixmüller, Hannah Höch, Max Kaus, Gerhard Marcks, Otto Nebel,<br />

Hans Orlowski, Max Pechstein, Christian Rohlfs, Georg Tappert und vielen anderen. – Die Originaldrucke<br />

auf Bütten. – Tadellos.<br />

30,2 : 21,4 cm. 224, [4] Seiten.<br />

274 275<br />

519<br />

Beide 518<br />

520


522 523<br />

Kunst und Buchillustration vor, nach und neben den Expressionisten<br />

522 Arno Breker. Der Prophet des Schönen. Skulpturen aus den Jahren 1920–1982. Mit Texten von<br />

Ernst Fuchs. <strong>Katalog</strong> und Biographie von Volker G. Probst. München, Richard P. Hartmann 1982.<br />

Mit drei signierten Lithographien und zahlreichen Abbildungen. Originalleinenband mit -schutzumschlag.<br />

Im Originalschuber. € 200<br />

Exemplar 310 von 1000 der Luxusausgabe mit den signierten Lithographien »Athlet«, »Aphrodite«<br />

und »Adam und Eva«, die eigens für diese Monographie entstanden. – Arno Breker (1900–<br />

1991) zählt innerhalb der deutschen Kunstgeschichte sicher zu den umstrittensten Künstlern.<br />

– Der großformatige Band dokumentiert die Entwicklung des Bildhauers von den frühen Schaffensjahren<br />

über die der nationalsozialistischen Kunstauffassung verpflichteten Monumentalwerke<br />

der 1000 Jahre zwischen 1933 und 1945 bis zu den Nachkriegsarbeiten.<br />

40,3 : 30,8 cm. 220, [20] Seiten, davon etwa 190 ganzseitige Abbildungen.<br />

523 Wilhelm Geyer. Bildergedanken zu den Sonntagsevangelien. 53 handsignierte Steinzeichnungen.<br />

Ulm 1939–1940. Zusammen mit Titellithographie und Druckvermerk lose in Original(?)<br />

halbleinenmappe. € 400<br />

Exemplar 13 von 25 der Vorzugsausgabe auf Hodomurapapier, weitere 200 Exemplare wurden<br />

auf Japanfaserpapier gedruckt. – Zu jedem der 53 Sonntage des Kirchenjahres ein gefaltetes Doppelblatt<br />

mit zwei Lithographien, meist mit lithographiertem Text nach der Handschrift des Künstlers.<br />

Die Doppelblätter außen stempelpaginiert und mit maschinengeschriebenen Titeln. – Jedes<br />

Doppelblatt signiert. – Wilhelm Geyer (1900–1968) gehörte zu den Mitbegründern der »Stuttgarter<br />

Neuen Sezession«. Wegen seiner Kontakte zur Widerstandsgruppe »Weiße Rose« wurde<br />

er 1943 verhaftet, mangels Beweisen aber wieder freigelassen. Trotz der vorwiegend christlichen<br />

Motivik seiner Arbeiten wurde er als »entartet« diffamiert und seine Werke aus den Sammlungen<br />

in Stuttgart und Ulm entfernt. Auch nach Kriegsende schuf er zahlreiche Glasfenster für sakrale<br />

Bauten.<br />

524 Bruno Goldschmidt – Wilhelm Raabe. Die schwarze Galeere. München, Schröder 1920. Mit<br />

17 Textholzschnitten von Bruno Goldschmidt. Originalpergamentband mit Deckelillustration und<br />

vergoldeter Innenkantenbordüre. € 200<br />

Vierter Druck der Reihe »Meisterwerke der Weltliteratur mit Original-Graphik«. – Exemplar 3 von<br />

15 römisch nummerierten der Vorzugsausgabe auf Japan-Bütten, dieses Exemplar gedruckt für<br />

den Künstler selbst. – Alle Holzstiche monogrammiert. – Ohne die Extrasuite der Holzstiche. – Es<br />

erschienen weitere 300 Exemplare. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gesetzt aus der<br />

Alten Schwabacher.<br />

32,5 : 24,7 cm. 51, [5] Seiten.<br />

Rodenberg 432, 4. – Sennewald 20,1. – Slg. Achilles 297<br />

525 Richard Hadl – E. T. A. Hoffmann. Signor Formica. Eine Novelle. Herausgegeben von R. Hadl.<br />

Mit 19 Radierungen von R. Hadl. Ohne Ort 1920. Mit 19 Radierungen im Text davon zwölf blattgroß.<br />

Original-Interimshalbleinenband mit -schutzumschlag. € 400<br />

Eins von 120 Exemplaren, wohl im Eigenverlag erschienen. Druckvermerk von Richard Hadl signiert.<br />

– Gedruckt bei Drugulin, Leipzig. – »Hoffmann wollte sich mit diesem Prosawerk am Vorbild<br />

der italienischen Renaissance-Novelle orientieren […] Die zeitgenössische Kritik nahm die<br />

Novelle mit Zurückhaltung auf; man rühmte aber mit Recht die einprägsamen Groteskfiguren<br />

und das Talent des Autors für unterhaltsames phantastisches Erzählen« (KNLL). Im Mittelpunkt<br />

der Novelle steht Salvator Rosa (1615–1673), italienischer Satirendichter, Maler und Tonkünstler;<br />

der Herausgeber Richard Hadl spürte sicher die biographischen Parallelen, war er doch gleichfalls<br />

Schriftsteller, Herausgeber und Graphiker. – Die großformatigen Radierungen in bläulichem<br />

Schwarz gedruckt. 1919 übersiedelte Hadl (1877–1944), gebürtiger Ungar, nach langjährigen<br />

Italien aufenthalten in die Schweiz. – Sehr selten.<br />

52,0 : 33,0 cm. VII, [1], 103, [5] Seiten.<br />

26,8 : 19,0 cm. 55 Blätter, davon 53 Doppelblätter.<br />

Vollmer II, 348 (irrt. 1922)<br />

276 Vollmer II, 234<br />

277<br />

525


526 ABC nach Zeichnung von Willi Harwerth. Verse von Dr. Owlglaß. Offenbach, Gebr. Klingspor<br />

[1938]. Mit 26 figürlichen Initialen und einer Titelvignette, alle koloriert. Originalpappband mit<br />

Faserpapierbezug und kolorierter Deckelvignette. € 120<br />

Gesetzt aus der 1940 von Rudo Spemann entworfenen »Gavotte«, geschnitten und herausgegeben<br />

von Gebr. Klingspor, Offenbach am Main«. – Wohl nur in kleiner Auflage erschienen. – Mit<br />

Widmung von Klingspor für Georg Garbe, Typograph und Leiter der Druckerei Bengen in Hannover,<br />

zu dessen 25jährigem Berufsjubiläum. – Tadelloses Exemplar.<br />

22,0 : 16,0 cm. [28] Blätter.<br />

Schauer II, 108 (Abbildung)<br />

527 Erhard Amadeus Heidrich – Christoph Martin Wieland. Aspasia oder Die platonische Liebe.<br />

Wien und Leipzig, Leopold Heidrich 1922. Mit vier signierten Radierungen von Erhard Amadeus<br />

Heidrich. Originalhalblederband mit vergoldetem Leder-Deckelschild. € 120<br />

Eins von 350 Exemplaren. – Erschien als Band IV der kleinen Reihe »Die blaue Blume, Luxuspublikationen<br />

mit Bilderbeilagen«. – Auf Bütten. – Erhard Amadeus Dier (pseudonym: Heidrich, 1893–<br />

1969) war von 1939 bis 1942 Chefdesigner der Berliner Porzellanmanufaktur Rosenthal. Nach<br />

1945 entwarf er unter anderem Banknoten der österreichischen Republik.<br />

34,5 : 25,8 cm. [24] Seiten, 4 Radierungen. – Buntpapierbezüge stellenweise leicht berieben. – Stempel auf Titelblatt.<br />

Rodenberg 340, 4. – Sennewald 22, 5<br />

526 527<br />

528 Alfred Kubin. Stilzel. Elf Lithographien zu Hans Watzliks Volksbuch »Stilzel der Kobold des Böhmerwaldes«.<br />

Mit einer Einführung von Hans Watzlik. Kassel, Johannes Stauda 1930. Zehn Lithographien<br />

und zwei Doppelblätter Text (Titel mit lithographierter Vignette, Einführung, Inhalt,<br />

Druckvermerk) lose in Originalhalbleinenmappe mit in rot gedruckter Wiederholung der Titelvignette.<br />

€ 1.200<br />

Exemplar 20 von 120, nur die ersten zehn Exemplare wurden von Kubin signiert. – Die zehn großen<br />

Lithographien im Stein signiert. – Die Mappe wurde aus Anlass des 50. Geburtstages von<br />

Hans Watzlik herausgegeben von der Literarischen Adalbert-Stifter-Gesellschaft in Eger/Böhmen.<br />

– Die Planungen für die Mappe reichen bis ins Jahr 1925 zurück, Kubin gelang es, den Verlag zu<br />

einer Erweiterung des ursprünglich auf sechs Zeichnungen geplanten Umfangs zu bewegen: »Ich<br />

bin sehr froh, daß es nicht der Torso von 6 Blättern wird.« (Die wilde Rats, S. 83, zitiert nach Hoberg).<br />

– Die Erzählung vom böhmischen Rosshirt Stilzel, der beim Zählen der Pferde sein eigenes<br />

vergaß und darüber in Wut geriet und zu Tode kam, war ein Text so ganz in Kubins Sinne. Die<br />

Zeichnungen von Treiben des Stilzel zählen sicher zu seinen schönsten in diesen Jahren.<br />

278<br />

47,2 : 39,0 cm (Mappe), 45,7 : 37,9 cm (Blattformat). – Mappe leicht fleckig, innen tadellos.<br />

Marcks A 112. – Hoberg VIII<br />

279<br />

528


529 Gustav Klimt. Das Werk. Einleitende Worte: Hermann Bahr | Peter Altenberg. Wien und Leipzig,<br />

Hugo Heller 1918. 49 (statt 50) Heliogravüren, davon neun (von zehn) Farbenlichtdrucke. Mit<br />

neun Textblättern, davon zwei gefalteten Doppelblättern, lose in Originalhalblederkassette mit<br />

vergoldetem Rückentitel (signiert: J. Dratwa, Wien). Vorderdeckelvignette und -bordüre auf dem<br />

Leinenbezug vergoldet. € 3.000<br />

Exemplar 64 von 70 römisch nummerierten und somit eins von 35 der zweiten Vorzugsausgabe.<br />

– Im Druckvermerk handschriftlich nummeriert und mit »dem Facsimile des Künstlers signiert«.<br />

– Die Mappe wurde 1914 von dem Wiener Verleger H. O. Miethke in einer Auflage von 300 Exemplaren<br />

erstmals ediert, gedruckt in der Kaiserlich-Königlichen Hof- und Staatsdruckerei Wien.<br />

1917 oder 1918 hat Hugo Heller die Restexemplare übernommen und wohl erst zu diesem Zeitpunkt<br />

die Luxus-Edition »geschaffen«. Er erweiterte die Kassette um das Vorwort von Hermann<br />

Bahr, das Faksimile einer Rede von Peter Altenberg und das neue Titelblatt.<br />

Die Mappe stellt die umfassendste zeitgenössische Schau des malerischen Œuvres Gustav Klimts<br />

dar. – Sie umfasst fünf Lieferungen à zehn Blätter, davon jeweils zwei in farbiger Kollotypie, die übrigen<br />

in getönten Lichtdrucken, teils auf Chinapapier gedruckt und auf die Büttenkartons aufgewalzt.<br />

– Jedes Gemälde wird in den fünf Inhaltsverzeichnissen der Lieferungen genau beschrieben<br />

und dort auch der jeweilige Besitzer genannt. – Jedes Blatt mit einer kleinen, in Gold gedruckten<br />

Vignette am Unterrand, die auf die Inhaltsverzeichnisse verweist.<br />

Das vorliegende Exemplar wurde laut Druckvermerk für den Dresdner Architekten Carl Ernst<br />

Stephan gedruckt. – In der Originalkassette des Wiener Buchbinders Julius Dratwa. – So vollständige<br />

Exemplare sind sehr selten geworden.<br />

51,5 : 51,5 cm (Kassette). – Die Leinendeckel leicht berieben, die Seidenschließbänder fehlen. – Die Zwischentitel und<br />

vereinzelte Ränder der Tafeln leicht stockfleckig. – Nahezu vollständiges Exemplar, die fehlende Tafel I/9 (»Freundinnen«)<br />

liegt als Colorprint nach dem Original in der Albertina Wien bei. – Insgesamt sehr gut erhalten.<br />

280 281


530 Melchior Lechter. Tagebuch der indischen Reise. Als Manuskript gedruckt. Berlin, Einhorn-<br />

Presse 1912. Mit Buchschmuck des Verfassers. Originalpergamentband; Deckelvignette und<br />

Rückenschild aus grünem Leder mit Vergoldung, Innenkantenbordüren und Buchschnitt vergoldet.<br />

€ 750<br />

Opus II der Einhorn-Presse. – Exemplar 256 von insgesamt 333 und somit eins von 315 auf »eigens<br />

angefertigtem Alt-Bütten«. Diese Exemplare wurden eigentlich in türkisblaues Ecraséleder<br />

gebunden, vorliegendes Exemplar aber wie die Vorzugsexemplare 4–18 in Pergament mit Vergoldung<br />

und Lederintarsien, jedoch ohne Metallschließen. – Im Druckvermerk vom Künstler monogrammiert<br />

und nummeriert. – Druck bei Otto von Holten, Berlin, in Grün und Schwarz. – »Alle<br />

Seiten mit gleichbleibendem maureskem Rahmen« (Rodenberg). – Schönes Exemplar.<br />

34,0 : 21,0 cm. [212] Seiten, jeweils 2 am Anfang und Ende leer. – Rückenschild verfärbt, Rücken minimal berieben.<br />

Rodenberg 151, II<br />

531 Melchior Lechter – Thomas von Kempen. Die vier Bücher von der Nachfolge Christi. Auf<br />

Grundlage der Goerresschen Uebertragung durchgesehene Ausgabe. Mit Symbolen von Melchior<br />

Lechter. Berlin 1922. Mit illustriertem Doppeltitel, vier illustrierten Zwischentiteln und zahlreichen<br />

Initialen und Zierstücken von Melchior Lechter. Originaleinband mit asiatischen Pflanzenstoffbezügen<br />

mit Blindprägung und vergoldeten Titeln. Mit Pergaminumschlag und Schuber.<br />

€ 200<br />

Der letzte von vier Einhorn-Drucken. – Exemplar 773 von 1005, von denen die ersten fünf auf Pergament,<br />

die »übrigen« 1000 »auf eigens angefertigtem Altbütten« gedruckt wurden. – Melchior<br />

Lechter fügte dem Thomas von Kempen-Text ein »Vorchristliches Präludium« und ein ebensolches<br />

»Postludium« bei und verwendete dafür Texte aus den hinduistischen Upanishaden. – Die<br />

von ihm gegründete Einhorn-Presse bot dem Künstler neben den zahlreichen Arbeiten für Stefan<br />

George und dessen »Blättern für die Kunst« Raum seine »eigenartig gotisierenden Kunstweise«<br />

(Rapsilber, zitiert nach Rodenberg) in buchkünstlerischer Richtung zu verwirklichen. – Durch<br />

Stefan George, dessen Frühwerk »Das Jahr der Seele« er 1897 »illustriert« hatte, war Lechter wohl<br />

überhaupt erst zur Buchkunst angeregt worden. Durch ihn kam er auch in Verbindung zu der<br />

Druckerei Otto von Holten, die alle vier Werke der Einhorn-Presse druckte. – Druck in Schwarz, Rot<br />

und Blau. – Unbeschnitten.<br />

282<br />

530<br />

38,0 : 24,5 cm. 327, [7] Seiten. – Der helle Einband unbedeutend stockfleckig, innen sehr schön.<br />

Rodenberg 151, IV<br />

283<br />

531


532 JG Max Liebermann – Heinrich Heine. Der Rabbi von Bacherach. Mit Originallithographien von<br />

Max Liebermann. Berlin, Propyläen 1923. Mit 17 Lithographien im Text, davon vier blattgroß. Senfgelber<br />

Originalmaroquinband mit schwarz-goldener Deckelvignette und vergoldetem Rückentitel.<br />

€ 2.000<br />

Exemplar 72 von 100 der Vorzugsausgabe mit einer signierten Suite der Lithographien auf Japan,<br />

diese vor die jeweilige Lithographie im Text eingebunden. Die Titelvignette war in der Suite nicht<br />

enthalten, dafür eine andere Lithographie vor dem Vortitel. – Darüber hinaus erschienen 300<br />

Exemplare, bei denen nur die erste Lithographie und der Druckvermerk signiert wurden. – Der<br />

Text wurde bei W. Drugulin, die Radierungen bei M. W. Lassally, Berlin, auf der Handpresse gedruckt.<br />

– Auf Bütten.<br />

34,8 : 28,0 cm. 57, [7] Seiten. 17 Lithographien. – Einband fleckig, innen sehr schön erhalten.<br />

Nicht mehr bei Schiefler. – Lang, Impressionismus 114 (ungenau). – Schauer II, 86. – Slg. Achilles 312<br />

533 JG Max Liebermann – Max J. Friedländer. Max Liebermann. Berlin, Propyläen 1934. Mit zwei<br />

signierten Radierungen und 104, teils blattgroßen, Abbildungen. Handgebundener dunkelblauer<br />

Originalmaroquinband mit Vergoldung. € 600<br />

Exemplar 22 von 100 der Vorzugsausgabe mit den beiden Radierungen. – Im Vorwort vergleicht<br />

Friedländer seine Publikation mit den früheren von Hanke, Elias und Scheffler: »So mag mein<br />

Standpunkt doch ein wenig abweichen von dem der drei Evangelisten und mein Text einige<br />

Ergänzungen ihren Aussagen hinzufügen.«<br />

25,9 : 18,8 cm. 209, [3] Seiten. 2 Radierungen. – Rücken verblasst, Kanten und Ecken teils beschabt. – Innen frisch.<br />

534 JG Hans Meid – Clemens Brentano. Die Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen<br />

Annerl. Mit 12 Radierungen von Hans Meid. Berlin, Eigenbrödler [1925]. Mit zwölf signierten<br />

Radierungen. Weinroter Originalkalblederband mit reicher Deckel- und Rückenvergoldung und<br />

Kopfgoldschnitt. € 450<br />

Exemplar 57 von 100 der zweiten Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen (Gesamtauflage<br />

525 Exemplare). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Satz aus der Frühlingfraktur<br />

von Rudolf Koch. – Gedruckt bei Otto von Holten, Berlin. – Einbandentwurf von Ernst Nicolas. –<br />

Über den Eigenbrödlerverlag, der 1919 in Berlin gegründet wurde und nach eigenem Bekunden<br />

»hauptsächlich Werke mit Radierungen in nummerierter oder unnummerierter Auflage« edieren<br />

wollte, finden sich in den einschlägigen Bibliographien keine Informationen. Nach dem Historischen<br />

Archiv des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels leiteten u. a. Robert Johndorff, Artur<br />

Lokesch, Willy Stuhlfeld sowie Ernst Nicolas und Paul Eipper zeitweise den Verlag. 1930 erfolgte<br />

die Umfirmierung in »Deutsch-Schweizerische Verlagsanstalt AG«. 1932 erlosch der Verlag durch<br />

Konkurs.<br />

26,6 : 19,5 cm. [4], 62, [3] Seiten. 12 Radierungen. – Rücken leicht verblasst, minimal berieben.<br />

Jentsch XLV und 485–496. – Badorrek-Hoguth 1.7. – Slg. Achilles 210<br />

535 JG Hans Meid – Hugo von Hofmannsthal. Die Frau ohne Schatten. Erzählung. Berlin, S. Fischer<br />

1920. Mit einer signierten Titelradierung von Hans Meid. Roter Originalkalblederband; Rückentitel,<br />

Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 450<br />

Eins von 160 Exemplaren, im Druckvermerk vom Verfasser signiert und nummeriert. – Die Titelradierung<br />

entstand schon 1918, in der Platte monogrammiert und datiert »M 18«. – Gedruckt auf<br />

handgeschöpftem Zanders-Bütten bei W. Drugulin, Leipzig. – Druckleitung und Einbandentwurf<br />

von K. E. Mende.<br />

22,5 : 18,5 cm. 189, [3] Seiten. – Einband an Rücken und Kanten leicht berieben. – Vorsatzblätter an den Rändern gebräunt.<br />

Jentsch, Meid XXV und 288 III (von III). – Badorrek-Hoguth 1.25<br />

532 533<br />

284 285<br />

534


535 536 539<br />

536 JG Hans Meid – Arthur Schnitzler. Casanovas Heimfahrt. Novelle. Mit fünf Zeichnungen von<br />

Hans Meid. Berlin, S. Fischer 1921. Mit fünf signierten ganzseitigen Lithographien. Roter Originalkalblederband,<br />

Rückentitel, Deckelsignet sowie Kopfschnitt vergoldet. € 450<br />

Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Lithographien. – Insgesamt wurden<br />

von dieser Luxusausgabe auf handgeschöpftem Bütten 125 Exemplare gedruckt, alle im<br />

Druckvermerk vom Verfasser signiert und nummeriert. – Die Erstausgabe erschien bereits 1919<br />

bei Fischer. – Schönes Exemplar.<br />

23,0 : 18,2 cm. 168, [6] Seiten. – Oberrand des Vorderdeckels mit leichter Verfärbung.<br />

Jentsch XXVI und 291–295 II (von II). – Badorrek-Hoguth 2.67<br />

537 JG Emil Orlik. Kleine Aufsätze. Berlin, Propyläen 1924. Mit drei signierten Originalgraphiken sowie<br />

acht Tafeln. Originalhalblederband mit vergoldeten Titeln und Vignette. € 250<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 53 von 100 der Vorzugsausgabe mit den drei signierten Originalgraphiken:<br />

»Selbstbildnis« (Radierung), »Feluka auf dem Nil« (Radierung) sowie »Drei Frauen auf<br />

der Straße« (Farbholzschnitt). – Auf fein geripptem Büttenpapier. – Breitrandig. – Das Max Slevogt<br />

gewidmete Buch enthält die Aufsätze »Beethoven«, »Leibnizens Bildnisse«, »Kleine Holzschnitte«,<br />

Texte über japanische und chinesische Farbendrucke, über Fotografie, Opernausstattung sowie<br />

»Aus meinem Leben«. – Mit einem Vorwort von Moritz Heimann.<br />

538 JG Julius Pascin – Heinrich Heine. Aus den Memoiren des Herrn von Schnabelewopsky. Mit<br />

lithographischen Zeichnungen von Julius Pascin. Berlin, Cassirer 1910. Mit 36 Lithographien,<br />

davon acht blatt- und eine doppelblattgroß, insgesamt neun signiert. Farbig illustrierter Originalpergamentband<br />

mit Kopfgoldschnitt. € 1.200<br />

Vierter Druck der Pan-Presse. – Exemplar 5 von 60 der Vorzugsausgabe auf Alt Kaiserlich Japan,<br />

mit den signierten Lithographien. – Weitere 250 Exemplare wurden auf Bütten gedruckt. 1919<br />

und 1920 erschienen Volksausgaben in verkleinertem Format mit Reproduktionen der Lithographien.<br />

– Gedruckt bei Oscar Brandstetter, Leipzig. – »Es war, wenn ich mich recht erinnere, das erste<br />

kostbare Buch der ›Pan-Presse‹, die wir gegründet hatten. Seine Bilder illustrierten Heine nicht<br />

nur, sondern schufen auch eine ganz neue Welt voll von übermütigem Witz, Grazie, Kühnheit und<br />

zartesten Linien. Ich war glücklich, mit ihm [Julius Pascin] zusammen die Herstellung des Druckes<br />

und die Ausstattung besorgen zu können.« (Wilhelm Herzog, zitiert nach Feilchenfeldt/Brandis). –<br />

Das Buch war Paul Cassirers Diskussionsbeitrag zu der aus antisemitischen Gründen umstrittenen<br />

Errichtung eines Heine-Denkmals in Düsseldorf. – Sehr selten.<br />

31,5 : 24,0 cm. [2], 83, [7] Seiten. – Gelenke oben etwas angeplatzt.<br />

Rodenberg 452, 4. – Feilchenfeldt/Brandis 96.0.A<br />

539 Das Exlibriswerk Emil Preetorius’. Mit einem Geleitwort von Franz Dülberg. Darmstadt, Hohmann<br />

1909. Mit 25 montierten Exlibris. Originalhalbleinenband mit vergoldeter Deckel vignette. Mit Originalschutzmschlag<br />

und -schuber. € 200<br />

Exemplar 140 von 220 in Halbleinen (Gesamtauflage 250). – Enthält Exlibris von/für Carl Merck<br />

(und Familie), Hans von Weber, verschiedene Verwandte des Künstlers und andere. – Die Exlibris,<br />

gedruckt von Klischees, wurden auf schwarze Kartonblätter montiert. – Das Buch tadellos.<br />

29,8 : 20,0 cm. [16] Seiten, 25 Tafeln.<br />

Ohr 5<br />

286 27,2 : 19,4 cm. 54, [6] Seiten. 3 Graphiken. – Minimal berieben.<br />

538<br />

287


Beide 541<br />

540 Max Slevogt. Das blaue Licht. Fünfzehn Federlithographien. [Berlin, Bruno Cassirer 1924]. Lose<br />

in Originalhalbpergamentkassette mit vergoldetem Rückentitel und einer (wiederholten) Deckellithographie.<br />

€ 400<br />

Exemplar 61 von 100. – Alle Lithographien auf dünnes China gedruckt und signiert. – Seltene<br />

Mappenausgabe, die separat neben der im gleichen Jahr erschienenen Buchausgabe erschien. –<br />

Die Federlithographien illustrierten zuvor schon das 1923 erschienene Buch »König Drosselbart<br />

und andere Märchen« (Rümann 35). – Innen tadellos erhalten.<br />

39,2 : 29,0 cm (Kassette). – Kassette berieben und etwas fleckig. – Es fehlen die beiden Textblätter (Titel und Auflagenvermerk).<br />

Rümann 37b. – Söhn 671-685.<br />

541 Max Slevogt. Randzeichnungen zu Mozarts Zauberflöte. 47 Radierungen. Berlin, Paul Cassirer<br />

1920. 39 signierte Radierungen und acht Lichtdrucke nach Radierungen. Mit einem Doppelblatt<br />

(Titel und Inhalt) lose in Originalpappkassette € 3.500<br />

17. Werk der Pan-Presse. – Eins von 100 Exemplaren, von denen 90 in den Handel kamen. –<br />

Die signierten Radierungen auf Zanders-Bütten und in Passepartout. – Eine der großartigsten<br />

Illustrations arbeiten Slevogts, der die Randzeichnung (ganz im Sinne so großer Vorbilder wie Dürer<br />

und Brosamer) zur eigenständigen Illustration erhob. – Die Notenhandschrift Mozarts wurde<br />

nach dem Original in der Berliner Staatsbibliothek fotografisch auf die Kupferplatten übertragen,<br />

»und Slevogt radierte aus freier Hand direkt auf die Kupfer« (Grete Fischer, Lektorin bei Cassirer). –<br />

Dass acht Radierungen nur als Lichtdrucke vorliegen ist Folge eines Fehlers in der Druckerei: » […]<br />

ein Lehrling, ahnungslos, hatte sie für altes Kupfer verkauft, und sie waren abgekratzt worden.<br />

Slevogt weigerte sich, sie zu ersetzen, er hatte ganz nach seiner Inspiration gearbeitet und konnte<br />

das nicht wiederholen« – die Platten wurden nach Probedrucken heliograviert.<br />

542 JG Max Slevogt – Gerhart Hauptmann. Der Ketzer von Soana. Berlin, S. Fischer 1918. Mit einer<br />

Litho graphie von Max Slevogt als Frontispiz. Originalpergamentband mit Vergoldung und<br />

Rücken schildchen. € 300<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 91 von 210 der Vorzugsausgabe auf Bütten, davon gelangten zehn<br />

Exemplare nicht in den Handel. – Nur diese Luxusausgabe auf handgeschöpftem Zanders-Bütten<br />

enthielt die Slevogt-Lithographie »Agatas Ritt auf dem Ziegenbock«. – Im Druckvermerk vom<br />

Autor signiert. – Druck in der Offizin W. Drugulin, Leipzig. – Einbandentwurf von Emil Rudolf Weiß.<br />

– Makelloses Exemplar. – Abbildung auf Seite 141.<br />

22,6 : 15,3 cm. 164, [4] Seiten<br />

Söhn II, 62. – Rümann 44. – KNLL VII, 399<br />

543 JG Max Slevogt – Publius Ovidius Naso. Lehrbuch der Liebe. Deutsch von Ernst Hohenemser.<br />

Berlin, Paul Cassirer 1921. Mit lithographiertem Titel und sieben Lithographien im Text von Max<br />

Slevogt. Handgebundener cremefarbener Originalschweinslederband. Rückentitel, Deckelvignette,<br />

Innenkantenfileten und -bordüren sowie Kopfschnitt vergoldet (signiert: H. Fikentscher,<br />

Leipzig 1920.). Zusammen mit der Extrasuite in Originalkassette. € 750<br />

18. Druck der Pan-Presse. – Exemplar 23 von 100 der Vorzugsausgabe im Ganzledereinband und<br />

mit einer Extrasuite der signierten Lithographien auf dünnem Japan. – Der Text mit den Vignetten<br />

wurde auf festes Japanbütten von Zanders gedruckt. In gleicher Ausstattung erschienen die 20<br />

Künstlerexemplare. Weitere 200 Exemplare wurden (ohne Suite) auf Bütten gedruckt. – Druck bei<br />

Spamer, Leipzig: »Die Drucke sind bei Lassally gemacht, aber Sie haben doch nichts dagegen, daß<br />

die Auflage bei mir gedruckt wird. Ich werde selbst aufpassen, daß es geht.« (Cassirer an Slevogt<br />

am 1. IX. 1920). – Von der beschädigten Kassette abgesehen sehr gut erhalten.<br />

32,0 : 24,7 cm. 90, [6] Seiten. – Vorderdeckel der Kassette fehlt.<br />

Feilchenfeldt/Brandis 152.A. – Rümann 69a. – Söhn 473–480<br />

288<br />

47,3 : 37,3 cm (Kassette). – Kassettendeckel erneuert. – Titelblatt minimal bestoßen. – Schönes Exemplar.<br />

Feilchenfeldt/Brandis 147.0. – Söhn 230-276. – Rümann 67 a<br />

543<br />

289<br />

540


Beide 544<br />

544 Hugo Steiner-Prag – Auguste Hauschner. Der Tod des Löwen. Mit Radierungen von Hugo<br />

Steiner-Prag. Leipzig und Prag, K. André 1922. Mit zehn signierten blattgroßen Radierungen und<br />

einer radierten Titelvignette. Originalpergamentband mit Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung<br />

sowie aquarellierter Vorderdeckelillustration von Hugo Steiner-Prag. € 1.800<br />

Exemplar 1 von 145 der Vorzugsausgabe A mit den signierten Radierungen mit Remarquen (Gesamtauflage<br />

400 Exemplare). – Unikates Exemplar mit einer Extrasuite aller elf Radierungen, gedruckt<br />

von den unverstählten Platten, alle signiert, nummeriert »III/8« und mit »unverstählt«<br />

bezeichnet, und einem Originalaquarell auf dem Vorderdeckel. – Der Druckvermerk mit einem<br />

entsprechenden eigenhändigen Hinweis des Künstlers. – Die Radierungen druckte O. Felsing,<br />

den Text Poeschel & Trepte, beide Leipzig. – Auf chamoisfarbenem Werkdruckpapier. – Auguste<br />

Hauschner (1850–1924) stammte aus Prag und öffnete nach dem Tod ihres Ehemanns ihre Berliner<br />

Wohnung für einen der berühmten literarischen Salons der Jahrhundertwende. Steiner-Prag,<br />

ebenfalls in Prag geboren, übersiedelte um 1900 nach Deutschland, studierte in München und<br />

wirkte von 1910 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten an der Staatlichen Akademie für<br />

graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Neben seiner Tätigkeit als Illustrator machte er<br />

sich auf vielen Gebieten der Buchkunst verdient und organisierte mehrere der Internationalen<br />

Buchausstellungen in Leipzig.<br />

545 JG Hugo Steiner-Prag – Arthur Graf Gobineau. Die Liebenden von Kandahar. Deutsch von<br />

Franz Werner Schmidt. Mit Radierungen von Hugo Steiner-Prag. Berlin, Franz Schneider [1923].<br />

Mit sechs signierten Radierungen und drei radierten Vignetten. Originalhalblederband mit vergoldetem<br />

Rückentitel, Kopfgoldschnitt und Batikpapierdeckelbezügen. € 200<br />

Exemplar 93 von 200 auf handgeschöpftem Bütten. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. –<br />

Außer den stimmungsvollen, besonders durch das Spiel von Licht und Schatten eindrücklichen,<br />

Bildern radierte Steiner-Prag die Titel- und Schlussvignette sowie eine figürliche Initiale. – Zwei<br />

Radierungen noch mit Remarque. – Wir konnten kein Exemplar mit einer siebten Radierung nachweisen.<br />

27,1 : 18,3 cm. 56, [4] Seiten. 6 Radierungen. – Kanten minimal berieben und, wie auch der Rücken, leicht aufgehellt.<br />

Sennewald 23,2 (erwähnt für die ersten 100 Exemplare eine zusätzliche Lithographie)<br />

546 Hugo Steiner-Prag – Wilhelm Raabe. Hollunderblüthe. Eine Erinnerung aus dem Hause des<br />

Lebens. Mit Steinzeichnungen von Hugo Steiner-Prag. Weimar, Gesellschaft der Bibliophilen<br />

1925. Mit acht signierten Lithographien. Originalpappband mit Pergamentbünden, grünen Kleisterpapierbezügen<br />

und vergoldetem Rückentitel. Im Originalschuber. € 120<br />

Exemplar 60 von 200 (Gesamtauflage 300). – Auf Zerkall-Bütten. – Der Text wurde unter Aufsicht<br />

des Künstlers in der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig, die<br />

Lithographien auf der Handpresse bei Meißner & Buch, Leipzig, gedruckt.<br />

547 entfällt<br />

27,0 : 20,0 cm. [4], 51, [5] Seiten. 8 Lithographien. – Die Pergamentbünde grün eingefärbt.<br />

Deutsche Bibliophile 1898–1930, Seite 11. – Sennewald 25, 4. – Slg. Achilles 339<br />

290<br />

27,0 : 17,5 cm. 173, [3] Seiten. 11 Radierungen. – Einige Seiten mit leichten Bräunungen.<br />

Sennewald 22, 3<br />

544<br />

291<br />

546


549 550<br />

Literatur bis zum Zweiten Weltkrieg<br />

548 JG Ernst Bloch. Geist der Utopie. Berlin, Paul Cassirer 1923. Hellbrauner Originalhalblederband mit<br />

Rückenschildchen und Rückenvergoldung. € 180<br />

Erste Ausgabe in »endgültiger, systematischer Form«. Die Ausgabe von 1918 bezeichnete Bloch<br />

als »vorläufige Fixierung, als gedrucktes Konzept«. – Paul Cassirer schloss mit Bloch einen Generalvertrag<br />

auf drei Jahre per Handschlag – »Was soll ich mit ihnen einen Vertrag machen? …<br />

und wenn wir Glück haben, werden wir in zwei Jahren eine Auflage verkaufen […] dann haben<br />

sie im Monat 85 Mark. Das ist doch ein Skandal!«. Stattdessen kaufte er ihm ein kleines Haus in<br />

Zehlendorf und zahlte ihm monatlich 400 Mark. »›Aber bitte, verlangen sie nie eine Abrechnung<br />

zu sehen, denn dann regt sich mein kaufmännisches Gewissen.‹ […] Cassirer war eben nicht nur<br />

Geschäftsmann, sondern auch Sozialist, der sich dagegen sträubte, ein philosophisches Buch nur<br />

unter der Kategorie der Ware zu betrachten.« (Bloch-Almanach 4, zitiert nach Feilchenfeldt/Brandis).<br />

- Sehr schönes Exemplare eines der »aufregendsten und tiefsten Büchern der Gegenwart«<br />

(Verlagswerbung).<br />

24,3 : 18,0 cm. [8], 365, [3] Seiten.<br />

Feilchenfeldt/Brandis 23<br />

549 Elias Canetti. Die Blendung. Roman. Wien, Leipzig und Zürich, Herbert Reichner 1936. Originalleinenband<br />

mit Vorderdeckelillustration von Alfred Kubin. – Widmungsexemplar. € 1.500<br />

Erste Ausgabe von Canettis einzigem Roman. – Mit eigenhändiger Widmung des Verfassers »für<br />

Ortwin Rüttger von Elias Canetti, der sich freut, jemand zu kennen, der die ›Blendung‹ schon so<br />

lange kennt und noch immer schätzt – eine rare Tatsache«. – Die Widmung für den damaligen Verlagsvertreter<br />

von Kiepenheuer, Luchterhand und anderen, entstand wohl 1964. – »›Die Blendung‹<br />

war Teil einer geplanten ›Comédie Humaine an Irren‹, acht Romane über acht Figuren, […] sieben<br />

von ihnen gingen zugrunde, eine blieb am Leben. Die Maßlosigkeit meines Unternehmens trug<br />

ihre Strafe in sich, doch war die Katastrophe, in der es endete, nicht komplett, etwas – es heißt<br />

heute ›Die Blendung‹ – ist davon übrig geblieben.« (Elias Canetti in »Die Fackel im Ohr«).<br />

550 Elias Canetti. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift. London, 4. September 1964.<br />

2/3 Seite. 25,4 : 20,3 cm. € 300<br />

An Ortwin Rüttger, Münster, dem er für die Zusendung eines Exemplars der »Blendung« dankt.<br />

»Ich wäre wirklich sehr froh, wenn es Ihnen gelingt, noch zwei oder drei Exemplare der Erstausgabe<br />

zu finden«. – Der erwähnte neue Roman, an dem er noch immer beschäftigt sei, ist nie erschienen.<br />

Zweifach gefaltet und mit Heftlöchern.<br />

551 Richard Dehmel. Lebensblätter. Gedichte und Anderes mit Randzeichnungen von Josef Sattler.<br />

Berlin, Verlag der Genossenschaft PAN 1895. Weinroter handgebundener Chagrinlederband mit<br />

reicher ornamentaler Vergoldung und grünen Lederintarsien auf den Deckeln (signiert: Spamersche<br />

Buchbinderei). Im Originalschuber mit Lederkanten, Originalumschlag eingebunden. € 450<br />

Erste Ausgabe des Frühwerks. – »Luxus-Exemplar«, nummeriert »4«. Die Auflagenhöhe der Luxusausgabe<br />

ist unbekannt. – 1894 hatte Richard Dehmel gemeinsam mit Otto Julius Bierbaum und<br />

Julius Meier-Graefe die Genossenschaft PAN gegründet, die seit 1895 die gleichnamige Zeitschrift<br />

herausgab. – Josef Sattler schuf für die Dehmel-Gedichte Zierleisten sowie drei illustrierte Blätter,<br />

darunter das Widmungsblatt »Unserm Max Klinger«. – Sehr selten.<br />

18,8 : 12,3 cm. [2], 172, [2] Seiten. – Rücken leicht aufgehellt, Unterkante des Vorderdeckels unscheinbar berieben. – Vereinzelte<br />

Knicke im Unterrand fachmännisch und kaum sichtbar restauriert.<br />

552 Richard Dehmel. Zwölf Gedichte. Mit drei Zeichnungen auf Holz von Max Klinger. Leipzig 1912.<br />

Mit drei Holzschnitten nach Zeichnungen von Max Klinger, davon einer blattgroß. Originalpergamentbroschur<br />

mit vergoldeter Deckelvignette (signiert: E. A. Enders, Leipzig). € 250<br />

Exemplar 78 von 101 für die 99 Mitglieder des Leipziger Bibliophilen-Abends sowie Richard<br />

Dehmel und Max Klinger. – Vorliegendes Exemplar für »M. Seliger«. – Gesetzt aus der Tiemann-<br />

Mediaeval, gedruckt bei Poeschel & Trepte auf Japan. – Die von Hermann Gessner geschnittenen<br />

Holzstöcke wurden nach dem Druck vernichtet.<br />

31,8 : 24,0 cm. [2], 23, [3] Seiten. – Umschlag etwas geknickt und fleckig, innen tadellos.<br />

Deutsche Bibliophilie 1898–1930 S. 66<br />

Richard Dehmel – Siehe auch <strong>Katalog</strong>nummer 406<br />

551 552<br />

292<br />

21,0 : 13,5 cm (Oktav). 560 Seiten. – Einband gebräunt.<br />

Marks A 167. – Raabe, Kubin 537<br />

293


553 Gisela Etzel. Die Lieder der Monna Lisa. München, Georg Müller 1912. Brauner Originalkalblederband<br />

mit Vergoldung. € 250<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 20 Vorzugsexemplaren auf Bütten (Gesamtauflage 800). – Gesetzt aus<br />

der Ehmcke-Fraktur und gedruckt unter Leitung von F. H. Ehmcke bei W. Drugulin, Leipzig. – Frühe<br />

Verlagsverzeichnisse des Georg Müller Verlages von 1913 und 1918 nennen eine Luxusausgabe<br />

von 50 Exemplaren. – Gisela Kühn-Etzel (1880–1918) wurde besonders als Übersetzerin bekannt.<br />

– Exlibris. – Abbildung auf Seite 182.<br />

23,5 : 15,3 cm. [8], 68, [4] Seiten. – Rücken verblasst, Deckel minimal lichtrandig. – Äußerste, unbeschnittene Ränder leicht<br />

gebräunt.<br />

554 JG Stefan George – Zeitgenössische Dichter. Übertragen von Stefan George. Erster [und] Zweiter<br />

Band. Berlin, Bondi 1905. Originalpergamentbände mit goldgeprägten Rücken- und Deckeltiteln<br />

und -signet. Kopfgoldschnitt. € 2.500<br />

Erste Ausgabe der George-Übertragungen. – Exemplar 1 von 6 der Vorzugsausgabe auf Japanpapier<br />

und in Pergamenteinbänden. – Gedruckt in Stefan George-Schrift von Otto von Holten, Berlin.<br />

– Die gesamte Buchgestaltung (Einbände, Titelblätter und Zierzeichen) lag in den Händen von<br />

Melchior Lechter, den George seit 1897 als Buchkünstler verpflichtet bzw. gewonnen hatte. – Mit<br />

Dichtungen von Rossetti, Swinburne, Dowson, Jacobsen, Kloos Verwey, Verhaeren bzw. Verlaine,<br />

Mallarme, Rimbaud, De Regnier, d’Annunzio und den Rolicz-Liedern. – Beiliegend eine Visitenkarte<br />

von Melchior Lechter mit eigenhändiger Zueignung der Bände für Curt und Hannah Stöving. Der<br />

Maler, Architekt und Bildhauer Curt Stöving war mit Melchior Lechter befreundet und hatte durch<br />

ihn Stefan George und einige Mitglieder des George-Kreises kennengelernt. Er porträtierte u. a.<br />

Stefan George und Friedrich Nietzsche; an Stelle des verhinderten Max Klinger nahm er Nietzsches<br />

Totenmaske ab. – Tadellos erhalten und sehr selten.<br />

20,5 : 15,3 cm. 110, [8]; 113, [7] Seiten.<br />

Landmann 237<br />

555 André Gide. Incidences. Paris, Nouvelle Revue Française 1924. Originalbroschur. – Widmungsexemplar.<br />

€ 250<br />

Erste Ausgabe, nur in kleiner Auflage erschienen. – Auf dem Vortitel die eigenhändige Widmung<br />

des Verfassers »à Heinrich Mann en souvenir de Pontigny et bien cordialement André Gide«. – Von<br />

1910 bis 1914 und von 1922 bis 1939 trafen sich europäische Intellektuelle bei den »Dekaden von<br />

Pontigny« im gleichnamigen Kloster, das der französische Philosoph Paul Desjardins 1909 erworben<br />

hatte. Zu den Teilnehmern gehörten neben André Gide und Heinrich Mann auch Thomas<br />

Mann, Antoine de Saint-Exupéry, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, T. S. Eliot und andere.<br />

18,8 : 12,8 cm. [2], 214, [8] Seiten. – Umschlag minimal bestoßen. – Die unbeschnittenen Ränder leicht gebräunt.<br />

556 Oskar Maria Graf. Der Quasterl und andere Erzählungen. New York, Aurora 1945. Originalleinenband<br />

mit -schutzumschlag. – Widmungsexemplar. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Vortitel mit eigenhändiger Widmung »Den alten guten Freunden Eugen & Lilly<br />

Schmidt als Erinnerung an Bayern«, signiert und datiert »N.Y.C. 15. Sept, 1945«. – Aus seiner ersten<br />

Exilstation Wien forderte Graf »Verbrennt mich!« und reagierte damit auf die »Verschonung«<br />

seiner Werke bei der Bücherverbrennung 1933. Später emigrierte er über Prag in die USA und<br />

gründete 1943 zusammen mit anderen Exilautoren den Aurora-Verlag in New York. Dessen Signet,<br />

entworfen von Wieland Herzfelde, besteht aus den Anfangsbuchstaben des ursprünglich<br />

geplanten Verlagsnamens »Die Tribüne«. – Dazu: Oskar Maria Graf. Kalendergeschichten. Rudolstadt,<br />

Greifenverlag 1957. Originalleinenband. Widmungsexemplar: »M. Valentin für lange<br />

Winternächte. OMGraf. Aug. 1961«.<br />

22,0 : 14,2 cm. [3]-80, [2] Seiten. – Schutzumschlag mit Alterungsspuren, vorderes Vorsatzblatt lose. – 1 Seite im Falz<br />

fleckig.<br />

557 JG Gerhart Hauptmann. Atlantis. Roman. Berlin, S. Fischer 1912. Grüner Originalkalblederband mit<br />

rotem Rückenschild sowie Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung. € 150<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 39 von 60 der Vorzugsausgabe auf Strathmore Japan, davon gelangten<br />

50 in den Verkauf. – Einbandentwurf von Emil Rudolf Weiß. – Mit dem »dezenten« Besitz- und<br />

Kaufvermerk von Heinrich Stinnes. – E. R. Weiß gestaltete unter anderem drei Hauptmann-Werkausgaben<br />

für den S. Fischer-Verlag: 1906, 1922 und 1942. – Abbildung auf Seite 141.<br />

294 21,0 : 13,5 cm. 357, [1] Seiten. – Rücken minimal berieben.<br />

295<br />

554<br />

555


558 559<br />

558 JG Gerhart Hauptmann. Die Insel der großen Mutter oder Das Wunder von Île des Dames. Eine<br />

Geschichte aus dem utopischen Archipelagus. Berlin, S. Fischer 1924. Originalpergamentband,<br />

Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 36 von 300 der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Im Druckvermerk vom<br />

Verfasser signiert. – Der Einbandentwurf stammt von E. R. Weiß. – Hauptmanns Roman ist ein<br />

»ironischer Beitrag zu dem ihn immer wieder fesselnden Thema des dämonisch-mystischen Eros«<br />

(KNLL). – Schönes Exemplar der Vorzugsausgabe.<br />

20,4 : 12,3 cm. 373, [3] Seiten.<br />

559 JG Hugo von Hofmannsthal. Gesammelte Werke. Band I [bis] VI. Berlin, S. Fischer 1923–1924.<br />

Origi nal pergamentbände mit schwarz-goldenen Rückenschildchen und ornamentaler Rücken-<br />

sowie Deckelvergoldung. € 750<br />

Exemplar 114 von 300 der Vorzugsausgabe. – Im Druckvermerk von Band III und VI vom Dichter<br />

signiert. – Gedruckt auf Daunen-Papier. – Die Einbände, auch die Pergamentbände der Vorzugsexemplare,<br />

entwarf Emil Preetorius. – Diese einzige vom Dichter selbst zusammengestellte Werkausgabe<br />

erschien in zwei Folgen mit je drei Bänden. – Tadellos erhalten.<br />

20,8 : 13,5 cm. – Einige kleine materialbedingte Verfärbungen im Pergament.<br />

560 Ödön [von] Horváth. Der ewige Spießer. Erbaulicher Roman in drei Teilen. Berlin, Propyläen<br />

1930. Leuchtend gelber Originalleinenband mit illustriertem -schutzumschlag. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Sehr schönes Exemplar in der seltenen Leinenausgabe. – Der Schutzumschlag<br />

wurde von Olaf Gulbransson illustriert.<br />

19,8 : 13,8 cm. 207, [5] Seiten. – Schutzumschlag mit kleinen Randein- und -ausrissen. – Ein Rand mit kleiner Klebespur,<br />

ansonsten tadellos.<br />

561 Ödön [von] Horváth. Italienische Nacht. Ein Volksstück. Berlin, Propyläen 1930. Illustrierter<br />

Originalhalbleinenband. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Sehr schönes Exemplar.<br />

562 Ödön von Horváth. Geschichten aus dem Wiener Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin,<br />

Propyläen und Arcadia 1931. Originalbroschur. € 200<br />

Erste Ausgabe, in der seltenen Bindequote des Arcadia-Verlages, der die Bühnenrechte innehielt.<br />

– Horvaths bis heute wohl bekanntestes Stück weist ihn schon 1931 als »Erneuerer des Volksstücks«<br />

aus. Noch im gleichen Jahr erhielt er auf Vorschlag Carl Zuckmayers den Kleist-Preis. Die<br />

enttäuschten Erwartungen des Publikums, das auf Heurigen-Stimmung und Wiener Gemütlichkeit<br />

gehofft hatte, schlugen sich in Skandalen um die Uraufführung nieder. Auch die Erstaufführung<br />

1948 in Wien löste einen Skandal wegen der »Verunglimpfung Wiens« aus. Erst Ende der<br />

1960er Jahre wurde das Stück bekannt und angenommen; Horváth war nun, dreißig Jahre nach<br />

seinem Tod, »auf dem Weg zum Klassiker« (Friedrich Torberg, zitiert nach KNLL).<br />

17,3 : 10,8 cm. 143, [5] Seiten. – Rücken gebräunt, sonst sehr gut.<br />

563 Ödön von Horváth. Ein Kind unserer Zeit. Roman. Amsterdam, Allert le Lange 1938. Originalleinenband<br />

mit vergoldeten Titeln und -schutzumschlag. € 200<br />

Erste Ausgabe. – Erschien posthum, nach Horvarths Unfalltod: Am 1. Juni 1938 wurde er bei einem<br />

Gewitter auf dem Champs Élysées von einem herabstürzenden Ast erschlagen. – Mit dem<br />

Vorwort von Franz Werfel und der Grabrede, die Carl Zuckmayer am 7. Juni 1938 während der<br />

Beisetzung in Paris hielt.<br />

18,7 : 12,5 cm. VI, [2], 212, [2] Seiten. – Schutzumschlag mit Randeinrissen, am Rücken auch mit Fehlstellen. – Einbandrücken<br />

mit kleinem Lichtrand. – Anfangs und am Ende stockfleckig.<br />

564 Ernst Jünger. Der gordische Knoten. Zweite und dritte Auflage. Frankfurt am Main, Vittorio<br />

Kloster mann 1953. Originalleinenband mit -schutzumschlag und -bauchbinde. – Widmungsexem<br />

plar. € 300<br />

Vortitelblatt mit eigenhändiger Widmung des Verfassers für den Verleger Ernst Rowohlt: »mit<br />

herzlichem Dank für die Bücher. Ich bin gerade in Matthias’ Amerika«. Datiert »22. XI. 1953«.<br />

19,3 : 13,0 cm. 153, [5] Seiten. –Schutzumschlag und Bauchbinde am Rücken etwas verblasst, Bauchbinde restauriert.<br />

Des Coudres/Mühleisen B 27<br />

296 17,5 : 10,8 cm. 107, [5] Seiten.<br />

297<br />

563 561 560


565 Franz Kafka. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, Kurt Wolff 1916. Originalbroschur mit hellem<br />

-umschlag mit Gelb- und Schwarzdruck. € 350<br />

Erste Ausgabe. – Der jüngste Tag, Band 34. – Kafka schätzte die erstmals 1913 in der Zeitschrift<br />

»Arkadia« erschienene Erzählung sehr und setzte sich bei seinem Verleger mit Nachdruck für<br />

eine Einzelveröffentlichung ein: »Sie ist auch die mir liebste Arbeit und es war daher immer mein<br />

Wunsch, daß sie, wenn möglich, einmal selbständig zur Geltung komme. Jetzt […] wäre dafür die<br />

beste Gelegenheit« (Kurt Wolff. Briefwechsel eines Verlegers. 1966/67. Seite 39f.). – Mit dem Anzeigenblatt<br />

»Von demselben Verfasser erschien ferner […] «. – Unbeschnitten.<br />

22,7 : 13,0 cm. 28, [4] Seiten. – Oberrand und Rücken leicht gebräunt, Vorderdeckel der Broschur unter dem Umschlag<br />

lose. – Ränder leicht stockfleckig.<br />

Raabe/Hannich-Bode 146.4. – Dietz 31. – Smolen/Stammerjohann 34.1.A.1<br />

566 Wolfgang Koeppen. Eine unglückliche Liebe. Roman. Berlin, Bruno Cassirer 1934. Originalleinenband<br />

mit Rückenschild. – Signiertes Exemplar. € 350<br />

Erste Ausgabe von Koeppens Erstlingswerk. – Auf dem Titel (wohl später) signiert. – »›Wolfgang<br />

Koeppens erster Roman […] fand bei der literarischen Kritik in Deutschland wie im Ausland größte<br />

Beachtung, er galt als ein Versprechen und als ein Zeichen gegen die Zeit, in deren Wirren er<br />

dann auch unterging. Wolfgang Koeppen hat das Versprechen in den fünfziger Jahren eingelöst,<br />

er zählt zu den besten Vertretern deutscher Prosa des 20. Jahrhunderts.«. – Schönes Exemplar.<br />

19,5 : 11,8 cm. 258, [2] Seiten.<br />

Lennartz 428<br />

567 Wolfgang Koeppen – Jakob Littner. Aufzeichnungen aus einem Erdloch. München, Herbert<br />

Kluger 1948. Originalpappband mit Rückentitel in Silberprägung und dem illustrierten Originalschutzumschlag.<br />

€ 250<br />

Erste Ausgabe des Erstlingswerkes von Wolfgang Koeppen. – Erst 1992 offenbarte der Schriftsteller<br />

seine Autorenschaft. Zehn Jahre später erschien Littners authentischer eigener Bericht »Mein<br />

Weg durch die Nacht«, begleitet von mehreren Beiträgen zur Textadaption und Editionsgeschichte<br />

des Werkes. – Exemplare mit Schutzumschlag sind sehr selten.<br />

20,0 : 12,8 cm. 147, [5] Seiten. – Schutzumschlag mit einigen Randfehlstellen (mit Filmoplast überklebt). – Ränder leicht<br />

gebräunt.<br />

Vom Dichter signiert<br />

568 M[ichail Alexejewitsch] Kusmin. Geschichten. München, Georg Müller 1911. Mit zwei Vignetten<br />

von Konstantin Somoff. Handgebundener Originalkalblederband mit Vergoldung (signiert: P.<br />

A. Demeter, Leipzig). € 200<br />

Exemplar 19 von 25 der Vorzugsausgabe, auf Bütten gedruckt, vom Dichter signiert und in Ganzleder<br />

gebunden. – Inhalt: Aimé Lebouefs Abenteuer. – Aus den Briefen der Claire Valmont. – Florus<br />

und der Räuber. – Der Schatten der Phyllis. – Tante Sonjas Chaiselongue. – Flügel. – Die wohl<br />

erste, zumindest einzige vom Verfasser autorisierte, Übersetzung stammt von Gabriele Mesching.<br />

– Michail Kusmin (1872–1936) wurde vor allem durch seine Dichtungen bekannt. Zwar studierte<br />

er auch (unter anderem bei Rimski-Korsakov) Musik, blieb auf diesem Gebiet aber erfolglos und<br />

unbekannt. – In der Vorzugsausgabe sehr selten.<br />

19,5 : 12,0 cm. [10], 317, [5] Seiten. – Einband teils verfärbt, Innengelenke angeplatzt, Vorsatzblatt mit Einklebung.<br />

564 568<br />

566 567<br />

298 299


569 Gertrud Kolmar. Gedichte. Berlin, Egon Fleischel 1917. Originalpappband mit Rücken- und<br />

Deckelschild. € 500<br />

Erste Ausgabe des Erstlings der Dichterin. – Mit ihrem Pseudonym erinnert die 1894 in Berlin geborene<br />

Gertrud Käthe Chodziesner auf die Herkunft ihres Familiennamens, die polnische Stadt<br />

Chodzien, die 1878 in Kolmar umbenannt worden war. – Gertrud Kolmar, eine der bedeutendsten<br />

deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts, war die Cousine von Walter Benjamin.<br />

Ihr Vater wurde 1942 verhaftet und starb im Ghetto Theresienstadt, Gertrud selbst wurde 1943 in<br />

Auschwitz ermordet. – Sehr schönes Exemplar, so gut erhalten sicher kaum auffindbar.<br />

19,0 : 13,0 cm. [4], 72, [4] Seiten. – Der hell marmorierte Pappband stellenweise leicht gebräunt. – Unten im Falz unmerklich<br />

gestaucht.<br />

KNLL IX, 611<br />

570 Gertrud Kolmar. Preussische Wappen. Berlin, Verlag Die Rabenpresse 1934. Originalbroschur.<br />

€ 500<br />

Erste Ausgabe der zweiten Gedichtsammlung. – Nach ihren noch eher konventionellen Frühwerken<br />

hatte sich Gertrud Kolmar über viele Jahre aus der literarischen Öffentlichkeit zurückgezogen.<br />

Erst ab 1928 veröffentlichte sie, vermittelt durch ihren Cousin Walter Benjamin, wieder einige Gedichte<br />

in verschiedenen Almanachen und Anthologien. – Als Stomps die 18 Gedichte unter dem<br />

Titel »Preussische Wappen« verlegte, »hatte jedoch die Ausgrenzung der Juden in Deutschland<br />

bereits begonnen« (KNLL). – Erschienen in dem 1926 von V. O. Stomps gegründeten Verlag, den<br />

dieser jedoch 1937 verkaufen musste: Nach einigen Lesungen und Veröffentlichungen jüdischer<br />

Autoren (gerade auch von Gertrud Kolmar) war der Verlag auf die Liste der »unerwünschten Literatur«<br />

gesetzt worden und der deutsche Buchhandel boykottierte die Publikationen mehrheitlich.<br />

18,7 : 12,5 cm. 30, [2] Seiten. – Umschlag minimal fleckig. – Papierbedingt etwas gebräunt. – Etwas wellig.<br />

KNLL IX, 611 571 Gertrud [Kolmar] Chodziesner. Die Frau und die Tiere. Gedichte. Berlin, Jüdischer Verlag Erwin<br />

Löwe 1938. Grün marmorierter Originalpappband mit Rücken- und Deckelschild. € 500<br />

570<br />

571 572<br />

Erste Ausgabe. – Die letzte und zugleich »die wichtigste Publikation der Autorin zu Lebzeiten«<br />

(KNLL), von Gertrud Kolmar nun – bekenntnisgleich – unter ihrem bürgerlichen Namen veröffentlicht.<br />

– Der Verleger Erwin Löwe wurde nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 enteignet,<br />

nahezu die gesamte Auflage des Bändchens wurde eingestampft. – Sehr selten, wir konnten – wie<br />

auch für die vorherige Publikation – kein Exemplar im Handel und keines bei »auktionspreiseonline«<br />

nachweisen. – Dazu: Gertrud Kolmar. Welten. Berlin, Suhrkamp 1947. Originalbroschur.<br />

Erste Ausgabe dieser Sammlung aus dem Nachlass. Mit einem Nachwort von Hermann Kassak. –<br />

»Es kam einer Sensation gleich, als 1955 das lyrische Werk der Dichterin in einer Gesamtausgabe,<br />

ediert von Hermann Kassack, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.« (KNLL).<br />

19,3 : 11,7 cm. 86, [2] Seiten. – Rücken leicht aufgehellt, stellenweise minimal berieben. – Innen tadellos.<br />

KNLL IX, 609 und 611<br />

572 Heinrich Mann. Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen. Roman. München, Albert Langen<br />

1905. Originalbroschur. € 250<br />

Erste Ausgabe eines der bekanntesten Romane Heinrich Manns. – Der häufig als Schulsatire missverstandene<br />

Roman bildet mit seinen gesellschaftskritischen Schilderungen der norddeutschen<br />

Provinz den Vorläufer zu »Der Untertan«, der 1914 »den Aufstieg des chauvinistischen Kleinbürgers<br />

und den Untergang liberaler Humanität … schärfer politisierte« (KNLL). – Schönes Exemplar<br />

der empfindlichen Broschurausgabe. – Insgesamt wurden von der Erstausgabe nur 2000 Exemplare<br />

gedruckt, davon der wohl größere Teil in Leinen gebunden. Bereits die zweite Auflage wurde<br />

vom Cassirer Verlag, Berlin, ausgeliefert.<br />

300 569<br />

19,0 : 12,5 cm. [4], 279, [5] Seiten. – Umschlag leicht berieben, Rücken etwas gebräunt, Gelenke etwas eingerissen.<br />

Zenker 10.1<br />

301


573 Thomas Mann. Königliche Hoheit. Roman. Amsterdam, Bermann-Fischer/Querido 1948.<br />

Original leinenband. – Signiertes Exemplar. € 300<br />

Noch im Exilverlag erschienen, innerhalb der »Bermann-Fischer Roman-Bibliothek«. – Auf dem<br />

Vorsatzblatt vom Verfasser signiert.<br />

17,8 : 10,8 cm. 424 Seiten.<br />

Potempa D.2.5<br />

574 Robert Musil. Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Wien und Leipzig, Wiener Verlag, 1906.<br />

Leinenband der Zeit mit Vorderdeckelillustration in Gold- und Farbdruck. € 1.000<br />

Erste Ausgabe des Erstlingswerkes. – Jugend in Wien (<strong>Katalog</strong> Marbach) 441: »Die Geschichte von<br />

dem Zögling Basini, der, beim Diebstahl ertappt, in die Gewalt zweier grausamer Mitschüler gerät,<br />

nimmt die Schrecken der künftigen Konzentrationslager vorweg.«. – Der in Anlehnung an die<br />

Jugenstil-Deckelillustration der Originalbroschur gestaltete Leinenband stammt aus der Buchbinderei<br />

W. Kämmerer, Berlin. – Sehr selten, einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts.<br />

18,5 : 13,0 cm. [4], 316 Seiten. – Buchblock etwas verzogen. – Erste und letzte Seite leicht gebräunt.<br />

575 Marcel Proust. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Bände I–VII. Deutsch von Eva Rechel-<br />

Martins. Frankfurt am Main, Suhrkamp, und Zürich, Rascher 1953–57. Originalseidenbände mit<br />

-schutzumschlag und -schuber. € 200<br />

Erste vollständige deutsche Ausgabe. – Prousts Roman erschien 1913–1927 und somit zum größten<br />

Teil posthum. Die deutsche Übersetzung der ersten drei Bände war bereits 1926–1930 erschienen.<br />

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wagte man sich an eine Neuübersetzung und Gesamtausgabe.<br />

– Dazu: Marcel Proust. Santeuil I/II. – Briefe zum Werk. – Frankfurt am Main<br />

1964–65. Ebenso. – Alle zehn Bände in der Dünndruckausgabe. – Sehr schön erhalten.<br />

19,3 : 11,5 cm. – Schutzumschläge etwas gebräunt bzw. stockfleckig, sonst tadellos.<br />

KNLL XIII, 679ff.<br />

576 Hanns Wolfgang Rath. Seelen, die ein Klang umspinnt. Verse. Frankfurt am Main, Carl Friedrich<br />

Schulz 1916. Handgebundener Originalseideneinband. € 200<br />

Sehr seltene erste (und wohl einzige) Ausgabe. – Exemplar 14 von 15 der Vorzugs- oder gar gesamten<br />

Ausgabe. – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Gedruckt auf Bütten. – Hinter dem<br />

Pseudonym Wolfgang Rath verbirgt sich der Frankfurter Schriftsteller Carl-Friedrich Schulz-Euler<br />

(1880–1934). Weit mehr als durch eigene Dichtungen wurde er durch seine Publikationen zu Hölderlin,<br />

dem schwäbischen Dichterkreis und besonders zu Eduard Mörike bekannt. – Dazu: Das Lebenstheater<br />

oder Die Fliegenklappe. Eine barokke Sache … verfaßt und nach längerer Gährung<br />

nochmals durchgesiebt und hiermit in Druck gegeben von Hanns Wolfgang Rath. Ohne Jahr. Originalseidenband.<br />

– Exemplar 14 von 250, alle gedruckt auf Japan, im Druckvermerk vom Verfasser<br />

signiert und hier mit dem eigenhändigen Zusatz »Die ganze 2. Hälfte als Motto!«. – Wie das vorherige<br />

im Eigenverlag des Dichters erschienen.<br />

22,3 : 16,8 cm. [40] Seiten. Mit einem Porträt. – 22,0 : 16,3 cm. [5]–111, [1] Seiten (so aber vollständig). – I:Anfangs im Falz<br />

etwas leimschattig.<br />

577 Joachim Ringelnatz. Die gebatikte Schusterpastete. Berlin, Alfred Richard Meyer 1921. Mit<br />

Titelillustration (auf dem Umschlag wiederholt) von Rudolf Schlichter. Originalbroschur. – Widmungsexemplar.<br />

€ 200<br />

Erste Ausgabe. – Innendeckel mit eigenhändiger Widmung »S. l. Reinhard Köster mit herzlichsten<br />

Weihnachtswünschen für ihn und seine Frau | Kuttel Daddeldu, 1921«.<br />

302 576<br />

19, [1] Seiten. – Leicht gebräunt.<br />

Kayser/des Coudres 14<br />

303<br />

574<br />

577


578 579<br />

578 Nelly Sachs. Legenden und Erzählungen. Berlin, F. W. Mayer 1921. Originalpappband mit vergoldeten<br />

Titeln. € 250<br />

Erste Ausgabe des frühen Erstlings der Dichterin. – »Von der als ›graziös und lieblich‹ (Hilde Domin)<br />

charakterisierten Sprache ihrer frühen Texte hat sich Nelly Sachs (1891–1970) daher später immer<br />

distanziert; allerdings waren es diese Texte, die ihr im Jahre 1940 indirekt zur Emigration verhalfen<br />

und damit ihr Leben retteten. […]«. – Sehr selten. – Dazu: Nelly Sachs. In den Wohnungen<br />

des Todes. Berlin, Aufbau 1947. Originalbroschur. – Der lyrische Erstling der Dichterin, entstanden<br />

»unter dem Schock der Mitteilungen über die deutschen Vernichtungslager« (KNLL). Erst mit<br />

diesen Gedichten trat sie an eine breitere Öffentlichkeit.<br />

18,8 : 12,7 cm. 124, [4] Seiten. – Gering bestoßen. – Titelblatt mit gelöschtem Besitzvermerk. – Innengelenke angeplatzt,<br />

Ränder etwas gebräunt.<br />

579 Rudolf Schlichter. Zwischenwelt. Ein Intermezzo. Berlin, Ernst Pollak [1930]. Mit zehn Illustrationen,<br />

einer Titelvignette und Umschlagillustration des Verfassers. Illustrierter Originalleinenband<br />

mit illustriertem Originalschutzumschlag. € 350<br />

Erste Ausgabe. – Anfang der 1930er Jahre veröffentlichte Schlichter drei stark autobiographisch<br />

geprägte Texte: Der »Zwischenwelt« folgten »Das widerspenstige Fleisch« und 1935 »Tönerne<br />

Füße«. – Tadellos erhalten, der Schutzumschlag mit geklebtem Randeinriss am Hinterdeckel.<br />

18,7 : 11,8 cm. 99, [1] Seiten, 10 Tafeln.<br />

Sennewald 30, 3<br />

580 Arthur Schnitzler. Reigen. Zehn Dialoge, geschrieben im Winter 1896/97. Mit zehn Illustrationen<br />

nach Radierungen von Stefan Eggeler. Wien, Leipzig und Bern, Frisch 1921. Originalhalblederband<br />

mit Rückenvergoldung. € 600<br />

Verbot und zur Anklage von Regisseur, Darstellern und den beiden Direktoren des Kleinen Schauspielhauses<br />

führten. Erst 1922 wurde das Verbot endgültig aufgehoben. – Der österreichische<br />

Künstler Stefan Eggeler (1894–1969) schuf zehn Radierungen zu den Dialogen, die im gleichen<br />

Jahr als Mappenwerk erschienen und in vorliegender Ausgabe verkleinert wiedergegeben wurden.<br />

– Schöner Druck in Blau und Schwarz. – Sehr selten.<br />

18,5 : 19,5 cm. 161, [1] Seiten, davon 10 Tafeln. – Leder berieben. Deckel etwas fleckig. – 2 Blätter mit kleinem Braunfleck<br />

am Unterrand, sonst innen sehr gut.<br />

Hayn/Gotendorf IX, 534. – Sennewald 21, 6<br />

581 Arthur Schnitzler. Der Schleier der Pierrette. Pantomime in drei Bildern. Mit sechs Radierungen<br />

von Stefan Eggeler. Wien, Frisch 1922. Mit sechs signierten Radierungen. Halblederband mit<br />

vergoldetem Rückentitel. € 400<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 290 Exemplaren (Gesamtauflage 300). – Von Verfasser und Künstler<br />

sig niert. – Im Erscheinungsjahr dieses Stückes endeten die Skandale um und die Verbote von<br />

Schnitzlers »Reigen«, den der Wiener Künstler Eggeler (1894–1969) ein Jahr zuvor illustriert hatte.<br />

21,2 : 16,7 cm. [2], 62, [4] Seiten. 6 Radierungen. – Einige Blätter im Falz neu gefasst.<br />

Sennewald 22,1<br />

582 Ina Seidel. Unser Freund Peregrin. Aufzeichnungen des Jürgen Brook. Eine Erzählung. Stuttgart<br />

und Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt 1940. Originalpappband im -schuber, beide mit grünmarmoriertem<br />

Bezugspapier. – Widmungsexemplar. € 120<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren im »besonderen Einband«. – Vorsatzblatt mit eigenhändiger<br />

Widmung der Autorin »Für Wolfgang Harich zu Weihnachten 1941«, der bereits in diesen<br />

Lebensjahren einen intensiven Briefwechsel mit Ina Seidel pflegte. – Wolfgang Harich (1923–<br />

1995), sicher eine der widersprüchlichsten Figuren unter den DDR-Intelektuellen – Anhänger und<br />

Gegner des dortigen Regimes wurde er zeitweise hofiert, jedoch 1956 auch zu langjähriger Haftstrafe<br />

verurteilt – stand bereits in jungen Jahren mit der Schriftstellerin Ina Seidel in regem Briefkontakt<br />

(vgl. Lebenserinnerungen von Anne Harich, 2007, S. 94ff.).<br />

19,2 : 12,0 cm. 190, [2] Seiten. – Rücken minimal berieben.<br />

304<br />

Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe in Halbleder, Druckvermerk von Verfasser und<br />

Künstler signiert (Gesamtauflage: 3000). – Die vorliegende Ausgabe erschien auf dem Höhepunkt<br />

der Skandale um die Aufführungen in Berlin und Wien. Ende 1920 wurde die geplante Aufführung<br />

in Berlin verboten, fand aber dennoch statt. 1921 wurde das Verbot aufgehoben, eine Pressekampagne<br />

gegen Autor und Stück provozierte jedoch weitere Ausschreitungen, die zu erneutem<br />

580<br />

305


583 Ernst Stadler. Praeludien. Straßburg, Josef Singer 1905. Mit drei Zwischentitelvignetten und einer<br />

Umschlagillustration von Georges Ritleng. Halbleinenband mit eingebundenem, illustrierten<br />

Originalumschlag. € 200<br />

Erste Ausgabe von Stadlers Erstlingswerk. – Nach seinem Studium ließ sich Ernst Stadler (1883–<br />

1914) in Straßburg nieder. 1910 wurde er an die Universität Brüssel berufen. Einer Berufung an<br />

die Universität Toronto konnte er wegen des Kriegsausbruchs nicht mehr folgen. Er wurde noch<br />

im August 1914 zum Militär eingezogen und fiel kurz darauf. – Neben seinen sprachwissenschaftlichen<br />

Schriften zum Parzival, zu Wielands Shakespeare-Übersetzung und den von ihm herausgegebenen<br />

Werken von Wieland und Hartmann von Aue hinterließ er lediglich zwei eigene dichterische<br />

Werke: Die frühen »Präludien« und die Gedichtsammlung »Der Aufbruch«, die in seinem<br />

Todesjahr erschien. – Aus der Bibliothek Viktor Achter mit dessen Monogrammstempel auf dem<br />

Vorsatzblatt (ohne das »berühmte« Exlibris).<br />

17,2 : 11,0 cm. [2], 92, [2] Seiten.<br />

Raabe/Hannich-Bode 286.1<br />

584 JG Robert Walser. Aufsätze. Leipzig, Kurt Wolff 1913. Originalpappband mit farbig illustriertem Vorderdeckel.<br />

€ 200<br />

Erste Ausgabe. – Buchschmuck (Einband und Vignetten) zeichnete der Bruder des Dichters, Karl<br />

Walser. – »Daß Sie in die Mitarbeit meines Bruders am Aufsatzbuch einwilligen, freut mich lebhaft.«<br />

(Robert Walser 1912 an den Verleger, zitiert nach Badorrek-Hoguth).<br />

21,0 : 13,0 cm. 237, [3] Seiten. – Deckelränder und Rücken leicht gebräunt, sonst sehr schön. – Vorblatt mit Widmung.<br />

Badorrek-Hoguth A 26. – Göbel 145<br />

585 JG Frank Wedekind. Gesammelte Werke. Erster [bis] Sechster Band. München und Leipzig, Georg<br />

Müller 1912–1914. Karminrote Maroquinbände mit vergoldeten Bordüren und vergoldeten,<br />

leder-intarsierten Deckelvignetten. € 300<br />

Exemplar 3 von 150 der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Aus dem Besitz von Heinrich Stinnes mit<br />

seinem Besitzvermerk auf den Vorsatzblättern. – Wilpert/Gühring nennt irrtümlich neun Bände,<br />

laut Verlagsverzeichnis Georg Müller 1928 (vergriffene Bücher) aber in sechs Bänden vollständig.<br />

20,0 : 13,5 cm. – Rücken stark verblasst. – In Band III einige Blätter geknickt.<br />

584 587<br />

586 Josef Magnus Wehner. Der Weiler Gottes. Mit zehn Holzschnitten von Peter Trumm. München,<br />

Delphin [1920 oder 1921]. Mit zehn blattgroßen signierten Holzschnitten. Brauner Originalecrasélederband<br />

mit Vergoldung. € 200<br />

Erste Ausgabe des Erstlingswerkes. – Exemplar 9 von 50 der Vorzugsausgabe mit den signierten<br />

Holzschnitten (Gesamtauflage 260). – Auf Van Gelder-Bütten. – Im Druckvermerk von Künstler<br />

und Verfasser signiert. – Das Frühwerk Wehners ist noch ganz geprägt von seiner katholisch-mystischen<br />

Grundhaltung. Bereits in den 1920er Jahren wurde er Anhänger des Nationalsozialismus<br />

und unterzeichnete bereits 1933 das »Gelöbnis treuester Gefolgschaft« für Adolf Hitler. Sein 1930<br />

erschienener Roman »Sieben vor Verdun« war gegen Remarques »Im Westen nichts Neues« gerichtet.<br />

Nach 1945 wandte sich Wehner, seine politischen Verstrickungen abstreitend, wieder dem<br />

religiösen Mystizismus zu. – Die biblischen Holzschnitte des in Straßburg geborenen Peter Trumm<br />

(1888–1966) erinnern an Arbeiten von Seewald oder Goldschmitt.<br />

25,5 : 19,7 cm. 93, [3] Seiten. – Rücken etwas aufgehellt.<br />

Sennewald 21, 2. – Thieme/Becker XXXIII, 454<br />

587 Hermann Rauschning. Herr Hitler, Ihre Zeit ist um. Offenes Wort und letzter Appell. [Paris<br />

1939]. Klammergeheftet in Originalbanderolenumschlag. € 120<br />

Sehr selten, da durch die Art der Verbreitung verloren und durch Verfolgung ein Großteil der<br />

Auflage vernichtet wurde. – Der Text, geschrieben kurz vor Kriegsausbruch, erschien zuerst im<br />

Schweizer Selbstverlag (vgl. Deutsches Exilarchiv 4716; mit falscher Jahresangabe). – Die hier vorliegende<br />

in Frankreich gedruckte Ausgabe wurde zu Propagandazwecken von Flugzeugen abgeworfen<br />

oder nach Deutschland geschmuggelt.<br />

13,6 : 10.3 cm. 47, [1] Seiten. – Banderole mit kleinen Läsuren, letzte Blatt mit Fehlstelle im Oberrand.<br />

Deutsches Exilarchiv 10693<br />

588 Werkman – Logboek van de Blauwe Schuit. Amsterdam 1946. Mit Tafeln und Abbildungen.<br />

Originalbroschur. € 120<br />

Eins von 500 Exemplaren. – Seltene Originalausgabe dieses ersten, sehr detaillierten Verzeichnisses<br />

aller 40 Ausgaben legendären Zeitschrift von H. N. Werkman. – Sehr gut erhalten.<br />

306 581 582<br />

24,0 : 15,8 cm. 47, [1] Seiten, 15 Tafeln, [1] Seite. – Rücken leicht gebräunt.<br />

307


Literatur und Kunst nach 1945<br />

589 H. C. Artmann. Persische Qvatrainen. Ein kleiner Divan. Hommerich, Paul Eckhardt 1966.<br />

Original leinenbroschur mit Deckelschild. € 100<br />

Exemplar 36 von 250. – Handpressendruck der collispress. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden.<br />

– Lilafarbene Seidenpapiervorblätter und Goldpapierinnendeckel.<br />

19,1 : 19,1 cm. [36] Seiten. – Deckelschild mit leichten Quetschfalten und etwas angestaubt.<br />

Spindler 2, 57<br />

590 Brauer. Monographie mit Werkkatalog. Essay von Wieland Schmied. Wien und München, Jugend<br />

und Volk 1972. Mit drei signierten Farbradierungen und zahlreichen, meist farbigen, Abbildungen.<br />

Handgebundener Originalpergamentband mit montierter Kupferätzung auf dem Vorderdeckel<br />

(Ernst Ammering, Ried). € 450<br />

Exemplar 60 von 99 der Vorzugsausgabe mit den drei signierten Farbradierungen. – Auf dem<br />

Titel blatt vom Künstler signiert. – Mit dem <strong>Katalog</strong> der Gemälde und Aquarelle Arik Brauers vom<br />

Frühwerk bis 1971. – Mit der beigelegten Schallplatte.<br />

25,0 : 27,7 cm. 274, [2] Seiten. – Einband minimal fleckig, vorderes Innengelenk angeplatzt.<br />

591 Rolf Dieter Brinkmann. Keiner weiß mehr. Roman. Köln und Berlin, Kiepenheuer & Witsch<br />

1968. Originalpappband mit -schutzumschlag. – Widmungsexemplar, mit beiliegendem eigenhändigem<br />

Brief. € 600<br />

Erste Ausgabe von Brinkmanns erstem Roman. – Mit Widmung an den Vertreter des Kiepenheuer-<br />

Verlages Ortwin Rüttger (1932–1996), »der für Bücher in einem Land herumreist, in dem so vieles<br />

von vornherein verloren ist (was für ‘ne Anstrengung)«. Empfiehlt dann mit dem Lübke-»Zitat« :<br />

»Up on the Ladies!« und schließt mit einer kleinen, entsprechenden Zeichnung. – Beiliegend: Rolf<br />

Dieter Brinkmann. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Köln, 16. April 1968. Eine Seite. 29,7 :<br />

21,0 cm. – Ebenfalls an Ortwin Rüttger, den er dafür bedauert, was dieser in Gesprächen mit Taxifahrern<br />

und Buchhändlern anhören muss (»was die einem oft im »Gespräch« als Kack anbieten, du<br />

lieber Himmel – Sie müssen ja Säcke SÄCKE voll Geschwätz pro Saison verdauen!« – Übersendet<br />

das obige Widmungsexemplar und bittet um Zusendung eines Buches. – Buch und Autograph<br />

sehr gut erhalten.<br />

19,4 : 12,0 cm. 307, [1] Seiten.<br />

592 Marc Chagall – Jacques Lassaigne. Chagall. Paris, Maeght 1957. Mit 15, meist farbigen, Lithographien<br />

von Marc Chagall, davon eine auf dem Umschlag. Originalbroschur mit -umschlag.<br />

€ 900<br />

Erste Ausgabe. – Die bekannte Chagall-Monographie schildert Leben und Werk des Künstlers und<br />

illustriert mit zahlreichen Abbildungen seine künstlerische Entwicklung und die Einflüsse auf sein<br />

Werk. – Die Lithographien wurden bei Mourlot, Paris gedruckt. – Schönes Exemplar.<br />

23,5 : 20,0 cm (Großoktav). [2], 11–177, [3] Seiten, 14 Lithographien. – Kapitale minimal bestoßen. – Besitzvermerk auf<br />

Vorsatzblatt.<br />

590 591<br />

308 Cramer 34. – Mourlot 192-205 und 207<br />

309<br />

592


593 594 595<br />

593 Max Ernst – Lewis Carrolls Wunderhorn. Auswahl der Texte von Max Ernst und Werner Spies.<br />

Original-Lithographien von Max Ernst. Stuttgart, Manus Presse 1970. Mit 36, meist blattgroßen<br />

Farblithographien. Blaugrün changierender Originalseidenband mit Deckelillustration von Max<br />

Ernst. € 450<br />

Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren auf Vélin d’Arches. – Die Lithographien wurden von<br />

Pierre Chave in Vence gedruckt. – Max Ernst übertrug für diese Ausgabe »Bruder und Schwester«<br />

aus dem Englischen, Christian Enzensberger »Aberwitz und Fünf-Uhr-Tee« (aus »Alice im Wunderland«),<br />

Klaus Reichert den Brief von Charles L. Dodgson an Henrietta und Edwin Dodgson (aus<br />

»Briefe an kleine Mädchen«). – Schönes Exemplar.<br />

33,5 : 25,0 cm. 78, [2] Seiten.<br />

Spies/Leppien 135 F. – Lang, Surrealismus 43<br />

594 Max Ernst. Histoire naturelle. Stuttgart, Hatje 1972. 34 Tafeln nach Frottagen. Mit zwei Doppelblättern<br />

Text lose in Originalleinenmappe. € 200<br />

Exemplar 110 von 111 der deutschen Vorzugsausgabe, jedoch ohne die dazugehörige Lithographie<br />

(so die Normalausgabe, Exemplare 112–350). – Vergleiche <strong>Katalog</strong>nummer 32.<br />

52,0 : 34,0 cm (Mappe)<br />

595 Max Ernst. 24 Frottagen. Mit einem Text von Jean Tardieu »Déserts plissés«. Zürich, Hand Bolliger<br />

1973. Mit zwei Lithographien von und 24 Tafel nach Max Ernst. Weiße Originalbroschur. € 200<br />

Exemplar 124 von 607, somit eins von 595 auf Vélin de Rives. – Die Frottagen entstanden 1969–<br />

1970, den dazu entstandenen Text von Tardieu übersetzte Werner Spies. – Die beiden Lithographien<br />

»Rosier millénaire« und »Naun en courte chemise« entstanden für diese Buchausgabe und<br />

wurden bei Wolfensberger, Zürich, in Blau gedruckt. – Tadellos. – Siehe auch <strong>Katalog</strong>nummer 32<br />

596 Max Ernst – Folon. Ein Baum stirbt. 24 Aquarelle mit einem Vorwort des Künstlers und einer<br />

Originallithographie von Max Ernst. Genf, Weber 1974. Mit einer Farblithographie und 24 farbigen<br />

Tafeln. Originalbroschur mit illustriertem -umschlag. € 180<br />

Erste deutsche Ausgabe. – Exemplar 311 von 1000 der deutschen Ausgabe. – Die 24 Aquarelle<br />

entstanden 1971–1973. – Das Vorwort übersetzte Cornelia Pechota.<br />

28,0 : 36,0 cm. [18] Seiten, 24 Tafeln. – Umschlag leicht angestaubt, Vorderdeckel mit leichter Knickfalte. – Innen sehr gut.<br />

Vgl. Spies/Leppien 250 (kennt die deutsche limitierte Auflage nicht)<br />

597 Günter Grass. Die Blechtrommel. Roman. Mit 65 Illustrationen von Heinrich Richter. Neuwied<br />

und Berlin, Luchterhand 1968. Mit einer Farblithographie und zahlreichen ganzseitigen, meist<br />

farbigen Illustrationen. Originalhalbpergamentband. € 200<br />

Exemplar 168 von 500 der Vorzugsausgabe. – Im Druckvermerk von Verfasser und Künstler signiert.<br />

– Mit einer lose beigelegten Farblithographie von Heinrich Richter, signiert, datiert »68«<br />

und nummeriert »18/90«. – Grass’ bekanntester Roman, der auch seinen internationalen Ruhm<br />

begründete, erschien erstmals 1959.<br />

24,5 : 16,5 cm. 555, [5] Seiten.<br />

598 Gotthard Graupner. Sardische Aquarelle. Anne Duden. Strophen. Münster, Kleinheinrich<br />

2005. Mit 60 Farbtafeln. Originalbroschur. € 400<br />

Unnummeriertes, über die Auflage von 250 hinaus gedrucktes Exemplar. – Druckvermerk von<br />

Künstler und Dichterin signiert. – Typographie und Buchdruck von Klaus Raasch, Hamburg. – Einband<br />

von Gerit Depping, Münster. – Die Aquarelle Graupners entstanden in den Jahren 1979 bis<br />

2002 und wurden in Originalgröße reproduziert. – Auf Büttenkarton. – Tadellos.<br />

45,3 : 33,3 cm. [72] Blätter.<br />

310<br />

26,2 : 18,0 cm. [16] Seiten, 24 Tafeln, [8] Seiten.<br />

Spies/Leppien 246 H (von H)<br />

311<br />

597<br />

598


599 JG HAP Grieshaber. Kreuzweg. Meditationen von Stefan Kardinal Wyszynski. Berlin, Rembrandt<br />

1967. Mit 14 doppelblattgroßen Farbholzschnitten. Originalhalbpergamentband. Im Originalhalbleinenschuber.<br />

€ 300<br />

Exemplar 51 von 300 der Vorzugsausgabe der Buchedition (Gesamtauflage 3000). – Im Druckvermerk<br />

vom Künstler signiert. – Die Buchausgabe enthält die Kreuzweg-Texte des polnischen Primas,<br />

eine englische Fassung des Jesuitenpaters George V. Simmons und ein Nachwort von Fridolin<br />

Stier. – Gedruckt bei Otto von Holten, Berlin. – Tadellos erhalten. – Siehe auch KatNr. 38<br />

38,0 : 31,7 cm. 14 Holzschnitte, 14 Textblätter, [8] Seiten.<br />

Fuerst 67/19–32 b. – Fichtner/Bartelke 61. – Spindler 119, 34<br />

600 JG HAP Grieshaber – Pablo Neruda. Die Höhen von Macchu Picchu. Übertragung aus dem<br />

Spanischen von Rudolf Hagelstange. Mehrfarbige Original-Holzschnitte von HAP Grieshaber.<br />

Hamburg, Hofmann und Campe 1965. Mit zehn Farbholzschnitten, davon zwei doppelblattgroße<br />

lose beigelegt, die übrigen meist blattgroß im Text. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem<br />

Rückentitel. Zusammen mit dem Beiheft in der Originalleinenmappe mit Holzschnittdeckelvignette.<br />

€ 300<br />

Exemplar 80 von 190 römisch nummerierten der signierten Vorzugsausgabe auf Pescia-Bütten,<br />

davon 150 für den Handel (Gesamtauflage 1.000 Exemplare). – Im Druckvermerk von Dichter und<br />

Künstler signiert. – Gedruckt in der Stamperia Valdoega, Verona. – Das Beiheft enthält die spanische<br />

Originalfassung sowie einen Text von Ernst Kreuder und einen Kommentar von Jürgen von<br />

Stackelberg.<br />

43,7 : 33,0 cm (Mappenformat). 34, [2] Seiten, 2 lose Holzschnitte. Beiheft: 26, [2] Seiten. – Leinenmappe stockfleckig,<br />

sonst tadellos.<br />

Fürst 65/100–110 a. – Fichtner/Bartelke 180. – Spindler 119, 32<br />

601 602<br />

601 JG Dieter Hülsmanns. Paroxysmus. Les lois d’un paroxysme interne. Frankfurt, Petersen Press<br />

1963. Mit vier signierten Radierungen von Peter Brüning. Originalleinenband mit vergoldeter<br />

Deckelprägung. € 500<br />

Erste Ausgabe. – Exemplar 19 von 60 römisch nummerierten Vorzugsexemplaren mit den signierten<br />

Radierungen, wovon die ersten zehn zusätzlich eine Originalzeichnung und ein Originalfoto<br />

enthielten (Gesamtauflage 570). – Die Auflage wurde bis auf die Vorzugsausgaben und wenige<br />

Exemplare der Normalversion wegen pornographischen Inhalts von der Staatsanwaltschaft konfisziert<br />

und der Verkauf bis auf weiteres untersagt. – Makellos.<br />

21,1 : 14,6 cm. [66] Seiten.<br />

Spindler 8, 4<br />

602 Horst Hussel – Fritz Rudolf Fries. Don Quixote flieht die Frauen oder Die apokryphen Abenteuer<br />

des Ritters von der traurigen Gestalt. Mit vier Radierungen von Horst Hussel. Berlin, Dronte<br />

[1994]. Mit vier blattgroßen Farbradierungen und einer fünften, lose beiliegenden, alle signiert.<br />

Handgebundener Originalpappband mit Fabrianobüttenbezug und vergoldeten Titeln (Klaus<br />

Adam, Glauchau). € 180<br />

Erste Ausgabe. – Erster Druck der Dronte Presse, die die beiden Graphiker und Buchgestalter<br />

Lothar Reher und Horst Hussel 1994 gründeten. – Eins von 230 Exemplaren (Gesamtauflage 250).<br />

– Handsatz aus der Didot, gedruckt in der Offizin Haag-Drugulin, Leipzig, auf Hahnemühle-Bütten.<br />

– Tadellos erhalten.<br />

312 600<br />

36,0 : 24,3 cm. [2], 43, [3] Seiten.<br />

313


603<br />

603 Uwe Johnson. Eine Reise nach Klagenfurt. Typoskriptdurchschlag mit eigenhändigen Korrekturen.<br />

[1973]. 98 Blätter. 29,7 : 21,4 cm. € 5.000<br />

Vollständiges Durchschlagsexemplar des Originaltyposkripts, ehemals aus dem Besitz von Lotte<br />

Köhler, Nachlassverwalterin des »Hannah Arendt Literary Trust«, New York. Sie hatte Uwe Johnson<br />

während seiner Recherchen für den vierbändigen Roman »Jahrestage« kennengelernt und unterstützt.<br />

– Uwe Johnson erörtert »Begleitumstände des Sterbens und der schriftstellerischen Existenz«<br />

am Beispiel der 1973 verstorbenen Freundin Ingeborg Bachmann, durchleuchtet aber auch<br />

deren Beziehung mit dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch. »Johnson legt seine Collage mit<br />

umsichtiger Akribie ab, wie es für ihn kennzeichnend ist, er operiert mit Listen, statistischen Daten,<br />

Uhrzeiten, Maß und Mengenangaben – all das auch Vorkehrungen zur Wahrung der Distanz,<br />

ein Selbstschutz, nicht zuletzt: ein Beschützen. […]. Johnson fand ›Eine Reise nach Klagenfurt‹<br />

im Ergebnis ›kahl‹, aber er wußte, daß dieses sein Gedenkbuch nicht anders geschrieben werden<br />

konnte. Er wollte nicht plaudern. Schon auf der ersten Seite zitiert er Bachmann mit den Worten:<br />

›Außerdem ist sowieso jeder Nachruf zwangsläufig eine Indiskretion‹, und gegenüber Arendt bekannte<br />

er: ›Die Gesten unserer Freundschaft haben sich fortgesetzt in diesem Buch, da war also<br />

ein Weitersagen undenkbar‹«. – Die maschinenschriftliche Fassung wird auf dem Titelblatt noch<br />

als »nicht durchkorrigiert, nicht druckfertig« bezeichnet. – Später entstanden die 64 eigenhändigen<br />

Korrekturen; unter anderem die Änderung des ursprüngliche Titels »Ingeborg Bachmann,<br />

Klagenfurt – Rom«. – Mit teils ausführlichen Korrekturen von Schreibfehlern, gelegentlichen, kleineren<br />

Einfügungen und Streichungen, eine Textpassage auf einem Blatt 49a nachträglich eingefügt.<br />

– Wahrscheinlich endgültige Fassung und Druckvorlage. Bis auf wenige Ausnahmen ist<br />

diese Textfassung mit dem erstmals 1974 im Suhrkamp Verlag, Frankfurt, veröffentlichten Buch<br />

identisch. Auf Seite 96 der Buchausgabe wurde mit der Anmerkung 42 ein Zitat eingefügt, das im<br />

Typoskript nicht vorhanden ist. Weiterhin bestehen Unterschiede bei den Anmerkungen. – Vollständige<br />

Manuskripte von Uwe Johnson sind im Handel sehr selten, da sich fast alle in Bibliotheken<br />

oder im Uwe Johnson Archiv, Frankfurt, befinden. Außerdem hat der Schriftsteller frühere Arbeitsmanuskripte<br />

fast immer vernichtet. – Auf dünnem Durchschlagpapier. – Gut erhalten.<br />

604 Werner Klemke – Johannes Gerhardt. Cocktail Übersee. 1937 bis 1942. Typoskript mit 14<br />

aquarellierten Tuschfederzeichnungen von Werner Klemke. Utrecht, Juli 1943. Originalpappband<br />

mit aquarellierter Tuschzeichnung auf dem Vorderdeckel und handgemalten Titeln. € 2.500<br />

Originalausgabe der frühen Buchillustrationen von Werner Klemke (1917–1994). – Die Texte stammen<br />

von Johannes Gerhardt (1910–1944), der als Bordfotograf auf verschiedenen Schiffen zur<br />

See fuhr. Dort entstanden, als humorvolle Verarbeitung seiner Reiseeindrücke, die Gedichte, die<br />

er unter dem Titel »Cocktail Übersee« 1938 erstmals als Privatdruck in 25 Exemplaren »veröffentlichte«.<br />

– 1943 trafen der »Dichter« und der junge Werner Klemke in einer Flak-Batterie nahe der<br />

kleinen Stadt Norden in Ostfriesland zusammen. Sie freundeten sich an und in der gemeinsamen<br />

Freizeit ist wohl die Idee entstanden, Gerhardts Texte neu aufzulegen, nun jedoch nicht mit eigenen<br />

Fotografien sondern mit Illustrationen von Werner Klemke. – Das neue Vorwort datiert »Hamburg<br />

1939«, außer »Cocktail Übersee« sind neue Gedichte hinzugekommen, teils datiert »1943«.<br />

Nun sind über 80 Gedichte enthalten, illustriert mit 13 feinen, blattgroßen farbigen Federzeichnungen,<br />

jede signiert »Klemke 43«. – »Für die Liebhaber der graphischen Kunst Werner Klemkes<br />

stellt sich natürlich die Frage, ob diese lavierten Federzeichnungen von 1943 schon ›echter‹<br />

Klemke oder noch nicht sind. Sein allererstes Buch, ›Die Familie Klemke‹ von 1936 – bisher noch<br />

unveröffentlicht – war entschieden mehr Wilhelm Busch als er selbst. Ich meine, seine graphische<br />

Kunst von 1943 weist schon Wesenszüge seiner späteren Meisterschaft auf, sein Strich verrät<br />

Sicherheit […]. Alles in allem – ein Talent kündigt sich damals schon deutlich an.« (Horst Kunze, im<br />

Nachwort zur Faksimile-Ausgabe). – Das Original wurde 1985 in Berlin entdeckt und kurz darauf<br />

Werner Klemke vorgelegt. Dieser hat es daraufhin auf Seite 4 nochmals in Bleistift signiert: »Mit<br />

Rührung 43 Jahre später wiedergesehen! Dank für Gerald Gohlke.« – Beilage: Horst Kunze. Werner<br />

Klemke. Lebensbild und Bibliographie seines buchkünstlerischen Werkes. Rudolstadt, Burgart-<br />

Presse 1999. Originalpappband. Exemplar XV von 50 römisch nummerierten Belegexemplaren,<br />

wie die 100 Exemplare der Vorzugsausgabe B mit dem Teilfaksimile von »Cocktail Übersee«.<br />

30,5 : 22,3 cm. 97, [1] Blätter, 13 Federzeichnungen. – Einband fleckig und leicht bestoßen, Vordergelenk angebrochen.<br />

314 Die ersten Blätter mit winzigem Eckknick, 5 Blätter mit einzelnen Fleckchen, die letzten 4 Blätter mit geringfügigen Randeinrissen.<br />

315<br />

Beide 604


605<br />

605 Gerhard Marcks – Homer. Odyssee. Die Heimkehr. Gesänge XIII · XXIV. Mit den Holzschnitten<br />

von Gerhard Marcks. Starnberg, Josef Keller 1976. Mit 118 Holzschnitten im Text, darunter<br />

auch die Titel und fünf zweifach verwendete Zierleisten. Originalschweinslederband mit Blindprägung.<br />

€ 300<br />

Exemplar 12 von 30 der römisch nummerierten Vorzugsausgabe im Ledereinband, jedoch ohne<br />

den dazu gehörigen, signierten Holzschnitt. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf<br />

Hahnemühle-Bütten mit dem Namenszug des Künstlers als Wasserzeichen. – Die Holzschnitte<br />

entstanden erst 1964, nach Abschluss der Arbeiten für den ersten Homer-Band und nicht wie im<br />

Druckvermerk angegeben bereits in den Jahren 1958 bis 1963. – Gedruckt in der Dr. Cantz’schen<br />

Druckerei, Stuttgart, von den Originalstöcken und zusammen mit dem aus der leichten Helvetica<br />

der D. Stempel AG gesetzten Text. – Beilage »für Ihre Graphik-Sammlung«: Sauhirt Eumäos vor seiner<br />

Hütte. Nicht verwendeter Holzschnitt zu Gesang 14.<br />

606<br />

607 608 609<br />

607 Fraulund. Max Neumann. Monotypien. Cees Nooteboom. Gedichte. Münster, Kleinheinrich<br />

2000. Mit zehn blattgroßen farbigen Illustrationen. Handgebundener Originalhalbleinenband<br />

(Gerit Depping, Münster). Im Originalschuber. € 300<br />

Unnummeriertes Exemplar, über die Auflage von 200 hinaus gedruckt. – Druckvermerk von<br />

Künstler und Verfasser signiert. – Typographische Gestaltung und Buchdruck von Klaus Raasch,<br />

Hamburg. – Auf Römerturm-Bütten. – Tadellos.<br />

46,3 : 30,8 cm. [82] Seiten.<br />

608 Capucelle. Max Neumann. 11 Zeichnungen. Joachim Sartorius. 52 Strophen. Münster, Kleinheinrich<br />

2003. Mit einer signierten Radierung und elf blattgroßen farbigen Illustrationen. Handgebundener<br />

Originalhalbleinenband (Gerit Depping, Münster). Im Originalschuber. € 300<br />

Eins von 33 Exemplaren »h.c.« (Gesamtauflage 110). – Die zweifarbige Radierung signiert und als<br />

»e.a.« bezeichnet. – Typographie und Buchdruck von Klaus Raasch, Hamburg. – Auf Velin. – Tadellos.<br />

41,3 : 32,3 cm. [64] Seiten. – Der Schuber minimal lichtrandig.<br />

609 Neo Rauch – Botho Strauß. Der Mittler. Neo Rauch. Kreidezeichnungen. Münster, Kleinheinrich<br />

2006. Mit acht blattgroßen Illustrationen. Originalbroschur mit Schließband, im Originalschuber<br />

40,0 : 29,0 cm. [238] Seiten. – Rücken leicht fleckig.<br />

(Gerit Depping, Münster). € 600<br />

Lammek 489.1-113 und 489.119. – Tiessen V, 7<br />

606 Henry Moore. Eigenhändige Widmung mit Unterschrift. München, 1971. € 300<br />

Erste Ausgabe. – Unnummeriertes Exemplar, über die Auflage von 180 hinaus gedruckt. – Druckvermerk<br />

von Verfasser und Künstler signiert. – Für Typographie und Buchdruck zeichnete Klaus<br />

Raasch, Hamburg, verantwortlich. – Jede der fünf Erzählungen wurde in einer anderen Farbe ge-<br />

»For Herrn Leo Cremer in gratitude for his helps with this exhibition from Henry Moore, Munich<br />

druckt. – Die Illustrationen wurden als Lichtdrucke reproduziert, gedruckt wurde auf Hahnemühle-<br />

1971«. – In <strong>Katalog</strong> Henry Moore 1961–1971« der Staatsgalerie Moderner Kunst, München. – Leo<br />

Bütten. – Tadellos erhalten.<br />

316 Cremer (1911–1989) war Landeskonservator in Bayern und selbst künstlerisch tätig.<br />

29,8 : 22,5 cm. [34] Blätter.<br />

317


611<br />

610 Rixdorfer – Hans Christoph Buch. Das große Abenteuer. Ein Abenteuerroman […] eingerichtet<br />

in der Werkstatt Rixdorfer Drucke. München und Berlin, Carl Hanser 1970. Mit acht Farbholzschnitten<br />

und 66 Textholzschnitten von Uwe Bremer, Ali Schindehütte, Johannes Vennekamp und<br />

Bruno Waldschmidt. Originalhalbleinenband mit montiertem Kompass auf dem Vorderdeckel.<br />

€ 100<br />

Rixdorfer Tiegeldruckhandpressenbücher Nr. 3. – Exemplar 36 von 300 Exemplaren. – Von den<br />

beteiligten Künstlern signiert. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Sehr schönes Exemplar.<br />

36,0 : 25,0 cm. 53, [3] Seiten, 8 Holzschnitte. – Die Kompassnadel fehlt.<br />

Spindler 127.12<br />

611 Dieter Roth – Material. Zeitschrift, herausgegeben von Daniel Spoerri. [Ausgaben] 1 [bis] 3.<br />

Darmstadt [1958–59]. Drei schwarze Originalbroschuren, eine Beilage. Zwei Schraubheftungen,<br />

eine Gummiheftung. € 600<br />

Vollständige Folge der von Daniel Spoerri herausgegebenen wichtigen Fluxus-Zeitschrift, die<br />

durch die Passagebuchhandlung J. Dahl, Krefeld, vertrieben wurde. – Band I: Kleine Anthologie<br />

konkreter Dichtungen. Mit Einheftungen (Lochkarte, rotes Lackpapier). – Band II: Dieter Roth.<br />

Ideogramme. (Hauptheft, mit schwarzen Blättern, Auflage 200, und Beilage, 100 Exemplare;<br />

ohne das Beiheft). – Band III: Emmett Williams. Konkretionen. Das erste Werk von Emmett<br />

Williams in konkreter Poesie. Der amerikanische Perfomancekünstler gehörte zu den Mitbegründern<br />

der Fluxusbewegung und arbeitete zwischen 1957 und 1959 im Darmstädter Zirkel für Konkrete<br />

Poesie mit D. Spoerri zusammen. – Selten.<br />

612<br />

Pressendrucke nach 1945<br />

613 Albert Spindler. Typen. Pressendrucke des deutschen Sprachraums seit 1945. Eine Bibliographie.<br />

Mit einem Vorwort von Eva-Maria Hanebutt-Benz. Gifkendorf, Merlin 1988. Mit 27 lose beigelegten<br />

Druckproben und zahlreichen Abbildungen. Originalleinenband mit -schutzumschlag<br />

und Originalmappe, zusammen im Originalschuber. € 200<br />

Erste und einzige Ausgabe. – Exemplar 47 von 80 der Vorzugsausgabe B mit 27 lose beigegebenen,<br />

teils signierten Druckproben, weitere 80 Exemplare der Ausgabe A enthielten 21 Druckproben.<br />

»Es handelt sich meist um nicht aufgebundene Druckseiten aus den in ›Typen‹ aufgenommenen<br />

Werken, Überdrucke, Makulaturdrucke usw.« – Standardwerk, tadellos erhalten.<br />

28,0 : 21,0 cm. 335, [1] Seiten.<br />

614 JG Ars librorum – Goethes Buch Suleika gefolgt vom Schenkenbuch. Dem Westöstlichen Divan<br />

entnommen und mit vierzehn auf den Stein gezeichneten Farblithographien versehen von Max<br />

Peiffer Watenphul. Frankfurt a. M., Ars librorum Gotthard de Beauclair 1966. Mit 14 Farblithographien,<br />

davon fünf blattgroß und eine als Vorderdeckelvignette. Originalhalbpergamentband mit<br />

orangefarbenen Seidendeckelbezügen, montierter Deckelvignette und vergoldetem Rückentitel<br />

(Helmuth Halbach, Königstein). € 750<br />

20,0 : 21,0 cm. – Das Titelschild »Ideogramme« liegt bei, dadurch unbeschädigt. – Erste Seite von II mit größerem Abriss.<br />

Schnepel R5-27. – II: Dobke Bücher A4<br />

14. Ars librorum Druck. – Exemplar 19 von 60 der nicht im Druckvermerk erwähnten Vorzugsausgabe<br />

mit einer signierten Extrasuite der blattgroßen Lithographien (hier nur vier der fünf vorhan-<br />

612 Peter Sorge. Zitate zur Straßenverkehrsordnung. Burgdorf/Hannover, Steintor [1970]. Mit elf<br />

farbigen Offsetdrucken, davon einer signiert. Originalleinenband mit Deckelvignette. € 100<br />

den) (Gesamtauflage 380 Exemplare). – Auf Velin d’Arches. – Im Druckvermerk von Künstler und<br />

Verleger signiert und dort römisch nummeriert. – Innerhalb der Auflage existieren verschiedene<br />

Einbandvarianten: Maroquin-, Halbpergament- und Leinenbände sowie ungebundene Bogen in<br />

Exemplar 68 von 500, weitere 50 waren nicht für den Handel bestimmt. – Druckvermerk und die<br />

Leinenchemise. – Die signierten Lithographien der Suite in Umschlag, zusammen mit dem Buch<br />

lose beiliegende elfte »Zeichnung« signiert. – Die enthaltenen Texte sind Zitate und Bearbeitun-<br />

im Originalschuber.<br />

gen von Rudolf Jüdes. – Sehr gut erhalten.<br />

41,0 : 28,0 cm. [4], 37, [7] Seiten. – Es fehlt eine Lithographie in der Suite.<br />

318 42,8 : 31,3 cm. [24] Blätter, davon 10 Bildtafeln.<br />

Watenphul/Pasqualucci D 76–89, in der Suite D 80, 82, 84 und 87. – Spindler 41.34 – Tiessen III, 104<br />

319<br />

614


615 616<br />

615 JG Trajanus-Presse – Jean Moréas. Ausgewählte Gedichte. Übertragen und herausgegeben von<br />

Gotthard de Beauclair. Mit einer Einbandvignette und fünf Originalradierungen von Willy Meyer-<br />

Osburg. Frankfurt am Main [1972]. Mit fünf signierten Radierungen. Originalhalbpergamentband<br />

mit blindgeprägter Deckelvignette (Willy Pingel, Heidelberg). Im Originalschuber. € 250<br />

16. Druck der Trajanus-Presse. – Exemplar 29 von 85 römisch nummerierten mit allen fünf Radierungen.<br />

Daneben erschienen 100 arabisch nummerierte Exemplare mit nur einer Radierung.<br />

– Satz aus der Caslon-Antiqua und Kursiv. – Handdruck des Textes in den Werkstätten der Presse,<br />

der Graphiken von Hermann Steidle, Essen. – Buchgestaltung von Gotthard de Beauclair und<br />

Heinz Richter. – »Die Schriftgießerei D. Stempel AG in Frankfurt am Main und der Übersetzer widmen<br />

das vorliegende Buch Herrn Walter H. Cunz zur Feier seines siebzigsten Geburtstags und<br />

zum zwanzigjährigen Bestehen der von ihm angeregten und mitbegründeten Trajanus-Presse.«<br />

(Druckvermerk). – Tadellos.<br />

34,5 : 24,8. [2], 39, [5] Seiten. 5 Radierungen.<br />

Spindler 40.16<br />

616 Edition de Beauclair – Reden und Gleichnisse des Tschuang-Tse. Übertragen von Martin<br />

Buber. Mit fünf mehrfarbigen Radierungen von Ferdinand Springer. Frankfurt am Main 1970. Mit<br />

fünf signierten blattgroßen Farbradierungen. Lose Doppelblätter in Originalwildseidenkassette<br />

(Helmuth Halbach, Königstein). € 250<br />

Edition de Beauclair 11. – Exemplar 32 von 120, ferner erschienen 90 Suitenausgaben ohne Text.<br />

– Auf Auvergne-Bütten. – Gesetzt aus der Walbaum-Antiqua.<br />

617 JG Hanser Presse – Torquato Tasso. Amyntas. Ein Schäferspiel. Aus dem Italienischen übertragen<br />

von Hanns Studniczka. Mit acht Radierungen von Bruno Cassinari. München, Hanser 1966. Mit<br />

acht signierten Radierungen, davon vier lose in Mappe. Originalhalbpergamentband und -mappe<br />

mit vergoldeten Rückentiteln. Zusammen im Originalschuber. € 300<br />

Erster Hanser Pressendruck. – Exemplar 23 von 150, 40 Exemplare gelangten nicht in den Handel.<br />

– Im Druckvermerk von Hermann Zapf nummeriert und signiert. – Handsatz aus der Diotima-<br />

Antiqua, entworfen 1952/53 von Gudrun von Hesse (seit 1972 verheiratet mit Hermann Zapf),<br />

dieser zeichnete die Titelzeilen, besorgte die Typographie und entwarf den Einband. – Druck der<br />

Radierungen von Giovanni Mardersteig. – Mit dem Beiheft. – Einer der typographisch schönsten<br />

deutschen Pressendrucke der Nachkriegszeit.<br />

32,0 : 21,6 cm. 85, [7] Seiten. 8 Radierungen.<br />

Spindler 63, 1<br />

618 JG Hanser Presse – Hesiod. Werke und Tage. Aus dem Griechischen übertragen von Albert von<br />

Schirnding. Mit zweiunddreißig Holzstichen von Imre Reiner. München, Hanser 1966. Mit 30 Holzstichen<br />

im Text und zwei weiteren, in Rot gedruckten, auf den Deckeln. Originalhalblederband<br />

(Willy Pingel, Heidelberg). € 450<br />

Zweiter Hanser Pressendruck. – Exemplar »E« von zehn, mit »A–K« bezeichneten der Vorzugsausgabe<br />

mit einer beigelegten, signierten Originalzeichnung (hier: grüne Kreide und schwarze<br />

Tusche, bezeichnet »zum Hesiod«) (Gesamtauflage 190 Exemplare). – Im Druckvermerk vom<br />

Künstler signiert. – Gesetzt aus der Centaur-Antiqua, die Typographie und den Einband entwarf<br />

Imre Reiner. – Auf Hahnemühle-Bütten. – Tadellos erhalten.<br />

40,4 : 31,0 cm. 50, [6] Seiten.<br />

Spindler 63.2. – Reiner III, 35. – Tiessen III, 32<br />

617 618<br />

320<br />

44,0 : 29,0 cm (Kassette). 44, [4] Seiten. – Kassette leicht verblasst und verzogen. – Teils etwas stockfleckig.<br />

Höfchen 252-256. – Spindler 40, 47 (irrtl. als 14. Druck bezeichnet). – Tiessen IV, 10<br />

321


619 621<br />

619 Bear Press – Oscar Wilde. Die Nachtigall und die Rose. Drei Märchen. Übertragen und mit<br />

einem Nachwort versehen von Wolfram Benda. Bayreuth 1982. Mit vier signierten Radierungen<br />

von Peter Klitsch. Originalhalbpergamentband mit Vergoldung (Erwin Lehr, Bayreuth). € 250<br />

Dritter Druck der Bear Press. – Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Eins von 185 Exemplaren,<br />

daneben erschien 15 Vorzugs- und zehn römisch nummerierte Luxusexemplare. – Im Druckvermerk<br />

von Künstler, Herausgeber und Buchbinder signiert. – Gesetzt aus der Walbaum-Antiqua,<br />

gedruckt bei Chr. Scheufele, Stuttgart, auf Kochi-Japanpapier.<br />

22,4 : 14,7 cm. [4], 50, [10] Seiten. – Vorderes Vorsatzblatt entfernt.<br />

Spindler 73, 3. – Slg. Achilles 641<br />

620 Bear Press – Ernst Jünger. Flugträume. Bayreuth 1983. Mit sechs blattgroßen Holzschnitten<br />

von Jürgen Wölbing. Handgebundener Originalhalbmaroquinband mit Rückenvergoldung und<br />

Deckelvignette (Erwin Lehr, Bayreuth). Im Originalschuber. € 500<br />

Vierter Druck der Bear Press. – Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Eins von 175 Exemplaren (Gesamtauflage<br />

210). – Im Druckvermerk von Verfasser und Künstler signiert. – Satz aus der Trajanus-<br />

Antiqua. – Druck von H. O. Schulze in Lichtenfels auf schwerem Torinoko-Japanpapier. – Entgegen<br />

dem Druckvermerk blieben die Holzschnitte wohl bei allen Exemplaren dieser Ausgabe unsigniert.<br />

– Nachwort von Gerd Hemmerich. – Die Traumtexte wurden zusammengestellt aus »Abenteuerliches<br />

Herz« und »Träume«. – Tadelloses Exemplar.<br />

28,5 : 19,2 cm. [4], 83, [5] Seiten.<br />

Spindler 73.4. – Des Coudres/Mühleisen B 83<br />

621 Bear Press – Marcel Schwob. Lebensbilder. Bayreuth 1984. Mit sieben Kaltnadelradierungen<br />

von Hans Fronius. Originalhalbmaroquinband mit Blindprägung und Rückenvergoldung (Ernst<br />

Ammering, Ried). Im Originalschuber. € 600<br />

Garamond-Antiqua, gedruckt auf Torinoko Kozu-Japanpapier. – Die sieben Radierungen wurden<br />

auf Chinapapier gedruckt und aufgewalzt. Sie illustrieren die Zwischentitel der sieben Erzählungen<br />

»Empedokles«, »Septima«, »Clodia«, »Petronius«, »Gabriel Spenser«, »Kapitän Kid« und »Die<br />

Herren Burke und Hare«. – Übertragungen und Nachwort von Ulrich Schödlbauer. – Seltene und<br />

frühe Ausgabe der Presse.<br />

25,5 : 17,4 cm. 97, [7] Seiten.<br />

Spindler 73.5<br />

622 Bear Press – Edgar Allan Poe. Schatten. Mit drei bislang unveröffentlichten Holzstichen von<br />

Fritz Eichenberg aus dem Jahre 1944. Bayreuth 1987. Mit drei blattgroßen Holzstichen. Dunkelblauer<br />

handgebundener Originalhalblederband mit Blindprägung (Werner G. Kießig, Berlin). Im<br />

Originalschuber. € 400<br />

Neunter Druck der Bear Press. – Exemplar 77 der 115 der »Edition de Tête«, ferner erschienen zehn<br />

römisch nummerierte Luxus- und 25 Vorzugsexemplare. – Auf Gekko Hodumura-Japanpapier. –<br />

Gesetzt aus der Weiß-Kursiv, gedruckt in der Offizin Poeschel, Eschwege. – Nachwort und Übertragung<br />

von Wolfram Benda. – Tadellos erhalten.<br />

23,0 : 14,7 cm. [8], 64, [12] Seiten.<br />

Spindler 73.9<br />

623 Bear Press – Hans Henny Jahnn. Die Nacht aus Blei. Bayreuth 1988. Mit zwölf blattgroßen<br />

Radierungen von Klaus Böttger. Blau-grauer Originalkalblederband mit Blindprägung (Werner G.<br />

Kießig, Berlin/Ost). € 400<br />

Elfter Druck der Bear Press. – Eins von 115 Exemplaren, daneben erschien 25 Vorzugs- und zehn<br />

Luxusexemplare. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gesetzt aus der Trump-Mediaeval,<br />

gedruckt in der Offizin Poeschel, Eschwege, auf Sandwich-Bütten. – Beilage: Subskriptionseinladung<br />

(Probedruck).<br />

26,0 : 17,0 cm. [8], 123, [9] Seiten. – Rücken leicht verfärbt<br />

Spindler 73 »in Vorbereitung«. – Slg. Achilles 646<br />

622 623<br />

322<br />

Fünfter Druck der Bear Press. – Exemplar 17 von 55 der »Edition de Tête«. Weitere 15 Vorzugsund<br />

fünf römisch nummerierte Luxusexemplare enthielten eine zusätzliche Radierung, letztere<br />

zudem eine Originalzeichnung. – Vom Künstler im Druckvermerk signiert. – Gesetzt aus der<br />

323


624 Bear Press – Heinrich von Kleist. Ueber das Marionettentheater. Bayreuth 1990. Mit sieben<br />

blattgroßen Farbholzschnitten von Hans Studer. Rehbrauner handgebundener Originalmaroquinband<br />

mit vergoldetem Rückentitel und Negativblindprägung (Werner G. Kießig, Berlin). Im<br />

Originalschuber. € 900<br />

13. Druck der Bear Press. – Exemplar 11 von 25 der Vorzugsausgabe. Wie die zehn Luxusexemplare<br />

mit einem zusätzlichen Farbholzstich (Gesamtauflage 150). – Druckvermerk vom Künstler<br />

signiert. – Gesetzt aus der Van-Dijck-Antiqua, auf Xuan-Chinapapier gedruckt und als Blockbuch<br />

gebunden. – Kleists Text folgt dem Erstdruck von 1810 in den »Berliner Abendblättern«. – Tadellos<br />

erhalten.<br />

25,8 : 15,2 cm. [2], 37, [3] Seiten.<br />

625 Bear Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Römische Elegien. Bayreuth 1991. Mit 18 Textholzstichen<br />

von Andreas Brylka. Hellbrauner Originalkalblederband mit blindgeprägten Titeln<br />

und Fileten. Blau-gold gefärbter Kopfschnitt (Werner G. Kießig, Berlin). Mit Originalschutzumschlag<br />

und -schuber. € 900<br />

14. Druck der Bear Press von Wolfram Benda. – Exemplar 24 von 25 der Vorzugsausgabe mit einem<br />

zusätzlichen Holzstich. Ferner erschienen zwölf Luxus- und 113 Normalexemplare. – Vom Künstler<br />

im Druckvermerk signiert. – Gesetzt aus der Centaur-Kursiv, gedruckt auf Japan und als Blockbuch<br />

gebunden. – Die Holzstiche wurden in Blau gedruckt. – Der 18. Holzstich, den nur die Vorzugsexemplare<br />

enthielten, bildet das Frontispiz. – Nachwort von Kurt Wölfel. – Tadellos erhalten.<br />

28,8 : 17,0 cm. 47, [3] Seiten. – 1 Blatt am Kopfschnitt nicht eingefärbt, da etwas kleiner im Format.<br />

626 Bear Press – Georg Heym. Der metallene Tag. Bayreuth 1996. Mit elf Farbholzschnitten von<br />

Esteban Fekete. Dunkelgrauer Originalmaroquinband mit Blindprägung und Farbholzschnittdeckelvignette<br />

(Hans-Peter Geiseler, Berlin). Im Originalschuber. € 1.200<br />

20. Druck der Bear Press von Wolfram Benda. – Exemplar 16 von 25 der Vorzugsausgabe auf Torinoku<br />

Kozu-Japanpapier und mit dem elften Farbholzschnitt (Gesamtauflage 150). – Im Druckvermerk<br />

vom Künstler signiert. – Gesetzt aus der Perpetua von Eric Gill, gedruckt von der Offizin<br />

Haag-Drugulin, Leipzig. – Die blattgroßen Holzschnitte wurden vom Künstler mit Ölfarben von<br />

Hand gedruckt. – Die Texte entstammen der zu Lebzeiten des Dichters erschienenen Sammlung<br />

»Der Ewige Tag« (1911), den »Dichtungen & Schriften« von 1964 und der historisch-kritischen Ausgabe<br />

(1993). – Nachwort von Roland Held. – Entgegen der ursprünglichen Angabe im Druckvermerk<br />

(korrigiert durch den Beilagezettel) nicht von Werner Kießig gebunden. – Tadellos schönes<br />

Exemplar der ebenso seltenen wie eindrucksvollen Vorzugsausgabe.<br />

27,8 : 19,4 cm. [2], 83, [5] Seiten.<br />

627 Bear Press – Caspar Walter Rauh. Schwierige Verzauberung. Phantasiestücke. Bayreuth 1987.<br />

Flexibler Originalpergamentband, Deckelvignette und Rückentitel vergoldet. Im Originalschuber.<br />

€ 250<br />

Erste Gesamtausgabe. – Dritter Sonderdruck der Bear Press. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />

im Pergamenteinband (Gesamtauflage 350). – Auf Van Gelder-Bütten. – Die Phantasiestücke<br />

des schwäbischen Dichters Rauh (1912–1983) entstanden in den Kriegsjahren für die<br />

eigenen Kinder. Sie wurden in den 1950er Jahren teilweise in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht.<br />

– Rauh war auch als Graphiker tätig (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 75).– Tadellos. – Abbildung auf<br />

der folgenden Seite.<br />

324<br />

625<br />

22,5 : 14,7 cm. 97, [3] Seiten; am Anfang und Ende je 7 leere Blätter.<br />

Spindler 73, 12<br />

325<br />

624<br />

626


627 630 629<br />

628 Bear Press – T. J. Cobden-Sanderson. Das Ideale Buch oder das Schöne Buch. Eine Abhandlung<br />

über Kalligraphie, Druck und Illustration & über das schöne Buch als ein Ganzes. Bayreuth<br />

1989. Originalpappband. € 120<br />

Sechster Sonderdruck der Bear Press. – Erste Ausgabe dieser Neuübersetzung von Wolfram Benda.<br />

– Eins von 270 Exemplaren (Gesamtauflage 300). – Cobden-Sandersons Text erschien erstmals<br />

1900 als zweites Buch seiner Doves Press.<br />

26,8 : 17,8 cm. 14, [6] Seiten.<br />

Spindler 73: »in Vorbereitung«<br />

629 Bear Press – Edgar Allan Poe. Das Maskenspiel vom roten Tod. Bayreuth 2000. Mit sieben<br />

montierten Farbabbildungen nach Aquarellen von Hubert Sommerauer. Leuchtend roter Original-<br />

Oasenziegenlederband mit montierter Deckelvignette und Rückenschild, beide mit Golddruck;<br />

Kopfschnitt vergoldet. Im Originalschuber. € 250<br />

13. Sonderdruck der Bear Press. – Erste Ausgabe dieser Übertragen von Wolfram Benda. – Eins von<br />

30 Exemplaren der Vorzugsausgabe in Leder, von denen die ersten sieben als Luxusausgabe mit<br />

je einem Originalaquarell erschienen; Gesamtauflage 350 Exemplare. – Gesetzt aus der Orpheus<br />

von Walter Tiemann. – Tadellos erhalten.<br />

28,5 : 19,3 cm. [2], 20, [6] Seiten.<br />

630 Bear Press – Wolf von Niebelschütz. Die weiße Kunst. Bayreuth 2003. Weißer Originalkalblederband<br />

mit blindgeprägten Filetenmustern und Titeln. € 250<br />

15. Sonderdruck der Bear Press. – Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe im Ledereinband<br />

(Gesamtauflage 350). – Gesetzt aus der Van-Dijck-Antiqua, gedruckt in der Offizin Haag-Drugulin,<br />

Leipzig, auf Hahnemühle-Bütten.<br />

631 Dürer-Presse – Unaulutu. Steinchen im Sand. Ein Malerbuch von Frieder Heinze und Olaf Wegewitz.<br />

Herausgegeben von Hans Marquardt. Leipzig, Reclam, und Berlin, Edition Brusberg 1986. Mit<br />

68 graphischen Blättern, Annotationen der Künstler und 26 Reproduktionen nach Zeichnungen<br />

der Karaja-Indianer. Mit »Spielelementen« wie Schwirrholz, Reiskörnern, Schilfrohr, Flechtwerk<br />

von Palmblättern, Bambus, handgefertigtem Papier aus Rindenbast und Brennesseln. Handgefertigte<br />

Bindung zwischen Holzleisten- Seidenpapierdeckeln. In Originalschuber und -jutesack.<br />

€ 2.500<br />

Sechster Druck der Dürer-Presse. – Exemplar 108 von 110, damit eins der 55 von der Berliner<br />

Galerie Brusberg edierten Exemplare. Es erschienen weitere 25 römisch nummerierte Künstlerexemplare.<br />

– Sicher eines der ungewöhnlichsten Bücher der letzten Jahrzehnte und zumindest<br />

die Leipziger Exemplare trotz des für DDR-Sammler enormen Preises sofort vergriffen. – Das Buch<br />

lebt von der Vielzahl der verwendeten Materialien und Techniken. Holzschnitte, Lithographien,<br />

Serigraphien wechseln sich mit Textseiten im Buchdruck, Fototafeln und den berühmten »Spielelementen«<br />

ab. – Die Konstruktion des »Einbandes« lässt die Demontage des Buches zu. Durch<br />

die beigelegten und Pop-Up-Elemente erinnert das großformatige Buch an Andy Warhols »Index-<br />

Book«. – Unter den Texten verschiedene Abhandlungen zur indianischen Dichtung und Mythologie<br />

sowie die Rede »Wir sind ein Teil dieser Erde«, gehalten 1855 von Häuptling Seattle vor dem<br />

damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Franklin Pierce. – Frieder Heinze (geboren<br />

1950) studierte an der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchkunst, war Meisterschüler<br />

bei Werner Tübke und Bernhard Heisig, seit 1977 Freischaffender in Leipzig. – Olaf Wegewitz<br />

(geboren 1949) arbeitet seit 1975 als freischaffender Künstler.<br />

51 : 45 : 9 cm. – Wellpappschuber mit zwei kleinen Druckstellen.<br />

Spindler 67, 7<br />

326 29,7 : 23,3 cm. [4], 13, [3] Seiten. – Rücken minimal verfärbt.<br />

327<br />

631


632 Dürer-Presse – Heinz Zander. König Phineus und die Austreibung der Harpyien. Leipzig,<br />

Reclam 1991. Mit einer signierten Radierung und fünf blattgroßen Illustrationen. Originalhalblederband<br />

im Originalschuber. € 120<br />

Elfter Druck der Dürer-Presse, die der Chef des Leipziger Reclam-Verlages, Hans Marquardt, 1981<br />

gegründet hatte. – Eins von 145 Exemplaren, daneben erschienen 25 römisch nummerierte Belegexemplare.<br />

– Der »schreibende Maler« Heinz Zander beschäftigte sich seit den 1960er Jahren<br />

mit antiken Stoffen. – Mit Nachworten von Klaus Hammer und Heinz Zander sowie Hans Marquardt<br />

und Jürgen Werner. – Abbildung auf Seite 330.<br />

36,5 : 27,0 cm. 46, [2] Seiten, 1 Radierung.<br />

633 Eggebrecht-Presse – Bertolt Brecht. Die Liebenden. Zeichnungen [und Kalligraphie] von Hannes<br />

Gaab. Mainz 1981. Lose Doppelblätter in weißer Originalbüttenkassette. € 150<br />

Exemplar 36 von 150 der signierten Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 400). – Gesetzt aus der 20pt<br />

Walbaum. – Vier Verse des Brecht-Gedichts wurden von Hannes Gaab illustriert und kalligraphiert.<br />

– Tadellos.<br />

34,2 : 41,8 cm. [24] Seiten.<br />

Spindler 37, 20<br />

634 Kaldewey Press – Lao Tsu. Tao Te Ching I. Poestenkill 1997. Mit chinesischen Kalligraphien von<br />

Bun-Ching Lam und Illustrationen nach Tuschpinselzeichnungen von Gunnar Kaldewey. Handgebundener<br />

olivgrüner Originalseideneinband mit Titeln in Schwarzprägung (Judi Conant, Vermont).<br />

In Originalchemise und -schuber. € 900<br />

Edition Kaldewey 27. – Eins von 35 Exemplaren im Seideneinband (Gesamtauflage 42). – Druck in<br />

Rot und Schwarz, die Illustrationen in Gold gedruckt. – Auf Kaldewey-Bütten. – Die Übersetzung<br />

ins Englische stammt von James Legge. – Tadelloses Exemplar.<br />

50,4 : 30,5 cm. [38] Seiten.<br />

634 635<br />

635 Kaldewey Press – Lao Tsu. Tao Te Ching II. Poestenkill 1998. Mit chinesischen Kalligraphien von<br />

Bun-Ching Lam und Illustrationen nach Tuschpinselzeichnungen von Gunnar Kaldewey. Handgebundener<br />

hellgrauer Originalseideneinband mit Titeln in Silberprägung (Judi Conant, Vermont).<br />

In Originalchemise und -schuber. € 900<br />

Edition Kaldewey 28. – Eins von 35 Exemplaren im Seideneinband (Gesamtauflage 42). – Druck<br />

in Grün und Schwarz, die Illustrationen in Silber gedruckt. – Auf Kaldewey-Bütten. – Die Übersetzung<br />

ins Englische stammt von James Legge. – Sehr schönes Exemplar.<br />

50,4 : 30,5 cm. [48] Seiten. – Vereinzelt schwacher Abklatsch der Illustrationen.<br />

636 Kaldewey Press – Ohen:Ton Karihwatehkwen. Thanksgiving address of the Rotinonshonni<br />

People as told by Sakokwenionkwas also known as Tom Porter. New York 2000. Mit fünf blattgroßen<br />

Illustrationen. Handgebundener schwarzer Originalpappband mit weißen Glanzpapiervorsätzen<br />

und purpurfarbenem Deckelschild (Thomas Zwang, Hamburg). In Originalchemise und<br />

-schuber. € 1.200<br />

Edition Gunnar A. Kaldewey Volume 30. – Eins von 40 Exemplaren (Gesamtauflage 55). – Gedruckt<br />

auf Hadernpapier der Kaldewey Press, als Wasserzeichen der Turm (das Domizil der Presse) und<br />

ein Indianerkopf. – Im Druckvermerk von Häuptling Sakokwenionkwas signiert. – Wichtiges Dokument<br />

der Indianerliteratur. Erste Ausgabe der bis dahin nur mündlich überlieferten Dichtung<br />

mit Illustrationen in der Mohawktradition. – Beilage: Englische Übersetzung des Textes und eine<br />

CD mit dem Text, gesprochen von Häuptling Sakokwenionkwas erst in Mohawk und dann in Englisch.<br />

– Tadellos.<br />

328 636<br />

31,3 : 49,3 cm. [16] Seiten.<br />

329


632 637<br />

637 Ascona Presse – Lucius Apuleius. Amor und Psyche. Ein Märchen aus der Antike in der Übertragung<br />

von Reinhold Jachmann und Gotthard de Beauclair mit der vollständigen Folge der Radierungen<br />

von Felix Hoffmann. Ascona 1999. Mit 25 Radierungen, davon 24 blattgroß. Originalpergamentband<br />

mit Rückenschild (signiert: Roland Meuter, Ascona). € 600<br />

Zwölfter Druck der Ascona-Presse von Roland Meuter. – Eins von 30 Vorzugsexemplaren, die in<br />

verschiedenen Einbandvarianten ausgeliefert wurden, die übrigen Exemplare wurden in der<br />

Werkstatt Meuters in Pappe gebunden (Gesamtauflage 120). – 1963 erschien innerhalb der Ars<br />

librorum-Drucke von Gotthard de Beauclair eine erste Ausgabe dieser Übertragung mit lediglich<br />

sechs Radierungen aus dem Gesamtzyklus, der hier – ergänzt um die übrigen aus dem Nachlass<br />

– erstmals vollständig veröffentlich wurde. – Herausgegeben von Henning Wendland, Roland<br />

Meuter und Erich Gülland, mit einem Nachwort von Henning Wendland zur Editionsgeschichte.<br />

– Satz aus der Stempel Schneidler, gedruckt auf Hahnemühle-Bütten. – Als Blockbuch gebunden.<br />

– Tadellos.<br />

34,7 : 24,0 cm. 73, [7] Seiten.<br />

638 CTL-Presse – Yoko Tawada. Ein Gedicht für ein Buch. Fotos Stephan Köhler. Hamburg,<br />

sondern liegen beweglich übereinander. So ergeben sich beim Umlegen der Seiten veränderliche<br />

Edizioni Clemens-Tobias Lange 1996. Lose Doppelblätter in handgefertigter Originalmappe mit<br />

Bilder. – Der Text der japanischen Schriftstellerin Yoko Tawada wurde direkt über die Fotografien<br />

Perlrochenhautbezug (Thomas Zwang, Hamburg). € 2.500<br />

gedruckt, das vollständige Gedicht nochmals auf einem Japanblatt beigelegt. – Stephan Köhler,<br />

330<br />

Erster Druck der Edizioni CTL. – Exemplar 30 von 45, im Druckvermerk von Autorin, Künstler und<br />

Verleger signiert. Daneben erschienen 15 römisch nummerierte Künstlerexemplare. – Die Fotos<br />

von Stephan Köhler wurden als Original-Silbergelatine-Handabzüge gedruckt. Das dafür verwendete<br />

dünne, nahezu transparente Büttenpapier wurde von Stephan Köhler in der Paperbridge Mill<br />

in Gifu/Japan mit der Hand geschöpft und später mit einer lichtempfindlichen Silberemulsion beschichtet,<br />

belichtet und fixiert. Die »schmetterlingsleichten« Seiten sind nicht fest eingebunden,<br />

der abwechselnd in Cotonou/Benin und Gifu/Japan lebt, hat weitere Buchprojekte in der CTL-<br />

Presse veröffentlicht. – Clemens-Tobias Langes Pressendrucke sind, bei aller Eigenständigkeit von<br />

Inhalt, Material und Gestaltung, stark von Arbeiten der New Yorker Kaldewey Press geprägt. Nicht<br />

von ungefähr enthält der Druckvermerk eine Danksagung an diese Presse. – Die Innendeckel der<br />

außergewöhnlichen Mappe aus Perlrochenhaut (Galuschat) sind mit grauem Wildleder bezogen.<br />

– Tadellos erhalten und sehr selten.<br />

33,4 : 22,0 cm. 11 Doppelblätter, 1 Blatt.<br />

331<br />

Beide 638


Register (Autoren und Künstler) Brentano, Clemens 534<br />

Einhard 441<br />

Graupner, Gotthard 598<br />

Hussel, Horst 602<br />

Brinkmann, Rolf Dieter 591<br />

Einhoff, Friedrich 29<br />

Grieshaber, HAP 38, 39, 599, 600<br />

Alastair 1, 2<br />

Brinks, John Dieter 232, 367<br />

Emerson, Ralph Waldo 206<br />

Grimm, Jacob und Wilhelm 278<br />

Jahnn, Hans Henny 623<br />

Albert-Lasard, Lou 316<br />

Browning, Robert 176, 264<br />

Erasmus von Rotterdam 105, 106<br />

Grimm, Willem 40–42<br />

Janssen, Horst 48–50<br />

Altenbourg, Gerhard 3<br />

Brüning, Peter 601<br />

Erhardt, HM 26–28<br />

Grimmelshausen, H. J. Chr. von 279, 280 Janthur, Richard 269<br />

Andersen, Hans Christian 410<br />

Brylka, Andreas 625<br />

Ernst, Max 30–32, 593–596<br />

Gromaire, Marcel 463<br />

Jean Paul 129, 293, 428<br />

Annunzio, Gabriele d’ 238<br />

Buber, Martin 616<br />

Etzel, Gisela 553<br />

Großmann, Rudolf 192, 299<br />

Jenkins, Paul 51<br />

Antes, Horst 4, 4a<br />

Buch, Hans Christoph 610<br />

Growald, Ernst 164<br />

Johnson, Uwe 603<br />

Apianus, Peter 110<br />

Buchholz, Erich 18<br />

Fallscheer, Albert 192<br />

Guérin, Maurice de 281<br />

Jünger, Ernst 564, 620<br />

Appel, Karel 5<br />

Burtchen, Gerd 19<br />

Feininger, Lyonel 33<br />

Gutzkow, Karl 138<br />

Apuleius, Lucius 637<br />

Bury, Richard de 265<br />

Fekete, Esteban 34, 626<br />

Kafka, Franz 27, 424, 565<br />

Arcos, René 300, 302<br />

Fichte, Johann Gottlieb 143<br />

Hadl, Richard 525<br />

Kainer, Ludwig 454<br />

Artmann, H. C. 589<br />

Canetti, Elias 549, 550<br />

Fichte, Johann Gottlieb 194<br />

Händler, Rolf 43<br />

Kalckreuth, Graf Wolf von 241<br />

Augustinus, S. Aurelius 200<br />

Carlyle, Thomas 172, 173<br />

Fischart, Johann 401, 431<br />

Hagelstange, Rudolf 416<br />

Kaldewey, Gunnar 634, 635<br />

Auriol, George 166<br />

Carossa, Hans 435<br />

Flaubert, Gustave 331<br />

Harbou, Thea von 467<br />

Kant, Imanuel 201, 202<br />

Carroll, Lewis 593<br />

Folon 596<br />

Hardt, Ernst 284, 285<br />

Kaplan, Anatoli 52, 53<br />

Baader, Johannes 459<br />

Cassinari, Bruno 617<br />

Fontane, Theodor 140<br />

Hartmann von Aue 517<br />

Kasimir, Luigi 410<br />

Bajurat, Archibald 6<br />

Cervantes Saavedra, Miguel de 266, Fraenger, Wilhelm 499<br />

Harwerth, Willi 526<br />

Kassner, Rudolf 294–296<br />

Ball, Hugo 462<br />

267, 329<br />

Freyhold, Karl F. Edmund von 160, 161<br />

Hasenclever, Walter 449<br />

Katharina II. 118, 119<br />

Balzac, Honoré de 240<br />

Cezanne, Paul 496<br />

Friedländer, Max J. 533<br />

Hauenstein, Wilhelm 499<br />

Kayser, Rudolf 488<br />

Barlach, Ernst 7, 8<br />

Chagall, Marc 464, 592<br />

Fries, Fritz Rudolf 602<br />

Hauptmann, Carl 448<br />

Keller, Gottfried 360, 361<br />

Barrie, James Matthew 162<br />

Chamisso, Adelbert von 136, 495<br />

Fronius, Hans 621<br />

Hauptmann, Gerhart 226, 227, 254, Kessler, Harry Graf 223, 232<br />

Baudelaire, Charles 241<br />

Charchoune, Serge 461<br />

Fuchs, Ernst 522<br />

542, 557, 558<br />

Kirchner, Ernst Ludwig 54, 509<br />

Beardsley, Aubrey 242–244, 289<br />

Chodowiecki, Daniel 118, 119, 417<br />

Hauschner, Auguste 544<br />

Klapheck, Konrad 55, 56<br />

Beauclair, Gotthard de 615, 616, 637 Claudius, Matthias 132–134<br />

Gaab, Hannes 633<br />

Hebbel, Friedrich 344<br />

Kleist, Heinrich von 130, 131, 190,<br />

Becker, August 139<br />

Cobden-Sanderson, T. J. 168, 170, 628 Garde, A. L. Ch. de la 439<br />

Heckel, Erich 44<br />

297, 352, 400, 436, 437, 624<br />

Beckett, Samuel 26<br />

Cohen, Hermann 150<br />

Garnier, Jules-Arsène 453<br />

Heidrich, Erhard Amadeus 527<br />

Klemke, Werner 604<br />

Beckmann, Max 9, 499–501<br />

Copley, Bill 95<br />

Geiger, Rupprecht 35, 36<br />

Heine, Heinrich 100, 373, 434, 532, 538 Kleukens, Christian Heinrich 381, 396<br />

Bédier, Joseph 246<br />

Corinth, Lovis 268, 502<br />

Geiger, Willi 507, 508<br />

Heinze, Frieder 631<br />

Kleukens, Friedrich Wilhelm 281,<br />

Bedos de Celles, François 111<br />

Coster, Charles de 303<br />

George, Stefan 554<br />

Heisenberg, Werner 30<br />

371–374, 376, 378, 379, 381, 385,<br />

Behmer, Marcus 249–260<br />

Craig, Edward Gordon 227, 228<br />

Gerhardt, Johannes 604<br />

Held, Louis 152<br />

387, 401, 402<br />

Benda, Wolfram 619<br />

Czeschka, Carl Otto 266, 267<br />

Gersdorff, Hans von 108<br />

Hempel, Johann Balthasar 115<br />

Klimt, Gustav 529<br />

Benjamin, Walter 213<br />

Geyer, Wilhelm 523<br />

Henning, August 116<br />

Klinger, Max 552<br />

Beuys, Joseph 10<br />

Dacqué, Edgar 442<br />

Gide, André 555<br />

Hertz, Henri 463<br />

Klitsch, Peter 619<br />

Bie, Oscar 488<br />

Dante Alighieri 221<br />

Gill, Eric 223, 229–231, 240<br />

Hesiod 618<br />

Koeppen, Wolfgang 566<br />

Bierbaum, Otto Julius 234, 235, 261, 358 Daudet, Alphonse 336<br />

Glaser, Curt 498, 499<br />

Heym, Georg 509, 626<br />

Köhler, Stephan 638<br />

Bilibin, Iwan Jakowlewitsch 157<br />

Defoe, Daniel 269, 516<br />

Gleichen-Russwurm, Alexander 457<br />

Heymel, Alfred Walter 234, 235, 261, Kokoschka, Oskar 510–513<br />

Bill, Max 11, 12<br />

Dehmel, Richard 406, 551, 552<br />

Gleichmann, Otto 37<br />

282, 283<br />

Kolár, Jiri 57, 58<br />

Binding, Rudolf G. 396<br />

Dexel, Walter 20–23<br />

Gobineau, Arthur Graf 545<br />

Hirsch, Karl Georg 45<br />

Kolb, Alois 411, 413<br />

Bissier, Julius 13<br />

Dine, Jim 24<br />

Godard d’Aucourt, Claude 407<br />

Hölderlin, Friedrich 188, 189, 341, 378 Kolbrand, Franz 434<br />

Blass, Ernst 490<br />

Domizlaff, Julius Dirk 478–480<br />

Goertz, Max 225<br />

Hoffmann, E. T. A. 192, 414, 525<br />

Kolmar, Gertrud 569–571<br />

Blei, Franz 262, 326<br />

Dostojewskij, Fjodor M. 350, 503, 504, Goethe, Johann Wolfgang von 121, 122,<br />

Hoffmann, Felix 637<br />

Koni, Feodor 494<br />

Bloch, Ernst 548<br />

508, 518<br />

171, 174, 177, 178, 180, 181, 191,<br />

Hofmann, Ludwig von 254–256, 260 Kortum, Carl Arnold 298<br />

Blume, Bernhard Johannes 14<br />

Droste-Hülshoff, Annette von 137, 359<br />

195, 196, 250, 271, 272, 274, 276,<br />

Hofmannsthal, Hugo von 212–216, Kubin, Alfred 528, 549<br />

Boccaccio, Giovanni 263, 429<br />

Dulac, Edmund 159<br />

277, 371, 372, 382–384, 387, 390,<br />

287–291, 328, 334, 335, 347, Kusmin, Michail Alexejewitsch 568<br />

Böhm, Ernst 437<br />

391, 395, 397, 402, 403, 415,<br />

535, 559<br />

Böhme, E. R. 142<br />

Edschmid, Kasimir 500<br />

418–422, 430, 625<br />

Holbein, Hans 292<br />

Lackner, Stephan 501<br />

Bohla, Alois 165<br />

Edwards, John 113<br />

Gogol, Nicolai Vasilewic 505<br />

Holz, Arno 445<br />

Lagerlöf, Selma 348<br />

Borchardt, Rudolf 187, 193, 211<br />

Edzard, Dietz 503–505<br />

Goldschmidt, Bruno 524<br />

Homer 203, 204, 223, 255, 256, 605 Lam, Bun-Ching 634, 635<br />

Bossányi, Ervin 15<br />

Eggeler, Stefan 580, 581<br />

Gontard, Susette 368<br />

Horváth, Ödön von 560–563<br />

Lao Tsu 634, 635<br />

Böttger, Klaus 623<br />

Eggers, WP Eberhard 25<br />

Gossaert, Geerten 207<br />

Hoyer, H. Th. 450<br />

Larionov, Mikhail Fedorovich 460<br />

Brecht, Bertolt 633<br />

Ehrenstein, Albert 451<br />

Graefe, Julius Meier 499<br />

Huch, Ricarda 343, 355<br />

Lassaigne, Jacques 592<br />

Breker, Arno 522<br />

Eichenberg, Fritz 622<br />

Graf, Oskar Maria 556<br />

Hülsmanns, Dieter 601<br />

Lechter, Melchior 530, 531<br />

Bremer, Uwe 16, 17, 610<br />

Eichendorff, Joseph von 376, 425, 426 Grass, Günter 597<br />

Hundertwasser, Friedensreich 46, 47 Lefler, Heinrich 158<br />

Leon, Gottlieb 385<br />

Lessing, Gotthold Ephraim 398<br />

Liceti, Fortunio 109<br />

Liebermann, Max 59, 532<br />

Littmann, Enno 259<br />

Littner, Jakob 567<br />

Longus 233, 374<br />

Mackail, John William 169<br />

Maillol, Aristide 223, 233<br />

Mann, Heinrich 572<br />

Mann, Thomas 515, 573<br />

Marcks, Gerhard 60, 605<br />

Marquardt, Hans 631<br />

Masereel, Frans 260, 300–303, 416<br />

Masson, André 61, 62<br />

Mathéy, Georg Alexander 225, 260, 309<br />

Mavignier, Almir de Silva 63<br />

Max, Paula 163<br />

May, Walo von 428, 432<br />

Meid, Hans 427, 534–536<br />

Meidner, Ludwig 514<br />

Melanchthon, Philipp 107<br />

Mell, Max 210<br />

Mendelsohn, Erich 468, 469<br />

Menzel, Adolph 494, 495<br />

Merimée, Prosper 304<br />

Meseck, Felix 420<br />

Meyer, Conrad Ferdinand 411, 413<br />

Miersch, Karl 304, 461, 464<br />

Mörike, Eduard 305<br />

Moholy-Nagy, Laszlo 466<br />

Mondrian, Piet 461<br />

Moore, Henry 606<br />

Moore, T. Sturge 186<br />

Moréas, Jean 615<br />

Morgenstern, Christian 160, 161<br />

Moreau le Jeune 456<br />

Moritz, Karl Philipp 120<br />

Morris, William 169<br />

Mueller, Otto 64<br />

Musil, Robert 574<br />

Nebel, Kay H. 398, 399<br />

Neruda, Pablo 600<br />

Nesch, Rolf 65<br />

Neumann, Max 607, 608<br />

Niebelschütz, Wolf von 630<br />

Niebergall, Ernst Elias 379<br />

Nietzsche, Friedrich 153–155, 238,<br />

306–308, 443<br />

Nishiwaki, Junzaburo 90<br />

Nooteboom, Cees 607<br />

Nückel, Otto 515


Okakura, Kakuzo 309<br />

Opfermann, Karl 66–69<br />

Orlik, Emil 537<br />

Osburg, Willy Meyer 615<br />

Ossian 423<br />

Ossietzky, Carl von 103<br />

Ovidius Naso, Publius 543<br />

Pascin, Julius 538<br />

Pechstein, Max 70, 71<br />

Peiffer-Watenphul, Max 614<br />

Perckhammer, Heinz von 470<br />

Perrault, Charles 186<br />

Peters, Agnes 237<br />

Picasso, Pablo 72<br />

Pissarro, Lucien 186<br />

Poe, Edgar Allan 622, 629<br />

Polke, Sigmar 74<br />

Pope, Alexander 117, 242<br />

Prag, Hugo Steiner 544–546<br />

Preetorius, Emil 379, 425, 426, 539<br />

Preisser, Walter 520<br />

Preuß, Paul 73<br />

Probst, Volker G. 522<br />

Propyläen Mappe 93<br />

Proust, Marcel 575<br />

Puschkin, Alexander S. 157<br />

Raabe, Wilhelm 524, 546<br />

Rackham, Arthur 162<br />

Rath, Hanns Wolfgang 576<br />

Rauch, Neo 609<br />

Rauh, Caspar Walter 75, 627<br />

Rauschning, Hermann 587<br />

Reichert, Josua 96<br />

Reindl, Ludwig Emanuel 405<br />

Reiner, Imre 618<br />

Ribemont-Dessaignes, Georges 31<br />

Richter, Gerhard 77<br />

Richter, Heinrich 597<br />

Riezler, Walter 481–486<br />

Rilke, Rainer Maria 229, 230, 281,<br />

311-316, 339, 380<br />

Ringelnatz, Joachim 577<br />

Ritleng, Georges 583<br />

Rivière, Georges 497<br />

Rollitz, Bruno 450<br />

Rotermund, Gerda 76<br />

Roth, Dieter 611<br />

Sachs, Hans 340<br />

Sachs, Nelly 578<br />

Saint-Martin, Louis Claude de 134<br />

Saint-Simon, Louis de 317<br />

Sallustius Crispus, C. 438<br />

Sarduy, Severo 28<br />

Sartorius, Joachim 608<br />

Sattler, Josef 551<br />

Schad, Christian 78–80<br />

Schaeffer, Albrecht 370<br />

Scheerbart, Paul 318<br />

Schelle, Curt 477<br />

Schiller, Friedrich 127, 128, 432<br />

Schindehütte, Ali 610<br />

Schlichter, Rudolf 579<br />

Schlick, Wolfgang 81<br />

Schmidt, Werner 275, 421<br />

Schmied, Wieland 590<br />

Schnitzler, Arthur 536, 580, 581<br />

Schoppmeyer, A. 446<br />

Schröder, Rudolf Alexander 207, 223,<br />

224, 235, 319, 369<br />

Schulenburg, Werner von der 507<br />

Schultheiss, Karl Max 412, 414<br />

Schwarz, Karl 502<br />

Schwitters, Kurt 464<br />

Schwob, Marcel 621<br />

Scott, William 82<br />

Seboth, Joseph 114<br />

Seewald, Richard 516, 517<br />

Seidel, Ina 582<br />

Sforim, Mendele Mojcher 53<br />

Shakespeare, William 182, 183, 226–228<br />

Sieyes, Emmanuel Joseph de 135<br />

Simons, Anna 206, 221<br />

Sintenis, Renée 437<br />

Slevogt, Max 540–543<br />

Söhn, Gerhart 506<br />

Sommerauer, Hubert 629<br />

Somoff, Konstantin 568<br />

Sophokles 188, 189, 333<br />

Sorge, Peter 612<br />

Spies, Werner 593<br />

Spindler, Albert 613<br />

Spinoza, Baruch de 386<br />

Spoerri, Daniel 611<br />

Springer, Ferdinand 616<br />

Stadler, Ernst 583<br />

Starke, Ottomar 518, 519<br />

Sternheim, Carl 320, 321, 519<br />

Stifter, Adalbert 412<br />

Storm, Theodor 322, 357, 455<br />

Straparola, Giovanni Francesco 453<br />

Strauß, Botho 609<br />

Strauß, David Friedrich 323<br />

Studer, Hans 624<br />

Tacitus, Cornelius 187<br />

Tannenberg, Friedrich Winkler 455<br />

Tappert, Georg 83<br />

Tardieu, Jean 595<br />

Tasso, Torquato 617<br />

Tawada, Yoko 638<br />

Tempel, Johann 192<br />

Thomas von Kempen 531<br />

Tieck, Ludwig 130, 131<br />

Tiemann, Walter 260, 271, 279, 280, 290,<br />

298, 305, 456<br />

Timmermanns, Felix 245<br />

Tolstoi, Leo Nikolajewitsch 346<br />

Träger, Max 472<br />

Trumm, Peter 586<br />

Tseng, T. E. 452<br />

Tsuyoshi-Yayanagi Go 89<br />

Uhlig, Max 84–86<br />

Unold, Max 359<br />

Urban, Joseph 158<br />

Valery, Paul 231<br />

Veit, Charlotte 270<br />

Velde, Henry van de 287, 206–308,<br />

312, 313, 324<br />

Vennekamp, Johannes 610<br />

Verhaeren, Emile 324, 330, 375, 377,<br />

388, 389<br />

Verlaine, Paul 325, 362<br />

Vermeylen, August 301<br />

Verwey, Albert 224<br />

Vesalius, Andreas 209<br />

Vico, Giambattista 145<br />

Vogeler, Heinrich 272<br />

Voltaire, François M. A. de 251, 456<br />

Voss, Johann Heinrich 394, 440<br />

Wagner, Wilhelm 437<br />

Walden, Herwarth 464, 465<br />

Waldschmidt, Bruno 610<br />

Walser, Karl 285<br />

Walser, Robert 584<br />

Walther von der Vogelweide 392<br />

Wassermann, Jakob 427<br />

Watzlik, Hans 528<br />

Wedekind, Frank 585<br />

Wegewitz, Olaf 631<br />

Wehner, Josef Magnus 586<br />

Weidemeyer-Worpswede, Carl 278<br />

Weiß, E. R 224, 260, 261, 263, 271, 297,<br />

317, 437<br />

Weissmann, Maria Luise 408<br />

Welz, Fr. H. 511<br />

Wesse, Curt 447<br />

Wettel, Fernand Schultz 409<br />

Wieland, Christoph Martin 527<br />

Wilde, Oscar 243, 244, 253, 326, 342,<br />

356, 454, 619<br />

Wingler, Hans M. 511<br />

Wiskovatoff, Elena de 249<br />

Wölbing, Jürgen 620<br />

Wolff, Fritz 164<br />

Wolfram von Eschenbach 446<br />

Wolfsfeld, Erich 507<br />

Wordsworth, William 179<br />

Worpswede, Heinrich Vogeler 326<br />

Wunderlich, Paul 87, 88<br />

Wundt, Wilhelm 151<br />

Register (Buchbinder; Auswahl) Geiseler, Hans-Peter (Berlin) 626<br />

Gerbers, Johannes (Hamburg) 435<br />

Adam,Klaus (Glauchau) 602<br />

Gerlach, Walter (Leipzig, Berlin) 198,<br />

Ammering, Ernst (Ried) 511, 590, 621<br />

207, 210–213, 216, 404–408, 423,<br />

Bordereaux, Joseph (Wien) 410<br />

441, 442, 450–452<br />

Bremer Binderei 189, 191, 200<br />

Glökler, Hans (Berlin) 438<br />

Conant, Judi (Vermont) 634, 635<br />

Halbach, Helmuth (Königstein) 614, 616<br />

Demeter, Peter (Leipzig) 439, 568<br />

Heinrich & Scheffel (Leipzig) 369, 370<br />

Depping, Gerit (Münster) 463, 607–609 Heyne-Ballmüller (Berlin) 244<br />

Dietz, G., (Freiburg/Br.) 187, 201, 397 Hübel & Denck (Leipzig) 168, 234, 322,<br />

Dorfner, Otto (Weimar) 159, 226, 428,<br />

421, 422<br />

456, 519<br />

KGS Weimar 287, 312, 313, 380<br />

Dratva, Johann (Wien) 529<br />

Kießig, Werner G. (Berlin) 622–625<br />

Enders, E. A. (Leipzig) 225, 239, 275, 283, Kleukens-Binderei (Darmstadt) 383, 400<br />

292, 386, 411–414, 436, 500, 552 Lehr, Erwin (Bayreuth) 619, 620<br />

Fanck 318<br />

Ludwig, Ernst (Frankfurt a.M.) 430, 440<br />

Fikentscher, H. (Leipzig) 425–427, 431 Meuter, Roland (Ascona) 637<br />

Friedrich, E. O. (Leipzig) 458<br />

Niederhöfer, Johann (Frankfurt a.M.) 70,<br />

Fritzsche AG (Leipzig) 260, 277<br />

123–126, 401, 448<br />

Einlieferernachweis<br />

Wyszynski, Stefan Kardinal 599<br />

Yoshikuni-Iida 90<br />

Zander, Heinz 632<br />

Zech, Paul 444, 450<br />

Zille, Heinrich 91, 92<br />

Zweig, Stefan 330, 349, 353, 354<br />

Pingel, Willy (Heidelberg) 615, 618<br />

Prade, Gerhard (Leipzig) 264, 310<br />

Rehbein, Ernst (Darmstadt) 390, 396,<br />

399<br />

Scheer, Bruno (Berlin) 254, 259<br />

Schoy, Frida (Essen) 409<br />

Sonntag jun., Carl (Leipzig) 373, 429<br />

Spamersche Buchbinderei (Leipzig) 444,<br />

447, 449, 518, 551<br />

Sperling, H. (Leipzig) 231, 274, 315,<br />

454, 495<br />

The Doves Bindery (Hammersmith)<br />

169–183, 185<br />

Thiersch, Frieda (Bremen, München)<br />

188, 190, 194–197, 199, 203, 209,<br />

419, 433, 515, 516<br />

Vollherbst, J. 446<br />

Wiener Werkstätte 424<br />

Zwang, Thomas (Hamburg) 636, 638<br />

1 : 6, 7, 8, 14, 33, 34, 54, 64, 71, 91, 92, 94, 129, 130, 131, 140, 159, 168, 178, 180, 188, 190, 193, 196, 204, 212, 219, 223, 224, 225, 227,<br />

229, 230, 231, 234, 238-251, 253, 255, 259, 260, 262–298, 300-315, 317-325, 368, 371-390, 393-400, 410-414, 417, 419, 424, 425, 428-431,<br />

434-440, 443, 454, 456, 488-492, 495, 498-504, 508, 515, 516, 518, 519, 532-538, 542, 543, 545, 548, 554, 557, 558, 559, 584, 585, 599,<br />

600, 601, 614, 615, 617, 618 · 2 : 541 · 3 : 158, 162, 232, 254, 367, 416, 420, 427, 527, 580, 581, 602, 619, 623, 627, 628, 629, 630, 632, 637<br />

· 4 : 1, 2, 26, 27, 28, 48, 52, 299, 426, 432, 505, 507, 511, 512, 513, 524, 525, 549, 550, 591 · 5 : 169, 170-172, 174, 175, 176, 177, 179, 181,<br />

182, 183, 184, 185, 433, 455, 458, 540, 576, 582 · 6 : 49, 97, 110, 122, 135, 137, 138, 139, 144, 145, 150, 163, 237, 391, 421, 453, 506, 522,<br />

523, 556, 577, 592, 595, 597, 613 · 7 : 620, 621, 622, 624, 625, 626 · 8 : 109, 115, 127, 132, 133, 134, 143 · 9 : 81, 146, 152, 165, 590, 605 ·<br />

10 : 93 · 11 : 459 · 12 : 118, 119, 157, 494, 568 · 13 : 99, 141, 142, 148, 167, 403, 526, 546, 612 · 14 : 66–69 · 15 : 463, 598, 607, 608, 609,<br />

634, 635, 636 · 16 : 446, 461, 462, 464, 473, 588 · 17 : 467, 476, 486 · 18 : 514, 638 · 19 : 11, 478, 479, 480, 493, 520, 589, 611 · 20 : 16, 38,<br />

235, 236, 327-350, 352-366, 510, 610, 616 · 21 : 564 · 22 : 113 · 23 : 19, 604 · 24 : 9, 30, 46, 47, 105, 106, 117, 121, 173, 187, 201, 203, 228,<br />

326, 418 · 25 : 116, 149, 555, 560, 561, 562, 563, 567, 569, 570, 571, 572, 575, 578, 583 · 26 : 136, 160, 189, 191, 192, 194, 195, 197, 199,<br />

200, 202, 205, 206, 208, 209, 214, 215, 217, 218, 220-222, 252, 257, 258, 351, 415, 531, 633 · 27 : 15, 20, 21, 22, 23, 29, 36, 37, 40, 41, 42,<br />

43, 44, 61, 84, 85, 86 · 28 : 4, 5, 12, 35, 51, 55, 56, 57, 58, 62, 63 · 30 : 123, 124, 125, 126, 128, 156, 198, 207, 210, 211, 213, 216, 369, 370,<br />

401, 404-408, 422, 423, 441, 442, 444, 445, 447, 448, 449, 450, 451, 452, 517, 551, 552, 553, 586 · 31 : 17, 18, 24, 25, 75, 95 · 32 : 13, 39 · 33<br />

: 509 · 34 : 226 · 35 : 465 · 36 : 31, 233, 593, 596 · 37 : 186 · 38 : 111, 161, 166, 496, 497, 565 · 39 : 521, 539 · 40 : 114, 409 · 41 : 59, 60, 82,<br />

107, 120, 147, 457, 460 · 42 : 151, 153, 154, 155 · 43 : 32, 45, 53, 76, 89, 90, 100-104, 594, 631 · 44 : 78, 79, 80 · 45 : 77 · 46 : 10, 74 · 47 : 108<br />

· 48 : 468, 469, 470, 471, 472, 474, 475, 477, 487 · 49 : 50, 65, 72, 73, 87, 88, 316 · 50 : 3, 83 · 51 : 96, 98, 164, 603 · 52 : 481, 482, 483, 484,<br />

485 · 53 : 392, 579 · 54 : 70 · 55 : 4a, 606 · 56 : 466, 528, 566, 574, 587 · 57 : 112, 530, 573 · 58 : 256 · 59 : 261 · 60 : 402 · 61 : 544 · 62 : 529


Auktionsbedingungen<br />

1. Die Versteigerung erfolgt freiwillig auf Grund der Aufträge der Einlieferer. Sie wird in eigenem Namen<br />

für fremde Rechnung durchgeführt und ist eine Versteigerung im Sinne der §§ 383 III, 474 I 2<br />

BGB.<br />

2. Die im <strong>Katalog</strong> angegebenen Preise sind Schätzpreise, keine Limite. Der Ausrufpreis liegt in der<br />

Regel ein Drittel unter dem Schätzpreis. Das höchste Gebot erhält nach dreimaligem Aufruf den<br />

Zuschlag. Im Falle von Meinungsverschiedenheiten über die Gültigkeit eines Zuschlages behält<br />

sich der Versteigerer das Recht vor, das Objekt noch einmal auszubieten. Darüber hinaus behält<br />

er sich das Recht vor, Nummern außerhalb der Reihenfolge zu versteigern, diese zusammenzufassen,<br />

zu trennen, auszulassen oder den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen. Sollte ein Gebot<br />

in keinem Verhältnis zum Wert des Stückes stehen, darf der Versteigerer dieses ablehnen. Gebote<br />

von Bietern, die dem Versteigerer nicht bekannt sind, darf dieser ohne Angabe von Gründen zurückweisen,<br />

wenn nicht vor der Versteigerung ausreichende Sicherheit geleistet worden ist.<br />

3. Durch die Erteilung eines schriftlichen Auftrages oder durch die Abgabe seines Gebotes erkennt<br />

der Bieter diese Versteigerungsbedingungen ausdrücklich an.<br />

4. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion zu den angegebenen<br />

Zeiten besichtigt und geprüft werden. Die zur Versteigerung gelangenden Gegenstände<br />

sind ausnahmslos gebraucht und werden in dem Zustand veräußert, in dem sie sich zum Zeitpunkt<br />

des Zuschlages befinden. Ansprüche des Käufers gegen den Versteigerer wegen Sach- und<br />

Rechtsmängeln sind ausgeschlossen. Die <strong>Katalog</strong>beschreibungen, die nach bestem Wissen und<br />

Gewissen erstellt wurden, enthalten im Rechtssinne weder Garantien noch Beschaffenheitsangaben.<br />

Der Ausschluss der Ansprüche wegen Sach- und Rechtsmängeln gilt nicht, wenn das Objekt<br />

unecht ist und der Versteigerer die fehlende Echtheit aufgrund ihm bekannt gewordener<br />

und erkennbarer Umstände oder aufgrund seiner Sachkunde hätte erkennen können. Nicht ausgeschlossene<br />

Ansprüche wegen Mängeln verjähren innerhalb von einem Jahr ab Übergabe des<br />

versteigerten Objektes. Wenn Bieter im Auftrage Dritter bieten, können Reklamationen nur vom<br />

Bieter entgegengenommen werden.<br />

5. Bieter, die im Auftrage Dritter Gebote abgeben, müssen vor der Versteigerung Namen und Anschrift<br />

ihrer Auftraggeber dem Auktionator schriftlich bekannt geben. Bei Verzögerung der Zahlung<br />

haften sie persönlich für alle dem Versteigerer entstehenden Schäden, auch wenn die Rechnung<br />

auf ihren jeweiligen Auftraggeber ausgestellt ist.<br />

6. Schriftliche Gebote werden durch den Versteigerer zum niedrigst möglichen Zuschlag ausgeführt.<br />

Sie müssen spätestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung in den Händen des Versteigerers<br />

sein. Für die Bearbeitung von später eintreffenden Geboten kann keine Garantie übernommen<br />

werden. Fehlerhaft übermittelte Aufträge gehen zu Lasten des Bieters. Die in schriftlichen<br />

Aufträgen genannten Preise gelten als Zuschlaglimite, zu denen das Aufgeld sowie die darauf<br />

entfallende Mehrwertsteuer hinzugerechnet werden müssen.<br />

7. Auf den Zuschlagpreis kommt ein Aufgeld von 27% (einschließlich 19% Mehrwertsteuer) und ggf.<br />

2% Folgerechtsanteil) (Differenzbesteuerung). Bei diesem Verfahren ist kein Ausweis und keine<br />

Erstattung der Mehrwertsteuer möglich. Auf Wunsch und für Käufer, die uns als Gewerbetreibende<br />

erkennbar sind, stellen wir die Rechnung regelbesteuert, d.h. mit ausgewiesener Umsatzsteuer<br />

aus. Zum Zuschlagpreis wird dann ein Aufgeld von 19% addiert. Auf den Gesamtbetrag (welcher<br />

ggf. Versand- und Versicherungskosten sowie einen Anteil für das vom Versteigerer für bestimmte<br />

Objekte zu entrichtende Folgerecht in Höhe von 2% des Zuschlagpreises enthält) wird dann in<br />

der Regel die ermäßigte Mehrwertsteuer (z.Zt. 7%) erhoben. Kunstgewerbliche Objekte unterliegen<br />

dem vollen Mehrwertsteuersatz.<br />

Ausländischen Kunden aus dem EU-Gebiet, welche uns vor Auktion ihre VAT-Nummer mitteilen,<br />

wird die Mehrwertsteuer nicht berechnet; ausländischen Kunden aus Drittländern außerhalb der<br />

EU wird sie nach Erbringung des Ausfuhrnachweises erstattet bzw. bei Versand durch uns gar<br />

nicht erst berechnet. Erst durch Rücksendung einer von den deutschen Finanzbehörden geforderten<br />

»Gelangensbestätigung« ist, wenn wir diese der Rechnung bzw. Sendung beilegen, der<br />

Empfänger von der Mehrwertsteuerpflicht befreit.<br />

8. Mit dem Zuschlag kommt zwischen dem Käufer und dem Versteigerer ein Kaufvertrag zustande.<br />

Der Zuschlag verpflichtet zur Zahlung. Das Eigentum geht erst mit der vollständigen Bezahlung<br />

des Rechnungsbetrages in EURO, die Gefahr gegenüber jeglichem Schaden bereits mit dem Zuschlag<br />

an den Ersteigerer über.<br />

9. Die Auslieferung der ersteigerten Gegenstände erfolgt in der Woche nach der Auktion auf Terminvereinbarung.<br />

Lagerung und Versand der ersteigerten Objekte erfolgen auf Rechnung und<br />

Gefahr der Käufer. Der Versand des ersteigerten Auktionsgutes erfolgt ausschließlich nach vollständiger<br />

Bezahlung des Rechnungsbetrages. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb<br />

von drei Wochen nach der Auktion vollständige Zahlung geleistet worden ist, den durch den Zuschlag<br />

zustandegekommenen Kaufpreis ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen<br />

in banküblicher Höhe zu belasten und von dem Ersteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung<br />

zu verlangen. Bei Verzögerung der Zahlung haftet der Käufer darüber hinaus für alle weiteren<br />

Kosten des Versteigerers, insbesondere für Lagerung, Versicherung sowie eventuelle Zins- und<br />

Währungsverluste.<br />

10. Es gilt deutsches Recht. Die Vorschriften des einheitlichen internationalen Kaufrechts sowie des<br />

Fernabnahmegesetzes finden keine Anwendung.<br />

11. Sollte eine der vorstehenden Bestimmung unwirksam sein, so wird die Gültigkeit der übrigen dadurch<br />

nicht berührt.<br />

12. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

Christian Hesse<br />

Vereidigter und öffentlich bestellter Versteigerer


In memoriam Aby Warburg 1866–1929<br />

Von GUTENBERG über GoetheGombrichGrieshaberGrass<br />

bis GOOGLE: Eine Forschungsbibliothek pro cura BUCH<br />

Nicht dem schönen, sondern dem „interessanten“ Buche,<br />

der wissenschaftlichen, nicht der ästhetischen Bibliophilie<br />

galt Warburgs Arbeit. Fritz Rougemont · Hamburg 1930<br />

Unser Aby Warburg-Gedenken, das sich bis zu seinem einhundertfünfzigsten<br />

Geburtstag am 24. Juni 2016 fortsetzen soll, nur mit einer<br />

Name-dropping-G-Alliteration anzukündigen, wäre mediokre zeit -<br />

geis tige Trittbrettfahrerei.<br />

Im Sinne von Warburgs innovativem Forschergeist und gemäß seiner<br />

Vorstellung von einer Orientierungshilfe leistenden kulturwissenschaftlichen<br />

Bibliothek, werden wir beginnend in der Frühjahrsauktion 2013<br />

versuchen, mit einem speziellen Angebot von besonderen Büchern,<br />

Bildern, Biblio-Fachliteratur etc. Aby Warburg zu aktualisieren. Es gilt,<br />

den krisischen Wandel des Bücher kosmos für eine zukünftige Buchwissenschaft<br />

transparent zu machen.<br />

Freuen Sie sich mit uns auf dieses Projekt!<br />

Christian Hesse · Günther Rossipaul<br />

Wege zum<br />

Idealen Buch<br />

deutsche Pressendrucke<br />

des 20. Jahrhunderts<br />

dIe sammlung der<br />

BarBara achIlles<br />

stIftung<br />

Hamburg, Barbara Achilles-Stiftung 2012<br />

Herausgegeben von Christian Hesse<br />

Fotografien von Grit Hesse<br />

XII, 373 Seiten, ca. 500 Farbabbildungen<br />

Leinenausgabe mit Schutzumschlag eur 58<br />

Broschurausgabe eur 38, jeweils zzgl. Porto<br />

Bestellungen an christian hesse auktionen<br />

oder achilles-stiftung@hamburg.de


Anfahrtsbeschreibung<br />

PKW<br />

Die Zufahrt zu Hausnummer 86 ist nur über Weidestraße und Grovestraße möglich.<br />

Gute Parkmöglichkeiten finden Sie in dem öffentlichen Parkhaus Medienpark Kampnagel,<br />

Barmbeker Straße 2–12. Die Einfahrt befindet sich zwischen Weidestraße<br />

und Jarrestraße. Von dort erreichen Sie unser Haus in etwa 3 Minuten zu Fuß.<br />

Bus / Bahn<br />

U-Bahnlinie U3 bis Mundsburg<br />

Von dort Bus 172 (Richtung Fuhlsbüttel) oder 173 (Richtung Stühm-Süd) bis<br />

Haltestelle Herderstraße (Fahrzeit 6 Minuten), von dort 5 Minuten Fußweg.<br />

Taxi<br />

Impressum<br />

Vom Hauptbahnhof in etwa 15 Minuten, vom Flughafen in etwa 20 Minuten<br />

<strong>Katalog</strong>redaktion: Christian und Grit Hesse<br />

Fotografie und Bildbearbeitung: Grit Hesse<br />

Typographisches Konzept: Jovica Veljović<br />

Gesetzt aus der Optima Nova von Hermann Zapf und der<br />

Myriad Pro von Robert Slimbach und Carol Twombly<br />

Druck und buchbinderische Verarbeitung:<br />

Meister Print + Media, Kassel<br />

Hamburg, im Oktober 2012

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